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Middlboarisch

Aus Wikipedia

Middlboarisch (dt.: mittelbairisch) is neem Noadboarisch und Sidboarisch oane vo de drei Haptgruppn vo da boarischn Sproch. Des middlboarische Sprochgebiet eastreckt se iwa grouße Tei vo Bayern und Östareich. Noch da Ozoih vo de Sprecha is's bei weitm de gresste Untagruppn vo da boarischn Sproch.

As Middlboarische ko ma in Westmiddlboarisch und Ostmiddllboarisch aftein.

As oigmoane Kennzeichn vom Middlboarischn is, dass Fortis-Laute wia p, t, k zwischn Vokaln oda Resonantn un in Olaut obgschwächt wean. Vua an Vokal bleibt es aspiriata k (kʰ) im Olaut dahoidn, wia z. B. in Kuah.[1]

Ois Vakloanarungsforma wern -l oda -al vawendt (Dirndl/Dirndal, Hiasl/Hiasal, Katzl/Katzal). Im Grenzgebiet zwischn Sid- und Westmittlboarisch (Soizburga Oipmgaue, Berchtsgoan, Steirische Tauangegend, Tirola Untaland, Boarisches Obaland) heat ma aa -ai ois Koseform (Dirnei, Hiasei, Katzei).

As Mittlboarische ko ma ins Westmittlboarische (teiweis aa "Oidboarisch"[2][3]) gnennt) und s Ostmittlboarische (teiweis aa "Österreichisch" gnennt) eintein. De Grenz zwischn West- und Ostmittlboarisch (vui geng vüi und ) vaschiabt se untam Einfluss vom Weanarischn oimähli zua Stootsgrenz zwischn Österreich und Deitschland hin.

In Obaöstareich, im Soizburga Flochgau (aussa da Stod Soizburg und seina Agglomarazion) sowia im niadaöstareichischn Woid- und Mostviadl is, wia im benochbartn Bayern, s Westmittlboarische behoamatt. De Dialekte buidn do midm ogrenzendn Niadaboarisch an Sprochvaband. Andas ois s Ostmittlboarische is des aufm Bodn vom oidn Stammesherzogtum entstandn. A deitlichs Untascheidungskriterium zwischn West- und Ostmittlboarisch is da Doppelaut -au-; im Westmittlboarischn wead a tendenziell mehra mit -a- aufglöst (des kaff i ma); im Ostmittlboarischn mid an vadunkltn au Laut (des kauf i ma). A de beigtn Forma vo "kemma" (I kimm, se kemma(n), Infinitiv: kemma) san aufs Westmittl- und Siidboarische bschrenkt. As Ostmittlboarische kennt nur de Büidung mit -u- (I kumm). Im Westmittlboarischn is aa de oide Form fia "san" - hand (Mir hand erm inna worn) no oztreffa. Weitas wead a des oide germanische Temporaladverb "oft" nebm "na" im Sinn vo "danoch", "hintaher" vawendt (oft host a Pech). De letztgnanntn Formen san heid nur no auf 'm ländlichn Raum beschränkt.

In Owaöstareich buidt da Dialekt vom Innviadl midm ogrenzendn Niedabayern a historische Eiheit. Politisch is Innviadl eascht 1814 östareichisch worn. Währnd da Dialekt vom Innviadl geng Ostn hi (in Richtung Hausruck) an erkennbarn Lautwandl durchmocht (ui wead zu üi - zB spuin / spüin, a zuanehmende o-Vadunklung) san de Iwagäng weita ostwärts entlang vo da Donau iwas Traun- zum Mostviadl hi fliaßend. Außadem nimmt noch Ostn hi da Einfluss vom Weanarischn zua, der in de letztn Joarzehntn zuanehmend de bodnständing Mundortn üwalogat hod. Am stärkstn merkt ma des in de greßan Städte und aun da Hauptvakeasstreggn.

Da boarische Sprochraum in Österreich geht auf de boarische Ostbesiadlung zruck, wo nacha s Herrschoftsgebiet vo de Babenberga entstandn is. De Sprochinnovation und domit de Differenziarung vom Oidboarischn zum Ostmittlboarischn is vor oim aufn Einfluss vom Weanarischn zruckzfihrn. Des hod mit da dominantn Stejung vo Wean in da Region z doa. Da Einfluss vom Weanarischn mocht si im gsamtn boarischen Sprochraum in Österreich bemeakboa. Des "oa" wead mehr und mehr vom Ostmittlboarischn "aa" easetzt. Beispuisweis wead aus oans, zwoa, kloa, kleana, Stoa, hoass, hoazn ... durch aans, zwaa, klaa, Staa, haaß, haazn. De Dialektgrenzn san in Österreich in Auflesung. Es gibt koa klor definiate Grenz zwischen Ost- und Westmittlboarisch und aa ned zum Siidboarischn.

An Untaschiad mocht de Lexik aus. S estliche Ostmittlboarisch zoagt a slawischs Substrat und a fränkischs Supastrat, des wo si im bsundan Wortschotz und a boa lautliche Oagnheidn zoagt. Aussadam is s Ostmittlboarische während da Zeit vom Koasareich Österreich-Ungarn mid vui slawische und ungarische Fremdweata gspickt worn und hebt si aa so vom Westmittlboarischn ob.

A gwisse Oagnständigkeit hod s Landlarische ghobt, a Dialekt, wo im Hausruckviadl und im Westn vom Traun- und Mihviadl gredt worn is und wo ma heit nua no sejtn heat. Do kummt an da Stej vom ostmittlboarischn langan "o" as "eo" (z. B. Broot -> Breot, root -> reot; betont wead a im zwoatn Foi as "o"). Im Westn vom Mihviadl gibts Forma mitm gstirztn Diphtong (Broet, roet).

Am Ostrand vom Mittlboarischn, im Weinviadl und im Burgnland findt ma s "Hianzische" (ui-Dialekt). Do sogt ma a "ui" (Bruida, guit, Schuich), wo ma im Mittlboarischn sunstan a "ua" (Bruada, guad, Schuach) sogt.

Da Lech buidt im Westn de Grenz vom Boarischn zum schwobschn Sprochraum. Natiale spiat ma aa scho noh an da Grenz (z. B. Pfahofa) in alemannischn Einfluss (z. B. "I hob koa Luscht").

Tippische Untaschiad

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Isoglosse Westmittlboarisch Ostmittlboarisch
ui vs. ü (< ahd. il): vui
Spui, Spuin Spü, Spün
i wui, mia woin i wü, mia woin
o/or/oar vs. oa (< ahd. ar): i for, mia forma i foa, mia foan
hort, heata hoat, heata
o vs. au (< ahd. au): i kaf, mia kaffa(n) i kauf, mia kauffa(n)
on vs. aun (< ahd. an): Lond Laund
ungsetzmäßi: i kimm, mia kemma(n) i kumm, mia kumma(n)
  1. Vgl. Wiesinger: "The Central and South Bavarian Dialects in Bavaria and Austria", in: Charles V.J. Russ: The Dialects of Modern German, Routledge: London 1990, S. 460f.
  2. Bairischer Sprachraum auf bairische-sprache.at
  3. Variationen des Deutschen (Server vo da Uni Wien) (Memento des Originals [1] vom 20. Óktówer 2016 im Internet Archive) i Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.univie.ac.at
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