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Bahnhof Aachen-Rothe Erde

Bahnhof Aachen-Rothe Erde
Aachen-Rothe Erde
Bahnhof Aachen Rothe Erde.jpg
westlicher Eingang vor der Renovierung
Daten
Kategorie 4
Betriebsart Trennungsbahnhof
Bahnsteiggleise 2
Abkürzung KARE
Lage
Stadt Aachen
Land Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Koordinaten 50° 46′ 13,2″ N, 6° 6′ 58,7″ O50.770346.1163Koordinaten: 50° 46′ 13,2″ N, 6° 6′ 58,7″ O
Eisenbahnstrecken
Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen

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Der Bahnhof Aachen-Rothe Erde ist ein Bahnhof in Nordrhein-Westfalen an der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen. Er befindet sich im östlichen Aachener Stadtteil Rothe Erde in Nachbarschaft zu den Aachener Stadtteilen Frankenberg, Forst und Ostviertel.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ehemaliges Fahrdienstleiterstellwerk Rpf des Personenbahnhofs

Mit Eröffnung der Bahnstrecke Haaren–Aachen-Rothe Erde am 31. Dezember 1875 wurde auch der Bahnhof, der damals noch den Namen Rothe Erde trug, von der Aachener Industriebahn eröffnet. Vor allem nach dem von Adolph Kirdorf forcierten Ausbau des Aachener Hütten-Aktien-Vereins Rothe Erde diente der Bahnhof anfänglich als Übergabebahnhof für die hier angeschlossenen Gleise der verschiedenen Industriebetriebe in Rothe Erde. Als zunächst ausschließlicher Güterbahnhof stellte er Verbindungen zu den Kohlegruben im benachbarten Belgien, zum Aachener Nordkreis und zu den Steinbrüchen in Stolberg her. Zehn Jahre nach der Eröffnung wurde mit der Vennbahn die Verbindung über Monschau und Sankt Vith nach Luxemburg aufgenommen und der Bahnhof dadurch an die dortigen ARBED-Stahlwerke verknüpft. Zugleich wurde das neue Bahnbetriebswerk Aachen-Rothe Erde gebaut.

Ab 1880 diente der Bahnhof auch dem Personenverkehr. Um eine kreuzungsfreie Durchfahrt des Bahnverkehrs über eine zunehmend wichtige Ausfallstraße, die heutige Trierer Straße, zu bewerkstelligen, wurden im Jahre 1892 die Bahntrassen etwa 100 Meter stadteinwärts verlegt. Man nutzte dabei den Geländeabfall in Richtung Zentrum aus, behielt aber durch Wallaufschüttungen das ursprüngliche Höhenprofil der Trassen bei. Dadurch konnte die Straße mittels einer Brücke überquert werden. Die ursprüngliche Trasse verlief über ein Teilstück des heutigen Eisenbahnwegs bis zur Kreuzung mit der Trierer Straße und weiter über die heutige Clermontstraße und den Krautmühlenweg sowie über das heutige Gelände einer Kleingartenanlage. An der Brücke über die Erzbergerallee treffen alte und neue Trassenführung wieder zusammen.

Verbindung Rothe Erde – Talbot (Aachen Nord)

Anfang des 20. Jahrhunderts erfolgte die Umbenennung in Aachen-Rothe Erde. Das Bahnbetriebswerk wurde 1932 aufgelöst.

Im Zweiten Weltkrieg wurde der Bahnhof Rothe Erde schwer zerstört, die Brücke über die Trierer Straße gesprengt. Erst 1946 konnte die Verbindung Aachen – Köln wieder aufgenommen werden. Da jedoch nun auch der Transport von Stahl, Koks und Kalk eingestellt wurde, verlor der Bahnhof als Güterumschlagplatz zunehmend an Bedeutung. Lediglich die Verbindungen zum Bahnhof Aachen Nord mit der dort ansässigen Waggonfabrik Talbot und zu den Aachener Philips-Werken an der Vennbahn wurde beibehalten. Dafür wurde der Bahnhof Rothe Erde verstärkt im Personenverkehr auf der Strecke Aachen – Köln genutzt. Im Jahre 2004 wurden schließlich die Güterschuppen abgerissen und das alte und nun nicht mehr genutzte Bahngelände größtenteils für den Bau des Einkaufszentrums Aachen Arkaden eingeebnet.

Heutige Nutzung

Neu erbauter Bahnsteig

Im Jahr 2007 wurde der komplette Bahnhof im Zuge der Inbetriebnahme des ESTW Aachen umgebaut. Dabei wurde der alte Güter- und Abstellbahnhof stark zurückgebaut. Bis zum Umbau hatte der Bahnhof noch zwei mechanische Stellwerke, je eines für den Personen- und den Güterbahnhof, von denen aus die Formsignale und Weichen gestellt wurden. Ein weiteres Stellwerk mit der Bezeichnung Rr wurde bereits 2004 in Vorbereitung des Baus der Aachen Arkaden abgerissen. Mittlerweile ist der Bahnhof wie bei ESTW üblich mit Ks-Signalen ausgerüstet und wird von der Betriebszentrale Duisburg ferngesteuert. Der Mittelbahnsteig wurde komplett neu gebaut, der neue Bahnsteig hat eine Höhe von 76 cm über Schienenoberkante. Der Bahnhof erhielt außerdem einen zweiten Zugang von der östlichen Seite und einen Aufzug für den barrierefreien Zugang zum Bahnsteig.

Aachen Arkaden auf dem früheren Gelände des Güterbahnhofs

Im Zeitraum von Januar 2007[1] bis zur Eröffnung am 9. Oktober 2008 entstanden auf einem großen Teil des ehemaligen Geländes des früheren Güterbahnhofs die Aachen Arkaden, ein Büro- und Einkaufszentrum mit 16.000 m² Verkaufsfläche. Es wurde im Stil einer funktionalen Zeitgenössischen Architektur des Minimalismus mit Lichthöfen inklusive transparentem Foliendach errichtet. Von den traditionellen Arkaden sind sechs Turmstelzen und die Geschäfte evident.[2] Zu dem Innenraumkonzept Look and Feel gehören naturbelassene Materialien, Ruhezonen und ein luftreinigendes Bürobaumgewächs in der Arkaden-Rotunde, das bis in die erste Etage hineinreicht und mit einigen kleineren Gewächsen eine natürliche Klimaanlage darstellt. Neben dem viergeschossigen Bau integriert das Einkaufszentrum den sechsgeschossigen Turmkomplex. Die Intention dieses Turms ist eine städtebauliche Dominante als Entrée zur Innenstadt und zum Ostviertel. Der Vorplatz sorgt für den Einbezug in das Umfeld. Der Gesamteindruck ist eine Reminiszenz an das neoklassizistische Haus Grenzwart, das in den Jahren 1924 bis 1930 am Bahnhof erbaut wurde. Städtischer Hauptnutzer ist das Aachener Gesundheitsamt.

Derzeit halten in Aachen-Rothe Erde der NRW-Express, Rhein-Sieg-Express und die euregiobahn. Des Weiteren wird ein Teil des alten Güterbahnhofs heute noch als Abstellbahnhof für Wagenmaterial und die Triebwagen der Euregiobahn genutzt, die dort an einer Dieseltankstelle auch aufgetankt werden können.

Linie Linienbezeichnung Linienverlauf
RE 1 NRW-Express Aachen – Aachen-Rothe Erde – Stolberg (Rheinl) – Eschweiler – Düren – Köln – Düsseldorf – Duisburg – Essen – Dortmund – Hamm (Westf) (– Paderborn)
RE 9 Rhein-Sieg-Express Aachen – Aachen-Rothe Erde – Stolberg (Rheinl) – Eschweiler – Düren – Köln – Troisdorf – Siegburg/Bonn – Au (Sieg) – Siegen
RB 20 Euregiobahn Heerlen / Alsdorf-Annapark – Herzogenrath – Aachen – Aachen-Rothe Erde – Stolberg (Rheinl) (Flügelung) – Stolberg Altstadt
Eschweiler – Langerwehe (– Düren)

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Bahnhof Aachen-Rothe Erde – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Die Grundsteinlegung zur Schließung dieser innerstädtischen Baulücke im Osten der Stadt erfolgte Montag, den 27. August 2007. Die Projektleitung hatte Robert Janzen vom Investor TCN aus Neuss. Aachen Zeitung, 28. August 2007, S. 13, Nr. 196.
  2. Aachen Arkaden. Aachen Arkaden Real Estate GmbH. Abgerufen am 11. Oktober 2008.. Dem Projektentwickler TCN stand das Aachener Architekturbüro Höhler + Partner zur Seite. Das Architekturbüro Walter Wiese übernahm die Bauherrenvertretung. Im Juli 2006 übernahm TCN von der AMW Projekte GmbH die Geschäftsführung der Real Estade GmbH. Aachen Zeitung, 8. Oktober 2008

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