- Mialet (Dordogne)
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Mialet Region Aquitanien Département Dordogne Arrondissement Nontron Kanton Saint-Pardoux-la-Rivière Gemeindeverband Périgord vert Koordinaten 45° 33′ N, 0° 54′ O45.5497222222220.90416666666667Koordinaten: 45° 33′ N, 0° 54′ O Höhe 250–391 m Fläche 37,30 km² Einwohner 669 (1. Jan. 2008) Bevölkerungsdichte 18 Einw./km² Postleitzahl 24450 INSEE-Code 24269
Die Kirche Notre-Dame du ScapulaireMialet, oft auch Miallet, okzitanisch Mialet, ist eine französische Gemeinde im Norden des Départements Dordogne in der Region Aquitanien. Sie gehört zum Arrondissement Nontron und zum Kanton Saint-Pardoux-la-Rivière. Außerdem bildet sie einen Teil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.
Inhaltsverzeichnis
Etymologie
Mialet leitet sich ab vom Neulateinischen melusetum mit der Bedeutung Apfelgarten bzw. Apfelplantage. Melusetum geht seinerseits auf das Lateinische malus (Apfel) zurück.
Geographie
Mialet liegt 13 Kilometer südwestlich von Châlus und 15 Kilometer nördlich von Thiviers (Luftlinie). Bis zum im Osten gelegenen La Coquille sind es knappe 6 Kilometer.
Die Gemeinde wird von folgenden Nachbargemeinden umgeben:
- Dournazac (Haute-Vienne) im Norden.
- Firbeix im Nordosten.
- La Coquille im Osten.
- Chalais im Südosten.
- Saint-Jory-de-Chalais im Süden.
- Saint-Saud-Lacoussière im Westen.
- Pensol und La Chapelle-Montbrandeix (beide Haute-Vienne) im Nordwesten.
Mialet ist Grenzgemeinde zum Département Haute-Vienne im Norden. Zum Gemeindegebiet gehören neben dem Ortskern zahlreiche Weiler, Gehöfte, Schlösser und eine Mühle:
Boissonnie, Château la Congerie, Château de Lambertie, Chatelavy, Durmareix, Feyte, Fougeras, Garrelie, Grafeuille, Jambe de Banc, La Brousse, La Gratte, La Maison Rouge, La Nolphie, Lacaud, Lacouchie, Lavalette, Le Grand Clos, Le Maine, Le Maine du Bost, Le Montetchabroulet (Montéchabroulet), Le Montibus, Le Moulin du Blé, Le Petit Trois Cerisiers, Le Pintou, Lépinotte, Les Parcs, Les Places, Les Rivaux, Les Trois Cerisiers, Lesudrie, Lordebert, Magnesse, Mamont, Massavit, Mazoubert, Montéricout, Petit Mamont, Pierrebrune, Pommerède, Puyraud und Veyssièras.
Die mäandrierende Dronne durchfließt von Osten kommend den Nordwestteil der Gemeinde Mialet und bildet vor Verlassen des Gemeindegebiets nach Südwesten die Westgrenze zu Saint-Saut-Lacoussière. Den Südostteil durchquert die Côle, die etwas östlich vom Ortskern zu einem 77 Hektar großen Stausee aufgestaut wird (Retenue de Miallet). Die Côle nimmt kurz unterhalb von Mialet als rechten Nebenfluss den Coly auf, der von Nordosten kommend das Gemeindegebiet in etwa mittig durchzieht. Er fließt im Westen des Ortskerns vorbei und wird dort seinerseits in einem kleineren Stausee zurückgehalten.
Der topographisch tiefste Punkt des Gemeindegebietes mit 250 Metern über dem Meer liegt bei Boissonnie an der Côle im Süden; der höchste Punkt mit 391 Metern befindet sich an der Nordwestecke bei Le Petit Trois Cerisiers.
Geologie
Die Gemeinde Mialet befindet sich auf dem metamorphen Grundgebirge des nordwestlichen Massif Central. Strukturell tiefst gelegene Einheit sind Glimmerschiefer der Parautochthonen Glimmerschiefereinheit, die entlang der Dronne im Westen anstehen. Der größte Teil des Gemeindegebietes liegt jedoch auf strukturell höherliegenden Augengneisen der Unteren Gneisdecke, die generell NNW-SSO streichen und um 40° nach Nordost einfallen. Die Augengneise können in ihrem Mittelabschnitt sehr massiv auftreten, es handelt es sich hier wahrscheinlich um Metagranite. Zum Hangenden (im Ostabschnitt des Gemeindegebietes) nehmen sie zusehends leptynitischen Charakter an (ehemalige Rhyodazite und Rhyolithe). Gelegentlich können auch noch Glimmerschieferzüge (zwischen Le Montibus und Puyraud) und -inseln (bei La Gratte, Montéricout und östlich von Montetchabroulet) in die Augengneise eingelagert sein. Südlich vom Ortskern kreuzt eine bedeutende, Nordost-Südwest-streichende Störungszone, die ein örtliches Umbiegen der Foliation in dieselbe Richtung bewirkt. Die Kontaktverhältnisse zwischen Glimmerschiefern und Augengneisen sind nicht eindeutig, dürften aber sehr wahrscheinlich anormaler Natur sein, zu erkennen an einem Sprung im Metamorphosegrad.
An Vererzungen in den Augengneisen, die mit dem weiter im Westen anstehenden Saint-Mathieu-Leukogranit in Zusammenhang stehen, sind zu nennen Zinn (Cassiterit) bei Le Montibus und Wolfram (Scheelit) bei Le Moulin de Blé.
Ökologie
Die 8 Kilometer des Dronnetals in der Gemeinde Mialet sind gemäß Natura 2000 unter Schutz gestellt. Der Fluss mit seinem Uferbereich und den anschließenden Feuchtwiesen, Heidegebieten, Feldern und Wäldern beherbergt eine sehr reichhaltige Fauna. Dieser Abschnitt der Dronne stellt für die Nachzucht der Flussperlmuschel (Margaritafera margaritafera) einen der bedeutendsten Standorte in ganz Frankreich dar. Ferner finden sich hier in Europa vom Aussterben bedrohte Taxa wie beispielsweise die Gelbbauchunke (Bombina variegata), die Helm-Azurjungfer (Coenagrion mercuriale), der Skabiosen-Scheckenfalter (Euphydras aurinia), der Dohlenkrebs (Austropotamobius pallipes), die Groppe (Cottus gobio) und das Bachneunauge (Lampetra planeri), mehrere Säugetiertaxa wie z. B. der Fischotter (Lutra lutra) sowie drei Fledermausarten [1].
Die Gemeinde beherbergt ferner drei Ökotope erster Ordnung (Französisch ZNIEFF = zone naturel d'interêt faunistique et floristique):
- das oben bereits angeführte schluchtartige Dronnetal. Je nach Ausrichtung der Hanglagen wechselt in ihm atlantisch geprägte Flora mit mittelmeerischer Flora ab. Es enthält zahlreiche Farntaxa [2].
- auch die Täler der Côle und des Coly stehen unter Schutz, das Tal des Coly beinahe in seiner gesamten Länge; in Letzterem ist beispielsweise das Schlanke Wollgras (Eriophorum gracile) beheimatet [3].
- Die 25 Hektar großen Sumpf- und Moorlandschaften entlang der Weiher um La Maison Rouge im Norden der Gemeinde enthalten seltene botanische Taxa [4].
Der 77 Hektar große Stausee von Mialet ist als empfindlicher Naturraum eingestuft worden (Französisch: espace naturel sensible), da sich an seinem Ufer zahlreiche Wasservögel aufhalten; das Ostufer wird insbesondere als Nist- und Brutraum geschützt [5].
Geschichte
Aus dem 12. Jahrhundert stammt die romanische Ortskirche Notre-Dame du Scapulaire, die später baulich stark verändert wurde. Etwa zur selben Zeit wurde das Château de Lambertie errichtet. Ab dem 16. Jahrhundert wurden im Gemeindegebiet zwei Herrensitze und ein Schloss erbaut.
Bevölkerungsentwicklung
Bevölkerungsentwicklung in Mialet Jahr Einwohner Einwohner im Kanton
in ProzentEinwohnerdichte 1962 1287 19,4 34,5/km² 1968 1094 18,3 29,3/km² 1975 1006 17,9 27,0/km² 1982 888 17,2 23,8/km² 1990 795 16,7 21,3/km² 1999 718 16,0 19,2/km² 2006 684 15,3 18,3/km² 2008 669 15,0 17,9/km² Quelle: INSEE[6]
Die Bevölkerung in Mialet ist seit 1962 kontinuierlich rückgängig.
Bürgermeister
Bürgermeister von Mialet ist seit 2006 die der PS angehörende Rentnerin Pierrette Razé.
Sehenswürdigkeiten
- Die romanische Ortskirche Notre-Same du Scapulaire.
- Das in Privatbesitz sich befindende Château de Lambertie; es wurde im Hundertjährigen Krieg von den Engländern zerstört und später wieder aufgebaut. Seine Ursprünge gehen bis ins 12. Jahrhundert zurück.
- Der Herrensitz Manoir de Mialet aus dem 16. Jahrhundert (Privatbesitz).
- Der Herrensitz Manoir de Feyte aus dem 17. Jahrhundert (Privatbesitz).
- Das Schloss Château de la Congerie aus dem 18. Jahrhundert (Privatbesitz).
- Der Stausee (Retenue de Miallet) an der Côle.
Verkehrsanbindung
Den Ortskern quert in Ost-Westrichtung die D 79 von La Coquille nach Saint-Saud-Lacoussière. Die D 6a von Dournazac nach Nontron läuft an der Nordwestgrenze des Gemeindegebietes entlang. Von ihr zweigt bei Les Trois Cerisiers nach Süden in Richtung Ortskern die D 77 ab, die anschließend weiter nach Saint-Jory-de-Chalais führt. Von Firbeix im Nordosten kommt die D 82. Die Hauptverkehtsader, die RN 21 von Limoges nach Périgueux, zieht 4 Kilometer weiter östlich an Mialet vorbei.
Nahestgelegener Bahnhof für Mialet ist La Coquille an der Bahnstrecke Limoges - Périgueux.
Einzelnachweise
- ↑ Entwässerungsnetz des Dronne-Oberlaufs gemäß Natura 2000. Abgerufen am 27. April 2010.
- ↑ Die Dronne-Schluchten von Arrivaux bis Saint-Pardoux-la-Rivière auf der Website der DIREN Aquitaine. Abgerufen am 27. April 2010.
- ↑ DIREN Aquitaine - Entwässerugsnetz der Côle oberhalb von Saint-Jean-de-Côle. Abgerufen am 27. April 2010.
- ↑ DIREN Aquitaine - Die Weiher von La Maison Rouge. Abgerufen am 27. April 2010.
- ↑ Der Stausee von Mialet auf der Website des Generalrates (Conseil général). Abgerufen am 29. April 2010.
- ↑ Mialet auf der Website des Insee
Weblinks
Literatur
- Briand, B. et al.: Feuille Châlus. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
- Guillot, P.-L. et al.: Feuille Thiviers. In: Carte géologique de la France à 1/50000. BRGM.
- Richard, D. et al.: Le Guide Dordogne Périgord. Éditions Fanlac, Périgueux 1993.
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