Reibach
Erscheinungsbild
Reibach (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
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Nominativ | der Reibach | —
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Genitiv | des Reibachs | —
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Dativ | dem Reibach | —
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Akkusativ | den Reibach | —
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Nebenformen:
Worttrennung:
- Rei·bach, kein Plural
Aussprache:
Bedeutungen:
- [1] salopp: (auf manipulativer Weise erzielter) überproportional hoher Gewinn bei einem Geschäft
Herkunft:
- seit dem 19. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung über das Rotwelsche aus dem Westjiddischen רװח (YIVO: reyvakh) ‚Zins‘, das seinerseits dem Hebräischen רֶוַח (CHA: ræṿaḥ) ‚Gewinn, Verdienst‘ entstammt[1][2][3]
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Schweiz: Abriss, Abzocke, Deutschland, Schweiz: Abzockerei, Mordsgewinn, Österreich, Deutschland: Nepp, Profit, Riesengeschäft, Schacher, Überschuss, Verdienst, Wucher
Gegenwörter:
- [1] Bankrott, Defizit, Einbuße, Geldmangel, Gewinneinbuße, Miese, Minus, Pleite, Verlust
Oberbegriffe:
- [1] Gewinn
Beispiele:
- [1] Lieber Reibach machen als Pleite gehen.[4]
- [1] „Die Europameisterschaft alle zwei Jahre, die Weltmeisterschaft alle zwei Jahre, dazu noch Olympische Spiele: Die internationalen Handball-Verbände können mit dieser Terminstruktur zwar Reibach machen, sie sehen ihren Sport dadurch auch stark verankert in der öffentlichen Wahrnehmung – für andere hingegen, vor allem für jene, die sich fast ohne Unterlass ins Getümmel stürzen müssen, ist dies Raubbau am Körper.“[5]
- [1] „Die Erze werden von kleinen Schürfern auf eigene Rechnung aus dem Boden geholt. Den Gewinn streichen danach andere Leute ein: Lokale Geschäftsleute, Söldner, Transporteure und selbsternannte Zöllner bereichern sich an dieser Schattenwirtschaft. Aber erst die westlichen Rohstoffmakler am Ende der Zwischenhändlerkette machen den wahren Reibach. Die Kehrseite davon ist der Waffenhandel, der über dieselben Kanäle wie der Rohstoffhandel läuft, nur in umgekehrter Richtung.“[6]
- [1] Münchner Oktoberfest: Die Besucher schrecken die hohen Preise jedenfalls nicht ab. Durch deren durstige Kehlen flossen im vergangenen Jahr fast sieben Millionen Liter Bier. Außerdem verzehrten sie 521.000 Brathähnchen, 142.000 Schweinswürste und 104 Ochsen. Den größten Reibach machen zweifellos Wirte und Brauereien.[7]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] (bei etwas) einen Reibach machen ( Audio (Info)), einen großen Reibach machen, einen kräftigen Reibach machen, einen ungeheuren Reibach machen
- [1] den Reibach teilen
Übersetzungen
[Bearbeiten]- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1374
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 1159
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Reibach“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Reibach“
Quellen:
- ↑ Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 1374
- ↑ Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 1159
- ↑ Autorin: Gisela Shinawa, Redaktion: Beatrice Warken: Alltagsdeutsch – Podcast - Dufte! – Jiddische Wörter im Deutschen. Meschpoke – Malochen – Schmusen: Die deutsche Sprache wartet mit ganz vielen Wörtern auf, die aus dem Jiddischen stammen. Entstanden ist das jüdische Deutsch im Mittelalter, um sich vom Hebräischen abzusetzen. In: Deutsche Welle. (URL, abgerufen am 2. Juni 2016) .
- ↑ Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeine Zeitung, Raubbau und Reibach, 27.01.2008
- ↑ deutschsprachige Online-Ausgabe der Le Monde diplomatique, Tantalium und Niobium, 12.12.2008
- ↑ Ernst Weber: Kultur - "Ozapft is": Das Oktoberfest hat begonnen. Eine Maß Weißbier wird in diesem Jahr auf dem Münchner Oktoberfest über acht Euro kosten. Und auch für alkoholfreie Getränke muss man tiefer in den Geldbeutel greifen. Aber nicht nur die Wirte machen ihre Geschäfte. In: Deutsche Welle. 20. September 2008 (URL, abgerufen am 2. Juni 2016) .