Die
Apostelgeschichte
Text und
Übersetzung
mit Kommentar
Peter Streitenberger
Impressum
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Ingolstadt, 06.7.2022
Peter M. Streitenberger
Inhalt
Impressum
3
Inhalt
4
Einleitung
5
Autor, Empfänger und Inhalt des Briefes 6
Griechischer Text, Übersetzung und
Kommentar
6
Einleitung
Wie bisher versucht, liefert die Arbeit nach einer kurzen Einführung eine dreiteilige Übersicht über den
griechischen Text, eine Übersetzung davon und einen Kommentar zur Grammatik bzw. Semantik, Syntax
und auch zur Analyse diskursiver Elemente. Dabei wurden Parallelen aus der griechischen Literatur vom
Autor als Hilfe für den Leser jeweils ins Deutsche übersetzt.
Wenn außerbiblische Texte zitiert werden, dann nur aufgrund deren grammatischer oder semantischer
Bedeutung, nicht immer nur aufgrund inhaltlicher Übereinstimmung mit den Autoren. Die Arbeit wurde in
Anbetracht der Verantwortung vor Gott, der sich auch der Autor bewusst ist, erstellt. Dies bedeutet leider
jedoch nicht, dass nicht auch Fehler enthalten sein können. Diese gehen zu meinen Lasten, und ein Hinweis
wäre wünschenswert. Eine Begründung, warum als Textgrundlage kein anderer Text als Robinson-Pierpont
2018 verwendet wurde, geschieht an dieser Stelle nicht. Mehr dazu ist über die Internetplattform
www.bibelgriechisch.online aufzurufen. Vielen Dank für die Korrekturen an Thomas!
Autor, Empfänger und Inhalt des
Briefes
Lukas, der nach Aussagen von Paulus (Kol 4.14) Arzt war, stellt in seinem Bericht über die Taten der
Apostel, so der Titel des Buches Πράξεις Ἀποστόλων wörtlich, die Ausbreitung des Evangeliums vor. Lukas
hätte in Tarsus in der Versammlung einen Dienst als Aufseher übernommen, wie das späte Synaxarium
Ecclesiae meint (30.1, 262): „Λουκᾶς ἐπίσκοπος Ταρσοῦ ἐγένετο“. „Lukas wurde Aufseher in Tarsus“. Er
war Begleiter des Apostels Paulus auf seinen Missionsreisen (wohl ab Apg. 16, da Lukas ab da von „wir“
redet) und verließ ihn nicht, als alle andere es taten (2Tim 4.11) und wird in Phil 1.24 als dessen Mitarbeiter
bezeichnet. Der Bericht von Lukas richtet sich an Theophilus („Gottesfreund“).
Nach einem Prolog (1.1-1.14) bespricht Lukas die Ersetzung des Apostels Judas durch Matthias (1.14-26),
das Kommen des Heiligen Geistes (2.1–2.13), die Entstehung durch die erste Predigt des Evangeliums durch
Petrus und das Verhalten der ersten Versammlung in Jerusalem (2.14–6,15), die Rede des ersten Märtyrers
Stephanus (7.1–8,3), das Evangelium geht nach Samaria (8,4–40), die Berufung von Paulus (9.1–43), die
ersten Heidenchristen (10.1–48), die Versammlung in Antiochia (11.1–26) und Jerusalem (11.27-12.25), die
erste Missionsreise von Paulus (13.1-14.28), das Apostelkonzil in Jerusalem (15.1-35), die zweite
Missionsreise (15.36-18.22), die dritte Missionsreise (18.23-21.14), die Gefangenschaft von Paulus (2126.32), den Aufenthalt von Paulus in Rom als Gefangener (27.1-28.31).
Griechischer Text, Übersetzung und
Kommentar
In der linken Spalte ist im Folgenden Teil der griechische Text nach Robinson-Pierpont abgedruckt, gefolgt
von einer deutschen Übersetzung in der Mitte und einem Kommentar zu verschiedenen Aspekten des
griechischen Textes rechts. Im Griechischen nicht vorhandene Elemente, die aber zur Grammatikalität im
Deutschen notwendig sind, erscheinen dabei in runden Klammern, der beim Lesen betont zu lesen wäre, da
das Deutsche inzwischen oft weniger Mittel als das Griechische hat, diese Feinheiten wie Hyperbata analog
auszudrücken. Im Griechischen betonte Elemente im Satz werden im Deutschen kursiv gesetzt. Alle
griechischen Texte, die zu den Versen als Kommentar herangezogen wurden, sind vom Autor auch auf
Deutsch übersetzt.
1.1 Τὸν μὲν πρῶτον λόγον
ἐποιησάμην περὶ πάντων, ὦ
Θεόφιλε, ὧν ἤρξατο ὁ Ἰησοῦς
ποιεῖν τε καὶ διδάσκειν,
Den ersten Bericht nun machte ich über
alles, o Theophilus, was Jesus zu tun sowie
auch zu lehren begann,
1.2 ἄχρι ἧς ἡμέρας,
ἐντειλάμενος τοῖς ἀποστόλοις
διὰ πνεύματος ἁγίου οὓς
ἐξελέξατο, ἀνελήφθη·
1.3 οἷς καὶ παρέστησεν ἑαυτὸν
ζῶντα μετὰ τὸ παθεῖν αὐτὸν ἐν
πολλοῖς τεκμηρίοις, δι᾽ ἡμερῶν
τεσσαράκοντα ὀπτανόμενος
αὐτοῖς, καὶ λέγων τὰ περὶ τῆς
βασιλείας τοῦ θεοῦ.
bis zu (dem) Tag - nachdem er die Apostel
anwies, die er erwählt hatte, durch Heiligen
Geist - an dem er aufgenommen wurde,
denen er sich auch als lebend darstellte nach
seinem Leiden mit vielen Beweisen, über
vierzig Tage sich ihnen zeigend und über die
(Dinge) des Reiches Gottes redend.
Nun führt Lukas das Thema weiter, und beschreibt die Zwischenzeit vor
dem Kommen des Geistes, indem er deutlich macht, dass Jesus in dieser
Zeit den Aposteln sich zeigte und mit ihnen über das Reich sprach. Er
erwies sich lebendig, indem er sich ihnen zeigte und redete, sodass das
Partizip modal, d.h. die Art und Weise der Beweise angebend, aufzufassen
ist. Das Pronomen οἷς („denen“) nimmt die Apostel wieder auf und
begründet einen Relativsatz, der diese näher beschreibt.
1.4 Καὶ συναλιζόμενος
παρήγγειλεν αὐτοῖς ἀπὸ
Ἱεροσολύμων μὴ χωρίζεσθαι,
ἀλλὰ περιμένειν τὴν ἐπαγγελίαν
τοῦ πατρός, Ἣν ἠκούσατέ μου·
Und zusammen seiend, trug er ihnen auf,
sich nicht von Jerusalem zu entfernen,
sondern die Verheißung des Vaters zu
erwarten, die ihr von mir hörtet,
Die Schüler sollten inzwischen in Jerusalem bleiben, da zu Pfingsten der
Geist Gottes zur Erde kommen würde. Da der Numerus sich ändert,
gebraucht Lukas ein wörtliches Zitat von Jesus selbst am Ende. Die
Verheißung des Vaters ist eine indirekte Aussage, dass die Jünger den
Heiligen Geist an Pfingsten empfangen sollten, den der Vater nach der
Himmelfahrt Jesu ausschütten würde.
1.5 ὅτι Ἰωάννης μὲν ἐβάπτισεν
ὕδατι, ὑμεῖς δὲ βαπτισθήσεσθε
ἐν πνεύματι ἁγίῳ οὐ μετὰ
πολλὰς ταύτας ἡμέρας.
da Johannes zwar mit Wasser taufte, ihr aber
in Heiligem Geist getauft werden werdet
nach nicht vielen dieser Tage.
Das Zitat Jesu wird fortgesetzt und Jesus stellt die Wassertaufe des
Johannes der höherwertigen mit dem Geist Gottes gegenüber, die nach
kurzer Zeit zu Pfingsten erfolgen würde, d.h. fünfzig Tage nach dem
Passah, d.h. der Kreuzigung war der Geist Gottes angekündigt, d.h. die
Erfüllung des Wochenfestes in 3.Moses 23.
Lukas nimmt auf sein Evangelium Bezug, das er ebenfalls als Bericht an
Theophilus schickte. Dessen Inhalt ist das Tun und Reden Jesu von Anfang
an. Die Partikel μὲν („nun, doch“) ist zur Intensivierung der Aussage und
darf nicht einfach in Übersetzungen ausgelassen werden, d.h. Lukas
verweist, auf eine Tatsache, die dem Leser bekannt war, im Sinne von „es
war doch so, dass ich…..“, „es gab doch den ersten Bericht“ womit er sein
Evangelium in Erinnerung rief. Er beruft sich auf den Beginn des Dienstes
Jesu, der den Anfang des Evangeliums ausmacht.
Dieser Vers markiert mit ἄχρι („bis“) das Ende des Evangeliums, das mit
der Himmelfahrt aufhört. Davor gab er den Aposteln die bekannten
letzten Anweisungen, die in seinem Bericht vorkamen.
1.6 Οἱ μὲν οὖν συνελθόντες
ἐπηρώτων αὐτὸν λέγοντες,
Κύριε, εἰ ἐν τῷ χρόνῳ τούτῳ
ἀποκαθιστάνεις τὴν βασιλείαν
τῷ Ἰσραήλ;
Die zwar nun zusammengekommenen,
befragten ihn, sagend: Herr, ob du in dieser
Zeit das Reich für Israel wiedererrichtest?
1.7 Εἶπεν δὲ πρὸς αὐτούς, Οὐχ
ὑμῶν ἐστιν γνῶναι χρόνους ἢ
καιροὺς οὓς ὁ πατὴρ ἔθετο ἐν
τῇ ἰδίᾳ ἐξουσίᾳ.
Er aber sagte zu ihnen: Eure (Sache) ist es
nicht, Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die
der Vater in seiner eigenen Vollmacht
(fest)legte,
1.8 Αλλὰ λήψεσθε δύναμιν,
ἐπελθόντος τοῦ ἁγίου
πνεύματος ἐφ᾽ ὑμᾶς· καὶ ἔσεσθέ
μοι μάρτυρες ἔν τε Ἱερουσαλήμ,
καὶ ἐν πάσῃ τῇ Ἰουδαίᾳ καὶ
Σαμαρείᾳ, καὶ ἕως ἐσχάτου τῆς
γῆς.
doch ihr werdet Kraft erhalten, wenn der
Heilige Geist auf euch kam. Und ihr werdet
für mich Zeugen sein, sowohl in Jerusalem,
als auch in ganz Judäa und Samaria, und bis
zur äußersten Erde.
Lukas greift auf Vers 4 zurück, und beschreibt, dass zu dieser
Zusammenkunft, diese Frage gestellt wurde, d.h. ob zu Pfingsten das
Reich Gottes für Israel hergestellt werden würde. Dies fand bekanntlich
nicht statt, da sich das Volk weiter gegen Jesus wehrte und sogar später
Stephanus ermordete. Das Korrelat μὲν („zwar“) setzt im nächsten Vers
mit δὲ („aber“) fort: Die Jünger wollten zwar wissen, ob das Reich käme,
Jesus aber weist die Frage zurück. Nestle-Aland liest ἐπηρώτων ohne
Präfix („fragend“).
Wann das Reich anbrechen würde, ist ein göttliches Geheimnis, das nach
der Entrückung stattfinden wird, wann dies ist, ist bis heute unbekannt.
Die Linksversetzung von ὑμῶν („eure“) betont dies, dass diese Frage sich
für die Jünger derzeit nicht stellt, doch was wichtig ist, kommt im
nächsten Vers. Bis das Reich anbrechen wird, ist es die Aufgabe der
Jünger, das Evangelium zu predigen, sodass der Beginn des Reiches nicht
für sie von Interesse ist. Der Ausdruck χρόνους ἢ καιροὺς („Zeiten und
Zeitpunkte“) gliedert den Wiederherstellungsprozess Israels in Phasen
und bestimmte Ereignisse, z.B. des langen Sammlungsprozesses und der
Staatsgründung an einem bestimmten Tag im Jahr 1948.
Αλλὰ („doch“) nennt, was stattdessen für die Jünger angesagt ist. Sie
werden zu Pfingsten mit dem Geist ausgerüstet, für Christus Zeugen
werden. Der Aorist ἐπελθόντος („wenn er kam“) ist vorzeitig, d.h. erst
kommt der Geist, dann werden sie dessen Kraft erhalten. Jesus nennt mit
Jerusalem, das zwar nicht die Heimat der Apostel war, Anfang und Beginn
und mit dem Ende der Welt das Ziel der Evangelisation, wobei Judäa und
Samaria Zwischenstationen sind, die in der Apostelgeschichte näher
erwähnt werden. Statt μοι („mir/für mich“) liest Nestle-Aland den Genitiv,
war auf eine Vereinfachung des Kopisten, der diese Lesart einführte,
hindeutet. Der Ausdruck „bis ans Ende der Erde“ lautet wörtlich „bis zur
äußersten Erde“, womit die ganze restliche Welt gemeint ist. Der
Ausdruck kommt von Jesaja 49.6, wo der Messias das Licht sein wird bis
an die Enden der Erde, d.h. auf der ganzen Welt. Tatsächlich kamen die
Apostel später überall in die damalige Welt.
1.9 Καὶ ταῦτα εἰπών, βλεπόντων
αὐτῶν ἐπήρθη, καὶ νεφέλη
ὑπέλαβεν αὐτὸν ἀπὸ τῶν
ὀφθαλμῶν αὐτῶν.
Und diese (Dinge) gesagt, wurde er, als sie
(es) sahen, hinaufgehoben, und eine Wolke
nahm ihn von ihren Augen weg.
Lukas berichtet nun das Ende der vierzig Tage, als sich Jesus lebendig
zeigte. Nach dem Missionsbefehl, sahen die Apostel zu, wie Jesus in den
Himmel fuhr und eine Wolke ihn aufnahm, sodass sie ihn nicht mehr
sehen konnten.
1.10 Καὶ ὡς ἀτενίζοντες ἦσαν
εἰς τὸν οὐρανόν, πορευομένου
αὐτοῦ, καὶ ἰδοὺ ἄνδρες δύο
παρειστήκεισαν αὐτοῖς ἐν
ἐσθῆτι λευκῇ,
Und während sie zum Himmel starrend
waren, als er ging, und siehe, zwei Männer
hatten sich zu ihnen dazugestellt in weißem
Kleid!
1.11 οἳ καὶ εἶπον, Ἄνδρες
Γαλιλαῖοι, τί ἑστήκατε
ἐμβλέποντες εἰς τὸν οὐρανόν;
Οὗτος ὁ Ἰησοῦς, ὁ ἀναληφθεὶς
ἀφ᾽ ὑμῶν εἰς τὸν οὐρανόν,
οὕτως ἐλεύσεται ὃν τρόπον
ἐθεάσασθε αὐτὸν πορευόμενον
εἰς τὸν οὐρανόν.
1.12 Τότε ὑπέστρεψαν εἰς
Ἱερουσαλὴμ ἀπὸ ὄρους τοῦ
καλουμένου Ἐλαιῶνος, ὅ ἐστιν
ἐγγὺς Ἱερουσαλήμ, σαββάτου
ἔχον ὁδόν.
1.13 Καὶ ὅτε εἰσῆλθον,
ἀνέβησαν εἰς τὸ ὑπερῷον οὗ
Sie sagten auch: Männer, Galiläer, was steht
ihr (da), hinschauend zum Himmel? Dieser
Jesus, der weg von euch in den Himmel
aufgenommen wurde, wird genauso auf
diese Weise kommen, (wie) ihr ihn in den
Himmel gehen saht.
Mit ὡς („als, während“) wird der Vorgang beschrieben, als sie noch zum
Himmel starrten, der durch die Periphrase „waren starrend“ verstärkt
wird. Die Hinzugekommenen sahen aus wie Menschen, aber sie trugen
Engelskleider und die blinkende Kleidung weist sie als Boten des Himmels
aus, und obwohl Engel geschlechtslos sind, hatten sie die Gestalt von
jungen Männern angenommen, denn die beiden Männer werden in Lukas
24.23 als Engel bezeichnet, auch in Apostelgeschichte 10.30 nennt Lukas
Engel "Männer". Nestle-Aland liest den vereinfachten Plural für ἐν ἐσθῆτι
λευκῇ („in weißem Gewand“), da es ja zwei Männer waren und so der
eine Schreiber, der diesen Eingriff wagte, sich dachte, dies anpassen zu
müssen. Aber auch zwei Männer können, wenn man sie zusammenfasst,
in einem weißen Kleid auftreten, sodass dieser Eingriff sinnlos und unnütz
war.
Die Engel machen mit einer rhetorischen Frage deutlich, dass es nichts
bringt, weiter in den Himmel zu starren, da Jesus weg ist und erst eines
Tages wiederkommen würde.
Dann kehrten sie nach Jerusalem vom Berg,
der der Ölbäume genannt wird, zurück, der
nahe bei Jerusalem ist, den Weg eines
Sabbats aufweisend.
Nach den Anweisungen der Engel war es den Jüngern klar, dass sie zurück
nach Jerusalem gehen würden, wie es Jesus in 1.4 auch anwies. Der
Sabbatweg ist der, der maximal an einem Sabbat gegangen werden darf.
Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf
ins Obergeschoss, wo sie verbleibend waren,
Die Kombination ἦσαν καταμένοντες („sie waren verbleibend“) ist eine
Periphrase und drückt die Dauerhaftigkeit an, d.h. sie waren dauerhaft im
ἦσαν καταμένοντες, ὅ τε Πέτρος
καὶ Ἰάκωβος καὶ Ἰωάννης καὶ
Ἀνδρέας, Φίλιππος καὶ Θωμᾶς,
Βαρθολομαῖος καὶ Ματθαῖος,
Ἰάκωβος Ἀλφαίου καὶ Σίμων ὁ
Ζηλωτής, καὶ Ἰούδας Ἰακώβου.
1.14 Οὗτοι πάντες ἦσαν
προσκαρτεροῦντες
ὁμοθυμαδὸν τῇ προσευχῇ καὶ
τῇ δεήσει, σὺν γυναιξὶν καὶ
Μαρίᾳ τῇ μητρὶ τοῦ Ἰησοῦ, καὶ
σὺν τοῖς ἀδελφοῖς αὐτοῦ.
sowohl Petrus und Jakobus und Johannes
und Andreas, Philippus und Thomas,
Bartholomäus und Matthäus, Jakobus der
(des) Alphäus und Simon der Zelot und Judas
der (des) Jakobus.
Obergeschoss, als sie in Jerusalem waren. Es werden alle lebenden
Apostel erwähnt, gefolgt von Maria und den (Halb)Brüdern Jesu, da Maria
nach der Geburt Jesu noch weitere Kinder bekam. Bei den Namen und der
Reihenfolge traten in einer Kopie Probleme auf, die aber nur begrenzt
Einfluss hatte, leider aber von Nestle-Aland abgedruckt wurde.
Diese waren alle einmütig verharrend im
Gebet und im Flehen, mit Frauen und Maria,
der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern.
Οὗτοι („diese“) bezieht sich auf die im Vers davor Genannten, wobei
weitere zu den Aposteln nun dazu kamen. Nestle-Aland lässt καὶ τῇ
δεήσει („und den Bitten“) aus (ebenso wie σὺν („mit)), da wohl ein
nachlässiger Kopist den Teil übersprungen hat.
1.15 Καὶ ἐν ταῖς ἡμέραις ταύταις
ἀναστὰς Πέτρος ἐν μέσῳ τῶν
μαθητῶν εἶπεν ἦν τε ὄχλος
ὀνομάτων ἐπὶ τὸ αὐτὸ ὡς
ἑκατὸν εἴκοσι
Und in diesen Tagen, in mitten der Schüler
aufgestanden, sagte Petrus (wobei eine
Menge an Namen zusammen waren, etwa
Hundertzwanzig):
Von hier bis Vers 26 wird die Ersetzung von Judas durch Matthias
berichtet. „In diesen Tagen“ beschreibt eine Zeit zwischen der
Himmelfahrt und Pfingsten, also 10 Tage. Leider wird τε („wobei“) oft
nicht übersetzt. Nestle-Aland hat statt „Jünger“ das Wort ἀδελφῶν
(„Brüder“), ohne jedoch dies hinreichend belegen zu können.
1.16 Ἄνδρες ἀδελφοί, ἔδει
πληρωθῆναι τὴν γραφὴν
ταύτην, ἣν προεῖπεν τὸ πνεῦμα
τὸ ἅγιον διὰ στόματος Δαυὶδ
περὶ Ἰούδα, τοῦ γενομένου
ὁδηγοῦ τοῖς συλλαβοῦσιν τὸν
Ἰησοῦν.
Männer, Brüder, es musste diese Schrift
erfüllt werden, die der Heilige Geist durch
den Mund Davids über Judas vorhersagte,
der Wegweiser den Jesus Ergreifenden
wurde,
Petrus leitet die Notwendigkeit der Ersetzung des Apostels Judas ein, da
sich die Schrift erfüllte, dass aus den eigenen Reihen ein Verräter den
Messias an dessen Feinde überliefern würde. Dieses Motiv ist in den
Psalmen Davids zu finden. Aufgrund derselben Endung vom Wort γραφὴν
davor ließ ein Kopist ταύτην aus, dieser Fehler wird von Nestle-Aland
abgedruckt, ebenso wie τὸν („den“) vor Ἰησοῦν („Jesus“).
1.17 Ὅτι κατηριθμημένος ἦν
σὺν ἡμῖν, καὶ ἔλαχεν τὸν κλῆρον
τῆς διακονίας ταύτης
dass er zu uns dazugezählt war, und das Los
dieses Dienstes erhielt.
Ὅτι („dass, weil“) scheint den Inhalt anzugeben, was Petrus sagen will,
nämlich, dass Judas aus den eigenen Reihen kam und Apostel war,
weniger eine Begründung („da“). Nestle-Aland hat statt σὺν („mit“) die
Vereinfachung ἐν („in“).
1.18 Οὗτος μὲν οὖν ἐκτήσατο
χωρίον ἐκ μισθοῦ τῆς ἀδικίας,
καὶ πρηνὴς γενόμενος ἐλάκησεν
μέσος, καὶ ἐξεχύθη πάντα τὰ
σπλάγχνα αὐτοῦ.
Dieser erwarb nun also einen Acker von
(dem) Lohn der Ungerechtigkeit, und
kopfüber geraten, platzte er mitten auf, und
es wurden alle seine Eingeweide
ausgeschüttet.
Dieser und der nächste Vers könnten ein Kommentar von Lukas zum
Hintergrund der Rede des Petrus sein, den Anwesenden war dies sicher
bekannt. Von dem Lohn des Verrats kaufte Judas einen Acker, bzw. wurde
in seinem Sinne ein Acker durch die Führung gekauft (sodass er ihn, auch
wenn er tot war, quasi erwarb, da es sein Geld war), bei seinem Suizid
hängte er sich dort auf, und da der Acker an einem Abhang lag, fiel er
offenbar dann dort den Berg hinunter und so verletzte er sich zusätzlich,
indem seine Innereien austraten oder er wurde vom Strick abgenommen
und den Berg herunter geworfen bzw. geriet bei dem Akt so, dass er mit
dem Kopf voran irgendwo z.B. an einem Ast hängen blieb, der ihm den
Bauch aufriss, als der Strick riss. Eine Deutung ist, dass seine Leiche
verweste und nicht bestattet wurde, sodass sie aufblähte und platzte und
so die Innereien sichtbar wurden, obwohl dies schwerer mit dem Text zu
begründen wäre. Nach Galenus, de motu musculorum libri II 4.437.8
bedeutet der Ausdruck:
„γνοίης δ’ ἂν μάλιστα, πόση τις ἐνέργεια ταῖς τοιαύταις κατακλίσεσιν ὑπ
άρχει, νεκρὸν ἀνθρώπυ σῶμα κατακλίνας οὕτως·
οὐδὲ γὰρ τὸν ἀκαρῆ μένει χρόνον, ἀλλὰ καὶ ὕπτιον ἢ πρηνὲς αὐτίκα
γενήσεται, καθ’ ὅ τι ἂντύχῃ τῷ βάρει ῥέψαν“. οὐκοῦν καὶ τὸ ὕπτιον κατακ
εῖσθαι,καὶ τὸ χάσκειν οὐκ ἄνευ τοῦ ῥέγχειν, ἢ ἐκλύσεως,
ἢ μέθης, ἢ ῥᾳθυμίας σημεῖα. διὰ τοῦτο πάλιν ὁ Ἱπποκράτης“. „Du
mögest vor allem nun wissen, welche gewisse Energie den solchen
Niedergelegten aufweist, den toten Körper eines Menschen so
niedergelegt. Denn auch nicht zu lange Zeit bleibt er, sondern er wird
sofort nach hinten oder nach vorne gelangen, solange es vorkommen
sollte, dass die Temperatur sinkt“. Der tote Körper dreht sich also nach
kurzer Zeit von der Seite nach vorne oder hinten und bleibt nicht auf der
Seite liegen. Vgl. Il.11.179 „πολλοὶ δὲ πρηνεῖς τε καὶ ὕπτιοι ἔκπεσον“
„viele fielen nun nach vorne sowie nach hinten“. Vgl. Erotianus,
Fragmenta, 38.2.
καταπεπτωκότι ἐπὶ πρόσωπον καὶ οἷον κάτω πρηνεῖ γενομένῳ“, „Dem
auf den Kopf fallenden und dem auf gleiche Weise nach unten kopfüber
geratenden“. Didymus Caecus, Commentarii in Psalmos 35-39, 252,31:
„πρηνὴς δὲ οὐκ ἂν ἐγένετο, εἰ μὴ καταραχθεὶς ἦν „Er geriet wohl nicht
1.19 Καὶ γνωστὸν ἐγένετο πᾶσιν
τοῖς κατοικοῦσιν Ἱερουσαλήμ,
ὥστε κληθῆναι τὸ χωρίον ἐκεῖνο
Und es wurde bekannt all den Bewohnern
Jerusalems, so dass jener Acker in ihrem
kopfüber, außer er wurde heruntergeworfen“. Constantinus VII, de
legationibus 449.2:
„τότε κατορρωδήσας ὁ Μεβώδης περιδεής τε γενόμενος πρηνὴς ἔκειτο ἐ
π’ ἐδάφους“ „Dann erschrocken, fiel Mebodes bestürzt sowie auf den
Kopf geraten, auf den Boden“. Alexander Seibel meint an irgendeiner
Stelle: „Wenn jemand während der hohen Feste Israels in Jerusalem unter
diesen Umständen zu Tode kam, müsse dessen Leichnam sofort entfernt
werden, indem man ihn über die Mauer warf. Nun hatte mit dem
Passahfest eines der wichtigsten Feste überhaupt begonnen. Jerusalem,
die Heilige Stadt, durfte nichts Unreines dulden.
Es heißt in Johannes 11, 55: „Es war aber nahe das Passahfest der Juden;
und viele aus der Gegend gingen hinauf nach Jerusalem vor dem Fest,
dass sie sich reinigten." Da die Priester die Lämmer zeremoniell zu
schlachten hatten, mussten sie kultisch rein sein. Alles Unreine war
deswegen so schnell wie möglich zu entfernen; besonders Leichname, da
man durch Berührung eines Toten für sieben Tage unrein war (4. Moses
19, 11). Wer also durch solch einen Kontakt verunreinigt war, konnte am
Passahfest nicht mehr teilnehmen. Die lange Reise nach Jerusalem war
dann umsonst. Man warf also den Leichnam sogleich über die
Stadtmauer. Allerdings war es nur gestattet, den Toten in Richtung Ben
Hinnomtal, wo man den Unrat sammelte, zu entfernen. Apostelgeschichte
1, 18 sagt, jemanden „kopfüber machen", also herunterwerfen. Damals
bedeutete dies einen Fall aus 40m Höhe. Jerusalem war berühmt für
seine hohen Mauern. Nach Abschluss der Feierlichkeiten wurden die
sterblichen Überreste aufgelesen und nach jüdischer Tradition beerdigt.
Nun hatte sich Judas zu Beginn dieses hohen Festes in Jerusalem erhängt.
Sein Leichnam wurde sofort entfernt, indem man ihn in dieses Tal
hinabstürzte. Dabei ist sein Leib zerrissen, wie Lukas es schildert. Da
damals jedermann wusste, wie solche Toten beseitigt wurden, gibt sich
der Apostel keiner Mühe hin, für uns diesen Sachverhalt zu erklären. Es
gibt also hier keinen wirklichen Widerspruch in der Bibel“.
Diese Aussage ist eher von Lukas zu erwarten, da die Zeit wohl zu kurz
war, als dass dies schon allgemein so gewesen sein konnte und bereits ein
Name etabliert war. Die Lesart Ἁκελδαμάχ („Hakeldamach“) mit einer
τῇ ἰδίᾳ διαλέκτῳ αὐτῶν
Ἀκελδαμά, τοῦτ᾽ ἔστιν, χωρίον
αἵματος
1.20 Γέγραπται γὰρ ἐν βίβλῳ
Ψαλμῶν, Γενηθήτω ἡ ἔπαυλις
αὐτοῦ ἔρημος, καὶ μὴ ἔστω ὁ
κατοικῶν ἐν αὐτῇ· καί, Τὴν
ἐπισκοπὴν αὐτοῦ λάβοι ἕτερος.
eigenen Dialekt Hakeldama genannt wurde,
das ist Blutacker.
Spirans am Ende von Nestle-Aland kann nicht stimmen, da das aramäische
Wort „( דמאBlut“) lautet.
Es steht nämlich im Buch der Psalmen: Es
werde seine Behausung wüst, und es soll
niemand darin wohnen! Und: Seinen
Aufseherdienst möge ein anderer
empfangen!
1.21 Δεῖ οὖν τῶν συνελθόντων
ἡμῖν ἀνδρῶν ἐν παντὶ χρόνῳ ἐν
ᾧ εἰσῆλθεν καὶ ἐξῆλθεν ἐφ᾽
ἡμᾶς ὁ κύριος Ἰησοῦς,
Es muss also von den Männern, die mit uns
zusammenkamen in der ganzen Zeit, in der
einging und ausging bei uns der Herr Jesus,
Nun wird die Rede des Petrus fortgesetzt. Durch den Tod des Judas würde
seine Behausung wüst bzw. menschenlehr. Da es zwölf Apostel sein
mussten, musste sein Amt von einem Ersatzmann eingenommen werden.
Der Optativ λάβοι („er möge empfangen“) war im Raum Ägypten schon
unbekannt, sodass ihn ein Schreiber in den Imperativ λαβέτω („er soll
empfangen“) geändert hat, den Nestle-Aland abdruckt, obwohl der
sekundäre Charakter offensichtlich ist.
Nun geht es um die Bestellung des Ersatzmannes. Zunächst werden die
Kriterien genannt. Lukas setzt mit οὖν („also“) am Vers davor an, wer in
Frage käme, den Dienst zu empfangen. Ein Apostel musste den Herrn
Jesus gesehen haben, wie auch Paulus an einer Stelle deutlich macht,
sodass es heute keine Apostel geben kann.
1.22 ἀρξάμενος ἀπὸ τοῦ
βαπτίσματος Ἰωάννου, ἕως τῆς
ἡμέρας ἧς ἀνελήφθη ἀφ᾽ ἡμῶν,
μάρτυρα τῆς ἀναστάσεως
αὐτοῦ γενέσθαι σὺν ἡμῖν ἕνα
τούτων.
angefangen von der Taufe von Johannes, bis
zum Tag, an dem er von uns weg
aufgenommen wurde, - einer dieser mit uns
Zeuge seiner Auferstehung werden.
Ein geeigneter Kandidat musste Jesus von der Taufe des Johannes an bis
zur Himmelfahrt erlebt haben. Lukas schließt mit μάρτυρα („Zeuge“) im
Akkusativ einen AcI an δεῖ („es muss“) am Satzanfang im Vers davor an.
Zum Kriterium kommt noch dazu, dass ein Apostel, der den Platz von
Judas einnehmen soll, die Auferstehung Jesu erlebt hat, wie die anderen
auch. Bei τούτων („dieser“) ist „Männer“ hinzuzudenken.
1.23 Καὶ ἔστησαν δύο, Ἰωσὴφ
τὸν καλούμενον Βαρσαβᾶν, ὃς
ἐπεκλήθη Ἰοῦστος, καὶ
Ματθίαν.
Und sie stellten zwei (auf), Joseph, den
Barsabbas Genannten, der Justus beigenannt
wurde, und Matthias.
Das Verb ἐπεκλήθη („er wurde beigenannt“) leitet einen Spitznamen ein,
der „Justus“ also „Gerechter“ war.
1.24 Καὶ προσευξάμενοι εἶπον,
Σὺ κύριε καρδιογνῶστα πάντων,
ἀνάδειξον ὃν ἐξελέξω, ἐκ
τούτων τῶν δύο ἕνα
Und gebetet, sagten sie: Du, Herr,
Herzenskenner aller, zeige den einen auf,
den du aus diesen zweien auswähltest,
Mit Gebet und dem Werfen von Losen, ähnlich den Urim und Tumim,
wurde der Wille Gottes in der Frage ermittelt, dies zeigt den Übergang an,
da diese Praktiken die Versammlung heute nicht mehr kennt.
1.25 λαβεῖν τὸν κλῆρον τῆς
διακονίας ταύτης καὶ
ἀποστολῆς, ἐξ ἧς παρέβη
Ἰούδας, πορευθῆναι εἰς τὸν
τόπον τὸν ἴδιον.
1.26 Καὶ ἔδωκαν κλήρους
αὐτῶν, καὶ ἔπεσεν ὁ κλῆρος ἐπὶ
Ματθίαν, καὶ συγκατεψηφίσθη
μετὰ τῶν ἕνδεκα ἀποστόλων.
um das Los dieses Dienstes und (der)
Apostelschaft zu empfangen, aus der Judas
abwich, um an seinen eigenen Ort zu gehen.
2.1 Καὶ ἐν τῷ συμπληροῦσθαι
τὴν ἡμέραν τῆς Πεντηκοστῆς,
ἦσαν ἅπαντες ὁμοθυμαδὸν ἐπὶ
τὸ αὐτό.
Und bei der Erfüllung des Tages der Pfingsten
waren sie allesamt einmütig zusammen.
2.2 Καὶ ἐγένετο ἄφνω ἐκ τοῦ
οὐρανοῦ ἦχος ὥσπερ
φερομένης πνοῆς βιαίας, καὶ
ἐπλήρωσεν ὅλον τὸν οἶκον οὗ
ἦσαν καθήμενοι.
Und es entstand plötzlich aus dem Himmel
ein Brausen wie von einem daherfahrenden
gewaltigen Wehen. Und es erfüllte das ganze
Haus, wo sie (da)sitzend waren,
2.3 Καὶ ὤφθησαν αὐτοῖς
διαμεριζόμεναι γλῶσσαι ὡσεὶ
πυρός, ἐκάθισέν τε ἐφ᾽ ἕνα
ἕκαστον αὐτῶν.
Und es erschienen ihnen zerstreute Zungen
wie von Feuer, sie setzten sich sodann auf
jeden einzelnen von ihnen.
Und sie gaben deren Lose, und es fiel das Los
auf Matthias, und er wurde bei den elf
Aposteln mithinzugezählt.
Nestle-Aland druckt mit τόπον („Ort“) statt „Los“ einen Kopierfehler eines
Kopisten ab, wobei der Kopist in der Zeile nach unten verrutscht ist, wo
ebenfalls τόπον steht. Sein eigener Ort, ist der Ort des Selbstmordes bzw.
der der ewigen Verdammnis, was sich Judas jeweils entgegen den Willen
des Herrn Jesus so heraussuchte.
Lose zu werfen war im AT normal, hier sehen wir eine Übergangszeit, im
NT wird dies sonst nicht mehr als Praxis für Christen erwähnt. „Deren Lose
geben“ bezieht sich darauf, dass den beiden jeweils ein Los zugeordnet
wurde. Dann wurden wohl markierte Steine in einem Becher gewürfelt
bzw. einer herausgeholt. Somit konnte gemäß Epheser 2 das Fundament
der Versammlung wiederhergestellt werden und die Zahl der Apostel war
wieder vollzählig. Nestle-Aland ändert „deren“ in αὐτοῖς („für sie“), was
auf eine Rezension hindeutet, da es ein bewusster Eingriff eines
Schreibers zu sein scheint, um den Sinn zu vereinfachen.
Die präfigierte Form ἅπαντες („allesamt“) betont, dass es wirklich alle
waren, d.h. die 120 Jünger. Die Vorkommen der Phrase ἐπὶ τὸ αὐτό
(„zusammen, gemeinsam“) bedeutet bei Lukas nicht, dass etwas, obwohl
das auch der Fall ist, an einem gemeinsamen Ort (also nicht: „an einem
Ort“) stattfindet, sondern, dass die Personen etwas zusammen tun.
Das Kommen des Geistes wird von hör- und sichtbaren
Begleiterscheinungen angekündigt. Hier wird das Geräusch erwähnt, das
mit einer Art heranbrausendem Sturm verglichen wird, das das Haus
durchtönte, während die Jünger dasaßen. Die Periphrase ἦσαν καθήμενοι
(„sie waren (da)sitzend“) beschreibt den dauernden Zustand, d.h. den
Verlauf. Sie waren also gerade am Dasitzen, als das Geräusch entstand.
Zunächst konnten die Jünger die verschiedenen Zungen bzw. Sprachen,
wobei das griechische Wort dasselbe ist, die über die Erde zerstreut sind,
in einer Vision sehen, diese kamen dann auf jeden Einzelnen von ihnen.
Ebenso wie in Lukas 3.22 der Heilige Geist „w i e“ eine Taube sichtbar auf
Jesus herabstieg. Hier sind es wohl mit züngelndem Feuer verglichene
redende Zungen oder Sprachen, die sich bildhaft zeigten. Ggf. waren es
auch sprechende Zungen oder eine Vision, die die Sprachen der Welt
zeigte. Wie von Feuer waren diese in Einzelsprachen aufgeteilt, ggf.
nimmt das Bezug auf das Gericht über die Sprache in Babylon, da Feuer
oft von Gericht spricht. Der Plural „Zungen/Sprachen“ wechselt zum
Singular („er/sie/es“). Theophilus greift den Ausdruck auf, indem er ihn
auf die Sprachenverwirrung bezieht (Ad Autolycum 2.32, 4):
μετὰ τὸ διαμερισθῆναι τὰς γλώσσας αὐτῶν. „Nach der Verwirrung ihrer
Sprachen“. Ebenso Epiphanius, Ancoratus 113.1.2: „ἕως ὅτε
διεμερίσθησαν αἱ γλῶσσαι“. „bis dass die Sprachen verwirrt worden
waren“.
Lukas beschreibt nun die Folge davon, dass verschiedene
Zungen/Sprachen auf die einzelnen kamen, nämlich, dass der Heilige
Geist sie, das sind wohl die 120 Jünger, erfüllte und sie in Fremdsprachen
redeten, wie es der Geist ihnen ermöglichte. Das Wort „Zunge“ ist hier
unpassend, da es um die Äußerung von konkreten Sprachen geht. Mit
ἑτέραις („anderen“) ist eine weitere Sprache, anders als die eigene
gemeint. Mit dem Imperfekt ἐδίδου („er war gebend“) kommt ein Iterativ
der Vergangenheit zum Ausdruck, d.h. er gab jedem für sich, wie er zu
reden hatte. Mit ἀποφθέγγεσθαι („äußern aussprechen“) wird ein
gediegenes Wort gebraucht, das für das Weissagen göttlicher Dinge
geeignet ist, gehobener als nur „reden“.
Mit δὲ („nun“) wird eine andere Szene eingeleitet. Zum Pfingstfest hatten
die frommen Juden zum Tempel zu kommen, dies war der Fall, und sie
kamen aus allen Ländern, in denen sie wohnten. Nestle-Aland druckt die
unpassende und unzureichend belegte Lesart εἰς („nach“) statt „in“ ab.
2.4 Καὶ ἐπλήσθησαν ἅπαντες
πνεύματος ἁγίου, καὶ ἤρξαντο
λαλεῖν ἑτέραις γλώσσαις, καθὼς
τὸ πνεῦμα ἐδίδου αὐτοῖς
ἀποφθέγγεσθαι.
Und sie wurden allesamt (von) Heiligem
Geist erfüllt, und sie begannen in anderen
Sprachen zu reden, so wie der Geist es ihnen
gebend war, sich zu äußern.
2.5 Ἦσαν δὲ ἐν Ἱερουσαλὴμ
κατοικοῦντες Ἰουδαῖοι, ἄνδρες
εὐλαβεῖς, ἀπὸ παντὸς ἔθνους
τῶν ὑπὸ τὸν οὐρανόν.
Es waren nun in Jerusalem wohnende Juden,
gottesfürchtige Männer, von jeder Nation
unter dem Himmel.
2.6 Γενομένης δὲ τῆς φωνῆς
ταύτης, συνῆλθεν τὸ πλῆθος καὶ
συνεχύθη, ὅτι ἤκουον εἷς
ἕκαστος τῇ ἰδίᾳ διαλέκτῳ
λαλούντων αὐτῶν.
2.7 Εξίσταντο δὲ πάντες καὶ
ἐθαύμαζον, λέγοντες πρὸς
ἀλλήλους, Οὐκ ἰδοὺ πάντες
Als nun dieses Geräusch entstand, kam die
Masse zusammen, und wurde verwirrt, weil
sie, jeder einzeln, sie in dem eigenen Dialekt
sprechen hörend waren.
Das Imperfekt ἤκουον („sie waren hörend“) heißt, dass sie ihnen zuhörten
und sich dabei wunderten, wieso die Sprecher in ihrer Herkunftssprache
reden konnten, nachdem die Masse dort am Ort des Geschehens
zusammenströmte.
Es waren sich nun alle entsetzend und
wundernd, zu einandersagend: Siehe, sind
nicht all diese, die Sprechenden, Galiläer?
Die verblüfften Zuhörer waren entsetzt, weil ungelehrte Galiläer alle in
fremden Sprachen sprechen konnten. Οὐκ ἰδοὺ („siehe, nicht….“) ist ein
idiomatischer Ausdruck, der oft im AT vorkommt und eine rhetorische
οὗτοί εἰσιν οἱ λαλοῦντες
Γαλιλαῖοι;
Frage stellt, die positiv zu beantworten ist, wobei mit „siehe“
Aufmerksamkeit erzeugt wird.
2.8 Καὶ πῶς ἡμεῖς ἀκούομεν
ἕκαστος τῇ ἰδίᾳ διαλέκτῳ ἡμῶν
ἐν ᾗ ἐγεννήθημεν;
Und wie hören wir (sie) jeder in unserem
eigenen Dialekt, in dem wir geboren
wurden?
Das Pronomen ἡμεῖς („wir“) ist betont und ist im Gegensatz zu οὗτοί
„(diese“), d.h. diese sind Galiläer und wir aus anderen Ländern alle. Wie
kann es sein, dass diese unsere gesamten Sprachen sprechen?
2.9 Πάρθοι καὶ Μῆδοι καὶ
Ἐλαμῖται, καὶ οἱ κατοικοῦντες
τὴν Μεσοποταμίαν, Ἰουδαίαν τε
καὶ Καππαδοκίαν, Πόντον καὶ
τὴν Ἀσίαν,
Parther und Meder und Elamiter, und die
Mesopotamien Bewohnenden, sowohl Judäa
als auch Kappadozien, Pontus und Asien,
2.10 Φρυγίαν τε καὶ
Παμφυλίαν, Αἴγυπτον καὶ τὰ
μέρη τῆς Λιβύης τῆς κατὰ
Κυρήνην, καὶ οἱ ἐπιδημοῦντες
Ῥωμαῖοι, Ἰουδαῖοί τε καὶ
προσήλυτοι,
sowohl Phrygien als auch Pamphylien,
Ägypten und die Teile von Libyen nach
Kyrene hin, und die sich hier aufhaltenden
Römer, sowohl Juden als auch Proselyten,
Nun nennen die verblüfften frommen Männer, ihre Herkunftsorte, wobei
sie die Sprache von dort hören konnten. Damit wird klar, dass es echte
Fremdsprachen waren, kein bloßes Geplapper. Parther waren im heutigen
Iran, Ekbatana, die Hauptstadt des damaligen Mediens. Es liegt zwischen
Babylon und dem Kaspischen Meer. Elam lag östlich von Babylon mit der
Hauptstadt Susa. Mesopotamien ist das Zweistromland (Euphrat und
Tigris). Judäa ist in Israel. Kappadozien und Pontus und Kleinasien sind in
der heutigen Türkei. Die Juden dort kamen aus den Enklaven und waren
z.T. noch aus der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft in den dortigen
Gegenden.
Die Ortsnamen sind weiterhin im Akkusativ, womit klar wird, dass es sich
an die Bewohnenden anschließt und angibt, was diese genau bewohnen.
Phrygien und Pamphylien sind in der heutigen Türkei. Ägypten war dort,
wo es heute noch ist. Libyen ist in Nordafrika,
2.11 Κρῆτες καὶ Ἄραβες,
ἀκούομεν λαλούντων αὐτῶν
ταῖς ἡμετέραις γλώσσαις τὰ
μεγαλεῖα τοῦ θεοῦ.
Kreter und Araber. Wir hören sie in unseren
Sprachen die Großtaten Gottes reden.
Kreta ist die heute noch unter dem Namen bekannte Insel. Arabien liegt
im heutigen Saudi-Arabien. Nachdem die ganzen Länder aufgezählt
wurden, machen die Zuhörer deutlich, dass alle Sprachen gesprochen
wurden, nachdem die Jünger Jesu ihnen gepredigt hatten, welche großen
Taten Gott durch Christus wirkte.
2.12 Εξίσταντο δὲ πάντες καὶ
διηπόρουν, ἄλλος πρὸς ἄλλον
Es waren nun alle in Entsetzen geratend und
ratlos, einer zum anderen sagend: Was mag
dies wohl sein?
Das Verb ἀπορέω meint „ratlos verwirrt, unsicher sein bzw. sich
wundern“. Nestle-Aland druckt, da dem ägyptischen Kopisten des
Vaticanus (der den Fehler an kaum mehr viele weitere vererben konnte)
λέγοντες, Τί ἂν θέλοι τοῦτο
εἶναι;
der seltene Optativ θέλοι („es will/mag sein“) nicht mehr geläufig war,
und er ihn in einen einfachen Indikativ θέλει änderte, damit eine
zweifelsfrei falsche Lesart ab, die jedoch eh nur marginal auftrat, die
Überlieferung blieb davon unbeeindruckt. Im Zuge dessen war dann die
Partikel ἂν („wohl“), die die Aussage epistemisch wage macht, beim
Kopisten auch zu streichen, sodass dies ein bewusster Eingriff zur
Vereinfachung dort war.
Lukas erwähnt eine weitere Gruppe von Zuhörern, die die Prediger
lästerten und ihnen Trunkenheit unterstellte.
2.13 Ἕτεροι δὲ χλευάζοντες
ἔλεγον ὅτι Γλεύκους
μεμεστωμένοι εἰσίν.
Weitere nun waren spottend sagend: Sie sind
voll des Süßweins gefüllt.
2.14 Σταθεὶς δὲ Πέτρος σὺν τοῖς
ἕνδεκα, ἐπῆρεν τὴν φωνὴν
αὐτοῦ, καὶ ἀπεφθέγξατο αὐτοῖς,
Ἄνδρες Ἰουδαῖοι, καὶ οἱ
κατοικοῦντες Ἱερουσαλὴμ
ἅπαντες, τοῦτο ὑμῖν γνωστὸν
ἔστω, καὶ ἐνωτίσασθε τὰ
ῥήματά μου.
2.15 Οὐ γάρ, ὡς ὑμεῖς
ὑπολαμβάνετε, οὗτοι
μεθύουσιν· ἔστιν γὰρ ὥρα τρίτη
τῆς ἡμέρας·
Petrus, sich nun (hin)gestellt mit den Elf,
erhob seine Stimme und tat ihnen kund:
Männer, Judäer und allesamt ihr Jerusalem
Bewohnenden! Dies soll euch bekannt sein,
und nehmt meine Aussprüche zu Ohren:
Petrus nun erklärt das Phänomen mit der Ausgießung des Heiligen
Geistes, wobei er zunächst die verblüfften Zuschauer direkt anspricht, um
deren Aufmerksamkeit zu erregen.
Diese sind ja nicht, wie ihr annehmt,
betrunken, denn es ist (die) dritte Stunde des
Tages,
Petrus widerlegt, dass es um Trunkenheit geht, da es ungewöhnlich wäre,
am Pfingsten in der Früh für gottesfürchtige Juden schon betrunken zu
sein. Die erste Konjunktion γάρ („ja“) ist hier eine Betonung der Aussage,
weniger eine Begründung.
2.16 ἀλλὰ τοῦτό ἐστιν τὸ
εἰρημένον διὰ τοῦ προφήτου
Ἰωήλ,
sondern dies ist das durch den Propheten
Joel Gesagte:
2.17 Καὶ ἔσται ἐν ταῖς ἐσχάταις
ἡμέραις, λέγει ὁ θεός, ἐκχεῶ
ἀπὸ τοῦ πνεύματός μου ἐπὶ
πᾶσαν σάρκα· καὶ
προφητεύσουσιν οἱ υἱοὶ ὑμῶν
Und es wird in den letzten Tagen sein, sagt
Gott: Ich werde von meinem Geist auf alles
Fleisch ausgießen, und eure Söhne und eure
Töchter werden weissagen, und eure
Vielmehr handelt es sich bei Pfingsten um die Erfüllung der Aussagen bei
Joel, der sagte, der Geist würde für alle Gläubigen kommen, wie dies im
Alten Bund ja nicht der Fall war, sondern nur für spezielle Personen
(Könige, Propheten, Arbeiter an der Stiftshütte).
Die gerade geschehenen Weissagungen als Wirkungen des Geistes hat
Joel schon angekündigt. Die Kombination ἐνύπνια ἐνυπνιασθήσονται („sie
werden Träume träumen“) ist eine figura etymologica und betont die
Aussage.
καὶ αἱ θυγατέρες ὑμῶν, καὶ οἱ
νεανίσκοι ὑμῶν ὁράσεις
ὄψονται, καὶ οἱ πρεσβύτεροι
ὑμῶν ἐνύπνια
ἐνυπνιασθήσονται·
2.18 καί γε ἐπὶ τοὺς δούλους
μου καὶ ἐπὶ τὰς δούλας μου ἐν
ταῖς ἡμέραις ἐκείναις ἐκχεῶ
ἀπὸ τοῦ πνεύματός μου, καὶ
προφητεύσουσιν.
2.19 Καὶ δώσω τέρατα ἐν τῷ
οὐρανῷ ἄνω, καὶ σημεῖα ἐπὶ τῆς
γῆς κάτω, αἷμα καὶ πῦρ καὶ
ἀτμίδα καπνοῦ·
2.20 ὁ ἥλιος μεταστραφήσεται
εἰς σκότος, καὶ ἡ σελήνη εἰς
αἷμα, πρὶν ἢ ἐλθεῖν τὴν ἡμέραν
κυρίου τὴν μεγάλην καὶ
ἐπιφανῆ·
2.21 καὶ ἔσται, πᾶς ὃς ἂν
ἐπικαλέσηται τὸ ὄνομα κυρίου
σωθήσεται.
Jugendlichen werden Visionen sehen, und
eure Älteren werden Träume träumen,
2.22 Ἄνδρες Ἰσραηλῖται,
ἀκούσατε τοὺς λόγους τούτους·
Ἰησοῦν τὸν Ναζωραῖον, ἄνδρα
ἀπὸ τοῦ θεοῦ ἀποδεδειγμένον
εἰς ὑμᾶς δυνάμεσιν καὶ τέρασιν
καὶ σημείοις, οἷς ἐποίησεν δι᾽
αὐτοῦ ὁ θεὸς ἐν μέσῳ ὑμῶν,
καθὼς καὶ αὐτοὶ οἴδατε,
Männer, Israeliten, hört diese Worte: Jesus,
den Nazarener, einen Mann, von Gott
erwiesen an euch durch Macht(taten) und
Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in
eurer Mitte tat, wie ihr auch selbst wisst,
und sogar auf meine Diener und auf meine
Mägde werde ich in jenen Tagen von
meinem Geist ausgießen, und sie werden
weissagen.
Mit γε („doch, sogar“) wird die Aussage hervorgehoben, dass nicht nur
Söhne und Töchter und Junge und Alte, sondern auch über Knechte der
Geist ausgegossen wird und man wird es an Weissagungen merken.
Und ich werde Wunder im Himmel oben
geben, und Zeichen auf der Erde unten, Blut
und Feuer und Rauchdampf.
Lukas nennt am Ende die Zeichen auf der Erde.
Die Sonne wird in Finsternis verwandelt
werden und der Mond in Blut, noch bevor
der Tag des Herrn, der große und gewaltige,
kommt.
Lukas führt das Zitat weiter, das die Zeichen im Himmel nennt. Die Sonne
war zur Kreuzigung verfinstert und es geschah auch ein sog. Blutmond.
Nestle-Aland lässt das für Lukas typische ἢ („noch“) nach πρὶν („bevor“)
aus, da es wohl der Bedeutung nach nicht zu erkennen war.
Und es wird sein, jeder, der auch immer den
Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet
werden.
Vor dem genannten Gerichtstag wird es für alle Rettung geben, wenn sie
sich an Jesus um Rettung wenden, indem sie seinen Namen anrufen. Das
Zitat wendet den Namen Gottes Jahwe auf Jesus an. Mit ἂν („auch
immer“) wird die Aussage kontingent, d.h. offen für alle, die den Herrn
anrufen wollen, egal, wer es ist.
Von 22-24 bekräftigt Petrus die Auferstehung des Herrn. In manchen
Übersetzungen wurde καὶ („auch“) nicht berücksichtigt, gemeint ist, dass
die Zuhörer diese Dinge ja auch selbst wissen, da sie in deren Mitte
geschahen. Das Relativpronomen οἷς („die“) ist an den Kasus Dativ von
σημείοις („Zeichen“) angeglichen, sodass Zeichen wichtiger ist als die
Rolle des Pronomens im Relativsatz.
2.23 τοῦτον τῇ ὡρισμένῃ βουλῇ
καὶ προγνώσει τοῦ θεοῦ
ἔκδοτον λαβόντες, διὰ χειρῶν
ἀνόμων προσπήξαντες
ἀνείλετε·
diesen, durch den festgesetzten Ratschluss
und Vorwissen Gottes ausgeliefert, durch
(die) Hände Gesetzloser angenagelt,
beseitigtet ihr,
2.24 ὃν ὁ θεὸς ἀνέστησεν,
λύσας τὰς ὠδῖνας τοῦ θανάτου,
καθότι οὐκ ἦν δυνατὸν
κρατεῖσθαι αὐτὸν ὑπ᾽ αὐτοῦ.
den Gott auferweckte, die Wehen des Todes
aufgelöst, da es ja unmöglich war, dass er
von ihm festgehalten würde.
Mit τοῦτον („diesen“) greift Lukas nochmal Jesus auf. Nestle-Aland hat
statt dem Plural χειρῶν („Hände“) die Einzahl und lässt unbegründet
λαβόντες („bekommen“) aus. Zu ἔκδοτον λαβόντες („ausliefern gelassen“)
vgl. Polybius, Historiae 24.9, 13:
„ἀλλὰ καὶ τοὺςἐπιφανεστάτους τῶν πολιτῶν οὓς μὲν φυγαδεῦσαι,τινὰς
δ’ αὐτῶν ἐκδότους λαβόντας αἰκισαμένους πᾶσαν αἰκίαν ἀποκτεῖναι“. „S
ondern auch die Angesehensten der Bürger zum einen geächtet,
bestimmte davon ausliefern lassen, und nach allerlei schmählichen
Misshandlungen, töten lassen“. Diodorus Siculus, Bibliotheca historica
16.3,6: „οὐδενὸς δ’ αὐτῷ προσέχοντος ὁ μὲν ἀνέκαμπτεν εἰς
τὴν Μεθώνην, ὁ δὲ Φίλιππος ἐπιφανεὶς μετὰ στρατιωτῶν καὶ συνάψας μ
άχην πολλοὺς μὲν ἀνεῖλε τῶν μισθοφόρων, τοὺς δὲ λοιποὺς
εἴς τινα λόφον καταφυγόντας ὑποσπόνδους ἀφῆκεν, λαβὼν παρ’ αὐτῶν ἐ
κδότους τοὺς φυγάδας. „Als ihn niemand beachtete, kehrte er nach
Methone zurück. Philipp aber, der plötzlich mit seinen Soldaten erschien,
verwickelte ihn in eine Schlacht, tötete viele seiner Söldner und ließ die
übrigen, die sich auf einen bestimmten Hügel geflüchtet hatten, durch
einen Waffenstillstand wieder frei, nachdem er zuvor von ihnen die
Verbannten erhalten hatte, die sie ihm ausliefern ließen“. In der Literatur
auch bei Demosthenes gehört der Ausdruck ἔκδοτον λαβόντες
(„ausliefern gelassen“) als Idiom zusammen, sodass die Auslassung von
λαβόντες bei Nestle-Aland den problematischen Charakter der Ausgabe
wiederum deutlich macht, umso mehr, da es so nahezu einheitlich
überliefert wurde. Die Überlieferung ist aufgrund Gottes Ratschluss
zugelassen worden, d.h. die Juden überlieferten Jesus an Gesetzlose, d.h.
an die Römer, sodass sie ihn kreuzigten und töteten.
Um Tod und Auferweckung eng zu verbinden, wird dies in einem
Relativsatz eng angeschlossen. Die Agensangabe ὑπ᾽ αὐτοῦ („von ihm“)
bezieht sich auf den Tod, der Christus nicht festhalten konnte.
2.25 Δαυὶδ γὰρ λέγει εἰς αὐτόν,
Προωρώμην τὸν κύριον
ἐνώπιόν μου διὰ παντός· ὅτι ἐκ
δεξιῶν μου ἐστίν, ἵνα μὴ
σαλευθῶ·
David sagt ja von ihm: Ich bin den Herrn
allezeit vor mir sehend, da er zu meiner
Rechten ist, damit ich nicht wanke.
Von 25-32 fügt Petrus Belege aus der Schrift an, dass Christus auferstand.
2.26 διὰ τοῦτο εὐφράνθη ἡ
καρδία μου, καὶ ἠγαλλιάσατο ἡ
γλῶσσά μου· ἔτι δὲ καὶ ἡ σάρξ
μου κατασκηνώσει ἐπ᾽ ἐλπίδι·
2.27 ὅτι οὐκ ἐγκαταλείψεις τὴν
ψυχήν μου εἰς ᾍδου, οὐδὲ
δώσεις τὸν ὅσιόν σου ἰδεῖν
διαφθοράν.
Daher freute sich mein Herz und es jubelte
meine Zunge, - dazu nun wird auch mein
Fleisch sich in Hoffnung niederlassen -,
Die Konjunktion διὰ τοῦτο („deshalb/daher“) nimmt ὅτι („dass“) im
nächsten Satz vorweg.
dass du meine Seele nicht für das Totenreich
überlassen wirst, noch geben, dass dein
Frommer die Verwesung sehe.
Die Subjunktion ὅτι („dass“) leitet den Inhalt der Freude ein, also dass
Gott den Messias auferwecken würde.
2.28 Ἐγνώρισάς μοι ὁδοὺς ζωῆς·
πληρώσεις με εὐφροσύνης μετὰ
τοῦ προσώπου σου.
Wege (des) Lebens tatest du mir kund, du
wirst mich mit Freude erfüllen bei deinem
Angesicht.
Auch hier geht es darum, angewendet auf Christus, dass er ihm kundtat,
dass er leben würde und Freude haben könnte, nachdem er auferweckt
ist.
2.29 Ἄνδρες ἀδελφοί, ἐξὸν
εἰπεῖν μετὰ παρρησίας πρὸς
ὑμᾶς περὶ τοῦ πατριάρχου
Δαυίδ, ὅτι καὶ ἐτελεύτησεν καὶ
ἐτάφη, καὶ τὸ μνῆμα αὐτοῦ
ἐστιν ἐν ἡμῖν ἄχρι τῆς ἡμέρας
ταύτης.
2.30 Προφήτης οὖν ὑπάρχων,
καὶ εἰδὼς ὅτι ὅρκῳ ὤμοσεν
αὐτῷ ὁ θεός, ἐκ καρποῦ τῆς
ὀσφύος αὐτοῦ τὸ κατὰ σάρκα
Männer, Brüder, es (sei) erlaubt, mit Freimut
zu euch zu sprechen über den Patriarchen
David, dass er sowohl starb als auch
begraben wurde, und seine Grabstätte ist
unter uns bis zu diesem Tag.
Petrus führt den toten David an, um zu zeigen, dass dies sich nicht bei
ihm, sondern beim Messias erfüllt haben muss. Da David starb und sein
Grab noch hier ist, war er bis dato nicht auferstanden.
Nun ein Prophet seiend, und gewusst, dass
mit einem Eid ihm Gott schwur, aus seiner
Lendenfrucht, dem Fleisch nach, Christus
aufzuerwecken, um ihn auf seinen Thron zu
setzen,
Petrus stellt die prophetische Bedeutung heraus, indem er deutlich
macht, dass die Erfüllung sich nicht auf David, sondern auf Christus
bezieht. Ein nachlässiger Schreiber, wohl war der Codex Vaticanus der
Urheber, ließ τὸ κατὰ σάρκα ἀναστήσειν τὸν χριστόν („dem Fleisch nach,
Christus aufzuerwecken“) aus und Nestle-Aland druckt die Auslassung
nicht ab. Der Fehler kam wohl so: Die Vorlage des Schreibers war so:
ἀναστήσειν τὸν χριστόν,
καθίσαι ἐπὶ τοῦ θρόνου αὐτοῦ,
προφητης ουν υπαρχων και ειδως
οτι ορκω ωμοσεν αυτω ο ΘΣ εκ
καρπου της οσφυος αυτου το
κατα σαρκα αναστησειν τον ΧΝ
καθισαιεπι του θρονου αυτου
προιδων ελαλησεν περι της αναστασεως του ΧΝ οτι ου κατελειφθη
η ψυχη αυτου εις αδου ουδε η σαρξ
αυτου ειδεν διαφθοραν
D.h. der schlampige Schreiber geriet beim Aufsuchen in der Vorlage auf
eine Zeile weiter unten, die er als die richtige zu glauben meinte, da sie
gleich anfängt und gleich aufhört, sodass er den Text dazwischen ausließ.
2.31 προϊδὼν ἐλάλησεν περὶ τῆς
ἀναστάσεως τοῦ χριστοῦ, ὅτι οὐ
κατελείφθη ἡ ψυχὴ αὐτοῦ εἰς
ᾍδου, οὐδὲ ἡ σὰρξ αὐτοῦ εἶδεν
διαφθοράν.
2.32 Τοῦτον τὸν Ἰησοῦν
ἀνέστησεν ὁ θεός, οὗ πάντες
ἡμεῖς ἐσμεν μάρτυρες.
sprach er, vorausgesehen, über die
Auferstehung des Christus, dass er seine
Seele nicht für das Totenreich überlassen
wird, noch sein Fleisch die Verwesung sähe.
Als Prophet konnte David bereits die Auferstehung des Messias
vorhersagen. Nestle-Aland lässt ἡ ψυχὴ αὐτοῦ („seine Seele“) aus.
Diesen Jesus weckte Gott auf, wovon wir alle
Zeugen sind.
2.33 Τῇ δεξιᾷ οὖν τοῦ θεοῦ
ὑψωθείς, τήν τε ἐπαγγελίαν τοῦ
ἁγίου πνεύματος λαβὼν παρὰ
τοῦ πατρός, ἐξέχεεν τοῦτο ὃ νῦν
ὑμεῖς βλέπετε καὶ ἀκούετε.
(An die) Rechte Gottes also erhöht, sowie die
Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater
empfangen, schüttete er dies, was ihr nun
seht und hört, aus.
2.34 Οὐ γὰρ Δαυὶδ ἀνέβη εἰς
τοὺς οὐρανούς, λέγει δὲ αὐτός,
Denn nicht David stieg zu den Himmeln auf,
er sagt nun selbst: Es sagte der Herr meinem
Herrn: Setze dich zu meiner Rechten,
Nach den Belegen wiederholt sich Petrus noch einmal und sieht die
Erfüllung in der Auferweckung Christi. Gott hat also seine Zusagen an den
Messias wahr gemacht, indem er ihn aus den Toten auferweckte und
Petrus und die anderen können dies bezeugen.
Nach der Auferweckung folgte die Himmelfahrt und das Sitzen zur
Rechten Gottes. Vom Vater den Geist empfangen, schüttete Christus ihn
aus, das ist die genaue Erklärung, was vor den Augen der Zuseher gerade
ablief und sie sehen und hören konnten. Nestle-Aland druckt statt νῦν
(„nun“) ein καὶ „und/auch“ ab, das aber nur das Codex Vaticanus und D05
liest, d.h. 99,99% der Handschriften gar nicht kennt und so nicht
überliefert wurde.
Ebenso argumentiert Petrus mit der Himmelfahrt, die ja die Auferstehung
impliziert und voraussetzt. Das kann sich nicht auf David beziehen,
sondern erfüllte sich in Christus, da David ja in Jerusalem begraben ist bis
auf den heutigen Tag und er also nicht in den Himmel gefahren ist.
Εἶπεν ὁ κύριος τῷ κυρίῳ μου,
Κάθου ἐκ δεξιῶν μου,
2.35 ἕως ἂν θῶ τοὺς ἐχθρούς
σου ὑποπόδιον τῶν ποδῶν σου.
bis ich deine Feinde (als) Schemel deiner
Füße (hin)lege!
2.36 Ἀσφαλῶς οὖν γινωσκέτω
πᾶς οἶκος Ἰσραήλ, ὅτι καὶ κύριον
καὶ χριστὸν αὐτὸν ὁ θεὸς
ἐποίησεν, τοῦτον τὸν Ἰησοῦν ὃν
ὑμεῖς ἐσταυρώσατε.
2.37 Ἀκούσαντες δὲ
κατενύγησαν τῇ καρδίᾳ, εἶπόν
τε πρὸς τὸν Πέτρον καὶ τοὺς
Eindeutig also soll (das) ganze Haus Israel
erkennen, dass ihn Gott sowohl zum Herrn
als auch Christus machte, diesen Jesus, den
ihr kreuzigtet.
Es nun gehört, wurden sie im Herzen
durchbohrt. Sodann sagten sie zu Petrus und
den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun,
Männer, Brüder?
Gott würde bis zur Wiederkunft Christi dessen Feinde beseitigen. Hier wie
im Hebräischen Text des Psalms 110 ist der Genitiv τῶν ποδῶν („deiner
Füße“) ein Attribut, das die Zugehörigkeit anzeigt (Genitivus pertinentiae),
d.h. der Schemel gehört für die Füße einer Person, sodass man auch „für
deine Füße“ paraphrasieren könnte. Dem Hauptsatz („Setze dich zu
meiner Rechten“) folgt ein temporaler Nebensatz, dessen Prädikat θῶ
(„ich lege“) ausmacht. Davon hängen zwei Akkusative ab τοὺς ἐχθρούς
σου („deine Feinde“), also das direkte Objekt. Dann der zweite, sog.
Objektsprädikativ, ὑποπόδιον τῶν ποδῶν σου („Schemel deiner Füße“).
Weder im Hebräischen (wie an anderen Stellen, Z.B. Genesis 46.4;
48.14,17; Exodus 21.30 etc.) noch im Griechischen wird eine Präposition
wie „an“ gebraucht, damit wird kein Ort angegeben, wohin die Feinde
gelegt werden, sondern, wozu sie gemacht werden (analog zu 2.Samuel
22.12, wo man „A macht B zu C“ als Muster ansetzen sollte). Damit
werden die Feinde des Herrn Jesus metaphorisch zu dessen Fußschemel.
Die Feinde und der Schemel werden also bildhaft gleichgesetzt. Die
Zeitphase, von der der Autor hier spricht, beginnt also mit der
Verherrlichung des Herrn Jesus zur Rechten Gottes und endet mit dem
Triumph über alle Feinde, wenn der Herr Jesus die Herrschaft als König
einnehmen wird. Zuvor werden alle Feinde beseitigt.
Mit οὖν („also“) folgert Petrus, da Gott Christus auferweckte, dass er der
Messias ist. Dies soll Israel eindeutig wissen da sie ihn kreuzigten und
somit Schuld auf sich luden. Damit endet die Rede und im nächsten Vers
sehen wir die Reaktion der Zuhörer.
Die Botschaft drang in die Zuhörer ein und es folgt die Reaktion, wie
darauf zu reagieren ist, dass Christus der Herr ist, den Gott bestimmte.
λοιποὺς ἀποστόλους, Τί
ποιήσομεν, ἄνδρες ἀδελφοί;
2.38 Πέτρος δὲ ἔφη πρὸς
αὐτούς, Μετανοήσατε, καὶ
βαπτισθήτω ἕκαστος ὑμῶν ἐπὶ
τῷ ὀνόματι Ἰησοῦ χριστοῦ εἰς
ἄφεσιν ἁμαρτιῶν, καὶ λήψεσθε
τὴν δωρεὰν τοῦ ἁγίου
πνεύματος.
Petrus nun redete zu ihnen: Denkt um, und
jeder von euch lasse sich taufen auf den
Namen Jesu Christi, zur Vergebung der
Sünden, und ihr werdet die Gabe des
Heiligen Geistes empfangen!
Auch die Zuhörer könnten den Geist bekommen, wenn sie sich zu Christus
bekehren, sich im Anschluss taufen ließen. Mit εἰς („zur“) wird das
Ergebnis der Bekehrung genannt, nämlich, die Taufe.
2.39 Ὑμῖν γάρ ἐστιν ἡ
ἐπαγγελία, καὶ τοῖς τέκνοις
ὑμῶν, καὶ πᾶσιν τοῖς εἰς
μακράν, ὅσους ἂν
προσκαλέσηται κύριος ὁ θεὸς
ἡμῶν.
Euch nämlich ist die Verheißung und euren
Kindern, und all denen in der Ferne, soviele
ihrer der Herr, unser Gott, herrufen wird.
Die Verheißung von Joel zum Empfang des Geistes wird direkt auf die
Zuhörer angewendet, aber auch die nicht in Jerusalem sind.
2.40 Ἑτέροις τε λόγοις πλείοσιν
διεμαρτύρετο καὶ παρεκάλει
λέγων, Σώθητε ἀπὸ τῆς γενεᾶς
τῆς σκολιᾶς ταύτης.
Sowie mit weiteren Worten war er
beschwörend und ermahnend, sagend: Lasst
euch erretten von dieser verkehrten
Generation!
Die Rede bisher war nicht das einzige, was Petrus sagte. Den Rest fasst
Lukas nur zusammen. Die Imperfektformen zeigen, dass Petrus laufend
und immer wieder sie beschwor und ermahnte, sich vom abgefallenen
Geschlecht der Juden erretten zu lassen, indem sie sich zu Christus
bekehrten.
2.41 Οἱ μὲν οὖν ἀσμένως
ἀποδεξάμενοι τὸν λόγον αὐτοῦ
ἐβαπτίσθησαν· καὶ
προσετέθησαν τῇ ἡμέρᾳ ἐκείνῃ
ψυχαὶ ὡσεὶ τρισχίλιαι.
Die nun also, die froh sein Wort annahmen,
wurden getauft. Und es wurden an jenem
Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan.
Von hier bis Vers 47 wird das Wachstum der ersten Versammlung
beschrieben, die zunächst nur in Jerusalem war. Nestle-Aland lässt das
Wort ἀσμένως („froh“) aus, da es der Schreiber offenbar nicht kannte,
wie in Ägypten nicht selten der Fall war, da Griechisch und solche
seltenen Wörter untergingen. Die Überlieferung blieb davon
unbeeinflusst. Die dreitausend wurden zu den 120 am Anfang hinzugetan,
sodass es ein Gesamtheit wurde.
2.42 Ἦσαν δὲ
προσκαρτεροῦντες τῇ διδαχῇ
τῶν ἀποστόλων καὶ τῇ
κοινωνίᾳ, καὶ τῇ κλάσει τοῦ
ἄρτου καὶ ταῖς προσευχαῖς.
Sie waren nun verharrend in der Lehre der
Apostel und der Gemeinschaft und dem
Brechen des Brotes und den Gebeten.
Die vier Dative zeigen, worin die Jünger verharrten bzw. was sie ständig
taten.
2.43 Ἐγένετο δὲ πάσῃ ψυχῇ
φόβος, πολλά τε τέρατα καὶ
σημεῖα διὰ τῶν ἀποστόλων
ἐγίνετο.
Es wurde nun jeder Seele Furcht. Sowohl
viele Wunder als auch Zeichen waren durch
die Apostel geschehend.
Das Imperfekt ἐγίνετο („es waren geschehend“) zeigt, dass dies immer
wieder oder dauernd der Fall war.
2.44 Πάντες δὲ οἱ πιστεύοντες
ἦσαν ἐπὶ τὸ αὐτό, καὶ εἶχον
ἅπαντα κοινά,
All die Glaubenden nun waren zusammen
und waren alles gemeinsam habend.
Die innere Verbindung durch den Geist zeig sich auch im Verhalten.
2.45 καὶ τὰ κτήματα καὶ τὰς
ὑπάρξεις ἐπίπρασκον, καὶ
διεμέριζον αὐτὰ πᾶσιν, καθότι
ἄν τις χρείαν εἶχεν.
Und die Güter und die Besitztümer waren sie
verkaufend und allen verteilend,
entsprechend jemand Bedarf haben sollte.
2.46 Καθ᾽ ἡμέραν τε
προσκαρτεροῦντες
ὁμοθυμαδὸν ἐν τῷ ἱερῷ,
κλῶντές τε κατ᾽ οἶκον ἄρτον,
μετελάμβανον τροφῆς ἐν
ἀγαλλιάσει καὶ ἀφελότητι
καρδίας,
Zudem waren sie täglich einmütig
ausharrend in der Tempelstätte, sowie das
Brot von Haus zu Haus brechend, waren sie
Nahrung in Jubel und Einfachheit (des)
Herzens entgegennehmend,
Der Verkauf der Besitztümer in Jerusalem kann damit zusammenhängen,
dass Jesus vorhersagte, dass die Stadt zerstört werden würde. Die
Christen würden bei der Belagerung dann fliehen sollen, sodass sie ihren
Besitz eh aufgeben müssten. Mit dem Gewinn konnten sie dann die
Armen unterstützten. Die Imperfekte machen deutlich, dass dies
permanent geschah. Mit ἄν wird die Aussage epistemisch wage, d.h.
wenn jemand Bedarf haben sollte, dann wird dementsprechend, was ihm
fehlt, von den Reichen, der Erlös an Gütern und Besitz, der benötigte
Betrag verteilt.
Die Imperfekte zeigen wieder, dass die laufend so praktiziert wurde. Der
Ausdruck κατ᾽ οἶκον („von Haus zu Haus“) ist distributiv, d.h. über die
Häuser verteilt, einmal da, einmal dort.
2.47 αἰνοῦντες τὸν θεόν, καὶ
ἔχοντες χάριν πρὸς ὅλον τὸν
λαόν. Ὁ δὲ κύριος προσετίθει
τοὺς σῳζομένους καθ᾽ ἡμέραν
τῇ ἐκκλησίᾳ.
3.1 Επὶ τὸ αὐτὸ δὲ Πέτρος καὶ
Ἰωάννης ἀνέβαινον εἰς τὸ ἱερὸν
ἐπὶ τὴν ὥραν τῆς προσευχῆς τὴν
ἐνάτην.
Gott lobend und Gnade beim ganzen Volk
habend. Der Herr nun fügte die gerettet
Werdenden täglich der Versammlung hinzu.
Die Neubekehrten loben Gott und waren zunächst beim Volk in Gnade.
Durch die Wiedergeburt, die nur Gott vollziehen kann, konnte er neue
Bekehrte zur bisherigen Versammlung dazufügen.
Gemeinsam nun waren Petrus und Johannes
hinaufgehend zur Tempelstätte zur Stunde
des Gebets, der neunten.
3.2 Καί τις ἀνὴρ χωλὸς ἐκ
κοιλίας μητρὸς αὐτοῦ ὑπάρχων
ἐβαστάζετο· ὃν ἐτίθουν καθ᾽
ἡμέραν πρὸς τὴν θύραν τοῦ
ἱεροῦ τὴν λεγομένην Ὡραίαν,
τοῦ αἰτεῖν ἐλεημοσύνην παρὰ
τῶν εἰσπορευομένων εἰς τὸ
ἱερόν.
3.3 Ὃς ἰδὼν Πέτρον καὶ Ἰωάννην
μέλλοντας εἰσιέναι εἰς τὸ ἱερόν,
ἠρώτα ἐλεημοσύνην.
Und ein bestimmter Mann, der gelähmt war
von seiner Mutter Leib an, war getragen
werdend, den sie täglich an die Tür der
Tempelstätte setzend waren, die die
„Schöne“ genannt wird, um ein Almosen von
den in die Tempelstätte Hineingehenden zu
erbitten,
Das Heiligtum lag auf dem Tempelberg, sodass beide nach oben steigen
mussten. Das Imperfekt beschreibt das Hintergrundgeschehen der
Geschichte, die nun folgt, d.h. diese spielt sich beim Hinaufgehen auf den
Tempelberg ab. Nestle-Aland lässt Ἐπὶ τὸ αὐτὸ („gemeinsam“) am Anfang
ohne hinreichenden Grund aus, die Überlieferung kennt die Auslassung
nicht.
Das Imperfekt ἐβαστάζετο („er war getragen werdend“) zeigt, dass das
Geschehen gerade ablaufen war.
3.4 Ἀτενίσας δὲ Πέτρος εἰς
αὐτὸν σὺν τῷ Ἰωάννῃ, εἶπεν,
Βλέψον εἰς ἡμᾶς.
Petrus nun, zusammen mit Johannes auf ihn
gestarrt, sagte: Blicke auf uns!
3.5 Ὁ δὲ ἐπεῖχεν αὐτοῖς,
προσδοκῶν τι παρ᾽ αὐτῶν
λαβεῖν.
Er nun gab Acht auf sie, erwartend, etwas
von ihnen zu bekommen.
der, Petrus und Johannes im Begriff in die
Tempelstätte hineinzugehen gesehen, ein
Almosen (er)bittend war.
Hier ist einer der seltenen Fälle, wo Nestle-Aland einen Zusatz zum Text
abdruckt, indem sie λαβεῖν („zu bekommen“) berücksichtigen, das von
einigen Handschriften zum besseren Verständnis damit ergänzt wurde,
jedoch nicht Teil der gesamten Überlieferung ist. Möglicherweise geriet
der Kopist, der dies aufbrachte, in eine Zeile unten, wo λαβεῖν (Vers 5)
tatsächlich stand.
3.6 Εἶπεν δὲ Πέτρος, Ἀργύριον
καὶ χρυσίον οὐχ ὑπάρχει μοι· ὃ
δὲ ἔχω, τοῦτό σοι δίδωμι. Ἐν τῷ
ὀνόματι Ἰησοῦ χριστοῦ τοῦ
Ναζωραίου, ἔγειραι καὶ
περιπάτει.
3.7 Καὶ πιάσας αὐτὸν τῆς δεξιᾶς
χειρὸς ἤγειρεν· παραχρῆμα δὲ
ἐστερεώθησαν αὐτοῦ αἱ βάσεις
καὶ τὰ σφυρά.
3.8 Καὶ ἐξαλλόμενος ἔστη καὶ
περιεπάτει, καὶ εἰσῆλθεν σὺν
αὐτοῖς εἰς τὸ ἱερόν, περιπατῶν
καὶ ἁλλόμενος καὶ αἰνῶν τὸν
θεόν.
3.9 Καὶ εἶδεν αὐτὸν πᾶς ὁ λαὸς
περιπατοῦντα καὶ αἰνοῦντα τὸν
θεόν·
Es sagte nun Petrus: Silber und Gold habe ich
nicht. Was ich aber habe, das gebe ich dir: Im
Namen Jesu Christi, des Nazareners, stehe
auf und gehe umher!
3.10 ἐπεγίνωσκόν τε αὐτὸν ὅτι
οὗτος ἦν ὁ πρὸς τὴν
ἐλεημοσύνην καθήμενος ἐπὶ τῇ
Ὡραίᾳ πύλῃ τοῦ ἱεροῦ· καὶ
ἐπλήσθησαν θάμβους καὶ
ἐκστάσεως ἐπὶ τῷ συμβεβηκότι
αὐτῷ.
3.11 Κρατοῦντος δὲ τοῦ
ἰαθέντος χωλοῦ τὸν Πέτρον καὶ
Ἰωάννην, συνέδραμεν πρὸς
αὐτοὺς πᾶς ὁ λαὸς ἐπὶ τῇ στοᾷ
τῇ καλουμένῃ Σολομῶντος,
ἔκθαμβοι.
Dazu erkannten sie ihn nun, dass er der war,
der für Almosen beim Schönen Tor der
Tempelstätte saß, und sie wurden mit
Staunen und Entsetzen erfüllt über das ihm
Widerfahrene.
Und ihn an der rechten Hand ergriffen,
richtete er (ihn) auf. Auf der Stelle nun
wurden ihm die Füße und die Knöchel stark.
Und aufspringend stellte er sich (hin) und
war umhergehend. Und er ging mit ihnen
hinein in die Tempelstätte, umhergehend
und springend und Gott lobend.
Und es sah ihn das ganze Volk, umhergehend
und Gott lobend.
Als nun der geheilte Gelähmte Petrus und
Johannes festhält, lief das ganze Volk zu
ihnen erstaunt zusammen bei der Halle, die
des Solomon genannt wird.
Nestle-Aland klammert als unecht ἔγειρε καὶ ein, wobei diese Lesart eh
sekundär ist, da sie auf einen einfacheren Imperativ geändert wurde.
3.12 Ἰδὼν δὲ Πέτρος ἀπεκρίνατο
πρὸς τὸν λαόν, Ἄνδρες
Ἰσραηλῖται, τί θαυμάζετε ἐπὶ
τούτῳ, ἢ ἡμῖν τί ἀτενίζετε, ὡς
ἰδίᾳ δυνάμει ἢ εὐσεβείᾳ
πεποιηκόσιν τοῦ περιπατεῖν
αὐτόν;
3.13 Ὁ θεὸς Ἀβραὰμ καὶ Ἰσαὰκ
καὶ Ἰακώβ, ὁ θεὸς τῶν πατέρων
ἡμῶν, ἐδόξασεν τὸν παῖδα
αὐτοῦ Ἰησοῦν· ὃν ὑμεῖς μὲν
παρεδώκατε, καὶ ἠρνήσασθε
αὐτὸν κατὰ πρόσωπον Πιλάτου,
κρίναντος ἐκείνου ἀπολύειν.
Petrus nun, es gesehen, wandte sich an das
Volk: Männer, Israeliten, was wundert ihr
euch über dieses, oder was starrt ihr uns an,
als ob wir es in eigener Macht oder
Gottesfurcht gemacht hätten, dass er
umhergeht?
3.14 Ὑμεῖς δὲ τὸν ἅγιον καὶ
δίκαιον ἠρνήσασθε, καὶ
ᾐτήσασθε ἄνδρα φονέα
χαρισθῆναι ὑμῖν,
Ihr nun verleugnetet den Heiligen und
Gerechten und fordertet, dass ein Mann, ein
Mörder, euch geschenkt werde.
3.15 τὸν δὲ ἀρχηγὸν τῆς ζωῆς
ἀπεκτείνατε· ὃν ὁ θεὸς ἤγειρεν
ἐκ νεκρῶν, οὗ ἡμεῖς μάρτυρές
ἐσμεν.
3.16 Καὶ ἐπὶ τῇ πίστει τοῦ
ὀνόματος αὐτοῦ, τοῦτον ὃν
θεωρεῖτε καὶ οἴδατε
ἐστερέωσεν τὸ ὄνομα αὐτοῦ·
καὶ ἡ πίστις ἡ δι᾽ αὐτοῦ ἔδωκεν
αὐτῷ τὴν ὁλοκληρίαν ταύτην
ἀπέναντι πάντων ὑμῶν.
Den Urheber nun des Lebens tötetet ihr, den
Gott aus Toten erweckte, wovon wir Zeugen
sind.
Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs,
der Gott unserer Väter, verherrlichte seinen
Knecht Jesus, den ihr zwar überliefertet und
verleugnetet vor dem Angesicht von Pilatus,
als er beschloss, jenen freizulassen.
Und aufgrund des Glaubens (an) seinen
Namen stärkte diesen, den ihr betrachtet
und kennt, sein Name. Und der Glaube, der
durch ihn (ist), gab ihm diese ganze
Gesundheit vor euch allen.
3.17 Καὶ νῦν, ἀδελφοί, οἶδα ὅτι
κατὰ ἄγνοιαν ἐπράξατε, ὥσπερ
καὶ οἱ ἄρχοντες ὑμῶν.
Und jetzt, Brüder, weiß ich, dass ihr nach
Unwissenheit handeltet, wie auch eure
Obersten.
3.18 Ὁ δὲ θεὸς ἃ
προκατήγγειλεν διὰ στόματος
πάντων τῶν προφητῶν αὐτοῦ,
παθεῖν τὸν χριστόν, ἐπλήρωσεν
οὕτως.
Gott nun hat das, was er durch (den) Mund
aller seiner Propheten zuvor verkündete,
dass Christus leiden würde, so erfüllt.
3.19 Μετανοήσατε οὖν καὶ
ἐπιστρέψατε, εἰς τὸ
ἐξαλειφθῆναι ὑμῶν τὰς
ἁμαρτίας, ὅπως ἂν ἔλθωσιν
καιροὶ ἀναψύξεως ἀπὸ
προσώπου τοῦ κυρίου,
Denkt also um und kehrt um, dass euch die
Sünden ausgelöscht werden, damit Zeiten
der Erholung kämen vom Angesicht des
Herrn aus,
3.20 καὶ ἀποστείλῃ τὸν
προκεχειρισμένον ὑμῖν χριστὸν
Ἰησοῦν·
und er den euch zuvor verordneten Christus,
Jesus, sende,
3.21 ὃν δεῖ οὐρανὸν μὲν
δέξασθαι ἄχρι χρόνων
den ja der Himmel aufnehmen muss bis zur
Wiederherstellung all dessen, was Gott durch
Καὶ νῦν („und jetzt“) beschreibt den Übergang zum Kernpunkt der Rede,
daher redet er sie auch noch einmal direkt an, um ihre Aufmerksamkeit zu
erhalten. Er hält ihnen zugute, dass sie sich nicht im Klaren waren, was sie
taten, sodass es damals noch nicht zu spät für alle war. Nach der
Ermordung von Stephanus und der Verfolgung der anderen Christen und
Paulus, wendete sich das Blatt jedoch und das Judentum kann endgültig
unter das göttliche Gericht.
Petrus kommt dazu, dass das Geschehen im Einklang mit göttlicher
Prophetie war, die schon viele Jahrhunderte zuvor angekündigt war.
Petrus verwendet einen freien Relativsatz, d.h. ohne Bezugswort, um
chronologisch korrekt die Prophetie und die Erfüllung darzustellen, dies
ist das direkte Objekt von „erfüllt“, mit einem AcI wird dies dem Inhalt
nach bestimmt, die Leiden Christi. Mit οὕτως („so“) nimmt Lukas darauf
Bezug, dass die Obersten und die Juden Christus töten ließen, damit
erfüllte sich göttliche Prophetie durch alle Propheten. Ein Kopist hat die
Lesart aufgebracht, nach der αὐτοῦ („sein“) auf Christus und nicht auf die
Propheten zu beziehen wäre, dies ist jedoch nicht im Einklang mit der
Überlieferung des NTs.
Mit οὖν („also“) macht Petrus die Konsequenzen der Ablehnung des
Messias deutlich, was nun zu tun ist, ihre Einstellung und ihr Verhalten
ihm gegenüber ist falsch und muss geändert werden, sodass sie ihre
Sünden bekennen und Vergebung erhalten. Dann könnte sich das Volk
erholen. Die Linksversetzung von ὑμῶν („eure“) betont dies und kann mit
einem vorgezogenen „euch“ ausgedrückt werden. Lukas ist es wichtig, zu
betonen, dass es in ihrem Interesse liegt, die Sünden vergeben zu
bekommen. Mit ἀπὸ („von aus“) wird die Quelle der Erholung mit dem
Angesicht des Herrn benannt.
Die Zeiten der Erholung sind dann, wenn Gott den Messias für Israel
senden wird, dies wird sein, wenn sie ihn angenommen haben. Sie taten
dies damals nicht. Ἰησοῦν („Jesus“) ist eine Apposition zu Christus, d.h.
Petrus setzt die Person Jesu mit dem verheißenen Gesalbten gleich.
Christus wird im Himmel sein, bis Israel wiederhergestellt sein wird, dies
ist im Einklang mit dem, was die Propheten schon immer gesagt hatten.
ἀποκαταστάσεως πάντων, ὧν
ἐλάλησεν ὁ θεὸς διὰ στόματος
πάντων τῶν ἁγίων αὐτοῦ
προφητῶν ἀπ᾽ αἰῶνος.
den Mund aller seiner heiligen Propheten
vom Zeitalter an sprach.
3.22 Μωσῆς μὲν γὰρ πρὸς τοὺς
πατέρας εἶπεν ὅτι Προφήτην
ὑμῖν ἀναστήσει κύριος ὁ θεὸς
ἡμῶν ἐκ τῶν ἀδελφῶν ὑμῶν ὡς
ἐμέ· αὐτοῦ ἀκούσεσθε κατὰ
πάντα ὅσα ἂν λαλήσῃ πρὸς
ὑμᾶς.
Moses nun redete nämlich zu den Vätern:
Einen Propheten wird euch aufstehen lassen
(der) Herr, unser Gott, aus euren Brüdern,
wie mich. (Auf) ihn sollt ihr hören nach allem,
was auch immer er zu euch spricht!
3.23 Ἔσται δέ, πᾶσα ψυχή, ἥτις
ἐὰν μὴ ἀκούσῃ τοῦ προφήτου
ἐκείνου, ἐξολοθρευθήσεται ἐκ
τοῦ λαοῦ.
Es wird nun sein: Jede Seele, welche auch
immer nicht auf jenen Propheten hört, wird
ausgerottet werden aus dem Volk.
3.24 Καὶ πάντες δὲ οἱ προφῆται
ἀπὸ Σαμουὴλ καὶ τῶν καθεξῆς,
ὅσοι ἐλάλησαν, καὶ κατήγγειλαν
τὰς ἡμέρας ταύτας.
3.25 Ὑμεῖς ἐστε υἱοὶ τῶν
προφητῶν, καὶ τῆς διαθήκης ἧς
διέθετο ὁ θεὸς πρὸς τοὺς
πατέρας ἡμῶν, λέγων πρὸς
Ἀβραάμ, Καὶ ἐν τῷ σπέρματί
σου ἐνευλογηθήσονται πᾶσαι
αἱ πατριαὶ τῆς γῆς.
Und all die Propheten nun von Samuel und
den folgenden an, soviele ihrer sprachen,
verkündeten auch diese Tage.
Die Propheten ab Samuel verkündeten diese Tage, in denen der Messias
auftrat.
Ihr seid Söhne der Propheten und des
Bundes, den Gott für unsere Väter verfügte,
zu Abraham sagend: Und in deinem Samen
werden alle Geschlechter der Erde gesegnet
werden.
Die Angesprochenen werden als Adressaten der prophetischen Aussagen
und des Bundes gesehen. Der Bund Abrahams mit Gott stellt auf den
einen Samen ab, durch den Gott segnen würde, Jesus Christus. Statt ἡμῶν
(„unsere“) hat Nestle-Aland einen Kopierfehler mit ὑμῶν „euren“. Dann
hat ein wohl zu kluger Schreiber P74 einen Artikel οἱ („die“) vor das
Prädikativ υἱοὶ („Söhne“) geschrieben, der eher zeigt, dass er der
griechischen Sprache wenig mächtig war, da dies bei Prädikativen in
diesem Fall nicht normal wäre.
Petrus beruft sich eine Stelle in Deuteronomium 18.15ff als Illustration,
dass Gott das Auftreten von Jesus schon voraussagte. Προφήτην („einen
Propheten“) ist zur Betonung nach links versetzt. Gott wird in Jesus einen
Propheten auferwecken, d.h. senden, und die Reaktion kann nur sein,
dass man auf alles hören soll, was er im Auftrag Gottes zu sagen hat. Ein
Schreiber hat den Text übersprungen, die Auslassung hat leider die
Ausgabe von Nestle-Aland übernommen, sodass der überlieferte Text γὰρ
πρὸς τοὺς πατέρας („nun zu den Vätern“) dort fehlt. Dazu kommt ein
Kopierfehler bei ὑμῶν („euer“) statt richtig ἡμῶν „(unser“) Gott.
Die Prophetie sagt, dass jeder im Volk, der auf den kommenden Messias,
Jesus Christus, nicht hören und ihn annehmen wird, nicht mehr zum Volk
Gottes gehören würde, da man nur durch Glauben an ihn ein Kind Gottes
werden kann.
3.26 Ὑμῖν πρῶτον ὁ θεός,
ἀναστήσας τὸν παῖδα αὐτοῦ
Ἰησοῦν, ἀπέστειλεν αὐτὸν
εὐλογοῦντα ὑμᾶς, ἐν τῷ
ἀποστρέφειν ἕκαστον ἀπὸ τῶν
πονηριῶν ὑμῶν.
4.1 Λαλούντων δὲ αὐτῶν πρὸς
τὸν λαόν, ἐπέστησαν αὐτοῖς οἱ
ἱερεῖς καὶ ὁ στρατηγὸς τοῦ
ἱεροῦ καὶ οἱ Σαδδουκαῖοι,
4.2 διαπονούμενοι διὰ τὸ
διδάσκειν αὐτοὺς τὸν λαόν, καὶ
καταγγέλλειν ἐν τῷ Ἰησοῦ τὴν
ἀνάστασιν τῶν νεκρῶν.
Euch sandte Gott, seinen Knecht Jesus
auferweckt, ihn zuerst, euch segnend durch
das Wegwenden von jedem von euren
Bosheiten.
Nestle-Aland lässt Ἰησοῦν („Jesus“) aus, da die abgekürzten Nomina sacra
oft überlesen wurden und so in schlechten Handschriften ab und zu
fehlen.
Als sie nun zum Volk sprechen, traten die
Priester und der Wächter der Tempelstätte
und die Sadduzäer auf sie zu,
Nun berichtet Lukas das Nachspiel der Predigt, nämlich die
Gefangennahme von Petrus und Johannes (Verse 1-31). Während ihrer
Predigt treten ihnen der Wächter über den Tempelplatz und die Priester
entgegen.
Mit διὰ und substantiviertem Infinitiv wird der Grund der Empörung
genannt: Petrus und Johannes lehrten das Volk, obwohl dies von der
Führung nicht genehmigt war. Ebenso, dass Jesus die Toten auferwecken
würde.
4.3 Καὶ ἐπέβαλον αὐτοῖς τὰς
χεῖρας, καὶ ἔθεντο εἰς τήρησιν
εἰς τὴν αὔριον· ἦν γὰρ ἑσπέρα
ἤδη.
Und sie legten an sie die Hände und setzten
(sie) in Gewahrsam bis zum Morgen, denn es
war schon Abend.
4.4 Πολλοὶ δὲ τῶν ἀκουσάντων
τὸν λόγον ἐπίστευσαν· καὶ
ἐγενήθη ὁ ἀριθμὸς τῶν ἀνδρῶν
ὡσεὶ χιλιάδες πέντε.
Viele nun der das Wort Hörenden glaubten.
Und es wurde die Zahl der Männer etwa
fünftausend.
4.5 Ἐγένετο δὲ ἐπὶ τὴν αὔριον
συναχθῆναι αὐτῶν τοὺς
ἄρχοντας καὶ πρεσβυτέρους καὶ
γραμματεῖς εἰς Ἱερουσαλήμ,
4.6 καὶ Ἄνναν τὸν ἀρχιερέα, καὶ
Καϊάφαν, καὶ Ἰωάννην, καὶ
Es begab sich nun am Morgen, dass sich
deren Obersten und Ältesten und
Schriftgelehrten in Jerusalem versammelten,
Die Ältesten können hier als ein Gremium verstanden werden, sodass hier
das Alter zu einer Art Amtsbezeichnung führte.
auch Annas, der Hohepriester, und Kajaphas,
und Johannes und Alexander und soviele
ihrer vom hohenpriesterlichen Geschlecht
waren.
Lukas ergänzt nun die Liste derer, die sich in Jerusalem versammelten.
empört wegen ihrem Lehren des Volkes und
dem die Auferstehung der Toten durch Jesus
Verkünden.
Ἀλέξανδρον, καὶ ὅσοι ἦσαν ἐκ
γένους ἀρχιερατικοῦ.
4.7 Καὶ στήσαντες αὐτοὺς ἐν
μέσῳ ἐπυνθάνοντο, Ἐν ποίᾳ
δυνάμει ἢ ἐν ποίῳ ὀνόματι
ἐποιήσατε τοῦτο ὑμεῖς;
Und sie in (die) Mitte gestellt, waren sie sie
befragend: In welcher Macht oder in
welchem Namen tatet ihr dies?
4.8 Τότε Πέτρος πλησθεὶς
πνεύματος ἁγίου εἶπεν πρὸς
αὐτούς, Ἄρχοντες τοῦ λαοῦ καὶ
πρεσβύτεροι τοῦ Ἰσραήλ,
Darauf sagte Petrus, erfüllt vom Heiligen
Geist, zu ihnen: Oberste des Volkes und
Älteste Israels!
4.9 εἰ ἡμεῖς σήμερον
ἀνακρινόμεθα ἐπὶ εὐεργεσίᾳ
ἀνθρώπου ἀσθενοῦς, ἐν τίνι
οὗτος σέσῳσται·
Wenn wir heute wegen einer Wohltat an
einem kranken Menschen verhört werden,
durch wen dieser gerettet worden ist,
4.10 γνωστὸν ἔστω πᾶσιν ὑμῖν
καὶ παντὶ τῷ λαῷ Ἰσραήλ, ὅτι ἐν
τῷ ὀνόματι Ἰησοῦ χριστοῦ τοῦ
Ναζωραίου, ὃν ὑμεῖς
ἐσταυρώσατε, ὃν ὁ θεὸς
ἤγειρεν ἐκ νεκρῶν, ἐν τούτῳ
οὗτος παρέστηκεν ἐνώπιον
ὑμῶν ὑγιής.
soll euch allen bekannt sein und dem ganzen
Volke Israel, dass in dem Namen Jesu Christi,
des Nazareners, den ihr kreuzigtet, den Gott
aus Toten auferweckte: Durch diesen steht
dieser gesund vor euch.
4.11 Οὗτός ἐστιν ὁ λίθος ὁ
ἐξουθενηθεὶς ὑφ᾽ ὑμῶν τῶν
οἰκοδομούντων, ὁ γενόμενος
εἰς κεφαλὴν γωνίας.
Dieser ist der Stein, der von euch, den
Bauleuten, verworfen wurde, der zum
Eckstein wurde.
Nestle-Aland lässt aufgrund von P75, das sich nun in Folgehandschriften
niederschlug, aber die Überlieferung insgesamt nicht tangierte, τοῦ
Ἰσραήλ (“Israels“) aus.
Petrus beantwortet die Frage, indem er jedoch darauf hinweist, dass sie
wegen einer Wohltat festgenommen und verhört werden. Offenbar
haben die Führer auch den Geheilten festgenommen, da Petrus deutlich
macht, dass dieser, der durch Christus geheilt wurde, vor ihnen steht (vgl.
Vers 14).
4.12 Καὶ οὐκ ἔστιν ἐν ἄλλῳ
οὐδενὶ ἡ σωτηρία· οὔτε γὰρ
ὄνομά ἐστιν ἕτερον τὸ
δεδομένον ἐν ἀνθρώποις, ἐν ᾧ
δεῖ σωθῆναι ἡμᾶς.
Und es ist in keinem anderen die Rettung,
denn es ist auch kein weiterer Name unter
dem Himmel, der unter Menschen gegeben
ist, durch den wir gerettet werden müssen.
4.13 Θεωροῦντες δὲ τὴν τοῦ
Πέτρου παρρησίαν καὶ Ἰωάννου,
καὶ καταλαβόμενοι ὅτι
ἄνθρωποι ἀγράμματοί εἰσιν καὶ
ἰδιῶται, ἐθαύμαζον,
ἐπεγίνωσκόν τε αὐτοὺς ὅτι σὺν
τῷ Ἰησοῦ ἦσαν.
Sehend aber den Freimut des Petrus und
Johannes und begreifend, dass sie
ungebildete Menschen und Laien sind, waren
sie staunend. Und sie waren zudem
erkennend, dass sie mit Jesus waren.
4.14 Τὸν δὲ ἄνθρωπον
βλέποντες σὺν αὐτοῖς ἑστῶτα
τὸν τεθεραπευμένον, οὐδὲν
εἶχον ἀντειπεῖν.
4.15 Κελεύσαντες δὲ αὐτοὺς
ἔξω τοῦ συνεδρίου ἀπελθεῖν,
συνέβαλλον πρὸς ἀλλήλους,
Den Menschen nun bei ihnen stehen sehend,
den geheilten, hatten sie nichts zu
widersprechen.
4.16 λέγοντες, Τί ποιήσομεν
τοῖς ἀνθρώποις τούτοις; Ὅτι μὲν
γὰρ γνωστὸν σημεῖον γέγονεν
δι᾽ αὐτῶν, πᾶσιν τοῖς
κατοικοῦσιν Ἱερουσαλὴμ
φανερόν, καὶ οὐ δυνάμεθα
ἀρνήσασθαι.
sagend: Was sollen wir mit diesen Menschen
machen, da zwar ja ein offenkundiges
Zeichen durch sie geschah, all den Jerusalem
Bewohnenden bekannt, und wir können (es)
nicht leugnen?
Ihnen nun befohlen, aus dem Synedrium
fortzugehen, waren sie untereinander
beratschlagend,
Mit γὰρ („denn“) wird begründet, warum in keinem anderen Namen Heil
ist, denn es gibt keinen anderen Namen, durch den man gerettet werden
kann.
4.17 Ἀλλ᾽ ἵνα μὴ ἐπὶ πλεῖον
διανεμηθῇ εἰς τὸν λαόν, ἀπειλῇ
ἀπειλησόμεθα αὐτοῖς μηκέτι
λαλεῖν ἐπὶ τῷ ὀνόματι τούτῳ
μηδενὶ ἀνθρώπων.
Aber damit es nicht noch mehr unter das
Volk verbreitet wird, wollen wir ihnen mit
einer Drohung drohen, nicht weiter in
diesem Namen zu irgendeinem (der)
Menschen zu sprechen!
„Mit einer Drohung drohen“ ist ein Wortspiel (Paregmenon bzw. figura
etymologica) und bedeutet „ernsthaft drohen“, d.h. eine Steigerung einer
Drohung, wohl eine Ankündigung einer schweren Strafe etc.
4.18 Καὶ καλέσαντες αὐτούς,
παρήγγειλαν αὐτοῖς τὸ καθόλου
μὴ φθέγγεσθαι μηδὲ διδάσκειν
ἐπὶ τῷ ὀνόματι τοῦ Ἰησοῦ.
Und sie gerufen, befahlen sie ihnen,
grundsätzlich nichts mehr im Namen Jesu zu
äußern noch zu lehren.
Nestle-Aland lässt αὐτοῖς („ihnen“) ohne hinreichenden Grund aus.
4.19 Ὁ δὲ Πέτρος καὶ Ἰωάννης
ἀποκριθέντες πρὸς αὐτοὺς
εἶπον, Εἰ δίκαιόν ἐστιν ἐνώπιον
τοῦ θεοῦ ὑμῶν ἀκούειν μᾶλλον
ἢ τοῦ θεοῦ, κρίνατε.
Petrus nun und Johannes sagten,
geantwortet, zu ihnen: Ob es recht ist vor
Gott, (auf) euch mehr zu hören als (auf) Gott,
sollt ihr beurteilen!
4.20 Οὐ δυνάμεθα γὰρ ἡμεῖς, ἃ
εἴδομεν καὶ ἠκούσαμεν, μὴ
λαλεῖν.
Wir können ja nicht von dem, was wir sahen
und hörten, nicht sprechen.
In anderen Worten meint die Aussage, dass sie davon reden müssen, was
sie erlebt haben. Das ist aussagenlogisch gleichbedeutend damit, wenn es
nicht möglich ist, nicht zu reden.
4.21 Οἱ δὲ προσαπειλησάμενοι
ἀπέλυσαν αὐτούς, μηδὲν
εὑρίσκοντες τὸ πῶς κολάσονται
αὐτούς, διὰ τὸν λαόν, ὅτι
πάντες ἐδόξαζον τὸν θεὸν ἐπὶ
τῷ γεγονότι.
Sie aber, weitergedroht, entließen sie, nicht
eine Art findend, wie sie sie bestrafen
sollten, wegen des Volkes, da alle Gott über
des Geschehenen verherrlichend waren.
Die Führer hätten die beiden Apostel gerne bestraft, aber sie wussten
nicht wie, da sie Angst vor dem Volk hatten, dass Gott die Ehre gab, was
er bewirkte. Mit dem Imperfekt ἐδόξαζον („sie waren verherrlichend“)
drückt Lukas einen längeren Prozess aus. „Eine Art“ heißt wörtlich „ein
Wie“.
4.22 Ἐτῶν γὰρ ἦν πλειόνων
τεσσαράκοντα ὁ ἄνθρωπος ἐφ᾽
(An) Jahren war der Mensch nämlich mehr
als vierzig, an dem dieses Zeichen der
Heilung geschehen war.
Wie in Lukas 2.8 scheint der Genitiv am Anfang den Zeitraum anzugeben,
während er krank war, dies entspricht dem Lebensalter (Kap. 3.2), da er
ὃν ἐγεγόνει τὸ σημεῖον τοῦτο
τῆς ἰάσεως.
4.23 Ἀπολυθέντες δὲ ἦλθον
πρὸς τοὺς ἰδίους, καὶ
ἀπήγγειλαν ὅσα πρὸς αὐτοὺς οἱ
ἀρχιερεῖς καὶ οἱ πρεσβύτεροι
εἶπον.
4.24 Οἱ δὲ ἀκούσαντες
ὁμοθυμαδὸν ἦραν φωνὴν πρὸς
τὸν θεόν, καὶ εἶπον, Δέσποτα,
σὺ ὁ θεὸς ὁ ποιήσας τὸν
οὐρανὸν καὶ τὴν γῆν καὶ τὴν
θάλασσαν καὶ πάντα τὰ ἐν
αὐτοῖς·
4.25 ὁ διὰ στόματος Δαυὶδ
παιδός σου εἰπών, Ἵνα τί
ἐφρύαξαν ἔθνη, καὶ λαοὶ
ἐμελέτησαν κενά;
Sie nun, verabschiedet, kamen zu den Ihrigen
und verkündeten, was die Hohenpriester und
die Ältesten zu ihnen sagten.
4.26 Παρέστησαν οἱ βασιλεῖς
τῆς γῆς, καὶ οἱ ἄρχοντες
συνήχθησαν ἐπὶ τὸ αὐτὸ κατὰ
τοῦ κυρίου, καὶ κατὰ τοῦ
χριστοῦ αὐτοῦ·
Die Könige der Erde stellten sich auf, und die
Obersten versammelten sich gemeinsam
gegen den Herrn und gegen seinen Christus.
von Geburt an krank war. Vgl. Chrysostomos, in illud, 51.306.33:
„ οὐ γὰρ δὴ τότε, οὐδὲ πρὸ δύο καὶ τριῶν καὶδέκα ἐτῶν, ἀλλὰ πολλῷ
πλειόνων ἦν αὐτὴν ἑωρακώς“. „Denn nicht schon da, auch nicht vor zwei
oder drei oder zehn Jahren, sondern vielmehr länger war sie augenkrank“.
Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶπαν ab, womit klar wird, dass
die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich
deren Ausgabe bezieht.
Sie nun, es gehört, erhoben einmütig (die)
Stimme zu Gott und sagten: Gebieter, du
(bist) der Gott, der den Himmel und die Erde
und das Meer und all das in ihnen machte,
Nestle-Aland lässt ὁ θεὸς („Gott“) aus, da nachlässige Schreiber, die es
nicht zu oft gab, die Abkürzungen der sog. „heiligen Namen“ wie Gott,
Christus etc. leicht überlasen.
der durch (den) Mund deines Knechtes David
gesagt Habende: Weshalb tobten Völker und
Nationen ersannen Nichtiges?
Lukas gebraucht eine weite Apposition, die Gott näher bestimmt, als
denjenigen, der durch David redete, wobei er das Zitat aus dem Psalm
anführt. Nestle-Aland hat hier einen katastrophalen Abschreibfehler, der
jedoch nicht Eingang in die Überlieferung fand abgedruckt: ὁ τοῦ πατρὸς
ἡμῶν διὰ πνεύματος ἁγίου στόματος Δαυὶδ („der unseres Vaters durch
Heiligen Geist des Mundes Davids“) etc., wobei NA basierte
Übersetzungen den Grammatikfehler der Handschrift (wohl P 74 und
Nachfolger) nicht zu erkennen geben, indem sie in der Wiedergabe die
Härte glätten und aus dem Genitiv στόματος („des Mundes“) eine
instrumentale Angabe („durch den Mund“) machen, obwohl ein Dativ
oder eine Präpositionalphrase zu erwarten wäre für diesen Fall.
Die Phrase ἐπὶ τὸ αὐτὸ („gemeinsam“) ist auch hier nicht ein
gemeinsamer Ort, sondern ein gemeinsames Handeln.
4.27 συνήχθησαν γὰρ ἐπ᾽
ἀληθείας ἐπὶ τὸν ἅγιον παῖδά
σου Ἰησοῦν, ὃν ἔχρισας,
Ἡρῴδης τε καὶ Πόντιος Πιλάτος,
σὺν ἔθνεσιν καὶ λαοῖς Ἰσραήλ,
Es versammelten sich nämlich in Wahrheit
gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du
salbtest, Herodes und Pontius Pilatus mit
(den) Nationen und (den) Stämmen Israels,
4.28 ποιῆσαι ὅσα ἡ χείρ σου καὶ
ἡ βουλή σου προώρισεν
γενέσθαι.
um zu tun, soviel deine Hand und dein Plan
vorherbestimmte, dass (es) geschehe.
4.29 Καὶ τὰ νῦν, κύριε, ἔπιδε ἐπὶ
τὰς ἀπειλὰς αὐτῶν, καὶ δὸς τοῖς
δούλοις σου μετὰ παρρησίας
πάσης λαλεῖν τὸν λόγον σου,
Doch jetzt, Herr, schau hin auf ihre
Drohungen und gib deinen Dienern, mit
allem Freimut, dein Wort zu sprechen,
4.30 ἐν τῷ τὴν χεῖρά σου
ἐκτείνειν σε εἰς ἴασιν, καὶ
σημεῖα καὶ τέρατα γίνεσθαι διὰ
τοῦ ὀνόματος τοῦ ἁγίου παιδός
σου Ἰησοῦ.
4.31 Καὶ δεηθέντων αὐτῶν
ἐσαλεύθη ὁ τόπος ἐν ᾧ ἦσαν
συνηγμένοι, καὶ ἐπλήσθησαν
ἅπαντες πνεύματος ἁγίου, καὶ
ἐλάλουν τὸν λόγον τοῦ θεοῦ
μετὰ παρρησίας.
durch das Ausstrecken deiner Hand zu
Heilung, und dass Zeichen und Wunder
geschehen durch den Namen deines heiligen
Knechtes Jesus.
4.32 Τοῦ δὲ πλήθους τῶν
πιστευσάντων ἦν ἡ καρδία καὶ ἡ
ψυχὴ μία· καὶ οὐδὲ εἷς τι τῶν
ὑπαρχόντων αὐτῶν ἔλεγεν ἴδιον
Die Menge der Glaubenden nun war ein Herz
und eine Seele. Und auch nicht einer war
sagend, dass eines von deren Habe sein
Eigen sei, sondern es war ihnen allgesamt
gemeinsam.
Und als sie beteten, wurde der Ort, an dem
sie waren, erschüttert, und sie wurden
allesamt mit dem Heiligen Geist erfüllt und
waren das Wort Gottes mit Freimut
sprechend.
Das Gebet wird weiter fortgesetzt, wie man an der Ansprache „deinen“
erkennen kann. Mit ἐπ᾽ ἀληθείας („in Wahrheit“) meint Lukas wohl, dass
es tatsächlich so gekommen ist, wie es der Psalm sagte. Nestle-Aland hat
eine zusätzliche Notiz eines Schreibers mit ἐν τῇ πόλει ταύτῃ („in dieser
Stadt“) abgedruckt.
Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der
Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1:
„καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit
kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das
Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird.
Nun macht Lukas klar, wie dies geschehen soll, nämlich, indem Gott seine
Hand ausstreckt und dies bewirkt, ebenso, dass Heilungen durch die
Macht Christi geschehen, wie er es mittels eines AcI ausdrückt.
Das Imperfekt ἐλάλουν („sie waren redend“) zeigt, dass sie dies ab dann
laufend taten, nicht nur einmal, sondern durchgängig.
εἶναι, ἀλλ᾽ ἦν αὐτοῖς ἅπαντα
κοινά.
4.33 Καὶ μεγάλῃ δυνάμει
ἀπεδίδουν τὸ μαρτύριον οἱ
ἀπόστολοι τῆς ἀναστάσεως τοῦ
κυρίου Ἰησοῦ, χάρις τε μεγάλη
ἦν ἐπὶ πάντας αὐτούς.
Und mit großer Kraft waren die Apostel das
Zeugnis der Auferstehung des Herrn Jesus
gebend, zudem war große Gnade auf ihnen
allen.
4.34 Οὐδὲ γὰρ ἐνδεής τις
ὑπῆρχεν ἐν αὐτοῖς· ὅσοι γὰρ
κτήτορες χωρίων ἢ οἰκιῶν
ὑπῆρχον, πωλοῦντες ἔφερον
τὰς τιμὰς τῶν πιπρασκομένων,
4.35 καὶ ἐτίθουν παρὰ τοὺς
πόδας τῶν ἀποστόλων·
διεδίδοτο δὲ ἑκάστῳ καθότι ἄν
τις χρείαν εἶχεν.
Denn auch nicht irgendein Bedürftiger
befand sich unter ihnen. Denn soviele ihrer
Besitzer von Grundstücken oder Häusern
waren, waren sie verkaufend, die Erlöse des
Verkauften bringend,
und zu den Füßen der Apostel legend. Und
sie waren nun austeilend, dementsprechend
was jemand Bedarf hatte.
4.36 Ἰωσῆς δέ, ὁ ἐπικληθεὶς
Βαρνάβας ἀπὸ τῶν ἀποστόλων
ὅ ἐστιν, μεθερμηνευόμενον,
υἱὸς παρακλήσεως Λευΐτης,
Κύπριος τῷ γένει,
Joses nun (der von den Aposteln Barnabas
beigenannt war, das heißt übersetzt „Sohn
des Trostes“), ein Levit, der Abstammung
nach ein Zyprier,
4.37 ὑπάρχοντος αὐτῷ ἀγροῦ,
πωλήσας ἤνεγκεν τὸ χρῆμα, καὶ
ἔθηκεν παρὰ τοὺς πόδας τῶν
ἀποστόλων.
dem ein Acker gehörte, brachte, (ihn)
verkauft, den Erlös und legte es zu Füßen der
Apostel.
Lukas nennt nun mit Joses einen Einzelfall derer, die ihre Besitztümer
verkauften und den Gewinn zu den Aposteln brachten.
5.1 Ἀνὴρ δέ τις Ἀνανίας
ὀνόματι, σὺν Σαπφείρῃ τῇ
Ein bestimmter Mann nun mit Namen
Ananias mit Saphira, seiner Frau, verkaufte
Eigentum,
Auf Hebräisch würde der Name „Hananiah“ („Gott ist Gnade“) lauten. Der
Name Saphira scheint ein Begriff zu sein, der einige Arten von
hochgeschätzten hellen Edelsteinen bezeichnet, die in der Region
Das Imperfekt ἔφερον („sie waren bringend“) ist ein Iterativ, d.h. jedes
Mal, wenn jemand etwas verkaufte, brachte er die Erlöse zur gemeinsame
Kasse bzw. zu denen, die es verwalteten, die Apostel, wie wir im nächsten
Vers erfahren.
γυναικὶ αὐτοῦ, ἐπώλησεν
κτῆμα,
Afghanistan-Iran heimisch sind, darunter der Saphir und der Lapislazuli.
Dieses Wort wurde zusammen mit dem Stein importiert und leitet sich
von einem Sanskritwort ab und könnte „angenehm, erfreulich“ bedeuten,
womit man als Satz „Es ist angenehm, dass Gott Gnade ist“ sagen könnte,
um sich die Namen zu merken.
5.2 καὶ ἐνοσφίσατο ἀπὸ τῆς
τιμῆς, συνειδυίας καὶ τῆς
γυναικὸς αὐτοῦ, καὶ ἐνέγκας
μέρος τι παρὰ τοὺς πόδας τῶν
ἀποστόλων ἔθηκεν.
5.3 Εἶπεν δὲ Πέτρος, Ἀνανία, διὰ
τί ἐπλήρωσεν ὁ Σατανᾶς τὴν
καρδίαν σου, ψεύσασθαί σε τὸ
πνεῦμα τὸ ἅγιον, καὶ
νοσφίσασθαί σε ἀπὸ τῆς τιμῆς
τοῦ χωρίου;
5.4 Οὐχὶ μένον σοὶ ἔμενεν, καὶ
πραθὲν ἐν τῇ σῇ ἐξουσίᾳ
ὑπῆρχεν; Τί ὅτι ἔθου ἐν τῇ
καρδίᾳ σου τὸ πρᾶγμα τοῦτο;
Οὐκ ἐψεύσω ἀνθρώποις, ἀλλὰ
τῷ θεῷ.
und schaffte für sich vom Erlös beiseite, auch
seine Frau es mitwegwusst habend. Und er
legte, es (hin)gebracht, einen bestimmten
Teil vor die Füße der Apostel.
Ananias verkaufte Besitz und behielt einen Teil für sich und einen Teil
legte er vor die Füße der Apostel, wobei seine Frau Mitwisserin war.
Es sagte nun Petrus: Ananias, warum erfüllte
Satan dein Herz, dass du den Heiligen Geist
belogst, und du dir vom Erlös des Besitzes
(etwas) zurückbehieltest?
Petrus spricht Ananias auf die vorgetragene Lüge an, dass er de facto
einen Teil zurückbehielt, aber vorgab, alles gespendet zu haben, wodurch
er zunächst gegen den Geist Gottes log, weniger gegen die Apostel,
obwohl das auch der Fall war.
Blieb es dir nicht etwa bleibend? Und
verkauft, stand es (nicht) in deiner Macht?
Was (ist es), dass du in deinem Herzen diese
Tat (vor)nahmst? Nicht Menschen belogst
du, sondern Gott.
5.5 Ακούων δὲ ὁ Ἀνανίας τοὺς
λόγους τούτους, πεσὼν
ἐξέψυξεν· καὶ ἐγένετο φόβος
μέγας ἐπὶ πάντας τοὺς
ἀκούοντας ταῦτα.
5.6 Ἀναστάντες δὲ οἱ νεώτεροι
συνέστειλαν αὐτόν, καὶ
ἐξενέγκαντες ἔθαψαν.
Ananias, nun diese Worte hörend,
(hin)gestürzt, verschied. Und es geriet große
Furcht auf all die diese (Dinge) Hörenden.
Petrus kommt auf den Punkt: Ananias hätte das Grundstück nicht
verkaufen müssen, es hätte sein Eigentum bleiben können. Und nachdem
es verkauft war, hätte er mit dem Erlös machen können, was er wollte.
Nur, warum hat er sich in seinem Herzen vorgenommen, dass er so tut,
als ob er es als Erlös für die anderen verkaufte und nur einen Teil davon
tatsächlich spendete, obwohl er vorgab, es wäre alles gewesen, was er
dafür erhielt.
Noch während der Rüge von Petrus fiel Ananias tot zu Boden. NestleAland druckt das überlieferte Wort ταῦτα („diese (Dinge)“) nicht ab,
obwohl es nur P74 vid, wohl der Urheber der Auslassung, und ca. 10
Folgehandschriften überhaupt so haben, wobei ca. 99% aller
Handschriften das Wort am Ende belegen.
Aufgestanden nun, hüllten die Jugendlichen
ihn ein, und hinausgetragen, begruben sie
(ihn).
5.7 Ἐγένετο δὲ ὡς ὡρῶν τριῶν
διάστημα, καὶ ἡ γυνὴ αὐτοῦ μὴ
εἰδυῖα τὸ γεγονὸς εἰσῆλθεν.
Es ereignete sich nun eine Zwischenzeit von
etwa drei Stunden, da seine Frau, das
Geschehen nicht wissend, hereinkam.
Nach dem Tod von Ananias kam seine Frau nach ca. drei Stunden zu den
Aposteln. Sie hatte vom Tod ihres Mannes nicht gehört.
5.8 Ἀπεκρίθη δὲ αὐτῇ ὁ Πέτρος,
Εἰπέ μοι, εἰ τοσούτου τὸ χωρίον
ἀπέδοσθε; Ἡ δὲ εἶπεν, Ναί,
τοσούτου.
Es entgegnete ihr nun Petrus: Sage mir, ob
ihr für so viel den Besitz abgabt? Sie nun
sagte: Ja, für so viel!
5.9 Ὁ δὲ Πέτρος εἶπεν πρὸς
αὐτήν, Τί ὅτι συνεφωνήθη ὑμῖν
πειράσαι τὸ πνεῦμα κυρίου;
Ἰδού, οἱ πόδες τῶν θαψάντων
τὸν ἄνδρα σου ἐπὶ τῇ θύρᾳ, καὶ
ἐξοίσουσίν σε.
Petrus stellte Saphira die Frage, ob sie genau den Betrag ablieferten, für
den sie es verkauften. Sie log auch, indem sie es bejahte. Nestle-Aland hat
eine eher seltene Ergänzung eines Kopisten (wohl P74, der es noch an
einige wenige weitervererbte, wohl importierte er es aus dem nächsten
Vers, nachdem er mit den Augen dorthin verrutschte) mit πρὸς αὐτὴν („zu
ihr“) abgedruckt, die jedoch nicht in die Überlieferung des NTs einging.
Petrus nun sagte zu ihr: Wie (ist es), dass ihr
übereinkamt, den Geist des Herrn zu
versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen
Mann bestatteten, (sind) an der Tür und
werden dich hinaustragen!
5.10 Ἔπεσεν δὲ παραχρῆμα
παρὰ τοὺς πόδας αὐτοῦ, καὶ
ἐξέψυξεν· εἰσελθόντες δὲ οἱ
νεανίσκοι εὗρον αὐτὴν νεκράν,
καὶ ἐξενέγκαντες ἔθαψαν πρὸς
τὸν ἄνδρα αὐτῆς.
5.11 Καὶ ἐγένετο φόβος μέγας
ἐφ᾽ ὅλην τὴν ἐκκλησίαν, καὶ ἐπὶ
πάντας τοὺς ἀκούοντας ταῦτα.
Sie stürzte nun auf der Stelle zu seinen Füßen
und verschied. Hereingekommen nun,
fanden die Jugendlichen sie tot, und
hinausgetragen, bestatteten sie sie bei ihrem
Mann.
5.12 Διὰ δὲ τῶν χειρῶν τῶν
ἀποστόλων ἐγίνετο σημεῖα καὶ
τέρατα ἐν τῷ λαῷ πολλά· καὶ
Durch die Hände der Apostel nun geschahen
Zeichen und viele Wunder im Volk. Und es
waren allesamt einmütig in der Halle
Solomons,
Und es geriet große Furcht auf die ganze
Versammlung, und auf all die diese (Dinge)
Hörenden.
Das Adjektiv πολλά („viele“) ist vom Bezugswort getrennt (Hyperbaton),
sodass es schwächer betont ist.
ἦσαν ὁμοθυμαδὸν ἅπαντες ἐν
τῇ στοᾷ Σολομῶντος.
5.13 Τῶν δὲ λοιπῶν οὐδεὶς
ἐτόλμα κολλᾶσθαι αὐτοῖς, ἀλλ᾽
ἐμεγάλυνεν αὐτοὺς ὁ λαός·
von den übrigen nun war es keiner wagend,
sich ihnen anzuschließen, doch das Volk war
sie rühmend.
Die Imperfekte zeigen, dass das übrige Volk sich dauerhaft nicht ihnen
anschloss, doch sie dauernd erhob oder rühmte.
5.14 μᾶλλον δὲ προσετίθεντο
πιστεύοντες τῷ κυρίῳ, πλήθη
ἀνδρῶν τε καὶ γυναικῶν·
Mehr noch dem Herrn Glaubende nun
wurden hinzugefügt, eine Menge an
Männern sowie auch Frauen,
5.15 ὥστε κατὰ τὰς πλατείας
ἐκφέρειν τοὺς ἀσθενεῖς, καὶ
τιθέναι ἐπὶ κλινῶν καὶ
κραββάτων, ἵνα ἐρχομένου
Πέτρου κἂν ἡ σκιὰ ἐπισκιάσῃ
τινὶ αὐτῶν.
5.16 Συνήρχετο δὲ καὶ τὸ
πλῆθος τῶν πέριξ πόλεων εἰς
Ἱερουσαλήμ, φέροντες ἀσθενεῖς
καὶ ὀχλουμένους ὑπὸ
πνευμάτων ἀκαθάρτων, οἵτινες
ἐθεραπεύοντο ἅπαντες.
sodass man die Kranken entlang der Straßen
hinaustrug und auf Liegen und Matten legte,
damit, wenn Petrus kommt, auch nur der
Schatten irgendeinen von ihnen überschatte.
Dieser Vers ist ein Einschub, da im nächsten Vers an Vers 13
angeschlossen wird. Analog zu Apostelgeschichte 18.8 ist der Dativ als
direktes Objekt, d.h. wem geglaubt wurde, zu verstehen. Alternativen:
„durch den Herrn“, „für den Herrn hinzugefügt“. Nach dem Komma folgt
ein Nachtrag, dass die Glaubenden eine ganze Fülle an Männern und auch
Frauen waren.
Mit ὥστε („sodass“) leitet Lukas die Folge ein, die sich ergab, dass viele
Menschen die Gläubigen rühmten, wie es Vers 13 sagt. Mit ἵνα („damit“)
wird der Zweck eingeleitet, dass man die Leute hinaustrug.
Es war nun auch die Menge der Städte rings
um Jerusalem, Kranke und von unreinen
Geistern Geplagte bringend, welche allesamt
geheilt werdend waren.
Das Imperfekt ἐθεραπεύοντο („sie waren geheilt werdend“) zeigt einen
anhaltenden Prozess in der Vergangenheit. Die präfigierte und so
verstärkte Form ἅπαντες („allesamt“) zeigt, dass dies wirklich
ausnahmslos geschah.
5.17 Ἀναστὰς δὲ ὁ ἀρχιερεὺς
καὶ πάντες οἱ σὺν αὐτῷ ἡ οὖσα
αἵρεσις τῶν Σαδδουκαίων
ἐπλήσθησαν ζήλου,
Aufgestanden nun wurden der Hohepriester
und all die mit ihm, (die die Partei der
Sadduzäer waren), von Eifersucht erfüllt,
Da die Apostel Zeichen und Wunder taten, die der Hohepriester nicht
konnte, wurde er und seine Parteigenossen der Sadduzäer, die mit einer
Parenthese bestimmt werden, so von Eifersucht erfüllt, dass sie
aufstanden, um tätig zu werden.
5.18 καὶ ἐπέβαλον τὰς χεῖρας
αὐτῶν ἐπὶ τοὺς ἀποστόλους,
καὶ ἔθεντο αὐτοὺς ἐν τηρήσει
δημοσίᾳ.
5.19 Ἄγγελος δὲ κυρίου διὰ τῆς
νυκτὸς ἤνοιξεν τὰς θύρας τῆς
φυλακῆς, ἐξαγαγών τε αὐτοὺς
εἶπεν,
und sie legten ihre Hände an die Apostel und
setzten sie in öffentlichen Gewahrsam.
5.20 Πορεύεσθε, καὶ σταθέντες
λαλεῖτε ἐν τῷ ἱερῷ τῷ λαῷ
πάντα τὰ ῥήματα τῆς ζωῆς
ταύτης.
Geht und (hin)gestellt, sprecht in der
Tempelstätte (zum) Volk all die Aussprüche
dieses Lebens!
5.21 Ακούσαντες δὲ εἰσῆλθον
ὑπὸ τὸν ὄρθρον εἰς τὸ ἱερόν, καὶ
ἐδίδασκον. Παραγενόμενος δὲ
ὁ ἀρχιερεὺς καὶ οἱ σὺν αὐτῷ,
συνεκάλεσαν τὸ συνέδριον καὶ
πᾶσαν τὴν γερουσίαν τῶν υἱῶν
Ἰσραήλ, καὶ ἀπέστειλαν εἰς τὸ
δεσμωτήριον, ἀχθῆναι αὐτούς.
(Es) nun gehört, gingen sie frühmorgens in
die Tempelstätte hinein und (begannen) zu
lehren. Der Hohepriester nun
herbeigekommen und die mit ihm, riefen das
Synedrium und den ganzen Ältestenrat der
Söhne Israels zusammen, und sie sandten in
die Zelle, dass sie vorgeführt würden.
5.22 Οἱ δὲ ὑπηρέται
παραγενόμενοι οὐχ εὗρον
αὐτοὺς ἐν τῇ φυλακῇ·
ἀναστρέψαντες δὲ ἀπήγγειλαν,
5.23 λέγοντες ὅτι Τὸ μὲν
δεσμωτήριον εὕρομεν
κεκλεισμένον ἐν πάσῃ
ἀσφαλείᾳ, καὶ τοὺς φύλακας
Die Gehilfen nun angekommen, fanden sie
nicht im Gefängnis. Zurückgekehrt nun,
verkündeten sie,
Nestle-Aland druckt αὐτῶν („ihre“) nicht ab.
Ein Engel des Herrn nun öffnete während der
Nacht die Türen des Gefängnisses. Sie
sodann herausgeführt, sagte er:
sagend: Die Zelle zwar fanden wir mit aller
Sicherheit verschlossen, und die Wächter vor
den Türen gestanden, aber (sie) geöffnet,
fanden wir keinen drinnen.
Der Engel gibt den Befreiten Anweisungen, was sie zu tun hätten nun. Mit
ῥήματα („Aussprüche“) sind die Dinge gemeint, die geredet werden
können, weniger die Worte, sondern das, was aus dem Mund
herauskommt, d.h. was man äußern kann. Der Inhalt wird mit „Worte
dieses Lebens“ erklärt. D.h. die Apostel sollten sich über das ewige Leben
äußern, das Christus anbietet.
Lukas unterscheidet „Gefängnis“ von der „Zelle“.
ἑστῶτας πρὸ τῶν θυρῶν·
ἀνοίξαντες δέ, ἔσω οὐδένα
εὕρομεν.
5.24 Ὡς δὲ ἤκουσαν τοὺς
λόγους τούτους ὅ τε ἱερεὺς καὶ
ὁ στρατηγὸς τοῦ ἱεροῦ καὶ οἱ
ἀρχιερεῖς, διηπόρουν περὶ
αὐτῶν, τί ἂν γένοιτο τοῦτο.
Als sie nun diese Worte hörten, sowohl der
Priester und der Wächter der Tempelstätte
als auch die Hohenpriester, waren sie ratlos
ihretwegen seiend, was dies werden sollte.
5.25 Παραγενόμενος δέ τις
ἀπήγγειλεν αὐτοῖς ὅτι Ἰδού, οἱ
ἄνδρες οὓς ἔθεσθε ἐν τῇ
φυλακῇ εἰσὶν ἐν τῷ ἱερῷ
ἑστῶτες καὶ διδάσκοντες τὸν
λαόν.
Herbeigekommen nun, verkündete ihnen ein
bestimmter: Siehe, die Männer, die ihr ins
Gefängnis setztet, sind in der Tempelstätte
stehend und das Volk lehrend!
5.26 Τότε ἀπελθὼν ὁ στρατηγὸς
σὺν τοῖς ὑπηρέταις ἤγαγεν
αὐτούς, οὐ μετὰ βίας,
ἐφοβοῦντο γὰρ τὸν λαόν, ἵνα μὴ
λιθασθῶσιν.
5.27 Ἀγαγόντες δὲ αὐτοὺς
ἔστησαν ἐν τῷ συνεδρίῳ. Καὶ
ἐπηρώτησεν αὐτοὺς ὁ
ἀρχιερεύς,
Dann weggegangen, war sie der Wächter mit
den Gehilfen vorführend, nicht mit Gewalt,
denn sie waren das Volk fürchtend, dass sie
gesteinigt würden.
5.28 λέγων, Οὐ παραγγελίᾳ
παρηγγείλαμεν ὑμῖν μὴ
διδάσκειν ἐπὶ τῷ ὀνόματι
τούτῳ; Καὶ ἰδοὺ πεπληρώκατε
τὴν Ἱερουσαλὴμ τῆς διδαχῆς
sagend: Geboten wir euch nicht mit einem
Gebot, nicht in diesem Namen zu lehren?
Und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit
eurer Lehre, und ihr wollt auf uns das Blut
dieses Menschen bringen!
Der Bericht über die Ereignisse, dass die Gefangenen weg waren, ohne
dass die Türen auf waren oder die Wachen überwältigt, machte die
Zuhörer ratlos, was daraus noch für Folgen entstehen würden. NestleAland lässt ἱερεὺς καὶ ὁ („der Priester und der“) aus, wohl da ein einzelner
Priester für den Kopisten, der diese Auslassung verursachte nicht zu
erklären war, es war wohl der „Hohepriester“.
Das Indefinitpronomen τις („ein bestimmter“) lässt den Namen offen.
Dieser meldet, dass die Entkommenden im Tempel lehren. „Sind stehend
und lehrend“ bezieht sich darauf, was die Apostel gerade zum Zeitpunkt
der Meldung tun. „Setzen“ und „Stehen“ könnte als Gegensatz zu
verstehen sein. Die Obersten wollten, dass sie ruhig im Gefängnis sitzen
würden, Gott wollte, dass sie im Tempel stehen, um zu predigen.
Der Tempelwächter und seine Gehilfen brachten die Apostel ohne
Aufsehen und Gewalt in den Sanhedrin, da sonst die Menschen sie
gesteinigt hätten, wovor diese Angst hatten.
Sie nun gebracht, stellten sie sie in das
Synedrium. Und es befragte sie der
Hohepriester,
Die Anklage ist zweifach: Die Apostel haben sich dem Predigtverbot
widersetzt und beschuldigten den Hohen Rat bzw. den Sanhedrin des
Mordes an Jesus. Die figura etymologica bzw. das Paregmenon „mit
einem Gebot gebieten“ zeigt, dass dies streng verboten war.
ὑμῶν, καὶ βούλεσθε ἐπαγαγεῖν
ἐφ᾽ ἡμᾶς τὸ αἷμα τοῦ ἀνθρώπου
τούτου.
5.29 Ἀποκριθεὶς δὲ Πέτρος καὶ
οἱ ἀπόστολοι εἶπον, Πειθαρχεῖν
δεῖ θεῷ μᾶλλον ἢ ἀνθρώποις.
Petrus, nun geantwortet, und die Apostel
sagten: Man muss Gott mehr Gehorsam
leisten als Menschen.
Πειθαρχεῖν (“gehorchen, Gehorsam leisten”), ein spezielleres Wort als
“gehorchen”, bedeutet, die Autorität anzuerkennen, d.h. was Gott sagt,
hat höhere Autorität als das, was Menschen anordnen. Das gilt bis heute,
z.B. wenn es um Verbote der Regierung geht, wogegen Gott etwas
anderes sagt (z.B. Gesangs- und Versammlungsverbote etc.). Nestle-Aland
druckt die sekundäre Form εἶπαν ab, womit klar wird, dass die Kopisten in
Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe
bezieht.
Im Satz stehen sich θεὸς („Gott“) und ὑμεῖς („ihr“), das dazu extra
genannt wird, gegenüber. Gott tat so, ihr hingegen so. Das Wort
διεχειρίσασθε („ihr legtet Hand an“) bedeutet, sich an jemand zu
vergreifen, ihn gewaltsam zu Tode zu bringen. Vgl. Polybius, Historiae,
8.21, 8: „ Ἀντίοχος δὲ διακεχειρισμένος τὸν Ἀχαιὸν“ „Antiochos nun,
Achaios aus dem Weg geräumt“. Zuvor wurde, wie Polybius berichtet, das
Opfer grausam verstümmelt und an ein Kreuz gehängt. Am Ende wird
noch die grausame Art genannt, Kreuzigung, wie sie dies die Römer
ausführen ließen.
5.30 Ὁ θεὸς τῶν πατέρων ἡμῶν
ἤγειρεν Ἰησοῦν, ὃν ὑμεῖς
διεχειρίσασθε, κρεμάσαντες ἐπὶ
ξύλου.
Der Gott unserer Väter erweckte Jesus, an
den ihr Hand legtet, (ihn) ans Holz gehängt.
5.31 Τοῦτον ὁ θεὸς ἀρχηγὸν καὶ
σωτῆρα ὕψωσεν τῇ δεξιᾷ
αὐτοῦ, δοῦναι μετάνοιαν τῷ
Ἰσραὴλ καὶ ἄφεσιν ἁμαρτιῶν.
Diesen erhöhte Gott als Anführer und Retter
zu seiner Rechten, um Israel Umdenken und
Vergebung von Sünden zu gewähren.
Auf die Selbsterniedrigung Jesu reagierte Gott mit dessen Erhöhung, wie
auch Paulus es im Philipperbrief formuliert. Petrus nun bespricht auch die
Rolle die Gott Jesus gab: Er ist als Erhöhter Retter und Anführer seines
Volkes, wobei das Ziel Umkehr bzw. wörtl. „Umdenken“ und die
Vergebung der Sünden die Folge davon ist.
5.32 Καὶ ἡμεῖς ἐσμεν αὐτοῦ
μάρτυρες τῶν ῥημάτων τούτων,
καὶ τὸ πνεῦμα δὲ τὸ ἅγιον, ὃ
Und wir sind seine Zeugen (von) diesen
Dingen, und auch der Heilige Geist, den Gott
den ihm Gehorchenden gab.
Die Apostel und der Geist bezeugen diese Dinge, der Geist wohl, da er in
den inspirierten Schriften dies vorhersagte, und die Apostel, da sie die
Erfüllung davon belegen. Nestle-Aland lässt das zunächst etwas schwierig
zu verstehende, da es redundant erscheint, αὐτοῦ („dessen, seine“) aus.
ἔδωκεν ὁ θεὸς τοῖς
πειθαρχοῦσιν αὐτῷ.
Da es linksversetzt ist es betont: Für ihn bezeugen wir diese Dinge, die
Zeugen, die er dafür hat, sind wir.
5.33 Οἱ δὲ ἀκούοντες
διεπρίοντο, καὶ ἐβουλεύοντο
ἀνελεῖν αὐτούς.
Die Hörenden nun (begannen) durchdrungen
zu sein, und waren beschließend, sie zu
beseitigen.
5.34 Ἀναστὰς δέ τις ἐν τῷ
συνεδρίῳ Φαρισαῖος, ὀνόματι
Γαμαλιήλ, νομοδιδάσκαλος,
τίμιος παντὶ τῷ λαῷ, ἐκέλευσεν
ἔξω βραχύ τι τοὺς ἀποστόλους
ποιῆσαι.
Ein bestimmter nun, im Synedrium
aufgestanden, ein Pharisäer, mit Namen
Gamaliel, ein Gesetzeslehrer, geachtet beim
ganzen Volk, befahl, eine bestimmte kurze
Zeit die Apostel hinauszutun.
5.35 Εἶπέν τε πρὸς αὐτούς,
Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, προσέχετε
ἑαυτοῖς ἐπὶ τοῖς ἀνθρώποις
τούτοις, τί μέλλετε πράσσειν.
Sodann sagte er zu ihnen: Männer, Israeliten,
seht euch selbst bei diesen Menschen vor,
was ihr tun wollt!
5.36 Πρὸ γὰρ τούτων τῶν
ἡμερῶν ἀνέστη Θευδᾶς, λέγων
εἶναί τινα ἑαυτόν, ᾧ
προσεκλήθη ἀριθμὸς ἀνδρῶν
ὡσεὶ τετρακοσίων· ὃς ἀνῃρέθη,
καὶ πάντες ὅσοι ἐπείθοντο αὐτῷ
Denn vor diesen Tagen stand Theudas auf,
sagend, dass er selbst jemand sei, wodurch
eine Zahl von etwa vierhundert Männern
herzugerufen wurde. Er wurde beseitigt, und
alle, soviele ihrer ihm gehorchend waren,
wurden aufgelöst und wurden zunichte.
Das Wort διεπρίοντο („sie (begannen) durchdrungen zu sein“) lautet
wörtlich „durchsägen, durchschneiden, durchbohren“, als Imperfekt
bedeutet es, dass dies dauerhaft war bzw. der Beginn eines
Dauerzustandes. Der Beschluss zum Mord, war ebenfalls eine dauerhafte
Anstrengung von ihnen, d.h. ab da waren sie die ganze Zeit darauf aus, die
Apostel zu töten und zu beseitigen.
Gamaliel wollte mit den Ratsherren alleine reden, nachdem diese die
Apostel töten wollen. „Stand auf und befahl“ wäre eine
Akzentverschiebung, da das Partizip dem Hauptsatz untergeordnet ist und
zudem müsste ein „und“, das nicht im Text ist, ergänzt werden, sodass
besser darauf zu verzichten ist. „Aufstehen“ ist somit weniger wichtig, als
„befehlen“. Nestle-Aland hat statt τι τοὺς ἀποστόλους („eine gewisse die
Apostel“) τοὺς ἀνθρώπους („die Menschen“), diesen groben Fehler dürfte
der Schreiber von P45 aufgebracht haben, zumal er ja bekannt für seine
Sorglosigkeit ist, wie an anderen Stellen rutschte er vielleicht in den
nächsten Vers, wo tatsächlich ἀνθρώποις steht, das dann im Kasus
angepasst wurde. Die Überlieferung insgesamt ist davon jedoch nicht
tangiert.
Flavius Josephus berichtet einiges über den Aufstand des Theudas, der
scheiterte und er enthauptet wurde, seine Anhänger wurden getötet oder
zersprengt und die Sekte löste sich auf. Nestle-Aland hat statt
προσεκλήθη („(eine Zahl) wurde hinzugerufen“, bzw. „ihm wurde
hinzugezählt“) eine vereinfachte Lesart mit προσεκλίθη („es wurde
hinzugefügt“), da dir ursprüngliche Lesart für den Kopisten schwer zu
verstehen war und so vereinfacht wurde. Das Relativpronomen ᾧ („durch
διελύθησαν καὶ ἐγένοντο εἰς
οὐδέν.
5.37 Μετὰ τοῦτον ἀνέστη
Ἰούδας ὁ Γαλιλαῖος ἐν ταῖς
ἡμέραις τῆς ἀπογραφῆς, καὶ
ἀπέστησεν λαὸν ἱκανὸν ὀπίσω
αὐτοῦ· κἀκεῖνος ἀπώλετο, καὶ
πάντες ὅσοι ἐπείθοντο αὐτῷ
διεσκορπίσθησαν.
5.38 Καὶ τὰ νῦν λέγω ὑμῖν,
ἀπόστητε ἀπὸ τῶν ἀνθρώπων
τούτων, καὶ ἐάσατε αὐτούς· ὅτι
ἐὰν ᾖ ἐξ ἀνθρώπων ἡ βουλὴ ἢ
τὸ ἔργον τοῦτο, καταλυθήσεται·
5.39 εἰ δὲ ἐκ θεοῦ ἐστιν, οὐ
δύνασθε καταλῦσαι αὐτό,
μήποτε καὶ θεομάχοι εὑρεθῆτε.
Nach diesem stand Judas der Galiläer in den
Tagen der Einschreibung auf, und er machte
etliches Volk abtrünnig, hinter sich her. Auch
jener ging zugrunde, und alle, soviele ihrer
ihm gehorchend waren, wurden zerstreut.
5.40 Ἐπείσθησαν δὲ αὐτῷ· καὶ
προσκαλεσάμενοι τοὺς
ἀποστόλους, δείραντες
παρήγγειλαν μὴ λαλεῖν ἐπὶ τῷ
ὀνόματι τοῦ Ἰησοῦ, καὶ
ἀπέλυσαν αὐτούς.
5.41 Οἱ μὲν οὖν ἐπορεύοντο
χαίροντες ἀπὸ προσώπου τοῦ
συνεδρίου, ὅτι ὑπὲρ τοῦ
ὀνόματος τοῦ Ἰησοῦ
κατηξιώθησαν ἀτιμασθῆναι.
Sie nun gehorchten ihm. Und die Apostel
herbeigerufen, geboten sie, sie geschlagen,
nicht im Namen von Jesus zu reden, und sie
entließen (sie).
Doch jetzt sage ich euch: Steht ab von diesen
Menschen und gewährt es ihnen, da, wenn
der Rat oder dieses Werk aus Menschen ist,
es zunichte werden wird.
Wenn (es) aber aus Gott ist, könnt ihr es
nicht zunichte machen, damit ihr nicht als
Kämpfer (gegen) Gott befunden werdet.
Sie nun waren also gehend, sich freuend,
weg vom Angesicht des Synedriums, da sie
für den Namen Jesu gewürdigt worden
waren, verachtet zu werden,
den“) erscheint ggf. als Agensangabe beim Passiv (Kap. 12.2). Man könnte
überdies das Relativpronomen unpersönlich fassen, indem man es auf das
unmittelbar davor stehende „sagend, dass er jemand sei“ bezieht,
wodurch viele hinzugerufen wurden. D.h. durch diese Angeberei wurden
viele angezogen.
Wie Flavius Josephus schreibt war Judas aufgrund der Einschreibung der
Juden empört, da diese die Juden in Knechtschaft brächte, wie er meinte,
und wiegelte das Volk gegen die Römer auf. Judas wurde vom römischen
Prokurator Tiberius Alexander ca. zwischen 46-48 nach Christus
gekreuzigt. Nestle-Aland lässt ἱκανὸν („etliches“) aus. Das Imperfekt
ἐπείθοντο („sie waren gehorchend“) zeigt, dass sie ihm dauernd
Gehorsam leisteten.
Gamaliel wendet die zwei Episoden auf den Fall der Apostel an und
empfiehlt, ihnen die Predigt nicht zu verbieten. Die Begründung lautet: Ist
das Werk von Menschen, wie die beiden genannten, wird es eh nichts
werden.
Wenn die Apostel von Gott her reden, wäre es besser, sie nicht zu
reglementieren, da sie dann gegen Gott kämpfen würden.
Nestle-Aland lässt τοῦ Ἰησοῦ κατηξιώθησαν („Jesu gewürdigt worden
waren“) aus.
5.42 Πᾶσάν τε ἡμέραν, ἐν τῷ
ἱερῷ καὶ κατ᾽ οἶκον, οὐκ
ἐπαύοντο διδάσκοντες καὶ
εὐαγγελιζόμενοι Ἰησοῦν τὸν
χριστόν.
6.1 Ἐν δὲ ταῖς ἡμέραις ταύταις,
πληθυνόντων τῶν μαθητῶν,
ἐγένετο γογγυσμὸς τῶν
Ἑλληνιστῶν πρὸς τοὺς
Ἑβραίους, ὅτι παρεθεωροῦντο
ἐν τῇ διακονίᾳ τῇ καθημερινῇ αἱ
χῆραι αὐτῶν.
Sodann waren sie jeden Tag in der
Tempelstätte und von Haus zu Haus nicht
aufhörend, zu lehren und als gute Botschaft
Jesus als den Christus zu verkünden.
In diesen Tagen nun, als die Schüler
zahlreicher wurden, entstand ein Murren der
Hellenisten gegenüber den Hebräern, weil
ihre Witwen beim täglichen Dienst
übersehen werdend waren.
Die Gläubigen aus dem Hellenismus, das sind wohl die gläubigen Juden
aus der Diaspora, d.h. aus heidnischer Umgebung, wurden den Juden aus
dem Inland gegenüber benachteiligt, da ihre Witwen bei der Versorgung
nicht berücksichtigt wurden. Mit dem Imperfekt παρεθεωροῦντο („sie
waren übersehen werden“), das im Deutschen nur mit einer sprachlichen
Härte wörtlich übersetzt werden kann, zeigt zumindest, dass dies immer
wieder oder laufend geschah, d.h. kein Einzelfall war.
6.2 Προσκαλεσάμενοι δὲ οἱ
δώδεκα τὸ πλῆθος τῶν
μαθητῶν, εἶπον, Οὐκ ἀρεστόν
ἐστιν ἡμᾶς, καταλείψαντας τὸν
λόγον τοῦ θεοῦ, διακονεῖν
τραπέζαις.
6.3 Ἐπισκέψασθε οὖν, ἀδελφοί,
ἄνδρας ἐξ ὑμῶν
μαρτυρουμένους ἑπτά, πλήρεις
πνεύματος ἁγίου καὶ σοφίας,
οὓς καταστήσωμεν ἐπὶ τῆς
χρείας ταύτης.
Die Zwölf nun, die Menge der Schüler
herbeigerufen, sagten: Es ist nicht richtig,
dass wir, das Wort Gottes verlassen, Tische
bedienen.
Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶπαν ab, womit klar wird, dass
die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich
deren Ausgabe bezieht.
Seht euch also um, Brüder, (nach) sieben
bestätigten Männern aus euch, voll Heiligen
Geistes und Weisheit, die wir einsetzen
wollen für diesen Bedarf!
Nestle-Aland hat statt οὖν („also“) die Partikel δὲ („nun“) und lässt ἁγίου
(„heiligen“), statt des Konjunktivs καταστήσωμεν („wir wollen
einsetzen“), ein Indikativ Futur.
6.4 Ἡμεῖς τῇ προσευχῇ καὶ τῇ
διακονίᾳ τοῦ λόγου
προσκαρτερήσομεν.
Wir aber wollen am Gebet und dem Dienst
des Wortes festhalten.
Ἡμεῖς („wir“) zeigt den Gegensatz zu den Brüdern im Vers davor, die die
Tische bedienen sollen.
6.5 Καὶ ἤρεσεν ὁ λόγος ἐνώπιον
παντὸς τοῦ πλήθους· καὶ
Und es war das Wort vor der ganzen Menge
angenehm, und sie wählten Stephanus aus,
ἐξελέξαντο Στέφανον, ἄνδρα
πλήρης πίστεως καὶ πνεύματος
ἁγίου, καὶ Φίλιππον, καὶ
Πρόχορον, καὶ Νικάνορα, καὶ
Τίμωνα, καὶ Παρμενᾶν, καὶ
Νικόλαον προσήλυτον
Ἀντιοχέα,
einen Mann voll Glaubens und Heiligen
Geistes, und Philippus und Prochorus und
Nikanor und Timon und Parmenas und
Nikolaus, einen antiochenischen Proselyten,
6.6 οὓς ἔστησαν ἐνώπιον τῶν
ἀποστόλων· καὶ προσευξάμενοι
ἐπέθηκαν αὐτοῖς τὰς χεῖρας.
die sie vor die Apostel stellten. Und gebetet,
legten sie ihnen die Hände auf.
6.7 Καὶ ὁ λόγος τοῦ θεοῦ
ηὔξανεν, καὶ ἐπληθύνετο ὁ
ἀριθμὸς τῶν μαθητῶν ἐν
Ἱερουσαλὴμ σφόδρα, πολύς τε
ὄχλος τῶν ἱερέων ὑπήκουον τῇ
πίστει.
Und das Wort Gottes wuchs, und es war sich
die Zahl der Schüler in Jerusalem sehr
mehrend, und eine zahlreiche Menge der
Priester war dem Glauben gehorchend.
6.8 Στέφανος δὲ πλήρης
Stephanus nun, voll Glauben und Kraft, war
Wunder und große Zeichen im Volk tuend.
πίστεως καὶ δυνάμεως ἐποίει
τέρατα καὶ σημεῖα μεγάλα ἐν τῷ
λαῷ.
6.9 Ἀνέστησαν δέ τινες τῶν ἐκ
τῆς συναγωγῆς τῆς λεγομένης
Λιβερτίνων, καὶ Κυρηναίων, καὶ
Ἀλεξανδρέων, καὶ τῶν ἀπὸ
Κιλικίας καὶ Ἀσίας, συζητοῦντες
τῷ Στεφάνῳ.
Es standen nun einige derer auf aus der
sogenannten Synagoge (der) Libertiner und
Kyrenäer und Alexandriner und derer von
Kilikien und Asien, mit Stephanus streitend.
Lukas leitet nun das Martyrium von Stephanus ein, das bis Kapitel 7.60
geht. Statt „Glaube“ hat Nestle-Aland „Gnade“.
6.10 Καὶ οὐκ ἴσχυον ἀντιστῆναι
τῇ σοφίᾳ καὶ τῷ πνεύματι ᾧ
ἐλάλει.
Und sie waren nicht der Weisheit und dem
Geist widerstehen könnend, mit dem er
sprechend war.
6.11 Τότε ὑπέβαλον ἄνδρας
λέγοντας ὅτι Ἀκηκόαμεν αὐτοῦ
λαλοῦντος ῥήματα βλάσφημα
εἰς Μωσῆν καὶ τὸν θεόν.
6.12 Συνεκίνησάν τε τὸν λαὸν
καὶ τοὺς πρεσβυτέρους καὶ τοὺς
γραμματεῖς, καὶ ἐπιστάντες
συνήρπασαν αὐτόν, καὶ ἤγαγον
εἰς τὸ συνέδριον,
6.13 ἔστησάν τε μάρτυρας
ψευδεῖς λέγοντας, Ὁ ἄνθρωπος
οὗτος οὐ παύεται ῥήματα
βλάσφημα λαλῶν κατὰ τοῦ
τόπου τοῦ ἁγίου καὶ τοῦ νόμου·
Darauf schoben sie Männer vor, sagend: Wir
haben ihn als Aussagen Lästerungen gegen
Moses und Gott sprechen hören.
6.14 ἀκηκόαμεν γὰρ αὐτοῦ
λέγοντος ὅτι Ἰησοῦς ὁ
Ναζωραῖος οὗτος καταλύσει τὸν
τόπον τοῦτον, καὶ ἀλλάξει τὰ
ἔθη ἃ παρέδωκεν ἡμῖν Μωσῆς.
6.15 Καὶ ἀτενίσαντες εἰς αὐτὸν
ἅπαντες οἱ καθεζόμενοι ἐν τῷ
συνεδρίῳ, εἶδον τὸ πρόσωπον
αὐτοῦ ὡσεὶ πρόσωπον ἀγγέλου.
7.1 Εἶπεν δὲ ὁ ἀρχιερεύς, Εἰ ἄρα
ταῦτα οὕτως ἔχει;
Denn wir haben ihn sagen hören: Dieser
Jesus, der Nazarener, wird diese Stätte
niederreißen und die Gebräuche ändern, die
uns Moses überliefert hat.
Sie erregten zudem das Volk und die Ältesten
und die Schriftgelehrten. Und aufgetreten
gegen ihn, rissen sie ihn mit sich fort und
führten ihn zum Synedrium.
Und sie stellten falsche Zeugen auf, sagend:
Dieser Mensch hört nicht auf, als Aussagen
Lästerungen zu sprechen gegen die heilige
Stätte und das Gesetz.
Und alle die im Synedrium Sitzenden auf ihn
gestarrt, sahen sein Gesicht wie ein Gesicht
eines Engels.
Es sagte nun der Hohepriester, ob diese
(Dinge) sich denn so verhalten?
Mit der Frage des Hohepriesters beginnt der Abschnitt der
Verteidigungsrede von Stephanus, die bis zum Ende des Kapitels reicht,
obwohl er sich nicht verteidigt, sondern die Kläger damit anklagt. Dazu
nennt er Moses und Joseph, den die Väter der Ankläger ablehnten,
genauso wie diese Jesus ablehnten und so in die Fußstapfen ihrer Väter
traten. Mit εἰ („ob“) leitet Lukas einen indirekten Fragesatz ein.
Stephanus baut seine Rede mit den Abraham und Joseph auf, den die
Väter Israels ablehnten, ebenso wie Mose. Am Ende würde er auf die
Ablehnung des Herrn Jesus kommen.
7.2 Ὁ δὲ ἔφη, Ἄνδρες ἀδελφοὶ
καὶ πατέρες, ἀκούσατε. Ὁ θεὸς
τῆς δόξης ὤφθη τῷ πατρὶ ἡμῶν
Ἀβραὰμ ὄντι ἐν τῇ
Μεσοποταμίᾳ, πρὶν ἢ
κατοικῆσαι αὐτὸν ἐν Χαρράν,
Er nun redete: Männer, Brüder und Väter,
hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien
unserem Vater Abraham, als er in
Mesopotamien war, vor seinem Wohnen in
Haran,
7.3 καὶ εἶπεν πρὸς αὐτόν,
Ἔξελθε ἐκ τῆς γῆς σου καὶ ἐκ τῆς
συγγενείας σου, καὶ δεῦρο εἰς
γῆν ἣν ἄν σοι δείξω.
und sagte zu ihm: Gehe aus deinem Land und
aus deiner Verwandtschaft und komme in
ein Land, das ich dir zeigen werde!
Das Wort δεῦρο („auf, los, komm her“) fordert zu einer Handlung auf.
7.4 Τότε ἐξελθὼν ἐκ γῆς
Χαλδαίων κατῴκησεν ἐν
Χαρράν· κἀκεῖθεν, μετὰ τὸ
ἀποθανεῖν τὸν πατέρα αὐτοῦ,
μετῴκισεν αὐτὸν εἰς τὴν γῆν
ταύτην εἰς ἣν ὑμεῖς νῦν
κατοικεῖτε·
Dann aus dem Land der Chaldäer gegangen,
wohnte er in Haran. Und von da übersiedelte
er ihn nach dem Tod seines Vaters in dieses
Land, in dem ihr jetzt wohnt.
Das Subjekt von μετῴκισεν („er übersiedelte“) ist Gott, da αὐτὸν („ihn“)
sich auf Abraham bezieht.
7.5 καὶ οὐκ ἔδωκεν αὐτῷ
κληρονομίαν ἐν αὐτῇ, οὐδὲ
βῆμα ποδός· καὶ ἐπηγγείλατο
δοῦναι αὐτῷ εἰς κατάσχεσιν
αὐτήν, καὶ τῷ σπέρματι αὐτοῦ
μετ᾽ αὐτόν, οὐκ ὄντος αὐτῷ
τέκνου.
7.6 Ἐλάλησεν δὲ οὕτως ὁ θεός,
ὅτι ἔσται τὸ σπέρμα αὐτοῦ
Und er gab ihm kein Erbe darin, auch nicht
einen Fußschritt, und er versprach, es ihm
zum Besitztum zu geben und seinem Samen
nach ihm, kein Kind habend.
Mit ἐν αὐτῇ („in ihm“) greift Lukas auf das Land im Vers davor zurück. Mit
ἐν αὐτῇ („darin“) ist das Land Kanaan gemeint.
Es sprach nun Gott so, dass sein Same ein
Ausländer sein wird im fremden Land und
Das Zitat ist mittels indirekter Rede angeschlossen, wie es ὅτι („dass“) und
insb. αὐτοῦ („sein“) deutlich macht, dass „dein“ ersetzt. Die vierhundert
Jahre berechnen Rabbiner von Isaak bis zum Exodus, in der Zwischenzeit
πάροικον ἐν γῇ ἀλλοτρίᾳ, καὶ
δουλώσουσιν αὐτὸ καὶ
κακώσουσιν, ἔτη τετρακόσια.
man sie versklaven und misshandeln wird
vierhundert Jahre.
würde Ägpyten das Volk Gottes knechten. Die dritte Person Plural („sie“)
steht hier, da kein Bezugswort im Raum ist, für die Indefinitheit („man“).
Es entsprechen sich die Korrelate οὕτως und ὅτι („so….dass“).
7.7 Καὶ τὸ ἔθνος, ᾧ ἐὰν
δουλεύσωσιν, κρινῶ ἐγώ, εἶπεν
ὁ θεός· καὶ μετὰ ταῦτα
ἐξελεύσονται, καὶ λατρεύσουσίν
μοι ἐν τῷ τόπῳ τούτῳ.
Und die Nation, wem sie auch versklavt sein
werden, werde ich richten, sagte Gott, und
nach diesen (Dingen) werden sie
herausgehen und mir dienen an diesem Ort.
Nach dem Exodus würde das Volk von Ägypten herausgehen und Gott in
Israel dienen. Stephanus bezieht sich mit ἐν τῷ τόπῳ τούτῳ („an diesem
Ort“) auf Jerusalem, wo der Gottesdienst bis zu seinen Tagen noch war.
Mit λατρεύσουσίν („sie werden dienen“) ist der Gottesdienst gemeint.
7.8 Καὶ ἔδωκεν αὐτῷ διαθήκην
περιτομῆς· καὶ οὕτως ἐγέννησεν
τὸν Ἰσαάκ, καὶ περιέτεμεν αὐτὸν
τῇ ἡμέρᾳ τῇ ὀγδόῃ· καὶ ὁ Ἰσαὰκ
τὸν Ἰακώβ, καὶ ὁ Ἰακὼβ τοὺς
δώδεκα πατριάρχας.
Und er gab ihm einen Beschneidungsbund.
Und so zeugte er den Isaak und beschnitt ihn
am achten Tag, und Isaak den Jakob, und
Jakob die zwölf Patriarchen.
Abraham war nur Fremdling im Land Kanaan, aber er bekam die
Verheißung, dass seine Nachkommen das Land besitzen würden, dies
würde über die Linie seines Sohnes Isaak kommen, der zu beschneiden
war, da dies das Bundeszeichen war. Das implizite Subjekt von ἔδωκεν
(„er gab“) ist Gott. Mit οὕτως („so“) wird auf den Bund bezug genommen,
der es vorsah, es so zu tun, d.h. das Kind zu beschneiden.
7.9 Καὶ οἱ πατριάρχαι
ζηλώσαντες τὸν Ἰωσὴφ
ἀπέδοντο εἰς Αἴγυπτον· καὶ ἦν ὁ
θεὸς μετ᾽ αὐτοῦ,
Und die Patriarchen, Joseph beneidet, gaben
ihn weg nach Ägypten. Und es war Gott mit
ihm.
Stephanus beschreibt, wie sich Zug um Zug die Verheißungen an Abraham
erfüllen. Unter dem zunächst verworfenen Joseph würde das Volk zu
einer großen Nation werden, die dann später Kanaan besitzen würde.
7.10 καὶ ἐξείλετο αὐτὸν ἐκ
πασῶν τῶν θλίψεων αὐτοῦ, καὶ
ἔδωκεν αὐτῷ χάριν καὶ σοφίαν
ἐναντίον Φαραὼ βασιλέως
Αἰγύπτου, καὶ κατέστησεν
αὐτὸν ἡγούμενον ἐπ᾽ Αἴγυπτον
καὶ ὅλον τὸν οἶκον αὐτοῦ.
Und er nahm ihn aus all seinen
Bedrängnissen heraus und gab ihm Gnade
und Weisheit Pharao gegenüber, (dem)
König Ägyptens, und er setzte ihn zum Führer
über Ägypten und sein ganzes Haus ein.
Gott erlöste Joseph aus der Sklaverei in Ägypten, sodass er vom Sklaven
zum Obersten dort aufstieg.
7.11 Ἦλθεν δὲ λιμὸς ἐφ᾽ ὅλην
τὴν γῆν Αἰγύπτου καὶ Χαναάν,
καὶ θλίψις μεγάλη· καὶ οὐχ
εὕρισκον χορτάσματα οἱ
πατέρες ἡμῶν.
Es kam nun Hunger über das ganze Land
Ägyptens und Kanaans und große
Bedrängnis, und unsere Väter waren keine
Nahrung findend.
Das Imperfekt εὕρισκον („sie waren findend“) zeigt, dass dies längere Zeit
ging. Ein Kopist hat γῆν („Land“) übersehen, da es die gleiche Endung hat
wie das Wort davor, sodass er versehentlich beim Aufsuchen, wo es
weiterging, schon auf Αἰγύπτου („Ägpyten“) kam. Leider wird die
Auslassung von Nestle-Aland für echt gehalten. Die Überlieferung blieb
davon praktisch unberührt. Mit ηὕρισκον statt εὕρισκον („sie fanden“)
wird ebenfalls eine inakzeptable Lesart in dieser Ausgabe abgedruckt.
Ein Schreiber in Ägypten hat statt ἐν Αἰγύπτῳ („in Ägypten“) εἰς Αἴγυπτον
(„nach Ägpyten“), wie es Nestle-Aland leider abdruckt.
7.12 Ἀκούσας δὲ Ἰακὼβ ὄντα
σῖτα ἐν Αἰγύπτῳ, ἐξαπέστειλεν
τοὺς πατέρας ἡμῶν πρῶτον.
Jakob nun gehört, dass Getreide in Ägypten
sei, sandte unsere Väter zum ersten (Mal)
aus.
7.13 Καὶ ἐν τῷ δευτέρῳ
ἀνεγνωρίσθη Ἰωσὴφ τοῖς
ἀδελφοῖς αὐτοῦ, καὶ φανερὸν
ἐγένετο τῷ Φαραὼ τὸ γένος τοῦ
Ἰωσήφ.
Und beim zweiten (Mal) wurde Joseph von
seinen Brüdern wiedererkannt, und es wurde
dem Pharao das Geschlecht des Josephs
offenbar.
7.14 Ἀποστείλας δὲ Ἰωσὴφ
μετεκαλέσατο τὸν πατέρα
αὐτοῦ Ἰακώβ, καὶ πᾶσαν τὴν
συγγένειαν, ἐν ψυχαῖς
ἑβδομήκοντα πέντε.
Joseph nun, ausgesandt, ließ seinen Vater
Jakob herüberrufen und all die
Verwandtschaft, fünfundsiebzig an Seelen.
7.15 Κατέβη δὲ Ἰακὼβ εἰς
Αἴγυπτον, καὶ ἐτελεύτησεν
αὐτὸς καὶ οἱ πατέρες ἡμῶν·
Es zog Jakob nun hinab nach Ägypten und
starb, er und unsere Väter.
Die Verheißung Gottes dauerte etwas, sodass inzwischen sogar Jakob und
die Väter starben.
7.16 καὶ μετετέθησαν εἰς Συχέμ,
καὶ ἐτέθησαν ἐν τῷ μνήματι ὃ
ὠνήσατο Ἀβραὰμ τιμῆς
ἀργυρίου παρὰ τῶν υἱῶν Ἐμμὸρ
τοῦ Συχέμ.
Und sie wurden nach Sichem überführt und
in die Grabstätte gelegt, das Abraham für
eine Summe (an) Silbergeld von den Söhnen
Hemors zu Sichem kaufte.
Stephanus bezieht sich auf Josua 24.32 „Und die Gebeine Josephs, welche
die Kinder Israel aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie zu
Sichem auf dem Stück Feld, welches Jakob von den Söhnen Hemors, des
Vaters Sichems, gekauft hatte um hundert Kesita; und sie wurden den
Kindern Joseph zum Erbteil“. Hemor ist der Sohn von Sichem, sodass τοῦ
Mit ἐν τῷ δευτέρῳ („beim zweiten (Mal)“) bezieht sich Stephanus auf die
zweite Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten, die dabei Benjamin
mitnehmen mussten. Mit ἀνεγνωρίσθη („wiedererkannt“) kommt zum
Ausdruck, dass sie Joseph ja von früher her kannten und ihn in Ägypten
wieder als ihren Bruder erkannten. Somit wurden das Geschlecht Josephs,
d.h. seine Brüder, auch dem Pharao bekannt, dessen Abstammung selbst
war ja ohnehin klar.
Die LXX und Philo und ein Qumranfragment belegen die Zahl 75. Je
nachdem, wer mitgezählt wurde, kann die Zahl auch 70 gewesen sein,
Stephanus nimmt wohl die Söhne Josephs dazu. Aus dieser kleinen
Gruppe von 75 Seelen konnte Gott ein großes Volk machen.
Συχέμ sowohl „der (Sohn) von Sichem“ als auch „in Sichem“ lauten kann.
In der LXX wird „Vater“ jedoch eigens erwähnt: πατρὸς Συχεμ, sodass hier
„in Sichem“ plausibler wäre, obwohl eine Ortsangabe im Satz redundant
wäre. Die Lesart von Nestle-Aland ἐν („in“) ist nicht original, wie ein Blick
in den Apparat zeigt, und kann somit nichts zur Klärung beitragen. Bei
Lukas wird in der Apostelgeschichte (13.13; 21.39; 22.3; 27.5) eine
Ortsbezeichnung, keine Abstammung so angegeben (Ausnahme Lukas 3).
Abstammungsangaben werden bei ihm i.d.R. angegeben (Lukas 1.32 „τοῦ
πατρὸς αὐτοῦ“, Apostelgeschichte 12.12 „τῆς μητρὸς“).
Die starke Vermehrung war Teil der Zusage Gottes an Abraham.
7.17 Καθὼς δὲ ἤγγιζεν ὁ χρόνος
τῆς ἐπαγγελίας ἧς ὤμοσεν ὁ
θεὸς τῷ Ἀβραάμ, ηὔξησεν ὁ
λαὸς καὶ ἐπληθύνθη ἐν
Αἰγύπτῳ,
7.18 ἄχρι οὗ ἀνέστη βασιλεὺς
ἕτερος, ὃς οὐκ ᾔδει τὸν Ἰωσήφ.
7.19 Οὗτος κατασοφισάμενος
τὸ γένος ἡμῶν, ἐκάκωσεν τοὺς
πατέρας ἡμῶν, τοῦ ποιεῖν
ἔκθετα τὰ βρέφη αὐτῶν, εἰς τὸ
μὴ ζῳογονεῖσθαι.
Sowie sich nun die Zeit der Verheißung
nahend war, die Gott dem Abraham schwur,
wuchs das Volk und wurde mehr in Ägypten,
bis dass ein weiterer König aufstand, der den
Joseph nicht kannte.
Dieser, unser Geschlecht überlistet,
misshandelte unsere Väter, indem er ihre
Babies aussetzen ließ, sodass sie nicht am
Leben blieben.
Nestle-Aland hat hier den erklärenden Zusatz eines Schreibers ἐπ᾽
Αἴγυπτον („über Ägypten“).
Satan wollte über Pharao das Wachstum des Volkes durch Frondienste
und Tötung der Kinder stoppen.
7.20 Ἐν ᾧ καιρῷ ἐγεννήθη
Μωσῆς, καὶ ἦν ἀστεῖος τῷ θεῷ·
ὃς ἀνετράφη μῆνας τρεῖς ἐν τῷ
οἴκῳ τοῦ πατρός.
Zu jenem Zeit(punkt) wurde Moses geboren,
und er war wohlansehlich für Gott, der drei
Monate in dem Hause des Vaters aufgezogen
wurde.
Das machte die Sünden Ägyptens voll, sodass Gott Moses sandte. Exodus
2.2 beschreibt, diese Aussage, als die Mutter von Moses von ihrem Sohn
entbunden war, konnte sie ihn drei Monate noch daheim verstecken. Ἐν
ᾧ („zu jenem“) ist ein relativer Satzanschluss, der sich auf die Zeit bezieht,
die im Vers davor genannt ist.
7.21 Ἐκτεθέντα δὲ αὐτόν,
ἀνείλετο ἡ θυγάτηρ Φαραώ, καὶ
ἀνεθρέψατο αὐτὸν ἑαυτῇ εἰς
υἱόν.
Als er nun ausgesetzt war, nahm ihn die
Tochter von Pharao auf, und sie zog ihn für
sich auf als Sohn.
Die Tochter des Pharaos nahm Mose, der ebenfalls getötet werden sollte,
aber im Fluss ausgesetzt wurde, auf, und zog ihn auf.
7.22 Καὶ ἐπαιδεύθη Μωσῆς
πάσῃ σοφίᾳ Αἰγυπτίων· ἦν δὲ
δυνατὸς ἐν λόγοις καὶ ἔργοις.
Und Moses wurde mit aller Weisheit der
Ägypter unterrichtet. Er war nun mächtig in
Worten und Taten.
7.23 Ὡς δὲ ἐπληροῦτο αὐτῷ
τεσσαρακονταετὴς χρόνος,
ἀνέβη ἐπὶ τὴν καρδίαν αὐτοῦ
ἐπισκέψασθαι τοὺς ἀδελφοὺς
αὐτοῦ τοὺς υἱοὺς Ἰσραήλ.
Als sich für ihn nun eine Zeit von vierzig
Jahren erfüllend war, stieg es zu seinem
Herzen auf, seine Brüdern, die Söhne Israels,
aufzusuchen.
Von hier bis Vers 29 wird der missglückte Versuch von Mose beschrieben,
Israel zu retten. Mit dem Imperfekt ἐπληροῦτο („sie war sich erfüllen“)
beschreibt Lukas den gesamten Prozess, dass Moses ein vierzigjähriges
Leben führte, bevor dieser Wunsch aufkam, diese Zeit musste wohl er
vergehen. Bis Mose vierzig wurde, entwickelte sich der Wunsch zur
Rettung seines Volkes.
7.24 Καὶ ἰδών τινα
ἀδικούμενον, ἠμύνατο καὶ
ἐποίησεν ἐκδίκησιν τῷ
καταπονουμένῳ, πατάξας τὸν
Αἰγύπτιον·
Und einen bestimmten ungerecht behandelt
gesehen, kam er zu Hilfe und verschaffte
dem Unterdrückten, den Ägypter erschlagen,
Vergeltung.
Stephanus erwähnt, dass Mose, als er einen zu Unrecht geschlagenen
Israeliten zu Hilfe kam, und den Täter mit dem Tod bestrafte und ihn
verscharrte, und somit Vergeltung für das Unrecht bewirkte. Dies wurde
jedoch nicht anerkannt.
7.25 ἐνόμιζεν δὲ συνιέναι τοὺς
ἀδελφοὺς αὐτοῦ ὅτι ὁ θεὸς διὰ
χειρὸς αὐτοῦ δίδωσιν αὐτοῖς
σωτηρίαν· οἱ δὲ οὐ συνῆκαν.
Er war nun meinend, seine Brüder würden
verstehen, dass Gott durch seine Hand ihnen
Rettung gebe. Sie aber verstanden es nicht.
Mose wurde bei seinem ersten Auftreten als Retter nicht anerkannt,
obwohl er selbst wusste, dass er von Gott als solcher gesandt wurde.
7.26 Τῇ τε ἐπιούσῃ ἡμέρᾳ ὤφθη
αὐτοῖς μαχομένοις, καὶ
συνήλασεν αὐτοὺς εἰς εἰρήνην,
εἰπών, Ἄνδρες, ἀδελφοί ἐστε
ὑμεῖς· ἵνα τί ἀδικεῖτε ἀλλήλους;
Auch am folgenden Tage zeigte er sich ihnen,
sich streitend, und drängte sie zum Frieden,
gesagt habend: Männer, ihr seid Brüder,
wozu behandelt ihr einander ungerecht?
Stephanus beschreibt nun die Ablehnung von Mose bei seinem ersten
Auftreten als Retter. Zur Phrase συνήλασεν αὐτοὺς εἰς („er trieb/drängte
sie zum“) vgl. 2Makkabäer 4.42 „δι᾽ ἣν αἰτίαν πολλοὺς μὲν αὐτῶν
τραυματίας ἐποίησαν τινὰς δὲ καὶ κατέβαλον πάντας δὲ εἰς φυγὴν
συνήλασαν αὐτὸν δὲ τὸν ἱερόσυλον παρὰ τὸ γαζοφυλάκιον
ἐχειρώσαντο“. „Aus diesem Grund machten sie viele von ihnen zu
Verwundeten, warfen auch einige nieder und trieben alle in die Flucht;
den Tempelräuber selbst aber erschlugen sie bei der Schatzkammer“. Die
rhetorische Frage wird mit ἵνα τί („wozu“) eingeleitet, die nach dem
Zweck des Streites fragt, pragmatisch würde man sagen, als Brüder ist es
nutzlos zu streiten, hört damit auf.
7.27 Ὁ δὲ ἀδικῶν τὸν πλησίον
ἀπώσατο αὐτόν, εἰπών, Τίς σε
κατέστησεν ἄρχοντα καὶ
δικαστὴν ἐφ᾽ ἡμᾶς;
Der aber dem Nächsten unrecht Tuende
stieß ihn weg, gesagt habend: Wer hat dich
zum Obersten und Richter über uns
eingesetzt?
Der Täter erkannte Moses nicht als von Gott gesandten Obersten an,
ebenso wie die Zuhörer Christus nicht als solchen anerkannten.
7.28 Μὴ ἀνελεῖν με σὺ θέλεις,
ὃν τρόπον ἀνεῖλες χθὲς τὸν
Αἰγύπτιον;
7.29 Ἔφυγεν δὲ Μωσῆς ἐν τῷ
λόγῳ τούτῳ, καὶ ἐγένετο
πάροικος ἐν γῇ Μαδιάμ, οὗ
ἐγέννησεν υἱοὺς δύο.
7.30 Καὶ πληρωθέντων ἐτῶν
τεσσαράκοντα, ὤφθη αὐτῷ ἐν
τῇ ἐρήμῳ τοῦ ὄρους Σινᾶ
ἄγγελος κυρίου ἐν φλογὶ πυρὸς
βάτου.
7.31 Ὁ δὲ Μωσῆς ἰδὼν
ἐθαύμαζεν τὸ ὅραμα·
προσερχομένου δὲ αὐτοῦ
κατανοῆσαι, ἐγένετο φωνὴ
κυρίου πρὸς αὐτόν,
Willst du mich etwa beseitigen, auf welche
Art du gestern den Ägypter beseitigtest?
Hier wird die Ablehnung von Mose deutlich.
Es floh nun Moses bei diesem Satz und
wurde Fremdling im Land Midian, wo er zwei
Söhne zeugte.
Mose musste nun vor seinem Volk und aus Ägypten fliehen, zeugte aber
im Ausland zwei Söhne mit seiner Frau. So erhielt auch Christus nach
seiner Verwerfung und vor der Rückkehr zu Israel eine Braut aus den
Heiden, das ist die Versammlung.
Stephanus bezieht sich auf Exodus 3.2 „Da erschien ihm der Engel Jehovas
in einer Feuerflamme mitten aus einem Dornbusche; und er sah: und
siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht
verzehrt“. Mose hielt sich 40 weitere Jahre in der Wüste auf, bevor er
zurückkehrte.
Nestle-Aland lässt πρὸς αὐτόν („zu ihm“) aus, wahrscheinlich aufgrund
eines Kopierfehlers von P74, der sich in den Handschriften, die von ihm
abhingen noch zeigte. Insgesamt ist jedoch „zu ihm“ in fast allen
Handschriften belegt.
7.32 Ἐγὼ ὁ θεὸς τῶν πατέρων
σου, ὁ θεὸς Ἀβραὰμ καὶ ὁ θεὸς
Ἰσαὰκ καὶ ὁ θεὸς Ἰακώβ.
Ἔντρομος δὲ γενόμενος Μωσῆς
οὐκ ἐτόλμα κατανοῆσαι.
Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott
Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott
Jakobs. Moses nun erschrocken, war nicht
wagend, es zu betrachten.
Und als vierzig Jahre erfüllt waren, erschien
ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Bote
vom Herrn in einer Feuerflamme eines
Dornbusches.
Moses nun, es gesehen, verwunderte die
Erscheinung. Während er nun hinzutrat, um
(sie) zu beobachten, geschah eine Stimme
vom Herrn zu ihm:
Nestle-Aland lässt zwei Mal ὁ θεὸς („der Gott“) aus, wieder aufgrund von
P74, der die Auslassung aufbrachte, und dessen Folgehandschriften, evtl.
fand der Schreiber es überflüssig, die beiden Male „der Gott“ zu
schreiben. Die Wiederholung von „der Gott“ ist jedoch pragmatisch
bedeutsam, da es betont, dass es genau der gleiche Gott bei allen
Erzvätern war, zudem kommt der Name „Gott“ im hebräischen und
griechischen Text des Alten Testaments so vor, wie es Stephanus wörtlich
zitiert.
7.33 Εἶπεν δὲ αὐτῷ ὁ κύριος,
Λῦσον τὸ ὑπόδημα τῶν ποδῶν
σου· ὁ γὰρ τόπος ἐν ᾧ ἕστηκας
γῆ ἁγία ἐστίν.
7.34 Ἰδὼν εἶδον τὴν κάκωσιν
τοῦ λαοῦ μου τοῦ ἐν Αἰγύπτῳ,
καὶ τοῦ στεναγμοῦ αὐτῶν
ἤκουσα· καὶ κατέβην ἐξελέσθαι
αὐτούς· καὶ νῦν δεῦρο,
ἀποστελῶ σε εἰς Αἴγυπτον.
Es sagte ihm nun der Herr: Löse die
Schuhwerk deiner Füße, denn der Ort, auf
dem du stehst, ist heiliges Land!
τὸ ὑπόδημα („der Schuh“) ist kollektiv, d.h. es geht nicht nur um einen
Schuh, sondern um die Beschuhung/das Schuhwerk.
Gesehen sah ich die Misshandlung meines
Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Seufzen
habe ich gehört, und ich kam herab, sie
herauszureißen. Und jetzt komme! Ich will
dich nach Ägypten senden.
7.35 Τοῦτον τὸν Μωσῆν ὃν
ἠρνήσαντο εἰπόντες, Τίς σε
κατέστησεν ἄρχοντα καὶ
δικαστήν; τοῦτον ὁ θεὸς
ἄρχοντα καὶ λυτρωτὴν
ἀπέστειλεν ἐν χειρὶ ἀγγέλου τοῦ
ὀφθέντος αὐτῷ ἐν τῇ βάτῳ.
Diesen Moses, den sie verleugneten, gesagt
habend: Wer hat dich zum Obersten und
Richter eingesetzt? - diesen sandte Gott als
Obersten und Erlöser durch die Hand eines
Boten, der ihm im Dornbusch erschien.
7.36 Οὗτος ἐξήγαγεν αὐτούς,
ποιήσας τέρατα καὶ σημεῖα ἐν
γῇ Αἰγύπτῳ καὶ ἐν Ἐρυθρᾷ
θαλάσσῃ, καὶ ἐν τῇ ἐρήμῳ ἔτη
τεσσαράκοντα.
Dieser führte sie heraus, Wunder und
Zeichen getan habend im Land Ägypten und
im Roten Meer und in der Wüste vierzig
Jahre.
7.37 Οὗτός ἐστιν ὁ Μωσῆς ὁ
εἰπὼν τοῖς υἱοῖς Ἰσραήλ,
Προφήτην ὑμῖν ἀναστήσει
κύριος ὁ θεὸς ἡμῶν ἐκ τῶν
ἀδελφῶν ὑμῶν ὡς ἐμέ.
Dieser ist der Moses, der zu den Söhnen
Israels sagte: Einen Propheten wird euch
aufstehen lassen (der) Herr, unser Gott, aus
euren Brüdern, wie mich.
Ἰδὼν εἶδον („gesehen sah“) ist ein hebräisches Idiom, wie man die
Aussage verstärken kann, in etwa „ich habe sehr genau gesehen“. So wie
Gott die Unterdrückung seines Volkes im Bereich Satans und ihr Stöhnen
hörte, ist es auch heute, damals sandte er Mose, um sie zu befreien, am
Ende unserer Tage wird er Jesus senden, der die Versammlung vor den
Gerichten, wenn er in den Wolken herab kommt vom Himmel und
herniederkommt, herausreißen, wie es auch Paulus in 1Thessalonicher 4
sagt.
Dies ist ein Kommentar von Stephanus zur erwähnten Episode über
Moses. Die Linksversetzung von τοῦτον („diesen“), die zwei Mal erfolgt,
betont das Demonstrativpronomen zusätzlich, etwa in dem Sinne, genau
diesen, den sie ablehnten, hat Gott eingesetzt, und keinen anderen. Die
Präposition ἐν („durch, mit“) scheint die Art und Weise der Sendung von
Moses einzuleiten, d.h. er war durch einen Engel Gottes beauftragt, das
Volk zu befreien. Nestle-Aland vereinfachte diese in σὺν („mit“), ebenso
wie den für Unkundige unverständlichen Aorist ἀπέστειλεν („er sandte“)
ἀπέσταλκεν („er hat gesandt“).
Bei seinem zweiten Auftreten konnte Mose sie aus der Knechtschaft
befreien. Das Partizip ποιήσας („getan habend“) geht den drei Orten
voraus, an denen Moses dies tat: Ägpyten mit den Plagen, am Roten Meer
mit Teilung des Meeres, und in der Wüste (Wasser wird süß, Manna,
Wasser aus dem Felsen, grünender Stab etc.). Alle drei Orte konnten dann
unter der Führung von Moses verlassen werden, nachdem die Wunder
geschahen.
Die Abfolge der Pronomen „euch“, „unser“ und „euren“ wurde von einem
Kopisten (P74 brachte dies auf) durcheinandergebracht, sodass NestleAland hier ein Durcheinander abdruckte, ebenso wurde κύριος („Herr“)
ausgelassen. Das Zitat entspricht genau der Stelle in Kapitel 3.22. Es gibt
viele Parallelen zwischen Mose und Christus („wie mich“): Wie Pharao die
Kinder Israels tötete, Mose aber überlebte, so ist der Herr Jesus beim
Kindermord von Bethlehem entkommen. Wie Mose mächtig war in Wort
und Tat, hat Jesus mächtig geredet und gehandelt. Wie Mose sich durch
Zeichen und Wunder als von Gott gesandt bestätigen konnte, wurde
Christus als Messias von Gott durch Zeichen und Wunder legitimiert. Wie
Mose beim ersten Auftreten abgelehnt wurde und dann in die Wüste
fliehen musste, wurde Christus beim ersten Kommen abgelehnt. Wie
Mose von seinem Volk 40 Jahre nicht zu sehen war, ist Christus seit seiner
Himmelfahrt nicht mehr im Volk sichtbar gegenwärtig. In der Wüste
weidete Mose nach seiner Verwerfung die Schafe seines Schwiegervaters,
der Herr Jesus weidet seine Schafe in der Wüste dieser Welt. Wie Mose in
der Zeit der Ablehnung eine Frau erwarb, erwarb sich Christus eine Braut,
die Versammlung, nachdem er von den Seinen abgelehnt wurde. Wie
Mose in der Zeit der Verwerfung zwei Söhne hatte, Gershom und Elieser,
so hat Christus in der Zeit der Verwerfung die Versammlung aus Juden
und Heiden, die Fremdlinge hier sind (Bedeutung von Gershom) sind und
von der Hilfe Gottes in der Wüste leben (Elieser). Wie Mose das Volk
durch das Passah erlöste, erlöste Christus sein Volk durch sein Opfer. Bei
seinem zweiten Kommen wurde Mose als Führer angenommen und so
konnte er das Volk befreien, so wird auch Christus beim zweiten Kommen
sein Volk befreien.
7.38 Οὗτός ἐστιν ὁ γενόμενος ἐν
τῇ ἐκκλησίᾳ ἐν τῇ ἐρήμῳ μετὰ
τοῦ ἀγγέλου τοῦ λαλοῦντος
αὐτῷ ἐν τῷ ὄρει Σινᾶ καὶ τῶν
πατέρων ἡμῶν· ὃς ἐδέξατο
λόγον ζῶντα δοῦναι ἡμῖν·
7.39 ᾧ οὐκ ἠθέλησαν ὑπήκοοι
γενέσθαι οἱ πατέρες ἡμῶν, ἀλλ᾽
Dieser ist es, der in der Versammlung in der
Wüste mit dem auf dem Berge Sinai zu ihm
sprechenden Boten und mit unseren Vätern
gewesen ist, der ein lebendiges Wort
empfing, um es uns zu geben,
dem unsere Väter nicht gehorsam werden
wollten, sondern sich widersetzten, und sich
mit ihrem Herz nach Ägypten wandten,
Stephanus spricht nun die Mittlerschaft von Mose an, der zwischen dem
Volk und dem Boten Gottes stand und ihnen dessen Worte übermittelte.
Nestle-Aland druckt eine Vereinfachung von λόγον („Wort“) mit λόγια
(„Aussprüche“) ab, da ein Schreiber wohl dachte, dass es sicher mehr als
ein Wort war, das Moses empfing, jedoch ist dies kollektiv gemeint und
Lukas sieht das Wort als Gesamtheit als ob es ein einziges wäre.
Von hier bis Vers 44 beschreibt Stephanus die rebellische Antwort der
Väter, wohl ein Hinweis auf die Episode mit dem goldenen Kalb, als sie
zurück wollten. Das Relativpronomen ᾧ („dem“) bezieht sich entweder
ἀπώσαντο, καὶ ἐστράφησαν τῇ
καρδίᾳ αὐτῶν εἰς Αἴγυπτον,
auf Moses im Satz davor bzw. auf λόγον („Wort“). Diese Möglichkeit
scheidet bei der Nestle-Aland Lesart mit λόγια („Aussprüche“) aus, da es
einmal Plural und einmal Singular wäre und eine Kongruenz somit
nicht vorhanden ist. Aufgrund der Nähe erscheint es naheliegender, den
Bezug auf das „lebendige Wort“ zu sehen. Wieder hat ein Schreiber die
überlieferte Lesart mit ἐν ταῖς καρδίαις („in den Herzen“) versucht zu
verbessern, da es wohl ja mehrere Herzen sein mussten, und Nestle-Aland
druckt sie leider so ab. Wieder geht es um eine kollektive Ausdrucksweise,
die in der Sprache des Kopisten (Ägypten) wohl anders geregelt war, wie
andere Stellen auch zeigen, wo Schreiber von dort, Kollektivausdrücke
anpassen. Zumindest geht es darum, dass das Volk den Worten Gottes
ungehorsam wurden und in ihrem Herzen nach Ägypten kehrten, indem
sie deren Stierkult am Heiligen Ort praktizierten und das goldene Kalb
verehrten.
Der letzte Satz ist ein Anakoluth, d.h. die Konstruktion wird nicht
fortgesetzt.
7.40 εἰπόντες τῷ Ἀαρών,
Ποίησον ἡμῖν θεοὺς οἳ
προπορεύσονται ἡμῶν· ὁ γὰρ
Μωσῆς οὗτος, ὃς ἐξήγαγεν
ἡμᾶς ἐκ γῆς Αἰγύπτου, οὐκ
οἴδαμεν τί γέγονεν αὐτῷ.
Aaron gesagt habend: Mache uns Götter, die
uns vorangehen! Denn dieser Mose, der uns
aus Ägypten herausführte - wir wissen nicht,
was ihm geschah.
7.41 Καὶ ἐμοσχοποίησαν ἐν ταῖς
ἡμέραις ἐκείναις, καὶ ἀνήγαγον
θυσίαν τῷ εἰδώλῳ, καὶ
εὐφραίνοντο ἐν τοῖς ἔργοις τῶν
χειρῶν αὐτῶν.
Und sie machten ein Kalb in jenen Tagen und
brachten dem Götzen ein Opfer, und sie
waren sich an den Werken ihrer Hände
erfreuend.
Das Wort ἐμοσχοποίησαν („ein Kalb machen“) ist ein Neologismus, d.h.
eine Ad-hoc Bildung. Das Imperfekt εὐφραίνοντο („sie waren erfreuend“)
beschreibt einen anhaltenden Prozess der Freude am Götzen.
7.42 Ἔστρεψεν δὲ ὁ θεός, καὶ
παρέδωκεν αὐτοὺς λατρεύειν
τῇ στρατιᾷ τοῦ οὐρανοῦ· καθὼς
γέγραπται ἐν βίβλῳ τῶν
προφητῶν, Μὴ σφάγια καὶ
θυσίας προσηνέγκατέ μοι ἔτη
Es wandte sich nun Gott ab und gab sie
dahin, dem Heer des Himmels zu dienen,
gleichwie geschrieben ist im Prophetenbuch:
Habt ihr etwa mir Geschlachtetes und Opfer
vierzig Jahre in der Wüste dargebracht, Haus
Israel?
Die Stelle aus dem Prophetenbuch stammt aus Amos 5.22ff. Der
Götzendienst zur Zeit des Propheten wurzelt bereits in der Zeit der
Wüstenwanderung, wo es keine völlige Trennung von der Verehrung des
Himmels und dem Opfer für Götzen gab.
τεσσαράκοντα ἐν τῇ ἐρήμῳ,
οἶκος Ἰσραήλ;
7.43 Καὶ ἀνελάβετε τὴν σκηνὴν
τοῦ Μολόχ, καὶ τὸ ἄστρον τοῦ
θεοῦ ὑμῶν Ῥεμφάν, τοὺς
τύπους οὓς ἐποιήσατε
προσκυνεῖν αὐτοῖς· καὶ
μετοικιῶ ὑμᾶς ἐπέκεινα
Βαβυλῶνος.
7.44 Ἡ σκηνὴ τοῦ μαρτυρίου ἦν
τοῖς πατράσιν ἡμῶν ἐν τῇ
ἐρήμῳ, καθὼς διετάξατο ὁ
λαλῶν τῷ Μωσῇ, ποιῆσαι αὐτὴν
κατὰ τὸν τύπον ὃν ἑωράκει.
Und ihr nahmt das Zelt des Moloch mit und
den Stern eures Gottes Remphan, die
Skulpturen, die ihr machtet, um ihnen zu
huldigen. Und ich werde euch umsiedeln
über Babylon hinaus.
Das Zelt des Zeugnisses hatten unsere Väter
in der Wüste, gleichwie es der zu Moses
Sprechende anordnete, es nach dem Urbild
zu machen, das er gesehen hatte.
7.45 Ἣν καὶ εἰσήγαγον
διαδεξάμενοι οἱ πατέρες ἡμῶν
μετὰ Ἰησοῦ ἐν τῇ κατασχέσει
τῶν ἐθνῶν, ὧν ἐξῶσεν ὁ θεὸς
ἀπὸ προσώπου τῶν πατέρων
ἡμῶν, ἕως τῶν ἡμερῶν Δαυίδ·
Das auch unsere Väter, es empfangen, unter
Josua hineinführten, bei der Besitzergreifung
(des Landes) der Nationen, welche Gott weg
vom Angesicht unserer Väter austrieb, bis zu
den Tagen Davids,
7.46 ὃς εὗρεν χάριν ἐνώπιον
τοῦ θεοῦ, καὶ ᾐτήσατο εὑρεῖν
σκήνωμα τῷ θεῷ Ἰακώβ.
der Gnade vor Gott fand, und einen Wohnort
zu finden begehrte für den Gott Jakobs.
Der Götzendienst, der in der Wüstenwanderung bereits im Gange war,
würde Israel später in die Gefangenschaft bringen. Das Wort τύπος
(„Skulptur, Bild“) ist ein Gebilde, das mit Hammer und Meißel angefertigt
wird, es ist syntaktische eine Apposition, da es im selben Kasus steht, und
so den Stern und das Zelt identifiziert. Da diese Israeliten nicht damit
aufhörten war die Reaktion die Gefangenschaft über Babylon hinaus
sogar, dem Zentrum des Götzendienstes.
Stephanus stellt dem Götzendienst das wahre Heiligtum gegenüber,
womit deren Sünde noch schlimmer herauskommt, da sie im Licht
sündigten, obwohl sie das Zelt des Zeugnisses hatten, das Moses von Gott
gegeben wurde, und er es nach dem Muster anfertigen ließ, das er
gesehen hatte. Der Ausdruck „A war dem B“ ist ein Ausdruck für eine
Besitzverhältnis und kann mit „A gehörte/hatte B“ ausgedrückt werden.
Von hier bis Vers 50 kommt Stephanus auf Plan Gottes, einen Ort der
Anbetung zu haben. Ἣν („das“) greift das Zelt des Zeugnisses auf, das die
Väter übernahmen und in das Land Kanaan einführten, als sie unter Josua
dorthin einzogen, als Gott die gerichtsreifen Einwohner austrieb. Mit ἕως
(„bis“) werden alle Generationen von der Landeinnahme bis zum König
David zusammengefasst. Bis zu den Tagen Davids hatte das Volk das Land
ungeteilt, danach wurde es nach seinem Sohn Salomo, aufgrund dessen
Sünden am Ende, in ein Süd- und Nordreich geteilt.
Das Relativpronomen ὃς („der“) bezieht sich auf „David“, womit
Stephanus den nächsten von Gott eingesetzten Führer einführt. NestleAland druckt die sinnlose und nur in schlechten und zahlenmäßig nur am
Rande der Überlieferung und in Ägypten vorkommenden Handschriften
bezeugte Lesart οἴκῳ („Haus“) ab (P74 war wohl der Urheber, der es noch
an fünf weitere vererben konnte, danach war dieser Fehler beendet, und
die Überlieferung zu 99,99% davon unbeeinflusst), womit der Sinn wäre,
dass David für das Haus Jakobs einen Wohnort finden wollte, was
geschichtlich schon Unfug ist, es geht um die Wohnung Gottes im
Heiligtum, um die sich David bemühte, da das durchlaufende Thema die
Wohnung Gottes ist, nicht das Haus Jakobs. Der Kopist hat wohl wie an
anderen Stellen das Wort aus dem Satz danach gesehen und
abgeschrieben.
Mit αὐτῷ („ihm“) ist Gott gemeint, für den Salomo den Tempel errichtete.
7.47 Σολομῶν δὲ ᾠκοδόμησεν
αὐτῷ οἶκον.
7.48 Αλλ᾽ οὐχ ὁ ὕψιστος ἐν
χειροποιήτοις ναοῖς κατοικεῖ,
καθὼς ὁ προφήτης λέγει,
Salomon aber baute ihm ein Haus.
Doch der Höchste wohnt nicht in mit Händen
gemachten Tempeln, wie der Prophet sagt:
Aufgrund der gleichen Endung ς der beiden aufeinanderfolgenden Worte
lässt ein Schreiber ναοῖς („Heiligtümern/Tempeln“) aus und von NestleAland als original gewertet, obwohl die Auslassung in der Überlieferung
keine Rolle spielte.
7.49 Ὁ οὐρανός μοι θρόνος, ἡ
δὲ γῆ ὑποπόδιον τῶν ποδῶν
μου· ποῖον οἶκον οἰκοδομήσετέ
μοι; λέγει κύριος· ἢ τίς τόπος
τῆς καταπαύσεώς μου;
Der Himmel (ist) mir ein Thron. Die Erde nun
der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus
wollt ihr mir bauen, sagt der Herr, oder was
ist die Stätte meiner Ruhe?
7.50 Οὐχὶ ἡ χείρ μου ἐποίησεν
ταῦτα πάντα;
Machte nicht meine Hand diese (Dinge) alle?
Stephanus führt Jesaja 66.1ff an. Es wäre ein Fehler auf den Tempel zu
vertrauen, wenn das Herz von Gott ferne ist, wie es das Volk immer
wieder zeigte. Gott wird als Schöpfer und als allgegenwärtig beschrieben
und somit ist seine Anwesenheit in einem Tempel keine Garantie, dass
dies immer so sein würde, insbesondere, wenn sich das Volk von ihm
abwendet.
Die Frage ist positiv zu beantworten. Gott hat alles erschaffen und ist
nicht an Tempel gebunden.
7.51 Σκληροτράχηλοι καὶ
ἀπερίτμητοι τῇ καρδίᾳ καὶ τοῖς
ὠσίν, ὑμεῖς ἀεὶ τῷ πνεύματι τῷ
ἁγίῳ ἀντιπίπτετε· ὡς οἱ πατέρες
ὑμῶν, καὶ ὑμεῖς.
Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen am
Herz und den Ohren! Ihr widerstreitet
allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter,
so auch ihr.
Nun wendet sich Stephanus an die Zuhörer und als Angeklagter klagt er
sie an, sich Gott zu widersetzen, ebenso wie die Väter, die er gerade
genannt hatte. Ein Kopist änderte den Singular „Herz“ in καρδίαις
(„Herzen“) und dieser Fehler wird von Nestle-Aland als original
ausgegeben, obwohl er kein Teil der Überlieferung von Gottes Wort war.
7.52 Τίνα τῶν προφητῶν οὐκ
ἐδίωξαν οἱ πατέρες ὑμῶν; Καὶ
ἀπέκτειναν τοὺς
προκαταγγείλαντας περὶ τῆς
ἐλεύσεως τοῦ δικαίου, οὗ νῦν
ὑμεῖς προδόται καὶ φονεῖς
γεγένησθε·
Welchen der Propheten verfolgten eure
Väter nicht? Und sie töteten die zuvor die
Ankunft des Gerechten Verkündenden,
dessen Verräter und Mörder ihr jetzt
geworden seid,
Die Frage ist mit „keinen“ zu beantworten, da alle Propheten verfolgt
wurden. Die Väter verfolgten die Propheten, die von Christus redeten und
nun Christus selbst, den sie sogar kreuzigen ließen. Nestle-Aland druckt
die von einem unkundigen Schreiber vereinfachte Form ἐγένεσθε (Aorist)
statt des unbekannteren Perfekts ab, wodurch der Schreiber deutlich
macht, dass in dem Bereich Gottes Wort rezensiert wurde und wohl für
die Benutzung einer Übersetzung vereinfacht wurde.
7.53 οἵτινες ἐλάβετε τὸν νόμον
εἰς διαταγὰς ἀγγέλων καὶ οὐκ
ἐφυλάξατε.
welche (ihr) das Gesetz auf Anweisungen von
Boten hin empfingt und nicht befolgtet.
7.54 Ἀκούοντες δὲ ταῦτα,
Diese (Dinge) hörend nun, waren sie in ihren
διεπρίοντο ταῖς καρδίαις αὐτῶν, Herzen ergrimmend und die Zähne über ihn
καὶ ἔβρυχον τοὺς ὀδόντας ἐπ᾽
zerknirschend.
αὐτόν.
Der Numerus von διαταγὰς („Anweisungen“) ist Plural, d.h. es kann sich
nicht nur um Mose allein gehandelt haben, da auch ἀγγέλων („Boten“)
Mehrzahl ist, sodass es sich auch um die weiteren Boten Gottes, die
Propheten, die im Vers davor eingeführt wurden, handeln dürfte, die das
Volk anwiesen, das Gesetz zu befolgen. Zur Präpositionalphrase vgl. eine
vergleichbare Verwendung bei Euripides, Helena 1566:
„οἱ δ’ ἐς κέλευσμ’ ἐλθόντες ἐξανήρπασαν ταῦρον φέροντές τ’ εἰσέθεντο
σέλματα“. „Und auf Befehl nun gekommen, fingen sie den Stier ein, und
brachten ihn ans Oberdeck".
Von hier bis zum Ende des Kapitels wird nun die Ermordung von
Stephanus beschrieben. Leider wird auch dieses Zeugnis verworfen, als
die Zuhörer zu hören bekamen, dass sie das Gesetz nicht halten und somit
werden sie Nachfolger ihrer ungläubigen Väter, die die Boten Gottes
töteten. Die beiden Imperfekformen διεπρίοντο („sie waren
ergrimmend“) und ἔβρυχον („sie waren zerknirschend“) zeigen die
dauerhafte Haltung der enormen Ablehnung, die sich gegen die Rede
zeigte.
Stephanus sieht, was sonst nicht zu sehen ist, nämlich Christus zur
Rechten Gottes und dessen Herrlichkeit.
7.55 Ὑπάρχων δὲ πλήρης
πνεύματος ἁγίου, ἀτενίσας εἰς
τὸν οὐρανόν, εἶδεν δόξαν θεοῦ,
καὶ Ἰησοῦν ἑστῶτα ἐκ δεξιῶν
τοῦ θεοῦ,
7.56 καὶ εἶπεν, Ἰδού, θεωρῶ
τοὺς οὐρανοὺς ἀνεῳγμένους,
καὶ τὸν υἱὸν τοῦ ἀνθρώπου ἐκ
δεξιῶν ἑστῶτα τοῦ θεοῦ.
Voll Heiligen Geistes nun seiend, in den
Himmel gestarrt, sah er Gottes Herrlichkeit
und Jesus zur Rechten Gottes stehen,
und sagte: Siehe, ich schaue die Himmel
geöffnet und den Sohn des Menschen zur
Rechten Gottes stehen!
Er berichtet nun, was er gesehen hat, was die Zuhörer zur Tat bringt.
Christus als Hoherpriester steht, möglicherweise, da er für den Märtyrer
Fürbitte leistet.
7.57 Κράξαντες δὲ φωνῇ
μεγάλῃ, συνέσχον τὰ ὦτα
αὐτῶν, καὶ ὥρμησαν
ὁμοθυμαδὸν ἐπ᾽ αὐτόν·
Mit lauter Stimme nun geschrien, hielten sie
ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn
los.
Die Einzahl bei φωνῇ μεγάλῃ („mit lauter Stimme“) zeigt, dass sie wie mit
einer einzigen Stimme gegen Stephanus anschreien.
7.58 καὶ ἐκβαλόντες ἔξω τῆς
πόλεως ἐλιθοβόλουν. καὶ οἱ
μάρτυρες ἀπέθεντο τὰ ἱμάτια
αὐτῶν παρὰ τοὺς πόδας
νεανίου καλουμένου Σαύλου
7.59 Καὶ ἐλιθοβόλουν τὸν
Στέφανον, ἐπικαλούμενον καὶ
λέγοντα, Κύριε Ἰησοῦ, δέξαι τὸ
πνεῦμά μου.
7.60 Θεὶς δὲ τὰ γόνατα, ἔκραξεν
φωνῇ μεγάλῃ, Κύριε, μὴ στήσῃς
αὐτοῖς τὴν ἁμαρτίαν ταύτην.
Καὶ τοῦτο εἰπὼν ἐκοιμήθη.
Und (ihn) aus der Stadt hinausgeworfen,
(begannen) sie ihn zu steinigen. Und die
Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen
eines Jugendlichen, genannt Saulus.
Ohne Gerichtsverhandlung und Möglichkeit der Verteidigung wird nun
Stephanus, wie einst Jesus, außerhalb der Stadt gebracht und ermordet.
Und sie (begannen) den Stephanus zu
steinigen, der ausruft und sagt: Herr Jesus,
nimm meinen Geist auf!
Das Gebet des Stephanus richtet sich an Jesus, womit dessen Gottheit
anerkannt wird.
Auf die Knie nun gefallen, schrie er mit lauter
Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde
nicht zu! Und dies gesagt, entschlief er.
Wie Jesus selbst am Kreuz bittet auch Stephanus für seine Peiniger. Mit
ἐκοιμήθη („er entschließ“) ist ein Euphemismus für den gewaltsamen und
grausamen Tod, aber danach würde er Ruhe finden, wie es auch der
Schlaf mit sich bringt.
8.1 Σαῦλος δὲ ἦν συνευδοκῶν
τῇ ἀναιρέσει αὐτοῦ. Ἐγένετο δὲ
ἐν ἐκείνῃ τῇ ἡμέρᾳ διωγμὸς
μέγας ἐπὶ τὴν ἐκκλησίαν τὴν ἐν
Ἱεροσολύμοις· πάντες δὲ
διεσπάρησαν κατὰ τὰς χώρας
τῆς Ἰουδαίας καὶ Σαμαρείας,
πλὴν τῶν ἀποστόλων.
Saulus nun war (zu) dessen Beseitigung mit
einwilligend. Es kam nun an jenem Tag eine
große Verfolgung auf die Versammlung in
Jerusalem. Alle nun zerstreuten sich über die
Länder von Judäa und Samaria,
ausgenommen die Apostel.
Die Periphrase ἦν συνευδοκῶν („er war einwilligend“) zeigt, dass es seine
Haltung damals war, ggf. auch iterativ, d.h. er stimmte immer zu, wenn es
darum ging, ob Stephanus hinzurichten sei. Der Mord an Stephanus löst
eine weitere Verfolgungswelle gegen andere Christen aus, die dann aus
Jerusalem flohen und so das Evangelium erst recht verbreiteten, sodass
der Plan Satans nicht aufging, sondern zur Förderung des Evangeliums
ausschlug. Das Wort ἀναίρεσις („Beseitigung“) meint, dass jemand
weggenommen wird aus dem Leben, d.h. umgebracht und ermordet wird.
8.2 Συνεκόμισαν δὲ τὸν
Στέφανον ἄνδρες εὐλαβεῖς, καὶ
ἐποιήσαντο κοπετὸν μέγαν ἐπ᾽
αὐτῷ.
Es bestatteten nun den Stephanus
gottesfürchtige Männer und machten eine
große Klage über ihn.
Da die Gläubigen am selben Tag noch verfolgt wurden und flohen, kann es
sein, dass die gottesfürchtigen Männer auch fromme Juden waren, die
den Mord nicht guthießen bzw. Christen, die nicht geflohen sind. Durch
einen ägyptischen Bearbeiter wurde das überlieferte Verb ἐποιήσαντο
(„sie machten (für sich“) in die vereinfachte Form ἐποίησαν („sie
machten“), also ins Aktiv, statt es als Medium zu belassen, und so leider
von Nestle-Aland abgedruckt.
8.3 Σαῦλος δὲ ἐλυμαίνετο τὴν
ἐκκλησίαν, κατὰ τοὺς οἴκους
εἰσπορευόμενος, σύρων τε
ἄνδρας καὶ γυναῖκας παρεδίδου
εἰς φυλακήν.
Saulus nun war die Versammlung
verwüstend, in die einzelnen Häuser
hineingehend. Und sowohl Männer als auch
Frauen verschleppend, war er sie ins
Gefängnis überliefernd.
Das Imperfekt παρεδίδου („er war überliefernd“) beschreibt, dass Paulus
dies die ganze Zeit so tat. Die Kombination τε καὶ („sowohl als auch“)
bindet die Opfer zusammen, d.h. es war Paulus egal, ob die Opfer Männer
oder Frauen waren, er nahm auf das Geschlecht keine Rücksicht.
8.4 Οἱ μὲν οὖν διασπαρέντες
διῆλθον, εὐαγγελιζόμενοι τὸν
λόγον.
8.5 Φίλιππος δὲ κατελθὼν εἰς
πόλιν τῆς Σαμαρείας,
ἐκήρυσσεν αὐτοῖς τὸν χριστόν.
Die Zerstreuten nun also gingen umher, das
Wort als gute Botschaft verkündend.
Die Konjunktion οὖν („also, nun, dann“) ist eher eine temporale
Konsequenz, d.h. es war ihnen klar, dass sie dann auch das Evangelium
predigen würden, wohin sie kämen.
Mit δὲ („nun“) wird Philippus neu eingeführt. Er kam “herab”, sodass er
wohl davor in Jerusalem war, da die Stadt hoch lag und er im Rahmen der
Vertreibungen wohl fliehen musste und in niedrigere Gebiete kam.
8.6 Προσεῖχόν τε οἱ ὄχλοι τοῖς
λεγομένοις ὑπὸ τοῦ Φιλίππου
ὁμοθυμαδόν, ἐν τῷ ἀκούειν
αὐτοὺς καὶ βλέπειν τὰ σημεῖα ἃ
ἐποίει.
8.7 Πολλῶν γὰρ τῶν ἐχόντων
πνεύματα ἀκάθαρτα, βοῶντα
φωνῇ μεγάλῃ ἐξήρχετο· πολλοὶ
δὲ παραλελυμένοι καὶ χωλοὶ
ἐθεραπεύθησαν.
Und es waren die Mengen einmütig auf das
von Philippus Geredete bei ihrem Zuhören
achtend und dem Sehen der Zeichen, die er
tuend war.
Προσεῖχόν („sie waren achtend“) und ἐποίει („er war tuend“) zeigen als
Imperfekte, dass es um ein längeres Geschehen geht, d.h. Philippus tat
immer wieder Zeichen.
Denn von vielen, die unreine Geister hatten,
waren sie, mit lauter Stimme aufschreiend,
ausfahrend. Viele Gelähmte und Lahme nun
wurden geheilt.
8.8 Καὶ ἐγένετο χαρὰ μεγάλη ἐν
τῇ πόλει ἐκείνῃ.
Und es entstand große Freude in jener Stadt.
Ein sehr unkundiger Schreiber hat πολλοὶ, also einen Nominativ, da er
nicht wusste, wie der Genitiv πολλῶν syntaktisch verstehen kann, diesen
geändert, obwohl die Überlieferung dies nicht kennt, und Nestle-Aland
hat diesen groben Fehler leider abgedruckt, ebenso wie ἐξήρχοντο („sie
waren ausfahrend“), da πνεύματα („Geister“) im Plural als Kollektivum,
das also alle Geister zusammenfasst, im Dialekt in Ägypten, wie
Grammatiken zeigen, so in ihrer Sprache nicht möglich war, dies mit
einem Verb im Singular aufzugreifen, sodass die Nestle-Aland Lesart, also
der Plural beim Verb, eine klare Rezension bzw. ein bewusster Eingriff in
Gottes Wort ist, wohl in der Absicht, den Übersetzern eine vorbereitete
Vorlage zu geben. Die Überlieferung blieb davon ohnehin unbeeinflusst.
Mit dem Aorist ἐγένετο („es entstand“) fasst Lukas das Geschehen in
einen Punkt zusammen, das Ergebnis der Predigt und der Heilungen war
eine große Freude, dies zeigt schon den Kontrast zu Jerusalem, wovon
sich das Evangelium immer mehr wegbewegt.
Und Philippus nun in eine Stadt von Samaria
herabgekommen, war ihnen Christus
verkündend.
8.9 Ἀνὴρ δέ τις ὀνόματι Σίμων
προϋπῆρχεν ἐν τῇ πόλει
μαγεύων καὶ ἐξιστῶν τὸ ἔθνος
τῆς Σαμαρείας, λέγων εἶναί τινα
ἑαυτὸν μέγαν·
8.10 ᾧ προσεῖχον ἀπὸ μικροῦ
ἕως μεγάλου, λέγοντες, Οὗτός
ἐστιν ἡ δύναμις τοῦ θεοῦ ἡ
μεγάλη.
8.11 Προσεῖχον δὲ αὐτῷ, διὰ τὸ
ἱκανῷ χρόνῳ ταῖς μαγείαις
ἐξεστακέναι αὐτούς.
8.12 Ὅτε δὲ ἐπίστευσαν τῷ
Φιλίππῳ εὐαγγελιζομένῳ τὰ
περὶ τῆς βασιλείας τοῦ θεοῦ καὶ
τοῦ ὀνόματος Ἰησοῦ χριστοῦ,
ἐβαπτίζοντο ἄνδρες τε καὶ
γυναῖκες.
Ein bestimmter Mann nun mit Namen Simon
war vorher in der Stadt anwesend, Magie
betreibend und die Nation Samarias außer
sich bringend, sagend, er selbst sei jemand
Großes,
dem sie vom Kleinsten bis zum Größten
anhangend waren, sagend: Dieser ist die
Kraft Gottes, die große!
8.13 Ὁ δὲ Σίμων καὶ αὐτὸς
ἐπίστευσεν, καὶ βαπτισθεὶς ἦν
προσκαρτερῶν τῷ Φιλίππῳ·
θεωρῶν τε δυνάμεις καὶ σημεῖα
γινόμενα, ἐξίστατο.
8.14 Ἀκούσαντες δὲ οἱ ἐν
Ἱεροσολύμοις ἀπόστολοι ὅτι
δέδεκται ἡ Σαμάρεια τὸν λόγον
τοῦ θεοῦ, ἀπέστειλαν πρὸς
αὐτοὺς τὸν Πέτρον καὶ Ἰωάννην·
8.15 οἵτινες καταβάντες
προσηύξαντο περὶ αὐτῶν, ὅπως
λάβωσιν πνεῦμα ἅγιον·
Simon nun glaubte auch selbst, und, getauft,
war er Philippus anhangend. Und sowohl
Macht(taten) als auch großen Zeichen
geschehen sehend, (begann) er außer sich zu
geraten.
Die Apostel nun in Jerusalem gehört, dass
Samaria das Wort Gottes angenommen
habe, sandten zu ihnen Petrus und Johannes,
Sie waren ihm aber anhangend, weil er sie
etliche Zeit mit den Zaubereien außer sich
gebracht hatte.
Als sie aber dem Philippus glaubten, der als
gute Botschaft die (Dinge) über das Reich
Gottes und den Namen Jesu Christi
verkündete, waren sie getauft werdend,
sowohl Männer als auch Frauen.
welche, herabgekommen, für sie beteten,
damit sie den Heiligen Geist empfingen.
Mit δὲ („nun“) wird Simon neu eingeführt.
Durch seine Zaubereien glaubten die Leute, dass er die Personifikation
der Kraft Gottes sei, dieser Glaube war bei allen vorhanden. Die Kopisten
in Ägypten fügten καλουμένη („genannt“) und πάντες („ein“) damit der
Text wohl besser zu übersetzen sei.
Der Ausdruck ταῖς μαγείαις („mit Zaubereien“) ist eine instrumentale
Angabe, d.h. sie zeigt, womit er die Leute außer sich brachte.
Die Partikel δὲ („aber“) ist hier kontrastiv, da der Glaube an das
Evangelium den Zaubereien gegenübersteht. Das Imperfekt ἐβαπτίζοντο
(„sie waren getauft werdend“) ist im deutschen nur mit einer Härte zu
übersetzen, da diese Formen des Verlaufs nicht mehr üblich heute sind.
Die Form drückt zumindest aus, dass es laufend zu Taufen kam, nachdem
Philippus gepredigt hatte.
Die Periphrase ἦν προσκαρτερῶν („er war anhangend“) zeigt die
Dauerhaftigkeit. Simon war von den Zeichen begeistert.
Petrus hatte vom Herrn Jesus die Schlüsselgewalt für das Reich Gottes
und sperrt es durch die Predigt und das Gebet um den Empfang des
Geistes auf.
8.16 οὔπω γὰρ ἦν ἐπ᾽ οὐδενὶ
αὐτῶν ἐπιπεπτωκός, μόνον δὲ
βεβαπτισμένοι ὑπῆρχον εἰς τὸ
ὄνομα τοῦ χριστοῦ Ἰησοῦ.
Denn er war auf niemanden von ihnen
herabgekommen, nur getauft aber auf den
Namen Jesu Christi waren sie gewesen.
8.17 Τότε ἐπετίθουν τὰς χεῖρας
ἐπ᾽ αὐτούς, καὶ ἐλάμβανον
πνεῦμα ἅγιον.
Dann waren sie die Hände auf sie auflegend,
und sie waren (den) Heiligen Geist
empfangend.
8.18 Θεασάμενος δὲ ὁ Σίμων ὅτι
διὰ τῆς ἐπιθέσεως τῶν χειρῶν
τῶν ἀποστόλων δίδοται τὸ
πνεῦμα τὸ ἅγιον, προσήνεγκεν
αὐτοῖς χρήματα,
Simon nun zugesehen, dass durch das
Auflegen der Hände der Apostel der Heilige
Geist gegeben wurde, bot ihnen Geld an.
8.19 λέγων, Δότε κἀμοὶ τὴν
ἐξουσίαν ταύτην, ἵνα ᾧ ἐὰν
ἐπιθῶ τὰς χεῖρας, λαμβάνῃ
πνεῦμα ἅγιον.
8.20 Πέτρος δὲ εἶπεν πρὸς
αὐτόν· τὸ ἀργύριόν σου σὺν σοὶ
εἴη εἰς ἀπώλειαν ὅτι τὴν
δωρεὰν τοῦ θεοῦ ἐνόμισας διὰ
χρημάτων κτᾶσθαι·
sagend: Gebt auch mir diese Macht, damit,
wem ich auch die Hände auflege, er den
Heiligen Geist empfange!
8.21 Οὐκ ἔστιν σοι μερὶς οὐδὲ
κλῆρος ἐν τῷ λόγῳ τούτῳ. Ἡ
γὰρ καρδία σου οὐκ ἔστιν
εὐθεῖα ἐνώπιον τοῦ θεοῦ.
Du hast keinen Anteil noch Erbe an diesem
Wort, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor
Gott.
Petrus nun sagte zu ihm: Dein Silber möge
mit dir ins Verderben (gehen), weil du
meintest, die Gabe Gottes mit Geld zu
erwerben!
Mit γὰρ („denn“) leitet Lukas den Grund ein, warum der Geist auf das
Gebet der Apostel erst kommen musste. Er war noch nicht da und sie
waren nur getauft. Mit ὑπῆρχον („sie waren gewesen seiend“) ist eine
Form deren dauerhaften Zustand zu beschreiben. Sie waren die ganze Zeit
zwar getauft, aber ohne den Heiligen Geist.
Das Imperfekt ἐπετίθουν („sie waren auflegend“) zeigt, dass sie dies ab
dann immer wieder getan haben, d.h. sie haben wohl jedem die Hand
aufgelegt, um ihre Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen, der Geist war
also auch für Nichtjuden zu empfangen, da die Samariter glaubten.
Θεασάμενος („zugesehen“) wurde durch einen Kopisten zu ἰδὼν
(„gesehen“) vereinfacht, obwohl diese Lesart nicht Teil der Überlieferung
ist, druckt es Nestle-Aland leider ab, zudem behaupten sie, τὸ ἅγιον
(„Heilige“) wäre nicht original, obwohl es sogar die alten Papyri in
Ägypten (P74 und 45) und nur der ohnehin schlecht kopierte Codex
Vaticanus auslässt, sodass wohl 99,99% der Handschriften „Heilig“
belegen. Das Wort χρήματα („Geld“) im Neutrum Plural ist ein
Kollektivum und fasst das Silber (Vers 20) zu einer Einheit zusammen.
Mit λέγων („sagend“) wird angeführt, was Simon bei dem Geldangebot zu
den Aposteln sagt.
Lukas gebraucht eine Alliteration, wenn er drei Wörter mit Sigma am
Anfang verwendet: σου σὺν σοὶ. Mit εἴη („es möge (gehen“) ist ein
Optativ, der den Wunsch ausdrückt, dessen Begründung mit ὅτι („weil“)
eingeleitet wird. Petrus geht davon aus, dass Simon verloren ist und in die
Hölle bzw. in das Verderben kommen würde. Der Wunsch ist zwar dessen
Bekehrung, sodass er ihn in Vers 22 zur Umkehr bewegen will, sodass sich
das Ansinnen von Petrus nur auf das Geld bezieht.
Mit μερὶς οὐδὲ κλῆρος („Anteil noch Erbe“) könnte ein Hendiadyoin
gemeint sein, wodurch die Bedeutung verstärkt wird: „Du hast absolut
keinen Erbanteil“ an Gottes Wort, d.h. da er unaufrichtig ist, steht er nicht
mit Gottes Wort in Verbindung.
8.22 Μετανόησον οὖν ἀπὸ τῆς
κακίας σου ταύτης, καὶ δεήθητι
τοῦ θεοῦ, εἰ ἄρα ἀφεθήσεταί
σοι ἡ ἐπίνοια τῆς καρδίας σου.
Denke also um von dieser deiner Bosheit und
bitte Gott, ob er dir wohl das Ansinnen
deines Herzens vergeben werden wird!
Petrus fordert Simon nun zur Umkehr auf und bezeichnet die Idee,
geistlichen Segen für Geld zu erhalten als Bosheit.
8.23 Εἰς γὰρ χολὴν πικρίας καὶ
σύνδεσμον ἀδικίας ὁρῶ σε
ὄντα.
8.24 Ἀποκριθεὶς δὲ ὁ Σίμων
εἶπεν, Δεήθητε ὑμεῖς ὑπὲρ ἐμοῦ
πρὸς τὸν κύριον, ὅπως μηδὲν
ἐπέλθῃ ἐπ᾽ ἐμὲ ὧν εἰρήκατε.
Ich sehe nämlich, dass du in bitterer Galle
und Fesseln von Ungerechtigkeit bist.
Petrus erklärt, warum er ihn auffordert, umzukehren, da er das Gift bzw.
die Galle in ihm und die innere ungerechte Haltung von Simon erkennt.
Geantwortet nun, sagte Simon: Bittet ihr für
mich beim Herrn, damit nichts auf mich
komme von den (Dingen), die ihr mir gesagt
habt!
Simon lehnt es ab, umzukehren und schiebt die Angelegenheit an die
Apostel zurück, die sich im Gebet um ihn kümmern sollen, da er zwar sich
nicht bekehren will, aber auch nicht in die Verdammnis kommen will.
8.25 Οἱ μὲν οὖν
διαμαρτυράμενοι καὶ
λαλήσαντες τὸν λόγον τοῦ
κυρίου, ὑπέστρεψαν εἰς
Ἱερουσαλήμ, πολλάς τε κώμας
τῶν Σαμαρειτῶν εὐηγγελίσαντο.
8.26 Ἄγγελος δὲ κυρίου
ἐλάλησεν πρὸς Φίλιππον,
λέγων, Ἀνάστηθι καὶ πορεύου
κατὰ μεσημβρίαν ἐπὶ τὴν ὁδὸν
τὴν καταβαίνουσαν ἀπὸ
Ἱερουσαλὴμ εἰς Γάζαν· αὕτη
ἐστὶν ἔρημος.
Sie nun also, das Wort des Herrn bezeugt
und gesprochen, kehrten um nach Jerusalem,
und verkündeten die gute Botschaft vielen
Dörfern der Samariter.
Als Metonymie stehen die Dörfer für die Bewohner der Dörfer. NestleAland druckt mit P74, der statt ὑπέστρεψαν das Imperfekt ὑπέστρεφον
(„sie waren zurückkehrend“) abschrieb, einen Kopierfehler ab, der sich
jedoch in der Überlieferung praktisch fast nur in Folgehandschriften
zeigte. Der Kopist interpretierte die Rückkehr als Prozess, sodass er statt
des Aorists ein Imperfekt schrieb.
Lukas leitet nun die Episode (von hier bis zum Vers 40) des ersten
nichtjüdischen Gläubigen ein, der nach seiner Bekehrung getauft wird.
Das Adjektiv ἔρημος („einsam, öde, menschenleer, wüst“) bedeutet, dass
es sich wohl um eine Nebenstraße handelt, auf dem wenige Menschen
unterwegs waren.
8.27 Καὶ ἀναστὰς ἐπορεύθη· καὶ
ἰδού, ἀνὴρ Αἰθίοψ εὐνοῦχος
δυνάστης Κανδάκης τῆς
βασιλίσσης Αἰθιόπων, ὃς ἦν ἐπὶ
Und aufgestanden, ging er. Und siehe, ein
äthiopischer Mann, ein Eunuch, ein
Machthaber der Kandake, der Königin von
Äthiopien, der über ihren ganzen Schatz
Ein Engel des Herrn nun sprach zu Philippus,
sagend: Stehe auf und gehe gegen Süden auf
den von Jerusalem nach Gaza
hinabführenden Weg! Dieser ist einsam.
Lukas gebraucht mit ἰδού („siehe“) eine Interjektion, d.h. er lenkt die
Aufmerksamkeit der Leser auf diesen ungewöhnlichen Mann, der mit
einigen Appositionen näher beschrieben wird. „Kandake“ ist ein
afrikanisches Wort für die dortigen Herrscher. Die Phrase εἰς Ἱερουσαλήμ
(„nach Jerusalem“) ist eine Richtungs- und keine Ortsangabe, d.h. sie gibt
πάσης τῆς γάζης αὐτῆς, ὃς
ἐληλύθει προσκυνήσων εἰς
Ἱερουσαλήμ,
(gesetzt) war, um anzubeten, nach Jerusalem
gekommen!
Antwort auf die Frage „wohin“, und nicht „wo“, sodass sie besser auf
„kommen“ bezogen werden müsste. Mit προσκυνήσων („um anzubeten“)
kommt ein seltenes Partizip Futur zum Ausdruck, das die Absicht deutlich
macht.
Der Reisende las den Propheten laut, sodass es Philippus (Vers 30) hören
konnte, dass es sich um den Propheten Jesaja handelte.
8.28 ἦν τε ὑποστρέφων καὶ
καθήμενος ἐπὶ τοῦ ἅρματος
αὐτοῦ, καὶ ἀνεγίνωσκεν τὸν
προφήτην Ἠσαΐαν.
Er war sodann zurückkehrend und auf
seinem Wagen sitzend. Und er war den
Propheten Jesaja lesend.
8.29 Εἶπεν δὲ τὸ πνεῦμα τῷ
Φιλίππῳ, Πρόσελθε καὶ
κολλήθητι τῷ ἅρματι τούτῳ.
Es sagte nun der Geist dem Philippus: Gehe
hin und schließe dich diesem Wagen an!
Um zu dem Wagen zu kommen, musste Philippus rennen, da er zu Fuß
unterwegs war, wie der nächste Vers deutlich macht.
8.30 Προσδραμὼν δὲ ὁ
Φίλιππος ἤκουσεν αὐτοῦ
ἀναγινώσκοντος τὸν προφήτην
Ἠσαΐαν, καὶ εἶπεν, Ἆρά γε
γινώσκεις ἃ ἀναγινώσκεις;
Hingelaufen nun, hörte Philippus ihn den
Propheten Jesaja lesen und sagte: Verstehst
du denn auch, was du liest?
Philippus offenbar zu Fuß unterwegs und begann nun dem Wagen
nachzurennen.
8.31 Ὁ δὲ εἶπεν, Πῶς γὰρ ἂν
δυναίμην, ἐὰν μή τις ὁδηγήσῃ
με; Παρεκάλεσέν τε τὸν
Φίλιππον ἀναβάντα καθίσαι
σὺν αὐτῷ.
Er nun sagte: Wie sollte ich denn, wenn nicht
jemand mich anleitet? Und er rief Philippus
her, dass er sich, aufgestiegen, zu ihm setze.
Mit einer Frage, die mit „unmöglich“ zu beantworten ist, stellt der Eunuch
klar, dass er den Abschnitt nicht selbst verstehen kann, daher bittet er
Philippus auf den Wagen zu steigen, um ihm die Stelle zu erklären.
8.32 Ἡ δὲ περιοχὴ τῆς γραφῆς
ἣν ἀνεγίνωσκεν ἦν αὕτη, Ὡς
πρόβατον ἐπὶ σφαγὴν ἤχθη, καὶ
ὡς ἀμνὸς ἐναντίον τοῦ
Der Abschnitt der Schrift nun, den er las, war
dieser: Wie ein Schaf wurde er zur
Schlachtung geführt, und wie ein Lamm vor
dem ihn Scherenden stumm (ist), so öffnet er
seinen Mund nicht.
Nun wird Jesaja 53,8 zitiert.
κείροντος αὐτὸν ἄφωνος, οὕτως
οὐκ ἀνοίγει τὸ στόμα αὐτοῦ.
8.33 Ἐν τῇ ταπεινώσει αὐτοῦ ἡ
κρίσις αὐτοῦ ἤρθη, τὴν δὲ
γενεὰν αὐτοῦ τίς διηγήσεται;
Ὅτι αἴρεται ἀπὸ τῆς γῆς ἡ ζωὴ
αὐτοῦ.
In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil
aufgehoben. Sein Geschlecht nun, wer wird
es beschreiben, da sein Leben
weggenommen wurde von der Erde?
Die Partikel δὲ („nun“), die Nestle-Aland auslässt, leitet einen weiteren
Gedanken ein. Mit der Frage wird zum beschrieben, dass der Messias sein
Leben verlieren wird und es unbeschreiblich ist, wie er aufgrund dessen
zu leiden hatte.
8.34 Ἀποκριθεὶς δὲ ὁ εὐνοῦχος
τῷ Φιλίππῳ εἶπεν, Δέομαί σου,
περὶ τίνος ὁ προφήτης λέγει
τοῦτο; Περὶ ἑαυτοῦ, ἢ περὶ
ἑτέρου τινός;
Der Eunuch nun, (das Wort) ergriffen, sagte
dem Philippus: Ich bitte dich, über wen sagt
der Prophet dies, über sich selbst oder über
irgendeinen anderen?
Die Frage des Eunuchen wird mit Ἀποκριθεὶς eingeleitet, das nicht auf
eine Antwort auf eine Frage abstellt, sondern das Ergreifen des Wortes
hier meint.
8.35 Ἀνοίξας δὲ ὁ Φίλιππος τὸ
στόμα αὐτοῦ, καὶ ἀρξάμενος
ἀπὸ τῆς γραφῆς ταύτης,
εὐηγγελίσατο αὐτῷ τὸν Ἰησοῦν.
Philippus, seinen Mund nun geöffnet, und
ausgegangen von dieser Schrift, verkündete
ihm Jesus als gute Botschaft.
Philippus beantwortet die Frage, dass es sich nicht um Jesaja selbst,
sondern um Jesus handelt, der den Tod am Kreuz sterben würde. Daran
knüpfte er die gute Botschaft an, dass auch der Eunuch davon profitieren
könnte.
8.36 Ὡς δὲ ἐπορεύοντο κατὰ τὴν
ὁδόν, ἦλθον ἐπί τι ὕδωρ· καί
φησιν ὁ εὐνοῦχος, Ἰδού, ὕδωρ·
τί κωλύει με βαπτισθῆναι;
Als sie den Weg nun fortsetzten, kamen sie
an ein bestimmtes Wasser. Und es redet der
Eunuch: Siehe, Wasser! Was hindert mich,
getauft zu werden?
In der Zwischenzeit mussten die beiden auch über die Taufe geredet
haben, sodass der Eunuch, dies wünscht.
8.37 εἶπεν δὲ ὁ Φίλιππος Εἰ
πιστεύεις ἐξ ὅλης τὴς καρδίας,
ἔξεστιν. ἀποκριθεὶς δὲ εἶπεν
Πιστεύω τὸν ὑιὸν τοῦ Θεοῦ
ἐιναι τὸν Ἰησοῦν Χριστόν.
Es sagte nun Philippus: Wenn du von ganzem
Herzen glaubst, ist es erlaubt. Geantwortet
nun, sagte er: Ich glaube, dass Jesus Christus
der Sohn Gottes ist.
Die Bedingung zur Tauf ist allein der Glaube an Christus, wie Philippus auf
die Frage deutlich macht. Der Vers 37 ist in den Handschriften
zahlenmäßig gering belegt. Jedoch enthalten in der Catena. Scripta
anonmya adversos Judaeo, Timothei et Aquilae und auch Joannes, Lectio
in dormitionem Deiparae diesen Satz. Es gibt hingegen kein Zitat, wo auf
Vers 36 direkt Vers 38 folgt, sodass es nicht ausgeschlossen ist, dass
dieser Vers inspiriert ist, sodass es hier abgedruckt wird. Laut Herbert
8.38 Καὶ ἐκέλευσεν στῆναι τὸ
ἅρμα· καὶ κατέβησαν
ἀμφότεροι εἰς τὸ ὕδωρ, ὅ τε
Φίλιππος καὶ ὁ εὐνοῦχος· καὶ
ἐβάπτισεν αὐτόν.
Und er befahl, dass der Wagen
stehen(bleibe). Und sie stiegen beide in das
Wasser hinab, sowohl Philippus als auch der
Kämmerer. Und er taufte ihn.
8.39 Ὅτε δὲ ἀνέβησαν ἐκ τοῦ
ὕδατος, πνεῦμα κυρίου
ἥρπασεν τὸν Φίλιππον· καὶ οὐκ
εἶδεν αὐτὸν οὐκέτι ὁ εὐνοῦχος,
ἐπορεύετο γὰρ τὴν ὁδὸν αὐτοῦ
χαίρων.
Als sie nun aus dem Wasser hochstiegen, riss
(der) Geist (des) Herrn den Philippus fort.
Und es sah ihn der Eunuch nicht mehr, doch
er war seinen Weg ziehend, sich freuend.
Jantzen befindet sich der Vers nicht nur in der Vulgata des Hieronymus,
sondern auch in einer Vielzahl alter lateinischer Hss (wie l, m, e, r, ar, ph
und gig) sowie im gr.Codex E (6. Joh.) und in mehreren gr. Hss (36, 88, 97,
103, 104, 242, 257, 307,322, 323, 385, 429, 453, 464, 467, 610, 629, 630,
913, 945, 1522, 1678, 1739,1765, 1877, 1891 und anderen). Obwohl der
Wortlaut sich unterscheiden kann, bleibt der Ort dieses Zeugnisses in
allen Kopien derselbe. Zitiert wird der Vers von Irenäus (202 n. Ch.; Adv.
Haer. III, 12,8). Deutsche Üsg.: „… dass dies Jesus sei, und dass in ihm die
Schrift erfüllt sei, wie der Eunuch selber glaubte und die Taufe begehrte
mit den Worten: ‚Ich glaube, dass Jesus der Sohn Gottes ist’? Dieser
wurde nun in die Länder Äthiopiens gesandt, um das zu verkünden, was
er selbst geglaubt hatte, dass ein Gott von den Propheten verkündet sei,
und dass dessen Sohn in menschlicher Gestalt erschienen sei, um wie ein
Schaf zur Schlachtbank geführt zu werden und so fort, wie die Propheten
von ihm gesprochen haben.“ Wie das Buch Adversus Haereses zeigt,
musste Iräneus tatsächlich den Text der Apostelgeschichte auf Griechisch
vor sich liegen haben; er zitierte laufend daraus und nahm inhaltlich
darauf Bezug.); zitiert wird er auch von Cyprian (258), Ambrosiaster (im
4.Joh.), Pacian (392), Ambrosius (397), Augustin (430) und Theophylakt
(1077).
Der Befehl, den Wagen anzuhalten richtet sich an den Kutscher, dem der
Eunuch nach der Aussage von Philippus, dass er aufgrund des Glaubens
getauft werden könne, an der Wasserstelle anhalten will.
Das Fortreißen bzw. die Entrückung von Philippus wird dadurch
unterstrichen, dass der Eunuch ihn daraufhin nicht mehr sah. Die
Konjunktion γὰρ („doch“) ist hier weniger eine Erklärung oder
Begründung, sondern wie „nicht doch“ in Apg. 16.37 eine betonte
kontrastive Aussage.
8.40 Φίλιππος δὲ εὑρέθη εἰς
Ἄζωτον· καὶ διερχόμενος
εὐηγγελίζετο τὰς πόλεις πάσας,
ἕως τοῦ ἐλθεῖν αὐτὸν εἰς
Καισάρειαν.
Philippus nun wurde zu Asdod gefunden.
Und hindurchziehend, war er die gute
Botschaft allen Städten verkündend bis zu
seinem Kommen nach Cäsarea.
Philippus predigte das Evangelium in Asdod, einer der Philisterstädte.
Mittels einer Metonymie, da die Städte für deren Einwohner stehen,
beschreibt Lukas, dass Philippus ganzen Ortschaften das Evangelium
predigte, bis er nördlich davon nach Cäsarea gelangte.
9.1 Ὁ δὲ Σαῦλος ἔτι ἐμπνέων
ἀπειλῆς καὶ φόνου εἰς τοὺς
μαθητὰς τοῦ κυρίου,
προσελθὼν τῷ ἀρχιερεῖ,
Saulus nun, noch Drohung und Mord gegen
die Schüler des Herrn schnaubend, zum
Hohenpriester gekommen,
Mit diesem Vers leitet Lukas die Bekehrung des Paulus ein, der zunächst
aufgrund seines hier im Nebensatz beschriebenen Hasses auf die Christen,
mit Erlaubnis des Hohenpriesters, diese gefangengenommen, nach
Jerusalem überstellt, wohl zum Prozess im Sanhedrin. Mit ἔτι („noch“)
wird deutlich, dass diese Haltung bald zu Ende sein würde.
9.2 ᾐτήσατο παρ᾽ αὐτοῦ
ἐπιστολὰς εἰς Δαμασκὸν πρὸς
τὰς συναγωγάς, ὅπως ἐάν τινας
εὕρῃ τῆς ὁδοῦ ὄντας ἄνδρας τε
καὶ γυναῖκας, δεδεμένους
ἀγάγῃ εἰς Ἱερουσαλήμ.
9.3 Ἐν δὲ τῷ πορεύεσθαι,
ἐγένετο αὐτὸν ἐγγίζειν τῇ
Δαμασκῷ· καὶ ἐξαίφνης
περιήστραψεν αὐτὸν φῶς ἀπὸ
τοῦ οὐρανοῦ·
erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an
die Synagogen, damit, wenn er welche finde,
die des Weges sind, Männer sowie auch
Frauen, sie gebunden nach Jerusalem führe.
Der Hohepriester in Jerusalem stellte ihm einen Haftbefehl aus, mit dem
er nach Damaskus unterwegs war. Nach dem Nebensatz in Vers 1 folgt
hier der Hauptsatz. Mit ὅπως („damit“) wird der Zweck der Briefe
eingeleitet.
Während der Reise nun geschah es, dass er
sich Damaskus näherte. Und plötzlich
umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel.
Mit πορεύεσθαι („das Gehen/Reisen“) kann auch ein Ritt mit dem Esel
oder dem Pferd bzw. mit dem Wagen gemeint sein, da die Strecke ca. 240
Kilometer weit ist, sodass sich „Reise“ statt „Gehen“ anbietet. Die Phrase
ἀπὸ τοῦ οὐρανοῦ („vom Himmel“) ist eine Orts- bzw. Herkunftsangabe,
d.h. das Licht kam vom Himmel.
9.4 καὶ πεσὼν ἐπὶ τὴν γῆν,
ἤκουσεν φωνὴν λέγουσαν
αὐτῷ, Σαούλ, Σαούλ, τί με
διώκεις;
9.5 Εἶπεν δέ, Τίς εἶ, κύριε; Ὁ δὲ
κύριος εἶπεν, Ἐγώ εἰμι Ἰησοῦς ὃν
σὺ διώκεις·
Und auf die Erde gefallen, hörte er eine
Stimme, die ihm sagte: Saul, Saul, was
verfolgst du mich?
Jesus identifiziert sich mit seiner Versammlung und bezieht deren
Verfolgung durch Saul, der eindrücklich zweifach angesprochen wird, auf
sich selbst.
Er sagte nun: Wer bist du, Herr? Der Herr
nun sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
Nestle-Aland lässt κύριος εἶπεν („der Herr sagte“) aus, obwohl sogar viele
Varianten auf den Originaltext, wie er hier abgedruckt ist hinweisen. Die
Auslassung kam wohl von P45 oder P74 und setzte sich in den bekannten
Folgehandschriften fort.
9.6 ἀλλὰ ἀνάστηθι καὶ εἴσελθε
εἰς τὴν πόλιν, καὶ λαληθήσεταί
σοι τί σε δεῖ ποιεῖν.
Doch stehe auf und gehe in die Stadt hinein
und es wird (zu) dir gesprochen werden, was
du tun sollst!
Mit ἀλλὰ („doch, aber“) kommt ein Kontrast zum Ausdruck. Noch liegt
Paulus da, doch er sollte sich aufmachen und in die Stadt Damaskus
gehen, um weitere Anweisungen zu erhalten. Nestle-Aland druckt mit
ἀλλ᾽ ἀνάστηθι eine Elidierung von α vor einem anderen α ab, was jedoch
nicht im Einklang mit dem NT oder der griechischen Sprache ist.
In Apg 22.10 wird „hören“ nicht mit dem Genitiv wie hier, sondern mit
Akkusativ gebildet, zudem wird „von seinem Mund“ erwähnt, d.h. hier
konnten sie den Klang einer Stimme hören, bzw. bemerken, dort, jedoch
wird klar, dass sie inhaltlich nichts mitbekamen bzw. es nicht verstanden.
9.7 Οἱ δὲ ἄνδρες οἱ
συνοδεύοντες αὐτῷ
εἱστήκεισαν ἐνεοί, ἀκούοντες
μὲν τῆς φωνῆς, μηδένα δὲ
θεωροῦντες.
9.8 Ἠγέρθη δὲ ὁ Σαῦλος ἀπὸ
τῆς γῆς· ἀνεῳγμένων τε τῶν
ὀφθαλμῶν αὐτοῦ, οὐδένα
ἔβλεπεν, χειραγωγοῦντες δὲ
αὐτὸν εἰσήγαγον εἰς Δαμασκόν.
Die mit ihm des Weges ziehenden Männer
nun standen sprachlos da, die Stimme zwar
hörend, aber niemand sehend.
Es stand nun Saulus von der Erde auf. Und,
als seine Augen geöffnet waren, erblickte er
niemand. Ihn nun bei der Hand führend,
brachten sie ihn nach Damaskus hinein.
Aufgrund des Lichtes hatte Paulus seine Augen geschlossen, die er nun
wieder öffnet, aber dennoch nichts sehen kann, sodass er die restliche
Strecke an der Hand geführt werden musste.
9.9 Καὶ ἦν ἡμέρας τρεῖς μὴ
βλέπων, καὶ οὐκ ἔφαγεν οὐδὲ
ἔπιεν.
9.10 Ἦν δέ τις μαθητὴς ἐν
Δαμασκῷ ὀνόματι Ἀνανίας, καὶ
εἶπεν πρὸς αὐτὸν ὁ κύριος ἐν
ὁράματι, Ἀνανία. Ὁ δὲ εἶπεν,
Ἰδοὺ ἐγώ, κύριε.
9.11 Ὁ δὲ κύριος πρὸς αὐτόν,
Ἀναστὰς πορεύθητι ἐπὶ τὴν
ῥύμην τὴν καλουμένην Εὐθεῖαν,
καὶ ζήτησον ἐν οἰκίᾳ Ἰούδα
Σαῦλον ὀνόματι, Ταρσέα· ἰδοὺ
γὰρ προσεύχεται,
Und er war drei Tage nicht sehend und
weder aß noch trank er.
Die Periphrase ἦν βλέπων („er war sehend“) zeigt die Dauer an, d.h.
betont den Verlauf der drei Tage.
Es war nun ein gewisser Schüler in Damaskus
mit Namen Ananias. Und es sagte der Herr zu
ihm in einer Vision: Ananias! Er nun sagte:
Siehe, (da bin) ich, Herr!
Die Aussage von Ananias Ἰδοὺ ἐγώ, κύριε („Siehe, (da bin) ich, Herr!“)
zeigt seine Bereitschaft an, auf Anweisungen zu hören und zu befolgen.
Der Herr nun (sagte) zu ihm: Aufgestanden,
gehe auf die Straße, welche „die Gerade“
genannt wird, und frage im Hause von Judas
nach einem mit Namen Saulus von Tarsus,
denn siehe, er betet!
Mit γὰρ („denn“) wird die Sendung von Ananias als Antwort auf das Gebet
des Saulus verstanden. Ananias soll sich zu ihm begeben, weil er betet,
wobei dies mit dem attention getter „siehe“ verstärkt ist.
9.12 καὶ εἶδεν ἐν ὁράματι ἄνδρα
ὀνόματι Ἀνανίαν εἰσελθόντα καὶ
ἐπιθέντα αὐτῷ χεῖρα, ὅπως
ἀναβλέψῃ.
9.13 Ἀπεκρίθη δὲ Ἀνανίας,
Κύριε, ἀκήκοα ἀπὸ πολλῶν περὶ
τοῦ ἀνδρὸς τούτου, ὅσα κακὰ
ἐποίησεν τοῖς ἁγίοις σου ἐν
Ἱερουσαλήμ·
Und er sah in einer Vision einen Mann mit
Namen Ananias, hereingekommen und ihm
die Hände aufgelegt, damit er wieder sähe.
9.14 καὶ ὧδε ἔχει ἐξουσίαν
παρὰ τῶν ἀρχιερέων, δῆσαι
πάντας τοὺς ἐπικαλουμένους τὸ
ὄνομά σου.
Und hier hat er Vollmacht von den
Hohenpriestern, all die deinen Namen
Anrufendem festzunehmen.
9.15 Εἶπεν δὲ πρὸς αὐτὸν ὁ
κύριος, Πορεύου, ὅτι σκεῦος
ἐκλογῆς μοι ἐστὶν οὗτος, τοῦ
βαστάσαι τὸ ὄνομά μου
ἐνώπιον ἐθνῶν καὶ βασιλέων,
υἱῶν τε Ἰσραήλ·
9.16 ἐγὼ γὰρ ὑποδείξω αὐτῷ
ὅσα δεῖ αὐτὸν ὑπὲρ τοῦ
ὀνόματός μου παθεῖν.
9.17 Ἀπῆλθεν δὲ Ἀνανίας καὶ
εἰσῆλθεν εἰς τὴν οἰκίαν, καὶ
ἐπιθεὶς ἐπ᾽ αὐτὸν τὰς χεῖρας
εἶπεν, Σαοὺλ ἀδελφέ, ὁ κύριος
ἀπέσταλκέν με, ὁ ὀφθείς σοι ἐν
τῇ ὁδῷ ᾗ ἤρχου, ὅπως
Es sagte nun der Herr zu ihm: Gehe hin, da
dieser mir ein Gefäß (der) Auserwählung ist,
um meinen Namen vor Nationen und
Königen, sowie Söhnen Israels zu tragen!
Es antwortete nun Ananias: Herr, ich habe
von vielen über diesen Mann gehört, wie viel
Böses er deinen Heiligen in Jerusalem tat.
Paulus hatte ein ähnliches Erlebnis. Im Gebet des Paulus ging es wohl u.a.
darum, wieder sehen zu können und als göttliche Antwort erhielt er eine
Vision, die das zusagt. Auf Hebräisch würde der Name „Hananiah“ („Gott
ist Gnade“) lauten.
Ananias ist verständlicherweise zögerlich. Die schwierigere Perfekt-Form
ἀκήκοα („ich habe gehört“) wurde durch einen Schreiber vereinfacht,
sodass dieser Fehler, d.h. eine einfache Aorist Form ἤκουσα, von NestleAland abgedruckt wurde, ein Hinweis darauf, dass dortige Kopisten den
Text vereinfachten, wohl um ihn für eine Übersetzung vorzubereiten. Das
Perfekt zeigt, dass Ananias die Dinge früher und bis zum
Sprecherzeitpunkt hörte und sie ihm gegenwärtig präsent sind
(resultativ).
Mit dem Adverb ὧδε („hier“) bezieht sich Lukas auf den Ort, d.h.
Damaskus, der mit „Jerusalem“ im Vers davor korrespondiert. D.h. es war
den Gläubigen bekannt, dass Paulus sie dort verfolgen würde, sodass
Ananias berechtigte Bedenken hatte, zu ihm zu gehen.
Der Ausdruck „Gefäß (der) Auserwählung“ ist dem Attribut nach ein
Genitivus qualitatis, d.h. Paulus ist ein „auserwähltes Gefäß“. Der Infinitiv
τοῦ βαστάσαι („um zu tragen“) leitet den Zweck und das Ziel ein, dass der
Herr mit Saulus als auserwähltem Gefäß hat.
Denn ich werde ihm zeigen, wieviel er für
meinen Namen leiden muss.
Es ging nun Ananias hin und ging in das Haus
hinein. Und die Hände auf ihn gelegt, sagte
er: Saul, Bruder, der Herr hat mich gesandt,
der dir erschien auf dem Weg, den du
kommend warst, damit du wieder sehend
und mit Heiligem Geist erfüllt werdest.
Mit ὅπως („damit“) leitet den Zweck der Sendung ein. Einige
Handschriften, angefangen von P45 und P75, fügten zur Erklärung Ἰησοῦς
(„Jesus“) hinzu, obwohl auch so klar wäre, um welche Person es sich beim
Herrn handelt, dieser erklärende Zusatz – da Lukas den Herrn nicht
namentlich, sondern indirekt über einen Relativsatz identifiziert - wird
von Nestle-Aland und dem Textus Receptus abgedruckt.
ἀναβλέψῃς καὶ πλησθῇς
πνεύματος ἁγίου.
9.18 Καὶ εὐθέως ἀπέπεσον ἀπὸ
τῶν ὀφθαλμῶν αὐτοῦ ὡσεὶ
λεπίδες, ἀνέβλεψέν τε καὶ
ἀναστὰς ἐβαπτίσθη,
Und sogleich fiel es von seinen Augen ab wie
Schuppen. Und er sah wieder, und
aufgestanden, wurde er getauft.
Das Wort λεπίδες („Schuppen“) wird im AT für die Kennzeichen von
Fischen verwendet. Beim Putzen von Fischen fallen die Schuppen ab und
so fiel die Blindheit von Saul ab und er konnte wieder sehen. Er saß oder
lag da, da er dann aufstand und sich taufen ließ.
9.19 καὶ λαβὼν τροφὴν
ἐνίσχυσεν. Ἐγένετο δὲ ὁ Σαῦλος
μετὰ τῶν ἐν Δαμασκῷ μαθητῶν
ἡμέρας τινάς.
Und Speise genommen, erstarkte er. Es war
nun Paulus mit den Schülern in Damaskus
etliche Tage (zusammen).
9.20 Καὶ εὐθέως ἐν ταῖς
συναγωγαῖς ἐκήρυσσεν τὸν
χριστόν, ὅτι οὗτός ἐστιν ὁ υἱὸς
τοῦ θεοῦ.
Und sogleich war er in den Synagogen von
Christus verkündend, dass dieser der Sohn
Gottes ist.
Zur seltenen Syntax und Semantik des zweiten Satzes vgl. 2. Chronica 17.3
„καὶ ἐγένετο κύριος μετὰ Ιωσαφατ ὅτι ἐπορεύθη ἐν ὁδοῖς τοῦ πατρὸς
αὐτοῦ ταῖς πρώταις καὶ οὐκ ἐξεζήτησεν τὰ εἴδωλα“. „Und Jehova war mit
Josaphat; denn er wandelte auf den früheren Wegen seines Vaters David
und suchte nicht die Baalim“. Aufgrund der Seltenheit des Ausdrucks
versuchte wohl ein Schreiber die Schwierigkeit zu umgehen und ließ ὁ
Σαῦλος („Saulus“) aus. Nestle-Aland druckt dies daraufhin ebenfalls nicht
ab.
Mit τὸν χριστόν („von/über Christus“) könnte ein Akkusativ der Referenz
gemeint sein, d.h. über Christus predigt er, dass genau er der Sohn Gottes
ist, wobei der Inhalt mit ὅτι („dass“) eingeleitet wird.
9.21 Ἐξίσταντο δὲ πάντες οἱ
ἀκούοντες καὶ ἔλεγον, Οὐχ
οὗτός ἐστιν ὁ πορθήσας ἐν
Ἱερουσαλὴμ τοὺς
ἐπικαλουμένους τὸ ὄνομα
τοῦτο, καὶ ὧδε εἰς τοῦτο
ἐλήλυθεν ἵνα δεδεμένους
αὐτοὺς ἀγάγῃ ἐπὶ τοὺς
ἀρχιερεῖς;
Es gerieten nun all die Hörenden außer sich
und waren sagend: Ist dieser nicht der,
welcher in Jerusalem die diesen Namen
Anrufenden zerstörte, und dazu
hierhergekommen ist, dass er sie gebunden
zu den Hohenpriestern führe?
Statt der Ortsangabe ἐν („in“) druckt Nestle-Aland eine Richtungsangabe
εἰς („nach“) ab, obwohl dies nur der Codex Sinaiticus falsch abgeschrieben
hat, sinnlos ist εἰς („zerstören“ passt nicht mit einer Richtungsangabe
zusammen, d.h. „A zerstört etwas nach B“) sowieso, d.h. 99,99% der
Handschriften werden übergangen und eine schlechte Handschrift sollte
die ursprüngliche Lesart aufweisen. Die Möglichkeit dieses Szenarios ist
ausgeschlossen.
9.22 Σαῦλος δὲ μᾶλλον
ἐνεδυναμοῦτο, καὶ συνέχυνεν
τοὺς Ἰουδαίους τοὺς
κατοικοῦντας ἐν Δαμασκῷ,
συμβιβάζων ὅτι οὗτός ἐστιν ὁ
χριστός.
9.23 Ὡς δὲ ἐπληροῦντο ἡμέραι
ἱκαναί, συνεβουλεύσαντο οἱ
Ἰουδαῖοι ἀνελεῖν αὐτόν·
9.24 ἐγνώσθη δὲ τῷ Σαύλῳ ἡ
ἐπιβουλὴ αὐτῶν. Παρετήρουν
τε τὰς πύλας ἡμέρας τε καὶ
νυκτός, ὅπως αὐτὸν ἀνέλωσιν·
Saulus nun war weiter erstarkend und
brachte die in Damaskus wohnenden Juden
in Verwirrung, beweisend, dass dieser der
Christus ist.
9.25 λαβόντες δὲ αὐτὸν οἱ
μαθηταὶ νυκτός, καθῆκαν διὰ
τοῦ τείχους, χαλάσαντες ἐν
σπυρίδι.
9.26 Παραγενόμενος δὲ ὁ
Σαῦλος ἐν Ἱερουσαλήμ,
ἐπειρᾶτο κολλᾶσθαι τοῖς
μαθηταῖς· καὶ πάντες
ἐφοβοῦντο αὐτόν, μὴ
πιστεύοντες ὅτι ἐστὶν μαθητής.
9.27 Βαρνάβας δὲ
ἐπιλαβόμενος αὐτὸν ἤγαγεν
πρὸς τοὺς ἀποστόλους, καὶ
διηγήσατο αὐτοῖς πῶς ἐν τῇ
ὁδῷ εἶδεν τὸν κύριον, καὶ ὅτι
ἐλάλησεν αὐτῷ, καὶ πῶς ἐν
Δαμασκῷ ἐπαρρησιάσατο ἐν τῷ
ὀνόματι τοῦ Ἰησοῦ.
Die Schüler ihn nun nachts genommen,
ließen ihn durch die Mauer herab, (ihn) in
einem Korb abgesenkt.
Als nun etliche Tage erfüllt werdend waren,
beschlossen die Juden, ihn zu beseitigen.
Es wurde nun dem Saulus deren Komplott
bekannt. Und sie waren die Tore sowohl Tag
als auch Nacht beobachtend, damit sie ihn
beseitigten.
Saulus nun in Jerusalem angekommen, war
versuchend, sich den Schülern
anzuschließen. Und alle waren ihn fürchtend,
nicht glaubend, dass er ein Schüler sei.
Barnabas nun, ihn aufgenommen, brachte
ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie
er auf dem Wege den Herrn sah, und dass er
zu ihm redete, und wie er in Damaskus
freimütig im Namen Jesu gesprochen habe.
9.28 Καὶ ἦν μετ᾽ αὐτῶν
Und er war mit ihnen nach Jerusalem
εἰσπορευόμενος εἰς
hineingehend und freimütig im Namen des
Herrn Jesus sprechend.
Ἱερουσαλήμ, καὶ
παρρησιαζόμενος ἐν τῷ ὀνόματι
τοῦ κυρίου Ἰησοῦ,
9.29 ἐλάλει τε καὶ συνεζήτει
πρὸς τοὺς Ἑλληνιστάς· οἱ δὲ
ἐπεχείρουν αὐτὸν ἀνελεῖν.
9.30 Ἐπιγνόντες δὲ οἱ ἀδελφοὶ
κατήγαγον αὐτὸν εἰς
Καισάρειαν, καὶ ἐξαπέστειλαν
αὐτὸν εἰς Ταρσόν.
Und er war sprechend als auch
argumentierend mit den Hellenisten. Sie nun
(versuchten), Hand an ihn zu legen, um ihn
zu beseitigen.
Die Brüder nun, es erfahren, brachten ihn
nach Cäsarea hinab und sandten ihn weg
nach Tarsus.
9.31 Αἱ μὲν οὖν ἐκκλησίαι καθ᾽
ὅλης τῆς Ἰουδαίας καὶ Γαλιλαίας
καὶ Σαμαρείας εἶχον εἰρήνην
οἰκοδομούμεναι, καὶ
πορευόμεναι τῷ φόβῳ τοῦ
κυρίου καὶ τῇ παρακλήσει τοῦ
ἁγίου πνεύματος ἐπληθύνοντο.
Die Versammlungen hatten nun also über
ganz Judäa und Galiläa und Samaria Frieden,
gebaut werdend und in der Furcht des Herrn
wandelnd. Und sie waren durch den Trost
(vom) Heiligen Geist zahlreicher werdend.
9.32 Εγένετο δὲ Πέτρον
διερχόμενον διὰ πάντων
Es geschah nun, dass Petrus, durch alles
hindurchziehend, auch zu den Lydda
bewohnenden Heiligen hinab kam.
Einige Kopisten vereinfachten den Text in „ein und ausgehen“, obwohl die
schwierige Passage wohl darauf hindeutet, dass die Periphrase eine
immer wiederkehrende Handlung beschreibt, dass Paulus wiederholt
nach Jerusalem hineinging, um dort mit den anderen Schülern zu
predigen. Die beiden Partizipien εἰσπορευόμενος („hineingehend“) und
παρρησιαζόμενος („freimütig sprechend“) hängen beide von ἦν („er
war“) ab, sodass sie auch semantisch zusammengehören. Nestle-Aland
lässt ohne große Begründung Ἰησοῦ („Jesu“) aus. Ein Teil der
Überlieferung fügt der schwierigen Passage am Anfang καὶ
ἐκπορευόμενος („und ausgehend“) hinzu, d.h., dass Paulus ein- und
ausging.
Das Imperfekt ἐπεχείρουν („sie (versuchten) Hand an ihn zu legen“) ist
nur ein Versuch.
κατελθεῖν καὶ πρὸς τοὺς ἁγίους
τοὺς κατοικοῦντας Λύδδαν.
9.33 Εὗρεν δὲ ἐκεῖ ἄνθρωπόν
τινα Αἰνέαν ὀνόματι, ἐξ ἐτῶν
ὀκτὼ κατακείμενον ἐπὶ
κραββάτῳ, ὃς ἦν
παραλελυμένος.
Er fand nun dort einen bestimmten
Menschen mit Namen Äneas, acht Jahre auf
dem Bett daniederliegend, der gelähmt war.
9.34 Καὶ εἶπεν αὐτῷ ὁ Πέτρος,
Αἰνέα, ἰᾶταί σε Ἰησοῦς ὁ
χριστός· ἀνάστηθι καὶ στρῶσον
σεαυτῷ. Καὶ εὐθέως ἀνέστη.
9.35 Καὶ εἶδον αὐτὸν πάντες οἱ
κατοικοῦντες Λύδδαν καὶ τὸν
Ἀσσάρωνα, οἵτινες ἐπέστρεψαν
ἐπὶ τὸν κύριον.
Und es sagte ihm Petrus: Äneas, Jesus, der
Christus, heilt dich. Stehe auf und bette dich
selbst! Und sofort stand er auf.
9.36 Ἐν Ἰόππῃ δέ τις ἦν
μαθήτρια ὀνόματι Ταβηθά, ἣ
διερμηνευομένη λέγεται
Δορκάς· αὕτη ἦν πλήρης
ἀγαθῶν ἔργων καὶ
ἐλεημοσυνῶν ὧν ἐποίει.
In Joppe nun war eine bestimmte Schülerin
mit Namen Tabitha, was übersetzt heißt
"Gazelle". Diese war voll guter Werke und
Almosen, die sie tuend war.
9.37 Ἐγένετο δὲ ἐν ταῖς ἡμέραις
ἐκείναις ἀσθενήσασαν αὐτὴν
ἀποθανεῖν· λούσαντες δὲ αὐτὴν
ἔθηκαν ἐν ὑπερῴῳ.
Es geschah nun in jenen Tagen, dass sie,
krank geworden, starb. Sie nun, sie
gewaschen, legten sie ins Obergeschoss.
9.38 Ἐγγὺς δὲ οὔσης Λύδδης τῇ
Ἰόππῃ, οἱ μαθηταὶ ἀκούσαντες
Da nun Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die
Schüler, gehört, dass Petrus darin ist, zu ihm,
Und es sahen ihn all die Lydda und Saron
Bewohnenden, welche sich zum Herrn
bekehrten.
Das Imperfekt ἐποίει („sie war tuend“) zeigt, dass Dorkas dies laufend und
nie anders tat. Tabitha bzw. Dorkas bedeutet „Gazelle“.
Die Bearbeiter der Handschriften, wohl auf die Initiative von P45, fügten
δύο ἄνδρας („zwei Männer“) hinzu, um die vermeintlich unbesetzte
ὅτι Πέτρος ἐστὶν ἐν αὐτῇ,
ἀπέστειλαν πρὸς αὐτόν,
παρακαλοῦντες μὴ ὀκνῆσαι
διελθεῖν ἕως αὐτῶν.
bittend, nicht zu zögern, bis zu ihnen
durchzukommen.
9.39 Ἀναστὰς δὲ Πέτρος
συνῆλθεν αὐτοῖς· ὃν
παραγενόμενον ἀνήγαγον εἰς τὸ
ὑπερῷον, καὶ παρέστησαν αὐτῷ
πᾶσαι αἱ χῆραι κλαίουσαι καὶ
ἐπιδεικνύμεναι χιτῶνας καὶ
ἱμάτια ὅσα ἐποίει μετ᾽ αὐτῶν
οὖσα ἡ Δορκάς.
Sich nun aufgemacht, ging Perus mit ihnen,
den, angekommen, sie zum Obergeschoss
führten. Und es traten all die Witwen
weinend zu ihm und zeigten ihm die
Untergewänder und Obergewänder, welche
"Gazelle", bei ihnen seiend, machend war.
9.40 Ἐκβαλὼν δὲ ἔξω πάντας ὁ
Πέτρος θεὶς τὰ γόνατα
προσηύξατο· καὶ ἐπιστρέψας
πρὸς τὸ σῶμα, εἶπεν, Ταβηθά,
ἀνάστηθι. Ἡ δὲ ἤνοιξεν τοὺς
ὀφθαλμοὺς αὐτῆς· καὶ ἰδοῦσα
τὸν Πέτρον, ἀνεκάθισεν.
Alle nun nach draußen hinausgetrieben, die
Knie gebeugt, betete Petrus, und hingewandt
zum Körper, sagte er: Tabitha, stehe auf! Sie
nun öffnete ihre Augen. Und Petrus sehend,
setzte sie sich auf.
9.41 Δοὺς δὲ αὐτῇ χεῖρα,
ἀνέστησεν αὐτήν· φωνήσας δὲ
τοὺς ἁγίους καὶ τὰς χήρας,
παρέστησεν αὐτὴν ζῶσαν.
Er nun, ihr die Hand gegeben, richtete sie
auf. Die Heiligen und die Witwen gerufen,
stellte er sie lebend vor.
Leerstelle zu füllen, obwohl dies unnötig wäre, dieser konnte sich in
einigen Folgehandschriften noch zeigen, aber die Überlieferung insgesamt
kennt dies nicht, sodass es nicht zum inspirierten Text gehört, obwohl
Nestle-Aland ihn abdruckt, ebenso wie er den letzten Satz vereinfacht
abdruckt, indem er einen Imperativ und eine direkte Rede statt des
Infinitivs abdruckt.
Das Imperfekt ἐποίει („sie war machend“) zeigt, dass dies ihre laufende
Beschäftigung war.
9.42 Γνωστὸν δὲ ἐγένετο καθ᾽
ὅλης τῆς Ἰόππης, καὶ πολλοὶ
ἐπίστευσαν ἐπὶ τὸν κύριον.
Bekannt wurde es nun über ganz Joppe und
viele glaubten an den Herrn.
9.43 Ἐγένετο δὲ ἡμέρας ἱκανὰς
μεῖναι αὐτὸν ἐν Ἰόππῃ παρά τινι
Σίμωνι βυρσεῖ.
Und es begab sich nun, dass er etliche Tage
in Joppe bei einem gewissen Simon, einem
Gerber, blieb.
10.1 Ἀνὴρ δέ τις ἦν ἐν
Καισαρείᾳ ὀνόματι Κορνήλιος,
ἑκατοντάρχης ἐκ σπείρης τῆς
καλουμένης Ἰταλικῆς,
Ein bestimmter Mann nun war in Cäsarea mit
Namen Kornelius, ein Hundertschaftsführer
von der „italienisch“ genannten Kohorte,
10.2 εὐσεβὴς καὶ φοβούμενος
τὸν θεὸν σὺν παντὶ τῷ οἴκῳ
αὐτοῦ, ποιῶν τε ἐλεημοσύνας
πολλὰς τῷ λαῷ, καὶ δεόμενος
τοῦ θεοῦ διὰ παντός.
fromm und Gott fürchtend mit all seinem
Haus, sowie dem Volk viele Almosen gebend
und Gott allzeit bittend.
10.3 Εἶδεν ἐν ὁράματι φανερῶς,
ὡσεὶ ὥραν ἐνάτην τῆς ἡμέρας,
ἄγγελον τοῦ θεοῦ εἰσελθόντα
πρὸς αὐτόν, καὶ εἰπόντα αὐτῷ,
Κορνήλιε.
Er sah in einer Vision deutlich, etwa um die
neunte Stunde des Tages, einen Engel Gottes
zu ihm hereingekommen und ihm gesagt
habend: Kornelius!
Flavius Arrianus, Acies contra Alanos,12.2ff, erwähnt die hier genannte
„italienische Kohorte“:
„ἐπιτετάχθων δὲ τῷ κέρατι τῷ μὲν δεξιῷ οἱ ἀμφὶ Οὐασάκην καὶ Ἄρβηλον
Ἀρμένιοι, τὸ ὑπερδεξιώτατον τοῦ κέρως ἔχοντες, ὅτι τοξόται εἰσὶν
οἱ σύμπαντες. προτετάχθων δὲ αὐτῶν οἱ τῆς σπείρης τῆς Ἰταλικῆς πεζοί.
πάντων δὲ ἡγείσθω Πούλχερ, ὅστις καὶ τῆς σπείρης τῆς Ἰταλικῆς ἄρχει.
„Auf der rechten Flanke sollten die Armenier mit Vasakes und Arbelos
aufgestellt werden, die den höchsten Teil der Flanke halten, da sie alle
Bogenschützen sind. Vor ihnen müssen die Infanteristen der italienischen
Kohorte positioniert werden. Das Kommando über sie alle hat Pulcher,
der für die italienische Kohorte zuständig ist. Sowohl Vasakes als auch
Arbelos mit ihrer Kavallerie und Infanterie sollten ihm zur Seite gestellt
werden“.
10.4 Ὁ δὲ ἀτενίσας αὐτῷ καὶ
ἔμφοβος γενόμενος εἶπεν, Τί
ἐστιν, κύριε; Εἶπεν δὲ αὐτῷ, Αἱ
προσευχαί σου καὶ αἱ
ἐλεημοσύναι σου ἀνέβησαν εἰς
μνημόσυνον ἐνώπιον τοῦ θεοῦ.
Er nun, ihn angestarrt und in Furcht geraten,
sagte: Was ist, Herr? Er sagte ihm nun: Deine
Gebete und deine Almosen stiegen auf zum
Gedenken vor Gott!
10.5 Καὶ νῦν πέμψον εἰς Ἰόππην
ἄνδρας, καὶ μετάπεμψαι
Σίμωνα τὸν ἐπικαλούμενον
Πέτρον·
Und jetzt schicke Männer nach Joppe und
lass Simon herüberholen, den Petrus
Zubenannten!
10.6 οὗτος ξενίζεται παρά τινι
Σίμωνι βυρσεῖ, ᾧ ἐστιν οἰκία
παρὰ θάλασσαν·
10.7 ὡς δὲ ἀπῆλθεν ὁ ἄγγελος ὁ
λαλῶν τῷ Κορνηλίῳ, φωνήσας
δύο τῶν οἰκετῶν αὐτοῦ, καὶ
στρατιώτην εὐσεβῆ τῶν
προσκαρτερούντων αὐτῷ,
Dieser wurde von einem bestimmten Simon
beherbergt, einem Gerber, dem ein Haus am
See gehört.
Als nun der mit Kornelius sprechende Engel
wegging, zwei seiner Hausdiener und einen
frommen Soldaten gerufen, von denen, die
beständig bei ihm waren,
10.8 καὶ ἐξηγησάμενος αὐτοῖς
ἅπαντα, ἀπέστειλεν αὐτοὺς εἰς
τὴν Ἰόππην.
und ihnen alles erzählt, sandte er sie nach
Joppe.
10.9 Τῇ δὲ ἐπαύριον,
ὁδοιπορούντων ἐκείνων καὶ τῇ
πόλει ἐγγιζόντων, ἀνέβη Πέτρος
ἐπὶ τὸ δῶμα προσεύξασθαι,
περὶ ὥραν ἕκτην·
Am folgenden (Tag) nun, als jene unterwegs
sind und sich der Stadt nähern, stieg Petrus
auf das Dach hinauf, um zu beten, um die
sechste Stunde.
Da Lukas anders als Johannes die jüdische Zählweise gebraucht, ist die
sechste Stunde 12 Uhr am Mittag, d.h. Petrus nutzt die Mittagspause für
Gebet.
10.10 ἐγένετο δὲ πρόσπεινος,
καὶ ἤθελεν γεύσασθαι·
παρασκευαζόντων δὲ ἐκείνων,
ἐπέπεσεν ἐπ᾽ αὐτὸν ἔκστασις,
Er wurde nun hungrig und war essen
wollend. Als jene nun etwas zubereiteten,
überfiel ihn eine Ekstase,
10.11 καὶ θεωρεῖ τὸν οὐρανὸν
ἀνεῳγμένον, καὶ καταβαῖνον
ἐπ᾽ αὐτὸν σκεῦός τι ὡς ὀθόνην
μεγάλην, τέσσαρσιν ἀρχαῖς
δεδεμένον, καὶ καθιέμενον ἐπὶ
τῆς γῆς·
und er schaut den Himmel geöffnet und ein
bestimmtes Behältnis herabkommend auf
ihn, wie eine große Decke, an vier Enden
gebunden, und auf die Erde herabgelassen
werdend.
10.12 ἐν ᾧ ὑπῆρχεν πάντα τὰ
τετράποδα τῆς γῆς καὶ τὰ θηρία
καὶ τὰ ἑρπετὰ καὶ τὰ πετεινὰ
τοῦ οὐρανοῦ.
10.13 Καὶ ἐγένετο φωνὴ πρὸς
αὐτόν, Ἀναστάς, Πέτρε, θῦσον
καὶ φάγε.
Darin waren sich all die Vierfüßler der Erde
befindend und die Wildtiere und die
Kriechtiere und die Vögel des Himmels.
10.14 Ὁ δὲ Πέτρος εἶπεν,
Μηδαμῶς, κύριε· ὅτι οὐδέποτε
ἔφαγον πᾶν κοινὸν ἢ
ἀκάθαρτον.
10.15 Καὶ φωνὴ πάλιν ἐκ
δευτέρου πρὸς αὐτόν, Ἃ ὁ θεὸς
ἐκαθάρισεν, σὺ μὴ κοίνου.
10.16 Τοῦτο δὲ ἐγένετο ἐπὶ τρίς·
καὶ πάλιν ἀνελήφθη τὸ σκεῦος
εἰς τὸν οὐρανόν.
Petrus nun sagte: Auf keinen Fall, Herr, da ich
niemals etwas Gewöhnliches oder Unreines
aß!
Mit dieser Vision wird Petrus von Gott vorbereitet, dass auch Heiden wie
Kornelius zum Heil kommen können und dieses nicht mehr nur auf Juden
begrenzt ist. Ein Kopist vereinfachte ἐπέπεσεν („es überfiel“) in ἐγένετο
(„geriet“), wohl in der Absicht, für Übersetzer in Ägypten, wo Griechisch
kaum mehr bekannt war, eine Vereinfachung zu bieten. Dies wurde von
Nestle-Aland leider so abgedruckt.
Die Form θεωρεῖ („er schaut“) ist ein historisches Präsens, das
Unmittelbarkeit und Aufmerksamkeit bewirken soll. Die Form καταβαῖνον
(„herabkommend“) ist linksversetzt und somit betont, d.h. für Lukas ist es
bedeutsam, dass diese Behältnis von oben auf Petrus herunterkommt. An
dem Behältnis befanden sich Zipfel bzw. Enden oder Ecken, an denen es
zusammengebunden war, also ein Bündel bildeten, und so herabgelassen
wurde. Die vier Enden könnten die vier Himmelsrichtungen beschreiben,
aus denen Menschen kommen, um erlöst zu werden.
Nestle-Aland liest den Vers verstümmelt: „ἐν ᾧ ὑπῆρχεν πάντα τὰ
τετράποδα καὶ ἑρπετὰ τῆς γῆς καὶ πετεινὰ τοῦ οὐρανοῦ“. D.h. τῆς γῆς
(„der Erde“) und καὶ τὰ θηρία („und die Tiere“) wurden von ausgelassen,
Urheber wohl P74.
Und es geschah eine Stimme zu ihm:
Aufgestanden, Petrus, schlachte und iss!
Und eine Stimme (geschah) wiederum zum
zweiten (Mal) zu ihm: Was Gott reinigte,
mache du nicht unrein!
Dies nun geschah dreimal so oft, und das
Behältnis wurde wieder in den Himmel
hochgenommen.
Der seltene Ausdruck ἐπὶ τρίς vgl. Aesopus, Fabula 8.1: „Eines Tages ging
der Fabeldichter Äsop, der etwas Zeit übrig hatte, in eine Werft. Die
Arbeiter neckten ihn und provozierten ihn zu einer Antwort. So sagte er
zu ihnen: 'Am Anfang gab es nur Chaos und Wasser. Aber Zeus wollte,
10.17 Ὡς δὲ ἐν ἑαυτῷ διηπόρει
ὁ Πέτρος τί ἂν εἴη τὸ ὅραμα ὃ
εἶδεν, καὶ ἰδού, οἱ ἄνδρες οἱ
ἀπεσταλμένοι ἀπὸ τοῦ
Κορνηλίου, διερωτήσαντες τὴν
οἰκίαν Σίμωνος, ἐπέστησαν ἐπὶ
τὸν πυλῶνα,
Als nun Petrus in sich selbst verunsichert
war, was wohl die Vision sein sollte, die er
sah, und siehe, da standen die von Kornelius
gesandten Männer, Simons Haus ermittelt,
am Tor!
10.18 καὶ φωνήσαντες
ἐπυνθάνοντο εἰ Σίμων, ὁ
ἐπικαλούμενος Πέτρος, ἐνθάδε
ξενίζεται.
Und gerufen, waren sie erfragend, ob Simon,
der Petrus zubenannt ist, dort beherbergt
wird.
10.19 Τοῦ δὲ Πέτρου
διενθυμουμένου περὶ τοῦ
ὁράματος, εἶπεν αὐτῷ τὸ
πνεῦμα, Ἰδού, ἄνδρες ζητοῦσίν
σε.
Als Petrus nun über die Vision nachsinnt,
sagte ihm der Geist: Siehe, Männer suchen
dich!
dass ein weiteres Element, die Erde, erscheint, und verlangte, dass sie das
Meer dreimal verschluckt. Die Erde machte sich an die Arbeit und
schluckte einmal, woraufhin sich die Berge bildeten. Dann schluckte sie
einmal, woraufhin sich die Berge bildeten. Dann verschluckte sie das
Meer ein zweites Mal, und sie brachte die Ebenen hervor. Wenn sie
beschließt, das Meer dreimal so oft (ἐπὶ τρίς) zu verschlucken, werdet ihr
ohne Arbeit sein.“ Vgl. auch Plutarchus, Antonius 39.7,2:
„ἐπεὶ δὲ τῆς διώξεως γενομένης τοῖς μὲν πεζοῖς
ἐπὶ πεντήκοντα στάδια, τοῖς δ’ ἱππεῦσιν ἐπὶ τρὶς τοσαῦτα“. „Als die
Fußsoldaten die Verfolgung über fünfzig Stadien vornahm, die Reiterei
dreimal so lange ...“. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler, den wohl P74
aufbrachte, und an die bekannten Folgehandschriften in der Region dort
vererbte, εὐθὺς („sofort“) statt πάλιν („wieder“) ab.
Das Imperfekt διηπόρει („ratlos gewesen seiend“) ist ein Durativ der
Vergangenheit und als solcher im Deutschen nur mit Mühe übersetzbar.
Die Zahl der drei Männer korrespondiert mit dem dreimaligen
Herablassen des Tuches.
10.20 Ἀλλὰ ἀναστὰς κατάβηθι,
καὶ πορεύου σὺν αὐτοῖς, μηδὲν
διακρινόμενος· διότι ἐγὼ
ἀπέσταλκα αὐτούς.
10.21 Καταβὰς δὲ Πέτρος πρὸς
τοὺς ἄνδρας εἶπεν, Ἰδού, ἐγώ
εἰμι ὃν ζητεῖτε· τίς ἡ αἰτία δι᾽ ἣν
πάρεστε;
10.21 Οἱ δὲ εἶπον, Κορνήλιος
ἑκατοντάρχης, ἀνὴρ δίκαιος καὶ
φοβούμενος τὸν θεόν,
μαρτυρούμενός τε ὑπὸ ὅλου
τοῦ ἔθνους τῶν Ἰουδαίων,
ἐχρηματίσθη ὑπὸ ἀγγέλου
ἁγίου μεταπέμψασθαί σε εἰς
τὸν οἶκον αὐτοῦ, καὶ ἀκοῦσαι
ῥήματα παρὰ σοῦ.
Doch aufgestanden, gehe hinunter und gehe
mit ihnen, nichts bezweifelnd, daher, da ich
sie gesandt habe.
Das Reden des Geistes wird fortgesetzt. Nestle-Aland druckt mit ἀλλ᾽
ἀναστὰς eine Elidierung von α vor einem anderen α ab, was jedoch nicht
im Einklang mit dem NT oder der griechischen Sprache ist.
Sie nun sagten: Kornelius, der
Hundertschaftsführer, ein gerechter und
Gott fürchtender Mann, sowie von der
ganzen Nation der Juden bestätigt, wurde
von einem heiligen Engel angewiesen, dich in
sein Haus herüberzuholen, und Aussagen von
dir zu hören.
Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶπαν statt εἶπον („sie sagten“)
ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch
konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht.
10.22 Εἰσκαλεσάμενος οὖν
αὐτοὺς ἐξένισεν. Τῇ δὲ
ἐπαύριον ὁ Πέτρος ἐξῆλθεν σὺν
αὐτοῖς, καί τινες τῶν ἀδελφῶν
τῶν ἀπὸ Ἰόππης συνῆλθον
αὐτῷ.
10.23 Καὶ τῇ ἐπαύριον εἰσῆλθον
εἰς τὴν Καισάρειαν. Ὁ δὲ
Κορνήλιος ἦν προσδοκῶν
αὐτούς, συγκαλεσάμενος τοὺς
συγγενεῖς αὐτοῦ καὶ τοὺς
ἀναγκαίους φίλους.
10.24 Ὡς δὲ ἐγένετο τοῦ
εἰσελθεῖν τὸν Πέτρον,
Sie also eingeladen, beherbergte er sie. Am
folgenden (Tag) nun ging Petrus mit ihnen
fort, und einige der Brüder von Joppe gingen
mit ihm.
Statt ὁ Πέτρος („Petrus“) druckt Nestle-Aland ἀναστὰς („aufgestanden“)
ab, ein wohl von P74 aufgebrachter Fehler, der sich noch in die bekannten
Folgehandschriften weitervererben konnte, für die Überlieferung aber
bedeutungslos ist.
Und am folgenden (Tag) kamen sie nach
Cäsarea hinein. Kornelius nun war sie
erwartend, zusammengerufen seine
Verwandten und die nächsten Freunde.
Καὶ („und“) wird von Nestle-Aland ausgelassen, zudem wird der Plural
εἰσῆλθον („sie kamen hinein“) zu einem Singular geändert εἰσῆλθεν („er
kam hinein“).
Hinuntergegangen nun, sagte Petrus zu den
Männern: Siehe, ich bin (es), den ihr sucht!
Was ist der Grund, wegen dem ihr da seid?
Es geschah nun, als Petrus eintrat: Kornelius
huldigte, ihm entgegengegangen, (ihm), zu
den Füßen gefallen.
συναντήσας αὐτῷ ὁ Κορνήλιος,
πεσὼν ἐπὶ τοὺς πόδας,
προσεκύνησεν.
10.25 Ὁ δὲ Πέτρος αὐτὸν
ἤγειρεν λέγων, Ἀνάστηθι· κἀγὼ
αὐτὸς ἄνθρωπός εἰμι.
Petrus nun richtete ihn auf, sagend: Stehe
auf! Auch ich selbst bin ein Mensch!
Während Petrus Kornelius von den Knien aufrichtet, sagt er, er sollte die
Huldigung bzw. Anbetung seiner Person beenden; κἀγὼ („auch ich“)
bezieht sich darauf, dass er wie Kornelius und die anderen ebenfalls nur
ein Mensch und kein Gott ist, der anzubeten wäre.
10.26 Καὶ συνομιλῶν αὐτῷ
εἰσῆλθεν, καὶ εὑρίσκει
συνεληλυθότας πολλούς,
Und er ging, sich mit ihm unterredend,
hinein und findet viele
zusammengekommen.
Die Form εὑρίσκει („er findet“) ist ein historisches Präsens, das
Unmittelbarkeit und Aufmerksamkeit bewirken soll.
10.27 ἔφη τε πρὸς αὐτούς,
Ὑμεῖς ἐπίστασθε ὡς ἀθέμιτόν
ἐστιν ἀνδρὶ Ἰουδαίῳ κολλᾶσθαι
ἢ προσέρχεσθαι ἀλλοφύλῳ· καὶ
ἐμοὶ ὁ θεὸς ἔδειξεν μηδένα
κοινὸν ἢ ἀκάθαρτον λέγειν
ἄνθρωπον·
Sodann redete er zu ihnen: Ihr versteht, wie
gesetzeswidrig es einem jüdischen Mann ist,
sich einem Fremdling anzuschließen oder
hinzugehen. Und (doch) zeigte mir Gott,
keinen Menschen gewöhnlich oder unrein zu
nennen.
Die Konjunktion καὶ („und (doch)“ ist hier adversativ.
10.28 διὸ καὶ ἀναντιρρήτως
ἦλθον μεταπεμφθείς.
Πυνθάνομαι οὖν, τίνι λόγῳ
μετεπέμψασθέ με.
Daher kam ich auch, herübergeholt,
widerspruchslos. Ich frage also: (Wegen)
welcher Angelegenheit ließt ihr mich
herholen?
10.29 Καὶ ὁ Κορνήλιος ἔφη, Ἀπὸ
τετάρτης ἡμέρας μέχρι ταύτης
τῆς ὥρας ἤμην νηστεύων, καὶ
τὴν ἐνάτην ὥραν
προσευχόμενος ἐν τῷ οἴκῳ μου·
Und Kornelius redete: Seit vier Tagen war ich
bis zu dieser Stunde fastend, und die neunte
Stunde (war) ich in meinem Haus betend.
Und siehe, ein Mann stand vor mir in hellem
Gewand!
Die Konjunktion διὸ („daher“) leitet ein, dass Petrus der Vision Gottes
gehorsam war und tat, was man ihm sagte, ohne weiter Widerstand zu
leisten, dass nun auch Heiden Zugang zu Gott haben würden. Nun will
Petrus wissen, aus welchem Grund Kornelius ihn riefen ließ, wobei τίνι
λόγῳ („wegen welcher Angelegenheit/Sache/Grund“) ist ein Dativus
causae.
Kornelius rechnet wohl inklusive, d.h. der heutige Tag wird mitgerechnet.
Mit ἤμην νηστεύων („ich war fastend“) kommt die Dauer des Fastens zum
Ausdruck. Die Engel hatten helle und glänzende Kleider. Sie sahen aus wie
Menschen, aber sie trugen Engelskleider. Die strahlende Kleidung weist
sie als Boten des Himmels aus, und obwohl Engel geschlechtslos sind,
hatten sie die Gestalt von jungen Männern angenommen. Nestle-Aland
καὶ ἰδού, ἀνὴρ ἔστη ἐνώπιόν
μου ἐν ἐσθῆτι λαμπρᾷ,
10.30 καί φησιν, Κορνήλιε,
εἰσηκούσθη σου ἡ προσευχή,
καὶ αἱ ἐλεημοσύναι σου
ἐμνήσθησαν ἐνώπιον τοῦ θεοῦ.
lässt die einheitlich überlieferten Wörter νηστεύων καὶ („fastend und“)
aus.
Und er redet: Kornelius, es wurde dein Gebet Mit φησίν („er spricht“) gebraucht Lukas ein historisches Präsens, um die
erhört, und deine Almosen kamen vor Gott in Unmittelbarkeit plastisch vor Augen zu malen.
Erinnerung.
10.32 Πέμψον οὖν εἰς Ἰόππην,
καὶ μετακάλεσαι Σίμωνα ὃς
ἐπικαλεῖται Πέτρος· οὗτος
ξενίζεται ἐν οἰκίᾳ Σίμωνος
βυρσέως παρὰ θάλασσαν· ὃς
παραγενόμενος λαλήσει σοι.
10.33 Ἐξαυτῆς οὖν ἔπεμψα
πρός σε· σύ τε καλῶς ἐποίησας
παραγενόμενος. Νῦν οὖν
πάντες ἡμεῖς ἐνώπιον τοῦ θεοῦ
πάρεσμεν ἀκοῦσαι πάντα τὰ
προστεταγμένα σοι ὑπὸ τοῦ
θεοῦ.
Schicke also nach Joppe, und lass Simon, der
Petrus zubenannt ist, herüberholen! Dieser
wird im Haus von Simon, einem Gerber, am
Meer beherbergt, der (zu) dir, angekommen,
sprechen wird.
Nestle-Aland lässt ὃς παραγενόμενος λαλήσει σοι („der, angekommen,
(zu) dir sprechen wird“) aus, das auf der Grundlage von nur fünf,
fehlerabhängiger Handschriften, wobei P45 wohl der Urheber der
Auslassung war. Die Überlieferung blieb davon jedoch unangetastet,
sodass wohl ca. 99,9% der Handschriften die Auslassung nicht kennen.
Unverzüglich schickte ich also zu dir. Und du
tatest gut, gekommen zu sein. Jetzt sind wir
also alle vor Gott anwesend, um all das dir
von Gott Aufgetragene zu hören.
Nestle-Aland druckt den Kopierfehler κυρίου („Herr“) statt θεοῦ („Gott“),
den wohl P45 aufbrachte und an einige weitervererben konnte. Dies ist
einer seiner häufigen Fehler, da nur ein Buchstabe Unterschied ist, also κ
statt θ, da die Nomina sacra nur den ersten und letzten Buchstaben
abdrucken.
10.34 Ἀνοίξας δὲ Πέτρος τὸ
στόμα εἶπεν, Ἐπ᾽ ἀληθείας
καταλαμβάνομαι ὅτι οὐκ ἔστιν
προσωπολήπτης ὁ θεός·
Petrus nun, den Mund geöffnet, sagte: In
Wahrheit begreife ich, dass Gott nicht die
Person ansieht,
10.35 ἀλλ᾽ ἐν παντὶ ἔθνει ὁ
φοβούμενος αὐτὸν καὶ
ἐργαζόμενος δικαιοσύνην,
δεκτὸς αὐτῷ ἐστιν.
sondern in jeder Nation ist der ihn
Fürchtende und Gerechtigkeit Übende ihm
angenehm.
10.36 Τὸν λόγον ὃν ἀπέστειλεν
τοῖς υἱοῖς Ἰσραήλ,
εὐαγγελιζόμενος εἰρήνην διὰ
Ἰησοῦ χριστοῦ οὗτός ἐστιν
πάντων κύριος
Das Wort, das er den Söhnen Israels als gute
Botschaft sandte, Frieden durch Jesus
Christus verkündend - dieser ist aller Herr -
Des Prädikativ κύριος („der Herr“) braucht keinen Artikel, um definit zu
sein.
10.37 ὑμεῖς οἴδατε, τὸ
γενόμενον ῥῆμα καθ᾽ ὅλης τῆς
Ἰουδαίας, ἀρξάμενον ἀπὸ τῆς
Γαλιλαίας, μετὰ τὸ βάπτισμα ὃ
ἐκήρυξεν Ἰωάννης·
kennt ihr als die durch ganz Judäa
geschehene Sache, angefangen von Galiläa
aus, nach der Taufe, die Johannes
verkündete:
10.38 Ἰησοῦν τὸν ἀπὸ Ναζαρέτ,
ὡς ἔχρισεν αὐτὸν ὁ θεὸς
πνεύματι ἁγίῳ καὶ δυνάμει, ὃς
διῆλθεν εὐεργετῶν καὶ ἰώμενος
πάντας τοὺς
καταδυναστευομένους ὑπὸ τοῦ
διαβόλου, ὅτι ὁ θεὸς ἦν μετ᾽
αὐτοῦ.
Wie Gott Jesus, der von Nazareth, ihn mit
dem Heiligen Geist und mit Kraft salbte, der
umherzog, wohltuend und all die vom Teufel
Überwältigten heilend, weil Gott mit ihm
war.
Das Partizip ἀρξάμενον („angefangen“) bezieht sich auf ῥῆμα („Sache“),
da es im Kasus, Numerus und Genus kongruiert. Nestle-Aland druck hier
einen Kopierfehler mit dem völlig inkongruenten ἀρξάμενος, also
Nominativ ab, der nur mit großen Kunstgriffen als grammatisch erklärt
werden könnte (angeblich als Nominativus absolutus gebraucht), aber
eigentlich ein Abschreibe- und Grammatikfehler ist, der sicher nicht von
Lukas ist.
Ἰησοῦν („Jesus“) wird zur Betonung ausgelagert und nach links versetzt,
um αὐτὸν („ihn“) zu identifizieren.
10.39 Καὶ ἡμεῖς ἐσμεν μάρτυρες
πάντων ὧν ἐποίησεν ἔν τε τῇ
χώρᾳ τῶν Ἰουδαίων καὶ ἐν
Ἱερουσαλήμ· ὃν καὶ ἀνεῖλον
κρεμάσαντες ἐπὶ ξύλου.
10.40 Τοῦτον ὁ θεὸς ἤγειρεν τῇ
τρίτῃ ἡμέρᾳ, καὶ ἔδωκεν αὐτὸν
ἐμφανῆ γενέσθαι,
Und wir sind Zeugen all dessen, was er
sowohl im Land der Juden als auch in
Jerusalem tat, den sie auch, an ein Holz
gehängt, beseitigten.
Diesen erweckte Gott am dritten Tag und
gewährte, dass er offenbar wurde,
Das Wort ἔδωκεν („er gab/gewährte/erlaubte“) ist zwar etwas schwierig
zu verstehen und auch unüblich in der Literatur, aber dies ist noch lange
kein Grund, es in einer Übersetzung auszulassen. Davon ist ein AcI
abhängig.
10.41 οὐ παντὶ τῷ λαῷ, ἀλλὰ
μάρτυσιν τοῖς
προκεχειροτονημένοις ὑπὸ τοῦ
θεοῦ, ἡμῖν, οἵτινες
συνεφάγομεν καὶ συνεπίομεν
αὐτῷ μετὰ τὸ ἀναστῆναι αὐτὸν
ἐκ νεκρῶν.
10.42 Καὶ παρήγγειλεν ἡμῖν
κηρύξαι τῷ λαῷ, καὶ
διαμαρτύρασθαι ὅτι αὐτός
ἐστιν ὁ ὡρισμένος ὑπὸ τοῦ
θεοῦ κριτὴς ζώντων καὶ νεκρῶν.
10.43 Τούτῳ πάντες οἱ
προφῆται μαρτυροῦσιν, ἄφεσιν
ἁμαρτιῶν λαβεῖν διὰ τοῦ
ὀνόματος αὐτοῦ πάντα τὸν
πιστεύοντα εἰς αὐτόν.
nicht dem ganzen Volk, sondern den von
Gott vorbestimmten Zeugen, uns, welche mit
ihm aßen und mit ihm tranken nach dessen
Auferstehen von (den) Toten.
10.44 Ἔτι λαλοῦντος τοῦ
Πέτρου τὰ ῥήματα ταῦτα,
ἐπέπεσεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον
ἐπὶ πάντας τοὺς ἀκούοντας τὸν
λόγον.
10.45 Καὶ ἐξέστησαν οἱ ἐκ
περιτομῆς πιστοί, ὅσοι
συνῆλθον τῷ Πέτρῳ, ὅτι καὶ ἐπὶ
τὰ ἔθνη ἡ δωρεὰ τοῦ ἁγίου
πνεύματος ἐκκέχυται.
Während Petrus noch diese Aussagen sprach,
fiel der Heilige Geist auf all das Wort
Hörenden.
Da das Subjekt von „Petrus“ zu „Geist“ wechselt, gebraucht Lukas im
Nebensatz einen Genitivus absolutus, um die beiden Subjekte
voneinander abzuheben.
Und es gerieten die Gläubigen aus der
Beschneidung außer sich, so viele ihrer mit
Petrus kamen, da auch auf die Nationen die
Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen
worden ist.
Das Pronomen ὅσοι („so viele“) beschränkt die Gläubigen aus den
Nationen auf die bei Petrus, d.h. bei Kornelius waren keine Judenchristen,
sondern diese brachte nur Petrus mit. Die Subjunktion ὅτι („da“) gibt den
Grund ihrer Verwunderung an, nämlich, dass der Geist nicht nur auf sie
als Judenchristen, sondern auch auf Heidenchristen ausgegossen wurde.
Da Perfekt ἐκκέχυται („er ist ausgegossen“) sollte nicht als
Plusquamperfekt übersetzt werden, da damit der Aspekt verloren geht,
nämlich, dass er soeben ausgegossen wurde und nun da ist, d.h. die
Verknüpfung als Vergangenheit und Gegenwart ist dann nicht mehr klar.
Und er trug uns auf, dem Volk zu verkünden
und zu bezeugen, dass er der von Gott
bestimmte Richter Lebender und Toter ist.
Nestle-Aland liest statt αὐτός („er“) οὗτός („dieser“), obwohl sogar P74
und der Codex Sinaiticus die überlieferte Form „er“ haben.
Diesem bezeugen all die Propheten, dass
jeder an ihn Glaubende Vergebung von
Sünden durch seinen Namen bekommt.
10.46 Ἤκουον γὰρ αὐτῶν
λαλούντων γλώσσαις, καὶ
μεγαλυνόντων τὸν θεόν. Τότε
ἀπεκρίθη ὁ Πέτρος,
Sie waren sie nämlich in Sprachen redend
und Gott erhebend hören. Dann ergriff
Petrus (das Wort):
10.47 Μήτι τὸ ὕδωρ κωλῦσαι
δύναταί τις, τοῦ μὴ
βαπτισθῆναι τούτους, οἵτινες τὸ
πνεῦμα τὸ ἅγιον ἔλαβον καθὼς
καὶ ἡμεῖς;
10.48 Προσέταξέν τε αὐτοὺς
βαπτισθῆναι ἐν τῷ ὀνόματι τοῦ
κυρίου. Τότε ἠρώτησαν αὐτὸν
ἐπιμεῖναι ἡμέρας τινάς.
11.1 Ἤκουσαν δὲ οἱ ἀπόστολοι
καὶ οἱ ἀδελφοὶ οἱ ὄντες κατὰ
τὴν Ἰουδαίαν ὅτι καὶ τὰ ἔθνη
ἐδέξαντο τὸν λόγον τοῦ θεοῦ.
Kann etwa das Wasser jemand verweigern,
damit diese nicht getauft werden, welche
den Heiligen Geist empfingen gleichwie auch
wir?
11.2 Καὶ ὅτε ἀνέβη Πέτρος εἰς
Ἱεροσόλυμα, διεκρίνοντο πρὸς
αὐτὸν οἱ ἐκ περιτομῆς,
11.3 λέγοντες ὅτι Πρὸς ἄνδρας
ἀκροβυστίαν ἔχοντας εἰσῆλθες,
καὶ συνέφαγες αὐτοῖς.
11.4 Ἀρξάμενος δὲ ὁ Πέτρος
ἐξετίθετο αὐτοῖς καθεξῆς
λέγων,
11.5 Ἐγὼ ἤμην ἐν πόλει Ἰόππῃ
προσευχόμενος, καὶ εἶδον ἐν
ἐκστάσει ὅραμα, καταβαῖνον
Mit γὰρ („denn, nämlich“) leitet die Erklärung ihrer Überzeugung ein, dass
die Heidenchristen den Geist hatten, da sie die ganze Zeit in
Fremdsprachen reden konnten, wie es auch die Judenchristen am Anfang
tun konnten. Den Verlauf macht das Imperfekt Ἤκουον („sie waren
hörend“) deutlich, d.h. die Judenchristen konnten dies die ganze Zeit über
hören.
Petrus erkennt, dass die Heidenchristen zum Leib Christi gehören, und da
jeder Gläubige getauft wird, stellt er die Frage, die mit „niemand“ zu
beantworten ist, ob noch jemand die Taufe verweigern könnte. NestleAland druckt statt καθὼς („gleichwie“) ὡς („wie“) ab.
Sodann trug er auf, dass sie im Namen des
Herrn getauft werden. Dann baten sie ihn,
einige Tage dazubleiben.
Es hörten nun die Apostel und die Brüder, die Mit δὲ („nun“) wird die Episode eingeleitet, wo Petrus sich gegen die
da und dort in Judäa sind, dass auch die von
Anerkennung von Heidenchristen wehren muss. Die Präposition κατὰ
den Nationen das Wort Gottes annahmen.
(„überall, in, da und dort“) ist distributiv, d.h. sie waren in ganz Judäa,
womit sie von denen in Samaria und Damaskus und anderen Orten
abgehoben werden.
Und als Petrus nach Jerusalem hinaufzog,
Das Imperfekt διεκρίνοντο („sie waren streitend/argumentierend“) zeigt,
waren die aus der Beschneidung gegen ihn
dass dies die ganze Zeit über anhielt, bis die Sache erledigt war.
argumentierend,
sagend: Zu eine Vorhaut habenden Männern Mit λέγοντες („sagend“) und einem ὅτι recitativum, das eine direkte Rede
gingst du ein und aßest mit ihnen!
einleitet, wird der Vorwurf genannt, nämlich, dass Petrus im Haus von
Heiden war und mit ihnen zusammen gegessen hat, was gegen die
jüdischen Anschauungen war, da diese als unrein galten.
Petrus nun, angesetzt, war ihnen
Ἀρξάμενος („angefangen, begonnen, eröffnet, angehoben, eingesetzt“)
nacheinander erklärend, sagend:
beschreibt, dass Petrus die Geschichte von Anfang an erzählte.
Ich war in (der) Stadt Joppe betend und sah
in einer Ekstase eine Vision, einen
bestimmten herabkommenden Behälter wie
eine große Decke, an vier Enden aus dem
Petrus beschreibt mit der Periphrase, was während seines Gebets
geschah.
σκεῦός τι, ὡς ὀθόνην μεγάλην
τέσσαρσιν ἀρχαῖς καθιεμένην
ἐκ τοῦ οὐρανοῦ, καὶ ἦλθεν ἄχρι
ἐμοῦ·
Himmel herabgelassen werdend, und er kam
bis zu mir.
11.6 εἰς ἣν ἀτενίσας κατενόουν,
καὶ εἶδον τὰ τετράποδα τῆς γῆς
καὶ τὰ θηρία καὶ τὰ ἑρπετὰ καὶ
τὰ πετεινὰ τοῦ οὐρανοῦ.
In ihn hineingestarrt, war ich (ihn)
beobachtend und sah die Vierfüßler der Erde
und die Wildtiere und die Kriechtiere und die
Vögel des Himmels.
11.7 Ἤκουσα δὲ φωνῆς
λεγούσης μοι, Ἀναστάς, Πέτρε,
θῦσον καὶ φάγε.
Ich hörte nun eine Stimme, mir sagend:
Aufgestanden, Petrus, schlachte und iss!
11.8 Εἶπον δέ, Μηδαμῶς, κύριε·
ὅτι πᾶν κοινὸν ἢ ἀκάθαρτον
οὐδέποτε εἰσῆλθεν εἰς τὸ στόμα
μου.
Ich sagte aber: Auf keinen Fall, Herr, da
niemals etwas Gewöhnliches oder Unreines
in meinen Mund hineinkam.
Den Ausdruck, der auf das hebräische Substrat hindeutet, der πᾶν („jedes,
ganz, hier: etwas“) enthält, wird von Nestle-Aland ohne πᾶν abgedruckt,
wohl da ein ägyptischer Schreiber das Idiom nicht verstand.
11.9 Ἀπεκρίθη δέ μοι φωνὴ ἐκ
δευτέρου ἐκ τοῦ οὐρανοῦ, Ἃ ὁ
θεὸς ἐκαθάρισεν, σὺ μὴ κοίνου.
11.10 Τοῦτο δὲ ἐγένετο ἐπὶ τρίς,
καὶ πάλιν ἀνεσπάσθη ἅπαντα
εἰς τὸν οὐρανόν.
Es antwortete mir nun zum zweiten Mal eine
Stimme aus dem Himmel: Was Gott reinigte,
mache du nicht unrein!
Dies nun geschah dreimal, und alles
zusammen wurde wieder in den Himmel
hochgezogen.
Die betonte Form ἅπαντα („alles zusammen“) ersetzt im vorigen Bericht
den Behälter, d.h. Petrus betont hier die Teile alle zusammen, nicht nur
die Decke oder das Tuch mit den Tieren.
11.11 Καὶ ἰδού, ἐξαυτῆς τρεῖς
ἄνδρες ἐπέστησαν ἐπὶ τὴν
οἰκίαν ἐν ᾗ ἤμην, ἀπεσταλμένοι
ἀπὸ Καισαρείας πρός με.
Und siehe, sogleich standen drei Männer
am Haus, in dem wir waren, von Cäsarea zu
mir gesandt.
Mit dem Adverb ἐξαυτῆς („auf der Stelle, sofort, sogleich“) meint Petrus,
dass zwischen der Vision und dem Erscheinen der Männer keine Zeit
verging, sondern das direkt sich daran anschloss.
11.12 Εἶπεν δέ μοι τὸ πνεῦμα
συνελθεῖν αὐτοῖς, μηδὲν
διακρινόμενον. Ἦλθον δὲ σὺν
ἐμοὶ καὶ οἱ ἓξ ἀδελφοὶ οὗτοι,
καὶ εἰσήλθομεν εἰς τὸν οἶκον
τοῦ ἀνδρός·
Es sagte mir nun der Geist, mit ihnen
mitzugehen, nichts bezweifelnd. Es kamen
nun mit mir auch diese sechs Brüder, und
wir gingen in das Haus des Mannes hinein.
11.13 ἀπήγγειλέν τε ἡμῖν πῶς
εἶδεν τὸν ἄγγελον ἐν τῷ οἴκῳ
αὐτοῦ σταθέντα, καὶ εἰπόντα
αὐτῷ, Ἀπόστειλον εἰς Ἰόππην
ἄνδρας, καὶ μετάπεμψαι
Σίμωνα, τὸν ἐπικαλούμενον
Πέτρον,
Sodann meldete er uns, wie er den Engel in
seinem Haus stehend sah und ihm sagend:
Sende Männer nach Joppe und lasse Simon
herholen, den Petrus Zubenannten,
11.14 ὃς λαλήσει ῥήματα πρός
σε, ἐν οἷς σωθήσῃ σὺ καὶ πᾶς ὁ
οἶκός σου.
der zu dir Aussagen sprechen wird, durch die
du gerettet wirst, du und dein ganzes Haus.
11.15 Ἐν δὲ τῷ ἄρξασθαί με
λαλεῖν, ἐπέπεσεν τὸ πνεῦμα τὸ
ἅγιον ἐπ᾽ αὐτούς, ὥσπερ καὶ
ἐφ᾽ ἡμᾶς ἐν ἀρχῇ.
Bei meinem Anfangen nun zu sprechen fiel
der Heilige Geist auf sie herab, gleichwie
auch auf uns am Anfang.
11.16 Εμνήσθην δὲ τοῦ
ῥήματος κυρίου, ὡς ἔλεγεν,
Ἰωάννης μὲν ἐβάπτισεν ὕδατι,
ὑμεῖς δὲ βαπτισθήσεσθε ἐν
πνεύματι ἁγίῳ.
Ich wurde nun (an) die Aussage (des) Herrn
erinnert, als er sprechend war: Johannes
zwar taufte in Wasser, ihr aber werdet in
heiligem Geist getauft werden.
Der Geist redete noch im Obergeschoss so mit ihm, wie die Geschichte
zuvor besagte. Das Demonstrativpronomen οὗτοι („diese“) besagt, dass
Petrus die Geschichte in Begleitung mit den sechs Brüdern erzählte, auf
die er hindeuten könnte.
Mit der expliziten Nennung von ὑμεῖς („ihr“) wird der Kontrast zur Taufe
des Johannes, die mit Wasser war, im Hinblick auf die Jünger deutlich, die
eine höherwertige Taufe im Heiligen Geist erhalten würden.
11.17 Εἰ οὖν τὴν ἴσην δωρεὰν
ἔδωκεν αὐτοῖς ὁ θεὸς ὡς καὶ
ἡμῖν, πιστεύσασιν ἐπὶ τὸν
κύριον Ἰησοῦν χριστόν, ἐγὼ δὲ
τίς ἤμην δυνατὸς κωλῦσαι τὸν
θεόν;
Wenn also Gott ihnen dieselbe Gabe gab,
wie auch uns, an den Herrn Jesus Christus
geglaubt habend. Wer (bin) ich nun? War ich
fähig, dass ich Gott hindere?
Mit ἴσην („dieselbe“) kommt zum Ausdruck, dass es genau dieselbe Gabe
und keine andere war, die nun auch Heidenchristen bekamen. Im letzten
Satz stehen sich „ich“ und „Gott“ gegenüber. Es handelt sich wohl um
zwei Fragen, die erste wird durch die zweite beantwortet. Wenn dies so
ist, war auch Petrus nicht in der Lage, das Werk Gottes zu verhindern.
11.18 Ἀκούσαντες δὲ ταῦτα
ἡσύχασαν, καὶ ἐδόξαζον τὸν
θεόν, λέγοντες, Ἄρα γε καὶ τοῖς
ἔθνεσιν ὁ θεὸς τὴν μετάνοιαν
ἔδωκεν εἰς ζωήν.
Diese (Dinge) nun gehört, schwiegen sie, und
waren Gott verherrlichend, sagend: Also gab
Gott ja auch den Völkern das Umdenken
zum Leben!
Das Imperfekt ἐδόξαζον („sie waren verherrlichend/preisend“) wurde
von einem ägyptischen Schreiber nicht verstanden und in eine einfache
Aorist-Form ἐδόξασαν („sie priesen“) geändert und so von Nestle-Aland
abgedruckt. Die Verlaufsform der Überlieferung hingegen zeigt, dass dies
darauf ein anhaltender Zustand war.
11.19 Οἱ μὲν οὖν διασπαρέντες
ἀπὸ τῆς θλίψεως τῆς γενομένης
ἐπὶ Στεφάνῳ διῆλθον ἕως
Φοινίκης καὶ Κύπρου καὶ
Ἀντιοχείας, μηδενὶ λαλοῦντες
τὸν λόγον εἰ μὴ μόνον
Ἰουδαίοις.
Die Zerstreuten nun zogen also ab der unter
Stephanus entstandenen Bedrängnis
hindurch bis Phönizien und Zypern und
Antiochia, (zu) niemandem das Wort
sprechend, außer allein zu Juden.
Ab hier beginnt ein neuer Abschnitt, der die Bekehrung von Heiden in
Antiochia und die Rückkehr von Paulus beschreibt, den Hauptmotor der
Heidenmission. Mit ἐπὶ („unter“) ist eher eine zeitliche Kategorie und
weniger eine kausale („wegen“).
11.20 Ἦσαν δέ τινες ἐξ αὐτῶν
ἄνδρες Κύπριοι καὶ Κυρηναῖοι,
οἵτινες εἰσελθόντες εἰς
Ἀντιόχειαν, ἐλάλουν πρὸς τοὺς
Ἑλληνιστάς, εὐαγγελιζόμενοι
τὸν κύριον Ἰησοῦν.
Es waren nun etliche aus ihnen, cyprische
und kyrenäische Männer, welche, nach
Antiochien hineingekommen, auch zu den
Hellenisten redend waren, den Herrn Jesus
als gute Botschaft verkündend.
11.21 Καὶ ἦν χεὶρ κυρίου μετ᾽
αὐτῶν· πολύς τε ἀριθμὸς
πιστεύσας ἐπέστρεψεν ἐπὶ τὸν
κύριον.
Und es war (die) Hand (des) Herrn mit ihnen.
Sodann bekehrte sich eine große, gläubig
gewordene Zahl zum Herrn.
11.22 Ἠκούσθη δὲ ὁ λόγος εἰς
τὰ ὦτα τῆς ἐκκλησίας τῆς ἐν
Ἱεροσολύμοις περὶ αὐτῶν· καὶ
ἐξαπέστειλαν Βαρνάβαν
διελθεῖν ἕως Ἀντιοχείας·
Es kam nun das Wort zu den Ohren der
Versammlung in Jerusalem über sie. Und sie
sandten Barnabas aus, bis Antiochia
hindurchzuziehen,
11.23 ὃς παραγενόμενος καὶ
ἰδὼν τὴν χάριν τοῦ θεοῦ ἐχάρη,
καὶ παρεκάλει πάντας τῇ
προθέσει τῆς καρδίας
προσμένειν τῷ κυρίῳ·
der, angekommen und die Gnade Gottes
gesehen, sich freute und alle ermutigend
war, (mit) dem Vorsatz des Herzens (bei)
dem Herrn zu verharren,
11.24 ὅτι ἦν ἀνὴρ ἀγαθὸς καὶ
πλήρης πνεύματος ἁγίου καὶ
πίστεως· καὶ προσετέθη ὄχλος
ἱκανὸς τῷ κυρίῳ.
da er ein guter Mann und voll Heiligen
Geistes und Glaubens war. Und es wurde
eine beträchtliche Menge dem Herrn
hinzugetan.
Mit ὅτι („da“) wird der Grund angegeben, warum Barnabas die
Aufmunterung, beim Herrn zu bleiben, ausgesprochen hatte.
11.25 Ἐξῆλθεν δὲ εἰς Ταρσὸν ὁ
Βαρνάβας ἀναζητῆσαι Σαῦλον,
Es zog nun Barnabas nach Tarsus, um Saulus
aufzusuchen.
Wohl aufgrund seiner Berufung als Heidenapostel wird Paulus involviert.
Ein Schreiber, wohl P45, hat ὁ Βαρνάβας („Barnabas“) nicht
abgeschrieben, konnte die Auslassung aber nur an die bekannten
Folgehandschriften in Ägpyten vererben, sodass dies keinen Einfluss auf
die Überlieferung hatte.
11.26 καὶ εὑρὼν ἤγαγεν αὐτὸν
εἰς Ἀντιόχειαν. Ἐγένετο δὲ
Und (ihn) gefunden, brachte er ihn nach
Antiochia. Es geschah nun, dass sie ein
Der Infinitiv χρηματίσαι („heißen“) ist aktiv und nicht passiv („werden
genannt“). Die beiden genannten kamen mit der örtlichen Versammlung
Mit περὶ αὐτῶν („über sie“) sind die neubekehrten Heidenchristen vom
Satz davor gemeint.
αὐτοὺς ἐνιαυτὸν ὅλον
συναχθῆναι τῇ ἐκκλησίᾳ καὶ
διδάξαι ὄχλον ἱκανόν,
χρηματίσαι τε πρῶτον ἐν
Ἀντιοχείᾳ τοὺς μαθητὰς
Χριστιανούς.
gesamtes Jahr mit der Versammlung
zusammenkamen und eine beträchtliche
Menge lehrten, sodann, dass die Schüler
zuerst in Antiochia Christen hießen.
ein Jahr lang zusammen. Die Komitativangabe im Dativ konnte ein
Schreiber nicht verstehen und hat die Präposition ἐν („in“) zu
„Versammlung“ ergänzt, diesen Fehler druckt Nestle-Aland ab. Statt des
Akkusativs αὐτοὺς („sie“), der das Subjekt des AcI ist, verschrieb sich ein
Kopist mit αὐτοῖς („ihnen“), wohl da er den AcI nicht erkannte und
meinte, dies würde den beiden geschehen sein, obwohl der Satz dadurch
ungrammatisch wurde. Diese falsche Lesart wurde von Nestle-Aland
abgedruckt. Von ἐγένετο („es geschah“) sind drei Infinitive abhängig, die
jeweils das Prädikat im AcI bilden.
11.27 Ἐν ταύταις δὲ ταῖς
ἡμέραις κατῆλθον ἀπὸ
Ἱεροσολύμων προφῆται εἰς
Ἀντιόχειαν.
In diesen Tagen nun kamen von Jerusalem
Propheten nach Antiochia herab.
Ab diesem Vers werden die weiteren Ereignisse in Jerusalem beschrieben
und mit diesem Vers eingeleitet.
11.28 Ἀναστὰς δὲ εἷς ἐξ αὐτῶν
ὀνόματι Ἄγαβος, ἐσήμανεν διὰ
τοῦ πνεύματος λιμὸν μέγαν
μέλλειν ἔσεσθαι ἐφ᾽ ὅλην τὴν
οἰκουμένην· ὅστις καὶ ἐγένετο
ἐπὶ Κλαυδίου Καίσαρος.
Einer von ihnen nun, aufgestanden, mit
Namen Agabus, zeigte durch den Geist an,
dass großer Hunger über den ganzen
Erdkreis kommen würde, welcher auch unter
Kaiser Klaudius geschah.
Καίσαρος („Kaiser“) wird von Nestle-Aland, von einem nachlässigen
Kopisten wohl aufgrund derselben Anfangsbuchstaben und derselben
Wortlänge wie das Wort davor vergessen, ausgelassen. Zudem druckt
diese Ausgabe statt μέγαν („großen“) das ungrammatische μεγάλην
(„große“) ab, sowie ἥτις („welche“), obwohl dies so nicht überliefert
wurde, und übersetzt „es entstand große Hunger, welche“ lauten würde,
sodass der Fehler schnell deutlich wird. Offenbar meinte ein Kopist
dummerweise, das Wort wäre feminin, obwohl es ein Maskulinum ist.
Leider wird der Fehler in NA-basierten Übersetzungen kaschiert, sodass
dies dem Leser gar nicht auffällt.
11.29 Τῶν δὲ μαθητῶν καθὼς
εὐπορεῖτό τις, ὥρισαν ἕκαστος
αὐτῶν εἰς διακονίαν πέμψαι
Je nach dem nun, wie von den Schülern
jemand vermögend war, beschlossen sie, ein
jeder von ihnen, (etwas) zur Unterstützung
Τῶν μαθητῶν („der Schüler“) ist nach links versetzt, bezieht sich wohl auf
τις („jemand“) und wird somit betont.
τοῖς κατοικοῦσιν ἐν τῇ Ἰουδαίᾳ
ἀδελφοῖς·
der in Judäa wohnenden Brüdern zu
schicken;
11.30 ὃ καὶ ἐποίησαν,
ἀποστείλαντες πρὸς τοὺς
πρεσβυτέρους διὰ χειρὸς
Βαρνάβα καὶ Σαύλου.
was sie auch taten, zu den Älteren gesandt,
durch die Hand von Barnabas und Saulus.
12.1 Κατ᾽ ἐκεῖνον δὲ τὸν καιρὸν
ἐπέβαλεν Ἡρῴδης ὁ βασιλεὺς
τὰς χεῖρας κακῶσαί τινας τῶν
ἀπὸ τῆς ἐκκλησίας.
Zu jener Zeit nun legte der König Herodes
Hand an, um einige derer von der Gemeinde
zu misshandeln.
12.2 Ἀνεῖλεν δὲ Ἰάκωβον τὸν
ἀδελφὸν Ἰωάννου μαχαίρᾳ.
Er beseitigte nun Jakobus, den Bruder von
Johannes, durch (das) Schwert.
Lukas nennt einen konkreten Fall, wie Herodes tätig wurde. Der Dativ
μαχαίρᾳ („Schwert“) wurde durch einen zu viel wissenden Kopisten in
μαχαίρῃ geändert, obwohl dies zwar im Dativ auf der Hand liegt, ist es
doch gegen die Flexion dieses Wortes (alpha-purum). Dieser Fehler
wurde systematisch im NT von ägyptischen Schreiber vorgenommen (z.B.
Offb. 13.10 etc.).
12.3 Καὶ ἰδὼν ὅτι ἀρεστόν ἐστιν
τοῖς Ἰουδαίοις, προσέθετο
συλλαβεῖν καὶ Πέτρον ἦσαν δὲ
αἱ ἡμέραι τῶν ἀζύμων
Und gesehen, dass es den Juden angenehm
ist, fügte er hinzu, auch Petrus zu ergreifen, es waren nun die Tage der ungesäuerten
(Brote) -,
Lukas bringt mit der Erwähnung auch das Martyrium des Herrn Jesus in
Erinnerung, das am Passahfest bzw. den Tagen der ungesäuerten Brote
stattfand.
12.4 ὃν καὶ πιάσας ἔθετο εἰς
φυλακήν, παραδοὺς τέσσαρσιν
τετραδίοις στρατιωτῶν
φυλάσσειν αὐτόν, βουλόμενος
den er auch, ergriffen, ins Gefängnis setzte,
(ihn) vier Viererschaften von Soldaten
übergeben, um ihn zu bewachen,
beschließend, ihn nach dem Passah dem
Volk vorzuführen.
Die Erwähnung des Festes der ungesäuerten Brote, das mit dem Passa
zusammenfiel, erinnert den Leser an den Tod Christi und, dass auch er zu
diesem Fest dem Volk vorgeführt und zuvor inhaftiert war.
Das Wort πρεσβυτέρους („Ältere“) ist ein Komparativ und kein Superlativ
(„Ältesten“), d.h. man sandte das Geld an die älteren Brüder der
Versammlung, da wohl sie moralisch eher in der Lage waren, dieses zu
verwalten.
μετὰ τὸ Πάσχα ἀναγαγεῖν
αὐτὸν τῷ λαῷ.
12.5 Ὁ μὲν οὖν Πέτρος
ἐτηρεῖτο ἐν τῇ φυλακῇ·
προσευχὴ δὲ ἦν ἐκτενὴς
γινομένη ὑπὸ τῆς ἐκκλησίας
πρὸς τὸν θεὸν ὑπὲρ αὐτοῦ.
Petrus zwar war also im Gefängnis verwahrt
werdend, aber es war anhaltendes Gebet
von der Versammlung zu Gott für ihn
geschehend.
Der Ausdruck ἦν γινομένη („es war geschehend“) ist eine Periphrase, die
die Dauerhaftigkeit des Gebets angibt.
12.6 Ὅτε δὲ ἔμελλεν αὐτὸν
προάγειν ὁ Ἡρῴδης, τῇ νυκτὶ
ἐκείνῃ ἦν ὁ Πέτρος κοιμώμενος
μεταξὺ δύο στρατιωτῶν,
δεδεμένος ἁλύσεσιν δυσίν·
φύλακές τε πρὸ τῆς θύρας
ἐτήρουν τὴν φυλακήν.
Als nun Herodes ihn vorführen wollte, war
Petrus in jener Nacht zwischen zwei
Soldaten schlafend, mit zwei Ketten
gebunden, sodann waren Wächter vor der
Tür das Gefängnis bewachend.
Das Imperfekt ἐτήρουν („sie waren bewachend“) ist ein Imperfekt, dass
angibt, dass sie die ganze Zeit vor der Türe Wache hielten.
12.7 Καὶ ἰδού, ἄγγελος κυρίου
ἐπέστη, καὶ φῶς ἔλαμψεν ἐν τῷ
οἰκήματι· πατάξας δὲ τὴν
πλευρὰν τοῦ Πέτρου, ἤγειρεν
αὐτὸν λέγων, Ἀνάστα ἐν τάχει.
Καὶ ἐξέπεσον αὐτοῦ αἱ ἁλύσεις
ἐκ τῶν χειρῶν.
Und siehe, ein Engel (des) Herrn stand da,
und Licht erstrahlte im Raum. An die Seite
des Petrus nun gestoßen, weckte er ihn,
sagend: Steh auf in Eile! Und es fielen ihm
die Ketten von den Händen ab.
Das Pronomen αὐτοῦ („seine“) ist nach links versetzt, wohl weniger um
die Ketten des Petrus von denen anderer abzuheben, sondern, dass sie
von ihm abfielen.
12.8 Εἶπέν τε ὁ ἄγγελος πρὸς
αὐτόν, Περίζωσαι καὶ ὑπόδησαι
τὰ σανδάλιά σου. Ἐποίησεν δὲ
οὕτως. Καὶ λέγει αὐτῷ,
Sodann sagte der Engel zu ihm: Umgürte
dich und ziehe deine Schuhe an! Er tat es
nun so. Und er sagt ihm: Ziehe dein Gewand
an und folge mir!
Περίζωσαι („umgürte“) wird bei Nestle-Aland ohne das Präfix
abgedruckt, also nur ζῶσαι („gürte“), was auf einen Kopierfehler bei P74
zurückzuführen ist, ebenso wurde das seltenere τε („sodann“) zu δὲ
(„nun“) vereinfacht.
Περιβαλοῦ τὸ ἱμάτιόν σου, καὶ
ἀκολούθει μοι.
12.9 Καὶ ἐξελθὼν ἠκολούθει
αὐτῷ· καὶ οὐκ ᾔδει ὅτι ἀληθές
ἐστιν τὸ γινόμενον διὰ τοῦ
ἀγγέλου, ἐδόκει δὲ ὅραμα
βλέπειν.
Und hinausgegangen, war er ihm folgend.
Und er wusste nicht, dass das vom Engel
Geschehene ist. Er war aber meinend, eine
Vision zu sehen.
12.10 Διελθόντες δὲ πρώτην
φυλακὴν καὶ δευτέραν, ἦλθον
ἐπὶ τὴν πύλην τὴν σιδηρᾶν, τὴν
φέρουσαν εἰς τὴν πόλιν, ἥτις
αὐτομάτη ἠνοίχθη αὐτοῖς· καὶ
ἐξελθόντες προῆλθον ῥύμην
μίαν, καὶ εὐθέως ἀπέστη ὁ
ἄγγελος ἀπ᾽ αὐτοῦ.
Durch (die) erste und zweite Wache nun
hindurchgegangen, kamen sie an das
eiserne, zur Stadt führende Tor, welches sich
ihnen automatisch öffnete. Und
hinausgegangen, gingen sie eine Gasse
entlang, und sogleich entfernte sich der
Engel von ihm.
12.11 Καὶ ὁ Πέτρος, γενόμενος
ἐν ἑαυτῷ, εἶπεν, Νῦν οἶδα
ἀληθῶς ὅτι ἐξαπέστειλεν
κύριος τὸν ἄγγελον αὐτοῦ, καὶ
ἐξείλετό με ἐκ χειρὸς Ἡρῴδου
καὶ πάσης τῆς προσδοκίας τοῦ
λαοῦ τῶν Ἰουδαίων.
Und Petrus, zu sich gekommen, sagte: Jetzt
weiß ich wahrhaftig, dass (der) Herr seinen
Engel aussandte und mich herausnahm aus
(der) Hand des Herodes und dem ganzen
Vorhaben des Volkes der Juden.
12.12 Συνιδών τε ἦλθεν ἐπὶ τὴν
οἰκίαν Μαρίας τῆς μητρὸς
Ἰωάννου τοῦ ἐπικαλουμένου
Μάρκου, οὗ ἦσαν ἱκανοὶ
Sodann, sich besonnen, kam er an das Haus
der Maria, der Mutter von Johannes, des
Markus Zubenannten, wo etliche zusammen
versammelt und betend waren.
Mit τῆς προσδοκίας („der Absicht, Erwartung, Vorhaben“) kommt zum
Ausdruck, dass die Juden erwarteten, dass Petrus hingerichtet werden
würde. Davor bewahrte ihn Gott.
συνηθροισμένοι καὶ
προσευχόμενοι.
12.13 Κρούσαντος δὲ τοῦ
Πέτρου τὴν θύραν τοῦ
πυλῶνος, προσῆλθεν παιδίσκη
ὑπακοῦσαι, ὀνόματι Ῥόδη.
Als Petrus nun an der Tür des Tores klopfte,
Rhode heißt „Rose“. Nestle-Aland druckt die von einem Kopisten (P74)
kam eine Magd mit Namen Rhode hin, um zu bearbeitete bzw. falsch abgeschriebene Version αὐτοῦ („er“) statt τοῦ
Πέτρου („Petrus“) ab, da das oft vorkommt und wohl so in seinem Kopf
horchen.
präsent war.
12.14 Καὶ ἐπιγνοῦσα τὴν φωνὴν
τοῦ Πέτρου, ἀπὸ τῆς χαρᾶς οὐκ
ἤνοιξεν τὸν πυλῶνα,
εἰσδραμοῦσα δὲ ἀπήγγειλεν
ἑστάναι τὸν Πέτρον πρὸ τοῦ
πυλῶνος.
Und die Stimme des Petrus erkannt, öffnete
sie vor Freude nicht das Tor, hineinrennend
aber meldete sie, dass Petrus vor dem Tor
stehe.
12.15 Οἱ δὲ πρὸς αὐτὴν εἶπον,
Μαίνῃ. Ἡ δὲ διϊσχυρίζετο οὕτως
ἔχειν. Οἱ δὲ ἔλεγον, Ὁ ἄγγελος
αὐτοῦ ἐστιν.
Sie nun sagten zu ihr: Du spinnst! Sie war
aber darauf bestehend, dass es sich so
verhielte. Sie nun waren sagend: Es ist sein
Bote.
Ob die Personen mit ἄγγελος („Engel, Bote“) ein himmlisches oder
menschliches Wesen meinten, kann nicht genau ermittelt werden, sodass
„Bote“ weniger festgelegt wäre. Nestle-Aland druckt die sekundäre Form
εἶπαν ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr
Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht.
12.16 Ὁ δὲ Πέτρος ἐπέμενεν
κρούων· ἀνοίξαντες δὲ εἶδον
αὐτόν, καὶ ἐξέστησαν.
Petrus nun war fortfahrend zu klopfen.
Geöffnet nun, sahen sie ihn, und gerieten
außer sich.
Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶδαν statt εἶδον („sie sahen“)
ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch
konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht.
12.17 Κατασείσας δὲ αὐτοῖς τῇ
χειρὶ σιγᾷν, διηγήσατο αὐτοῖς
πῶς ὁ κύριος αὐτὸν ἐξήγαγεν ἐκ
τῆς φυλακῆς. Εἶπεν δέ,
Ἀπαγγείλατε Ἰακώβῳ καὶ τοῖς
Ihnen aber mit der Hand angezeigt, zu
schweigen, erzählte er ihnen, wie der Herr
ihn aus dem Gefängnis herausführte. Er
sagte nun: Verkündigt diese (Dinge) Jakobus
Ein Redner bittet bis heute noch um Ruhe, indem er den Zeigefinger auf
seinen Mund hält. Wohin dieser weitere Ort führte, ist unbekannt,
jedoch konnte er in Freiheit dorthin, das Adjektiv ἕτερον („weiteren“)
zeigt jedoch an, dass dieser mit dem jetzigen vergleichbar war, d.h. es
könnte sich um eine weitere Zusammenkunft bzw. ein anderes Haus mit
ἀδελφοῖς ταῦτα. Καὶ ἐξελθὼν
ἐπορεύθη εἰς ἕτερον τόπον.
und den Brüdern! Und hinausgegangen, ging
er zum nächsten Ort.
Christen handeln, wo Petrus die Geschichte seiner Befreiung erzählen
wollte.
12.18 Γενομένης δὲ ἡμέρας, ἦν
τάραχος οὐκ ὀλίγος ἐν τοῖς
στρατιώταις, τί ἄρα ὁ Πέτρος
ἐγένετο.
Als es nun Tag wurde, war keine geringe
Aufregung unter den Soldaten, was wohl
(mit) Petrus geschah.
Die Befreiung des Petrus vom Tod wird nun durch den Tod von Herodes
bis Vers 24 kontrastiert.
12.19 Ἡρῴδης δὲ ἐπιζητήσας
αὐτὸν καὶ μὴ εὑρών, ἀνακρίνας
τοὺς φύλακας, ἐκέλευσεν
ἀπαχθῆναι. Καὶ κατελθὼν ἀπὸ
τῆς Ἰουδαίας εἰς τὴν Καισάρειαν
διέτριβεν.
Herodes nun (nach) ihm gesucht und nicht
gefunden, verhörte die Wächter und befahl
sie abzuführen. Und von Judäa
herabgegangen, war er sich in Cäsarea
aufhaltend.
Herodes war wohl der Meinung, die Soldaten hätten ihn entkommen
lassen bzw. ihn befreit, sodass er sie selbst inhaftierte, nachdem er sie
verhörte, und ihnen nicht glaubte, wohl wie in Lukas 23.26 mit einer
Exekution zur Folge. Das Imperfekt διέτριβεν („er war aufhaltend“) zeigt,
dass Herodes dort ab da sich aufhielt. Cäsarea liegt geographisch
unterhalb von Judäa, wo sich Jerusalem befindet, sodass Lukas
„herabsteigen/-gehen“ verwendet.
12.20 Ἦν δὲ ὁ Ἡρῴδης
θυμομαχῶν Τυρίοις καὶ
Σιδωνίοις· ὁμοθυμαδὸν δὲ
παρῆσαν πρὸς αὐτόν, καὶ
πείσαντες Βλάστον τὸν ἐπὶ τοῦ
κοιτῶνος τοῦ βασιλέως,
ᾐτοῦντο εἰρήνην, διὰ τὸ
τρέφεσθαι αὐτῶν τὴν χώραν
ἀπὸ τῆς βασιλικῆς.
Es war nun Herodes aufgebracht (gegen) die
Tyrer und Sidonier. Einmütig nun kamen sie
zu ihm. Und den über das Gemach des
Königs (bestellten) Blastus überredet, waren
sie um Frieden bittend wegen der
Versorgung ihres Landes von dem des
königlichen.
Die Delegation von Tyrus und Sidon überredete, wohl durch Bestechung,
den Blastus, der über die Gemächer des Königs bestellt war, sie
einzulassen. Darauf baten sie Herodes um Frieden, da sie von ihm
abhängig waren.
12.21 Τακτῇ δὲ ἡμέρᾳ ὁ
Ἡρῴδης ἐνδυσάμενος ἐσθῆτα
βασιλικήν, καὶ καθίσας ἐπὶ τοῦ
βήματος, ἐδημηγόρει πρὸς
αὐτούς.
Am vereinbarten Tag nun war Herodes,
bekleidet mit königlichem Gewandt und sich
auf der Tribüne gesetzt, eine Ansprache an
sie haltend.
Herodes und die Delegation vereinbarten einen Termin, zu dem er zu
ihnen eine Rede halten würde. Die Tribüne würde hier wohl einen Thron
darauf beinhalten, da Herodes sich setzte und nicht stand.
12.22 Ὁ δὲ δῆμος ἐπεφώνει,
Φωνὴ θεοῦ καὶ οὐκ ἀνθρώπου.
Die Volksversammlung nun war ausrufend:
Gottes Stimme und nicht die eines
Menschen!
Das Imperfekt ἐπεφώνει („es war ausrufend“) macht deutlich, dass die
Delegation während der Rede diese immer wieder mit diesen
Zwischenrufen unterbrach, die kein Prädikat hat, da diese eine
kommunikative Minimaleinheit ist, wie es bei Zwischenrufen üblich ist,
wo keine langen Sätze möglich sind. Die Delegaten erhöhten Herodes wie
einen Gott, um ihre Wünsche zu erhalten.
12.23 Παραχρῆμα δὲ ἐπάταξεν
αὐτὸν ἄγγελος κυρίου, ἀνθ᾽ ὧν
οὐκ ἔδωκεν δόξαν τῷ θεῷ· καὶ
γενόμενος σκωληκόβρωτος,
ἐξέψυξεν.
Auf der Stelle nun schlug ihn ein Engel (des)
Herrn, daher da er Gott nicht die Ehre gab.
Und von Würmern zerfressen geworden,
verschied er.
Offenbar gefiel Herodes die Vergötterung, sodass Gott eingriff, indem er
über einen Engel eine tödliche Erkrankung durch Würmer bzw. Parasiten
sandte, die Herodes zu Tode brachte.
12.24 Ὁ δὲ λόγος τοῦ θεοῦ
ηὔξανεν καὶ ἐπληθύνετο.
Das Wort Gottes nun war wachsend und sich
vermehrend.
Die beiden Imperfektformen zeigen an, dass es ein anhaltender Prozess
war, der mit dem Wachstum einer Pflanze verglichen wird, die immer
weiter wächst, sich vermehrt und ausbreitet.
12.25 Βαρνάβας δὲ καὶ Σαῦλος
ὑπέστρεψαν εἰς Ἱερουσαλήμ,
πληρώσαντες τὴν διακονίαν,
συμπαραλαβόντες καὶ Ἰωάννην
τὸν ἐπικληθέντα Μάρκον.
Barnabas nun und Saulus kehrten zurück
nach Jerusalem, den Dienst erfüllt, auch
Johannes, den Markus Zubenannten,
mitgenommen.
13.1 Ἦσαν δέ τινες ἐν Ἀντιοχείᾳ
κατὰ τὴν οὖσαν ἐκκλησίαν
προφῆται καὶ διδάσκαλοι, ὅ τε
Βαρνάβας καὶ Συμεὼν ὁ
καλούμενος Νίγερ, καὶ Λούκιος
ὁ Κυρηναῖος, Μαναήν τε
Ἡρῴδου τοῦ τετράρχου
σύντροφος, καὶ Σαῦλος.
Es waren nun in Antiochia in der (dort)
bestehenden Versammlung bestimmte
Propheten und Lehrer: Sowohl Barnabas als
auch Simeon, genannt Niger, und Lucius, der
Kyrenäer, sowie Manaen, aufgezogen mit
Herodes, dem Vierfürsten, und Saulus.
Mit δὲ („nun“) wird eine neue Episode eingeleitet. Die Präposition κατὰ
(„überall, in; über hinweg, in“) ist distributiv, d.h. sie waren in der
Versammlung da und dort.
13.2 Λειτουργούντων δὲ αὐτῶν
τῷ κυρίῳ καὶ νηστευόντων,
εἶπεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον,
Ἀφορίσατε δή μοι τὸν
Βαρνάβαν καὶ τὸν Σαῦλον εἰς τὸ
ἔργον ὃ προσκέκλημαι αὐτούς.
Während sie nun dem Herrn dienten und
fasteten, sagte der Heilige Geist: Sondert mir
doch Barnabas und Saulus zu dem Werk aus,
zu dem ich sie berufen habe.
Die Partikel δή („doch“) zeigt in Verbindung mit Aufforderungen eine
erhöhte Dringlichkeit an.
13.3 Τότε νηστεύσαντες καὶ
προσευξάμενοι καὶ ἐπιθέντες
τὰς χεῖρας αὐτοῖς, ἀπέλυσαν.
Dann gefastet und gebetet und ihnen die
Hände aufgelegt, verabschiedeten sie (sie).
13.4 Οὗτοι μὲν οὖν,
ἐκπεμφθέντες ὑπὸ τοῦ
πνεύματος τοῦ ἁγίου, κατῆλθον
εἰς τὴν Σελεύκειαν· ἐκεῖθεν δὲ
ἀπέπλευσαν εἰς τὴν Κύπρον.
Diese nun also, vom Heiligen Geist
ausgeschickt, gingen hinab nach Seleuzia,
und von dort nun segelten sie nach Zypern
ab.
Statt Οὗτοι („diese“) druckt Nestle-Aland Αὐτοὶ („sie“) ab. Dieser
Kopierfehler kam durch P74 auf, der nur unzulänglich kopieren konnte.
13.5 Καὶ γενόμενοι ἐν Σαλαμῖνι,
κατήγγελλον τὸν λόγον τοῦ
θεοῦ ἐν ταῖς συναγωγαῖς τῶν
Und in Salamis angelangt, waren sie das
Wort Gottes verkündend in den Synagogen
der Juden. Sie waren nun auch Johannes als
Gehilfen habend.
Das Imperfekt εἶχον („sie waren habend“) ist im Deutschen schwer
auszudrücken, zeigt aber, dass er die ganze Zeit über ihr Gehilfe war.
Ἰουδαίων· εἶχον δὲ καὶ Ἰωάννην
ὑπηρέτην.
13.6 Διελθόντες δὲ τὴν νῆσον
ἄχρι Πάφου, εὗρόν τινα μάγον
ψευδοπροφήτην Ἰουδαῖον, ᾧ
ὄνομα Βαρϊησοῦς,
Die Insel nun bis Paphos durchzogen, fanden
sie einen bestimmten Zauberer, einen
jüdischen Falschpropheten, der den Namen
Bar-Jesus (hatte),
13.7 ὃς ἦν σὺν τῷ ἀνθυπάτῳ
Σεργίῳ Παύλῳ, ἀνδρὶ συνετῷ.
Οὗτος προσκαλεσάμενος
Βαρνάβαν καὶ Σαῦλον
ἐπεζήτησεν ἀκοῦσαι τὸν λόγον
τοῦ θεοῦ.
der bei dem Prokonsul Sergius Paulus war,
einem verständigen Mann. Dieser, Barnabas
und Saulus herbeigerufen, verlangte, das
Wort Gottes zu hören.
13.8 Ἀνθίστατο δὲ αὐτοῖς
Ἐλύμας, ὁ μάγος οὕτως γὰρ
μεθερμηνεύεται τὸ ὄνομα
αὐτοῦ ζητῶν διαστρέψαι τὸν
ἀνθύπατον ἀπὸ τῆς πίστεως.
Es war aber Elymas, der Zauberer, - so wird
nämlich sein Name übersetzt – ihnen
widerstehend, suchend den Prokonsul vom
Glauben abzuhalten.
13.9 Σαῦλος δέ, ὁ καὶ Παῦλος,
πλησθεὶς πνεύματος ἁγίου, καὶ
ἀτενίσας εἰς αὐτὸν
Saulus nun, der auch Paulus (genannt wird),
voll Heiligen Geistes und auf ihn geblickt,
13.10 εἶπεν, Ὦ πλήρης παντὸς
δόλου καὶ πάσης ῥᾳδιουργίας,
υἱὲ διαβόλου, ἐχθρὲ πάσης
δικαιοσύνης, οὐ παύσῃ
sagte: Oh voll aller List und aller
Skrupellosigkeit, Sohn (des) Teufels, Feind
aller Gerechtigkeit, willst du nicht aufhören,
die geraden Wege des Herrn zu verkehren.
Ein Kopist fügt ὅλην („ganz“) hinzu, dieser unnötige Zusatz wird von
Nestle-Aland abgedruckt, ebenso wie ἄνδρα („Mann“), wodurch die
Phrase unnatürlich ausgedehnt wird.
Ἀνθίστατο (“er war widerstehend”) zeigt, dass der Widerstand immer
wieder bzw. anhaltend war.
διαστρέφων τὰς ὁδοὺς κυρίου
τὰς εὐθείας;
13.11 Καὶ νῦν ἰδού, χεὶρ κυρίου
ἐπὶ σέ, καὶ ἔσῃ τυφλός, μὴ
βλέπων τὸν ἥλιον ἄχρι καιροῦ.
Παραχρῆμα δὲ ἐπέπεσεν ἐπ᾽
αὐτὸν ἀχλὺς καὶ σκότος, καὶ
περιάγων ἐζήτει χειραγωγούς.
Und jetzt, siehe, (die) Hand (des) Herrn
(kommt) über dich, und du wirst blind sein,
die Sonne bis zu einem Zeitpunkt nicht
sehend. Auf der Stelle nun fiel auf ihn Nebel
und Finsternis, und umhergehend, war er
Blindenführer suchend.
Das griechische Kompositum χειραγωγούς („Handführer“,
„Blindenführer“) kann ad hoc im Deutschen auch so gebildet und
verstanden werden, auch wenn es so noch nicht vorhanden ist.
13.12 Τότε ἰδὼν ὁ ἀνθύπατος
τὸ γεγονὸς ἐπίστευσεν,
ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ
τοῦ κυρίου.
Dann, der Prokonsul das Geschehen
gesehen, glaubte er, über die Lehre des
Herrn außer sich geratend.
13.13 Ἀναχθέντες δὲ ἀπὸ τῆς
Πάφου οἱ περὶ τὸν Παῦλον
ἦλθον εἰς Πέργην τῆς
Παμφυλίας. Ἰωάννης δὲ
ἀποχωρήσας ἀπ᾽ αὐτῶν
ὑπέστρεψεν εἰς Ἱεροσόλυμα.
Von Paphos nun abgefahren, kamen die um
Paulus nach Perge in Pamphylien, Johannes
aber, sich von ihnen getrennt, kehrte zurück
nach Jerusalem.
13.14 Αὐτοὶ δὲ διελθόντες ἀπὸ
τῆς Πέργης, παρεγένοντο εἰς
Ἀντιόχειαν τῆς Πισιδίας, καὶ
εἰσελθόντες εἰς τὴν συναγωγὴν
τῇ ἡμέρᾳ τῶν σαββάτων,
ἐκάθισαν.
Sie nun, von Perge weggezogen, gelangten
nach Antiochia in Pisidien. Und in die
Synagoge am Tag des Sabbats
hineingegangen, setzten sie sich.
Ortsangaben werden i.d.R. im Genitiv wie hier mit τῆς Πισιδίας („in
Pisidien“) angeschlossen. Dem Schreiber von P75 und mit ihm NestleAland kam dies seltsam vor, sodass er die Form an den Akkusativ davor
als Adjektiv anglich.
13.15 Μετὰ δὲ τὴν ἀνάγνωσιν
τοῦ νόμου καὶ τῶν προφητῶν,
Nach dem Vorlesen des Gesetzes und der
Propheten nun schickten die
Ein Schreiber (P74) hat τίς („Wort“) zu spät abgeschrieben und später
nachgetragen, sodann, damit der Satz grammatisch erscheint ein τίς
ἀπέστειλαν οἱ ἀρχισυνάγωγοι
πρὸς αὐτούς, λέγοντες, Ἄνδρες
ἀδελφοί, εἰ ἔστιν λόγος ἐν ὑμῖν
παρακλήσεως πρὸς τὸν λαόν,
λέγετε.
Synagogenobersten zu ihnen, sagend:
Männer, Brüder, wenn es bei euch ein Wort
(der) Ermutigung an das Volk gibt, redet!
(„etwas“) davor eingesetzt, und so von Nestle-Aland abgedruckt. Die
Form wäre eine skurrile Form einer Sperrung, d.h. τίς („irgendein“) und
λόγος („Wort“) wären weit voneinander getrennt (Hyperbaton), ohne,
dass dies zu begründen wäre. Man könnte an den Haaren herbeiziehen,
dass dann der Sinn „Wenn es irgendein, egal, welches, Wort geben
sollte…..“.
13.16 Ἀναστὰς δὲ Παῦλος, καὶ
κατασείσας τῇ χειρί, εἶπεν,
Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, καὶ οἱ
φοβούμενοι τὸν θεόν,
ἀκούσατε.
Paulus nun, aufgestanden und mit der Hand
angezeigt, sagte: Männer, Israeliten, und die
Gott Fürchtenden, hört:
Offenbar waren in der Synagoge auch nichtjüdische Zuhörer, die Gott
fürchteten, da Paulus sie anspricht.
13.17 Ὁ θεὸς τοῦ λαοῦ τούτου
ἐξελέξατο τοὺς πατέρας ἡμῶν,
καὶ τὸν λαὸν ὕψωσεν ἐν τῇ
παροικίᾳ ἐν γῇ Αἰγύπτῳ, καὶ
μετὰ βραχίονος ὑψηλοῦ
ἐξήγαγεν αὐτοὺς ἐξ αὐτῆς.
Der Gott dieses Volkes erwählte unsere
Väter und erhöhte das Volk in der Fremde,
im Land Ägypten. Und mit erhobenem Arm
führte er sie aus ihm hinaus,
P74 ergänzt das völlig überflüssige Ἰσραὴλ („Israel“), damit klar sein
sollte, welches Volk gemeint sei. Dieser Zusatz wird von Nestle-Aland
leider als angeblich ursprünglich abgedruckt, obwohl dies in der
Überlieferung keine Rolle spielte, außer in den bekannten
Folgehandschriften.
13.18 Καὶ ὡς τεσσαρακονταετῆ
χρόνον ἐτροποφόρησεν αὐτοὺς
ἐν τῇ ἐρήμῳ.
Und eine etwa vierzigjährige Zeit ertrug er
sie in der Wüste,
Das Wort τροποφορέω bedeutet wörtlich „die Art und Weise (er)tragen“.
13.19 Καὶ καθελὼν ἔθνη ἑπτὰ
ἐν γῇ Χαναάν,
κατεκληρονόμησεν αὐτοῖς τὴν
γῆν αὐτῶν.
Und sieben Nationen im Land Kanaan
beseitigt, verteilte er ihnen als Los deren
Land.
13.20 Καὶ μετὰ ταῦτα, ὡς ἔτεσιν
τετρακοσίοις καὶ πεντήκοντα,
ἔδωκεν κριτὰς ἕως Σαμουὴλ
τοῦ προφήτου.
Und nach diesen (Dingen), etwa
vierhundertfünfzig Jahre, gab er ihnen
Richter bis zu Samuel, dem Propheten.
P75 und mit ihm Nestle-Aland können mit dem Originaltext nichts zu tun
haben, da der lauten würde „ὡς ἔτεσιν τετρακοσίοις καὶ πεντήκοντα καὶ
μετὰ ταῦτα“ („etwa vierhundertfünfzig Jahre. Und danach“), d.h. wie
üblich, hat der Kopist erst καὶ μετὰ ταῦτα übersehen und dann an der
nächstbesten Stelle einfach nachgetragen (so wie auch an anderen
Stellen wie schon wieder mit αὐτοῖς („ihnen“) in Vers 22, das er erst
übersieht und dann nachträgt) und so den Sinn völlig entstellt. Diese
Angabe des Kopisten kann sich allerdings nur auf das Verb davor
beziehen, sodass der Kopist meinte, Gott hätte sie 450 Jahre das Land
zum Erbe ausgeteilt und dann im Anschluss, sodass man es so übersetzen
muss „Er ließ sie deren Land erben für 450 Jahre. Und danach, also nach
den 450 Jahren, hätte Gott ihnen Richter bis auf Samuel, den Propheten,
geben“. Das ist natürlich völlig absurd, da die Kinder Israel viele hundert
Jahre länger darin wohnten. Die gesamte Richterzeit bestand aus 114
Jahren Fremdherrschaft und 336 Jahren regulärer Regierung, wie es im
Richterbuch steht, sodass die Angabe bei Lukas mit 450 Jahren völlig
exakt ist.
13.21 Κἀκεῖθεν ᾐτήσαντο
βασιλέα, καὶ ἔδωκεν αὐτοῖς ὁ
θεὸς τὸν Σαοὺλ υἱὸν Κίς, ἄνδρα
ἐκ φυλῆς Βενιαμίν, ἔτη
τεσσαράκοντα.
Und ab da forderten sie einen König. Und
Gott gab ihnen Saul, einen Sohn (des) Kis,
einen Mann aus (dem) Stamm Benjamin,
vierzig Jahre (lang).
Das Volk wollte nach der Richterzeit einen König wie die Nationen,
obwohl Gott über sie regieren wollte, sodass er ihnen Saul gab, der sie 40
Jahre gottlos regierte.
13.22 Καὶ μεταστήσας αὐτόν,
ἤγειρεν αὐτοῖς τὸν Δαυὶδ εἰς
βασιλέα, ᾧ καὶ εἶπεν
μαρτυρήσας, Εὗρον Δαυὶδ τὸν
τοῦ Ἰεσσαί, ἄνδρα κατὰ τὴν
Und ihn abgesetzt, erweckte er ihnen David
als König, dem er auch sagte, bezeugt: Ich
fand David, den (Sohn) des Isais, einen Mann
nach meinem Herzen, der all meine Vorsätze
tun wird.
Das Wort τὰ θελήματά („Willen, Vorsätze“) ist Plural, d.h. es geht um alle
die einzelnen Dinge, die Gott wollte, dass sie David tut.
καρδίαν μου, ὃς ποιήσει πάντα
τὰ θελήματά μου.
13.23 Τούτου ὁ θεὸς ἀπὸ τοῦ
σπέρματος κατ᾽ ἐπαγγελίαν
ἤγαγεν τῷ Ἰσραὴλ σωτηρίαν,
Von dessen Samen brachte Gott nach der
Verheißung für Israel Rettung,
Τούτου („von dessen“) bezieht sich auf Davids, dessen Nachkomme Jesus
war, auch wenn dies neuere Sekten bestreiten, dass Jesus menschliche
Vorfahren hatte. Nicht einmal P74 hat den Zusatz Ἰησοῦν, („Jesus“) am
Ende, auch σωτηρίαν („Rettung“) hat der Kopist richtig.
13.24 προκηρύξαντος Ἰωάννου
πρὸ προσώπου τῆς εἰσόδου
αὐτοῦ βάπτισμα μετανοίας τῷ
Ἰσραήλ.
nachdem Johannes angesichts seines
Auftritts zuvor Israel die Taufe (des)
Umdenkens verkündigte.
Der Genitivus absolutus modifiziert den Satz im Vers davor. Bevor der
verheißene Messias auftrat, verkündigte Johannes die Umkehr, πρὸ
προσώπου („vor (dem) Angesicht“ bzw. „angesichts“) seines Auftritts.
Mit P74 kam der Zusatz παντὶ τῷ λαῷ („dem ganzen Volk“) auf.
13.25 Ὡς δὲ ἐπλήρου ὁ Ἰωάννης
τὸν δρόμον, ἔλεγεν, Τίνα με
ὑπονοεῖτε εἶναι; Οὐκ εἰμὶ ἐγώ.
Ἀλλ᾽ ἰδού, ἔρχεται μετ᾽ ἐμέ, οὗ
οὐκ εἰμὶ ἄξιος τὸ ὑπόδημα τῶν
ποδῶν λῦσαι.
Als nun Johannes den Lauf am Erfüllen war,
sagte er: Wer vermutet ihr, dass ich bin?
Nicht ich bin es sondern, siehe, nach mir
kommt, dessen Schuhe der Füße ich nicht
wert bin zu lösen.
Lukas nimmt Bezug auf das Ende des Dienstes des Johannes, der als
“Lauf” bezeichnet wird, wobei er auf das Auftreten des Messias hinweist
und dabei seine Unwürdigkeit ihm gegenüber betont.
13.26 Ἄνδρες ἀδελφοί, υἱοὶ
γένους Ἀβραάμ, καὶ οἱ ἐν ὑμῖν
φοβούμενοι τὸν θεόν, ὑμῖν ὁ
λόγος τῆς σωτηρίας ταύτης
ἀπεστάλη.
Männer, Brüder, Söhne von Abrahams
Geschlecht, und die unter euch Gott
Fürchtenden, euch wurde das Wort dieser
Rettung gesandt.
Statt ὑμῖν („euch“) liest Nestle-Aland gegen die Überlieferung ἡμῖν
(„uns“) beim zweiten Vorkommen.
13.27 Οἱ γὰρ κατοικοῦντες ἐν
Ἱερουσαλὴμ καὶ οἱ ἄρχοντες
αὐτῶν, τοῦτον ἀγνοήσαντες,
καὶ τὰς φωνὰς τῶν προφητῶν
Denn die in Jerusalem Wohnenden und
deren Obersten erfüllten (es), diesen
verkannt, sowie die jeden Sabbat
Das Subjekt des Satzes sind die Bewohner und Obersten, das Prädikat ist
„sie erfüllten“. „Es“ wird als direktes Objekt angenommen, das entweder
τὰς κατὰ πᾶν σάββατον
ἀναγινωσκομένας, κρίναντες
ἐπλήρωσαν.
vorgelesenen Stimmen der Propheten, (ihn)
verurteilt habend.
13.28 Καὶ μηδεμίαν αἰτίαν
θανάτου εὑρόντες, ᾐτήσαντο
Πιλάτον ἀναιρεθῆναι αὐτόν.
Und keine Todesschuld gefunden, forderten
sie Pilatus auf, ihn zu beseitigen.
13.29 Ὡς δὲ ἐτέλεσαν πάντα τὰ
περὶ αὐτοῦ γεγραμμένα,
καθελόντες ἀπὸ τοῦ ξύλου,
ἔθηκαν εἰς μνημεῖον.
Als sie nun alles über ihn Geschriebene
vollendeten, legte man ihn, vom Holz
abgenommen, in ein Grabmal.
13.30 Ὁ δὲ θεὸς ἤγειρεν αὐτὸν
ἐκ νεκρῶν·
Gott aber erweckte ihn aus (den) Toten,
13.31 ὃς ὤφθη ἐπὶ ἡμέρας
πλείους τοῖς συναναβᾶσιν αὐτῷ
ἀπὸ τῆς Γαλιλαίας εἰς
Ἱερουσαλήμ, οἵτινές εἰσιν
μάρτυρες αὐτοῦ πρὸς τὸν λαόν.
der über mehrere Tage den mit ihm von
Galiläa nach Jerusalem Hinaufgestiegen
erschien, welche seine Zeugen an das Volk
sind.
Der Dativ αὐτῷ („mit ihm“) ist eine komitative Angabe, d.h. sie gibt an, in
welcher Begleitung sie kamen.
13.32 Καὶ ἡμεῖς ὑμᾶς
εὐαγγελιζόμεθα τὴν πρὸς τοὺς
πατέρας ἐπαγγελίαν γενομένην,
ὅτι ταύτην ὁ θεὸς
ἐκπεπλήρωκεν τοῖς τέκνοις
αὐτῶν ἡμῖν, ἀναστήσας Ἰησοῦν·
Und wir verkünden euch als gute Botschaft
die an die Väter geschehene Verheißung,
dass Gott diese deren Kindern, uns, Jesus
auferweckt, erfüllt hat,
Mit ὅτι („dass, weil“) wird entweder der Inhalt („dass“) der Verheißung
eingeleitet, oder der Grund („weil“), da „Verheißung“ topologisch näher
ist, ist der Inhalt anzunehmen.
auf die bereits genannte Rettung ober auf die Stimme der Propheten
danach zu beziehen ist.
Das nicht seine Gegner Jesus vom Kreuz abnahmen und ins Grab legten,
ist der Plural bei „legen“ und „abnehmen“ indefinit und nicht mehr auf
seine Gegner zu beziehen, sodass „man“ geeignet erscheint.
13.33 ὡς καὶ ἐν τῷ ψαλμῷ τῷ
δευτέρῳ γέγραπται, Υἱός μου εἶ
σύ, ἐγὼ σήμερον γεγέννηκά σε.
wie es auch im zweiten Psalm geschrieben
ist: Mein Sohn bist du, ich habe dich heute
gezeugt.
Wie üblich weist das Prädikativ υἱός μου („mein Sohn“) keinen Artikel auf
(vgl. Joh 1.1), ohne dass dies dadurch unbestimmt würde.
13.34 Ὅτι δὲ ἀνέστησεν αὐτὸν
ἐκ νεκρῶν, μηκέτι μέλλοντα
ὑποστρέφειν εἰς διαφθοράν,
οὕτως εἴρηκεν ὅτι Δώσω ὑμῖν
τὰ ὅσια Δαυὶδ τὰ πιστά.
Dass er ihn nun aus (den) Toten
auferweckte, um ihn nicht mehr zur
Verwesung zurückkehren zu lassen, hat er so
gesagt: Ich werde euch die ehrwürdigen
(Zusagen) an David, die zuverlässigen,
geben.
Δαυὶδ („David“) kann jeder Kasus sein, sodass ein Genitiv oder Dativ
möglich ist, wohl eher ein Dativ, da David das indirekte Objekt der
Zusagen ist.
13.35 Διὸ καὶ ἐν ἑτέρῳ λέγει,
Οὐ δώσεις τὸν ὅσιόν σου ἰδεῖν
διαφθοράν·
Deshalb sagt er auch anderswo: Du wirst
nicht zulassen, dass dein Heiliger die
Verwesung sehe.
Das Wort δώσεις bedeutet „du wirst geben, zugeben, hier eher:
zulassen“.
13.36 Δαυὶδ μὲν γὰρ ἰδίᾳ γενεᾷ
ὑπηρετήσας τῇ τοῦ θεοῦ βουλῇ
ἐκοιμήθη, καὶ προσετέθη πρὸς
τοὺς πατέρας αὐτοῦ, καὶ εἶδεν
διαφθοράν·
Denn David zwar, (der) eigenen Generation
geholfen, entschlief durch den Plan Gottes,
und wurde zu seinen Vätern hinzugelegt,
und er sah Verwesung.
Das Korrelat μὲν („zwar“) findet seine Entsprechung im nächsten Vers mit
δὲ („aber“). Zunächst erklärt Paulus, dass die Verheißung sich nicht bei
David erfüllt haben konnte, da er tot ist und nicht auferweckt wurde.
13.37 ὃν δὲ ὁ θεὸς ἤγειρεν, οὐκ
εἶδεν διαφθοράν.
Den aber Gott auferweckte, sah Verwesung
nicht.
Ohne Namensnennung wird auf Christus bezug genommen. Der Kontrast
zu David wird mit δὲ („aber“) deutlich gemacht.
13.38 Γνωστὸν οὖν ἔστω ὑμῖν,
ἄνδρες ἀδελφοί, ὅτι διὰ τούτου
ὑμῖν ἄφεσις ἁμαρτιῶν
καταγγέλλεται·
Es soll euch also bekannt sein, Männer,
Brüder, dass durch diesen euch Vergebung
von Sünden verkündigt wird.
13.39 καὶ ἀπὸ πάντων ὧν οὐκ
ἠδυνήθητε ἐν τῷ νόμῳ
Und von allem, wovon ihr in dem Gesetz
Moses‘ nicht gerechtfertigt werden konntet,
Μωϋσέως δικαιωθῆναι, ἐν
τούτῳ πᾶς ὁ πιστεύων
δικαιοῦται.
wird durch diesen jeder Glaubende
gerechtfertigt.
13.40 Βλέπετε οὖν μὴ ἐπέλθῃ
ἐφ᾽ ὑμᾶς τὸ εἰρημένον ἐν τοῖς
προφήταις,
Seht also, dass nicht etwa auf euch das
durch die Propheten Gesagte herabkomme!
13.41 Ἴδετε, οἱ καταφρονηταί,
καὶ θαυμάσατε, καὶ
ἀφανίσθητε· ὅτι ἔργον ἐγὼ
ἐργάζομαι ἐν ταῖς ἡμέραις
ὑμῶν, ὃ οὐ μὴ πιστεύσητε, ἐάν
τις ἐκδιηγῆται ὑμῖν.
Seht, ihr Verächter, und wundert euch und
werdet vernichtet, da ich ein Werk in euren
Tagen wirke, das ihr keineswegs glaubt,
wenn es euch jemand erzählt.
Bei einer Handschrift (wohl P74 und einige wenige Folgehandschriften),
die Nestle-Aland abdruckt, kam es zur Doppelschreibung von ἔργον
(„Werk“).
13.42 Ἐξιόντων δὲ ἐκ τῆς
συναγωγῆς τῶν Ἰουδαίων,
παρεκάλουν τὰ ἔθνη εἰς τὸ
μεταξὺ σάββατον λαληθῆναι
αὐτοῖς τὰ ῥήματα.
Als nun aus der Synagoge die Juden
hinausgingen, waren die Völker bittend, dass
(zu) ihnen bis zum Sabbat inzwischen diese
Aussagen geredet würden.
Lukas bildet aufgrund der Stellung im Satz einen Gegensatz von „Juden“
und „Nationen“. Erstere verlassen die Synagoge, und die gottesfürchtigen
Heiden wollten sogar während der Woche diese Gedanken weiter hören.
Das Imperfekt παρεκάλουν („sie waren bittend“) unterstreicht die
anhaltenden und immer wiederkehrenden Bitten. Das Adverb μεταὐξὺ
(„dazwischen, in der Zwischenzeit“) deutet die Zeit zwischen zwei
Punkten an. Vgl. Dionysisus Halicarnassensis, Antiquitates Romanae
6.5,4: „ἐπειδὴδὲ τὰ σημεῖα ἤρθη παρ’ ἑκατέρων
τῆς μάχης, προῄεσαν εἰς τὸ μεταξὺ χωρίον ἀμφότεροι“· „Nachdem auf
beiden Seiten das Signal zum Kampf gegeben worden war, rückten die
beiden Heere in den Raum zwischen ihren Lagern vor. Vgl. Strabo,
Geographica 6.5,4:
„εἶτ’ ἀνακύπτοντα πρὸς τὴν ἐπιφάνειαν, καθάπερ Ὀρόντης ἐν τῇ Συρίᾳ κ
αταδὺς εἰς τὸ μεταξὺ χάσμα Ἀπαμείας
καὶ Ἀντιοχείας, ὃ καλοῦσι Χάρυβδιν, ἀνατέλλει
πάλιν ἐν τετταράκοντα σταδίοις“· „Die Höhle in der Nähe von enthält
einen riesigen Stollen, durch den ein Fluss über eine beträchtliche
Strecke unsichtbar fließt und dann an die Oberfläche tritt, wie der
Orontes in Syrien, der in der Kluft zwischen Apameia und Antiochia
versinkt“. Auch Catenae fasst (6.2.9) dies aus den Zwischenraum im
Gegensatz zum nächsten Sabbat auf:
„Εἰς τὸ μεταξὺ Σάββατον·” ἀντὶ τοῦ τὸ ἐσσόμενον“ „Zwischen dem
Sabbat“ anstelle des kommenden“. Dazu kommt die Präposition εἰς („zu
hin, bis zu“), die keinen Zeitpunkt, sondern einen Verlauf hin zu einem
Ziel codiert. Nestle-Aland lässt (wohl aufgrund von P74 und einige wenige
Folgehandschriften) ἐκ τῆς συναγωγῆς τῶν Ἰουδαίων („aus der Synagoge
der Juden“) aus und ersetzt die Leerstelle mit αὐτῶν („sie“).
13.43 Λυθείσης δὲ τῆς
συναγωγῆς, ἠκολούθησαν
πολλοὶ τῶν Ἰουδαίων καὶ τῶν
σεβομένων προσηλύτων τῷ
Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ· οἵτινες
προσλαλοῦντες, ἔπειθον
αὐτοὺς ἐπιμένειν τῇ χάριτι τοῦ
θεοῦ.
Als die Synagoge aufgelöst war, folgten viele
der Juden und der gottesfürchtigen
Proselyten Paulus und Barnabas, welche,
ihnen zuredend, sie überzeugend waren, bei
der Gnade Gottes zu verbleiben.
13.44 Τῷ τε ἐρχομένῳ σαββάτῳ
σχεδὸν πᾶσα ἡ πόλις συνήχθη
ἀκοῦσαι τὸν λόγον τοῦ θεοῦ.
Sodann kam am kommenden Sabbat fast die
ganze Stadt zusammen, um das Wort Gottes
zu hören.
Nestle-Aland druckt den Kopierfehler von P74 mit „Herren“ statt
„Gottes“ am Ende ab.
13.45 Ἰδόντες δὲ οἱ Ἰουδαῖοι
τοὺς ὄχλους ἐπλήσθησαν
ζήλου, καὶ ἀντέλεγον τοῖς ὑπὸ
τοῦ Παύλου λεγομένοις,
ἀντιλέγοντες καὶ
βλασφημοῦντες.
Die Juden nun, die Mengen gesehen, wurden Lukas greift resumptiv ἀντιλέγοντες („widersprechend“) zwei Mal auf,
von Neid erfüllt und waren widersprechend und setzt noch βλασφημοῦντες („lästernd“) dazu, d.h. der Widerspruch
den von Paulus geredet werdenden
wird besonders deutlich ausgedrückt.
(Dingen), widersprechend und lästernd.
13.46 Παρρησιασάμενοι δὲ ὁ
Παῦλος καὶ ὁ Βαρνάβας εἶπον,
Ὑμῖν ἦν ἀναγκαῖον πρῶτον
λαληθῆναι τὸν λόγον τοῦ θεοῦ.
Ἐπειδὴ δὲ ἀπωθεῖσθε αὐτόν,
καὶ οὐκ ἀξίους κρίνετε ἑαυτοὺς
τῆς αἰωνίου ζωῆς, ἰδοὺ
στρεφόμεθα εἰς τὰ ἔθνη.
Freimütig nun geredet, sagten Paulus und
Barnabas: Es war notwendig, dass (zu) euch
das Wort Gottes zuerst geredet werde. Da
ihr es aber von euch stoßt und euch selbst
nicht des ewigen Lebens würdig achtet,
siehe, wenden wir uns zu den Völkern.
13.47 Οὕτως γὰρ ἐντέταλται
ἡμῖν ὁ κύριος, Τέθεικά σε εἰς
φῶς ἐθνῶν, τοῦ εἶναί σε εἰς
σωτηρίαν ἕως ἐσχάτου τῆς γῆς.
So hat uns nämlich der Herr geboten: Ich
habe dich zum Licht (der) Nationen gesetzt,
dass du zur Rettung bis zur äußersten Erde
bist.
Der Ausdruck „bis ans Ende der Erde“ lautet wörtlich „bis zur äußersten
Erde“, womit die ganze restliche Welt gemeint ist. Der Ausdruck kommt
von Jesaja 49.6, wo der Messias das Licht sein wird bis an die Enden der
Erde, d.h. auf der ganzen Welt. Tatsächlich kamen die Apostel später
überall in die damalige Welt.
13.48 Ἀκούοντα δὲ τὰ ἔθνη
ἔχαιρεν, καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον
τοῦ κυρίου, καὶ ἐπίστευσαν
ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν
αἰώνιον.
Die Völker (es) nun hörend, waren sich
freuend und das Wort des Herrn preisend
und sie glaubten, so viele zum ewigen Leben
bestimmt waren.
Der Satz beginnt mit Ἀκούοντα („als sie hörten“) einen vor den Hauptsatz
vorgelagerten Nebensatz. Das Prädikat „hören“ bezieht sich auf die
Verkündigung des Wortes Gottes durch Paulus und Barnabas. Die
zuhörenden Juden hatten es abgelehnt. Dann wenden sich die Prediger
an die zuhörenden Heiden. Im Vers davor ist die Kernaussage, dass die
Juden, indem sie das Evangelium ablehnten, sich selbst des ewigen
Lebens für unwürdig erachten. Damit ist die Predigt des Evangeliums
nicht zu Ende, sondern richtet sich an die Zuhörer aus den Heiden. Diese
hören nun vom Heil in Christo. Die Partikel δὲ (“aber”) zeigt eine
Änderung der Zuhörerschaft, die vorigen Zuhörer, nahmen das Wort
nicht an, die Juden, nun, ändert es sich, als Zuhörer aus den
nichtjüdischen Völkern, d.h. den Heiden vernahmen, dass das Heil auch
für sie zugänglich wäre, begannen sie sich zu freuen und das Wort des
Herrn zu loben und sie glaubten. Mit τὰ ἔθνη (“die Völker)” gebraucht
Lukas ein Stilmittel: Es waren sicher nicht alle Menschen der ganzen Erde
bei der Rede anwesend, Lukas ging es aber darum, dass Juden nicht
glaubten, Heiden aber doch. Damit nennt Lukas die Gesamtheit, obwohl
nur sehr geringe Teile davon anwesend sind. Dies bezeichnet man als
Totum pro parte (d.h. das Ganze steht für den Teil). Lukas generalisiert
und nimmt die Anwesenden als Repräsentanten für die Heiden als
Ganzes. Die anwesenden Juden zu vor, hatten alle repräsentiert. Damit
wird der allgemeine Übergang vom Evangelium weg von den Juden und
hin zu den Heiden anhand von Repräsentanten deutlich. Der Prädikat im
Hauptsatz besteht zunächst aus eine Reihe von mehreren Verben im
Imperfekt: ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου („waren sich
freuend und das Wort des Herrn preisend“). Das Imperfekt zeigt, das
Einsetzen einer dauerhaften Freude an und auch das Lob auf das Wort
des Herrn war dauerhaft. Was sie freute, war, dass auch sie als Heiden
nun zum Heil kommen konnten, das zitierte Wort Gottes wurde daher
gelebt. Mit καὶ ἐπίστευσαν („und sie glaubten“) kommt ein drittes
Prädikat im Aorist, nicht wie die vorigen im Imperfekt vor. Diese Abfolge
(Imperfekt und Imperfekt und Aorist) ist erstaunlich, d.h. eine Reihe von
Verben auf dasselbe Subjekt (hier: die Nationen bezogen). Die
Grundtextausgabe nach Nestle-Aland (mit dessen Hauptzeugen aus dem
Raum Ägypten: Codex Vaticanus, gefolgt vom ebenfalls von dort
stammenden Codex Sinaiticus, die zusammen zu einem Kunsttext
verbunden wurden) druckt mit ἔχαιρον (“sie freuten sich”) statt richtig:
ἔχαιρεν (wörtlich “es freute sich) ebenso wie in Luk 12.30 und an vielen
anderen Stellen die an die Sprache im Raum Ägypten nötige (und dort
nicht anders mögliche) Form, da dort, anders als im Griechischen, Neutra
wie τὰ ἔθνη („die Nationen“) nicht mit einem Prädikat im Singular zum
Ausdruck bringen kann, ab. Wörtlich hieße es „die Völker freute sich“,
was im Deutschen ebenfalls nicht grammatisch ist. Dies ist neben vielen
anderen Hinweisen ein Zeichen des bewussten Eingriffs von sorglosen
Kopisten, die sonst die Texte zu kopieren hatten, hier jedoch Eingriffe in
Gottes heiliges Wort vornahmen, um dieses an ihre Bedürfnisse
anzupassen. Diese Praxis kann es auch in unserem Leben, im
übertragenen Sinn geben, dass wir, wenn wir etwas nicht verstehen, uns
nicht beugen, sondern Gottes Wort so verändern, wie es uns gefällt.
Davon geben auch die Irrlehren und falschen Praktiken in den Sekten
Ägyptens Ausdruck. Die Kombination von kollektiven Neutra (also
Wörtern die eine Gesamtheit ausdrücken, wie “Laub, Kinder” oder auch
“Völker” mit einem Prädikat (der Satzaussage) mit einem Verb in der
Einzahl, ist im Neuen Testament in Übereinstimmung mit dem Griechisch
der damaligen Zeit (vgl. Eph 4.16, wo die o.g. Handschriften des NestleAland Textes den Text nicht anpassen wollten und es heißt: καθὼς καὶ τὰ
λοιπὰ ἔθνη (Neutrum Plural) περιπατεῖ (Singular). Im Griechischen der
damaligen Zeit und auch im Neuen Testament konnte bei Kollekiva das
Prädikat aber dann auch im Plural stehen, wenn nicht die Gesamtheit,
sondern die Zusammensetzung aus vielen Teilen, zum Ausdruck kommen
sollte. Dass zurzeit, als einige Handschriften nach Ägypten kamen, dort
Griechisch nicht mehr beherrscht wurde, zeigen Beispiele wie dieses. Wir
entscheiden uns, diese ganz deutlich falsche Lesart nicht zu beachten und
bleiben beim Konsens der griechischen Handschriften, die der Text von
Robinson-Pierpont in allen Ausgaben abgedruckt hat und halten an dieser
Stelle bereits fest, dass der Singular ἔχαιρεν (eigentlich “es freute sich”,
da dies im Deutschen ebenso wie damals in Ägypten nicht möglich war,
“sie freuten sich”) die Völker als Einheit, als Ganzes sieht, den sonst hätte
Lukas tatsächlich den Plural gewählt, der jedoch nicht im Original von
Lukas stand. Der Vergleichsvers in Apg 13.12 lautet: „Τότε ἰδὼν ὁ
ἀνθύπατος τὸ γεγονὸς ἐπίστευσεν, ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ τοῦ
κυρίου“. „Dann, als der Prokonsul sah, was geschehen war, glaubte er,
erstaunt über die Lehre des Herrn“. Apg 13.48 hingegen: „Ἀκούοντα δὲ
τὰ ἔθνη ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν ὅσοι
ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον“· „Als die Völker (es) nun hörten,
freuten sich und priesen das Wort des Herrn und glaubten, so viele
bestimmt waren zum ewigen Leben. In erster Stelle geht es um Sehen
und Glauben, in 13.48 um Hören und Glauben. Beim ersten Mal geht es
um eine Einzelperson, bei zweiten Vorkommen um die Völker als
Kollektiv, natürlich, nicht die weltweit lebenden, sondern, die der Predigt
zuhören wollten. Das Subjekt (Apg 13.23: der Prokonsul; Apg 13,48 die
Völker) des Nebensatzes, der vorgezogen ist (d.h. erst kommt der
Nebensatz, dann der Hauptsatz) ist nicht jeweils im Partizip implizit.
Somit wäre falsch: „Als sie es nun hörten, glaubten die Völker….“. Das
Partizip in beiden Nebensätzen ist dem Tempus nach Präsens, d.h. der
Nebensatz gibt an, was parallel zum Hauptsatz abläuft, da im Deutschen
die Subjunktionen (die Bindewörter der Nebensätze) explizit zu nennen
sind, kann man über „weil, als, während, indem“ etc. nachdenken. In
beiden Stellen kommt glauben dem Tempus nach im Aorist vor
(ἐπίστευσεν (“er glaubte” bzw. ἐπίστευσαν (“sie glaubten”). Damit
bezieht sich Lukas auf das Einsetzen des Glaubens als Reaktion auf das
Wort Gottes (ingressiv). Was einmal als Objekt gesehen wird, das den
Glauben auslöste ist zunächst τῇ διδαχῇ τοῦ κυρίου (“die Lehre des
Herrn”), dann in Apg 13,48: τὸν λόγον τοῦ κυρίου (“das Wort des
Herrn”). Der Satz nach dem Glauben beschreibt jeweils das Subjekt
(Prokonsul bzw. die Heiden) näher: ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ τοῦ
κυρίου („erstaunt über die Lehre des Herrn“) bzw. „ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι
εἰς ζωὴν αἰώνιον“ („so viele bestimmt waren zum ewigen Leben“).
Unterschiedlich ist die Realisation des letzten Satzteils: Im ersten wird
kein Pronomen wie ὅσοι (“so viele”) gebraucht, da es ja um eine
Einzelperson geht, dann gebraucht Lukas im zweiten Fall eine
Kombination (Periphrase) ἦσαν τεταγμένοι (“waren bestimmt”) als
Prädikat. Man kann daher sagen, dass das Kennzeichen des Prokonsuls
das Staunen war, das der Völker, dass sie zum ewigen Leben bestimmt
sind bzw. waren. Wichtig ist, dass die jeweiligen Merkmale nach dem
Einsetzen des Glaubens kommen, d.h. die Völker glauben also nicht, weil
sie zum ewigen Leben bestimmt sind, sondern sie sind zum ewigen Leben
bestimmt, weil sie glauben. Auch glaubte der Prokonsul, darauf oder
dabei erstaunt ihn die Lehre des Herrn. In beiden Fällen ist das
Bezugswort, vergleichbar: Der Prokonsul bzw. die Völker, d.h. das Subjekt
ändert sich im letzten Teil nicht, sodass “und es glaubten, …..” nicht zu
rechtfertigen wäre, da das Subjekt die Heiden sind, diese glaubten und
werden dann näher gekennzeichnet, als zum ewigen Leben bestimmt. 2)
Apg 18.8 Κρίσπος δὲ ὁ ἀρχισυνάγωγος ἐπίστευσεν τῷ κυρίῳ σὺν ὅλῳ τῷ
οἴκῳ αὐτοῦ· καὶ πολλοὶ τῶν Κορινθίων ἀκούοντες ἐπίστευον καὶ
ἐβαπτίζοντο. „Krispus nun, der Synagogenoberste, glaubte an den Herrn
mit seinem ganzen Haus; und viele der Korinther, welche hörten,
glaubten und wurden getauft“. Apg 13.48 hingegen lautet: „Ἀκούοντα δὲ
τὰ ἔθνη ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν ὅσοι
ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον“· „Als die Völker (es) nun hörten,
freuten sich und priesen das Wort des Herrn und glaubten, so viele
bestimmt waren zum ewigen Leben. Auffällig ist, dass in Apg 18.8
„glauben“ beides mal wieder zunächst im Aorist steht: ἐπίστευσεν („er
glaubte“ bzw. „sie glaubten“). Dann wechselt in Apg 18.8 das Subjekt und
Zuhörer aus der Stadt Korinth werden beschrieben, d.h. πολλοὶ („viele“)
ἀκούοντες („als sie hörten“) eingeschränkt, d.h. nicht alle Korinther
glaubten, evtl. nicht einmal alle, die hörten, sondern „viele“ der Zuhörer.
Dann wird beim zweiten Teil von Apg 18.8 „glauben“ ganz auffällig als
Imperfekt gebraucht, ebenso „taufen“ (ἐπίστευον und ἐβαπτίζοντο). Wir
können in einer Grammatik nachlesen, dass eine der Nuancen des
Imperfekts, das Einsetzen einer anhaltenden Handlung angibt. Die
Nuance angewandt auf den Text zeigt, dass viele der Zuhörer, anfingen
zu glauben und getauft zu werden. D.h. die Verkündigung leitete den
Beginn ein, dass Menschen aus Korinth begannen zu glauben und getauft
zu werden. Also die Predigt war der Anfang dieser Ereignisse. Im
Gegensatz dazu betont der Aorist in Apg 13.48 den Zeitpunkt der
Bekehrung der anwesenden Personen aus den Völkern, d.h. denen die
Tür des Glaubens aufgetan wurde, nachdem die Juden das Evangelium
abgelehnt hatten. Die Frage, wie Apg 13.48 zu verstehen ist (ImperfektImperfekt-Aorist: im Griechischen und Deutschen markiert) sehen wir
analog zu Luk 16.1: Ἔλεγεν δὲ καὶ πρὸς τοὺς μαθητὰς αὐτοῦ, Ἄνθρωπός
τις ἦν πλούσιος, ὃς εἶχεν οἰκονόμον· καὶ οὗτος διεβλήθη αὐτῷ ὡς
διασκορπίζων τὰ ὑπάρχοντα αὐτοῦ. „Er sprach aber auch zu seinen
Jüngern: Es war ein gewisser reicher Mann, der einen Verwalter hatte;
und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe“. Der
Mann war dauerhaft reich, nicht nur kurze Zeit, hatte auch dauerhaft
einen Verwalter. Das zeigen die Imperfektformen. Irgendwann passiert
aber punktuell ein Ereignis, das im Aorist steht: Eine Anklage trifft bei
dem Reichen über den Verwalter ein. Also die permanent anhaltenden
Zustände (Imperfekt) werden durch ein singuläres Ereignis (Aorist)
unterbrochen. Genauso ist es in Apg 13.48 die dauerhaft einsetzende
Freude und das Lob bei den Zuhörern aus den Heiden. Auf dem
Hintergrund kommt es zu einzelnen Bekehrungen, d.h. dass punktuell
Heiden zum Glauben kommen. Bekehrung und Glaube ist an einem Punkt
im Leben fest zu machen: Zuvor lebte man ohne Christus, an einem Punkt
im Leben bekehrt man sich zu Christus, und dann setzt man sein Leben
mit Christus weiter fort. So war es auch bei denen, die damals der Predigt
zuhörten. Allerdings ist dieses eine Beispiel nicht auf das gleiche Subjekt
bezogen wie in Apg 13.48, denn zunächst ist vom Reichen die Rede, dann
bezieht sich die Anklage auf den Verwalter. Eine Parallele in der Hinsicht,
also dass die Kette Imperfekt-Imperfekt-Aorist auf ein und dasselbe
Subjekt zu beziehen ist, gibt es in der Form nicht mehr. D.h. ἔχαιρεν καὶ
ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν hat Folgende
Besonderheit: Das Subjekt (“die Völker”) wird erst mit einem Verb im
Singular aufgegriffen: ἔχαιρεν (wtl. “er freute sich”), d.h. die Heiden bzw.
Völker werden in ihrer Gesamtheit gesehen, dann wechselt der Numerus
in den Plural: “sie freuten sich und sie glaubten”. Daher rückt das erste
Prädikat im Singular näher zu den Heiden als Ganzes und die Prädikate im
Plural zeigen die einzelnen darin, die das Wort lobten und sich bekehrte
bzw. glaubten. Der Blick geht also von der Freude der zuhörenden Heiden
als Ganzes zum Lob und Glauben, wobei nicht das Kollektiv, sondern die
Vielzahl der Individuen im Vordergrund stehen. Bei der Übersetzung im
Hauptsatz von τὰ ἔθνη mit (“die aus den Völkern”) wäre zu beachten,
dass τὰ ἔθνη später durch ὅσοι („so viele“) zahlenmäßig eingeschränkt
wird, sodass man zunächst auf eine Untergruppe und Reduzierung mit
„die aus den“ verzichten sollte, u.a. darum, da das ja nicht so dasteht.
Wenn Lukas das zum Ausdruck hätte bringen wollte, würde er es wie in
Apg 26.17 tun: ἐκ τῶν ἐθνῶν (“aus den Völkern”), den die Hörer aus den
Völkern werden später restringiert. Eine Suche nach einem Verb im
Aorist und dem Pronomen ὅσος, zeigt, dass das Subjekts im Nominativ
einmalig in Apg 13.48 im Nominativ ist bzw. nachgetragen bzw. genauer
beschrieben wird, sonst wird damit ein Objekt im Akkusativ aufgegriffen,
z.B. Gen 34.29 διήρπασαν ὅσα τε ἦν ἐν τῇ πόλει („sie plünderten alles,
was in der Stadt war). Wir müssen also Parallelen außerhalb der Bibel
suchen und rufen TLG (Thesaurus Linguae Graecae) auf und suchen
dieselbe Aoristendung, gefolgt von Pronomen wie in Apg 13.48 (Suche
also hier: „*σαν ὅσοι“). Wir erhalten in der Literatur viele Treffer, z.B.
Dionysius Halicarnassensis, Antiquitates Romanae 11.37,1. Dafür liegt nur
eine englische Übersetzung im Netz vor
(http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Dionysius_of_Hal
icarnassus/11B*.html). Der Kontext setzt an einer Rede an das Publikum
an. Der Satz würde auf Deutsch lauten: „Als sie das aber hörten, alle, die
neutral waren und bereit, Fürsprecher zu sein für diejenigen, die sich für
die Gerechtigkeit einsetzen, hielten ihre Hände dem Himmel hin“.
Zunächst kommt also das Prädikat und dann eine Nacht zum Prädikat,
das mit ὅσοι („alle, die oder so viele“) nachgetragen wird. Also, da das
Bezugswort nicht gleich gesagt wird, bzw. die Kennzeichen des Subjekts
„sie“, wird dies nachgereicht. Das implizite Subjekt, d.h. in Apg 13.48 „sie,
die glaubten, werden als zum ewigen Leben bestimmt“, im Nachtrag
näher beschrieben. Da der Glaube bereits vorhanden ist, ist es eine
Beschreibung von Gläubigen. Und alle Gläubige sind zum ewigen Leben
von Gott bestimmt. Somit könnte man auch wie im Bsp. oben ὅσοι („alle
die (die glaubten)“ etc.) wie im Text oben als Subjekt des letzten Satzes
machen: „Alle, die (d.h. die glaubten) waren zum ewigen Leben
bestimmt“). Oder man fasst den letzten Satz als Nachtrag und
Beschreibung der Gläubigen Heiden auf. Nicht möglich ist, dass es sich
um Ungläubige handelt, denn vom Glauben derer ist ja die Rede. Diese
Gläubigen werden aber näher gekennzeichnet: Sie sind oder waren von
Gott zu ewigen Leben bestimmt. D.h. Gott hatte beschlossen, dass alle,
die an Jesus und sein Opfer glauben, ewiges Leben bekommen. Das war
bei den Heiden hier der Fall, sie hörten, freuten sich und glauben und so
erhielten sie das ewige Leben. Ungläubige sind nicht zum ewigen Leben
bestimmt, sondern, dass sie sich bekehren, daher kann keine Auswahl
bestimmter Ungläubiger gedacht sein, sind zum Glauben auserwählt, und
dann darauf zum ewigen Leben. Das bringt den Satz völlig durcheinander,
da nicht die Rede von einer Auswahl zum Glauben ist, da Gott will das
alle, d.h. ohne Auswahl oder Einschränkung, d.h. keiner ist da, für den es
nicht so wäre, Menschen gerettet werden. Die gerettet sind, sind aber
auf der Grundlage des Glaubens, zum ewigen Leben von Gott bestimmt.
Richtig ist: Predigt – Glaube –Bestimmung zu ewigen Leben. Falsch:
Bestimmung zum ewigen Leben – Predigt Glaube. D.h. die Predigt geht an
alle, alle sollen und können glauben, keiner ist ausgeschlossen und wer
glaubt, hat die Verheißung und kann so beschrieben werden, dass er
bestimmt ist, ewiges Leben zu haben. Das Pronomen ὅσοι leitet dann
erst später eine Untergruppe derjenigen Heiden ein, die das Wort Gottes
hörten, die die glaubten („wie viele der Heiden waren zum ewigen Leben
bestimmt? Alle, die glaubten!“, also in dem Sinne, dass nicht alle Heiden
glaubten, aber die glauben, werden als zum ewigen Leben bestimmt
bezeichnet (Nicht zu glauben bestimmt, der vor dem ewigen Leben steht.
Dazu ist wenn überhaupt, jeder bestimmt und der Befehl geht an alle,
Apg 19,30). „So viele“ codiert ja eine Zahlenangabe, z.B. „. Das illustriert
ein Beispiel, das wir im TLG (Thesaurus Linguae Graecae) finden (Joannes
Chrysostomus, de paenitentia (homiliae 1-9) 49.294,17: “Οἱ πτωχοὶ, οἱ
πρὸς τὴν ἐλεημοσύνην καθεζόμενοι πρὸ τῆς ἐκκλησίας. Καὶ πόσου;
Ὅσου θέλεις“· Wie viel Geld hast du noch am Konto? So viel, dass es den
Monat über noch reicht“. Eine alternative (zweitbeste) Deutung ist in den
u.g. Kommentaren zu finden, d.h. „bestimmt“ wird hier als Medium
gesehen, d.h. ein Medium zeigt, dass das Subjekt an sich selber handelt,
dies ist in dem Fall plausibel, denn im Satz davor, hielten sich die Juden
nicht selbst für das ewige Leben für würdig. Hier wäre dann (beim
Medium). Dies versucht Jantzen in Worte zu packen: „so viele zum
ewigen Leben eingestellt worden waren“. Beim Medium wäre noch ein
Rückbezug auf das Subjekt nötig, etwa „so viel sich zum ewigen Leben
verordnet/bestimmt hatten“. Eine dritte Möglichkeiten ist, wenn man bei
der Übersetzung wie folgt bleibt “Als aber die aus den Nationen es
hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn; und es
glaubten, so viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren“. Diejenigen,
die glauben, sind aufgrund der Vorkenntnis (Nicht Vorbestimmung)
Gottes, dass sie an diesem Tag glauben würden, aufgrund ihres Glaubens
von Gott zum ewigen Leben vorherbestimmt. Auch ist das Heil offen für
alle, von wem Gott aber sieht, dass er glauben würde, dem gilt die
Verheißung des ewigen Lebens, und da Gott bereits wusste, welche
Heiden glauben würden, hat er aufgrund des Glaubens, denen die
Christus annehmen, ewiges Leben verheißen. Diese Kommentare wollen
belegen, dass „bestimmen“ hier reflexiv ist, wie im Satz davor, die Juden
sich selbst nicht würdig hielten, das ewige Leben zu haben. Die Option ist
nicht von der Hand zu weisen: Images of Salvation in the New Testament,
Brenda B. Colijn, 2010, ISBN 978-0- 8308-3872-1, Printed in Canada, S.
224, 225: „A possibly similar word, tetagmenoi, occurs in Acts 13:48.
After Paul and Barnabas had preached at Pisidian Antioch, „as many as
had been destined [tetagmenoi] for eternal life became believers.“ The
word tetagmenoi is the perfect middle or passive participle of tasso,
which means to place or station or appoint or classify. [Fn.: „´tasso,` in
BAGD, pp. 805-6.“] Some read this instance of the word as a divine
passive: those whom God had previously appointed to eternal life
became believers at this time. By contrast, reading tetagmenoi as a
middle would mean that the persons in question positioned themselves
for eternal life. Most English translations (like the NRSV above) opt for
the passive. Even as a passive, however, the word need not imply divine
selection to salvation. The BAGD lexicon renders the word in Acts 13:48
as a passive with the sense of „belong to, be classed among those
possessing.“ [Fn.: „Ibid., p. 806. The Autors list the verse under definti on
1b along with 1 Corinthions 16:15 (´they have devoted themselves
[etaxan heautous] to the service of the saints`].“ In this view, those who
belonged to eternal life became believers. The reason for their
„belonging“ is not stated. The Grace of God, the Will of Man: A Case for
Arminianism, Clark H. Pinnock, 1989, S. 227 (Artikel von William G.
MacDonald: The Biblical Doctrine of Election): „The traditional
understanding of a ´divine passive` for tetagmenoi makes an
interpretation of determinism inevitable. The entire verse in the NIV
reads this way: ´When the Gentiles heard this, they were glad and
honored the word of the Lord; and all who were appointed for eternal
life believed” (Acts 13:48). If all that was available to us were this English
translation, we might deduce that God alone fully determined this event
and that the principals were no more than chessmen being moved about
on life´s board by the divine player. The key word that is misunderstood
in this context is tetagmenoi, perfect middle or passive participle from
tasso. Before exploring the meaning of tasso here, a brief examination
must be made of the context. As a prelude to his quoting Habakkuk 1:5,
Paul warned, ´Take care that what the prophets have said does not
happen to you` (Acts 13:40).There is no hint of determinism in such an
admonition. The passage that follows points up their recalcitrant
unbelief. Such perfidy was foreknown, all right, but it was not a
phenomenon for which God was responsible. For right here everyone is
being called to faith, and all hearers can ´take care` to avoid a personal
disaster. The story continues: after many Jews followed Paul and
Barnabas as believers, the masses of the remaining Jews were filled with
jealousy against them and bad-mouthed them the following Sabbath,
when ´almost the whole city gathered.` Thereupon Paul announced, ´We
had to speak the word of God to you first. Since you reject it and do not
consider yourselves worthy of eternal life, we now turn to the Gentiles`
(Acts 13:46). Now we get the scene. The Jews were turning up their noses
at ´eternal life,` and the God-fearing Gentiles were moving in to receive
that eternal life God was offering freely. The verb tasso means to
´appoint` in the literal sense of ´put in a position for,` or ´order,`
´determine.` The voice of the perfect participle as we have noted is
ambiguous; tetagmenoi is best construed in this context to be middle
voice. The disputed sentence (Acts 13:48) would look like this when the
setting is fully honored and a divine passive is not read into it: ´When the
Gentiles heard this, they gloried in the Lord´s Word, and as many as were
putting themselves in a position for eternal life believed.`” The context of
Acts 13:48 seems to militate against reading tetagmenoi as a divine
passive. Paul and Barnabas have been preaching the gospel in Pisidian
Antioch for over a week and have encountered opposition from some of
the Jews. As they address the crowds on the second Sabbath, they
declare that since the Jews are rejecting the gospel, they will turn to the
Gentiles. A clear contrast ist drawn between the Jews who „reject“ the
word of God and „judge [them]selves to be unworthy of eternal life“
(Acts 13:46) and the Gentiles who „were glad and praised the word of the
Lord“ (Acts 13:48). Unlike the Jews, these Gentiles have taken Paul´s
message to heart and are ready to respond to the gospel. The emphasis
on human volition for both Jews and Gentiles makes it unlikely that the
narrator would say in Acts 13:48 that God had predetermined who would
believe. The best translation of Acts 13:48 might be something like „as
many as were positioned for eternal life became believers.“ This
rendering opts for the passive (suggested by esan tetagmenoi) but makes
room for the confluence of divine and human agency (the preaching of
the gospel and the receptivity of the audience) that is suggested by the
context. [Fn. „See also the discussions in I. Howard Marshall, The Acts of
the Apostles: An Introduction and Commentary, Tyndale New Testament
Commentaries, ed. R. V. G. Tasker (Grand Rapids: Eerdmans, 1986), pp.
230-31; Robert Shank, Elect in the Son: A Study of the Doctrine of
Election (Minneapolis: Bethany House, 1989), pp. 183-88; and Mac
Donald, „Election“, pp. 226-28.]
13.49 Διεφέρετο δὲ ὁ λόγος τοῦ
κυρίου δι᾽ ὅλης τῆς χώρας.
Es war nun das Wort des Herrn durch das
ganze Land ausgebreitet werdend.
13.50 Οἱ δὲ Ἰουδαῖοι
παρώτρυναν τὰς σεβομένας
γυναῖκας καὶ τὰς εὐσχήμονας
καὶ τοὺς πρώτους τῆς πόλεως,
καὶ ἐπήγειραν διωγμὸν ἐπὶ τὸν
Παῦλον καὶ τὸν Βαρνάβαν, καὶ
ἐξέβαλον αὐτοὺς ἀπὸ τῶν
ὁρίων αὐτῶν.
Die Juden aber hetzten die gottesfürchtigen
sowie angesehenen Frauen auf, und die
Ersten der Stadt, und erregten eine
Verfolgung gegen Paulus und Barnabas, und
sie warfen sie von ihren Gebieten hinaus.
Nestle-Aland lässt auf der Grundlage eines Schreibers (P74 hat dies wohl
aufgebracht), der καὶ („sowie“) an dieser Stelle nicht deuten konnte, da
es ein ungewöhnliches Hyperbaton ist, und es nicht abschrieb, aus.
13.51 Οἱ δὲ ἐκτιναξάμενοι τὸν
Sie aber schüttelten den Staub ihrer Füße
κονιορτὸν τῶν ποδῶν αὐτῶν ἐπ᾽ auf sie ab und kamen nach Ikonium.
αὐτούς, ἦλθον εἰς Ἰκόνιον.
13.52 Οἱ δὲ μαθηταὶ
ἐπληροῦντο χαρᾶς καὶ
πνεύματος ἁγίου.
Die Schüler nun waren von Freude und
Heiligem Geist erfüllt werdend.
Das Imperfekt ἐπληροῦντο („sie waren erfüllt werdend“) zeigt, dass die
Fülle des Geistes nicht plötzlich, z.B. durch Techniken, erfolgt, sondern
nach und nach, da die Form durativ ist.
14.1 Ἐγένετο δὲ ἐν Ἰκονίῳ, κατὰ
τὸ αὐτὸ εἰσελθεῖν αὐτοὺς εἰς
τὴν συναγωγὴν τῶν Ἰουδαίων,
καὶ λαλῆσαι οὕτως ὥστε
πιστεῦσαι Ἰουδαίων τε καὶ
Ἑλλήνων πολὺ πλῆθος.
Es geschah nun, dass sie in Ikonium ebenfalls
in die Synagoge der Juden hineingingen und
so sprachen, dass sowohl von Juden als auch
Griechen eine zahlreiche Menge glaubte.
14.2 Οἱ δὲ ἀπειθοῦντες
Ἰουδαῖοι ἐπήγειραν καὶ
ἐκάκωσαν τὰς ψυχὰς τῶν
ἐθνῶν κατὰ τῶν ἀδελφῶν.
Die ungehorsamen Juden nun reizten und
erbitterten die Seelen derer von den
Nationen gegen die Brüder.
14.3 Ἱκανὸν μὲν οὖν χρόνον
διέτριψαν παρρησιαζόμενοι ἐπὶ
τῷ κυρίῳ τῷ μαρτυροῦντι τῷ
λόγῳ τῆς χάριτος αὐτοῦ,
διδόντι σημεῖα καὶ τέρατα
γίνεσθαι διὰ τῶν χειρῶν αὐτῶν.
Etliche Zeit nun verweilten sie also, freimütig
von dem Herrn sprechend, dem über das
Wort seiner Gnade Zeugnis Gebenden, durch
ihre Hände geschehenen Zeichen und
Wunder gebend.
14.4 Ἐσχίσθη δὲ τὸ πλῆθος τῆς
πόλεως· καὶ οἱ μὲν ἦσαν σὺν
τοῖς Ἰουδαίοις, οἱ δὲ σὺν τοῖς
ἀποστόλοις.
Es wurde nun die Menge der Stadt entzweit,
und zwar waren die einen mit den Juden, die
anderen aber mit den Aposteln.
14.5 Ὡς δὲ ἐγένετο ὁρμὴ τῶν
ἐθνῶν τε καὶ Ἰουδαίων σὺν τοῖς
ἄρχουσιν αὐτῶν, ὑβρίσαι καὶ
λιθοβολῆσαι αὐτούς,
Als nun ein Angriff der Nationen und Juden
mit ihren Obersten entstand, sie zu
misshandeln und zu steinigen,
14.6 συνιδόντες κατέφυγον εἰς
τὰς πόλεις τῆς Λυκαονίας,
Λύστραν καὶ Δέρβην, καὶ τὴν
περίχωρον·
entflohen sie, es mitbekommen, in die
Städte Lykaoniens Lystra und Derbe, und die
Umgebung.
14.7 κἀκεῖ ἦσαν
εὐαγγελιζόμενοι.
Auch dort waren sie die gute Botschaft
verkündend.
Die Periphrase ἦσαν εὐαγγελιζόμενοι („waren verkündigend“) macht
deutlich, dass sie dies die ganze Zeit über dort taten.
14.8 Καί τις ἀνὴρ ἐν Λύστροις
ἀδύνατος τοῖς ποσὶν ἐκάθητο,
χωλὸς ἐκ κοιλίας μητρὸς αὐτοῦ
ὑπάρχων, ὃς οὐδέποτε
περιπεπατήκει.
Und ein bestimmter Mann in Lystra war an
den Füßen kraftlos dasitzend, lahm von
seiner Mutter Schoß an existierend, der
niemals umhergegangen war.
Das Imperfekt ἐκάθητο (“er war dasitzend”) macht klar, dass er die ganze
Zeit dasaß.
14.9 Οὗτος ἤκουσεν τοῦ
Παύλου λαλοῦντος· ὃς ἀτενίσας
αὐτῷ, καὶ ἰδὼν ὅτι πίστιν ἔχει
τοῦ σωθῆναι,
Dieser hörte den Paulus reden, der, auf ihn
gestarrt und gesehen, dass er Glauben hat,
gerettet zu werden.
14.10 εἶπεν μεγάλῃ τῇ φωνῇ,
Ἀνάστηθι ἐπὶ τοὺς πόδας σου
ὀρθῶς. Καὶ ἥλλετο καὶ
περιεπάτει.
Er sagte laut mit der Stimme: Stelle dich auf
deine Füße gerade! Und er war aufspringend
und umhergehend.
Das Wort μεγάλῃ („laut“) steht betont am Anfang der Konstruktion. Das
Adverb mit Omega am Ende wurde von einem unkundigen Schreiber
wohl in der Annahme, es müsse ein Omikron lauten in ὀρθός statt ὀρθῶς
(„gerade“) geändert und so leider von Nestle-Aland abgedruckt, ebenso
wie die Auslassung von τῇ („der“) vor φωνῇ („Stimme“), da diese
Konstruktion für unkundige Kopisten irritierend ist (Linksversetzung),
ebenso wie ἥλατο für das ungewöhnlich Imperfekt ἥλλετο („er war
aufspringend“), wobei damit Lukas dies als Prozess beschreibt, d.h. er
betont den Vorgang des Aufspringens, was einem Kopisten nicht
plausibel vorkam und er in den Text eingriff.
14.11 Οἱ δὲ ὄχλοι, ἰδόντες ὃ
ἐποίησεν ὁ Παῦλος, ἐπῆραν τὴν
φωνὴν αὐτῶν Λυκαονιστὶ
λέγοντες, Οἱ θεοὶ ὁμοιωθέντες
ἀνθρώποις κατέβησαν πρὸς
ἡμᾶς.
Und die Mengen nun, gesehen, was Paulus
tat, erhoben ihre Stimme, auf Lykaonisch
sagend: Die Götter, Menschen gleich
geworden, stiegen zu uns herab!
Nach der Wunderheilung meinten die Bewohner, die beiden Evangelisten
seien Götter.
14.12 Ἐκάλουν τε τὸν μὲν
Βαρνάβαν, Δία· τὸν δὲ Παῦλον,
Ἑρμῆν, ἐπειδὴ αὐτὸς ἦν ὁ
ἡγούμενος τοῦ λόγου.
Sodann waren sie zum einen Barnabas als
Zeus, Paulus zum anderen Hermes
bezeichnend, da er ja der das Wort Führende
war.
Die Heiden projizierten ihre Vorstellungen der Götter auf Paulus und
Barnabas. Zeus war der Göttervater und Hermes sein Bote, sodass sie die
beiden nach ihren Vorstellungen danach bezeichneten. Ein Schreiber und
mit ihm Nestle-Aland lässt das Korrelat μὲν („zum einen“) aus, das aber
wegen dem Vorhandensein seines Partners δὲ („zum anderen“) zu
erwarten ist, wohl aufgrund der gleichen Endung zum Wort davor τὸν.
14.13 Ὁ δὲ ἱερεὺς τοῦ Διὸς τοῦ
ὄντος πρὸ τῆς πόλεως αὐτῶν,
ταύρους καὶ στέμματα ἐπὶ τοὺς
πυλῶνας ἐνέγκας, σὺν τοῖς
ὄχλοις ἤθελεν θύειν.
Der Priester des vor deren Stadt befindlichen
Zeus(heiligtums) nun, Stiere und Kränze an
die Tore gebracht, waren mit den Mengen
opfern wollend.
Vor der Stadt war wohl ein Zeusheiligtum, aus dem der Priester die
Opfertiere und dazugehörenden Kränze der Tiere holten und sie an die
Tore (des Tempels, der Stadt oder am Ort, wo die Apostel sich
befanden?) führten, um Paulus und Barnabas zu opfern. Nestle-Aland
lässt αὐτῶν („deren“) aus. Das Imperfekt ἤθελεν (“sie waren wollen”)
zeigt, dass sie dies immer wieder oder dauernd wollten.
14.14 Ἀκούσαντες δὲ οἱ
ἀπόστολοι Βαρνάβας καὶ
Παῦλος, διαρρήξαντες τὰ
ἱμάτια αὐτῶν, εἰσεπήδησαν εἰς
τὸν ὄχλον, κράζοντες
Die Apostel Barnabas und Paulus nun, (es)
gehört, ihre Kleider zerrissen, sprangen in
die Menge hinein, schreiend
14.15 καὶ λέγοντες, Ἄνδρες, τί
ταῦτα ποιεῖτε; Καὶ ἡμεῖς
ὁμοιοπαθεῖς ἐσμεν ὑμῖν
ἄνθρωποι, εὐαγγελιζόμενοι
und sagend: Männer, was tut ihr diese
(Dinge)? Auch wir sind Menschen, gleich
empfindend wie ihr, euch die gute Botschaft
verkündend, dass ihr euch von diesen
Mit den betonten Pronomen “wir” und “ihr” kommt die Gleichartigkeit
beider Gruppen betont zum Ausdruck, wodurch deutlich wird, dass beide
Gruppen keine Götter sind.
ὑμᾶς ἀπὸ τούτων τῶν ματαίων
ἐπιστρέφειν ἐπὶ τὸν θεὸν τὸν
ζῶντα, ὃς ἐποίησεν τὸν
οὐρανὸν καὶ τὴν γῆν καὶ τὴν
θάλασσαν καὶ πάντα τὰ ἐν
αὐτοῖς·
Nichtigkeiten abkehrt, zum lebendigen Gott,
der den Himmel und die Erde und das Meer
und all das in ihnen machte,
14.16 ὃς ἐν ταῖς παρῳχημέναις
γενεαῖς εἴασεν πάντα τὰ ἔθνη
πορεύεσθαι ταῖς ὁδοῖς αὐτῶν.
der in vergangenen Generationen all die
Völker ihre Wege ziehen ließ,
14.17 Καίτοιγε οὐκ ἀμάρτυρον
ἑαυτὸν ἀφῆκεν ἀγαθοποιῶν,
οὐρανόθεν ὑμῖν ὑετοὺς διδοὺς
καὶ καιροὺς καρποφόρους,
ἐμπιπλῶν τροφῆς καὶ
εὐφροσύνης τὰς καρδίας ἡμῶν.
Doch ließ er sich selbst allerdings nicht
unbezeugt, wohltuend, euch Regen vom
Himmel her gebend und fruchtbare Zeiten,
unsere Herzen sättigend mit Nahrung und
Freude.
14.18 Καὶ ταῦτα λέγοντες, μόλις
κατέπαυσαν τοὺς ὄχλους τοῦ
μὴ θύειν αὐτοῖς.
Und diese (Dinge) sagend, hielten sie kaum
die Mengen ab, ihnen zu opfern.
14.19 Ἐπῆλθον δὲ ἀπὸ
Ἀντιοχείας καὶ Ἰκονίου Ἰουδαῖοι,
καὶ πείσαντες τοὺς ὄχλους, καὶ
λιθάσαντες τὸν Παῦλον, ἔσυρον
ἔξω τῆς πόλεως, νομίσαντες
αὐτὸν τεθνάναι.
Es kamen nun aus Antiochia und Ikonium
Juden her. Und die Mengen überredet und
Paulus gesteinigt, waren sie ihn aus der
Stadt ziehend, gedacht, er sei gestorben.
14.20 Κυκλωσάντων δὲ αὐτὸν
τῶν μαθητῶν, ἀναστὰς
Als nun die Schüler ihn umringten, ging er,
aufgestanden, in die Stadt hinein. Und am
Nestle-Aland druckt γε am Wortende des ersten Wortes und ἑ bei ἑαυτὸν
(„sich selbst“) nicht ab, sowie das Wort ἀγαθοεργέω („wohlwirken“) statt
ἀγαθοποιέω („wohltuen“), sowie ὑμῶν („eure“) statt ἡμῶν („unsere“),
weil man das vom Kontext her wohl besser fand.
Das Imperfekt ἔσυρον („sie waren ziehend/schleppend“) betont den
Verlauf.
εἰσῆλθεν εἰς τὴν πόλιν· καὶ τῇ
ἐπαύριον ἐξῆλθεν σὺν τῷ
Βαρνάβᾳ εἰς Δέρβην.
folgenden (Tag) ging er weg mit Barnabas
nach Derbe.
14.21 Εὐαγγελισάμενοί τε τὴν
πόλιν ἐκείνην, καὶ
μαθητεύσαντες ἱκανούς,
ὑπέστρεψαν εἰς τὴν Λύστραν
καὶ Ἰκόνιον καὶ Ἀντιόχειαν,
Sodann, die gute Botschaft jener Stadt
verkündigend und etliche zu Schülern
gemacht, kehrten sie zurück nach Lystra und
Ikoniun und Antiochia,
Lukas war eine Präposition ausreichend, ein Schreiber (P74 mit wenigen
Folgehandschriften) hielt es jedoch für notwendig, diese zu erweitern
und setzte zwei weitere εἰς („nach“) vor Ikonium und Antiochia ein.
14.22 ἐπιστηρίζοντες τὰς ψυχὰς
τῶν μαθητῶν, παρακαλοῦντες
ἐμμένειν τῇ πίστει, καὶ ὅτι διὰ
πολλῶν θλίψεων δεῖ ἡμᾶς
εἰσελθεῖν εἰς τὴν βασιλείαν τοῦ
θεοῦ.
die Seelen der Schüler stärkend, (sie)
ermutigend, im Glauben zu verbleiben, und
dass wir durch viele Trübsale ins Reich
Gottes eingehen müssen.
Mit καὶ ὅτι („und dass“) schließt Lukas ein wörtliches Zitat in direkter
Rede an, das am „wir“ erkennbar ist,
14.23 Χειροτονήσαντες δὲ
Ihnen nun je Versammlung Ältere bestimmt,
αὐτοῖς πρεσβυτέρους κατ᾽
übergaben sie sie, gebetet, mit Fasten dem
ἐκκλησίαν, προσευξάμενοι μετὰ Herrn, an den sie geglaubt hatten.
νηστειῶν, παρέθεντο αὐτοὺς
τῷ κυρίῳ εἰς ὃν
πεπιστεύκεισαν.
In der Versammlung werden von den Aposteln, nicht von der
Versammlung selbst, ältere Brüder zu bestimmten Aufgaben bestimmt
bzw. eingesetzt, bevor diese weiterreisen konnten. Mit πρεσβύτερος
(„Ältere“) ist kein Superlativ („Älteste“) ausgedrückt, sondern ein
Komparativ/Elativ, der von älteren Personen spricht, die von den
Aposteln gebeten werden, in den Versammlungen in jeder Stadt tätig zu
werden (wie im Titusbrief). Der Plural macht deutlich, dass in der
jeweiligen Stadt mehrere ältere Brüder die Dienste für die Versammlung
antreten sollen. Dies harmoniert, da ein Ältester derjenige ist, den
niemand an Alter übertrifft bzw. alle anderen jünger sind. Dies kann nur
eine Einzelperson sein, wogegen hier von älteren Brüdern die Rede ist.
Von dieser Klasse kann es mehrere geben. Es werden in der Literatur
ältere Menschen zu etwas eingesetzt, aber nie als ältere bzw. Älteste, da
dies eine Frage der Reife und des Alters ist, die nicht ernannt oder
bestimmt, sondern vorhanden ist oder nicht. Vgl. Polybius Historiae 5.30,
7: „στρατηγὸν αὑτῶν Ἄρατον κατέστησαν τὸν πρεσβύτερον“. „Sie
bestimmten als ihren Feldherrn Aratos, den älteren (Mann)“. D.h. Ältere
werden zwar zu etwas bestimmt, aber nicht dazu, älter als andere zu
sein, da dies offensichtlich irrational wäre. Ebenso Dionysos
Halicarnassensis, Anitquitates Romanae 3.1: „καὶ καθίστησιν ἐκ τῶν
πρεσβυτέρων τοὺς ἄρξοντας“ „Und man bestimmte die Anführer von
den Älteren“. Unsinnig wäre, wenn man Anführer zu Älteren bestimmen
würde. Dafür gibt es keine Belege, sodass diese Deutung wegfällt.
14.24 Καὶ διελθόντες τὴν
Πισιδίαν ἦλθον εἰς Παμφυλίαν.
Und Pisidien durchzogen, kamen nach
Pamphylien.
14.25 Καὶ λαλήσαντες ἐν Πέργῃ
τὸν λόγον, κατέβησαν εἰς
Ἀττάλειαν·
Und in Perge das Wort geredet, zogen sie
hinab nach Attalia.
14.26 κἀκεῖθεν ἀπέπλευσαν εἰς Und von dort segelten sie nach Antiochia ab,
Ἀντιόχειαν, ὅθεν ἦσαν
von wo sie der Gnade Gottes zum Werk
παραδεδομένοι τῇ χάριτι τοῦ
übergeben worden waren, das sie erfüllten.
θεοῦ εἰς τὸ ἔργον ὃ ἐπλήρωσαν.
14.27 Παραγενόμενοι δὲ καὶ
συναγαγόντες τὴν ἐκκλησίαν,
ἀνήγγειλαν ὅσα ἐποίησεν ὁ
θεὸς μετ᾽ αὐτῶν, καὶ ὅτι ἤνοιξεν
τοῖς ἔθνεσιν θύραν πίστεως.
Angekommen nun und die Versammlung
zusammengebracht, verkündigten sie,
wieviel Gott mit ihnen tat und dass er den
Völkern eine Tür (des) Glaubens öffnete.
Mit πίστεως („(des) Glaubens“) ist wohl ein Richtungsgenitiv gemeint,
d.h. die Türe führt zum Glauben, d.h. die Türe zum Glauben ist nun durch
die Predigt offen.
14.28 Διέτριβον δὲ ἐκεῖ χρόνον
οὐκ ὀλίγον σὺν τοῖς μαθηταῖς.
Sie waren sich nun dort keine geringe Zeit
mit den Schülern aufhaltend.
Lukas gebraucht eine Litotes („keine geringe Zeit“), womit er durch die
Untertreibung ausdrückt, dass sie dort lange Aufenthalt hatten. Ein
Schreiber (P74, jedoch nur eine vermutete Lesart), der dies an einige
wenige Folgehandschriften vererben konnte, vergaß ἐκεῖ („dort“), was
dazu führte, dass Nestle-Aland diese nicht abdruckt.
15.1 Καί τινες κατελθόντες ἀπὸ
τῆς Ἰουδαίας, ἐδίδασκον τοὺς
ἀδελφοὺς ὅτι Ἐὰν μὴ
περιτέμνησθε τῷ ἔθει
Μωϋσέως, οὐ δύνασθε
σωθῆναι.
Und gewisse von Judäa herabgekommen,
waren die Brüder lehrend: Wenn ihr nicht
nach dem Ritus von Moses beschnitten
werdet, könnt ihr nicht gerettet werden.
Das Imperfekt ἐδίδασκον („sie waren lehrend“) macht deutlich, dass sie
das immer lehrten, d.h. es war ihre offizielle Lehre.
15.2 Γενομένης οὖν στάσεως
καὶ ζητήσεως οὐκ ὀλίγης τῷ
Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ πρὸς
αὐτούς, ἔταξαν ἀναβαίνειν
Παῦλον καὶ Βαρνάβαν καί τινας
ἄλλους ἐξ αὐτῶν πρὸς τοὺς
ἀποστόλους καὶ πρεσβυτέρους
εἰς Ἱερουσαλὴμ περὶ τοῦ
ζητήματος τούτου.
Als darauf ein Empörung und eine nicht
geringe Auseinandersetzung seitens Paulus
und Barnabas ihnen gegenüber entstand,
bestimmten sie, dass Paulus und Barnabas
und einige andere von ihnen zu den
Aposteln und Älteren nach Jerusalem
hinsichtlich dieser Streitfrage hinaufstiegen.
Die Phrase τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ („seitens von Paulus und
Barnabas“) ist ein Dativus respectus, der angibt, worauf sich Lukas
bezieht, d.h. zwischen welchen Parteien der Streit entstand.
15.3 Οἱ μὲν οὖν,
προπεμφθέντες ὑπὸ τῆς
ἐκκλησίας, διήρχοντο τὴν
Φοινίκην καὶ Σαμάρειαν,
ἐκδιηγούμενοι τὴν ἐπιστροφὴν
τῶν ἐθνῶν· καὶ ἐποίουν χαρὰν
μεγάλην πᾶσιν τοῖς ἀδελφοῖς.
Sie also nun, von der Versammlung das
Geleit erhalten, waren Phönizien und
Samarien durchziehend, die Bekehrung der
Nationen erzählend. Und sie waren all den
Brüdern große Freude machend.
Die Bekehrung der Nationen machte den Brüdern anhaltend große
Freude, wie das Imperfekt ἐποίουν „(sie waren machend“) zeigt.
15.4 Παραγενόμενοι δὲ εἰς
Ἱερουσαλήμ, ἀπεδέχθησαν ὑπὸ
τῆς ἐκκλησίας καὶ τῶν
ἀποστόλων καὶ τῶν
πρεσβυτέρων, ἀνήγγειλάν τε
ὅσα ὁ θεὸς ἐποίησεν μετ᾽
αὐτῶν.
Nach Jerusalem nun gelangt, wurden sie von
der Versammlung und den Aposteln und den
Älteren empfangen, sodann berichteten sie
alles, was Gott mit ihnen tat.
15.5 Ἐξανέστησαν δέ τινες τῶν
ἀπὸ τῆς αἱρέσεως τῶν
Φαρισαίων πεπιστευκότες,
λέγοντες ὅτι Δεῖ περιτέμνειν
αὐτούς, παραγγέλλειν τε τηρεῖν
τὸν νόμον Μωϋσέως.
Es standen nun etliche derer von der Sekte
der geglaubt habenden Pharisäer auf,
sagend: Man muss sie beschneiden, sowie
ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten.
15.6 Συνήχθησαν δὲ οἱ
ἀπόστολοι καὶ οἱ πρεσβύτεροι
ἰδεῖν περὶ τοῦ λόγου τούτου.
Und es kamen nun die Apostel und die
Älteren zusammen, um wegen dieser Sache
zu sehen.
15.7 Πολλῆς δὲ συζητήσεως
γενομένης, ἀναστὰς Πέτρος
εἶπεν πρὸς αὐτούς, Ἄνδρες
ἀδελφοί, ὑμεῖς ἐπίστασθε ὅτι
ἀφ᾽ ἡμερῶν ἀρχαίων ὁ θεὸς ἐν
ἡμῖν ἐξελέξατο, διὰ τοῦ
στόματός μου ἀκοῦσαι τὰ ἔθνη
τὸν λόγον τοῦ εὐαγγελίου, καὶ
πιστεῦσαι.
Als nun viel Auseinandersetzung entstand,
sagte Petrus, aufgestanden, zu ihnen:
Männer, Brüder, ihr versteht, dass es seit
alten Tagen Gott unter uns erwählte, dass
durch meinen Mund die Völker das Wort des
Evangeliums hören und glauben.
Nestle-Aland druckt den Kopierfehler von P74, der sich jedoch nur gering
auswirkte, ab, der statt ἡμῖν („uns“) ὑμῖν („euch“) liest.
15.8 Καὶ ὁ καρδιογνώστης θεὸς
ἐμαρτύρησεν αὐτοῖς, δοὺς
αὐτοῖς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον,
καθὼς καὶ ἡμῖν·
Und der Herzenskenner, Gott, bezeugte (es)
ihnen, den heiligen Geist gebend gleichwie
auch uns.
15.9 καὶ οὐδὲν διέκρινεν
μεταξὺ ἡμῶν τε καὶ αὐτῶν, τῇ
πίστει καθαρίσας τὰς καρδίας
αὐτῶν.
Und keinen Unterschied machte er sowohl
zwischen uns als auch ihnen, durch den
Glauben ihre Herzen gereinigt.
15.10 Νῦν οὖν τί πειράζετε τὸν
θεόν, ἐπιθεῖναι ζυγὸν ἐπὶ τὸν
τράχηλον τῶν μαθητῶν, ὃν οὔτε
οἱ πατέρες ἡμῶν οὔτε ἡμεῖς
ἰσχύσαμεν βαστάσαι;
Jetzt, was versucht ihr also Gott, ein Joch auf
die Hälse der Schüler aufzulegen, das weder
unsere Väter noch wir zu tragen
vermochten?
15.11 Ἀλλὰ διὰ τῆς χάριτος τοῦ
κυρίου Ἰησοῦ πιστεύομεν
σωθῆναι, καθ᾽ ὃν τρόπον
κἀκεῖνοι.
Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des
Herrn Jesus, gerettet zu werden, auf die
gleiche Art wie auch jene.
15.12 Ἐσίγησεν δὲ πᾶν τὸ
πλῆθος, καὶ ἤκουον Βαρνάβα
καὶ Παύλου ἐξηγουμένων ὅσα
ἐποίησεν ὁ θεὸς σημεῖα καὶ
τέρατα ἐν τοῖς ἔθνεσιν δι᾽
αὐτῶν.
Es schwieg nun die ganze Menge, und sie
waren Barnabas und Paulus ausführen
hörend, wieviel Gott an Zeichen und Wunder
unter den Völkern durch sie tat.
Ἀλλὰ („vielmehr, doch, aber“) leitet den Gegensatz zur falschen Meinung
ein, man müsse das Gesetz halten, um gerettet zu werden.
15.13 Μετὰ δὲ τὸ σιγῆσαι
αὐτούς, ἀπεκρίθη Ἰάκωβος
λέγων, Ἄνδρες ἀδελφοί,
ἀκούσατέ μου·
Nach ihrem Verstummen nun, ergriff
Jakobus (das Wort), sagend: Männer,
Brüder, hört (auf) mich!
15.14 Συμεὼν ἐξηγήσατο καθὼς
πρῶτον ὁ θεὸς ἐπεσκέψατο
λαβεῖν ἐξ ἐθνῶν λαὸν ἐπὶ τῷ
ὀνόματι αὐτοῦ.
Simon führte aus, wie Gott zunächst darauf
bedacht war, ein Volk für seinen Namen aus
den Nationen zu bekommen.
15.15 Καὶ τούτῳ συμφωνοῦσιν
οἱ λόγοι τῶν προφητῶν, καθὼς
γέγραπται,
Und damit stimmen die Worte der
Propheten überein, gleichwie geschrieben
ist:
15.16 Μετὰ ταῦτα ἀναστρέψω,
καὶ ἀνοικοδομήσω τὴν σκηνὴν
Δαυὶδ τὴν πεπτωκυῖαν· καὶ τὰ
κατεσκαμμένα αὐτῆς
ἀνοικοδομήσω, καὶ ἀνορθώσω
αὐτήν·
Nach diesen (Dingen) werde ich
wiederkehren und das eingefallene Zelt
Davids wieder bauen, und seine Trümmer
werde ich wieder bauen und es wieder
errichten,
Μετὰ ταῦτα („nach diesen (Dingen)“) korrespondiert mit πρῶτον
(„zunächst“), d.h. Jakobus teilt die Heilsgeschichte chronologisch ein,
nachdem Gott aus den Heiden, ein Volk, die Versammlung, gewinnen
konnte, würde er sich wieder dem Haus bzw. Zelt Israels zuwenden, um
es wieder herzustellen, das zugrunde ging, nachdem es den Messias
ablehnte. Das Zelt Davids, das Heiligtum, kann eine Metonymie für das
Volk Gottes sein, da die Stiftshütte konkret nicht mehr hergestellt
werden wird.
15.17 ὅπως ἂν ἐκζητήσωσιν οἱ
κατάλοιποι τῶν ἀνθρώπων τὸν
κύριον, καὶ πάντα τὰ ἔθνη, ἐφ᾽
οὓς ἐπικέκληται τὸ ὄνομά μου
ἐπ᾽ αὐτούς, λέγει κύριος ὁ
ποιῶν ταῦτα πάντα.
damit die Übriggebliebenen der Menschen
den Herrn suchen, und all die Völker, von
denen (gilt, dass) mein Name über sie
ausgerufen wird, sagt der all diese (Dinge)
bewirkende Herr.
Mit ὅπως („damit“) kommt die Absicht zum Ausdruck. Gott stellt eines
Tages Israel wieder her, damit die übriggebliebenen Menschen nach Gott
suchen. Mit καὶ („und“) kann eine Erklärung eingeleitet werden, d.h. die
übrigen Menschen sind die Nationen. Mit ἐφ᾽ οὓς („über die“), das zwar
hier redundant ist, kommt eine wörtliche Übersetzung des
Relativums ֲשר
ֶׁ „( אvon dem gilt“) des masoretischen Textes zum
Nach den Ausführungen von Barnabas und Paulus, ergriff Jakobus das
Wort und beginnt mit einer Redeeinleitung, indem er um
Aufmerksamkeit bittet.
Ausdruck. Ein Kopist, und mit ihm Nestle-Aland, lässt πάντα („all“) am
Ende aus, wohl da die Endung des vorigen Worts identisch ist.
15.18 Γνωστὰ ἀπ᾽ αἰῶνός ἐστιν
τῷ θεῷ πάντα τὰ ἔργα αὐτοῦ.
Von Ewigkeit her bekannt sind Gott all seine
Werke.
Ein Kopist und mit ihm lässt Nestle-Aland ἐστιν τῷ θεῷ πάντα τὰ ἔργα
αὐτοῦ („sind Gott all seine Werke“). Es scheint wohl die Unmöglichkeit zu
sein Neutra mit einem Prädikat im Singular in der damaligen Sprache
Ägyptens auszudrücken, obwohl sogar P74 den vollständigen Text hat,
und nur der Codex Sinaiticus/Vaticanus und wenige weitere den Text
auslassen. Der hier abgedruckte Originaltext hat viele Varianten (z.B.
Nomina sacra) hinterlassen, die auf ihn alle zurückzuführen sind.
15.19 Διὸ ἐγὼ κρίνω μὴ
παρενοχλεῖν τοῖς ἀπὸ τῶν
ἐθνῶν ἐπιστρέφουσιν ἐπὶ τὸν
θεόν·
Daher urteile ich, die sich von den Nationen
zu Gott Bekehrenden nicht zu beunruhigen,
Das Partizip ἐπιστρέφουσιν („die sich Bekehrenden“) ist Präsens, d.h. es
gilt für alle, auch spätere Bekehrte aus den Nationen.
15.20 ἀλλὰ ἐπιστεῖλαι αὐτοῖς
τοῦ ἀπέχεσθαι ἀπὸ τῶν
ἀλισγημάτων τῶν εἰδώλων καὶ
τῆς πορνείας καὶ τοῦ πνικτοῦ
καὶ τοῦ αἵματος.
sondern ihnen zu schreiben, sich zu
enthalten von den Verunreinigungen der
Götzen und der Hurerei und des Erstickten
und des Blutes.
Den Heiden wird nur ein Grundsatz vorgestellt, der besagt, sich von
Götzen, Hurerei und dem Verzehr von erstickten Tieren, d.h. die noch
Blut in sich haben bzw. Blut selbst fernzuhalten. Mit ἀλλὰ („sondern“)
kommt der Gegensatz zur Beunruhigung zum Ausdruck.
15.21 Μωϋσῆς γὰρ ἐκ γενεῶν
ἀρχαίων κατὰ πόλιν τοὺς
κηρύσσοντας αὐτὸν ἔχει, ἐν
ταῖς συναγωγαῖς κατὰ πᾶν
σάββατον ἀναγινωσκόμενος.
Denn Moses hat seit alten Generationen von
Stadt zu Stadt die ihn Verkündenden, in den
Synagogen von Sabbat zu Sabbat vorgelesen
werdend.
Die Thora ist auch den Heiden bekannt, sodass diese Elemente bzw.
Grundsätze ihnen nicht fremd sein dürften. Die Vorkommen von κατὰ
(„von A zu B“) sind distributiv, d.h. von Stadt zu Stadt, d.h. in jeder Stadt
bzw. an jedem Sabbat.
15.22 Τότε ἔδοξεν τοῖς
ἀποστόλοις καὶ τοῖς
πρεσβυτέροις σὺν ὅλῃ τῇ
ἐκκλησίᾳ, ἐκλεξαμένους ἄνδρας
ἐξ αὐτῶν πέμψαι εἰς Ἀντιόχειαν
σὺν Παύλῳ καὶ Βαρνάβᾳ,
Ἰούδαν τὸν ἐπικαλούμενον
Βαρσαββᾶν, καὶ Σίλαν, ἄνδρας
ἡγουμένους ἐν τοῖς ἀδελφοῖς,
Darauf gefiel es den Aposteln und den
Älteren mit der ganzen Versammlung,
Männer aus ihnen ausgewählt, (sie) nach
Antiochia zu schicken mit Paulus und
Barnabas: Judas, den Barsabbas
Zubenannten, und Silas, Männer,
vorangehend unter den Brüdern,
Barsabbas bedeutet analog zu Bathseba „Sohn des Eidschwurs“.
15.23 γράψαντες διὰ χειρὸς
αὐτῶν τάδε, Οἱ ἀπόστολοι καὶ
οἱ πρεσβύτεροι καὶ οἱ ἀδελφοὶ
τοῖς κατὰ τὴν Ἀντιόχειαν καὶ
Συρίαν καὶ Κιλικίαν ἀδελφοῖς
τοῖς ἐξ ἐθνῶν, χαίρειν·
durch ihre Hand folgendes geschrieben: Die
Apostel und die Älteren und die Brüder
grüßen die Brüder aus den Nationen da und
dort in Antiochia und Syrien und Kilikien!
Lukas zitiert nun den Brief. Nestle-Aland lässt τάδε („folgendes“) und καὶ
οἱ („und die“) aus.
15.24 ἐπειδὴ ἠκούσαμεν ὅτι
τινὲς ἐξ ἡμῶν ἐξελθόντες
ἐτάραξαν ὑμᾶς λόγοις,
ἀνασκευάζοντες τὰς ψυχὰς
ὑμῶν, λέγοντες περιτέμνεσθαι
καὶ τηρεῖν τὸν νόμον, οἷς οὐ
διεστειλάμεθα·
Da wir hörten, dass etliche von uns
ausgegangen, euch mit Worten
beunruhigten, eure Seelen aufgewühlt,
sagend, dass man beschnitten werden und
das Gesetz halten müsse – die nicht von uns
beauftragt waren–,
Die bibelkritische Ausgabe von Nestle-Aland lässt den Teil λέγοντες
περιτέμνεσθαι καὶ τηρεῖν τὸν νόμον („sagend, dass man beschnitten
werden und das Gesetz halten müsse“). Die Auslassung kam wohl von
einem der Papyrischreiber wie P33 auf, dessen Vorlage so gewesen sein
musste (gleiche Buchstaben in Großdruck):
οτι τινες εξ ημων εξελθοντες εταραξαν υμας
ΛΟΓοις ανασκευαζοντες τας ψυχας υΜΩΝ
ΛΕΓοντες περιτεμνεσθαι και τηρειν τον νοΜΟΝ
οις ου διεστειλαμεθα
D.h. der schlampige Kopist sprang eine Zeile zu weit, als er mit den Augen
suchte, wo es in der Vorlage nach λόγοις, ἀνασκευάζοντες τὰς ψυχὰς
ὑμῶν weiterging und ließ den Text dazwischen aus, da er genau so
anfängt und aufhörte wie der gerade abgeschriebene. Die Überlieferung
blieb zu ca. 99,9 % davon unberührt, der Text war nur in den lokalen
Folgehandschriften unbekannt.
15.25 ἔδοξεν ἡμῖν γενομένοις
ὁμοθυμαδόν, ἐκλεξαμένους
ἄνδρας πέμψαι πρὸς ὑμᾶς, σὺν
τοῖς ἀγαπητοῖς ἡμῶν Βαρνάβᾳ
καὶ Παύλῳ,
gefiel es uns, einmütig geworden,
ausgewählte Männer zu euch zu schicken
zusammen mit unseren geliebten Barnabas
und Paulus,
Auf dem Hintergrund der Situation von Irrelehrern macht die
Versammlung ihren Entschluss bekannt, bewährte Brüder mit Briefen zu
schicken, die die Lehre wieder klarstellen.
15.26 ἀνθρώποις
παραδεδωκόσιν τὰς ψυχὰς
αὐτῶν ὑπὲρ τοῦ ὀνόματος τοῦ
κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ χριστοῦ.
ihre Leben für den Namen unseres Herrn
Jesus Christus hingegebene Menschen.
Die im Vers davor genannten Personen werden nun mittels einer weiten
Apposition näher bestimmt und somit als bewährt empfohlen. Die Form
τὰς ψυχὰς („Seele bzw. Leben“ ist im Plural, d.h. Lukas sieht die Vielzahl
derer, die alles geben.
15.27 Ἀπεστάλκαμεν οὖν
Ἰούδαν καὶ Σίλαν, καὶ αὐτοὺς
διὰ λόγου ἀπαγγέλλοντας τὰ
αὐτά.
Wir haben also Judas und Silas gesandt, auch
sie selbst durch ein Wort dasselbe
verkündigend.
Der Ausdruck καὶ αὐτοὺς („auch sie“) bezieht sich auf Judas („Lobpreis“)
und Silas („der Waldmensch“ von lat. Silvanus bzw. hebr. „der
Begehrte“).
15.28 Ἔδοξεν γὰρ τῷ ἁγίῳ
πνεύματι, καὶ ἡμῖν, μηδὲν
πλέον ἐπιτίθεσθαι ὑμῖν βάρος,
πλὴν τῶν ἐπάναγκες τούτων,
Denn es gefiel dem Heiligen Geist und uns,
euch nichts mehr an Last aufzulegen außer
diesen notwendigen (Dingen):
Mit πλὴν („außer“) wird die Ausnahme eingeleitet, d.h. diese Last gilt es
zu tragen, da sie notwendig ist.
15.29 ἀπέχεσθαι εἰδωλοθύτων
καὶ αἵματος καὶ πνικτοῦ καὶ
πορνείας· ἐξ ὧν διατηροῦντες
ἑαυτούς, εὖ πράξετε. Ἔρρωσθε.
Sich zu enthalten von Götzenopfer und Blut
und Ersticktem und Unzucht, vor den
(Dingen) euch selbst bewahrend, ihr gut
handelt. Lebt wohl!
Mit εἰδωλόθυτος („Götzenopfer“) wird Essen, meist Fleisch, bezeichnet,
das im Götzentempel teilweise für die Götzen verbrannt, teilweise dort
gegessen, teilweise mit nach Hause, teilweise am Markt verkauft wurde.
15.30 Οἱ μὲν οὖν ἀπολυθέντες
ἦλθον εἰς Ἀντιόχειαν· καὶ
συναγαγόντες τὸ πλῆθος,
ἐπέδωκαν τὴν ἐπιστολήν.
Die nun also Verabschiedeten kamen nach
Antiochia. Und die Menge übergaben,
versammelt, den Brief.
15.31 Ἀναγνόντες δέ, ἐχάρησαν
ἐπὶ τῇ παρακλήσει.
(Ihn) nun gelesen, freuten sie sich über die
Ermunterung.
15.32 Ἰούδας τε καὶ Σίλας, καὶ
αὐτοὶ προφῆται ὄντες, διὰ
λόγου πολλοῦ παρεκάλεσαν
τοὺς ἀδελφούς, καὶ
ἐπεστήριξαν.
Sowohl Judas als auch Silas, auch selbst
Propheten seiend, ermutigten durch viel
Rede die Brüder und stärkten (sie).
15.33 Ποιήσαντες δὲ χρόνον,
ἀπελύθησαν μετ᾽ εἰρήνης ἀπὸ
τῶν ἀδελφῶν πρὸς τοὺς
ἀποστόλους.
Eine Zeit nun gewirkt, wurden sie mit
Frieden von den Brüdern entlassen zu
denen, die sie geschickt hatten.
Nestle-Aland hat die interpretative Erweiterung ἀποστείλαντας αὐτούς
(„die sie geschickt hatten“) abgedruckt, die für diese Ausgabe sogar nicht
so gravierend schlecht belegt ist, wie üblich.
15.34 ἔδοξεν δὲ τῷ Σίλᾳ
ἐπιμεῖναι αὐτοῦ.
Es gefiel Silas nun, hier zu verbleiben.
Dieser Vers ist in den Handschriften gering belegt. Da die Catenae in Acta
und eine gewisse Anzahl an Handschriften und die syrische Überlieferung
ihn aufweist, wird er mit aufgeführt. Das Wort αὐτοῦ („hier/dort“) ist ein
Adverb wie in Kapitel 18.19 bzw. (weniger wahrscheinlich) ein Pronomen
(„sein Verbleiben“).
15.35 Παῦλος δὲ καὶ Βαρνάβας
διέτριβον ἐν Ἀντιοχείᾳ,
διδάσκοντες καὶ
εὐαγγελιζόμενοι, μετὰ καὶ
Paulus nun und Barnabas waren in Antiochia
verweilend, lehrend und, mit auch vielen
weiteren, das Wort des Herrn als gute
Botschaft verkündend.
Die Verse 30-35 besprechen die Übergabe des Briefes in Antiochia.
ἑτέρων πολλῶν, τὸν λόγον τοῦ
κυρίου.
15.36 Μετὰ δέ τινας ἡμέρας
εἶπεν Παῦλος πρὸς Βαρνάβαν,
Ἐπιστρέψαντες δὴ
ἐπισκεψώμεθα τοὺς ἀδελφοὺς
ἡμῶν κατὰ πᾶσαν πόλιν, ἐν αἷς
κατηγγείλαμεν τὸν λόγον τοῦ
κυρίου, πῶς ἔχουσιν.
Nach etlichen Tagen nun sagte Paulus zu
Barnabas: Lasst uns doch, zurückgekehrt, die
Brüder in jeder Stadt aufsuchen, in welcher
wir das Wort des Herrn verkündigten, wie es
ihnen geht!
15.37 Βαρνάβας δὲ
ἐβουλεύσατο συμπαραλαβεῖν
τὸν Ἰωάννην, τὸν καλούμενον
Μάρκον.
Barnabas nun beabsichtigte, Johannes
mitzunehmen, den Markus Genannten.
15.38 Παῦλος δὲ ἠξίου, τὸν
ἀποστάντα ἀπ᾽ αὐτῶν ἀπὸ
Παμφυλίας, καὶ μὴ συνελθόντα
αὐτοῖς εἰς τὸ ἔργον, μὴ
συμπαραλαβεῖν τοῦτον.
Paulus aber war (es) für angemessen
haltend, den von ihnen ab Pamphylien
Abgewichenen und nicht mit ihnen zu dem
Werk Mitgekommenen, diesen nicht
mitzunehmen.
15.39 Ἐγένετο οὖν παροξυσμός,
ὥστε ἀποχωρισθῆναι αὐτοὺς
ἀπ᾽ ἀλλήλων, τόν τε Βαρνάβαν
παραλαβόντα τὸν Μάρκον
ἐκπλεῦσαι εἰς Κύπρον·
Es entstand also eine Erbitterung, sodass sie
sich voneinander trennten, worauf
Barnabas, Markus mitgenommen, nach
Zypern absegelte.
15.40 Παῦλος δὲ ἐπιλεξάμενος
Σίλαν ἐξῆλθεν, παραδοθεὶς τῇ
Paulus aber, Silas ausgewählt, ging weg, der
Gnade Gottes von den Brüdern übergeben.
Von hier bis Vers 41 wird die traurige Episode der Trennung von Paulus
und Barnabas geschildert, wobei jeder seine guten Gründe dafür hatte.
Das Imperfekt ἠξίου (“er war es für angemessen haltend”) zeigt, dass es
die permanente Meinung von Paulus war, dass er Markus nicht
mitnehmen wollte.
Nestle-Aland liest statt der Überlieferung die Gnade „des Herrn“.
χάριτι τοῦ θεοῦ ὑπὸ τῶν
ἀδελφῶν.
15.41 Διήρχετο δὲ τὴν Συρίαν
καὶ Κιλικίαν, ἐπιστηρίζων τὰς
ἐκκλησίας.
Er war Syrien und Kilikien durchziehend, die
Versammlungen festigend.
16.1 Κατήντησεν δὲ εἰς Δέρβην
καὶ Λύστραν· καὶ ἰδού, μαθητής
τις ἦν ἐκεῖ, ὀνόματι Τιμόθεος,
υἱὸς γυναικός τινος Ἰουδαίας
πιστῆς, πατρὸς δὲ Ἕλληνος·
Er gelangte nun nach Derbe und Lystra. Und
siehe, ein bestimmter Schüler war dort, mit
Namen Timotheus, ein Sohn einer
bestimmten jüdischen gläubigen Frau, aber
eines griechischen Vaters,
Nestle-Aland lässt τινος („bestimmten“) vor Ἰουδαίας („jüdischen“) aus,
ggf. aufgrund derselben Endung mit dem nächsten übersprang der Kopist
das Wort.
16.2 ὃς ἐμαρτυρεῖτο ὑπὸ τῶν ἐν
Λύστροις καὶ Ἰκονίῳ ἀδελφῶν.
der ein (gutes) Zeugnis von den Brüdern in
Lystra und Ikonium habend war.
Das Imperfekt ἐμαρτυρεῖτο („er war ein gutes Zeugnis habend“) klingt im
Deutschen inzwischen ungewohnt, jedoch ist es der Versuch, den
Verlauf, d.h. dass Timotheus die ganze Zeit über einen guten Ruf hatte,
zu versprachlichen.
16.3 Τοῦτον ἠθέλησεν ὁ
Παῦλος σὺν αὐτῷ ἐξελθεῖν, καὶ
λαβὼν περιέτεμεν αὐτόν, διὰ
τοὺς Ἰουδαίους τοὺς ὄντας ἐν
τοῖς τόποις ἐκείνοις· ᾔδεισαν
γὰρ ἅπαντες τὸν πατέρα αὐτοῦ,
ὅτι Ἕλλην ὑπῆρχεν.
Von diesem wollte Paulus, dass er mit ihm
ausgehe, und, genommen, beschnitt er ihn
wegen der an diesem Ort seienden Juden.
Denn sie kannten allesamt seinen Vater,
dass er ein Grieche war.
Τοῦτον („von diesem“) erscheint als Akkusativ der Referenz, d.h. es gibt
den Bezug an. Mit der präfigierten Form ἅπαντες („allesamt“) kommt
zum Ausdruck, dass es wohl keine Ausnahmen gab und sein Vater überall
bekannt war.
16.4 Ὡς δὲ διεπορεύοντο τὰς
πόλεις, παρεδίδουν αὐτοῖς
φυλάσσειν τὰ δόγματα τὰ
κεκριμένα ὑπὸ τῶν ἀποστόλων
Als sie nun die Städte durchziehend waren,
waren sie ihnen zur Befolgung die von den
Aposteln und Älteren in Jerusalem
entschiedenen Beschlüsse übergebend.
Die Gesandten kamen mit den Briefen von Versammlung zu
Versammlung und legten ihnen die Beschlüsse aus Jerusalem vor. Das
Imperfekt παρεδίδουν (“sie waren übergebend”) zeigt, dass sie dies
immer wieder taten, d.h. sie verteilten die Beschlüsse an den Orten.
καὶ τῶν πρεσβυτέρων τῶν ἐν
Ἱερουσαλήμ.
16.5 Αἱ μὲν οὖν ἐκκλησίαι
ἐστερεοῦντο τῇ πίστει, καὶ
ἐπερίσσευον τῷ ἀριθμῷ καθ᾽
ἡμέραν.
Die Versammlungen waren also nun im
Glauben befestigt werdend. Und sie
mehrten sich täglich an Zahl.
Es geschah eine anhaltende Festigung der Versammlungen, die durch οὖν
(„also“) auf die Intervention der Gesandten zurückgehend markiert wird.
Auch eine zahlenmäßige Vergrößerung ging damit einher.
16.6 Διελθόντες δὲ τὴν Φρυγίαν
καὶ τὴν Γαλατικὴν χώραν,
κωλυθέντες ὑπὸ τοῦ ἁγίου
πνεύματος λαλῆσαι τὸν λόγον
ἐν τῇ Ἀσίᾳ,
Phrygien und das galatische Land nun
durchzogen, vom Heiligen Geist gehindert,
das Wort in Asien zu reden,
Von hier bis Vers 40 wird der Dienst des Apostels Paulus in Philippi
beschrieben, zunächst erwähnt Lukas die Vorgeschichte. Er beginnt einen
längeren komplexen Satz, indem er einige vorzeitige Partizipien vor das
Hauptverb ἐπείραζον („sie waren versuchend“) im nächsten Vers stellt:
διελθόντες („durchzogen“), κωλυθέντες („gehindert“), das den Grund für
die Routenänderung voranstellt und („gekommen“) im nächsten Vers.
Dieser komplexe Satz war einem Schreiber zu kompliziert, sodass er ihn
unterteilte, indem er δὲ („nun“) im nächsten Satz einfügte und hier
διῆλθον („sie durchzogen“) nicht als Partizip, sondern als Hauptverb
abändert.
16.7 ἐλθόντες κατὰ τὴν Μυσίαν
ἐπείραζον κατὰ τὴν Βιθυνίαν
πορεύεσθαι· καὶ οὐκ εἴασεν
αὐτοὺς τὸ πνεῦμα·
waren sie, über Mysien nun gekommen,
versuchend, über Bithynien zu reisen. Und
der Geist ließ sie nicht.
Das Imperfekt ἐπείραζον („sie waren versuchend“) beschreibt, dass sie
dies die ganze Zeit oder immer wieder probierten, doch es gelang nicht,
da es der Geist nicht wollte. Ein Schreiber (wohl P74 mit einigen
Nachfolgern) und mit ihm Nestle-Aland brachte den Zusatz Ἰησοῦ („Jesu“)
als Attribut zu „Geist“ auf, ebenso die Vereinfachung des schwierig zu
verstehenden κατὰ („über, längs, nach, gegen“) zu εἰς („zu“).
16.8 παρελθόντες δὲ τὴν
Μυσίαν κατέβησαν εἰς Τρῳάδα.
An Mysien nun entlanggezogen, stiegen sie
nach Troas hinab.
An Mysien zogen sie vorbei, sodass sie dort nicht missionierten.
16.9 Καὶ ὅραμα διὰ τῆς νυκτὸς
ὤφθη τῷ Παύλῳ· ἀνήρ τις ἦν
Und eine Vision erschien während der Nacht
dem Paulus: Ein bestimmter mazedonischer
Ein Kopist und mit ihm Nestle-Aland vereinfacht das Hyperbaton des
Lukas, der Μακεδὼν aus stilistischen Gründen nach rechts vom
Μακεδὼν ἑστώς, παρακαλῶν
αὐτὸν καὶ λέγων, Διαβὰς εἰς
Μακεδονίαν, βοήθησον ἡμῖν.
Mann war dastehend, ihn bittend und
sagend: Herübergegangen nach
Mazedonien, hilf uns!
16.10 Ὡς δὲ τὸ ὅραμα εἶδεν,
εὐθέως ἐζητήσαμεν ἐξελθεῖν
εἰς τὴν Μακεδονίαν,
συμβιβάζοντες ὅτι
προσκέκληται ἡμᾶς ὁ κύριος
εὐαγγελίσασθαι αὐτούς.
Als er nun die Vision sah, suchten wir
sogleich, nach Mazedonien wegzureisen,
folgernd, dass uns der Herr hergerufen hat,
ihnen die gute Botschaft zu verkünden.
16.11 Ἀναχθέντες οὖν ἀπὸ τῆς
Τρῳάδος, εὐθυδρομήσαμεν εἰς
Σαμοθρᾴκην, τῇ τε ἐπιούσῃ εἰς
Νεάπολιν,
Von Troas also aufgemacht, steuerten wir
auf Samothrake zu, sodann des folgenden
Tages nach Neapolis.
Ab hier bis Vers 15 beschreibt Lukas die ersten Bekehrten in Europa. Das
Verb εὐθυδρομήσαμεν („auf etwas zusteuern“) besteht aus den Teilen
εὐθύς („gerade“) und δραμεῖν („laufen“), d.h. auf etwas gerade zulaufen
bzw. hinsteuern, auch wenn dies hier nicht mittels eines Schiffes erfolgte.
Nestle-Aland fasst auf der Grundlage der problematischen Lesart im
Codex Sinaiticus/Vaticanus Νεάπολιν („Neapolis“) als eine νέαν πόλιν
(„neue Stadt“) auf, nicht als Eigenname.
16.12 ἐκεῖθέν τε εἰς Φιλίππους,
ἥτις ἐστὶν πρώτη τῆς μερίδος
τῆς Μακεδονίας πόλις,
κολωνεία· ἦμεν δὲ ἐν αὐτῇ τῇ
πόλει διατρίβοντες ἡμέρας
τινάς.
Sodann kamen wir von dort nach Philippi,
welche die erste Stadt der Bezirke
Mazedoniens ist, eine Kolonie. Wir waren
uns nun in derselben Stadt etliche Tage
aufhaltend.
Für die Lesart von Nestle-Aland πρώτη[ς] gibt es überhaupt keine einzig
griechische Handschrift, sodass diese nur eine völlig falsche Vermutung
bestimmter „Gelehrter“ ist, die das Prinzip „es steht geschrieben“ nicht
für richtig halten. Mazedonien war wohl die Stadt, die als erstes in den
Bezirken Mazedoniens, zu erreichen war, nicht notwendigerweise die
Hauptstadt aller Bezirke. Mit ταύτῃ („diese“) umgeht ein Kopist und mit
ihm Nestle-Aland die schwierigere Lesart αὐτῇ („dieselbe“), die jedoch
der Syntax in 16.18 etc. entspricht und die Referenz deutlich macht, d.h.
Lukas betont, dass es genau die erwähnte Stadt Philippi war.
Bezugswort wegrückte, indem er die gewöhnliche Wortstellung
abschrieb, ebenso wie er aus der Asyndese mittels einer Konjunktion eine
Syndese machen wollte: ἑστὼς καὶ παρακαλῶν („stehend und bittend“,
ebenfalls wieder eine Vereinfachung.
16.13 Τῇ τε ἡμέρᾳ τῶν
σαββάτων ἐξήλθομεν ἔξω τῆς
πόλεως παρὰ ποταμόν, οὗ
ἐνομίζετο προσευχὴ εἶναι, καὶ
καθίσαντες ἐλαλοῦμεν ταῖς
συνελθούσαις γυναιξίν.
Sodann gingen wir am Tag des Sabbats
hinaus außerhalb des Tores an einen Fluss,
wo eine Gebetsstätte zu sein pflegte, Gebet
zu haben. Und uns gesetzt, waren wir (zu)
den zusammengekommenen Frauen
sprechend.
16.14 Καί τις γυνὴ ὀνόματι
Λυδία, πορφυρόπωλις πόλεως
Θυατείρων, σεβομένη τὸν θεόν,
ἤκουεν· ἧς ὁ κύριος διήνοιξεν
τὴν καρδίαν, προσέχειν τοῖς
λαλουμένοις ὑπὸ τοῦ Παύλου.
Und eine bestimmte Frau namens Lydia, eine
Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, Gott
fürchtend, war zuhörend, der der Herr das
Herz öffnete, um auf das von Paulus
Gesprochene zu achten.
16.15 Ὡς δὲ ἐβαπτίσθη, καὶ ὁ
οἶκος αὐτῆς, παρεκάλεσεν
λέγουσα, Εἰ κεκρίκατέ με
πιστὴν τῷ κυρίῳ εἶναι,
εἰσελθόντες εἰς τὸν οἶκόν μου,
μείνατε. Καὶ παρεβιάσατο
ἡμᾶς.
Als sie nun getauft wurde, und ihr Haus, bat
sie, sagend: Wenn ihr geurteilt habt, dass ich
an den Herrn gläubig bin, in mein Haus
hineingekommen, bleibt! Und sie war uns
nötigend.
Mit „Haus“ sind mittels einer Metonymie die Bewohner ihres Hauses
gemeint, z.B. Angestellte, Familienmitglieder etc.
16.16 Ἐγένετο δὲ πορευομένων
ἡμῶν εἰς προσευχήν, παιδίσκην
τινὰ ἔχουσαν πνεῦμα Πύθωνος
ἀπαντῆσαι ἡμῖν, ἥτις ἐργασίαν
πολλὴν παρεῖχεν τοῖς κυρίοις
αὐτῆς, μαντευομένη.
Es geschah nun, als wir zur Gebetsstätte
gingen, dass eine bestimmte, einen
Wahrsagegeist habenden Magd, uns
begegnete, welche ihren Herren,
weissagend, viel Gewinn bereitend war.
Das Lexikon von Bauer meint: Eine Python war die Schlange oder der
Drache, der das Orakel von Delphi bewachte; er lebte am Fuße des
Berges Parnass und wurde von Apollo getötet. Später bezeichnete das
Wort einen Geist der Weissagung, dann auch den der Bauchredner in
ihrem Bauch.
Das Missionsteam fragte wohl, wo man meinte, dass Menschen beteten
und so wurden sie auf einen Ort außerhalb des Tores verwiesen, evtl. da
es in der Stadt keine eigene Synagoge gab und man wohl von den Heiden
getrennt sein wollte. Statt ἐνομίζετο („man
pflegte/hielt/betrachtete/meinte“) liest Nestle-Aland ἐνομίζομεν („wir
meinten“). Sabbat ist Plural, wie bei Fest- bzw. Feiertagen (z.B.
Geburtstag) üblich.
16.17 Αὕτη κατακολουθήσασα
τῷ Παύλῳ καὶ ἡμῖν, ἔκραζεν
λέγουσα, Οὗτοι οἱ ἄνθρωποι
δοῦλοι τοῦ θεοῦ τοῦ ὑψίστου
εἰσίν, οἵτινες καταγγέλλουσιν
ἡμῖν ὁδὸν σωτηρίας.
Diese, Paulus und uns nachgefolgt, war
schreiend, sagend: Diese sind die Knechte
Gottes, des Höchsten, welche uns einen
Heilsweg verkünden.
16.18 Τοῦτο δὲ ἐποίει ἐπὶ
πολλὰς ἡμέρας. Διαπονηθεὶς δὲ
ὁ Παῦλος, καὶ ἐπιστρέψας, τῷ
πνεύματι εἶπεν, Παραγγέλλω
σοι ἐν τῷ ὀνόματι Ἰησοῦ
χριστοῦ, ἐξελθεῖν ἀπ᾽ αὐτῆς.
Καὶ ἐξῆλθεν αὐτῇ τῇ ὥρᾳ.
Dies nun war sie über viele Tage tuend.
Paulus aber, beschwert, und sich
umgewandt, sagte dem Geist: Ich befehle dir
im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren.
Und zu der Stunde fuhr er aus.
16.19 Ιδόντες δὲ οἱ κύριοι
αὐτῆς ὅτι ἐξῆλθεν ἡ ἐλπὶς τῆς
ἐργασίας αὐτῶν, ἐπιλαβόμενοι
τὸν Παῦλον καὶ τὸν Σίλαν,
εἵλκυσαν εἰς τὴν ἀγορὰν ἐπὶ
τοὺς ἄρχοντας,
Ihre Herren nun, gesehen, dass die Hoffnung
auf ihren Gewinn verloren ging, schleppten
sie, Paulus und Silas ergriffen, zum
Marktplatz vor die Obersten.
16.20 καὶ προσαγαγόντες
αὐτοὺς τοῖς στρατηγοῖς εἶπον,
Οὗτοι οἱ ἄνθρωποι
ἐκταράσσουσιν ἡμῶν τὴν πόλιν,
Ἰουδαῖοι ὑπάρχοντες,
Und sie zu den Befehlshabern hingeführt,
sagten sie: Unsere Stadt verwirren diese
Menschen, Juden seiend,
Die Magd verwendet den Artikel vor ὁδὸν („Weg“) nicht, d.h. sie meint,
der Weg zum Heil ist einer unter vielen, den Paulus verkündigt, nicht der
einzige.
Die Stadt wurde von zwei Prätoren regiert. Die Ankläger stellen auf
Fremdenfeindlichkeit ab, in dem sie ἡμῶν („unsere“) nach links versetzen
und somit betonen und den Juden gegenüberstellen. „Obwohl sie fremde
Juden sind, kommen sie in unsere Stadt und stiften Verwirrung hier“,
könnte man die Anklage umschreiben.
16.21 καὶ καταγγέλλουσιν ἔθη ἃ und sie verkünden Bräuche, von denen es
οὐκ ἔξεστιν ἡμῖν παραδέχεσθαι uns nicht erlaubt ist, sie anzunehmen noch
οὐδὲ ποιεῖν, Ῥωμαίοις οὖσιν.
zu tun, Römer seiend.
16.22 Καὶ συνεπέστη ὁ ὄχλος
κατ᾽ αὐτῶν, καὶ οἱ στρατηγοὶ
περιρρήξαντες αὐτῶν τὰ ἱμάτια
ἐκέλευον ῥαβδίζειν.
Und es stand die Menge mit gegen sie auf,
und die Befehlshaber, deren Kleider
zerrissen, waren befehlend, zu knüppeln.
Da αὐτῶν („deren“) linksversetzt ist, ist der Ausdruck betont, sodass es
nicht die Kleider der Befehlshaber, sondern die der Angeklagten ist, die
zerrissen werden. Mit ῥαβδίζειν („mit dem Stock schlagen, knüppeln“)
kommt das Schlagwerkzeugt zum Ausdruck, sodass „auspeitschen“ eher
ungeeignet erscheint.
16.23 Πολλάς τε ἐπιθέντες
αὐτοῖς πληγὰς ἔβαλον εἰς
φυλακήν, παραγγείλαντες τῷ
δεσμοφύλακι ἀσφαλῶς τηρεῖν
αὐτούς·
Sodann, viele an Schlägen ihnen auferlegt,
warfen sie (sie) ins Gefängnis, dem
Gefängniswächter befohlen, sie sicher
festzuhalten,
16.24 ὅς, παραγγελίαν τοιαύτην
εἰληφώς, ἔβαλεν αὐτοὺς εἰς τὴν
ἐσωτέραν φυλακήν, καὶ τοὺς
πόδας αὐτῶν ἠσφαλίσατο εἰς
τὸ ξύλον.
der, einen solchen Befehl empfangen
habend, sie ins innere Gefängnis warf, und
ihre Füße in den Block befestigte.
Der Block war eine Holzapparatur, in die Hände oder Füße eingesperrt
wurden, sodass man sich nicht mehr bewegen konnte, dies war bei
verschärfter Haft wie bei Schwerverbrechern.
16.25 Κατὰ δὲ τὸ μεσονύκτιον
Παῦλος καὶ Σίλας
προσευχόμενοι ὕμνουν τὸν
θεόν, ἐπηκροῶντο δὲ αὐτῶν οἱ
δέσμιοι·
Gegen Mitternacht nun waren Paulus und
Silas, anbetend, Gott singend. Es waren
ihnen nun die Gefangenen zuhörend.
Κατὰ („gegen“) ist eine ungefähre Angabe, dass es gegen Mitternacht
ging, als dies stattfand. Offenbar konnten die Gefangenen in ihrer
misslichen Lage nicht schlafen.
16.26 ἄφνω δὲ σεισμὸς ἐγένετο
μέγας, ὥστε σαλευθῆναι τὰ
Plötzlich nun entstand ein großes Erdbeben,
sodass die Fundamente des Gefängnisses
θεμέλια τοῦ δεσμωτηρίου·
ἀνεῴχθησάν τε παραχρῆμα αἱ
θύραι πᾶσαι, καὶ πάντων τὰ
δεσμὰ ἀνέθη.
erschüttert wurden. Sodann wurden aber
auf der Stelle alle Türen geöffnet, und die
Fesseln aller wurden gelöst.
16.27 Ἔξυπνος δὲ γενόμενος ὁ
δεσμοφύλαξ, καὶ ἰδὼν
ἀνεῳγμένας τὰς θύρας τῆς
φυλακῆς, σπασάμενος
μάχαιραν, ἔμελλεν ἑαυτὸν
ἀναιρεῖν, νομίζων
ἐκπεφευγέναι τοὺς δεσμίους.
Der Gefängniswächter nun, aus dem Schlaf
(wach) geworden, und die Türen des
Gefängnisses geöffnet gesehen, war, ein
Schwert gezogen, sich umbringen wollend,
meinend, dass die Gefangenen entflohen
seien.
16.28 Ἐφώνησεν δὲ φωνῇ
Es rief aber Paulus mit lauter Stimme,
μεγάλῃ ὁ Παῦλος λέγων, Μηδὲν sagend: Tue dir nichts Böses, denn wir sind
πράξῃς σεαυτῷ κακόν· ἅπαντες allesamt hier!
γάρ ἐσμεν ἐνθάδε.
Paulus benutzt die verstärkte Form ἅπαντες („allesamt“), d.h. es fehlt
keiner der Gefangenen.
16.29 Αἰτήσας δὲ φῶτα
εἰσεπήδησεν, καὶ ἔντρομος
γενόμενος προσέπεσεν τῷ
Παύλῳ καὶ τῷ Σίλᾳ,
Lichter nun erbeten, sprang er hinein, und
erzittert geworden, fiel er vor Paulus und
Silas nieder.
Das Wort φῶτα („Lichter“) ist Plural. Wohl hat der Gefängnisleiter
Untergebene, die ihm mehrere Lampen brachten, die die Zelle erhellen
würde.
16.30 καὶ προαγαγὼν αὐτοὺς
ἔξω ἔφη, Κύριοι, τί με δεῖ ποιεῖν
ἵνα σωθῶ;
Und sie nach draußen hinausgeführt, sagte
er: Herren, was muss ich tun, damit ich
gerettet werde?
16.31 Οἱ δὲ εἶπον, Πίστευσον
ἐπὶ τὸν κύριον Ἰησοῦν χριστόν,
καὶ σωθήσῃ σὺ καὶ ὁ οἶκός σου.
Sie nun sagten: Glaube an den Herrn Jesus
Christus, und du und dein Haus wird gerettet
werden.
Nestle-Aland drucken χριστόν („Christus“) nicht ab, da es wohl durch
P127 und einige wenige Nachfolgehandschriften nicht abgeschrieben
wurde, die Überlieferung ist sich jedoch zu ca. 99% einig, dass es zum
Originaltext gehört.
16.32 Καὶ ἐλάλησαν αὐτῷ τὸν
λόγον τοῦ κυρίου, καὶ πᾶσιν
τοῖς ἐν τῇ οἰκίᾳ αὐτοῦ.
Und sie sprachen (zu) ihm das Wort des
Herrn und all denen in seinem Haus.
16.33 Καὶ παραλαβὼν αὐτοὺς
ἐν ἐκείνῃ τῇ ὥρᾳ τῆς νυκτὸς
ἔλουσεν ἀπὸ τῶν πληγῶν, καὶ
ἐβαπτίσθη αὐτὸς καὶ οἱ αὐτοῦ
πάντες παραχρῆμα.
Und sie in jener Stunde der Nacht
aufgenommen, wusch er die Wunden ab,
und es wurde getauft, er und alle die Seinen
auf der Stelle,
16.34 Ἀναγαγών τε αὐτοὺς εἰς
τὸν οἶκον αὐτοῦ παρέθηκεν
τράπεζαν, καὶ ἠγαλλιᾶτο
πανοικὶ πεπιστευκὼς τῷ θεῷ.
Sie sodann in sein Haus hinaufgeführt,
bereitete er einen Tisch, und er war jubelnd
mit dem ganzen Haus, an Gott gläubig
geworden.
Das Adverb πανοικὶ („mit dem ganzen Haus“) scheint nach links zu
gehören, also das finite Verb und weniger das Partizip zu modifizieren, da
Lukas es an allen Parallelstellen nach links bezieht (Lukas 1.3; 19.28; Apg.
17.13; 18.28).
16.35 Ἡμέρας δὲ γενομένης,
ἀπέστειλαν οἱ στρατηγοὶ τοὺς
ῥαβδούχους λέγοντες,
Ἀπόλυσον τοὺς ἀνθρώπους
ἐκείνους.
Als es nun Tag wurde, sandten die
Befehlshaber die Rutenträger, sagend:
Entlasse jene Menschen!
Ein ῥαβδοῦχος („Rutenträger, Gerichtsdiener, Polizist“) trug zum Zeichen
seines Amtes eine Stab, Stock bzw. eine Rute, wie es in Rom üblich war.
16.36 Ἀπήγγειλεν δὲ ὁ
δεσμοφύλαξ τοὺς λόγους
τούτους πρὸς τὸν Παῦλον ὅτι
Ἀπεστάλκασιν οἱ στρατηγοί, ἵνα
Es verkündete nun der Gefängniswärter
diese Worte an Paulus: Die Befehlshaber
haben gesandt, dass ihr freigelassen werdet.
Nun also hinausgegangen, geht in Frieden!
Das übernatürliche Ereignis in der Nacht hat wohl die Verantwortlichen
stutzig gemacht und sie wollten sich der Gefangenen schnell entledigen.
Die Subjunktion ὅτι („dass“) entspricht bei der Einführung von direkter
Rede wie hier einem Doppelpunkt.
ἀπολυθῆτε· νῦν οὖν ἐξελθόντες
πορεύεσθε ἐν εἰρήνῃ.
16.37 Ὁ δὲ Παῦλος ἔφη πρὸς
αὐτούς, Δείραντες ἡμᾶς
δημοσίᾳ, ἀκατακρίτους,
ἀνθρώπους Ῥωμαίους
ὑπάρχοντας, ἔβαλον εἰς
φυλακήν, καὶ νῦν λάθρᾳ ἡμᾶς
ἐκβάλλουσιν; Οὐ γάρ· ἀλλὰ
ἐλθόντες αὐτοὶ ἐξαγαγέτωσαν.
Paulus nun sagte zu ihnen: Uns öffentlich
unverurteilt geschlagen, römische Menschen
seiend, warfen sie in ein Gefängnis, und jetzt
werfen sie uns heimlich hinaus? Nicht doch,
sondern gekommen, sollen sie uns selbst
hinausbringen.
Die erste Konjunktion γάρ („ja“) ist hier eine Betonung der Aussage,
weniger eine Begründung. Eine Parallelstelle in Epheser 4.10 legt nahe,
dass die Subjektbetonung αὐτοὶ („sie selbst“) nach rechts zu beziehen ist,
d.h. sie selbst und niemand sonst, soll sollen sie herausführen.
16.38 Ἀνήγγειλαν δὲ τοῖς
στρατηγοῖς οἱ ῥαβδοῦχοι τὰ
ῥήματα ταῦτα· καὶ ἐφοβήθησαν
ἀκούσαντες ὅτι Ῥωμαῖοί εἰσιν,
Die Rutenträger meldeten nun den
Befehlshabern diese Aussagen. Sie
fürchteten sich, gehört, dass sie Römer sind.
16.39 καὶ ἐλθόντες
παρεκάλεσαν αὐτούς, καὶ
ἐξαγαγόντες ἠρώτων ἐξελθεῖν
τῆς πόλεως.
Und gekommen, beschwichtigten sie sie.
Und (sie) hinausgeführt, waren sie bittend,
aus der Stadt zu gehen.
Die Befehlshaber kamen also zu Paulus und Silas ins Gefängnis und
überredeten sie wohl, dass sie nichts gegen sie unternehmen sollten,
indem sie ihnen gut zuredeten bzw. sie beschwichtigten. Das Imperfekt
ἠρώτων („sie waren bittend“) zeigt, dass sie es die ganze Zeit oder immer
wieder sagten, dass Paulus und Silas die Stadt verlassen sollten.
16.40 Ἐξελθόντες δὲ ἐκ τῆς
φυλακῆς εἰσῆλθον πρὸς τὴν
Λυδίαν· καὶ ἰδόντες τοὺς
ἀδελφούς, παρεκάλεσαν
αὐτούς, καὶ ἐξῆλθον.
Aus dem Gefängnis nun hinausgegangen,
gingen sie hinein zu Lydia, und die Brüder
gesehen, ermutigten sie sie und gingen weg.
Sie waren zuvor bei Lydia untergebracht und besuchen sie, dort waren
auch Brüder anwesend, denen die beiden Missionare Mut zusprachen.
17.1 Διοδεύσαντες δὲ τὴν
Ἀμφίπολιν καὶ Ἀπολλωνίαν,
ἦλθον εἰς Θεσσαλονίκην, ὅπου
ἦν ἡ συναγωγὴ τῶν Ἰουδαίων·
Amphipolis und Apollonien nun durchzogen,
kamen sie nach Thessalonich, wo die
Synagoge der Juden war.
Ein Kopist (P74 und seine bekannten Nachfolger) und mit ihm NestleAland fand ἡ („die“) vor „Synagoge irritierend, sodass er den Artikel
wegließ.
17.2 κατὰ δὲ τὸ εἰωθὸς τῷ
Παύλῳ εἰσῆλθεν πρὸς αὐτούς,
καὶ ἐπὶ σάββατα τρία διελέξατο
αὐτοῖς ἀπὸ τῶν γραφῶν,
Nach der Gewohnheit nun ging Paulus hinein
zu ihnen, und über drei Sabbate unterredete
er sich mit ihnen von den Schriften (her),
Mit ἀπὸ τῶν γραφῶν („von den Schriften her“) meint, dass Paulus bei der
Unterredung die Heiligen Schriften des Alten Testamentes als Grundlage
verwendete.
17.3 διανοίγων καὶ
παρατιθέμενος, ὅτι Τὸν χριστὸν
ἔδει παθεῖν καὶ ἀναστῆναι ἐκ
νεκρῶν, καὶ ὅτι Οὗτός ἐστιν ὁ
χριστὸς Ἰησοῦς, ὃν ἐγὼ
καταγγέλλω ὑμῖν.
eröffnend und darlegend: Der Christus
musste leiden und aus Toten auferstehen,
und: Dieser ist der Christus, Jesus, den ich
euch verkündige.
17.4 Καί τινες ἐξ αὐτῶν
ἐπείσθησαν, καὶ
προσεκληρώθησαν τῷ Παύλῳ
καὶ τῷ Σίλᾳ, τῶν τε σεβομένων
Ἑλλήνων πολὺ πλῆθος,
γυναικῶν τε τῶν πρώτων οὐκ
ὀλίγαι.
Und etliche von ihnen wurden überzeugt
und schlossen sich Paulus und Silas an, sowie
von den gottesfürchtigen Griechen eine
zahlreiche Menge, sowie von Frauen der
Obersten nicht wenige.
17.5 Προσλαβόμενοι δὲ οἱ
Ἰουδαῖοι οἱ ἀπειθοῦντες, τῶν
ἀγοραίων τινὰς ἄνδρας
πονηρούς, καὶ ὀχλοποιήσαντες,
ἐθορύβουν τὴν πόλιν·
ἐπιστάντες τε τῇ οἰκίᾳ Ἰάσονος,
Die ungehorsamen Juden aber, etliche böse
Männer von den Marktplätzen
hinzugenommen und einen Mob gebildet,
waren die Stadt aufrührend. Sodann, vor das
Das Verb ἀπειθοῦντες („ungehorsam, widerspenstig“) bedeutet, dass sie
nicht das tun, was erwartet ist, und das im Kontrast zum Vers davor.
Daher ist δὲ („aber“) adversativ.
ἐζήτουν αὐτοὺς ἀγαγεῖν εἰς τὸν
δῆμον.
Haus Jasons getreten, waren sie versuchend,
sie zur Volksversammlung zu führen.
17.6 Μὴ εὑρόντες δὲ αὐτούς,
ἔσυρον τὸν Ἰάσονα καί τινας
ἀδελφοὺς ἐπὶ τοὺς πολιτάρχας,
βοῶντες ὅτι Οἱ τὴν οἰκουμένην
ἀναστατώσαντες, οὗτοι καὶ
ἐνθάδε πάρεισιν,
Sie aber nicht gefunden, waren sie Jason und
etliche Brüder zu den Stadtobersten
schleppend, schreiend: Die den Erdkreis
aufgewieged haben, diese sind auch hierher
gekommen,
17.7 οὓς ὑποδέδεκται Ἰάσων·
καὶ οὗτοι πάντες ἀπέναντι τῶν
δογμάτων Καίσαρος
πράσσουσιν, βασιλέα λέγοντες
ἕτερον εἶναι, Ἰησοῦν.
die Jason aufgenommen hat. Und diese alle
handeln entgegen den Verordnungen des
Kaisers, sagen, dass ein weiterer König sei,
Jesus!
17.8 Ἐτάραξαν δὲ τὸν ὄχλον καὶ
τοὺς πολιτάρχας ἀκούοντας
ταῦτα.
Sie verwirrten nun die Menge und die diese
(Dinge) hörenden Stadtobersten,
17.9 Καὶ λαβόντες τὸ ἱκανὸν
παρὰ τοῦ Ἰάσονος καὶ τῶν
λοιπῶν, ἀπέλυσαν αὐτούς.
Und eine Auslöse von Jason und den übrigen
bekommen, entließen sie sie.
Jason und die anderen Brüder mussten Paulus und Silas wohl freikaufen.
Zu τὸ ἱκανὸν („die Auslöse, das Lösegeld, das Erforderliche“) bezieht sich
in der LXX auf einen Geldbetrag, der für die Anschaffung nötig ist
(Leviticus 5.7) oder wie in Leviticus 25.26 eine Auslöse bzw. ein Lösegeld.
17.10 Οἱ δὲ ἀδελφοὶ εὐθέως
διὰ τῆς νυκτὸς ἐξέπεμψαν τόν
τε Παῦλον καὶ τὸν Σίλαν εἰς
Βέροιαν· οἵτινες παραγενόμενοι
Die Brüder nun schickten sogleich während
der Nacht sowohl Paulus als auch Silas weg
nach Beröa, welche, angekommen, sich in
die Synagoge der Juden begebend waren.
Zum Ausdruck ἀπῄεσαν („sie gingen weg) vgl. Dionysius Halicarnassensis
11.15,4: „ἅπαντα τὰ ἐμὰ καὶ τοὺς ἐμοὺς εἰς Σαβίνους ἄπειμι „Ich habe
mein gesamtes Hab und Gut und meinen Haushalt zu den Sabinern
weggebracht“. Vita Aesopi, Ficta Vita 65.7: „εἰς φυλακὴν ἄπειμ“. „Ich
kam weg ins Gefängnis“. Damit will Lukas wohl ausdrücken, dass die
εἰς τὴν συναγωγὴν ἀπῄεσαν
τῶν Ἰουδαίων.
beiden nicht in der Stadt oder woanders blieben und nirgendwo anders
waren.
17.11 Οὗτοι δὲ ἦσαν
εὐγενέστεροι τῶν ἐν
Θεσσαλονίκῃ, οἵτινες ἐδέξαντο
τὸν λόγον μετὰ πάσης
προθυμίας, τὸ καθ᾽ ἡμέραν
ἀνακρίνοντες τὰς γραφάς, εἰ
ἔχοι ταῦτα οὕτως.
Diese nun waren anständiger als die in
Thessalonich, welche das Wort mit aller
Bereitschaft aufnahmen, täglich die Schriften
untersuchend, ob sich diese (Dinge) so
verhalten könnten.
Der Optativ ἔχοι („es könnte sich verhalten“) zeigt an, dass die Beröer
wissen wollten, ob sich das von Paulus Gesagte mit den Schriften decken
würde, d.h. sie hielten die Möglichkeit für gegeben und prüften dies
nach.
17.12 Πολλοὶ μὲν οὖν ἐξ αὐτῶν
ἐπίστευσαν, καὶ τῶν Ἑλληνίδων
γυναικῶν τῶν εὐσχημόνων καὶ
ἀνδρῶν οὐκ ὀλίγοι.
Viele also nun von ihnen glaubten, auch von
den angesehenen griechischen Frauen und
Männer nicht wenige.
17.13 Ὡς δὲ ἔγνωσαν οἱ ἀπὸ τῆς
Θεσσαλονίκης Ἰουδαῖοι ὅτι καὶ
ἐν τῇ Βεροίᾳ κατηγγέλη ὑπὸ
τοῦ Παύλου ὁ λόγος τοῦ θεοῦ,
ἦλθον κἀκεῖ σαλεύοντες τοὺς
ὄχλους.
Als nun die Juden von Thessalonich erfuhren, Nestle-Aland hat mit καὶ ταράσσοντες („und verwirrend“) eine Ergänzung
dass auch in Beröa von Paulus das Wort
eines Schreibers abgedruckt, die jedoch mit der Überlieferung nichts zu
Gottes verkündet wurde, kamen sie auch
tun hat.
dorthin, die Mengen erschütternd.
17.14 Εὐθέως δὲ τότε τὸν
Παῦλον ἐξαπέστειλαν οἱ
ἀδελφοὶ πορεύεσθαι ὡς ἐπὶ τὴν
θάλασσαν· ὑπέμενον δὲ ὅ τε
Σίλας καὶ ὁ Τιμόθεος ἐκεῖ.
Sogleich nun sandten darauf die Brüder
Paulus aus, bis etwa ans Meer zu gehen, und
es waren nun sowohl Silas als auch
Timotheus dort verbleibend.
17.15 Οἱ δὲ καθιστῶντες τὸν
Παῦλον, ἤγαγον αὐτὸν ἕως
Die nun Paulus Geleitenden waren (ihn) bis
Athen bringend. Und, einen Auftrag an Silas
Ἀθηνῶν· καὶ λαβόντες ἐντολὴν
πρὸς τὸν Σίλαν καὶ Τιμόθεον,
ἵνα ὡς τάχιστα ἔλθωσιν πρὸς
αὐτόν, ἐξῄεσαν.
und Timotheus empfangen, dass sie
möglichst schnell zu ihm kommen, reisten
sie ab.
17.16 Ἐν δὲ ταῖς Ἀθήναις
ἐκδεχομένου αὐτοὺς τοῦ
Παύλου, παρωξύνετο τὸ
πνεῦμα αὐτοῦ ἐν αὐτῷ,
θεωροῦντι κατείδωλον οὖσαν
τὴν πόλιν.
Als sie nun in Athen Paulus erwarteten, war
sein Geist in ihm erregt werdend, die voller
Götzen seiende Stadt betrachtend.
17.17 Διελέγετο μὲν οὖν ἐν τῇ
συναγωγῇ τοῖς Ἰουδαίοις καὶ
τοῖς σεβομένοις, καὶ ἐν τῇ
ἀγορᾷ κατὰ πᾶσαν ἡμέραν
πρὸς τοὺς παρατυγχάνοντας.
Er war sich nun also in der Synagoge mit den
Juden und den Gottesfürchtigen
unterredend, und auf dem Marktplatz
täglich mit den Vorbeikommenden.
17.18 Τινὲς δὲ καὶ τῶν
Ἐπικουρείων καὶ τῶν Στοϊκῶν
φιλοσόφων συνέβαλλον αὐτῷ.
Καί τινες ἔλεγον, Τί ἂν θέλοι ὁ
σπερμολόγος οὗτος λέγειν; Οἱ
δέ, Ξένων δαιμονίων δοκεῖ
καταγγελεὺς εἶναι· ὅτι τὸν
Ἰησοῦν καὶ τὴν ἀνάστασιν
εὐηγγελίζετο.
Etliche nun sowohl der epikureischen als
auch der stoischen Philosophen waren mit
ihm zusammentreffend. Und einige waren
sagend: Was mag dieser Körnerpicker schon
sagen? Andere nun: Er scheint ein
Verkündiger fremder Dämonen sein, weil er
Jesus und die Auferstehung als gute
Botschaft verkündigend war.
Das Imperfekt παρωξύνετο („er war erregt werdend“) zeigt, dass dies
nach und nach (durativ/iterativ) beim Betrachten der Götzen der Stadt in
ihm hochkam, d.h. nicht auf einmal, sondern im Laufe der Betrachtung
der Götzen.
Die Beleidigung als „Körnerpicker“ gegen Paulus scheint zu bedeuten,
dass er irgendwo etwas wie ein Vogel ein Korn aufgeschnappt hat, und es
nun hier weitererzählt. Mit δαιμονίον („Dämon, Gottheit“) ist bei den
Griechen nicht gesagt, dass diese unbedingt böse sind, bei den Juden
hingegen gibt es nur böse und unreine Geister, die als Dämonen
bezeichnet werden.
17.19 Επιλαβόμενοί τε αὐτοῦ,
ἐπὶ τὸν Ἄρειον πάγον ἤγαγον
λέγοντες, Δυνάμεθα γνῶναι, τίς
ἡ καινὴ αὕτη ἡ ὑπὸ σοῦ
λαλουμένη διδαχή;
Sodann ihn nehmend, führten sie (ihn) auf
den Areopag, sagend: Können wir erfahren,
was diese neue, von dir geredete Lehre (ist)?
17.20 Ξενίζοντα γάρ τινα
εἰσφέρεις εἰς τὰς ἀκοὰς ἡμῶν·
βουλόμεθα οὖν γνῶναι, τί ἂν
θέλοι ταῦτα εἶναι
Einiges Befremdendes führst du nämlich in
unsere Ohren ein. Wir wollen also erfahren,
was diese (Dinge) wohl sein mögen.
17.21 Ἀθηναῖοι δὲ πάντες καὶ οἱ
ἐπιδημοῦντες ξένοι εἰς οὐδὲν
ἕτερον εὐκαίρουν, ἢ λέγειν τι
καὶ ἀκούειν καινότερον.
Alle Athener nun und die sich aufhaltenden
Ausländer waren ihre Zeit mit nichts
weiterem verbringend, als etwas Neueres zu
sagen und zu hören.
Lukas unterbricht seinen Bericht mit einer Erklärung, warum die Leute
Paulus befragen.
17.22 Σταθεὶς δὲ ὁ Παῦλος ἐν
μέσῳ τοῦ Ἀρείου πάγου ἔφη,
Ἄνδρες Ἀθηναῖοι, κατὰ πάντα
ὡς δεισιδαιμονεστέρους ὑμᾶς
θεωρῶ.
Paulus nun, sich inmitten des Areopags
gestellt, sagte: Männer, Athener, dass ihr in
jeder Hinsicht recht religiös seid, sehe ich.
Das Wort δεισιδαιμονέστερος („religiös“) kann positiv oder negativ, im
Sinne von „abergläubisch“, gemeint sein. Der Komparativ
δεισιδαιμονεστέρους („recht religiös“) ist eine gesteigerte Form der
Normalform, da hier kein Vergleich im Raum ist („religiöser als XY“).
17.23 Διερχόμενος γὰρ καὶ
ἀναθεωρῶν τὰ σεβάσματα
ὑμῶν, εὗρον καὶ βωμὸν ἐν ᾧ
ἐπεγέγραπτο, Ἀγνώστῳ θεῷ.
Ὃν οὖν ἀγνοοῦντες εὐσεβεῖτε,
τοῦτον ἐγὼ καταγγέλλω ὑμῖν.
Denn hindurchgehend und eure Kultstätten
besichtigend, fand ich auch einen Sockel, auf
dem aufgeschrieben war: Einem
unbekannten Gott. Den ihr also unwissend
verehrt, diesen verkünde ich euch.
17.24 Ὁ θεὸς ὁ ποιήσας τὸν
κόσμον καὶ πάντα τὰ ἐν αὐτῷ,
Der die Welt gemacht habende Gott und all
das in ihr, dieser, Herrn von Himmel und
Der Areopag war ein dem Kriegsgott Ares geweihter Hügel in Athen.
οὗτος, οὐρανοῦ καὶ γῆς κύριος
ὑπάρχων, οὐκ ἐν χειροποιήτοις
ναοῖς κατοικεῖ,
Erde seiend, wohnt nicht in handgemachten
Tempeln.
17.25 οὐδὲ ὑπὸ χειρῶν
ἀνθρώπων θεραπεύεται,
προσδεόμενός τινος, αὐτὸς
διδοὺς πᾶσιν ζωὴν καὶ πνοὴν
κατὰ πάντα·
Noch lässt er sich von Menschenhänden
bedienen, irgendetwas bedürfend, selbst
allen Leben und Atem in jeder Hinsicht
gebend.
17.26 ἐποίησέν τε ἐξ ἑνὸς
αἵματος πᾶν ἔθνος ἀνθρώπων,
κατοικεῖν ἐπὶ πᾶν τὸ πρόσωπον
τῆς γῆς, ὁρίσας
προστεταγμένους καιροὺς καὶ
τὰς ὁροθεσίας τῆς κατοικίας
αὐτῶν·
Zudem machte er aus einem Blut jedes Volk
(der) Menschen, dass es wohne auf der
ganzen Oberfläche der Erde,
vorherbestimmte Zeiten festgesetzt und die
Grenzen ihres Wohnraumes,
17.27 ζητεῖν τὸν κύριον, εἰ ἄρα
γε ψηλαφήσειαν αὐτὸν καὶ
εὕροιεν, καί γε οὐ μακρὰν ἀπὸ
ἑνὸς ἑκάστου ἡμῶν ὑπάρχοντα.
um den Herrn zu suchen, ob sie ihn etwa
ertasteten und finden mögen, ja auch nicht
fern von einem jeden von uns gegenwärtig
seiend.
17.28 Ἐν αὐτῷ γὰρ ζῶμεν καὶ
κινούμεθα καί ἐσμεν· ὡς καί
τινες τῶν καθ᾽ ὑμᾶς ποιητῶν
εἰρήκασιν, Τοῦ γὰρ καὶ γένος
ἐσμέν.
Denn in ihm leben wir und bewegen wir uns
und sind wir, wie auch einige der Dichter bei
euch gesagt haben: Denn auch seines
Geschlechtes sind wir.
Τοῦ γὰρ καὶ γένος ἐσμέν („denn auch seines Geschlechtes sind wir“)
steht so wörtlich bei Aristobulus, Fragmenta 2.25. Τοῦ bezieht sich dabei
auf „Gott“. Zuvor beschreibt der Autor, dass Meere, Seen, Plätze mit
Menschen etc. davon sprechen, dass es einen Gott gibt. Mit γένος
(„Geschlecht“) meint der Autor wohl, dass wir Menschen von Gott
abstammen und er unser Schöpfer ist. Cleantes greift dies auch auf und
sagt zu Zeus: „ἐκ σοῦ γὰρ γένος εἴσ’ ἤχου μίμημα λαχόντες μοῦνοι“
(„denn aus deinem Geschlecht sind wir, allein das Abbild des Klanges
bekommen“).
17.29 Γένος οὖν ὑπάρχοντες
τοῦ θεοῦ, οὐκ ὀφείλομεν
νομίζειν χρυσῷ ἢ ἀργύρῳ ἢ
λίθῳ, χαράγματι τέχνης καὶ
ἐνθυμήσεως ἀνθρώπου, τὸ
θεῖον εἶναι ὅμοιον.
Die wir also Gottes Geschlecht ausmachen,
dürfen nicht meinen, Gold oder Silber oder
Stein, einem Ausdruck von Kunst und
Überlegung eines Menschen wäre der
Gottheit gleich.
Paulus stellt sich damit gegen die Götzenbilder aus Gold und Silber und
Anfertigungen von Künstlern, die in Athen als Götter verehrt werden. Mit
χαράγματι („Ausdruck“) kann ein Abbild eines Gottes bezeichnet werden,
der in ein Material gestanzt, getrieben oder geritzt wird, wie z.B. auf
Münzen. Das Wort wird auch für das Abbild des Tieres in Offenbarung 13
gebraucht, der sich als Gott verehren lassen wird.
17.30 Τοὺς μὲν οὖν χρόνους τῆς
ἀγνοίας ὑπεριδὼν ὁ θεός, τὰ
νῦν παραγγέλλει τοῖς
ἀνθρώποις πᾶσιν πανταχοῦ
μετανοεῖν·
Die Zeiten nun also der Unwissenheit
übersehend, befiehlt Gott doch jetzt allen
Menschen, dass sie überall umkehren,
Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der
Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1:
„καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit
kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das
Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird.
17.31 διότι ἔστησεν ἡμέραν, ἐν
ᾗ μέλλει κρίνειν τὴν οἰκουμένην
ἐν δικαιοσύνῃ, ἐν ἀνδρὶ ᾧ
ὥρισεν, πίστιν παρασχὼν
πᾶσιν, ἀναστήσας αὐτὸν ἐκ
νεκρῶν.
daher, da er einen Tag festsetzte, an dem er
den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird,
durch einen Mann, den er bestimmte, allen
eine Beglaubigung, ihn von Toten
auferweckt, anbietend.
Mit διότι („darum, da“) leitet Paulus den Grund der Buße an allen Orten
ein, da nämlich ein Gerichtstag kommt, dem man nur entkommen kann,
wenn man Buße getan hatte.
17.32 Ἀκούσαντες δὲ ἀνάστασιν
νεκρῶν, οἱ μὲν ἐχλεύαζον· οἱ δὲ
εἶπον, Ἀκουσόμεθά σου πάλιν
περὶ τούτου.
Von einer Auferstehung Toter nun gehört,
(begannen) die einen zu spotten, die
anderen sagten: Wir werden dich wieder
darüber hören!
17.33 Καὶ οὕτως ὁ Παῦλος
ἐξῆλθεν ἐκ μέσου αὐτῶν.
Und so ging Paulus weg aus ihrer Mitte.
Mit οὕτως („so“) meint Lukas, wie Paulus wegging, nämlich, verspottet
und sein Reden auf ein anderes Mal verschoben, wozu es ja nie kam.
17.34 Τινὲς δὲ ἄνδρες
κολληθέντες αὐτῷ, ἐπίστευσαν·
ἐν οἷς καὶ Διονύσιος ὁ
Ἀρεοπαγίτης, καὶ γυνὴ ὀνόματι
Δάμαρις, καὶ ἕτεροι σὺν αὐτοῖς.
Einige Männer aber, sich ihm angeschlossen,
glaubten, unter denen auch Dionysios, der
Areopagit, und eine Frau mit Namen
Damaris und weitere mit ihnen (waren).
18.1 Μετὰ δὲ ταῦτα χωρισθεὶς
ὁ Παῦλος ἐκ τῶν Ἀθηνῶν ἦλθεν
εἰς Κόρινθον.
Nach diesen (Dingen), sich von Athen
entfernt, kam Paulus nach Korinth.
18.2 Καὶ εὑρών τινα Ἰουδαῖον
ὀνόματι Ἀκύλαν, Ποντικὸν τῷ
γένει, προσφάτως ἐληλυθότα
ἀπὸ τῆς Ἰταλίας, καὶ Πρίσκιλλαν
γυναῖκα αὐτοῦ, διὰ τὸ
τεταχέναι Κλαύδιον χωρίζεσθαι
πάντας τοὺς Ἰουδαίους ἐκ τῆς
Ῥώμης, προσῆλθεν αὐτοῖς·
Und einen bestimmten Juden gefunden mit
Namen Aquila, hinsichtlich der Abstammung
ein Pontier, kürzlich von Italien gekommen,
und Priszilla, seine Frau, - wegen der
Anordung von Claudius, dass sich alle Juden
aus Rom entfernen -, kam er zu ihnen.
18.3 καὶ διὰ τὸ ὁμότεχνον εἶναι,
ἔμενεν παρ᾽ αὐτοῖς καὶ
εἰργάζετο· ἦσαν γὰρ σκηνοποιοὶ
τὴν τέχνην.
Und weil er vom gleichen Handwerk war,
blieb er bei ihnen und war arbeitend. Sie
waren nämlich dem Handwerk nach
Zeltmacher.
18.4 Διελέγετο δὲ ἐν τῇ
συναγωγῇ κατὰ πᾶν σάββατον,
ἔπειθέν τε Ἰουδαίους καὶ
Ἕλληνας.
Er war sich nun in der Synagoge an jedem
Sabbat unterredend, und war Juden und
Griechen überzeugend.
Vor dem Hauptverb προσῆλθεν (“er kam hinzu”) ist ein langer Nebensatz
vorgestellt. Claudius regierte von 41-54 nach Christus als römischer
Kaiser. Orosius, Historia contra Paganos, 7.6.15 datiert das Edikt auf das
neunte Jahr dessen Regierung, d.h. auf das Jahr 49-50.
18.5 Ὡς δὲ κατῆλθον ἀπὸ τῆς
Μακεδονίας ὅ τε Σίλας καὶ ὁ
Τιμόθεος, συνείχετο τῷ
πνεύματι ὁ Παῦλος,
διαμαρτυρόμενος τοῖς
Ἰουδαίοις τὸν χριστὸν Ἰησοῦν.
Als nun von Mazedonien sowohl Silas als
auch Timotheus herabkamen, war Paulus
durch den Geist gedrängt werdend,
bezeugend den Juden Jesus als den Christus.
Nestle-Aland liest hier λόγῳ („durch das Wort“), statt durch den „Geist“,
was auf einer Interpretation eines Kopisten (P74 und wenige
Nachfolgehandschriften) zurückgeht, aber nichts mit dem Original zu tun
hat, ebenso wenig wie die Ergänzung von εἶναι („ist“) wohl als eine Art
AcI.
18.6 Αντιτασσομένων δὲ αὐτῶν
καὶ βλασφημούντων,
ἐκτιναξάμενος τὰ ἱμάτια, εἶπεν
πρὸς αὐτούς, Τὸ αἷμα ὑμῶν ἐπὶ
τὴν κεφαλὴν ὑμῶν· καθαρὸς
ἐγώ· ἀπὸ τοῦ νῦν εἰς τὰ ἔθνη
πορεύσομαι.
Als sie sich aber dagegen stellen und lästern,
sagte er, seine Gewänder abgeschüttelt, zu
ihnen: Euer Blut (ist) auf eurem Kopf! ich
(bin) rein. Von jetzt an werde ich zu den
Völkern gehen.
Lukas gebraucht bei den ersten Partizipien ein historisches Präsens, d.h.
keine Vergangenheitsform, um die Episode plastisch und unmittelbar
dem Leser vor Augen zu führen.
18.7 Καὶ μεταβὰς ἐκεῖθεν ἦλθεν
εἰς οἰκίαν τινὸς ὀνόματι
Ἰούστου, σεβομένου τὸν θεόν,
οὗ ἡ οἰκία ἦν συνομοροῦσα τῇ
συναγωγῇ.
Und von dort umgezogen, kam er in ein Haus
eines bestimmten mit Namen Justus, Gott
fürchtend, dessen Haus an die Synagoge
grenzend war.
Das Partizip μεταβὰς („umgezogen“) spricht von einem Umzug. Vgl.
Herodotus, Historiae 43.14: „καὶ τόπος ἐστὶ [ἐκεῖ] Μίλητος· καὶ ἀπὸ τῆς
18.8 Κρίσπος δὲ ὁ
ἀρχισυνάγωγος ἐπίστευσεν τῷ
κυρίῳ σὺν ὅλῳ τῷ οἴκῳ αὐτοῦ·
καὶ πολλοὶ τῶν Κορινθίων
Krispus nun, der Synagogenoberste, glaubte
an den Herrn mit seinem ganzen Haus. Und
viele der (es) hörenden Korinther
(begannen) zu glauben und getauft zu
werden.
Der Bruch mit der Synagoge, den die Korinther hörten, hatte auch
positive Folgen. Die Imperfekte ἐπίστευον und ἐβαπτίζοντο („sie
(begannen) zu glauben und getauft zu werden“) zeigen das Einsetzen
einer wiederkehrenden Handlung, d.h. immer wieder kamen Menschen
zum Glauben, als sie das Evangelium hörten.
Σάμου μεταβὰς εἰς τὴν Καρίαν“ („und der Ort dort ist Milet, und von
Samos zog er um nach Karia“. Nestle-Aland ergänzt Τιτίου („Titius“), wohl
meinte der Schreiber (wohl P75), den Namen mit einem ihm bekannten
näher spezifizieren zu müssen. Kein einziger griechischer christlicher
Schreiber erwähnt diesen Beinahmen, auch in den Handschriften ist er
nahezu nicht bezeugt.
ἀκούοντες ἐπίστευον καὶ
ἐβαπτίζοντο.
18.9 Εἶπεν δὲ ὁ κύριος δι᾽
ὁράματος ἐν νυκτὶ τῷ Παύλῳ,
Μὴ φοβοῦ, ἀλλὰ λάλει καὶ μὴ
σιωπήσῃς·
Es sagte nun der Herr durch eine Vision in
(der) Nacht Paulus: Fürchte dich nicht,
sondern rede und schweige nicht,
18.10 διότι ἐγώ εἰμι μετὰ σοῦ,
καὶ οὐδεὶς ἐπιθήσεταί σοι τοῦ
κακῶσαί σε· διότι λαός ἐστίν
μοι πολὺς ἐν τῇ πόλει ταύτῃ.
daher da ich mit dir bin, und niemand wird
dir zusetzen, um dich zu misshandeln, weil
mir viel Volk gehört in dieser Stadt!
18.11 Ἐκάθισέν τε ἐνιαυτὸν καὶ
μῆνας ἕξ, διδάσκων ἐν αὐτοῖς
τὸν λόγον τοῦ θεοῦ.
Sodann ließ er sich ein Jahr und sechs
Monate nieder, unter ihnen das Wort Gottes
lehrend.
18.12 Γαλλίωνος δὲ
ἀνθυπατεύοντος τῆς Ἀχαΐας,
κατεπέστησαν ὁμοθυμαδὸν οἱ
Ἰουδαῖοι τῷ Παύλῳ, καὶ ἤγαγον
αὐτὸν ἐπὶ τὸ βῆμα,
Als nun Gallion Prokonsul von Achaja war,
traten die Juden einmütig Paulus entgegen,
und führten ihn an die (Richter)tribüne,
Jesus begründet die Anweisung zu reden damit, dass niemand Paulus
etwas anhaben könnte, da in der Stadt viele Christen sind, die wohl für
Paulus beten, damit ihm nichts geschieht.
Mit βῆμα („Tribüne, Plattform, Bühne“) kommt wörtlich zum Ausdruck,
dass zu einer erhöhten Position gestiegen wurde (βαίνω „laufen“), die zu
einer Tribüne oder erhöhten Plattform gehört. Bei Herodotus wird das
Wort auch für den Schritt eines Menschen gebraucht (Historiae, 4.82, 5);
vgl. auch Heraclitus, Testimonia, 3b.4: „ἀναβὰς ἐπὶ τὸ βῆμα“. „auf die
Tribüne hinaufsteigend“. Auch ging es von dort nach unten, sodass man
hinabsteigen musste, vgl. Diodorus Siculus, Bibliotheca Historica
17.109,2: „καταβὰς ἀπὸ τοῦ βήματος“. „Herabsteigend von der Tribüne“.
Dort wurde nach Wettkämpfen das Urteil über die Spieler gesprochen. Es
muss nicht ein Stuhl oder Sitz etc. sein, denn dafür stünden andere
Worte bereit, sodass es offen bleibt, ob der Preisrichter stand oder saß.
Dass es ein Richterstuhl war, wird durch eine Stelle bei Antiphon, De
choreuta 40.4 fraglich: „Τὸ τελευταῖον, ὦ Ζεῦ καὶ θεοὶ πάντες,
Φιλοκράτης αὐτὸς οὑτοσὶ ἐν τῷ 37 Der zweite Korinther -Brief
βουλευτηρί ῳ ἐναντίον τ ῆς βουλ ῆς, ἑστ ὼς μετ’ ἐμο ῦ ἐ πὶ το ῦ βήματος,
ἁπτόμενος ἐμο ῦ διελέγετο, ὀνόματι ο ὗτος ἐ μ ὲ προσαγορεύων“. „Der
Abschluss, oh Zeus und ihr Götter alle, wurde in der Kammer vor dem Rat
erreicht, als Philokrates selbst mit auf der Tribüne stehend, mich
berührend, sich mit mir unterhielt, als dieser mich mit meinem Namen
anredete“. Vgl. Flavius Josephus, Antiquitates Judaicae 4.209,3: „ ὁ
ἀρχιερε ὺς ἐ πὶ βήματος ὑψηλο ῦ σταθείς“. „Der Hohepriester, der auf
einer hohen Tribüne stand“. Da die Personen auf der Tribüne standen, zu
ihr hinauf und herunterstiegen, ist ein Stuhl per se unplausibel, auch
wenn es wohl dort auch zusätzlich Stühle gegeben haben kann, wie dies
bei einigen Autoren anzunehmen ist, sodass man sich auf der Tribüne
zusätzlich auch setzen konnte, im Begriff selbst ist dies jedoch wohl nicht
inbegriffen, so könnte man auch Johannes 19.13 etc. verstehen . Diese
Dinge kannten die Korinther aus der Begebenheit in Apostelgeschichte
18.12ff. Dazu kommt noch Folgendes: Flavius Josephus verwendet an
einer Stelle beide Begriffe in einem Satz: "Der Thron (θρόνος), den der
König sich anfertigen ließ, war aus Elfenbein, ungemein groß und von
einem aus sechs Stufen bestehenden Auftritt (βῆματος) umgeben. Auf
jeder Stufe standen zwei Löwen zu beiden Seiten und ebenso viele oben
neben dem Thronsessel." (Antiquitates Judaicae, 8.140.2). Der Begriff
θρόνος („Thron“) ist hier also der Stuhl oder Sitz des Königs selbst und
βῆμα („die Tribüne“) der Auftritt mit Stufen dazu. Dann verwendet auch
Chrysostomus in seinem Kommentar zum Römerbrief (60.669.9) beide
Nomen: "Wie kann also der Apostel sagen: ‘Zu lehren gestatte ich dem
Weibe aber nicht?’ Damit untersagt er ihr nur, den Vorsitz in der
Versammlung zu führen und den Sitz auf der 38 Der zweite Korinther Brief Rednerbühne (το ῦ θρόνου το ῦ ἐν τῷ βήματι „des Throns auf der
Bühne“) einzunehmen, nicht aber überhaupt mit Worten zu lehren." Der
θρόνος ist also der Sitz selbst und βῆμα die Bühne (vgl. auch
Bauer/Aland, Sp. 280). Somit könnte man festhalten, dass θρόνος Sitz
eines Königs, βῆμα die Bühne bzw. Tribüne oder das Podest bedeutet.
Vom βῆμα aus kann man also reden, jedoch auch zu Gericht sitzen:
Platon schreibt an einer Stelle von den βῆματα als den "Gerichtsstellen"
(Politeia, 564.d.10). An anderer Stelle schreibt auch Platon, dass ein
Redner auf eine hohe βῆμα hinaufsteigen muss: "ἀναβάντα ἐπί τι βῆμα
ὑψηλὸν", „Hinaufsteigend auf eine erhöhte Bühne“ (Politeia, 617.d.5). In
der griechischen Polis wurden βῆματα als Bühnen zur politischen Rede
genutzt. Das macht Platon deutlich, wenn er schreibt: "καὶ ἔγωγε ἐξ
ἐκείνου ἅλις ἔσχον το ῦ βήματος καὶ χαλεπώτερον οὐδὲν ἐφάνη μοι
πολιτείας". „und ich hatte seitdem genug von der Rednerbühne und es
scheint mir, es ist nichts ärgerlicher als die Politik“ (Spuria, 369.a, 4). Der
Sprecher hat also genug davon, auf der Rednerbühne zu stehen und
Politik zu betreiben. Polybius beschreibt eine ganz interessante
Begebenheit: "μέλλοντός τινος τῶν ἐκ τῆς γερουσίας ἀντιλέγειν τοῖς
προτεινομένοις καὶ καταρχομένου, προελθόντα τὸν Ἀννίβαν κατασπάσαι
τὸν ἄνψρωπον ἀπὸ το ῦ βήματος". „Als um diese Zeit ein Mitglied des
Rates gegen die Friedensbedingungen Einspruch erheben wollte und zu
reden begann, da, erzählt man, trat Hannibal auf und zog ihn von der
Rednerbühne herab “ (Historiae 15.19, 3) . Ein Ratsmitglied wollte also
eine Rede gegen die Friedensbedingungen halten. Als er zu reden
begann, wurde er von Hannibal von der βῆμα (Rednerbühne)
heruntergeholt. An anderer Stelle schreibt Polybius, dass eine βῆμα
aufgerichtet wurde (es handelt sich also um eine Konstruktion, wohl aus
Holz), um von dort den Tod des Königs zu verkündigen (Historiae
15.25.3).
18.13 λέγοντες ὅτι Παρὰ τὸν
νόμον οὗτος ἀναπείθει τοὺς
ἀνθρώπους σέβεσθαι τὸν θεόν.
sagend: Dieser überredet die Menschen
entgegen dem Gesetz, Gott zu verehren.
18.14 Μέλλοντος δὲ τοῦ
Παύλου ἀνοίγειν τὸ στόμα,
εἶπεν ὁ Γαλλίων πρὸς τοὺς
Ἰουδαίους, Εἰ μὲν οὖν ἦν
ἀδίκημά τι ἢ ῥᾳδιούργημα
πονηρόν, ὦ Ἰουδαῖοι, κατὰ
λόγον ἂν ἠνεσχόμην ὑμῶν·
Als nun Paulus den Mund öffnen wollte,
sagte Gallion zu den Juden: Wenn es also
nun irgendein Unrecht oder ein böses
Vergehen wäre, o ihr Juden, hätte ich euch
in dem Fall zugelassen.
Zur Bedeutung von κατὰ λόγον („in dem Fall“) vgl. Herodotus, Historiae
2.13,2: „Und von den Ägyptern scheint mir, die das Land unterhalb des
Möris-Sees bewohnen, namentlich das, was man das Delta nennt – für
den Fall (κατὰ λόγον), wenn dieses ihr Land in gleichem Maße ansteigt
und sich ausdehnt, weil es der Nil nicht mehr überflutet -, es ihnen immer
ebenso ergehen wird“.
18.15 εἰ δὲ ζήτημά ἐστιν περὶ
λόγου καὶ ὀνομάτων καὶ νόμου
τοῦ καθ᾽ ὑμᾶς, ὄψεσθε αὐτοί·
κριτὴς γὰρ ἐγὼ τούτων οὐ
βούλομαι εἶναι.
Wenn es aber eine Streitfrage über ein Wort
und Namen und ein Gesetz bei euch ist,
werdet ihr selbst sehen! Denn Richter über
diese (Dinge) will ich nicht sein.
Zur Phrase τοῦ καθ᾽ ὑμᾶς („unter euch“) vgl. Clemens Romanus,
Homiliae 18.5,1:
„αὐτίκα γοῦν σὺ τὰ τοῦ ἀπορρήτου ὑψίστου ἴδια διδοὺς τῷ υἱῷ οὐκ
οἶδας ὅτι υἱός ἐστιν,
18.16 Καὶ ἀπήλασεν αὐτοὺς
ἀπὸ τοῦ βήματος.
Und er vertrieb sie von der Richter(tribüne).
πατὴρ ὑπάρχων τοῦ Ἰησοῦ τοῦ καθ’ ὑμᾶς λεγομένου“ „So weißt du selbst
sofort, da du dem Sohn die besonderen Eigenschaften des
ungeoffenbarten Allerhöchsten zuschreibst, nicht, dass er der Sohn ist, da
er der Vater Jesu ist, der bei euch der Christus genannt wird“. Ein Kopist
(P74 und Nachfolger) und mit ihm Nestle-Aland ändern den Singular
ζήτημά in den Plural ζητήματά („Streitfragen“) wohl, weil es ihm
plausibler vorkam, auch wenn Interpretationen nicht Aufgabe eines
Kopisten gewesen wären.
18.17 Ἐπιλαβόμενοι δὲ πάντες
οἱ Ἕλληνες Σωσθένην τὸν
ἀρχισυνάγωγον ἔτυπτον
ἔμπροσθεν τοῦ βήματος. Καὶ
οὐδὲν τούτων τῷ Γαλλίωνι
ἔμελλεν.
All die Griechen nun Sosthenes, den
Synagogenobersten, ergriffen, waren (ihn)
vor der Richter(tribüne) schlagend. Und um
keines dieser (Dinge) war sich Gallion
kümmernd.
Mit dem Imperfekt ἔτυπτον (“sie waren schlagend”) kommt das
Hintergrundgeschehen zum Ausdruck, d.h. sie schlugen den Bruder die
ganze Zeit und dies kümmerte Gallion nicht.
18.18 Ὁ δὲ Παῦλος ἔτι
προσμείνας ἡμέρας ἱκανάς, τοῖς
ἀδελφοῖς ἀποταξάμενος,
ἐξέπλει εἰς τὴν Συρίαν, καὶ σὺν
αὐτῷ Πρίσκιλλα καὶ Ἀκύλας,
κειράμενος τὴν κεφαλὴν ἐν
Κεγχρεαῖς· εἶχεν γὰρ εὐχήν.
Paulus nun, noch etliche Tage dageblieben,
sich von den Brüdern verabschiedet, war
nach Syrien absegelnd - und mit ihm Priszilla
und Aquila - in Kenchreä das Haupt
geschoren, denn er war ein Gelübde habend.
Das Imperfekt εἶχεν („er war haltend/habend“) zeigt, dass er dieses die
ganze Zeit über einhielt.
18.19 Κατήντησεν δὲ εἰς
Ἔφεσον, καὶ ἐκείνους κατέλιπεν
αὐτοῦ· αὐτὸς δὲ εἰσελθὼν εἰς
τὴν συναγωγὴν διελέχθη τοῖς
Ἰουδαίοις.
Er kam nun nach Ephesus. Und jene ließ er
dort zurück. Er selbst nun, in die Synagoge
hineingehend, unterredete sich mit den
Juden.
18.20 Ἐρωτώντων δὲ αὐτῶν ἐπὶ
πλείονα χρόνον μεῖναι παρ᾽
αὐτοῖς, οὐκ ἐπένευσεν·
Als sie aber baten, über längere Zeit bei
ihnen zu bleiben, willigte er nicht ein,
Ein Schreiber (P74) und mit ihm einige wenige Nachfolger und auch
Nestle-Aland vergaßen παρ᾽ αὐτοῖς („bei ihnen“).
18.21 ἀλλ᾽ ἀπετάξατο αὐτοῖς
εἰπών, Δεῖ με πάντως τὴν
ἑορτὴν τὴν ἐρχομένην ποιῆσαι
εἰς Ἱεροσόλυμα· πάλιν δὲ
ἀνακάμψω πρὸς ὑμᾶς, τοῦ
sondern verabschiedete sich von ihnen,
sagend: Ich muss auf jeden Fall das
kommende Fest in Jerusalem halten.
Wiederum nun, werde ich, wenn Gott will,
Nestle-Aland lässt den gesamten Text Δεῖ με πάντως τὴν ἑορτὴν τὴν
ἐρχομένην ποιῆσαι εἰς Ἱεροσόλυμα („Ich muss auf jeden Fall das
kommende Fest in Jerusalem halten“) aus. Vermutlich ist der nachlässige
Schreiber von P74 (und seine bekannten Nachfolger) beim Kopieren in
θεοῦ θέλοντος. Ἀνήχθη ἀπὸ τῆς
Ἐφέσου,
zu euch zurückkehren. Und er fuhr von
Ephesus ab.
18.22 καὶ κατελθὼν εἰς
Καισάρειαν, ἀναβὰς καὶ
ἀσπασάμενος τὴν ἐκκλησίαν,
κατέβη εἰς Ἀντιόχειαν.
Und in Cäsarea angelegt, hinaufgegangen
und die Versammlung begrüßt, ging er hinab
nach Antiochien.
18.23 Καὶ ποιήσας χρόνον τινὰ
ἐξῆλθεν, διερχόμενος καθεξῆς
τὴν Γαλατικὴν χώραν καὶ
Φρυγίαν, ἐπιστηρίζων πάντας
τοὺς μαθητάς.
Und eine bestimmte Zeit zugebracht, ging er
weg, nacheinander das galatische Land
durchziehend und Phrygien, all die Schüler
befestigend.
18.24 Ἰουδαῖος δέ τις Ἀπολλὼς
ὀνόματι, Ἀλεξανδρεὺς τῷ γένει,
ἀνὴρ λόγιος, κατήντησεν εἰς
Ἔφεσον, δυνατὸς ὢν ἐν ταῖς
γραφαῖς.
Ein bestimmter Jude nun, mit Namen
Apollos, der Abstammung nach ein
Alexandrier, ein redegewandter Mann,
gelangte nach Ephesus, mächtig in den
Schriften seiend.
18.25 Οὗτος ἦν κατηχημένος
τὴν ὁδὸν τοῦ κυρίου, καὶ ζέων
τῷ πνεύματι ἐλάλει καὶ
ἐδίδασκεν ἀκριβῶς τὰ περὶ τοῦ
κυρίου, ἐπιστάμενος μόνον τὸ
βάπτισμα Ἰωάννου·
Dieser war unterwiesen (im) Weg des Herrn. Nestle-Aland liest mit P74 und seinen Nachfolgehandschriften statt τοῦ
Und dem Geist nach glühend, war er redend, κυρίου („des Herrn“) τοῦ Ἰησοῦ („des Jesus“).
und lehrte die (Dinge) über den Herrn genau,
nur die Taufe von Johannes verstehend.
18.26 οὗτός τε ἤρξατο
παρρησιάζεσθαι ἐν τῇ
συναγωγῇ. Ἀκούσαντες δὲ
Sodann begann dieser freimütig in der
Synagoge zu reden. Ihn nun gehört, nahmen
der Vorlage auf die übernächste Zeile gesprungen und hat diese zwei
Zeilen ausgelassen.
Nestle-Aland liest statt Aquila und Priskilla die Reihenfolge aufgrund
eines Kopierfehlers von P74 falsch herum.
αὐτοῦ Ἀκύλας καὶ Πρίσκιλλα,
προσελάβοντο αὐτόν, καὶ
ἀκριβέστερον αὐτῷ ἐξέθεντο
τὴν τοῦ θεοῦ ὁδόν.
ihn Aquila und Priszilla zu sich und legten
ihm den Weg Gottes genauer dar.
18.27 Βουλομένου δὲ αὐτοῦ
διελθεῖν εἰς τὴν Ἀχαΐαν,
προτρεψάμενοι οἱ ἀδελφοὶ
ἔγραψαν τοῖς μαθηταῖς
ἀποδέξασθαι αὐτόν· ὃς
παραγενόμενος συνεβάλετο
πολὺ τοῖς πεπιστευκόσιν διὰ
τῆς χάριτος·
Als er nun hinüber nach Achaja kommen will,
schrieben die Brüder den Schülern
ermunternd, ihn aufzunehmen, der,
angekommen, viel für die geglaubt
Habenden durch die Gnade beitrug.
18.28 εὐτόνως γὰρ τοῖς
Ἰουδαίοις διακατηλέγχετο
δημοσίᾳ, ἐπιδεικνὺς διὰ τῶν
γραφῶν εἶναι τὸν χριστὸν
Ἰησοῦν.
Denn er war vehement die Juden öffentlich
widerlegend, durch die Schriften aufzeigend,
dass Jesus der Christus ist.
19.1 Ἐγένετο δέ, ἐν τῷ τὸν
Ἀπολλὼ εἶναι ἐν Κορίνθῳ,
Παῦλον διελθόντα τὰ
ἀνωτερικὰ μέρη ἐλθεῖν εἰς
Ἔφεσον· καὶ εὑρών τινας
μαθητὰς
Es geschah nun beim Aufenthalt von Apollos
in Korinth, dass Paulus, die oberen
Gegenden durchzogen, nach Ephesus kam.
Und etliche Jünger findend,
19.2 εἶπεν πρὸς αὐτούς, Εἰ
πνεῦμα ἅγιον ἐλάβετε
πιστεύσαντες; Οἱ δὲ εἶπον πρὸς
sagte er zu ihnen: Empfingt ihr heiligen
Geist, geglaubt habend? Sie nun sagten zu
Βουλομένου („will“) ist als Präsens gleichzeitig zum Hauptverb. Zu
συνεβάλετο πολὺ („er trug viel bei“) vgl. Basilica, Ecloga Basilicorum
10.35, 32.2: „κατὰ πολὺ τῇ πολιτείᾳ συμβάλλεται
(„in vieler Hinsicht trägt er für das Gemeinwohl bei“).
αὐτόν, Ἀλλ᾽ οὐδὲ εἰ πνεῦμα
ἅγιόν ἐστιν, ἠκούσαμεν.
ihm: Wir hörten ja nicht einmal, dass ein
Heiliger Geist (da) ist!
19.3 Εἶπέν τε πρὸς αὐτούς, Εἰς
τί οὖν ἐβαπτίσθητε; Οἱ δὲ
εἶπον, Εἰς τὸ Ἰωάννου
βάπτισμα.
Sodann sagte er zu ihnen: Worauf wurdet ihr
denn getauft? Sie nun sagten: Auf die Taufe
von Johannes!
19.4 Εἶπεν δὲ Παῦλος, Ἰωάννης
μὲν ἐβάπτισεν βάπτισμα
μετανοίας, τῷ λαῷ λέγων εἰς
τὸν ἐρχόμενον μετ᾽ αὐτὸν ἵνα
πιστεύσωσιν, τοῦτ᾽ ἔστιν, εἰς
τὸν χριστὸν Ἰησοῦν.
Es sagte nun Paulus: Johannes taufte ja mit
einer Taufe der Umkehr, dem Volk sagend,
dass man an den nach ihm Kommenden
glauben solle, das heißt, an den Christus,
Jesus.
19.5 Ακούσαντες δὲ
ἐβαπτίσθησαν εἰς τὸ ὄνομα τοῦ
κυρίου Ἰησοῦ.
Es nun gehört, ließen sie sich auf den Namen
des Herrn Jesus taufen.
19.6 Καὶ ἐπιθέντος αὐτοῖς τοῦ
Παύλου τὰς χεῖρας, ἦλθεν τὸ
πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπ᾽ αὐτούς,
ἐλάλουν τε γλώσσαις καὶ
προεφήτευον.
Und als ihnen Paulus die Hände auflegte,
kam der Heilige Geist auf sie. Sodann
(begannen) sie in Sprachen zu reden und zu
weissagen.
19.7 Ἦσαν δὲ οἱ πάντες ἄνδρες
ὡσεὶ δεκαδύο.
Es waren nun die Männer insgesamt etwa
zwölf.
Mit μὲν („ja“) verstärkt Lukas hier die Aussage im Hauptsatz, womit er
auf eine bekannte Sache rekurriert, da es nicht mit δὲ („nun“) im
nächsten Vers korrespondiert.
Die beiden Imperfekte ἐλάλουν und προεφήτευον zeigt das Einsetzen
einer dauernden oder immer wiederkehrenden Handlung des Redens in
fremden Sprachen und des Weissagens.
19.8 Εἰσελθὼν δὲ εἰς τὴν
συναγωγὴν ἐπαρρησιάζετο, ἐπὶ
μῆνας τρεῖς διαλεγόμενος καὶ
πείθων τὰ περὶ τῆς βασιλείας
τοῦ θεοῦ.
Hineingegangen nun in die Synagoge, war er
während dreier Monate freimütig redend,
sich auseinandersetzend und (sie) die
(Dinge) vom Reich Gottes überzeugend.
19.9 Ὡς δέ τινες ἐσκληρύνοντο
καὶ ἠπείθουν, κακολογοῦντες
τὴν ὁδὸν ἐνώπιον τοῦ πλήθους,
ἀποστὰς ἀπ᾽ αὐτῶν ἀφώρισεν
τοὺς μαθητάς, καθ᾽ ἡμέραν
διαλεγόμενος ἐν τῇ σχολῇ
Τυράννου τινός.
Als nun einige sich verhärtend und nicht
gehorchend waren den Weg vor der Menge
beschimpfend, sich von ihnen entfernt,
sonderte er die Schüler ab, täglich sich
auseinandersetzend in der Schule eines
bestimmten Tyrannos.
Nestle-Aland lässt τινός („eines bestimmten“) aus.
19.10 Τοῦτο δὲ ἐγένετο ἐπὶ ἔτη
δύο, ὥστε πάντας τοὺς
κατοικοῦντας τὴν Ἀσίαν
ἀκοῦσαι τὸν λόγον τοῦ κυρίου
Ἰησοῦ, Ἰουδαίους τε καὶ
Ἕλληνας.
Dies nun geschah während zweier Jahre,
sodass alle die in Asien Wohnenden das
Wort des Herrn Jesus hörten, sowohl Juden
als auch Griechen.
Nestle-Aland lässt Ἰησοῦ („Jesus“) aus.
19.11 Δυνάμεις τε οὐ τὰς
τυχούσας ἐποίει ὁ θεὸς διὰ τῶν
χειρῶν Παύλου,
Sodann war Gott keine (schon) geschehenen
Macht(taten) durch die Hände von Paulus
tuend,
Gott gab Paulus neue Zeichen, die bisher nicht geschehen waren. Eines
davon berichtet Lukas nun.
19.12 ὥστε καὶ ἐπὶ τοὺς
ἀσθενοῦντας ἐπιφέρεσθαι ἀπὸ
τοῦ χρωτὸς αὐτοῦ σουδάρια ἢ
σιμικίνθια, καὶ ἀπαλλάσσεσθαι
ἀπ᾽ αὐτῶν τὰς νόσους, τά τε
so dass auch von seiner Haut Schweißtücher
oder Schürzen zu den Kranken gebracht
wurden und die Krankheiten von ihnen
Die Subjunktion ὥστε („sodass“) löst die Serie von Infinitiven aus. NestleAland lässt ἀπ᾽ αὐτῶν („von ihnen“) aus (die Auslassung kam wohl von
P74).
πνεύματα τὰ πονηρὰ
ἐξέρχεσθαι ἀπ᾽ αὐτῶν.
wichen und die bösen Geister von ihnen
herauskamen.
19.13 Ἐπεχείρησαν δέ τινες ἀπὸ
τῶν περιερχομένων Ἰουδαίων
ἐξορκιστῶν ὀνομάζειν ἐπὶ τοὺς
ἔχοντας τὰ πνεύματα τὰ
πονηρὰ τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου
Ἰησοῦ, λέγοντες, Ὁρκίζομεν
ὑμᾶς τὸν Ἰησοῦν ὃν ὁ Παῦλος
κηρύσσει.
Es versuchten nun auch einige von den
umherziehenden jüdischen Beschwörern,
über die bösen Geister Habenden den
Namen des Herrn Jesus zu nennen, sagend:
Wir beschwören euch bei Jesus, den Paulus
verkündet.
Nestle-Aland hat mit ὁρκίζω („ich beschwöre“) die Interpretation eines
Kopisten.
19.14 Ἦσαν δέ τινες υἱοὶ Σκευᾶ
Ἰουδαίου ἀρχιερέως ἑπτὰ οἱ
τοῦτο ποιοῦντες.
Es waren nun sieben gewisse Söhne von
Skevas, eines jüdischen Hohenpriesters die
dies Tuenden.
Der Name von Skevas kommt von lat. „scaeva“ („Linkshänder“).
19.15 Ἀποκριθὲν δὲ τὸ πνεῦμα
τὸ πονηρὸν εἶπεν, Τὸν Ἰησοῦν
γινώσκω, καὶ τὸν Παῦλον
ἐπίσταμαι· ὑμεῖς δὲ τίνες ἐστέ;
Der böse Geist nun geantwortet, sagte: Jesus
kenne ich, und Paulus ist mir bekannt. Ihr
nun, welche seid ihr?
19.16 Καὶ ἐφαλλόμενος ἐπ᾽
αὐτοὺς ὁ ἄνθρωπος ἐν ᾧ ἦν τὸ
πνεῦμα τὸ πονηρόν καὶ
κατακυριεύσαν αὐτῶν, ἴσχυσεν
κατ᾽ αὐτῶν, ὥστε γυμνοὺς καὶ
Und der Mensch, auf sie losspringend, durch
den der böse Geist sie sogar überwältigt
habend war, tat ihnen Gewalt an, sodass sie
nackt und verwundet aus jenem Hause
entflohen.
Der Text ist syntaktisch nicht einfach, wie von Lukas öfter, daher wurde
er auch von bekannten Schreibern vereinfacht, deren Version NestleAland abdruckt. Eine Periphrase aus ἦν („er war“) im Imperfekt und
einem Part. Aorist im Neutrum κατακυριεύσαν („überwältigt“) ist hier
wahrscheinlich nicht auszuschließen (es ist nicht so häufig), die ein
Äquivalent zum Perfekt/Plusquamperfekt ist (vgl. Tiemann 1889:557;
τετραυματισμένους ἐκφυγεῖν
ἐκ τοῦ οἴκου ἐκείνου.
Stahl 1907:144-145; Wolf 1912:55; Psaltes 1913:230; Kapsomenakis
1938:44; Björck 1940:74; Schwyzer 1950:255; Blass & Debrunner
1979:288; Gildersleeve 1980[1900]:125; Karleen 1980:133; Browning
1983:39; Piñero & Pelaez 2003:161; Drinka 2007:112). Vgl. als direkte
Parallele Thucydides, Historiae 4.54,3: "ἦσαν δέ τινες καὶ γενόμενοι τῷ
Νικίᾳ λόγοι πρότερον πρός τινας τῶν Κυθηρίων, δι’ ὃ καὶ θᾶσσον καὶ
ἐπιτηδειότερον τό τε παραυτίκα καὶ τὸ ἔπειτα τὰ τῆς ὁμολογίας ἐπράχθη
ὐτοῖς· "Es waren nun etliche Unterhaltungen schon von Nicias zuvor
geschehen mit einigen der Kythern". Hier im Beispiel wäre das Imperfekt
ἦσαν („waren“) und das Partizip Aorist γενόμενοι („geschehen“) als
Periphrase zu sehen, wobei auch hier, wie im Übersetzungsvorschlag, καὶ
als "schon" zu verstehen wäre, und nicht als Konjunktion ("und"). Das
zweite καὶ („auch/sogar“) kann nur ein Adverb und keine gleichordnende
Konjunktion sein, da zuvor ein Partizipialsatz, d.h. untergeordnet, steht.
Das κατακυριεύσαν („überwältigend“) muss sich auf πνεῦμα τὸ πονηρόν
(„böser Geist“) beziehen, da es jeweils Neutrumformen sind. Vgl. eine
Periphrase mit einem Partizip Perfekt in Lukas 23.19: ὅστις ἦν διὰ στάσιν
τινὰ γενομένην ἐν τῇ πόλει καὶ φόνον *βεβλημένος* εἰς φυλακήν.
(„Welcher wegen eines in der Stadt geschehenen Aufruhrs und Mordes
ins Gefängnis geworfen war“). Der Sinn wäre dann: Der böse Geist wirkt
duch den Mann und überwältigt die Exorzisten und fügt ihnen darauf
Gewalt an, sodass sie nackt und verwundet vor der Situation fliehen. Mit
dem neutrischen κατακυριεύσαν sollte vermutlich über eine Art
constructio ad sensum den Lesern signalisiert werden, dass das
bezeichnete gegen die Exorzisten gerichtete Geschehen unter dem
Einfluss des bösen Geistes geschah. Auch anderswo wird (naturgemäß)
sprachlich (!) nicht immer streng zwischen dem Tun Besessener und
involvierter dämonischer Akteure unterschieden, so etwa in Apg 8,7.
19.17 Τοῦτο δὲ ἐγένετο
γνωστὸν πᾶσιν Ἰουδαίοις τε καὶ
Ἕλλησιν τοῖς κατοικοῦσιν τὴν
Ἔφεσον, καὶ ἐπέπεσεν φόβος
ἐπὶ πάντας αὐτούς, καὶ
ἐμεγαλύνετο τὸ ὄνομα τοῦ
κυρίου Ἰησοῦ.
Dies wurde nun bekannt sowohl allen
Ephesus bewohnenden Juden als auch
Griechen, und es fiel Furcht auf sie alle, und
es war der Name des Herrn Jesus erhöht
werdend.
19.18 Πολλοί τε τῶν
πεπιστευκότων ἤρχοντο,
ἐξομολογούμενοι, καὶ
ἀναγγέλλοντες τὰς πράξεις
αὐτῶν.
Und viele der gläubig Gewordenen waren
kommend, ihre Taten bekennend und
berichtend.
19.19 Ἱκανοὶ δὲ τῶν τὰ περίεργα
πραξάντων συνενέγκαντες τὰς
βίβλους κατέκαιον ἐνώπιον
πάντων· καὶ συνεψήφισαν τὰς
τιμὰς αὐτῶν, καὶ εὗρον
ἀργυρίου μυριάδας πέντε.
Etliche nun der Zauberei getan Habenden
waren, sie zusammengetragen, die Bücher
vor allen verbrennend. Und man rechnete
deren Preise zusammen und fand
fünfzigtausend Silberlinge heraus.
19.20 Οὕτως κατὰ κράτος ὁ
λόγος τοῦ κυρίου ηὔξανεν καὶ
ἴσχυεν.
So war das Wort des Herrn mit Macht
wachsend und erstarkend.
19.21 Ὡς δὲ ἐπληρώθη ταῦτα,
Als nun diese (Dinge) sich erfüllten, nahm
ἔθετο ὁ Παῦλος ἐν τῷ πνεύματι, sich Paulus im Geist vor, Mazedonien und
διελθὼν τὴν Μακεδονίαν καὶ
Achaja durchziehend, nach Jerusalem zu
Ἀχαΐαν, πορεύεσθαι εἰς
Zuvor beschreibt Lukas, wie die Voraussetzungen waren (Bekenntnis und
Trennung von Sünde), um nun mittels οὕτως („so“) zu zeigen, was so
erreicht wurde. Die beiden Imperfekte zeigen den anhaltenden Prozess,
der damals stattfand.
Von hier bis Vers 41 berichtet Lukas die Anfeindung von Demetrius in
Ephesus gegen die Folgen des Evangeliums.
Ἱερουσαλήμ, εἰπὼν ὅτι Μετὰ τὸ
γενέσθαι με ἐκεῖ, δεῖ με καὶ
Ῥώμην ἰδεῖν.
gehen, gesagt habend: Nach meinem
Aufenthalt dort muss ich auch Rom sehen.
19.22 Ἀποστείλας δὲ εἰς τὴν
Μακεδονίαν δύο τῶν
διακονούντων αὐτῷ, Τιμόθεον
καὶ Ἔραστον, αὐτὸς ἐπέσχεν
χρόνον εἰς τὴν Ἀσίαν.
Nach Mazedonien nun zwei seiner ihm
Dienenden gesandt, Timotheus und Erastus,
machte er selbst sich eine Zeit nach Asien
auf.
19.23 Ἐγένετο δὲ κατὰ τὸν
καιρὸν ἐκεῖνον τάραχος οὐκ
ὀλίγος περὶ τῆς ὁδοῦ.
Es entstand nun um jene Zeit eine nicht
geringe Aufregung betreffs des Weges.
19.24 Δημήτριος γάρ τις
ὀνόματι, ἀργυροκόπος, ποιῶν
ναοὺς ἀργυροῦς Ἀρτέμιδος,
παρείχετο τοῖς τεχνίταις
ἐργασίαν οὐκ ὀλίγην·
Denn ein bestimmter mit Namen Demetrios,
ein Silberschmied, silberne Artemistempel
machend, war den Handwerkern einen nicht
geringen Erwerb verschaffend.
19.25 οὓς συναθροίσας, καὶ
τοὺς περὶ τὰ τοιαῦτα ἐργάτας,
εἶπεν, Ἄνδρες, ἐπίστασθε ὅτι ἐκ
ταύτης τῆς ἐργασίας ἡ εὐπορία
ἡμῶν ἐστιν.
Auch die derartiges Arbeitenden
zusammenbracht, sagte er: Männer, ihr
versteht, dass von diesem Gewerbe unser
Wohlstand ist.
19.26 Καὶ θεωρεῖτε καὶ ἀκούετε
ὅτι οὐ μόνον Ἐφέσου, ἀλλὰ
σχεδὸν πάσης τῆς Ἀσίας, ὁ
Παῦλος οὗτος πείσας
Und ihr schaut und hört, dass nicht nur von
Ephesus, sondern fast von ganz Asien dieser
Paulus, überredet, eine ziemliche Menge
μετέστησεν ἱκανὸν ὄχλον,
λέγων ὅτι οὐκ εἰσὶν θεοὶ οἱ διὰ
χειρῶν γινόμενοι.
abwandte, sagend, dass die durch Hände
entstehenden (Dinge) nicht Götter sind.
19.27 Οὐ μόνον δὲ τοῦτο
κινδυνεύει ἡμῖν τὸ μέρος εἰς
ἀπελεγμὸν ἐλθεῖν, ἀλλὰ καὶ τὸ
τῆς μεγάλης θεᾶς ἱερὸν
Ἀρτέμιδος εἰς οὐθὲν
λογισθῆναι, λογισθῆναι δὲ καὶ
καθαιρεῖσθαι τὴν μεγαλειότητα
αὐτῆς, ἣν ὅλη ἡ Ἀσία καὶ ἡ
οἰκουμένη σέβεται.
Nicht nur aber ist für uns dieser Bereich in
Gefahr, in Verruf zu kommen, sondern auch
das Heiligtum der großen Göttin Artemis, für
nichts erachtet zu werden, auch ihre
Majestät nun, künftig niedergerissen zu
werden, die ganz Asien und der Erdkreis
verehrt.
19.28 Ακούσαντες δὲ καὶ
γενόμενοι πλήρεις θυμοῦ,
ἔκραζον λέγοντες, Μεγάλη ἡ
Ἄρτεμις Ἐφεσίων.
Es gehört nun und voll Zorn geworden,
(begannen) sie zu schreien, sagend: Groß
(ist) die Artemis (der) Epheser!
19.29 Καὶ ἐπλήσθη ἡ πόλις ὅλη
τῆς συγχύσεως· ὥρμησάν τε
ὁμοθυμαδὸν εἰς τὸ θέατρον,
συναρπάσαντες Γάϊον καὶ
Ἀρίσταρχον Μακεδόνας,
συνεκδήμους Παύλου.
Und es wurde erfüllt die ganze Stadt von
dem Tumult. Sodann stürmten sie einmütig
in das Theater, die Mazedonier Gaius und
Aristarchus, Reisebegleiter von Paulus, mit
wegreißend.
19.30 Τοῦ δὲ Παύλου
βουλομένου εἰσελθεῖν εἰς τὸν
Als nun Paulus in die Volksversammlung
hineingehen wollte, waren ihn die Schüler
nicht lassend.
Die Konstruktion über „nicht nur, sondern auch“ will die Lage
dramatisieren. Von κινδυνεύει („in Gefahr sein“) hängen drei Infinitive
ἐλθεῖν, λογισθῆναι und λογισθῆναι ab.
Das Imperfekt εἴων („sie waren lassend“) zeigt, dass sie ihn dauerhaft
abhalten mussten.
δῆμον, οὐκ εἴων αὐτὸν οἱ
μαθηταί.
19.31 Τινὲς δὲ καὶ τῶν
Ἀσιαρχῶν, ὄντες αὐτῷ φίλοι,
πέμψαντες πρὸς αὐτόν,
παρεκάλουν μὴ δοῦναι ἑαυτὸν
εἰς τὸ θέατρον.
Einige nun auch der ihm wohlgesinnt
seienden Aristarchen, zu ihm geschickt,
waren ihn ermunternd, sich selbst nicht ins
Theater zu begeben.
Mit dem Adverb καὶ („auch“) wird der Gruppe der Paulus aufhaltenden
Schüler die der Aristarchen hinzugefügt, die wohl Priester bzw. Aufseher
der Stätten in Ephesus waren.
19.32 Ἄλλοι μὲν οὖν ἄλλο τι
ἔκραζον· ἦν γὰρ ἡ ἐκκλησία
συγκεχυμένη, καὶ οἱ πλείους
οὐκ ᾔδεισαν τίνος ἕνεκεν
συνεληλύθεισαν.
Die einen wie die anderen nun also waren
irgendetwas schreiend. Es war nämlich die
Versammlung in Verwirrung geraten, und die
meisten wussten nicht, weswegen sie
zusammengekommen waren.
Die verschiedenen Leute schrien durcheinander. Vgl. zum Idiom Platon,
Phaedrus 267.d,4:
„τὸ δὲ δὴ τέλος τῶν λόγων κοινῇ πᾶσιν ἔοικε συνδεδογμένον
εἶναι, ᾧ τινες μὲν ἐπάνοδον, ἄλλοι δ’ ἄλλο τίθενται ὄνομα. „Aber alle
scheinen sich einig zu sein, was den Schluss der Reden betrifft, den die
einen Rekapitulation nennen, während andere ihm einen anderen
Namen geben.
19.33 Ἐκ δὲ τοῦ ὄχλου
προεβίβασαν Ἀλέξανδρον,
προβαλόντων αὐτὸν τῶν
Ἰουδαίων. Ὁ δὲ Ἀλέξανδρος,
κατασείσας τὴν χεῖρα, ἤθελεν
ἀπολογεῖσθαι τῷ δήμῳ.
Aus der Menge nun brachten sie Alexander
hervor, als ihn die Juden vorschickten.
Alexander nun, mit der Hand gewinkt, wollte
sich (vor) dem Volk verteidigen.
19.34 Ἐπιγνόντες δὲ ὅτι
Ἰουδαῖός ἐστιν, φωνὴ ἐγένετο
μία ἐκ πάντων ὡς ἐπὶ ὥρας δύο
κραζόντων, Μεγάλη ἡ Ἄρτεμις
Ἐφεσίων.
Erkannt nun, dass er ein Jude war, entstand
eine einzige Stimme von allen, etwa über
zwei Stunden, schreiend: Groß (ist) die
Artemis (der) Epheser!
Das Partizip κραζόντων („schreiend“) bezieht sich auf πάντων („allen“).
19.35 Καταστείλας δὲ ὁ
γραμματεὺς τὸν ὄχλον φησίν,
Ἄνδρες Ἐφέσιοι, τίς γάρ ἐστιν
ἄνθρωπος ὃς οὐ γινώσκει τὴν
Ἐφεσίων πόλιν νεωκόρον
οὖσαν τῆς μεγάλης θεᾶς
Ἀρτέμιδος καὶ τοῦ Διοπετοῦς;
Die Menge nun beruhigt, sagt der
(Stadt)schreiber: Männer, Epheser, welcher
Mensch ist es denn, der nicht weiß, dass die
Stadt (der) Epheser Tempelhüterin der
großen Göttin Artemis ist, und des von Zeus
herabgefallenen (Dinges)?
19.36 Ἀναντιρρήτων οὖν ὄντων
τούτων, δέον ἐστὶν ὑμᾶς
κατεσταλμένους ὑπάρχειν, καὶ
μηδὲν προπετὲς πράσσειν.
Da diese (Dinge) also unwidersprechlich sind, Mit οὖν („also“) bezieht sich der Sprecher auf die Schlussfolgerung des
ist es nötig, dass ihr ruhig bleibt und nichts
Bisherigen.
Überstürztes tut.
19.37 Ἠγάγετε γὰρ τοὺς ἄνδρας
τούτους, οὔτε ἱεροσύλους οὔτε
βλασφημοῦντας τὴν θεὸν
ὑμῶν.
Denn ihr brachtet diese Männer, weder
Tempelräuber noch eure Göttin Lästernde.
19.38 Εἰ μὲν οὖν Δημήτριος καὶ
οἱ σὺν αὐτῷ τεχνῖται ἔχουσιν
πρός τινα λόγον, ἀγοραῖοι
ἄγονται, καὶ ἀνθύπατοί εἰσιν·
ἐγκαλείτωσαν ἀλλήλοις.
Wenn also nun Demetrius und die
Handwerker bei ihm gegen jemanden eine
Sache haben, werden Gerichtstage
abgehalten und gibt es Prokonsuln, sollen sie
einander anklagen.
19.39 Εἰ δέ τι περὶ ἑτέρων
ἐπιζητεῖτε, ἐν τῇ ἐννόμῳ
ἐκκλησίᾳ ἐπιλυθήσεται.
Wenn ihr aber bezüglich weiterer (Dinge) ein
Gesuch habt, wird es in der gesetzlichen
Versammlung erledigt werden.
Mit γὰρ („denn“) begründet der Sprecher die Anweisung im Vers davor.
19.40 Καὶ γὰρ κινδυνεύομεν
ἐγκαλεῖσθαι στάσεως περὶ τῆς
σήμερον, μηδενὸς αἰτίου
ὑπάρχοντος περὶ οὗ οὐ
δυνησόμεθα δοῦναι λόγον τῆς
συστροφῆς ταύτης.
Denn wir sind auch in Gefahr, eines Aufruhrs
wegen der heutigen (Sache) angeklagt zu
werden, da kein Grund vorhanden ist,
bezüglich dessen wir Rechenschaft von
dieser Zusammenrottung geben werden
können.
19.41 Καὶ ταῦτα εἰπών,
ἀπέλυσεν τὴν ἐκκλησίαν.
Und diese (Dinge) gesagt, löste er die
Versammlung auf.
20.1 Μετὰ δὲ τὸ παύσασθαι τὸν
θόρυβον, προσκαλεσάμενος ὁ
Παῦλος τοὺς μαθητάς, καὶ
ἀσπασάμενος, ἐξῆλθεν
πορευθῆναι εἰς τὴν
Μακεδονίαν.
Nach dem Aufhören nun des Tumults, ging
Paulus, die Schüler hergerufen und
verabschiedet, fort, um nach Mazedonien zu
reisen.
20.2 Διελθὼν δὲ τὰ μέρη
ἐκεῖνα, καὶ παρακαλέσας
αὐτοὺς λόγῳ πολλῷ, ἦλθεν εἰς
τὴν Ἑλλάδα.
Durchzogen nun jene Bezirke und sie mit
einer langen Rede ermuntert, kam er nach
Griechenland.
20.3 Ποιήσας τε μῆνας τρεῖς,
γενομένης αὐτῷ ἐπιβουλῆς ὑπὸ
τῶν Ἰουδαίων μέλλοντι
ἀνάγεσθαι εἰς τὴν Συρίαν,
ἐγένετο γνώμη τοῦ
ὑποστρέφειν διὰ Μακεδονίας.
Sodann, drei Monate verbracht, kam er zur
Überzeugung, als ihm, im Begriff, nach
Syrien abzufahren, ein Anschlag von den
Juden geschah, durch Mazedonien
zurückzukehren.
Paulus entschloss sich nach dem Anschlag über Mazedoinen und nicht
über See zu reisen.
20.4 Συνείπετο δὲ αὐτῷ ἄχρι
τῆς Ἀσίας Σώπατρος Βεροιαῖος·
Es waren ihn nun bis nach Asien Sopater
begleitend, ein Beröer, von den
Συνείπετο („es waren begleitend“) zeigt die Dauerhaftigkeit an.
Θεσσαλονικέων δέ, Ἀρίσταρχος
καὶ Σεκοῦνδος, καὶ Γάϊος
Δερβαῖος, καὶ Τιμόθεος·
Ἀσιανοὶ δέ, Τυχικὸς καὶ
Τρόφιμος.
Thessalonichern nun Aristarchus und
Sekundus, auch Gaius, ein Derbier, und
Timotheus. Die Asiaten nun Tychikus und
Trophimus.
20.5 Οὗτοι προσελθόντες
ἔμενον ἡμᾶς ἐν Τρῳάδι.
Diese, vorausgegangen, waren uns in Troas
erwartend.
Das Imperfekt ἔμενον („sie waren erwartend“) zeigt, dass
Hintergrundgeschehen, d.h. während die anderen noch unterwegs
waren, waren diese in Troas auf sie wartend.
20.6 Ἡμεῖς δὲ ἐξεπλεύσαμεν
μετὰ τὰς ἡμέρας τῶν ἀζύμων
ἀπὸ Φιλίππων, καὶ ἤλθομεν
πρὸς αὐτοὺς εἰς τὴν Τρῳάδα
ἄχρι ἡμερῶν πέντε, οὗ
διετρίψαμεν ἡμέρας ἑπτά.
Wir nun segelten nach den Tagen der
ungesäuerten (Brote) von Philippi ab und
kamen in fünf Tagen hin zu ihnen nach
Troas, wo wir sieben Tage verbrachten.
Ἡμεῖς („wir“) ist explizit als Kontrast zu den Vorausfahrenden betont.
20.7 Ἐν δὲ τῇ μιᾷ τῶν
σαββάτων, συνηγμένων τῶν
μαθητῶν κλάσαι ἄρτον, ὁ
Παῦλος διελέγετο αὐτοῖς,
μέλλων ἐξιέναι τῇ ἐπαύριον,
παρέτεινέν τε τὸν λόγον μέχρι
μεσονυκτίου.
Am ersten (Tag) der Woche nun, als die
Schüler versammelt waren, (das) Brot zu
brechen, war Paulus sich mit ihnen
unterredend, im Begriff, am folgenden (Tag)
wegzugehen. Sodann war er die Rede bis
Mitternacht ausdehnend.
20.8 Ἦσαν δὲ λαμπάδες ἱκαναὶ
ἐν τῷ ὑπερῴῳ οὗ ἦμεν
συνηγμένοι.
Es waren nun etliche Lampen im
Obergeschoss, wo wir versammelt waren.
20.9 Καθήμενος δέ τις νεανίας
ὀνόματι Εὔτυχος ἐπὶ τῆς
θυρίδος, καταφερόμενος ὕπνῳ
βαθεῖ, διαλεγομένου τοῦ
Παύλου ἐπὶ πλεῖον, κατενεχθεὶς
ἀπὸ τοῦ ὕπνου ἔπεσεν ἀπὸ τοῦ
τριστέγου κάτω, καὶ ἤρθη
νεκρός.
Ein bestimmter nun, am Fenster sitzender
Jugendlicher mit Namen Eutychus, von
tiefem Schlaf überwältigt, als sich Paulus
immer länger unterredete, fiel, überwältigt
vom Schlaf, vom dritten Stockwerk hinunter
und wurde tot aufgehoben.
20.10 Καταβὰς δὲ ὁ Παῦλος
ἐπέπεσεν αὐτῷ, καὶ
συμπεριλαβὼν εἶπεν, Μὴ
θορυβεῖσθε· ἡ γὰρ ψυχὴ αὐτοῦ
ἐν αὐτῷ ἐστιν.
Paulus nun, hinuntergestiegen, warf sich auf
ihn. Und (ihn) umarmend, sagte er: Lärmt
nicht, denn seine Seele ist in ihm!
20.11 Αναβὰς δὲ καὶ κλάσας
ἄρτον καὶ γευσάμενος, ἐφ᾽
ἱκανόν τε ὁμιλήσας ἄχρι αὐγῆς,
οὕτως ἐξῆλθεν.
Hinaufgestiegen nun und das Brot
gebrochen und gegessen, sodann noch lange
bis zum Tagesanbruch sich unterhalten, ging
er so weg.
20.12 Ἤγαγον δὲ τὸν παῖδα
ζῶντα, καὶ παρεκλήθησαν οὐ
μετρίως.
Sie brachten nun den Jungen lebend, und sie
wurden nicht (nur) mittelmäßig getröstet.
20.13 Ἡμεῖς δέ, προσελθόντες
ἐπὶ τὸ πλοῖον, ἀνήχθημεν εἰς
τὴν Ἄσσον, ἐκεῖθεν μέλλοντες
ἀναλαμβάνειν τὸν Παῦλον·
οὕτως γὰρ ἦν διατεταγμένος,
μέλλων αὐτὸς πεζεύειν.
Wir nun, an das Schiff vorausgegangen,
fuhren ab nach Assos, beabsichtigend, von
dort Paulus aufzunehmen. Denn so war er
anordnend, beabsichtigend, selbst zu Fuß zu
gehen.
Das Adverb μετρίως („mittelmäßig“) bedeutet, nicht zu viel und nicht zu
wenig, und ein Ausmaß genau in der Mitte, sodass damit ein hohes Maß
an Trost zum Ausdruck kommt.
20.14 Ὡς δὲ συνέβαλεν ἡμῖν εἰς
τὴν Ἄσσον, ἀναλαβόντες αὐτὸν
ἤλθομεν εἰς Μιτυλήνην.
Als er nun mit uns in Assos zusammentraf,
kamen wir, ihn aufgenommen, nach
Mitylene.
20.15 Κἀκεῖθεν ἀποπλεύσαντες,
τῇ ἐπιούσῃ κατηντήσαμεν
ἀντικρὺ Χίου· τῇ δὲ ἑτέρᾳ
παρεβάλομεν εἰς Σάμον· καὶ
μείναντες ἐν Τρωγυλλίῳ, τῇ
ἐχομένῃ ἤλθομεν εἰς Μίλητον.
Von dort abgesegelt, gelangten wir am
nächsten (Tag) Chios gegenüber an. Am
anderen (Tag) nun gelangten wir nach
Samos. Und in Trogyllium geblieben, kamen
wir am folgenden (Tag) nach Milet.
20.16 Ἔκρινεν γὰρ ὁ Παῦλος
παραπλεῦσαι τὴν Ἔφεσον,
ὅπως μὴ γένηται αὐτῷ
χρονοτριβῆσαι ἐν τῇ Ἀσίᾳ·
ἔσπευδεν γάρ, εἰ δυνατὸν ἦν
αὐτῷ, τὴν ἡμέραν τῆς
Πεντηκοστῆς γενέσθαι εἰς
Ἱεροσόλυμα.
Es entschied nämlich Paulus, an Ephesus
vorbeizusegeln, damit es ihm nicht passiert,
Zeit in Asien zu verbringen. Denn er was sich
beeilend, wenn es ihm möglich wäre, am Tag
der Pfingsten nach Jerusalem zu kommen.
20.17 Απὸ δὲ τῆς Μιλήτου
πέμψας εἰς Ἔφεσον
μετεκαλέσατο τοὺς
πρεσβυτέρους τῆς ἐκκλησίας.
Von Milet nun nach Ephesus geschickt, ließ
er die Älteren der Versammlung
herüberrufen.
20.18 Ὡς δὲ παρεγένοντο πρὸς
αὐτόν, εἶπεν αὐτοῖς, Ὑμεῖς
ἐπίστασθε, ἀπὸ πρώτης ἡμέρας
Als sie nun bei ihm angekommen waren,
sagte er ihnen: Ihr wisst, vom ersten Tag an,
Chios ist eine Insel südwestlich von Mitylene. Ein Schreiber (es brachte
wohl P74 dies auf, evtl. da er eine Zeile beim Kopieren übersprang) und
mit ihm Nestle-Aland lässt den Teil καὶ μείναντες ἐν Τρωγυλλίῳ („und in
Trogyllium geblieben“) aus.
ἀφ᾽ ἧς ἐπέβην εἰς τὴν Ἀσίαν,
πῶς μεθ᾽ ὑμῶν τὸν πάντα
χρόνον ἐγενόμην,
an dem ich nach Asien herkam, wie ich bei
euch die ganze Zeit war,
20.19 δουλεύων τῷ κυρίῳ μετὰ
πάσης ταπεινοφροσύνης καὶ
πολλῶν δακρύων καὶ
πειρασμῶν τῶν συμβάντων μοι
ἐν ταῖς ἐπιβουλαῖς τῶν
Ἰουδαίων·
dem Herrn dienend mit aller Demut und
vielen Tränen und Versuchungen, die mir
durch die Anschläge der Juden widerfuhren.
20.20 ὡς οὐδὲν ὑπεστειλάμην
τῶν συμφερόντων, τοῦ μὴ
ἀναγγεῖλαι ὑμῖν καὶ διδάξαι
ὑμᾶς δημοσίᾳ καὶ κατ᾽ οἴκους,
Wie ich nichts zurückhielt von den nützlichen
(Dingen), es etwa euch nicht zu berichten
und euch öffentlich und von Haus zu Haus zu
lehren,
Nun fährt Paulus mit einer Wie-So-Konstruktion fort, und sagt so, wie er es
praktisch umsetzte, nichts zurückgehalten zu haben, wobei man
gedanklich ein „so“ annehmen kann, das mit „wie“ davor korrespondieren
würde.
20.21 διαμαρτυρόμενος
Ἰουδαίοις τε καὶ Ἕλλησιν τὴν εἰς
τὸν θεὸν μετάνοιαν, καὶ πίστιν
τὴν εἰς τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν.
bezeugend sowohl Juden als auch Griechen
das Umdenken zu Gott und den Glauben an
unseren Herrn Jesus Christus.
Paulus nennt die Begleitumstände der öffentlichen und privaten Lehre und
was dabei vermittelt wurde: Umdenken und Glaube.
20.22 Καὶ νῦν ἰδού, ἐγὼ
δεδεμένος τῷ πνεύματι
πορεύομαι εἰς Ἱερουσαλήμ, τὰ
ἐν αὐτῇ συναντήσοντά μοι μὴ
εἰδώς,
Und jetzt, siehe, dem Geist nach gebunden,
gehe ich nach Jerusalem, nicht wissend, was
mir in ihr entgegenkommen wird,
Καὶ νῦν („und jetzt“) beschreibt den Übergang zum Kernpunkt der Rede
20.23 πλὴν ὅτι τὸ πνεῦμα τὸ
ἅγιον κατὰ πόλιν
außer dass der Heilige Geist von Stadt zu
Stadt bezeugt, sagend, dass mich Fesseln
und Trübsale erwarten.
Paulus nennt nun die Dinge, die er weiß, nämlich, dass er gefangen
werden würde und Trübsale auf ihn zukommen.
διαμαρτύρεται λέγον ὅτι δεσμά
με καὶ θλίψεις μένουσιν.
20.24 Ἀλλ᾽ οὐδενὸς λόγον
ποιοῦμαι, οὐδὲ ἔχω τὴν ψυχήν
μου τιμίαν ἐμαυτῷ, ὡς
τελειῶσαι τὸν δρόμον μου μετὰ
χαρᾶς, καὶ τὴν διακονίαν ἣν
ἔλαβον παρὰ τοῦ κυρίου Ἰησοῦ,
διαμαρτύρασθαι τὸ εὐαγγέλιον
τῆς χάριτος τοῦ θεοῦ.
Doch (aus) keinem mache ich ein Sache,
noch halte ich mein Leben als teuer für mich
selbst, um meinen Lauf mit Freude zu
vollenden und den Dienst, den ich von dem
Herrn Jesus empfing, die gute Botschaft der
Gnade Gottes zu bezeugen.
20.25 Καὶ νῦν ἰδού, ἐγὼ οἶδα
ὅτι οὐκέτι ὄψεσθε τὸ
πρόσωπόν μου ὑμεῖς πάντες, ἐν
οἷς διῆλθον κηρύσσων τὴν
βασιλείαν τοῦ θεοῦ.
Und jetzt, siehe, ich weiß, dass ihr mein
Gesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle,
bei denen ich durchzog, das Reich Gottes
verkündend.
20.26 Διότι μαρτύρομαι ὑμῖν ἐν
τῇ σήμερον ἡμέρᾳ, ὅτι καθαρὸς
ἐγὼ ἀπὸ τοῦ αἵματος πάντων.
Deshalb bezeuge ich euch am heutigen Tag,
dass ich rein (bin) vom Blut aller.
20.27 Οὐ γὰρ ὑπεστειλάμην τοῦ
μὴ ἀναγγεῖλαι ὑμῖν πᾶσαν τὴν
βουλὴν τοῦ θεοῦ.
Denn ich hielt nicht zurück, um euch den
ganzen Ratschluss Gottes zu berichten.
20.28 Προσέχετε οὖν ἑαυτοῖς
καὶ παντὶ τῷ ποιμνίῳ, ἐν ᾧ
ὑμᾶς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἔθετο
ἐπισκόπους, ποιμαίνειν τὴν
Achtet also auf euch selbst und die ganze
Herde, in der euch der Heilige Geist als
Aufseher einsetzte, um die Versammlung
Wie die Vorkommen der Phrase in der Literatur nahelegt, ist die Lesart
eines Kopisten und mit ihm Nestle-Aland mit λόγου statt λόγον, falsch.
Die Lesart von Nestle-Aland τοῦ αἵματος τοῦ ἰδίου („das Blut des
eigenen“) ist nicht nur schlecht belegt, sondern auch ungrammatisch, da
so niemand auf den „eigenen Sohn“ Bezug nehmen würde, der das Neue
Testament mitgeschrieben hatte.
ἐκκλησίαν τοῦ κυρίου καὶ θεοῦ,
ἣν περιεποιήσατο διὰ τοῦ ἰδίου
αἵματος.
des Herrn und Gottes zu hüten, die er sich
erwarb durch sein eigenes Blut.
20.29 Ἐγὼ γὰρ οἶδα τοῦτο, ὅτι
εἰσελεύσονται μετὰ τὴν ἄφιξίν
μου λύκοι βαρεῖς εἰς ὑμᾶς, μὴ
φειδόμενοι τοῦ ποιμνίου·
Ich weiß ja dies, dass nach meinem Weggang
gefährliche Wölfe zu euch hineinkommen
werden, die Herde nicht schonend.
20.30 καὶ ἐξ ὑμῶν αὐτῶν
ἀναστήσονται ἄνδρες
λαλοῦντες διεστραμμένα, τοῦ
ἀποσπᾷν τοὺς μαθητὰς ὀπίσω
αὐτῶν.
Und aus euch selbst werden Männer
aufstehen, Verkehrtes redend, um die
Schüler hinter sich herzuziehen.
20.31 Διὸ γρηγορεῖτε,
μνημονεύοντες ὅτι τριετίαν
νύκτα καὶ ἡμέραν οὐκ
ἐπαυσάμην μετὰ δακρύων
νουθετῶν ἕνα ἕκαστον.
Deshalb wacht, euch erinnernd, dass ich drei
Jahre Tag und Nacht nicht aufhörte mit
Tränen jeden einzelnen zu ermahnen.
20.32 Καὶ τὰ νῦν παρατίθεμαι
ὑμᾶς, ἀδελφοί, τῷ θεῷ καὶ τῷ
λόγῳ τῆς χάριτος αὐτοῦ, τῷ
δυναμένῳ ἐποικοδομῆσαι, καὶ
δοῦναι ὑμῖν κληρονομίαν ἐν
τοῖς ἡγιασμένοις πᾶσιν.
Doch jetzt übergebe ich euch, Brüder, Gott
und dem Wort seiner Gnade, das Kraft hat,
zu erbauen und euch das Erbe unter allen
Geheiligten zu geben.
20.33 Αργυρίου ἢ χρυσίου ἢ
ἱματισμοῦ οὐδενὸς ἐπεθύμησα.
Silber oder Gold oder Kleidung begehrte ich
von niemand.
Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der
Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1:
„καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit
kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das
Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird.
20.34 Αὐτοὶ γινώσκετε ὅτι ταῖς
χρείαις μου καὶ τοῖς οὖσιν μετ᾽
ἐμοῦ ὑπηρέτησαν αἱ χεῖρες
αὗται.
Ihr selbst wisst, dass meinen Bedürfnissen
und den bei mir Seienden diese Hände
dienten.
20.35 Πάντα ὑπέδειξα ὑμῖν, ὅτι
οὕτως κοπιῶντας δεῖ
ἀντιλαμβάνεσθαι τῶν
ἀσθενούντων, μνημονεύειν τε
τῶν λόγων τοῦ κυρίου Ἰησοῦ,
ὅτι αὐτὸς εἶπεν, Μακάριόν
ἐστιν μᾶλλον διδόναι ἢ
λαμβάνειν.
In allem zeigte ich euch, dass, sich so
mühend, es nötig ist, sich der Schwachen
anzunehmen, sowie der Worte des Herrn
Jesus zu gedenken, dass er selbst sagte:
Mehr glückselig ist es, zu geben als zu
nehmen.
20.36 Καὶ ταῦτα εἰπών, θεὶς τὰ
γόνατα αὐτοῦ, σὺν πᾶσιν
αὐτοῖς προσηύξατο.
Und diese (Dinge) gesagt, seine Knie
gebeugt, betete er mit ihnen allen.
20.37 Ἱκανὸς δὲ ἐγένετο
κλαυθμὸς πάντων· καὶ
ἐπιπεσόντες ἐπὶ τὸν τράχηλον
τοῦ Παύλου κατεφίλουν αὐτόν,
Etliches Weinen aller nun entstand. Und um
des Paulus Hals gefallen, waren sie ihn
abküssend.
20.38 ὀδυνώμενοι μάλιστα ἐπὶ
τῷ λόγῳ ᾧ εἰρήκει, ὅτι οὐκέτι
μέλλουσιν τὸ πρόσωπον αὐτοῦ
θεωρεῖν. Προέπεμπον δὲ αὐτὸν
εἰς τὸ πλοῖον.
am meisten über den Satz betrübt, mit dem
er gesagt hatte, dass sie nicht mehr sein
Gesicht schauen würden. Sie waren ihn nun
zum Schiff geleitend.
21.1 Ὡς δὲ ἐγένετο ἀναχθῆναι
ἡμᾶς ἀποσπασθέντας ἀπ᾽
αὐτῶν, εὐθυδρομήσαντες
ἤλθομεν εἰς τὴν Κῶν, τῇ δὲ ἑξῆς
εἰς τὴν Ῥόδον, κἀκεῖθεν εἰς
Πάταρα·
Als es nun geschah, dass wir abfuhren,
nachdem wir uns getrennt hatten von ihnen,
steuerten wir auf Kos zu, am nächsten (Tag)
auf Rhodos und von dort auf Patara,
21.2 καὶ εὑρόντες πλοῖον
διαπερῶν εἰς Φοινίκην,
ἐπιβάντες ἀνήχθημεν.
Und ein nach Phönizien übersetzendes Schiff
gefunden, fuhren wir, es bestiegen, ab.
21.3 Ἀναφανέντες δὲ τὴν
Κύπρον, καὶ καταλιπόντες
αὐτὴν εὐώνυμον, ἐπλέομεν εἰς
Συρίαν, καὶ κατήχθημεν εἰς
Τύρον· ἐκεῖσε γὰρ ἦν τὸ πλοῖον
ἀποφορτιζόμενον τὸν γόμον.
Zypern nun gesichtet und es links
ausgelassen, waren wir nach Syrien segelnd.
Und wir kamen nach Tyros hinab. Denn dort
war das Schiff die Ladung abladend.
21.4 Καὶ ἀνευρόντες μαθητάς,
ἐπεμείναμεν αὐτοῦ ἡμέρας
ἑπτά· οἵτινες τῷ Παύλῳ ἔλεγον
διὰ τοῦ πνεύματος, μὴ
ἀναβαίνειν εἰς Ἱερουσαλήμ.
Und die Schüler aufgefunden, blieben wir
dort sieben Tage, welche Paulus durch den
Geist sagend waren, nicht nach Jerusalem
hinaufzugehen.
21.5 Ὅτε δὲ ἐγένετο ἡμᾶς
ἐξαρτίσαι τὰς ἡμέρας,
ἐξελθόντες ἐπορευόμεθα,
προπεμπόντων ἡμᾶς πάντων
σὺν γυναιξὶν καὶ τέκνοις ἕως
ἔξω τῆς πόλεως· καὶ θέντες τὰ
Als es nun geschah, dass wir die Tage
beendeten, zogen wir, hinausgegangen fort,
wobei uns alle mit Frauen und Kindern bis
außerhalb der Stadt geleiteten. Und die Knie
am Strand gebeugt, beteten wir.
Von hier bis Vers 16 wird die Reise von Paulus nach Jerusalem
beschrieben.
Paulus bekommt hier eine Warnung von Gott durch seinen Geist, nicht
nach Jerusalem zu gehen, da dieser einen anderen Plan hatte. Paulus war
hier jedoch ungehorsam, indem er dem Willen Gottes widerstand, womit
eine Auffassung widerlegt ist, dass man Gott keinen Widerstand leisten
könne.
γόνατα ἐπὶ τὸν αἰγιαλὸν
προσηυξάμεθα.
21.6 Καὶ ἀσπασάμενοι
ἀλλήλους, ἐπέβημεν εἰς τὸ
πλοῖον, ἐκεῖνοι δὲ ὑπέστρεψαν
εἰς τὰ ἴδια.
Und voneinander verabschiedet, stiegen wir
in das Schiff. Jene nun kehrten zurück in das
Ihrige.
21.7 Ἡμεῖς δέ, τὸν πλοῦν
διανύσαντες ἀπὸ Τύρου,
κατηντήσαμεν εἰς Πτολεμαΐδα,
καὶ ἀσπασάμενοι τοὺς
ἀδελφοὺς ἐμείναμεν ἡμέραν
μίαν παρ᾽ αὐτοῖς.
Wir nun, die Schifffahrt beendet, kamen von
Tyrus hin nach Ptolemais. Und die Brüder
begrüßt, blieben wir einen Tag bei ihnen.
21.8 Τῇ δὲ ἐπαύριον ἐξελθόντες
οἱ περὶ τὸν Παῦλον ἦλθον εἰς
Καισάρειαν· καὶ εἰσελθόντες εἰς
τὸν οἶκον Φιλίππου τοῦ
εὐαγγελιστοῦ, ὄντος ἐκ τῶν
ἑπτά, ἐμείναμεν παρ᾽ αὐτῷ.
Am folgenden (Tag) nun zogen die um
Paulus, hinausgegangen, aus, und kamen
nach Cäsarea. Und in das Haus des Philippus,
des Evangelisten, einer von den Sieben
seiend, blieben wir bei ihm.
21.9 Τούτῳ δὲ ἦσαν θυγατέρες
παρθένοι τέσσαρες
προφητεύουσαι.
Dieser nun hatte vier weissagende
Jungfrauen.
Mit „Jungfrauen“ meint Lukas, dass Philippus sieben unverheiratete
Töchter hatte.
21.10 Ἐπιμενόντων δὲ ἡμῶν
ἡμέρας πλείους, κατῆλθέν τις
ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας προφήτης
ὀνόματι Ἄγαβος.
Als wir nun mehrere Tage verblieben, kam
ein bestimmter Prophet mit Namen Agabus
von Judäa herab.
21.11 Καὶ ἐλθὼν πρὸς ἡμᾶς, καὶ
ἄρας τὴν ζώνην τοῦ Παύλου,
δήσας τε αὐτοῦ τοὺς πόδας καὶ
τὰς χεῖρας εἶπεν, Τάδε λέγει τὸ
πνεῦμα τὸ ἅγιον, Τὸν ἄνδρα οὗ
ἐστιν ἡ ζώνη αὕτη, οὕτως
δήσουσιν ἐν Ἱερουσαλὴμ οἱ
Ἰουδαῖοι, καὶ παραδώσουσιν εἰς
χεῖρας ἐθνῶν.
Und zu uns gekommen und den Gürtel von
Paulus genommen, sowie sich selbst die
Füße und die Hände gebunden, sagte er:
Diese (Dinge) nun sagt der Heilige Geist: Den
Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden so
in Jerusalem die Juden binden und in Hände
(der) Nationen überliefern.
21.12 Ὡς δὲ ἠκούσαμεν ταῦτα,
παρεκαλοῦμεν ἡμεῖς τε καὶ οἱ
ἐντόπιοι, τοῦ μὴ ἀναβαίνειν
αὐτὸν εἰς Ἱερουσαλήμ.
Als wir nun diese (Dinge) hörten, baten
sowohl wir als auch die Einheimischen, dass
er nicht nach Jerusalem hinaufgehe.
21.13 Ἀπεκρίθη τε ὁ Παῦλος, Τί
ποιεῖτε κλαίοντες καὶ
συνθρύπτοντές μου τὴν
καρδίαν; Ἐγὼ γὰρ οὐ μόνον
δεθῆναι, ἀλλὰ καὶ ἀποθανεῖν
εἰς Ἱερουσαλὴμ ἑτοίμως ἔχω
ὑπὲρ τοῦ ὀνόματος τοῦ κυρίου
Ἰησοῦ.
Es antwortete sodann Paulus: Was macht
ihr, weinend und mein Herz zerbrechend?
Denn bin ich bereit, nicht allein gebunden zu
werden, sondern auch zu sterben in
Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus.
Wie die Geschichte weiter zeigten wird, war diese Prophetie wirklich vom
Heiligen Geist, aber Paulus hörte nicht darauf.
21.14 Μὴ πειθομένου δὲ
Als er sich aber nicht überzeugen ließ,
αὐτοῦ, ἡσυχάσαμεν εἰπόντες,
schwiegen wir, sagend: Der Wille des Herrn
Τὸ θέλημα τοῦ κυρίου γενέσθω. geschehe!
21.15 Μετὰ δὲ τὰς ἡμέρας
ταύτας ἐπισκευασάμενοι
ἀνεβαίνομεν εἰς Ἱερουσαλήμ.
Nach diesen Tagen nun waren wir,
reisefertig gemacht, hinaufziehend nach
Jerusalem.
21.16 Συνῆλθον δὲ καὶ τῶν
μαθητῶν ἀπὸ Καισαρείας σὺν
ἡμῖν, ἄγοντες παρ᾽ ᾧ
ξενισθῶμεν, Μνάσωνί τινι
Κυπρίῳ, ἀρχαίῳ μαθητῇ.
Es gingen nun auch (welche) von den
Schülern aus Cäsarea mit, uns zu einem
gewissen Mnason bringend, bei dem wir
beherbergt würden, einem Zyprier, einem
alten Jünger.
21.17 Γενομένων δὲ ἡμῶν εἰς
Ἱεροσόλυμα, ἀσμένως ἐδέξαντο
ἡμᾶς οἱ ἀδελφοί.
Als wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen
uns die Brüder froh auf.
21.18 Τῇ δὲ ἐπιούσῃ εἰσῄει ὁ
Παῦλος σὺν ἡμῖν πρὸς Ἰάκωβον,
πάντες τε παρεγένοντο οἱ
πρεσβύτεροι.
Am folgenden Tage nun ging Paulus mit uns
zu Jakobus. Zudem kamen alle Älteren dahin.
21.19 Καὶ ἀσπασάμενος
αὐτούς, ἐξηγεῖτο καθ᾽ ἓν
ἕκαστον ὧν ἐποίησεν ὁ θεὸς ἐν
τοῖς ἔθνεσιν διὰ τῆς διακονίας
αὐτοῦ.
Und sie begrüßt, war er eines nach dem
anderen berichtend, was Gott unter den
Völkern durch seinen Dienst tat.
21.20 Οἱ δὲ ἀκούσαντες
ἐδόξαζον τὸν κύριον, εἰπόντες
αὐτῷ, Θεωρεῖς, ἀδελφέ, πόσαι
μυριάδες εἰσὶν Ἰουδαίων τῶν
πεπιστευκότων· καὶ πάντες
ζηλωταὶ τοῦ νόμου
ὑπάρχουσιν·
Sie nun, es gehört, (begannen) den Herrn zu
verherrlichen, ihm gesagt: Du siehst, Bruder,
wie viele Tausende der Juden es sind, welche
geglaubt haben, und alle sind Eiferer für das
Gesetz.
21.21 κατηχήθησαν δὲ περὶ
σοῦ, ὅτι ἀποστασίαν διδάσκεις
ἀπὸ Μωϋσέως τοὺς κατὰ τὰ
ἔθνη πάντας Ἰουδαίους, λέγων
μὴ περιτέμνειν αὐτοὺς τὰ
τέκνα, μηδὲ τοῖς ἔθεσιν
περιπατεῖν.
Sie nun wurden unterrichtet über dich, dass
du alle Juden unter den Völkern Abfall von
Moses lehrst, sagend, die Kinder nicht zu
beschneiden, noch nach den Sitten zu
wandeln.
21.22 Τί οὖν ἐστιν; Πάντως δεῖ
πλῆθος συνελθεῖν· ἀκούσονται
γὰρ ὅτι ἐλήλυθας.
Was ist also? Jedenfalls muss eine Menge
zusammenkommen, denn sie werden hören,
dass du gekommen bist.
21.23 Τοῦτο οὖν ποίησον ὅ σοι
λέγομεν· εἰσὶν ἡμῖν ἄνδρες
τέσσαρες εὐχὴν ἔχοντες ἐφ᾽
ἑαυτῶν·
Tu also dies, was wir dir sagen: Es sind bei
uns vier Männer, die ein Gelübde auf sich
(genommen) haben.
21.24 τούτους παραλαβὼν
ἁγνίσθητι σὺν αὐτοῖς, καὶ
Diese mitnehmend, heilige dich mit ihnen
und trage die Kosten für sie, damit sie sich
Nestle-Aland druckt den Kopierfehler bzw. die Vereinfachung εἰπόντες
(„sie sagten“) statt εἰπόντες („gesagt“) sowie ἐν τοῖς Ἰουδαίοις („unter den
Juden“) statt des schwierigeren Genitivs Ἰουδαίων („der Juden“) ab,
ebenfalls θεὸν („Gott“) statt κύριον („den Herrn“).
Die Brüder halten es für nötig die Menge der Gläubigen
zusammenzubringen, da falsche Informationen über Paulus kursieren.
Nestle-Aland druckt die schwierigere Lesart der Überlieferung mit πάντως
δεῖ πλῆθος συνελθεῖν… γὰρ („Jedenfalls muss eine Menge
zusammenkommen…denn“) nicht ab, sondern πάντως ἀκούσονται ὅτι
ἐλήλυθας („sie werden hören, dass du gekommen bist“), wohl da dem
Kopisten, der die Auslassung aufbrachte, der Sinn unklar blieb.
δαπάνησον ἐπ᾽ αὐτοῖς, ἵνα
ξυρήσωνται τὴν κεφαλήν, καὶ
γνῶσιν πάντες ὅτι ὧν
κατήχηνται περὶ σοῦ οὐδέν
ἐστιν, ἀλλὰ στοιχεῖς καὶ αὐτὸς
τὸν νόμον φυλάσσων.
scheren lassen den Kopf, und alle wissen,
dass, worin sie über dich unterrichtet sind,
nichts ist, sondern dass du auch selbst, das
Gesetz haltend, (dem) nachkommst.
21.25 Περὶ δὲ τῶν
πεπιστευκότων ἐθνῶν ἡμεῖς
ἐπεστείλαμεν, κρίναντες μηδὲν
τοιοῦτον τηρεῖν αὐτούς, εἰ μὴ
φυλάσσεσθαι αὐτοὺς τό τε
εἰδωλόθυτον καὶ τὸ αἷμα καὶ
πνικτὸν καὶ πορνείαν.
Betreffs nun der gläubig gewordenen
Nationen schrieben wir, geurteilt, dass sie
nichts dergleichen befolgen sollten, außer
sich zu hüten sowohl vor dem Götzenopfer
als auch dem Blut und Erstickten und
Hurerei.
Nestle-Aland lässt μηδὲν τοιοῦτον τηρεῖν αὐτούς, εἰ μὴ („dass sie nichts
dergleichen befolgen, außer“) weg, wohl da eine Schreiber (wohl wieder
P74), der die Auslassung aufbrachte, eine Zeile übersprang.
21.26 Τότε ὁ Παῦλος
παραλαβὼν τοὺς ἄνδρας, τῇ
ἐχομένῃ ἡμέρᾳ σὺν αὐτοῖς
ἁγνισθεὶς εἰσῄει εἰς τὸ ἱερόν,
διαγγέλλων τὴν ἐκπλήρωσιν
τῶν ἡμερῶν τοῦ ἁγνισμοῦ, ἕως
οὗ προσηνέχθη ὑπὲρ ἑνὸς
ἑκάστου αὐτῶν ἡ προσφορά.
Dann ging Paulus, die Männer
mitgenommen, sich am nächsten Tag mit
ihnen geheiligt, hinein ins Heiligtum, die
Erfüllung der Tage der Heiligung anzeigend,
bis dass für jeden einzelnen von ihnen die
Darbringung dargebracht wurde.
Die Worte προσφορά und προσφέρω haben dieselbe Wurzel, auch wenn
dies redundant erscheint (die Darbringung wird dargebracht).
21.27 Ὡς δὲ ἔμελλον αἱ ἑπτὰ
ἡμέραι συντελεῖσθαι, οἱ ἀπὸ
τῆς Ἀσίας Ἰουδαῖοι, θεασάμενοι
αὐτὸν ἐν τῷ ἱερῷ, συνέχεον
πάντα τὸν ὄχλον, καὶ ἐπέβαλον
τὰς χεῖρας ἐπ᾽ αὐτόν,
Als nun die sieben Tage im Begriff erfüllt
wurden, brachten die Juden von Asien, ihn
im Heiligtum gesehen die ganze Menge auf,
und legten die Hände an ihn,
21.28 κράζοντες, Ἄνδρες
Ἰσραηλῖται, βοηθεῖτε. Οὗτός
ἐστιν ὁ ἄνθρωπος ὁ κατὰ τοῦ
λαοῦ καὶ τοῦ νόμου καὶ τοῦ
τόπου τούτου πάντας πανταχοῦ
διδάσκων· ἔτι τε καὶ Ἕλληνας
εἰσήγαγεν εἰς τὸ ἱερόν, καὶ
κεκοίνωκεν τὸν ἅγιον τόπον
τοῦτον.
schreiend: Männer, Israeliten, steht und bei!
Dieser ist der gegen das Volk und das Gesetz
und diesen Ort alle überall lehrende
Mensch! Zudem führte er auch noch
Griechen ins Heiligtum und hat diesen
heiligen Ort gemein gemacht.
21.29 Ἦσαν γὰρ ἑωρακότες
Τρόφιμον τὸν Ἐφέσιον ἐν τῇ
πόλει σὺν αὐτῷ, ὃν ἐνόμιζον ὅτι
εἰς τὸ ἱερὸν εἰσήγαγεν ὁ
Παῦλος.
Denn sie waren vorher Trophimus, den
Epheser, in der Stadt mit ihm gesehen
habend, von dem sie meinten, dass er Paulus
ins Heiligtum hineinführte.
21.30 Ἐκινήθη τε ἡ πόλις ὅλη,
καὶ ἐγένετο συνδρομὴ τοῦ
λαοῦ· καὶ ἐπιλαβόμενοι τοῦ
Παύλου εἷλκον αὐτὸν ἔξω τοῦ
ἱεροῦ· καὶ εὐθέως ἐκλείσθησαν
αἱ θύραι.
Sodann wurde die ganze Stadt bewegt, und
es entstand ein Zusammenlauf des Volks.
Und Paulus ergriffen, waren sie ihn
außerhalb des Heiligtums schleppend. Und
sogleich wurden die Türen verschlossen.
21.31 Ζητούντων δὲ αὐτὸν
ἀποκτεῖναι, ἀνέβη φάσις τῷ
χιλιάρχῳ τῆς σπείρης, ὅτι ὅλη
συγκέχυται Ἱερουσαλήμ·
Als sie ihn nun zu töten versuchten, wurde
ein Bericht zum Tribun der Kohorte
hinaufgebracht, dass Jerusalem ganz
aufgebracht worden ist,
Das Perfekt κεκοίνωκεν („er hat gemein gemacht“) betont, dass Paulus
dies durch die Handlung machte und der Ort nun verunreinigt ist.
Durch die Linksversetzung wird ὅλη („ganz“) betont. Der Begriff χιλίαρχος
ist als Tribun aufzufassen, d.h. als Befehlshaber auf, der eine Kohorte
(σπεῖρα) befehligte (tribunus cohortis). Tacitus schreibt in den Annalen
(15.69.1) in anderem Zusammenhang: "tribunum cum cohorte militum
immittit", "er schickte den Tribun mit einer Kohorte Soldaten aus". Eine
Kohorte hatte mehrere Zenturionen ("cohortis centuriones", Caesar, De
bello Gallico, 5.43,6 und 6.36, 3) in unterschiedlichen Rängen (z.B. "primi
ordinis centurio", Tacitus, Annales, 1.29,2). Flavius Josephus schreibt dazu:
"τῶν δὲ σπειρῶν αἱ δέκα μὲν εἶχον ἀνὰ χιλίους πεζούς αἱ δὲ λοιπαὶ
δεκατρεῖς ἀνὰ ἑξακοσίους μὲν πεζούς.", Jüdischer Krieg, 3.67, d.h. in zehn
von ihm beschriebenen Kohorten gab es jeweils (ἀνὰ) tausend
Fußsoldaten, in dreizehn anderen Kohrten jeweils (ἀνὰ) sechshundert.
Flavius Josephus unterscheidet die Kohorten von den berittenen Einheiten
(ἱππέων ἴλη). Die Kohorte hier wird in der Burg Antonia am Tempelberg
stationiert gewesen sein
21.32 ὃς ἐξαυτῆς παραλαβὼν
στρατιώτας καὶ ἑκατοντάρχους,
κατέδραμεν ἐπ᾽ αὐτούς· οἱ δέ,
ἰδόντες τὸν χιλίαρχον καὶ τοὺς
στρατιώτας, ἐπαύσαντο
τύπτοντες τὸν Παῦλον.
der sofort Soldaten und
Hundertschaftsführer mitgenommen, zu
ihnen herunterlief. Sie nun den Tribun und
die Soldaten gesehen, hörten auf, den
Paulus zu schlagen.
21.33 Ἐγγίσας δὲ ὁ χιλίαρχος
ἐπελάβετο αὐτοῦ, καὶ
ἐκέλευσεν δεθῆναι ἁλύσεσιν
δυσίν· καὶ ἐπυνθάνετο τίς ἂν
εἴη, καὶ τί ἐστιν πεποιηκώς.
Der Tribun nun, sich genähert, ergriff ihn,
und befahl, (ihn) mit zwei Ketten zu fesseln.
Und er war sich erkundigend, wer er wohl
sei, und was er getan habe.
21.34 Ἄλλοι δὲ ἄλλο τι ἐβόων ἐν Die einen wie die anderen waren etwas in
τῷ ὄχλῳ· μὴ δυνάμενος δὲ
der Menge rufend. Wegen des Tumults
γνῶναι τὸ ἀσφαλὲς διὰ τὸν
nichts Genaues erfahren könnend, befahl er,
ihn in die Kaserne zu bringen.
Zu καὶ τί ἐστιν πεποιηκώς („was er getan hat“) vgl. Clemens Alexandrinus,
Stromata 1.1,16: „αὐτίκα καὶ ἡ τῆς χρηστομαθίας περιουσία οἷον
ἥδυσμά τί ἐστιν παραπεπλεγμένον ἀθλητοῦ βρώματι, οὐ τρυφητιῶντος,
ὄρεξιν δὲ ἀγαθὴν <διὰ> φιλοτιμίαν λαμβάνοντος“. „Genauso sind die
Mittel des Lernens wie eine Würze, welche der Speise eines
Wettkämpfers beigemengt ist, der dadurch nicht Neigung zum
Schwelgen, sondern die rechte Lust zum Essen bekommen soll“.
θόρυβον, ἐκέλευσεν ἄγεσθαι
αὐτὸν εἰς τὴν παρεμβολήν.
21.35 Ὅτε δὲ ἐγένετο ἐπὶ τοὺς
ἀναβαθμούς, συνέβη
βαστάζεσθαι αὐτὸν ὑπὸ τῶν
στρατιωτῶν διὰ τὴν βίαν τοῦ
ὄχλου.
Als er nun an den Aufgang kam, passierte es,
dass er wegen der Gewalt der Menge von
den Soldaten getragen wurde.
21.36 Ἠκολούθει γὰρ τὸ πλῆθος
τοῦ λαοῦ κρᾶζον, Αἶρε αὐτόν.
Es folgte nämlich die Menge des Volks,
schreiend: Hinweg mit ihm!
21.37 Μέλλων τε εἰσάγεσθαι
εἰς τὴν παρεμβολὴν ὁ Παῦλος
λέγει τῷ χιλιάρχῳ, Εἰ ἔξεστίν
μοι εἰπεῖν πρός σε; Ὁ δὲ ἔφη,
Ἑλληνιστὶ γινώσκεις;
Und als Paulus in die Kaserne hineingebracht
werden sollte, sagt er zum Tribun: Ist es mir
erlaubt, dir etwas zu sagen? Er nun sprach:
Verstehst du Griechisch?
21.38 Οὐκ ἄρα σὺ εἶ ὁ
Αἰγύπτιος ὁ πρὸ τούτων τῶν
ἡμερῶν ἀναστατώσας καὶ
ἐξαγαγὼν εἰς τὴν ἔρημον τοὺς
τετρακισχιλίους ἄνδρας τῶν
σικαρίων;
Du bist also nicht der Ägypter, der vor diesen
Tagen eine Empörung machte und die
viertausend Mann von Meuchelmördern in
die Wüste hinausführte?
21.39 Εἶπεν δὲ ὁ Παῦλος, Ἐγὼ
ἄνθρωπος μέν εἰμι Ἰουδαῖος,
Ταρσεὺς τῆς Κιλικίας, οὐκ
ἀσήμου πόλεως πολίτης·
Es sagte ihm nun Paulus: Ich bin doch ein
jüdischer Mensch, aus Tarsus in Kilikien,
Bürger einer nicht unbekannten Stadt. Ich
Ein Schreiber änderte κρᾶζον („schreiend“) in den Plural κράζοντες
(„schreiende“). Nestle-Aland druckt diesen Eingriff in Gottes Wort leider
ab.
Das Wort σικάριος („Meuchelmörder“) stammt vom lateinischen Begriff
„sicarius“.
δέομαι δέ σου, ἐπίτρεψόν μοι
λαλῆσαι πρὸς τὸν λαόν.
bitte dich nun, erlaube mir zum Volk zu
sprechen.
21.40 Ἐπιτρέψαντος δὲ αὐτοῦ,
ὁ Παῦλος ἑστὼς ἐπὶ τῶν
ἀναβαθμῶν κατέσεισεν τῇ χειρὶ
τῷ λαῷ· πολλῆς δὲ σιγῆς
γενομένης, προσεφώνει τῇ
Ἑβραΐδι διαλέκτῳ λέγων,
Als er es nun erlaubte, winkte Paulus, auf
den Stufen stehend, mit der Hand dem Volk.
Als nun eine große Stille entstand, war er sie
in der hebräischen Sprache ansprechend,
sagend:
22.1 Ἄνδρες ἀδελφοὶ καὶ
πατέρες, ἀκούσατέ μου τῆς
πρὸς ὑμᾶς νυνὶ ἀπολογίας.
Männer, Brüder und Väter, hört meine
Verteidigung euch gegenüber jetzt!
22.2 Ἀκούσαντες δὲ ὅτι τῇ
Ἑβραΐδι διαλέκτῳ προσεφώνει
αὐτοῖς, μᾶλλον παρέσχον
ἡσυχίαν. Καί φησιν,
Gehört nun, dass er sie in der hebräischen
Sprache ansprach, hielten sie (noch) mehr
Stille. Und er sagt:
22.3 Ἐγὼ μέν εἰμι ἀνὴρ
Ἰουδαῖος, γεγεννημένος ἐν
Ταρσῷ τῆς Κιλικίας,
ἀνατεθραμμένος δὲ ἐν τῇ πόλει
ταύτῃ παρὰ τοὺς πόδας
Γαμαλιήλ, πεπαιδευμένος κατὰ
ἀκρίβειαν τοῦ πατρῴου νόμου,
ζηλωτὴς ὑπάρχων τοῦ θεοῦ,
καθὼς πάντες ὑμεῖς ἐστε
σήμερον·
Ich bin zwar ein jüdischer Mann, geboren zu
Tarsus in Kilikien, aber aufgezogen in dieser
Stadt, zu den Füßen Gamaliels unterwiesen
entsprechend der Genauigkeit des
väterlichen Gesetzes, ein Eiferer Gottes
seiend, wie ihr alle es heute seid,
Die hebräische Sprache, die Paulus redete, war wohl das in Israel übliche
Aramäisch.
Mit μέν („zwar“) leitet Paulus zum einen die Herkunft ein, kommt dann
aber auf seine Erziehung mit den weiteren Partizipien, die mit δὲ
(„aber“) eingeleitet werden. Mit ζηλωτὴς ὑπάρχων τοῦ θεοῦ („ein Eiferer
Gottes seiend“) beschreibt Paulus das Ergebnis seiner Erziehung.
22.4 ὃς ταύτην τὴν ὁδὸν ἐδίωξα
ἄχρι θανάτου, δεσμεύων καὶ
παραδιδοὺς εἰς φυλακὰς
ἄνδρας τε καὶ γυναῖκας.
der ich diesen Weg bis zum Tod verfolgte,
fesselnd und in Gefängnisse übergebend
sowohl Männer als auch Frauen,
Mit der („der“) bezieht sich Paulus auf sich bzw. auf ἀνὴρ („Mann“). Die
Partizipien zeigen, auf welche Art er diesen Weg verfolgte.
22.5 Ὡς καὶ ὁ ἀρχιερεὺς
μαρτυρεῖ μοι, καὶ πᾶν τὸ
πρεσβυτέριον· παρ᾽ ὧν καὶ
ἐπιστολὰς δεξάμενος πρὸς τοὺς
ἀδελφούς, εἰς Δαμασκὸν
ἐπορευόμην, ἄξων καὶ τοὺς
ἐκεῖσε ὄντας δεδεμένους εἰς
Ἱερουσαλήμ, ἵνα τιμωρηθῶσιν.
wie sowohl der Hohepriester als auch der
ganze Ältestenrat mir Zeugnis gibt; von
denen auch Briefe bekommen, ich zu den
Brüdern nach Damaskus gehend war, um
auch die dort Seienden gebunden nach
Jerusalem zu bringen, damit sie bestraft
werden.
Ὡς („wie“) zeigt die Entsprechung zum Vers davor, so wie er die
Gläubigen verfolgte, bezeugen es auch die jüdischen Führer, die ihn sogar
damit beauftragten, indem sie ihm Freibriefe zur Verfolgung ausstellten.
Das Imperfekt ἐπορευόμην („ich war gehend“) beschreibt das Zentrum
der Aussagen, indem es dem Verlauf der Reise nach Damaskus in den
Fordergrund rückt. Seine Absicht war, die dortigen Christen
festzunehmen und zur Bestrafung nach Jerusalem zu bringen. Mit ἄξων
(„um zu bringen“) benutzt Paulus ein seltenes Partizip Futur, um die
Absicht einzuleiten. Das Adverb ἐκεῖσε ist die Koine-Form für „dort“.
22.6 Εγένετο δέ μοι
πορευομένῳ καὶ ἐγγίζοντι τῇ
Δαμασκῷ, περὶ μεσημβρίαν,
ἐξαίφνης ἐκ τοῦ οὐρανοῦ
περιαστράψαι φῶς ἱκανὸν περὶ
ἐμέ.
Es geschah mir nun, gehend und mich
Damaskus nähernd, dass um mich herum um
Mittag plötzlich aus dem Himmel ein
gewaltiges Licht umstrahlte,
Paulus greift mit πορευομένῳ („gehend“) explizit das Hauptverb im Vers
davor wieder auf. Paulus betont zweifach mittels des Präfixes περι- und
περὶ ἐμέ („um mich“) dass er in die Mitte eines gewaltigen Lichtes vom
Himmel geriet, das ihn umstrahlte.
22.7 Ἔπεσά τε εἰς τὸ ἔδαφος,
καὶ ἤκουσα φωνῆς λεγούσης
μοι, Σαούλ, Σαούλ, τί με
διώκεις;
Sodann fiel ich auf den Boden und hörte eine
mir sagende Stimme: Saul, Saul, was
verfolgst du mich?
22.8 Ἐγὼ δὲ ἀπεκρίθην, Τίς εἶ,
κύριε; Εἶπέν τε πρός με, Ἐγώ
εἰμι Ἰησοῦς ὁ Ναζωραῖος ὃν σὺ
διώκεις.
Ich nun antwortete: Wer bist du, Herr?
Sodann sagte er zu mir: Ich bin Jesus, der
Nazarener, den du verfolgst.
22.9 Οἱ δὲ σὺν ἐμοὶ ὄντες τὸ
μὲν φῶς ἐθεάσαντο, καὶ
ἔμφοβοι ἐγένοντο· τὴν δὲ
φωνὴν οὐκ ἤκουσαν τοῦ
λαλοῦντός μοι.
Die aber mit mir Seienden sahen zwar das
Nestle-Aland lässt καὶ ἔμφοβοι ἐγένοντο („und gerieten in Furcht“) aus,
Licht und gerieten in Furcht, die Stimme aber da wohl P74 (vid) diese Aulassung aufbrachte und an einige
des zu mir Redenden hörten sie nicht.
Folgehandschriften vererben konnte.
22.10 Εἶπον δέ, Τί ποιήσω,
κύριε; Ὁ δὲ κύριος εἶπεν πρός
με, Ἀναστὰς πορεύου εἰς
Δαμασκόν· κἀκεῖ σοι
λαληθήσεται περὶ πάντων ὧν
τέτακταί σοι ποιῆσαι.
Ich sagte nun: Was soll ich tun, Herr? Der
Herr nun sagte zu mir: Aufgestanden, gehe
nach Damaskus. Und dort wird (zu) dir über
alles gesprochen werden, was dir zu tun
aufgetragen ist.
22.11 Ὡς δὲ οὐκ ἐνέβλεπον ἀπὸ
τῆς δόξης τοῦ φωτὸς ἐκείνου,
χειραγωγούμενος ὑπὸ τῶν
συνόντων μοι, ἦλθον εἰς
Δαμασκόν.
Als ich nun wegen des Glanzes jenes Lichts
nicht sehend war, kam ich, von denen, die
mit mir zusammen waren, an der Hand
geführt, nach Damaskus.
22.12 Ἀνανίας δέ τις, ἀνὴρ
εὐσεβὴς κατὰ τὸν νόμον,
μαρτυρούμενος ὑπὸ πάντων
τῶν κατοικούντων Ἰουδαίων,
Ein gewisser Ananias nun, ein frommer
Mann nach dem Gesetz, von allen (da)
wohnenden Juden bezeugt,
Mit κατὰ τὸν νόμον („nach dem Gesetz“) fügt den Maßstab dessen
Frömmigkeit an.
22.13 ἐλθὼν πρός με καὶ
ἐπιστὰς εἶπέν μοι, Σαοὺλ
ἀδελφέ, ἀνάβλεψον. Κἀγὼ
αὐτῇ τῇ ὥρᾳ ἀνέβλεψα εἰς
αὐτόν.
sagte, zu mir gekommen und hingetreten,
mir: Bruder Saul, sehe wieder! Und zur
selben Stunde sah ich wieder zu ihm.
22.14 Ὁ δὲ εἶπεν, Ὁ θεὸς τῶν
πατέρων ἡμῶν προεχειρίσατό
σε γνῶναι τὸ θέλημα αὐτοῦ, καὶ
ἰδεῖν τὸν δίκαιον, καὶ ἀκοῦσαι
φωνὴν ἐκ τοῦ στόματος αὐτοῦ.
Er nun sagte: Der Gott unserer Väter
bestimmte dich zuvor, seinen Willen zu
erkennen, und den Gerechten zu sehen, und
eine Stimme aus seinem Mund zu hören,
22.15 Ὅτι ἔσῃ μάρτυς αὐτῷ
πρὸς πάντας ἀνθρώπους ὧν
ἑώρακας καὶ ἤκουσας.
da du für ihn ein Zeuge allen Menschen
gegenüber sein wirst, der (Dinge), die du
gesehen hast und hörtest.
22.16 Καὶ νῦν τί μέλλεις;
Ἀναστὰς βάπτισαι καὶ
ἀπόλουσαι τὰς ἁμαρτίας σου,
ἐπικαλεσάμενος τὸ ὄνομα τοῦ
κυρίου.
Und jetzt, was wartest du? Aufgestanden,
lass dich taufen und deine Sünden
abwaschen, den Namen des Herrn
angerufen!
Nestle-Aland liest statt τοῦ κυρίου („des Herrn“) αὐτοῦ („seinen“), was
auf einen banalen Abschreibfehler durch Ungenauigkeit des Kopisten P74
hindeutet, der dies wohl aufgebracht hat.
22.17 Ἐγένετο δέ μοι
ὑποστρέψαντι εἰς Ἱερουσαλήμ,
καὶ προσευχομένου μου ἐν τῷ
ἱερῷ, γενέσθαι με ἐν ἐκστάσει,
Es geschah mir nun, nach Jerusalem
zurückgekehrt, und als ich im Heiligtum
betete, dass ich in Ekstase geriet
Lukas gebraucht mit προσευχομένου μου („als ich betete“) einen
Genitivus absolutus, da das Subjekt im Hauptsatz von „ich“ zu „Exstase“
wechselt, was damit deutlicher wird.
22.18 καὶ ἰδεῖν αὐτὸν λέγοντά
μοι, Σπεῦσον καὶ ἔξελθε ἐν
τάχει ἐξ Ἱερουσαλήμ· διότι οὐ
und ihn sah, zu mir sagend: Beeile dich und
gehe in Kürze aus Jerusalem heraus, daher
παραδέξονταί σου τὴν
μαρτυρίαν περὶ ἐμοῦ.
da sie dein Zeugnis über mich nicht
annehmen werden!
22.19 Κἀγὼ εἶπον, Κύριε, αὐτοὶ
ἐπίστανται ὅτι ἐγὼ ἤμην
φυλακίζων καὶ δέρων κατὰ τὰς
συναγωγὰς τοὺς πιστεύοντας
ἐπὶ σέ·
Und ich sagte: Herr, sie wissen, dass ich in
den Synagogen die an dich Glaubenden
gefangennehmend und schlagend war,
Selbst als Jesus selbst mit Paulus redet, Jerusalem zu verlassen, weil es
sinnlos ist, gehorcht Paulus nicht, nachdem er etliche Warnungen davor
schon in den Wind geschlagen hatte. Mit der Periphrase drückt Paulus
aus, dass er dies die ganze Zeit tat und dafür bekannt wurde.
22.20 καὶ ὅτε ἐξεχεῖτο τὸ αἷμα
Στεφάνου τοῦ μάρτυρός σου,
καὶ αὐτὸς ἤμην ἐφεστὼς καὶ
συνευδοκῶν τῇ ἀναιρέσει
αὐτοῦ, φυλάσσων τὰ ἱμάτια
τῶν ἀναιρούντων αὐτόν.
und als das Blut deines Zeugen Stephanus
vergossen wurde, auch ich dabeistehend
und mit einwilligend und die Kleider der ihn
Ermordenden bewachend war.
Die Periphrase wiederum dient dem Ausdruck des damaligen
Geschehens, das allen bekannt war.
22.21 Καὶ εἶπεν πρός με,
Πορεύου, ὅτι ἐγὼ εἰς ἔθνη
μακρὰν ἐξαποστελῶ σε.
Und er sagte zu mir: Gehe, da ich dich zu
Völkern weit entfernt aussenden werde.
22.22 Ἤκουον δὲ αὐτοῦ ἄχρι
τούτου τοῦ λόγου, καὶ ἐπῆραν
τὴν φωνὴν αὐτῶν λέγοντες,
Αἶρε ἀπὸ τῆς γῆς τὸν τοιοῦτον·
οὐ γὰρ καθῆκεν αὐτὸν ζῇν.
Sie waren nun bis zu diesem Satz zuhörend,
und erhoben ihre Stimme, sagend: Einen
solchen soll man von der Erde entfernen!
Denn es würde nicht passen, dass er lebt!
22.23 Κραζόντων δὲ αὐτῶν, καὶ
ῥιπτούντων τὰ ἱμάτια, καὶ
Als sie nun schrien und die Kleider zerrissen
und Staub in die Luft warfen,
Der Mob hörte, dass Jesus Paulus zu den Nationen sandte, womit ihr
Zorn erregt wurde, sodass sie zur Ermordung von Paulus aufriefen. Das
Imperfekt καθῆκεν („es würde sich nicht gehören“) deutet auf einen
Irrealis der Gegenwart hin.
κονιορτὸν βαλλόντων εἰς τὸν
ἀέρα,
22.24 ἐκέλευσεν αὐτὸν ὁ
χιλίαρχος ἄγεσθαι εἰς τὴν
παρεμβολήν, εἰπὼν μάστιξιν
ἀνετάζεσθαι αὐτόν, ἵνα ἐπιγνῷ
δι᾽ ἣν αἰτίαν οὕτως ἐπεφώνουν
αὐτῷ.
befahl der Tribun, dass er in die Kaserne
gebracht wird, um ihn unter Geißeln zu
verhören, damit er erfahre, aus welchem
Grund sie ihn so anschreiend waren.
22.25 Ὡς δὲ προέτεινεν αὐτὸν
τοῖς ἱμᾶσιν, εἶπεν πρὸς τὸν
ἑστῶτα ἑκατόνταρχον ὁ
Παῦλος, Εἰ ἄνθρωπον Ῥωμαῖον
καὶ ἀκατάκριτον ἔξεστιν ὑμῖν
μαστίζειν;
Als sie ihn nun mit den Riemen ausspannten,
sagte Paulus zu dem dastehenden
Hundertschaftsführer: Einen römischen
Menschen und unverurteilt ist euch erlaubt,
zu geißeln?
22.26 Ἀκούσας δὲ ὁ
ἑκατόνταρχος, προσελθὼν
ἀπήγγειλεν τῷ χιλιάρχῳ λέγων,
Ὅρα τί μέλλεις ποιεῖν· ὁ γὰρ
ἄνθρωπος οὗτος Ῥωμαῖός
ἐστιν.
Als es aber der Hundertschaftsführer hörte,
meldete er, hingegangen, dem Tribun,
sagend: Siehe zu, was du tun willst! Denn
dieser Mensch ist ein Römer!
22.27 Προσελθὼν δὲ ὁ
χιλίαρχος εἶπεν αὐτῷ, Λέγε μοι,
εἰ σὺ Ῥωμαῖος εἶ; Ὁ δὲ ἔφη,
Ναί.
Hinzugekommen nun, sagte ihm der Tribun:
Sag mir, ob du ein Römer bist? Er nun sagte:
Ja.
22.28 Ἀπεκρίθη τε ὁ χιλίαρχος,
Ἐγὼ πολλοῦ κεφαλαίου τὴν
πολιτείαν ταύτην ἐκτησάμην. Ὁ
δὲ Παῦλος ἔφη, Ἐγὼ δὲ καὶ
γεγέννημαι.
Sodann antwortete der Tribun: Ich erwarb
dieses Bürgertum für eine hohe Summe.
Paulus nun sagte: Ich nun bin sogar (so)
geboren!
22.29 Εὐθέως οὖν ἀπέστησαν
ἀπ᾽ αὐτοῦ οἱ μέλλοντες αὐτὸν
ἀνετάζειν. Καὶ ὁ χιλίαρχος δὲ
ἐφοβήθη, ἐπιγνοὺς ὅτι Ῥωμαῖός
ἐστιν, καὶ ὅτι ἦν αὐτὸν
δεδεκώς.
Sofort also ließen die, die ihn verhören
sollten, von ihm ab. Auch der Tribun nun
fürchtete sich, erfahren, dass er ein Römer
ist, und weil er ihn gebunden hatte.
22.30 Τῇ δὲ ἐπαύριον
βουλόμενος γνῶναι τὸ
ἀσφαλές, τὸ τί κατηγορεῖται
παρὰ τῶν Ἰουδαίων, ἔλυσεν
αὐτὸν ἀπὸ τῶν δεσμῶν, καὶ
ἐκέλευσεν ἐλθεῖν τοὺς
ἀρχιερεῖς καὶ ὅλον τὸ
συνέδριον αὐτῶν, καὶ
καταγαγὼν τὸν Παῦλον ἔστησεν
εἰς αὐτούς.
Am folgenden (Tag) nun, Genaues erfahren
wollend, wessen er von den Juden angeklagt
wird, machte er ihn von den Fesseln los und
befahl, dass die Hohenpriester und deren
ganzes Synedrium komme. Und Paulus
hinabgeführt, stellte er (ihn) vor sie.
23.1 Ἀτενίσας δὲ ὁ Παῦλος τῷ
συνεδρίῳ εἶπεν, Ἄνδρες
ἀδελφοί, ἐγὼ πάσῃ συνειδήσει
ἀγαθῇ πεπολίτευμαι τῷ θεῷ
ἄχρι ταύτης τῆς ἡμέρας.
Paulus nun, das Synedrium angeblickt, sagte:
Männer, Brüder, ich habe mit allem guten
Gewissen vor Gott gewandelt bis zu diesem
Tag.
Der Erwerb des Römertums, wie es Kaiser Claudius damals einführte, um
Geld zu erzielen, ist niedriger angesehen, als wer darin geboren wurde
wie Paulus.
Ein Schreiber und mit ihm Nestle-Aland lässt ἀπὸ τῶν δεσμῶν („von den
Fesseln“) aus, wohl aufgrund derselben Endung ν von αὐτὸν („ihn“) und
δεσμῶν („Fesseln“), wodurch er mit den Augen verrutschte, als er die
Vorlage aufsuchte, wo es weiterging.
23.2 Ὁ δὲ ἀρχιερεὺς Ἀνανίας
ἐπέταξεν τοῖς παρεστῶσιν αὐτῷ
τύπτειν αὐτοῦ τὸ στόμα.
Der Hohepriester Ananias nun befahl den bei
ihm Stehenden, ihm auf seinen Mund zu
schlagen.
23.3 Τότε ὁ Παῦλος πρὸς αὐτὸν
εἶπεν, Τύπτειν σε μέλλει ὁ θεός,
τοῖχε κεκονιαμένε· καὶ σὺ κάθῃ
κρίνων με κατὰ τὸν νόμον, καὶ
παρανομῶν κελεύεις με
τύπτεσθαι;
Dann sagte Paulus zu ihm: Gott wird dich
schlagen, getünchte Wand! Und du sitzt da,
mich nach dem Gesetz richtend, und, gegen
das Gesetz handelnd, befiehlst du, dass ich
geschlagen werde?
23.4 Οἱ δὲ παρεστῶτες εἶπον,
Τὸν ἀρχιερέα τοῦ θεοῦ
λοιδορεῖς;
Die Dabeistehenden nun sagten: Den
Hohenpriester Gottes beleidigst du?
23.5 Ἔφη τε ὁ Παῦλος, Οὐκ
ᾔδειν, ἀδελφοί, ὅτι ἐστὶν
ἀρχιερεύς· γέγραπται γάρ,
Ἄρχοντα τοῦ λαοῦ σου οὐκ
ἐρεῖς κακῶς.
Sodann sagte Paulus: Ich wusste nicht,
Brüder, dass es der Hohepriester ist. Denn es
steht geschrieben: Von dem Obersten deines
Volkes sollst du nicht übel reden.
23.6 Γνοὺς δὲ ὁ Παῦλος ὅτι τὸ
ἓν μέρος ἐστὶν Σαδδουκαίων, τὸ
δὲ ἕτερον Φαρισαίων, ἔκραξεν
ἐν τῷ συνεδρίῳ, Ἄνδρες
ἀδελφοί, ἐγὼ Φαρισαῖός εἰμι,
υἱὸς Φαρισαίου· περὶ ἐλπίδος
καὶ ἀναστάσεως νεκρῶν ἐγὼ
κρίνομαι.
Paulus nun, erkannt, dass der eine Teil von
Sadduzäern, der andere aber von Pharisäern
ist, rief er im Synedrium: Männer, Brüder,
ich bin ein Pharisäer, Sohn eines Pharisäers!
Über eine Hoffnung und eine Auferstehung
von Toten werde ich gerichtet?
23.7 Τοῦτο δὲ αὐτοῦ
λαλήσαντος, ἐγένετο στάσις
τῶν Φαρισαίων, καὶ ἐσχίσθη τὸ
πλῆθος.
Als er dies nun sprach, entstand ein
Zwiespalt der Pharisäer, und es wurde die
Menge gespalten.
23.8 Σαδδουκαῖοι μὲν γὰρ
λέγουσιν μὴ εἶναι ἀνάστασιν,
μηδὲ ἄγγελον, μήτε πνεῦμα·
Φαρισαῖοι δὲ ὁμολογοῦσιν τὰ
ἀμφότερα.
Die Sadduzäer zwar sagen nämlich, dass es
keine Auferstehung gibt, noch Engel, noch
Geist. Pharisäer aber bekennen beides.
23.9 Ἐγένετο δὲ κραυγὴ
μεγάλη· καὶ ἀναστάντες οἱ
γραμματεῖς τοῦ μέρους τῶν
Φαρισαίων διεμάχοντο
λέγοντες, Οὐδὲν κακὸν
εὑρίσκομεν ἐν τῷ ἀνθρώπῳ
τούτῳ· εἰ δὲ πνεῦμα ἐλάλησεν
αὐτῷ ἢ ἄγγελος, μὴ
θεομαχῶμεν.
Es entstand nun großes Geschrei. Und einige
der Schriftgelehrten vom Teil der Pharisäer
aufgestanden, waren streitend, sagend:
Nichts Schlechtes finden wir an diesem
Menschen! Wenn nun ein Geist zu ihm
sprach oder ein Engel, wollen wir etwa Gott
bekämpfen?
23.10 Πολλῆς δὲ γενομένης
στάσεως, εὐλαβηθεὶς ὁ
χιλίαρχος μὴ διασπασθῇ ὁ
Παῦλος ὑπ᾽ αὐτῶν, ἐκέλευσεν
τὸ στράτευμα καταβῆναι καὶ
ἁρπάσαι αὐτὸν ἐκ μέσου
αὐτῶν, ἄγειν τε εἰς τὴν
παρεμβολήν.
Als nun ein heftiger Zwiespalt entstand (der
Tribun befürchtet, dass Paulus von ihnen
zerrissen werde), befahl er, dass die Truppe
herabkommt und ihn aus deren Mitte reißt,
sowie ihn in die Kaserne zu führen.
Nestle-Aland lässt μὴ θεομαχῶμεν («wollen wir etwa Gott bekämpfen“)
aus.
23.11 Τῇ δὲ ἐπιούσῃ νυκτὶ
ἐπιστὰς αὐτῷ ὁ κύριος εἶπεν,
Θάρσει Παῦλε· ὡς γὰρ
διεμαρτύρω τὰ περὶ ἐμοῦ εἰς
Ἱερουσαλήμ, οὕτως σε δεῖ καὶ
εἰς Ῥώμην μαρτυρῆσαι.
In der folgenden Nacht nun sagte, zu ihm
hinzugetreten, der Herr: Sei getrost, Paulus!
Denn wie du die (Dinge) über mich in
Jerusalem bezeugtest, so sollst du auch in
Rom Zeugnis geben.
23.12 Γενομένης δὲ ἡμέρας,
ποιήσαντές τινες τῶν Ἰουδαίων
συστροφήν, ἀνεθεμάτισαν
ἑαυτούς, λέγοντες μήτε φαγεῖν
μήτε πιεῖν ἕως οὗ ἀποκτείνωσιν
τὸν Παῦλον.
Als es nun Tag wurde, bestimmte der Juden
eine Zusammenrottung gemacht,
verfluchten sie sich selbst, sagend, weder zu
essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet
hätten.
23.13 Ἦσαν δὲ πλείους
τεσσαράκοντα οἱ ταύτην τὴν
συνωμοσίαν πεποιηκότες·
Es waren nun mehr als vierzig, die diese
Verschwörung gemacht haben,
23.14 οἵτινες προσελθόντες τοῖς
ἀρχιερεῦσιν καὶ τοῖς
πρεσβυτέροις εἶπον, Ἀναθέματι
ἀνεθεματίσαμεν ἑαυτούς,
μηδενὸς γεύσασθαι ἕως οὗ
ἀποκτείνωμεν τὸν Παῦλον.
welche, zu den Hohenpriestern und den
Ältesten hingegangen, sagten: Mit einem
Fluch verfluchten wir uns selbst, (von) nichts
zu kosten, bis dass wir Paulus getötet haben.
Jesus tröstet Paulus, da sie sein Zeugnis nicht annehmen, sondern der
Plan Gottes weiterhin der ist, ihn nach Rom zu schicken.
Zu συνωμοσίαν πεποιηκότες („Verschwörung gemacht haben“) vgl.
Polybius, Historiae 5.2,8: „ὁ δ’ Ἀπελλῆς,οὔτ’ ἐπικρατεῖν τοῦ Φιλίππου
δυνάμενος οὔτε φέρειν τὴν ἐλάττωσιν παρορώμενος, ποιεῖται συνωμοσί
αν πρὸς τοὺς περὶ Λεόντιον καὶ Μεγαλέαν“. „Appelles nun, weder
imstande, Philippus zu beherrschen, noch sich über seine Niederlage zu
beruhigen, verband sich mit Leonitios und Megaleas, um eine
Verschwörung zu machen“.
Mit μηδενὸς („von nichts“) kommt ein Genitivus partitivus zum Ausdruck.
23.15 Νῦν οὖν ὑμεῖς
ἐμφανίσατε τῷ χιλιάρχῳ σὺν τῷ
συνεδρίῳ, ὅπως αὔριον αὐτὸν
καταγάγῃ πρὸς ὑμᾶς, ὡς
μέλλοντας διαγινώσκειν
ἀκριβέστερον τὰ περὶ αὐτοῦ·
ἡμεῖς δέ, πρὸ τοῦ ἐγγίσαι
αὐτόν, ἕτοιμοί ἐσμεν τοῦ
ἀνελεῖν αὐτόν.
Jetzt also macht dem Tribun und dem
Synedrium deutlich, dass er ihn morgen zu
euch herunterführe, als ob ihr genauer
untersuchen wolltet die (Dinge) über ihn.
Wir nun sind vor seinem Nahekommen
bereit, ihn zu beseitigen.
23.16 Ἀκούσας δὲ ὁ υἱὸς τῆς
ἀδελφῆς Παύλου τὸ ἔνεδρον,
παραγενόμενος καὶ εἰσελθὼν
εἰς τὴν παρεμβολήν,
ἀπήγγειλεν τῷ Παύλῳ.
Der Sohn der Schwester von Paulus nun, von
dem Hinterhalt gehört, herbeigekommen
und in die Kaserne hineingegangen, meldete
es Paulus.
23.17 Προσκαλεσάμενος δὲ ὁ
Παῦλος ἕνα τῶν ἑκατοντάρχων
ἔφη, Τὸν νεανίαν τοῦτον
ἀπάγαγε πρὸς τὸν χιλίαρχον·
ἔχει γάρ τι ἀπαγγεῖλαι αὐτῷ.
Paulus, herbeigerufen nun einen der
Hundertschaftsführer, sagte er: Diesen
Jugendlichen führe ab zum Tribun, denn er
hat ihm etwas zu melden!
23.18 Ὁ μὲν οὖν παραλαβὼν
αὐτὸν ἤγαγεν πρὸς τὸν
χιλίαρχον, καί φησιν, Ὁ δέσμιος
Παῦλος προσκαλεσάμενός με
ἠρώτησεν τοῦτον τὸν νεανίαν
ἀγαγεῖν πρός σε, ἔχοντά τι
λαλῆσαί σοι.
Der aber nun, ihn mitnehmend, führte ihn
zum Tribun und sagt: Der Gefangene Paulus,
mich hergerufen, bat, diesen Jugendlichen
zu dir zu bringen, etwas habend, dass er
(mit) dir zu sprechen hat.
Nestle-Aland lässt αὔριον („morgen“) aus.
23.19 Ἐπιλαβόμενος δὲ τῆς
χειρὸς αὐτοῦ ὁ χιλίαρχος, καὶ
ἀναχωρήσας κατ᾽ ἰδίαν
ἐπυνθάνετο, Τί ἐστιν ὃ ἔχεις
ἀπαγγεῖλαί μοι;
Der Tribun, ihn an seiner Hand genommen
und zu sich zurückgezogen, war ihn
befragend: Was hast du mir mitzuteilen?
23.20 Εἶπεν δὲ ὅτι Οἱ Ἰουδαῖοι
συνέθεντο τοῦ ἐρωτῆσαί σε,
ὅπως αὔριον εἰς τὸ συνέδριον
καταγάγῃς τὸν Παῦλον, ὡς
μέλλοντά τι ἀκριβέστερον
πυνθάνεσθαι περὶ αὐτοῦ.
Er nun sagte: Die Juden kamen überein, dich
zu bitten, dass du morgen Paulus in das
Synedrium hinabbringst, als beabsichtigtest
du, etwas Genaueres über ihn zu erkunden.
23.21 Σὺ οὖν μὴ πεισθῇς
αὐτοῖς· ἐνεδρεύουσιν γὰρ
αὐτὸν ἐξ αὐτῶν ἄνδρες πλείους
τεσσαράκοντα, οἵτινες
ἀνεθεμάτισαν ἑαυτοὺς μήτε
φαγεῖν μήτε πιεῖν ἕως οὗ
ἀνέλωσιν αὐτόν· καὶ νῦν
ἕτοιμοί εἰσιν προσδεχόμενοι
τὴν ἀπὸ σοῦ ἐπαγγελίαν.
Lass dich du also nicht von ihnen überreden!
Denn es stellen ihm mehr als vierzig Männer
von ihnen nach, welche sich verfluchten,
weder zu essen noch zu trinken, bis dass sie
ihn beseitigt haben, und jetzt sind sie bereit,
die Zusage von dir erwartend.
23.22 Ὁ μὲν οὖν χιλίαρχος
ἀπέλυσεν τὸν νεανίαν,
παραγγείλας Μηδενὶ ἐκλαλῆσαι
ὅτι ταῦτα ἐνεφάνισας πρός με.
Der Tribun also entließ den Jugendlichen
nun, (ihm) befohlen: Verrate niemandem,
dass du diese (Dinge) an mich mitteiltest.
23.23 Καὶ προσκαλεσάμενος
δύο τινὰς τῶν ἑκατοντάρχων
εἶπεν, Ἑτοιμάσατε στρατιώτας
Und zwei bestimmte Hundertschaftsführer
herbeigerufen, sagte er: „Macht
zweihundert Soldaten bereit, auf dass sie bis
Der Plan des Hundertschaftsführers war, Paulus im Schutz der Nacht und
gut bewacht, sicher herauszubringen. Mit δεξιολάβος ist wörtlich einer
gemeint, der etwas in der rechten Hand hat, z.B. eine Lanze. Der Begriff
διακοσίους ὅπως πορευθῶσιν
ἕως Καισαρείας, καὶ ἱππεῖς
ἑβδομήκοντα, καὶ δεξιολάβους
διακοσίους, ἀπὸ τρίτης ὥρας
τῆς νυκτός·
Cäsarea gehen, und siebzig Reiter und
zweihundert Lanzenträger, ab (der) dritten
Stunde der Nacht,
wird selten gebraucht und als Synonym παραφύλαξ („Wächter“) in
Photius, Lexikon, Delta 185 angegeben.
23.24 κτήνη τε παραστῆσαι,
ἵνα ἐπιβιβάσαντες τὸν Παῦλον
διασώσωσιν πρὸς Φήλικα τὸν
ἡγεμόνα·
sodann stellt Lasttiere bereit, damit sie,
Paulus daraufsetzt, (ihn) zu Felix, den
Herrscher, durchretten!“,
23.25 γράψας ἐπιστολὴν
περιέχουσαν τὸν τύπον τοῦτον·
nachdem er diesen Inhalt enthaltenden Brief
schrieb:
23.26 Κλαύδιος Λυσίας τῷ
κρατίστῳ ἡγεμόνι Φήλικι
χαίρειν.
Klaudius Lysias (sagt) dem vortrefflichsten
Herrscher Felix einen Gruß!
Der Infinitiv χαίρειν („(sagt einen) Gruß“) ist eine idiomatische
Grußformel im Griechischen und zum Infinitiv ist ein Prädikat zu denken,
etwa „schreibt, sagt, sendet“.
23.27 Τὸν ἄνδρα τοῦτον
συλληφθέντα ὑπὸ τῶν
Ἰουδαίων, καὶ μέλλοντα
ἀναιρεῖσθαι ὑπ᾽ αὐτῶν, ἐπιστὰς
σὺν τῷ στρατεύματι ἐξειλόμην
αὐτόν, μαθὼν ὅτι Ῥωμαῖός
ἐστιν.
Diesen Mann, von den Juden ergriffen und
dabei, von ihnen beseitigt zu werden, den
entriss ich ihnen, mit der Truppe
eingeschritten, erfahren, dass er ein Römer
ist.
Das Akkusativobjekt wird mit αὐτόν („ihn/den“) wieder aufgenommen,
womit es besonders betont wird (von Nestle-Aland weggelassen).
23.28 Βουλόμενος δὲ γνῶναι
τὴν αἰτίαν δι᾽ ἣν ἐνεκάλουν
αὐτῷ, κατήγαγον αὐτὸν εἰς τὸ
συνέδριον αὐτῶν·
Den Grund nun erfahren wollend, wegen
dem sie ihn anklagend waren, führte ich ihn
hinab in deren Synedrion,
23.29 ὃν εὗρον ἐγκαλούμενον
περὶ ζητημάτων τοῦ νόμου
αὐτῶν, μηδὲν ἄξιον θανάτου ἢ
δεσμῶν ἔγκλημα ἔχοντα.
den ich wegen Fragen ihres Gesetzes
angeklagt (be)fand, keine (des) Todes oder
Fesseln würdige Anklage habend.
Das Relativpronomen ὃν („den“) bezieht sich auf αὐτὸν („ihn“) im Vers
davor, d.h. auf Paulus. Von εὗρον („ich fand“) sind die beiden Partizipien
ἐγκαλούμενον („angeklagt“) und ἔχοντα („habend“) im Akkusativ
abhängig.
23.30 Μηνυθείσης δέ μοι
ἐπιβουλῆς εἰς τὸν ἄνδρα
μέλλειν ἔσεσθαι ὑπὸ τῶν
Ἰουδαίων, ἐξαυτῆς ἔπεμψα
πρός σε, παραγγείλας καὶ τοῖς
κατηγόροις λέγειν τὰ πρὸς
αὐτὸν ἐπὶ σοῦ. Ἔρρωσο.
Als mir nun angezeigt wurde, dass ein
Anschlag gegen den Mann dabei ist, von den
Juden sein zu werden, schickte ich (ihn)
sofort zu dir, auch den Anklägern geboten,
auszusagen die (Dinge) gegen ihn vor dir zu
sagen. Lebe wohl!
Nestle-Aland lässt Ἔρρωσο („lebe wohl/alles Gute/mach es gut“) aus.
23.31 Οἱ μὲν οὖν στρατιῶται,
κατὰ τὸ διατεταγμένον αὐτοῖς,
ἀναλαβόντες τὸν Παῦλον,
ἤγαγον διὰ τῆς νυκτὸς εἰς τὴν
Ἀντιπατρίδα.
Die Soldaten also nun, den Paulus gemäß
dem ihnen Angeordneten mitgenommen,
brachten (ihn) während der Nacht nach
Antipatris.
Antipatris war eine Stadt zu Ehren von Antipater, dem Prokurator von
Judäa unter Julius Cäsar, an der Straße von Lydda nach Cäsarea.
23.32 Τῇ δὲ ἐπαύριον ἐάσαντες
τοὺς ἱππεῖς πορεύεσθαι σὺν
αὐτῷ, ὑπέστρεψαν εἰς τὴν
παρεμβολήν·
Am folgenden (Tag) nun kehrten sie, die
Reiter mit ihm gehen gelassen, zurück in die
Kaserne,
23.33 οἵτινες εἰσελθόντες εἰς
τὴν Καισάρειαν, καὶ ἀναδόντες
τὴν ἐπιστολὴν τῷ ἡγεμόνι,
παρέστησαν καὶ τὸν Παῦλον
αὐτῷ.
welche, nach Cäsarea hineingekommen und
den Brief dem Herrscher übergeben, ihm
auch Paulus vorstellten.
23.34 Ἀναγνοὺς δὲ ὁ ἡγεμών,
καὶ ἐπερωτήσας ἐκ ποίας
ἐπαρχίας ἐστίν, καὶ πυθόμενος
ὅτι ἀπὸ Κιλικίας,
Der Herrscher nun, ihn gelesen, und (ihn)
befragt, aus welcher Provinz er ist, und
erfahren, dass er von Kilikien (ist),
23.35 Διακούσομαί σου, ἔφη,
ὅταν καὶ οἱ κατήγοροί σου
παραγένωνται. Ἐκέλευσέν τε
αὐτὸν ἐν τῷ πραιτωρίῳ
Ἡρῴδου φυλάσσεσθαι.
sagte er: Ich werde dich anhören, sobald
auch deine Ankläger ankamen. Sodann
befahl er, ihn in dem Prätorium von Herodes
zu bewachen.
24.1 Μετὰ δὲ πέντε ἡμέρας
κατέβη ὁ ἀρχιερεὺς Ἀνανίας
μετὰ τῶν πρεσβυτέρων καὶ
ῥήτορος Τερτύλλου τινός,
οἵτινες ἐνεφάνισαν τῷ ἡγεμόνι
κατὰ τοῦ Παύλου.
Nach fünf Tagen nun kam der Hohepriester
Ananias mit den Ältesten und einem
bestimmten Redner Tertullus herab, welche
dem Herrscher Anzeige gegen Paulus
erstatteten.
24.2 Κληθέντος δὲ αὐτοῦ,
ἤρξατο κατηγορεῖν ὁ Τέρτυλλος
λέγων, Πολλῆς εἰρήνης
τυγχάνοντες διὰ σοῦ, καὶ
κατορθωμάτων γινομένων τῷ
ἔθνει τούτῳ διὰ τῆς σῆς
προνοίας,
Als er nun gerufen wurde, begann Tertullus
anzuklagen, sagend: Da wir durch dich
großen Frieden erfahren, und da durch deine
Vorsorge für dieses Volk Verbesserungen
geschehen,
24.3 πάντῃ τε καὶ πανταχοῦ
ἀποδεχόμεθα, κράτιστε Φῆλιξ,
μετὰ πάσης εὐχαριστίας.
erkennen wir es sowohl allseits als auch
überall, geschätzter Felix, mit aller
Dankbarkeit an.
24.4 Ἵνα δὲ μὴ ἐπὶ πλεῖόν σε
ἐγκόπτω, παρακαλῶ ἀκοῦσαί
σε ἡμῶν συντόμως τῇ σῇ
ἐπιεικείᾳ.
Damit ich nun dich nicht noch mehr aufhalte,
bitte ich dich, uns kurz in deiner
Freundlichkeit zu hören.
24.5 Εὑρόντες γὰρ τὸν ἄνδρα
τοῦτον λοιμόν, καὶ κινοῦντα
στάσιν πᾶσιν τοῖς Ἰουδαίοις τοῖς
κατὰ τὴν οἰκουμένην,
πρωτοστάτην τε τῆς τῶν
Ναζωραίων αἱρέσεως·
Denn wir fanden diesen Mann als eine Pest
und einen Aufstand erregend bei allen Juden
über den Erdkreis, sowie als Vorsteher der
Sekte der Nazarener,
24.6 ὃς καὶ τὸ ἱερὸν ἐπείρασεν
βεβηλῶσαι· ὃν καὶ
ἐκρατήσαμεν καὶ κατά τόν
ἡμέτερον νόμον ἠθελήσαμεν
κρίνειν
der sogar versuchte, das Heiligtum zu
entweihen, den wir auch festnahmen, und
ihn nach unserem Gesetz richten wollten.
24.7 παρελθὼν δὲ Λυσίας ὁ
χιλιαρχος μετὰ πολλῆς βίας ἐκ
τῶν χειρῶν ἡμῶν ἀπήγαγεν
κελεύσας τούς κατηγόρους
αὐτοῦ ἔρχεσθαι ἐπί σέ
Lysias, der Tribun, nun herzugekommen,
nahm ihn mit großer Gewalt aus unseren
Händen weg, seinen Anklägern befohlen, vor
dich zu kommen.
Da der Text ab καὶ κατά („und nach“) bis zum Ende von Vers 7 zwar von
vielen Handschriften nicht gelesen wird, aber dennoch aufgrund vieler
anderer auch zum Original gehören könnte, wird er hier aufgeführt, da er
vielleicht früh durch ein Überspringen einer Zeile ausgelassen worden
sein könnte. Er wird auch von Catenae und Chrysostomus gelesen. Die
Echtheit müssen weitere Forschungen zeigen.
24.8 παρ᾽ οὗ δυνήσῃ, αὐτὸς
ἀνακρίνας, περὶ πάντων τούτων
ἐπιγνῶναι ὧν ἡμεῖς
κατηγοροῦμεν αὐτοῦ.
Von dem du selbst, es selbst untersucht,
über alles diese (Dinge) Gewissheit erhalten
kannst, dessen wir ihn anklagen.
24.9 Συνεπέθεντο δὲ καὶ οἱ
Ἰουδαῖοι, φάσκοντες ταῦτα
οὕτως ἔχειν.
Es stimmten nun auch die Juden zu,
behauptend, diese (Dinge) verhielten sich so.
24.10 Ἀπεκρίθη δὲ ὁ Παῦλος,
νεύσαντος αὐτῷ τοῦ ἡγεμόνος
λέγειν, Ἐκ πολλῶν ἐτῶν ὄντα σε
κριτὴν τῷ ἔθνει τούτῳ
ἐπιστάμενος, εὐθυμότερον τὰ
περὶ ἐμαυτοῦ ἀπολογοῦμαι,
Es antwortete nun Paulus, der Herrscher ihm
ein Zeichen zu reden gegeben: Erfahrend,
dass du seit vielen Jahren für dieses Volk
Richter bist, verteidige ich die (Dinge) über
mich selbst zuversichtlicher,
24.11 δυναμένου σου γνῶναι
ὅτι οὐ πλείους εἰσίν μοι ἡμέραι
δεκαδύο, ἀφ᾽ ἧς ἀνέβην
προσκυνήσων ἐν Ἱερουσαλήμ·
wobei du erfahren kannst, dass es für mich
nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich
hinaufging, um in Jerusalem anzubeten.
24.12 καὶ οὔτε ἐν τῷ ἱερῷ
εὗρόν με πρός τινα
διαλεγόμενον ἢ ἐπισύστασιν
ποιοῦντα ὄχλου, οὔτε ἐν ταῖς
συναγωγαῖς, οὔτε κατὰ τὴν
πόλιν.
Und weder im Heiligtum fanden sie mich mit
jemandem auseinandersetzend oder einen
Auflauf der Menge machend, noch in den
Synagogen noch in der Stadt,
Würde der Vers oben gefehlt haben, müsste die Bestätigung der Anklage
von Paulus statt von Lysias kommen, auf die sich jeweils παρ᾽ οὗ („von
dem“) beziehen würde. Mit αὐτὸς ἀνακρίνας („es selbst untersucht“)
bezieht sich auf die erwartete Untersuchung durch Felix selbst.
Von hier bis Vers 27 folgt die Verteidigung von Paulus, der auf die
Erfahrung von Felix als Richter anspielt, die ihn zuversichtlicher macht,
ein gerechtes Urteil zu erhalten.
24.13 Οὔτε παραστῆσαί με
δύνανται περὶ ὧν νῦν
κατηγοροῦσίν μου.
noch können sie mich überführen, betreffs
der (Dinge), derer sie mich nun anklagen.
24.14 Ὁμολογῶ δὲ τοῦτό σοι,
ὅτι κατὰ τὴν ὁδὸν ἣν λέγουσιν
αἵρεσιν, οὕτως λατρεύω τῷ
πατρῴῳ θεῷ, πιστεύων πᾶσιν
τοῖς κατὰ τὸν νόμον καὶ τοῖς
προφήταις γεγραμμένοις·
Ich bekenne dir nun dies, dass ich gemäß
dem Weg, den sie eine Sekte nennen, so
dem väterlichen Gott diene, all dem
entsprechend des Gesetzes glaubend und
dem durch die Propheten Geschriebenen,
24.15 ἐλπίδα ἔχων εἰς τὸν θεόν,
ἣν καὶ αὐτοὶ οὗτοι
προσδέχονται, ἀνάστασιν
μέλλειν ἔσεσθαι νεκρῶν,
δικαίων τε καὶ ἀδίκων.
eine Hoffnung auf Gott habend, die auch sie
selbst erwarten, dass es eine Auferstehung
von Toten geben wird, sowohl von
Gerechten als auch Ungerechten.
24.16 Ἐν τούτῳ δὲ αὐτὸς ἀσκῶ,
ἀπρόσκοπον συνείδησιν ἔχων
πρὸς τὸν θεὸν καὶ τοὺς
ἀνθρώπους διὰ παντός.
In diesem nun übe ich mich selbst, ein
unverletztes Gewissen vor Gott und den
Menschen allezeit habend.
24.17 Δι᾽ ἐτῶν δὲ πλειόνων
παρεγενόμην ἐλεημοσύνας
ποιήσων εἰς τὸ ἔθνος μου καὶ
προσφοράς·
Nach mehreren Jahren nun kam ich an, um
Almosen für mein Volk und Darbringungen
zu machen,
24.18 ἐν οἷς εὗρόν με
ἡγνισμένον ἐν τῷ ἱερῷ, οὐ μετὰ
wobei sie mich gereinigt im Tempel fanden,
weder mit einer Menge noch mit Aufruhr etliche Juden aus Asien -,
Ἐν τούτῳ („in diesem“) könnte sich gut auf den Dienst für Gott im Vers
davor beziehen, weniger nach rechts verweisend, da dort ein Partizip
verwendet wird, das die Begleitumstände anzeigt. Die Subjektmarkierung
mit αὐτὸς („selbst“) dient offenbar zur Kontrastierung mit den Anklägern.
ὄχλου οὐδὲ μετὰ θορύβου,
τινὲς ἀπὸ τῆς Ἀσίας Ἰουδαῖοι·
24.19 οὓς δεῖ ἐπὶ σοῦ παρεῖναι
καὶ κατηγορεῖν εἴ τι ἔχοιεν πρός
με.
die vor dir anwesend sein und anklagen
sollten, wenn sie etwas gegen mich haben
sollten.
24.20 Ἢ αὐτοὶ οὗτοι
εἰπάτωσαν, τί εὗρον ἐν ἐμοὶ
ἀδίκημα, στάντος μου ἐπὶ τοῦ
συνεδρίου,
Oder diese selbst sollen sprechen, was sie
bei mir als Unrecht fanden, als ich stand vor
dem Synedrium stand,
24.21 ἢ περὶ μιᾶς ταύτης
φωνῆς, ἧς ἔκραξα ἑστὼς ἐν
αὐτοῖς, ὅτι Περὶ ἀναστάσεως
νεκρῶν ἐγὼ κρίνομαι σήμερον
ὑφ᾽ ὑμῶν.
außer wegen des einen Ausrufes, den ich
rief, unter ihnen stehend: Über eine
Auferstehung von Toten werde ich heute
von euch gerichtet!
24.22 Ακούσας δὲ ταῦτα ὁ
Φῆλιξ ἀνεβάλετο αὐτούς,
ἀκριβέστερον εἰδὼς τὰ περὶ τῆς
ὁδοῦ, εἰπών, Ὅταν Λυσίας ὁ
χιλίαρχος καταβῇ, διαγνώσομαι
τὰ καθ᾽ ὑμᾶς·
Diese (Dinge) nun gehört, wies sie Felix ab,
recht genau um die (Dinge) des Weges
wissend, sagend: Sobald der Tribun Lysias
herabkommt, werde ich die euch
betreffende (Sache) entscheiden;
Das Wort ἀνεβάλετο („er wies ab“) beschreibt die Zurückweisung eines
Anliegens. Vgl. Aesop, Fabulae 57.2,11: „ὡς οὖν ἐπέμενεν ὁ ἰατρὸς
ἐκβιάζων αὐτήν, ἐκείνη δὲ ἀνεβάλλετο, ἀπήγαγεν αὐτὴν
πρὸς τοὺς ἄρχοντας „Als nun der Arzt sie nötigte, jene es aber
zurückwies, brachte er sie zu den Richtern“.
24.23 διαταξάμενός τε τῷ
ἑκατοντάρχῃ τηρεῖσθαι τὸν
Παῦλον, ἔχειν τε ἄνεσιν, καὶ
μηδένα κωλύειν τῶν ἰδίων
sowie den Hundertschaftsführer
angewiesen, Paulus zu bewachen, sowie
Erleichterung zu haben, und niemanden von
dessen Seinen zu hindern, ihn zu
unterstützen oder zu ihm zu kommen.
Nach der direkten Rede führt Lukas von διαταξάμενός („angewiesen“)
abhängig die Infinitive τηρεῖσθαι („bewachen“) ἔχειν („zu haben“) und
κωλύειν („zu hindern“), von dem zwei weitere Infinitive abhängen, an,
die den Inhalt der Anweisung zeigen.
Lukas gebraucht mit στάντος μου („als ich stand“) einen Genitivus
absolutus, da das Subjekt im Hauptsatz von „sie“ zu „ich“ wechselt, was
damit deutlicher wird.
αὐτοῦ ὑπηρετεῖν ἢ
προσέρχεσθαι αὐτῷ.
24.24 Μετὰ δὲ ἡμέρας τινάς,
παραγενόμενος ὁ Φῆλιξ σὺν
Δρουσίλλῃ τῇ γυναικὶ οὔσῃ
Ἰουδαίᾳ, μετεπέμψατο τὸν
Παῦλον, καὶ ἤκουσεν αὐτοῦ
περὶ τῆς εἰς χριστὸν πίστεως.
Nach etlichen Tagen nun ließ Felix,
angekommen mit Drusilla, seiner Frau, eine
Jüdin seiend, Paulus herschicken. Und er
hörte ihn über den Glauben an Christus.
24.25 Διαλεγομένου δὲ αὐτοῦ
περὶ δικαιοσύνης καὶ
ἐγκρατείας καὶ τοῦ κρίματος
τοῦ μέλλοντος ἔσεσθαι,
ἔμφοβος γενόμενος ὁ Φῆλιξ
ἀπεκρίθη, Τὸ νῦν ἔχον
πορεύου· καιρὸν δὲ μεταλαβὼν
μετακαλέσομαί σε·
Als er sich aber über Gerechtigkeit und
Selbstbeherrschung und das künftig sein
werdende Gericht beredete, geriet Felix in
Furcht und antwortete: Für den Moment
gehe hin! Wenn ich aber Zeit habe, werde
ich dich herrufen,
24.26 ἅμα καὶ ἐλπίζων ὅτι
χρήματα δοθήσεται αὐτῷ ὑπὸ
τοῦ Παύλου, ὅπως λύσῃ αὐτόν·
διὸ καὶ πυκνότερον αὐτὸν
μεταπεμπόμενος ὡμίλει αὐτῷ.
gleichzeitig auch hoffend, dass ihm von
Paulus Geld gegeben werde, damit er ihn
losgäbe. Deshalb auch, ihn regelmäßig
herschickend, war er sich mit ihm
unterhaltend.
24.27 Διετίας δὲ πληρωθείσης,
ἔλαβεν διάδοχον ὁ Φῆλιξ
Πόρκιον Φῆστον· θέλων τε
χάριτας καταθέσθαι τοῖς
Zwei Jahre nun erfüllt, bekam Felix Porcius
Festus als Nachfolger. Und Felix, sich bei den
Zum Idiom τὸ νῦν ἔχον („für den Moment“) vgl. Aristea Epistula 198.2:
ἐπερωτήσας δὲ ἔτι ἕνα καταλήξω τὸ νῦν ἔχον, ἵνα καὶ πρὸς
τὸ τέρπεσθαι τραπέντες ἡδέως διεξάγωμεν· „Noch eine Frage gestellt,
werde ich für den Moment aufhören, damit wir uns dem Genuss des
Festes zuwenden und eine angenehme Zeit verbringen“.
Ἰουδαίοις ὁ Φῆλιξ κατέλιπεν τὸν Juden zu Dank verpflichten wollend,
Παῦλον δεδεμένον.
hinterließ er den Paulus gefangen.
25.1 Φῆστος οὖν ἐπιβὰς τῇ
ἐπαρχίᾳ, μετὰ τρεῖς ἡμέρας
ἀνέβη εἰς Ἱεροσόλυμα ἀπὸ
Καισαρείας.
Festus also, in der Provinz angekommen,
ging nach drei Tagen hinauf nach Jerusalem
von Cäsaräa.
25.2 Ἐνεφάνισαν δὲ αὐτῷ ὁ
ἀρχιερεὺς καὶ οἱ πρῶτοι τῶν
Ἰουδαίων κατὰ τοῦ Παύλου, καὶ
παρεκάλουν αὐτόν,
Es machten ihm nun die Hohenpriester und
die Ersten der Juden eine Anzeige gegen
Paulus und waren ihn bittend,
25.3 αἰτούμενοι χάριν κατ᾽
αὐτοῦ, ὅπως μεταπέμψηται
αὐτὸν εἰς Ἱερουσαλήμ, ἐνέδραν
ποιοῦντες ἀνελεῖν αὐτὸν κατὰ
τὴν ὁδόν.
Gunst bei ihm begehrend, damit er ihn nach
Jerusalem herschicke, einen Hinterhalt
machend, ihn auf dem Weg zu beseitigen.
25.4 Ὁ μὲν οὖν Φῆστος
ἀπεκρίθη, τηρεῖσθαι τὸν
Παῦλον ἐν Καισαρείᾳ, ἑαυτὸν
δὲ μέλλειν ἐν τάχει
ἐκπορεύεσθαι.
Festus antwortete also nun, dass Paulus in
Cäsarea bewacht werde, er selbst aber wolle
in Kürze hinausgehen.
25.5 Οἱ οὖν δυνατοὶ ἐν ὑμῖν,
φησίν, συγκαταβάντες, εἴ τι
ἐστὶν ἐν τῷ ἀνδρὶ τούτῳ,
κατηγορείτωσαν αὐτοῦ.
Die Mächtigen also unter euch, sagt er,
sollen mit hinabkommen und, wenn etwas
an diesem Mann unstatthaft ist, ihn
anklagen.
Ab hier wird die Verteidigung von Paulus beschrieben.
25.6 Διατρίψας δὲ ἐν αὐτοῖς
ἡμέρας πλείους ἢ δέκα,
καταβὰς εἰς Καισάρειαν, τῇ
ἐπαύριον καθίσας ἐπὶ τοῦ
βήματος ἐκέλευσεν τὸν Παῦλον
ἀχθῆναι.
Bei ihnen aber nicht mehr als acht oder zehn
Tage verweilt, am folgenden (Tag) nach
Cäsarea hinabgestiegen, sich auf die
(Richter)tribüne gesetzt, befahl er, dass
Paulus vorgeführt werde.
25.7 Παραγενομένου δὲ αὐτοῦ,
περιέστησαν οἱ ἀπὸ
Ἱεροσολύμων καταβεβηκότες
Ἰουδαῖοι, πολλὰ καὶ βαρέα
αἰτιώματα φέροντες κατὰ τοῦ
Παύλου, ἃ οὐκ ἴσχυον
ἀποδεῖξαι,
Als er nun angekommen war, umstellten ihn
die von Jerusalem herabgekommenen Juden
und brachten viele und schwere
Beschuldigungen gegen Paulus vorbringend,
die sie nicht zu beweisen vermochten,
25.8 ἀπολογουμένου αὐτοῦ ὅτι
Οὔτε εἰς τὸν νόμον τῶν
Ἰουδαίων, οὔτε εἰς τὸ ἱερόν,
οὔτε εἰς Καίσαρά τι ἥμαρτον.
während er sich verteidigte: Weder gegen
das Gesetz der Juden noch gegen das
Heiligtum noch gegen (den) Kaiser sündigte
ich etwas.
25.9 Ὁ Φῆστος δὲ τοῖς
Ἰουδαίοις θέλων χάριν
καταθέσθαι, ἀποκριθεὶς τῷ
Παύλῳ εἶπεν, Θέλεις εἰς
Ἱεροσόλυμα ἀναβάς, ἐκεῖ περὶ
τούτων κρίνεσθαι ἐπ᾽ ἐμοῦ;
Festus nun, der sich bei den Juden in Gunst
setzen wollte, sagte, geantwortet, Paulus:
Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und
dort darüber vor mir gerichtet werden?
25.10 Εἶπεν δὲ ὁ Παῦλος, Ἐπὶ
τοῦ βήματος Καίσαρος ἑστώς
εἰμι, οὗ με δεῖ κρίνεσθαι·
Es sagte nun Paulus: An der (Richter)tribüne
des Kaisers stehe ich, wo ich gerichtet
Ἰουδαίους οὐδὲν ἠδίκησα, ὡς
καὶ σὺ κάλλιον ἐπιγινώσκεις.
werden muss. Juden tat ich kein Unrecht,
wie auch du recht gut weißt.
25.11 Εἰ μὲν γὰρ ἀδικῶ καὶ
ἄξιον θανάτου πέπραχά τι, οὐ
παραιτοῦμαι τὸ ἀποθανεῖν· εἰ
δὲ οὐδέν ἐστιν ὧν οὗτοι
κατηγοροῦσίν μου, οὐδείς με
δύναται αὐτοῖς χαρίσασθαι.
Καίσαρα ἐπικαλοῦμαι.
Wenn ich nun Unrecht tue und etwas
Todeswürdiges getan habe, lehne ich das
Sterben nicht ab. Wenn es aber nichts ist,
dessen diese mich anklagen, kann keiner
mich ihnen preisgeben. Ich rufe den Kaiser
an!
25.12 Τότε ὁ Φῆστος
Dann kam Festus mit dem Rat zusammen,
συλλαλήσας μετὰ τοῦ
geantwortet: Auf den Kaiser hast du dich
συμβουλίου ἀπεκρίθη, Καίσαρα berufen, zum Kaiser sollst du gehen.
ἐπικέκλησαι; Ἐπὶ Καίσαρα
πορεύσῃ.
25.13 Ἡμερῶν δὲ διαγενομένων
τινῶν, Ἀγρίππας ὁ βασιλεὺς καὶ
Βερνίκη κατήντησαν εἰς
Καισάρειαν, ἀσπασάμενοι τὸν
Φῆστον.
Als nun etliche Tage vergangen waren,
kamen der König Agrippa und Bernike nach
Cäsarea, Festus begrüßend.
25.14 Ὡς δὲ πλείους ἡμέρας
διέτριβεν ἐκεῖ, ὁ Φῆστος τῷ
βασιλεῖ ἀνέθετο τὰ κατὰ τὸν
Παῦλον, λέγων, Ἀνήρ τίς ἐστιν
καταλελειμμένος ὑπὸ Φήλικος
δέσμιος,
Als sie aber mehrere Tage dort verweilend
waren, legte Festus dem König die Sache des
Paulus vor und sprach: Ein gewisser Mann ist
von Felix gefangen zurückgelassen worden,
25.15 περὶ οὗ, γενομένου μου
εἰς Ἱεροσόλυμα, ἐνεφάνισαν οἱ
ἀρχιερεῖς καὶ οἱ πρεσβύτεροι
τῶν Ἰουδαίων, αἰτούμενοι κατ᾽
αὐτοῦ δίκην.
wegen dem, als ich in Jerusalem war, die
Hohenpriester und die Ältesten der Juden
Anzeige machten, ein Urteil gegen ihn
fordernd,
25.16 Πρὸς οὓς ἀπεκρίθην, ὅτι
οὐκ ἔστιν ἔθος Ῥωμαίοις
χαρίζεσθαί τινα ἄνθρωπον εἰς
ἀπώλειαν, πρὶν ἢ ὁ
κατηγορούμενος κατὰ
πρόσωπον ἔχοι τοὺς
κατηγόρους, τόπον τε
ἀπολογίας λάβοι περὶ τοῦ
ἐγκλήματος.
auf die ich antwortete: Nicht ist es Sitte bei
(den) Römern, irgendeinen Menschen dem
Verderben preiszugeben, ehe der
Angeklagte die Ankläger vor Angesicht hat
sowie Raum zur Verteidigung erhält
gegenüber der Anklage.
25.17 Συνελθόντων οὖν αὐτῶν
ἐνθάδε, ἀναβολὴν μηδεμίαν
ποιησάμενος, τῇ ἑξῆς καθίσας
ἐπὶ τοῦ βήματος, ἐκέλευσα
ἀχθῆναι τὸν ἄνδρα·
Als sie also nach hier zusammenkamen,
keinen Aufschub gemacht, am nächsten
(Tag) mich auf die Richter(tribüne) gesetzt,
befahl ich, dass der Mann vorgeführt werde.
25.18 περὶ οὗ σταθέντες οἱ
κατήγοροι οὐδεμίαν αἰτίαν
ἐπέφερον ὧν ὑπενόουν ἐγώ,
Um ihn sich stellend, brachten die Ankläger
keine Schuld vor von Schandtaten, die ich
vermutend war.
25.19 ζητήματα δέ τινα περὶ
τῆς ἰδίας δεισιδαιμονίας εἶχον
Sie hatten aber etliche Streitfragen gegen
ihn wegen ihres eigenen Gottesdienstes und
πρὸς αὐτόν, καὶ περί τινος
Ἰησοῦ τεθνηκότος, ὃν ἔφασκεν
ὁ Παῦλος ζῇν.
wegen eines gewissen Jesus, der gestorben
ist, von welchem Paulus sagt, er lebe.
25.20 Απορούμενος δὲ ἐγὼ τὴν
περὶ τούτου ζήτησιν, ἔλεγον, εἰ
βούλοιτο πορεύεσθαι εἰς
Ἱερουσαλήμ, κἀκεῖ κρίνεσθαι
περὶ τούτων.
Ratlos nun über die Auseinandersetzung
wegen dieser (Dinge), sagte ich, ob er nach
Jerusalem gehen und dort gerichtet werden
wolle wegen dieser (Dinge).
25.21 Τοῦ δὲ Παύλου
ἐπικαλεσαμένου τηρηθῆναι
αὐτὸν εἰς τὴν τοῦ Σεβαστοῦ
διάγνωσιν, ἐκέλευσα τηρεῖσθαι
αὐτόν, ἕως οὗ πέμψω αὐτὸν
πρὸς Καίσαρα.
Als nun Paulus Berufung einlegte und
forderte, dass er bis zur Entscheidung der
Majestät behalten würde, befahl ich, ihn zu
verwahren, bis ich ihn zum Kaiser senden
werde.
25.22 Ἀγρίππας δὲ πρὸς τὸν
Φῆστον ἔφη, Ἐβουλόμην καὶ
αὐτὸς τοῦ ἀνθρώπου ἀκοῦσαι.
Ὁ δέ, Αὔριον, φησίν, ἀκούσῃ
αὐτοῦ.
Agrippa nun sagte zu Festus: Ich war auch
selbst den Menschen hören wünschend.
Morgen, sagt er, wirst du ihn hören!
25.23 Τῇ οὖν ἐπαύριον,
ἐλθόντος τοῦ Ἀγρίππα καὶ τῆς
Βερνίκης μετὰ πολλῆς
φαντασίας, καὶ εἰσελθόντων εἰς
τὸ ἀκροατήριον, σύν τε τοῖς
χιλιάρχοις καὶ ἀνδράσιν τοῖς
κατ᾽ ἐξοχὴν οὖσιν τῆς πόλεως,
Als also des folgenden Tages Agrippa und
Bernike mit großem Prunk gekommen und
mit den Tribunen und den vornehmsten
Männern der Stadt in den Verhörsaal
eingetreten waren und Festus Befehl
gegeben hatte, wurde Paulus vorgeführt.
καὶ κελεύσαντος τοῦ Φήστου,
ἤχθη ὁ Παῦλος.
25.24 Καί φησιν ὁ Φῆστος,
Ἀγρίππα βασιλεῦ, καὶ πάντες οἱ
συμπαρόντες ἡμῖν ἄνδρες,
θεωρεῖτε τοῦτον περὶ οὗ πᾶν τὸ
πλῆθος τῶν Ἰουδαίων ἐνέτυχόν
μοι ἔν τε Ἱεροσολύμοις καὶ
ἐνθάδε, ἐπιβοῶντες μὴ δεῖν ζῇν
αὐτὸν μηκέτι.
Und es sagt Festus: König Agrippa und alle
mit uns anwesenden Männer, seht diesen,
dessentwegen die ganze Menge der Juden
mich in Jerusalem anging und hier, rufend,
er dürfe nicht mehr leben.
25.25 Ἐγὼ δὲ καταλαβόμενος
μηδὲν ἄξιον θανάτου αὐτὸν
πεπραχέναι, καὶ αὐτοῦ δὲ
τούτου ἐπικαλεσαμένου τὸν
Σεβαστόν, ἔκρινα πέμπειν
αὐτόν.
Ich nun, begriffen, dass er nichts
Todeswürdiges getan hat, beschloss, als
dieser selbst nun die Majestät anrief, (ihn) zu
schicken.
25.26 Περὶ οὗ ἀσφαλές τι
γράψαι τῷ κυρίῳ οὐκ ἔχω. Διὸ
προήγαγον αὐτὸν ἐφ᾽ ὑμῶν, καὶ
μάλιστα ἐπὶ σοῦ, βασιλεῦ
Ἀγρίππα, ὅπως τῆς ἀνακρίσεως
γενομένης σχῶ τι γράψαι.
Wegen diesem habe ich nicht etwas Sicheres
dem Herrn zu schreiben, deshalb führte ich
ihn vor euch und besonders vor dich, König
Agrippa, damit ich nach geschehenem
Verhör etwas habe, was ich schreiben
werde.
25.27 Ἄλογον γάρ μοι δοκεῖ,
πέμποντα δέσμιον, μὴ καὶ τὰς
κατ᾽ αὐτοῦ αἰτίας σημᾶναι.
Denn es scheint mir unlogisch, einen
Gefangenen zu senden und nicht auch die
gegen ihn vorliegende Schuld anzuzeigen.
26.1 Ἀγρίππας δὲ πρὸς τὸν
Παῦλον ἔφη, Ἐπιτρέπεταί σοι
ὑπὲρ σεαυτοῦ λέγειν. Τότε ὁ
Παῦλος ἀπελογεῖτο, ἐκτείνας
τὴν χεῖρα,
Agrippa nun sprach zu Paulus: Es ist dir
erlaubt, für dich selbst zu reden. Darauf
(begann) Paulus sich zu verteidigen, die
Hand ausgestreckt:
26.2 Περὶ πάντων ὧν
ἐγκαλοῦμαι ὑπὸ Ἰουδαίων,
βασιλεῦ Ἀγρίππα, ἥγημαι
ἐμαυτὸν μακάριον ἐπὶ σοῦ
μέλλων ἀπολογεῖσθαι σήμερον·
Wegen allem, wessen ich von Juden
angeklagt werde, König Agrippa, habe ich
mich für glücklich befunden, vor dir mich
heute verteidigen zu sollen,
26.3 μάλιστα γνώστην ὄντα σὲ
πάντων τῶν κατὰ Ἰουδαίους
ἠθῶν τε καὶ ζητημάτων· διὸ
δέομαί σου, μακροθύμως
ἀκοῦσαί μου.
besonders da du Kenner bist aller Sitten bei
(den) Juden und auch Streitfragen, deshalb
bitte ich, großmütig mich anzuhören.
26.4 Τὴν μὲν οὖν βίωσίν μου
τὴν ἐκ νεότητος, τὴν ἀπ᾽ ἀρχῆς
γενομένην ἐν τῷ ἔθνει μου ἐν
Ἱεροσολύμοις, ἴσασιν πάντες οἱ
Ἰουδαῖοι,
Meinen Lebenswandel nun von Jugend auf,
der von Anfang an unter meinem Volk in
Jerusalem gewesen ist, wissen all die Juden,
26.5 προγινώσκοντές με
ἄνωθεν, ἐὰν θέλωσιν
μαρτυρεῖν, ὅτι κατὰ τὴν
mich von früher her kennend, wenn sie
Zeugnis geben wollen, dass ich nach der
Von hier bis zum Vers 32 folgt die Verteidigungsrede von Paulus vor
noblem Publikum. Das Imperfekt ἀπελογεῖτο (“er (begann) sich zu
verteidigen”) zeigt den Anfang einer längeren Rede. Paulus streckt wohl
dabei die Hand aus, um anzuzeigen, dass er nun reden würde.
ἀκριβεστάτην αἵρεσιν τῆς
ἡμετέρας θρησκείας ἔζησα
Φαρισαῖος.
genauesten Richtung unserer Frömmigkeit
lebte als Pharisäer.
26.6 Καὶ νῦν ἐπ᾽ ἐλπίδι τῆς
πρὸς τοὺς πατέρας ἐπαγγελίας
γενομένης ὑπὸ τοῦ θεοῦ
ἕστηκα κρινόμενος,
Und nun stehe ich vor Gericht wegen der
Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter
geschehene Verheißung,
26.7 εἰς ἣν τὸ δωδεκάφυλον
ἡμῶν ἐν ἐκτενείᾳ νύκτα καὶ
ἡμέραν λατρεῦον ἐλπίζει
καταντῆσαι· περὶ ἧς ἐλπίδος
ἐγκαλοῦμαι, βασιλεῦ Ἀγρίππα,
ὑπὸ Ἰουδαίων.
zu der unser Zwölfstämmevolk, in Ausdauer
Nacht und Tag dienend, hinzugelangen hofft.
Wegen dieser Hoffnung werde ich angeklagt
König Agrippa, von Juden.
26.8 Τί ἄπιστον κρίνεται παρ᾽
ὑμῖν, εἰ ὁ θεὸς νεκροὺς ἐγείρει;
Warum wird es als unglaubhaft beurteilt bei
euch, wenn Gott Tote erweckt?
26.9 Εγὼ μὲν οὖν ἔδοξα ἐμαυτῷ Ich also nun meinte für mich, gegen den
πρὸς τὸ ὄνομα Ἰησοῦ τοῦ
Namen von Jesus, dem Nazareners, viel
Ναζωραίου δεῖν πολλὰ ἐναντία Feindliches tun zu müssen,
πρᾶξαι·
26.10 ὃ καὶ ἐποίησα ἐν
Ἱεροσολύμοις, καὶ πολλοὺς τῶν
ἁγίων ἐγὼ φυλακαῖς
κατέκλεισα, τὴν παρὰ τῶν
ἀρχιερέων ἐξουσίαν λαβών,
was ich auch in Jerusalem tat, und viele der
Heiligen schloss ich in Gefängnisse ein, von
den Hohenpriestern Vollmacht bekommen.
Und wenn sie umgebracht wurden, so gab
ich meine Stimme dazu.
ἀναιρουμένων τε αὐτῶν
κατήνεγκα ψῆφον.
26.11 Καὶ κατὰ πάσας τὰς
συναγωγὰς πολλάκις τιμωρῶν
αὐτούς, ἠνάγκαζον
βλασφημεῖν· περισσῶς τε
ἐμμαινόμενος αὐτοῖς, ἐδίωκον
ἕως καὶ εἰς τὰς ἔξω πόλεις.
Und in allen Synagogen sie oftmals strafend,
zwang ich sie zu lästern. Und über die
Maßen gegen sie rasend, verfolgte ich sie
sogar bis in die ausländischen Städte.
26.12 Εν οἷς καὶ πορευόμενος
εἰς τὴν Δαμασκὸν μετ᾽ ἐξουσίας
καὶ ἐπιτροπῆς τῆς παρὰ τῶν
ἀρχιερέων,
Und als ich, damit beschäftigt, mit Gewalt
und Vollmacht von den Hohenpriestern nach
Damaskus reiste,
26.13 ἡμέρας μέσης, κατὰ τὴν
ὁδὸν εἶδον, βασιλεῦ,
οὐρανόθεν ὑπὲρ τὴν
λαμπρότητα τοῦ ἡλίου,
περιλάμψαν με φῶς καὶ τοὺς
σὺν ἐμοὶ πορευομένους.
sah ich mitten am Tag auf dem Weg, König,
vom Himmel her über den Glanz der Sonne
hinaus ein Licht, umstrahlend mich und die
mit mir Gehenden.
26.14 Πάντων δὲ καταπεσόντων
ἡμῶν εἰς τὴν γῆν, ἤκουσα
φωνὴν λαλοῦσαν πρός με καὶ
λέγουσαν τῇ Ἑβραΐδι διαλέκτῳ,
Σαούλ, Σαούλ, τί με διώκεις;
Σκληρόν σοι πρὸς κέντρα
λακτίζειν.
Als wir aber alle zur Erde niedergefallen
waren, hörte ich eine Stimme in hebräischer
Mundart zu mir sprechen: Saul, Saul, was
verfolgst du mich? Es ist hart für dich, gegen
den Stachel auszuschlagen.
26.15 Ἐγὼ δὲ εἶπον, Τίς εἶ,
κύριε; Ὁ δὲ εἶπεν, Ἐγώ εἰμι
Ἰησοῦς ὃν σὺ διώκεις.
Ich nun sagte: Wer bist du, Herr? Der Herr
nun sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
26.16 Ἀλλὰ ἀνάστηθι, καὶ στῆθι
ἐπὶ τοὺς πόδας σου· εἰς τοῦτο
γὰρ ὤφθην σοι,
προχειρίσασθαί σε ὑπηρέτην
καὶ μάρτυρα ὧν τε εἶδες ὧν τε
ὀφθήσομαί σοι,
Aber richte dich auf und stelle dich auf deine
Füße. Denn hierzu bin ich dir erschienen,
dich zu einem Diener und Zeugen zu
verordnen, sowohl dessen, was du gesehen
hast, als auch worin ich dir erscheinen
werde,
26.17 ἐξαιρούμενός σε ἐκ τοῦ
λαοῦ καὶ τῶν ἐθνῶν, εἰς οὓς
ἐγώ σε ἀποστέλλω,
dich aus dem Volk und aus den Nationen
herausnehmend, zu denen ich dich
hinschicke,
26.18 ἀνοῖξαι ὀφθαλμοὺς
αὐτῶν, τοῦ ὑποστρέψαι ἀπὸ
σκότους εἰς φῶς καὶ τῆς
ἐξουσίας τοῦ Σατανᾶ ἐπὶ τὸν
θεόν, τοῦ λαβεῖν αὐτοὺς
ἄφεσιν ἁμαρτιῶν, καὶ κλῆρον
ἐν τοῖς ἡγιασμένοις πίστει τῇ
εἰς ἐμέ.
ihre Augen aufzutun, damit sie sich
bekehren von der Finsternis zum Licht und
von der Gewalt des Satans zu Gott, auf dass
sie Vergebung der Sünden empfangen und
ein Erbe unter denen, die durch den Glauben
an mich geheiligt sind.
26.19 Ὅθεν, βασιλεῦ Ἀγρίππα,
οὐκ ἐγενόμην ἀπειθὴς τῇ
οὐρανίῳ ὀπτασίᾳ,
Daher, König Agrippa, wurde ich der
himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam,
26.20 ἀλλὰ τοῖς ἐν Δαμασκῷ
πρῶτον καὶ Ἱεροσολύμοις, εἰς
πᾶσάν τε τὴν χώραν τῆς
sondern denen in Damaskus zuerst und in
Jerusalem sowie über das ganze Land der
Juden (hin) und den Völkern verkündete ich,
Ἰουδαίας, καὶ τοῖς ἔθνεσιν,
ἀπαγγέλλων μετανοεῖν, καὶ
ἐπιστρέφειν ἐπὶ τὸν θεόν, ἄξια
τῆς μετανοίας ἔργα
πράσσοντας.
sie sollten umkehren und sich hinwenden zu
Gott, der Umkehr würdige Werke tuend.
26.21 Ἕνεκα τούτων οἱ Ἰουδαῖοί
με συλλαβόμενοι ἐν τῷ ἱερῷ
ἐπειρῶντο διαχειρίσασθαι.
Wegen (diesen) Dingen waren die Juden
versuchend, mich im Heiligtum ergriffen,
versuchend, Hand an mich zu legen.
26.22 Ἐπικουρίας οὖν τυχὼν τῆς
παρὰ τοῦ θεοῦ, ἄχρι τῆς
ἡμέρας ταύτης ἕστηκα
μαρτυρόμενος μικρῷ τε καὶ
μεγάλῳ, οὐδὲν ἐκτὸς λέγων ὧν
τε οἱ προφῆται ἐλάλησαν
μελλόντων γίνεσθαι καὶ
Μωϋσῆς,
Da mir also Beistand von Gott zuteil wurde,
stehe ich bis zu diesem Tage (da), bezeugend
sowohl Kleinen als auch Großen, indem ich
nichts sage außer dem, was auch die
Propheten und Moses geredet haben, dass
es geschehen werde,
26.23 εἰ παθητὸς ὁ χριστός, εἰ
πρῶτος ἐξ ἀναστάσεως νεκρῶν
φῶς μέλλει καταγγέλλειν τῷ
λαῷ καὶ τοῖς ἔθνεσιν.
nämlich, dass Christus leiden sollte, dass er
als Erster durch Totenauferstehung Licht
verkünden sollte, sowohl dem Volk als auch
den Nationen.
26.24 Ταῦτα δὲ αὐτοῦ
ἀπολογουμένου, ὁ Φῆστος
μεγάλῃ τῇ φωνῇ ἔφη, Μαίνῃ,
Παῦλε· τὰ πολλά σε γράμματα
εἰς μανίαν περιτρέπει.
Als er nun diese (Dinge) zur Verteidigung
gesagt hatte, sagt Festus mit lauter Stimme:
Du spinnst, Paulus! Die viele Gelehrsamkeit
versetzt dich in Wahnsinn.
26.25 Ὁ δέ, Οὐ μαίνομαι,
φησίν, κράτιστε Φῆστε, ἀλλὰ
ἀληθείας καὶ σωφροσύνης
ῥήματα ἀποφθέγγομαι.
Paulus nun sagte: Ich spinne nicht,
vortrefflichster Festus, sondern Aussprüche
der Wahrheit und der Besonnenheit äußere
ich.
26.26 Επίσταται γὰρ περὶ
τούτων ὁ βασιλεύς, πρὸς ὃν καὶ
παρρησιαζόμενος λαλῶ·
λανθάνειν γὰρ αὐτόν τι τούτων
οὐ πείθομαι οὐδέν· οὐ γὰρ ἐν
γωνίᾳ πεπραγμένον τοῦτο.
Denn der König weiß um diese (Dinge), zu
welchem ich auch mit Freimütigkeit rede.
Denn ich bin überzeugt, dass ihm nichts
hiervon verborgen ist, denn nicht in einer
Ecke ist dies geschehen.
26.27 Πιστεύεις, βασιλεῦ
Ἀγρίππα, τοῖς προφήταις; Οἶδα
ὅτι πιστεύεις.
Glaubst du, König Agrippa, den Propheten?
Ich weiß, dass du glaubst!
26.28 Ὁ δὲ Ἀγρίππας πρὸς τὸν
Παῦλον ἔφη, Ἐν ὀλίγῳ με
πείθεις Χριστιανὸν γενέσθαι.
Agrippa nun sagte zu Paulus: In kurzem
überredest du mich, Christ zu werden.
26.29 Ὁ δὲ Παῦλος εἶπεν,
Εὐξαίμην ἂν τῷ θεῷ, καὶ ἐν
ὀλίγῳ καὶ ἐν πολλῷ οὐ μόνον
σε, ἀλλὰ καὶ πάντας τοὺς
ἀκούοντάς μου σήμερον,
γενέσθαι τοιούτους ὁποῖος
κἀγώ εἰμι, παρεκτὸς τῶν
δεσμῶν τούτων.
Paulus nun sagte: Ich begehre bei Gott, dass
über kurz oder lang nicht allein du, sondern
auch alle, die mich heute hören, solche
würden, wie auch ich bin, ausgenommen
dieser Bande.
26.30 Καὶ ταῦτα εἰπόντος
αὐτοῦ, ἀνέστη ὁ βασιλεὺς καὶ ὁ
ἡγεμών, ἥ τε Βερνίκη, καὶ οἱ
συγκαθήμενοι αὐτοῖς·
Und als er dies sagte, stand der König auf
und der Landpfleger und Bernike und die bei
ihnen Sitzenden.
26.31 καὶ ἀναχωρήσαντες
ἐλάλουν πρὸς ἀλλήλους,
λέγοντες ὅτι Οὐδὲν θανάτου
ἄξιον ἢ δεσμῶν πράσσει ὁ
ἄνθρωπος οὗτος.
Und sich zurückgezogen, waren sie
zueinander redend, sagend: Nichts des
Todes oder Fesseln Würdiges tut dieser
Mensch!
26.32 Αγρίππας δὲ τῷ Φήστῳ
ἔφη, Ἀπολελύσθαι ἐδύνατο ὁ
ἄνθρωπος οὗτος, εἰ μὴ
ἐπεκέκλητο Καίσαρα.
Agrippa nun sagte Festus: Es könnte dieser
Mann freigelassen werden, wenn er sich
nicht auf den Kaiser berufen hätte!
27.1 Ως δὲ ἐκρίθη τοῦ ἀποπλεῖν
ἡμᾶς εἰς τὴν Ἰταλίαν,
παρεδίδουν τόν τε Παῦλον καί
τινας ἑτέρους δεσμώτας
ἑκατοντάρχῃ, ὀνόματι Ἰουλίῳ,
σπείρης Σεβαστῆς.
Als es nun beschlossen war, dass wir nach
Italien absegeln, überlieferten sie den Paulus
und etliche andere Gefangene einem
Hundertschaftsführer mit Namen Julius von
der Kohorte des Augustus.
Von nun an wird die Reise von Paulus nach Rom beschrieben, die am
Ende des Buchs in Rom endet. Der Text ist teilweise schwieriger, da
spezifische Termini aus der Schifffahrt und Geographie gebraucht
wurden, zudem der elaborierte Stil von Lukas, sodass man dies nicht zu
einfach übersetzen kann, aber auch die Überzeugung bekommt, dass der
Autor Augenzeuge war, da sonst die Details und Namen und Orte nicht zu
erklären waren. Zunächst berichtet Lukas von der Reise von Cäsarea bis
Kreta (Verse 1-8). Ως (“als”) ist temporal, substantivierte Infinitiv τοῦ
ἀποπλεῖν (“dass wir absegeln”) ist eine Angabe der Absicht (final). Ein
Hundertschaftsführer ist nach römischer Terminologie ein Centurion
(centum = hundert). Valerius Maximus, Facta et Dicta Memorabilia 9.15.
erwähnt möglicherweise die Kohorte des Augustus: “Eodem praeside rei
publicae in consimili mendacio muliebris temeritas Mediolani repressa
est. si quidem cum se pro Rubria quaedam, perinde ac falso credita esset
incendio perisse, nihil ad se pertinentibus bonis insereret neque ei aut
tractus eius splendidi testes aut cohortis Augustae fauor deesset, propter
inexpugnabilem Caesaris constantiam inrita nefarii propositi abiit”. Da
der Kaiser selber das Oberhaupt der Republik war, wurde eine Frau aus
Mailand, die sich einer ganz ähnlichen Lüge schuldig gemacht hatte, für
ihre Unverschämtheit bestraft. Wenn es stimmt, daß eine solche Frau,
die sich als Rubria ausgab und den Anschein erweckt hatte, sie sei
fälschlicherweise bei einer Feuersbrunst ums Leben gekommen,
versuchte, sich als Anwärterin aufs Erbe einzuschleichen, das ihr gar nicht
zustand, so fehlte es ihr weder an glänzenden Zeugen für diesen Vorgang
noch an der Gunst der Kohorte des Augustus; aufgrund der
unbesieglichen Standhaftigkeit des Kaisers musste sie unverrichteter
Dinge bezüglich ihres schändlichen Plans von dannen gehen. Die Kohorte
wird in zahlreichen anderen Fragmenten aus dem zweiten Jahrhundert
erwähnt: “Pridianum cohortis I Augustae praetoriae Lusitanorum
equitatae Arsinoites”. Es handelte sich in dem Beispiel um eine berittene
Prätorianerkohorte zum Schutz des Kaisers und somit um eine
Eliteeinheit. In Israel gibt es eine Inschrift, die die Stationierung dieser
Spezialeinheit belegt: “ […] mil(ites) et equ[i]tes | coh(ortis) I Aug(ustae)
| Canathen(orum) | e(t) T(r)acho(n)it(arum) | fece[runt]” (“die Soldaten
und Reiter der ersten Kohorte des Kaisers Canathenorum et
Trachnonitarum machten dies”.
27.2 Ἐπιβάντες δὲ πλοίῳ
Ἀδραμυττηνῷ, μέλλοντες πλεῖν
τοὺς κατὰ τὴν Ἀσίαν τόπους,
ἀνήχθημεν, ὄντος σὺν ἡμῖν
Ein adramytisches Schiff nun bestiegen, das
die Orte um Asien entlang segeln sollte, mit
uns seiend, war Aristarchus, ein Mazedonier
aus Thessalonich.
Adramyttion, von woher das Schiff herkam, liegt im Westen der heutigen
Türkei, etwas nördlich von Izmir, d.h. das Schiff kam grob aus der
Richtung, die nach Rom führt.
Ἀριστάρχου Μακεδόνος
Θεσσαλονικέως.
27.3 Τῇ τε ἑτέρᾳ κατήχθημεν
εἰς Σιδῶνα· φιλανθρώπως τε ὁ
Ἰούλιος τῷ Παύλῳ χρησάμενος
ἐπέτρεψεν πρὸς τοὺς φίλους
πορευθέντα ἐπιμελείας τυχεῖν.
Sodann landeten wir am anderen (Tag) in
Sidon. Julius erlaubte sodann, Paulus
menschenfreundlich behandelt, ihm, zu den
Freunden gegangen, Pflege zu erhalten.
Das Wort ἐπιμελείας (“Pflege”) ist ein Hapax legomenon. Damit könnte
medizinische Hilfe und Versorgungen für die Reise gemeint sein.
27.4 Κἀκεῖθεν ἀναχθέντες
ὑπεπλεύσαμεν τὴν Κύπρον, διὰ
τὸ τοὺς ἀνέμους εἶναι
ἐναντίους.
Und von dort abgefahren, untersegelten wir
Zypern wegen der gegen uns seienden
Winde.
Sie segelten im Windschatten Zyperns, wie ὑποπλέω (“untersegeln”)
wohl meint, wohl nördlich davon, um die vorherrschenden Gegenwinde
auf offenem Meer zu vermeiden. Andernfalls wäre der direkte Kurs nach
Patara in Lykien über das offene Meer im Südwesten Zyperns gewesen.
27.5 Τό τε πέλαγος τὸ κατὰ τὴν
Κιλικίαν καὶ Παμφυλίαν
διαπλεύσαντες, κατήλθομεν εἰς
Μύρα τῆς Λυκίας.
Die offene See sodann bis nach Kilikien und
Pamphylien durchsegelt, kamen wir hinab
nach Myra in Lykien.
Das Wort πέλαγος bedeutet die “offene See”. Myra liegt nordwestlich
von Zypern, d.h. es geht weiter Richtung Rom.
27.6 Κἀκεῖ εὑρὼν ὁ
ἑκατόνταρχος πλοῖον
Ἀλεξανδρῖνον πλέον εἰς τὴν
Ἰταλίαν, ἐνεβίβασεν ἡμᾶς εἰς
αὐτό.
Und dort brachte der Hundertschaftsführer
ein alexandrinisches, nach Italien segelndes
Schiff gefunden, uns in es hinein.
Myra hatte einen wichtigen Hafen für Kornschiffe aus Ägypten für Rom.
27.7 Ἐν ἱκαναῖς δὲ ἡμέραις
βραδυπλοοῦντες, καὶ μόλις
γενόμενοι κατὰ τὴν Κνίδον, μὴ
προσεῶντος ἡμᾶς τοῦ ἀνέμου,
Während etlicher Tage nun langsam segelnd
und kaum bis nach Knidos kommend, der
Wind uns nicht heranlassend, untersegelten
wir Kreta bis nach Salmone.
Vers 7 und 8 erscheinen nicht leicht zu verstehen. Ἐν ἱκαναῖς δὲ ἡμέραις
(“während etlicher Tage”) ist eine Zeitangabe, die beschreibt, dass es
eine gewisse Zeit, einige Tage, nicht schnell weiterging, da sie Gegenwind
hatten, obwohl Knidos nicht sehr weit weg ist. “Untersegeln” scheint
wieder zu meinen, dass die Crew im Windschatten von Kreta fuhren. Der
ὑπεπλεύσαμεν τὴν Κρήτην κατὰ
Σαλμώνην·
Wind war so stark, dass sie nach Süden nach Kreta auswichen, da sie
nicht direkt nach Knidos konnten.
27.8 μόλις τε παραλεγόμενοι
αὐτὴν ἤλθομεν εἰς τόπον τινὰ
καλούμενον Καλοὺς Λιμένας, ᾧ
ἐγγὺς ἦν πόλις Λασαία.
Mit Mühe sodann an ihr dahingefahren,
kamen wir an einen gewissen Ort,
Schönhafen genannt, der nahe der Stadt
Lasea war.
“Schönhafen” ist an der Südküste von Kreta. Der Hafen besteht aus einer
Bucht, die nach Osten hin offen ist und im Südwesten von zwei kleinen
Inseln geschützt wird.
27.9 Ικανοῦ δὲ χρόνου
διαγενομένου, καὶ ὄντος ἤδη
ἐπισφαλοῦς τοῦ πλοός, διὰ τὸ
καὶ τὴν νηστείαν ἤδη
παρεληλυθέναι, παρῄνει ὁ
Παῦλος
Als etliche Zeit vergangen war, und eine
Schifffahrt schon gefährlich, da das Fasten
bereits abgelaufen war, war Paulus
warnend,
Von hier bis Vers 44 wird der Sturm und das Schiffsunglück beschrieben.
In Schönhafen verbrachte Paulus und die Crew eine geraume Zeit. Aber
obwohl er einen guten Ankerplatz und Schutz vor Nord- und
Nordwestwinden bot, war der Hafen nicht geeignet, um dort zu
überwintern (Vers 12). Mit dem “Fasten” ist das jüdische Fasten am
großen Versöhnungstag gemeint, womit die Zeit des Geschehens
zwischen 5-15 Oktober fiele und Schifffahrten gefährlich waren, wie sich
auch hier im Text bestätigen würde. Das Imperfekt παρῄνει (“er war
warnend”) zeigt, dass Paulus es immer wieder versuchte, jedoch
vergeblich, dass ein Unglück droht.
27.10 λέγων αὐτοῖς, Ἄνδρες,
θεωρῶ ὅτι μετὰ ὕβρεως καὶ
πολλῆς ζημίας, οὐ μόνον τοῦ
φορτίου καὶ τοῦ πλοίου ἀλλὰ
καὶ τῶν ψυχῶν ἡμῶν, μέλλειν
ἔσεσθαι τὸν πλοῦν.
ihnen sagend: Männer, ich sehe, dass mit
Schaden und viel Verlust nicht nur für die
Fracht und das Schiff, sondern auch für
unsere Leben die Schiffsreise sein wird.
Paulus kann eine prophetische Aussage machen, die sich später als wahr
herausstellen wird. Mit λέγων (“sagend”) wird der Inhalt der Warnung
eingeleitet.
27.11 Ὁ δὲ ἑκατοντάρχης τῷ
κυβερνήτῃ καὶ τῷ ναυκλήρῳ
ἐπείθετο μᾶλλον ἢ τοῖς ὑπὸ τοῦ
Παύλου λεγομένοις.
Der Hundertschaftsführer nun war mehr
vom Steuermann und dem Kapitän als den
von Paulus gesagten (Dingen) überzeugt
werdend.
Das Imperfekt ἐπείθετο (“er war überzeugt werdend”) zeigt, dass sich der
Hundertschaftsführer dauernd weigerte, sich von Paulus überzeugen zu
lassen, wodurch er das Unglück heraufbeschwor.
27.12 Ἀνευθέτου δὲ τοῦ
λιμένος ὑπάρχοντος πρὸς
παραχειμασίαν, οἱ πλείους
ἔθεντο βουλὴν ἀναχθῆναι
κἀκεῖθεν, εἴ πως δύναιντο
καταντήσαντες εἰς Φοίνικα
παραχειμάσαι, λιμένα τῆς
Κρήτης βλέποντα κατὰ λίβα καὶ
κατὰ χῶρον.
Da nun der Hafen ungeeignet war zur
Überwinterung, fassten die meisten einen
Plan, von dort abzufahren, ob sie vielleicht,
nach Phönix hingekommen, überwintern
könnten, einem nach Südwesten und nach
Nordwesten blickenden Hafen von Kreta.
Der Mehrheitsbeschluss lautete, nach Phönix zu fahren, um dort zu
überwintern, da dieser Hafen sicherer erschien und nicht weit entfernt
lag.
27.13 Ὑποπνεύσαντος δὲ
νότου, δόξαντες τῆς προθέσεως
κεκρατηκέναι, ἄραντες ἆσσον
παρελέγοντο τὴν Κρήτην.
Da nun leicht Südwind zu wehen anfing,
meinten sie, den Vorsatz festhalten zu
können. (Den Anker) gelichtet, waren sie
recht nahe vorbei an Kreta fahrend.
Mit dem Wind aus dem Süden wäre es möglich, den Hafen im Westen
anzusteuern, jedoch würde es so kommen, wie Paulus prophezeite. Der
Komparativ ἆσσον (“näher”) erscheint als Elativ, d.h. (“recht nahe”).
27.14 Μετ᾽ οὐ πολὺ δὲ ἔβαλεν
κατ᾽ αὐτῆς ἄνεμος τυφωνικός, ὁ
καλούμενος Εὐροκλύδων·
Nicht lange danach nun wirbelte von ihr ein
Orkan herab, der Euroklydon genannt
wurde.
Der Begriff Euroklydon beschreibt einen stürmischen Wind, der häufig
mit Regenfällen und Gewittern einhergeht und Schifffahrt unmöglich
machte. Die Lesart von Nestle-Aland εὐρακύλων ist ein offensichtlicher
Kopierfehler eines Schreibers, der das Wort nicht kannte, da die Wurzel
εὐρος (“Südostwind”) ist und κλύδων (“Welle”), sodass der Kopist
durcheinanderkam. Die Überlieferung und die griechische Literatur
(Athanasius, Chrysostomus, Maximus Confessor, Theophylact,
Constantinus Manasses, Neophytus Inclusus, Gregorius II etc.) kennen die
Lesart von Nestle-Aland nicht. Mit κατ᾽ αὐτῆς (“von ihr”) ist die Insel
Kreta vom Satz davor gemeint.
27.15 συναρπασθέντος δὲ τοῦ
πλοίου, καὶ μὴ δυναμένου
ἀντοφθαλμεῖν τῷ ἀνέμῳ,
ἐπιδόντες ἐφερόμεθα.
Da nun das Schiff mitgerissen wurde und
dem Wind nicht standhalten konnte, waren
wir, es aufgegeben, uns treiben lassend.
Von dem Orkan von Kreta wurde das Schiff manövrierunfähig, sodass die
Crew die Steuerung aufgeben musste.
27.16 Νησίον δέ τι
ὑποδραμόντες καλούμενον
Κλαύδην μόλις ἰσχύσαμεν
περικρατεῖς γενέσθαι τῆς
σκάφης·
Als wir nun unter einer bestimmten
Inselchen, Klauda genannt, liefen,
vermochten wir kaum des Beibootes
mächtig zu werden,
Ein Beiboot war meist hinten am Schiff befestigt und hatte Dinge zur
Versorgung bzw. diente im Notfall der Rettung. Da wohl Wasser
eingedrungen war und durch den Sturm und die Wellen es nicht mehr zu
kontrollieren war, zogen sie es an Bord.
27.17 ἣν ἄραντες, βοηθείαις
ἐχρῶντο, ὑποζωννύντες τὸ
πλοῖον· φοβούμενοί τε μὴ εἰς
τὴν Σύρτην ἐκπέσωσιν,
χαλάσαντες τὸ σκεῦος, οὕτως
ἐφέροντο.
das hochgezogen, sie sich der Hilfsmittel
bedienend waren, das Schiff untergürtend.
Sodann fürchtend, in die Untiefe verschlagen
zu werden, waren sie, das Gerät abgelassen,
so dahintreibend.
Das Pronomen ἣν (“das”) bezieht sich auf das Beiboot, das gesichert
werden sollte. Mit Tauen wurde nun das Schiff selbst stabilisiert, damit es
nicht auseinanderbrechen könnte. Dann wurden offenbar Anker
(σκεῦος?) abgelassen, um das Schiff davon abzubringen, auf Grund zu
laufen, wenn es auf Sandbänke bzw. Untiefen treffen würde.
27.18 Σφοδρῶς δὲ
χειμαζομένων ἡμῶν, τῇ ἑξῆς
ἐκβολὴν ἐποιοῦντο·
Da wir nun gewaltig umhergetrieben
wurden, waren sie des folgenden Tages
einen Abwurf machend.
Dann warf die Crew Dinge von Bord ins Meer, um dessen Gewicht zu
reduzieren.
27.19 καὶ τῇ τρίτῃ αὐτόχειρες
τὴν σκευὴν τοῦ πλοίου
ἐρρίψαμεν.
Und am dritten Tage warfen wir eigenhändig
das Schiffsgerät fort.
Da dies offenbar nicht ausreichend war, mussten sie sich sogar vom
Schiffsgerät trennen., um ihr Leben zu retten.
27.20 Μήτε δὲ ἡλίου μήτε
ἄστρων ἐπιφαινόντων ἐπὶ
πλείονας ἡμέρας, χειμῶνός τε
οὐκ ὀλίγου ἐπικειμένου, λοιπὸν
περιῃρεῖτο πᾶσα ἐλπὶς τοῦ
σῴζεσθαι ἡμᾶς.
Da nun weder Sonne noch Sterne über
mehrerer Tage erschienen, sodann kein
geringer Sturm andrängte, war schließlich
alle Hoffnung unseres gerettet Werdens
schwindend.
Da der Sturm noch zunahm und kein Licht mehr vorhanden war, da die
Sonne und Sterne verdunkelt waren, war keine Hoffnung auf Rettung
mehr bei der Crew.
27.21 Πολλῆς δὲ ἀσιτίας
ὑπαρχούσης, τότε σταθεὶς ὁ
Παῦλος ἐν μέσῳ αὐτῶν εἶπεν,
Ἔδει μέν, ὦ ἄνδρες,
πειθαρχήσαντάς μοι μὴ
ἀνάγεσθαι ἀπὸ τῆς Κρήτης,
κερδῆσαί τε τὴν ὕβριν ταύτην
καὶ τὴν ζημίαν.
Als nun lange Abstinenz herrschte, sagte
Paulus, sich in ihre Mitte gestellt: Es wäre
zwar nötig gewesen, Männer, mir gehorcht
zu haben, nicht von Kreta abzufahren, und
sodann diesen Schaden und Verlust zu
erleiden.
Die Crew hatte lange nichts mehr gegessen, ggf. aufgrund von Angst,
Dunkelheit, Übelkeit oder anderen Gründen. In höchster Not spricht
Paulus zu den übrigen Mitfahrern.
27.22 Καὶ τὰ νῦν παραινῶ ὑμᾶς
εὐθυμεῖν· ἀποβολὴ γὰρ ψυχῆς
οὐδεμία ἔσται ἐξ ὑμῶν, πλὴν
τοῦ πλοίου.
Doch jetzt ermahne ich euch, guten Mutes
zu sein, denn keiner von euch wird (das)
Leben verlieren, nur das Schiff.
Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der
Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1:
„καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit
kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das
Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird. Der Grund für den
Mut, wird mit γὰρ (“denn”) eingeleitet.
27.23 Παρέστη γάρ μοι ταύτῃ
τῇ νυκτὶ ἄγγελος τοῦ θεοῦ, οὗ
εἰμι, ᾧ καὶ λατρεύω,
Bei mir stand nämlich in dieser Nacht ein
Engel des Gottes, dessen ich bin, dem ich
auch diene,
Paulus erklärt nun mittels γάρ (“nämlich”), wieso er darauf kommt, dass
außer dem Schiff kein Schaden entstehen würde. Der Relativsatz οὗ εἰμι
(“dessen ich bin”) beschreibt, dass Paulus ein Eigentum Gottes ist.
27.24 λέγων, Μὴ φοβοῦ,
Παῦλε· Καίσαρί σε δεῖ
παραστῆναι· καὶ ἰδού,
sagend: Fürchte dich nicht (länger), Paulus!
Du musst vor den Kaiser treten, und siehe:
Der Engel Gottes weihte Paulus in die Pläne Gottes ein, in Rom zu
erscheinen, sodass es klar ist, dass er und mit ihm die Crew gerettet
κεχάρισταί σοι ὁ θεὸς πάντας
τοὺς πλέοντας μετὰ σοῦ.
Es hat dir Gott all die vielen mit dir
Segelnden geschenkt!
werden würde. Der verneinte Imperativ Präsens zeigt, dass Paulus Angst
hatte, aber diese nun zu Ende sein sollte.
27.25 Διὸ εὐθυμεῖτε ἄνδρες·
πιστεύω γὰρ τῷ θεῷ ὅτι οὕτως
ἔσται καθ᾽ ὃν τρόπον λελάληταί
μοι.
Deshalb seid guten Muts, Männer! Denn ich
vertraue Gott, dass es so, nach der Art sein
wird, (wie) zu mir geredet worden ist.
Paulus wiederholt den Aufruf, Mut zu fassen, da es so kommen muss, wie
Gott es gesagt hatte.
27.26 Εἰς νῆσον δέ τινα δεῖ
ἡμᾶς ἐκπεσεῖν.
Auf eine bestimmte Insel nun müssen wir
auflaufen.
Im nautischen Sinn bedeutet ἐκπίπτω auf Grund laufen, stranden,
auflaufen.
27.27 Ὡς δὲ
τεσσαρεσκαιδεκάτη νὺξ
ἐγένετο, διαφερομένων ἡμῶν
ἐν τῷ Ἀδρίᾳ, κατὰ μέσον τῆς
νυκτὸς ὑπενόουν οἱ ναῦται
προσάγειν τινὰ αὐτοῖς χώραν·
Als nun die vierzehnte Nacht kam, als wir in
dem Adriatischen Meer umhertrieben,
waren gegen Mitternacht die Matrosen
meinend, dass sich ihnen irgendein Land
nähert.
Der Ausdruck διαφερομένων ἡμῶν (“als wir umhertrieben”) ist ein
Genitivus absolutus, da das Subjekt von Nebensatz- (“Nacht”) zu
Hauptsatz (“wir”) wechselt.
27.28 καὶ βολίσαντες εὗρον
ὀργυιὰς εἴκοσι· βραχὺ δὲ
διαστήσαντες, καὶ πάλιν
βολίσαντες, εὗρον ὀργυιὰς
δεκαπέντε·
Und das Senkblei ausgeworfen, fanden sie
zwanzig Faden. Nachdem sie aber ein wenig
weiter gefahren waren und das Senkblei
wiederum ausgeworfen hatten, fanden sie
fünfzehn Faden.
Um zu prüfen, ob man an Land käme, wurde ein an einer Schnur
befestigtes Blei ins Meer geworfen, das zunächst noch wohl ca. 37 Meter
Tiefe anzeigte. Danach zeigte es 27 Meter an, sodass klar wurde, dass das
Wasser seichter wurde.
27.29 φοβούμενοί τε μήπως εἰς
τραχεῖς τόπους ἐκπέσωμεν, ἐκ
πρύμνης ῥίψαντες ἀγκύρας
Sodann fürchtend, dass wir irgendwo auf
felsige Stellen auflaufen würden, waren sie,
Im Dunkeln konnte man nicht sehen, ob man gegen Felsen käme, sodass
die Matrosen sich wünschten, dass es Tag wäre und sie sehen könnten,
τέσσαρας, ηὔχοντο ἡμέραν
γενέσθαι.
vom Heck vier Anker ausgeworfen,
wünschend, dass es Tag werde.
sodass sie das Boot lieber mit Ankern sichern wollten. Das Wort ηὔχοντο
kann “sie waren wünschend” bzw. “sie waren betend” bedeuten.
27.30 Τῶν δὲ ναυτῶν
ζητούντων φυγεῖν ἐκ τοῦ
πλοίου, καὶ χαλασάντων τὴν
σκάφην εἰς τὴν θάλασσαν,
προφάσει ὡς ἐκ πρῴρας
μελλόντων ἀγκύρας ἐκτείνειν,
Als nun die Matrosen aus dem Schiff zu
fliehen suchten und das Beiboot unter dem
Vorwand, als wollten sie vom Vorderteil
Anker auswerfen, in das Meer hinabließen,
Die Matrosen erkannten die Gefahr und wollten über das Rettungsboot
fliehen, und taten so, als ob sie die Anker auswerfen. Jedoch erkannte
Paulus deren Absicht.
27.31 εἶπεν ὁ Παῦλος τῷ
ἑκατοντάρχῃ καὶ τοῖς
στρατιώταις, Ἐὰν μὴ οὗτοι
μείνωσιν ἐν τῷ πλοίῳ, ὑμεῖς
σωθῆναι οὐ δύνασθε.
sagte Paulus dem Hundertschaftsführer und
den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff
bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.
Während der Flucht, die Paulus bemerkte, spricht er den Vorfall an. Gott
hatte Paulus zugesagt, dass alle im Schiff gerettet werden, sodass er die
Aktion verhindern konnte.
27.32 Τότε οἱ στρατιῶται
ἀπέκοψαν τὰ σχοινία τῆς
σκάφης, καὶ εἴασαν αὐτὴν
ἐκπεσεῖν.
Dann hieben die Soldaten die Taue des
Beibootes ab und ließen es hinausfallen.
Die Taue des Rettungsbootes wurden abgeschnitten und so fielen diese
ins Meer, sodass nun kein Entkommen mehr möglich war.
27.33 Ἄχρι δὲ οὗ ἤμελλεν
ἡμέρα γίνεσθαι, παρεκάλει ὁ
Παῦλος ἅπαντας μεταλαβεῖν
τροφῆς, λέγων,
Τεσσαρεσκαιδεκάτην σήμερον
ἡμέραν προσδοκῶντες ἄσιτοι
διατελεῖτε, μηδὲν
προσλαβόμενοι.
Bis es nun Tag werden wollte, ermahnte
Paulus allesamt, Speise zu nehmen, sagend:
Den vierzehnten Tage heute abwartend,
haltet ihr nüchtern durch, nichts zu euch
genommen.
In der Hoffnung auf baldige Rettung ordnete Paulus an, dass alle wieder
essen sollten, sodann wurde der Rest der Fracht ins Meer versenkt, um
das Boot leichter zu machen. Bis dahin hatte sie wohl kaum oder gar
nichts essen können.
27.34 Διὸ παρακαλῶ ὑμᾶς
προσλαβεῖν τροφῆς· τοῦτο γὰρ
πρὸς τῆς ὑμετέρας σωτηρίας
ὑπάρχει· οὐδενὸς γὰρ ὑμῶν
θρὶξ ἐκ τῆς κεφαλῆς πεσεῖται.
Darum ermuntere ich euch, Speise zu euch
zu nehmen, denn dies trägt zu eurer
Bewahrung bei. Denn keinem von euch wird
ein Haar vom Kopf fallen.
27.35 Εἰπὼν δὲ ταῦτα, καὶ
λαβὼν ἄρτον, εὐχαρίστησεν τῷ
θεῷ ἐνώπιον πάντων· καὶ
κλάσας ἤρξατο ἐσθίειν.
Diese (Dinge) nun gesagt und Brot
genommen, dankte er Gott vor allen. Und es
gebrochen, begann er zu essen.
27.36 Εὔθυμοι δὲ γενόμενοι
πάντες καὶ αὐτοὶ προσελάβοντο
τροφῆς.
Es wurden nun alle guten Muts, und sie
nahmen selbst Nahrung zu sich.
27.37 Ἦμεν δὲ ἐν τῷ πλοίῳ αἱ
πᾶσαι ψυχαί, διακόσιαι
ἑβδομήκοντα ἕξ.
Wir waren nun in dem Schiff, alle Seelen,
zweihundert sechsundsiebzig.
Die Passagierzahl ist vergleichsweise gering, da es auch vergleichbare
Berichte bei Flavius Josephus mit 600 Personen gab.
27.38 Κορεσθέντες δὲ τῆς
τροφῆς ἐκούφιζον τὸ πλοῖον,
ἐκβαλλόμενοι τὸν σῖτον εἰς τὴν
θάλασσαν.
Mit Nahrung nun gesättigt, waren sie das
Boot erleichternd, Getreide ins Meer
werfend.
Sie versuchten wieder, das Boot zu erleichtern, um besser an Land zu
kommen.
27.39 Ὅτε δὲ ἡμέρα ἐγένετο,
τὴν γῆν οὐκ ἐπεγίνωσκον·
κόλπον δέ τινα κατενόουν
ἔχοντα αἰγιαλόν, εἰς ὃν
Als es nun Tag wurde, erkannten sie die
Küste nicht, sie waren aber eine bestimmte,
einen Strand habende Bucht entdeckend,
auf den sie beschlossen, wenn möglich, das
Schiff auflaufen zu lassen.
Nach Sonnenaufgang versuchten sie die Landung. MIt τὴν γῆν (“die
Erde/das Land”) ist die Küste gemeint.
Paulus ordnet nun an, dass sie Essen zu sich nehmen sollte, da sie so
bewahrt würden, da Paulus wusste, dass sie alle überleben würden.
ἐβουλεύσαντο, εἰ δυνατόν,
ἐξῶσαι τὸ πλοῖον.
27.40 Καὶ τὰς ἀγκύρας
περιελόντες εἴων εἰς τὴν
θάλασσαν, ἅμα ἀνέντες τὰς
ζευκτηρίας τῶν πηδαλίων· καὶ
ἐπάραντες τὸν ἀρτέμονα τῇ
πνεούσῃ κατεῖχον εἰς τὸν
αἰγιαλόν.
Und die Anker abgeschnitten, (sie) ins Meer
lassend, zugleich die Bande der Steuerruder
gelöst und das Vorsegel in den Wind
hochgezogen, hielten sie auf den Strand zu.
Mit einigen Vorkehrungen schafften die Matrosen es, das Schiff an Land
zu bringen. Das Steuer war festgebunden und wird nun gelöst, damit es
zur Steuerung geeignet war, um an den anvisierten Ort zu kommen.
27.41 Περιπεσόντες δὲ εἰς
τόπον διθάλασσον ἐπώκειλαν
τὴν ναῦν· καὶ ἡ μὲν πρῷρα
ἐρείσασα ἔμεινεν ἀσάλευτος, ἡ
δὲ πρύμνα ἐλύετο ὑπὸ τῆς βίας
τῶν κυμάτων.
Auf eine Untiefe nun im Meer geraten,
ließen sie das Schiff festfahren, und der Bug
zwar, sich hineingebohrt, blieb unbeweglich,
das Heck aber (begann) unter der Gewalt der
Wellen zu brechen.
Wie Paulus es gesagt hatte, wurde bei der Landung das Schiff zerstört.
Wie dies ablief, beschreibt Lukas hier, da das Schiff vorne festfuhr und
hinten durch den Wellengang abriss. Das Imperfekt ἐλύετο (“es (begann)
abzubrechen”) beschreibt einen Prozess bzw. dessen Beginn, da es sicher
länger dauerte, bis das Bott auseinanderbrach.
27.42 Τῶν δὲ στρατιωτῶν
βουλὴ ἐγένετο ἵνα τοὺς
δεσμώτας ἀποκτείνωσιν, μή τις
ἐκκολυμβήσας διαφύγῃ.
Von den Soldaten kam nun ein Plan, dass sie
die Gefangenen töteten, damit nicht einer
weggeschwommen entfliehe.
Wären die Gefangenen getötet worden, hätte dies auch Paulus betroffen.
27.43 Ὁ δὲ ἑκατόνταρχος,
βουλόμενος διασῶσαι τὸν
Παῦλον, ἐκώλυσεν αὐτοὺς τοῦ
βουλήματος, ἐκέλευσέν τε τοὺς
δυναμένους κολυμβᾷν
ἀπορρίψαντας πρώτους ἐπὶ τὴν
γῆν ἐξιέναι·
Der nun Paulus retten wollende
Hundertschaftsführer hinderte sie an ihrem
Vorhaben, befahl sodann, dass die, die
schwimmen konnten, sich als erste,
hinuntergesprungen, an Land begeben,
Da Gott aber Paulus nach Rom senden wollte, kam der Kommandeur auf
die Idee, es solle jeder fliehen können, also auch Paulus.
27.44 καὶ τοὺς λοιπούς, οὓς μὲν
ἐπὶ σανίσιν, οὓς δὲ ἐπί τινων
τῶν ἀπὸ τοῦ πλοίου. Καὶ οὕτως
ἐγένετο πάντας διασωθῆναι ἐπὶ
τὴν γῆν.
und die übrigen, die einen auf Brettern, die
anderen auf bestimmten (Dingen) vom
Schiff. Und so geschah es, dass alle ans Land
gerettet wurden.
Die Nichtschwimmer sollten an Brettern an Land kommen.
28.1 Καὶ διασωθέντες, τότε
ἐπέγνωσαν ὅτι Μελίτη ἡ νῆσος
καλεῖται.
Und hindurchgerettet, erfuhren wir dann,
dass die Insel Melite genannt wird.
Das letzte Kapitel handelt am Anfang bis Vers 9 von den Begebenheiten
auf der Insel Melite. Mit ὅτι (“dass”) leitet Lukas den Inhalt ein, was das
Missionsteam erfuhr.
28.2 Οἱ δὲ βάρβαροι παρεῖχον
οὐ τὴν τυχοῦσαν φιλανθρωπίαν
ἡμῖν· ἀνάψαντες γὰρ πυράν,
προσελάβοντο πάντας ἡμᾶς,
διὰ τὸν ὑετὸν τὸν ἐφεστῶτα,
καὶ διὰ τὸ ψῦχος.
Die Barbaren nun erwiesen uns eine nicht
geringe Menschenfreundlichkeit, denn ein
Feuer angezündet, nahmen sie uns alle zu
sich wegen des eingetretenen Regens und
wegen der Kälte.
Mit βάρβαροι (“Barbaren”) meint Lukas die Ureinwohner der Insel. Um
die große Freundlichkeit dort zu beschreiben, gebraucht Lukas das
Stilmittel der Litotes (“eine nicht geringe Menschenfreundlichkeit”),
indem das Gegenteil verneint wird, d.h. sie waren dort sehr
menschenfreundlich. Mit πάντας (“alle”) wird deutlich, dass dabei die
ganze Besatzung, also Gefangene, Passagiere und die Crew gemeint sind.
Der Grund für das Feuer wird mit διὰ (“wegen”) eingeleitet: Die Nässe
und die Kälte.
28.3 Συστρέψαντος δὲ τοῦ
Παύλου φρυγάνων πλῆθος, καὶ
ἐπιθέντος ἐπὶ τὴν πυράν, ἔχιδνα
ἐκ τῆς θέρμης διεξελθοῦσα
καθῆψεν τῆς χειρὸς αὐτοῦ.
Als nun Paulus eine Menge Reisig
zusammenraffte und auf das Feuer auflegte,
biss sich eine wegen der Wärme
herausgekommene Natter sich an seiner
Hand fest.
Der Nebensatz wird als Genitivus absolutus gebildet, da das Subjekt im
Hauptsatz wechselt (von “Paulus” zu “Natter”). Dies zeigt sich hier nun.
Das Wort φρύγανον (“Reisig”) beschreibt Feuerholz, trockenes Gestrüpp,
Büsche, womit Feuer angezündet werden konnte. Wie in Markus 16
angekündigt, würden auch Schlangen der Verkündigung nicht schaden
können. Die Schlange war wohl im Reisig, da sie da herauskommt, wohl
hatte sie Paulus übersehen.
28.4 Ὡς δὲ εἶδον οἱ βάρβαροι
κρεμάμενον τὸ θηρίον ἐκ τῆς
χειρὸς αὐτοῦ, ἔλεγον πρὸς
ἀλλήλους, Πάντως φονεύς ἐστιν
ὁ ἄνθρωπος οὗτος, ὃν
διασωθέντα ἐκ τῆς θαλάσσης ἡ
Δίκη ζῇν οὐκ εἴασεν.
Als nun die Barbaren das Tier an seiner Hand
hängen sahen, (begannen) sie zueinander zu
sagen: Auf jeden Fall ist dieser Mensch ein
Mörder, den die ihn aus dem Meer
hindurchgerettete Dike nicht leben lässt.
Das Prädikat εἶδον (“sie sahen”) nimmt einen doppelten Akkusativ an
(“Tier” und “hängen”), das nach dem Muster “A sieht B C tun”. Das
Imperfekt ἔλεγον (“sie begannen zu sagen”) zeigt das Einsetzen eines
Gesprächs an. In typisch heidnischer Weise meinen die Inselbewohner,
dass Paulus ein Mörder sei, weil ihn nun die Rache eines ihrer Götter Dike
treffen würde. Πάντως (“auf jeden Fall”) räumt Zweifel aus und betont
die Sicherheit der Aussage, die doch völlig falsch ist. Δίκη (“Dike”) kann
auch “Gerechtigkeit” bedeuten, d.h. entweder ist der Ausdruck für eine
Göttin oder eine Personifikation der Gerechtigkeit, es erscheint aber
naheliegender eine Göttin anzunehmen, da es fraglich ist, ob die
Bewohner in der Situation sprachliche Mittel wie eine Personifikation der
Gerechtigkeit anwenden.
28.5 Ὁ μὲν οὖν, ἀποτινάξας τὸ
θηρίον εἰς τὸ πῦρ, ἔπαθεν
οὐδὲν κακόν.
Er zwar also, das Tier ins Feuer
abgeschüttelt, erlitt nichts Böses.
Ὁ μὲν (“er zwar”) in diesem Vers und ὁἱ δὲ (“sie aber”) im nächsten
kontrastiert Paulus und die Bewohner: Einerseits erlitt Paulus nichts
Böses, andererseits erwarteten die Zuseher, dass dies passieren würde.
Da die Schlange in der Hand festgebissen war, erwartete man sicher,
Schmerz, Schreie, Bewusstlosigkeit etc. Aber Paulus konnte sich der
Schlange ohne Probleme entledigen.
28.6 Οἱ δὲ προσεδόκων αὐτὸν
μέλλειν πίμπρασθαι ἢ
καταπίπτειν ἄφνω νεκρόν· ἐπὶ
πολὺ δὲ αὐτῶν προσδοκώντων,
καὶ θεωρούντων μηδὲν ἄτοπον
εἰς αὐτὸν γινόμενον,
μεταβαλλόμενοι ἔλεγον θεὸν
αὐτὸν εἶναι.
Sie aber waren erwartend, er würde
anschwellen oder plötzlich tot umfallen. Als
sie aber lange abwarteten und sahen, dass
nichts Ungewöhnliches an ihm geschah, (die
Meinung) geändert, waren sie sagend, dass
er ein Gott sei.
Das Imperfekt προσεδόκων (“sie waren erwartend”) zeigt, dass die
Bewohner der Insel eine Zeit zusahen, was mit Paulus passieren würde.
Nach langer Zeit, in der etwas passieren müsste, kamen sie zur
Erkenntnis, dass Paulus kein Mörder, sondern ein Gott sei. Am Imperfekt
ἔλεγον (“sie waren sagend”), der das Einsetzen einer anhaltenden neuen
Sicht beschreibt, setzt ein AcI an, der den Akkusativ αὐτὸν (“er”) als
Subjekt und θεὸν (“Gott”) als Prädikativ aufweist. Obwohl mit αὐτῶν
προσδοκώντων, καὶ θεωρούντων (“als sie abwarteten und sahen”) ein
Genitivus absolutus verwendet wird, ändert das Subjekt nicht, sodass
anzunehmen ist, Lukas will Haupt- und Nebensatz stärker voneinander
abheben, da mit ἔλεγον (“sie waren sagend”) ein neuer Impuls gesetzt
wird.
28.7 Ἐν δὲ τοῖς περὶ τὸν τόπον
ἐκεῖνον ὑπῆρχεν χωρία τῷ
πρώτῳ τῆς νήσου, ὀνόματι
Ποπλίῳ, ὃς ἀναδεξάμενος ἡμᾶς
τρεῖς ἡμέρας φιλοφρόνως
ἐξένισεν.
In den (Gebieten) um jenen Ort nun
gehörten dem Ersten der Insel mit Namen
Puplius Ländereien, der, uns aufgenommen,
drei Tage freundlich beherbergte.
Mit τῷ πρώτῳ („dem Ersten“) kann der von den Römern eingesetzte
Prokurator oder der anerkannteste Bürger von Melite gemeint sein,
zumindest ist dessen Name „Puplius“ römisch. Mit ἡμᾶς („uns“) kann
kaum die gesamte Besetzung von 276 Passagieren gemeint sein, sodass
es zumindest die Personen um Paulus bedeuten müsste, außer Puplius
handelt als römischer Verwalter und weniger aus privaten gutgemeinten
Motiven.
28.8 Ἐγένετο δὲ τὸν πατέρα τοῦ
Ποπλίου πυρετοῖς καὶ
δυσεντερίᾳ συνεχόμενον
κατακεῖσθαι· πρὸς ὃν ὁ Παῦλος
εἰσελθών, καὶ προσευξάμενος,
ἐπιθεὶς τὰς χεῖρας αὐτῷ, ἰάσατο
αὐτόν.
Es geschah nun, dass der Vater des Puplius
von Fiebern und Durchfall bedrängt
darniederlag. Paulus, zu ihm hineingegangen
und gebetet, ihm die Hände aufgelegt, heilte
ihn.
Die Symptome deuten auf einen viralen Infekt hin, den der Vater des
Puplius hatte.
28.9 Τούτου οὖν γενομένου,
καὶ οἱ λοιποὶ οἱ ἔχοντες
ἀσθενείας ἐν τῇ νήσῳ
προσήρχοντο καὶ
ἐθεραπεύοντο·
Als dies also geschah, kamen auch die
übrigen, die auf der Insel Krankheiten
hatten, hinzu, und sie waren geheilt
werdend.
Lukas bedient sich eines Genitivus absolutus im ersten Nebensatz, da das
Subjekt von τούτο („dies“) zu οἱ λοιποὶ („die übrigen“) wechselt. Das
Wunder der Heilung muss sich schnell herumgesprochen haben, sodass
auch alle anderen Kranken zu Paulus kamen und geheilt wurden. Das
Imperfekt ἐθεραπεύοντο („sie waren geheilt werdend“) zeigt, dass es
eine anhaltende Angelegenheit war, während der Paulus die Kranken
heilte (Iterativ, d.h. Paulus heilte immer wieder), d.h. einige Zeit verging.
28.10 οἳ καὶ πολλαῖς τιμαῖς
ἐτίμησαν ἡμᾶς, καὶ
Die erwiesen uns auch viele Ehren, und sie
gaben uns, abfahrend, die (Dinge) für den
Bedarf mit.
Von hier bis Vers 16 wird die Weiterreise nach Rom beschrieben. Mit οἳ
(„die“) bezieht sich auf die im Vers davor genannten Geheilten. Mit
„Ehren“ ist in der Apostelgeschichte oft auch eine finanzielle
Unterstützung gemeint (4.34; 5.2f), womit die Fürsorge Gottes zum
ἀναγομένοις ἐπέθεντο τὰ πρὸς
τὴν χρείαν.
28.11 Μετὰ δὲ τρεῖς μῆνας
ἤχθημεν ἐν πλοίῳ
παρακεχειμακότι ἐν τῇ νήσῳ,
Ἀλεξανδρίνῳ, παρασήμῳ
Διοσκούροις.
Ausdruck kommt. Das Partizip Präsens ἀναγομένοις („abfahrend“ bzw.
„wenn wir abfahren würden“) steht für das seltene Futur, da dies erst
drei Monate später stattfinden würde. Nestle-Aland druckt den
Kopierfehler τὰς χρείας („die Bedarfe“) statt τὴν χρείαν („den Bedarf“)
ab.
Nach drei Monaten nun fuhren wir in einem
Schiff ab, das auf der Insel überwintert
hatte, einem alexandrinischen, mit dem
Wappen der Dioskuren.
Die Zeitangabe legt eine frühe Abfahrt bereits Anfang Februar nahe.
Lukas gebraucht mit παράσημος („Emblem, Wappen, Abzeichen,
Kennzeichen, Gallionsfigur“) ein spezielles Wort, das bei Schiffen
Verwendung findet: Vgl. Plutarchus, Septem sapientium convivium,
162.A, 10: „οὐ μὴν ἀλλ’ ἑαυτὸν ὁ Γόργος ἔφη πυθόμενον τοῦ
τε ναυκλήρου τοὔνομα καὶ τοῦ κυβερνήτου καὶ τῆς νεὼς τὸ παράσημον
ἐκπέμψαι πλοῖα καὶ στρατιώτας ἐπὶ τὰς κατάρσεις παραφυλάξοντας“. „
Gorgus sagte weiter, er habe den Namen des Kapitäns und des Lotsen
sowie das Wappen des Schiffes in Erfahrung gebracht und Boote und
Soldaten zu den Landungsplätzen geschickt, um sie streng zu bewachen“.
Dioskuren („Söhne des Zeus“) sind Castor und Pollux, die wie heute im
Heidentum als Schutzpatrone angerufen und verehrt wurden.
28.12 Καὶ καταχθέντες εἰς
Συρακούσας ἐπεμείναμεν
ἡμέρας τρεῖς·
Und nach Syrakus eingelaufen, verblieben
wir drei Tage.
Syrakus liegt im heutigen Sizilien. Dort warteten sie wohl wegen der in
der Jahreszeit schlechten Wetterlage.
28.13 ὅθεν περιελθόντες
κατηντήσαμεν εἰς Ῥήγιον, καὶ
μετὰ μίαν ἡμέραν
ἐπιγενομένου νότου,
δευτεραῖοι ἤλθομεν εἰς
Ποτιόλους·
Von wo wir, entlanggesegelt, nach Rhegion
gelangten. Und da nach einem Tag Südwind
aufkam, kamen wir, zwei Tage gereist, nach
Puteoli,
Mit ὅθεν („woher, von wo“) bezieht sich auf Syrakus. Rhegion liegt im
heutigen Kalabrien und ist der nächste Hafen, der in Italien lieg. Puteoli
(„kleiner Brunnen“), das heute als Pozzuoli bekannt ist, war eine
Hafenstadt an der Nordseite des Golfs von Neapel, etwa 8 km westlich
von Neapel. Damit kommt Paulus immer näher nach Richtung Rom und
da der Wind günstig aus Süden kam, bereits einen Tag früher. Mit
περιελθόντες („umfahrend, entlangfahrend“) beschreibt, dass die
Seereise an der Küste Siziliens entlang nach Norden in Richtung Italien
verlief, entlang der Küste. Das Wort δευτεραῖοι im Plural, d.h. auf die
Reisegruppe bezogen, ist ein nicht wörtlich übersetzbares Idiom („zwei
Tage Männer/Gereiste“). Vgl. Herodotus, Historiae, 4.113, 11:
„τῇ δὲ δευτεραίῃ ἦλθε ἐς τὸ χωρίον αὐτός τε οὗτος καὶ ἕτερον ἦγε,καὶ τὴ
ν Ἀμαζόνα εὗρε δευτέρην αὐτὴν ὑπομένουσαν“. „Am folgenden Tag kam
er selbst an die Stelle“. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler
περιελόντες („abwerfen“) ab, der nicht nur kein Teil des Konsenses,
sondern auch wenig sinnhaft, ggf. mit der Implikation, es wäre der Anker,
aber auch dieses Szenario ist sinnlos, sodass viele Übersetzungen NestleAland gar nicht „korrekt“ übersetzen können.
28.14 οὗ εὑρόντες ἀδελφούς,
παρεκλήθημεν ἐπ᾽ αὐτοῖς
ἐπιμεῖναι ἡμέρας ἑπτά· καὶ
οὕτως εἰς τὴν Ῥώμην ἤλθομεν.
wo wir, Brüder gefunden, gebeten wurden,
bei ihnen sieben Tage zu verbleiben. Und so
kamen wir nach Rom.
Das Evangelium hat sich auch unabhängig von Paulus bereits dorthin
verbreitet, ggf. durch andere Gläubige seit Pfingsten. Der Infinitiv
ἐπιμεῖναι („zu verblieben“) drückt indirekte Rede aus. Die Zielangabe εἰς
τὴν Ῥώμην („nach Rom“) ist betont nach links gerückt, wohl da es Ziel der
Reise war. Da sie erst in Vers 16 in die Stadt direkt kamen, kann dies die
Region bezeichnen oder die Richtung.
28.15 Κἀκεῖθεν οἱ ἀδελφοὶ
ἀκούσαντες τὰ περὶ ἡμῶν,
ἐξῆλθον εἰς ἀπάντησιν ἡμῖν
ἄχρι Ἀππίου Φόρου καὶ Τριῶν
Ταβερνῶν· οὓς ἰδὼν ὁ Παῦλος,
εὐχαριστήσας τῷ θεῷ, ἔλαβεν
θάρσος.
Und von dort kamen die Brüder, die (Dinge)
über uns gehört, zur Begegnung mit uns bis
(zum) Forum Appii und Tres Tabernae.
Paulus, sie gesehen, fasste, Gott gedankt,
Mut.
Κἀκεῖθεν („von dort“) bezieht sich auf Rom, von woher Brüder kamen,
die offenbar von der Reise wussten. Das Forum Appii war eine antike
Poststation an der Via Appia und einen Tagesmarsch von Rom entfernt.
Tres Tabernae war ein Ort in der Landschaft Latium im Gebiet der
heutigen Stadt Cisterna di Latina und 50 km von Rom entfernt, ebenfalls
an der Via Appia.
28.16 Ὅτε δὲ ἤλθομεν εἰς
Ῥώμην, ὁ ἑκατόνταρχος
παρέδωκεν τοὺς δεσμίους τῷ
στρατοπεδάρχῃ· τῷ δὲ Παύλῳ
ἐπετράπη μένειν καθ᾽ ἑαυτόν,
σὺν τῷ φυλάσσοντι αὐτὸν
στρατιώτῃ.
Als wir nun nach Rom kamen, übergab der
Hundertschaftsführer die Gefangenen dem
Militärkommandeur. Paulus nun wurde
erlaubt, mit dem ihn bewachenden Soldaten
für sich zu bleiben.
Lukas verwendet das letzte „wir“ an dieser Stelle. Paulus hatte die
leichteste Form der Gefangenschaft (custodia liberior), die man im
römischen Reich kannte.
28.17 Ἐγένετο δὲ μετὰ ἡμέρας
τρεῖς συγκαλέσασθαι τὸν
Παῦλον τοὺς ὄντας τῶν
Ἰουδαίων πρώτους·
συνελθόντων δὲ αὐτῶν, ἔλεγεν
πρὸς αὐτούς, Ἄνδρες ἀδελφοί,
ἐγὼ οὐδὲν ἐναντίον ποιήσας τῷ
λαῷ ἢ τοῖς ἔθεσιν τοῖς
πατρῴοις, δέσμιος ἐξ
Ἱεροσολύμων παρεδόθην εἰς
τὰς χεῖρας τῶν Ῥωμαίων·
Es geschah nun nach drei Tagen, dass Paulus
die Ersten der Juden Seienden
zusammenrief. Als sie zusammengekommen
waren, war er sagend: Männer, Brüder, ich
nichts gegen das Volk oder gegen die
väterlichen Gebräuche getan, wurde als
Gefangener von Jerusalem aus in die Hände
der Römer überliefert,
Von hier ab bis zum Ende der Apostelgeschichte berichtet Lukas von der
Verkündigung des Evangeliums in Rom. Bis Vers 29 beschreibt er das
Treffen mit den jüdischen Führern. Der nominale Ausdruck mit dem Kopf
τοὺς („die“) kann sich darauf beziehen, dass Paulus die Anführer der
örtlichen Juden bzw. die Führer rief, die auch Juden waren. Paulus stellt
zunächst seine Unschuld dar.
28.18 οἵτινες ἀνακρίναντές με
ἐβούλοντο ἀπολῦσαι, διὰ τὸ
μηδεμίαν αἰτίαν θανάτου
ὑπάρχειν ἐν ἐμοί.
welche mich, verhört, entlassen wollten,
weil keine Todesschuld bei mir vorlag.
Das Relativpronomen οἵτινες („welche“) bezieht sich auf die Römer im
Satz davor.
28.19 Ἀντιλεγόντων δὲ τῶν
Ἰουδαίων, ἠναγκάσθην
ἐπικαλέσασθαι Καίσαρα, οὐχ
ὡς τοῦ ἔθνους μου ἔχων τι
κατηγορῆσαι.
Da aber die Juden widersprochen, wurde ich
gezwungen, (den) Kaiser anzurufen, nicht als
hätte ich etwas gegen mein Volk anzuklagen.
Die Partikel δὲ („aber“) zeigt den Gegensatz zu den Römern. Paulus stellt
jedoch klar, dass er nicht das jüdische Volk anklagen will, indem er sich
auf den Kaiser berief, wobei οὐχ ὡς („nicht als ob“) konzessiv ist, d.h.
eine Einschränkung einleitet.
28.20 Διὰ ταύτην οὖν τὴν αἰτίαν
παρεκάλεσα ὑμᾶς ἰδεῖν καὶ
προσλαλῆσαι· ἕνεκεν γὰρ τῆς
ἐλπίδος τοῦ Ἰσραὴλ τὴν ἅλυσιν
ταύτην περίκειμαι.
Aus diesem Grund also bat ich, euch zu
sehen und zu euch zu sprechen. Denn wegen
der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette
umgeben.
Διὰ ταύτην τὴν αἰτίαν („aus diesem Grund“) bezieht sich auf das vorher
Gesagte. Paulus wurde verklagt, da er das Evangelium von Jesus predigte,
der hier indirekt als „Hoffnung Israels“ bezeichnet wird, d.h. Paulus
predigte den erhofften Messias Israels und musste daher die ganze
Ablehnung und Inhaftierung erdulden. Das Pronomen ταύτην („diese“) ist
eine Ortsdeixis, d.h. Paulus deutete wohl auf die Kette hin, als er dies
sagte.
28.21 Οἱ δὲ πρὸς αὐτὸν εἶπον,
Ἡμεῖς οὔτε γράμματα περὶ σοῦ
ἐδεξάμεθα ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας,
οὔτε παραγενόμενός τις τῶν
ἀδελφῶν ἀπήγγειλεν ἢ
ἐλάλησέν τι περὶ σοῦ πονηρόν.
Sie nun sagten zu ihm: Wir haben weder
Schriften über dich von Judäa empfangen,
noch ist einer der Brüder herbeigekommen
und meldete oder sprach irgendetwas
Schlechtes über dich.
Den führenden Juden liegen weder schriftliche noch mündliche
Beschwerden über Paulus aus Judäa vor.
28.22 Ἀξιοῦμεν δὲ παρὰ σοῦ
ἀκοῦσαι ἃ φρονεῖς· περὶ μὲν
γὰρ τῆς αἱρέσεως ταύτης
γνωστόν ἐστιν ἡμῖν ὅτι
πανταχοῦ ἀντιλέγεται.
Wir halten es nun für angemessen, von dir
zu hören, was du denkst, denn über diese
Sekte ist uns ja bekannt, dass überall
widersprochen wird.
Mit ὅτι („dass“) wird der Inhalt eingeleitet, d.h. die Juden wussten schon,
dass man überall der „Sekte“ der Christen widersprach. Nun wird Paulus
selbst dazu befragt.
28.23 Ταξάμενοι δὲ αὐτῷ
ἡμέραν, ἧκον πρὸς αὐτὸν εἰς
τὴν ξενίαν πλείονες· οἷς
ἐξετίθετο διαμαρτυρόμενος τὴν
βασιλείαν τοῦ θεοῦ, πείθων τε
αὐτοὺς τὰ περὶ τοῦ Ἰησοῦ, ἀπό
τε τοῦ νόμου Μωϋσέως καὶ τῶν
Ihm nun einen Tag bestimmt, kamen noch
mehrere zu ihm in die Unterkunft, mit denen
er sich auseinandersetzte, das Reich Gottes
bezeugend, sowie vom Gesetz Moses als
auch von den Propheten her sie
überzeugend von dem zu, was Jesus betraf,
von der Früh bis zum Abend.
Um die Frage der „Sekte“ der Christen zu behandeln, wurde eine
Zusammenkunft einberufen. Das Pronomen οἷς („mit denen“) bezieht
sich auf πλείονες („noch mehrere“). Die Zeitangabe ἀπὸ πρωῒ ἕως
ἑσπέρας („von der Früh bis zum Abend“) bezieht sich auf das Hauptverb
„auseinandersetzen“.
προφητῶν, ἀπὸ πρωῒ ἕως
ἑσπέρας.
28.24 Καὶ οἱ μὲν ἐπείθοντο τοῖς
λεγομένοις, οἱ δὲ ἠπίστουν.
Und die einen wurden durch das Gesagte
überzeugt, die anderen blieben ungläubig.
Wie üblich zerfällt die Zuhörerschaft in Personen, die sich bekehren und
andere, die das Evangelium ablehnen. Mit dem Imperfekt ἠπίστουν („sie
blieben ungläubig“) beschreibt Lukas, dass sie bleibend nicht glaubten,
was Paulus ihnen über Jesus sagte.
28.25 Ἀσύμφωνοι δὲ ὄντες
πρὸς ἀλλήλους ἀπελύοντο,
εἰπόντος τοῦ Παύλου ῥῆμα ἕν,
ὅτι Καλῶς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον
ἐλάλησεν διὰ Ἠσαΐου τοῦ
προφήτου πρὸς τοὺς πατέρας
ἡμῶν,
Uneins nun untereinander seiend, lösten sie
sich auf, als Paulus eine einzige Aussage
sagte: Recht redete der Heilige Geist durch
Jesaja, den Propheten, zu unseren Vätern,
Da es zum Streit kam, wurde die Zusammenkunft aufgelöst, nachdem
Paulus Jesaja anführt, der über die Verstockung Israels redete.
28.26 λέγον, Πορεύθητι πρὸς
τὸν λαὸν τοῦτον καὶ εἰπόν,
Ἀκοῇ ἀκούσετε, καὶ οὐ μὴ
συνῆτε· καὶ βλέποντες βλέψετε,
καὶ οὐ μὴ ἴδητε.
sagend: Gehe zu diesem Volk und sage: Mit
(dem) Gehör werdet ihr hören, und
keinesfalls verstehen, und sehend werdet ihr
sehen, und keinesfalls schauen.
Auf die Verstockung der Juden reagiert Lukas mit einem Zitat aus Jesaja,
der dies schon gesagt hatte.
28.27 ἐπαχύνθη γὰρ ἡ καρδία
τοῦ λαοῦ τούτου, καὶ τοῖς ὠσὶν
βαρέως ἤκουσαν, καὶ τοὺς
ὀφθαλμοὺς αὐτῶν ἐκάμμυσαν·
μήποτε ἴδωσιν τοῖς ὀφθαλμοῖς,
καὶ τοῖς ὠσὶν ἀκούσωσιν, καὶ τῇ
καρδίᾳ συνῶσιν, καὶ
Denn verstockt ist das Herz dieses Volkes,
und mit den Ohren hörten sie schwer, und
ihre Augen schlossen sie, damit sie nicht
schauen mit den Augen und mit den Ohren
hören und mit dem Herzen verstehen und
umkehren und ich sie heilen werde.
Mit γὰρ („denn“) wird der Grund für die Unmöglichkeit des Verstehens
der Rede genannt: Das Volk ist gegenüber dem Reden Gottes verstockt,
da es sich nicht bekehren will. Der Zweck, den Jesaja genannt bekommt,
ist ähnlich wie zurzeit Christi. Das Volk war damals und zurzeit Jesu
verstockt, sodass sie nichts mehr verstanden, nur die Gläubigen konnten
es verstehen, was Jesaja bzw. Jesus zu ihnen sagten. Das verfettete Herz
spricht von der inneren Unempfänglichkeit, auf das Gehörte zu achten.
Die Schwerhörigkeit beschreibt dies ebenso. Die geschlossenen Augen
sprechen von der Weigerung, das Licht in sich aufzunehmen, da sie sich
ἐπιστρέψωσιν, καὶ ἰάσομαι
αὐτούς.
nicht bekehren wollen. Obwohl sie Gott im Fleisch geoffenbart vor ihren
Augen sehen, weigern sie sich dennoch ihn zu erkennen. Zum Begriff
ἐκάμμυσαν („sie schlossen“), der speziell vom Schließen der Augen
spricht, vgl. Xenophon, Cynegeticus 5.11, 1: „καταμύει τὰ βλέφαρα,
ὅταν δὲ καθεύδῃ“. „Es schließen die Augenlider, dann wenn man
schläft“.
28.28 Γνωστὸν οὖν ἔστω ὑμῖν,
ὅτι τοῖς ἔθνεσιν ἀπεστάλη τὸ
σωτήριον τοῦ θεοῦ, αὐτοὶ καὶ
ἀκούσονται.
Bekannt soll euch also sein, dass den
Nationen das Heil Gottes gesandt wurde. Sie
werden auch hören.
Γνωστὸν („bekannt“) leitet ein, dass die Juden nun wissen sollen, dass das
Heil, da sie es ablehnen, zu den Heiden geht, und diese im Gegensatz zu
den Juden auch darauf hören.
28.29 Καὶ ταῦτα αὐτοῦ
εἰπόντος, ἀπῆλθον οἱ Ἰουδαῖοι,
πολλὴν ἔχοντες ἐν ἑαυτοῖς
συζήτησιν.
Und als er diese (Dinge) sagte, gingen die
Juden weg, viel Wortwechsel unter sich
habend.
Nach der Aussage, dass die Nationen das Heil erhalten und sogar darauf
hören, war es den Juden zuviel und sie gingen. Nestle-Aland lässt ohne
hinreichenden Grund den ganzen Vers einfach aus.
28.30 Ἔμεινεν δὲ ὁ Παῦλος
διετίαν ὅλην ἐν ἰδίῳ μισθώματι,
καὶ ἀπεδέχετο πάντας τοὺς
εἰσπορευομένους πρὸς αὐτόν,
Es blieb nun Paulus ganze zwei Jahre in
seiner eigenen Mietwohnung und er nahm
all die zu ihm Hineinkommenden auf,
Lukas beendet seinen Bericht, indem er die zweijährige Gefangenschaft
des Paulus erwähnt. Mit ἐν ἰδίῳ μισθώματι („in seiner eigenen
Mietswohnung“) kann auch ein Mietshaus gemeint sein.
28.31 κηρύσσων τὴν βασιλείαν
τοῦ θεοῦ, καὶ διδάσκων τὰ περὶ
τοῦ κυρίου Ἰησοῦ χριστοῦ, μετὰ
πάσης παρρησίας, ἀκωλύτως.
das Reich Gottes verkündend, und die
(Dinge) über den Herrn Jesus Christus
lehrend, mit aller Freimut, ungehindert.
Lukas nennt nun die Umstände des Aufenthalts von Paulus in Rom bzw.
was er in seiner Mietwohnung tat. Er konnte das Evangelium freimütig
und ungehindert verkünden, das ganz im Gegensatz zu seiner Predigt
unter den Juden.
11.11 Καὶ ἰδού, ἐξαυτῆς τρεῖς
ἄνδρες ἐπέστησαν ἐπὶ τὴν
Und siehe, sogleich standen drei Männer
am Haus, in dem wir waren, von Cäsarea zu
mir gesandt.
Mit dem Adverb ἐξαυτῆς („auf der Stelle, sofort, sogleich“) meint Petrus,
dass zwischen der Vision und dem Erscheinen der Männer keine Zeit
verging, sondern das direkt sich daran anschloss.
οἰκίαν ἐν ᾗ ἤμην, ἀπεσταλμένοι
ἀπὸ Καισαρείας πρός με.
11.12 Εἶπεν δέ μοι τὸ πνεῦμα
συνελθεῖν αὐτοῖς, μηδὲν
διακρινόμενον. Ἦλθον δὲ σὺν
ἐμοὶ καὶ οἱ ἓξ ἀδελφοὶ οὗτοι,
καὶ εἰσήλθομεν εἰς τὸν οἶκον
τοῦ ἀνδρός·
11.13 ἀπήγγειλέν τε ἡμῖν πῶς
εἶδεν τὸν ἄγγελον ἐν τῷ οἴκῳ
αὐτοῦ σταθέντα, καὶ εἰπόντα
αὐτῷ, Ἀπόστειλον εἰς Ἰόππην
ἄνδρας, καὶ μετάπεμψαι
Σίμωνα, τὸν ἐπικαλούμενον
Πέτρον,
Es sagte mir nun der Geist, mit ihnen
mitzugehen, nichts bezweifelnd. Es kamen
nun mit mir auch diese sechs Brüder, und
wir gingen in das Haus des Mannes hinein.
11.14 ὃς λαλήσει ῥήματα πρός
σε, ἐν οἷς σωθήσῃ σὺ καὶ πᾶς ὁ
οἶκός σου.
11.15 Ἐν δὲ τῷ ἄρξασθαί με
λαλεῖν, ἐπέπεσεν τὸ πνεῦμα τὸ
ἅγιον ἐπ᾽ αὐτούς, ὥσπερ καὶ
ἐφ᾽ ἡμᾶς ἐν ἀρχῇ.
11.16 Εμνήσθην δὲ τοῦ
ῥήματος κυρίου, ὡς ἔλεγεν,
Ἰωάννης μὲν ἐβάπτισεν ὕδατι,
ὑμεῖς δὲ βαπτισθήσεσθε ἐν
πνεύματι ἁγίῳ.
der zu dir Aussagen sprechen wird, durch die
du gerettet wirst, du und dein ganzes Haus.
Der Geist redete noch im Obergeschoss so mit ihm, wie die Geschichte
zuvor besagte. Das Demonstrativpronomen οὗτοι („diese“) besagt, dass
Petrus die Geschichte in Begleitung mit den sechs Brüdern erzählte, auf
die er hindeuten könnte.
Sodann meldete er uns, wie er den Engel in
seinem Haus stehend sah und ihm sagend:
Sende Männer nach Joppe und lasse Simon
herholen, den Petrus Zubenannten,
Bei meinem Anfangen nun zu sprechen fiel
der Heilige Geist auf sie herab, gleichwie
auch auf uns am Anfang.
Ich wurde nun (an) die Aussage (des) Herrn
erinnert, als er sprechend war: Johannes
zwar taufte in Wasser, ihr aber werdet in
heiligem Geist getauft werden.
Mit der expliziten Nennung von ὑμεῖς („ihr“) wird der Kontrast zur Taufe
des Johannes, die mit Wasser war, im Hinblick auf die Jünger deutlich, die
eine höherwertige Taufe im Heiligen Geist erhalten würden.
11.17 Εἰ οὖν τὴν ἴσην δωρεὰν
ἔδωκεν αὐτοῖς ὁ θεὸς ὡς καὶ
ἡμῖν, πιστεύσασιν ἐπὶ τὸν
κύριον Ἰησοῦν χριστόν, ἐγὼ δὲ
τίς ἤμην δυνατὸς κωλῦσαι τὸν
θεόν;
Wenn also Gott ihnen dieselbe Gabe gab,
wie auch uns, an den Herrn Jesus Christus
geglaubt habend. Wer (bin) ich nun? War ich
fähig, dass ich Gott hindere?
Mit ἴσην („dieselbe“) kommt zum Ausdruck, dass es genau dieselbe Gabe
und keine andere war, die nun auch Heidenchristen bekamen. Im letzten
Satz stehen sich „ich“ und „Gott“ gegenüber. Es handelt sich wohl um
zwei Fragen, die erste wird durch die zweite beantwortet. Wenn dies so
ist, war auch Petrus nicht in der Lage, das Werk Gottes zu verhindern.
11.18 Ἀκούσαντες δὲ ταῦτα
ἡσύχασαν, καὶ ἐδόξαζον τὸν
θεόν, λέγοντες, Ἄρα γε καὶ τοῖς
ἔθνεσιν ὁ θεὸς τὴν μετάνοιαν
ἔδωκεν εἰς ζωήν.
Diese (Dinge) nun gehört, schwiegen sie, und
waren Gott verherrlichend, sagend: Also gab
Gott ja auch den Völkern das Umdenken
zum Leben!
Das Imperfekt ἐδόξαζον („sie waren verherrlichend/preisend“) wurde
von einem ägyptischen Schreiber nicht verstanden und in eine einfache
Aorist-Form ἐδόξασαν („sie priesen“) geändert und so von Nestle-Aland
abgedruckt. Die Verlaufsform der Überlieferung hingegen zeigt, dass dies
darauf ein anhaltender Zustand war.
11.19 Οἱ μὲν οὖν διασπαρέντες
ἀπὸ τῆς θλίψεως τῆς γενομένης
ἐπὶ Στεφάνῳ διῆλθον ἕως
Φοινίκης καὶ Κύπρου καὶ
Ἀντιοχείας, μηδενὶ λαλοῦντες
τὸν λόγον εἰ μὴ μόνον
Ἰουδαίοις.
11.20 Ἦσαν δέ τινες ἐξ αὐτῶν
ἄνδρες Κύπριοι καὶ Κυρηναῖοι,
οἵτινες εἰσελθόντες εἰς
Ἀντιόχειαν, ἐλάλουν πρὸς τοὺς
Ἑλληνιστάς, εὐαγγελιζόμενοι
τὸν κύριον Ἰησοῦν.
Die Zerstreuten nun zogen also ab der unter
Stephanus entstandenen Bedrängnis
hindurch bis Phönizien und Zypern und
Antiochia, (zu) niemandem das Wort
sprechend, außer allein zu Juden.
Ab hier beginnt ein neuer Abschnitt, der die Bekehrung von Heiden in
Antiochia und die Rückkehr von Paulus beschreibt, den Hauptmotor der
Heidenmission. Mit ἐπὶ („unter“) ist eher eine zeitliche Kategorie und
weniger eine kausale („wegen“).
11.21 Καὶ ἦν χεὶρ κυρίου μετ᾽
αὐτῶν· πολύς τε ἀριθμὸς
πιστεύσας ἐπέστρεψεν ἐπὶ τὸν
κύριον.
Und es war (die) Hand (des) Herrn mit ihnen.
Sodann bekehrte sich eine große, gläubig
gewordene Zahl zum Herrn.
Es waren nun etliche aus ihnen, cyprische
und kyrenäische Männer, welche, nach
Antiochien hineingekommen, auch zu den
Hellenisten redend waren, den Herrn Jesus
als gute Botschaft verkündend.
11.22 Ἠκούσθη δὲ ὁ λόγος εἰς
τὰ ὦτα τῆς ἐκκλησίας τῆς ἐν
Ἱεροσολύμοις περὶ αὐτῶν· καὶ
ἐξαπέστειλαν Βαρνάβαν
διελθεῖν ἕως Ἀντιοχείας·
Es kam nun das Wort zu den Ohren der
Versammlung in Jerusalem über sie. Und sie
sandten Barnabas aus, bis Antiochia
hindurchzuziehen,
Mit περὶ αὐτῶν („über sie“) sind die neubekehrten Heidenchristen vom
Satz davor gemeint.
11.23 ὃς παραγενόμενος καὶ
ἰδὼν τὴν χάριν τοῦ θεοῦ ἐχάρη,
καὶ παρεκάλει πάντας τῇ
προθέσει τῆς καρδίας
προσμένειν τῷ κυρίῳ·
der, angekommen und die Gnade Gottes
gesehen, sich freute und alle ermutigend
war, (mit) dem Vorsatz des Herzens (bei)
dem Herrn zu verharren,
11.24 ὅτι ἦν ἀνὴρ ἀγαθὸς καὶ
πλήρης πνεύματος ἁγίου καὶ
πίστεως· καὶ προσετέθη ὄχλος
ἱκανὸς τῷ κυρίῳ.
da er ein guter Mann und voll Heiligen
Geistes und Glaubens war. Und es wurde
eine beträchtliche Menge dem Herrn
hinzugetan.
Mit ὅτι („da“) wird der Grund angegeben, warum Barnabas die
Aufmunterung, beim Herrn zu bleiben, ausgesprochen hatte.
11.25 Ἐξῆλθεν δὲ εἰς Ταρσὸν ὁ
Βαρνάβας ἀναζητῆσαι Σαῦλον,
Es zog nun Barnabas nach Tarsus, um Saulus
aufzusuchen.
11.26 καὶ εὑρὼν ἤγαγεν αὐτὸν
εἰς Ἀντιόχειαν. Ἐγένετο δὲ
αὐτοὺς ἐνιαυτὸν ὅλον
συναχθῆναι τῇ ἐκκλησίᾳ καὶ
διδάξαι ὄχλον ἱκανόν,
χρηματίσαι τε πρῶτον ἐν
Ἀντιοχείᾳ τοὺς μαθητὰς
Χριστιανούς.
Und (ihn) gefunden, brachte er ihn nach
Antiochia. Es geschah nun, dass sie ein
gesamtes Jahr mit der Versammlung
zusammenkamen und eine beträchtliche
Menge lehrten, sodann, dass die Schüler
zuerst in Antiochia Christen hießen.
Wohl aufgrund seiner Berufung als Heidenapostel wird Paulus involviert.
Ein Schreiber, wohl P45, hat ὁ Βαρνάβας („Barnabas“) nicht
abgeschrieben, konnte die Auslassung aber nur an die bekannten
Folgehandschriften in Ägpyten vererben, sodass dies keinen Einfluss auf
die Überlieferung hatte.
Der Infinitiv χρηματίσαι („heißen“) ist aktiv und nicht passiv („werden
genannt“). Die beiden genannten kamen mit der örtlichen Versammlung
ein Jahr lang zusammen. Die Komitativangabe im Dativ konnte ein
Schreiber nicht verstehen und hat die Präposition ἐν („in“) zu
„Versammlung“ ergänzt, diesen Fehler druckt Nestle-Aland ab. Statt des
Akkusativs αὐτοὺς („sie“), der das Subjekt des AcI ist, verschrieb sich ein
Kopist mit αὐτοῖς („ihnen“), wohl da er den AcI nicht erkannte und
meinte, dies würde den beiden geschehen sein, obwohl der Satz dadurch
ungrammatisch wurde. Diese falsche Lesart wurde von Nestle-Aland
11.27 Ἐν ταύταις δὲ ταῖς
ἡμέραις κατῆλθον ἀπὸ
Ἱεροσολύμων προφῆται εἰς
Ἀντιόχειαν.
In diesen Tagen nun kamen von Jerusalem
Propheten nach Antiochia herab.
11.28 Ἀναστὰς δὲ εἷς ἐξ αὐτῶν
ὀνόματι Ἄγαβος, ἐσήμανεν διὰ
τοῦ πνεύματος λιμὸν μέγαν
μέλλειν ἔσεσθαι ἐφ᾽ ὅλην τὴν
οἰκουμένην· ὅστις καὶ ἐγένετο
ἐπὶ Κλαυδίου Καίσαρος.
Einer von ihnen nun, aufgestanden, mit
Namen Agabus, zeigte durch den Geist an,
dass großer Hunger über den ganzen
Erdkreis kommen würde, welcher auch unter
Kaiser Klaudius geschah.
11.29 Τῶν δὲ μαθητῶν καθὼς
εὐπορεῖτό τις, ὥρισαν ἕκαστος
αὐτῶν εἰς διακονίαν πέμψαι
τοῖς κατοικοῦσιν ἐν τῇ Ἰουδαίᾳ
ἀδελφοῖς·
11.30 ὃ καὶ ἐποίησαν,
ἀποστείλαντες πρὸς τοὺς
πρεσβυτέρους διὰ χειρὸς
Βαρνάβα καὶ Σαύλου.
12.1 Κατ᾽ ἐκεῖνον δὲ τὸν καιρὸν
ἐπέβαλεν Ἡρῴδης ὁ βασιλεὺς
τὰς χεῖρας κακῶσαί τινας τῶν
ἀπὸ τῆς ἐκκλησίας.
12.2 Ἀνεῖλεν δὲ Ἰάκωβον τὸν
ἀδελφὸν Ἰωάννου μαχαίρᾳ.
Je nach dem nun, wie von den Schülern
jemand vermögend war, beschlossen sie, ein
jeder von ihnen, (etwas) zur Unterstützung
der in Judäa wohnenden Brüdern zu
schicken;
was sie auch taten, zu den Älteren gesandt,
durch die Hand von Barnabas und Saulus.
abgedruckt. Von ἐγένετο („es geschah“) sind drei Infinitive abhängig, die
jeweils das Prädikat im AcI bilden.
Ab diesem Vers werden die weiteren Ereignisse in Jerusalem beschrieben
und mit diesem Vers eingeleitet.
Καίσαρος („Kaiser“) wird von Nestle-Aland, von einem nachlässigen
Kopisten wohl aufgrund derselben Anfangsbuchstaben und derselben
Wortlänge wie das Wort davor vergessen, ausgelassen. Zudem druckt
diese Ausgabe statt μέγαν („großen“) das ungrammatische μεγάλην
(„große“) ab, sowie ἥτις („welche“), obwohl dies so nicht überliefert
wurde, und übersetzt „es entstand große Hunger, welche“ lauten würde,
sodass der Fehler schnell deutlich wird. Offenbar meinte ein Kopist
dummerweise, das Wort wäre feminin, obwohl es ein Maskulinum ist.
Leider wird der Fehler in NA-basierten Übersetzungen kaschiert, sodass
dies dem Leser gar nicht auffällt.
Τῶν μαθητῶν („der Schüler“) ist nach links versetzt, bezieht sich wohl auf
τις („jemand“) und wird somit betont.
Das Wort πρεσβυτέρους („Ältere“) ist ein Komparativ und kein Superlativ
(„Ältesten“), d.h. man sandte das Geld an die älteren Brüder der
Versammlung, da wohl sie moralisch eher in der Lage waren, dieses zu
verwalten.
Zu jener Zeit nun legte der König Herodes
Hand an, um einige derer von der Gemeinde
zu misshandeln.
Er beseitigte nun Jakobus, den Bruder von
Johannes, durch (das) Schwert.
Lukas nennt einen konkreten Fall, wie Herodes tätig wurde. Der Dativ
μαχαίρᾳ („Schwert“) wurde durch einen zu viel wissenden Kopisten in
μαχαίρῃ geändert, obwohl dies zwar im Dativ auf der Hand liegt, ist es
doch gegen die Flexion dieses Wortes (alpha-purum). Dieser Fehler
wurde systematisch im NT von ägyptischen Schreiber vorgenommen (z.B.
Offb. 13.10 etc.).
Lukas bringt mit der Erwähnung auch das Martyrium des Herrn Jesus in
Erinnerung, das am Passahfest bzw. den Tagen der ungesäuerten Brote
stattfand.
12.3 Καὶ ἰδὼν ὅτι ἀρεστόν ἐστιν
τοῖς Ἰουδαίοις, προσέθετο
συλλαβεῖν καὶ Πέτρον ἦσαν δὲ
αἱ ἡμέραι τῶν ἀζύμων
Und gesehen, dass es den Juden angenehm
ist, fügte er hinzu, auch Petrus zu ergreifen, es waren nun die Tage der ungesäuerten
(Brote) -,
12.4 ὃν καὶ πιάσας ἔθετο εἰς
φυλακήν, παραδοὺς τέσσαρσιν
τετραδίοις στρατιωτῶν
φυλάσσειν αὐτόν, βουλόμενος
μετὰ τὸ Πάσχα ἀναγαγεῖν
αὐτὸν τῷ λαῷ.
den er auch, ergriffen, ins Gefängnis setzte,
(ihn) vier Viererschaften von Soldaten
übergeben, um ihn zu bewachen,
beschließend, ihn nach dem Passah dem
Volk vorzuführen.
Die Erwähnung des Festes der ungesäuerten Brote, das mit dem Passa
zusammenfiel, erinnert den Leser an den Tod Christi und, dass auch er zu
diesem Fest dem Volk vorgeführt und zuvor inhaftiert war.
12.5 Ὁ μὲν οὖν Πέτρος
ἐτηρεῖτο ἐν τῇ φυλακῇ·
προσευχὴ δὲ ἦν ἐκτενὴς
γινομένη ὑπὸ τῆς ἐκκλησίας
πρὸς τὸν θεὸν ὑπὲρ αὐτοῦ.
Petrus zwar war also im Gefängnis verwahrt
werdend, aber es war anhaltendes Gebet
von der Versammlung zu Gott für ihn
geschehend.
Der Ausdruck ἦν γινομένη („es war geschehend“) ist eine Periphrase, die
die Dauerhaftigkeit des Gebets angibt.
12.6 Ὅτε δὲ ἔμελλεν αὐτὸν
προάγειν ὁ Ἡρῴδης, τῇ νυκτὶ
ἐκείνῃ ἦν ὁ Πέτρος κοιμώμενος
μεταξὺ δύο στρατιωτῶν,
δεδεμένος ἁλύσεσιν δυσίν·
φύλακές τε πρὸ τῆς θύρας
ἐτήρουν τὴν φυλακήν.
Als nun Herodes ihn vorführen wollte, war
Petrus in jener Nacht zwischen zwei
Soldaten schlafend, mit zwei Ketten
gebunden, sodann waren Wächter vor der
Tür das Gefängnis bewachend.
Das Imperfekt ἐτήρουν („sie waren bewachend“) ist ein Imperfekt, dass
angibt, dass sie die ganze Zeit vor der Türe Wache hielten.
12.7 Καὶ ἰδού, ἄγγελος κυρίου
ἐπέστη, καὶ φῶς ἔλαμψεν ἐν τῷ
οἰκήματι· πατάξας δὲ τὴν
πλευρὰν τοῦ Πέτρου, ἤγειρεν
αὐτὸν λέγων, Ἀνάστα ἐν τάχει.
Καὶ ἐξέπεσον αὐτοῦ αἱ ἁλύσεις
ἐκ τῶν χειρῶν.
12.8 Εἶπέν τε ὁ ἄγγελος πρὸς
αὐτόν, Περίζωσαι καὶ ὑπόδησαι
τὰ σανδάλιά σου. Ἐποίησεν δὲ
οὕτως. Καὶ λέγει αὐτῷ,
Περιβαλοῦ τὸ ἱμάτιόν σου, καὶ
ἀκολούθει μοι.
Und siehe, ein Engel (des) Herrn stand da,
und Licht erstrahlte im Raum. An die Seite
des Petrus nun gestoßen, weckte er ihn,
sagend: Steh auf in Eile! Und es fielen ihm
die Ketten von den Händen ab.
Das Pronomen αὐτοῦ („seine“) ist nach links versetzt, wohl weniger um
die Ketten des Petrus von denen anderer abzuheben, sondern, dass sie
von ihm abfielen.
Sodann sagte der Engel zu ihm: Umgürte
dich und ziehe deine Schuhe an! Er tat es
nun so. Und er sagt ihm: Ziehe dein Gewand
an und folge mir!
Περίζωσαι („umgürte“) wird bei Nestle-Aland ohne das Präfix
abgedruckt, also nur ζῶσαι („gürte“), was auf einen Kopierfehler bei P74
zurückzuführen ist, ebenso wurde das seltenere τε („sodann“) zu δὲ
(„nun“) vereinfacht.
12.9 Καὶ ἐξελθὼν ἠκολούθει
αὐτῷ· καὶ οὐκ ᾔδει ὅτι ἀληθές
ἐστιν τὸ γινόμενον διὰ τοῦ
ἀγγέλου, ἐδόκει δὲ ὅραμα
βλέπειν.
Und hinausgegangen, war er ihm folgend.
Und er wusste nicht, dass das vom Engel
Geschehene ist. Er war aber meinend, eine
Vision zu sehen.
12.10 Διελθόντες δὲ πρώτην
φυλακὴν καὶ δευτέραν, ἦλθον
ἐπὶ τὴν πύλην τὴν σιδηρᾶν, τὴν
φέρουσαν εἰς τὴν πόλιν, ἥτις
αὐτομάτη ἠνοίχθη αὐτοῖς· καὶ
ἐξελθόντες προῆλθον ῥύμην
μίαν, καὶ εὐθέως ἀπέστη ὁ
ἄγγελος ἀπ᾽ αὐτοῦ.
Durch (die) erste und zweite Wache nun
hindurchgegangen, kamen sie an das
eiserne, zur Stadt führende Tor, welches sich
ihnen automatisch öffnete. Und
hinausgegangen, gingen sie eine Gasse
entlang, und sogleich entfernte sich der
Engel von ihm.
12.11 Καὶ ὁ Πέτρος, γενόμενος
ἐν ἑαυτῷ, εἶπεν, Νῦν οἶδα
Und Petrus, zu sich gekommen, sagte: Jetzt
weiß ich wahrhaftig, dass (der) Herr seinen
Engel aussandte und mich herausnahm aus
Mit τῆς προσδοκίας („der Absicht, Erwartung, Vorhaben“) kommt zum
Ausdruck, dass die Juden erwarteten, dass Petrus hingerichtet werden
würde. Davor bewahrte ihn Gott.
ἀληθῶς ὅτι ἐξαπέστειλεν
κύριος τὸν ἄγγελον αὐτοῦ, καὶ
ἐξείλετό με ἐκ χειρὸς Ἡρῴδου
καὶ πάσης τῆς προσδοκίας τοῦ
λαοῦ τῶν Ἰουδαίων.
(der) Hand des Herodes und dem ganzen
Vorhaben des Volkes der Juden.
12.12 Συνιδών τε ἦλθεν ἐπὶ τὴν
οἰκίαν Μαρίας τῆς μητρὸς
Ἰωάννου τοῦ ἐπικαλουμένου
Μάρκου, οὗ ἦσαν ἱκανοὶ
συνηθροισμένοι καὶ
προσευχόμενοι.
Sodann, sich besonnen, kam er an das Haus
der Maria, der Mutter von Johannes, des
Markus Zubenannten, wo etliche zusammen
versammelt und betend waren.
12.13 Κρούσαντος δὲ τοῦ
Πέτρου τὴν θύραν τοῦ
πυλῶνος, προσῆλθεν παιδίσκη
ὑπακοῦσαι, ὀνόματι Ῥόδη.
12.14 Καὶ ἐπιγνοῦσα τὴν φωνὴν
τοῦ Πέτρου, ἀπὸ τῆς χαρᾶς οὐκ
ἤνοιξεν τὸν πυλῶνα,
εἰσδραμοῦσα δὲ ἀπήγγειλεν
ἑστάναι τὸν Πέτρον πρὸ τοῦ
πυλῶνος.
Als Petrus nun an der Tür des Tores klopfte,
Rhode heißt „Rose“. Nestle-Aland druckt die von einem Kopisten (P74)
kam eine Magd mit Namen Rhode hin, um zu bearbeitete bzw. falsch abgeschriebene Version αὐτοῦ („er“) statt τοῦ
horchen.
Πέτρου („Petrus“) ab, da das oft vorkommt und wohl so in seinem Kopf
präsent war.
Und die Stimme des Petrus erkannt, öffnete
sie vor Freude nicht das Tor, hineinrennend
aber meldete sie, dass Petrus vor dem Tor
stehe.
12.15 Οἱ δὲ πρὸς αὐτὴν εἶπον,
Μαίνῃ. Ἡ δὲ διϊσχυρίζετο οὕτως
ἔχειν. Οἱ δὲ ἔλεγον, Ὁ ἄγγελος
αὐτοῦ ἐστιν.
Sie nun sagten zu ihr: Du spinnst! Sie war
aber darauf bestehend, dass es sich so
verhielte. Sie nun waren sagend: Es ist sein
Bote.
Ob die Personen mit ἄγγελος („Engel, Bote“) ein himmlisches oder
menschliches Wesen meinten, kann nicht genau ermittelt werden, sodass
„Bote“ weniger festgelegt wäre. Nestle-Aland druckt die sekundäre Form
εἶπαν ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr
Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht.
12.16 Ὁ δὲ Πέτρος ἐπέμενεν
κρούων· ἀνοίξαντες δὲ εἶδον
αὐτόν, καὶ ἐξέστησαν.
Petrus nun war fortfahrend zu klopfen.
Geöffnet nun, sahen sie ihn, und gerieten
außer sich.
Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶδαν statt εἶδον („sie sahen“)
ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch
konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht.
12.17 Κατασείσας δὲ αὐτοῖς τῇ
χειρὶ σιγᾷν, διηγήσατο αὐτοῖς
πῶς ὁ κύριος αὐτὸν ἐξήγαγεν ἐκ
τῆς φυλακῆς. Εἶπεν δέ,
Ἀπαγγείλατε Ἰακώβῳ καὶ τοῖς
ἀδελφοῖς ταῦτα. Καὶ ἐξελθὼν
ἐπορεύθη εἰς ἕτερον τόπον.
Ihnen aber mit der Hand angezeigt, zu
schweigen, erzählte er ihnen, wie der Herr
ihn aus dem Gefängnis herausführte. Er
sagte nun: Verkündigt diese (Dinge) Jakobus
und den Brüdern! Und hinausgegangen, ging
er zum nächsten Ort.
Ein Redner bittet bis heute noch um Ruhe, indem er den Zeigefinger auf
seinen Mund hält. Wohin dieser weitere Ort führte, ist unbekannt,
jedoch konnte er in Freiheit dorthin, das Adjektiv ἕτερον („weiteren“)
zeigt jedoch an, dass dieser mit dem jetzigen vergleichbar war, d.h. es
könnte sich um eine weitere Zusammenkunft bzw. ein anderes Haus mit
Christen handeln, wo Petrus die Geschichte seiner Befreiung erzählen
wollte.
12.18 Γενομένης δὲ ἡμέρας, ἦν
τάραχος οὐκ ὀλίγος ἐν τοῖς
στρατιώταις, τί ἄρα ὁ Πέτρος
ἐγένετο.
12.19 Ἡρῴδης δὲ ἐπιζητήσας
αὐτὸν καὶ μὴ εὑρών, ἀνακρίνας
τοὺς φύλακας, ἐκέλευσεν
ἀπαχθῆναι. Καὶ κατελθὼν ἀπὸ
τῆς Ἰουδαίας εἰς τὴν Καισάρειαν
διέτριβεν.
Als es nun Tag wurde, war keine geringe
Aufregung unter den Soldaten, was wohl
(mit) Petrus geschah.
Die Befreiung des Petrus vom Tod wird nun durch den Tod von Herodes
bis Vers 24 kontrastiert.
Herodes nun (nach) ihm gesucht und nicht
gefunden, verhörte die Wächter und befahl
sie abzuführen. Und von Judäa
herabgegangen, war er sich in Cäsarea
aufhaltend.
Herodes war wohl der Meinung, die Soldaten hätten ihn entkommen
lassen bzw. ihn befreit, sodass er sie selbst inhaftierte, nachdem er sie
verhörte, und ihnen nicht glaubte, wohl wie in Lukas 23.26 mit einer
Exekution zur Folge. Das Imperfekt διέτριβεν („er war aufhaltend“) zeigt,
dass Herodes dort ab da sich aufhielt. Cäsarea liegt geographisch
unterhalb von Judäa, wo sich Jerusalem befindet, sodass Lukas
„herabsteigen/-gehen“ verwendet.
12.20 Ἦν δὲ ὁ Ἡρῴδης
θυμομαχῶν Τυρίοις καὶ
Σιδωνίοις· ὁμοθυμαδὸν δὲ
παρῆσαν πρὸς αὐτόν, καὶ
πείσαντες Βλάστον τὸν ἐπὶ τοῦ
κοιτῶνος τοῦ βασιλέως,
ᾐτοῦντο εἰρήνην, διὰ τὸ
Es war nun Herodes aufgebracht (gegen) die
Tyrer und Sidonier. Einmütig nun kamen sie
zu ihm. Und den über das Gemach des
Königs (bestellten) Blastus überredet, waren
sie um Frieden bittend wegen der
Versorgung ihres Landes von dem des
königlichen.
Die Delegation von Tyrus und Sidon überredete, wohl durch Bestechung,
den Blastus, der über die Gemächer des Königs bestellt war, sie
einzulassen. Darauf baten sie Herodes um Frieden, da sie von ihm
abhängig waren.
τρέφεσθαι αὐτῶν τὴν χώραν
ἀπὸ τῆς βασιλικῆς.
12.21 Τακτῇ δὲ ἡμέρᾳ ὁ
Ἡρῴδης ἐνδυσάμενος ἐσθῆτα
βασιλικήν, καὶ καθίσας ἐπὶ τοῦ
βήματος, ἐδημηγόρει πρὸς
αὐτούς.
12.22 Ὁ δὲ δῆμος ἐπεφώνει,
Φωνὴ θεοῦ καὶ οὐκ ἀνθρώπου.
Am vereinbarten Tag nun war Herodes,
bekleidet mit königlichem Gewandt und sich
auf der Tribüne gesetzt, eine Ansprache an
sie haltend.
Herodes und die Delegation vereinbarten einen Termin, zu dem er zu
ihnen eine Rede halten würde. Die Tribüne würde hier wohl einen Thron
darauf beinhalten, da Herodes sich setzte und nicht stand.
Die Volksversammlung nun war ausrufend:
Gottes Stimme und nicht die eines
Menschen!
12.23 Παραχρῆμα δὲ ἐπάταξεν
αὐτὸν ἄγγελος κυρίου, ἀνθ᾽ ὧν
οὐκ ἔδωκεν δόξαν τῷ θεῷ· καὶ
γενόμενος σκωληκόβρωτος,
ἐξέψυξεν.
Auf der Stelle nun schlug ihn ein Engel (des)
Herrn, daher da er Gott nicht die Ehre gab.
Und von Würmern zerfressen geworden,
verschied er.
Das Imperfekt ἐπεφώνει („es war ausrufend“) macht deutlich, dass die
Delegation während der Rede diese immer wieder mit diesen
Zwischenrufen unterbrach, die kein Prädikat hat, da diese eine
kommunikative Minimaleinheit ist, wie es bei Zwischenrufen üblich ist,
wo keine langen Sätze möglich sind. Die Delegaten erhöhten Herodes wie
einen Gott, um ihre Wünsche zu erhalten.
Offenbar gefiel Herodes die Vergötterung, sodass Gott eingriff, indem er
über einen Engel eine tödliche Erkrankung durch Würmer bzw. Parasiten
sandte, die Herodes zu Tode brachte.
12.24 Ὁ δὲ λόγος τοῦ θεοῦ
ηὔξανεν καὶ ἐπληθύνετο.
Das Wort Gottes nun war wachsend und sich
vermehrend.
12.25 Βαρνάβας δὲ καὶ Σαῦλος
ὑπέστρεψαν εἰς Ἱερουσαλήμ,
πληρώσαντες τὴν διακονίαν,
συμπαραλαβόντες καὶ Ἰωάννην
τὸν ἐπικληθέντα Μάρκον.
Barnabas nun und Saulus kehrten zurück
nach Jerusalem, den Dienst erfüllt, auch
Johannes, den Markus Zubenannten,
mitgenommen.
13.1 Ἦσαν δέ τινες ἐν Ἀντιοχείᾳ
κατὰ τὴν οὖσαν ἐκκλησίαν
προφῆται καὶ διδάσκαλοι, ὅ τε
Βαρνάβας καὶ Συμεὼν ὁ
Es waren nun in Antiochia in der (dort)
bestehenden Versammlung bestimmte
Propheten und Lehrer: Sowohl Barnabas als
auch Simeon, genannt Niger, und Lucius, der
Die beiden Imperfektformen zeigen an, dass es ein anhaltender Prozess
war, der mit dem Wachstum einer Pflanze verglichen wird, die immer
weiter wächst, sich vermehrt und ausbreitet.
Mit δὲ („nun“) wird eine neue Episode eingeleitet. Die Präposition κατὰ
(„überall, in; über hinweg, in“) ist distributiv, d.h. sie waren in der
Versammlung da und dort.
καλούμενος Νίγερ, καὶ Λούκιος
ὁ Κυρηναῖος, Μαναήν τε
Ἡρῴδου τοῦ τετράρχου
σύντροφος, καὶ Σαῦλος.
13.2 Λειτουργούντων δὲ αὐτῶν
τῷ κυρίῳ καὶ νηστευόντων,
εἶπεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον,
Ἀφορίσατε δή μοι τὸν
Βαρνάβαν καὶ τὸν Σαῦλον εἰς τὸ
ἔργον ὃ προσκέκλημαι αὐτούς.
Kyrenäer, sowie Manaen, aufgezogen mit
Herodes, dem Vierfürsten, und Saulus.
13.3 Τότε νηστεύσαντες καὶ
προσευξάμενοι καὶ ἐπιθέντες
τὰς χεῖρας αὐτοῖς, ἀπέλυσαν.
13.4 Οὗτοι μὲν οὖν,
ἐκπεμφθέντες ὑπὸ τοῦ
πνεύματος τοῦ ἁγίου, κατῆλθον
εἰς τὴν Σελεύκειαν· ἐκεῖθεν δὲ
ἀπέπλευσαν εἰς τὴν Κύπρον.
Dann gefastet und gebetet und ihnen die
Hände aufgelegt, verabschiedeten sie (sie).
Diese nun also, vom Heiligen Geist
ausgeschickt, gingen hinab nach Seleuzia,
und von dort nun segelten sie nach Zypern
ab.
Statt Οὗτοι („diese“) druckt Nestle-Aland Αὐτοὶ („sie“) ab. Dieser
Kopierfehler kam durch P74 auf, der nur unzulänglich kopieren konnte.
13.5 Καὶ γενόμενοι ἐν Σαλαμῖνι,
κατήγγελλον τὸν λόγον τοῦ
θεοῦ ἐν ταῖς συναγωγαῖς τῶν
Ἰουδαίων· εἶχον δὲ καὶ Ἰωάννην
ὑπηρέτην.
Und in Salamis angelangt, waren sie das
Wort Gottes verkündend in den Synagogen
der Juden. Sie waren nun auch Johannes als
Gehilfen habend.
Das Imperfekt εἶχον („sie waren habend“) ist im Deutschen schwer
auszudrücken, zeigt aber, dass er die ganze Zeit über ihr Gehilfe war.
13.6 Διελθόντες δὲ τὴν νῆσον
ἄχρι Πάφου, εὗρόν τινα μάγον
ψευδοπροφήτην Ἰουδαῖον, ᾧ
ὄνομα Βαρϊησοῦς,
Die Insel nun bis Paphos durchzogen, fanden
sie einen bestimmten Zauberer, einen
jüdischen Falschpropheten, der den Namen
Bar-Jesus (hatte),
Ein Kopist fügt ὅλην („ganz“) hinzu, dieser unnötige Zusatz wird von
Nestle-Aland abgedruckt, ebenso wie ἄνδρα („Mann“), wodurch die
Phrase unnatürlich ausgedehnt wird.
Während sie nun dem Herrn dienten und
fasteten, sagte der Heilige Geist: Sondert mir
doch Barnabas und Saulus zu dem Werk aus,
zu dem ich sie berufen habe.
Die Partikel δή („doch“) zeigt in Verbindung mit Aufforderungen eine
erhöhte Dringlichkeit an.
13.7 ὃς ἦν σὺν τῷ ἀνθυπάτῳ
Σεργίῳ Παύλῳ, ἀνδρὶ συνετῷ.
Οὗτος προσκαλεσάμενος
Βαρνάβαν καὶ Σαῦλον
ἐπεζήτησεν ἀκοῦσαι τὸν λόγον
τοῦ θεοῦ.
13.8 Ἀνθίστατο δὲ αὐτοῖς
Ἐλύμας, ὁ μάγος οὕτως γὰρ
μεθερμηνεύεται τὸ ὄνομα
αὐτοῦ ζητῶν διαστρέψαι τὸν
ἀνθύπατον ἀπὸ τῆς πίστεως.
der bei dem Prokonsul Sergius Paulus war,
einem verständigen Mann. Dieser, Barnabas
und Saulus herbeigerufen, verlangte, das
Wort Gottes zu hören.
Es war aber Elymas, der Zauberer, - so wird
nämlich sein Name übersetzt – ihnen
widerstehend, suchend den Prokonsul vom
Glauben abzuhalten.
13.9 Σαῦλος δέ, ὁ καὶ Παῦλος,
πλησθεὶς πνεύματος ἁγίου, καὶ
ἀτενίσας εἰς αὐτὸν
Saulus nun, der auch Paulus (genannt wird),
voll Heiligen Geistes und auf ihn geblickt,
13.10 εἶπεν, Ὦ πλήρης παντὸς
δόλου καὶ πάσης ῥᾳδιουργίας,
υἱὲ διαβόλου, ἐχθρὲ πάσης
δικαιοσύνης, οὐ παύσῃ
διαστρέφων τὰς ὁδοὺς κυρίου
τὰς εὐθείας;
sagte: Oh voll aller List und aller
Skrupellosigkeit, Sohn (des) Teufels, Feind
aller Gerechtigkeit, willst du nicht aufhören,
die geraden Wege des Herrn zu verkehren.
13.11 Καὶ νῦν ἰδού, χεὶρ κυρίου
ἐπὶ σέ, καὶ ἔσῃ τυφλός, μὴ
βλέπων τὸν ἥλιον ἄχρι καιροῦ.
Παραχρῆμα δὲ ἐπέπεσεν ἐπ᾽
αὐτὸν ἀχλὺς καὶ σκότος, καὶ
περιάγων ἐζήτει χειραγωγούς.
13.12 Τότε ἰδὼν ὁ ἀνθύπατος
τὸ γεγονὸς ἐπίστευσεν,
Und jetzt, siehe, (die) Hand (des) Herrn
(kommt) über dich, und du wirst blind sein,
die Sonne bis zu einem Zeitpunkt nicht
sehend. Auf der Stelle nun fiel auf ihn Nebel
und Finsternis, und umhergehend, war er
Blindenführer suchend.
Dann, der Prokonsul das Geschehen
gesehen, glaubte er, über die Lehre des
Herrn außer sich geratend.
Ἀνθίστατο (“er war widerstehend”) zeigt, dass der Widerstand immer
wieder bzw. anhaltend war.
Das griechische Kompositum χειραγωγούς („Handführer“,
„Blindenführer“) kann ad hoc im Deutschen auch so gebildet und
verstanden werden, auch wenn es so noch nicht vorhanden ist.
ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ
τοῦ κυρίου.
13.13 Ἀναχθέντες δὲ ἀπὸ τῆς
Πάφου οἱ περὶ τὸν Παῦλον
ἦλθον εἰς Πέργην τῆς
Παμφυλίας. Ἰωάννης δὲ
ἀποχωρήσας ἀπ᾽ αὐτῶν
ὑπέστρεψεν εἰς Ἱεροσόλυμα.
Von Paphos nun abgefahren, kamen die um
Paulus nach Perge in Pamphylien, Johannes
aber, sich von ihnen getrennt, kehrte zurück
nach Jerusalem.
13.14 Αὐτοὶ δὲ διελθόντες ἀπὸ
τῆς Πέργης, παρεγένοντο εἰς
Ἀντιόχειαν τῆς Πισιδίας, καὶ
εἰσελθόντες εἰς τὴν συναγωγὴν
τῇ ἡμέρᾳ τῶν σαββάτων,
ἐκάθισαν.
13.15 Μετὰ δὲ τὴν ἀνάγνωσιν
τοῦ νόμου καὶ τῶν προφητῶν,
ἀπέστειλαν οἱ ἀρχισυνάγωγοι
πρὸς αὐτούς, λέγοντες, Ἄνδρες
ἀδελφοί, εἰ ἔστιν λόγος ἐν ὑμῖν
παρακλήσεως πρὸς τὸν λαόν,
λέγετε.
Sie nun, von Perge weggezogen, gelangten
nach Antiochia in Pisidien. Und in die
Synagoge am Tag des Sabbats
hineingegangen, setzten sie sich.
Ortsangaben werden i.d.R. im Genitiv wie hier mit τῆς Πισιδίας („in
Pisidien“) angeschlossen. Dem Schreiber von P75 und mit ihm NestleAland kam dies seltsam vor, sodass er die Form an den Akkusativ davor
als Adjektiv anglich.
Nach dem Vorlesen des Gesetzes und der
Propheten nun schickten die
Synagogenobersten zu ihnen, sagend:
Männer, Brüder, wenn es bei euch ein Wort
(der) Ermutigung an das Volk gibt, redet!
13.16 Ἀναστὰς δὲ Παῦλος, καὶ
κατασείσας τῇ χειρί, εἶπεν,
Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, καὶ οἱ
φοβούμενοι τὸν θεόν,
ἀκούσατε.
Paulus nun, aufgestanden und mit der Hand
angezeigt, sagte: Männer, Israeliten, und die
Gott Fürchtenden, hört:
Ein Schreiber (P74) hat τίς („Wort“) zu spät abgeschrieben und später
nachgetragen, sodann, damit der Satz grammatisch erscheint ein τίς
(„etwas“) davor eingesetzt, und so von Nestle-Aland abgedruckt. Die
Form wäre eine skurrile Form einer Sperrung, d.h. τίς („irgendein“) und
λόγος („Wort“) wären weit voneinander getrennt (Hyperbaton), ohne,
dass dies zu begründen wäre. Man könnte an den Haaren herbeiziehen,
dass dann der Sinn „Wenn es irgendein, egal, welches, Wort geben
sollte…..“.
Offenbar waren in der Synagoge auch nichtjüdische Zuhörer, die Gott
fürchteten, da Paulus sie anspricht.
13.17 Ὁ θεὸς τοῦ λαοῦ τούτου
ἐξελέξατο τοὺς πατέρας ἡμῶν,
Der Gott dieses Volkes erwählte unsere
Väter und erhöhte das Volk in der Fremde,
P74 ergänzt das völlig überflüssige Ἰσραὴλ („Israel“), damit klar sein
sollte, welches Volk gemeint sei. Dieser Zusatz wird von Nestle-Aland
καὶ τὸν λαὸν ὕψωσεν ἐν τῇ
παροικίᾳ ἐν γῇ Αἰγύπτῳ, καὶ
μετὰ βραχίονος ὑψηλοῦ
ἐξήγαγεν αὐτοὺς ἐξ αὐτῆς.
im Land Ägypten. Und mit erhobenem Arm
führte er sie aus ihm hinaus,
leider als angeblich ursprünglich abgedruckt, obwohl dies in der
Überlieferung keine Rolle spielte, außer in den bekannten
Folgehandschriften.
13.18 Καὶ ὡς τεσσαρακονταετῆ
χρόνον ἐτροποφόρησεν αὐτοὺς
ἐν τῇ ἐρήμῳ.
Und eine etwa vierzigjährige Zeit ertrug er
sie in der Wüste,
Das Wort τροποφορέω bedeutet wörtlich „die Art und Weise (er)tragen“.
13.19 Καὶ καθελὼν ἔθνη ἑπτὰ
ἐν γῇ Χαναάν,
κατεκληρονόμησεν αὐτοῖς τὴν
γῆν αὐτῶν.
Und sieben Nationen im Land Kanaan
beseitigt, verteilte er ihnen als Los deren
Land.
13.20 Καὶ μετὰ ταῦτα, ὡς ἔτεσιν
τετρακοσίοις καὶ πεντήκοντα,
ἔδωκεν κριτὰς ἕως Σαμουὴλ
τοῦ προφήτου.
Und nach diesen (Dingen), etwa
vierhundertfünfzig Jahre, gab er ihnen
Richter bis zu Samuel, dem Propheten.
P75 und mit ihm Nestle-Aland können mit dem Originaltext nichts zu tun
haben, da der lauten würde „ὡς ἔτεσιν τετρακοσίοις καὶ πεντήκοντα καὶ
μετὰ ταῦτα“ („etwa vierhundertfünfzig Jahre. Und danach“), d.h. wie
üblich, hat der Kopist erst καὶ μετὰ ταῦτα übersehen und dann an der
nächstbesten Stelle einfach nachgetragen (so wie auch an anderen
Stellen wie schon wieder mit αὐτοῖς („ihnen“) in Vers 22, das er erst
übersieht und dann nachträgt) und so den Sinn völlig entstellt. Diese
Angabe des Kopisten kann sich allerdings nur auf das Verb davor
beziehen, sodass der Kopist meinte, Gott hätte sie 450 Jahre das Land
zum Erbe ausgeteilt und dann im Anschluss, sodass man es so übersetzen
muss „Er ließ sie deren Land erben für 450 Jahre. Und danach, also nach
den 450 Jahren, hätte Gott ihnen Richter bis auf Samuel, den Propheten,
geben“. Das ist natürlich völlig absurd, da die Kinder Israel viele hundert
Jahre länger darin wohnten. Die gesamte Richterzeit bestand aus 114
Jahren Fremdherrschaft und 336 Jahren regulärer Regierung, wie es im
Richterbuch steht, sodass die Angabe bei Lukas mit 450 Jahren völlig
exakt ist.
13.21 Κἀκεῖθεν ᾐτήσαντο
βασιλέα, καὶ ἔδωκεν αὐτοῖς ὁ
θεὸς τὸν Σαοὺλ υἱὸν Κίς, ἄνδρα
ἐκ φυλῆς Βενιαμίν, ἔτη
τεσσαράκοντα.
13.22 Καὶ μεταστήσας αὐτόν,
ἤγειρεν αὐτοῖς τὸν Δαυὶδ εἰς
βασιλέα, ᾧ καὶ εἶπεν
μαρτυρήσας, Εὗρον Δαυὶδ τὸν
τοῦ Ἰεσσαί, ἄνδρα κατὰ τὴν
καρδίαν μου, ὃς ποιήσει πάντα
τὰ θελήματά μου.
13.23 Τούτου ὁ θεὸς ἀπὸ τοῦ
σπέρματος κατ᾽ ἐπαγγελίαν
ἤγαγεν τῷ Ἰσραὴλ σωτηρίαν,
Und ab da forderten sie einen König. Und
Gott gab ihnen Saul, einen Sohn (des) Kis,
einen Mann aus (dem) Stamm Benjamin,
vierzig Jahre (lang).
Das Volk wollte nach der Richterzeit einen König wie die Nationen,
obwohl Gott über sie regieren wollte, sodass er ihnen Saul gab, der sie 40
Jahre gottlos regierte.
Und ihn abgesetzt, erweckte er ihnen David
als König, dem er auch sagte, bezeugt: Ich
fand David, den (Sohn) des Isais, einen Mann
nach meinem Herzen, der all meine Vorsätze
tun wird.
Das Wort τὰ θελήματά („Willen, Vorsätze“) ist Plural, d.h. es geht um alle
die einzelnen Dinge, die Gott wollte, dass sie David tut.
Von dessen Samen brachte Gott nach der
Verheißung für Israel Rettung,
13.24 προκηρύξαντος Ἰωάννου
πρὸ προσώπου τῆς εἰσόδου
αὐτοῦ βάπτισμα μετανοίας τῷ
Ἰσραήλ.
nachdem Johannes angesichts seines
Auftritts zuvor Israel die Taufe (des)
Umdenkens verkündigte.
Τούτου („von dessen“) bezieht sich auf Davids, dessen Nachkomme Jesus
war, auch wenn dies neuere Sekten bestreiten, dass Jesus menschliche
Vorfahren hatte. Nicht einmal P74 hat den Zusatz Ἰησοῦν, („Jesus“) am
Ende, auch σωτηρίαν („Rettung“) hat der Kopist richtig.
Der Genitivus absolutus modifiziert den Satz im Vers davor. Bevor der
verheißene Messias auftrat, verkündigte Johannes die Umkehr, πρὸ
προσώπου („vor (dem) Angesicht“ bzw. „angesichts“) seines Auftritts.
Mit P74 kam der Zusatz παντὶ τῷ λαῷ („dem ganzen Volk“) auf.
13.25 Ὡς δὲ ἐπλήρου ὁ Ἰωάννης
τὸν δρόμον, ἔλεγεν, Τίνα με
ὑπονοεῖτε εἶναι; Οὐκ εἰμὶ ἐγώ.
Ἀλλ᾽ ἰδού, ἔρχεται μετ᾽ ἐμέ, οὗ
οὐκ εἰμὶ ἄξιος τὸ ὑπόδημα τῶν
ποδῶν λῦσαι.
13.26 Ἄνδρες ἀδελφοί, υἱοὶ
γένους Ἀβραάμ, καὶ οἱ ἐν ὑμῖν
φοβούμενοι τὸν θεόν, ὑμῖν ὁ
Als nun Johannes den Lauf am Erfüllen war,
sagte er: Wer vermutet ihr, dass ich bin?
Nicht ich bin es sondern, siehe, nach mir
kommt, dessen Schuhe der Füße ich nicht
wert bin zu lösen.
Lukas nimmt Bezug auf das Ende des Dienstes des Johannes, der als
“Lauf” bezeichnet wird, wobei er auf das Auftreten des Messias hinweist
und dabei seine Unwürdigkeit ihm gegenüber betont.
Männer, Brüder, Söhne von Abrahams
Geschlecht, und die unter euch Gott
Statt ὑμῖν („euch“) liest Nestle-Aland gegen die Überlieferung ἡμῖν
(„uns“) beim zweiten Vorkommen.
λόγος τῆς σωτηρίας ταύτης
ἀπεστάλη.
13.27 Οἱ γὰρ κατοικοῦντες ἐν
Ἱερουσαλὴμ καὶ οἱ ἄρχοντες
αὐτῶν, τοῦτον ἀγνοήσαντες,
καὶ τὰς φωνὰς τῶν προφητῶν
τὰς κατὰ πᾶν σάββατον
ἀναγινωσκομένας, κρίναντες
ἐπλήρωσαν.
Fürchtenden, euch wurde das Wort dieser
Rettung gesandt.
Denn die in Jerusalem Wohnenden und
deren Obersten erfüllten (es), diesen
verkannt, sowie die jeden Sabbat
vorgelesenen Stimmen der Propheten, (ihn)
verurteilt habend.
13.28 Καὶ μηδεμίαν αἰτίαν
θανάτου εὑρόντες, ᾐτήσαντο
Πιλάτον ἀναιρεθῆναι αὐτόν.
Und keine Todesschuld gefunden, forderten
sie Pilatus auf, ihn zu beseitigen.
13.29 Ὡς δὲ ἐτέλεσαν πάντα τὰ
περὶ αὐτοῦ γεγραμμένα,
καθελόντες ἀπὸ τοῦ ξύλου,
ἔθηκαν εἰς μνημεῖον.
13.30 Ὁ δὲ θεὸς ἤγειρεν αὐτὸν
ἐκ νεκρῶν·
Als sie nun alles über ihn Geschriebene
vollendeten, legte man ihn, vom Holz
abgenommen, in ein Grabmal.
13.31 ὃς ὤφθη ἐπὶ ἡμέρας
πλείους τοῖς συναναβᾶσιν αὐτῷ
ἀπὸ τῆς Γαλιλαίας εἰς
Ἱερουσαλήμ, οἵτινές εἰσιν
μάρτυρες αὐτοῦ πρὸς τὸν λαόν.
der über mehrere Tage den mit ihm von
Galiläa nach Jerusalem Hinaufgestiegen
erschien, welche seine Zeugen an das Volk
sind.
Der Dativ αὐτῷ („mit ihm“) ist eine komitative Angabe, d.h. sie gibt an, in
welcher Begleitung sie kamen.
13.32 Καὶ ἡμεῖς ὑμᾶς
εὐαγγελιζόμεθα τὴν πρὸς τοὺς
πατέρας ἐπαγγελίαν γενομένην,
ὅτι ταύτην ὁ θεὸς
Und wir verkünden euch als gute Botschaft
die an die Väter geschehene Verheißung,
dass Gott diese deren Kindern, uns, Jesus
auferweckt, erfüllt hat,
Mit ὅτι („dass, weil“) wird entweder der Inhalt („dass“) der Verheißung
eingeleitet, oder der Grund („weil“), da „Verheißung“ topologisch näher
ist, ist der Inhalt anzunehmen.
Das Subjekt des Satzes sind die Bewohner und Obersten, das Prädikat ist
„sie erfüllten“. „Es“ wird als direktes Objekt angenommen, das entweder
auf die bereits genannte Rettung ober auf die Stimme der Propheten
danach zu beziehen ist.
Das nicht seine Gegner Jesus vom Kreuz abnahmen und ins Grab legten,
ist der Plural bei „legen“ und „abnehmen“ indefinit und nicht mehr auf
seine Gegner zu beziehen, sodass „man“ geeignet erscheint.
Gott aber erweckte ihn aus (den) Toten,
ἐκπεπλήρωκεν τοῖς τέκνοις
αὐτῶν ἡμῖν, ἀναστήσας Ἰησοῦν·
13.33 ὡς καὶ ἐν τῷ ψαλμῷ τῷ
δευτέρῳ γέγραπται, Υἱός μου εἶ
σύ, ἐγὼ σήμερον γεγέννηκά σε.
13.34 Ὅτι δὲ ἀνέστησεν αὐτὸν
ἐκ νεκρῶν, μηκέτι μέλλοντα
ὑποστρέφειν εἰς διαφθοράν,
οὕτως εἴρηκεν ὅτι Δώσω ὑμῖν
τὰ ὅσια Δαυὶδ τὰ πιστά.
wie es auch im zweiten Psalm geschrieben
ist: Mein Sohn bist du, ich habe dich heute
gezeugt.
Dass er ihn nun aus (den) Toten
auferweckte, um ihn nicht mehr zur
Verwesung zurückkehren zu lassen, hat er so
gesagt: Ich werde euch die ehrwürdigen
(Zusagen) an David, die zuverlässigen,
geben.
Deshalb sagt er auch anderswo: Du wirst
nicht zulassen, dass dein Heiliger die
Verwesung sehe.
Wie üblich weist das Prädikativ υἱός μου („mein Sohn“) keinen Artikel auf
(vgl. Joh 1.1), ohne dass dies dadurch unbestimmt würde.
13.36 Δαυὶδ μὲν γὰρ ἰδίᾳ γενεᾷ
ὑπηρετήσας τῇ τοῦ θεοῦ βουλῇ
ἐκοιμήθη, καὶ προσετέθη πρὸς
τοὺς πατέρας αὐτοῦ, καὶ εἶδεν
διαφθοράν·
13.37 ὃν δὲ ὁ θεὸς ἤγειρεν, οὐκ
εἶδεν διαφθοράν.
Denn David zwar, (der) eigenen Generation
geholfen, entschlief durch den Plan Gottes,
und wurde zu seinen Vätern hinzugelegt,
und er sah Verwesung.
Das Korrelat μὲν („zwar“) findet seine Entsprechung im nächsten Vers mit
δὲ („aber“). Zunächst erklärt Paulus, dass die Verheißung sich nicht bei
David erfüllt haben konnte, da er tot ist und nicht auferweckt wurde.
Den aber Gott auferweckte, sah Verwesung
nicht.
Ohne Namensnennung wird auf Christus bezug genommen. Der Kontrast
zu David wird mit δὲ („aber“) deutlich gemacht.
13.38 Γνωστὸν οὖν ἔστω ὑμῖν,
ἄνδρες ἀδελφοί, ὅτι διὰ τούτου
ὑμῖν ἄφεσις ἁμαρτιῶν
καταγγέλλεται·
Es soll euch also bekannt sein, Männer,
Brüder, dass durch diesen euch Vergebung
von Sünden verkündigt wird.
13.39 καὶ ἀπὸ πάντων ὧν οὐκ
ἠδυνήθητε ἐν τῷ νόμῳ
Μωϋσέως δικαιωθῆναι, ἐν
Und von allem, wovon ihr in dem Gesetz
Moses‘ nicht gerechtfertigt werden konntet,
wird durch diesen jeder Glaubende
gerechtfertigt.
13.35 Διὸ καὶ ἐν ἑτέρῳ λέγει,
Οὐ δώσεις τὸν ὅσιόν σου ἰδεῖν
διαφθοράν·
Δαυὶδ („David“) kann jeder Kasus sein, sodass ein Genitiv oder Dativ
möglich ist, wohl eher ein Dativ, da David das indirekte Objekt der
Zusagen ist.
Das Wort δώσεις bedeutet „du wirst geben, zugeben, hier eher:
zulassen“.
τούτῳ πᾶς ὁ πιστεύων
δικαιοῦται.
13.40 Βλέπετε οὖν μὴ ἐπέλθῃ
ἐφ᾽ ὑμᾶς τὸ εἰρημένον ἐν τοῖς
προφήταις,
13.41 Ἴδετε, οἱ καταφρονηταί,
καὶ θαυμάσατε, καὶ
ἀφανίσθητε· ὅτι ἔργον ἐγὼ
ἐργάζομαι ἐν ταῖς ἡμέραις
ὑμῶν, ὃ οὐ μὴ πιστεύσητε, ἐάν
τις ἐκδιηγῆται ὑμῖν.
13.42 Ἐξιόντων δὲ ἐκ τῆς
συναγωγῆς τῶν Ἰουδαίων,
παρεκάλουν τὰ ἔθνη εἰς τὸ
μεταξὺ σάββατον λαληθῆναι
αὐτοῖς τὰ ῥήματα.
Seht also, dass nicht etwa auf euch das
durch die Propheten Gesagte herabkomme!
Seht, ihr Verächter, und wundert euch und
werdet vernichtet, da ich ein Werk in euren
Tagen wirke, das ihr keineswegs glaubt,
wenn es euch jemand erzählt.
Bei einer Handschrift (wohl P74 und einige wenige Folgehandschriften),
die Nestle-Aland abdruckt, kam es zur Doppelschreibung von ἔργον
(„Werk“).
Als nun aus der Synagoge die Juden
hinausgingen, waren die Völker bittend, dass
(zu) ihnen bis zum Sabbat inzwischen diese
Aussagen geredet würden.
Lukas bildet aufgrund der Stellung im Satz einen Gegensatz von „Juden“
und „Nationen“. Erstere verlassen die Synagoge, und die gottesfürchtigen
Heiden wollten sogar während der Woche diese Gedanken weiter hören.
Das Imperfekt παρεκάλουν („sie waren bittend“) unterstreicht die
anhaltenden und immer wiederkehrenden Bitten. Das Adverb μεταὐξὺ
(„dazwischen, in der Zwischenzeit“) deutet die Zeit zwischen zwei
Punkten an. Vgl. Dionysisus Halicarnassensis, Antiquitates Romanae
6.5,4: „ἐπειδὴδὲ τὰ σημεῖα ἤρθη παρ’ ἑκατέρων
τῆς μάχης, προῄεσαν εἰς τὸ μεταξὺ χωρίον ἀμφότεροι“· „Nachdem auf
beiden Seiten das Signal zum Kampf gegeben worden war, rückten die
beiden Heere in den Raum zwischen ihren Lagern vor. Vgl. Strabo,
Geographica 6.5,4:
„εἶτ’ ἀνακύπτοντα πρὸς τὴν ἐπιφάνειαν, καθάπερ Ὀρόντης ἐν τῇ Συρίᾳ κ
αταδὺς εἰς τὸ μεταξὺ χάσμα Ἀπαμείας
καὶ Ἀντιοχείας, ὃ καλοῦσι Χάρυβδιν, ἀνατέλλει
πάλιν ἐν τετταράκοντα σταδίοις“· „Die Höhle in der Nähe von enthält
einen riesigen Stollen, durch den ein Fluss über eine beträchtliche
Strecke unsichtbar fließt und dann an die Oberfläche tritt, wie der
Orontes in Syrien, der in der Kluft zwischen Apameia und Antiochia
versinkt“. Auch Catenae fasst (6.2.9) dies aus den Zwischenraum im
Gegensatz zum nächsten Sabbat auf:
„Εἰς τὸ μεταξὺ Σάββατον·” ἀντὶ τοῦ τὸ ἐσσόμενον“ „Zwischen dem
Sabbat“ anstelle des kommenden“. Dazu kommt die Präposition εἰς („zu
hin, bis zu“), die keinen Zeitpunkt, sondern einen Verlauf hin zu einem
Ziel codiert. Nestle-Aland lässt (wohl aufgrund von P74 und einige wenige
Folgehandschriften) ἐκ τῆς συναγωγῆς τῶν Ἰουδαίων („aus der Synagoge
der Juden“) aus und ersetzt die Leerstelle mit αὐτῶν („sie“).
13.43 Λυθείσης δὲ τῆς
συναγωγῆς, ἠκολούθησαν
πολλοὶ τῶν Ἰουδαίων καὶ τῶν
σεβομένων προσηλύτων τῷ
Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ· οἵτινες
προσλαλοῦντες, ἔπειθον
αὐτοὺς ἐπιμένειν τῇ χάριτι τοῦ
θεοῦ.
13.44 Τῷ τε ἐρχομένῳ σαββάτῳ
σχεδὸν πᾶσα ἡ πόλις συνήχθη
ἀκοῦσαι τὸν λόγον τοῦ θεοῦ.
13.45 Ἰδόντες δὲ οἱ Ἰουδαῖοι
τοὺς ὄχλους ἐπλήσθησαν
ζήλου, καὶ ἀντέλεγον τοῖς ὑπὸ
τοῦ Παύλου λεγομένοις,
ἀντιλέγοντες καὶ
βλασφημοῦντες.
Als die Synagoge aufgelöst war, folgten viele
der Juden und der gottesfürchtigen
Proselyten Paulus und Barnabas, welche,
ihnen zuredend, sie überzeugend waren, bei
der Gnade Gottes zu verbleiben.
13.46 Παρρησιασάμενοι δὲ ὁ
Παῦλος καὶ ὁ Βαρνάβας εἶπον,
Ὑμῖν ἦν ἀναγκαῖον πρῶτον
λαληθῆναι τὸν λόγον τοῦ θεοῦ.
Ἐπειδὴ δὲ ἀπωθεῖσθε αὐτόν,
καὶ οὐκ ἀξίους κρίνετε ἑαυτοὺς
τῆς αἰωνίου ζωῆς, ἰδοὺ
στρεφόμεθα εἰς τὰ ἔθνη.
13.47 Οὕτως γὰρ ἐντέταλται
ἡμῖν ὁ κύριος, Τέθεικά σε εἰς
Freimütig nun geredet, sagten Paulus und
Barnabas: Es war notwendig, dass (zu) euch
das Wort Gottes zuerst geredet werde. Da
ihr es aber von euch stoßt und euch selbst
nicht des ewigen Lebens würdig achtet,
siehe, wenden wir uns zu den Völkern.
Sodann kam am kommenden Sabbat fast die
ganze Stadt zusammen, um das Wort Gottes
zu hören.
Die Juden nun, die Mengen gesehen, wurden
von Neid erfüllt und waren widersprechend
den von Paulus geredet werdenden
(Dingen), widersprechend und lästernd.
So hat uns nämlich der Herr geboten: Ich
habe dich zum Licht (der) Nationen gesetzt,
Nestle-Aland druckt den Kopierfehler von P74 mit „Herren“ statt
„Gottes“ am Ende ab.
Lukas greift resumptiv ἀντιλέγοντες („widersprechend“) zwei Mal auf,
und setzt noch βλασφημοῦντες („lästernd“) dazu, d.h. der Widerspruch
wird besonders deutlich ausgedrückt.
Der Ausdruck „bis ans Ende der Erde“ lautet wörtlich „bis zur äußersten
Erde“, womit die ganze restliche Welt gemeint ist. Der Ausdruck kommt
φῶς ἐθνῶν, τοῦ εἶναί σε εἰς
σωτηρίαν ἕως ἐσχάτου τῆς γῆς.
dass du zur Rettung bis zur äußersten Erde
bist.
13.48 Ἀκούοντα δὲ τὰ ἔθνη
ἔχαιρεν, καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον
τοῦ κυρίου, καὶ ἐπίστευσαν
ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν
αἰώνιον.
Die Völker (es) nun hörend, waren sich
freuend und das Wort des Herrn preisend
und sie glaubten, so viele zum ewigen Leben
bestimmt waren.
von Jesaja 49.6, wo der Messias das Licht sein wird bis an die Enden der
Erde, d.h. auf der ganzen Welt. Tatsächlich kamen die Apostel später
überall in die damalige Welt.
Der Satz beginnt mit Ἀκούοντα („als sie hörten“) einen vor den Hauptsatz
vorgelagerten Nebensatz. Das Prädikat „hören“ bezieht sich auf die
Verkündigung des Wortes Gottes durch Paulus und Barnabas. Die
zuhörenden Juden hatten es abgelehnt. Dann wenden sich die Prediger
an die zuhörenden Heiden. Im Vers davor ist die Kernaussage, dass die
Juden, indem sie das Evangelium ablehnten, sich selbst des ewigen
Lebens für unwürdig erachten. Damit ist die Predigt des Evangeliums
nicht zu Ende, sondern richtet sich an die Zuhörer aus den Heiden. Diese
hören nun vom Heil in Christo. Die Partikel δὲ (“aber”) zeigt eine
Änderung der Zuhörerschaft, die vorigen Zuhörer, nahmen das Wort
nicht an, die Juden, nun, ändert es sich, als Zuhörer aus den
nichtjüdischen Völkern, d.h. den Heiden vernahmen, dass das Heil auch
für sie zugänglich wäre, begannen sie sich zu freuen und das Wort des
Herrn zu loben und sie glaubten. Mit τὰ ἔθνη (“die Völker)” gebraucht
Lukas ein Stilmittel: Es waren sicher nicht alle Menschen der ganzen Erde
bei der Rede anwesend, Lukas ging es aber darum, dass Juden nicht
glaubten, Heiden aber doch. Damit nennt Lukas die Gesamtheit, obwohl
nur sehr geringe Teile davon anwesend sind. Dies bezeichnet man als
Totum pro parte (d.h. das Ganze steht für den Teil). Lukas generalisiert
und nimmt die Anwesenden als Repräsentanten für die Heiden als
Ganzes. Die anwesenden Juden zu vor, hatten alle repräsentiert. Damit
wird der allgemeine Übergang vom Evangelium weg von den Juden und
hin zu den Heiden anhand von Repräsentanten deutlich. Der Prädikat im
Hauptsatz besteht zunächst aus eine Reihe von mehreren Verben im
Imperfekt: ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου („waren sich
freuend und das Wort des Herrn preisend“). Das Imperfekt zeigt, das
Einsetzen einer dauerhaften Freude an und auch das Lob auf das Wort
des Herrn war dauerhaft. Was sie freute, war, dass auch sie als Heiden
nun zum Heil kommen konnten, das zitierte Wort Gottes wurde daher
gelebt. Mit καὶ ἐπίστευσαν („und sie glaubten“) kommt ein drittes
Prädikat im Aorist, nicht wie die vorigen im Imperfekt vor. Diese Abfolge
(Imperfekt und Imperfekt und Aorist) ist erstaunlich, d.h. eine Reihe von
Verben auf dasselbe Subjekt (hier: die Nationen bezogen). Die
Grundtextausgabe nach Nestle-Aland (mit dessen Hauptzeugen aus dem
Raum Ägypten: Codex Vaticanus, gefolgt vom ebenfalls von dort
stammenden Codex Sinaiticus, die zusammen zu einem Kunsttext
verbunden wurden) druckt mit ἔχαιρον (“sie freuten sich”) statt richtig:
ἔχαιρεν (wörtlich “es freute sich) ebenso wie in Luk 12.30 und an vielen
anderen Stellen die an die Sprache im Raum Ägypten nötige (und dort
nicht anders mögliche) Form, da dort, anders als im Griechischen, Neutra
wie τὰ ἔθνη („die Nationen“) nicht mit einem Prädikat im Singular zum
Ausdruck bringen kann, ab. Wörtlich hieße es „die Völker freute sich“,
was im Deutschen ebenfalls nicht grammatisch ist. Dies ist neben vielen
anderen Hinweisen ein Zeichen des bewussten Eingriffs von sorglosen
Kopisten, die sonst die Texte zu kopieren hatten, hier jedoch Eingriffe in
Gottes heiliges Wort vornahmen, um dieses an ihre Bedürfnisse
anzupassen. Diese Praxis kann es auch in unserem Leben, im
übertragenen Sinn geben, dass wir, wenn wir etwas nicht verstehen, uns
nicht beugen, sondern Gottes Wort so verändern, wie es uns gefällt.
Davon geben auch die Irrlehren und falschen Praktiken in den Sekten
Ägyptens Ausdruck. Die Kombination von kollektiven Neutra (also
Wörtern die eine Gesamtheit ausdrücken, wie “Laub, Kinder” oder auch
“Völker” mit einem Prädikat (der Satzaussage) mit einem Verb in der
Einzahl, ist im Neuen Testament in Übereinstimmung mit dem Griechisch
der damaligen Zeit (vgl. Eph 4.16, wo die o.g. Handschriften des NestleAland Textes den Text nicht anpassen wollten und es heißt: καθὼς καὶ τὰ
λοιπὰ ἔθνη (Neutrum Plural) περιπατεῖ (Singular). Im Griechischen der
damaligen Zeit und auch im Neuen Testament konnte bei Kollekiva das
Prädikat aber dann auch im Plural stehen, wenn nicht die Gesamtheit,
sondern die Zusammensetzung aus vielen Teilen, zum Ausdruck kommen
sollte. Dass zurzeit, als einige Handschriften nach Ägypten kamen, dort
Griechisch nicht mehr beherrscht wurde, zeigen Beispiele wie dieses. Wir
entscheiden uns, diese ganz deutlich falsche Lesart nicht zu beachten und
bleiben beim Konsens der griechischen Handschriften, die der Text von
Robinson-Pierpont in allen Ausgaben abgedruckt hat und halten an dieser
Stelle bereits fest, dass der Singular ἔχαιρεν (eigentlich “es freute sich”,
da dies im Deutschen ebenso wie damals in Ägypten nicht möglich war,
“sie freuten sich”) die Völker als Einheit, als Ganzes sieht, den sonst hätte
Lukas tatsächlich den Plural gewählt, der jedoch nicht im Original von
Lukas stand. Der Vergleichsvers in Apg 13.12 lautet: „Τότε ἰδὼν ὁ
ἀνθύπατος τὸ γεγονὸς ἐπίστευσεν, ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ τοῦ
κυρίου“. „Dann, als der Prokonsul sah, was geschehen war, glaubte er,
erstaunt über die Lehre des Herrn“. Apg 13.48 hingegen: „Ἀκούοντα δὲ
τὰ ἔθνη ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν ὅσοι
ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον“· „Als die Völker (es) nun hörten,
freuten sich und priesen das Wort des Herrn und glaubten, so viele
bestimmt waren zum ewigen Leben. In erster Stelle geht es um Sehen
und Glauben, in 13.48 um Hören und Glauben. Beim ersten Mal geht es
um eine Einzelperson, bei zweiten Vorkommen um die Völker als
Kollektiv, natürlich, nicht die weltweit lebenden, sondern, die der Predigt
zuhören wollten. Das Subjekt (Apg 13.23: der Prokonsul; Apg 13,48 die
Völker) des Nebensatzes, der vorgezogen ist (d.h. erst kommt der
Nebensatz, dann der Hauptsatz) ist nicht jeweils im Partizip implizit.
Somit wäre falsch: „Als sie es nun hörten, glaubten die Völker….“. Das
Partizip in beiden Nebensätzen ist dem Tempus nach Präsens, d.h. der
Nebensatz gibt an, was parallel zum Hauptsatz abläuft, da im Deutschen
die Subjunktionen (die Bindewörter der Nebensätze) explizit zu nennen
sind, kann man über „weil, als, während, indem“ etc. nachdenken. In
beiden Stellen kommt glauben dem Tempus nach im Aorist vor
(ἐπίστευσεν (“er glaubte” bzw. ἐπίστευσαν (“sie glaubten”). Damit
bezieht sich Lukas auf das Einsetzen des Glaubens als Reaktion auf das
Wort Gottes (ingressiv). Was einmal als Objekt gesehen wird, das den
Glauben auslöste ist zunächst τῇ διδαχῇ τοῦ κυρίου (“die Lehre des
Herrn”), dann in Apg 13,48: τὸν λόγον τοῦ κυρίου (“das Wort des
Herrn”). Der Satz nach dem Glauben beschreibt jeweils das Subjekt
(Prokonsul bzw. die Heiden) näher: ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ τοῦ
κυρίου („erstaunt über die Lehre des Herrn“) bzw. „ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι
εἰς ζωὴν αἰώνιον“ („so viele bestimmt waren zum ewigen Leben“).
Unterschiedlich ist die Realisation des letzten Satzteils: Im ersten wird
kein Pronomen wie ὅσοι (“so viele”) gebraucht, da es ja um eine
Einzelperson geht, dann gebraucht Lukas im zweiten Fall eine
Kombination (Periphrase) ἦσαν τεταγμένοι (“waren bestimmt”) als
Prädikat. Man kann daher sagen, dass das Kennzeichen des Prokonsuls
das Staunen war, das der Völker, dass sie zum ewigen Leben bestimmt
sind bzw. waren. Wichtig ist, dass die jeweiligen Merkmale nach dem
Einsetzen des Glaubens kommen, d.h. die Völker glauben also nicht, weil
sie zum ewigen Leben bestimmt sind, sondern sie sind zum ewigen Leben
bestimmt, weil sie glauben. Auch glaubte der Prokonsul, darauf oder
dabei erstaunt ihn die Lehre des Herrn. In beiden Fällen ist das
Bezugswort, vergleichbar: Der Prokonsul bzw. die Völker, d.h. das Subjekt
ändert sich im letzten Teil nicht, sodass “und es glaubten, …..” nicht zu
rechtfertigen wäre, da das Subjekt die Heiden sind, diese glaubten und
werden dann näher gekennzeichnet, als zum ewigen Leben bestimmt. 2)
Apg 18.8 Κρίσπος δὲ ὁ ἀρχισυνάγωγος ἐπίστευσεν τῷ κυρίῳ σὺν ὅλῳ τῷ
οἴκῳ αὐτοῦ· καὶ πολλοὶ τῶν Κορινθίων ἀκούοντες ἐπίστευον καὶ
ἐβαπτίζοντο. „Krispus nun, der Synagogenoberste, glaubte an den Herrn
mit seinem ganzen Haus; und viele der Korinther, welche hörten,
glaubten und wurden getauft“. Apg 13.48 hingegen lautet: „Ἀκούοντα δὲ
τὰ ἔθνη ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν ὅσοι
ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον“· „Als die Völker (es) nun hörten,
freuten sich und priesen das Wort des Herrn und glaubten, so viele
bestimmt waren zum ewigen Leben. Auffällig ist, dass in Apg 18.8
„glauben“ beides mal wieder zunächst im Aorist steht: ἐπίστευσεν („er
glaubte“ bzw. „sie glaubten“). Dann wechselt in Apg 18.8 das Subjekt und
Zuhörer aus der Stadt Korinth werden beschrieben, d.h. πολλοὶ („viele“)
ἀκούοντες („als sie hörten“) eingeschränkt, d.h. nicht alle Korinther
glaubten, evtl. nicht einmal alle, die hörten, sondern „viele“ der Zuhörer.
Dann wird beim zweiten Teil von Apg 18.8 „glauben“ ganz auffällig als
Imperfekt gebraucht, ebenso „taufen“ (ἐπίστευον und ἐβαπτίζοντο). Wir
können in einer Grammatik nachlesen, dass eine der Nuancen des
Imperfekts, das Einsetzen einer anhaltenden Handlung angibt. Die
Nuance angewandt auf den Text zeigt, dass viele der Zuhörer, anfingen
zu glauben und getauft zu werden. D.h. die Verkündigung leitete den
Beginn ein, dass Menschen aus Korinth begannen zu glauben und getauft
zu werden. Also die Predigt war der Anfang dieser Ereignisse. Im
Gegensatz dazu betont der Aorist in Apg 13.48 den Zeitpunkt der
Bekehrung der anwesenden Personen aus den Völkern, d.h. denen die
Tür des Glaubens aufgetan wurde, nachdem die Juden das Evangelium
abgelehnt hatten. Die Frage, wie Apg 13.48 zu verstehen ist (ImperfektImperfekt-Aorist: im Griechischen und Deutschen markiert) sehen wir
analog zu Luk 16.1: Ἔλεγεν δὲ καὶ πρὸς τοὺς μαθητὰς αὐτοῦ, Ἄνθρωπός
τις ἦν πλούσιος, ὃς εἶχεν οἰκονόμον· καὶ οὗτος διεβλήθη αὐτῷ ὡς
διασκορπίζων τὰ ὑπάρχοντα αὐτοῦ. „Er sprach aber auch zu seinen
Jüngern: Es war ein gewisser reicher Mann, der einen Verwalter hatte;
und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe“. Der
Mann war dauerhaft reich, nicht nur kurze Zeit, hatte auch dauerhaft
einen Verwalter. Das zeigen die Imperfektformen. Irgendwann passiert
aber punktuell ein Ereignis, das im Aorist steht: Eine Anklage trifft bei
dem Reichen über den Verwalter ein. Also die permanent anhaltenden
Zustände (Imperfekt) werden durch ein singuläres Ereignis (Aorist)
unterbrochen. Genauso ist es in Apg 13.48 die dauerhaft einsetzende
Freude und das Lob bei den Zuhörern aus den Heiden. Auf dem
Hintergrund kommt es zu einzelnen Bekehrungen, d.h. dass punktuell
Heiden zum Glauben kommen. Bekehrung und Glaube ist an einem Punkt
im Leben fest zu machen: Zuvor lebte man ohne Christus, an einem Punkt
im Leben bekehrt man sich zu Christus, und dann setzt man sein Leben
mit Christus weiter fort. So war es auch bei denen, die damals der Predigt
zuhörten. Allerdings ist dieses eine Beispiel nicht auf das gleiche Subjekt
bezogen wie in Apg 13.48, denn zunächst ist vom Reichen die Rede, dann
bezieht sich die Anklage auf den Verwalter. Eine Parallele in der Hinsicht,
also dass die Kette Imperfekt-Imperfekt-Aorist auf ein und dasselbe
Subjekt zu beziehen ist, gibt es in der Form nicht mehr. D.h. ἔχαιρεν καὶ
ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν hat Folgende
Besonderheit: Das Subjekt (“die Völker”) wird erst mit einem Verb im
Singular aufgegriffen: ἔχαιρεν (wtl. “er freute sich”), d.h. die Heiden bzw.
Völker werden in ihrer Gesamtheit gesehen, dann wechselt der Numerus
in den Plural: “sie freuten sich und sie glaubten”. Daher rückt das erste
Prädikat im Singular näher zu den Heiden als Ganzes und die Prädikate im
Plural zeigen die einzelnen darin, die das Wort lobten und sich bekehrte
bzw. glaubten. Der Blick geht also von der Freude der zuhörenden Heiden
als Ganzes zum Lob und Glauben, wobei nicht das Kollektiv, sondern die
Vielzahl der Individuen im Vordergrund stehen. Bei der Übersetzung im
Hauptsatz von τὰ ἔθνη mit (“die aus den Völkern”) wäre zu beachten,
dass τὰ ἔθνη später durch ὅσοι („so viele“) zahlenmäßig eingeschränkt
wird, sodass man zunächst auf eine Untergruppe und Reduzierung mit
„die aus den“ verzichten sollte, u.a. darum, da das ja nicht so dasteht.
Wenn Lukas das zum Ausdruck hätte bringen wollte, würde er es wie in
Apg 26.17 tun: ἐκ τῶν ἐθνῶν (“aus den Völkern”), den die Hörer aus den
Völkern werden später restringiert. Eine Suche nach einem Verb im
Aorist und dem Pronomen ὅσος, zeigt, dass das Subjekts im Nominativ
einmalig in Apg 13.48 im Nominativ ist bzw. nachgetragen bzw. genauer
beschrieben wird, sonst wird damit ein Objekt im Akkusativ aufgegriffen,
z.B. Gen 34.29 διήρπασαν ὅσα τε ἦν ἐν τῇ πόλει („sie plünderten alles,
was in der Stadt war). Wir müssen also Parallelen außerhalb der Bibel
suchen und rufen TLG (Thesaurus Linguae Graecae) auf und suchen
dieselbe Aoristendung, gefolgt von Pronomen wie in Apg 13.48 (Suche
also hier: „*σαν ὅσοι“). Wir erhalten in der Literatur viele Treffer, z.B.
Dionysius Halicarnassensis, Antiquitates Romanae 11.37,1. Dafür liegt nur
eine englische Übersetzung im Netz vor
(http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Dionysius_of_Hal
icarnassus/11B*.html). Der Kontext setzt an einer Rede an das Publikum
an. Der Satz würde auf Deutsch lauten: „Als sie das aber hörten, alle, die
neutral waren und bereit, Fürsprecher zu sein für diejenigen, die sich für
die Gerechtigkeit einsetzen, hielten ihre Hände dem Himmel hin“.
Zunächst kommt also das Prädikat und dann eine Nacht zum Prädikat,
das mit ὅσοι („alle, die oder so viele“) nachgetragen wird. Also, da das
Bezugswort nicht gleich gesagt wird, bzw. die Kennzeichen des Subjekts
„sie“, wird dies nachgereicht. Das implizite Subjekt, d.h. in Apg 13.48 „sie,
die glaubten, werden als zum ewigen Leben bestimmt“, im Nachtrag
näher beschrieben. Da der Glaube bereits vorhanden ist, ist es eine
Beschreibung von Gläubigen. Und alle Gläubige sind zum ewigen Leben
von Gott bestimmt. Somit könnte man auch wie im Bsp. oben ὅσοι („alle
die (die glaubten)“ etc.) wie im Text oben als Subjekt des letzten Satzes
machen: „Alle, die (d.h. die glaubten) waren zum ewigen Leben
bestimmt“). Oder man fasst den letzten Satz als Nachtrag und
Beschreibung der Gläubigen Heiden auf. Nicht möglich ist, dass es sich
um Ungläubige handelt, denn vom Glauben derer ist ja die Rede. Diese
Gläubigen werden aber näher gekennzeichnet: Sie sind oder waren von
Gott zu ewigen Leben bestimmt. D.h. Gott hatte beschlossen, dass alle,
die an Jesus und sein Opfer glauben, ewiges Leben bekommen. Das war
bei den Heiden hier der Fall, sie hörten, freuten sich und glauben und so
erhielten sie das ewige Leben. Ungläubige sind nicht zum ewigen Leben
bestimmt, sondern, dass sie sich bekehren, daher kann keine Auswahl
bestimmter Ungläubiger gedacht sein, sind zum Glauben auserwählt, und
dann darauf zum ewigen Leben. Das bringt den Satz völlig durcheinander,
da nicht die Rede von einer Auswahl zum Glauben ist, da Gott will das
alle, d.h. ohne Auswahl oder Einschränkung, d.h. keiner ist da, für den es
nicht so wäre, Menschen gerettet werden. Die gerettet sind, sind aber
auf der Grundlage des Glaubens, zum ewigen Leben von Gott bestimmt.
Richtig ist: Predigt – Glaube –Bestimmung zu ewigen Leben. Falsch:
Bestimmung zum ewigen Leben – Predigt Glaube. D.h. die Predigt geht an
alle, alle sollen und können glauben, keiner ist ausgeschlossen und wer
glaubt, hat die Verheißung und kann so beschrieben werden, dass er
bestimmt ist, ewiges Leben zu haben. Das Pronomen ὅσοι leitet dann
erst später eine Untergruppe derjenigen Heiden ein, die das Wort Gottes
hörten, die die glaubten („wie viele der Heiden waren zum ewigen Leben
bestimmt? Alle, die glaubten!“, also in dem Sinne, dass nicht alle Heiden
glaubten, aber die glauben, werden als zum ewigen Leben bestimmt
bezeichnet (Nicht zu glauben bestimmt, der vor dem ewigen Leben steht.
Dazu ist wenn überhaupt, jeder bestimmt und der Befehl geht an alle,
Apg 19,30). „So viele“ codiert ja eine Zahlenangabe, z.B. „. Das illustriert
ein Beispiel, das wir im TLG (Thesaurus Linguae Graecae) finden (Joannes
Chrysostomus, de paenitentia (homiliae 1-9) 49.294,17: “Οἱ πτωχοὶ, οἱ
πρὸς τὴν ἐλεημοσύνην καθεζόμενοι πρὸ τῆς ἐκκλησίας. Καὶ πόσου;
Ὅσου θέλεις“· Wie viel Geld hast du noch am Konto? So viel, dass es den
Monat über noch reicht“. Eine alternative (zweitbeste) Deutung ist in den
u.g. Kommentaren zu finden, d.h. „bestimmt“ wird hier als Medium
gesehen, d.h. ein Medium zeigt, dass das Subjekt an sich selber handelt,
dies ist in dem Fall plausibel, denn im Satz davor, hielten sich die Juden
nicht selbst für das ewige Leben für würdig. Hier wäre dann (beim
Medium). Dies versucht Jantzen in Worte zu packen: „so viele zum
ewigen Leben eingestellt worden waren“. Beim Medium wäre noch ein
Rückbezug auf das Subjekt nötig, etwa „so viel sich zum ewigen Leben
verordnet/bestimmt hatten“. Eine dritte Möglichkeiten ist, wenn man bei
der Übersetzung wie folgt bleibt “Als aber die aus den Nationen es
hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn; und es
glaubten, so viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren“. Diejenigen,
die glauben, sind aufgrund der Vorkenntnis (Nicht Vorbestimmung)
Gottes, dass sie an diesem Tag glauben würden, aufgrund ihres Glaubens
von Gott zum ewigen Leben vorherbestimmt. Auch ist das Heil offen für
alle, von wem Gott aber sieht, dass er glauben würde, dem gilt die
Verheißung des ewigen Lebens, und da Gott bereits wusste, welche
Heiden glauben würden, hat er aufgrund des Glaubens, denen die
Christus annehmen, ewiges Leben verheißen. Diese Kommentare wollen
belegen, dass „bestimmen“ hier reflexiv ist, wie im Satz davor, die Juden
sich selbst nicht würdig hielten, das ewige Leben zu haben. Die Option ist
nicht von der Hand zu weisen: Images of Salvation in the New Testament,
Brenda B. Colijn, 2010, ISBN 978-0- 8308-3872-1, Printed in Canada, S.
224, 225: „A possibly similar word, tetagmenoi, occurs in Acts 13:48.
After Paul and Barnabas had preached at Pisidian Antioch, „as many as
had been destined [tetagmenoi] for eternal life became believers.“ The
word tetagmenoi is the perfect middle or passive participle of tasso,
which means to place or station or appoint or classify. [Fn.: „´tasso,` in
BAGD, pp. 805-6.“] Some read this instance of the word as a divine
passive: those whom God had previously appointed to eternal life
became believers at this time. By contrast, reading tetagmenoi as a
middle would mean that the persons in question positioned themselves
for eternal life. Most English translations (like the NRSV above) opt for
the passive. Even as a passive, however, the word need not imply divine
selection to salvation. The BAGD lexicon renders the word in Acts 13:48
as a passive with the sense of „belong to, be classed among those
possessing.“ [Fn.: „Ibid., p. 806. The Autors list the verse under definti on
1b along with 1 Corinthions 16:15 (´they have devoted themselves
[etaxan heautous] to the service of the saints`].“ In this view, those who
belonged to eternal life became believers. The reason for their
„belonging“ is not stated. The Grace of God, the Will of Man: A Case for
Arminianism, Clark H. Pinnock, 1989, S. 227 (Artikel von William G.
MacDonald: The Biblical Doctrine of Election): „The traditional
understanding of a ´divine passive` for tetagmenoi makes an
interpretation of determinism inevitable. The entire verse in the NIV
reads this way: ´When the Gentiles heard this, they were glad and
honored the word of the Lord; and all who were appointed for eternal
life believed” (Acts 13:48). If all that was available to us were this English
translation, we might deduce that God alone fully determined this event
and that the principals were no more than chessmen being moved about
on life´s board by the divine player. The key word that is misunderstood
in this context is tetagmenoi, perfect middle or passive participle from
tasso. Before exploring the meaning of tasso here, a brief examination
must be made of the context. As a prelude to his quoting Habakkuk 1:5,
Paul warned, ´Take care that what the prophets have said does not
happen to you` (Acts 13:40).There is no hint of determinism in such an
admonition. The passage that follows points up their recalcitrant
unbelief. Such perfidy was foreknown, all right, but it was not a
phenomenon for which God was responsible. For right here everyone is
being called to faith, and all hearers can ´take care` to avoid a personal
disaster. The story continues: after many Jews followed Paul and
Barnabas as believers, the masses of the remaining Jews were filled with
jealousy against them and bad-mouthed them the following Sabbath,
when ´almost the whole city gathered.` Thereupon Paul announced, ´We
had to speak the word of God to you first. Since you reject it and do not
consider yourselves worthy of eternal life, we now turn to the Gentiles`
(Acts 13:46). Now we get the scene. The Jews were turning up their noses
at ´eternal life,` and the God-fearing Gentiles were moving in to receive
13.49 Διεφέρετο δὲ ὁ λόγος τοῦ
κυρίου δι᾽ ὅλης τῆς χώρας.
that eternal life God was offering freely. The verb tasso means to
´appoint` in the literal sense of ´put in a position for,` or ´order,`
´determine.` The voice of the perfect participle as we have noted is
ambiguous; tetagmenoi is best construed in this context to be middle
voice. The disputed sentence (Acts 13:48) would look like this when the
setting is fully honored and a divine passive is not read into it: ´When the
Gentiles heard this, they gloried in the Lord´s Word, and as many as were
putting themselves in a position for eternal life believed.`” The context of
Acts 13:48 seems to militate against reading tetagmenoi as a divine
passive. Paul and Barnabas have been preaching the gospel in Pisidian
Antioch for over a week and have encountered opposition from some of
the Jews. As they address the crowds on the second Sabbath, they
declare that since the Jews are rejecting the gospel, they will turn to the
Gentiles. A clear contrast ist drawn between the Jews who „reject“ the
word of God and „judge [them]selves to be unworthy of eternal life“
(Acts 13:46) and the Gentiles who „were glad and praised the word of the
Lord“ (Acts 13:48). Unlike the Jews, these Gentiles have taken Paul´s
message to heart and are ready to respond to the gospel. The emphasis
on human volition for both Jews and Gentiles makes it unlikely that the
narrator would say in Acts 13:48 that God had predetermined who would
believe. The best translation of Acts 13:48 might be something like „as
many as were positioned for eternal life became believers.“ This
rendering opts for the passive (suggested by esan tetagmenoi) but makes
room for the confluence of divine and human agency (the preaching of
the gospel and the receptivity of the audience) that is suggested by the
context. [Fn. „See also the discussions in I. Howard Marshall, The Acts of
the Apostles: An Introduction and Commentary, Tyndale New Testament
Commentaries, ed. R. V. G. Tasker (Grand Rapids: Eerdmans, 1986), pp.
230-31; Robert Shank, Elect in the Son: A Study of the Doctrine of
Election (Minneapolis: Bethany House, 1989), pp. 183-88; and Mac
Donald, „Election“, pp. 226-28.]
Es war nun das Wort des Herrn durch das
ganze Land ausgebreitet werdend.
13.50 Οἱ δὲ Ἰουδαῖοι
παρώτρυναν τὰς σεβομένας
γυναῖκας καὶ τὰς εὐσχήμονας
καὶ τοὺς πρώτους τῆς πόλεως,
καὶ ἐπήγειραν διωγμὸν ἐπὶ τὸν
Παῦλον καὶ τὸν Βαρνάβαν, καὶ
ἐξέβαλον αὐτοὺς ἀπὸ τῶν
ὁρίων αὐτῶν.
Die Juden aber hetzten die gottesfürchtigen
sowie angesehenen Frauen auf, und die
Ersten der Stadt, und erregten eine
Verfolgung gegen Paulus und Barnabas, und
sie warfen sie von ihren Gebieten hinaus.
Nestle-Aland lässt auf der Grundlage eines Schreibers (P74 hat dies wohl
aufgebracht), der καὶ („sowie“) an dieser Stelle nicht deuten konnte, da
es ein ungewöhnliches Hyperbaton ist, und es nicht abschrieb, aus.
13.51 Οἱ δὲ ἐκτιναξάμενοι τὸν
Sie aber schüttelten den Staub ihrer Füße
κονιορτὸν τῶν ποδῶν αὐτῶν ἐπ᾽ auf sie ab und kamen nach Ikonium.
αὐτούς, ἦλθον εἰς Ἰκόνιον.
13.52 Οἱ δὲ μαθηταὶ
ἐπληροῦντο χαρᾶς καὶ
πνεύματος ἁγίου.
Die Schüler nun waren von Freude und
Heiligem Geist erfüllt werdend.
14.1 Ἐγένετο δὲ ἐν Ἰκονίῳ, κατὰ
τὸ αὐτὸ εἰσελθεῖν αὐτοὺς εἰς
τὴν συναγωγὴν τῶν Ἰουδαίων,
καὶ λαλῆσαι οὕτως ὥστε
πιστεῦσαι Ἰουδαίων τε καὶ
Ἑλλήνων πολὺ πλῆθος.
Es geschah nun, dass sie in Ikonium ebenfalls
in die Synagoge der Juden hineingingen und
so sprachen, dass sowohl von Juden als auch
Griechen eine zahlreiche Menge glaubte.
14.2 Οἱ δὲ ἀπειθοῦντες
Ἰουδαῖοι ἐπήγειραν καὶ
ἐκάκωσαν τὰς ψυχὰς τῶν
ἐθνῶν κατὰ τῶν ἀδελφῶν.
Die ungehorsamen Juden nun reizten und
erbitterten die Seelen derer von den
Nationen gegen die Brüder.
14.3 Ἱκανὸν μὲν οὖν χρόνον
διέτριψαν παρρησιαζόμενοι ἐπὶ
τῷ κυρίῳ τῷ μαρτυροῦντι τῷ
Etliche Zeit nun verweilten sie also, freimütig
von dem Herrn sprechend, dem über das
Wort seiner Gnade Zeugnis Gebenden, durch
Das Imperfekt ἐπληροῦντο („sie waren erfüllt werdend“) zeigt, dass die
Fülle des Geistes nicht plötzlich, z.B. durch Techniken, erfolgt, sondern
nach und nach, da die Form durativ ist.
λόγῳ τῆς χάριτος αὐτοῦ,
διδόντι σημεῖα καὶ τέρατα
γίνεσθαι διὰ τῶν χειρῶν αὐτῶν.
14.4 Ἐσχίσθη δὲ τὸ πλῆθος τῆς
πόλεως· καὶ οἱ μὲν ἦσαν σὺν
τοῖς Ἰουδαίοις, οἱ δὲ σὺν τοῖς
ἀποστόλοις.
14.5 Ὡς δὲ ἐγένετο ὁρμὴ τῶν
ἐθνῶν τε καὶ Ἰουδαίων σὺν τοῖς
ἄρχουσιν αὐτῶν, ὑβρίσαι καὶ
λιθοβολῆσαι αὐτούς,
14.6 συνιδόντες κατέφυγον εἰς
τὰς πόλεις τῆς Λυκαονίας,
Λύστραν καὶ Δέρβην, καὶ τὴν
περίχωρον·
14.7 κἀκεῖ ἦσαν
εὐαγγελιζόμενοι.
ihre Hände geschehenen Zeichen und
Wunder gebend.
Auch dort waren sie die gute Botschaft
verkündend.
Die Periphrase ἦσαν εὐαγγελιζόμενοι („waren verkündigend“) macht
deutlich, dass sie dies die ganze Zeit über dort taten.
14.8 Καί τις ἀνὴρ ἐν Λύστροις
ἀδύνατος τοῖς ποσὶν ἐκάθητο,
χωλὸς ἐκ κοιλίας μητρὸς αὐτοῦ
ὑπάρχων, ὃς οὐδέποτε
περιπεπατήκει.
14.9 Οὗτος ἤκουσεν τοῦ
Παύλου λαλοῦντος· ὃς ἀτενίσας
αὐτῷ, καὶ ἰδὼν ὅτι πίστιν ἔχει
τοῦ σωθῆναι,
14.10 εἶπεν μεγάλῃ τῇ φωνῇ,
Ἀνάστηθι ἐπὶ τοὺς πόδας σου
ὀρθῶς. Καὶ ἥλλετο καὶ
περιεπάτει.
Und ein bestimmter Mann in Lystra war an
den Füßen kraftlos dasitzend, lahm von
seiner Mutter Schoß an existierend, der
niemals umhergegangen war.
Das Imperfekt ἐκάθητο (“er war dasitzend”) macht klar, dass er die ganze
Zeit dasaß.
Es wurde nun die Menge der Stadt entzweit,
und zwar waren die einen mit den Juden, die
anderen aber mit den Aposteln.
Als nun ein Angriff der Nationen und Juden
mit ihren Obersten entstand, sie zu
misshandeln und zu steinigen,
entflohen sie, es mitbekommen, in die
Städte Lykaoniens Lystra und Derbe, und die
Umgebung.
Dieser hörte den Paulus reden, der, auf ihn
gestarrt und gesehen, dass er Glauben hat,
gerettet zu werden.
Er sagte laut mit der Stimme: Stelle dich auf
deine Füße gerade! Und er war aufspringend
und umhergehend.
Das Wort μεγάλῃ („laut“) steht betont am Anfang der Konstruktion. Das
Adverb mit Omega am Ende wurde von einem unkundigen Schreiber
wohl in der Annahme, es müsse ein Omikron lauten in ὀρθός statt ὀρθῶς
(„gerade“) geändert und so leider von Nestle-Aland abgedruckt, ebenso
wie die Auslassung von τῇ („der“) vor φωνῇ („Stimme“), da diese
Konstruktion für unkundige Kopisten irritierend ist (Linksversetzung),
ebenso wie ἥλατο für das ungewöhnlich Imperfekt ἥλλετο („er war
14.11 Οἱ δὲ ὄχλοι, ἰδόντες ὃ
ἐποίησεν ὁ Παῦλος, ἐπῆραν τὴν
φωνὴν αὐτῶν Λυκαονιστὶ
λέγοντες, Οἱ θεοὶ ὁμοιωθέντες
ἀνθρώποις κατέβησαν πρὸς
ἡμᾶς.
14.12 Ἐκάλουν τε τὸν μὲν
Βαρνάβαν, Δία· τὸν δὲ Παῦλον,
Ἑρμῆν, ἐπειδὴ αὐτὸς ἦν ὁ
ἡγούμενος τοῦ λόγου.
Und die Mengen nun, gesehen, was Paulus
tat, erhoben ihre Stimme, auf Lykaonisch
sagend: Die Götter, Menschen gleich
geworden, stiegen zu uns herab!
14.13 Ὁ δὲ ἱερεὺς τοῦ Διὸς τοῦ
ὄντος πρὸ τῆς πόλεως αὐτῶν,
ταύρους καὶ στέμματα ἐπὶ τοὺς
πυλῶνας ἐνέγκας, σὺν τοῖς
ὄχλοις ἤθελεν θύειν.
Der Priester des vor deren Stadt befindlichen
Zeus(heiligtums) nun, Stiere und Kränze an
die Tore gebracht, waren mit den Mengen
opfern wollend.
14.14 Ἀκούσαντες δὲ οἱ
ἀπόστολοι Βαρνάβας καὶ
Παῦλος, διαρρήξαντες τὰ
ἱμάτια αὐτῶν, εἰσεπήδησαν εἰς
τὸν ὄχλον, κράζοντες
Die Apostel Barnabas und Paulus nun, (es)
gehört, ihre Kleider zerrissen, sprangen in
die Menge hinein, schreiend
14.15 καὶ λέγοντες, Ἄνδρες, τί
ταῦτα ποιεῖτε; Καὶ ἡμεῖς
ὁμοιοπαθεῖς ἐσμεν ὑμῖν
ἄνθρωποι, εὐαγγελιζόμενοι
ὑμᾶς ἀπὸ τούτων τῶν ματαίων
und sagend: Männer, was tut ihr diese
(Dinge)? Auch wir sind Menschen, gleich
empfindend wie ihr, euch die gute Botschaft
verkündend, dass ihr euch von diesen
Nichtigkeiten abkehrt, zum lebendigen Gott,
Sodann waren sie zum einen Barnabas als
Zeus, Paulus zum anderen Hermes
bezeichnend, da er ja der das Wort Führende
war.
aufspringend“), wobei damit Lukas dies als Prozess beschreibt, d.h. er
betont den Vorgang des Aufspringens, was einem Kopisten nicht
plausibel vorkam und er in den Text eingriff.
Nach der Wunderheilung meinten die Bewohner, die beiden Evangelisten
seien Götter.
Die Heiden projizierten ihre Vorstellungen der Götter auf Paulus und
Barnabas. Zeus war der Göttervater und Hermes sein Bote, sodass sie die
beiden nach ihren Vorstellungen danach bezeichneten. Ein Schreiber und
mit ihm Nestle-Aland lässt das Korrelat μὲν („zum einen“) aus, das aber
wegen dem Vorhandensein seines Partners δὲ („zum anderen“) zu
erwarten ist, wohl aufgrund der gleichen Endung zum Wort davor τὸν.
Vor der Stadt war wohl ein Zeusheiligtum, aus dem der Priester die
Opfertiere und dazugehörenden Kränze der Tiere holten und sie an die
Tore (des Tempels, der Stadt oder am Ort, wo die Apostel sich
befanden?) führten, um Paulus und Barnabas zu opfern. Nestle-Aland
lässt αὐτῶν („deren“) aus. Das Imperfekt ἤθελεν (“sie waren wollen”)
zeigt, dass sie dies immer wieder oder dauernd wollten.
Mit den betonten Pronomen “wir” und “ihr” kommt die Gleichartigkeit
beider Gruppen betont zum Ausdruck, wodurch deutlich wird, dass beide
Gruppen keine Götter sind.
ἐπιστρέφειν ἐπὶ τὸν θεὸν τὸν
ζῶντα, ὃς ἐποίησεν τὸν
οὐρανὸν καὶ τὴν γῆν καὶ τὴν
θάλασσαν καὶ πάντα τὰ ἐν
αὐτοῖς·
der den Himmel und die Erde und das Meer
und all das in ihnen machte,
14.16 ὃς ἐν ταῖς παρῳχημέναις
γενεαῖς εἴασεν πάντα τὰ ἔθνη
πορεύεσθαι ταῖς ὁδοῖς αὐτῶν.
14.17 Καίτοιγε οὐκ ἀμάρτυρον
ἑαυτὸν ἀφῆκεν ἀγαθοποιῶν,
οὐρανόθεν ὑμῖν ὑετοὺς διδοὺς
καὶ καιροὺς καρποφόρους,
ἐμπιπλῶν τροφῆς καὶ
εὐφροσύνης τὰς καρδίας ἡμῶν.
der in vergangenen Generationen all die
Völker ihre Wege ziehen ließ,
14.18 Καὶ ταῦτα λέγοντες, μόλις
κατέπαυσαν τοὺς ὄχλους τοῦ
μὴ θύειν αὐτοῖς.
Und diese (Dinge) sagend, hielten sie kaum
die Mengen ab, ihnen zu opfern.
14.19 Ἐπῆλθον δὲ ἀπὸ
Ἀντιοχείας καὶ Ἰκονίου Ἰουδαῖοι,
καὶ πείσαντες τοὺς ὄχλους, καὶ
λιθάσαντες τὸν Παῦλον, ἔσυρον
ἔξω τῆς πόλεως, νομίσαντες
αὐτὸν τεθνάναι.
Es kamen nun aus Antiochia und Ikonium
Juden her. Und die Mengen überredet und
Paulus gesteinigt, waren sie ihn aus der
Stadt ziehend, gedacht, er sei gestorben.
14.20 Κυκλωσάντων δὲ αὐτὸν
τῶν μαθητῶν, ἀναστὰς
εἰσῆλθεν εἰς τὴν πόλιν· καὶ τῇ
Als nun die Schüler ihn umringten, ging er,
aufgestanden, in die Stadt hinein. Und am
folgenden (Tag) ging er weg mit Barnabas
nach Derbe.
Doch ließ er sich selbst allerdings nicht
unbezeugt, wohltuend, euch Regen vom
Himmel her gebend und fruchtbare Zeiten,
unsere Herzen sättigend mit Nahrung und
Freude.
Nestle-Aland druckt γε am Wortende des ersten Wortes und ἑ bei ἑαυτὸν
(„sich selbst“) nicht ab, sowie das Wort ἀγαθοεργέω („wohlwirken“) statt
ἀγαθοποιέω („wohltuen“), sowie ὑμῶν („eure“) statt ἡμῶν („unsere“),
weil man das vom Kontext her wohl besser fand.
Das Imperfekt ἔσυρον („sie waren ziehend/schleppend“) betont den
Verlauf.
ἐπαύριον ἐξῆλθεν σὺν τῷ
Βαρνάβᾳ εἰς Δέρβην.
14.21 Εὐαγγελισάμενοί τε τὴν
πόλιν ἐκείνην, καὶ
μαθητεύσαντες ἱκανούς,
ὑπέστρεψαν εἰς τὴν Λύστραν
καὶ Ἰκόνιον καὶ Ἀντιόχειαν,
14.22 ἐπιστηρίζοντες τὰς ψυχὰς
τῶν μαθητῶν, παρακαλοῦντες
ἐμμένειν τῇ πίστει, καὶ ὅτι διὰ
πολλῶν θλίψεων δεῖ ἡμᾶς
εἰσελθεῖν εἰς τὴν βασιλείαν τοῦ
θεοῦ.
Sodann, die gute Botschaft jener Stadt
verkündigend und etliche zu Schülern
gemacht, kehrten sie zurück nach Lystra und
Ikoniun und Antiochia,
Lukas war eine Präposition ausreichend, ein Schreiber (P74 mit wenigen
Folgehandschriften) hielt es jedoch für notwendig, diese zu erweitern
und setzte zwei weitere εἰς („nach“) vor Ikonium und Antiochia ein.
die Seelen der Schüler stärkend, (sie)
ermutigend, im Glauben zu verbleiben, und
dass wir durch viele Trübsale ins Reich
Gottes eingehen müssen.
Mit καὶ ὅτι („und dass“) schließt Lukas ein wörtliches Zitat in direkter
Rede an, das am „wir“ erkennbar ist,
14.23 Χειροτονήσαντες δὲ
Ihnen nun je Versammlung Ältere bestimmt,
übergaben sie sie, gebetet, mit Fasten dem
αὐτοῖς πρεσβυτέρους κατ᾽
ἐκκλησίαν, προσευξάμενοι μετὰ Herrn, an den sie geglaubt hatten.
νηστειῶν, παρέθεντο αὐτοὺς
τῷ κυρίῳ εἰς ὃν
πεπιστεύκεισαν.
In der Versammlung werden von den Aposteln, nicht von der
Versammlung selbst, ältere Brüder zu bestimmten Aufgaben bestimmt
bzw. eingesetzt, bevor diese weiterreisen konnten. Mit πρεσβύτερος
(„Ältere“) ist kein Superlativ („Älteste“) ausgedrückt, sondern ein
Komparativ/Elativ, der von älteren Personen spricht, die von den
Aposteln gebeten werden, in den Versammlungen in jeder Stadt tätig zu
werden (wie im Titusbrief). Der Plural macht deutlich, dass in der
jeweiligen Stadt mehrere ältere Brüder die Dienste für die Versammlung
antreten sollen. Dies harmoniert, da ein Ältester derjenige ist, den
niemand an Alter übertrifft bzw. alle anderen jünger sind. Dies kann nur
eine Einzelperson sein, wogegen hier von älteren Brüdern die Rede ist.
Von dieser Klasse kann es mehrere geben. Es werden in der Literatur
ältere Menschen zu etwas eingesetzt, aber nie als ältere bzw. Älteste, da
dies eine Frage der Reife und des Alters ist, die nicht ernannt oder
bestimmt, sondern vorhanden ist oder nicht. Vgl. Polybius Historiae 5.30,
7: „στρατηγὸν αὑτῶν Ἄρατον κατέστησαν τὸν πρεσβύτερον“. „Sie
bestimmten als ihren Feldherrn Aratos, den älteren (Mann)“. D.h. Ältere
werden zwar zu etwas bestimmt, aber nicht dazu, älter als andere zu
sein, da dies offensichtlich irrational wäre. Ebenso Dionysos
Halicarnassensis, Anitquitates Romanae 3.1: „καὶ καθίστησιν ἐκ τῶν
πρεσβυτέρων τοὺς ἄρξοντας“ „Und man bestimmte die Anführer von
den Älteren“. Unsinnig wäre, wenn man Anführer zu Älteren bestimmen
würde. Dafür gibt es keine Belege, sodass diese Deutung wegfällt.
14.24 Καὶ διελθόντες τὴν
Πισιδίαν ἦλθον εἰς Παμφυλίαν.
Und Pisidien durchzogen, kamen nach
Pamphylien.
14.25 Καὶ λαλήσαντες ἐν Πέργῃ
τὸν λόγον, κατέβησαν εἰς
Ἀττάλειαν·
Und in Perge das Wort geredet, zogen sie
hinab nach Attalia.
14.26 κἀκεῖθεν ἀπέπλευσαν εἰς Und von dort segelten sie nach Antiochia ab,
von wo sie der Gnade Gottes zum Werk
Ἀντιόχειαν, ὅθεν ἦσαν
übergeben worden waren, das sie erfüllten.
παραδεδομένοι τῇ χάριτι τοῦ
θεοῦ εἰς τὸ ἔργον ὃ ἐπλήρωσαν.
14.27 Παραγενόμενοι δὲ καὶ
συναγαγόντες τὴν ἐκκλησίαν,
ἀνήγγειλαν ὅσα ἐποίησεν ὁ
θεὸς μετ᾽ αὐτῶν, καὶ ὅτι ἤνοιξεν
τοῖς ἔθνεσιν θύραν πίστεως.
Angekommen nun und die Versammlung
zusammengebracht, verkündigten sie,
wieviel Gott mit ihnen tat und dass er den
Völkern eine Tür (des) Glaubens öffnete.
Mit πίστεως („(des) Glaubens“) ist wohl ein Richtungsgenitiv gemeint,
d.h. die Türe führt zum Glauben, d.h. die Türe zum Glauben ist nun durch
die Predigt offen.
14.28 Διέτριβον δὲ ἐκεῖ χρόνον
οὐκ ὀλίγον σὺν τοῖς μαθηταῖς.
Sie waren sich nun dort keine geringe Zeit
mit den Schülern aufhaltend.
15.1 Καί τινες κατελθόντες ἀπὸ
τῆς Ἰουδαίας, ἐδίδασκον τοὺς
ἀδελφοὺς ὅτι Ἐὰν μὴ
περιτέμνησθε τῷ ἔθει
Und gewisse von Judäa herabgekommen,
waren die Brüder lehrend: Wenn ihr nicht
nach dem Ritus von Moses beschnitten
werdet, könnt ihr nicht gerettet werden.
Lukas gebraucht eine Litotes („keine geringe Zeit“), womit er durch die
Untertreibung ausdrückt, dass sie dort lange Aufenthalt hatten. Ein
Schreiber (P74, jedoch nur eine vermutete Lesart), der dies an einige
wenige Folgehandschriften vererben konnte, vergaß ἐκεῖ („dort“), was
dazu führte, dass Nestle-Aland diese nicht abdruckt.
Das Imperfekt ἐδίδασκον („sie waren lehrend“) macht deutlich, dass sie
das immer lehrten, d.h. es war ihre offizielle Lehre.
Μωϋσέως, οὐ δύνασθε
σωθῆναι.
15.2 Γενομένης οὖν στάσεως
καὶ ζητήσεως οὐκ ὀλίγης τῷ
Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ πρὸς
αὐτούς, ἔταξαν ἀναβαίνειν
Παῦλον καὶ Βαρνάβαν καί τινας
ἄλλους ἐξ αὐτῶν πρὸς τοὺς
ἀποστόλους καὶ πρεσβυτέρους
εἰς Ἱερουσαλὴμ περὶ τοῦ
ζητήματος τούτου.
Als darauf ein Empörung und eine nicht
geringe Auseinandersetzung seitens Paulus
und Barnabas ihnen gegenüber entstand,
bestimmten sie, dass Paulus und Barnabas
und einige andere von ihnen zu den
Aposteln und Älteren nach Jerusalem
hinsichtlich dieser Streitfrage hinaufstiegen.
Die Phrase τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ („seitens von Paulus und
Barnabas“) ist ein Dativus respectus, der angibt, worauf sich Lukas
bezieht, d.h. zwischen welchen Parteien der Streit entstand.
15.3 Οἱ μὲν οὖν,
προπεμφθέντες ὑπὸ τῆς
ἐκκλησίας, διήρχοντο τὴν
Φοινίκην καὶ Σαμάρειαν,
ἐκδιηγούμενοι τὴν ἐπιστροφὴν
τῶν ἐθνῶν· καὶ ἐποίουν χαρὰν
μεγάλην πᾶσιν τοῖς ἀδελφοῖς.
15.4 Παραγενόμενοι δὲ εἰς
Ἱερουσαλήμ, ἀπεδέχθησαν ὑπὸ
τῆς ἐκκλησίας καὶ τῶν
ἀποστόλων καὶ τῶν
πρεσβυτέρων, ἀνήγγειλάν τε
ὅσα ὁ θεὸς ἐποίησεν μετ᾽
αὐτῶν.
15.5 Ἐξανέστησαν δέ τινες τῶν
ἀπὸ τῆς αἱρέσεως τῶν
Φαρισαίων πεπιστευκότες,
λέγοντες ὅτι Δεῖ περιτέμνειν
Sie also nun, von der Versammlung das
Geleit erhalten, waren Phönizien und
Samarien durchziehend, die Bekehrung der
Nationen erzählend. Und sie waren all den
Brüdern große Freude machend.
Die Bekehrung der Nationen machte den Brüdern anhaltend große
Freude, wie das Imperfekt ἐποίουν „(sie waren machend“) zeigt.
Nach Jerusalem nun gelangt, wurden sie von
der Versammlung und den Aposteln und den
Älteren empfangen, sodann berichteten sie
alles, was Gott mit ihnen tat.
Es standen nun etliche derer von der Sekte
der geglaubt habenden Pharisäer auf,
sagend: Man muss sie beschneiden, sowie
ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten.
αὐτούς, παραγγέλλειν τε τηρεῖν
τὸν νόμον Μωϋσέως.
15.6 Συνήχθησαν δὲ οἱ
ἀπόστολοι καὶ οἱ πρεσβύτεροι
ἰδεῖν περὶ τοῦ λόγου τούτου.
Und es kamen nun die Apostel und die
Älteren zusammen, um wegen dieser Sache
zu sehen.
15.7 Πολλῆς δὲ συζητήσεως
γενομένης, ἀναστὰς Πέτρος
εἶπεν πρὸς αὐτούς, Ἄνδρες
ἀδελφοί, ὑμεῖς ἐπίστασθε ὅτι
ἀφ᾽ ἡμερῶν ἀρχαίων ὁ θεὸς ἐν
ἡμῖν ἐξελέξατο, διὰ τοῦ
στόματός μου ἀκοῦσαι τὰ ἔθνη
τὸν λόγον τοῦ εὐαγγελίου, καὶ
πιστεῦσαι.
Als nun viel Auseinandersetzung entstand,
sagte Petrus, aufgestanden, zu ihnen:
Männer, Brüder, ihr versteht, dass es seit
alten Tagen Gott unter uns erwählte, dass
durch meinen Mund die Völker das Wort des
Evangeliums hören und glauben.
15.8 Καὶ ὁ καρδιογνώστης θεὸς
ἐμαρτύρησεν αὐτοῖς, δοὺς
αὐτοῖς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον,
καθὼς καὶ ἡμῖν·
Und der Herzenskenner, Gott, bezeugte (es)
ihnen, den heiligen Geist gebend gleichwie
auch uns.
15.9 καὶ οὐδὲν διέκρινεν
μεταξὺ ἡμῶν τε καὶ αὐτῶν, τῇ
πίστει καθαρίσας τὰς καρδίας
αὐτῶν.
15.10 Νῦν οὖν τί πειράζετε τὸν
θεόν, ἐπιθεῖναι ζυγὸν ἐπὶ τὸν
τράχηλον τῶν μαθητῶν, ὃν οὔτε
Und keinen Unterschied machte er sowohl
zwischen uns als auch ihnen, durch den
Glauben ihre Herzen gereinigt.
Jetzt, was versucht ihr also Gott, ein Joch auf
die Hälse der Schüler aufzulegen, das weder
unsere Väter noch wir zu tragen
vermochten?
Nestle-Aland druckt den Kopierfehler von P74, der sich jedoch nur gering
auswirkte, ab, der statt ἡμῖν („uns“) ὑμῖν („euch“) liest.
οἱ πατέρες ἡμῶν οὔτε ἡμεῖς
ἰσχύσαμεν βαστάσαι;
15.11 Ἀλλὰ διὰ τῆς χάριτος τοῦ
κυρίου Ἰησοῦ πιστεύομεν
σωθῆναι, καθ᾽ ὃν τρόπον
κἀκεῖνοι.
Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des
Herrn Jesus, gerettet zu werden, auf die
gleiche Art wie auch jene.
15.12 Ἐσίγησεν δὲ πᾶν τὸ
πλῆθος, καὶ ἤκουον Βαρνάβα
καὶ Παύλου ἐξηγουμένων ὅσα
ἐποίησεν ὁ θεὸς σημεῖα καὶ
τέρατα ἐν τοῖς ἔθνεσιν δι᾽
αὐτῶν.
Es schwieg nun die ganze Menge, und sie
waren Barnabas und Paulus ausführen
hörend, wieviel Gott an Zeichen und Wunder
unter den Völkern durch sie tat.
15.13 Μετὰ δὲ τὸ σιγῆσαι
αὐτούς, ἀπεκρίθη Ἰάκωβος
λέγων, Ἄνδρες ἀδελφοί,
ἀκούσατέ μου·
Nach ihrem Verstummen nun, ergriff
Jakobus (das Wort), sagend: Männer,
Brüder, hört (auf) mich!
15.14 Συμεὼν ἐξηγήσατο καθὼς
πρῶτον ὁ θεὸς ἐπεσκέψατο
λαβεῖν ἐξ ἐθνῶν λαὸν ἐπὶ τῷ
ὀνόματι αὐτοῦ.
15.15 Καὶ τούτῳ συμφωνοῦσιν
οἱ λόγοι τῶν προφητῶν, καθὼς
γέγραπται,
Simon führte aus, wie Gott zunächst darauf
bedacht war, ein Volk für seinen Namen aus
den Nationen zu bekommen.
15.16 Μετὰ ταῦτα ἀναστρέψω,
καὶ ἀνοικοδομήσω τὴν σκηνὴν
Nach diesen (Dingen) werde ich
wiederkehren und das eingefallene Zelt
Ἀλλὰ („vielmehr, doch, aber“) leitet den Gegensatz zur falschen Meinung
ein, man müsse das Gesetz halten, um gerettet zu werden.
Nach den Ausführungen von Barnabas und Paulus, ergriff Jakobus das
Wort und beginnt mit einer Redeeinleitung, indem er um
Aufmerksamkeit bittet.
Und damit stimmen die Worte der
Propheten überein, gleichwie geschrieben
ist:
Μετὰ ταῦτα („nach diesen (Dingen)“) korrespondiert mit πρῶτον
(„zunächst“), d.h. Jakobus teilt die Heilsgeschichte chronologisch ein,
Δαυὶδ τὴν πεπτωκυῖαν· καὶ τὰ
κατεσκαμμένα αὐτῆς
ἀνοικοδομήσω, καὶ ἀνορθώσω
αὐτήν·
Davids wieder bauen, und seine Trümmer
werde ich wieder bauen und es wieder
errichten,
15.17 ὅπως ἂν ἐκζητήσωσιν οἱ
κατάλοιποι τῶν ἀνθρώπων τὸν
κύριον, καὶ πάντα τὰ ἔθνη, ἐφ᾽
οὓς ἐπικέκληται τὸ ὄνομά μου
ἐπ᾽ αὐτούς, λέγει κύριος ὁ
ποιῶν ταῦτα πάντα.
damit die Übriggebliebenen der Menschen
den Herrn suchen, und all die Völker, von
denen (gilt, dass) mein Name über sie
ausgerufen wird, sagt der all diese (Dinge)
bewirkende Herr.
15.18 Γνωστὰ ἀπ᾽ αἰῶνός ἐστιν
τῷ θεῷ πάντα τὰ ἔργα αὐτοῦ.
Von Ewigkeit her bekannt sind Gott all seine
Werke.
15.19 Διὸ ἐγὼ κρίνω μὴ
παρενοχλεῖν τοῖς ἀπὸ τῶν
ἐθνῶν ἐπιστρέφουσιν ἐπὶ τὸν
θεόν·
Daher urteile ich, die sich von den Nationen
zu Gott Bekehrenden nicht zu beunruhigen,
nachdem Gott aus den Heiden, ein Volk, die Versammlung, gewinnen
konnte, würde er sich wieder dem Haus bzw. Zelt Israels zuwenden, um
es wieder herzustellen, das zugrunde ging, nachdem es den Messias
ablehnte. Das Zelt Davids, das Heiligtum, kann eine Metonymie für das
Volk Gottes sein, da die Stiftshütte konkret nicht mehr hergestellt
werden wird.
Mit ὅπως („damit“) kommt die Absicht zum Ausdruck. Gott stellt eines
Tages Israel wieder her, damit die übriggebliebenen Menschen nach Gott
suchen. Mit καὶ („und“) kann eine Erklärung eingeleitet werden, d.h. die
übrigen Menschen sind die Nationen. Mit ἐφ᾽ οὓς („über die“), das zwar
hier redundant ist, kommt eine wörtliche Übersetzung des
Relativums ֲשר
ֶׁ „( אvon dem gilt“) des masoretischen Textes zum
Ausdruck. Ein Kopist, und mit ihm Nestle-Aland, lässt πάντα („all“) am
Ende aus, wohl da die Endung des vorigen Worts identisch ist.
Ein Kopist und mit ihm lässt Nestle-Aland ἐστιν τῷ θεῷ πάντα τὰ ἔργα
αὐτοῦ („sind Gott all seine Werke“). Es scheint wohl die Unmöglichkeit zu
sein Neutra mit einem Prädikat im Singular in der damaligen Sprache
Ägyptens auszudrücken, obwohl sogar P74 den vollständigen Text hat,
und nur der Codex Sinaiticus/Vaticanus und wenige weitere den Text
auslassen. Der hier abgedruckte Originaltext hat viele Varianten (z.B.
Nomina sacra) hinterlassen, die auf ihn alle zurückzuführen sind.
Das Partizip ἐπιστρέφουσιν („die sich Bekehrenden“) ist Präsens, d.h. es
gilt für alle, auch spätere Bekehrte aus den Nationen.
15.20 ἀλλὰ ἐπιστεῖλαι αὐτοῖς
τοῦ ἀπέχεσθαι ἀπὸ τῶν
ἀλισγημάτων τῶν εἰδώλων καὶ
τῆς πορνείας καὶ τοῦ πνικτοῦ
καὶ τοῦ αἵματος.
sondern ihnen zu schreiben, sich zu
enthalten von den Verunreinigungen der
Götzen und der Hurerei und des Erstickten
und des Blutes.
Den Heiden wird nur ein Grundsatz vorgestellt, der besagt, sich von
Götzen, Hurerei und dem Verzehr von erstickten Tieren, d.h. die noch
Blut in sich haben bzw. Blut selbst fernzuhalten. Mit ἀλλὰ („sondern“)
kommt der Gegensatz zur Beunruhigung zum Ausdruck.
15.21 Μωϋσῆς γὰρ ἐκ γενεῶν
ἀρχαίων κατὰ πόλιν τοὺς
κηρύσσοντας αὐτὸν ἔχει, ἐν
ταῖς συναγωγαῖς κατὰ πᾶν
σάββατον ἀναγινωσκόμενος.
Denn Moses hat seit alten Generationen von
Stadt zu Stadt die ihn Verkündenden, in den
Synagogen von Sabbat zu Sabbat vorgelesen
werdend.
Die Thora ist auch den Heiden bekannt, sodass diese Elemente bzw.
Grundsätze ihnen nicht fremd sein dürften. Die Vorkommen von κατὰ
(„von A zu B“) sind distributiv, d.h. von Stadt zu Stadt, d.h. in jeder Stadt
bzw. an jedem Sabbat.
15.22 Τότε ἔδοξεν τοῖς
ἀποστόλοις καὶ τοῖς
πρεσβυτέροις σὺν ὅλῃ τῇ
ἐκκλησίᾳ, ἐκλεξαμένους ἄνδρας
ἐξ αὐτῶν πέμψαι εἰς Ἀντιόχειαν
σὺν Παύλῳ καὶ Βαρνάβᾳ,
Ἰούδαν τὸν ἐπικαλούμενον
Βαρσαββᾶν, καὶ Σίλαν, ἄνδρας
ἡγουμένους ἐν τοῖς ἀδελφοῖς,
Darauf gefiel es den Aposteln und den
Älteren mit der ganzen Versammlung,
Männer aus ihnen ausgewählt, (sie) nach
Antiochia zu schicken mit Paulus und
Barnabas: Judas, den Barsabbas
Zubenannten, und Silas, Männer,
vorangehend unter den Brüdern,
Barsabbas bedeutet analog zu Bathseba „Sohn des Eidschwurs“.
15.23 γράψαντες διὰ χειρὸς
αὐτῶν τάδε, Οἱ ἀπόστολοι καὶ
οἱ πρεσβύτεροι καὶ οἱ ἀδελφοὶ
τοῖς κατὰ τὴν Ἀντιόχειαν καὶ
Συρίαν καὶ Κιλικίαν ἀδελφοῖς
τοῖς ἐξ ἐθνῶν, χαίρειν·
durch ihre Hand folgendes geschrieben: Die
Apostel und die Älteren und die Brüder
grüßen die Brüder aus den Nationen da und
dort in Antiochia und Syrien und Kilikien!
Lukas zitiert nun den Brief. Nestle-Aland lässt τάδε („folgendes“) und καὶ
οἱ („und die“) aus.
15.24 ἐπειδὴ ἠκούσαμεν ὅτι
τινὲς ἐξ ἡμῶν ἐξελθόντες
ἐτάραξαν ὑμᾶς λόγοις,
ἀνασκευάζοντες τὰς ψυχὰς
ὑμῶν, λέγοντες περιτέμνεσθαι
καὶ τηρεῖν τὸν νόμον, οἷς οὐ
διεστειλάμεθα·
Da wir hörten, dass etliche von uns
ausgegangen, euch mit Worten
beunruhigten, eure Seelen aufgewühlt,
sagend, dass man beschnitten werden und
das Gesetz halten müsse – die nicht von uns
beauftragt waren–,
Die bibelkritische Ausgabe von Nestle-Aland lässt den Teil λέγοντες
περιτέμνεσθαι καὶ τηρεῖν τὸν νόμον („sagend, dass man beschnitten
werden und das Gesetz halten müsse“). Die Auslassung kam wohl von
einem der Papyrischreiber wie P33 auf, dessen Vorlage so gewesen sein
musste (gleiche Buchstaben in Großdruck):
οτι τινες εξ ημων εξελθοντες εταραξαν υμας
ΛΟΓοις ανασκευαζοντες τας ψυχας υΜΩΝ
ΛΕΓοντες περιτεμνεσθαι και τηρειν τον νοΜΟΝ
οις ου διεστειλαμεθα
D.h. der schlampige Kopist sprang eine Zeile zu weit, als er mit den Augen
suchte, wo es in der Vorlage nach λόγοις, ἀνασκευάζοντες τὰς ψυχὰς
ὑμῶν weiterging und ließ den Text dazwischen aus, da er genau so
anfängt und aufhörte wie der gerade abgeschriebene. Die Überlieferung
blieb zu ca. 99,9 % davon unberührt, der Text war nur in den lokalen
Folgehandschriften unbekannt.
Auf dem Hintergrund der Situation von Irrelehrern macht die
Versammlung ihren Entschluss bekannt, bewährte Brüder mit Briefen zu
schicken, die die Lehre wieder klarstellen.
15.25 ἔδοξεν ἡμῖν γενομένοις
ὁμοθυμαδόν, ἐκλεξαμένους
ἄνδρας πέμψαι πρὸς ὑμᾶς, σὺν
τοῖς ἀγαπητοῖς ἡμῶν Βαρνάβᾳ
καὶ Παύλῳ,
gefiel es uns, einmütig geworden,
ausgewählte Männer zu euch zu schicken
zusammen mit unseren geliebten Barnabas
und Paulus,
15.26 ἀνθρώποις
παραδεδωκόσιν τὰς ψυχὰς
αὐτῶν ὑπὲρ τοῦ ὀνόματος τοῦ
κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ χριστοῦ.
ihre Leben für den Namen unseres Herrn
Jesus Christus hingegebene Menschen.
Die im Vers davor genannten Personen werden nun mittels einer weiten
Apposition näher bestimmt und somit als bewährt empfohlen. Die Form
τὰς ψυχὰς („Seele bzw. Leben“ ist im Plural, d.h. Lukas sieht die Vielzahl
derer, die alles geben.
15.27 Ἀπεστάλκαμεν οὖν
Ἰούδαν καὶ Σίλαν, καὶ αὐτοὺς
διὰ λόγου ἀπαγγέλλοντας τὰ
αὐτά.
15.28 Ἔδοξεν γὰρ τῷ ἁγίῳ
πνεύματι, καὶ ἡμῖν, μηδὲν
πλέον ἐπιτίθεσθαι ὑμῖν βάρος,
πλὴν τῶν ἐπάναγκες τούτων,
15.29 ἀπέχεσθαι εἰδωλοθύτων
καὶ αἵματος καὶ πνικτοῦ καὶ
πορνείας· ἐξ ὧν διατηροῦντες
ἑαυτούς, εὖ πράξετε. Ἔρρωσθε.
Wir haben also Judas und Silas gesandt, auch
sie selbst durch ein Wort dasselbe
verkündigend.
Der Ausdruck καὶ αὐτοὺς („auch sie“) bezieht sich auf Judas („Lobpreis“)
und Silas („der Waldmensch“ von lat. Silvanus bzw. hebr. „der
Begehrte“).
Denn es gefiel dem Heiligen Geist und uns,
euch nichts mehr an Last aufzulegen außer
diesen notwendigen (Dingen):
Mit πλὴν („außer“) wird die Ausnahme eingeleitet, d.h. diese Last gilt es
zu tragen, da sie notwendig ist.
Sich zu enthalten von Götzenopfer und Blut
und Ersticktem und Unzucht, vor den
(Dingen) euch selbst bewahrend, ihr gut
handelt. Lebt wohl!
Mit εἰδωλόθυτος („Götzenopfer“) wird Essen, meist Fleisch, bezeichnet,
das im Götzentempel teilweise für die Götzen verbrannt, teilweise dort
gegessen, teilweise mit nach Hause, teilweise am Markt verkauft wurde.
15.30 Οἱ μὲν οὖν ἀπολυθέντες
ἦλθον εἰς Ἀντιόχειαν· καὶ
συναγαγόντες τὸ πλῆθος,
ἐπέδωκαν τὴν ἐπιστολήν.
Die nun also Verabschiedeten kamen nach
Antiochia. Und die Menge übergaben,
versammelt, den Brief.
15.31 Ἀναγνόντες δέ, ἐχάρησαν
ἐπὶ τῇ παρακλήσει.
(Ihn) nun gelesen, freuten sie sich über die
Ermunterung.
15.32 Ἰούδας τε καὶ Σίλας, καὶ
αὐτοὶ προφῆται ὄντες, διὰ
λόγου πολλοῦ παρεκάλεσαν
τοὺς ἀδελφούς, καὶ
ἐπεστήριξαν.
Sowohl Judas als auch Silas, auch selbst
Propheten seiend, ermutigten durch viel
Rede die Brüder und stärkten (sie).
15.33 Ποιήσαντες δὲ χρόνον,
ἀπελύθησαν μετ᾽ εἰρήνης ἀπὸ
τῶν ἀδελφῶν πρὸς τοὺς
ἀποστόλους.
Eine Zeit nun gewirkt, wurden sie mit
Frieden von den Brüdern entlassen zu
denen, die sie geschickt hatten.
Nestle-Aland hat die interpretative Erweiterung ἀποστείλαντας αὐτούς
(„die sie geschickt hatten“) abgedruckt, die für diese Ausgabe sogar nicht
so gravierend schlecht belegt ist, wie üblich.
15.34 ἔδοξεν δὲ τῷ Σίλᾳ
ἐπιμεῖναι αὐτοῦ.
Es gefiel Silas nun, hier zu verbleiben.
15.35 Παῦλος δὲ καὶ Βαρνάβας
διέτριβον ἐν Ἀντιοχείᾳ,
διδάσκοντες καὶ
εὐαγγελιζόμενοι, μετὰ καὶ
ἑτέρων πολλῶν, τὸν λόγον τοῦ
κυρίου.
Dieser Vers ist in den Handschriften gering belegt. Da die Catenae in Acta
und eine gewisse Anzahl an Handschriften und die syrische Überlieferung
ihn aufweist, wird er mit aufgeführt. Das Wort αὐτοῦ („hier/dort“) ist ein
Adverb wie in Kapitel 18.19 bzw. (weniger wahrscheinlich) ein Pronomen
(„sein Verbleiben“).
Paulus nun und Barnabas waren in Antiochia
verweilend, lehrend und, mit auch vielen
weiteren, das Wort des Herrn als gute
Botschaft verkündend.
Die Verse 30-35 besprechen die Übergabe des Briefes in Antiochia.
15.36 Μετὰ δέ τινας ἡμέρας
εἶπεν Παῦλος πρὸς Βαρνάβαν,
Ἐπιστρέψαντες δὴ
ἐπισκεψώμεθα τοὺς ἀδελφοὺς
ἡμῶν κατὰ πᾶσαν πόλιν, ἐν αἷς
κατηγγείλαμεν τὸν λόγον τοῦ
κυρίου, πῶς ἔχουσιν.
Nach etlichen Tagen nun sagte Paulus zu
Barnabas: Lasst uns doch, zurückgekehrt, die
Brüder in jeder Stadt aufsuchen, in welcher
wir das Wort des Herrn verkündigten, wie es
ihnen geht!
15.37 Βαρνάβας δὲ
ἐβουλεύσατο συμπαραλαβεῖν
τὸν Ἰωάννην, τὸν καλούμενον
Μάρκον.
Barnabas nun beabsichtigte, Johannes
mitzunehmen, den Markus Genannten.
15.38 Παῦλος δὲ ἠξίου, τὸν
ἀποστάντα ἀπ᾽ αὐτῶν ἀπὸ
Παμφυλίας, καὶ μὴ συνελθόντα
αὐτοῖς εἰς τὸ ἔργον, μὴ
συμπαραλαβεῖν τοῦτον.
Paulus aber war (es) für angemessen
haltend, den von ihnen ab Pamphylien
Abgewichenen und nicht mit ihnen zu dem
Werk Mitgekommenen, diesen nicht
mitzunehmen.
15.39 Ἐγένετο οὖν παροξυσμός,
ὥστε ἀποχωρισθῆναι αὐτοὺς
ἀπ᾽ ἀλλήλων, τόν τε Βαρνάβαν
παραλαβόντα τὸν Μάρκον
ἐκπλεῦσαι εἰς Κύπρον·
Es entstand also eine Erbitterung, sodass sie
sich voneinander trennten, worauf
Barnabas, Markus mitgenommen, nach
Zypern absegelte.
15.40 Παῦλος δὲ ἐπιλεξάμενος
Σίλαν ἐξῆλθεν, παραδοθεὶς τῇ
χάριτι τοῦ θεοῦ ὑπὸ τῶν
ἀδελφῶν.
Paulus aber, Silas ausgewählt, ging weg, der
Gnade Gottes von den Brüdern übergeben.
Von hier bis Vers 41 wird die traurige Episode der Trennung von Paulus
und Barnabas geschildert, wobei jeder seine guten Gründe dafür hatte.
Das Imperfekt ἠξίου (“er war es für angemessen haltend”) zeigt, dass es
die permanente Meinung von Paulus war, dass er Markus nicht
mitnehmen wollte.
Nestle-Aland liest statt der Überlieferung die Gnade „des Herrn“.
15.41 Διήρχετο δὲ τὴν Συρίαν
καὶ Κιλικίαν, ἐπιστηρίζων τὰς
ἐκκλησίας.
Er war Syrien und Kilikien durchziehend, die
Versammlungen festigend.
16.1 Κατήντησεν δὲ εἰς Δέρβην
καὶ Λύστραν· καὶ ἰδού, μαθητής
τις ἦν ἐκεῖ, ὀνόματι Τιμόθεος,
υἱὸς γυναικός τινος Ἰουδαίας
πιστῆς, πατρὸς δὲ Ἕλληνος·
Er gelangte nun nach Derbe und Lystra. Und
siehe, ein bestimmter Schüler war dort, mit
Namen Timotheus, ein Sohn einer
bestimmten jüdischen gläubigen Frau, aber
eines griechischen Vaters,
Nestle-Aland lässt τινος („bestimmten“) vor Ἰουδαίας („jüdischen“) aus,
ggf. aufgrund derselben Endung mit dem nächsten übersprang der Kopist
das Wort.
16.2 ὃς ἐμαρτυρεῖτο ὑπὸ τῶν ἐν
Λύστροις καὶ Ἰκονίῳ ἀδελφῶν.
der ein (gutes) Zeugnis von den Brüdern in
Lystra und Ikonium habend war.
16.3 Τοῦτον ἠθέλησεν ὁ
Παῦλος σὺν αὐτῷ ἐξελθεῖν, καὶ
λαβὼν περιέτεμεν αὐτόν, διὰ
τοὺς Ἰουδαίους τοὺς ὄντας ἐν
τοῖς τόποις ἐκείνοις· ᾔδεισαν
γὰρ ἅπαντες τὸν πατέρα αὐτοῦ,
ὅτι Ἕλλην ὑπῆρχεν.
Von diesem wollte Paulus, dass er mit ihm
ausgehe, und, genommen, beschnitt er ihn
wegen der an diesem Ort seienden Juden.
Denn sie kannten allesamt seinen Vater,
dass er ein Grieche war.
Das Imperfekt ἐμαρτυρεῖτο („er war ein gutes Zeugnis habend“) klingt im
Deutschen inzwischen ungewohnt, jedoch ist es der Versuch, den
Verlauf, d.h. dass Timotheus die ganze Zeit über einen guten Ruf hatte,
zu versprachlichen.
Τοῦτον („von diesem“) erscheint als Akkusativ der Referenz, d.h. es gibt
den Bezug an. Mit der präfigierten Form ἅπαντες („allesamt“) kommt
zum Ausdruck, dass es wohl keine Ausnahmen gab und sein Vater überall
bekannt war.
16.4 Ὡς δὲ διεπορεύοντο τὰς
πόλεις, παρεδίδουν αὐτοῖς
φυλάσσειν τὰ δόγματα τὰ
κεκριμένα ὑπὸ τῶν ἀποστόλων
καὶ τῶν πρεσβυτέρων τῶν ἐν
Ἱερουσαλήμ.
16.5 Αἱ μὲν οὖν ἐκκλησίαι
ἐστερεοῦντο τῇ πίστει, καὶ
Als sie nun die Städte durchziehend waren,
waren sie ihnen zur Befolgung die von den
Aposteln und Älteren in Jerusalem
entschiedenen Beschlüsse übergebend.
Die Gesandten kamen mit den Briefen von Versammlung zu
Versammlung und legten ihnen die Beschlüsse aus Jerusalem vor. Das
Imperfekt παρεδίδουν (“sie waren übergebend”) zeigt, dass sie dies
immer wieder taten, d.h. sie verteilten die Beschlüsse an den Orten.
Die Versammlungen waren also nun im
Glauben befestigt werdend. Und sie
mehrten sich täglich an Zahl.
Es geschah eine anhaltende Festigung der Versammlungen, die durch οὖν
(„also“) auf die Intervention der Gesandten zurückgehend markiert wird.
Auch eine zahlenmäßige Vergrößerung ging damit einher.
ἐπερίσσευον τῷ ἀριθμῷ καθ᾽
ἡμέραν.
16.6 Διελθόντες δὲ τὴν Φρυγίαν
καὶ τὴν Γαλατικὴν χώραν,
κωλυθέντες ὑπὸ τοῦ ἁγίου
πνεύματος λαλῆσαι τὸν λόγον
ἐν τῇ Ἀσίᾳ,
Phrygien und das galatische Land nun
durchzogen, vom Heiligen Geist gehindert,
das Wort in Asien zu reden,
16.7 ἐλθόντες κατὰ τὴν Μυσίαν
ἐπείραζον κατὰ τὴν Βιθυνίαν
πορεύεσθαι· καὶ οὐκ εἴασεν
αὐτοὺς τὸ πνεῦμα·
waren sie, über Mysien nun gekommen,
versuchend, über Bithynien zu reisen. Und
der Geist ließ sie nicht.
16.8 παρελθόντες δὲ τὴν
Μυσίαν κατέβησαν εἰς Τρῳάδα.
An Mysien nun entlanggezogen, stiegen sie
nach Troas hinab.
An Mysien zogen sie vorbei, sodass sie dort nicht missionierten.
16.9 Καὶ ὅραμα διὰ τῆς νυκτὸς
ὤφθη τῷ Παύλῳ· ἀνήρ τις ἦν
Μακεδὼν ἑστώς, παρακαλῶν
αὐτὸν καὶ λέγων, Διαβὰς εἰς
Μακεδονίαν, βοήθησον ἡμῖν.
Und eine Vision erschien während der Nacht
dem Paulus: Ein bestimmter mazedonischer
Mann war dastehend, ihn bittend und
sagend: Herübergegangen nach
Mazedonien, hilf uns!
Ein Kopist und mit ihm Nestle-Aland vereinfacht das Hyperbaton des
Lukas, der Μακεδὼν aus stilistischen Gründen nach rechts vom
Bezugswort wegrückte, indem er die gewöhnliche Wortstellung
abschrieb, ebenso wie er aus der Asyndese mittels einer Konjunktion eine
Syndese machen wollte: ἑστὼς καὶ παρακαλῶν („stehend und bittend“,
ebenfalls wieder eine Vereinfachung.
16.10 Ὡς δὲ τὸ ὅραμα εἶδεν,
εὐθέως ἐζητήσαμεν ἐξελθεῖν
εἰς τὴν Μακεδονίαν,
συμβιβάζοντες ὅτι
Als er nun die Vision sah, suchten wir
sogleich, nach Mazedonien wegzureisen,
folgernd, dass uns der Herr hergerufen hat,
ihnen die gute Botschaft zu verkünden.
Von hier bis Vers 40 wird der Dienst des Apostels Paulus in Philippi
beschrieben, zunächst erwähnt Lukas die Vorgeschichte. Er beginnt einen
längeren komplexen Satz, indem er einige vorzeitige Partizipien vor das
Hauptverb ἐπείραζον („sie waren versuchend“) im nächsten Vers stellt:
διελθόντες („durchzogen“), κωλυθέντες („gehindert“), das den Grund für
die Routenänderung voranstellt und („gekommen“) im nächsten Vers.
Dieser komplexe Satz war einem Schreiber zu kompliziert, sodass er ihn
unterteilte, indem er δὲ („nun“) im nächsten Satz einfügte und hier
διῆλθον („sie durchzogen“) nicht als Partizip, sondern als Hauptverb
abändert.
Das Imperfekt ἐπείραζον („sie waren versuchend“) beschreibt, dass sie
dies die ganze Zeit oder immer wieder probierten, doch es gelang nicht,
da es der Geist nicht wollte. Ein Schreiber (wohl P74 mit einigen
Nachfolgern) und mit ihm Nestle-Aland brachte den Zusatz Ἰησοῦ („Jesu“)
als Attribut zu „Geist“ auf, ebenso die Vereinfachung des schwierig zu
verstehenden κατὰ („über, längs, nach, gegen“) zu εἰς („zu“).
προσκέκληται ἡμᾶς ὁ κύριος
εὐαγγελίσασθαι αὐτούς.
16.11 Ἀναχθέντες οὖν ἀπὸ τῆς
Τρῳάδος, εὐθυδρομήσαμεν εἰς
Σαμοθρᾴκην, τῇ τε ἐπιούσῃ εἰς
Νεάπολιν,
Von Troas also aufgemacht, steuerten wir
auf Samothrake zu, sodann des folgenden
Tages nach Neapolis.
16.12 ἐκεῖθέν τε εἰς Φιλίππους,
ἥτις ἐστὶν πρώτη τῆς μερίδος
τῆς Μακεδονίας πόλις,
κολωνεία· ἦμεν δὲ ἐν αὐτῇ τῇ
πόλει διατρίβοντες ἡμέρας
τινάς.
Sodann kamen wir von dort nach Philippi,
welche die erste Stadt der Bezirke
Mazedoniens ist, eine Kolonie. Wir waren
uns nun in derselben Stadt etliche Tage
aufhaltend.
16.13 Τῇ τε ἡμέρᾳ τῶν
σαββάτων ἐξήλθομεν ἔξω τῆς
πόλεως παρὰ ποταμόν, οὗ
ἐνομίζετο προσευχὴ εἶναι, καὶ
καθίσαντες ἐλαλοῦμεν ταῖς
συνελθούσαις γυναιξίν.
Sodann gingen wir am Tag des Sabbats
hinaus außerhalb des Tores an einen Fluss,
wo eine Gebetsstätte zu sein pflegte, Gebet
zu haben. Und uns gesetzt, waren wir (zu)
den zusammengekommenen Frauen
sprechend.
16.14 Καί τις γυνὴ ὀνόματι
Λυδία, πορφυρόπωλις πόλεως
Θυατείρων, σεβομένη τὸν θεόν,
ἤκουεν· ἧς ὁ κύριος διήνοιξεν
Und eine bestimmte Frau namens Lydia, eine
Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, Gott
fürchtend, war zuhörend, der der Herr das
Herz öffnete, um auf das von Paulus
Gesprochene zu achten.
Ab hier bis Vers 15 beschreibt Lukas die ersten Bekehrten in Europa. Das
Verb εὐθυδρομήσαμεν („auf etwas zusteuern“) besteht aus den Teilen
εὐθύς („gerade“) und δραμεῖν („laufen“), d.h. auf etwas gerade zulaufen
bzw. hinsteuern, auch wenn dies hier nicht mittels eines Schiffes erfolgte.
Nestle-Aland fasst auf der Grundlage der problematischen Lesart im
Codex Sinaiticus/Vaticanus Νεάπολιν („Neapolis“) als eine νέαν πόλιν
(„neue Stadt“) auf, nicht als Eigenname.
Für die Lesart von Nestle-Aland πρώτη[ς] gibt es überhaupt keine einzig
griechische Handschrift, sodass diese nur eine völlig falsche Vermutung
bestimmter „Gelehrter“ ist, die das Prinzip „es steht geschrieben“ nicht
für richtig halten. Mazedonien war wohl die Stadt, die als erstes in den
Bezirken Mazedoniens, zu erreichen war, nicht notwendigerweise die
Hauptstadt aller Bezirke. Mit ταύτῃ („diese“) umgeht ein Kopist und mit
ihm Nestle-Aland die schwierigere Lesart αὐτῇ („dieselbe“), die jedoch
der Syntax in 16.18 etc. entspricht und die Referenz deutlich macht, d.h.
Lukas betont, dass es genau die erwähnte Stadt Philippi war.
Das Missionsteam fragte wohl, wo man meinte, dass Menschen beteten
und so wurden sie auf einen Ort außerhalb des Tores verwiesen, evtl. da
es in der Stadt keine eigene Synagoge gab und man wohl von den Heiden
getrennt sein wollte. Statt ἐνομίζετο („man
pflegte/hielt/betrachtete/meinte“) liest Nestle-Aland ἐνομίζομεν („wir
meinten“). Sabbat ist Plural, wie bei Fest- bzw. Feiertagen (z.B.
Geburtstag) üblich.
τὴν καρδίαν, προσέχειν τοῖς
λαλουμένοις ὑπὸ τοῦ Παύλου.
16.15 Ὡς δὲ ἐβαπτίσθη, καὶ ὁ
οἶκος αὐτῆς, παρεκάλεσεν
λέγουσα, Εἰ κεκρίκατέ με
πιστὴν τῷ κυρίῳ εἶναι,
εἰσελθόντες εἰς τὸν οἶκόν μου,
μείνατε. Καὶ παρεβιάσατο
ἡμᾶς.
Als sie nun getauft wurde, und ihr Haus, bat
sie, sagend: Wenn ihr geurteilt habt, dass ich
an den Herrn gläubig bin, in mein Haus
hineingekommen, bleibt! Und sie war uns
nötigend.
Mit „Haus“ sind mittels einer Metonymie die Bewohner ihres Hauses
gemeint, z.B. Angestellte, Familienmitglieder etc.
16.16 Ἐγένετο δὲ πορευομένων
ἡμῶν εἰς προσευχήν, παιδίσκην
τινὰ ἔχουσαν πνεῦμα Πύθωνος
ἀπαντῆσαι ἡμῖν, ἥτις ἐργασίαν
πολλὴν παρεῖχεν τοῖς κυρίοις
αὐτῆς, μαντευομένη.
16.17 Αὕτη κατακολουθήσασα
τῷ Παύλῳ καὶ ἡμῖν, ἔκραζεν
λέγουσα, Οὗτοι οἱ ἄνθρωποι
δοῦλοι τοῦ θεοῦ τοῦ ὑψίστου
εἰσίν, οἵτινες καταγγέλλουσιν
ἡμῖν ὁδὸν σωτηρίας.
16.18 Τοῦτο δὲ ἐποίει ἐπὶ
πολλὰς ἡμέρας. Διαπονηθεὶς δὲ
ὁ Παῦλος, καὶ ἐπιστρέψας, τῷ
πνεύματι εἶπεν, Παραγγέλλω
σοι ἐν τῷ ὀνόματι Ἰησοῦ
χριστοῦ, ἐξελθεῖν ἀπ᾽ αὐτῆς.
Καὶ ἐξῆλθεν αὐτῇ τῇ ὥρᾳ.
Es geschah nun, als wir zur Gebetsstätte
gingen, dass eine bestimmte, einen
Wahrsagegeist habenden Magd, uns
begegnete, welche ihren Herren,
weissagend, viel Gewinn bereitend war.
Das Lexikon von Bauer meint: Eine Python war die Schlange oder der
Drache, der das Orakel von Delphi bewachte; er lebte am Fuße des
Berges Parnass und wurde von Apollo getötet. Später bezeichnete das
Wort einen Geist der Weissagung, dann auch den der Bauchredner in
ihrem Bauch.
Diese, Paulus und uns nachgefolgt, war
schreiend, sagend: Diese sind die Knechte
Gottes, des Höchsten, welche uns einen
Heilsweg verkünden.
Die Magd verwendet den Artikel vor ὁδὸν („Weg“) nicht, d.h. sie meint,
der Weg zum Heil ist einer unter vielen, den Paulus verkündigt, nicht der
einzige.
Dies nun war sie über viele Tage tuend.
Paulus aber, beschwert, und sich
umgewandt, sagte dem Geist: Ich befehle dir
im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren.
Und zu der Stunde fuhr er aus.
16.19 Ιδόντες δὲ οἱ κύριοι
αὐτῆς ὅτι ἐξῆλθεν ἡ ἐλπὶς τῆς
ἐργασίας αὐτῶν, ἐπιλαβόμενοι
τὸν Παῦλον καὶ τὸν Σίλαν,
εἵλκυσαν εἰς τὴν ἀγορὰν ἐπὶ
τοὺς ἄρχοντας,
Ihre Herren nun, gesehen, dass die Hoffnung
auf ihren Gewinn verloren ging, schleppten
sie, Paulus und Silas ergriffen, zum
Marktplatz vor die Obersten.
16.20 καὶ προσαγαγόντες
αὐτοὺς τοῖς στρατηγοῖς εἶπον,
Οὗτοι οἱ ἄνθρωποι
ἐκταράσσουσιν ἡμῶν τὴν πόλιν,
Ἰουδαῖοι ὑπάρχοντες,
Und sie zu den Befehlshabern hingeführt,
sagten sie: Unsere Stadt verwirren diese
Menschen, Juden seiend,
Die Stadt wurde von zwei Prätoren regiert. Die Ankläger stellen auf
Fremdenfeindlichkeit ab, in dem sie ἡμῶν („unsere“) nach links versetzen
und somit betonen und den Juden gegenüberstellen. „Obwohl sie fremde
Juden sind, kommen sie in unsere Stadt und stiften Verwirrung hier“,
könnte man die Anklage umschreiben.
16.21 καὶ καταγγέλλουσιν ἔθη ἃ und sie verkünden Bräuche, von denen es
οὐκ ἔξεστιν ἡμῖν παραδέχεσθαι uns nicht erlaubt ist, sie anzunehmen noch
zu tun, Römer seiend.
οὐδὲ ποιεῖν, Ῥωμαίοις οὖσιν.
16.22 Καὶ συνεπέστη ὁ ὄχλος
κατ᾽ αὐτῶν, καὶ οἱ στρατηγοὶ
περιρρήξαντες αὐτῶν τὰ ἱμάτια
ἐκέλευον ῥαβδίζειν.
Und es stand die Menge mit gegen sie auf,
und die Befehlshaber, deren Kleider
zerrissen, waren befehlend, zu knüppeln.
16.23 Πολλάς τε ἐπιθέντες
αὐτοῖς πληγὰς ἔβαλον εἰς
φυλακήν, παραγγείλαντες τῷ
δεσμοφύλακι ἀσφαλῶς τηρεῖν
αὐτούς·
Sodann, viele an Schlägen ihnen auferlegt,
warfen sie (sie) ins Gefängnis, dem
Gefängniswächter befohlen, sie sicher
festzuhalten,
16.24 ὅς, παραγγελίαν τοιαύτην
εἰληφώς, ἔβαλεν αὐτοὺς εἰς τὴν
ἐσωτέραν φυλακήν, καὶ τοὺς
der, einen solchen Befehl empfangen
habend, sie ins innere Gefängnis warf, und
ihre Füße in den Block befestigte.
Da αὐτῶν („deren“) linksversetzt ist, ist der Ausdruck betont, sodass es
nicht die Kleider der Befehlshaber, sondern die der Angeklagten ist, die
zerrissen werden. Mit ῥαβδίζειν („mit dem Stock schlagen, knüppeln“)
kommt das Schlagwerkzeugt zum Ausdruck, sodass „auspeitschen“ eher
ungeeignet erscheint.
Der Block war eine Holzapparatur, in die Hände oder Füße eingesperrt
wurden, sodass man sich nicht mehr bewegen konnte, dies war bei
verschärfter Haft wie bei Schwerverbrechern.
πόδας αὐτῶν ἠσφαλίσατο εἰς
τὸ ξύλον.
16.25 Κατὰ δὲ τὸ μεσονύκτιον
Παῦλος καὶ Σίλας
προσευχόμενοι ὕμνουν τὸν
θεόν, ἐπηκροῶντο δὲ αὐτῶν οἱ
δέσμιοι·
Gegen Mitternacht nun waren Paulus und
Silas, anbetend, Gott singend. Es waren
ihnen nun die Gefangenen zuhörend.
Κατὰ („gegen“) ist eine ungefähre Angabe, dass es gegen Mitternacht
ging, als dies stattfand. Offenbar konnten die Gefangenen in ihrer
misslichen Lage nicht schlafen.
16.26 ἄφνω δὲ σεισμὸς ἐγένετο
μέγας, ὥστε σαλευθῆναι τὰ
θεμέλια τοῦ δεσμωτηρίου·
ἀνεῴχθησάν τε παραχρῆμα αἱ
θύραι πᾶσαι, καὶ πάντων τὰ
δεσμὰ ἀνέθη.
Plötzlich nun entstand ein großes Erdbeben,
sodass die Fundamente des Gefängnisses
erschüttert wurden. Sodann wurden aber
auf der Stelle alle Türen geöffnet, und die
Fesseln aller wurden gelöst.
16.27 Ἔξυπνος δὲ γενόμενος ὁ
δεσμοφύλαξ, καὶ ἰδὼν
ἀνεῳγμένας τὰς θύρας τῆς
φυλακῆς, σπασάμενος
μάχαιραν, ἔμελλεν ἑαυτὸν
ἀναιρεῖν, νομίζων
ἐκπεφευγέναι τοὺς δεσμίους.
Der Gefängniswächter nun, aus dem Schlaf
(wach) geworden, und die Türen des
Gefängnisses geöffnet gesehen, war, ein
Schwert gezogen, sich umbringen wollend,
meinend, dass die Gefangenen entflohen
seien.
16.28 Ἐφώνησεν δὲ φωνῇ
μεγάλῃ ὁ Παῦλος λέγων, Μηδὲν
πράξῃς σεαυτῷ κακόν· ἅπαντες
γάρ ἐσμεν ἐνθάδε.
16.29 Αἰτήσας δὲ φῶτα
εἰσεπήδησεν, καὶ ἔντρομος
γενόμενος προσέπεσεν τῷ
Παύλῳ καὶ τῷ Σίλᾳ,
Es rief aber Paulus mit lauter Stimme,
sagend: Tue dir nichts Böses, denn wir sind
allesamt hier!
Paulus benutzt die verstärkte Form ἅπαντες („allesamt“), d.h. es fehlt
keiner der Gefangenen.
Lichter nun erbeten, sprang er hinein, und
erzittert geworden, fiel er vor Paulus und
Silas nieder.
Das Wort φῶτα („Lichter“) ist Plural. Wohl hat der Gefängnisleiter
Untergebene, die ihm mehrere Lampen brachten, die die Zelle erhellen
würde.
16.30 καὶ προαγαγὼν αὐτοὺς
ἔξω ἔφη, Κύριοι, τί με δεῖ ποιεῖν
ἵνα σωθῶ;
Und sie nach draußen hinausgeführt, sagte
er: Herren, was muss ich tun, damit ich
gerettet werde?
16.31 Οἱ δὲ εἶπον, Πίστευσον
ἐπὶ τὸν κύριον Ἰησοῦν χριστόν,
καὶ σωθήσῃ σὺ καὶ ὁ οἶκός σου.
Sie nun sagten: Glaube an den Herrn Jesus
Christus, und du und dein Haus wird gerettet
werden.
16.32 Καὶ ἐλάλησαν αὐτῷ τὸν
λόγον τοῦ κυρίου, καὶ πᾶσιν
τοῖς ἐν τῇ οἰκίᾳ αὐτοῦ.
Und sie sprachen (zu) ihm das Wort des
Herrn und all denen in seinem Haus.
16.33 Καὶ παραλαβὼν αὐτοὺς
ἐν ἐκείνῃ τῇ ὥρᾳ τῆς νυκτὸς
ἔλουσεν ἀπὸ τῶν πληγῶν, καὶ
ἐβαπτίσθη αὐτὸς καὶ οἱ αὐτοῦ
πάντες παραχρῆμα.
16.34 Ἀναγαγών τε αὐτοὺς εἰς
τὸν οἶκον αὐτοῦ παρέθηκεν
τράπεζαν, καὶ ἠγαλλιᾶτο
πανοικὶ πεπιστευκὼς τῷ θεῷ.
Und sie in jener Stunde der Nacht
aufgenommen, wusch er die Wunden ab,
und es wurde getauft, er und alle die Seinen
auf der Stelle,
Sie sodann in sein Haus hinaufgeführt,
bereitete er einen Tisch, und er war jubelnd
mit dem ganzen Haus, an Gott gläubig
geworden.
Das Adverb πανοικὶ („mit dem ganzen Haus“) scheint nach links zu
gehören, also das finite Verb und weniger das Partizip zu modifizieren, da
Lukas es an allen Parallelstellen nach links bezieht (Lukas 1.3; 19.28; Apg.
17.13; 18.28).
16.35 Ἡμέρας δὲ γενομένης,
ἀπέστειλαν οἱ στρατηγοὶ τοὺς
ῥαβδούχους λέγοντες,
Ἀπόλυσον τοὺς ἀνθρώπους
ἐκείνους.
Als es nun Tag wurde, sandten die
Befehlshaber die Rutenträger, sagend:
Entlasse jene Menschen!
Ein ῥαβδοῦχος („Rutenträger, Gerichtsdiener, Polizist“) trug zum Zeichen
seines Amtes eine Stab, Stock bzw. eine Rute, wie es in Rom üblich war.
16.36 Ἀπήγγειλεν δὲ ὁ
δεσμοφύλαξ τοὺς λόγους
τούτους πρὸς τὸν Παῦλον ὅτι
Ἀπεστάλκασιν οἱ στρατηγοί, ἵνα
Es verkündete nun der Gefängniswärter
diese Worte an Paulus: Die Befehlshaber
haben gesandt, dass ihr freigelassen werdet.
Nun also hinausgegangen, geht in Frieden!
Das übernatürliche Ereignis in der Nacht hat wohl die Verantwortlichen
stutzig gemacht und sie wollten sich der Gefangenen schnell entledigen.
Die Subjunktion ὅτι („dass“) entspricht bei der Einführung von direkter
Rede wie hier einem Doppelpunkt.
Nestle-Aland drucken χριστόν („Christus“) nicht ab, da es wohl durch
P127 und einige wenige Nachfolgehandschriften nicht abgeschrieben
wurde, die Überlieferung ist sich jedoch zu ca. 99% einig, dass es zum
Originaltext gehört.
ἀπολυθῆτε· νῦν οὖν ἐξελθόντες
πορεύεσθε ἐν εἰρήνῃ.
16.37 Ὁ δὲ Παῦλος ἔφη πρὸς
αὐτούς, Δείραντες ἡμᾶς
δημοσίᾳ, ἀκατακρίτους,
ἀνθρώπους Ῥωμαίους
ὑπάρχοντας, ἔβαλον εἰς
φυλακήν, καὶ νῦν λάθρᾳ ἡμᾶς
ἐκβάλλουσιν; Οὐ γάρ· ἀλλὰ
ἐλθόντες αὐτοὶ ἐξαγαγέτωσαν.
Paulus nun sagte zu ihnen: Uns öffentlich
unverurteilt geschlagen, römische Menschen
seiend, warfen sie in ein Gefängnis, und jetzt
werfen sie uns heimlich hinaus? Nicht doch,
sondern gekommen, sollen sie uns selbst
hinausbringen.
Die erste Konjunktion γάρ („ja“) ist hier eine Betonung der Aussage,
weniger eine Begründung. Eine Parallelstelle in Epheser 4.10 legt nahe,
dass die Subjektbetonung αὐτοὶ („sie selbst“) nach rechts zu beziehen ist,
d.h. sie selbst und niemand sonst, soll sollen sie herausführen.
16.38 Ἀνήγγειλαν δὲ τοῖς
στρατηγοῖς οἱ ῥαβδοῦχοι τὰ
ῥήματα ταῦτα· καὶ ἐφοβήθησαν
ἀκούσαντες ὅτι Ῥωμαῖοί εἰσιν,
Die Rutenträger meldeten nun den
Befehlshabern diese Aussagen. Sie
fürchteten sich, gehört, dass sie Römer sind.
16.39 καὶ ἐλθόντες
παρεκάλεσαν αὐτούς, καὶ
ἐξαγαγόντες ἠρώτων ἐξελθεῖν
τῆς πόλεως.
Und gekommen, beschwichtigten sie sie.
Und (sie) hinausgeführt, waren sie bittend,
aus der Stadt zu gehen.
Die Befehlshaber kamen also zu Paulus und Silas ins Gefängnis und
überredeten sie wohl, dass sie nichts gegen sie unternehmen sollten,
indem sie ihnen gut zuredeten bzw. sie beschwichtigten. Das Imperfekt
ἠρώτων („sie waren bittend“) zeigt, dass sie es die ganze Zeit oder immer
wieder sagten, dass Paulus und Silas die Stadt verlassen sollten.
16.40 Ἐξελθόντες δὲ ἐκ τῆς
φυλακῆς εἰσῆλθον πρὸς τὴν
Λυδίαν· καὶ ἰδόντες τοὺς
ἀδελφούς, παρεκάλεσαν
αὐτούς, καὶ ἐξῆλθον.
Aus dem Gefängnis nun hinausgegangen,
gingen sie hinein zu Lydia, und die Brüder
gesehen, ermutigten sie sie und gingen weg.
Sie waren zuvor bei Lydia untergebracht und besuchen sie, dort waren
auch Brüder anwesend, denen die beiden Missionare Mut zusprachen.
17.1 Διοδεύσαντες δὲ τὴν
Ἀμφίπολιν καὶ Ἀπολλωνίαν,
Amphipolis und Apollonien nun durchzogen,
kamen sie nach Thessalonich, wo die
Synagoge der Juden war.
Ein Kopist (P74 und seine bekannten Nachfolger) und mit ihm NestleAland fand ἡ („die“) vor „Synagoge irritierend, sodass er den Artikel
wegließ.
ἦλθον εἰς Θεσσαλονίκην, ὅπου
ἦν ἡ συναγωγὴ τῶν Ἰουδαίων·
17.2 κατὰ δὲ τὸ εἰωθὸς τῷ
Παύλῳ εἰσῆλθεν πρὸς αὐτούς,
καὶ ἐπὶ σάββατα τρία διελέξατο
αὐτοῖς ἀπὸ τῶν γραφῶν,
Nach der Gewohnheit nun ging Paulus hinein
zu ihnen, und über drei Sabbate unterredete
er sich mit ihnen von den Schriften (her),
17.3 διανοίγων καὶ
παρατιθέμενος, ὅτι Τὸν χριστὸν
ἔδει παθεῖν καὶ ἀναστῆναι ἐκ
νεκρῶν, καὶ ὅτι Οὗτός ἐστιν ὁ
χριστὸς Ἰησοῦς, ὃν ἐγὼ
καταγγέλλω ὑμῖν.
eröffnend und darlegend: Der Christus
musste leiden und aus Toten auferstehen,
und: Dieser ist der Christus, Jesus, den ich
euch verkündige.
17.4 Καί τινες ἐξ αὐτῶν
ἐπείσθησαν, καὶ
προσεκληρώθησαν τῷ Παύλῳ
καὶ τῷ Σίλᾳ, τῶν τε σεβομένων
Ἑλλήνων πολὺ πλῆθος,
γυναικῶν τε τῶν πρώτων οὐκ
ὀλίγαι.
Und etliche von ihnen wurden überzeugt
und schlossen sich Paulus und Silas an, sowie
von den gottesfürchtigen Griechen eine
zahlreiche Menge, sowie von Frauen der
Obersten nicht wenige.
17.5 Προσλαβόμενοι δὲ οἱ
Ἰουδαῖοι οἱ ἀπειθοῦντες, τῶν
ἀγοραίων τινὰς ἄνδρας
πονηρούς, καὶ ὀχλοποιήσαντες,
ἐθορύβουν τὴν πόλιν·
ἐπιστάντες τε τῇ οἰκίᾳ Ἰάσονος,
Die ungehorsamen Juden aber, etliche böse
Männer von den Marktplätzen
hinzugenommen und einen Mob gebildet,
waren die Stadt aufrührend. Sodann, vor das
Haus Jasons getreten, waren sie versuchend,
sie zur Volksversammlung zu führen.
Mit ἀπὸ τῶν γραφῶν („von den Schriften her“) meint, dass Paulus bei der
Unterredung die Heiligen Schriften des Alten Testamentes als Grundlage
verwendete.
Das Verb ἀπειθοῦντες („ungehorsam, widerspenstig“) bedeutet, dass sie
nicht das tun, was erwartet ist, und das im Kontrast zum Vers davor.
Daher ist δὲ („aber“) adversativ.
ἐζήτουν αὐτοὺς ἀγαγεῖν εἰς τὸν
δῆμον.
17.6 Μὴ εὑρόντες δὲ αὐτούς,
ἔσυρον τὸν Ἰάσονα καί τινας
ἀδελφοὺς ἐπὶ τοὺς πολιτάρχας,
βοῶντες ὅτι Οἱ τὴν οἰκουμένην
ἀναστατώσαντες, οὗτοι καὶ
ἐνθάδε πάρεισιν,
Sie aber nicht gefunden, waren sie Jason und
etliche Brüder zu den Stadtobersten
schleppend, schreiend: Die den Erdkreis
aufgewieged haben, diese sind auch hierher
gekommen,
17.7 οὓς ὑποδέδεκται Ἰάσων·
καὶ οὗτοι πάντες ἀπέναντι τῶν
δογμάτων Καίσαρος
πράσσουσιν, βασιλέα λέγοντες
ἕτερον εἶναι, Ἰησοῦν.
die Jason aufgenommen hat. Und diese alle
handeln entgegen den Verordnungen des
Kaisers, sagen, dass ein weiterer König sei,
Jesus!
17.8 Ἐτάραξαν δὲ τὸν ὄχλον καὶ
τοὺς πολιτάρχας ἀκούοντας
ταῦτα.
Sie verwirrten nun die Menge und die diese
(Dinge) hörenden Stadtobersten,
17.9 Καὶ λαβόντες τὸ ἱκανὸν
παρὰ τοῦ Ἰάσονος καὶ τῶν
λοιπῶν, ἀπέλυσαν αὐτούς.
Und eine Auslöse von Jason und den übrigen
bekommen, entließen sie sie.
17.10 Οἱ δὲ ἀδελφοὶ εὐθέως
διὰ τῆς νυκτὸς ἐξέπεμψαν τόν
τε Παῦλον καὶ τὸν Σίλαν εἰς
Βέροιαν· οἵτινες παραγενόμενοι
εἰς τὴν συναγωγὴν ἀπῄεσαν
τῶν Ἰουδαίων.
Die Brüder nun schickten sogleich während
der Nacht sowohl Paulus als auch Silas weg
nach Beröa, welche, angekommen, sich in
die Synagoge der Juden begebend waren.
Jason und die anderen Brüder mussten Paulus und Silas wohl freikaufen.
Zu τὸ ἱκανὸν („die Auslöse, das Lösegeld, das Erforderliche“) bezieht sich
in der LXX auf einen Geldbetrag, der für die Anschaffung nötig ist
(Leviticus 5.7) oder wie in Leviticus 25.26 eine Auslöse bzw. ein Lösegeld.
Zum Ausdruck ἀπῄεσαν („sie gingen weg) vgl. Dionysius Halicarnassensis
11.15,4: „ἅπαντα τὰ ἐμὰ καὶ τοὺς ἐμοὺς εἰς Σαβίνους ἄπειμι „Ich habe
mein gesamtes Hab und Gut und meinen Haushalt zu den Sabinern
weggebracht“. Vita Aesopi, Ficta Vita 65.7: „εἰς φυλακὴν ἄπειμ“. „Ich
kam weg ins Gefängnis“. Damit will Lukas wohl ausdrücken, dass die
beiden nicht in der Stadt oder woanders blieben und nirgendwo anders
waren.
17.11 Οὗτοι δὲ ἦσαν
εὐγενέστεροι τῶν ἐν
Θεσσαλονίκῃ, οἵτινες ἐδέξαντο
τὸν λόγον μετὰ πάσης
προθυμίας, τὸ καθ᾽ ἡμέραν
ἀνακρίνοντες τὰς γραφάς, εἰ
ἔχοι ταῦτα οὕτως.
Diese nun waren anständiger als die in
Thessalonich, welche das Wort mit aller
Bereitschaft aufnahmen, täglich die Schriften
untersuchend, ob sich diese (Dinge) so
verhalten könnten.
17.12 Πολλοὶ μὲν οὖν ἐξ αὐτῶν
ἐπίστευσαν, καὶ τῶν Ἑλληνίδων
γυναικῶν τῶν εὐσχημόνων καὶ
ἀνδρῶν οὐκ ὀλίγοι.
Viele also nun von ihnen glaubten, auch von
den angesehenen griechischen Frauen und
Männer nicht wenige.
17.13 Ὡς δὲ ἔγνωσαν οἱ ἀπὸ τῆς
Θεσσαλονίκης Ἰουδαῖοι ὅτι καὶ
ἐν τῇ Βεροίᾳ κατηγγέλη ὑπὸ
τοῦ Παύλου ὁ λόγος τοῦ θεοῦ,
ἦλθον κἀκεῖ σαλεύοντες τοὺς
ὄχλους.
17.14 Εὐθέως δὲ τότε τὸν
Παῦλον ἐξαπέστειλαν οἱ
ἀδελφοὶ πορεύεσθαι ὡς ἐπὶ τὴν
θάλασσαν· ὑπέμενον δὲ ὅ τε
Σίλας καὶ ὁ Τιμόθεος ἐκεῖ.
Als nun die Juden von Thessalonich erfuhren, Nestle-Aland hat mit καὶ ταράσσοντες („und verwirrend“) eine Ergänzung
dass auch in Beröa von Paulus das Wort
eines Schreibers abgedruckt, die jedoch mit der Überlieferung nichts zu
Gottes verkündet wurde, kamen sie auch
tun hat.
dorthin, die Mengen erschütternd.
17.15 Οἱ δὲ καθιστῶντες τὸν
Παῦλον, ἤγαγον αὐτὸν ἕως
Ἀθηνῶν· καὶ λαβόντες ἐντολὴν
πρὸς τὸν Σίλαν καὶ Τιμόθεον,
Die nun Paulus Geleitenden waren (ihn) bis
Athen bringend. Und, einen Auftrag an Silas
und Timotheus empfangen, dass sie
möglichst schnell zu ihm kommen, reisten
sie ab.
Sogleich nun sandten darauf die Brüder
Paulus aus, bis etwa ans Meer zu gehen, und
es waren nun sowohl Silas als auch
Timotheus dort verbleibend.
Der Optativ ἔχοι („es könnte sich verhalten“) zeigt an, dass die Beröer
wissen wollten, ob sich das von Paulus Gesagte mit den Schriften decken
würde, d.h. sie hielten die Möglichkeit für gegeben und prüften dies
nach.
ἵνα ὡς τάχιστα ἔλθωσιν πρὸς
αὐτόν, ἐξῄεσαν.
17.16 Ἐν δὲ ταῖς Ἀθήναις
ἐκδεχομένου αὐτοὺς τοῦ
Παύλου, παρωξύνετο τὸ
πνεῦμα αὐτοῦ ἐν αὐτῷ,
θεωροῦντι κατείδωλον οὖσαν
τὴν πόλιν.
17.17 Διελέγετο μὲν οὖν ἐν τῇ
συναγωγῇ τοῖς Ἰουδαίοις καὶ
τοῖς σεβομένοις, καὶ ἐν τῇ
ἀγορᾷ κατὰ πᾶσαν ἡμέραν
πρὸς τοὺς παρατυγχάνοντας.
Als sie nun in Athen Paulus erwarteten, war
sein Geist in ihm erregt werdend, die voller
Götzen seiende Stadt betrachtend.
Das Imperfekt παρωξύνετο („er war erregt werdend“) zeigt, dass dies
nach und nach (durativ/iterativ) beim Betrachten der Götzen der Stadt in
ihm hochkam, d.h. nicht auf einmal, sondern im Laufe der Betrachtung
der Götzen.
17.18 Τινὲς δὲ καὶ τῶν
Ἐπικουρείων καὶ τῶν Στοϊκῶν
φιλοσόφων συνέβαλλον αὐτῷ.
Καί τινες ἔλεγον, Τί ἂν θέλοι ὁ
σπερμολόγος οὗτος λέγειν; Οἱ
δέ, Ξένων δαιμονίων δοκεῖ
καταγγελεὺς εἶναι· ὅτι τὸν
Ἰησοῦν καὶ τὴν ἀνάστασιν
εὐηγγελίζετο.
Etliche nun sowohl der epikureischen als
auch der stoischen Philosophen waren mit
ihm zusammentreffend. Und einige waren
sagend: Was mag dieser Körnerpicker schon
sagen? Andere nun: Er scheint ein
Verkündiger fremder Dämonen sein, weil er
Jesus und die Auferstehung als gute
Botschaft verkündigend war.
Die Beleidigung als „Körnerpicker“ gegen Paulus scheint zu bedeuten,
dass er irgendwo etwas wie ein Vogel ein Korn aufgeschnappt hat, und es
nun hier weitererzählt. Mit δαιμονίον („Dämon, Gottheit“) ist bei den
Griechen nicht gesagt, dass diese unbedingt böse sind, bei den Juden
hingegen gibt es nur böse und unreine Geister, die als Dämonen
bezeichnet werden.
17.19 Επιλαβόμενοί τε αὐτοῦ,
ἐπὶ τὸν Ἄρειον πάγον ἤγαγον
λέγοντες, Δυνάμεθα γνῶναι, τίς
ἡ καινὴ αὕτη ἡ ὑπὸ σοῦ
λαλουμένη διδαχή;
Sodann ihn nehmend, führten sie (ihn) auf
den Areopag, sagend: Können wir erfahren,
was diese neue, von dir geredete Lehre (ist)?
Der Areopag war ein dem Kriegsgott Ares geweihter Hügel in Athen.
Er war sich nun also in der Synagoge mit den
Juden und den Gottesfürchtigen
unterredend, und auf dem Marktplatz
täglich mit den Vorbeikommenden.
17.20 Ξενίζοντα γάρ τινα
εἰσφέρεις εἰς τὰς ἀκοὰς ἡμῶν·
βουλόμεθα οὖν γνῶναι, τί ἂν
θέλοι ταῦτα εἶναι
Einiges Befremdendes führst du nämlich in
unsere Ohren ein. Wir wollen also erfahren,
was diese (Dinge) wohl sein mögen.
17.21 Ἀθηναῖοι δὲ πάντες καὶ οἱ
ἐπιδημοῦντες ξένοι εἰς οὐδὲν
ἕτερον εὐκαίρουν, ἢ λέγειν τι
καὶ ἀκούειν καινότερον.
17.22 Σταθεὶς δὲ ὁ Παῦλος ἐν
μέσῳ τοῦ Ἀρείου πάγου ἔφη,
Ἄνδρες Ἀθηναῖοι, κατὰ πάντα
ὡς δεισιδαιμονεστέρους ὑμᾶς
θεωρῶ.
Alle Athener nun und die sich aufhaltenden
Ausländer waren ihre Zeit mit nichts
weiterem verbringend, als etwas Neueres zu
sagen und zu hören.
Paulus nun, sich inmitten des Areopags
gestellt, sagte: Männer, Athener, dass ihr in
jeder Hinsicht recht religiös seid, sehe ich.
17.23 Διερχόμενος γὰρ καὶ
ἀναθεωρῶν τὰ σεβάσματα
ὑμῶν, εὗρον καὶ βωμὸν ἐν ᾧ
ἐπεγέγραπτο, Ἀγνώστῳ θεῷ.
Ὃν οὖν ἀγνοοῦντες εὐσεβεῖτε,
τοῦτον ἐγὼ καταγγέλλω ὑμῖν.
Denn hindurchgehend und eure Kultstätten
besichtigend, fand ich auch einen Sockel, auf
dem aufgeschrieben war: Einem
unbekannten Gott. Den ihr also unwissend
verehrt, diesen verkünde ich euch.
17.24 Ὁ θεὸς ὁ ποιήσας τὸν
κόσμον καὶ πάντα τὰ ἐν αὐτῷ,
οὗτος, οὐρανοῦ καὶ γῆς κύριος
ὑπάρχων, οὐκ ἐν χειροποιήτοις
ναοῖς κατοικεῖ,
Der die Welt gemacht habende Gott und all
das in ihr, dieser, Herrn von Himmel und
Erde seiend, wohnt nicht in handgemachten
Tempeln.
17.25 οὐδὲ ὑπὸ χειρῶν
ἀνθρώπων θεραπεύεται,
προσδεόμενός τινος, αὐτὸς
Noch lässt er sich von Menschenhänden
bedienen, irgendetwas bedürfend, selbst
allen Leben und Atem in jeder Hinsicht
gebend.
Lukas unterbricht seinen Bericht mit einer Erklärung, warum die Leute
Paulus befragen.
Das Wort δεισιδαιμονέστερος („religiös“) kann positiv oder negativ, im
Sinne von „abergläubisch“, gemeint sein. Der Komparativ
δεισιδαιμονεστέρους („recht religiös“) ist eine gesteigerte Form der
Normalform, da hier kein Vergleich im Raum ist („religiöser als XY“).
διδοὺς πᾶσιν ζωὴν καὶ πνοὴν
κατὰ πάντα·
17.26 ἐποίησέν τε ἐξ ἑνὸς
αἵματος πᾶν ἔθνος ἀνθρώπων,
κατοικεῖν ἐπὶ πᾶν τὸ πρόσωπον
τῆς γῆς, ὁρίσας
προστεταγμένους καιροὺς καὶ
τὰς ὁροθεσίας τῆς κατοικίας
αὐτῶν·
Zudem machte er aus einem Blut jedes Volk
(der) Menschen, dass es wohne auf der
ganzen Oberfläche der Erde,
vorherbestimmte Zeiten festgesetzt und die
Grenzen ihres Wohnraumes,
17.27 ζητεῖν τὸν κύριον, εἰ ἄρα
γε ψηλαφήσειαν αὐτὸν καὶ
εὕροιεν, καί γε οὐ μακρὰν ἀπὸ
ἑνὸς ἑκάστου ἡμῶν ὑπάρχοντα.
um den Herrn zu suchen, ob sie ihn etwa
ertasteten und finden mögen, ja auch nicht
fern von einem jeden von uns gegenwärtig
seiend.
17.28 Ἐν αὐτῷ γὰρ ζῶμεν καὶ
κινούμεθα καί ἐσμεν· ὡς καί
τινες τῶν καθ᾽ ὑμᾶς ποιητῶν
εἰρήκασιν, Τοῦ γὰρ καὶ γένος
ἐσμέν.
Denn in ihm leben wir und bewegen wir uns
und sind wir, wie auch einige der Dichter bei
euch gesagt haben: Denn auch seines
Geschlechtes sind wir.
17.29 Γένος οὖν ὑπάρχοντες
τοῦ θεοῦ, οὐκ ὀφείλομεν
νομίζειν χρυσῷ ἢ ἀργύρῳ ἢ
λίθῳ, χαράγματι τέχνης καὶ
ἐνθυμήσεως ἀνθρώπου, τὸ
θεῖον εἶναι ὅμοιον.
Die wir also Gottes Geschlecht ausmachen,
dürfen nicht meinen, Gold oder Silber oder
Stein, einem Ausdruck von Kunst und
Überlegung eines Menschen wäre der
Gottheit gleich.
Τοῦ γὰρ καὶ γένος ἐσμέν („denn auch seines Geschlechtes sind wir“)
steht so wörtlich bei Aristobulus, Fragmenta 2.25. Τοῦ bezieht sich dabei
auf „Gott“. Zuvor beschreibt der Autor, dass Meere, Seen, Plätze mit
Menschen etc. davon sprechen, dass es einen Gott gibt. Mit γένος
(„Geschlecht“) meint der Autor wohl, dass wir Menschen von Gott
abstammen und er unser Schöpfer ist. Cleantes greift dies auch auf und
sagt zu Zeus: „ἐκ σοῦ γὰρ γένος εἴσ’ ἤχου μίμημα λαχόντες μοῦνοι“
(„denn aus deinem Geschlecht sind wir, allein das Abbild des Klanges
bekommen“).
Paulus stellt sich damit gegen die Götzenbilder aus Gold und Silber und
Anfertigungen von Künstlern, die in Athen als Götter verehrt werden. Mit
χαράγματι („Ausdruck“) kann ein Abbild eines Gottes bezeichnet werden,
der in ein Material gestanzt, getrieben oder geritzt wird, wie z.B. auf
Münzen. Das Wort wird auch für das Abbild des Tieres in Offenbarung 13
gebraucht, der sich als Gott verehren lassen wird.
17.30 Τοὺς μὲν οὖν χρόνους τῆς
ἀγνοίας ὑπεριδὼν ὁ θεός, τὰ
νῦν παραγγέλλει τοῖς
ἀνθρώποις πᾶσιν πανταχοῦ
μετανοεῖν·
Die Zeiten nun also der Unwissenheit
übersehend, befiehlt Gott doch jetzt allen
Menschen, dass sie überall umkehren,
Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der
Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1:
„καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit
kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das
Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird.
17.31 διότι ἔστησεν ἡμέραν, ἐν
ᾗ μέλλει κρίνειν τὴν οἰκουμένην
ἐν δικαιοσύνῃ, ἐν ἀνδρὶ ᾧ
ὥρισεν, πίστιν παρασχὼν
πᾶσιν, ἀναστήσας αὐτὸν ἐκ
νεκρῶν.
daher, da er einen Tag festsetzte, an dem er
den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird,
durch einen Mann, den er bestimmte, allen
eine Beglaubigung, ihn von Toten
auferweckt, anbietend.
Mit διότι („darum, da“) leitet Paulus den Grund der Buße an allen Orten
ein, da nämlich ein Gerichtstag kommt, dem man nur entkommen kann,
wenn man Buße getan hatte.
17.32 Ἀκούσαντες δὲ ἀνάστασιν
νεκρῶν, οἱ μὲν ἐχλεύαζον· οἱ δὲ
εἶπον, Ἀκουσόμεθά σου πάλιν
περὶ τούτου.
Von einer Auferstehung Toter nun gehört,
(begannen) die einen zu spotten, die
anderen sagten: Wir werden dich wieder
darüber hören!
17.33 Καὶ οὕτως ὁ Παῦλος
ἐξῆλθεν ἐκ μέσου αὐτῶν.
Und so ging Paulus weg aus ihrer Mitte.
17.34 Τινὲς δὲ ἄνδρες
κολληθέντες αὐτῷ, ἐπίστευσαν·
ἐν οἷς καὶ Διονύσιος ὁ
Ἀρεοπαγίτης, καὶ γυνὴ ὀνόματι
Δάμαρις, καὶ ἕτεροι σὺν αὐτοῖς.
Einige Männer aber, sich ihm angeschlossen,
glaubten, unter denen auch Dionysios, der
Areopagit, und eine Frau mit Namen
Damaris und weitere mit ihnen (waren).
18.1 Μετὰ δὲ ταῦτα χωρισθεὶς
ὁ Παῦλος ἐκ τῶν Ἀθηνῶν ἦλθεν
εἰς Κόρινθον.
Nach diesen (Dingen), sich von Athen
entfernt, kam Paulus nach Korinth.
Mit οὕτως („so“) meint Lukas, wie Paulus wegging, nämlich, verspottet
und sein Reden auf ein anderes Mal verschoben, wozu es ja nie kam.
18.2 Καὶ εὑρών τινα Ἰουδαῖον
ὀνόματι Ἀκύλαν, Ποντικὸν τῷ
γένει, προσφάτως ἐληλυθότα
ἀπὸ τῆς Ἰταλίας, καὶ Πρίσκιλλαν
γυναῖκα αὐτοῦ, διὰ τὸ
τεταχέναι Κλαύδιον χωρίζεσθαι
πάντας τοὺς Ἰουδαίους ἐκ τῆς
Ῥώμης, προσῆλθεν αὐτοῖς·
Und einen bestimmten Juden gefunden mit
Namen Aquila, hinsichtlich der Abstammung
ein Pontier, kürzlich von Italien gekommen,
und Priszilla, seine Frau, - wegen der
Anordung von Claudius, dass sich alle Juden
aus Rom entfernen -, kam er zu ihnen.
18.3 καὶ διὰ τὸ ὁμότεχνον εἶναι,
ἔμενεν παρ᾽ αὐτοῖς καὶ
εἰργάζετο· ἦσαν γὰρ σκηνοποιοὶ
τὴν τέχνην.
Und weil er vom gleichen Handwerk war,
blieb er bei ihnen und war arbeitend. Sie
waren nämlich dem Handwerk nach
Zeltmacher.
18.4 Διελέγετο δὲ ἐν τῇ
συναγωγῇ κατὰ πᾶν σάββατον,
ἔπειθέν τε Ἰουδαίους καὶ
Ἕλληνας.
18.5 Ὡς δὲ κατῆλθον ἀπὸ τῆς
Μακεδονίας ὅ τε Σίλας καὶ ὁ
Τιμόθεος, συνείχετο τῷ
πνεύματι ὁ Παῦλος,
διαμαρτυρόμενος τοῖς
Ἰουδαίοις τὸν χριστὸν Ἰησοῦν.
18.6 Αντιτασσομένων δὲ αὐτῶν
καὶ βλασφημούντων,
ἐκτιναξάμενος τὰ ἱμάτια, εἶπεν
πρὸς αὐτούς, Τὸ αἷμα ὑμῶν ἐπὶ
τὴν κεφαλὴν ὑμῶν· καθαρὸς
ἐγώ· ἀπὸ τοῦ νῦν εἰς τὰ ἔθνη
πορεύσομαι.
Er war sich nun in der Synagoge an jedem
Sabbat unterredend, und war Juden und
Griechen überzeugend.
Vor dem Hauptverb προσῆλθεν (“er kam hinzu”) ist ein langer Nebensatz
vorgestellt. Claudius regierte von 41-54 nach Christus als römischer
Kaiser. Orosius, Historia contra Paganos, 7.6.15 datiert das Edikt auf das
neunte Jahr dessen Regierung, d.h. auf das Jahr 49-50.
Als nun von Mazedonien sowohl Silas als
auch Timotheus herabkamen, war Paulus
durch den Geist gedrängt werdend,
bezeugend den Juden Jesus als den Christus.
Nestle-Aland liest hier λόγῳ („durch das Wort“), statt durch den „Geist“,
was auf einer Interpretation eines Kopisten (P74 und wenige
Nachfolgehandschriften) zurückgeht, aber nichts mit dem Original zu tun
hat, ebenso wenig wie die Ergänzung von εἶναι („ist“) wohl als eine Art
AcI.
Als sie sich aber dagegen stellen und lästern,
sagte er, seine Gewänder abgeschüttelt, zu
ihnen: Euer Blut (ist) auf eurem Kopf! ich
(bin) rein. Von jetzt an werde ich zu den
Völkern gehen.
Lukas gebraucht bei den ersten Partizipien ein historisches Präsens, d.h.
keine Vergangenheitsform, um die Episode plastisch und unmittelbar
dem Leser vor Augen zu führen.
18.7 Καὶ μεταβὰς ἐκεῖθεν ἦλθεν
εἰς οἰκίαν τινὸς ὀνόματι
Ἰούστου, σεβομένου τὸν θεόν,
οὗ ἡ οἰκία ἦν συνομοροῦσα τῇ
συναγωγῇ.
Und von dort umgezogen, kam er in ein Haus
eines bestimmten mit Namen Justus, Gott
fürchtend, dessen Haus an die Synagoge
grenzend war.
18.8 Κρίσπος δὲ ὁ
ἀρχισυνάγωγος ἐπίστευσεν τῷ
κυρίῳ σὺν ὅλῳ τῷ οἴκῳ αὐτοῦ·
καὶ πολλοὶ τῶν Κορινθίων
ἀκούοντες ἐπίστευον καὶ
ἐβαπτίζοντο.
Krispus nun, der Synagogenoberste, glaubte
an den Herrn mit seinem ganzen Haus. Und
viele der (es) hörenden Korinther
(begannen) zu glauben und getauft zu
werden.
18.9 Εἶπεν δὲ ὁ κύριος δι᾽
ὁράματος ἐν νυκτὶ τῷ Παύλῳ,
Μὴ φοβοῦ, ἀλλὰ λάλει καὶ μὴ
σιωπήσῃς·
Es sagte nun der Herr durch eine Vision in
(der) Nacht Paulus: Fürchte dich nicht,
sondern rede und schweige nicht,
18.10 διότι ἐγώ εἰμι μετὰ σοῦ,
καὶ οὐδεὶς ἐπιθήσεταί σοι τοῦ
κακῶσαί σε· διότι λαός ἐστίν
μοι πολὺς ἐν τῇ πόλει ταύτῃ.
daher da ich mit dir bin, und niemand wird
dir zusetzen, um dich zu misshandeln, weil
mir viel Volk gehört in dieser Stadt!
18.11 Ἐκάθισέν τε ἐνιαυτὸν καὶ
μῆνας ἕξ, διδάσκων ἐν αὐτοῖς
τὸν λόγον τοῦ θεοῦ.
18.12 Γαλλίωνος δὲ
ἀνθυπατεύοντος τῆς Ἀχαΐας,
κατεπέστησαν ὁμοθυμαδὸν οἱ
Sodann ließ er sich ein Jahr und sechs
Monate nieder, unter ihnen das Wort Gottes
lehrend.
Als nun Gallion Prokonsul von Achaja war,
traten die Juden einmütig Paulus entgegen,
und führten ihn an die (Richter)tribüne,
Das Partizip μεταβὰς („umgezogen“) spricht von einem Umzug. Vgl.
Herodotus, Historiae 43.14: „καὶ τόπος ἐστὶ [ἐκεῖ] Μίλητος· καὶ ἀπὸ τῆς
Σάμου μεταβὰς εἰς τὴν Καρίαν“ („und der Ort dort ist Milet, und von
Samos zog er um nach Karia“. Nestle-Aland ergänzt Τιτίου („Titius“), wohl
meinte der Schreiber (wohl P75), den Namen mit einem ihm bekannten
näher spezifizieren zu müssen. Kein einziger griechischer christlicher
Schreiber erwähnt diesen Beinahmen, auch in den Handschriften ist er
nahezu nicht bezeugt.
Der Bruch mit der Synagoge, den die Korinther hörten, hatte auch
positive Folgen. Die Imperfekte ἐπίστευον und ἐβαπτίζοντο („sie
(begannen) zu glauben und getauft zu werden“) zeigen das Einsetzen
einer wiederkehrenden Handlung, d.h. immer wieder kamen Menschen
zum Glauben, als sie das Evangelium hörten.
Jesus begründet die Anweisung zu reden damit, dass niemand Paulus
etwas anhaben könnte, da in der Stadt viele Christen sind, die wohl für
Paulus beten, damit ihm nichts geschieht.
Mit βῆμα („Tribüne, Plattform, Bühne“) kommt wörtlich zum Ausdruck,
dass zu einer erhöhten Position gestiegen wurde (βαίνω „laufen“), die zu
einer Tribüne oder erhöhten Plattform gehört. Bei Herodotus wird das
Wort auch für den Schritt eines Menschen gebraucht (Historiae, 4.82, 5);
Ἰουδαῖοι τῷ Παύλῳ, καὶ ἤγαγον
αὐτὸν ἐπὶ τὸ βῆμα,
vgl. auch Heraclitus, Testimonia, 3b.4: „ἀναβὰς ἐπὶ τὸ βῆμα“. „auf die
Tribüne hinaufsteigend“. Auch ging es von dort nach unten, sodass man
hinabsteigen musste, vgl. Diodorus Siculus, Bibliotheca Historica
17.109,2: „καταβὰς ἀπὸ τοῦ βήματος“. „Herabsteigend von der Tribüne“.
Dort wurde nach Wettkämpfen das Urteil über die Spieler gesprochen. Es
muss nicht ein Stuhl oder Sitz etc. sein, denn dafür stünden andere
Worte bereit, sodass es offen bleibt, ob der Preisrichter stand oder saß.
Dass es ein Richterstuhl war, wird durch eine Stelle bei Antiphon, De
choreuta 40.4 fraglich: „Τὸ τελευταῖον, ὦ Ζεῦ καὶ θεοὶ πάντες,
Φιλοκράτης αὐτὸς οὑτοσὶ ἐν τῷ 37 Der zweite Korinther -Brief
βουλευτηρί ῳ ἐναντίον τ ῆς βουλ ῆς, ἑστ ὼς μετ’ ἐμο ῦ ἐ πὶ το ῦ βήματος,
ἁπτόμενος ἐμο ῦ διελέγετο, ὀνόματι ο ὗτος ἐ μ ὲ προσαγορεύων“. „Der
Abschluss, oh Zeus und ihr Götter alle, wurde in der Kammer vor dem Rat
erreicht, als Philokrates selbst mit auf der Tribüne stehend, mich
berührend, sich mit mir unterhielt, als dieser mich mit meinem Namen
anredete“. Vgl. Flavius Josephus, Antiquitates Judaicae 4.209,3: „ ὁ
ἀρχιερε ὺς ἐ πὶ βήματος ὑψηλο ῦ σταθείς“. „Der Hohepriester, der auf
einer hohen Tribüne stand“. Da die Personen auf der Tribüne standen, zu
ihr hinauf und herunterstiegen, ist ein Stuhl per se unplausibel, auch
wenn es wohl dort auch zusätzlich Stühle gegeben haben kann, wie dies
bei einigen Autoren anzunehmen ist, sodass man sich auf der Tribüne
zusätzlich auch setzen konnte, im Begriff selbst ist dies jedoch wohl nicht
inbegriffen, so könnte man auch Johannes 19.13 etc. verstehen . Diese
Dinge kannten die Korinther aus der Begebenheit in Apostelgeschichte
18.12ff. Dazu kommt noch Folgendes: Flavius Josephus verwendet an
einer Stelle beide Begriffe in einem Satz: "Der Thron (θρόνος), den der
König sich anfertigen ließ, war aus Elfenbein, ungemein groß und von
einem aus sechs Stufen bestehenden Auftritt (βῆματος) umgeben. Auf
jeder Stufe standen zwei Löwen zu beiden Seiten und ebenso viele oben
neben dem Thronsessel." (Antiquitates Judaicae, 8.140.2). Der Begriff
θρόνος („Thron“) ist hier also der Stuhl oder Sitz des Königs selbst und
βῆμα („die Tribüne“) der Auftritt mit Stufen dazu. Dann verwendet auch
Chrysostomus in seinem Kommentar zum Römerbrief (60.669.9) beide
Nomen: "Wie kann also der Apostel sagen: ‘Zu lehren gestatte ich dem
Weibe aber nicht?’ Damit untersagt er ihr nur, den Vorsitz in der
Versammlung zu führen und den Sitz auf der 38 Der zweite Korinther Brief Rednerbühne (το ῦ θρόνου το ῦ ἐν τῷ βήματι „des Throns auf der
Bühne“) einzunehmen, nicht aber überhaupt mit Worten zu lehren." Der
θρόνος ist also der Sitz selbst und βῆμα die Bühne (vgl. auch
Bauer/Aland, Sp. 280). Somit könnte man festhalten, dass θρόνος Sitz
eines Königs, βῆμα die Bühne bzw. Tribüne oder das Podest bedeutet.
Vom βῆμα aus kann man also reden, jedoch auch zu Gericht sitzen:
Platon schreibt an einer Stelle von den βῆματα als den "Gerichtsstellen"
(Politeia, 564.d.10). An anderer Stelle schreibt auch Platon, dass ein
Redner auf eine hohe βῆμα hinaufsteigen muss: "ἀναβάντα ἐπί τι βῆμα
ὑψηλὸν", „Hinaufsteigend auf eine erhöhte Bühne“ (Politeia, 617.d.5). In
der griechischen Polis wurden βῆματα als Bühnen zur politischen Rede
genutzt. Das macht Platon deutlich, wenn er schreibt: "καὶ ἔγωγε ἐξ
ἐκείνου ἅλις ἔσχον το ῦ βήματος καὶ χαλεπώτερον οὐδὲν ἐφάνη μοι
πολιτείας". „und ich hatte seitdem genug von der Rednerbühne und es
scheint mir, es ist nichts ärgerlicher als die Politik“ (Spuria, 369.a, 4). Der
Sprecher hat also genug davon, auf der Rednerbühne zu stehen und
Politik zu betreiben. Polybius beschreibt eine ganz interessante
Begebenheit: "μέλλοντός τινος τῶν ἐκ τῆς γερουσίας ἀντιλέγειν τοῖς
προτεινομένοις καὶ καταρχομένου, προελθόντα τὸν Ἀννίβαν κατασπάσαι
τὸν ἄνψρωπον ἀπὸ το ῦ βήματος". „Als um diese Zeit ein Mitglied des
Rates gegen die Friedensbedingungen Einspruch erheben wollte und zu
reden begann, da, erzählt man, trat Hannibal auf und zog ihn von der
Rednerbühne herab “ (Historiae 15.19, 3) . Ein Ratsmitglied wollte also
eine Rede gegen die Friedensbedingungen halten. Als er zu reden
begann, wurde er von Hannibal von der βῆμα (Rednerbühne)
heruntergeholt. An anderer Stelle schreibt Polybius, dass eine βῆμα
aufgerichtet wurde (es handelt sich also um eine Konstruktion, wohl aus
Holz), um von dort den Tod des Königs zu verkündigen (Historiae
15.25.3).
18.13 λέγοντες ὅτι Παρὰ τὸν
νόμον οὗτος ἀναπείθει τοὺς
ἀνθρώπους σέβεσθαι τὸν θεόν.
sagend: Dieser überredet die Menschen
entgegen dem Gesetz, Gott zu verehren.
18.14 Μέλλοντος δὲ τοῦ
Παύλου ἀνοίγειν τὸ στόμα,
εἶπεν ὁ Γαλλίων πρὸς τοὺς
Ἰουδαίους, Εἰ μὲν οὖν ἦν
ἀδίκημά τι ἢ ῥᾳδιούργημα
πονηρόν, ὦ Ἰουδαῖοι, κατὰ
λόγον ἂν ἠνεσχόμην ὑμῶν·
18.15 εἰ δὲ ζήτημά ἐστιν περὶ
λόγου καὶ ὀνομάτων καὶ νόμου
τοῦ καθ᾽ ὑμᾶς, ὄψεσθε αὐτοί·
κριτὴς γὰρ ἐγὼ τούτων οὐ
βούλομαι εἶναι.
Als nun Paulus den Mund öffnen wollte,
sagte Gallion zu den Juden: Wenn es also
nun irgendein Unrecht oder ein böses
Vergehen wäre, o ihr Juden, hätte ich euch
in dem Fall zugelassen.
Zur Bedeutung von κατὰ λόγον („in dem Fall“) vgl. Herodotus, Historiae
2.13,2: „Und von den Ägyptern scheint mir, die das Land unterhalb des
Möris-Sees bewohnen, namentlich das, was man das Delta nennt – für
den Fall (κατὰ λόγον), wenn dieses ihr Land in gleichem Maße ansteigt
und sich ausdehnt, weil es der Nil nicht mehr überflutet -, es ihnen immer
ebenso ergehen wird“.
Wenn es aber eine Streitfrage über ein Wort
und Namen und ein Gesetz bei euch ist,
werdet ihr selbst sehen! Denn Richter über
diese (Dinge) will ich nicht sein.
Zur Phrase τοῦ καθ᾽ ὑμᾶς („unter euch“) vgl. Clemens Romanus,
Homiliae 18.5,1:
„αὐτίκα γοῦν σὺ τὰ τοῦ ἀπορρήτου ὑψίστου ἴδια διδοὺς τῷ υἱῷ οὐκ
οἶδας ὅτι υἱός ἐστιν,
πατὴρ ὑπάρχων τοῦ Ἰησοῦ τοῦ καθ’ ὑμᾶς λεγομένου“ „So weißt du selbst
sofort, da du dem Sohn die besonderen Eigenschaften des
ungeoffenbarten Allerhöchsten zuschreibst, nicht, dass er der Sohn ist, da
er der Vater Jesu ist, der bei euch der Christus genannt wird“. Ein Kopist
(P74 und Nachfolger) und mit ihm Nestle-Aland ändern den Singular
ζήτημά in den Plural ζητήματά („Streitfragen“) wohl, weil es ihm
plausibler vorkam, auch wenn Interpretationen nicht Aufgabe eines
Kopisten gewesen wären.
18.16 Καὶ ἀπήλασεν αὐτοὺς
ἀπὸ τοῦ βήματος.
18.17 Ἐπιλαβόμενοι δὲ πάντες
οἱ Ἕλληνες Σωσθένην τὸν
ἀρχισυνάγωγον ἔτυπτον
ἔμπροσθεν τοῦ βήματος. Καὶ
οὐδὲν τούτων τῷ Γαλλίωνι
ἔμελλεν.
Und er vertrieb sie von der Richter(tribüne).
All die Griechen nun Sosthenes, den
Synagogenobersten, ergriffen, waren (ihn)
vor der Richter(tribüne) schlagend. Und um
keines dieser (Dinge) war sich Gallion
kümmernd.
Mit dem Imperfekt ἔτυπτον (“sie waren schlagend”) kommt das
Hintergrundgeschehen zum Ausdruck, d.h. sie schlugen den Bruder die
ganze Zeit und dies kümmerte Gallion nicht.
18.18 Ὁ δὲ Παῦλος ἔτι
προσμείνας ἡμέρας ἱκανάς, τοῖς
ἀδελφοῖς ἀποταξάμενος,
ἐξέπλει εἰς τὴν Συρίαν, καὶ σὺν
αὐτῷ Πρίσκιλλα καὶ Ἀκύλας,
κειράμενος τὴν κεφαλὴν ἐν
Κεγχρεαῖς· εἶχεν γὰρ εὐχήν.
Paulus nun, noch etliche Tage dageblieben,
sich von den Brüdern verabschiedet, war
nach Syrien absegelnd - und mit ihm Priszilla
und Aquila - in Kenchreä das Haupt
geschoren, denn er war ein Gelübde habend.
18.19 Κατήντησεν δὲ εἰς
Ἔφεσον, καὶ ἐκείνους κατέλιπεν
αὐτοῦ· αὐτὸς δὲ εἰσελθὼν εἰς
τὴν συναγωγὴν διελέχθη τοῖς
Ἰουδαίοις.
18.20 Ἐρωτώντων δὲ αὐτῶν ἐπὶ
πλείονα χρόνον μεῖναι παρ᾽
αὐτοῖς, οὐκ ἐπένευσεν·
Er kam nun nach Ephesus. Und jene ließ er
dort zurück. Er selbst nun, in die Synagoge
hineingehend, unterredete sich mit den
Juden.
Als sie aber baten, über längere Zeit bei
ihnen zu bleiben, willigte er nicht ein,
Ein Schreiber (P74) und mit ihm einige wenige Nachfolger und auch
Nestle-Aland vergaßen παρ᾽ αὐτοῖς („bei ihnen“).
18.21 ἀλλ᾽ ἀπετάξατο αὐτοῖς
εἰπών, Δεῖ με πάντως τὴν
ἑορτὴν τὴν ἐρχομένην ποιῆσαι
εἰς Ἱεροσόλυμα· πάλιν δὲ
ἀνακάμψω πρὸς ὑμᾶς, τοῦ
θεοῦ θέλοντος. Ἀνήχθη ἀπὸ τῆς
Ἐφέσου,
sondern verabschiedete sich von ihnen,
sagend: Ich muss auf jeden Fall das
kommende Fest in Jerusalem halten.
Wiederum nun, werde ich, wenn Gott will,
zu euch zurückkehren. Und er fuhr von
Ephesus ab.
Nestle-Aland lässt den gesamten Text Δεῖ με πάντως τὴν ἑορτὴν τὴν
ἐρχομένην ποιῆσαι εἰς Ἱεροσόλυμα („Ich muss auf jeden Fall das
kommende Fest in Jerusalem halten“) aus. Vermutlich ist der nachlässige
Schreiber von P74 (und seine bekannten Nachfolger) beim Kopieren in
der Vorlage auf die übernächste Zeile gesprungen und hat diese zwei
Zeilen ausgelassen.
18.22 καὶ κατελθὼν εἰς
Καισάρειαν, ἀναβὰς καὶ
ἀσπασάμενος τὴν ἐκκλησίαν,
κατέβη εἰς Ἀντιόχειαν.
18.23 Καὶ ποιήσας χρόνον τινὰ
ἐξῆλθεν, διερχόμενος καθεξῆς
τὴν Γαλατικὴν χώραν καὶ
Und in Cäsarea angelegt, hinaufgegangen
und die Versammlung begrüßt, ging er hinab
nach Antiochien.
Und eine bestimmte Zeit zugebracht, ging er
weg, nacheinander das galatische Land
Das Imperfekt εἶχεν („er war haltend/habend“) zeigt, dass er dieses die
ganze Zeit über einhielt.
Φρυγίαν, ἐπιστηρίζων πάντας
τοὺς μαθητάς.
durchziehend und Phrygien, all die Schüler
befestigend.
18.24 Ἰουδαῖος δέ τις Ἀπολλὼς
ὀνόματι, Ἀλεξανδρεὺς τῷ γένει,
ἀνὴρ λόγιος, κατήντησεν εἰς
Ἔφεσον, δυνατὸς ὢν ἐν ταῖς
γραφαῖς.
Ein bestimmter Jude nun, mit Namen
Apollos, der Abstammung nach ein
Alexandrier, ein redegewandter Mann,
gelangte nach Ephesus, mächtig in den
Schriften seiend.
18.25 Οὗτος ἦν κατηχημένος
τὴν ὁδὸν τοῦ κυρίου, καὶ ζέων
τῷ πνεύματι ἐλάλει καὶ
ἐδίδασκεν ἀκριβῶς τὰ περὶ τοῦ
κυρίου, ἐπιστάμενος μόνον τὸ
βάπτισμα Ἰωάννου·
18.26 οὗτός τε ἤρξατο
παρρησιάζεσθαι ἐν τῇ
συναγωγῇ. Ἀκούσαντες δὲ
αὐτοῦ Ἀκύλας καὶ Πρίσκιλλα,
προσελάβοντο αὐτόν, καὶ
ἀκριβέστερον αὐτῷ ἐξέθεντο
τὴν τοῦ θεοῦ ὁδόν.
18.27 Βουλομένου δὲ αὐτοῦ
διελθεῖν εἰς τὴν Ἀχαΐαν,
προτρεψάμενοι οἱ ἀδελφοὶ
ἔγραψαν τοῖς μαθηταῖς
ἀποδέξασθαι αὐτόν· ὃς
παραγενόμενος συνεβάλετο
πολὺ τοῖς πεπιστευκόσιν διὰ
τῆς χάριτος·
Dieser war unterwiesen (im) Weg des Herrn. Nestle-Aland liest mit P74 und seinen Nachfolgehandschriften statt τοῦ
Und dem Geist nach glühend, war er redend, κυρίου („des Herrn“) τοῦ Ἰησοῦ („des Jesus“).
und lehrte die (Dinge) über den Herrn genau,
nur die Taufe von Johannes verstehend.
Sodann begann dieser freimütig in der
Synagoge zu reden. Ihn nun gehört, nahmen
ihn Aquila und Priszilla zu sich und legten
ihm den Weg Gottes genauer dar.
Nestle-Aland liest statt Aquila und Priskilla die Reihenfolge aufgrund
eines Kopierfehlers von P74 falsch herum.
Als er nun hinüber nach Achaja kommen will,
schrieben die Brüder den Schülern
ermunternd, ihn aufzunehmen, der,
angekommen, viel für die geglaubt
Habenden durch die Gnade beitrug.
Βουλομένου („will“) ist als Präsens gleichzeitig zum Hauptverb. Zu
συνεβάλετο πολὺ („er trug viel bei“) vgl. Basilica, Ecloga Basilicorum
10.35, 32.2: „κατὰ πολὺ τῇ πολιτείᾳ συμβάλλεται
(„in vieler Hinsicht trägt er für das Gemeinwohl bei“).
18.28 εὐτόνως γὰρ τοῖς
Ἰουδαίοις διακατηλέγχετο
δημοσίᾳ, ἐπιδεικνὺς διὰ τῶν
γραφῶν εἶναι τὸν χριστὸν
Ἰησοῦν.
Denn er war vehement die Juden öffentlich
widerlegend, durch die Schriften aufzeigend,
dass Jesus der Christus ist.
19.1 Ἐγένετο δέ, ἐν τῷ τὸν
Ἀπολλὼ εἶναι ἐν Κορίνθῳ,
Παῦλον διελθόντα τὰ
ἀνωτερικὰ μέρη ἐλθεῖν εἰς
Ἔφεσον· καὶ εὑρών τινας
μαθητὰς
Es geschah nun beim Aufenthalt von Apollos
in Korinth, dass Paulus, die oberen
Gegenden durchzogen, nach Ephesus kam.
Und etliche Jünger findend,
19.2 εἶπεν πρὸς αὐτούς, Εἰ
πνεῦμα ἅγιον ἐλάβετε
πιστεύσαντες; Οἱ δὲ εἶπον πρὸς
αὐτόν, Ἀλλ᾽ οὐδὲ εἰ πνεῦμα
ἅγιόν ἐστιν, ἠκούσαμεν.
sagte er zu ihnen: Empfingt ihr heiligen
Geist, geglaubt habend? Sie nun sagten zu
ihm: Wir hörten ja nicht einmal, dass ein
Heiliger Geist (da) ist!
19.3 Εἶπέν τε πρὸς αὐτούς, Εἰς
τί οὖν ἐβαπτίσθητε; Οἱ δὲ
εἶπον, Εἰς τὸ Ἰωάννου
βάπτισμα.
Sodann sagte er zu ihnen: Worauf wurdet ihr
denn getauft? Sie nun sagten: Auf die Taufe
von Johannes!
19.4 Εἶπεν δὲ Παῦλος, Ἰωάννης
μὲν ἐβάπτισεν βάπτισμα
μετανοίας, τῷ λαῷ λέγων εἰς
τὸν ἐρχόμενον μετ᾽ αὐτὸν ἵνα
πιστεύσωσιν, τοῦτ᾽ ἔστιν, εἰς
τὸν χριστὸν Ἰησοῦν.
Es sagte nun Paulus: Johannes taufte ja mit
einer Taufe der Umkehr, dem Volk sagend,
dass man an den nach ihm Kommenden
glauben solle, das heißt, an den Christus,
Jesus.
Mit μὲν („ja“) verstärkt Lukas hier die Aussage im Hauptsatz, womit er
auf eine bekannte Sache rekurriert, da es nicht mit δὲ („nun“) im
nächsten Vers korrespondiert.
19.5 Ακούσαντες δὲ
ἐβαπτίσθησαν εἰς τὸ ὄνομα τοῦ
κυρίου Ἰησοῦ.
Es nun gehört, ließen sie sich auf den Namen
des Herrn Jesus taufen.
19.6 Καὶ ἐπιθέντος αὐτοῖς τοῦ
Παύλου τὰς χεῖρας, ἦλθεν τὸ
πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπ᾽ αὐτούς,
ἐλάλουν τε γλώσσαις καὶ
προεφήτευον.
Und als ihnen Paulus die Hände auflegte,
kam der Heilige Geist auf sie. Sodann
(begannen) sie in Sprachen zu reden und zu
weissagen.
19.7 Ἦσαν δὲ οἱ πάντες ἄνδρες
ὡσεὶ δεκαδύο.
19.8 Εἰσελθὼν δὲ εἰς τὴν
συναγωγὴν ἐπαρρησιάζετο, ἐπὶ
μῆνας τρεῖς διαλεγόμενος καὶ
πείθων τὰ περὶ τῆς βασιλείας
τοῦ θεοῦ.
Es waren nun die Männer insgesamt etwa
zwölf.
Hineingegangen nun in die Synagoge, war er
während dreier Monate freimütig redend,
sich auseinandersetzend und (sie) die
(Dinge) vom Reich Gottes überzeugend.
19.9 Ὡς δέ τινες ἐσκληρύνοντο
καὶ ἠπείθουν, κακολογοῦντες
τὴν ὁδὸν ἐνώπιον τοῦ πλήθους,
ἀποστὰς ἀπ᾽ αὐτῶν ἀφώρισεν
τοὺς μαθητάς, καθ᾽ ἡμέραν
διαλεγόμενος ἐν τῇ σχολῇ
Τυράννου τινός.
19.10 Τοῦτο δὲ ἐγένετο ἐπὶ ἔτη
δύο, ὥστε πάντας τοὺς
κατοικοῦντας τὴν Ἀσίαν
ἀκοῦσαι τὸν λόγον τοῦ κυρίου
Ἰησοῦ, Ἰουδαίους τε καὶ
Ἕλληνας.
Als nun einige sich verhärtend und nicht
gehorchend waren den Weg vor der Menge
beschimpfend, sich von ihnen entfernt,
sonderte er die Schüler ab, täglich sich
auseinandersetzend in der Schule eines
bestimmten Tyrannos.
Nestle-Aland lässt τινός („eines bestimmten“) aus.
Dies nun geschah während zweier Jahre,
sodass alle die in Asien Wohnenden das
Wort des Herrn Jesus hörten, sowohl Juden
als auch Griechen.
Nestle-Aland lässt Ἰησοῦ („Jesus“) aus.
Die beiden Imperfekte ἐλάλουν und προεφήτευον zeigt das Einsetzen
einer dauernden oder immer wiederkehrenden Handlung des Redens in
fremden Sprachen und des Weissagens.
19.11 Δυνάμεις τε οὐ τὰς
τυχούσας ἐποίει ὁ θεὸς διὰ τῶν
χειρῶν Παύλου,
19.12 ὥστε καὶ ἐπὶ τοὺς
ἀσθενοῦντας ἐπιφέρεσθαι ἀπὸ
τοῦ χρωτὸς αὐτοῦ σουδάρια ἢ
σιμικίνθια, καὶ ἀπαλλάσσεσθαι
ἀπ᾽ αὐτῶν τὰς νόσους, τά τε
πνεύματα τὰ πονηρὰ
ἐξέρχεσθαι ἀπ᾽ αὐτῶν.
Sodann war Gott keine (schon) geschehenen
Macht(taten) durch die Hände von Paulus
tuend,
so dass auch von seiner Haut Schweißtücher
oder Schürzen zu den Kranken gebracht
wurden und die Krankheiten von ihnen
wichen und die bösen Geister von ihnen
herauskamen.
Gott gab Paulus neue Zeichen, die bisher nicht geschehen waren. Eines
davon berichtet Lukas nun.
19.13 Ἐπεχείρησαν δέ τινες ἀπὸ
τῶν περιερχομένων Ἰουδαίων
ἐξορκιστῶν ὀνομάζειν ἐπὶ τοὺς
ἔχοντας τὰ πνεύματα τὰ
πονηρὰ τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου
Ἰησοῦ, λέγοντες, Ὁρκίζομεν
ὑμᾶς τὸν Ἰησοῦν ὃν ὁ Παῦλος
κηρύσσει.
Es versuchten nun auch einige von den
umherziehenden jüdischen Beschwörern,
über die bösen Geister Habenden den
Namen des Herrn Jesus zu nennen, sagend:
Wir beschwören euch bei Jesus, den Paulus
verkündet.
Nestle-Aland hat mit ὁρκίζω („ich beschwöre“) die Interpretation eines
Kopisten.
19.14 Ἦσαν δέ τινες υἱοὶ Σκευᾶ
Ἰουδαίου ἀρχιερέως ἑπτὰ οἱ
τοῦτο ποιοῦντες.
Es waren nun sieben gewisse Söhne von
Skevas, eines jüdischen Hohenpriesters die
dies Tuenden.
Der Name von Skevas kommt von lat. „scaeva“ („Linkshänder“).
19.15 Ἀποκριθὲν δὲ τὸ πνεῦμα
τὸ πονηρὸν εἶπεν, Τὸν Ἰησοῦν
γινώσκω, καὶ τὸν Παῦλον
ἐπίσταμαι· ὑμεῖς δὲ τίνες ἐστέ;
Der böse Geist nun geantwortet, sagte: Jesus
kenne ich, und Paulus ist mir bekannt. Ihr
nun, welche seid ihr?
19.16 Καὶ ἐφαλλόμενος ἐπ᾽
αὐτοὺς ὁ ἄνθρωπος ἐν ᾧ ἦν τὸ
Und der Mensch, auf sie losspringend, durch
den der böse Geist sie sogar überwältigt
Die Subjunktion ὥστε („sodass“) löst die Serie von Infinitiven aus. NestleAland lässt ἀπ᾽ αὐτῶν („von ihnen“) aus (die Auslassung kam wohl von
P74).
Der Text ist syntaktisch nicht einfach, wie von Lukas öfter, daher wurde
er auch von bekannten Schreibern vereinfacht, deren Version Nestle-
πνεῦμα τὸ πονηρόν καὶ
κατακυριεύσαν αὐτῶν, ἴσχυσεν
κατ᾽ αὐτῶν, ὥστε γυμνοὺς καὶ
τετραυματισμένους ἐκφυγεῖν
ἐκ τοῦ οἴκου ἐκείνου.
habend war, tat ihnen Gewalt an, sodass sie
nackt und verwundet aus jenem Hause
entflohen.
19.17 Τοῦτο δὲ ἐγένετο
γνωστὸν πᾶσιν Ἰουδαίοις τε καὶ
Dies wurde nun bekannt sowohl allen
Ephesus bewohnenden Juden als auch
Aland abdruckt. Eine Periphrase aus ἦν („er war“) im Imperfekt und
einem Part. Aorist im Neutrum κατακυριεύσαν („überwältigt“) ist hier
wahrscheinlich nicht auszuschließen (es ist nicht so häufig), die ein
Äquivalent zum Perfekt/Plusquamperfekt ist (vgl. Tiemann 1889:557;
Stahl 1907:144-145; Wolf 1912:55; Psaltes 1913:230; Kapsomenakis
1938:44; Björck 1940:74; Schwyzer 1950:255; Blass & Debrunner
1979:288; Gildersleeve 1980[1900]:125; Karleen 1980:133; Browning
1983:39; Piñero & Pelaez 2003:161; Drinka 2007:112). Vgl. als direkte
Parallele Thucydides, Historiae 4.54,3: "ἦσαν δέ τινες καὶ γενόμενοι τῷ
Νικίᾳ λόγοι πρότερον πρός τινας τῶν Κυθηρίων, δι’ ὃ καὶ θᾶσσον καὶ
ἐπιτηδειότερον τό τε παραυτίκα καὶ τὸ ἔπειτα τὰ τῆς ὁμολογίας ἐπράχθη
ὐτοῖς· "Es waren nun etliche Unterhaltungen schon von Nicias zuvor
geschehen mit einigen der Kythern". Hier im Beispiel wäre das Imperfekt
ἦσαν („waren“) und das Partizip Aorist γενόμενοι („geschehen“) als
Periphrase zu sehen, wobei auch hier, wie im Übersetzungsvorschlag, καὶ
als "schon" zu verstehen wäre, und nicht als Konjunktion ("und"). Das
zweite καὶ („auch/sogar“) kann nur ein Adverb und keine gleichordnende
Konjunktion sein, da zuvor ein Partizipialsatz, d.h. untergeordnet, steht.
Das κατακυριεύσαν („überwältigend“) muss sich auf πνεῦμα τὸ πονηρόν
(„böser Geist“) beziehen, da es jeweils Neutrumformen sind. Vgl. eine
Periphrase mit einem Partizip Perfekt in Lukas 23.19: ὅστις ἦν διὰ στάσιν
τινὰ γενομένην ἐν τῇ πόλει καὶ φόνον *βεβλημένος* εἰς φυλακήν.
(„Welcher wegen eines in der Stadt geschehenen Aufruhrs und Mordes
ins Gefängnis geworfen war“). Der Sinn wäre dann: Der böse Geist wirkt
duch den Mann und überwältigt die Exorzisten und fügt ihnen darauf
Gewalt an, sodass sie nackt und verwundet vor der Situation fliehen. Mit
dem neutrischen κατακυριεύσαν sollte vermutlich über eine Art
constructio ad sensum den Lesern signalisiert werden, dass das
bezeichnete gegen die Exorzisten gerichtete Geschehen unter dem
Einfluss des bösen Geistes geschah. Auch anderswo wird (naturgemäß)
sprachlich (!) nicht immer streng zwischen dem Tun Besessener und
involvierter dämonischer Akteure unterschieden, so etwa in Apg 8,7.
Ἕλλησιν τοῖς κατοικοῦσιν τὴν
Ἔφεσον, καὶ ἐπέπεσεν φόβος
ἐπὶ πάντας αὐτούς, καὶ
ἐμεγαλύνετο τὸ ὄνομα τοῦ
κυρίου Ἰησοῦ.
Griechen, und es fiel Furcht auf sie alle, und
es war der Name des Herrn Jesus erhöht
werdend.
19.18 Πολλοί τε τῶν
πεπιστευκότων ἤρχοντο,
ἐξομολογούμενοι, καὶ
ἀναγγέλλοντες τὰς πράξεις
αὐτῶν.
Und viele der gläubig Gewordenen waren
kommend, ihre Taten bekennend und
berichtend.
19.19 Ἱκανοὶ δὲ τῶν τὰ περίεργα
πραξάντων συνενέγκαντες τὰς
βίβλους κατέκαιον ἐνώπιον
πάντων· καὶ συνεψήφισαν τὰς
τιμὰς αὐτῶν, καὶ εὗρον
ἀργυρίου μυριάδας πέντε.
Etliche nun der Zauberei getan Habenden
waren, sie zusammengetragen, die Bücher
vor allen verbrennend. Und man rechnete
deren Preise zusammen und fand
fünfzigtausend Silberlinge heraus.
19.20 Οὕτως κατὰ κράτος ὁ
λόγος τοῦ κυρίου ηὔξανεν καὶ
ἴσχυεν.
So war das Wort des Herrn mit Macht
wachsend und erstarkend.
19.21 Ὡς δὲ ἐπληρώθη ταῦτα,
ἔθετο ὁ Παῦλος ἐν τῷ πνεύματι,
διελθὼν τὴν Μακεδονίαν καὶ
Ἀχαΐαν, πορεύεσθαι εἰς
Ἱερουσαλήμ, εἰπὼν ὅτι Μετὰ τὸ
γενέσθαι με ἐκεῖ, δεῖ με καὶ
Ῥώμην ἰδεῖν.
19.22 Ἀποστείλας δὲ εἰς τὴν
Μακεδονίαν δύο τῶν
Als nun diese (Dinge) sich erfüllten, nahm
sich Paulus im Geist vor, Mazedonien und
Achaja durchziehend, nach Jerusalem zu
gehen, gesagt habend: Nach meinem
Aufenthalt dort muss ich auch Rom sehen.
Nach Mazedonien nun zwei seiner ihm
Dienenden gesandt, Timotheus und Erastus,
Zuvor beschreibt Lukas, wie die Voraussetzungen waren (Bekenntnis und
Trennung von Sünde), um nun mittels οὕτως („so“) zu zeigen, was so
erreicht wurde. Die beiden Imperfekte zeigen den anhaltenden Prozess,
der damals stattfand.
Von hier bis Vers 41 berichtet Lukas die Anfeindung von Demetrius in
Ephesus gegen die Folgen des Evangeliums.
διακονούντων αὐτῷ, Τιμόθεον
καὶ Ἔραστον, αὐτὸς ἐπέσχεν
χρόνον εἰς τὴν Ἀσίαν.
machte er selbst sich eine Zeit nach Asien
auf.
19.23 Ἐγένετο δὲ κατὰ τὸν
καιρὸν ἐκεῖνον τάραχος οὐκ
ὀλίγος περὶ τῆς ὁδοῦ.
Es entstand nun um jene Zeit eine nicht
geringe Aufregung betreffs des Weges.
19.24 Δημήτριος γάρ τις
ὀνόματι, ἀργυροκόπος, ποιῶν
ναοὺς ἀργυροῦς Ἀρτέμιδος,
παρείχετο τοῖς τεχνίταις
ἐργασίαν οὐκ ὀλίγην·
Denn ein bestimmter mit Namen Demetrios,
ein Silberschmied, silberne Artemistempel
machend, war den Handwerkern einen nicht
geringen Erwerb verschaffend.
19.25 οὓς συναθροίσας, καὶ
τοὺς περὶ τὰ τοιαῦτα ἐργάτας,
εἶπεν, Ἄνδρες, ἐπίστασθε ὅτι ἐκ
ταύτης τῆς ἐργασίας ἡ εὐπορία
ἡμῶν ἐστιν.
Auch die derartiges Arbeitenden
zusammenbracht, sagte er: Männer, ihr
versteht, dass von diesem Gewerbe unser
Wohlstand ist.
19.26 Καὶ θεωρεῖτε καὶ ἀκούετε
ὅτι οὐ μόνον Ἐφέσου, ἀλλὰ
σχεδὸν πάσης τῆς Ἀσίας, ὁ
Παῦλος οὗτος πείσας
μετέστησεν ἱκανὸν ὄχλον,
λέγων ὅτι οὐκ εἰσὶν θεοὶ οἱ διὰ
χειρῶν γινόμενοι.
19.27 Οὐ μόνον δὲ τοῦτο
κινδυνεύει ἡμῖν τὸ μέρος εἰς
ἀπελεγμὸν ἐλθεῖν, ἀλλὰ καὶ τὸ
τῆς μεγάλης θεᾶς ἱερὸν
Ἀρτέμιδος εἰς οὐθὲν
Und ihr schaut und hört, dass nicht nur von
Ephesus, sondern fast von ganz Asien dieser
Paulus, überredet, eine ziemliche Menge
abwandte, sagend, dass die durch Hände
entstehenden (Dinge) nicht Götter sind.
Nicht nur aber ist für uns dieser Bereich in
Gefahr, in Verruf zu kommen, sondern auch
das Heiligtum der großen Göttin Artemis, für
nichts erachtet zu werden, auch ihre
Majestät nun, künftig niedergerissen zu
Die Konstruktion über „nicht nur, sondern auch“ will die Lage
dramatisieren. Von κινδυνεύει („in Gefahr sein“) hängen drei Infinitive
ἐλθεῖν, λογισθῆναι und λογισθῆναι ab.
λογισθῆναι, λογισθῆναι δὲ καὶ
καθαιρεῖσθαι τὴν μεγαλειότητα
αὐτῆς, ἣν ὅλη ἡ Ἀσία καὶ ἡ
οἰκουμένη σέβεται.
werden, die ganz Asien und der Erdkreis
verehrt.
19.28 Ακούσαντες δὲ καὶ
γενόμενοι πλήρεις θυμοῦ,
ἔκραζον λέγοντες, Μεγάλη ἡ
Ἄρτεμις Ἐφεσίων.
19.29 Καὶ ἐπλήσθη ἡ πόλις ὅλη
τῆς συγχύσεως· ὥρμησάν τε
ὁμοθυμαδὸν εἰς τὸ θέατρον,
συναρπάσαντες Γάϊον καὶ
Ἀρίσταρχον Μακεδόνας,
συνεκδήμους Παύλου.
Es gehört nun und voll Zorn geworden,
(begannen) sie zu schreien, sagend: Groß
(ist) die Artemis (der) Epheser!
19.30 Τοῦ δὲ Παύλου
βουλομένου εἰσελθεῖν εἰς τὸν
δῆμον, οὐκ εἴων αὐτὸν οἱ
μαθηταί.
19.31 Τινὲς δὲ καὶ τῶν
Ἀσιαρχῶν, ὄντες αὐτῷ φίλοι,
πέμψαντες πρὸς αὐτόν,
παρεκάλουν μὴ δοῦναι ἑαυτὸν
εἰς τὸ θέατρον.
Als nun Paulus in die Volksversammlung
hineingehen wollte, waren ihn die Schüler
nicht lassend.
Das Imperfekt εἴων („sie waren lassend“) zeigt, dass sie ihn dauerhaft
abhalten mussten.
Einige nun auch der ihm wohlgesinnt
seienden Aristarchen, zu ihm geschickt,
waren ihn ermunternd, sich selbst nicht ins
Theater zu begeben.
Mit dem Adverb καὶ („auch“) wird der Gruppe der Paulus aufhaltenden
Schüler die der Aristarchen hinzugefügt, die wohl Priester bzw. Aufseher
der Stätten in Ephesus waren.
19.32 Ἄλλοι μὲν οὖν ἄλλο τι
ἔκραζον· ἦν γὰρ ἡ ἐκκλησία
συγκεχυμένη, καὶ οἱ πλείους
οὐκ ᾔδεισαν τίνος ἕνεκεν
συνεληλύθεισαν.
Die einen wie die anderen nun also waren
irgendetwas schreiend. Es war nämlich die
Versammlung in Verwirrung geraten, und die
meisten wussten nicht, weswegen sie
zusammengekommen waren.
Die verschiedenen Leute schrien durcheinander. Vgl. zum Idiom Platon,
Phaedrus 267.d,4:
„τὸ δὲ δὴ τέλος τῶν λόγων κοινῇ πᾶσιν ἔοικε συνδεδογμένον
εἶναι, ᾧ τινες μὲν ἐπάνοδον, ἄλλοι δ’ ἄλλο τίθενται ὄνομα. „Aber alle
scheinen sich einig zu sein, was den Schluss der Reden betrifft, den die
Und es wurde erfüllt die ganze Stadt von
dem Tumult. Sodann stürmten sie einmütig
in das Theater, die Mazedonier Gaius und
Aristarchus, Reisebegleiter von Paulus, mit
wegreißend.
einen Rekapitulation nennen, während andere ihm einen anderen
Namen geben.
19.33 Ἐκ δὲ τοῦ ὄχλου
προεβίβασαν Ἀλέξανδρον,
προβαλόντων αὐτὸν τῶν
Ἰουδαίων. Ὁ δὲ Ἀλέξανδρος,
κατασείσας τὴν χεῖρα, ἤθελεν
ἀπολογεῖσθαι τῷ δήμῳ.
Aus der Menge nun brachten sie Alexander
hervor, als ihn die Juden vorschickten.
Alexander nun, mit der Hand gewinkt, wollte
sich (vor) dem Volk verteidigen.
19.34 Ἐπιγνόντες δὲ ὅτι
Ἰουδαῖός ἐστιν, φωνὴ ἐγένετο
μία ἐκ πάντων ὡς ἐπὶ ὥρας δύο
κραζόντων, Μεγάλη ἡ Ἄρτεμις
Ἐφεσίων.
Erkannt nun, dass er ein Jude war, entstand
eine einzige Stimme von allen, etwa über
zwei Stunden, schreiend: Groß (ist) die
Artemis (der) Epheser!
19.35 Καταστείλας δὲ ὁ
γραμματεὺς τὸν ὄχλον φησίν,
Ἄνδρες Ἐφέσιοι, τίς γάρ ἐστιν
ἄνθρωπος ὃς οὐ γινώσκει τὴν
Ἐφεσίων πόλιν νεωκόρον
οὖσαν τῆς μεγάλης θεᾶς
Ἀρτέμιδος καὶ τοῦ Διοπετοῦς;
19.36 Ἀναντιρρήτων οὖν ὄντων
τούτων, δέον ἐστὶν ὑμᾶς
κατεσταλμένους ὑπάρχειν, καὶ
μηδὲν προπετὲς πράσσειν.
Die Menge nun beruhigt, sagt der
(Stadt)schreiber: Männer, Epheser, welcher
Mensch ist es denn, der nicht weiß, dass die
Stadt (der) Epheser Tempelhüterin der
großen Göttin Artemis ist, und des von Zeus
herabgefallenen (Dinges)?
19.37 Ἠγάγετε γὰρ τοὺς ἄνδρας
τούτους, οὔτε ἱεροσύλους οὔτε
βλασφημοῦντας τὴν θεὸν
ὑμῶν.
Denn ihr brachtet diese Männer, weder
Tempelräuber noch eure Göttin Lästernde.
Das Partizip κραζόντων („schreiend“) bezieht sich auf πάντων („allen“).
Da diese (Dinge) also unwidersprechlich sind, Mit οὖν („also“) bezieht sich der Sprecher auf die Schlussfolgerung des
ist es nötig, dass ihr ruhig bleibt und nichts
Bisherigen.
Überstürztes tut.
Mit γὰρ („denn“) begründet der Sprecher die Anweisung im Vers davor.
19.38 Εἰ μὲν οὖν Δημήτριος καὶ
οἱ σὺν αὐτῷ τεχνῖται ἔχουσιν
πρός τινα λόγον, ἀγοραῖοι
ἄγονται, καὶ ἀνθύπατοί εἰσιν·
ἐγκαλείτωσαν ἀλλήλοις.
Wenn also nun Demetrius und die
Handwerker bei ihm gegen jemanden eine
Sache haben, werden Gerichtstage
abgehalten und gibt es Prokonsuln, sollen sie
einander anklagen.
19.39 Εἰ δέ τι περὶ ἑτέρων
ἐπιζητεῖτε, ἐν τῇ ἐννόμῳ
ἐκκλησίᾳ ἐπιλυθήσεται.
Wenn ihr aber bezüglich weiterer (Dinge) ein
Gesuch habt, wird es in der gesetzlichen
Versammlung erledigt werden.
19.40 Καὶ γὰρ κινδυνεύομεν
ἐγκαλεῖσθαι στάσεως περὶ τῆς
σήμερον, μηδενὸς αἰτίου
ὑπάρχοντος περὶ οὗ οὐ
δυνησόμεθα δοῦναι λόγον τῆς
συστροφῆς ταύτης.
Denn wir sind auch in Gefahr, eines Aufruhrs
wegen der heutigen (Sache) angeklagt zu
werden, da kein Grund vorhanden ist,
bezüglich dessen wir Rechenschaft von
dieser Zusammenrottung geben werden
können.
19.41 Καὶ ταῦτα εἰπών,
ἀπέλυσεν τὴν ἐκκλησίαν.
Und diese (Dinge) gesagt, löste er die
Versammlung auf.
20.1 Μετὰ δὲ τὸ παύσασθαι τὸν
θόρυβον, προσκαλεσάμενος ὁ
Παῦλος τοὺς μαθητάς, καὶ
ἀσπασάμενος, ἐξῆλθεν
πορευθῆναι εἰς τὴν
Μακεδονίαν.
Nach dem Aufhören nun des Tumults, ging
Paulus, die Schüler hergerufen und
verabschiedet, fort, um nach Mazedonien zu
reisen.
20.2 Διελθὼν δὲ τὰ μέρη
ἐκεῖνα, καὶ παρακαλέσας
Durchzogen nun jene Bezirke und sie mit
einer langen Rede ermuntert, kam er nach
Griechenland.
αὐτοὺς λόγῳ πολλῷ, ἦλθεν εἰς
τὴν Ἑλλάδα.
20.3 Ποιήσας τε μῆνας τρεῖς,
γενομένης αὐτῷ ἐπιβουλῆς ὑπὸ
τῶν Ἰουδαίων μέλλοντι
ἀνάγεσθαι εἰς τὴν Συρίαν,
ἐγένετο γνώμη τοῦ
ὑποστρέφειν διὰ Μακεδονίας.
20.4 Συνείπετο δὲ αὐτῷ ἄχρι
τῆς Ἀσίας Σώπατρος Βεροιαῖος·
Θεσσαλονικέων δέ, Ἀρίσταρχος
καὶ Σεκοῦνδος, καὶ Γάϊος
Δερβαῖος, καὶ Τιμόθεος·
Ἀσιανοὶ δέ, Τυχικὸς καὶ
Τρόφιμος.
20.5 Οὗτοι προσελθόντες
ἔμενον ἡμᾶς ἐν Τρῳάδι.
Sodann, drei Monate verbracht, kam er zur
Überzeugung, als ihm, im Begriff, nach
Syrien abzufahren, ein Anschlag von den
Juden geschah, durch Mazedonien
zurückzukehren.
Paulus entschloss sich nach dem Anschlag über Mazedoinen und nicht
über See zu reisen.
Es waren ihn nun bis nach Asien Sopater
begleitend, ein Beröer, von den
Thessalonichern nun Aristarchus und
Sekundus, auch Gaius, ein Derbier, und
Timotheus. Die Asiaten nun Tychikus und
Trophimus.
Συνείπετο („es waren begleitend“) zeigt die Dauerhaftigkeit an.
Diese, vorausgegangen, waren uns in Troas
erwartend.
20.6 Ἡμεῖς δὲ ἐξεπλεύσαμεν
μετὰ τὰς ἡμέρας τῶν ἀζύμων
ἀπὸ Φιλίππων, καὶ ἤλθομεν
πρὸς αὐτοὺς εἰς τὴν Τρῳάδα
ἄχρι ἡμερῶν πέντε, οὗ
διετρίψαμεν ἡμέρας ἑπτά.
Wir nun segelten nach den Tagen der
ungesäuerten (Brote) von Philippi ab und
kamen in fünf Tagen hin zu ihnen nach
Troas, wo wir sieben Tage verbrachten.
Das Imperfekt ἔμενον („sie waren erwartend“) zeigt, dass
Hintergrundgeschehen, d.h. während die anderen noch unterwegs
waren, waren diese in Troas auf sie wartend.
Ἡμεῖς („wir“) ist explizit als Kontrast zu den Vorausfahrenden betont.
20.7 Ἐν δὲ τῇ μιᾷ τῶν
σαββάτων, συνηγμένων τῶν
μαθητῶν κλάσαι ἄρτον, ὁ
Παῦλος διελέγετο αὐτοῖς,
μέλλων ἐξιέναι τῇ ἐπαύριον,
παρέτεινέν τε τὸν λόγον μέχρι
μεσονυκτίου.
Am ersten (Tag) der Woche nun, als die
Schüler versammelt waren, (das) Brot zu
brechen, war Paulus sich mit ihnen
unterredend, im Begriff, am folgenden (Tag)
wegzugehen. Sodann war er die Rede bis
Mitternacht ausdehnend.
20.8 Ἦσαν δὲ λαμπάδες ἱκαναὶ
ἐν τῷ ὑπερῴῳ οὗ ἦμεν
συνηγμένοι.
Es waren nun etliche Lampen im
Obergeschoss, wo wir versammelt waren.
20.9 Καθήμενος δέ τις νεανίας
ὀνόματι Εὔτυχος ἐπὶ τῆς
θυρίδος, καταφερόμενος ὕπνῳ
βαθεῖ, διαλεγομένου τοῦ
Παύλου ἐπὶ πλεῖον, κατενεχθεὶς
ἀπὸ τοῦ ὕπνου ἔπεσεν ἀπὸ τοῦ
τριστέγου κάτω, καὶ ἤρθη
νεκρός.
20.10 Καταβὰς δὲ ὁ Παῦλος
ἐπέπεσεν αὐτῷ, καὶ
συμπεριλαβὼν εἶπεν, Μὴ
θορυβεῖσθε· ἡ γὰρ ψυχὴ αὐτοῦ
ἐν αὐτῷ ἐστιν.
Ein bestimmter nun, am Fenster sitzender
Jugendlicher mit Namen Eutychus, von
tiefem Schlaf überwältigt, als sich Paulus
immer länger unterredete, fiel, überwältigt
vom Schlaf, vom dritten Stockwerk hinunter
und wurde tot aufgehoben.
20.11 Αναβὰς δὲ καὶ κλάσας
ἄρτον καὶ γευσάμενος, ἐφ᾽
ἱκανόν τε ὁμιλήσας ἄχρι αὐγῆς,
οὕτως ἐξῆλθεν.
Hinaufgestiegen nun und das Brot
gebrochen und gegessen, sodann noch lange
bis zum Tagesanbruch sich unterhalten, ging
er so weg.
20.12 Ἤγαγον δὲ τὸν παῖδα
ζῶντα, καὶ παρεκλήθησαν οὐ
μετρίως.
Sie brachten nun den Jungen lebend, und sie
wurden nicht (nur) mittelmäßig getröstet.
20.13 Ἡμεῖς δέ, προσελθόντες
ἐπὶ τὸ πλοῖον, ἀνήχθημεν εἰς
τὴν Ἄσσον, ἐκεῖθεν μέλλοντες
ἀναλαμβάνειν τὸν Παῦλον·
Wir nun, an das Schiff vorausgegangen,
fuhren ab nach Assos, beabsichtigend, von
dort Paulus aufzunehmen. Denn so war er
Paulus nun, hinuntergestiegen, warf sich auf
ihn. Und (ihn) umarmend, sagte er: Lärmt
nicht, denn seine Seele ist in ihm!
Das Adverb μετρίως („mittelmäßig“) bedeutet, nicht zu viel und nicht zu
wenig, und ein Ausmaß genau in der Mitte, sodass damit ein hohes Maß
an Trost zum Ausdruck kommt.
οὕτως γὰρ ἦν διατεταγμένος,
μέλλων αὐτὸς πεζεύειν.
anordnend, beabsichtigend, selbst zu Fuß zu
gehen.
20.14 Ὡς δὲ συνέβαλεν ἡμῖν εἰς
τὴν Ἄσσον, ἀναλαβόντες αὐτὸν
ἤλθομεν εἰς Μιτυλήνην.
Als er nun mit uns in Assos zusammentraf,
kamen wir, ihn aufgenommen, nach
Mitylene.
20.15 Κἀκεῖθεν ἀποπλεύσαντες,
τῇ ἐπιούσῃ κατηντήσαμεν
ἀντικρὺ Χίου· τῇ δὲ ἑτέρᾳ
παρεβάλομεν εἰς Σάμον· καὶ
μείναντες ἐν Τρωγυλλίῳ, τῇ
ἐχομένῃ ἤλθομεν εἰς Μίλητον.
20.16 Ἔκρινεν γὰρ ὁ Παῦλος
παραπλεῦσαι τὴν Ἔφεσον,
ὅπως μὴ γένηται αὐτῷ
χρονοτριβῆσαι ἐν τῇ Ἀσίᾳ·
ἔσπευδεν γάρ, εἰ δυνατὸν ἦν
αὐτῷ, τὴν ἡμέραν τῆς
Πεντηκοστῆς γενέσθαι εἰς
Ἱεροσόλυμα.
Von dort abgesegelt, gelangten wir am
nächsten (Tag) Chios gegenüber an. Am
anderen (Tag) nun gelangten wir nach
Samos. Und in Trogyllium geblieben, kamen
wir am folgenden (Tag) nach Milet.
20.17 Απὸ δὲ τῆς Μιλήτου
πέμψας εἰς Ἔφεσον
μετεκαλέσατο τοὺς
πρεσβυτέρους τῆς ἐκκλησίας.
Von Milet nun nach Ephesus geschickt, ließ
er die Älteren der Versammlung
herüberrufen.
20.18 Ὡς δὲ παρεγένοντο πρὸς
αὐτόν, εἶπεν αὐτοῖς, Ὑμεῖς
ἐπίστασθε, ἀπὸ πρώτης ἡμέρας
ἀφ᾽ ἧς ἐπέβην εἰς τὴν Ἀσίαν,
Als sie nun bei ihm angekommen waren,
sagte er ihnen: Ihr wisst, vom ersten Tag an,
an dem ich nach Asien herkam, wie ich bei
euch die ganze Zeit war,
Es entschied nämlich Paulus, an Ephesus
vorbeizusegeln, damit es ihm nicht passiert,
Zeit in Asien zu verbringen. Denn er was sich
beeilend, wenn es ihm möglich wäre, am Tag
der Pfingsten nach Jerusalem zu kommen.
Chios ist eine Insel südwestlich von Mitylene. Ein Schreiber (es brachte
wohl P74 dies auf, evtl. da er eine Zeile beim Kopieren übersprang) und
mit ihm Nestle-Aland lässt den Teil καὶ μείναντες ἐν Τρωγυλλίῳ („und in
Trogyllium geblieben“) aus.
πῶς μεθ᾽ ὑμῶν τὸν πάντα
χρόνον ἐγενόμην,
20.19 δουλεύων τῷ κυρίῳ μετὰ
πάσης ταπεινοφροσύνης καὶ
πολλῶν δακρύων καὶ
πειρασμῶν τῶν συμβάντων μοι
ἐν ταῖς ἐπιβουλαῖς τῶν
Ἰουδαίων·
dem Herrn dienend mit aller Demut und
vielen Tränen und Versuchungen, die mir
durch die Anschläge der Juden widerfuhren.
20.20 ὡς οὐδὲν ὑπεστειλάμην
τῶν συμφερόντων, τοῦ μὴ
ἀναγγεῖλαι ὑμῖν καὶ διδάξαι
ὑμᾶς δημοσίᾳ καὶ κατ᾽ οἴκους,
Wie ich nichts zurückhielt von den nützlichen
(Dingen), es etwa euch nicht zu berichten
und euch öffentlich und von Haus zu Haus zu
lehren,
Nun fährt Paulus mit einer Wie-So-Konstruktion fort, und sagt so, wie er es
praktisch umsetzte, nichts zurückgehalten zu haben, wobei man
gedanklich ein „so“ annehmen kann, das mit „wie“ davor korrespondieren
würde.
20.21 διαμαρτυρόμενος
Ἰουδαίοις τε καὶ Ἕλλησιν τὴν εἰς
τὸν θεὸν μετάνοιαν, καὶ πίστιν
τὴν εἰς τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν.
bezeugend sowohl Juden als auch Griechen
das Umdenken zu Gott und den Glauben an
unseren Herrn Jesus Christus.
Paulus nennt die Begleitumstände der öffentlichen und privaten Lehre und
was dabei vermittelt wurde: Umdenken und Glaube.
20.22 Καὶ νῦν ἰδού, ἐγὼ
δεδεμένος τῷ πνεύματι
πορεύομαι εἰς Ἱερουσαλήμ, τὰ
ἐν αὐτῇ συναντήσοντά μοι μὴ
εἰδώς,
Und jetzt, siehe, dem Geist nach gebunden,
gehe ich nach Jerusalem, nicht wissend, was
mir in ihr entgegenkommen wird,
Καὶ νῦν („und jetzt“) beschreibt den Übergang zum Kernpunkt der Rede
20.23 πλὴν ὅτι τὸ πνεῦμα τὸ
ἅγιον κατὰ πόλιν
διαμαρτύρεται λέγον ὅτι δεσμά
με καὶ θλίψεις μένουσιν.
außer dass der Heilige Geist von Stadt zu
Stadt bezeugt, sagend, dass mich Fesseln
und Trübsale erwarten.
Paulus nennt nun die Dinge, die er weiß, nämlich, dass er gefangen
werden würde und Trübsale auf ihn zukommen.
20.24 Ἀλλ᾽ οὐδενὸς λόγον
ποιοῦμαι, οὐδὲ ἔχω τὴν ψυχήν
μου τιμίαν ἐμαυτῷ, ὡς
τελειῶσαι τὸν δρόμον μου μετὰ
χαρᾶς, καὶ τὴν διακονίαν ἣν
ἔλαβον παρὰ τοῦ κυρίου Ἰησοῦ,
διαμαρτύρασθαι τὸ εὐαγγέλιον
τῆς χάριτος τοῦ θεοῦ.
Doch (aus) keinem mache ich ein Sache,
noch halte ich mein Leben als teuer für mich
selbst, um meinen Lauf mit Freude zu
vollenden und den Dienst, den ich von dem
Herrn Jesus empfing, die gute Botschaft der
Gnade Gottes zu bezeugen.
20.25 Καὶ νῦν ἰδού, ἐγὼ οἶδα
ὅτι οὐκέτι ὄψεσθε τὸ
πρόσωπόν μου ὑμεῖς πάντες, ἐν
οἷς διῆλθον κηρύσσων τὴν
βασιλείαν τοῦ θεοῦ.
Und jetzt, siehe, ich weiß, dass ihr mein
Gesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle,
bei denen ich durchzog, das Reich Gottes
verkündend.
20.26 Διότι μαρτύρομαι ὑμῖν ἐν
τῇ σήμερον ἡμέρᾳ, ὅτι καθαρὸς
ἐγὼ ἀπὸ τοῦ αἵματος πάντων.
Deshalb bezeuge ich euch am heutigen Tag,
dass ich rein (bin) vom Blut aller.
20.27 Οὐ γὰρ ὑπεστειλάμην τοῦ
μὴ ἀναγγεῖλαι ὑμῖν πᾶσαν τὴν
βουλὴν τοῦ θεοῦ.
Denn ich hielt nicht zurück, um euch den
ganzen Ratschluss Gottes zu berichten.
20.28 Προσέχετε οὖν ἑαυτοῖς
καὶ παντὶ τῷ ποιμνίῳ, ἐν ᾧ
ὑμᾶς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἔθετο
ἐπισκόπους, ποιμαίνειν τὴν
ἐκκλησίαν τοῦ κυρίου καὶ θεοῦ,
ἣν περιεποιήσατο διὰ τοῦ ἰδίου
αἵματος.
Achtet also auf euch selbst und die ganze
Herde, in der euch der Heilige Geist als
Aufseher einsetzte, um die Versammlung
des Herrn und Gottes zu hüten, die er sich
erwarb durch sein eigenes Blut.
Wie die Vorkommen der Phrase in der Literatur nahelegt, ist die Lesart
eines Kopisten und mit ihm Nestle-Aland mit λόγου statt λόγον, falsch.
Die Lesart von Nestle-Aland τοῦ αἵματος τοῦ ἰδίου („das Blut des
eigenen“) ist nicht nur schlecht belegt, sondern auch ungrammatisch, da
so niemand auf den „eigenen Sohn“ Bezug nehmen würde, der das Neue
Testament mitgeschrieben hatte.
20.29 Ἐγὼ γὰρ οἶδα τοῦτο, ὅτι
εἰσελεύσονται μετὰ τὴν ἄφιξίν
μου λύκοι βαρεῖς εἰς ὑμᾶς, μὴ
φειδόμενοι τοῦ ποιμνίου·
Ich weiß ja dies, dass nach meinem Weggang
gefährliche Wölfe zu euch hineinkommen
werden, die Herde nicht schonend.
20.30 καὶ ἐξ ὑμῶν αὐτῶν
ἀναστήσονται ἄνδρες
λαλοῦντες διεστραμμένα, τοῦ
ἀποσπᾷν τοὺς μαθητὰς ὀπίσω
αὐτῶν.
20.31 Διὸ γρηγορεῖτε,
μνημονεύοντες ὅτι τριετίαν
νύκτα καὶ ἡμέραν οὐκ
ἐπαυσάμην μετὰ δακρύων
νουθετῶν ἕνα ἕκαστον.
Und aus euch selbst werden Männer
aufstehen, Verkehrtes redend, um die
Schüler hinter sich herzuziehen.
20.32 Καὶ τὰ νῦν παρατίθεμαι
ὑμᾶς, ἀδελφοί, τῷ θεῷ καὶ τῷ
λόγῳ τῆς χάριτος αὐτοῦ, τῷ
δυναμένῳ ἐποικοδομῆσαι, καὶ
δοῦναι ὑμῖν κληρονομίαν ἐν
τοῖς ἡγιασμένοις πᾶσιν.
Doch jetzt übergebe ich euch, Brüder, Gott
und dem Wort seiner Gnade, das Kraft hat,
zu erbauen und euch das Erbe unter allen
Geheiligten zu geben.
20.33 Αργυρίου ἢ χρυσίου ἢ
ἱματισμοῦ οὐδενὸς ἐπεθύμησα.
Silber oder Gold oder Kleidung begehrte ich
von niemand.
20.34 Αὐτοὶ γινώσκετε ὅτι ταῖς
χρείαις μου καὶ τοῖς οὖσιν μετ᾽
ἐμοῦ ὑπηρέτησαν αἱ χεῖρες
αὗται.
Ihr selbst wisst, dass meinen Bedürfnissen
und den bei mir Seienden diese Hände
dienten.
Deshalb wacht, euch erinnernd, dass ich drei
Jahre Tag und Nacht nicht aufhörte mit
Tränen jeden einzelnen zu ermahnen.
Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der
Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1:
„καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit
kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das
Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird.
20.35 Πάντα ὑπέδειξα ὑμῖν, ὅτι
οὕτως κοπιῶντας δεῖ
ἀντιλαμβάνεσθαι τῶν
ἀσθενούντων, μνημονεύειν τε
τῶν λόγων τοῦ κυρίου Ἰησοῦ,
ὅτι αὐτὸς εἶπεν, Μακάριόν
ἐστιν μᾶλλον διδόναι ἢ
λαμβάνειν.
In allem zeigte ich euch, dass, sich so
mühend, es nötig ist, sich der Schwachen
anzunehmen, sowie der Worte des Herrn
Jesus zu gedenken, dass er selbst sagte:
Mehr glückselig ist es, zu geben als zu
nehmen.
20.36 Καὶ ταῦτα εἰπών, θεὶς τὰ
γόνατα αὐτοῦ, σὺν πᾶσιν
αὐτοῖς προσηύξατο.
20.37 Ἱκανὸς δὲ ἐγένετο
κλαυθμὸς πάντων· καὶ
ἐπιπεσόντες ἐπὶ τὸν τράχηλον
τοῦ Παύλου κατεφίλουν αὐτόν,
Und diese (Dinge) gesagt, seine Knie
gebeugt, betete er mit ihnen allen.
20.38 ὀδυνώμενοι μάλιστα ἐπὶ
τῷ λόγῳ ᾧ εἰρήκει, ὅτι οὐκέτι
μέλλουσιν τὸ πρόσωπον αὐτοῦ
θεωρεῖν. Προέπεμπον δὲ αὐτὸν
εἰς τὸ πλοῖον.
21.1 Ὡς δὲ ἐγένετο ἀναχθῆναι
ἡμᾶς ἀποσπασθέντας ἀπ᾽
αὐτῶν, εὐθυδρομήσαντες
ἤλθομεν εἰς τὴν Κῶν, τῇ δὲ ἑξῆς
εἰς τὴν Ῥόδον, κἀκεῖθεν εἰς
Πάταρα·
am meisten über den Satz betrübt, mit dem
er gesagt hatte, dass sie nicht mehr sein
Gesicht schauen würden. Sie waren ihn nun
zum Schiff geleitend.
21.2 καὶ εὑρόντες πλοῖον
διαπερῶν εἰς Φοινίκην,
ἐπιβάντες ἀνήχθημεν.
Und ein nach Phönizien übersetzendes Schiff
gefunden, fuhren wir, es bestiegen, ab.
Etliches Weinen aller nun entstand. Und um
des Paulus Hals gefallen, waren sie ihn
abküssend.
Als es nun geschah, dass wir abfuhren,
nachdem wir uns getrennt hatten von ihnen,
steuerten wir auf Kos zu, am nächsten (Tag)
auf Rhodos und von dort auf Patara,
Von hier bis Vers 16 wird die Reise von Paulus nach Jerusalem
beschrieben.
21.3 Ἀναφανέντες δὲ τὴν
Κύπρον, καὶ καταλιπόντες
αὐτὴν εὐώνυμον, ἐπλέομεν εἰς
Συρίαν, καὶ κατήχθημεν εἰς
Τύρον· ἐκεῖσε γὰρ ἦν τὸ πλοῖον
ἀποφορτιζόμενον τὸν γόμον.
Zypern nun gesichtet und es links
ausgelassen, waren wir nach Syrien segelnd.
Und wir kamen nach Tyros hinab. Denn dort
war das Schiff die Ladung abladend.
21.4 Καὶ ἀνευρόντες μαθητάς,
ἐπεμείναμεν αὐτοῦ ἡμέρας
ἑπτά· οἵτινες τῷ Παύλῳ ἔλεγον
διὰ τοῦ πνεύματος, μὴ
ἀναβαίνειν εἰς Ἱερουσαλήμ.
Und die Schüler aufgefunden, blieben wir
dort sieben Tage, welche Paulus durch den
Geist sagend waren, nicht nach Jerusalem
hinaufzugehen.
21.5 Ὅτε δὲ ἐγένετο ἡμᾶς
ἐξαρτίσαι τὰς ἡμέρας,
ἐξελθόντες ἐπορευόμεθα,
προπεμπόντων ἡμᾶς πάντων
σὺν γυναιξὶν καὶ τέκνοις ἕως
ἔξω τῆς πόλεως· καὶ θέντες τὰ
γόνατα ἐπὶ τὸν αἰγιαλὸν
προσηυξάμεθα.
21.6 Καὶ ἀσπασάμενοι
ἀλλήλους, ἐπέβημεν εἰς τὸ
πλοῖον, ἐκεῖνοι δὲ ὑπέστρεψαν
εἰς τὰ ἴδια.
Als es nun geschah, dass wir die Tage
beendeten, zogen wir, hinausgegangen fort,
wobei uns alle mit Frauen und Kindern bis
außerhalb der Stadt geleiteten. Und die Knie
am Strand gebeugt, beteten wir.
21.7 Ἡμεῖς δέ, τὸν πλοῦν
διανύσαντες ἀπὸ Τύρου,
κατηντήσαμεν εἰς Πτολεμαΐδα,
καὶ ἀσπασάμενοι τοὺς
ἀδελφοὺς ἐμείναμεν ἡμέραν
μίαν παρ᾽ αὐτοῖς.
Wir nun, die Schifffahrt beendet, kamen von
Tyrus hin nach Ptolemais. Und die Brüder
begrüßt, blieben wir einen Tag bei ihnen.
Und voneinander verabschiedet, stiegen wir
in das Schiff. Jene nun kehrten zurück in das
Ihrige.
Paulus bekommt hier eine Warnung von Gott durch seinen Geist, nicht
nach Jerusalem zu gehen, da dieser einen anderen Plan hatte. Paulus war
hier jedoch ungehorsam, indem er dem Willen Gottes widerstand, womit
eine Auffassung widerlegt ist, dass man Gott keinen Widerstand leisten
könne.
21.8 Τῇ δὲ ἐπαύριον ἐξελθόντες
οἱ περὶ τὸν Παῦλον ἦλθον εἰς
Καισάρειαν· καὶ εἰσελθόντες εἰς
τὸν οἶκον Φιλίππου τοῦ
εὐαγγελιστοῦ, ὄντος ἐκ τῶν
ἑπτά, ἐμείναμεν παρ᾽ αὐτῷ.
Am folgenden (Tag) nun zogen die um
Paulus, hinausgegangen, aus, und kamen
nach Cäsarea. Und in das Haus des Philippus,
des Evangelisten, einer von den Sieben
seiend, blieben wir bei ihm.
21.9 Τούτῳ δὲ ἦσαν θυγατέρες
παρθένοι τέσσαρες
προφητεύουσαι.
Dieser nun hatte vier weissagende
Jungfrauen.
21.10 Ἐπιμενόντων δὲ ἡμῶν
ἡμέρας πλείους, κατῆλθέν τις
ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας προφήτης
ὀνόματι Ἄγαβος.
Als wir nun mehrere Tage verblieben, kam
ein bestimmter Prophet mit Namen Agabus
von Judäa herab.
21.11 Καὶ ἐλθὼν πρὸς ἡμᾶς, καὶ
ἄρας τὴν ζώνην τοῦ Παύλου,
δήσας τε αὐτοῦ τοὺς πόδας καὶ
τὰς χεῖρας εἶπεν, Τάδε λέγει τὸ
πνεῦμα τὸ ἅγιον, Τὸν ἄνδρα οὗ
ἐστιν ἡ ζώνη αὕτη, οὕτως
δήσουσιν ἐν Ἱερουσαλὴμ οἱ
Ἰουδαῖοι, καὶ παραδώσουσιν εἰς
χεῖρας ἐθνῶν.
21.12 Ὡς δὲ ἠκούσαμεν ταῦτα,
παρεκαλοῦμεν ἡμεῖς τε καὶ οἱ
ἐντόπιοι, τοῦ μὴ ἀναβαίνειν
αὐτὸν εἰς Ἱερουσαλήμ.
Und zu uns gekommen und den Gürtel von
Paulus genommen, sowie sich selbst die
Füße und die Hände gebunden, sagte er:
Diese (Dinge) nun sagt der Heilige Geist: Den
Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden so
in Jerusalem die Juden binden und in Hände
(der) Nationen überliefern.
Als wir nun diese (Dinge) hörten, baten
sowohl wir als auch die Einheimischen, dass
er nicht nach Jerusalem hinaufgehe.
Mit „Jungfrauen“ meint Lukas, dass Philippus sieben unverheiratete
Töchter hatte.
Wie die Geschichte weiter zeigten wird, war diese Prophetie wirklich vom
Heiligen Geist, aber Paulus hörte nicht darauf.
21.13 Ἀπεκρίθη τε ὁ Παῦλος, Τί
ποιεῖτε κλαίοντες καὶ
συνθρύπτοντές μου τὴν
καρδίαν; Ἐγὼ γὰρ οὐ μόνον
δεθῆναι, ἀλλὰ καὶ ἀποθανεῖν
εἰς Ἱερουσαλὴμ ἑτοίμως ἔχω
ὑπὲρ τοῦ ὀνόματος τοῦ κυρίου
Ἰησοῦ.
21.14 Μὴ πειθομένου δὲ
αὐτοῦ, ἡσυχάσαμεν εἰπόντες,
Τὸ θέλημα τοῦ κυρίου γενέσθω.
Es antwortete sodann Paulus: Was macht
ihr, weinend und mein Herz zerbrechend?
Denn bin ich bereit, nicht allein gebunden zu
werden, sondern auch zu sterben in
Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus.
21.15 Μετὰ δὲ τὰς ἡμέρας
ταύτας ἐπισκευασάμενοι
ἀνεβαίνομεν εἰς Ἱερουσαλήμ.
Nach diesen Tagen nun waren wir,
reisefertig gemacht, hinaufziehend nach
Jerusalem.
21.16 Συνῆλθον δὲ καὶ τῶν
μαθητῶν ἀπὸ Καισαρείας σὺν
ἡμῖν, ἄγοντες παρ᾽ ᾧ
ξενισθῶμεν, Μνάσωνί τινι
Κυπρίῳ, ἀρχαίῳ μαθητῇ.
Es gingen nun auch (welche) von den
Schülern aus Cäsarea mit, uns zu einem
gewissen Mnason bringend, bei dem wir
beherbergt würden, einem Zyprier, einem
alten Jünger.
21.17 Γενομένων δὲ ἡμῶν εἰς
Ἱεροσόλυμα, ἀσμένως ἐδέξαντο
ἡμᾶς οἱ ἀδελφοί.
21.18 Τῇ δὲ ἐπιούσῃ εἰσῄει ὁ
Παῦλος σὺν ἡμῖν πρὸς Ἰάκωβον,
πάντες τε παρεγένοντο οἱ
πρεσβύτεροι.
21.19 Καὶ ἀσπασάμενος
αὐτούς, ἐξηγεῖτο καθ᾽ ἓν
ἕκαστον ὧν ἐποίησεν ὁ θεὸς ἐν
Als wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen
uns die Brüder froh auf.
Als er sich aber nicht überzeugen ließ,
schwiegen wir, sagend: Der Wille des Herrn
geschehe!
Am folgenden Tage nun ging Paulus mit uns
zu Jakobus. Zudem kamen alle Älteren dahin.
Und sie begrüßt, war er eines nach dem
anderen berichtend, was Gott unter den
Völkern durch seinen Dienst tat.
τοῖς ἔθνεσιν διὰ τῆς διακονίας
αὐτοῦ.
21.20 Οἱ δὲ ἀκούσαντες
ἐδόξαζον τὸν κύριον, εἰπόντες
αὐτῷ, Θεωρεῖς, ἀδελφέ, πόσαι
μυριάδες εἰσὶν Ἰουδαίων τῶν
πεπιστευκότων· καὶ πάντες
ζηλωταὶ τοῦ νόμου
ὑπάρχουσιν·
21.21 κατηχήθησαν δὲ περὶ
σοῦ, ὅτι ἀποστασίαν διδάσκεις
ἀπὸ Μωϋσέως τοὺς κατὰ τὰ
ἔθνη πάντας Ἰουδαίους, λέγων
μὴ περιτέμνειν αὐτοὺς τὰ
τέκνα, μηδὲ τοῖς ἔθεσιν
περιπατεῖν.
Sie nun, es gehört, (begannen) den Herrn zu
verherrlichen, ihm gesagt: Du siehst, Bruder,
wie viele Tausende der Juden es sind, welche
geglaubt haben, und alle sind Eiferer für das
Gesetz.
Nestle-Aland druckt den Kopierfehler bzw. die Vereinfachung εἰπόντες
(„sie sagten“) statt εἰπόντες („gesagt“) sowie ἐν τοῖς Ἰουδαίοις („unter den
Juden“) statt des schwierigeren Genitivs Ἰουδαίων („der Juden“) ab,
ebenfalls θεὸν („Gott“) statt κύριον („den Herrn“).
Sie nun wurden unterrichtet über dich, dass
du alle Juden unter den Völkern Abfall von
Moses lehrst, sagend, die Kinder nicht zu
beschneiden, noch nach den Sitten zu
wandeln.
21.22 Τί οὖν ἐστιν; Πάντως δεῖ
πλῆθος συνελθεῖν· ἀκούσονται
γὰρ ὅτι ἐλήλυθας.
Was ist also? Jedenfalls muss eine Menge
zusammenkommen, denn sie werden hören,
dass du gekommen bist.
21.23 Τοῦτο οὖν ποίησον ὅ σοι
λέγομεν· εἰσὶν ἡμῖν ἄνδρες
τέσσαρες εὐχὴν ἔχοντες ἐφ᾽
ἑαυτῶν·
Tu also dies, was wir dir sagen: Es sind bei
uns vier Männer, die ein Gelübde auf sich
(genommen) haben.
21.24 τούτους παραλαβὼν
ἁγνίσθητι σὺν αὐτοῖς, καὶ
δαπάνησον ἐπ᾽ αὐτοῖς, ἵνα
ξυρήσωνται τὴν κεφαλήν, καὶ
Diese mitnehmend, heilige dich mit ihnen
und trage die Kosten für sie, damit sie sich
scheren lassen den Kopf, und alle wissen,
dass, worin sie über dich unterrichtet sind,
Die Brüder halten es für nötig die Menge der Gläubigen
zusammenzubringen, da falsche Informationen über Paulus kursieren.
Nestle-Aland druckt die schwierigere Lesart der Überlieferung mit πάντως
δεῖ πλῆθος συνελθεῖν… γὰρ („Jedenfalls muss eine Menge
zusammenkommen…denn“) nicht ab, sondern πάντως ἀκούσονται ὅτι
ἐλήλυθας („sie werden hören, dass du gekommen bist“), wohl da dem
Kopisten, der die Auslassung aufbrachte, der Sinn unklar blieb.
γνῶσιν πάντες ὅτι ὧν
κατήχηνται περὶ σοῦ οὐδέν
ἐστιν, ἀλλὰ στοιχεῖς καὶ αὐτὸς
τὸν νόμον φυλάσσων.
21.25 Περὶ δὲ τῶν
πεπιστευκότων ἐθνῶν ἡμεῖς
ἐπεστείλαμεν, κρίναντες μηδὲν
τοιοῦτον τηρεῖν αὐτούς, εἰ μὴ
φυλάσσεσθαι αὐτοὺς τό τε
εἰδωλόθυτον καὶ τὸ αἷμα καὶ
πνικτὸν καὶ πορνείαν.
21.26 Τότε ὁ Παῦλος
παραλαβὼν τοὺς ἄνδρας, τῇ
ἐχομένῃ ἡμέρᾳ σὺν αὐτοῖς
ἁγνισθεὶς εἰσῄει εἰς τὸ ἱερόν,
διαγγέλλων τὴν ἐκπλήρωσιν
τῶν ἡμερῶν τοῦ ἁγνισμοῦ, ἕως
οὗ προσηνέχθη ὑπὲρ ἑνὸς
ἑκάστου αὐτῶν ἡ προσφορά.
nichts ist, sondern dass du auch selbst, das
Gesetz haltend, (dem) nachkommst.
21.27 Ὡς δὲ ἔμελλον αἱ ἑπτὰ
ἡμέραι συντελεῖσθαι, οἱ ἀπὸ
τῆς Ἀσίας Ἰουδαῖοι, θεασάμενοι
αὐτὸν ἐν τῷ ἱερῷ, συνέχεον
πάντα τὸν ὄχλον, καὶ ἐπέβαλον
τὰς χεῖρας ἐπ᾽ αὐτόν,
21.28 κράζοντες, Ἄνδρες
Ἰσραηλῖται, βοηθεῖτε. Οὗτός
ἐστιν ὁ ἄνθρωπος ὁ κατὰ τοῦ
λαοῦ καὶ τοῦ νόμου καὶ τοῦ
τόπου τούτου πάντας πανταχοῦ
διδάσκων· ἔτι τε καὶ Ἕλληνας
εἰσήγαγεν εἰς τὸ ἱερόν, καὶ
Als nun die sieben Tage im Begriff erfüllt
wurden, brachten die Juden von Asien, ihn
im Heiligtum gesehen die ganze Menge auf,
und legten die Hände an ihn,
Betreffs nun der gläubig gewordenen
Nationen schrieben wir, geurteilt, dass sie
nichts dergleichen befolgen sollten, außer
sich zu hüten sowohl vor dem Götzenopfer
als auch dem Blut und Erstickten und
Hurerei.
Nestle-Aland lässt μηδὲν τοιοῦτον τηρεῖν αὐτούς, εἰ μὴ („dass sie nichts
dergleichen befolgen, außer“) weg, wohl da eine Schreiber (wohl wieder
P74), der die Auslassung aufbrachte, eine Zeile übersprang.
Dann ging Paulus, die Männer
mitgenommen, sich am nächsten Tag mit
ihnen geheiligt, hinein ins Heiligtum, die
Erfüllung der Tage der Heiligung anzeigend,
bis dass für jeden einzelnen von ihnen die
Darbringung dargebracht wurde.
Die Worte προσφορά und προσφέρω haben dieselbe Wurzel, auch wenn
dies redundant erscheint (die Darbringung wird dargebracht).
schreiend: Männer, Israeliten, steht und bei!
Dieser ist der gegen das Volk und das Gesetz
und diesen Ort alle überall lehrende
Mensch! Zudem führte er auch noch
Griechen ins Heiligtum und hat diesen
heiligen Ort gemein gemacht.
Das Perfekt κεκοίνωκεν („er hat gemein gemacht“) betont, dass Paulus
dies durch die Handlung machte und der Ort nun verunreinigt ist.
κεκοίνωκεν τὸν ἅγιον τόπον
τοῦτον.
21.29 Ἦσαν γὰρ ἑωρακότες
Τρόφιμον τὸν Ἐφέσιον ἐν τῇ
πόλει σὺν αὐτῷ, ὃν ἐνόμιζον ὅτι
εἰς τὸ ἱερὸν εἰσήγαγεν ὁ
Παῦλος.
21.30 Ἐκινήθη τε ἡ πόλις ὅλη,
καὶ ἐγένετο συνδρομὴ τοῦ
λαοῦ· καὶ ἐπιλαβόμενοι τοῦ
Παύλου εἷλκον αὐτὸν ἔξω τοῦ
ἱεροῦ· καὶ εὐθέως ἐκλείσθησαν
αἱ θύραι.
Denn sie waren vorher Trophimus, den
Epheser, in der Stadt mit ihm gesehen
habend, von dem sie meinten, dass er Paulus
ins Heiligtum hineinführte.
Sodann wurde die ganze Stadt bewegt, und
es entstand ein Zusammenlauf des Volks.
Und Paulus ergriffen, waren sie ihn
außerhalb des Heiligtums schleppend. Und
sogleich wurden die Türen verschlossen.
21.31 Ζητούντων δὲ αὐτὸν
ἀποκτεῖναι, ἀνέβη φάσις τῷ
χιλιάρχῳ τῆς σπείρης, ὅτι ὅλη
συγκέχυται Ἱερουσαλήμ·
Als sie ihn nun zu töten versuchten, wurde
ein Bericht zum Tribun der Kohorte
hinaufgebracht, dass Jerusalem ganz
aufgebracht worden ist,
21.32 ὃς ἐξαυτῆς παραλαβὼν
στρατιώτας καὶ ἑκατοντάρχους,
κατέδραμεν ἐπ᾽ αὐτούς· οἱ δέ,
ἰδόντες τὸν χιλίαρχον καὶ τοὺς
der sofort Soldaten und
Hundertschaftsführer mitgenommen, zu
ihnen herunterlief. Sie nun den Tribun und
Durch die Linksversetzung wird ὅλη („ganz“) betont. Der Begriff χιλίαρχος
ist als Tribun aufzufassen, d.h. als Befehlshaber auf, der eine Kohorte
(σπεῖρα) befehligte (tribunus cohortis). Tacitus schreibt in den Annalen
(15.69.1) in anderem Zusammenhang: "tribunum cum cohorte militum
immittit", "er schickte den Tribun mit einer Kohorte Soldaten aus". Eine
Kohorte hatte mehrere Zenturionen ("cohortis centuriones", Caesar, De
bello Gallico, 5.43,6 und 6.36, 3) in unterschiedlichen Rängen (z.B. "primi
ordinis centurio", Tacitus, Annales, 1.29,2). Flavius Josephus schreibt dazu:
"τῶν δὲ σπειρῶν αἱ δέκα μὲν εἶχον ἀνὰ χιλίους πεζούς αἱ δὲ λοιπαὶ
δεκατρεῖς ἀνὰ ἑξακοσίους μὲν πεζούς.", Jüdischer Krieg, 3.67, d.h. in zehn
von ihm beschriebenen Kohorten gab es jeweils (ἀνὰ) tausend
Fußsoldaten, in dreizehn anderen Kohrten jeweils (ἀνὰ) sechshundert.
Flavius Josephus unterscheidet die Kohorten von den berittenen Einheiten
(ἱππέων ἴλη). Die Kohorte hier wird in der Burg Antonia am Tempelberg
stationiert gewesen sein
στρατιώτας, ἐπαύσαντο
τύπτοντες τὸν Παῦλον.
die Soldaten gesehen, hörten auf, den
Paulus zu schlagen.
21.33 Ἐγγίσας δὲ ὁ χιλίαρχος
ἐπελάβετο αὐτοῦ, καὶ
ἐκέλευσεν δεθῆναι ἁλύσεσιν
δυσίν· καὶ ἐπυνθάνετο τίς ἂν
εἴη, καὶ τί ἐστιν πεποιηκώς.
Der Tribun nun, sich genähert, ergriff ihn,
und befahl, (ihn) mit zwei Ketten zu fesseln.
Und er war sich erkundigend, wer er wohl
sei, und was er getan habe.
21.34 Ἄλλοι δὲ ἄλλο τι ἐβόων ἐν
τῷ ὄχλῳ· μὴ δυνάμενος δὲ
γνῶναι τὸ ἀσφαλὲς διὰ τὸν
θόρυβον, ἐκέλευσεν ἄγεσθαι
αὐτὸν εἰς τὴν παρεμβολήν.
Die einen wie die anderen waren etwas in
der Menge rufend. Wegen des Tumults
nichts Genaues erfahren könnend, befahl er,
ihn in die Kaserne zu bringen.
21.35 Ὅτε δὲ ἐγένετο ἐπὶ τοὺς
ἀναβαθμούς, συνέβη
βαστάζεσθαι αὐτὸν ὑπὸ τῶν
στρατιωτῶν διὰ τὴν βίαν τοῦ
ὄχλου.
Als er nun an den Aufgang kam, passierte es,
dass er wegen der Gewalt der Menge von
den Soldaten getragen wurde.
21.36 Ἠκολούθει γὰρ τὸ πλῆθος
τοῦ λαοῦ κρᾶζον, Αἶρε αὐτόν.
Es folgte nämlich die Menge des Volks,
schreiend: Hinweg mit ihm!
21.37 Μέλλων τε εἰσάγεσθαι
εἰς τὴν παρεμβολὴν ὁ Παῦλος
λέγει τῷ χιλιάρχῳ, Εἰ ἔξεστίν
μοι εἰπεῖν πρός σε; Ὁ δὲ ἔφη,
Ἑλληνιστὶ γινώσκεις;
21.38 Οὐκ ἄρα σὺ εἶ ὁ
Αἰγύπτιος ὁ πρὸ τούτων τῶν
ἡμερῶν ἀναστατώσας καὶ
Und als Paulus in die Kaserne hineingebracht
werden sollte, sagt er zum Tribun: Ist es mir
erlaubt, dir etwas zu sagen? Er nun sprach:
Verstehst du Griechisch?
Du bist also nicht der Ägypter, der vor diesen
Tagen eine Empörung machte und die
Zu καὶ τί ἐστιν πεποιηκώς („was er getan hat“) vgl. Clemens Alexandrinus,
Stromata 1.1,16: „αὐτίκα καὶ ἡ τῆς χρηστομαθίας περιουσία οἷον
ἥδυσμά τί ἐστιν παραπεπλεγμένον ἀθλητοῦ βρώματι, οὐ τρυφητιῶντος,
ὄρεξιν δὲ ἀγαθὴν <διὰ> φιλοτιμίαν λαμβάνοντος“. „Genauso sind die
Mittel des Lernens wie eine Würze, welche der Speise eines
Wettkämpfers beigemengt ist, der dadurch nicht Neigung zum
Schwelgen, sondern die rechte Lust zum Essen bekommen soll“.
Ein Schreiber änderte κρᾶζον („schreiend“) in den Plural κράζοντες
(„schreiende“). Nestle-Aland druckt diesen Eingriff in Gottes Wort leider
ab.
Das Wort σικάριος („Meuchelmörder“) stammt vom lateinischen Begriff
„sicarius“.
ἐξαγαγὼν εἰς τὴν ἔρημον τοὺς
τετρακισχιλίους ἄνδρας τῶν
σικαρίων;
21.39 Εἶπεν δὲ ὁ Παῦλος, Ἐγὼ
ἄνθρωπος μέν εἰμι Ἰουδαῖος,
Ταρσεὺς τῆς Κιλικίας, οὐκ
ἀσήμου πόλεως πολίτης·
δέομαι δέ σου, ἐπίτρεψόν μοι
λαλῆσαι πρὸς τὸν λαόν.
21.40 Ἐπιτρέψαντος δὲ αὐτοῦ,
ὁ Παῦλος ἑστὼς ἐπὶ τῶν
ἀναβαθμῶν κατέσεισεν τῇ χειρὶ
τῷ λαῷ· πολλῆς δὲ σιγῆς
γενομένης, προσεφώνει τῇ
Ἑβραΐδι διαλέκτῳ λέγων,
22.1 Ἄνδρες ἀδελφοὶ καὶ
πατέρες, ἀκούσατέ μου τῆς
πρὸς ὑμᾶς νυνὶ ἀπολογίας.
22.2 Ἀκούσαντες δὲ ὅτι τῇ
Ἑβραΐδι διαλέκτῳ προσεφώνει
αὐτοῖς, μᾶλλον παρέσχον
ἡσυχίαν. Καί φησιν,
22.3 Ἐγὼ μέν εἰμι ἀνὴρ
Ἰουδαῖος, γεγεννημένος ἐν
Ταρσῷ τῆς Κιλικίας,
ἀνατεθραμμένος δὲ ἐν τῇ πόλει
ταύτῃ παρὰ τοὺς πόδας
Γαμαλιήλ, πεπαιδευμένος κατὰ
ἀκρίβειαν τοῦ πατρῴου νόμου,
ζηλωτὴς ὑπάρχων τοῦ θεοῦ,
viertausend Mann von Meuchelmördern in
die Wüste hinausführte?
Es sagte ihm nun Paulus: Ich bin doch ein
jüdischer Mensch, aus Tarsus in Kilikien,
Bürger einer nicht unbekannten Stadt. Ich
bitte dich nun, erlaube mir zum Volk zu
sprechen.
Als er es nun erlaubte, winkte Paulus, auf
den Stufen stehend, mit der Hand dem Volk.
Als nun eine große Stille entstand, war er sie
in der hebräischen Sprache ansprechend,
sagend:
Die hebräische Sprache, die Paulus redete, war wohl das in Israel übliche
Aramäisch.
Männer, Brüder und Väter, hört meine
Verteidigung euch gegenüber jetzt!
Gehört nun, dass er sie in der hebräischen
Sprache ansprach, hielten sie (noch) mehr
Stille. Und er sagt:
Ich bin zwar ein jüdischer Mann, geboren zu
Tarsus in Kilikien, aber aufgezogen in dieser
Stadt, zu den Füßen Gamaliels unterwiesen
entsprechend der Genauigkeit des
väterlichen Gesetzes, ein Eiferer Gottes
seiend, wie ihr alle es heute seid,
Mit μέν („zwar“) leitet Paulus zum einen die Herkunft ein, kommt dann
aber auf seine Erziehung mit den weiteren Partizipien, die mit δὲ
(„aber“) eingeleitet werden. Mit ζηλωτὴς ὑπάρχων τοῦ θεοῦ („ein Eiferer
Gottes seiend“) beschreibt Paulus das Ergebnis seiner Erziehung.
καθὼς πάντες ὑμεῖς ἐστε
σήμερον·
22.4 ὃς ταύτην τὴν ὁδὸν ἐδίωξα
ἄχρι θανάτου, δεσμεύων καὶ
παραδιδοὺς εἰς φυλακὰς
ἄνδρας τε καὶ γυναῖκας.
der ich diesen Weg bis zum Tod verfolgte,
fesselnd und in Gefängnisse übergebend
sowohl Männer als auch Frauen,
Mit der („der“) bezieht sich Paulus auf sich bzw. auf ἀνὴρ („Mann“). Die
Partizipien zeigen, auf welche Art er diesen Weg verfolgte.
22.5 Ὡς καὶ ὁ ἀρχιερεὺς
μαρτυρεῖ μοι, καὶ πᾶν τὸ
πρεσβυτέριον· παρ᾽ ὧν καὶ
ἐπιστολὰς δεξάμενος πρὸς τοὺς
ἀδελφούς, εἰς Δαμασκὸν
ἐπορευόμην, ἄξων καὶ τοὺς
ἐκεῖσε ὄντας δεδεμένους εἰς
Ἱερουσαλήμ, ἵνα τιμωρηθῶσιν.
wie sowohl der Hohepriester als auch der
ganze Ältestenrat mir Zeugnis gibt; von
denen auch Briefe bekommen, ich zu den
Brüdern nach Damaskus gehend war, um
auch die dort Seienden gebunden nach
Jerusalem zu bringen, damit sie bestraft
werden.
Ὡς („wie“) zeigt die Entsprechung zum Vers davor, so wie er die
Gläubigen verfolgte, bezeugen es auch die jüdischen Führer, die ihn sogar
damit beauftragten, indem sie ihm Freibriefe zur Verfolgung ausstellten.
Das Imperfekt ἐπορευόμην („ich war gehend“) beschreibt das Zentrum
der Aussagen, indem es dem Verlauf der Reise nach Damaskus in den
Fordergrund rückt. Seine Absicht war, die dortigen Christen
festzunehmen und zur Bestrafung nach Jerusalem zu bringen. Mit ἄξων
(„um zu bringen“) benutzt Paulus ein seltenes Partizip Futur, um die
Absicht einzuleiten. Das Adverb ἐκεῖσε ist die Koine-Form für „dort“.
22.6 Εγένετο δέ μοι
πορευομένῳ καὶ ἐγγίζοντι τῇ
Δαμασκῷ, περὶ μεσημβρίαν,
ἐξαίφνης ἐκ τοῦ οὐρανοῦ
περιαστράψαι φῶς ἱκανὸν περὶ
ἐμέ.
Es geschah mir nun, gehend und mich
Damaskus nähernd, dass um mich herum um
Mittag plötzlich aus dem Himmel ein
gewaltiges Licht umstrahlte,
Paulus greift mit πορευομένῳ („gehend“) explizit das Hauptverb im Vers
davor wieder auf. Paulus betont zweifach mittels des Präfixes περι- und
περὶ ἐμέ („um mich“) dass er in die Mitte eines gewaltigen Lichtes vom
Himmel geriet, das ihn umstrahlte.
22.7 Ἔπεσά τε εἰς τὸ ἔδαφος,
καὶ ἤκουσα φωνῆς λεγούσης
μοι, Σαούλ, Σαούλ, τί με
διώκεις;
22.8 Ἐγὼ δὲ ἀπεκρίθην, Τίς εἶ,
κύριε; Εἶπέν τε πρός με, Ἐγώ
Sodann fiel ich auf den Boden und hörte eine
mir sagende Stimme: Saul, Saul, was
verfolgst du mich?
Ich nun antwortete: Wer bist du, Herr?
Sodann sagte er zu mir: Ich bin Jesus, der
Nazarener, den du verfolgst.
εἰμι Ἰησοῦς ὁ Ναζωραῖος ὃν σὺ
διώκεις.
22.9 Οἱ δὲ σὺν ἐμοὶ ὄντες τὸ
μὲν φῶς ἐθεάσαντο, καὶ
ἔμφοβοι ἐγένοντο· τὴν δὲ
φωνὴν οὐκ ἤκουσαν τοῦ
λαλοῦντός μοι.
22.10 Εἶπον δέ, Τί ποιήσω,
κύριε; Ὁ δὲ κύριος εἶπεν πρός
με, Ἀναστὰς πορεύου εἰς
Δαμασκόν· κἀκεῖ σοι
λαληθήσεται περὶ πάντων ὧν
τέτακταί σοι ποιῆσαι.
Die aber mit mir Seienden sahen zwar das
Nestle-Aland lässt καὶ ἔμφοβοι ἐγένοντο („und gerieten in Furcht“) aus,
Licht und gerieten in Furcht, die Stimme aber da wohl P74 (vid) diese Aulassung aufbrachte und an einige
des zu mir Redenden hörten sie nicht.
Folgehandschriften vererben konnte.
22.11 Ὡς δὲ οὐκ ἐνέβλεπον ἀπὸ
τῆς δόξης τοῦ φωτὸς ἐκείνου,
χειραγωγούμενος ὑπὸ τῶν
συνόντων μοι, ἦλθον εἰς
Δαμασκόν.
Als ich nun wegen des Glanzes jenes Lichts
nicht sehend war, kam ich, von denen, die
mit mir zusammen waren, an der Hand
geführt, nach Damaskus.
22.12 Ἀνανίας δέ τις, ἀνὴρ
εὐσεβὴς κατὰ τὸν νόμον,
μαρτυρούμενος ὑπὸ πάντων
τῶν κατοικούντων Ἰουδαίων,
Ein gewisser Ananias nun, ein frommer
Mann nach dem Gesetz, von allen (da)
wohnenden Juden bezeugt,
22.13 ἐλθὼν πρός με καὶ
ἐπιστὰς εἶπέν μοι, Σαοὺλ
ἀδελφέ, ἀνάβλεψον. Κἀγὼ
αὐτῇ τῇ ὥρᾳ ἀνέβλεψα εἰς
αὐτόν.
sagte, zu mir gekommen und hingetreten,
mir: Bruder Saul, sehe wieder! Und zur
selben Stunde sah ich wieder zu ihm.
Ich sagte nun: Was soll ich tun, Herr? Der
Herr nun sagte zu mir: Aufgestanden, gehe
nach Damaskus. Und dort wird (zu) dir über
alles gesprochen werden, was dir zu tun
aufgetragen ist.
Mit κατὰ τὸν νόμον („nach dem Gesetz“) fügt den Maßstab dessen
Frömmigkeit an.
22.14 Ὁ δὲ εἶπεν, Ὁ θεὸς τῶν
πατέρων ἡμῶν προεχειρίσατό
σε γνῶναι τὸ θέλημα αὐτοῦ, καὶ
ἰδεῖν τὸν δίκαιον, καὶ ἀκοῦσαι
φωνὴν ἐκ τοῦ στόματος αὐτοῦ.
22.15 Ὅτι ἔσῃ μάρτυς αὐτῷ
πρὸς πάντας ἀνθρώπους ὧν
ἑώρακας καὶ ἤκουσας.
22.16 Καὶ νῦν τί μέλλεις;
Ἀναστὰς βάπτισαι καὶ
ἀπόλουσαι τὰς ἁμαρτίας σου,
ἐπικαλεσάμενος τὸ ὄνομα τοῦ
κυρίου.
Er nun sagte: Der Gott unserer Väter
bestimmte dich zuvor, seinen Willen zu
erkennen, und den Gerechten zu sehen, und
eine Stimme aus seinem Mund zu hören,
22.17 Ἐγένετο δέ μοι
ὑποστρέψαντι εἰς Ἱερουσαλήμ,
καὶ προσευχομένου μου ἐν τῷ
ἱερῷ, γενέσθαι με ἐν ἐκστάσει,
22.18 καὶ ἰδεῖν αὐτὸν λέγοντά
μοι, Σπεῦσον καὶ ἔξελθε ἐν
τάχει ἐξ Ἱερουσαλήμ· διότι οὐ
παραδέξονταί σου τὴν
μαρτυρίαν περὶ ἐμοῦ.
Es geschah mir nun, nach Jerusalem
zurückgekehrt, und als ich im Heiligtum
betete, dass ich in Ekstase geriet
22.19 Κἀγὼ εἶπον, Κύριε, αὐτοὶ
ἐπίστανται ὅτι ἐγὼ ἤμην
φυλακίζων καὶ δέρων κατὰ τὰς
συναγωγὰς τοὺς πιστεύοντας
ἐπὶ σέ·
22.20 καὶ ὅτε ἐξεχεῖτο τὸ αἷμα
Στεφάνου τοῦ μάρτυρός σου,
καὶ αὐτὸς ἤμην ἐφεστὼς καὶ
Und ich sagte: Herr, sie wissen, dass ich in
den Synagogen die an dich Glaubenden
gefangennehmend und schlagend war,
Selbst als Jesus selbst mit Paulus redet, Jerusalem zu verlassen, weil es
sinnlos ist, gehorcht Paulus nicht, nachdem er etliche Warnungen davor
schon in den Wind geschlagen hatte. Mit der Periphrase drückt Paulus
aus, dass er dies die ganze Zeit tat und dafür bekannt wurde.
und als das Blut deines Zeugen Stephanus
vergossen wurde, auch ich dabeistehend
und mit einwilligend und die Kleider der ihn
Ermordenden bewachend war.
Die Periphrase wiederum dient dem Ausdruck des damaligen
Geschehens, das allen bekannt war.
da du für ihn ein Zeuge allen Menschen
gegenüber sein wirst, der (Dinge), die du
gesehen hast und hörtest.
Und jetzt, was wartest du? Aufgestanden,
lass dich taufen und deine Sünden
abwaschen, den Namen des Herrn
angerufen!
Nestle-Aland liest statt τοῦ κυρίου („des Herrn“) αὐτοῦ („seinen“), was
auf einen banalen Abschreibfehler durch Ungenauigkeit des Kopisten P74
hindeutet, der dies wohl aufgebracht hat.
Lukas gebraucht mit προσευχομένου μου („als ich betete“) einen
Genitivus absolutus, da das Subjekt im Hauptsatz von „ich“ zu „Exstase“
wechselt, was damit deutlicher wird.
und ihn sah, zu mir sagend: Beeile dich und
gehe in Kürze aus Jerusalem heraus, daher
da sie dein Zeugnis über mich nicht
annehmen werden!
συνευδοκῶν τῇ ἀναιρέσει
αὐτοῦ, φυλάσσων τὰ ἱμάτια
τῶν ἀναιρούντων αὐτόν.
22.21 Καὶ εἶπεν πρός με,
Πορεύου, ὅτι ἐγὼ εἰς ἔθνη
μακρὰν ἐξαποστελῶ σε.
Und er sagte zu mir: Gehe, da ich dich zu
Völkern weit entfernt aussenden werde.
22.22 Ἤκουον δὲ αὐτοῦ ἄχρι
τούτου τοῦ λόγου, καὶ ἐπῆραν
τὴν φωνὴν αὐτῶν λέγοντες,
Αἶρε ἀπὸ τῆς γῆς τὸν τοιοῦτον·
οὐ γὰρ καθῆκεν αὐτὸν ζῇν.
Sie waren nun bis zu diesem Satz zuhörend,
und erhoben ihre Stimme, sagend: Einen
solchen soll man von der Erde entfernen!
Denn es würde nicht passen, dass er lebt!
22.23 Κραζόντων δὲ αὐτῶν, καὶ
ῥιπτούντων τὰ ἱμάτια, καὶ
κονιορτὸν βαλλόντων εἰς τὸν
ἀέρα,
Als sie nun schrien und die Kleider zerrissen
und Staub in die Luft warfen,
22.24 ἐκέλευσεν αὐτὸν ὁ
χιλίαρχος ἄγεσθαι εἰς τὴν
παρεμβολήν, εἰπὼν μάστιξιν
ἀνετάζεσθαι αὐτόν, ἵνα ἐπιγνῷ
δι᾽ ἣν αἰτίαν οὕτως ἐπεφώνουν
αὐτῷ.
befahl der Tribun, dass er in die Kaserne
gebracht wird, um ihn unter Geißeln zu
verhören, damit er erfahre, aus welchem
Grund sie ihn so anschreiend waren.
22.25 Ὡς δὲ προέτεινεν αὐτὸν
τοῖς ἱμᾶσιν, εἶπεν πρὸς τὸν
ἑστῶτα ἑκατόνταρχον ὁ
Παῦλος, Εἰ ἄνθρωπον Ῥωμαῖον
καὶ ἀκατάκριτον ἔξεστιν ὑμῖν
μαστίζειν;
Als sie ihn nun mit den Riemen ausspannten,
sagte Paulus zu dem dastehenden
Hundertschaftsführer: Einen römischen
Menschen und unverurteilt ist euch erlaubt,
zu geißeln?
Der Mob hörte, dass Jesus Paulus zu den Nationen sandte, womit ihr
Zorn erregt wurde, sodass sie zur Ermordung von Paulus aufriefen. Das
Imperfekt καθῆκεν („es würde sich nicht gehören“) deutet auf einen
Irrealis der Gegenwart hin.
22.26 Ἀκούσας δὲ ὁ
ἑκατόνταρχος, προσελθὼν
ἀπήγγειλεν τῷ χιλιάρχῳ λέγων,
Ὅρα τί μέλλεις ποιεῖν· ὁ γὰρ
ἄνθρωπος οὗτος Ῥωμαῖός
ἐστιν.
Als es aber der Hundertschaftsführer hörte,
meldete er, hingegangen, dem Tribun,
sagend: Siehe zu, was du tun willst! Denn
dieser Mensch ist ein Römer!
22.27 Προσελθὼν δὲ ὁ
χιλίαρχος εἶπεν αὐτῷ, Λέγε μοι,
εἰ σὺ Ῥωμαῖος εἶ; Ὁ δὲ ἔφη,
Ναί.
Hinzugekommen nun, sagte ihm der Tribun:
Sag mir, ob du ein Römer bist? Er nun sagte:
Ja.
22.28 Ἀπεκρίθη τε ὁ χιλίαρχος,
Ἐγὼ πολλοῦ κεφαλαίου τὴν
πολιτείαν ταύτην ἐκτησάμην. Ὁ
δὲ Παῦλος ἔφη, Ἐγὼ δὲ καὶ
γεγέννημαι.
Sodann antwortete der Tribun: Ich erwarb
dieses Bürgertum für eine hohe Summe.
Paulus nun sagte: Ich nun bin sogar (so)
geboren!
22.29 Εὐθέως οὖν ἀπέστησαν
ἀπ᾽ αὐτοῦ οἱ μέλλοντες αὐτὸν
ἀνετάζειν. Καὶ ὁ χιλίαρχος δὲ
ἐφοβήθη, ἐπιγνοὺς ὅτι Ῥωμαῖός
ἐστιν, καὶ ὅτι ἦν αὐτὸν
δεδεκώς.
Sofort also ließen die, die ihn verhören
sollten, von ihm ab. Auch der Tribun nun
fürchtete sich, erfahren, dass er ein Römer
ist, und weil er ihn gebunden hatte.
22.30 Τῇ δὲ ἐπαύριον
βουλόμενος γνῶναι τὸ
ἀσφαλές, τὸ τί κατηγορεῖται
παρὰ τῶν Ἰουδαίων, ἔλυσεν
αὐτὸν ἀπὸ τῶν δεσμῶν, καὶ
ἐκέλευσεν ἐλθεῖν τοὺς
Am folgenden (Tag) nun, Genaues erfahren
wollend, wessen er von den Juden angeklagt
wird, machte er ihn von den Fesseln los und
befahl, dass die Hohenpriester und deren
ganzes Synedrium komme. Und Paulus
hinabgeführt, stellte er (ihn) vor sie.
Der Erwerb des Römertums, wie es Kaiser Claudius damals einführte, um
Geld zu erzielen, ist niedriger angesehen, als wer darin geboren wurde
wie Paulus.
Ein Schreiber und mit ihm Nestle-Aland lässt ἀπὸ τῶν δεσμῶν („von den
Fesseln“) aus, wohl aufgrund derselben Endung ν von αὐτὸν („ihn“) und
δεσμῶν („Fesseln“), wodurch er mit den Augen verrutschte, als er die
Vorlage aufsuchte, wo es weiterging.
ἀρχιερεῖς καὶ ὅλον τὸ
συνέδριον αὐτῶν, καὶ
καταγαγὼν τὸν Παῦλον ἔστησεν
εἰς αὐτούς.
23.1 Ἀτενίσας δὲ ὁ Παῦλος τῷ
συνεδρίῳ εἶπεν, Ἄνδρες
ἀδελφοί, ἐγὼ πάσῃ συνειδήσει
ἀγαθῇ πεπολίτευμαι τῷ θεῷ
ἄχρι ταύτης τῆς ἡμέρας.
Paulus nun, das Synedrium angeblickt, sagte:
Männer, Brüder, ich habe mit allem guten
Gewissen vor Gott gewandelt bis zu diesem
Tag.
23.2 Ὁ δὲ ἀρχιερεὺς Ἀνανίας
ἐπέταξεν τοῖς παρεστῶσιν αὐτῷ
τύπτειν αὐτοῦ τὸ στόμα.
23.3 Τότε ὁ Παῦλος πρὸς αὐτὸν
εἶπεν, Τύπτειν σε μέλλει ὁ θεός,
τοῖχε κεκονιαμένε· καὶ σὺ κάθῃ
κρίνων με κατὰ τὸν νόμον, καὶ
παρανομῶν κελεύεις με
τύπτεσθαι;
23.4 Οἱ δὲ παρεστῶτες εἶπον,
Τὸν ἀρχιερέα τοῦ θεοῦ
λοιδορεῖς;
Der Hohepriester Ananias nun befahl den bei
ihm Stehenden, ihm auf seinen Mund zu
schlagen.
Dann sagte Paulus zu ihm: Gott wird dich
schlagen, getünchte Wand! Und du sitzt da,
mich nach dem Gesetz richtend, und, gegen
das Gesetz handelnd, befiehlst du, dass ich
geschlagen werde?
23.5 Ἔφη τε ὁ Παῦλος, Οὐκ
ᾔδειν, ἀδελφοί, ὅτι ἐστὶν
ἀρχιερεύς· γέγραπται γάρ,
Ἄρχοντα τοῦ λαοῦ σου οὐκ
ἐρεῖς κακῶς.
Sodann sagte Paulus: Ich wusste nicht,
Brüder, dass es der Hohepriester ist. Denn es
steht geschrieben: Von dem Obersten deines
Volkes sollst du nicht übel reden.
23.6 Γνοὺς δὲ ὁ Παῦλος ὅτι τὸ
ἓν μέρος ἐστὶν Σαδδουκαίων, τὸ
Paulus nun, erkannt, dass der eine Teil von
Sadduzäern, der andere aber von Pharisäern
Die Dabeistehenden nun sagten: Den
Hohenpriester Gottes beleidigst du?
δὲ ἕτερον Φαρισαίων, ἔκραξεν
ἐν τῷ συνεδρίῳ, Ἄνδρες
ἀδελφοί, ἐγὼ Φαρισαῖός εἰμι,
υἱὸς Φαρισαίου· περὶ ἐλπίδος
καὶ ἀναστάσεως νεκρῶν ἐγὼ
κρίνομαι.
ist, rief er im Synedrium: Männer, Brüder,
ich bin ein Pharisäer, Sohn eines Pharisäers!
Über eine Hoffnung und eine Auferstehung
von Toten werde ich gerichtet?
23.7 Τοῦτο δὲ αὐτοῦ
λαλήσαντος, ἐγένετο στάσις
τῶν Φαρισαίων, καὶ ἐσχίσθη τὸ
πλῆθος.
Als er dies nun sprach, entstand ein
Zwiespalt der Pharisäer, und es wurde die
Menge gespalten.
23.8 Σαδδουκαῖοι μὲν γὰρ
λέγουσιν μὴ εἶναι ἀνάστασιν,
μηδὲ ἄγγελον, μήτε πνεῦμα·
Φαρισαῖοι δὲ ὁμολογοῦσιν τὰ
ἀμφότερα.
Die Sadduzäer zwar sagen nämlich, dass es
keine Auferstehung gibt, noch Engel, noch
Geist. Pharisäer aber bekennen beides.
23.9 Ἐγένετο δὲ κραυγὴ
μεγάλη· καὶ ἀναστάντες οἱ
γραμματεῖς τοῦ μέρους τῶν
Φαρισαίων διεμάχοντο
λέγοντες, Οὐδὲν κακὸν
εὑρίσκομεν ἐν τῷ ἀνθρώπῳ
τούτῳ· εἰ δὲ πνεῦμα ἐλάλησεν
αὐτῷ ἢ ἄγγελος, μὴ
θεομαχῶμεν.
Es entstand nun großes Geschrei. Und einige
der Schriftgelehrten vom Teil der Pharisäer
aufgestanden, waren streitend, sagend:
Nichts Schlechtes finden wir an diesem
Menschen! Wenn nun ein Geist zu ihm
sprach oder ein Engel, wollen wir etwa Gott
bekämpfen?
23.10 Πολλῆς δὲ γενομένης
στάσεως, εὐλαβηθεὶς ὁ
χιλίαρχος μὴ διασπασθῇ ὁ
Als nun ein heftiger Zwiespalt entstand (der
Tribun befürchtet, dass Paulus von ihnen
zerrissen werde), befahl er, dass die Truppe
Nestle-Aland lässt μὴ θεομαχῶμεν («wollen wir etwa Gott bekämpfen“)
aus.
Παῦλος ὑπ᾽ αὐτῶν, ἐκέλευσεν
τὸ στράτευμα καταβῆναι καὶ
ἁρπάσαι αὐτὸν ἐκ μέσου
αὐτῶν, ἄγειν τε εἰς τὴν
παρεμβολήν.
herabkommt und ihn aus deren Mitte reißt,
sowie ihn in die Kaserne zu führen.
23.11 Τῇ δὲ ἐπιούσῃ νυκτὶ
ἐπιστὰς αὐτῷ ὁ κύριος εἶπεν,
Θάρσει Παῦλε· ὡς γὰρ
διεμαρτύρω τὰ περὶ ἐμοῦ εἰς
Ἱερουσαλήμ, οὕτως σε δεῖ καὶ
εἰς Ῥώμην μαρτυρῆσαι.
In der folgenden Nacht nun sagte, zu ihm
hinzugetreten, der Herr: Sei getrost, Paulus!
Denn wie du die (Dinge) über mich in
Jerusalem bezeugtest, so sollst du auch in
Rom Zeugnis geben.
23.12 Γενομένης δὲ ἡμέρας,
ποιήσαντές τινες τῶν Ἰουδαίων
συστροφήν, ἀνεθεμάτισαν
ἑαυτούς, λέγοντες μήτε φαγεῖν
μήτε πιεῖν ἕως οὗ ἀποκτείνωσιν
τὸν Παῦλον.
Als es nun Tag wurde, bestimmte der Juden
eine Zusammenrottung gemacht,
verfluchten sie sich selbst, sagend, weder zu
essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet
hätten.
23.13 Ἦσαν δὲ πλείους
τεσσαράκοντα οἱ ταύτην τὴν
συνωμοσίαν πεποιηκότες·
Es waren nun mehr als vierzig, die diese
Verschwörung gemacht haben,
23.14 οἵτινες προσελθόντες τοῖς
ἀρχιερεῦσιν καὶ τοῖς
πρεσβυτέροις εἶπον, Ἀναθέματι
ἀνεθεματίσαμεν ἑαυτούς,
welche, zu den Hohenpriestern und den
Ältesten hingegangen, sagten: Mit einem
Fluch verfluchten wir uns selbst, (von) nichts
zu kosten, bis dass wir Paulus getötet haben.
Jesus tröstet Paulus, da sie sein Zeugnis nicht annehmen, sondern der
Plan Gottes weiterhin der ist, ihn nach Rom zu schicken.
Zu συνωμοσίαν πεποιηκότες („Verschwörung gemacht haben“) vgl.
Polybius, Historiae 5.2,8: „ὁ δ’ Ἀπελλῆς,οὔτ’ ἐπικρατεῖν τοῦ Φιλίππου
δυνάμενος οὔτε φέρειν τὴν ἐλάττωσιν παρορώμενος, ποιεῖται συνωμοσί
αν πρὸς τοὺς περὶ Λεόντιον καὶ Μεγαλέαν“. „Appelles nun, weder
imstande, Philippus zu beherrschen, noch sich über seine Niederlage zu
beruhigen, verband sich mit Leonitios und Megaleas, um eine
Verschwörung zu machen“.
Mit μηδενὸς („von nichts“) kommt ein Genitivus partitivus zum Ausdruck.
μηδενὸς γεύσασθαι ἕως οὗ
ἀποκτείνωμεν τὸν Παῦλον.
23.15 Νῦν οὖν ὑμεῖς
ἐμφανίσατε τῷ χιλιάρχῳ σὺν τῷ
συνεδρίῳ, ὅπως αὔριον αὐτὸν
καταγάγῃ πρὸς ὑμᾶς, ὡς
μέλλοντας διαγινώσκειν
ἀκριβέστερον τὰ περὶ αὐτοῦ·
ἡμεῖς δέ, πρὸ τοῦ ἐγγίσαι
αὐτόν, ἕτοιμοί ἐσμεν τοῦ
ἀνελεῖν αὐτόν.
23.16 Ἀκούσας δὲ ὁ υἱὸς τῆς
ἀδελφῆς Παύλου τὸ ἔνεδρον,
παραγενόμενος καὶ εἰσελθὼν
εἰς τὴν παρεμβολήν,
ἀπήγγειλεν τῷ Παύλῳ.
Jetzt also macht dem Tribun und dem
Synedrium deutlich, dass er ihn morgen zu
euch herunterführe, als ob ihr genauer
untersuchen wolltet die (Dinge) über ihn.
Wir nun sind vor seinem Nahekommen
bereit, ihn zu beseitigen.
23.17 Προσκαλεσάμενος δὲ ὁ
Παῦλος ἕνα τῶν ἑκατοντάρχων
ἔφη, Τὸν νεανίαν τοῦτον
ἀπάγαγε πρὸς τὸν χιλίαρχον·
ἔχει γάρ τι ἀπαγγεῖλαι αὐτῷ.
Paulus, herbeigerufen nun einen der
Hundertschaftsführer, sagte er: Diesen
Jugendlichen führe ab zum Tribun, denn er
hat ihm etwas zu melden!
23.18 Ὁ μὲν οὖν παραλαβὼν
αὐτὸν ἤγαγεν πρὸς τὸν
χιλίαρχον, καί φησιν, Ὁ δέσμιος
Παῦλος προσκαλεσάμενός με
ἠρώτησεν τοῦτον τὸν νεανίαν
ἀγαγεῖν πρός σε, ἔχοντά τι
λαλῆσαί σοι.
Der aber nun, ihn mitnehmend, führte ihn
zum Tribun und sagt: Der Gefangene Paulus,
mich hergerufen, bat, diesen Jugendlichen
zu dir zu bringen, etwas habend, dass er
(mit) dir zu sprechen hat.
Der Sohn der Schwester von Paulus nun, von
dem Hinterhalt gehört, herbeigekommen
und in die Kaserne hineingegangen, meldete
es Paulus.
Nestle-Aland lässt αὔριον („morgen“) aus.
23.19 Ἐπιλαβόμενος δὲ τῆς
χειρὸς αὐτοῦ ὁ χιλίαρχος, καὶ
ἀναχωρήσας κατ᾽ ἰδίαν
ἐπυνθάνετο, Τί ἐστιν ὃ ἔχεις
ἀπαγγεῖλαί μοι;
Der Tribun, ihn an seiner Hand genommen
und zu sich zurückgezogen, war ihn
befragend: Was hast du mir mitzuteilen?
23.20 Εἶπεν δὲ ὅτι Οἱ Ἰουδαῖοι
συνέθεντο τοῦ ἐρωτῆσαί σε,
ὅπως αὔριον εἰς τὸ συνέδριον
καταγάγῃς τὸν Παῦλον, ὡς
μέλλοντά τι ἀκριβέστερον
πυνθάνεσθαι περὶ αὐτοῦ.
23.21 Σὺ οὖν μὴ πεισθῇς
αὐτοῖς· ἐνεδρεύουσιν γὰρ
αὐτὸν ἐξ αὐτῶν ἄνδρες πλείους
τεσσαράκοντα, οἵτινες
ἀνεθεμάτισαν ἑαυτοὺς μήτε
φαγεῖν μήτε πιεῖν ἕως οὗ
ἀνέλωσιν αὐτόν· καὶ νῦν
ἕτοιμοί εἰσιν προσδεχόμενοι
τὴν ἀπὸ σοῦ ἐπαγγελίαν.
Er nun sagte: Die Juden kamen überein, dich
zu bitten, dass du morgen Paulus in das
Synedrium hinabbringst, als beabsichtigtest
du, etwas Genaueres über ihn zu erkunden.
23.22 Ὁ μὲν οὖν χιλίαρχος
ἀπέλυσεν τὸν νεανίαν,
παραγγείλας Μηδενὶ ἐκλαλῆσαι
ὅτι ταῦτα ἐνεφάνισας πρός με.
Der Tribun also entließ den Jugendlichen
nun, (ihm) befohlen: Verrate niemandem,
dass du diese (Dinge) an mich mitteiltest.
23.23 Καὶ προσκαλεσάμενος
δύο τινὰς τῶν ἑκατοντάρχων
εἶπεν, Ἑτοιμάσατε στρατιώτας
διακοσίους ὅπως πορευθῶσιν
ἕως Καισαρείας, καὶ ἱππεῖς
Und zwei bestimmte Hundertschaftsführer
herbeigerufen, sagte er: „Macht
zweihundert Soldaten bereit, auf dass sie bis
Cäsarea gehen, und siebzig Reiter und
Lass dich du also nicht von ihnen überreden!
Denn es stellen ihm mehr als vierzig Männer
von ihnen nach, welche sich verfluchten,
weder zu essen noch zu trinken, bis dass sie
ihn beseitigt haben, und jetzt sind sie bereit,
die Zusage von dir erwartend.
Der Plan des Hundertschaftsführers war, Paulus im Schutz der Nacht und
gut bewacht, sicher herauszubringen. Mit δεξιολάβος ist wörtlich einer
gemeint, der etwas in der rechten Hand hat, z.B. eine Lanze. Der Begriff
wird selten gebraucht und als Synonym παραφύλαξ („Wächter“) in
Photius, Lexikon, Delta 185 angegeben.
ἑβδομήκοντα, καὶ δεξιολάβους
διακοσίους, ἀπὸ τρίτης ὥρας
τῆς νυκτός·
23.24 κτήνη τε παραστῆσαι,
ἵνα ἐπιβιβάσαντες τὸν Παῦλον
διασώσωσιν πρὸς Φήλικα τὸν
ἡγεμόνα·
23.25 γράψας ἐπιστολὴν
περιέχουσαν τὸν τύπον τοῦτον·
zweihundert Lanzenträger, ab (der) dritten
Stunde der Nacht,
23.26 Κλαύδιος Λυσίας τῷ
κρατίστῳ ἡγεμόνι Φήλικι
χαίρειν.
Klaudius Lysias (sagt) dem vortrefflichsten
Herrscher Felix einen Gruß!
Der Infinitiv χαίρειν („(sagt einen) Gruß“) ist eine idiomatische
Grußformel im Griechischen und zum Infinitiv ist ein Prädikat zu denken,
etwa „schreibt, sagt, sendet“.
23.27 Τὸν ἄνδρα τοῦτον
συλληφθέντα ὑπὸ τῶν
Ἰουδαίων, καὶ μέλλοντα
ἀναιρεῖσθαι ὑπ᾽ αὐτῶν, ἐπιστὰς
σὺν τῷ στρατεύματι ἐξειλόμην
αὐτόν, μαθὼν ὅτι Ῥωμαῖός
ἐστιν.
23.28 Βουλόμενος δὲ γνῶναι
τὴν αἰτίαν δι᾽ ἣν ἐνεκάλουν
αὐτῷ, κατήγαγον αὐτὸν εἰς τὸ
συνέδριον αὐτῶν·
Diesen Mann, von den Juden ergriffen und
dabei, von ihnen beseitigt zu werden, den
entriss ich ihnen, mit der Truppe
eingeschritten, erfahren, dass er ein Römer
ist.
Das Akkusativobjekt wird mit αὐτόν („ihn/den“) wieder aufgenommen,
womit es besonders betont wird (von Nestle-Aland weggelassen).
23.29 ὃν εὗρον ἐγκαλούμενον
περὶ ζητημάτων τοῦ νόμου
αὐτῶν, μηδὲν ἄξιον θανάτου ἢ
δεσμῶν ἔγκλημα ἔχοντα.
den ich wegen Fragen ihres Gesetzes
angeklagt (be)fand, keine (des) Todes oder
Fesseln würdige Anklage habend.
sodann stellt Lasttiere bereit, damit sie,
Paulus daraufsetzt, (ihn) zu Felix, den
Herrscher, durchretten!“,
nachdem er diesen Inhalt enthaltenden Brief
schrieb:
Den Grund nun erfahren wollend, wegen
dem sie ihn anklagend waren, führte ich ihn
hinab in deren Synedrion,
Das Relativpronomen ὃν („den“) bezieht sich auf αὐτὸν („ihn“) im Vers
davor, d.h. auf Paulus. Von εὗρον („ich fand“) sind die beiden Partizipien
ἐγκαλούμενον („angeklagt“) und ἔχοντα („habend“) im Akkusativ
abhängig.
23.30 Μηνυθείσης δέ μοι
ἐπιβουλῆς εἰς τὸν ἄνδρα
μέλλειν ἔσεσθαι ὑπὸ τῶν
Ἰουδαίων, ἐξαυτῆς ἔπεμψα
πρός σε, παραγγείλας καὶ τοῖς
κατηγόροις λέγειν τὰ πρὸς
αὐτὸν ἐπὶ σοῦ. Ἔρρωσο.
Als mir nun angezeigt wurde, dass ein
Anschlag gegen den Mann dabei ist, von den
Juden sein zu werden, schickte ich (ihn)
sofort zu dir, auch den Anklägern geboten,
auszusagen die (Dinge) gegen ihn vor dir zu
sagen. Lebe wohl!
Nestle-Aland lässt Ἔρρωσο („lebe wohl/alles Gute/mach es gut“) aus.
23.31 Οἱ μὲν οὖν στρατιῶται,
κατὰ τὸ διατεταγμένον αὐτοῖς,
ἀναλαβόντες τὸν Παῦλον,
ἤγαγον διὰ τῆς νυκτὸς εἰς τὴν
Ἀντιπατρίδα.
Die Soldaten also nun, den Paulus gemäß
dem ihnen Angeordneten mitgenommen,
brachten (ihn) während der Nacht nach
Antipatris.
Antipatris war eine Stadt zu Ehren von Antipater, dem Prokurator von
Judäa unter Julius Cäsar, an der Straße von Lydda nach Cäsarea.
23.32 Τῇ δὲ ἐπαύριον ἐάσαντες
τοὺς ἱππεῖς πορεύεσθαι σὺν
αὐτῷ, ὑπέστρεψαν εἰς τὴν
παρεμβολήν·
Am folgenden (Tag) nun kehrten sie, die
Reiter mit ihm gehen gelassen, zurück in die
Kaserne,
23.33 οἵτινες εἰσελθόντες εἰς
τὴν Καισάρειαν, καὶ ἀναδόντες
τὴν ἐπιστολὴν τῷ ἡγεμόνι,
παρέστησαν καὶ τὸν Παῦλον
αὐτῷ.
23.34 Ἀναγνοὺς δὲ ὁ ἡγεμών,
καὶ ἐπερωτήσας ἐκ ποίας
ἐπαρχίας ἐστίν, καὶ πυθόμενος
ὅτι ἀπὸ Κιλικίας,
welche, nach Cäsarea hineingekommen und
den Brief dem Herrscher übergeben, ihm
auch Paulus vorstellten.
23.35 Διακούσομαί σου, ἔφη,
ὅταν καὶ οἱ κατήγοροί σου
sagte er: Ich werde dich anhören, sobald
auch deine Ankläger ankamen. Sodann
Der Herrscher nun, ihn gelesen, und (ihn)
befragt, aus welcher Provinz er ist, und
erfahren, dass er von Kilikien (ist),
παραγένωνται. Ἐκέλευσέν τε
αὐτὸν ἐν τῷ πραιτωρίῳ
Ἡρῴδου φυλάσσεσθαι.
befahl er, ihn in dem Prätorium von Herodes
zu bewachen.
24.1 Μετὰ δὲ πέντε ἡμέρας
κατέβη ὁ ἀρχιερεὺς Ἀνανίας
μετὰ τῶν πρεσβυτέρων καὶ
ῥήτορος Τερτύλλου τινός,
οἵτινες ἐνεφάνισαν τῷ ἡγεμόνι
κατὰ τοῦ Παύλου.
Nach fünf Tagen nun kam der Hohepriester
Ananias mit den Ältesten und einem
bestimmten Redner Tertullus herab, welche
dem Herrscher Anzeige gegen Paulus
erstatteten.
24.2 Κληθέντος δὲ αὐτοῦ,
ἤρξατο κατηγορεῖν ὁ Τέρτυλλος
λέγων, Πολλῆς εἰρήνης
τυγχάνοντες διὰ σοῦ, καὶ
κατορθωμάτων γινομένων τῷ
ἔθνει τούτῳ διὰ τῆς σῆς
προνοίας,
Als er nun gerufen wurde, begann Tertullus
anzuklagen, sagend: Da wir durch dich
großen Frieden erfahren, und da durch deine
Vorsorge für dieses Volk Verbesserungen
geschehen,
24.3 πάντῃ τε καὶ πανταχοῦ
ἀποδεχόμεθα, κράτιστε Φῆλιξ,
μετὰ πάσης εὐχαριστίας.
erkennen wir es sowohl allseits als auch
überall, geschätzter Felix, mit aller
Dankbarkeit an.
24.4 Ἵνα δὲ μὴ ἐπὶ πλεῖόν σε
ἐγκόπτω, παρακαλῶ ἀκοῦσαί
σε ἡμῶν συντόμως τῇ σῇ
ἐπιεικείᾳ.
Damit ich nun dich nicht noch mehr aufhalte,
bitte ich dich, uns kurz in deiner
Freundlichkeit zu hören.
24.5 Εὑρόντες γὰρ τὸν ἄνδρα
τοῦτον λοιμόν, καὶ κινοῦντα
στάσιν πᾶσιν τοῖς Ἰουδαίοις τοῖς
Denn wir fanden diesen Mann als eine Pest
und einen Aufstand erregend bei allen Juden
κατὰ τὴν οἰκουμένην,
πρωτοστάτην τε τῆς τῶν
Ναζωραίων αἱρέσεως·
24.6 ὃς καὶ τὸ ἱερὸν ἐπείρασεν
βεβηλῶσαι· ὃν καὶ
ἐκρατήσαμεν καὶ κατά τόν
ἡμέτερον νόμον ἠθελήσαμεν
κρίνειν
über den Erdkreis, sowie als Vorsteher der
Sekte der Nazarener,
24.7 παρελθὼν δὲ Λυσίας ὁ
χιλιαρχος μετὰ πολλῆς βίας ἐκ
τῶν χειρῶν ἡμῶν ἀπήγαγεν
κελεύσας τούς κατηγόρους
αὐτοῦ ἔρχεσθαι ἐπί σέ
Lysias, der Tribun, nun herzugekommen,
nahm ihn mit großer Gewalt aus unseren
Händen weg, seinen Anklägern befohlen, vor
dich zu kommen.
24.8 παρ᾽ οὗ δυνήσῃ, αὐτὸς
ἀνακρίνας, περὶ πάντων τούτων
ἐπιγνῶναι ὧν ἡμεῖς
κατηγοροῦμεν αὐτοῦ.
Von dem du selbst, es selbst untersucht,
über alles diese (Dinge) Gewissheit erhalten
kannst, dessen wir ihn anklagen.
24.9 Συνεπέθεντο δὲ καὶ οἱ
Ἰουδαῖοι, φάσκοντες ταῦτα
οὕτως ἔχειν.
Es stimmten nun auch die Juden zu,
behauptend, diese (Dinge) verhielten sich so.
24.10 Ἀπεκρίθη δὲ ὁ Παῦλος,
νεύσαντος αὐτῷ τοῦ ἡγεμόνος
λέγειν, Ἐκ πολλῶν ἐτῶν ὄντα σε
κριτὴν τῷ ἔθνει τούτῳ
ἐπιστάμενος, εὐθυμότερον τὰ
περὶ ἐμαυτοῦ ἀπολογοῦμαι,
Es antwortete nun Paulus, der Herrscher ihm
ein Zeichen zu reden gegeben: Erfahrend,
dass du seit vielen Jahren für dieses Volk
Richter bist, verteidige ich die (Dinge) über
mich selbst zuversichtlicher,
der sogar versuchte, das Heiligtum zu
entweihen, den wir auch festnahmen, und
ihn nach unserem Gesetz richten wollten.
Da der Text ab καὶ κατά („und nach“) bis zum Ende von Vers 7 zwar von
vielen Handschriften nicht gelesen wird, aber dennoch aufgrund vieler
anderer auch zum Original gehören könnte, wird er hier aufgeführt, da er
vielleicht früh durch ein Überspringen einer Zeile ausgelassen worden
sein könnte. Er wird auch von Catenae und Chrysostomus gelesen. Die
Echtheit müssen weitere Forschungen zeigen.
Würde der Vers oben gefehlt haben, müsste die Bestätigung der Anklage
von Paulus statt von Lysias kommen, auf die sich jeweils παρ᾽ οὗ („von
dem“) beziehen würde. Mit αὐτὸς ἀνακρίνας („es selbst untersucht“)
bezieht sich auf die erwartete Untersuchung durch Felix selbst.
Von hier bis Vers 27 folgt die Verteidigung von Paulus, der auf die
Erfahrung von Felix als Richter anspielt, die ihn zuversichtlicher macht,
ein gerechtes Urteil zu erhalten.
24.11 δυναμένου σου γνῶναι
ὅτι οὐ πλείους εἰσίν μοι ἡμέραι
δεκαδύο, ἀφ᾽ ἧς ἀνέβην
προσκυνήσων ἐν Ἱερουσαλήμ·
wobei du erfahren kannst, dass es für mich
nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich
hinaufging, um in Jerusalem anzubeten.
24.12 καὶ οὔτε ἐν τῷ ἱερῷ
εὗρόν με πρός τινα
διαλεγόμενον ἢ ἐπισύστασιν
ποιοῦντα ὄχλου, οὔτε ἐν ταῖς
συναγωγαῖς, οὔτε κατὰ τὴν
πόλιν.
Und weder im Heiligtum fanden sie mich mit
jemandem auseinandersetzend oder einen
Auflauf der Menge machend, noch in den
Synagogen noch in der Stadt,
24.13 Οὔτε παραστῆσαί με
δύνανται περὶ ὧν νῦν
κατηγοροῦσίν μου.
noch können sie mich überführen, betreffs
der (Dinge), derer sie mich nun anklagen.
24.14 Ὁμολογῶ δὲ τοῦτό σοι,
ὅτι κατὰ τὴν ὁδὸν ἣν λέγουσιν
αἵρεσιν, οὕτως λατρεύω τῷ
πατρῴῳ θεῷ, πιστεύων πᾶσιν
τοῖς κατὰ τὸν νόμον καὶ τοῖς
προφήταις γεγραμμένοις·
24.15 ἐλπίδα ἔχων εἰς τὸν θεόν,
ἣν καὶ αὐτοὶ οὗτοι
προσδέχονται, ἀνάστασιν
μέλλειν ἔσεσθαι νεκρῶν,
δικαίων τε καὶ ἀδίκων.
Ich bekenne dir nun dies, dass ich gemäß
dem Weg, den sie eine Sekte nennen, so
dem väterlichen Gott diene, all dem
entsprechend des Gesetzes glaubend und
dem durch die Propheten Geschriebenen,
24.16 Ἐν τούτῳ δὲ αὐτὸς ἀσκῶ,
ἀπρόσκοπον συνείδησιν ἔχων
In diesem nun übe ich mich selbst, ein
unverletztes Gewissen vor Gott und den
Menschen allezeit habend.
eine Hoffnung auf Gott habend, die auch sie
selbst erwarten, dass es eine Auferstehung
von Toten geben wird, sowohl von
Gerechten als auch Ungerechten.
Ἐν τούτῳ („in diesem“) könnte sich gut auf den Dienst für Gott im Vers
davor beziehen, weniger nach rechts verweisend, da dort ein Partizip
verwendet wird, das die Begleitumstände anzeigt. Die Subjektmarkierung
mit αὐτὸς („selbst“) dient offenbar zur Kontrastierung mit den Anklägern.
πρὸς τὸν θεὸν καὶ τοὺς
ἀνθρώπους διὰ παντός.
24.17 Δι᾽ ἐτῶν δὲ πλειόνων
παρεγενόμην ἐλεημοσύνας
ποιήσων εἰς τὸ ἔθνος μου καὶ
προσφοράς·
Nach mehreren Jahren nun kam ich an, um
Almosen für mein Volk und Darbringungen
zu machen,
24.18 ἐν οἷς εὗρόν με
ἡγνισμένον ἐν τῷ ἱερῷ, οὐ μετὰ
ὄχλου οὐδὲ μετὰ θορύβου,
τινὲς ἀπὸ τῆς Ἀσίας Ἰουδαῖοι·
wobei sie mich gereinigt im Tempel fanden,
weder mit einer Menge noch mit Aufruhr etliche Juden aus Asien -,
24.19 οὓς δεῖ ἐπὶ σοῦ παρεῖναι
καὶ κατηγορεῖν εἴ τι ἔχοιεν πρός
με.
die vor dir anwesend sein und anklagen
sollten, wenn sie etwas gegen mich haben
sollten.
24.20 Ἢ αὐτοὶ οὗτοι
εἰπάτωσαν, τί εὗρον ἐν ἐμοὶ
ἀδίκημα, στάντος μου ἐπὶ τοῦ
συνεδρίου,
24.21 ἢ περὶ μιᾶς ταύτης
φωνῆς, ἧς ἔκραξα ἑστὼς ἐν
αὐτοῖς, ὅτι Περὶ ἀναστάσεως
νεκρῶν ἐγὼ κρίνομαι σήμερον
ὑφ᾽ ὑμῶν.
24.22 Ακούσας δὲ ταῦτα ὁ
Φῆλιξ ἀνεβάλετο αὐτούς,
ἀκριβέστερον εἰδὼς τὰ περὶ τῆς
ὁδοῦ, εἰπών, Ὅταν Λυσίας ὁ
Oder diese selbst sollen sprechen, was sie
bei mir als Unrecht fanden, als ich stand vor
dem Synedrium stand,
Lukas gebraucht mit στάντος μου („als ich stand“) einen Genitivus
absolutus, da das Subjekt im Hauptsatz von „sie“ zu „ich“ wechselt, was
damit deutlicher wird.
außer wegen des einen Ausrufes, den ich
rief, unter ihnen stehend: Über eine
Auferstehung von Toten werde ich heute
von euch gerichtet!
Diese (Dinge) nun gehört, wies sie Felix ab,
recht genau um die (Dinge) des Weges
wissend, sagend: Sobald der Tribun Lysias
herabkommt, werde ich die euch
betreffende (Sache) entscheiden;
Das Wort ἀνεβάλετο („er wies ab“) beschreibt die Zurückweisung eines
Anliegens. Vgl. Aesop, Fabulae 57.2,11: „ὡς οὖν ἐπέμενεν ὁ ἰατρὸς
ἐκβιάζων αὐτήν, ἐκείνη δὲ ἀνεβάλλετο, ἀπήγαγεν αὐτὴν
πρὸς τοὺς ἄρχοντας „Als nun der Arzt sie nötigte, jene es aber
zurückwies, brachte er sie zu den Richtern“.
χιλίαρχος καταβῇ, διαγνώσομαι
τὰ καθ᾽ ὑμᾶς·
24.23 διαταξάμενός τε τῷ
ἑκατοντάρχῃ τηρεῖσθαι τὸν
Παῦλον, ἔχειν τε ἄνεσιν, καὶ
μηδένα κωλύειν τῶν ἰδίων
αὐτοῦ ὑπηρετεῖν ἢ
προσέρχεσθαι αὐτῷ.
sowie den Hundertschaftsführer
angewiesen, Paulus zu bewachen, sowie
Erleichterung zu haben, und niemanden von
dessen Seinen zu hindern, ihn zu
unterstützen oder zu ihm zu kommen.
24.24 Μετὰ δὲ ἡμέρας τινάς,
παραγενόμενος ὁ Φῆλιξ σὺν
Δρουσίλλῃ τῇ γυναικὶ οὔσῃ
Ἰουδαίᾳ, μετεπέμψατο τὸν
Παῦλον, καὶ ἤκουσεν αὐτοῦ
περὶ τῆς εἰς χριστὸν πίστεως.
24.25 Διαλεγομένου δὲ αὐτοῦ
περὶ δικαιοσύνης καὶ
ἐγκρατείας καὶ τοῦ κρίματος
τοῦ μέλλοντος ἔσεσθαι,
ἔμφοβος γενόμενος ὁ Φῆλιξ
ἀπεκρίθη, Τὸ νῦν ἔχον
πορεύου· καιρὸν δὲ μεταλαβὼν
μετακαλέσομαί σε·
Nach etlichen Tagen nun ließ Felix,
angekommen mit Drusilla, seiner Frau, eine
Jüdin seiend, Paulus herschicken. Und er
hörte ihn über den Glauben an Christus.
24.26 ἅμα καὶ ἐλπίζων ὅτι
χρήματα δοθήσεται αὐτῷ ὑπὸ
τοῦ Παύλου, ὅπως λύσῃ αὐτόν·
διὸ καὶ πυκνότερον αὐτὸν
μεταπεμπόμενος ὡμίλει αὐτῷ.
gleichzeitig auch hoffend, dass ihm von
Paulus Geld gegeben werde, damit er ihn
losgäbe. Deshalb auch, ihn regelmäßig
herschickend, war er sich mit ihm
unterhaltend.
Als er sich aber über Gerechtigkeit und
Selbstbeherrschung und das künftig sein
werdende Gericht beredete, geriet Felix in
Furcht und antwortete: Für den Moment
gehe hin! Wenn ich aber Zeit habe, werde
ich dich herrufen,
Nach der direkten Rede führt Lukas von διαταξάμενός („angewiesen“)
abhängig die Infinitive τηρεῖσθαι („bewachen“) ἔχειν („zu haben“) und
κωλύειν („zu hindern“), von dem zwei weitere Infinitive abhängen, an,
die den Inhalt der Anweisung zeigen.
Zum Idiom τὸ νῦν ἔχον („für den Moment“) vgl. Aristea Epistula 198.2:
ἐπερωτήσας δὲ ἔτι ἕνα καταλήξω τὸ νῦν ἔχον, ἵνα καὶ πρὸς
τὸ τέρπεσθαι τραπέντες ἡδέως διεξάγωμεν· „Noch eine Frage gestellt,
werde ich für den Moment aufhören, damit wir uns dem Genuss des
Festes zuwenden und eine angenehme Zeit verbringen“.
24.27 Διετίας δὲ πληρωθείσης,
ἔλαβεν διάδοχον ὁ Φῆλιξ
Πόρκιον Φῆστον· θέλων τε
χάριτας καταθέσθαι τοῖς
Ἰουδαίοις ὁ Φῆλιξ κατέλιπεν τὸν
Παῦλον δεδεμένον.
25.1 Φῆστος οὖν ἐπιβὰς τῇ
ἐπαρχίᾳ, μετὰ τρεῖς ἡμέρας
ἀνέβη εἰς Ἱεροσόλυμα ἀπὸ
Καισαρείας.
Zwei Jahre nun erfüllt, bekam Felix Porcius
Festus als Nachfolger. Und Felix, sich bei den
Juden zu Dank verpflichten wollend,
hinterließ er den Paulus gefangen.
25.2 Ἐνεφάνισαν δὲ αὐτῷ ὁ
ἀρχιερεὺς καὶ οἱ πρῶτοι τῶν
Ἰουδαίων κατὰ τοῦ Παύλου, καὶ
παρεκάλουν αὐτόν,
25.3 αἰτούμενοι χάριν κατ᾽
αὐτοῦ, ὅπως μεταπέμψηται
αὐτὸν εἰς Ἱερουσαλήμ, ἐνέδραν
ποιοῦντες ἀνελεῖν αὐτὸν κατὰ
τὴν ὁδόν.
25.4 Ὁ μὲν οὖν Φῆστος
ἀπεκρίθη, τηρεῖσθαι τὸν
Παῦλον ἐν Καισαρείᾳ, ἑαυτὸν
δὲ μέλλειν ἐν τάχει
ἐκπορεύεσθαι.
Es machten ihm nun die Hohenpriester und
die Ersten der Juden eine Anzeige gegen
Paulus und waren ihn bittend,
25.5 Οἱ οὖν δυνατοὶ ἐν ὑμῖν,
φησίν, συγκαταβάντες, εἴ τι
ἐστὶν ἐν τῷ ἀνδρὶ τούτῳ,
κατηγορείτωσαν αὐτοῦ.
Die Mächtigen also unter euch, sagt er,
sollen mit hinabkommen und, wenn etwas
an diesem Mann unstatthaft ist, ihn
anklagen.
Festus also, in der Provinz angekommen,
ging nach drei Tagen hinauf nach Jerusalem
von Cäsaräa.
Gunst bei ihm begehrend, damit er ihn nach
Jerusalem herschicke, einen Hinterhalt
machend, ihn auf dem Weg zu beseitigen.
Festus antwortete also nun, dass Paulus in
Cäsarea bewacht werde, er selbst aber wolle
in Kürze hinausgehen.
Ab hier wird die Verteidigung von Paulus beschrieben.
25.6 Διατρίψας δὲ ἐν αὐτοῖς
ἡμέρας πλείους ἢ δέκα,
καταβὰς εἰς Καισάρειαν, τῇ
ἐπαύριον καθίσας ἐπὶ τοῦ
βήματος ἐκέλευσεν τὸν Παῦλον
ἀχθῆναι.
Bei ihnen aber nicht mehr als acht oder zehn
Tage verweilt, am folgenden (Tag) nach
Cäsarea hinabgestiegen, sich auf die
(Richter)tribüne gesetzt, befahl er, dass
Paulus vorgeführt werde.
25.7 Παραγενομένου δὲ αὐτοῦ,
περιέστησαν οἱ ἀπὸ
Ἱεροσολύμων καταβεβηκότες
Ἰουδαῖοι, πολλὰ καὶ βαρέα
αἰτιώματα φέροντες κατὰ τοῦ
Παύλου, ἃ οὐκ ἴσχυον
ἀποδεῖξαι,
Als er nun angekommen war, umstellten ihn
die von Jerusalem herabgekommenen Juden
und brachten viele und schwere
Beschuldigungen gegen Paulus vorbringend,
die sie nicht zu beweisen vermochten,
25.8 ἀπολογουμένου αὐτοῦ ὅτι
Οὔτε εἰς τὸν νόμον τῶν
Ἰουδαίων, οὔτε εἰς τὸ ἱερόν,
οὔτε εἰς Καίσαρά τι ἥμαρτον.
während er sich verteidigte: Weder gegen
das Gesetz der Juden noch gegen das
Heiligtum noch gegen (den) Kaiser sündigte
ich etwas.
25.9 Ὁ Φῆστος δὲ τοῖς
Ἰουδαίοις θέλων χάριν
καταθέσθαι, ἀποκριθεὶς τῷ
Παύλῳ εἶπεν, Θέλεις εἰς
Ἱεροσόλυμα ἀναβάς, ἐκεῖ περὶ
τούτων κρίνεσθαι ἐπ᾽ ἐμοῦ;
Festus nun, der sich bei den Juden in Gunst
setzen wollte, sagte, geantwortet, Paulus:
Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und
dort darüber vor mir gerichtet werden?
25.10 Εἶπεν δὲ ὁ Παῦλος, Ἐπὶ
τοῦ βήματος Καίσαρος ἑστώς
εἰμι, οὗ με δεῖ κρίνεσθαι·
Es sagte nun Paulus: An der (Richter)tribüne
des Kaisers stehe ich, wo ich gerichtet
werden muss. Juden tat ich kein Unrecht,
wie auch du recht gut weißt.
Ἰουδαίους οὐδὲν ἠδίκησα, ὡς
καὶ σὺ κάλλιον ἐπιγινώσκεις.
25.11 Εἰ μὲν γὰρ ἀδικῶ καὶ
ἄξιον θανάτου πέπραχά τι, οὐ
παραιτοῦμαι τὸ ἀποθανεῖν· εἰ
δὲ οὐδέν ἐστιν ὧν οὗτοι
κατηγοροῦσίν μου, οὐδείς με
δύναται αὐτοῖς χαρίσασθαι.
Καίσαρα ἐπικαλοῦμαι.
Wenn ich nun Unrecht tue und etwas
Todeswürdiges getan habe, lehne ich das
Sterben nicht ab. Wenn es aber nichts ist,
dessen diese mich anklagen, kann keiner
mich ihnen preisgeben. Ich rufe den Kaiser
an!
25.12 Τότε ὁ Φῆστος
Dann kam Festus mit dem Rat zusammen,
geantwortet: Auf den Kaiser hast du dich
συλλαλήσας μετὰ τοῦ
συμβουλίου ἀπεκρίθη, Καίσαρα berufen, zum Kaiser sollst du gehen.
ἐπικέκλησαι; Ἐπὶ Καίσαρα
πορεύσῃ.
25.13 Ἡμερῶν δὲ διαγενομένων
τινῶν, Ἀγρίππας ὁ βασιλεὺς καὶ
Βερνίκη κατήντησαν εἰς
Καισάρειαν, ἀσπασάμενοι τὸν
Φῆστον.
Als nun etliche Tage vergangen waren,
kamen der König Agrippa und Bernike nach
Cäsarea, Festus begrüßend.
25.14 Ὡς δὲ πλείους ἡμέρας
διέτριβεν ἐκεῖ, ὁ Φῆστος τῷ
βασιλεῖ ἀνέθετο τὰ κατὰ τὸν
Παῦλον, λέγων, Ἀνήρ τίς ἐστιν
καταλελειμμένος ὑπὸ Φήλικος
δέσμιος,
Als sie aber mehrere Tage dort verweilend
waren, legte Festus dem König die Sache des
Paulus vor und sprach: Ein gewisser Mann ist
von Felix gefangen zurückgelassen worden,
25.15 περὶ οὗ, γενομένου μου
εἰς Ἱεροσόλυμα, ἐνεφάνισαν οἱ
ἀρχιερεῖς καὶ οἱ πρεσβύτεροι
τῶν Ἰουδαίων, αἰτούμενοι κατ᾽
αὐτοῦ δίκην.
wegen dem, als ich in Jerusalem war, die
Hohenpriester und die Ältesten der Juden
Anzeige machten, ein Urteil gegen ihn
fordernd,
25.16 Πρὸς οὓς ἀπεκρίθην, ὅτι
οὐκ ἔστιν ἔθος Ῥωμαίοις
χαρίζεσθαί τινα ἄνθρωπον εἰς
ἀπώλειαν, πρὶν ἢ ὁ
κατηγορούμενος κατὰ
πρόσωπον ἔχοι τοὺς
κατηγόρους, τόπον τε
ἀπολογίας λάβοι περὶ τοῦ
ἐγκλήματος.
25.17 Συνελθόντων οὖν αὐτῶν
ἐνθάδε, ἀναβολὴν μηδεμίαν
ποιησάμενος, τῇ ἑξῆς καθίσας
ἐπὶ τοῦ βήματος, ἐκέλευσα
ἀχθῆναι τὸν ἄνδρα·
auf die ich antwortete: Nicht ist es Sitte bei
(den) Römern, irgendeinen Menschen dem
Verderben preiszugeben, ehe der
Angeklagte die Ankläger vor Angesicht hat
sowie Raum zur Verteidigung erhält
gegenüber der Anklage.
25.18 περὶ οὗ σταθέντες οἱ
κατήγοροι οὐδεμίαν αἰτίαν
ἐπέφερον ὧν ὑπενόουν ἐγώ,
Um ihn sich stellend, brachten die Ankläger
keine Schuld vor von Schandtaten, die ich
vermutend war.
25.19 ζητήματα δέ τινα περὶ
τῆς ἰδίας δεισιδαιμονίας εἶχον
πρὸς αὐτόν, καὶ περί τινος
Ἰησοῦ τεθνηκότος, ὃν ἔφασκεν
ὁ Παῦλος ζῇν.
Sie hatten aber etliche Streitfragen gegen
ihn wegen ihres eigenen Gottesdienstes und
wegen eines gewissen Jesus, der gestorben
ist, von welchem Paulus sagt, er lebe.
Als sie also nach hier zusammenkamen,
keinen Aufschub gemacht, am nächsten
(Tag) mich auf die Richter(tribüne) gesetzt,
befahl ich, dass der Mann vorgeführt werde.
25.20 Απορούμενος δὲ ἐγὼ τὴν
περὶ τούτου ζήτησιν, ἔλεγον, εἰ
βούλοιτο πορεύεσθαι εἰς
Ἱερουσαλήμ, κἀκεῖ κρίνεσθαι
περὶ τούτων.
Ratlos nun über die Auseinandersetzung
wegen dieser (Dinge), sagte ich, ob er nach
Jerusalem gehen und dort gerichtet werden
wolle wegen dieser (Dinge).
25.21 Τοῦ δὲ Παύλου
ἐπικαλεσαμένου τηρηθῆναι
αὐτὸν εἰς τὴν τοῦ Σεβαστοῦ
διάγνωσιν, ἐκέλευσα τηρεῖσθαι
αὐτόν, ἕως οὗ πέμψω αὐτὸν
πρὸς Καίσαρα.
Als nun Paulus Berufung einlegte und
forderte, dass er bis zur Entscheidung der
Majestät behalten würde, befahl ich, ihn zu
verwahren, bis ich ihn zum Kaiser senden
werde.
25.22 Ἀγρίππας δὲ πρὸς τὸν
Φῆστον ἔφη, Ἐβουλόμην καὶ
αὐτὸς τοῦ ἀνθρώπου ἀκοῦσαι.
Ὁ δέ, Αὔριον, φησίν, ἀκούσῃ
αὐτοῦ.
Agrippa nun sagte zu Festus: Ich war auch
selbst den Menschen hören wünschend.
Morgen, sagt er, wirst du ihn hören!
25.23 Τῇ οὖν ἐπαύριον,
ἐλθόντος τοῦ Ἀγρίππα καὶ τῆς
Βερνίκης μετὰ πολλῆς
φαντασίας, καὶ εἰσελθόντων εἰς
τὸ ἀκροατήριον, σύν τε τοῖς
χιλιάρχοις καὶ ἀνδράσιν τοῖς
κατ᾽ ἐξοχὴν οὖσιν τῆς πόλεως,
καὶ κελεύσαντος τοῦ Φήστου,
ἤχθη ὁ Παῦλος.
25.24 Καί φησιν ὁ Φῆστος,
Ἀγρίππα βασιλεῦ, καὶ πάντες οἱ
συμπαρόντες ἡμῖν ἄνδρες,
θεωρεῖτε τοῦτον περὶ οὗ πᾶν τὸ
Als also des folgenden Tages Agrippa und
Bernike mit großem Prunk gekommen und
mit den Tribunen und den vornehmsten
Männern der Stadt in den Verhörsaal
eingetreten waren und Festus Befehl
gegeben hatte, wurde Paulus vorgeführt.
Und es sagt Festus: König Agrippa und alle
mit uns anwesenden Männer, seht diesen,
dessentwegen die ganze Menge der Juden
πλῆθος τῶν Ἰουδαίων ἐνέτυχόν
μοι ἔν τε Ἱεροσολύμοις καὶ
ἐνθάδε, ἐπιβοῶντες μὴ δεῖν ζῇν
αὐτὸν μηκέτι.
25.25 Ἐγὼ δὲ καταλαβόμενος
μηδὲν ἄξιον θανάτου αὐτὸν
πεπραχέναι, καὶ αὐτοῦ δὲ
τούτου ἐπικαλεσαμένου τὸν
Σεβαστόν, ἔκρινα πέμπειν
αὐτόν.
mich in Jerusalem anging und hier, rufend,
er dürfe nicht mehr leben.
25.26 Περὶ οὗ ἀσφαλές τι
γράψαι τῷ κυρίῳ οὐκ ἔχω. Διὸ
προήγαγον αὐτὸν ἐφ᾽ ὑμῶν, καὶ
μάλιστα ἐπὶ σοῦ, βασιλεῦ
Ἀγρίππα, ὅπως τῆς ἀνακρίσεως
γενομένης σχῶ τι γράψαι.
Wegen diesem habe ich nicht etwas Sicheres
dem Herrn zu schreiben, deshalb führte ich
ihn vor euch und besonders vor dich, König
Agrippa, damit ich nach geschehenem
Verhör etwas habe, was ich schreiben
werde.
25.27 Ἄλογον γάρ μοι δοκεῖ,
πέμποντα δέσμιον, μὴ καὶ τὰς
κατ᾽ αὐτοῦ αἰτίας σημᾶναι.
26.1 Ἀγρίππας δὲ πρὸς τὸν
Παῦλον ἔφη, Ἐπιτρέπεταί σοι
ὑπὲρ σεαυτοῦ λέγειν. Τότε ὁ
Παῦλος ἀπελογεῖτο, ἐκτείνας
τὴν χεῖρα,
Denn es scheint mir unlogisch, einen
Gefangenen zu senden und nicht auch die
gegen ihn vorliegende Schuld anzuzeigen.
Agrippa nun sprach zu Paulus: Es ist dir
erlaubt, für dich selbst zu reden. Darauf
(begann) Paulus sich zu verteidigen, die
Hand ausgestreckt:
26.2 Περὶ πάντων ὧν
ἐγκαλοῦμαι ὑπὸ Ἰουδαίων,
βασιλεῦ Ἀγρίππα, ἥγημαι
ἐμαυτὸν μακάριον ἐπὶ σοῦ
μέλλων ἀπολογεῖσθαι σήμερον·
Wegen allem, wessen ich von Juden
angeklagt werde, König Agrippa, habe ich
mich für glücklich befunden, vor dir mich
heute verteidigen zu sollen,
Ich nun, begriffen, dass er nichts
Todeswürdiges getan hat, beschloss, als
dieser selbst nun die Majestät anrief, (ihn) zu
schicken.
Von hier bis zum Vers 32 folgt die Verteidigungsrede von Paulus vor
noblem Publikum. Das Imperfekt ἀπελογεῖτο (“er (begann) sich zu
verteidigen”) zeigt den Anfang einer längeren Rede. Paulus streckt wohl
dabei die Hand aus, um anzuzeigen, dass er nun reden würde.
26.3 μάλιστα γνώστην ὄντα σὲ
πάντων τῶν κατὰ Ἰουδαίους
ἠθῶν τε καὶ ζητημάτων· διὸ
δέομαί σου, μακροθύμως
ἀκοῦσαί μου.
besonders da du Kenner bist aller Sitten bei
(den) Juden und auch Streitfragen, deshalb
bitte ich, großmütig mich anzuhören.
26.4 Τὴν μὲν οὖν βίωσίν μου
τὴν ἐκ νεότητος, τὴν ἀπ᾽ ἀρχῆς
γενομένην ἐν τῷ ἔθνει μου ἐν
Ἱεροσολύμοις, ἴσασιν πάντες οἱ
Ἰουδαῖοι,
Meinen Lebenswandel nun von Jugend auf,
der von Anfang an unter meinem Volk in
Jerusalem gewesen ist, wissen all die Juden,
26.5 προγινώσκοντές με
ἄνωθεν, ἐὰν θέλωσιν
μαρτυρεῖν, ὅτι κατὰ τὴν
ἀκριβεστάτην αἵρεσιν τῆς
ἡμετέρας θρησκείας ἔζησα
Φαρισαῖος.
mich von früher her kennend, wenn sie
Zeugnis geben wollen, dass ich nach der
genauesten Richtung unserer Frömmigkeit
lebte als Pharisäer.
26.6 Καὶ νῦν ἐπ᾽ ἐλπίδι τῆς
πρὸς τοὺς πατέρας ἐπαγγελίας
γενομένης ὑπὸ τοῦ θεοῦ
ἕστηκα κρινόμενος,
Und nun stehe ich vor Gericht wegen der
Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter
geschehene Verheißung,
26.7 εἰς ἣν τὸ δωδεκάφυλον
ἡμῶν ἐν ἐκτενείᾳ νύκτα καὶ
ἡμέραν λατρεῦον ἐλπίζει
καταντῆσαι· περὶ ἧς ἐλπίδος
ἐγκαλοῦμαι, βασιλεῦ Ἀγρίππα,
ὑπὸ Ἰουδαίων.
zu der unser Zwölfstämmevolk, in Ausdauer
Nacht und Tag dienend, hinzugelangen hofft.
Wegen dieser Hoffnung werde ich angeklagt
König Agrippa, von Juden.
26.8 Τί ἄπιστον κρίνεται παρ᾽
ὑμῖν, εἰ ὁ θεὸς νεκροὺς ἐγείρει;
Warum wird es als unglaubhaft beurteilt bei
euch, wenn Gott Tote erweckt?
26.9 Εγὼ μὲν οὖν ἔδοξα ἐμαυτῷ Ich also nun meinte für mich, gegen den
Namen von Jesus, dem Nazareners, viel
πρὸς τὸ ὄνομα Ἰησοῦ τοῦ
Ναζωραίου δεῖν πολλὰ ἐναντία Feindliches tun zu müssen,
πρᾶξαι·
26.10 ὃ καὶ ἐποίησα ἐν
Ἱεροσολύμοις, καὶ πολλοὺς τῶν
ἁγίων ἐγὼ φυλακαῖς
κατέκλεισα, τὴν παρὰ τῶν
ἀρχιερέων ἐξουσίαν λαβών,
ἀναιρουμένων τε αὐτῶν
κατήνεγκα ψῆφον.
26.11 Καὶ κατὰ πάσας τὰς
συναγωγὰς πολλάκις τιμωρῶν
αὐτούς, ἠνάγκαζον
βλασφημεῖν· περισσῶς τε
ἐμμαινόμενος αὐτοῖς, ἐδίωκον
ἕως καὶ εἰς τὰς ἔξω πόλεις.
26.12 Εν οἷς καὶ πορευόμενος
εἰς τὴν Δαμασκὸν μετ᾽ ἐξουσίας
καὶ ἐπιτροπῆς τῆς παρὰ τῶν
ἀρχιερέων,
was ich auch in Jerusalem tat, und viele der
Heiligen schloss ich in Gefängnisse ein, von
den Hohenpriestern Vollmacht bekommen.
Und wenn sie umgebracht wurden, so gab
ich meine Stimme dazu.
26.13 ἡμέρας μέσης, κατὰ τὴν
ὁδὸν εἶδον, βασιλεῦ,
οὐρανόθεν ὑπὲρ τὴν
λαμπρότητα τοῦ ἡλίου,
sah ich mitten am Tag auf dem Weg, König,
vom Himmel her über den Glanz der Sonne
hinaus ein Licht, umstrahlend mich und die
mit mir Gehenden.
Und in allen Synagogen sie oftmals strafend,
zwang ich sie zu lästern. Und über die
Maßen gegen sie rasend, verfolgte ich sie
sogar bis in die ausländischen Städte.
Und als ich, damit beschäftigt, mit Gewalt
und Vollmacht von den Hohenpriestern nach
Damaskus reiste,
περιλάμψαν με φῶς καὶ τοὺς
σὺν ἐμοὶ πορευομένους.
26.14 Πάντων δὲ καταπεσόντων
ἡμῶν εἰς τὴν γῆν, ἤκουσα
φωνὴν λαλοῦσαν πρός με καὶ
λέγουσαν τῇ Ἑβραΐδι διαλέκτῳ,
Σαούλ, Σαούλ, τί με διώκεις;
Σκληρόν σοι πρὸς κέντρα
λακτίζειν.
Als wir aber alle zur Erde niedergefallen
waren, hörte ich eine Stimme in hebräischer
Mundart zu mir sprechen: Saul, Saul, was
verfolgst du mich? Es ist hart für dich, gegen
den Stachel auszuschlagen.
26.15 Ἐγὼ δὲ εἶπον, Τίς εἶ,
κύριε; Ὁ δὲ εἶπεν, Ἐγώ εἰμι
Ἰησοῦς ὃν σὺ διώκεις.
26.16 Ἀλλὰ ἀνάστηθι, καὶ στῆθι
ἐπὶ τοὺς πόδας σου· εἰς τοῦτο
γὰρ ὤφθην σοι,
προχειρίσασθαί σε ὑπηρέτην
καὶ μάρτυρα ὧν τε εἶδες ὧν τε
ὀφθήσομαί σοι,
26.17 ἐξαιρούμενός σε ἐκ τοῦ
λαοῦ καὶ τῶν ἐθνῶν, εἰς οὓς
ἐγώ σε ἀποστέλλω,
Ich nun sagte: Wer bist du, Herr? Der Herr
nun sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst.
26.18 ἀνοῖξαι ὀφθαλμοὺς
αὐτῶν, τοῦ ὑποστρέψαι ἀπὸ
σκότους εἰς φῶς καὶ τῆς
ἐξουσίας τοῦ Σατανᾶ ἐπὶ τὸν
θεόν, τοῦ λαβεῖν αὐτοὺς
ἄφεσιν ἁμαρτιῶν, καὶ κλῆρον
ihre Augen aufzutun, damit sie sich
bekehren von der Finsternis zum Licht und
von der Gewalt des Satans zu Gott, auf dass
sie Vergebung der Sünden empfangen und
ein Erbe unter denen, die durch den Glauben
an mich geheiligt sind.
Aber richte dich auf und stelle dich auf deine
Füße. Denn hierzu bin ich dir erschienen,
dich zu einem Diener und Zeugen zu
verordnen, sowohl dessen, was du gesehen
hast, als auch worin ich dir erscheinen
werde,
dich aus dem Volk und aus den Nationen
herausnehmend, zu denen ich dich
hinschicke,
ἐν τοῖς ἡγιασμένοις πίστει τῇ
εἰς ἐμέ.
26.19 Ὅθεν, βασιλεῦ Ἀγρίππα,
οὐκ ἐγενόμην ἀπειθὴς τῇ
οὐρανίῳ ὀπτασίᾳ,
Daher, König Agrippa, wurde ich der
himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam,
26.20 ἀλλὰ τοῖς ἐν Δαμασκῷ
πρῶτον καὶ Ἱεροσολύμοις, εἰς
πᾶσάν τε τὴν χώραν τῆς
Ἰουδαίας, καὶ τοῖς ἔθνεσιν,
ἀπαγγέλλων μετανοεῖν, καὶ
ἐπιστρέφειν ἐπὶ τὸν θεόν, ἄξια
τῆς μετανοίας ἔργα
πράσσοντας.
sondern denen in Damaskus zuerst und in
Jerusalem sowie über das ganze Land der
Juden (hin) und den Völkern verkündete ich,
sie sollten umkehren und sich hinwenden zu
Gott, der Umkehr würdige Werke tuend.
26.21 Ἕνεκα τούτων οἱ Ἰουδαῖοί
με συλλαβόμενοι ἐν τῷ ἱερῷ
ἐπειρῶντο διαχειρίσασθαι.
26.22 Ἐπικουρίας οὖν τυχὼν τῆς
παρὰ τοῦ θεοῦ, ἄχρι τῆς
ἡμέρας ταύτης ἕστηκα
μαρτυρόμενος μικρῷ τε καὶ
μεγάλῳ, οὐδὲν ἐκτὸς λέγων ὧν
τε οἱ προφῆται ἐλάλησαν
μελλόντων γίνεσθαι καὶ
Μωϋσῆς,
26.23 εἰ παθητὸς ὁ χριστός, εἰ
πρῶτος ἐξ ἀναστάσεως νεκρῶν
φῶς μέλλει καταγγέλλειν τῷ
λαῷ καὶ τοῖς ἔθνεσιν.
Wegen (diesen) Dingen waren die Juden
versuchend, mich im Heiligtum ergriffen,
versuchend, Hand an mich zu legen.
Da mir also Beistand von Gott zuteil wurde,
stehe ich bis zu diesem Tage (da), bezeugend
sowohl Kleinen als auch Großen, indem ich
nichts sage außer dem, was auch die
Propheten und Moses geredet haben, dass
es geschehen werde,
nämlich, dass Christus leiden sollte, dass er
als Erster durch Totenauferstehung Licht
verkünden sollte, sowohl dem Volk als auch
den Nationen.
26.24 Ταῦτα δὲ αὐτοῦ
ἀπολογουμένου, ὁ Φῆστος
μεγάλῃ τῇ φωνῇ ἔφη, Μαίνῃ,
Παῦλε· τὰ πολλά σε γράμματα
εἰς μανίαν περιτρέπει.
Als er nun diese (Dinge) zur Verteidigung
gesagt hatte, sagt Festus mit lauter Stimme:
Du spinnst, Paulus! Die viele Gelehrsamkeit
versetzt dich in Wahnsinn.
26.25 Ὁ δέ, Οὐ μαίνομαι,
φησίν, κράτιστε Φῆστε, ἀλλὰ
ἀληθείας καὶ σωφροσύνης
ῥήματα ἀποφθέγγομαι.
Paulus nun sagte: Ich spinne nicht,
vortrefflichster Festus, sondern Aussprüche
der Wahrheit und der Besonnenheit äußere
ich.
26.26 Επίσταται γὰρ περὶ
τούτων ὁ βασιλεύς, πρὸς ὃν καὶ
παρρησιαζόμενος λαλῶ·
λανθάνειν γὰρ αὐτόν τι τούτων
οὐ πείθομαι οὐδέν· οὐ γὰρ ἐν
γωνίᾳ πεπραγμένον τοῦτο.
26.27 Πιστεύεις, βασιλεῦ
Ἀγρίππα, τοῖς προφήταις; Οἶδα
ὅτι πιστεύεις.
Denn der König weiß um diese (Dinge), zu
welchem ich auch mit Freimütigkeit rede.
Denn ich bin überzeugt, dass ihm nichts
hiervon verborgen ist, denn nicht in einer
Ecke ist dies geschehen.
26.28 Ὁ δὲ Ἀγρίππας πρὸς τὸν
Παῦλον ἔφη, Ἐν ὀλίγῳ με
πείθεις Χριστιανὸν γενέσθαι.
26.29 Ὁ δὲ Παῦλος εἶπεν,
Εὐξαίμην ἂν τῷ θεῷ, καὶ ἐν
ὀλίγῳ καὶ ἐν πολλῷ οὐ μόνον
σε, ἀλλὰ καὶ πάντας τοὺς
ἀκούοντάς μου σήμερον,
γενέσθαι τοιούτους ὁποῖος
κἀγώ εἰμι, παρεκτὸς τῶν
δεσμῶν τούτων.
Agrippa nun sagte zu Paulus: In kurzem
überredest du mich, Christ zu werden.
Glaubst du, König Agrippa, den Propheten?
Ich weiß, dass du glaubst!
Paulus nun sagte: Ich begehre bei Gott, dass
über kurz oder lang nicht allein du, sondern
auch alle, die mich heute hören, solche
würden, wie auch ich bin, ausgenommen
dieser Bande.
26.30 Καὶ ταῦτα εἰπόντος
αὐτοῦ, ἀνέστη ὁ βασιλεὺς καὶ ὁ
ἡγεμών, ἥ τε Βερνίκη, καὶ οἱ
συγκαθήμενοι αὐτοῖς·
Und als er dies sagte, stand der König auf
und der Landpfleger und Bernike und die bei
ihnen Sitzenden.
26.31 καὶ ἀναχωρήσαντες
ἐλάλουν πρὸς ἀλλήλους,
λέγοντες ὅτι Οὐδὲν θανάτου
ἄξιον ἢ δεσμῶν πράσσει ὁ
ἄνθρωπος οὗτος.
Und sich zurückgezogen, waren sie
zueinander redend, sagend: Nichts des
Todes oder Fesseln Würdiges tut dieser
Mensch!
26.32 Αγρίππας δὲ τῷ Φήστῳ
ἔφη, Ἀπολελύσθαι ἐδύνατο ὁ
ἄνθρωπος οὗτος, εἰ μὴ
ἐπεκέκλητο Καίσαρα.
Agrippa nun sagte Festus: Es könnte dieser
Mann freigelassen werden, wenn er sich
nicht auf den Kaiser berufen hätte!
27.1 Ως δὲ ἐκρίθη τοῦ ἀποπλεῖν
ἡμᾶς εἰς τὴν Ἰταλίαν,
παρεδίδουν τόν τε Παῦλον καί
τινας ἑτέρους δεσμώτας
ἑκατοντάρχῃ, ὀνόματι Ἰουλίῳ,
σπείρης Σεβαστῆς.
Als es nun beschlossen war, dass wir nach
Italien absegeln, überlieferten sie den Paulus
und etliche andere Gefangene einem
Hundertschaftsführer mit Namen Julius von
der Kohorte des Augustus.
Von nun an wird die Reise von Paulus nach Rom beschrieben, die am
Ende des Buchs in Rom endet. Der Text ist teilweise schwieriger, da
spezifische Termini aus der Schifffahrt und Geographie gebraucht
wurden, zudem der elaborierte Stil von Lukas, sodass man dies nicht zu
einfach übersetzen kann, aber auch die Überzeugung bekommt, dass der
Autor Augenzeuge war, da sonst die Details und Namen und Orte nicht zu
erklären waren. Zunächst berichtet Lukas von der Reise von Cäsarea bis
Kreta (Verse 1-8). Ως (“als”) ist temporal, substantivierte Infinitiv τοῦ
ἀποπλεῖν (“dass wir absegeln”) ist eine Angabe der Absicht (final). Ein
Hundertschaftsführer ist nach römischer Terminologie ein Centurion
(centum = hundert). Valerius Maximus, Facta et Dicta Memorabilia 9.15.
erwähnt möglicherweise die Kohorte des Augustus: “Eodem praeside rei
publicae in consimili mendacio muliebris temeritas Mediolani repressa
est. si quidem cum se pro Rubria quaedam, perinde ac falso credita esset
incendio perisse, nihil ad se pertinentibus bonis insereret neque ei aut
tractus eius splendidi testes aut cohortis Augustae fauor deesset, propter
inexpugnabilem Caesaris constantiam inrita nefarii propositi abiit”. Da der
Kaiser selber das Oberhaupt der Republik war, wurde eine Frau aus Mailand, die
sich einer ganz ähnlichen Lüge schuldig gemacht hatte, für ihre Unverschämtheit
bestraft. Wenn es stimmt, daß eine solche Frau, die sich als Rubria ausgab und
den Anschein erweckt hatte, sie sei fälschlicherweise bei einer Feuersbrunst ums
Leben gekommen, versuchte, sich als Anwärterin aufs Erbe einzuschleichen, das
ihr gar nicht zustand, so fehlte es ihr weder an glänzenden Zeugen für diesen
Vorgang noch an der Gunst der Kohorte des Augustus; aufgrund der
unbesieglichen Standhaftigkeit des Kaisers musste sie unverrichteter Dinge
bezüglich ihres schändlichen Plans von dannen gehen. Die Kohorte wird in
zahlreichen anderen Fragmenten aus dem zweiten Jahrhundert erwähnt:
“Pridianum cohortis I Augustae praetoriae Lusitanorum equitatae
Arsinoites”. Es handelte sich in dem Beispiel um eine berittene
Prätorianerkohorte zum Schutz des Kaisers und somit um eine
Eliteeinheit. In Israel gibt es eine Inschrift, die die Stationierung dieser
Spezialeinheit belegt: “ […] mil(ites) et equ[i]tes | coh(ortis) I Aug(ustae)
| Canathen(orum) | e(t) T(r)acho(n)it(arum) | fece[runt]” (“die Soldaten
und Reiter der ersten Kohorte des Kaisers Canathenorum et
Trachnonitarum machten dies”.
Adramyttion, von woher das Schiff herkam, liegt im Westen der heutigen
Türkei, etwas nördlich von Izmir, d.h. das Schiff kam grob aus der
Richtung, die nach Rom führt.
27.2 Ἐπιβάντες δὲ πλοίῳ
Ἀδραμυττηνῷ, μέλλοντες πλεῖν
τοὺς κατὰ τὴν Ἀσίαν τόπους,
ἀνήχθημεν, ὄντος σὺν ἡμῖν
Ἀριστάρχου Μακεδόνος
Θεσσαλονικέως.
27.3 Τῇ τε ἑτέρᾳ κατήχθημεν
εἰς Σιδῶνα· φιλανθρώπως τε ὁ
Ἰούλιος τῷ Παύλῳ χρησάμενος
ἐπέτρεψεν πρὸς τοὺς φίλους
πορευθέντα ἐπιμελείας τυχεῖν.
Ein adramytisches Schiff nun bestiegen, das
die Orte um Asien entlang segeln sollte, mit
uns seiend, war Aristarchus, ein Mazedonier
aus Thessalonich.
Sodann landeten wir am anderen (Tag) in
Sidon. Julius erlaubte sodann, Paulus
menschenfreundlich behandelt, ihm, zu den
Freunden gegangen, Pflege zu erhalten.
Das Wort ἐπιμελείας (“Pflege”) ist ein Hapax legomenon. Damit könnte
medizinische Hilfe und Versorgungen für die Reise gemeint sein.
27.4 Κἀκεῖθεν ἀναχθέντες
ὑπεπλεύσαμεν τὴν Κύπρον, διὰ
τὸ τοὺς ἀνέμους εἶναι
ἐναντίους.
Und von dort abgefahren, untersegelten wir
Zypern wegen der gegen uns seienden
Winde.
Sie segelten im Windschatten Zyperns, wie ὑποπλέω (“untersegeln”)
wohl meint, wohl nördlich davon, um die vorherrschenden Gegenwinde
auf offenem Meer zu vermeiden. Andernfalls wäre der direkte Kurs nach
Patara in Lykien über das offene Meer im Südwesten Zyperns gewesen.
27.5 Τό τε πέλαγος τὸ κατὰ τὴν
Κιλικίαν καὶ Παμφυλίαν
διαπλεύσαντες, κατήλθομεν εἰς
Μύρα τῆς Λυκίας.
Die offene See sodann bis nach Kilikien und
Pamphylien durchsegelt, kamen wir hinab
nach Myra in Lykien.
Das Wort πέλαγος bedeutet die “offene See”. Myra liegt nordwestlich
von Zypern, d.h. es geht weiter Richtung Rom.
27.6 Κἀκεῖ εὑρὼν ὁ
ἑκατόνταρχος πλοῖον
Ἀλεξανδρῖνον πλέον εἰς τὴν
Ἰταλίαν, ἐνεβίβασεν ἡμᾶς εἰς
αὐτό.
Und dort brachte der Hundertschaftsführer
ein alexandrinisches, nach Italien segelndes
Schiff gefunden, uns in es hinein.
Myra hatte einen wichtigen Hafen für Kornschiffe aus Ägypten für Rom.
27.7 Ἐν ἱκαναῖς δὲ ἡμέραις
βραδυπλοοῦντες, καὶ μόλις
γενόμενοι κατὰ τὴν Κνίδον, μὴ
προσεῶντος ἡμᾶς τοῦ ἀνέμου,
ὑπεπλεύσαμεν τὴν Κρήτην κατὰ
Σαλμώνην·
Während etlicher Tage nun langsam segelnd
und kaum bis nach Knidos kommend, der
Wind uns nicht heranlassend, untersegelten
wir Kreta bis nach Salmone.
27.8 μόλις τε παραλεγόμενοι
αὐτὴν ἤλθομεν εἰς τόπον τινὰ
καλούμενον Καλοὺς Λιμένας, ᾧ
ἐγγὺς ἦν πόλις Λασαία.
Mit Mühe sodann an ihr dahingefahren,
kamen wir an einen gewissen Ort,
Schönhafen genannt, der nahe der Stadt
Lasea war.
Vers 7 und 8 erscheinen nicht leicht zu verstehen. Ἐν ἱκαναῖς δὲ ἡμέραις
(“während etlicher Tage”) ist eine Zeitangabe, die beschreibt, dass es
eine gewisse Zeit, einige Tage, nicht schnell weiterging, da sie Gegenwind
hatten, obwohl Knidos nicht sehr weit weg ist. “Untersegeln” scheint
wieder zu meinen, dass die Crew im Windschatten von Kreta fuhren. Der
Wind war so stark, dass sie nach Süden nach Kreta auswichen, da sie
nicht direkt nach Knidos konnten.
“Schönhafen” ist an der Südküste von Kreta. Der Hafen besteht aus einer
Bucht, die nach Osten hin offen ist und im Südwesten von zwei kleinen
Inseln geschützt wird.
27.9 Ικανοῦ δὲ χρόνου
διαγενομένου, καὶ ὄντος ἤδη
ἐπισφαλοῦς τοῦ πλοός, διὰ τὸ
καὶ τὴν νηστείαν ἤδη
παρεληλυθέναι, παρῄνει ὁ
Παῦλος
Als etliche Zeit vergangen war, und eine
Schifffahrt schon gefährlich, da das Fasten
bereits abgelaufen war, war Paulus
warnend,
Von hier bis Vers 44 wird der Sturm und das Schiffsunglück beschrieben.
In Schönhafen verbrachte Paulus und die Crew eine geraume Zeit. Aber
obwohl er einen guten Ankerplatz und Schutz vor Nord- und
Nordwestwinden bot, war der Hafen nicht geeignet, um dort zu
überwintern (Vers 12). Mit dem “Fasten” ist das jüdische Fasten am
großen Versöhnungstag gemeint, womit die Zeit des Geschehens
zwischen 5-15 Oktober fiele und Schifffahrten gefährlich waren, wie sich
auch hier im Text bestätigen würde. Das Imperfekt παρῄνει (“er war
warnend”) zeigt, dass Paulus es immer wieder versuchte, jedoch
vergeblich, dass ein Unglück droht.
27.10 λέγων αὐτοῖς, Ἄνδρες,
θεωρῶ ὅτι μετὰ ὕβρεως καὶ
πολλῆς ζημίας, οὐ μόνον τοῦ
φορτίου καὶ τοῦ πλοίου ἀλλὰ
καὶ τῶν ψυχῶν ἡμῶν, μέλλειν
ἔσεσθαι τὸν πλοῦν.
27.11 Ὁ δὲ ἑκατοντάρχης τῷ
κυβερνήτῃ καὶ τῷ ναυκλήρῳ
ἐπείθετο μᾶλλον ἢ τοῖς ὑπὸ τοῦ
Παύλου λεγομένοις.
27.12 Ἀνευθέτου δὲ τοῦ
λιμένος ὑπάρχοντος πρὸς
παραχειμασίαν, οἱ πλείους
ἔθεντο βουλὴν ἀναχθῆναι
κἀκεῖθεν, εἴ πως δύναιντο
καταντήσαντες εἰς Φοίνικα
παραχειμάσαι, λιμένα τῆς
Κρήτης βλέποντα κατὰ λίβα καὶ
κατὰ χῶρον.
ihnen sagend: Männer, ich sehe, dass mit
Schaden und viel Verlust nicht nur für die
Fracht und das Schiff, sondern auch für
unsere Leben die Schiffsreise sein wird.
Paulus kann eine prophetische Aussage machen, die sich später als wahr
herausstellen wird. Mit λέγων (“sagend”) wird der Inhalt der Warnung
eingeleitet.
Der Hundertschaftsführer nun war mehr
vom Steuermann und dem Kapitän als den
von Paulus gesagten (Dingen) überzeugt
werdend.
Da nun der Hafen ungeeignet war zur
Überwinterung, fassten die meisten einen
Plan, von dort abzufahren, ob sie vielleicht,
nach Phönix hingekommen, überwintern
könnten, einem nach Südwesten und nach
Nordwesten blickenden Hafen von Kreta.
Das Imperfekt ἐπείθετο (“er war überzeugt werdend”) zeigt, dass sich der
Hundertschaftsführer dauernd weigerte, sich von Paulus überzeugen zu
lassen, wodurch er das Unglück heraufbeschwor.
27.13 Ὑποπνεύσαντος δὲ
νότου, δόξαντες τῆς προθέσεως
κεκρατηκέναι, ἄραντες ἆσσον
παρελέγοντο τὴν Κρήτην.
Da nun leicht Südwind zu wehen anfing,
meinten sie, den Vorsatz festhalten zu
können. (Den Anker) gelichtet, waren sie
recht nahe vorbei an Kreta fahrend.
Mit dem Wind aus dem Süden wäre es möglich, den Hafen im Westen
anzusteuern, jedoch würde es so kommen, wie Paulus prophezeite. Der
Komparativ ἆσσον (“näher”) erscheint als Elativ, d.h. (“recht nahe”).
27.14 Μετ᾽ οὐ πολὺ δὲ ἔβαλεν
κατ᾽ αὐτῆς ἄνεμος τυφωνικός, ὁ
καλούμενος Εὐροκλύδων·
Nicht lange danach nun wirbelte von ihr ein
Orkan herab, der Euroklydon genannt
wurde.
Der Begriff Euroklydon beschreibt einen stürmischen Wind, der häufig
mit Regenfällen und Gewittern einhergeht und Schifffahrt unmöglich
machte. Die Lesart von Nestle-Aland εὐρακύλων ist ein offensichtlicher
Kopierfehler eines Schreibers, der das Wort nicht kannte, da die Wurzel
εὐρος (“Südostwind”) ist und κλύδων (“Welle”), sodass der Kopist
durcheinanderkam. Die Überlieferung und die griechische Literatur
(Athanasius, Chrysostomus, Maximus Confessor, Theophylact,
Der Mehrheitsbeschluss lautete, nach Phönix zu fahren, um dort zu
überwintern, da dieser Hafen sicherer erschien und nicht weit entfernt
lag.
Constantinus Manasses, Neophytus Inclusus, Gregorius II etc.) kennen die
Lesart von Nestle-Aland nicht. Mit κατ᾽ αὐτῆς (“von ihr”) ist die Insel
Kreta vom Satz davor gemeint.
Von dem Orkan von Kreta wurde das Schiff manövrierunfähig, sodass die
Crew die Steuerung aufgeben musste.
27.15 συναρπασθέντος δὲ τοῦ
πλοίου, καὶ μὴ δυναμένου
ἀντοφθαλμεῖν τῷ ἀνέμῳ,
ἐπιδόντες ἐφερόμεθα.
Da nun das Schiff mitgerissen wurde und
dem Wind nicht standhalten konnte, waren
wir, es aufgegeben, uns treiben lassend.
27.16 Νησίον δέ τι
ὑποδραμόντες καλούμενον
Κλαύδην μόλις ἰσχύσαμεν
περικρατεῖς γενέσθαι τῆς
σκάφης·
Als wir nun unter einer bestimmten
Inselchen, Klauda genannt, liefen,
vermochten wir kaum des Beibootes
mächtig zu werden,
Ein Beiboot war meist hinten am Schiff befestigt und hatte Dinge zur
Versorgung bzw. diente im Notfall der Rettung. Da wohl Wasser
eingedrungen war und durch den Sturm und die Wellen es nicht mehr zu
kontrollieren war, zogen sie es an Bord.
27.17 ἣν ἄραντες, βοηθείαις
ἐχρῶντο, ὑποζωννύντες τὸ
πλοῖον· φοβούμενοί τε μὴ εἰς
τὴν Σύρτην ἐκπέσωσιν,
χαλάσαντες τὸ σκεῦος, οὕτως
ἐφέροντο.
27.18 Σφοδρῶς δὲ
χειμαζομένων ἡμῶν, τῇ ἑξῆς
ἐκβολὴν ἐποιοῦντο·
das hochgezogen, sie sich der Hilfsmittel
bedienend waren, das Schiff untergürtend.
Sodann fürchtend, in die Untiefe verschlagen
zu werden, waren sie, das Gerät abgelassen,
so dahintreibend.
Das Pronomen ἣν (“das”) bezieht sich auf das Beiboot, das gesichert
werden sollte. Mit Tauen wurde nun das Schiff selbst stabilisiert, damit es
nicht auseinanderbrechen könnte. Dann wurden offenbar Anker
(σκεῦος?) abgelassen, um das Schiff davon abzubringen, auf Grund zu
laufen, wenn es auf Sandbänke bzw. Untiefen treffen würde.
Da wir nun gewaltig umhergetrieben
wurden, waren sie des folgenden Tages
einen Abwurf machend.
Dann warf die Crew Dinge von Bord ins Meer, um dessen Gewicht zu
reduzieren.
27.19 καὶ τῇ τρίτῃ αὐτόχειρες
τὴν σκευὴν τοῦ πλοίου
ἐρρίψαμεν.
Und am dritten Tage warfen wir eigenhändig
das Schiffsgerät fort.
Da dies offenbar nicht ausreichend war, mussten sie sich sogar vom
Schiffsgerät trennen., um ihr Leben zu retten.
27.20 Μήτε δὲ ἡλίου μήτε
ἄστρων ἐπιφαινόντων ἐπὶ
πλείονας ἡμέρας, χειμῶνός τε
οὐκ ὀλίγου ἐπικειμένου, λοιπὸν
Da nun weder Sonne noch Sterne über
mehrerer Tage erschienen, sodann kein
geringer Sturm andrängte, war schließlich
Da der Sturm noch zunahm und kein Licht mehr vorhanden war, da die
Sonne und Sterne verdunkelt waren, war keine Hoffnung auf Rettung
mehr bei der Crew.
περιῃρεῖτο πᾶσα ἐλπὶς τοῦ
σῴζεσθαι ἡμᾶς.
alle Hoffnung unseres gerettet Werdens
schwindend.
27.21 Πολλῆς δὲ ἀσιτίας
ὑπαρχούσης, τότε σταθεὶς ὁ
Παῦλος ἐν μέσῳ αὐτῶν εἶπεν,
Ἔδει μέν, ὦ ἄνδρες,
πειθαρχήσαντάς μοι μὴ
ἀνάγεσθαι ἀπὸ τῆς Κρήτης,
κερδῆσαί τε τὴν ὕβριν ταύτην
καὶ τὴν ζημίαν.
27.22 Καὶ τὰ νῦν παραινῶ ὑμᾶς
εὐθυμεῖν· ἀποβολὴ γὰρ ψυχῆς
οὐδεμία ἔσται ἐξ ὑμῶν, πλὴν
τοῦ πλοίου.
Als nun lange Abstinenz herrschte, sagte
Paulus, sich in ihre Mitte gestellt: Es wäre
zwar nötig gewesen, Männer, mir gehorcht
zu haben, nicht von Kreta abzufahren, und
sodann diesen Schaden und Verlust zu
erleiden.
Die Crew hatte lange nichts mehr gegessen, ggf. aufgrund von Angst,
Dunkelheit, Übelkeit oder anderen Gründen. In höchster Not spricht
Paulus zu den übrigen Mitfahrern.
Doch jetzt ermahne ich euch, guten Mutes
zu sein, denn keiner von euch wird (das)
Leben verlieren, nur das Schiff.
27.23 Παρέστη γάρ μοι ταύτῃ
τῇ νυκτὶ ἄγγελος τοῦ θεοῦ, οὗ
εἰμι, ᾧ καὶ λατρεύω,
27.24 λέγων, Μὴ φοβοῦ,
Παῦλε· Καίσαρί σε δεῖ
παραστῆναι· καὶ ἰδού,
κεχάρισταί σοι ὁ θεὸς πάντας
τοὺς πλέοντας μετὰ σοῦ.
Bei mir stand nämlich in dieser Nacht ein
Engel des Gottes, dessen ich bin, dem ich
auch diene,
sagend: Fürchte dich nicht (länger), Paulus!
Du musst vor den Kaiser treten, und siehe:
Es hat dir Gott all die vielen mit dir
Segelnden geschenkt!
Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der
Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1:
„καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit
kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das
Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird. Der Grund für den
Mut, wird mit γὰρ (“denn”) eingeleitet.
Paulus erklärt nun mittels γάρ (“nämlich”), wieso er darauf kommt, dass
außer dem Schiff kein Schaden entstehen würde. Der Relativsatz οὗ εἰμι
(“dessen ich bin”) beschreibt, dass Paulus ein Eigentum Gottes ist.
Der Engel Gottes weihte Paulus in die Pläne Gottes ein, in Rom zu
erscheinen, sodass es klar ist, dass er und mit ihm die Crew gerettet
werden würde. Der verneinte Imperativ Präsens zeigt, dass Paulus Angst
hatte, aber diese nun zu Ende sein sollte.
27.25 Διὸ εὐθυμεῖτε ἄνδρες·
πιστεύω γὰρ τῷ θεῷ ὅτι οὕτως
ἔσται καθ᾽ ὃν τρόπον λελάληταί
μοι.
Deshalb seid guten Muts, Männer! Denn ich
vertraue Gott, dass es so, nach der Art sein
wird, (wie) zu mir geredet worden ist.
Paulus wiederholt den Aufruf, Mut zu fassen, da es so kommen muss, wie
Gott es gesagt hatte.
27.26 Εἰς νῆσον δέ τινα δεῖ
ἡμᾶς ἐκπεσεῖν.
Auf eine bestimmte Insel nun müssen wir
auflaufen.
Im nautischen Sinn bedeutet ἐκπίπτω auf Grund laufen, stranden,
auflaufen.
27.27 Ὡς δὲ
τεσσαρεσκαιδεκάτη νὺξ
ἐγένετο, διαφερομένων ἡμῶν
ἐν τῷ Ἀδρίᾳ, κατὰ μέσον τῆς
νυκτὸς ὑπενόουν οἱ ναῦται
προσάγειν τινὰ αὐτοῖς χώραν·
27.28 καὶ βολίσαντες εὗρον
ὀργυιὰς εἴκοσι· βραχὺ δὲ
διαστήσαντες, καὶ πάλιν
βολίσαντες, εὗρον ὀργυιὰς
δεκαπέντε·
Als nun die vierzehnte Nacht kam, als wir in
dem Adriatischen Meer umhertrieben,
waren gegen Mitternacht die Matrosen
meinend, dass sich ihnen irgendein Land
nähert.
Der Ausdruck διαφερομένων ἡμῶν (“als wir umhertrieben”) ist ein
Genitivus absolutus, da das Subjekt von Nebensatz- (“Nacht”) zu
Hauptsatz (“wir”) wechselt.
Und das Senkblei ausgeworfen, fanden sie
zwanzig Faden. Nachdem sie aber ein wenig
weiter gefahren waren und das Senkblei
wiederum ausgeworfen hatten, fanden sie
fünfzehn Faden.
Um zu prüfen, ob man an Land käme, wurde ein an einer Schnur
befestigtes Blei ins Meer geworfen, das zunächst noch wohl ca. 37 Meter
Tiefe anzeigte. Danach zeigte es 27 Meter an, sodass klar wurde, dass das
Wasser seichter wurde.
27.29 φοβούμενοί τε μήπως εἰς
τραχεῖς τόπους ἐκπέσωμεν, ἐκ
πρύμνης ῥίψαντες ἀγκύρας
τέσσαρας, ηὔχοντο ἡμέραν
γενέσθαι.
Sodann fürchtend, dass wir irgendwo auf
felsige Stellen auflaufen würden, waren sie,
vom Heck vier Anker ausgeworfen,
wünschend, dass es Tag werde.
Im Dunkeln konnte man nicht sehen, ob man gegen Felsen käme, sodass
die Matrosen sich wünschten, dass es Tag wäre und sie sehen könnten,
sodass sie das Boot lieber mit Ankern sichern wollten. Das Wort ηὔχοντο
kann “sie waren wünschend” bzw. “sie waren betend” bedeuten.
27.30 Τῶν δὲ ναυτῶν
ζητούντων φυγεῖν ἐκ τοῦ
πλοίου, καὶ χαλασάντων τὴν
σκάφην εἰς τὴν θάλασσαν,
προφάσει ὡς ἐκ πρῴρας
μελλόντων ἀγκύρας ἐκτείνειν,
Als nun die Matrosen aus dem Schiff zu
fliehen suchten und das Beiboot unter dem
Vorwand, als wollten sie vom Vorderteil
Anker auswerfen, in das Meer hinabließen,
Die Matrosen erkannten die Gefahr und wollten über das Rettungsboot
fliehen, und taten so, als ob sie die Anker auswerfen. Jedoch erkannte
Paulus deren Absicht.
27.31 εἶπεν ὁ Παῦλος τῷ
ἑκατοντάρχῃ καὶ τοῖς
στρατιώταις, Ἐὰν μὴ οὗτοι
sagte Paulus dem Hundertschaftsführer und
den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff
bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden.
Während der Flucht, die Paulus bemerkte, spricht er den Vorfall an. Gott
hatte Paulus zugesagt, dass alle im Schiff gerettet werden, sodass er die
Aktion verhindern konnte.
μείνωσιν ἐν τῷ πλοίῳ, ὑμεῖς
σωθῆναι οὐ δύνασθε.
27.32 Τότε οἱ στρατιῶται
ἀπέκοψαν τὰ σχοινία τῆς
σκάφης, καὶ εἴασαν αὐτὴν
ἐκπεσεῖν.
27.33 Ἄχρι δὲ οὗ ἤμελλεν
ἡμέρα γίνεσθαι, παρεκάλει ὁ
Παῦλος ἅπαντας μεταλαβεῖν
τροφῆς, λέγων,
Τεσσαρεσκαιδεκάτην σήμερον
ἡμέραν προσδοκῶντες ἄσιτοι
διατελεῖτε, μηδὲν
προσλαβόμενοι.
Dann hieben die Soldaten die Taue des
Beibootes ab und ließen es hinausfallen.
Die Taue des Rettungsbootes wurden abgeschnitten und so fielen diese
ins Meer, sodass nun kein Entkommen mehr möglich war.
Bis es nun Tag werden wollte, ermahnte
Paulus allesamt, Speise zu nehmen, sagend:
Den vierzehnten Tage heute abwartend,
haltet ihr nüchtern durch, nichts zu euch
genommen.
In der Hoffnung auf baldige Rettung ordnete Paulus an, dass alle wieder
essen sollten, sodann wurde der Rest der Fracht ins Meer versenkt, um
das Boot leichter zu machen. Bis dahin hatte sie wohl kaum oder gar
nichts essen können.
27.34 Διὸ παρακαλῶ ὑμᾶς
προσλαβεῖν τροφῆς· τοῦτο γὰρ
πρὸς τῆς ὑμετέρας σωτηρίας
ὑπάρχει· οὐδενὸς γὰρ ὑμῶν
θρὶξ ἐκ τῆς κεφαλῆς πεσεῖται.
Darum ermuntere ich euch, Speise zu euch
zu nehmen, denn dies trägt zu eurer
Bewahrung bei. Denn keinem von euch wird
ein Haar vom Kopf fallen.
Paulus ordnet nun an, dass sie Essen zu sich nehmen sollte, da sie so
bewahrt würden, da Paulus wusste, dass sie alle überleben würden.
27.35 Εἰπὼν δὲ ταῦτα, καὶ
λαβὼν ἄρτον, εὐχαρίστησεν τῷ
θεῷ ἐνώπιον πάντων· καὶ
κλάσας ἤρξατο ἐσθίειν.
27.36 Εὔθυμοι δὲ γενόμενοι
πάντες καὶ αὐτοὶ προσελάβοντο
τροφῆς.
Diese (Dinge) nun gesagt und Brot
genommen, dankte er Gott vor allen. Und es
gebrochen, begann er zu essen.
Es wurden nun alle guten Muts, und sie
nahmen selbst Nahrung zu sich.
27.37 Ἦμεν δὲ ἐν τῷ πλοίῳ αἱ
πᾶσαι ψυχαί, διακόσιαι
ἑβδομήκοντα ἕξ.
Wir waren nun in dem Schiff, alle Seelen,
zweihundert sechsundsiebzig.
Die Passagierzahl ist vergleichsweise gering, da es auch vergleichbare
Berichte bei Flavius Josephus mit 600 Personen gab.
27.38 Κορεσθέντες δὲ τῆς
τροφῆς ἐκούφιζον τὸ πλοῖον,
ἐκβαλλόμενοι τὸν σῖτον εἰς τὴν
θάλασσαν.
Mit Nahrung nun gesättigt, waren sie das
Boot erleichternd, Getreide ins Meer
werfend.
Sie versuchten wieder, das Boot zu erleichtern, um besser an Land zu
kommen.
27.39 Ὅτε δὲ ἡμέρα ἐγένετο,
τὴν γῆν οὐκ ἐπεγίνωσκον·
κόλπον δέ τινα κατενόουν
ἔχοντα αἰγιαλόν, εἰς ὃν
ἐβουλεύσαντο, εἰ δυνατόν,
ἐξῶσαι τὸ πλοῖον.
27.40 Καὶ τὰς ἀγκύρας
περιελόντες εἴων εἰς τὴν
θάλασσαν, ἅμα ἀνέντες τὰς
ζευκτηρίας τῶν πηδαλίων· καὶ
ἐπάραντες τὸν ἀρτέμονα τῇ
πνεούσῃ κατεῖχον εἰς τὸν
αἰγιαλόν.
Als es nun Tag wurde, erkannten sie die
Küste nicht, sie waren aber eine bestimmte,
einen Strand habende Bucht entdeckend,
auf den sie beschlossen, wenn möglich, das
Schiff auflaufen zu lassen.
Nach Sonnenaufgang versuchten sie die Landung. MIt τὴν γῆν (“die
Erde/das Land”) ist die Küste gemeint.
Und die Anker abgeschnitten, (sie) ins Meer
lassend, zugleich die Bande der Steuerruder
gelöst und das Vorsegel in den Wind
hochgezogen, hielten sie auf den Strand zu.
Mit einigen Vorkehrungen schafften die Matrosen es, das Schiff an Land
zu bringen. Das Steuer war festgebunden und wird nun gelöst, damit es
zur Steuerung geeignet war, um an den anvisierten Ort zu kommen.
27.41 Περιπεσόντες δὲ εἰς
τόπον διθάλασσον ἐπώκειλαν
τὴν ναῦν· καὶ ἡ μὲν πρῷρα
ἐρείσασα ἔμεινεν ἀσάλευτος, ἡ
δὲ πρύμνα ἐλύετο ὑπὸ τῆς βίας
τῶν κυμάτων.
27.42 Τῶν δὲ στρατιωτῶν
βουλὴ ἐγένετο ἵνα τοὺς
Auf eine Untiefe nun im Meer geraten,
ließen sie das Schiff festfahren, und der Bug
zwar, sich hineingebohrt, blieb unbeweglich,
das Heck aber (begann) unter der Gewalt der
Wellen zu brechen.
Wie Paulus es gesagt hatte, wurde bei der Landung das Schiff zerstört.
Wie dies ablief, beschreibt Lukas hier, da das Schiff vorne festfuhr und
hinten durch den Wellengang abriss. Das Imperfekt ἐλύετο (“es (begann)
abzubrechen”) beschreibt einen Prozess bzw. dessen Beginn, da es sicher
länger dauerte, bis das Bott auseinanderbrach.
Von den Soldaten kam nun ein Plan, dass sie
die Gefangenen töteten, damit nicht einer
weggeschwommen entfliehe.
Wären die Gefangenen getötet worden, hätte dies auch Paulus betroffen.
δεσμώτας ἀποκτείνωσιν, μή τις
ἐκκολυμβήσας διαφύγῃ.
27.43 Ὁ δὲ ἑκατόνταρχος,
βουλόμενος διασῶσαι τὸν
Παῦλον, ἐκώλυσεν αὐτοὺς τοῦ
βουλήματος, ἐκέλευσέν τε τοὺς
δυναμένους κολυμβᾷν
ἀπορρίψαντας πρώτους ἐπὶ τὴν
γῆν ἐξιέναι·
Der nun Paulus retten wollende
Hundertschaftsführer hinderte sie an ihrem
Vorhaben, befahl sodann, dass die, die
schwimmen konnten, sich als erste,
hinuntergesprungen, an Land begeben,
Da Gott aber Paulus nach Rom senden wollte, kam der Kommandeur auf
die Idee, es solle jeder fliehen können, also auch Paulus.
27.44 καὶ τοὺς λοιπούς, οὓς μὲν
ἐπὶ σανίσιν, οὓς δὲ ἐπί τινων
τῶν ἀπὸ τοῦ πλοίου. Καὶ οὕτως
ἐγένετο πάντας διασωθῆναι ἐπὶ
τὴν γῆν.
und die übrigen, die einen auf Brettern, die
anderen auf bestimmten (Dingen) vom
Schiff. Und so geschah es, dass alle ans Land
gerettet wurden.
Die Nichtschwimmer sollten an Brettern an Land kommen.
28.1 Καὶ διασωθέντες, τότε
ἐπέγνωσαν ὅτι Μελίτη ἡ νῆσος
καλεῖται.
28.2 Οἱ δὲ βάρβαροι παρεῖχον
οὐ τὴν τυχοῦσαν φιλανθρωπίαν
ἡμῖν· ἀνάψαντες γὰρ πυράν,
προσελάβοντο πάντας ἡμᾶς,
διὰ τὸν ὑετὸν τὸν ἐφεστῶτα,
καὶ διὰ τὸ ψῦχος.
Und hindurchgerettet, erfuhren wir dann,
dass die Insel Melite genannt wird.
Das letzte Kapitel handelt am Anfang bis Vers 9 von den Begebenheiten
auf der Insel Melite. Mit ὅτι (“dass”) leitet Lukas den Inhalt ein, was das
Missionsteam erfuhr.
Mit βάρβαροι (“Barbaren”) meint Lukas die Ureinwohner der Insel. Um
die große Freundlichkeit dort zu beschreiben, gebraucht Lukas das
Stilmittel der Litotes (“eine nicht geringe Menschenfreundlichkeit”),
indem das Gegenteil verneint wird, d.h. sie waren dort sehr
menschenfreundlich. Mit πάντας (“alle”) wird deutlich, dass dabei die
ganze Besatzung, also Gefangene, Passagiere und die Crew gemeint sind.
Der Grund für das Feuer wird mit διὰ (“wegen”) eingeleitet: Die Nässe
und die Kälte.
Der Nebensatz wird als Genitivus absolutus gebildet, da das Subjekt im
Hauptsatz wechselt (von “Paulus” zu “Natter”). Dies zeigt sich hier nun.
Das Wort φρύγανον (“Reisig”) beschreibt Feuerholz, trockenes Gestrüpp,
Büsche, womit Feuer angezündet werden konnte. Wie in Markus 16
Die Barbaren nun erwiesen uns eine nicht
geringe Menschenfreundlichkeit, denn ein
Feuer angezündet, nahmen sie uns alle zu
sich wegen des eingetretenen Regens und
wegen der Kälte.
28.3 Συστρέψαντος δὲ τοῦ
Als nun Paulus eine Menge Reisig
Παύλου φρυγάνων πλῆθος, καὶ zusammenraffte und auf das Feuer auflegte,
ἐπιθέντος ἐπὶ τὴν πυράν, ἔχιδνα biss sich eine wegen der Wärme
ἐκ τῆς θέρμης διεξελθοῦσα
καθῆψεν τῆς χειρὸς αὐτοῦ.
herausgekommene Natter sich an seiner
Hand fest.
28.4 Ὡς δὲ εἶδον οἱ βάρβαροι
κρεμάμενον τὸ θηρίον ἐκ τῆς
χειρὸς αὐτοῦ, ἔλεγον πρὸς
ἀλλήλους, Πάντως φονεύς ἐστιν
ὁ ἄνθρωπος οὗτος, ὃν
διασωθέντα ἐκ τῆς θαλάσσης ἡ
Δίκη ζῇν οὐκ εἴασεν.
Als nun die Barbaren das Tier an seiner Hand
hängen sahen, (begannen) sie zueinander zu
sagen: Auf jeden Fall ist dieser Mensch ein
Mörder, den die ihn aus dem Meer
hindurchgerettete Dike nicht leben lässt.
28.5 Ὁ μὲν οὖν, ἀποτινάξας τὸ
θηρίον εἰς τὸ πῦρ, ἔπαθεν
οὐδὲν κακόν.
Er zwar also, das Tier ins Feuer
abgeschüttelt, erlitt nichts Böses.
28.6 Οἱ δὲ προσεδόκων αὐτὸν
μέλλειν πίμπρασθαι ἢ
καταπίπτειν ἄφνω νεκρόν· ἐπὶ
πολὺ δὲ αὐτῶν προσδοκώντων,
καὶ θεωρούντων μηδὲν ἄτοπον
εἰς αὐτὸν γινόμενον,
μεταβαλλόμενοι ἔλεγον θεὸν
αὐτὸν εἶναι.
Sie aber waren erwartend, er würde
anschwellen oder plötzlich tot umfallen. Als
sie aber lange abwarteten und sahen, dass
nichts Ungewöhnliches an ihm geschah, (die
Meinung) geändert, waren sie sagend, dass
er ein Gott sei.
angekündigt, würden auch Schlangen der Verkündigung nicht schaden
können. Die Schlange war wohl im Reisig, da sie da herauskommt, wohl
hatte sie Paulus übersehen.
Das Prädikat εἶδον (“sie sahen”) nimmt einen doppelten Akkusativ an
(“Tier” und “hängen”), das nach dem Muster “A sieht B C tun”. Das
Imperfekt ἔλεγον (“sie begannen zu sagen”) zeigt das Einsetzen eines
Gesprächs an. In typisch heidnischer Weise meinen die Inselbewohner,
dass Paulus ein Mörder sei, weil ihn nun die Rache eines ihrer Götter Dike
treffen würde. Πάντως (“auf jeden Fall”) räumt Zweifel aus und betont
die Sicherheit der Aussage, die doch völlig falsch ist. Δίκη (“Dike”) kann
auch “Gerechtigkeit” bedeuten, d.h. entweder ist der Ausdruck für eine
Göttin oder eine Personifikation der Gerechtigkeit, es erscheint aber
naheliegender eine Göttin anzunehmen, da es fraglich ist, ob die
Bewohner in der Situation sprachliche Mittel wie eine Personifikation der
Gerechtigkeit anwenden.
Ὁ μὲν (“er zwar”) in diesem Vers und ὁἱ δὲ (“sie aber”) im nächsten
kontrastiert Paulus und die Bewohner: Einerseits erlitt Paulus nichts
Böses, andererseits erwarteten die Zuseher, dass dies passieren würde.
Da die Schlange in der Hand festgebissen war, erwartete man sicher,
Schmerz, Schreie, Bewusstlosigkeit etc. Aber Paulus konnte sich der
Schlange ohne Probleme entledigen.
Das Imperfekt προσεδόκων (“sie waren erwartend”) zeigt, dass die
Bewohner der Insel eine Zeit zusahen, was mit Paulus passieren würde.
Nach langer Zeit, in der etwas passieren müsste, kamen sie zur
Erkenntnis, dass Paulus kein Mörder, sondern ein Gott sei. Am Imperfekt
ἔλεγον (“sie waren sagend”), der das Einsetzen einer anhaltenden neuen
Sicht beschreibt, setzt ein AcI an, der den Akkusativ αὐτὸν (“er”) als
Subjekt und θεὸν (“Gott”) als Prädikativ aufweist. Obwohl mit αὐτῶν
προσδοκώντων, καὶ θεωρούντων (“als sie abwarteten und sahen”) ein
Genitivus absolutus verwendet wird, ändert das Subjekt nicht, sodass
anzunehmen ist, Lukas will Haupt- und Nebensatz stärker voneinander
abheben, da mit ἔλεγον (“sie waren sagend”) ein neuer Impuls gesetzt
wird.
28.7 Ἐν δὲ τοῖς περὶ τὸν τόπον
ἐκεῖνον ὑπῆρχεν χωρία τῷ
πρώτῳ τῆς νήσου, ὀνόματι
Ποπλίῳ, ὃς ἀναδεξάμενος ἡμᾶς
τρεῖς ἡμέρας φιλοφρόνως
ἐξένισεν.
In den (Gebieten) um jenen Ort nun
gehörten dem Ersten der Insel mit Namen
Puplius Ländereien, der, uns aufgenommen,
drei Tage freundlich beherbergte.
Mit τῷ πρώτῳ („dem Ersten“) kann der von den Römern eingesetzte
Prokurator oder der anerkannteste Bürger von Melite gemeint sein,
zumindest ist dessen Name „Puplius“ römisch. Mit ἡμᾶς („uns“) kann
kaum die gesamte Besetzung von 276 Passagieren gemeint sein, sodass
es zumindest die Personen um Paulus bedeuten müsste, außer Puplius
handelt als römischer Verwalter und weniger aus privaten gutgemeinten
Motiven.
28.8 Ἐγένετο δὲ τὸν πατέρα τοῦ
Ποπλίου πυρετοῖς καὶ
δυσεντερίᾳ συνεχόμενον
κατακεῖσθαι· πρὸς ὃν ὁ Παῦλος
εἰσελθών, καὶ προσευξάμενος,
ἐπιθεὶς τὰς χεῖρας αὐτῷ, ἰάσατο
αὐτόν.
Es geschah nun, dass der Vater des Puplius
von Fiebern und Durchfall bedrängt
darniederlag. Paulus, zu ihm hineingegangen
und gebetet, ihm die Hände aufgelegt, heilte
ihn.
Die Symptome deuten auf einen viralen Infekt hin, den der Vater des
Puplius hatte.
28.9 Τούτου οὖν γενομένου,
καὶ οἱ λοιποὶ οἱ ἔχοντες
ἀσθενείας ἐν τῇ νήσῳ
προσήρχοντο καὶ
ἐθεραπεύοντο·
Als dies also geschah, kamen auch die
übrigen, die auf der Insel Krankheiten
hatten, hinzu, und sie waren geheilt
werdend.
28.10 οἳ καὶ πολλαῖς τιμαῖς
ἐτίμησαν ἡμᾶς, καὶ
ἀναγομένοις ἐπέθεντο τὰ πρὸς
τὴν χρείαν.
Die erwiesen uns auch viele Ehren, und sie
gaben uns, abfahrend, die (Dinge) für den
Bedarf mit.
Lukas bedient sich eines Genitivus absolutus im ersten Nebensatz, da das
Subjekt von τούτο („dies“) zu οἱ λοιποὶ („die übrigen“) wechselt. Das
Wunder der Heilung muss sich schnell herumgesprochen haben, sodass
auch alle anderen Kranken zu Paulus kamen und geheilt wurden. Das
Imperfekt ἐθεραπεύοντο („sie waren geheilt werdend“) zeigt, dass es
eine anhaltende Angelegenheit war, während der Paulus die Kranken
heilte (Iterativ, d.h. Paulus heilte immer wieder), d.h. einige Zeit verging.
Von hier bis Vers 16 wird die Weiterreise nach Rom beschrieben. Mit
οἳ („die“) bezieht sich auf die im Vers davor genannten Geheilten. Mit
„Ehren“ ist in der Apostelgeschichte oft auch eine finanzielle
Unterstützung gemeint (4.34; 5.2f), womit die Fürsorge Gottes zum
Ausdruck kommt. Das Partizip Präsens ἀναγομένοις („abfahrend“ bzw.
„wenn wir abfahren würden“) steht für das seltene Futur, da dies erst
drei Monate später stattfinden würde. Nestle-Aland druckt den
Kopierfehler τὰς χρείας („die Bedarfe“) statt τὴν χρείαν („den Bedarf“)
ab.
28.11 Μετὰ δὲ τρεῖς μῆνας
ἤχθημεν ἐν πλοίῳ
παρακεχειμακότι ἐν τῇ νήσῳ,
Ἀλεξανδρίνῳ, παρασήμῳ
Διοσκούροις.
Nach drei Monaten nun fuhren wir in einem
Schiff ab, das auf der Insel überwintert
hatte, einem alexandrinischen, mit dem
Wappen der Dioskuren.
Die Zeitangabe legt eine frühe Abfahrt bereits Anfang Februar nahe.
Lukas gebraucht mit παράσημος („Emblem, Wappen, Abzeichen,
Kennzeichen, Gallionsfigur“) ein spezielles Wort, das bei Schiffen
Verwendung findet: Vgl. Plutarchus, Septem sapientium convivium,
162.A, 10: „οὐ μὴν ἀλλ’ ἑαυτὸν ὁ Γόργος ἔφη πυθόμενον τοῦ
τε ναυκλήρου τοὔνομα καὶ τοῦ κυβερνήτου καὶ τῆς νεὼς τὸ παράσημον
ἐκπέμψαι πλοῖα καὶ στρατιώτας ἐπὶ τὰς κατάρσεις παραφυλάξοντας“. „
Gorgus sagte weiter, er habe den Namen des Kapitäns und des Lotsen
sowie das Wappen des Schiffes in Erfahrung gebracht und Boote und
Soldaten zu den Landungsplätzen geschickt, um sie streng zu bewachen“.
Dioskuren („Söhne des Zeus“) sind Castor und Pollux, die wie heute im
Heidentum als Schutzpatrone angerufen und verehrt wurden.
28.12 Καὶ καταχθέντες εἰς
Συρακούσας ἐπεμείναμεν
ἡμέρας τρεῖς·
Und nach Syrakus eingelaufen, verblieben
wir drei Tage.
Syrakus liegt im heutigen Sizilien. Dort warteten sie wohl wegen der in
der Jahreszeit schlechten Wetterlage.
28.13 ὅθεν περιελθόντες
κατηντήσαμεν εἰς Ῥήγιον, καὶ
μετὰ μίαν ἡμέραν
ἐπιγενομένου νότου,
δευτεραῖοι ἤλθομεν εἰς
Ποτιόλους·
Von wo wir, entlanggesegelt, nach Rhegion
gelangten. Und da nach einem Tag Südwind
aufkam, kamen wir, zwei Tage gereist, nach
Puteoli,
Mit ὅθεν („woher, von wo“) bezieht sich auf Syrakus. Rhegion liegt im
heutigen Kalabrien und ist der nächste Hafen, der in Italien lieg. Puteoli
(„kleiner Brunnen“), das heute als Pozzuoli bekannt ist, war eine
Hafenstadt an der Nordseite des Golfs von Neapel, etwa 8 km westlich
von Neapel. Damit kommt Paulus immer näher nach Richtung Rom und
da der Wind günstig aus Süden kam, bereits einen Tag früher. Mit
περιελθόντες („umfahrend, entlangfahrend“) beschreibt, dass die
Seereise an der Küste Siziliens entlang nach Norden in Richtung Italien
verlief, entlang der Küste. Das Wort δευτεραῖοι im Plural, d.h. auf die
Reisegruppe bezogen, ist ein nicht wörtlich übersetzbares Idiom („zwei
Tage Männer/Gereiste“). Vgl. Herodotus, Historiae, 4.113, 11:
„τῇ δὲ δευτεραίῃ ἦλθε ἐς τὸ χωρίον αὐτός τε οὗτος καὶ ἕτερον ἦγε,καὶ τὴ
ν Ἀμαζόνα εὗρε δευτέρην αὐτὴν ὑπομένουσαν“. „Am folgenden Tag kam
er selbst an die Stelle“. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler
περιελόντες („abwerfen“) ab, der nicht nur kein Teil des Konsenses,
28.14 οὗ εὑρόντες ἀδελφούς,
παρεκλήθημεν ἐπ᾽ αὐτοῖς
ἐπιμεῖναι ἡμέρας ἑπτά· καὶ
οὕτως εἰς τὴν Ῥώμην ἤλθομεν.
wo wir, Brüder gefunden, gebeten wurden,
bei ihnen sieben Tage zu verbleiben. Und so
kamen wir nach Rom.
28.15 Κἀκεῖθεν οἱ ἀδελφοὶ
ἀκούσαντες τὰ περὶ ἡμῶν,
ἐξῆλθον εἰς ἀπάντησιν ἡμῖν
ἄχρι Ἀππίου Φόρου καὶ Τριῶν
Ταβερνῶν· οὓς ἰδὼν ὁ Παῦλος,
εὐχαριστήσας τῷ θεῷ, ἔλαβεν
θάρσος.
28.16 Ὅτε δὲ ἤλθομεν εἰς
Ῥώμην, ὁ ἑκατόνταρχος
παρέδωκεν τοὺς δεσμίους τῷ
στρατοπεδάρχῃ· τῷ δὲ Παύλῳ
ἐπετράπη μένειν καθ᾽ ἑαυτόν,
σὺν τῷ φυλάσσοντι αὐτὸν
στρατιώτῃ.
28.17 Ἐγένετο δὲ μετὰ ἡμέρας
τρεῖς συγκαλέσασθαι τὸν
Παῦλον τοὺς ὄντας τῶν
Ἰουδαίων πρώτους·
συνελθόντων δὲ αὐτῶν, ἔλεγεν
πρὸς αὐτούς, Ἄνδρες ἀδελφοί,
ἐγὼ οὐδὲν ἐναντίον ποιήσας τῷ
λαῷ ἢ τοῖς ἔθεσιν τοῖς
πατρῴοις, δέσμιος ἐξ
Ἱεροσολύμων παρεδόθην εἰς
τὰς χεῖρας τῶν Ῥωμαίων·
Und von dort kamen die Brüder, die (Dinge)
über uns gehört, zur Begegnung mit uns bis
(zum) Forum Appii und Tres Tabernae.
Paulus, sie gesehen, fasste, Gott gedankt,
Mut.
sondern auch wenig sinnhaft, ggf. mit der Implikation, es wäre der Anker,
aber auch dieses Szenario ist sinnlos, sodass viele Übersetzungen NestleAland gar nicht „korrekt“ übersetzen können.
Das Evangelium hat sich auch unabhängig von Paulus bereits dorthin
verbreitet, ggf. durch andere Gläubige seit Pfingsten. Der Infinitiv
ἐπιμεῖναι („zu verblieben“) drückt indirekte Rede aus. Die Zielangabe εἰς
τὴν Ῥώμην („nach Rom“) ist betont nach links gerückt, wohl da es Ziel der
Reise war. Da sie erst in Vers 16 in die Stadt direkt kamen, kann dies die
Region bezeichnen oder die Richtung.
Κἀκεῖθεν („von dort“) bezieht sich auf Rom, von woher Brüder kamen,
die offenbar von der Reise wussten. Das Forum Appii war eine antike
Poststation an der Via Appia und einen Tagesmarsch von Rom entfernt.
Tres Tabernae war ein Ort in der Landschaft Latium im Gebiet der
heutigen Stadt Cisterna di Latina und 50 km von Rom entfernt, ebenfalls
an der Via Appia.
Als wir nun nach Rom kamen, übergab der
Hundertschaftsführer die Gefangenen dem
Militärkommandeur. Paulus nun wurde
erlaubt, mit dem ihn bewachenden Soldaten
für sich zu bleiben.
Lukas verwendet das letzte „wir“ an dieser Stelle. Paulus hatte die
leichteste Form der Gefangenschaft (custodia liberior), die man im
römischen Reich kannte.
Es geschah nun nach drei Tagen, dass Paulus
die Ersten der Juden Seienden
zusammenrief. Als sie zusammengekommen
waren, war er sagend: Männer, Brüder, ich
nichts gegen das Volk oder gegen die
väterlichen Gebräuche getan, wurde als
Gefangener von Jerusalem aus in die Hände
der Römer überliefert,
Von hier ab bis zum Ende der Apostelgeschichte berichtet Lukas von der
Verkündigung des Evangeliums in Rom. Bis Vers 29 beschreibt er das
Treffen mit den jüdischen Führern. Der nominale Ausdruck mit dem Kopf
τοὺς („die“) kann sich darauf beziehen, dass Paulus die Anführer der
örtlichen Juden bzw. die Führer rief, die auch Juden waren. Paulus stellt
zunächst seine Unschuld dar.
28.18 οἵτινες ἀνακρίναντές με
ἐβούλοντο ἀπολῦσαι, διὰ τὸ
μηδεμίαν αἰτίαν θανάτου
ὑπάρχειν ἐν ἐμοί.
welche mich, verhört, entlassen wollten,
weil keine Todesschuld bei mir vorlag.
Das Relativpronomen οἵτινες („welche“) bezieht sich auf die Römer im
Satz davor.
28.19 Ἀντιλεγόντων δὲ τῶν
Ἰουδαίων, ἠναγκάσθην
ἐπικαλέσασθαι Καίσαρα, οὐχ
ὡς τοῦ ἔθνους μου ἔχων τι
κατηγορῆσαι.
Da aber die Juden widersprochen, wurde ich
gezwungen, (den) Kaiser anzurufen, nicht als
hätte ich etwas gegen mein Volk anzuklagen.
Die Partikel δὲ („aber“) zeigt den Gegensatz zu den Römern. Paulus stellt
jedoch klar, dass er nicht das jüdische Volk anklagen will, indem er sich
auf den Kaiser berief, wobei οὐχ ὡς („nicht als ob“) konzessiv ist, d.h.
eine Einschränkung einleitet.
28.20 Διὰ ταύτην οὖν τὴν αἰτίαν
παρεκάλεσα ὑμᾶς ἰδεῖν καὶ
προσλαλῆσαι· ἕνεκεν γὰρ τῆς
ἐλπίδος τοῦ Ἰσραὴλ τὴν ἅλυσιν
ταύτην περίκειμαι.
Aus diesem Grund also bat ich, euch zu
sehen und zu euch zu sprechen. Denn wegen
der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette
umgeben.
28.21 Οἱ δὲ πρὸς αὐτὸν εἶπον,
Ἡμεῖς οὔτε γράμματα περὶ σοῦ
ἐδεξάμεθα ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας,
οὔτε παραγενόμενός τις τῶν
ἀδελφῶν ἀπήγγειλεν ἢ
ἐλάλησέν τι περὶ σοῦ πονηρόν.
Sie nun sagten zu ihm: Wir haben weder
Schriften über dich von Judäa empfangen,
noch ist einer der Brüder herbeigekommen
und meldete oder sprach irgendetwas
Schlechtes über dich.
Διὰ ταύτην τὴν αἰτίαν („aus diesem Grund“) bezieht sich auf das vorher
Gesagte. Paulus wurde verklagt, da er das Evangelium von Jesus predigte,
der hier indirekt als „Hoffnung Israels“ bezeichnet wird, d.h. Paulus
predigte den erhofften Messias Israels und musste daher die ganze
Ablehnung und Inhaftierung erdulden. Das Pronomen ταύτην („diese“) ist
eine Ortsdeixis, d.h. Paulus deutete wohl auf die Kette hin, als er dies
sagte.
Den führenden Juden liegen weder schriftliche noch mündliche
Beschwerden über Paulus aus Judäa vor.
28.22 Ἀξιοῦμεν δὲ παρὰ σοῦ
ἀκοῦσαι ἃ φρονεῖς· περὶ μὲν
γὰρ τῆς αἱρέσεως ταύτης
γνωστόν ἐστιν ἡμῖν ὅτι
πανταχοῦ ἀντιλέγεται.
Wir halten es nun für angemessen, von dir
zu hören, was du denkst, denn über diese
Sekte ist uns ja bekannt, dass überall
widersprochen wird.
Mit ὅτι („dass“) wird der Inhalt eingeleitet, d.h. die Juden wussten schon,
dass man überall der „Sekte“ der Christen widersprach. Nun wird Paulus
selbst dazu befragt.
28.23 Ταξάμενοι δὲ αὐτῷ
ἡμέραν, ἧκον πρὸς αὐτὸν εἰς
τὴν ξενίαν πλείονες· οἷς
ἐξετίθετο διαμαρτυρόμενος τὴν
βασιλείαν τοῦ θεοῦ, πείθων τε
αὐτοὺς τὰ περὶ τοῦ Ἰησοῦ, ἀπό
τε τοῦ νόμου Μωϋσέως καὶ τῶν
προφητῶν, ἀπὸ πρωῒ ἕως
ἑσπέρας.
28.24 Καὶ οἱ μὲν ἐπείθοντο τοῖς
λεγομένοις, οἱ δὲ ἠπίστουν.
Ihm nun einen Tag bestimmt, kamen noch
mehrere zu ihm in die Unterkunft, mit denen
er sich auseinandersetzte, das Reich Gottes
bezeugend, sowie vom Gesetz Moses als
auch von den Propheten her sie
überzeugend von dem zu, was Jesus betraf,
von der Früh bis zum Abend.
Um die Frage der „Sekte“ der Christen zu behandeln, wurde eine
Zusammenkunft einberufen. Das Pronomen οἷς („mit denen“) bezieht
sich auf πλείονες („noch mehrere“). Die Zeitangabe ἀπὸ πρωῒ ἕως
ἑσπέρας („von der Früh bis zum Abend“) bezieht sich auf das Hauptverb
„auseinandersetzen“.
Und die einen wurden durch das Gesagte
überzeugt, die anderen blieben ungläubig.
28.25 Ἀσύμφωνοι δὲ ὄντες
πρὸς ἀλλήλους ἀπελύοντο,
εἰπόντος τοῦ Παύλου ῥῆμα ἕν,
ὅτι Καλῶς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον
ἐλάλησεν διὰ Ἠσαΐου τοῦ
προφήτου πρὸς τοὺς πατέρας
ἡμῶν,
Uneins nun untereinander seiend, lösten sie
sich auf, als Paulus eine einzige Aussage
sagte: Recht redete der Heilige Geist durch
Jesaja, den Propheten, zu unseren Vätern,
Wie üblich zerfällt die Zuhörerschaft in Personen, die sich bekehren und
andere, die das Evangelium ablehnen. Mit dem Imperfekt ἠπίστουν („sie
blieben ungläubig“) beschreibt Lukas, dass sie bleibend nicht glaubten,
was Paulus ihnen über Jesus sagte.
Da es zum Streit kam, wurde die Zusammenkunft aufgelöst, nachdem
Paulus Jesaja anführt, der über die Verstockung Israels redete.
28.26 λέγον, Πορεύθητι πρὸς
τὸν λαὸν τοῦτον καὶ εἰπόν,
Ἀκοῇ ἀκούσετε, καὶ οὐ μὴ
συνῆτε· καὶ βλέποντες βλέψετε,
καὶ οὐ μὴ ἴδητε.
28.27 ἐπαχύνθη γὰρ ἡ καρδία
τοῦ λαοῦ τούτου, καὶ τοῖς ὠσὶν
βαρέως ἤκουσαν, καὶ τοὺς
ὀφθαλμοὺς αὐτῶν ἐκάμμυσαν·
μήποτε ἴδωσιν τοῖς ὀφθαλμοῖς,
καὶ τοῖς ὠσὶν ἀκούσωσιν, καὶ τῇ
καρδίᾳ συνῶσιν, καὶ
sagend: Gehe zu diesem Volk und sage: Mit
(dem) Gehör werdet ihr hören, und
keinesfalls verstehen, und sehend werdet ihr
sehen, und keinesfalls schauen.
Auf die Verstockung der Juden reagiert Lukas mit einem Zitat aus Jesaja,
der dies schon gesagt hatte.
Denn verstockt ist das Herz dieses Volkes,
und mit den Ohren hörten sie schwer, und
ihre Augen schlossen sie, damit sie nicht
schauen mit den Augen und mit den Ohren
hören und mit dem Herzen verstehen und
umkehren und ich sie heilen werde.
Mit γὰρ („denn“) wird der Grund für die Unmöglichkeit des Verstehens
der Rede genannt: Das Volk ist gegenüber dem Reden Gottes verstockt,
da es sich nicht bekehren will. Der Zweck, den Jesaja genannt bekommt,
ist ähnlich wie zurzeit Christi. Das Volk war damals und zurzeit Jesu
verstockt, sodass sie nichts mehr verstanden, nur die Gläubigen konnten
es verstehen, was Jesaja bzw. Jesus zu ihnen sagten. Das verfettete Herz
spricht von der inneren Unempfänglichkeit, auf das Gehörte zu achten.
ἐπιστρέψωσιν, καὶ ἰάσομαι
αὐτούς.
28.28 Γνωστὸν οὖν ἔστω ὑμῖν,
ὅτι τοῖς ἔθνεσιν ἀπεστάλη τὸ
σωτήριον τοῦ θεοῦ, αὐτοὶ καὶ
ἀκούσονται.
28.29 Καὶ ταῦτα αὐτοῦ
εἰπόντος, ἀπῆλθον οἱ Ἰουδαῖοι,
πολλὴν ἔχοντες ἐν ἑαυτοῖς
συζήτησιν.
Bekannt soll euch also sein, dass den
Nationen das Heil Gottes gesandt wurde. Sie
werden auch hören.
Die Schwerhörigkeit beschreibt dies ebenso. Die geschlossenen Augen
sprechen von der Weigerung, das Licht in sich aufzunehmen, da sie sich
nicht bekehren wollen. Obwohl sie Gott im Fleisch geoffenbart vor ihren
Augen sehen, weigern sie sich dennoch ihn zu erkennen. Zum Begriff
ἐκάμμυσαν („sie schlossen“), der speziell vom Schließen der Augen
spricht, vgl. Xenophon, Cynegeticus 5.11, 1: „καταμύει τὰ βλέφαρα,
ὅταν δὲ καθεύδῃ“. „Es schließen die Augenlider, dann wenn man
schläft“.
Γνωστὸν („bekannt“) leitet ein, dass die Juden nun wissen sollen, dass das
Heil, da sie es ablehnen, zu den Heiden geht, und diese im Gegensatz zu
den Juden auch darauf hören.
Und als er diese (Dinge) sagte, gingen die
Juden weg, viel Wortwechsel unter sich
habend.
Nach der Aussage, dass die Nationen das Heil erhalten und sogar darauf
hören, war es den Juden zuviel und sie gingen. Nestle-Aland lässt ohne
hinreichenden Grund den ganzen Vers einfach aus.
28.30 Ἔμεινεν δὲ ὁ Παῦλος
διετίαν ὅλην ἐν ἰδίῳ μισθώματι,
καὶ ἀπεδέχετο πάντας τοὺς
εἰσπορευομένους πρὸς αὐτόν,
28.31 κηρύσσων τὴν βασιλείαν
τοῦ θεοῦ, καὶ διδάσκων τὰ περὶ
τοῦ κυρίου Ἰησοῦ χριστοῦ, μετὰ
πάσης παρρησίας, ἀκωλύτως.
Es blieb nun Paulus ganze zwei Jahre in
seiner eigenen Mietwohnung und er nahm
all die zu ihm Hineinkommenden auf,
Lukas beendet seinen Bericht, indem er die zweijährige Gefangenschaft
des Paulus erwähnt. Mit ἐν ἰδίῳ μισθώματι („in seiner eigenen
Mietswohnung“) kann auch ein Mietshaus gemeint sein.
das Reich Gottes verkündend, und die
(Dinge) über den Herrn Jesus Christus
lehrend, mit aller Freimut, ungehindert.
Lukas nennt nun die Umstände des Aufenthalts von Paulus in Rom bzw.
was er in seiner Mietwohnung tat. Er konnte das Evangelium freimütig
und ungehindert verkünden, das ganz im Gegensatz zu seiner Predigt
unter den Juden.