- Eschweiler Talbahnhof
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Eschweiler Talbahnhof Kombibahnsteig des heutigen Haltepunktes Eschweiler Talbahnhof/Raiffeisenplatz Daten Kategorie 6 Betriebsart Haltepunkt Bahnsteiggleise 1 Abkürzung KET Eröffnung 1. Oktober 1873
11. September 2004Stilllegung 23. Mai 1983 Lage Stadt Eschweiler Land Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 50° 48′ 53,2″ N, 6° 15′ 50″ O50.8147777777786.2638888888889Koordinaten: 50° 48′ 53,2″ N, 6° 15′ 50″ O Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen Der Eschweiler Talbahnhof ist ein ehemaliger Bahnhof an der Indetalbahn in der südlichen Innenstand von Eschweiler in der Städteregion Aachen. Er wurde 1873 als Bahnhof Eschweiler BME eröffnet und 1983 stillgelegt. 2004 erfolgte die Wiedereröffnung als Haltepunkt Eschweiler Talbahnhof/Raiffeisenplatz.
Im Empfangsgebäude des ehemaligen Talbahnhofs befindet sich heute ein Kulturzentrum. Einheimische betonen den Namen Talbahnhof auf der zweiten statt auf der ersten Silbe.
Inhaltsverzeichnis
Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft
Der zwischenzeitliche Name Eschweiler Thal – später Eschweiler Tal – kommt daher, weil im etwa 800 m breiten Tal der Indemulde zwischen Eschweiler-Röthgen und der Altstadt die Inde sich noch bis Anfang des 19. Jahrhunderts ihren Weg suchte. In der Ebene mit seinerzeit vielen Mooren und Sümpfen hatte der Fluss mehrere Arme. Der südliche Arm verlief etwa dort, wo heute die Talstraße (von 1883 bis 1898 Bahnstraße) verläuft, welche parallel zur Eisenbahnlinie von 1872 bis 1873 in Ost-West-Richtung angelegt wurde.
Am 1. Oktober 1873 wurde die Strecke Rheydt-Odenkirchen–Hochneukirch–Jülich–Frenz–Inden–Weisweiler–Eschweiler-Aue mit einer Gesamtlänge von 48,77 km durch die Bergisch-Märkischen Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet; die beiden Bahnhöfe auf Eschweiler Gebiet waren Eschweiler-Aue im Stadtteil Aue und Eschweiler Tal. 1872, etwa zur selben Zeit, wurde der Neubau des Bahnhofsgebäudes des Eschweiler Hauptbahnhofs errichtet. Der ebenfalls an der Talbahnlinie liegende Bahnhof Weisweiler kam erst bei der Kommunalen Neugliederung am 1. Januar 1972 zum Stadtgebiet.
1937 war Baubeginn des Westwalls in der Region Aachen. Der Talbahnhof wurde während der Bauarbeiten als Entladestation für Kiestransporte genutzt. Der Kies wurde per LKW im Dauereinsatz zu den Westwall-Baustellen gefahren. Anlässlich dieser Bauarbeiten wurde eine Panzerverladerampe gebaut, die auch nach dem Zweiten Weltkrieg – neben privater Nutzung (z.B Land- und Baumaschinen, Zirkus) – von den belgischen Streitkräften benutzt wurde.
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde das Gebäude durch Granatbeschuss schwer beschädigt. Die letzten Kampfspuren wurden erst bei Fassadenarbeiten des herunter gekommenen Bahnhofsgebäudes Mitte der 1970er Jahre beseitigt.
Ende der 1960er Jahre wurde das gegenüberliegende mechanische Stellwerk mit Schrankenposten abgerissen. Eschweiler Tal erhielt einen Vorbau an der Bahnsteigsseite mit einem Stelltisch. Die Aufgaben des Fahrdienstleiters wurde zusätzlich dem Dienst habenden Beamten übertragen.
Am 22. (andere Quellen: 27.) Mai 1983 wurde die Talbahnlinie Richtung Jülich und Aachen für den Personenverkehr eingestellt und der Bahnhof Eschweiler Tal geschlossen. Den Bahnverkehr übernahmen Busse des Aachener Verkehrsverbunds. Der Kreisverkehr mit rundem Springbrunnen sowie der kleine Bushof wurden einige Jahre später abgerissen und durch einen Park ersetzt.
Kulturzentrum
Das Gebäude wurde 1987 in die Liste der Baudenkmale aufgenommen. Nach einem Vorschlag aus dem Jahr 1989 beschloss der Eschweiler Stadtrat 1991, das Gebäude von der Deutschen Bahn zu kaufen. Von 1993 bis 1994 wurde in dem Bahnhofsgebäude ein Kulturzentrum eingerichtet mit Bistro, Kleinkunstbühne und Räumen für den 1982 gegründeten Kunstverein und den Eschweiler Geschichtsverein. Eröffnung war am 19. November 1994. Seitdem finden regelmäßig Versammlungen diverser Vereine, Vorträge, Liederabende, Kabarett, Autorenlesungen, Kammerkonzerte, Ausstellungen und weitere Veranstaltungen statt.
euregiobahn
Nachfolgebahnhof ohne das Bahnhofsgebäude, sondern mit wenige Meter westlich davon gelegenem neuen Kombibahnsteig ist der euregiobahn-Haltepunkt Eschweiler-Talbahnhof/Raiffeisenplatz, welcher am 11. September 2004 eröffnet wurde. Die Formsignale und der Stellwerksvorbau am Bahnhofsgebäude wurden abgebaut. Gleichzeitig wird der Platz vor dem Talbahnhof in Raiffeisenplatz umbenannt, weil die Raiffeisenbank Eschweiler an der Finanzierung maßgeblich beteiligt war. Sein Fahrkartenautomatenkode ist 3055.
Im August 2006 wurden die Bauarbeiten beendet: An der Stelle des neuen Parks befindet sich wieder der kleine Bushof mit fünf Bahnsteigen und zwei Stahlkonstruktionen als Überdachung. Das Carbyn-Denkmal wurde in den kleinen Park jenseits der Franzstraße und das Einhard-Denkmal wieder in den Stadtgarten gesetzt.
Siehe auch
Literatur
- Schriftenreihe des Eschweiler Geschichtsvereins, Band 14
- Eifelverein Eschweiler, Eschweiler entdecken, Düren 2002
Weblinks
NRWbahnarchiv von André Joost:
weitere Belege:
Baudenkmäler in EschweilerAltes Rathaus | Broicher Hof | Burg Eschweiler | Burg Kinzweiler | Burg Nothberg | Burg Röthgen | Burg Weisweiler | Dreibogenbrücke | Drimbornshof | Gerichtsgebäude Kaiserstraße | Gressenicher Mühle | Hauptbahnhof | Haus Kambach | Haus Palant | Kirschenhof | Nothberger Hof | Pannhaus | Pumpenhaus | Schombart-Apotheke | St. Cäcilia Hehlrath | Städt. Gymnasium | St. Marien Röthgen | St. Peter und Paul | Talbahnhof | Zisterzienserinnenkloster St. Jöris
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