StudiVZ
Das StudiVZ ist, wie Facebook in rot, eine social-networking Plattform für Jugendliche und junge Erwachsene, die gerne freiwillig ihre Daten in den Rachen einer gewinnorientierten Verwertungsgesellschaft kippen. StudiVZ ist war nur gedacht für Studenten Menschen, die sich einmal als Student ausgeben wollen wollten, und die (sexuelle?) Kontakte zu anderen (vermeintlichen) Studenten aufbauen wollen wollten, alle anderen sind waren bei MeinVZ. Die werberelevante Zielgruppe von 14-30 Jahren ist war mit einem hohen Marktanteil in dem Quelltext gewordenen Datenschutz-Alptraum vertreten. Der letzte StudiVZ Nutzer meldete sich im Jahr 2012 ab. [1]
Module[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
So schön war es:
Freundschaftslisten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Da Real-World-Freundschaften im Internetzeitalter nicht mehr zeitgemäß sind, ist der Begriff Freund freigeworden für andere Dinge. Im StudiVZ werden als Freunde geführt:
- die komplette Liste all derjenigen, die im gleichen Jahrzehnt im gleichen Kindergarten waren,
- alle, die zufällig den gleichen Namen haben wie die heimliche Jugendliebe (die von ihrer Sonderrolle nie etwas merkte) und so blöd waren, die Freundschaftseinladung zu bestätigen, weil man ja im Internet bei Fragen immer mit "JA" antwortet.
- alle, die gut aussehen, und die dann auch noch das Gruscheln bestätigt haben
- alle, die das gleiche Mario-Barth-Zitat witzig finden und daher in der gleichen Gruppe sind.
Pinnwand[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Eine Art öffentliches Gästebuch in dem man sich private Nachrichten schicken kann, die für alle einsehbar sind. Die Anzahl der Geburtstagsglückwünsche, Gute-Besserung-Meldungen bei einem Schnupfen oder Grüße ohne irgendeinen Anlass ist dabei besonders entscheidend, um die Beliebtheit im eigenen Freundeskreis zu quantifizieren. Wer wenig Freunde hat, kann sein Image heben, indem er sich 10 kostenlose Email-Adressen besorgt und mit jeder einen Fake-StudiVZ-Account anlegt, und sich dann jeweils gegenseitig zum Geburtstag gratuliert.
Buschfunk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Buschfunk ist eine sehr effektive Möglichkeit, Belanglosigkeiten auf die Startseiten aller seiner Freunde zu schreiben. Der häufigste Eintrag ist "Ich sollte eigentlich für die Prüfung morgen lernen, aber ich bin grad im StudiVZ (4:05 am)". Zudem kommt es gut an, wenn man verkündet, ob man gerade seine rote oder grüne Zahnbürste rechts- oder linksherum benutzt.
Fotogalerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Hier befinden sich hauptsächlich überbelichtete Fotos aus dunstigen Gewölben mit alkoholbedingt rot-geschwollenen Gesichtern, die daher zur Identifizierung mit Namensschildchen versehen werden können.
Gruppen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ziel ist es möglichst viele lustige Sprüche in seinem Profil stehen zu haben. Anhand der Gruppen ist es möglich genauer auf das Kaufverhalten zu schließen, z.B. welche Sorte Wodka am liebsten getrunken wird. Die Diskussionsmöglichkeiten innerhalb der Gruppe sind eigentlich ohne Bedeutung. Um das Data-Mining nicht durch zu viele irrelevante Nonsens-Gruppen zu erschweren, wurde daher eine maximale Anzahl an Gruppen pro Steckbrief festgelegt.
Gruppen werden gegründet, um mit der besten Freundin eine exklusive geschlossene Gruppe aufzubauen, in die man keine Anderen hineinlässt, oder um einen Platz zu haben für die Links auf die besten Einträge bei Youporn, oder um einen Spruch zu kreieren, der von möglichst vielen anderen Gruppengründern aufgegriffen wird, oder um 1000000 Mitglieder zu erreichen oder alles zusammen.
Weitere Begriffe[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Threads[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Ein Thread ist ein Diskussionspfad innerhalb einer Gruppe. Die meisten Threads erfragen das Sexualverhalten auf eine der folgenden unauffälligen Arten:
- Was würdest du mit deinem Vorposter gern tun? Duschen? Küssen? Sofort ins Bett?
- Sex mit dem Vorposter oder 100 Euro?
Die eigene Attraktivität kann man daran ablesen, wie viele Sekunden es dauert, bis jemand auf das eigene Posting reagiert.
Gruscheln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Nach einer repräsentativen Umfrage reagieren 50% der StudiVZ-Nutzer auf Gruscheln nur, wenn sie den anderen echt attraktiv finden, und die anderen 50% reagieren auf Gruscheln grundsätzlich nie (es sei denn, der Gruschler sieht verdammt gut aus).
Andererseits bestätigen 100% der StudiVZ-Nutzer, dass Gruscheln überhaupt nichts mit Sex oder Kuscheln zu tun hat, sondern lediglich eine elektronische Form des Grüßens darstellt.
Um Netzüberlastung durch Gruscheln zu verhindern, haben die Administratoren verfügt, dass man erst dann erneut gegruschelt werden kann, wenn man die Gruschel-Notiz ausblendet. Erfahrene Gruschler erkennt man daran, dass sie dem Weltrekord von 12981-mal Ausblenden und Zurückgruscheln in 24 Stunden nahekommen.
Message[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Messages funktionieren fast wie Gruscheln, nur mit Text.
meinVZ[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das meinVZ ist dasselbe in grün orange regenbogenfischfarben blau.
Vergleich mit anderen Datenbanken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Das privatwirtschaftliche StudiVZ ist den staatlichen Datenbanken der Polizei und auch den Bemühungen der Bundesregierung durch die Vorratsdatenspeicherung gläserne Bürger zu schaffen, weit überlegen. Die Profile dienen Marktforschern als günstige Möglichkeit statistisch relevante Daten zu sammeln. Auch Personalabteilungen bedienen sich gern der Möglichkeit etwas dichter in die Privatsphäre der Bewerber einzudringen.
andere Verzeichnisse[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- SchuelerVZ - diesmal in rosa
- GrundiVZ - der deutschen Bundeswehr - alternativ BundiVZ
- BuergerVZ - Vorschlag von Innenminister Wolfgang Schäuble
- KillerVZ - das soziale Netzwerk für jugendliche Hacker
- Wer-kennt-wen
Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- StudiVZ - Inoffizielle Statistikpräsentation
- StudiAnalyse - Do-It-Yourself Persönlichkeitsprofilauswertung