Clown
Erscheinungsbild
Clown (Deutsch)
[Bearbeiten]Substantiv, m
[Bearbeiten]Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Clown | die Clowns |
Genitiv | des Clowns | der Clowns |
Dativ | dem Clown | den Clowns |
Akkusativ | den Clown | die Clowns |
Worttrennung:
- Clown, Plural: Clowns
Aussprache:
- IPA: [klaʊ̯n][1][2], auch: [kloːn][1][2]
- Hörbeispiele: Clown (Info) Clown (Info), auch: —
- Reime: -aʊ̯n
Bedeutungen:
- [1] Person, die vor Publikum (vor allem im Zirkus) in auffälligen Kostümen auftritt und Späße macht
- [2] übertragen: alberner, nicht ernst zu nehmender Mensch
Herkunft:
- Es handelt sich um eine seit dem 18. Jahrhundert bezeugte Entlehnung aus englischem clown → en[3][4][5][6], das eigentlich ‚Bauer[3]; Bauerntölpel[5][6], plumper Bursche[3]‘ bedeutete. Die Herkunft des Wortes ist dunkel[4]: Erwogen wird einerseits eine Entlehnung über Vermittlung von französischem colon → fr[5][6] aus lateinischem colōnus → la[3][4][5][6] ‚Bauer[3][4][5][6], Siedler[6]‘ (vergleiche »Kolonie«[3]), andererseits ein Anschluss an ostfriesisch klunte → frs, dänisch klunt → da sowie isländisch klunni → is ‚klotzige Person, Tölpel‘[4].
- Im alten englischen Theater bezeichnete es zunächst den (Bauern-)Tölpel[3][6] und entwickelte sich dann im 19. Jahrhundert[4] zur Bezeichnung des Spaßmachers im Zirkus[3]. Die ältere deutsche Bezeichnung für die lustige Theaterfigur, die im 18. Jahrhundert als Folge aufklärerischen Denkens aus ernsten Theaterstücken verbannt wird, lautet »Hanswurst«.[4] In Deutschland ist »Clown« wohl durch Shakespeares Komödien bekannt geworden.[3][4]
Sinnverwandte Wörter:
- [1, 2] Bajazzo, dummer August, Eulenspiegel, Faxenmacher, Hanswurst, Harlekin, Komiker, Schelm, Spaßmacher, Spaßvogel
- [1, 2] umgangssprachlich scherzhaft: Kasper
- [1, 2] landschaftlich: Geck
- [1, 2] veraltend: Possenmacher, Possenreißer, Schalk
- [1, 2] früher: Narr
Weibliche Wortformen:
Oberbegriffe:
- [1] Unterhalter
Unterbegriffe:
- [1] Gruselclown, Musicalclown, Musikclown, Zirkusclown
- [1] therapeutischer Clown/Clowntherapeut/Clowndoktor (Gericlown, Klinikclown, Krankenhausclown)
- [2] Angstclown, Horrorclown, Klassenclown, Pausenclown
Beispiele:
- [1] Grock war ein berühmter Clown.
- [1] „Der Clown hatte eine große Kiste in die Mitte der Manege gestellt.“[7]
- [1] „Ein Clown, der ans Saufen kommt, steigt rascher ab, als ein betrunkener Dachdecker stürzt.“[8]
- [2] Na, heute bist du ja mal wieder ein richtiger Clown.
- [2] „Die Presse stellte ihn als Clown dar, und er war dreimal von südafrikanischen Gerichten wegen Hetzreden verurteilt worden, dennoch würde Malema in Zukunft eine Führungsposition in Südafrika einnehmen.“[9]
Redewendungen:
Charakteristische Wortkombinationen:
Wortbildungen:
Übersetzungen
[Bearbeiten] [1] ?
[2] ?
|
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 361.
- [1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 269.
- [1, 2] Renate Wahrig-Burfeind: Brockhaus Wahrig Deutsches Wörterbuch. Mit einem Lexikon der Sprachlehre. In: Digitale Bibliothek. 9., vollständig neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. wissenmedia in der inmedia ONE GmbH, Gütersloh/München 2012, ISBN 978-3-577-07595-4, DNB 101207482X , Stichwort »Clown«.
- [1] Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Fremdwörterlexikon. 4. Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh/München 2001, ISBN 978-3-577-10603-0 , Seite 167.
- [1] Duden online „Clown“
- [1] Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Clown“ auf wissen.de
- [1] Wahrig Fremdwörterlexikon „Clown“ auf wissen.de
- [1] Wikipedia-Artikel „Clown“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Clown“
- [1] The Free Dictionary „Clown“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Clown“
Quellen:
- ↑ 1,0 1,1 Nach Max Mangold und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6. Auflage. Band 6, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005, ISBN 978-3-411-04066-7, DNB 975190849 , Seite 246.
- ↑ 2,0 2,1 Nach Eva-Maria Krech, Eberhard Stock, Ursula Hirschfeld, Lutz Christian Anders et al.: Deutsches Aussprachewörterbuch. Mit Beiträgen von Walter Haas, Ingrid Hove, Peter Wiesinger. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2009, ISBN 978-3-11-018202-6, DNB 999593021 , Seite 417.
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 3,4 3,5 3,6 3,7 3,8 Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 , Seite 173.
- ↑ 4,0 4,1 4,2 4,3 4,4 4,5 4,6 4,7 Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Clown“
- ↑ 5,0 5,1 5,2 5,3 5,4 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7 , Seite 361.
- ↑ 6,0 6,1 6,2 6,3 6,4 6,5 6,6 Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 , Seite 269.
- ↑ Angelika Stegemann: Kuscheln im Sessel. Geschichten und Märchen für kleine und große Leute. RAM-Verlag, Lüdenscheid 2015, ISBN 978-3-942303-14-9 , Seite 118.
- ↑ Heinrich Böll: Ansichten eines Clowns. Roman. Insel, Leipzig 1990, ISBN 3-7351-0161-5, Seite 9. Erstveröffentlichung 1963.
- ↑ Paul Theroux: Ein letztes Mal in Afrika. Hoffmann und Campe, Hamburg 2017, ISBN 978-3-455-40526-2, Seite 80. Originalausgabe: Englisch 2013.