Nachhaltigkeit an der Universität Trier
Die folgende Übersicht zeigt Initiativen und Einrichtungen der Universität und ihre Beiträge in den Themenbereichen Nachhaltigkeit und Fairtrade.
Green Office
Mit dem Green Office wurde an der Universität Trier im Sommer 2024 ein Nachhaltigkeitsbüro gegründet werden, das Studierende sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nicht nur informiert, sondern auch verbindet und dabei unterstützt, gemeinsam am und zum Thema Nachhaltigkeit zu arbeiten. Für alle Belange in Bezug auf nachhaltiges Denken und Handeln soll das Green Office als erste und einzige Anlaufstelle fungieren. Vom Green Office ausgehend erfolgt die Bündelung aller Nachhaltigkeitsaktivitäten sowie deren sichtbare Kommunikation in die Öffentlichkeit.
Einrichtungen und Initiativen
AStA-Referat für Nachhaltigkeit
Das Nachhaltigkeits-Referat des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) gestaltet ein vielfältiges Programm zu Nachhaltigkeit. Dazu gehören regelmäßige vegane Brunchs und in Kooperation mit dem cineasta (Uni-Kino) thematische Filmabende. Das Referat betreibt den AStA-Kleingarten sowie den Fairteiler und arbeitet sowohl mit universitären als auch mit regionalen Einrichtungen zusammen.
www.asta-trier.de/referate/nachhaltigkeit/
Bee.Ed – das Bienenprojekt
Im bundesweit einmaligen Bienenprojekt Bee.Ed sind Honigbienen didaktische Vermittlungsagenten für Bildungsziele nachhaltiger Entwicklung. Seit 2012 weckt das Modellprojekt Interesse an dem „Superorganismus“ Biene, macht auf dessen Bedrohung aufmerksam und lädt ein, sich aktiv mit den Themen Ökologie, Natur- und Artenschutz sowie Umweltbildung auseinanderzusetzen.
Zur Webseite
Fair-Trade-University
Im August 2018 wurde der Universität Trier vom TransFair e.V. Köln die Auszeichnung „Fair-Trade-University“ verliehen. Ziel ist es, den fairen Handel in den verschiedenen Bereichen des Campuslebens weiter zu integrieren und zu fördern.
Green Office
Das Green Office der Universität Trier befindet sich aktuell im Aufbau.
#LecturesForFuture
Die öffentliche Online-Ringvorlesung wird in Zusammenarbeit mit der Hochschulgruppe Scientists For Future organisiert und bietet eine multidisziplinäre Perspektive auf das Thema Klimawandel. Dabei sollen verschiedene Aspekte der Klimakrise kritisch beleuchtet werden, wobei sowohl die naturwissenschaftlichen Grundlagen als auch die damit verbundenen gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen und mögliche Lösungsansätze diskutiert werden.
Lokale Agenda 21 und Aktionsplan Entwicklungspolitik
Die Universität ist Mitglied im Verein Lokale Agenda 21, der sich seit 1999 für eine nachhaltige Entwicklung in der Region einsetzt, gemeinsam mit der Stadtverwaltung Trier, gesellschaftlichen Gruppierungen, Vereinen, Bildungseinrichtungen, Privatpersonen sowie Akteuren aus der Wirtschaft. Die Universität ist auch Partner des "Trierer Aktionsplans Entwicklungspolitik", der auf Initiative des Vereins und des Stadtrates erstellt wurde. Antje Bruns, Professorin an der Universität Trier, ist Vorsitzende des Lenkungsausschusses der Lokalen Agenda 21.
Studierendenwerk
Das Studierendenwerk Trier hat zahlreiche Einzelmaßnahmen zur Steigerung von Nachhaltigkeit entwickelt. Dazu gehört das Engagement rund um das Semesterticket zur Attraktivitätssteigerung des ökologisch wirksamen ÖPNV-Angebots. Bei der Neubeschaffung von Umzugswagen wurde auf deren besondere ökologische Qualität Wert gelegt. Zudem erzeugt das Studierendenwerk, wo immer wirtschaftlich möglich, emissionsfrei Strom bzw. Wärme für die Wohnanlagen.
www.semesterticket-trier.de
Mit der neuen Studierenden-Wohnanlage „Enercase“ sind 84 energieeffiziente und nachhaltige Appartements in modularer Holz-Hybrid Bauweise entstanden. Der NABU-Naturschutzbund Rheinland-Pfalz hat dem Studierendenwerk für die Enercase-Fassadenquartiere das landesweite Gütesiegel „Fledermäuse Willkommen!“ verliehen.
Bei der Tagesexkursion „To-the-roots-Tour“ besucht das Studierendenwerk mit interessierten Studierenden regionale Mensa-Lieferanten, um über Themen regionaler und nachhaltiger Produktion zu diskutieren.
www.to-the-roots.info
Ein vegetarisches Angebot ist seit vielen Jahren fester Bestandteil des Mensa-Speiseplans. Die Implementierung einer veganen Linie war die Fortführung der Bemühungen um ein möglichst nachhaltiges Angebot.
Forschung
Diverfarming
Ein Hauptziel von Diverfarming (Leitung: Prof. Dr. Sören Thiele-Bruhn) ist die Entwicklung und Erprobung diversifizierter Anbausysteme für konventionelle und organische Systeme. So sollen die Flächenproduktivität und die Qualität von Pflanzen gesteigert sowie der Einsatz von Maschinen, Düngemitteln, Pestiziden, Energie und Wasser reduziert werden.
Initiative Bodenqualität
Der ehrenamtliche Zusammenschluss von Unternehmern – vornehmlich Landwirte und Verarbeiter – sowie von Wissenschaftlern (Leitung: Prof. Dr. Christoph Emmerling) setzt sich zum Ziel, die Qualität landwirtschaftlich genutzter Böden langfristig zu erhalten und zu verbessern.
Video zum Bodenqualitätstest
Law & Nature
Das Projekt unter Leitung von Prof. Dr. Birgit Peters (Universität Trier) und Prof. Dr. Nils Schak (Universität Mannheim) erkundet, inwieweit ein neuer Blick auf die Rechtswissenschaft tragfähig ist und welche Elemente der neue Forschungsansatz "law and nature" enthalten könnte. Er stellt den Menschen als Teil der Natur in den Fokus der Befassung mit dem Recht. Ziel ist es, einen Überbau für das Umweltrecht zu entwerfen.
LIVEABLE
Das Forschungsprojekt "Grüne Gebäude und gelebte Nachhaltigkeit in Deutschland und Luxemburg" (LIVEABLE), Leitung Prof. Dr. Julia Affolderbach, untersucht alltägliche Nutzungspraktiken grüner Gebäude. Im Mittelpunkt steht hierbei der Wandel alltäglicher, „gelebter Nachhaltigkeiten“ der Nutzer, aber auch der Widerstand gegen Veränderungen, welche durch Diskurse des grünen Bauens sowie der grünen Gebäude selbst geprägt sind.
Mikrosimulationsmethoden
Im Forschungsverbund "Sicherung nachhaltiger Umwelt-Mensch-Beziehungen durch den Einsatz von Mikrosimulationsmethoden" erarbeiten Forschende aus der Wirtschafts- und Sozialstatistik, der Mathematik, der Volkswirtschaftslehre sowie den Raum- und Umweltwissenschaften mithilfe moderner Mikrosimulationen Lösungen zur Sicherung nachhaltiger Umwelt-Mensch-Beziehungen.
Taiwan als Pionier
Im Rahmen des an der Universität Trier gesteuerten Projekts Taiwan als Pionier wird unter anderem zu Nachhaltigkeit geforscht. Ein Thema ist die Energiewende in China und Taiwan hin zur nachhaltigen Energieversorgung als Bewältigungsstrategie zum Umgang mit den Megatrends des 21. Jahrhunderts. Ein weiteres Teilprojekt beschäftigt sich mit zeitgenössischer Umweltliteratur.
Traubentrester als Rohstoffquelle
Das Kooperationsprojekt von Hochschule Trier und Universität Trier (Leitung: Prof. Dr. Brunhilde Blömeke) erforscht Möglichkeiten, Traubentrester als Rohstoffquelle zu nutzen, beispielsweise für Produkte wie Lichtschutzmittel oder Lebensmittel.
UniGR-CIRKLA
Die Wirtschaftswissenschaften der Universität Trier sind am Projekt UniGR-CIRKLA beteiligt. Unter dem Dach der Universität der Großregion (UniGR) soll ein interdisziplinäres Kompetenzzentrum
“Metalle und Materialien in einer Kreislaufwirtschaft“ aufgebaut werden.
Gebäudemanagement, Energie, Mobilität und Materialwirtschaft
Abfallwirtschaft
Im Rahmen der Abfallwirtschaft setzt sich die Universität für eine umweltgerechte Entsorgung und Wiederzuführung von verwertbaren Materialien in den Kreislauf ein, beispielsweise bei Metallen, EDV-Schrott, Papier, Verpackungsmüll.
Beschaffung
Die Zentrale Beschaffungsabteilung berücksichtigt, wo immer möglich, ökologische Faktoren beispielsweise bei der Auswahl von Büromaterial, Papier, Reinigungsmitteln und EDV-Hardware.
Elektromobilität
Die Universität will mehr Fahrzeuge mit E-Antrieb in ihren Fuhrpark integrieren und zusätzlich im öffentlichen Bereich der Universität Ladesäulen anbieten. Die Umsetzung bedarf jedoch umfangreicher Bauarbeiten und der Genehmigung des Eigentümers der Liegenschaft, dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB).
Energie
Die Universität Trier erzeugt eigenen Strom in drei Photovoltaikanlagen sowie einem Blockheizkraftwerk. Eine vierte Photovoltaikanlage ist derzeit in Bau und wird im zweiten Halbjahr 2024 in Betrieb gehen. Die Nennleistung der Photovoltaikanlagen beträgt dann ca. 150 kWp. Infos zu Einzelprojekten
Gebäude- und Flächenmanagement
Die sukzessive Sanierung von Außenfassaden inklusive Wärmedämmung und Austausch von Fenstern trägt zur Reduzierung des Energieverbrauchs ebenso bei wie die Integration eines Energiemanagements. Die Universität unterhält große Park- und Grünflächen mit einer Teichanlage und Bäumen zur Erholung für Studierende, Mitarbeitende und Gäste, aber auch als Raum für Biodiversität und als Naturflächen. Unter der Regie des AStA wurde eine Streuobstwiese und auf Initiative einer Hochschulgruppe ein Hochbeet angelegt. Infos zu Einzelprojekten
Lehre
Bachelor- und Masterstudiengänge im Fachbereich Raum- und Umweltwissenschaften
Das Thema Nachhaltigkeit ist in der Bachelor- und Masterausbildung des Fachbereichs Raum- und Umweltwissenschaften und in die Lehramtsausbildung für die Fächer Geographie und Biologie eingebunden. Prof. Dr. Leif Olav Mönter befasst sich in geographiedidaktischen Lehrveranstaltungen mit den Themenbereichen Fairtrade und Nachhaltigkeit. Im Bachelor-Programm Geographie widmen sich zwei Professorinnen dem Aspekt Nachhaltigkeit. Julia Affolderbach, Professorin für Nachhaltige Regional- und Standortentwicklung, und Antje Bruns, Professorin für Nachhaltige räumliche Entwicklung & Governance, bieten Vorlesungen und Lehrveranstaltungen an, die sich mit Nachhaltigem Wirtschaften bzw. Nachhaltigkeit, Gesellschaft und Umwelt beschäftigen.
Masterstudiengang „Sustainability Management & Economics"
Der englischsprachige Studiengang verbindet Nachhaltigkeit sowohl mit Betriebswirtschaftslehre (BWL) als auch Volkswirtschaftslehre (VWL). Er qualifiziert für Tätigkeiten im Nachhaltigkeitsmanagement von Unternehmen und als Nachhaltigkeitsanalyst bzw. -analystin bei Banken, Wirtschaftsprüfern oder Beratungen. Das Besondere an dem Studiengang ist, dass er alle Aspekte der Nachhaltigkeit umfasst: ökologische, soziale und ökonomische Nachhaltigkeit.
Austauschprojekt: Bildung für nachhaltige Entwicklung
Das Projekt „German-Namibian Exchange of Educators“ der Arbeitsgruppe Geographie und ihre Didaktik möchte deutsche und namibische Pädagoginnen und Pädagogen im Bereich der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE) qualifizieren und ihnen einen Einblick ins jeweils andere Bildungssystem vermitteln. Teil des Austauschprojekts sind Studienreisen, Hospitanzen und gemeinsame Lehrprojekte.
BioGeoLab
Im außerschulischen Lernort BioGeoLab des Fachbereichs Raum- und Umweltwissenschaften können Schülerinnen und Schüler sich selbst davon überzeugen, dass naturwissenschaftliche Forschung Spaß macht. In verschiedenen Modulen werden Aspekte der Nachhaltigkeit vermittelt.
Plast.Ed
Bei einer Lernwerkstatt an der Universität Trier (gefördert durch die Nikolaus Koch Stiftung) setzten sich Studierende des Lehramts Geographie und Biologie fächerverbindend mit Schülerinnen und Schülern sowie lokalen Akteuren kritisch mit der Problematik um Plastikmüll für die Umwelt auseinander. Vor dem Hintergrund einer „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“ (BNE) konzipieren die Studierenden die Plastiklernwerkstatt selbst und setzen sie um. Beispielsweise erlaubt ein Workshop, bei dem Maschinen und Werkzeuge zum Recyceln vorgestellt werden, den Plastikkreislauf aktiv zu erarbeiten. Das Projekt ist als angewandtes Studienangebot in universitären Seminaren verankert und soll hier verstetigt werden. Die entwickelten Konzepte werden als Open Educational Resources digital zugänglich gemacht.
Lehr-Projekte: „WissenSchafftZukunft“
Seit 2016 werden in Kooperation mit Trierer Schulen WissenSchafftZukunft-Projekte der Fachdidaktik durchgeführt. Dazu gehören zum Beispiel: „Ernährung 4.0. Interdisziplinär dem Essen auf der Spur“; „Getunte Tortilla-Chips: Chancen und Risiken grüner Gentechnik fächerübergreifend erforschen“; „Die Bestäuberleistung der Honigbiene (Apis mellifera) und ihr Beitrag zur Welternährung“ sowie „Ernährung 2.0 – Globale Ernährung im Zeitalter der Gentechnik biologisch und geographisch erforschen“.