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Apostelgeschichte, griechischer Text mit Analyse und Kommentar.

2022

Neben dem griechischen Text und einer Übersetzung folgen Anmerkungen zur griechischen Grammatik und zur Diskursanalyse der Apostelgeschichte von Lukas.

Die Apostelgeschichte Text und Übersetzung mit Kommentar Peter Streitenberger Impressum Die Arbeit ist frei verfügbar und kann kostenlos genutzt und kopiert werden. Sie darf nicht verkauft werden. Wenn diese weitergereicht wird oder Passagen zitiert werden, ist ein Hinweis auf die Quelle notwendig. Änderungen des Wortlauts etc. sind nicht zulässig. Diese und andere Arbeiten sind unter www.bibelgriechisch.online abzurufen. Anmerkungen, Lob, Tadel, Verbesserungen aller Art bitte an: streitenberger_Peter@yahoo.de Unterstützung: Kontoinhaber: Peter Streitenberger, DE46721608180008221057, Volksbank Eichtstätt. Paypal: Petra.Streitenberger@live.de. Coverbild: Handschrift Nr. 367, The Bibliotheca Medicea Laurenziana, ms. Conv. Soppr. 53, f. 1r, Reproduced with permission of MiBACT. Further reproduction by any means is prohibited. Foto online unter: http://www.csntm.org/ Ingolstadt, 06.7.2022 Peter M. Streitenberger Inhalt Impressum 3 Inhalt 4 Einleitung 5 Autor, Empfänger und Inhalt des Briefes 6 Griechischer Text, Übersetzung und Kommentar 6 Einleitung Wie bisher versucht, liefert die Arbeit nach einer kurzen Einführung eine dreiteilige Übersicht über den griechischen Text, eine Übersetzung davon und einen Kommentar zur Grammatik bzw. Semantik, Syntax und auch zur Analyse diskursiver Elemente. Dabei wurden Parallelen aus der griechischen Literatur vom Autor als Hilfe für den Leser jeweils ins Deutsche übersetzt. Wenn außerbiblische Texte zitiert werden, dann nur aufgrund deren grammatischer oder semantischer Bedeutung, nicht immer nur aufgrund inhaltlicher Übereinstimmung mit den Autoren. Die Arbeit wurde in Anbetracht der Verantwortung vor Gott, der sich auch der Autor bewusst ist, erstellt. Dies bedeutet leider jedoch nicht, dass nicht auch Fehler enthalten sein können. Diese gehen zu meinen Lasten, und ein Hinweis wäre wünschenswert. Eine Begründung, warum als Textgrundlage kein anderer Text als Robinson-Pierpont 2018 verwendet wurde, geschieht an dieser Stelle nicht. Mehr dazu ist über die Internetplattform www.bibelgriechisch.online aufzurufen. Vielen Dank für die Korrekturen an Thomas! Autor, Empfänger und Inhalt des Briefes Lukas, der nach Aussagen von Paulus (Kol 4.14) Arzt war, stellt in seinem Bericht über die Taten der Apostel, so der Titel des Buches Πράξεις Ἀποστόλων wörtlich, die Ausbreitung des Evangeliums vor. Lukas hätte in Tarsus in der Versammlung einen Dienst als Aufseher übernommen, wie das späte Synaxarium Ecclesiae meint (30.1, 262): „Λουκᾶς ἐπίσκοπος Ταρσοῦ ἐγένετο“. „Lukas wurde Aufseher in Tarsus“. Er war Begleiter des Apostels Paulus auf seinen Missionsreisen (wohl ab Apg. 16, da Lukas ab da von „wir“ redet) und verließ ihn nicht, als alle andere es taten (2Tim 4.11) und wird in Phil 1.24 als dessen Mitarbeiter bezeichnet. Der Bericht von Lukas richtet sich an Theophilus („Gottesfreund“). Nach einem Prolog (1.1-1.14) bespricht Lukas die Ersetzung des Apostels Judas durch Matthias (1.14-26), das Kommen des Heiligen Geistes (2.1–2.13), die Entstehung durch die erste Predigt des Evangeliums durch Petrus und das Verhalten der ersten Versammlung in Jerusalem (2.14–6,15), die Rede des ersten Märtyrers Stephanus (7.1–8,3), das Evangelium geht nach Samaria (8,4–40), die Berufung von Paulus (9.1–43), die ersten Heidenchristen (10.1–48), die Versammlung in Antiochia (11.1–26) und Jerusalem (11.27-12.25), die erste Missionsreise von Paulus (13.1-14.28), das Apostelkonzil in Jerusalem (15.1-35), die zweite Missionsreise (15.36-18.22), die dritte Missionsreise (18.23-21.14), die Gefangenschaft von Paulus (2126.32), den Aufenthalt von Paulus in Rom als Gefangener (27.1-28.31). Griechischer Text, Übersetzung und Kommentar In der linken Spalte ist im Folgenden Teil der griechische Text nach Robinson-Pierpont abgedruckt, gefolgt von einer deutschen Übersetzung in der Mitte und einem Kommentar zu verschiedenen Aspekten des griechischen Textes rechts. Im Griechischen nicht vorhandene Elemente, die aber zur Grammatikalität im Deutschen notwendig sind, erscheinen dabei in runden Klammern, der beim Lesen betont zu lesen wäre, da das Deutsche inzwischen oft weniger Mittel als das Griechische hat, diese Feinheiten wie Hyperbata analog auszudrücken. Im Griechischen betonte Elemente im Satz werden im Deutschen kursiv gesetzt. Alle griechischen Texte, die zu den Versen als Kommentar herangezogen wurden, sind vom Autor auch auf Deutsch übersetzt. 1.1 Τὸν μὲν πρῶτον λόγον ἐποιησάμην περὶ πάντων, ὦ Θεόφιλε, ὧν ἤρξατο ὁ Ἰησοῦς ποιεῖν τε καὶ διδάσκειν, Den ersten Bericht nun machte ich über alles, o Theophilus, was Jesus zu tun sowie auch zu lehren begann, 1.2 ἄχρι ἧς ἡμέρας, ἐντειλάμενος τοῖς ἀποστόλοις διὰ πνεύματος ἁγίου οὓς ἐξελέξατο, ἀνελήφθη· 1.3 οἷς καὶ παρέστησεν ἑαυτὸν ζῶντα μετὰ τὸ παθεῖν αὐτὸν ἐν πολλοῖς τεκμηρίοις, δι᾽ ἡμερῶν τεσσαράκοντα ὀπτανόμενος αὐτοῖς, καὶ λέγων τὰ περὶ τῆς βασιλείας τοῦ θεοῦ. bis zu (dem) Tag - nachdem er die Apostel anwies, die er erwählt hatte, durch Heiligen Geist - an dem er aufgenommen wurde, denen er sich auch als lebend darstellte nach seinem Leiden mit vielen Beweisen, über vierzig Tage sich ihnen zeigend und über die (Dinge) des Reiches Gottes redend. Nun führt Lukas das Thema weiter, und beschreibt die Zwischenzeit vor dem Kommen des Geistes, indem er deutlich macht, dass Jesus in dieser Zeit den Aposteln sich zeigte und mit ihnen über das Reich sprach. Er erwies sich lebendig, indem er sich ihnen zeigte und redete, sodass das Partizip modal, d.h. die Art und Weise der Beweise angebend, aufzufassen ist. Das Pronomen οἷς („denen“) nimmt die Apostel wieder auf und begründet einen Relativsatz, der diese näher beschreibt. 1.4 Καὶ συναλιζόμενος παρήγγειλεν αὐτοῖς ἀπὸ Ἱεροσολύμων μὴ χωρίζεσθαι, ἀλλὰ περιμένειν τὴν ἐπαγγελίαν τοῦ πατρός, Ἣν ἠκούσατέ μου· Und zusammen seiend, trug er ihnen auf, sich nicht von Jerusalem zu entfernen, sondern die Verheißung des Vaters zu erwarten, die ihr von mir hörtet, Die Schüler sollten inzwischen in Jerusalem bleiben, da zu Pfingsten der Geist Gottes zur Erde kommen würde. Da der Numerus sich ändert, gebraucht Lukas ein wörtliches Zitat von Jesus selbst am Ende. Die Verheißung des Vaters ist eine indirekte Aussage, dass die Jünger den Heiligen Geist an Pfingsten empfangen sollten, den der Vater nach der Himmelfahrt Jesu ausschütten würde. 1.5 ὅτι Ἰωάννης μὲν ἐβάπτισεν ὕδατι, ὑμεῖς δὲ βαπτισθήσεσθε ἐν πνεύματι ἁγίῳ οὐ μετὰ πολλὰς ταύτας ἡμέρας. da Johannes zwar mit Wasser taufte, ihr aber in Heiligem Geist getauft werden werdet nach nicht vielen dieser Tage. Das Zitat Jesu wird fortgesetzt und Jesus stellt die Wassertaufe des Johannes der höherwertigen mit dem Geist Gottes gegenüber, die nach kurzer Zeit zu Pfingsten erfolgen würde, d.h. fünfzig Tage nach dem Passah, d.h. der Kreuzigung war der Geist Gottes angekündigt, d.h. die Erfüllung des Wochenfestes in 3.Moses 23. Lukas nimmt auf sein Evangelium Bezug, das er ebenfalls als Bericht an Theophilus schickte. Dessen Inhalt ist das Tun und Reden Jesu von Anfang an. Die Partikel μὲν („nun, doch“) ist zur Intensivierung der Aussage und darf nicht einfach in Übersetzungen ausgelassen werden, d.h. Lukas verweist, auf eine Tatsache, die dem Leser bekannt war, im Sinne von „es war doch so, dass ich…..“, „es gab doch den ersten Bericht“ womit er sein Evangelium in Erinnerung rief. Er beruft sich auf den Beginn des Dienstes Jesu, der den Anfang des Evangeliums ausmacht. Dieser Vers markiert mit ἄχρι („bis“) das Ende des Evangeliums, das mit der Himmelfahrt aufhört. Davor gab er den Aposteln die bekannten letzten Anweisungen, die in seinem Bericht vorkamen. 1.6 Οἱ μὲν οὖν συνελθόντες ἐπηρώτων αὐτὸν λέγοντες, Κύριε, εἰ ἐν τῷ χρόνῳ τούτῳ ἀποκαθιστάνεις τὴν βασιλείαν τῷ Ἰσραήλ; Die zwar nun zusammengekommenen, befragten ihn, sagend: Herr, ob du in dieser Zeit das Reich für Israel wiedererrichtest? 1.7 Εἶπεν δὲ πρὸς αὐτούς, Οὐχ ὑμῶν ἐστιν γνῶναι χρόνους ἢ καιροὺς οὓς ὁ πατὴρ ἔθετο ἐν τῇ ἰδίᾳ ἐξουσίᾳ. Er aber sagte zu ihnen: Eure (Sache) ist es nicht, Zeiten oder Zeitpunkte zu kennen, die der Vater in seiner eigenen Vollmacht (fest)legte, 1.8 Αλλὰ λήψεσθε δύναμιν, ἐπελθόντος τοῦ ἁγίου πνεύματος ἐφ᾽ ὑμᾶς· καὶ ἔσεσθέ μοι μάρτυρες ἔν τε Ἱερουσαλήμ, καὶ ἐν πάσῃ τῇ Ἰουδαίᾳ καὶ Σαμαρείᾳ, καὶ ἕως ἐσχάτου τῆς γῆς. doch ihr werdet Kraft erhalten, wenn der Heilige Geist auf euch kam. Und ihr werdet für mich Zeugen sein, sowohl in Jerusalem, als auch in ganz Judäa und Samaria, und bis zur äußersten Erde. Lukas greift auf Vers 4 zurück, und beschreibt, dass zu dieser Zusammenkunft, diese Frage gestellt wurde, d.h. ob zu Pfingsten das Reich Gottes für Israel hergestellt werden würde. Dies fand bekanntlich nicht statt, da sich das Volk weiter gegen Jesus wehrte und sogar später Stephanus ermordete. Das Korrelat μὲν („zwar“) setzt im nächsten Vers mit δὲ („aber“) fort: Die Jünger wollten zwar wissen, ob das Reich käme, Jesus aber weist die Frage zurück. Nestle-Aland liest ἐπηρώτων ohne Präfix („fragend“). Wann das Reich anbrechen würde, ist ein göttliches Geheimnis, das nach der Entrückung stattfinden wird, wann dies ist, ist bis heute unbekannt. Die Linksversetzung von ὑμῶν („eure“) betont dies, dass diese Frage sich für die Jünger derzeit nicht stellt, doch was wichtig ist, kommt im nächsten Vers. Bis das Reich anbrechen wird, ist es die Aufgabe der Jünger, das Evangelium zu predigen, sodass der Beginn des Reiches nicht für sie von Interesse ist. Der Ausdruck χρόνους ἢ καιροὺς („Zeiten und Zeitpunkte“) gliedert den Wiederherstellungsprozess Israels in Phasen und bestimmte Ereignisse, z.B. des langen Sammlungsprozesses und der Staatsgründung an einem bestimmten Tag im Jahr 1948. Αλλὰ („doch“) nennt, was stattdessen für die Jünger angesagt ist. Sie werden zu Pfingsten mit dem Geist ausgerüstet, für Christus Zeugen werden. Der Aorist ἐπελθόντος („wenn er kam“) ist vorzeitig, d.h. erst kommt der Geist, dann werden sie dessen Kraft erhalten. Jesus nennt mit Jerusalem, das zwar nicht die Heimat der Apostel war, Anfang und Beginn und mit dem Ende der Welt das Ziel der Evangelisation, wobei Judäa und Samaria Zwischenstationen sind, die in der Apostelgeschichte näher erwähnt werden. Statt μοι („mir/für mich“) liest Nestle-Aland den Genitiv, war auf eine Vereinfachung des Kopisten, der diese Lesart einführte, hindeutet. Der Ausdruck „bis ans Ende der Erde“ lautet wörtlich „bis zur äußersten Erde“, womit die ganze restliche Welt gemeint ist. Der Ausdruck kommt von Jesaja 49.6, wo der Messias das Licht sein wird bis an die Enden der Erde, d.h. auf der ganzen Welt. Tatsächlich kamen die Apostel später überall in die damalige Welt. 1.9 Καὶ ταῦτα εἰπών, βλεπόντων αὐτῶν ἐπήρθη, καὶ νεφέλη ὑπέλαβεν αὐτὸν ἀπὸ τῶν ὀφθαλμῶν αὐτῶν. Und diese (Dinge) gesagt, wurde er, als sie (es) sahen, hinaufgehoben, und eine Wolke nahm ihn von ihren Augen weg. Lukas berichtet nun das Ende der vierzig Tage, als sich Jesus lebendig zeigte. Nach dem Missionsbefehl, sahen die Apostel zu, wie Jesus in den Himmel fuhr und eine Wolke ihn aufnahm, sodass sie ihn nicht mehr sehen konnten. 1.10 Καὶ ὡς ἀτενίζοντες ἦσαν εἰς τὸν οὐρανόν, πορευομένου αὐτοῦ, καὶ ἰδοὺ ἄνδρες δύο παρειστήκεισαν αὐτοῖς ἐν ἐσθῆτι λευκῇ, Und während sie zum Himmel starrend waren, als er ging, und siehe, zwei Männer hatten sich zu ihnen dazugestellt in weißem Kleid! 1.11 οἳ καὶ εἶπον, Ἄνδρες Γαλιλαῖοι, τί ἑστήκατε ἐμβλέποντες εἰς τὸν οὐρανόν; Οὗτος ὁ Ἰησοῦς, ὁ ἀναληφθεὶς ἀφ᾽ ὑμῶν εἰς τὸν οὐρανόν, οὕτως ἐλεύσεται ὃν τρόπον ἐθεάσασθε αὐτὸν πορευόμενον εἰς τὸν οὐρανόν. 1.12 Τότε ὑπέστρεψαν εἰς Ἱερουσαλὴμ ἀπὸ ὄρους τοῦ καλουμένου Ἐλαιῶνος, ὅ ἐστιν ἐγγὺς Ἱερουσαλήμ, σαββάτου ἔχον ὁδόν. 1.13 Καὶ ὅτε εἰσῆλθον, ἀνέβησαν εἰς τὸ ὑπερῷον οὗ Sie sagten auch: Männer, Galiläer, was steht ihr (da), hinschauend zum Himmel? Dieser Jesus, der weg von euch in den Himmel aufgenommen wurde, wird genauso auf diese Weise kommen, (wie) ihr ihn in den Himmel gehen saht. Mit ὡς („als, während“) wird der Vorgang beschrieben, als sie noch zum Himmel starrten, der durch die Periphrase „waren starrend“ verstärkt wird. Die Hinzugekommenen sahen aus wie Menschen, aber sie trugen Engelskleider und die blinkende Kleidung weist sie als Boten des Himmels aus, und obwohl Engel geschlechtslos sind, hatten sie die Gestalt von jungen Männern angenommen, denn die beiden Männer werden in Lukas 24.23 als Engel bezeichnet, auch in Apostelgeschichte 10.30 nennt Lukas Engel "Männer". Nestle-Aland liest den vereinfachten Plural für ἐν ἐσθῆτι λευκῇ („in weißem Gewand“), da es ja zwei Männer waren und so der eine Schreiber, der diesen Eingriff wagte, sich dachte, dies anpassen zu müssen. Aber auch zwei Männer können, wenn man sie zusammenfasst, in einem weißen Kleid auftreten, sodass dieser Eingriff sinnlos und unnütz war. Die Engel machen mit einer rhetorischen Frage deutlich, dass es nichts bringt, weiter in den Himmel zu starren, da Jesus weg ist und erst eines Tages wiederkommen würde. Dann kehrten sie nach Jerusalem vom Berg, der der Ölbäume genannt wird, zurück, der nahe bei Jerusalem ist, den Weg eines Sabbats aufweisend. Nach den Anweisungen der Engel war es den Jüngern klar, dass sie zurück nach Jerusalem gehen würden, wie es Jesus in 1.4 auch anwies. Der Sabbatweg ist der, der maximal an einem Sabbat gegangen werden darf. Und als sie hineinkamen, gingen sie hinauf ins Obergeschoss, wo sie verbleibend waren, Die Kombination ἦσαν καταμένοντες („sie waren verbleibend“) ist eine Periphrase und drückt die Dauerhaftigkeit an, d.h. sie waren dauerhaft im ἦσαν καταμένοντες, ὅ τε Πέτρος καὶ Ἰάκωβος καὶ Ἰωάννης καὶ Ἀνδρέας, Φίλιππος καὶ Θωμᾶς, Βαρθολομαῖος καὶ Ματθαῖος, Ἰάκωβος Ἀλφαίου καὶ Σίμων ὁ Ζηλωτής, καὶ Ἰούδας Ἰακώβου. 1.14 Οὗτοι πάντες ἦσαν προσκαρτεροῦντες ὁμοθυμαδὸν τῇ προσευχῇ καὶ τῇ δεήσει, σὺν γυναιξὶν καὶ Μαρίᾳ τῇ μητρὶ τοῦ Ἰησοῦ, καὶ σὺν τοῖς ἀδελφοῖς αὐτοῦ. sowohl Petrus und Jakobus und Johannes und Andreas, Philippus und Thomas, Bartholomäus und Matthäus, Jakobus der (des) Alphäus und Simon der Zelot und Judas der (des) Jakobus. Obergeschoss, als sie in Jerusalem waren. Es werden alle lebenden Apostel erwähnt, gefolgt von Maria und den (Halb)Brüdern Jesu, da Maria nach der Geburt Jesu noch weitere Kinder bekam. Bei den Namen und der Reihenfolge traten in einer Kopie Probleme auf, die aber nur begrenzt Einfluss hatte, leider aber von Nestle-Aland abgedruckt wurde. Diese waren alle einmütig verharrend im Gebet und im Flehen, mit Frauen und Maria, der Mutter Jesu, und mit seinen Brüdern. Οὗτοι („diese“) bezieht sich auf die im Vers davor Genannten, wobei weitere zu den Aposteln nun dazu kamen. Nestle-Aland lässt καὶ τῇ δεήσει („und den Bitten“) aus (ebenso wie σὺν („mit)), da wohl ein nachlässiger Kopist den Teil übersprungen hat. 1.15 Καὶ ἐν ταῖς ἡμέραις ταύταις ἀναστὰς Πέτρος ἐν μέσῳ τῶν μαθητῶν εἶπεν ἦν τε ὄχλος ὀνομάτων ἐπὶ τὸ αὐτὸ ὡς ἑκατὸν εἴκοσι Und in diesen Tagen, in mitten der Schüler aufgestanden, sagte Petrus (wobei eine Menge an Namen zusammen waren, etwa Hundertzwanzig): Von hier bis Vers 26 wird die Ersetzung von Judas durch Matthias berichtet. „In diesen Tagen“ beschreibt eine Zeit zwischen der Himmelfahrt und Pfingsten, also 10 Tage. Leider wird τε („wobei“) oft nicht übersetzt. Nestle-Aland hat statt „Jünger“ das Wort ἀδελφῶν („Brüder“), ohne jedoch dies hinreichend belegen zu können. 1.16 Ἄνδρες ἀδελφοί, ἔδει πληρωθῆναι τὴν γραφὴν ταύτην, ἣν προεῖπεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον διὰ στόματος Δαυὶδ περὶ Ἰούδα, τοῦ γενομένου ὁδηγοῦ τοῖς συλλαβοῦσιν τὸν Ἰησοῦν. Männer, Brüder, es musste diese Schrift erfüllt werden, die der Heilige Geist durch den Mund Davids über Judas vorhersagte, der Wegweiser den Jesus Ergreifenden wurde, Petrus leitet die Notwendigkeit der Ersetzung des Apostels Judas ein, da sich die Schrift erfüllte, dass aus den eigenen Reihen ein Verräter den Messias an dessen Feinde überliefern würde. Dieses Motiv ist in den Psalmen Davids zu finden. Aufgrund derselben Endung vom Wort γραφὴν davor ließ ein Kopist ταύτην aus, dieser Fehler wird von Nestle-Aland abgedruckt, ebenso wie τὸν („den“) vor Ἰησοῦν („Jesus“). 1.17 Ὅτι κατηριθμημένος ἦν σὺν ἡμῖν, καὶ ἔλαχεν τὸν κλῆρον τῆς διακονίας ταύτης dass er zu uns dazugezählt war, und das Los dieses Dienstes erhielt. Ὅτι („dass, weil“) scheint den Inhalt anzugeben, was Petrus sagen will, nämlich, dass Judas aus den eigenen Reihen kam und Apostel war, weniger eine Begründung („da“). Nestle-Aland hat statt σὺν („mit“) die Vereinfachung ἐν („in“). 1.18 Οὗτος μὲν οὖν ἐκτήσατο χωρίον ἐκ μισθοῦ τῆς ἀδικίας, καὶ πρηνὴς γενόμενος ἐλάκησεν μέσος, καὶ ἐξεχύθη πάντα τὰ σπλάγχνα αὐτοῦ. Dieser erwarb nun also einen Acker von (dem) Lohn der Ungerechtigkeit, und kopfüber geraten, platzte er mitten auf, und es wurden alle seine Eingeweide ausgeschüttet. Dieser und der nächste Vers könnten ein Kommentar von Lukas zum Hintergrund der Rede des Petrus sein, den Anwesenden war dies sicher bekannt. Von dem Lohn des Verrats kaufte Judas einen Acker, bzw. wurde in seinem Sinne ein Acker durch die Führung gekauft (sodass er ihn, auch wenn er tot war, quasi erwarb, da es sein Geld war), bei seinem Suizid hängte er sich dort auf, und da der Acker an einem Abhang lag, fiel er offenbar dann dort den Berg hinunter und so verletzte er sich zusätzlich, indem seine Innereien austraten oder er wurde vom Strick abgenommen und den Berg herunter geworfen bzw. geriet bei dem Akt so, dass er mit dem Kopf voran irgendwo z.B. an einem Ast hängen blieb, der ihm den Bauch aufriss, als der Strick riss. Eine Deutung ist, dass seine Leiche verweste und nicht bestattet wurde, sodass sie aufblähte und platzte und so die Innereien sichtbar wurden, obwohl dies schwerer mit dem Text zu begründen wäre. Nach Galenus, de motu musculorum libri II 4.437.8 bedeutet der Ausdruck: „γνοίης δ’ ἂν μάλιστα, πόση τις ἐνέργεια ταῖς τοιαύταις κατακλίσεσιν ὑπ άρχει, νεκρὸν ἀνθρώπυ σῶμα κατακλίνας οὕτως· οὐδὲ γὰρ τὸν ἀκαρῆ μένει χρόνον, ἀλλὰ καὶ ὕπτιον ἢ πρηνὲς αὐτίκα γενήσεται, καθ’ ὅ τι ἂντύχῃ τῷ βάρει ῥέψαν“. οὐκοῦν καὶ τὸ ὕπτιον κατακ εῖσθαι,καὶ τὸ χάσκειν οὐκ ἄνευ τοῦ ῥέγχειν, ἢ ἐκλύσεως, ἢ μέθης, ἢ ῥᾳθυμίας σημεῖα. διὰ τοῦτο πάλιν ὁ Ἱπποκράτης“. „Du mögest vor allem nun wissen, welche gewisse Energie den solchen Niedergelegten aufweist, den toten Körper eines Menschen so niedergelegt. Denn auch nicht zu lange Zeit bleibt er, sondern er wird sofort nach hinten oder nach vorne gelangen, solange es vorkommen sollte, dass die Temperatur sinkt“. Der tote Körper dreht sich also nach kurzer Zeit von der Seite nach vorne oder hinten und bleibt nicht auf der Seite liegen. Vgl. Il.11.179 „πολλοὶ δὲ πρηνεῖς τε καὶ ὕπτιοι ἔκπεσον“ „viele fielen nun nach vorne sowie nach hinten“. Vgl. Erotianus, Fragmenta, 38.2. καταπεπτωκότι ἐπὶ πρόσωπον καὶ οἷον κάτω πρηνεῖ γενομένῳ“, „Dem auf den Kopf fallenden und dem auf gleiche Weise nach unten kopfüber geratenden“. Didymus Caecus, Commentarii in Psalmos 35-39, 252,31: „πρηνὴς δὲ οὐκ ἂν ἐγένετο, εἰ μὴ καταραχθεὶς ἦν „Er geriet wohl nicht 1.19 Καὶ γνωστὸν ἐγένετο πᾶσιν τοῖς κατοικοῦσιν Ἱερουσαλήμ, ὥστε κληθῆναι τὸ χωρίον ἐκεῖνο Und es wurde bekannt all den Bewohnern Jerusalems, so dass jener Acker in ihrem kopfüber, außer er wurde heruntergeworfen“. Constantinus VII, de legationibus 449.2: „τότε κατορρωδήσας ὁ Μεβώδης περιδεής τε γενόμενος πρηνὴς ἔκειτο ἐ π’ ἐδάφους“ „Dann erschrocken, fiel Mebodes bestürzt sowie auf den Kopf geraten, auf den Boden“. Alexander Seibel meint an irgendeiner Stelle: „Wenn jemand während der hohen Feste Israels in Jerusalem unter diesen Umständen zu Tode kam, müsse dessen Leichnam sofort entfernt werden, indem man ihn über die Mauer warf. Nun hatte mit dem Passahfest eines der wichtigsten Feste überhaupt begonnen. Jerusalem, die Heilige Stadt, durfte nichts Unreines dulden. Es heißt in Johannes 11, 55: „Es war aber nahe das Passahfest der Juden; und viele aus der Gegend gingen hinauf nach Jerusalem vor dem Fest, dass sie sich reinigten." Da die Priester die Lämmer zeremoniell zu schlachten hatten, mussten sie kultisch rein sein. Alles Unreine war deswegen so schnell wie möglich zu entfernen; besonders Leichname, da man durch Berührung eines Toten für sieben Tage unrein war (4. Moses 19, 11). Wer also durch solch einen Kontakt verunreinigt war, konnte am Passahfest nicht mehr teilnehmen. Die lange Reise nach Jerusalem war dann umsonst. Man warf also den Leichnam sogleich über die Stadtmauer. Allerdings war es nur gestattet, den Toten in Richtung Ben Hinnomtal, wo man den Unrat sammelte, zu entfernen. Apostelgeschichte 1, 18 sagt, jemanden „kopfüber machen", also herunterwerfen. Damals bedeutete dies einen Fall aus 40m Höhe. Jerusalem war berühmt für seine hohen Mauern. Nach Abschluss der Feierlichkeiten wurden die sterblichen Überreste aufgelesen und nach jüdischer Tradition beerdigt. Nun hatte sich Judas zu Beginn dieses hohen Festes in Jerusalem erhängt. Sein Leichnam wurde sofort entfernt, indem man ihn in dieses Tal hinabstürzte. Dabei ist sein Leib zerrissen, wie Lukas es schildert. Da damals jedermann wusste, wie solche Toten beseitigt wurden, gibt sich der Apostel keiner Mühe hin, für uns diesen Sachverhalt zu erklären. Es gibt also hier keinen wirklichen Widerspruch in der Bibel“. Diese Aussage ist eher von Lukas zu erwarten, da die Zeit wohl zu kurz war, als dass dies schon allgemein so gewesen sein konnte und bereits ein Name etabliert war. Die Lesart Ἁκελδαμάχ („Hakeldamach“) mit einer τῇ ἰδίᾳ διαλέκτῳ αὐτῶν Ἀκελδαμά, τοῦτ᾽ ἔστιν, χωρίον αἵματος 1.20 Γέγραπται γὰρ ἐν βίβλῳ Ψαλμῶν, Γενηθήτω ἡ ἔπαυλις αὐτοῦ ἔρημος, καὶ μὴ ἔστω ὁ κατοικῶν ἐν αὐτῇ· καί, Τὴν ἐπισκοπὴν αὐτοῦ λάβοι ἕτερος. eigenen Dialekt Hakeldama genannt wurde, das ist Blutacker. Spirans am Ende von Nestle-Aland kann nicht stimmen, da das aramäische Wort ‫„( דמא‬Blut“) lautet. Es steht nämlich im Buch der Psalmen: Es werde seine Behausung wüst, und es soll niemand darin wohnen! Und: Seinen Aufseherdienst möge ein anderer empfangen! 1.21 Δεῖ οὖν τῶν συνελθόντων ἡμῖν ἀνδρῶν ἐν παντὶ χρόνῳ ἐν ᾧ εἰσῆλθεν καὶ ἐξῆλθεν ἐφ᾽ ἡμᾶς ὁ κύριος Ἰησοῦς, Es muss also von den Männern, die mit uns zusammenkamen in der ganzen Zeit, in der einging und ausging bei uns der Herr Jesus, Nun wird die Rede des Petrus fortgesetzt. Durch den Tod des Judas würde seine Behausung wüst bzw. menschenlehr. Da es zwölf Apostel sein mussten, musste sein Amt von einem Ersatzmann eingenommen werden. Der Optativ λάβοι („er möge empfangen“) war im Raum Ägypten schon unbekannt, sodass ihn ein Schreiber in den Imperativ λαβέτω („er soll empfangen“) geändert hat, den Nestle-Aland abdruckt, obwohl der sekundäre Charakter offensichtlich ist. Nun geht es um die Bestellung des Ersatzmannes. Zunächst werden die Kriterien genannt. Lukas setzt mit οὖν („also“) am Vers davor an, wer in Frage käme, den Dienst zu empfangen. Ein Apostel musste den Herrn Jesus gesehen haben, wie auch Paulus an einer Stelle deutlich macht, sodass es heute keine Apostel geben kann. 1.22 ἀρξάμενος ἀπὸ τοῦ βαπτίσματος Ἰωάννου, ἕως τῆς ἡμέρας ἧς ἀνελήφθη ἀφ᾽ ἡμῶν, μάρτυρα τῆς ἀναστάσεως αὐτοῦ γενέσθαι σὺν ἡμῖν ἕνα τούτων. angefangen von der Taufe von Johannes, bis zum Tag, an dem er von uns weg aufgenommen wurde, - einer dieser mit uns Zeuge seiner Auferstehung werden. Ein geeigneter Kandidat musste Jesus von der Taufe des Johannes an bis zur Himmelfahrt erlebt haben. Lukas schließt mit μάρτυρα („Zeuge“) im Akkusativ einen AcI an δεῖ („es muss“) am Satzanfang im Vers davor an. Zum Kriterium kommt noch dazu, dass ein Apostel, der den Platz von Judas einnehmen soll, die Auferstehung Jesu erlebt hat, wie die anderen auch. Bei τούτων („dieser“) ist „Männer“ hinzuzudenken. 1.23 Καὶ ἔστησαν δύο, Ἰωσὴφ τὸν καλούμενον Βαρσαβᾶν, ὃς ἐπεκλήθη Ἰοῦστος, καὶ Ματθίαν. Und sie stellten zwei (auf), Joseph, den Barsabbas Genannten, der Justus beigenannt wurde, und Matthias. Das Verb ἐπεκλήθη („er wurde beigenannt“) leitet einen Spitznamen ein, der „Justus“ also „Gerechter“ war. 1.24 Καὶ προσευξάμενοι εἶπον, Σὺ κύριε καρδιογνῶστα πάντων, ἀνάδειξον ὃν ἐξελέξω, ἐκ τούτων τῶν δύο ἕνα Und gebetet, sagten sie: Du, Herr, Herzenskenner aller, zeige den einen auf, den du aus diesen zweien auswähltest, Mit Gebet und dem Werfen von Losen, ähnlich den Urim und Tumim, wurde der Wille Gottes in der Frage ermittelt, dies zeigt den Übergang an, da diese Praktiken die Versammlung heute nicht mehr kennt. 1.25 λαβεῖν τὸν κλῆρον τῆς διακονίας ταύτης καὶ ἀποστολῆς, ἐξ ἧς παρέβη Ἰούδας, πορευθῆναι εἰς τὸν τόπον τὸν ἴδιον. 1.26 Καὶ ἔδωκαν κλήρους αὐτῶν, καὶ ἔπεσεν ὁ κλῆρος ἐπὶ Ματθίαν, καὶ συγκατεψηφίσθη μετὰ τῶν ἕνδεκα ἀποστόλων. um das Los dieses Dienstes und (der) Apostelschaft zu empfangen, aus der Judas abwich, um an seinen eigenen Ort zu gehen. 2.1 Καὶ ἐν τῷ συμπληροῦσθαι τὴν ἡμέραν τῆς Πεντηκοστῆς, ἦσαν ἅπαντες ὁμοθυμαδὸν ἐπὶ τὸ αὐτό. Und bei der Erfüllung des Tages der Pfingsten waren sie allesamt einmütig zusammen. 2.2 Καὶ ἐγένετο ἄφνω ἐκ τοῦ οὐρανοῦ ἦχος ὥσπερ φερομένης πνοῆς βιαίας, καὶ ἐπλήρωσεν ὅλον τὸν οἶκον οὗ ἦσαν καθήμενοι. Und es entstand plötzlich aus dem Himmel ein Brausen wie von einem daherfahrenden gewaltigen Wehen. Und es erfüllte das ganze Haus, wo sie (da)sitzend waren, 2.3 Καὶ ὤφθησαν αὐτοῖς διαμεριζόμεναι γλῶσσαι ὡσεὶ πυρός, ἐκάθισέν τε ἐφ᾽ ἕνα ἕκαστον αὐτῶν. Und es erschienen ihnen zerstreute Zungen wie von Feuer, sie setzten sich sodann auf jeden einzelnen von ihnen. Und sie gaben deren Lose, und es fiel das Los auf Matthias, und er wurde bei den elf Aposteln mithinzugezählt. Nestle-Aland druckt mit τόπον („Ort“) statt „Los“ einen Kopierfehler eines Kopisten ab, wobei der Kopist in der Zeile nach unten verrutscht ist, wo ebenfalls τόπον steht. Sein eigener Ort, ist der Ort des Selbstmordes bzw. der der ewigen Verdammnis, was sich Judas jeweils entgegen den Willen des Herrn Jesus so heraussuchte. Lose zu werfen war im AT normal, hier sehen wir eine Übergangszeit, im NT wird dies sonst nicht mehr als Praxis für Christen erwähnt. „Deren Lose geben“ bezieht sich darauf, dass den beiden jeweils ein Los zugeordnet wurde. Dann wurden wohl markierte Steine in einem Becher gewürfelt bzw. einer herausgeholt. Somit konnte gemäß Epheser 2 das Fundament der Versammlung wiederhergestellt werden und die Zahl der Apostel war wieder vollzählig. Nestle-Aland ändert „deren“ in αὐτοῖς („für sie“), was auf eine Rezension hindeutet, da es ein bewusster Eingriff eines Schreibers zu sein scheint, um den Sinn zu vereinfachen. Die präfigierte Form ἅπαντες („allesamt“) betont, dass es wirklich alle waren, d.h. die 120 Jünger. Die Vorkommen der Phrase ἐπὶ τὸ αὐτό („zusammen, gemeinsam“) bedeutet bei Lukas nicht, dass etwas, obwohl das auch der Fall ist, an einem gemeinsamen Ort (also nicht: „an einem Ort“) stattfindet, sondern, dass die Personen etwas zusammen tun. Das Kommen des Geistes wird von hör- und sichtbaren Begleiterscheinungen angekündigt. Hier wird das Geräusch erwähnt, das mit einer Art heranbrausendem Sturm verglichen wird, das das Haus durchtönte, während die Jünger dasaßen. Die Periphrase ἦσαν καθήμενοι („sie waren (da)sitzend“) beschreibt den dauernden Zustand, d.h. den Verlauf. Sie waren also gerade am Dasitzen, als das Geräusch entstand. Zunächst konnten die Jünger die verschiedenen Zungen bzw. Sprachen, wobei das griechische Wort dasselbe ist, die über die Erde zerstreut sind, in einer Vision sehen, diese kamen dann auf jeden Einzelnen von ihnen. Ebenso wie in Lukas 3.22 der Heilige Geist „w i e“ eine Taube sichtbar auf Jesus herabstieg. Hier sind es wohl mit züngelndem Feuer verglichene redende Zungen oder Sprachen, die sich bildhaft zeigten. Ggf. waren es auch sprechende Zungen oder eine Vision, die die Sprachen der Welt zeigte. Wie von Feuer waren diese in Einzelsprachen aufgeteilt, ggf. nimmt das Bezug auf das Gericht über die Sprache in Babylon, da Feuer oft von Gericht spricht. Der Plural „Zungen/Sprachen“ wechselt zum Singular („er/sie/es“). Theophilus greift den Ausdruck auf, indem er ihn auf die Sprachenverwirrung bezieht (Ad Autolycum 2.32, 4): μετὰ τὸ διαμερισθῆναι τὰς γλώσσας αὐτῶν. „Nach der Verwirrung ihrer Sprachen“. Ebenso Epiphanius, Ancoratus 113.1.2: „ἕως ὅτε διεμερίσθησαν αἱ γλῶσσαι“. „bis dass die Sprachen verwirrt worden waren“. Lukas beschreibt nun die Folge davon, dass verschiedene Zungen/Sprachen auf die einzelnen kamen, nämlich, dass der Heilige Geist sie, das sind wohl die 120 Jünger, erfüllte und sie in Fremdsprachen redeten, wie es der Geist ihnen ermöglichte. Das Wort „Zunge“ ist hier unpassend, da es um die Äußerung von konkreten Sprachen geht. Mit ἑτέραις („anderen“) ist eine weitere Sprache, anders als die eigene gemeint. Mit dem Imperfekt ἐδίδου („er war gebend“) kommt ein Iterativ der Vergangenheit zum Ausdruck, d.h. er gab jedem für sich, wie er zu reden hatte. Mit ἀποφθέγγεσθαι („äußern aussprechen“) wird ein gediegenes Wort gebraucht, das für das Weissagen göttlicher Dinge geeignet ist, gehobener als nur „reden“. Mit δὲ („nun“) wird eine andere Szene eingeleitet. Zum Pfingstfest hatten die frommen Juden zum Tempel zu kommen, dies war der Fall, und sie kamen aus allen Ländern, in denen sie wohnten. Nestle-Aland druckt die unpassende und unzureichend belegte Lesart εἰς („nach“) statt „in“ ab. 2.4 Καὶ ἐπλήσθησαν ἅπαντες πνεύματος ἁγίου, καὶ ἤρξαντο λαλεῖν ἑτέραις γλώσσαις, καθὼς τὸ πνεῦμα ἐδίδου αὐτοῖς ἀποφθέγγεσθαι. Und sie wurden allesamt (von) Heiligem Geist erfüllt, und sie begannen in anderen Sprachen zu reden, so wie der Geist es ihnen gebend war, sich zu äußern. 2.5 Ἦσαν δὲ ἐν Ἱερουσαλὴμ κατοικοῦντες Ἰουδαῖοι, ἄνδρες εὐλαβεῖς, ἀπὸ παντὸς ἔθνους τῶν ὑπὸ τὸν οὐρανόν. Es waren nun in Jerusalem wohnende Juden, gottesfürchtige Männer, von jeder Nation unter dem Himmel. 2.6 Γενομένης δὲ τῆς φωνῆς ταύτης, συνῆλθεν τὸ πλῆθος καὶ συνεχύθη, ὅτι ἤκουον εἷς ἕκαστος τῇ ἰδίᾳ διαλέκτῳ λαλούντων αὐτῶν. 2.7 Εξίσταντο δὲ πάντες καὶ ἐθαύμαζον, λέγοντες πρὸς ἀλλήλους, Οὐκ ἰδοὺ πάντες Als nun dieses Geräusch entstand, kam die Masse zusammen, und wurde verwirrt, weil sie, jeder einzeln, sie in dem eigenen Dialekt sprechen hörend waren. Das Imperfekt ἤκουον („sie waren hörend“) heißt, dass sie ihnen zuhörten und sich dabei wunderten, wieso die Sprecher in ihrer Herkunftssprache reden konnten, nachdem die Masse dort am Ort des Geschehens zusammenströmte. Es waren sich nun alle entsetzend und wundernd, zu einandersagend: Siehe, sind nicht all diese, die Sprechenden, Galiläer? Die verblüfften Zuhörer waren entsetzt, weil ungelehrte Galiläer alle in fremden Sprachen sprechen konnten. Οὐκ ἰδοὺ („siehe, nicht….“) ist ein idiomatischer Ausdruck, der oft im AT vorkommt und eine rhetorische οὗτοί εἰσιν οἱ λαλοῦντες Γαλιλαῖοι; Frage stellt, die positiv zu beantworten ist, wobei mit „siehe“ Aufmerksamkeit erzeugt wird. 2.8 Καὶ πῶς ἡμεῖς ἀκούομεν ἕκαστος τῇ ἰδίᾳ διαλέκτῳ ἡμῶν ἐν ᾗ ἐγεννήθημεν; Und wie hören wir (sie) jeder in unserem eigenen Dialekt, in dem wir geboren wurden? Das Pronomen ἡμεῖς („wir“) ist betont und ist im Gegensatz zu οὗτοί „(diese“), d.h. diese sind Galiläer und wir aus anderen Ländern alle. Wie kann es sein, dass diese unsere gesamten Sprachen sprechen? 2.9 Πάρθοι καὶ Μῆδοι καὶ Ἐλαμῖται, καὶ οἱ κατοικοῦντες τὴν Μεσοποταμίαν, Ἰουδαίαν τε καὶ Καππαδοκίαν, Πόντον καὶ τὴν Ἀσίαν, Parther und Meder und Elamiter, und die Mesopotamien Bewohnenden, sowohl Judäa als auch Kappadozien, Pontus und Asien, 2.10 Φρυγίαν τε καὶ Παμφυλίαν, Αἴγυπτον καὶ τὰ μέρη τῆς Λιβύης τῆς κατὰ Κυρήνην, καὶ οἱ ἐπιδημοῦντες Ῥωμαῖοι, Ἰουδαῖοί τε καὶ προσήλυτοι, sowohl Phrygien als auch Pamphylien, Ägypten und die Teile von Libyen nach Kyrene hin, und die sich hier aufhaltenden Römer, sowohl Juden als auch Proselyten, Nun nennen die verblüfften frommen Männer, ihre Herkunftsorte, wobei sie die Sprache von dort hören konnten. Damit wird klar, dass es echte Fremdsprachen waren, kein bloßes Geplapper. Parther waren im heutigen Iran, Ekbatana, die Hauptstadt des damaligen Mediens. Es liegt zwischen Babylon und dem Kaspischen Meer. Elam lag östlich von Babylon mit der Hauptstadt Susa. Mesopotamien ist das Zweistromland (Euphrat und Tigris). Judäa ist in Israel. Kappadozien und Pontus und Kleinasien sind in der heutigen Türkei. Die Juden dort kamen aus den Enklaven und waren z.T. noch aus der Zeit der Babylonischen Gefangenschaft in den dortigen Gegenden. Die Ortsnamen sind weiterhin im Akkusativ, womit klar wird, dass es sich an die Bewohnenden anschließt und angibt, was diese genau bewohnen. Phrygien und Pamphylien sind in der heutigen Türkei. Ägypten war dort, wo es heute noch ist. Libyen ist in Nordafrika, 2.11 Κρῆτες καὶ Ἄραβες, ἀκούομεν λαλούντων αὐτῶν ταῖς ἡμετέραις γλώσσαις τὰ μεγαλεῖα τοῦ θεοῦ. Kreter und Araber. Wir hören sie in unseren Sprachen die Großtaten Gottes reden. Kreta ist die heute noch unter dem Namen bekannte Insel. Arabien liegt im heutigen Saudi-Arabien. Nachdem die ganzen Länder aufgezählt wurden, machen die Zuhörer deutlich, dass alle Sprachen gesprochen wurden, nachdem die Jünger Jesu ihnen gepredigt hatten, welche großen Taten Gott durch Christus wirkte. 2.12 Εξίσταντο δὲ πάντες καὶ διηπόρουν, ἄλλος πρὸς ἄλλον Es waren nun alle in Entsetzen geratend und ratlos, einer zum anderen sagend: Was mag dies wohl sein? Das Verb ἀπορέω meint „ratlos verwirrt, unsicher sein bzw. sich wundern“. Nestle-Aland druckt, da dem ägyptischen Kopisten des Vaticanus (der den Fehler an kaum mehr viele weitere vererben konnte) λέγοντες, Τί ἂν θέλοι τοῦτο εἶναι; der seltene Optativ θέλοι („es will/mag sein“) nicht mehr geläufig war, und er ihn in einen einfachen Indikativ θέλει änderte, damit eine zweifelsfrei falsche Lesart ab, die jedoch eh nur marginal auftrat, die Überlieferung blieb davon unbeeindruckt. Im Zuge dessen war dann die Partikel ἂν („wohl“), die die Aussage epistemisch wage macht, beim Kopisten auch zu streichen, sodass dies ein bewusster Eingriff zur Vereinfachung dort war. Lukas erwähnt eine weitere Gruppe von Zuhörern, die die Prediger lästerten und ihnen Trunkenheit unterstellte. 2.13 Ἕτεροι δὲ χλευάζοντες ἔλεγον ὅτι Γλεύκους μεμεστωμένοι εἰσίν. Weitere nun waren spottend sagend: Sie sind voll des Süßweins gefüllt. 2.14 Σταθεὶς δὲ Πέτρος σὺν τοῖς ἕνδεκα, ἐπῆρεν τὴν φωνὴν αὐτοῦ, καὶ ἀπεφθέγξατο αὐτοῖς, Ἄνδρες Ἰουδαῖοι, καὶ οἱ κατοικοῦντες Ἱερουσαλὴμ ἅπαντες, τοῦτο ὑμῖν γνωστὸν ἔστω, καὶ ἐνωτίσασθε τὰ ῥήματά μου. 2.15 Οὐ γάρ, ὡς ὑμεῖς ὑπολαμβάνετε, οὗτοι μεθύουσιν· ἔστιν γὰρ ὥρα τρίτη τῆς ἡμέρας· Petrus, sich nun (hin)gestellt mit den Elf, erhob seine Stimme und tat ihnen kund: Männer, Judäer und allesamt ihr Jerusalem Bewohnenden! Dies soll euch bekannt sein, und nehmt meine Aussprüche zu Ohren: Petrus nun erklärt das Phänomen mit der Ausgießung des Heiligen Geistes, wobei er zunächst die verblüfften Zuschauer direkt anspricht, um deren Aufmerksamkeit zu erregen. Diese sind ja nicht, wie ihr annehmt, betrunken, denn es ist (die) dritte Stunde des Tages, Petrus widerlegt, dass es um Trunkenheit geht, da es ungewöhnlich wäre, am Pfingsten in der Früh für gottesfürchtige Juden schon betrunken zu sein. Die erste Konjunktion γάρ („ja“) ist hier eine Betonung der Aussage, weniger eine Begründung. 2.16 ἀλλὰ τοῦτό ἐστιν τὸ εἰρημένον διὰ τοῦ προφήτου Ἰωήλ, sondern dies ist das durch den Propheten Joel Gesagte: 2.17 Καὶ ἔσται ἐν ταῖς ἐσχάταις ἡμέραις, λέγει ὁ θεός, ἐκχεῶ ἀπὸ τοῦ πνεύματός μου ἐπὶ πᾶσαν σάρκα· καὶ προφητεύσουσιν οἱ υἱοὶ ὑμῶν Und es wird in den letzten Tagen sein, sagt Gott: Ich werde von meinem Geist auf alles Fleisch ausgießen, und eure Söhne und eure Töchter werden weissagen, und eure Vielmehr handelt es sich bei Pfingsten um die Erfüllung der Aussagen bei Joel, der sagte, der Geist würde für alle Gläubigen kommen, wie dies im Alten Bund ja nicht der Fall war, sondern nur für spezielle Personen (Könige, Propheten, Arbeiter an der Stiftshütte). Die gerade geschehenen Weissagungen als Wirkungen des Geistes hat Joel schon angekündigt. Die Kombination ἐνύπνια ἐνυπνιασθήσονται („sie werden Träume träumen“) ist eine figura etymologica und betont die Aussage. καὶ αἱ θυγατέρες ὑμῶν, καὶ οἱ νεανίσκοι ὑμῶν ὁράσεις ὄψονται, καὶ οἱ πρεσβύτεροι ὑμῶν ἐνύπνια ἐνυπνιασθήσονται· 2.18 καί γε ἐπὶ τοὺς δούλους μου καὶ ἐπὶ τὰς δούλας μου ἐν ταῖς ἡμέραις ἐκείναις ἐκχεῶ ἀπὸ τοῦ πνεύματός μου, καὶ προφητεύσουσιν. 2.19 Καὶ δώσω τέρατα ἐν τῷ οὐρανῷ ἄνω, καὶ σημεῖα ἐπὶ τῆς γῆς κάτω, αἷμα καὶ πῦρ καὶ ἀτμίδα καπνοῦ· 2.20 ὁ ἥλιος μεταστραφήσεται εἰς σκότος, καὶ ἡ σελήνη εἰς αἷμα, πρὶν ἢ ἐλθεῖν τὴν ἡμέραν κυρίου τὴν μεγάλην καὶ ἐπιφανῆ· 2.21 καὶ ἔσται, πᾶς ὃς ἂν ἐπικαλέσηται τὸ ὄνομα κυρίου σωθήσεται. Jugendlichen werden Visionen sehen, und eure Älteren werden Träume träumen, 2.22 Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, ἀκούσατε τοὺς λόγους τούτους· Ἰησοῦν τὸν Ναζωραῖον, ἄνδρα ἀπὸ τοῦ θεοῦ ἀποδεδειγμένον εἰς ὑμᾶς δυνάμεσιν καὶ τέρασιν καὶ σημείοις, οἷς ἐποίησεν δι᾽ αὐτοῦ ὁ θεὸς ἐν μέσῳ ὑμῶν, καθὼς καὶ αὐτοὶ οἴδατε, Männer, Israeliten, hört diese Worte: Jesus, den Nazarener, einen Mann, von Gott erwiesen an euch durch Macht(taten) und Wunder und Zeichen, die Gott durch ihn in eurer Mitte tat, wie ihr auch selbst wisst, und sogar auf meine Diener und auf meine Mägde werde ich in jenen Tagen von meinem Geist ausgießen, und sie werden weissagen. Mit γε („doch, sogar“) wird die Aussage hervorgehoben, dass nicht nur Söhne und Töchter und Junge und Alte, sondern auch über Knechte der Geist ausgegossen wird und man wird es an Weissagungen merken. Und ich werde Wunder im Himmel oben geben, und Zeichen auf der Erde unten, Blut und Feuer und Rauchdampf. Lukas nennt am Ende die Zeichen auf der Erde. Die Sonne wird in Finsternis verwandelt werden und der Mond in Blut, noch bevor der Tag des Herrn, der große und gewaltige, kommt. Lukas führt das Zitat weiter, das die Zeichen im Himmel nennt. Die Sonne war zur Kreuzigung verfinstert und es geschah auch ein sog. Blutmond. Nestle-Aland lässt das für Lukas typische ἢ („noch“) nach πρὶν („bevor“) aus, da es wohl der Bedeutung nach nicht zu erkennen war. Und es wird sein, jeder, der auch immer den Namen des Herrn anrufen wird, wird errettet werden. Vor dem genannten Gerichtstag wird es für alle Rettung geben, wenn sie sich an Jesus um Rettung wenden, indem sie seinen Namen anrufen. Das Zitat wendet den Namen Gottes Jahwe auf Jesus an. Mit ἂν („auch immer“) wird die Aussage kontingent, d.h. offen für alle, die den Herrn anrufen wollen, egal, wer es ist. Von 22-24 bekräftigt Petrus die Auferstehung des Herrn. In manchen Übersetzungen wurde καὶ („auch“) nicht berücksichtigt, gemeint ist, dass die Zuhörer diese Dinge ja auch selbst wissen, da sie in deren Mitte geschahen. Das Relativpronomen οἷς („die“) ist an den Kasus Dativ von σημείοις („Zeichen“) angeglichen, sodass Zeichen wichtiger ist als die Rolle des Pronomens im Relativsatz. 2.23 τοῦτον τῇ ὡρισμένῃ βουλῇ καὶ προγνώσει τοῦ θεοῦ ἔκδοτον λαβόντες, διὰ χειρῶν ἀνόμων προσπήξαντες ἀνείλετε· diesen, durch den festgesetzten Ratschluss und Vorwissen Gottes ausgeliefert, durch (die) Hände Gesetzloser angenagelt, beseitigtet ihr, 2.24 ὃν ὁ θεὸς ἀνέστησεν, λύσας τὰς ὠδῖνας τοῦ θανάτου, καθότι οὐκ ἦν δυνατὸν κρατεῖσθαι αὐτὸν ὑπ᾽ αὐτοῦ. den Gott auferweckte, die Wehen des Todes aufgelöst, da es ja unmöglich war, dass er von ihm festgehalten würde. Mit τοῦτον („diesen“) greift Lukas nochmal Jesus auf. Nestle-Aland hat statt dem Plural χειρῶν („Hände“) die Einzahl und lässt unbegründet λαβόντες („bekommen“) aus. Zu ἔκδοτον λαβόντες („ausliefern gelassen“) vgl. Polybius, Historiae 24.9, 13: „ἀλλὰ καὶ τοὺςἐπιφανεστάτους τῶν πολιτῶν οὓς μὲν φυγαδεῦσαι,τινὰς δ’ αὐτῶν ἐκδότους λαβόντας αἰκισαμένους πᾶσαν αἰκίαν ἀποκτεῖναι“. „S ondern auch die Angesehensten der Bürger zum einen geächtet, bestimmte davon ausliefern lassen, und nach allerlei schmählichen Misshandlungen, töten lassen“. Diodorus Siculus, Bibliotheca historica 16.3,6: „οὐδενὸς δ’ αὐτῷ προσέχοντος ὁ μὲν ἀνέκαμπτεν εἰς τὴν Μεθώνην, ὁ δὲ Φίλιππος ἐπιφανεὶς μετὰ στρατιωτῶν καὶ συνάψας μ άχην πολλοὺς μὲν ἀνεῖλε τῶν μισθοφόρων, τοὺς δὲ λοιποὺς εἴς τινα λόφον καταφυγόντας ὑποσπόνδους ἀφῆκεν, λαβὼν παρ’ αὐτῶν ἐ κδότους τοὺς φυγάδας. „Als ihn niemand beachtete, kehrte er nach Methone zurück. Philipp aber, der plötzlich mit seinen Soldaten erschien, verwickelte ihn in eine Schlacht, tötete viele seiner Söldner und ließ die übrigen, die sich auf einen bestimmten Hügel geflüchtet hatten, durch einen Waffenstillstand wieder frei, nachdem er zuvor von ihnen die Verbannten erhalten hatte, die sie ihm ausliefern ließen“. In der Literatur auch bei Demosthenes gehört der Ausdruck ἔκδοτον λαβόντες („ausliefern gelassen“) als Idiom zusammen, sodass die Auslassung von λαβόντες bei Nestle-Aland den problematischen Charakter der Ausgabe wiederum deutlich macht, umso mehr, da es so nahezu einheitlich überliefert wurde. Die Überlieferung ist aufgrund Gottes Ratschluss zugelassen worden, d.h. die Juden überlieferten Jesus an Gesetzlose, d.h. an die Römer, sodass sie ihn kreuzigten und töteten. Um Tod und Auferweckung eng zu verbinden, wird dies in einem Relativsatz eng angeschlossen. Die Agensangabe ὑπ᾽ αὐτοῦ („von ihm“) bezieht sich auf den Tod, der Christus nicht festhalten konnte. 2.25 Δαυὶδ γὰρ λέγει εἰς αὐτόν, Προωρώμην τὸν κύριον ἐνώπιόν μου διὰ παντός· ὅτι ἐκ δεξιῶν μου ἐστίν, ἵνα μὴ σαλευθῶ· David sagt ja von ihm: Ich bin den Herrn allezeit vor mir sehend, da er zu meiner Rechten ist, damit ich nicht wanke. Von 25-32 fügt Petrus Belege aus der Schrift an, dass Christus auferstand. 2.26 διὰ τοῦτο εὐφράνθη ἡ καρδία μου, καὶ ἠγαλλιάσατο ἡ γλῶσσά μου· ἔτι δὲ καὶ ἡ σάρξ μου κατασκηνώσει ἐπ᾽ ἐλπίδι· 2.27 ὅτι οὐκ ἐγκαταλείψεις τὴν ψυχήν μου εἰς ᾍδου, οὐδὲ δώσεις τὸν ὅσιόν σου ἰδεῖν διαφθοράν. Daher freute sich mein Herz und es jubelte meine Zunge, - dazu nun wird auch mein Fleisch sich in Hoffnung niederlassen -, Die Konjunktion διὰ τοῦτο („deshalb/daher“) nimmt ὅτι („dass“) im nächsten Satz vorweg. dass du meine Seele nicht für das Totenreich überlassen wirst, noch geben, dass dein Frommer die Verwesung sehe. Die Subjunktion ὅτι („dass“) leitet den Inhalt der Freude ein, also dass Gott den Messias auferwecken würde. 2.28 Ἐγνώρισάς μοι ὁδοὺς ζωῆς· πληρώσεις με εὐφροσύνης μετὰ τοῦ προσώπου σου. Wege (des) Lebens tatest du mir kund, du wirst mich mit Freude erfüllen bei deinem Angesicht. Auch hier geht es darum, angewendet auf Christus, dass er ihm kundtat, dass er leben würde und Freude haben könnte, nachdem er auferweckt ist. 2.29 Ἄνδρες ἀδελφοί, ἐξὸν εἰπεῖν μετὰ παρρησίας πρὸς ὑμᾶς περὶ τοῦ πατριάρχου Δαυίδ, ὅτι καὶ ἐτελεύτησεν καὶ ἐτάφη, καὶ τὸ μνῆμα αὐτοῦ ἐστιν ἐν ἡμῖν ἄχρι τῆς ἡμέρας ταύτης. 2.30 Προφήτης οὖν ὑπάρχων, καὶ εἰδὼς ὅτι ὅρκῳ ὤμοσεν αὐτῷ ὁ θεός, ἐκ καρποῦ τῆς ὀσφύος αὐτοῦ τὸ κατὰ σάρκα Männer, Brüder, es (sei) erlaubt, mit Freimut zu euch zu sprechen über den Patriarchen David, dass er sowohl starb als auch begraben wurde, und seine Grabstätte ist unter uns bis zu diesem Tag. Petrus führt den toten David an, um zu zeigen, dass dies sich nicht bei ihm, sondern beim Messias erfüllt haben muss. Da David starb und sein Grab noch hier ist, war er bis dato nicht auferstanden. Nun ein Prophet seiend, und gewusst, dass mit einem Eid ihm Gott schwur, aus seiner Lendenfrucht, dem Fleisch nach, Christus aufzuerwecken, um ihn auf seinen Thron zu setzen, Petrus stellt die prophetische Bedeutung heraus, indem er deutlich macht, dass die Erfüllung sich nicht auf David, sondern auf Christus bezieht. Ein nachlässiger Schreiber, wohl war der Codex Vaticanus der Urheber, ließ τὸ κατὰ σάρκα ἀναστήσειν τὸν χριστόν („dem Fleisch nach, Christus aufzuerwecken“) aus und Nestle-Aland druckt die Auslassung nicht ab. Der Fehler kam wohl so: Die Vorlage des Schreibers war so: ἀναστήσειν τὸν χριστόν, καθίσαι ἐπὶ τοῦ θρόνου αὐτοῦ, προφητης ουν υπαρχων και ειδως οτι ορκω ωμοσεν αυτω ο ΘΣ εκ καρπου της οσφυος αυτου το κατα σαρκα αναστησειν τον ΧΝ καθισαιεπι του θρονου αυτου προιδων ελαλησεν περι της αναστασεως του ΧΝ οτι ου κατελειφθη η ψυχη αυτου εις αδου ουδε η σαρξ αυτου ειδεν διαφθοραν D.h. der schlampige Schreiber geriet beim Aufsuchen in der Vorlage auf eine Zeile weiter unten, die er als die richtige zu glauben meinte, da sie gleich anfängt und gleich aufhört, sodass er den Text dazwischen ausließ. 2.31 προϊδὼν ἐλάλησεν περὶ τῆς ἀναστάσεως τοῦ χριστοῦ, ὅτι οὐ κατελείφθη ἡ ψυχὴ αὐτοῦ εἰς ᾍδου, οὐδὲ ἡ σὰρξ αὐτοῦ εἶδεν διαφθοράν. 2.32 Τοῦτον τὸν Ἰησοῦν ἀνέστησεν ὁ θεός, οὗ πάντες ἡμεῖς ἐσμεν μάρτυρες. sprach er, vorausgesehen, über die Auferstehung des Christus, dass er seine Seele nicht für das Totenreich überlassen wird, noch sein Fleisch die Verwesung sähe. Als Prophet konnte David bereits die Auferstehung des Messias vorhersagen. Nestle-Aland lässt ἡ ψυχὴ αὐτοῦ („seine Seele“) aus. Diesen Jesus weckte Gott auf, wovon wir alle Zeugen sind. 2.33 Τῇ δεξιᾷ οὖν τοῦ θεοῦ ὑψωθείς, τήν τε ἐπαγγελίαν τοῦ ἁγίου πνεύματος λαβὼν παρὰ τοῦ πατρός, ἐξέχεεν τοῦτο ὃ νῦν ὑμεῖς βλέπετε καὶ ἀκούετε. (An die) Rechte Gottes also erhöht, sowie die Verheißung des Heiligen Geistes vom Vater empfangen, schüttete er dies, was ihr nun seht und hört, aus. 2.34 Οὐ γὰρ Δαυὶδ ἀνέβη εἰς τοὺς οὐρανούς, λέγει δὲ αὐτός, Denn nicht David stieg zu den Himmeln auf, er sagt nun selbst: Es sagte der Herr meinem Herrn: Setze dich zu meiner Rechten, Nach den Belegen wiederholt sich Petrus noch einmal und sieht die Erfüllung in der Auferweckung Christi. Gott hat also seine Zusagen an den Messias wahr gemacht, indem er ihn aus den Toten auferweckte und Petrus und die anderen können dies bezeugen. Nach der Auferweckung folgte die Himmelfahrt und das Sitzen zur Rechten Gottes. Vom Vater den Geist empfangen, schüttete Christus ihn aus, das ist die genaue Erklärung, was vor den Augen der Zuseher gerade ablief und sie sehen und hören konnten. Nestle-Aland druckt statt νῦν („nun“) ein καὶ „und/auch“ ab, das aber nur das Codex Vaticanus und D05 liest, d.h. 99,99% der Handschriften gar nicht kennt und so nicht überliefert wurde. Ebenso argumentiert Petrus mit der Himmelfahrt, die ja die Auferstehung impliziert und voraussetzt. Das kann sich nicht auf David beziehen, sondern erfüllte sich in Christus, da David ja in Jerusalem begraben ist bis auf den heutigen Tag und er also nicht in den Himmel gefahren ist. Εἶπεν ὁ κύριος τῷ κυρίῳ μου, Κάθου ἐκ δεξιῶν μου, 2.35 ἕως ἂν θῶ τοὺς ἐχθρούς σου ὑποπόδιον τῶν ποδῶν σου. bis ich deine Feinde (als) Schemel deiner Füße (hin)lege! 2.36 Ἀσφαλῶς οὖν γινωσκέτω πᾶς οἶκος Ἰσραήλ, ὅτι καὶ κύριον καὶ χριστὸν αὐτὸν ὁ θεὸς ἐποίησεν, τοῦτον τὸν Ἰησοῦν ὃν ὑμεῖς ἐσταυρώσατε. 2.37 Ἀκούσαντες δὲ κατενύγησαν τῇ καρδίᾳ, εἶπόν τε πρὸς τὸν Πέτρον καὶ τοὺς Eindeutig also soll (das) ganze Haus Israel erkennen, dass ihn Gott sowohl zum Herrn als auch Christus machte, diesen Jesus, den ihr kreuzigtet. Es nun gehört, wurden sie im Herzen durchbohrt. Sodann sagten sie zu Petrus und den übrigen Aposteln: Was sollen wir tun, Männer, Brüder? Gott würde bis zur Wiederkunft Christi dessen Feinde beseitigen. Hier wie im Hebräischen Text des Psalms 110 ist der Genitiv τῶν ποδῶν („deiner Füße“) ein Attribut, das die Zugehörigkeit anzeigt (Genitivus pertinentiae), d.h. der Schemel gehört für die Füße einer Person, sodass man auch „für deine Füße“ paraphrasieren könnte. Dem Hauptsatz („Setze dich zu meiner Rechten“) folgt ein temporaler Nebensatz, dessen Prädikat θῶ („ich lege“) ausmacht. Davon hängen zwei Akkusative ab τοὺς ἐχθρούς σου („deine Feinde“), also das direkte Objekt. Dann der zweite, sog. Objektsprädikativ, ὑποπόδιον τῶν ποδῶν σου („Schemel deiner Füße“). Weder im Hebräischen (wie an anderen Stellen, Z.B. Genesis 46.4; 48.14,17; Exodus 21.30 etc.) noch im Griechischen wird eine Präposition wie „an“ gebraucht, damit wird kein Ort angegeben, wohin die Feinde gelegt werden, sondern, wozu sie gemacht werden (analog zu 2.Samuel 22.12, wo man „A macht B zu C“ als Muster ansetzen sollte). Damit werden die Feinde des Herrn Jesus metaphorisch zu dessen Fußschemel. Die Feinde und der Schemel werden also bildhaft gleichgesetzt. Die Zeitphase, von der der Autor hier spricht, beginnt also mit der Verherrlichung des Herrn Jesus zur Rechten Gottes und endet mit dem Triumph über alle Feinde, wenn der Herr Jesus die Herrschaft als König einnehmen wird. Zuvor werden alle Feinde beseitigt. Mit οὖν („also“) folgert Petrus, da Gott Christus auferweckte, dass er der Messias ist. Dies soll Israel eindeutig wissen da sie ihn kreuzigten und somit Schuld auf sich luden. Damit endet die Rede und im nächsten Vers sehen wir die Reaktion der Zuhörer. Die Botschaft drang in die Zuhörer ein und es folgt die Reaktion, wie darauf zu reagieren ist, dass Christus der Herr ist, den Gott bestimmte. λοιποὺς ἀποστόλους, Τί ποιήσομεν, ἄνδρες ἀδελφοί; 2.38 Πέτρος δὲ ἔφη πρὸς αὐτούς, Μετανοήσατε, καὶ βαπτισθήτω ἕκαστος ὑμῶν ἐπὶ τῷ ὀνόματι Ἰησοῦ χριστοῦ εἰς ἄφεσιν ἁμαρτιῶν, καὶ λήψεσθε τὴν δωρεὰν τοῦ ἁγίου πνεύματος. Petrus nun redete zu ihnen: Denkt um, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi, zur Vergebung der Sünden, und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen! Auch die Zuhörer könnten den Geist bekommen, wenn sie sich zu Christus bekehren, sich im Anschluss taufen ließen. Mit εἰς („zur“) wird das Ergebnis der Bekehrung genannt, nämlich, die Taufe. 2.39 Ὑμῖν γάρ ἐστιν ἡ ἐπαγγελία, καὶ τοῖς τέκνοις ὑμῶν, καὶ πᾶσιν τοῖς εἰς μακράν, ὅσους ἂν προσκαλέσηται κύριος ὁ θεὸς ἡμῶν. Euch nämlich ist die Verheißung und euren Kindern, und all denen in der Ferne, soviele ihrer der Herr, unser Gott, herrufen wird. Die Verheißung von Joel zum Empfang des Geistes wird direkt auf die Zuhörer angewendet, aber auch die nicht in Jerusalem sind. 2.40 Ἑτέροις τε λόγοις πλείοσιν διεμαρτύρετο καὶ παρεκάλει λέγων, Σώθητε ἀπὸ τῆς γενεᾶς τῆς σκολιᾶς ταύτης. Sowie mit weiteren Worten war er beschwörend und ermahnend, sagend: Lasst euch erretten von dieser verkehrten Generation! Die Rede bisher war nicht das einzige, was Petrus sagte. Den Rest fasst Lukas nur zusammen. Die Imperfektformen zeigen, dass Petrus laufend und immer wieder sie beschwor und ermahnte, sich vom abgefallenen Geschlecht der Juden erretten zu lassen, indem sie sich zu Christus bekehrten. 2.41 Οἱ μὲν οὖν ἀσμένως ἀποδεξάμενοι τὸν λόγον αὐτοῦ ἐβαπτίσθησαν· καὶ προσετέθησαν τῇ ἡμέρᾳ ἐκείνῃ ψυχαὶ ὡσεὶ τρισχίλιαι. Die nun also, die froh sein Wort annahmen, wurden getauft. Und es wurden an jenem Tag etwa dreitausend Seelen hinzugetan. Von hier bis Vers 47 wird das Wachstum der ersten Versammlung beschrieben, die zunächst nur in Jerusalem war. Nestle-Aland lässt das Wort ἀσμένως („froh“) aus, da es der Schreiber offenbar nicht kannte, wie in Ägypten nicht selten der Fall war, da Griechisch und solche seltenen Wörter untergingen. Die Überlieferung blieb davon unbeeinflusst. Die dreitausend wurden zu den 120 am Anfang hinzugetan, sodass es ein Gesamtheit wurde. 2.42 Ἦσαν δὲ προσκαρτεροῦντες τῇ διδαχῇ τῶν ἀποστόλων καὶ τῇ κοινωνίᾳ, καὶ τῇ κλάσει τοῦ ἄρτου καὶ ταῖς προσευχαῖς. Sie waren nun verharrend in der Lehre der Apostel und der Gemeinschaft und dem Brechen des Brotes und den Gebeten. Die vier Dative zeigen, worin die Jünger verharrten bzw. was sie ständig taten. 2.43 Ἐγένετο δὲ πάσῃ ψυχῇ φόβος, πολλά τε τέρατα καὶ σημεῖα διὰ τῶν ἀποστόλων ἐγίνετο. Es wurde nun jeder Seele Furcht. Sowohl viele Wunder als auch Zeichen waren durch die Apostel geschehend. Das Imperfekt ἐγίνετο („es waren geschehend“) zeigt, dass dies immer wieder oder dauernd der Fall war. 2.44 Πάντες δὲ οἱ πιστεύοντες ἦσαν ἐπὶ τὸ αὐτό, καὶ εἶχον ἅπαντα κοινά, All die Glaubenden nun waren zusammen und waren alles gemeinsam habend. Die innere Verbindung durch den Geist zeig sich auch im Verhalten. 2.45 καὶ τὰ κτήματα καὶ τὰς ὑπάρξεις ἐπίπρασκον, καὶ διεμέριζον αὐτὰ πᾶσιν, καθότι ἄν τις χρείαν εἶχεν. Und die Güter und die Besitztümer waren sie verkaufend und allen verteilend, entsprechend jemand Bedarf haben sollte. 2.46 Καθ᾽ ἡμέραν τε προσκαρτεροῦντες ὁμοθυμαδὸν ἐν τῷ ἱερῷ, κλῶντές τε κατ᾽ οἶκον ἄρτον, μετελάμβανον τροφῆς ἐν ἀγαλλιάσει καὶ ἀφελότητι καρδίας, Zudem waren sie täglich einmütig ausharrend in der Tempelstätte, sowie das Brot von Haus zu Haus brechend, waren sie Nahrung in Jubel und Einfachheit (des) Herzens entgegennehmend, Der Verkauf der Besitztümer in Jerusalem kann damit zusammenhängen, dass Jesus vorhersagte, dass die Stadt zerstört werden würde. Die Christen würden bei der Belagerung dann fliehen sollen, sodass sie ihren Besitz eh aufgeben müssten. Mit dem Gewinn konnten sie dann die Armen unterstützten. Die Imperfekte machen deutlich, dass dies permanent geschah. Mit ἄν wird die Aussage epistemisch wage, d.h. wenn jemand Bedarf haben sollte, dann wird dementsprechend, was ihm fehlt, von den Reichen, der Erlös an Gütern und Besitz, der benötigte Betrag verteilt. Die Imperfekte zeigen wieder, dass die laufend so praktiziert wurde. Der Ausdruck κατ᾽ οἶκον („von Haus zu Haus“) ist distributiv, d.h. über die Häuser verteilt, einmal da, einmal dort. 2.47 αἰνοῦντες τὸν θεόν, καὶ ἔχοντες χάριν πρὸς ὅλον τὸν λαόν. Ὁ δὲ κύριος προσετίθει τοὺς σῳζομένους καθ᾽ ἡμέραν τῇ ἐκκλησίᾳ. 3.1 Επὶ τὸ αὐτὸ δὲ Πέτρος καὶ Ἰωάννης ἀνέβαινον εἰς τὸ ἱερὸν ἐπὶ τὴν ὥραν τῆς προσευχῆς τὴν ἐνάτην. Gott lobend und Gnade beim ganzen Volk habend. Der Herr nun fügte die gerettet Werdenden täglich der Versammlung hinzu. Die Neubekehrten loben Gott und waren zunächst beim Volk in Gnade. Durch die Wiedergeburt, die nur Gott vollziehen kann, konnte er neue Bekehrte zur bisherigen Versammlung dazufügen. Gemeinsam nun waren Petrus und Johannes hinaufgehend zur Tempelstätte zur Stunde des Gebets, der neunten. 3.2 Καί τις ἀνὴρ χωλὸς ἐκ κοιλίας μητρὸς αὐτοῦ ὑπάρχων ἐβαστάζετο· ὃν ἐτίθουν καθ᾽ ἡμέραν πρὸς τὴν θύραν τοῦ ἱεροῦ τὴν λεγομένην Ὡραίαν, τοῦ αἰτεῖν ἐλεημοσύνην παρὰ τῶν εἰσπορευομένων εἰς τὸ ἱερόν. 3.3 Ὃς ἰδὼν Πέτρον καὶ Ἰωάννην μέλλοντας εἰσιέναι εἰς τὸ ἱερόν, ἠρώτα ἐλεημοσύνην. Und ein bestimmter Mann, der gelähmt war von seiner Mutter Leib an, war getragen werdend, den sie täglich an die Tür der Tempelstätte setzend waren, die die „Schöne“ genannt wird, um ein Almosen von den in die Tempelstätte Hineingehenden zu erbitten, Das Heiligtum lag auf dem Tempelberg, sodass beide nach oben steigen mussten. Das Imperfekt beschreibt das Hintergrundgeschehen der Geschichte, die nun folgt, d.h. diese spielt sich beim Hinaufgehen auf den Tempelberg ab. Nestle-Aland lässt Ἐπὶ τὸ αὐτὸ („gemeinsam“) am Anfang ohne hinreichenden Grund aus, die Überlieferung kennt die Auslassung nicht. Das Imperfekt ἐβαστάζετο („er war getragen werdend“) zeigt, dass das Geschehen gerade ablaufen war. 3.4 Ἀτενίσας δὲ Πέτρος εἰς αὐτὸν σὺν τῷ Ἰωάννῃ, εἶπεν, Βλέψον εἰς ἡμᾶς. Petrus nun, zusammen mit Johannes auf ihn gestarrt, sagte: Blicke auf uns! 3.5 Ὁ δὲ ἐπεῖχεν αὐτοῖς, προσδοκῶν τι παρ᾽ αὐτῶν λαβεῖν. Er nun gab Acht auf sie, erwartend, etwas von ihnen zu bekommen. der, Petrus und Johannes im Begriff in die Tempelstätte hineinzugehen gesehen, ein Almosen (er)bittend war. Hier ist einer der seltenen Fälle, wo Nestle-Aland einen Zusatz zum Text abdruckt, indem sie λαβεῖν („zu bekommen“) berücksichtigen, das von einigen Handschriften zum besseren Verständnis damit ergänzt wurde, jedoch nicht Teil der gesamten Überlieferung ist. Möglicherweise geriet der Kopist, der dies aufbrachte, in eine Zeile unten, wo λαβεῖν (Vers 5) tatsächlich stand. 3.6 Εἶπεν δὲ Πέτρος, Ἀργύριον καὶ χρυσίον οὐχ ὑπάρχει μοι· ὃ δὲ ἔχω, τοῦτό σοι δίδωμι. Ἐν τῷ ὀνόματι Ἰησοῦ χριστοῦ τοῦ Ναζωραίου, ἔγειραι καὶ περιπάτει. 3.7 Καὶ πιάσας αὐτὸν τῆς δεξιᾶς χειρὸς ἤγειρεν· παραχρῆμα δὲ ἐστερεώθησαν αὐτοῦ αἱ βάσεις καὶ τὰ σφυρά. 3.8 Καὶ ἐξαλλόμενος ἔστη καὶ περιεπάτει, καὶ εἰσῆλθεν σὺν αὐτοῖς εἰς τὸ ἱερόν, περιπατῶν καὶ ἁλλόμενος καὶ αἰνῶν τὸν θεόν. 3.9 Καὶ εἶδεν αὐτὸν πᾶς ὁ λαὸς περιπατοῦντα καὶ αἰνοῦντα τὸν θεόν· Es sagte nun Petrus: Silber und Gold habe ich nicht. Was ich aber habe, das gebe ich dir: Im Namen Jesu Christi, des Nazareners, stehe auf und gehe umher! 3.10 ἐπεγίνωσκόν τε αὐτὸν ὅτι οὗτος ἦν ὁ πρὸς τὴν ἐλεημοσύνην καθήμενος ἐπὶ τῇ Ὡραίᾳ πύλῃ τοῦ ἱεροῦ· καὶ ἐπλήσθησαν θάμβους καὶ ἐκστάσεως ἐπὶ τῷ συμβεβηκότι αὐτῷ. 3.11 Κρατοῦντος δὲ τοῦ ἰαθέντος χωλοῦ τὸν Πέτρον καὶ Ἰωάννην, συνέδραμεν πρὸς αὐτοὺς πᾶς ὁ λαὸς ἐπὶ τῇ στοᾷ τῇ καλουμένῃ Σολομῶντος, ἔκθαμβοι. Dazu erkannten sie ihn nun, dass er der war, der für Almosen beim Schönen Tor der Tempelstätte saß, und sie wurden mit Staunen und Entsetzen erfüllt über das ihm Widerfahrene. Und ihn an der rechten Hand ergriffen, richtete er (ihn) auf. Auf der Stelle nun wurden ihm die Füße und die Knöchel stark. Und aufspringend stellte er sich (hin) und war umhergehend. Und er ging mit ihnen hinein in die Tempelstätte, umhergehend und springend und Gott lobend. Und es sah ihn das ganze Volk, umhergehend und Gott lobend. Als nun der geheilte Gelähmte Petrus und Johannes festhält, lief das ganze Volk zu ihnen erstaunt zusammen bei der Halle, die des Solomon genannt wird. Nestle-Aland klammert als unecht ἔγειρε καὶ ein, wobei diese Lesart eh sekundär ist, da sie auf einen einfacheren Imperativ geändert wurde. 3.12 Ἰδὼν δὲ Πέτρος ἀπεκρίνατο πρὸς τὸν λαόν, Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, τί θαυμάζετε ἐπὶ τούτῳ, ἢ ἡμῖν τί ἀτενίζετε, ὡς ἰδίᾳ δυνάμει ἢ εὐσεβείᾳ πεποιηκόσιν τοῦ περιπατεῖν αὐτόν; 3.13 Ὁ θεὸς Ἀβραὰμ καὶ Ἰσαὰκ καὶ Ἰακώβ, ὁ θεὸς τῶν πατέρων ἡμῶν, ἐδόξασεν τὸν παῖδα αὐτοῦ Ἰησοῦν· ὃν ὑμεῖς μὲν παρεδώκατε, καὶ ἠρνήσασθε αὐτὸν κατὰ πρόσωπον Πιλάτου, κρίναντος ἐκείνου ἀπολύειν. Petrus nun, es gesehen, wandte sich an das Volk: Männer, Israeliten, was wundert ihr euch über dieses, oder was starrt ihr uns an, als ob wir es in eigener Macht oder Gottesfurcht gemacht hätten, dass er umhergeht? 3.14 Ὑμεῖς δὲ τὸν ἅγιον καὶ δίκαιον ἠρνήσασθε, καὶ ᾐτήσασθε ἄνδρα φονέα χαρισθῆναι ὑμῖν, Ihr nun verleugnetet den Heiligen und Gerechten und fordertet, dass ein Mann, ein Mörder, euch geschenkt werde. 3.15 τὸν δὲ ἀρχηγὸν τῆς ζωῆς ἀπεκτείνατε· ὃν ὁ θεὸς ἤγειρεν ἐκ νεκρῶν, οὗ ἡμεῖς μάρτυρές ἐσμεν. 3.16 Καὶ ἐπὶ τῇ πίστει τοῦ ὀνόματος αὐτοῦ, τοῦτον ὃν θεωρεῖτε καὶ οἴδατε ἐστερέωσεν τὸ ὄνομα αὐτοῦ· καὶ ἡ πίστις ἡ δι᾽ αὐτοῦ ἔδωκεν αὐτῷ τὴν ὁλοκληρίαν ταύτην ἀπέναντι πάντων ὑμῶν. Den Urheber nun des Lebens tötetet ihr, den Gott aus Toten erweckte, wovon wir Zeugen sind. Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unserer Väter, verherrlichte seinen Knecht Jesus, den ihr zwar überliefertet und verleugnetet vor dem Angesicht von Pilatus, als er beschloss, jenen freizulassen. Und aufgrund des Glaubens (an) seinen Namen stärkte diesen, den ihr betrachtet und kennt, sein Name. Und der Glaube, der durch ihn (ist), gab ihm diese ganze Gesundheit vor euch allen. 3.17 Καὶ νῦν, ἀδελφοί, οἶδα ὅτι κατὰ ἄγνοιαν ἐπράξατε, ὥσπερ καὶ οἱ ἄρχοντες ὑμῶν. Und jetzt, Brüder, weiß ich, dass ihr nach Unwissenheit handeltet, wie auch eure Obersten. 3.18 Ὁ δὲ θεὸς ἃ προκατήγγειλεν διὰ στόματος πάντων τῶν προφητῶν αὐτοῦ, παθεῖν τὸν χριστόν, ἐπλήρωσεν οὕτως. Gott nun hat das, was er durch (den) Mund aller seiner Propheten zuvor verkündete, dass Christus leiden würde, so erfüllt. 3.19 Μετανοήσατε οὖν καὶ ἐπιστρέψατε, εἰς τὸ ἐξαλειφθῆναι ὑμῶν τὰς ἁμαρτίας, ὅπως ἂν ἔλθωσιν καιροὶ ἀναψύξεως ἀπὸ προσώπου τοῦ κυρίου, Denkt also um und kehrt um, dass euch die Sünden ausgelöscht werden, damit Zeiten der Erholung kämen vom Angesicht des Herrn aus, 3.20 καὶ ἀποστείλῃ τὸν προκεχειρισμένον ὑμῖν χριστὸν Ἰησοῦν· und er den euch zuvor verordneten Christus, Jesus, sende, 3.21 ὃν δεῖ οὐρανὸν μὲν δέξασθαι ἄχρι χρόνων den ja der Himmel aufnehmen muss bis zur Wiederherstellung all dessen, was Gott durch Καὶ νῦν („und jetzt“) beschreibt den Übergang zum Kernpunkt der Rede, daher redet er sie auch noch einmal direkt an, um ihre Aufmerksamkeit zu erhalten. Er hält ihnen zugute, dass sie sich nicht im Klaren waren, was sie taten, sodass es damals noch nicht zu spät für alle war. Nach der Ermordung von Stephanus und der Verfolgung der anderen Christen und Paulus, wendete sich das Blatt jedoch und das Judentum kann endgültig unter das göttliche Gericht. Petrus kommt dazu, dass das Geschehen im Einklang mit göttlicher Prophetie war, die schon viele Jahrhunderte zuvor angekündigt war. Petrus verwendet einen freien Relativsatz, d.h. ohne Bezugswort, um chronologisch korrekt die Prophetie und die Erfüllung darzustellen, dies ist das direkte Objekt von „erfüllt“, mit einem AcI wird dies dem Inhalt nach bestimmt, die Leiden Christi. Mit οὕτως („so“) nimmt Lukas darauf Bezug, dass die Obersten und die Juden Christus töten ließen, damit erfüllte sich göttliche Prophetie durch alle Propheten. Ein Kopist hat die Lesart aufgebracht, nach der αὐτοῦ („sein“) auf Christus und nicht auf die Propheten zu beziehen wäre, dies ist jedoch nicht im Einklang mit der Überlieferung des NTs. Mit οὖν („also“) macht Petrus die Konsequenzen der Ablehnung des Messias deutlich, was nun zu tun ist, ihre Einstellung und ihr Verhalten ihm gegenüber ist falsch und muss geändert werden, sodass sie ihre Sünden bekennen und Vergebung erhalten. Dann könnte sich das Volk erholen. Die Linksversetzung von ὑμῶν („eure“) betont dies und kann mit einem vorgezogenen „euch“ ausgedrückt werden. Lukas ist es wichtig, zu betonen, dass es in ihrem Interesse liegt, die Sünden vergeben zu bekommen. Mit ἀπὸ („von aus“) wird die Quelle der Erholung mit dem Angesicht des Herrn benannt. Die Zeiten der Erholung sind dann, wenn Gott den Messias für Israel senden wird, dies wird sein, wenn sie ihn angenommen haben. Sie taten dies damals nicht. Ἰησοῦν („Jesus“) ist eine Apposition zu Christus, d.h. Petrus setzt die Person Jesu mit dem verheißenen Gesalbten gleich. Christus wird im Himmel sein, bis Israel wiederhergestellt sein wird, dies ist im Einklang mit dem, was die Propheten schon immer gesagt hatten. ἀποκαταστάσεως πάντων, ὧν ἐλάλησεν ὁ θεὸς διὰ στόματος πάντων τῶν ἁγίων αὐτοῦ προφητῶν ἀπ᾽ αἰῶνος. den Mund aller seiner heiligen Propheten vom Zeitalter an sprach. 3.22 Μωσῆς μὲν γὰρ πρὸς τοὺς πατέρας εἶπεν ὅτι Προφήτην ὑμῖν ἀναστήσει κύριος ὁ θεὸς ἡμῶν ἐκ τῶν ἀδελφῶν ὑμῶν ὡς ἐμέ· αὐτοῦ ἀκούσεσθε κατὰ πάντα ὅσα ἂν λαλήσῃ πρὸς ὑμᾶς. Moses nun redete nämlich zu den Vätern: Einen Propheten wird euch aufstehen lassen (der) Herr, unser Gott, aus euren Brüdern, wie mich. (Auf) ihn sollt ihr hören nach allem, was auch immer er zu euch spricht! 3.23 Ἔσται δέ, πᾶσα ψυχή, ἥτις ἐὰν μὴ ἀκούσῃ τοῦ προφήτου ἐκείνου, ἐξολοθρευθήσεται ἐκ τοῦ λαοῦ. Es wird nun sein: Jede Seele, welche auch immer nicht auf jenen Propheten hört, wird ausgerottet werden aus dem Volk. 3.24 Καὶ πάντες δὲ οἱ προφῆται ἀπὸ Σαμουὴλ καὶ τῶν καθεξῆς, ὅσοι ἐλάλησαν, καὶ κατήγγειλαν τὰς ἡμέρας ταύτας. 3.25 Ὑμεῖς ἐστε υἱοὶ τῶν προφητῶν, καὶ τῆς διαθήκης ἧς διέθετο ὁ θεὸς πρὸς τοὺς πατέρας ἡμῶν, λέγων πρὸς Ἀβραάμ, Καὶ ἐν τῷ σπέρματί σου ἐνευλογηθήσονται πᾶσαι αἱ πατριαὶ τῆς γῆς. Und all die Propheten nun von Samuel und den folgenden an, soviele ihrer sprachen, verkündeten auch diese Tage. Die Propheten ab Samuel verkündeten diese Tage, in denen der Messias auftrat. Ihr seid Söhne der Propheten und des Bundes, den Gott für unsere Väter verfügte, zu Abraham sagend: Und in deinem Samen werden alle Geschlechter der Erde gesegnet werden. Die Angesprochenen werden als Adressaten der prophetischen Aussagen und des Bundes gesehen. Der Bund Abrahams mit Gott stellt auf den einen Samen ab, durch den Gott segnen würde, Jesus Christus. Statt ἡμῶν („unsere“) hat Nestle-Aland einen Kopierfehler mit ὑμῶν „euren“. Dann hat ein wohl zu kluger Schreiber P74 einen Artikel οἱ („die“) vor das Prädikativ υἱοὶ („Söhne“) geschrieben, der eher zeigt, dass er der griechischen Sprache wenig mächtig war, da dies bei Prädikativen in diesem Fall nicht normal wäre. Petrus beruft sich eine Stelle in Deuteronomium 18.15ff als Illustration, dass Gott das Auftreten von Jesus schon voraussagte. Προφήτην („einen Propheten“) ist zur Betonung nach links versetzt. Gott wird in Jesus einen Propheten auferwecken, d.h. senden, und die Reaktion kann nur sein, dass man auf alles hören soll, was er im Auftrag Gottes zu sagen hat. Ein Schreiber hat den Text übersprungen, die Auslassung hat leider die Ausgabe von Nestle-Aland übernommen, sodass der überlieferte Text γὰρ πρὸς τοὺς πατέρας („nun zu den Vätern“) dort fehlt. Dazu kommt ein Kopierfehler bei ὑμῶν („euer“) statt richtig ἡμῶν „(unser“) Gott. Die Prophetie sagt, dass jeder im Volk, der auf den kommenden Messias, Jesus Christus, nicht hören und ihn annehmen wird, nicht mehr zum Volk Gottes gehören würde, da man nur durch Glauben an ihn ein Kind Gottes werden kann. 3.26 Ὑμῖν πρῶτον ὁ θεός, ἀναστήσας τὸν παῖδα αὐτοῦ Ἰησοῦν, ἀπέστειλεν αὐτὸν εὐλογοῦντα ὑμᾶς, ἐν τῷ ἀποστρέφειν ἕκαστον ἀπὸ τῶν πονηριῶν ὑμῶν. 4.1 Λαλούντων δὲ αὐτῶν πρὸς τὸν λαόν, ἐπέστησαν αὐτοῖς οἱ ἱερεῖς καὶ ὁ στρατηγὸς τοῦ ἱεροῦ καὶ οἱ Σαδδουκαῖοι, 4.2 διαπονούμενοι διὰ τὸ διδάσκειν αὐτοὺς τὸν λαόν, καὶ καταγγέλλειν ἐν τῷ Ἰησοῦ τὴν ἀνάστασιν τῶν νεκρῶν. Euch sandte Gott, seinen Knecht Jesus auferweckt, ihn zuerst, euch segnend durch das Wegwenden von jedem von euren Bosheiten. Nestle-Aland lässt Ἰησοῦν („Jesus“) aus, da die abgekürzten Nomina sacra oft überlesen wurden und so in schlechten Handschriften ab und zu fehlen. Als sie nun zum Volk sprechen, traten die Priester und der Wächter der Tempelstätte und die Sadduzäer auf sie zu, Nun berichtet Lukas das Nachspiel der Predigt, nämlich die Gefangennahme von Petrus und Johannes (Verse 1-31). Während ihrer Predigt treten ihnen der Wächter über den Tempelplatz und die Priester entgegen. Mit διὰ und substantiviertem Infinitiv wird der Grund der Empörung genannt: Petrus und Johannes lehrten das Volk, obwohl dies von der Führung nicht genehmigt war. Ebenso, dass Jesus die Toten auferwecken würde. 4.3 Καὶ ἐπέβαλον αὐτοῖς τὰς χεῖρας, καὶ ἔθεντο εἰς τήρησιν εἰς τὴν αὔριον· ἦν γὰρ ἑσπέρα ἤδη. Und sie legten an sie die Hände und setzten (sie) in Gewahrsam bis zum Morgen, denn es war schon Abend. 4.4 Πολλοὶ δὲ τῶν ἀκουσάντων τὸν λόγον ἐπίστευσαν· καὶ ἐγενήθη ὁ ἀριθμὸς τῶν ἀνδρῶν ὡσεὶ χιλιάδες πέντε. Viele nun der das Wort Hörenden glaubten. Und es wurde die Zahl der Männer etwa fünftausend. 4.5 Ἐγένετο δὲ ἐπὶ τὴν αὔριον συναχθῆναι αὐτῶν τοὺς ἄρχοντας καὶ πρεσβυτέρους καὶ γραμματεῖς εἰς Ἱερουσαλήμ, 4.6 καὶ Ἄνναν τὸν ἀρχιερέα, καὶ Καϊάφαν, καὶ Ἰωάννην, καὶ Es begab sich nun am Morgen, dass sich deren Obersten und Ältesten und Schriftgelehrten in Jerusalem versammelten, Die Ältesten können hier als ein Gremium verstanden werden, sodass hier das Alter zu einer Art Amtsbezeichnung führte. auch Annas, der Hohepriester, und Kajaphas, und Johannes und Alexander und soviele ihrer vom hohenpriesterlichen Geschlecht waren. Lukas ergänzt nun die Liste derer, die sich in Jerusalem versammelten. empört wegen ihrem Lehren des Volkes und dem die Auferstehung der Toten durch Jesus Verkünden. Ἀλέξανδρον, καὶ ὅσοι ἦσαν ἐκ γένους ἀρχιερατικοῦ. 4.7 Καὶ στήσαντες αὐτοὺς ἐν μέσῳ ἐπυνθάνοντο, Ἐν ποίᾳ δυνάμει ἢ ἐν ποίῳ ὀνόματι ἐποιήσατε τοῦτο ὑμεῖς; Und sie in (die) Mitte gestellt, waren sie sie befragend: In welcher Macht oder in welchem Namen tatet ihr dies? 4.8 Τότε Πέτρος πλησθεὶς πνεύματος ἁγίου εἶπεν πρὸς αὐτούς, Ἄρχοντες τοῦ λαοῦ καὶ πρεσβύτεροι τοῦ Ἰσραήλ, Darauf sagte Petrus, erfüllt vom Heiligen Geist, zu ihnen: Oberste des Volkes und Älteste Israels! 4.9 εἰ ἡμεῖς σήμερον ἀνακρινόμεθα ἐπὶ εὐεργεσίᾳ ἀνθρώπου ἀσθενοῦς, ἐν τίνι οὗτος σέσῳσται· Wenn wir heute wegen einer Wohltat an einem kranken Menschen verhört werden, durch wen dieser gerettet worden ist, 4.10 γνωστὸν ἔστω πᾶσιν ὑμῖν καὶ παντὶ τῷ λαῷ Ἰσραήλ, ὅτι ἐν τῷ ὀνόματι Ἰησοῦ χριστοῦ τοῦ Ναζωραίου, ὃν ὑμεῖς ἐσταυρώσατε, ὃν ὁ θεὸς ἤγειρεν ἐκ νεκρῶν, ἐν τούτῳ οὗτος παρέστηκεν ἐνώπιον ὑμῶν ὑγιής. soll euch allen bekannt sein und dem ganzen Volke Israel, dass in dem Namen Jesu Christi, des Nazareners, den ihr kreuzigtet, den Gott aus Toten auferweckte: Durch diesen steht dieser gesund vor euch. 4.11 Οὗτός ἐστιν ὁ λίθος ὁ ἐξουθενηθεὶς ὑφ᾽ ὑμῶν τῶν οἰκοδομούντων, ὁ γενόμενος εἰς κεφαλὴν γωνίας. Dieser ist der Stein, der von euch, den Bauleuten, verworfen wurde, der zum Eckstein wurde. Nestle-Aland lässt aufgrund von P75, das sich nun in Folgehandschriften niederschlug, aber die Überlieferung insgesamt nicht tangierte, τοῦ Ἰσραήλ (“Israels“) aus. Petrus beantwortet die Frage, indem er jedoch darauf hinweist, dass sie wegen einer Wohltat festgenommen und verhört werden. Offenbar haben die Führer auch den Geheilten festgenommen, da Petrus deutlich macht, dass dieser, der durch Christus geheilt wurde, vor ihnen steht (vgl. Vers 14). 4.12 Καὶ οὐκ ἔστιν ἐν ἄλλῳ οὐδενὶ ἡ σωτηρία· οὔτε γὰρ ὄνομά ἐστιν ἕτερον τὸ δεδομένον ἐν ἀνθρώποις, ἐν ᾧ δεῖ σωθῆναι ἡμᾶς. Und es ist in keinem anderen die Rettung, denn es ist auch kein weiterer Name unter dem Himmel, der unter Menschen gegeben ist, durch den wir gerettet werden müssen. 4.13 Θεωροῦντες δὲ τὴν τοῦ Πέτρου παρρησίαν καὶ Ἰωάννου, καὶ καταλαβόμενοι ὅτι ἄνθρωποι ἀγράμματοί εἰσιν καὶ ἰδιῶται, ἐθαύμαζον, ἐπεγίνωσκόν τε αὐτοὺς ὅτι σὺν τῷ Ἰησοῦ ἦσαν. Sehend aber den Freimut des Petrus und Johannes und begreifend, dass sie ungebildete Menschen und Laien sind, waren sie staunend. Und sie waren zudem erkennend, dass sie mit Jesus waren. 4.14 Τὸν δὲ ἄνθρωπον βλέποντες σὺν αὐτοῖς ἑστῶτα τὸν τεθεραπευμένον, οὐδὲν εἶχον ἀντειπεῖν. 4.15 Κελεύσαντες δὲ αὐτοὺς ἔξω τοῦ συνεδρίου ἀπελθεῖν, συνέβαλλον πρὸς ἀλλήλους, Den Menschen nun bei ihnen stehen sehend, den geheilten, hatten sie nichts zu widersprechen. 4.16 λέγοντες, Τί ποιήσομεν τοῖς ἀνθρώποις τούτοις; Ὅτι μὲν γὰρ γνωστὸν σημεῖον γέγονεν δι᾽ αὐτῶν, πᾶσιν τοῖς κατοικοῦσιν Ἱερουσαλὴμ φανερόν, καὶ οὐ δυνάμεθα ἀρνήσασθαι. sagend: Was sollen wir mit diesen Menschen machen, da zwar ja ein offenkundiges Zeichen durch sie geschah, all den Jerusalem Bewohnenden bekannt, und wir können (es) nicht leugnen? Ihnen nun befohlen, aus dem Synedrium fortzugehen, waren sie untereinander beratschlagend, Mit γὰρ („denn“) wird begründet, warum in keinem anderen Namen Heil ist, denn es gibt keinen anderen Namen, durch den man gerettet werden kann. 4.17 Ἀλλ᾽ ἵνα μὴ ἐπὶ πλεῖον διανεμηθῇ εἰς τὸν λαόν, ἀπειλῇ ἀπειλησόμεθα αὐτοῖς μηκέτι λαλεῖν ἐπὶ τῷ ὀνόματι τούτῳ μηδενὶ ἀνθρώπων. Aber damit es nicht noch mehr unter das Volk verbreitet wird, wollen wir ihnen mit einer Drohung drohen, nicht weiter in diesem Namen zu irgendeinem (der) Menschen zu sprechen! „Mit einer Drohung drohen“ ist ein Wortspiel (Paregmenon bzw. figura etymologica) und bedeutet „ernsthaft drohen“, d.h. eine Steigerung einer Drohung, wohl eine Ankündigung einer schweren Strafe etc. 4.18 Καὶ καλέσαντες αὐτούς, παρήγγειλαν αὐτοῖς τὸ καθόλου μὴ φθέγγεσθαι μηδὲ διδάσκειν ἐπὶ τῷ ὀνόματι τοῦ Ἰησοῦ. Und sie gerufen, befahlen sie ihnen, grundsätzlich nichts mehr im Namen Jesu zu äußern noch zu lehren. Nestle-Aland lässt αὐτοῖς („ihnen“) ohne hinreichenden Grund aus. 4.19 Ὁ δὲ Πέτρος καὶ Ἰωάννης ἀποκριθέντες πρὸς αὐτοὺς εἶπον, Εἰ δίκαιόν ἐστιν ἐνώπιον τοῦ θεοῦ ὑμῶν ἀκούειν μᾶλλον ἢ τοῦ θεοῦ, κρίνατε. Petrus nun und Johannes sagten, geantwortet, zu ihnen: Ob es recht ist vor Gott, (auf) euch mehr zu hören als (auf) Gott, sollt ihr beurteilen! 4.20 Οὐ δυνάμεθα γὰρ ἡμεῖς, ἃ εἴδομεν καὶ ἠκούσαμεν, μὴ λαλεῖν. Wir können ja nicht von dem, was wir sahen und hörten, nicht sprechen. In anderen Worten meint die Aussage, dass sie davon reden müssen, was sie erlebt haben. Das ist aussagenlogisch gleichbedeutend damit, wenn es nicht möglich ist, nicht zu reden. 4.21 Οἱ δὲ προσαπειλησάμενοι ἀπέλυσαν αὐτούς, μηδὲν εὑρίσκοντες τὸ πῶς κολάσονται αὐτούς, διὰ τὸν λαόν, ὅτι πάντες ἐδόξαζον τὸν θεὸν ἐπὶ τῷ γεγονότι. Sie aber, weitergedroht, entließen sie, nicht eine Art findend, wie sie sie bestrafen sollten, wegen des Volkes, da alle Gott über des Geschehenen verherrlichend waren. Die Führer hätten die beiden Apostel gerne bestraft, aber sie wussten nicht wie, da sie Angst vor dem Volk hatten, dass Gott die Ehre gab, was er bewirkte. Mit dem Imperfekt ἐδόξαζον („sie waren verherrlichend“) drückt Lukas einen längeren Prozess aus. „Eine Art“ heißt wörtlich „ein Wie“. 4.22 Ἐτῶν γὰρ ἦν πλειόνων τεσσαράκοντα ὁ ἄνθρωπος ἐφ᾽ (An) Jahren war der Mensch nämlich mehr als vierzig, an dem dieses Zeichen der Heilung geschehen war. Wie in Lukas 2.8 scheint der Genitiv am Anfang den Zeitraum anzugeben, während er krank war, dies entspricht dem Lebensalter (Kap. 3.2), da er ὃν ἐγεγόνει τὸ σημεῖον τοῦτο τῆς ἰάσεως. 4.23 Ἀπολυθέντες δὲ ἦλθον πρὸς τοὺς ἰδίους, καὶ ἀπήγγειλαν ὅσα πρὸς αὐτοὺς οἱ ἀρχιερεῖς καὶ οἱ πρεσβύτεροι εἶπον. 4.24 Οἱ δὲ ἀκούσαντες ὁμοθυμαδὸν ἦραν φωνὴν πρὸς τὸν θεόν, καὶ εἶπον, Δέσποτα, σὺ ὁ θεὸς ὁ ποιήσας τὸν οὐρανὸν καὶ τὴν γῆν καὶ τὴν θάλασσαν καὶ πάντα τὰ ἐν αὐτοῖς· 4.25 ὁ διὰ στόματος Δαυὶδ παιδός σου εἰπών, Ἵνα τί ἐφρύαξαν ἔθνη, καὶ λαοὶ ἐμελέτησαν κενά; Sie nun, verabschiedet, kamen zu den Ihrigen und verkündeten, was die Hohenpriester und die Ältesten zu ihnen sagten. 4.26 Παρέστησαν οἱ βασιλεῖς τῆς γῆς, καὶ οἱ ἄρχοντες συνήχθησαν ἐπὶ τὸ αὐτὸ κατὰ τοῦ κυρίου, καὶ κατὰ τοῦ χριστοῦ αὐτοῦ· Die Könige der Erde stellten sich auf, und die Obersten versammelten sich gemeinsam gegen den Herrn und gegen seinen Christus. von Geburt an krank war. Vgl. Chrysostomos, in illud, 51.306.33: „ οὐ γὰρ δὴ τότε, οὐδὲ πρὸ δύο καὶ τριῶν καὶδέκα ἐτῶν, ἀλλὰ πολλῷ πλειόνων ἦν αὐτὴν ἑωρακώς“. „Denn nicht schon da, auch nicht vor zwei oder drei oder zehn Jahren, sondern vielmehr länger war sie augenkrank“. Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶπαν ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht. Sie nun, es gehört, erhoben einmütig (die) Stimme zu Gott und sagten: Gebieter, du (bist) der Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer und all das in ihnen machte, Nestle-Aland lässt ὁ θεὸς („Gott“) aus, da nachlässige Schreiber, die es nicht zu oft gab, die Abkürzungen der sog. „heiligen Namen“ wie Gott, Christus etc. leicht überlasen. der durch (den) Mund deines Knechtes David gesagt Habende: Weshalb tobten Völker und Nationen ersannen Nichtiges? Lukas gebraucht eine weite Apposition, die Gott näher bestimmt, als denjenigen, der durch David redete, wobei er das Zitat aus dem Psalm anführt. Nestle-Aland hat hier einen katastrophalen Abschreibfehler, der jedoch nicht Eingang in die Überlieferung fand abgedruckt: ὁ τοῦ πατρὸς ἡμῶν διὰ πνεύματος ἁγίου στόματος Δαυὶδ („der unseres Vaters durch Heiligen Geist des Mundes Davids“) etc., wobei NA basierte Übersetzungen den Grammatikfehler der Handschrift (wohl P 74 und Nachfolger) nicht zu erkennen geben, indem sie in der Wiedergabe die Härte glätten und aus dem Genitiv στόματος („des Mundes“) eine instrumentale Angabe („durch den Mund“) machen, obwohl ein Dativ oder eine Präpositionalphrase zu erwarten wäre für diesen Fall. Die Phrase ἐπὶ τὸ αὐτὸ („gemeinsam“) ist auch hier nicht ein gemeinsamer Ort, sondern ein gemeinsames Handeln. 4.27 συνήχθησαν γὰρ ἐπ᾽ ἀληθείας ἐπὶ τὸν ἅγιον παῖδά σου Ἰησοῦν, ὃν ἔχρισας, Ἡρῴδης τε καὶ Πόντιος Πιλάτος, σὺν ἔθνεσιν καὶ λαοῖς Ἰσραήλ, Es versammelten sich nämlich in Wahrheit gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du salbtest, Herodes und Pontius Pilatus mit (den) Nationen und (den) Stämmen Israels, 4.28 ποιῆσαι ὅσα ἡ χείρ σου καὶ ἡ βουλή σου προώρισεν γενέσθαι. um zu tun, soviel deine Hand und dein Plan vorherbestimmte, dass (es) geschehe. 4.29 Καὶ τὰ νῦν, κύριε, ἔπιδε ἐπὶ τὰς ἀπειλὰς αὐτῶν, καὶ δὸς τοῖς δούλοις σου μετὰ παρρησίας πάσης λαλεῖν τὸν λόγον σου, Doch jetzt, Herr, schau hin auf ihre Drohungen und gib deinen Dienern, mit allem Freimut, dein Wort zu sprechen, 4.30 ἐν τῷ τὴν χεῖρά σου ἐκτείνειν σε εἰς ἴασιν, καὶ σημεῖα καὶ τέρατα γίνεσθαι διὰ τοῦ ὀνόματος τοῦ ἁγίου παιδός σου Ἰησοῦ. 4.31 Καὶ δεηθέντων αὐτῶν ἐσαλεύθη ὁ τόπος ἐν ᾧ ἦσαν συνηγμένοι, καὶ ἐπλήσθησαν ἅπαντες πνεύματος ἁγίου, καὶ ἐλάλουν τὸν λόγον τοῦ θεοῦ μετὰ παρρησίας. durch das Ausstrecken deiner Hand zu Heilung, und dass Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus. 4.32 Τοῦ δὲ πλήθους τῶν πιστευσάντων ἦν ἡ καρδία καὶ ἡ ψυχὴ μία· καὶ οὐδὲ εἷς τι τῶν ὑπαρχόντων αὐτῶν ἔλεγεν ἴδιον Die Menge der Glaubenden nun war ein Herz und eine Seele. Und auch nicht einer war sagend, dass eines von deren Habe sein Eigen sei, sondern es war ihnen allgesamt gemeinsam. Und als sie beteten, wurde der Ort, an dem sie waren, erschüttert, und sie wurden allesamt mit dem Heiligen Geist erfüllt und waren das Wort Gottes mit Freimut sprechend. Das Gebet wird weiter fortgesetzt, wie man an der Ansprache „deinen“ erkennen kann. Mit ἐπ᾽ ἀληθείας („in Wahrheit“) meint Lukas wohl, dass es tatsächlich so gekommen ist, wie es der Psalm sagte. Nestle-Aland hat eine zusätzliche Notiz eines Schreibers mit ἐν τῇ πόλει ταύτῃ („in dieser Stadt“) abgedruckt. Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1: „καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird. Nun macht Lukas klar, wie dies geschehen soll, nämlich, indem Gott seine Hand ausstreckt und dies bewirkt, ebenso, dass Heilungen durch die Macht Christi geschehen, wie er es mittels eines AcI ausdrückt. Das Imperfekt ἐλάλουν („sie waren redend“) zeigt, dass sie dies ab dann laufend taten, nicht nur einmal, sondern durchgängig. εἶναι, ἀλλ᾽ ἦν αὐτοῖς ἅπαντα κοινά. 4.33 Καὶ μεγάλῃ δυνάμει ἀπεδίδουν τὸ μαρτύριον οἱ ἀπόστολοι τῆς ἀναστάσεως τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, χάρις τε μεγάλη ἦν ἐπὶ πάντας αὐτούς. Und mit großer Kraft waren die Apostel das Zeugnis der Auferstehung des Herrn Jesus gebend, zudem war große Gnade auf ihnen allen. 4.34 Οὐδὲ γὰρ ἐνδεής τις ὑπῆρχεν ἐν αὐτοῖς· ὅσοι γὰρ κτήτορες χωρίων ἢ οἰκιῶν ὑπῆρχον, πωλοῦντες ἔφερον τὰς τιμὰς τῶν πιπρασκομένων, 4.35 καὶ ἐτίθουν παρὰ τοὺς πόδας τῶν ἀποστόλων· διεδίδοτο δὲ ἑκάστῳ καθότι ἄν τις χρείαν εἶχεν. Denn auch nicht irgendein Bedürftiger befand sich unter ihnen. Denn soviele ihrer Besitzer von Grundstücken oder Häusern waren, waren sie verkaufend, die Erlöse des Verkauften bringend, und zu den Füßen der Apostel legend. Und sie waren nun austeilend, dementsprechend was jemand Bedarf hatte. 4.36 Ἰωσῆς δέ, ὁ ἐπικληθεὶς Βαρνάβας ἀπὸ τῶν ἀποστόλων ὅ ἐστιν, μεθερμηνευόμενον, υἱὸς παρακλήσεως Λευΐτης, Κύπριος τῷ γένει, Joses nun (der von den Aposteln Barnabas beigenannt war, das heißt übersetzt „Sohn des Trostes“), ein Levit, der Abstammung nach ein Zyprier, 4.37 ὑπάρχοντος αὐτῷ ἀγροῦ, πωλήσας ἤνεγκεν τὸ χρῆμα, καὶ ἔθηκεν παρὰ τοὺς πόδας τῶν ἀποστόλων. dem ein Acker gehörte, brachte, (ihn) verkauft, den Erlös und legte es zu Füßen der Apostel. Lukas nennt nun mit Joses einen Einzelfall derer, die ihre Besitztümer verkauften und den Gewinn zu den Aposteln brachten. 5.1 Ἀνὴρ δέ τις Ἀνανίας ὀνόματι, σὺν Σαπφείρῃ τῇ Ein bestimmter Mann nun mit Namen Ananias mit Saphira, seiner Frau, verkaufte Eigentum, Auf Hebräisch würde der Name „Hananiah“ („Gott ist Gnade“) lauten. Der Name Saphira scheint ein Begriff zu sein, der einige Arten von hochgeschätzten hellen Edelsteinen bezeichnet, die in der Region Das Imperfekt ἔφερον („sie waren bringend“) ist ein Iterativ, d.h. jedes Mal, wenn jemand etwas verkaufte, brachte er die Erlöse zur gemeinsame Kasse bzw. zu denen, die es verwalteten, die Apostel, wie wir im nächsten Vers erfahren. γυναικὶ αὐτοῦ, ἐπώλησεν κτῆμα, Afghanistan-Iran heimisch sind, darunter der Saphir und der Lapislazuli. Dieses Wort wurde zusammen mit dem Stein importiert und leitet sich von einem Sanskritwort ab und könnte „angenehm, erfreulich“ bedeuten, womit man als Satz „Es ist angenehm, dass Gott Gnade ist“ sagen könnte, um sich die Namen zu merken. 5.2 καὶ ἐνοσφίσατο ἀπὸ τῆς τιμῆς, συνειδυίας καὶ τῆς γυναικὸς αὐτοῦ, καὶ ἐνέγκας μέρος τι παρὰ τοὺς πόδας τῶν ἀποστόλων ἔθηκεν. 5.3 Εἶπεν δὲ Πέτρος, Ἀνανία, διὰ τί ἐπλήρωσεν ὁ Σατανᾶς τὴν καρδίαν σου, ψεύσασθαί σε τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον, καὶ νοσφίσασθαί σε ἀπὸ τῆς τιμῆς τοῦ χωρίου; 5.4 Οὐχὶ μένον σοὶ ἔμενεν, καὶ πραθὲν ἐν τῇ σῇ ἐξουσίᾳ ὑπῆρχεν; Τί ὅτι ἔθου ἐν τῇ καρδίᾳ σου τὸ πρᾶγμα τοῦτο; Οὐκ ἐψεύσω ἀνθρώποις, ἀλλὰ τῷ θεῷ. und schaffte für sich vom Erlös beiseite, auch seine Frau es mitwegwusst habend. Und er legte, es (hin)gebracht, einen bestimmten Teil vor die Füße der Apostel. Ananias verkaufte Besitz und behielt einen Teil für sich und einen Teil legte er vor die Füße der Apostel, wobei seine Frau Mitwisserin war. Es sagte nun Petrus: Ananias, warum erfüllte Satan dein Herz, dass du den Heiligen Geist belogst, und du dir vom Erlös des Besitzes (etwas) zurückbehieltest? Petrus spricht Ananias auf die vorgetragene Lüge an, dass er de facto einen Teil zurückbehielt, aber vorgab, alles gespendet zu haben, wodurch er zunächst gegen den Geist Gottes log, weniger gegen die Apostel, obwohl das auch der Fall war. Blieb es dir nicht etwa bleibend? Und verkauft, stand es (nicht) in deiner Macht? Was (ist es), dass du in deinem Herzen diese Tat (vor)nahmst? Nicht Menschen belogst du, sondern Gott. 5.5 Ακούων δὲ ὁ Ἀνανίας τοὺς λόγους τούτους, πεσὼν ἐξέψυξεν· καὶ ἐγένετο φόβος μέγας ἐπὶ πάντας τοὺς ἀκούοντας ταῦτα. 5.6 Ἀναστάντες δὲ οἱ νεώτεροι συνέστειλαν αὐτόν, καὶ ἐξενέγκαντες ἔθαψαν. Ananias, nun diese Worte hörend, (hin)gestürzt, verschied. Und es geriet große Furcht auf all die diese (Dinge) Hörenden. Petrus kommt auf den Punkt: Ananias hätte das Grundstück nicht verkaufen müssen, es hätte sein Eigentum bleiben können. Und nachdem es verkauft war, hätte er mit dem Erlös machen können, was er wollte. Nur, warum hat er sich in seinem Herzen vorgenommen, dass er so tut, als ob er es als Erlös für die anderen verkaufte und nur einen Teil davon tatsächlich spendete, obwohl er vorgab, es wäre alles gewesen, was er dafür erhielt. Noch während der Rüge von Petrus fiel Ananias tot zu Boden. NestleAland druckt das überlieferte Wort ταῦτα („diese (Dinge)“) nicht ab, obwohl es nur P74 vid, wohl der Urheber der Auslassung, und ca. 10 Folgehandschriften überhaupt so haben, wobei ca. 99% aller Handschriften das Wort am Ende belegen. Aufgestanden nun, hüllten die Jugendlichen ihn ein, und hinausgetragen, begruben sie (ihn). 5.7 Ἐγένετο δὲ ὡς ὡρῶν τριῶν διάστημα, καὶ ἡ γυνὴ αὐτοῦ μὴ εἰδυῖα τὸ γεγονὸς εἰσῆλθεν. Es ereignete sich nun eine Zwischenzeit von etwa drei Stunden, da seine Frau, das Geschehen nicht wissend, hereinkam. Nach dem Tod von Ananias kam seine Frau nach ca. drei Stunden zu den Aposteln. Sie hatte vom Tod ihres Mannes nicht gehört. 5.8 Ἀπεκρίθη δὲ αὐτῇ ὁ Πέτρος, Εἰπέ μοι, εἰ τοσούτου τὸ χωρίον ἀπέδοσθε; Ἡ δὲ εἶπεν, Ναί, τοσούτου. Es entgegnete ihr nun Petrus: Sage mir, ob ihr für so viel den Besitz abgabt? Sie nun sagte: Ja, für so viel! 5.9 Ὁ δὲ Πέτρος εἶπεν πρὸς αὐτήν, Τί ὅτι συνεφωνήθη ὑμῖν πειράσαι τὸ πνεῦμα κυρίου; Ἰδού, οἱ πόδες τῶν θαψάντων τὸν ἄνδρα σου ἐπὶ τῇ θύρᾳ, καὶ ἐξοίσουσίν σε. Petrus stellte Saphira die Frage, ob sie genau den Betrag ablieferten, für den sie es verkauften. Sie log auch, indem sie es bejahte. Nestle-Aland hat eine eher seltene Ergänzung eines Kopisten (wohl P74, der es noch an einige wenige weitervererbte, wohl importierte er es aus dem nächsten Vers, nachdem er mit den Augen dorthin verrutschte) mit πρὸς αὐτὴν („zu ihr“) abgedruckt, die jedoch nicht in die Überlieferung des NTs einging. Petrus nun sagte zu ihr: Wie (ist es), dass ihr übereinkamt, den Geist des Herrn zu versuchen? Siehe, die Füße derer, die deinen Mann bestatteten, (sind) an der Tür und werden dich hinaustragen! 5.10 Ἔπεσεν δὲ παραχρῆμα παρὰ τοὺς πόδας αὐτοῦ, καὶ ἐξέψυξεν· εἰσελθόντες δὲ οἱ νεανίσκοι εὗρον αὐτὴν νεκράν, καὶ ἐξενέγκαντες ἔθαψαν πρὸς τὸν ἄνδρα αὐτῆς. 5.11 Καὶ ἐγένετο φόβος μέγας ἐφ᾽ ὅλην τὴν ἐκκλησίαν, καὶ ἐπὶ πάντας τοὺς ἀκούοντας ταῦτα. Sie stürzte nun auf der Stelle zu seinen Füßen und verschied. Hereingekommen nun, fanden die Jugendlichen sie tot, und hinausgetragen, bestatteten sie sie bei ihrem Mann. 5.12 Διὰ δὲ τῶν χειρῶν τῶν ἀποστόλων ἐγίνετο σημεῖα καὶ τέρατα ἐν τῷ λαῷ πολλά· καὶ Durch die Hände der Apostel nun geschahen Zeichen und viele Wunder im Volk. Und es waren allesamt einmütig in der Halle Solomons, Und es geriet große Furcht auf die ganze Versammlung, und auf all die diese (Dinge) Hörenden. Das Adjektiv πολλά („viele“) ist vom Bezugswort getrennt (Hyperbaton), sodass es schwächer betont ist. ἦσαν ὁμοθυμαδὸν ἅπαντες ἐν τῇ στοᾷ Σολομῶντος. 5.13 Τῶν δὲ λοιπῶν οὐδεὶς ἐτόλμα κολλᾶσθαι αὐτοῖς, ἀλλ᾽ ἐμεγάλυνεν αὐτοὺς ὁ λαός· von den übrigen nun war es keiner wagend, sich ihnen anzuschließen, doch das Volk war sie rühmend. Die Imperfekte zeigen, dass das übrige Volk sich dauerhaft nicht ihnen anschloss, doch sie dauernd erhob oder rühmte. 5.14 μᾶλλον δὲ προσετίθεντο πιστεύοντες τῷ κυρίῳ, πλήθη ἀνδρῶν τε καὶ γυναικῶν· Mehr noch dem Herrn Glaubende nun wurden hinzugefügt, eine Menge an Männern sowie auch Frauen, 5.15 ὥστε κατὰ τὰς πλατείας ἐκφέρειν τοὺς ἀσθενεῖς, καὶ τιθέναι ἐπὶ κλινῶν καὶ κραββάτων, ἵνα ἐρχομένου Πέτρου κἂν ἡ σκιὰ ἐπισκιάσῃ τινὶ αὐτῶν. 5.16 Συνήρχετο δὲ καὶ τὸ πλῆθος τῶν πέριξ πόλεων εἰς Ἱερουσαλήμ, φέροντες ἀσθενεῖς καὶ ὀχλουμένους ὑπὸ πνευμάτων ἀκαθάρτων, οἵτινες ἐθεραπεύοντο ἅπαντες. sodass man die Kranken entlang der Straßen hinaustrug und auf Liegen und Matten legte, damit, wenn Petrus kommt, auch nur der Schatten irgendeinen von ihnen überschatte. Dieser Vers ist ein Einschub, da im nächsten Vers an Vers 13 angeschlossen wird. Analog zu Apostelgeschichte 18.8 ist der Dativ als direktes Objekt, d.h. wem geglaubt wurde, zu verstehen. Alternativen: „durch den Herrn“, „für den Herrn hinzugefügt“. Nach dem Komma folgt ein Nachtrag, dass die Glaubenden eine ganze Fülle an Männern und auch Frauen waren. Mit ὥστε („sodass“) leitet Lukas die Folge ein, die sich ergab, dass viele Menschen die Gläubigen rühmten, wie es Vers 13 sagt. Mit ἵνα („damit“) wird der Zweck eingeleitet, dass man die Leute hinaustrug. Es war nun auch die Menge der Städte rings um Jerusalem, Kranke und von unreinen Geistern Geplagte bringend, welche allesamt geheilt werdend waren. Das Imperfekt ἐθεραπεύοντο („sie waren geheilt werdend“) zeigt einen anhaltenden Prozess in der Vergangenheit. Die präfigierte und so verstärkte Form ἅπαντες („allesamt“) zeigt, dass dies wirklich ausnahmslos geschah. 5.17 Ἀναστὰς δὲ ὁ ἀρχιερεὺς καὶ πάντες οἱ σὺν αὐτῷ ἡ οὖσα αἵρεσις τῶν Σαδδουκαίων ἐπλήσθησαν ζήλου, Aufgestanden nun wurden der Hohepriester und all die mit ihm, (die die Partei der Sadduzäer waren), von Eifersucht erfüllt, Da die Apostel Zeichen und Wunder taten, die der Hohepriester nicht konnte, wurde er und seine Parteigenossen der Sadduzäer, die mit einer Parenthese bestimmt werden, so von Eifersucht erfüllt, dass sie aufstanden, um tätig zu werden. 5.18 καὶ ἐπέβαλον τὰς χεῖρας αὐτῶν ἐπὶ τοὺς ἀποστόλους, καὶ ἔθεντο αὐτοὺς ἐν τηρήσει δημοσίᾳ. 5.19 Ἄγγελος δὲ κυρίου διὰ τῆς νυκτὸς ἤνοιξεν τὰς θύρας τῆς φυλακῆς, ἐξαγαγών τε αὐτοὺς εἶπεν, und sie legten ihre Hände an die Apostel und setzten sie in öffentlichen Gewahrsam. 5.20 Πορεύεσθε, καὶ σταθέντες λαλεῖτε ἐν τῷ ἱερῷ τῷ λαῷ πάντα τὰ ῥήματα τῆς ζωῆς ταύτης. Geht und (hin)gestellt, sprecht in der Tempelstätte (zum) Volk all die Aussprüche dieses Lebens! 5.21 Ακούσαντες δὲ εἰσῆλθον ὑπὸ τὸν ὄρθρον εἰς τὸ ἱερόν, καὶ ἐδίδασκον. Παραγενόμενος δὲ ὁ ἀρχιερεὺς καὶ οἱ σὺν αὐτῷ, συνεκάλεσαν τὸ συνέδριον καὶ πᾶσαν τὴν γερουσίαν τῶν υἱῶν Ἰσραήλ, καὶ ἀπέστειλαν εἰς τὸ δεσμωτήριον, ἀχθῆναι αὐτούς. (Es) nun gehört, gingen sie frühmorgens in die Tempelstätte hinein und (begannen) zu lehren. Der Hohepriester nun herbeigekommen und die mit ihm, riefen das Synedrium und den ganzen Ältestenrat der Söhne Israels zusammen, und sie sandten in die Zelle, dass sie vorgeführt würden. 5.22 Οἱ δὲ ὑπηρέται παραγενόμενοι οὐχ εὗρον αὐτοὺς ἐν τῇ φυλακῇ· ἀναστρέψαντες δὲ ἀπήγγειλαν, 5.23 λέγοντες ὅτι Τὸ μὲν δεσμωτήριον εὕρομεν κεκλεισμένον ἐν πάσῃ ἀσφαλείᾳ, καὶ τοὺς φύλακας Die Gehilfen nun angekommen, fanden sie nicht im Gefängnis. Zurückgekehrt nun, verkündeten sie, Nestle-Aland druckt αὐτῶν („ihre“) nicht ab. Ein Engel des Herrn nun öffnete während der Nacht die Türen des Gefängnisses. Sie sodann herausgeführt, sagte er: sagend: Die Zelle zwar fanden wir mit aller Sicherheit verschlossen, und die Wächter vor den Türen gestanden, aber (sie) geöffnet, fanden wir keinen drinnen. Der Engel gibt den Befreiten Anweisungen, was sie zu tun hätten nun. Mit ῥήματα („Aussprüche“) sind die Dinge gemeint, die geredet werden können, weniger die Worte, sondern das, was aus dem Mund herauskommt, d.h. was man äußern kann. Der Inhalt wird mit „Worte dieses Lebens“ erklärt. D.h. die Apostel sollten sich über das ewige Leben äußern, das Christus anbietet. Lukas unterscheidet „Gefängnis“ von der „Zelle“. ἑστῶτας πρὸ τῶν θυρῶν· ἀνοίξαντες δέ, ἔσω οὐδένα εὕρομεν. 5.24 Ὡς δὲ ἤκουσαν τοὺς λόγους τούτους ὅ τε ἱερεὺς καὶ ὁ στρατηγὸς τοῦ ἱεροῦ καὶ οἱ ἀρχιερεῖς, διηπόρουν περὶ αὐτῶν, τί ἂν γένοιτο τοῦτο. Als sie nun diese Worte hörten, sowohl der Priester und der Wächter der Tempelstätte als auch die Hohenpriester, waren sie ratlos ihretwegen seiend, was dies werden sollte. 5.25 Παραγενόμενος δέ τις ἀπήγγειλεν αὐτοῖς ὅτι Ἰδού, οἱ ἄνδρες οὓς ἔθεσθε ἐν τῇ φυλακῇ εἰσὶν ἐν τῷ ἱερῷ ἑστῶτες καὶ διδάσκοντες τὸν λαόν. Herbeigekommen nun, verkündete ihnen ein bestimmter: Siehe, die Männer, die ihr ins Gefängnis setztet, sind in der Tempelstätte stehend und das Volk lehrend! 5.26 Τότε ἀπελθὼν ὁ στρατηγὸς σὺν τοῖς ὑπηρέταις ἤγαγεν αὐτούς, οὐ μετὰ βίας, ἐφοβοῦντο γὰρ τὸν λαόν, ἵνα μὴ λιθασθῶσιν. 5.27 Ἀγαγόντες δὲ αὐτοὺς ἔστησαν ἐν τῷ συνεδρίῳ. Καὶ ἐπηρώτησεν αὐτοὺς ὁ ἀρχιερεύς, Dann weggegangen, war sie der Wächter mit den Gehilfen vorführend, nicht mit Gewalt, denn sie waren das Volk fürchtend, dass sie gesteinigt würden. 5.28 λέγων, Οὐ παραγγελίᾳ παρηγγείλαμεν ὑμῖν μὴ διδάσκειν ἐπὶ τῷ ὀνόματι τούτῳ; Καὶ ἰδοὺ πεπληρώκατε τὴν Ἱερουσαλὴμ τῆς διδαχῆς sagend: Geboten wir euch nicht mit einem Gebot, nicht in diesem Namen zu lehren? Und siehe, ihr habt Jerusalem erfüllt mit eurer Lehre, und ihr wollt auf uns das Blut dieses Menschen bringen! Der Bericht über die Ereignisse, dass die Gefangenen weg waren, ohne dass die Türen auf waren oder die Wachen überwältigt, machte die Zuhörer ratlos, was daraus noch für Folgen entstehen würden. NestleAland lässt ἱερεὺς καὶ ὁ („der Priester und der“) aus, wohl da ein einzelner Priester für den Kopisten, der diese Auslassung verursachte nicht zu erklären war, es war wohl der „Hohepriester“. Das Indefinitpronomen τις („ein bestimmter“) lässt den Namen offen. Dieser meldet, dass die Entkommenden im Tempel lehren. „Sind stehend und lehrend“ bezieht sich darauf, was die Apostel gerade zum Zeitpunkt der Meldung tun. „Setzen“ und „Stehen“ könnte als Gegensatz zu verstehen sein. Die Obersten wollten, dass sie ruhig im Gefängnis sitzen würden, Gott wollte, dass sie im Tempel stehen, um zu predigen. Der Tempelwächter und seine Gehilfen brachten die Apostel ohne Aufsehen und Gewalt in den Sanhedrin, da sonst die Menschen sie gesteinigt hätten, wovor diese Angst hatten. Sie nun gebracht, stellten sie sie in das Synedrium. Und es befragte sie der Hohepriester, Die Anklage ist zweifach: Die Apostel haben sich dem Predigtverbot widersetzt und beschuldigten den Hohen Rat bzw. den Sanhedrin des Mordes an Jesus. Die figura etymologica bzw. das Paregmenon „mit einem Gebot gebieten“ zeigt, dass dies streng verboten war. ὑμῶν, καὶ βούλεσθε ἐπαγαγεῖν ἐφ᾽ ἡμᾶς τὸ αἷμα τοῦ ἀνθρώπου τούτου. 5.29 Ἀποκριθεὶς δὲ Πέτρος καὶ οἱ ἀπόστολοι εἶπον, Πειθαρχεῖν δεῖ θεῷ μᾶλλον ἢ ἀνθρώποις. Petrus, nun geantwortet, und die Apostel sagten: Man muss Gott mehr Gehorsam leisten als Menschen. Πειθαρχεῖν (“gehorchen, Gehorsam leisten”), ein spezielleres Wort als “gehorchen”, bedeutet, die Autorität anzuerkennen, d.h. was Gott sagt, hat höhere Autorität als das, was Menschen anordnen. Das gilt bis heute, z.B. wenn es um Verbote der Regierung geht, wogegen Gott etwas anderes sagt (z.B. Gesangs- und Versammlungsverbote etc.). Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶπαν ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht. Im Satz stehen sich θεὸς („Gott“) und ὑμεῖς („ihr“), das dazu extra genannt wird, gegenüber. Gott tat so, ihr hingegen so. Das Wort διεχειρίσασθε („ihr legtet Hand an“) bedeutet, sich an jemand zu vergreifen, ihn gewaltsam zu Tode zu bringen. Vgl. Polybius, Historiae, 8.21, 8: „ Ἀντίοχος δὲ διακεχειρισμένος τὸν Ἀχαιὸν“ „Antiochos nun, Achaios aus dem Weg geräumt“. Zuvor wurde, wie Polybius berichtet, das Opfer grausam verstümmelt und an ein Kreuz gehängt. Am Ende wird noch die grausame Art genannt, Kreuzigung, wie sie dies die Römer ausführen ließen. 5.30 Ὁ θεὸς τῶν πατέρων ἡμῶν ἤγειρεν Ἰησοῦν, ὃν ὑμεῖς διεχειρίσασθε, κρεμάσαντες ἐπὶ ξύλου. Der Gott unserer Väter erweckte Jesus, an den ihr Hand legtet, (ihn) ans Holz gehängt. 5.31 Τοῦτον ὁ θεὸς ἀρχηγὸν καὶ σωτῆρα ὕψωσεν τῇ δεξιᾷ αὐτοῦ, δοῦναι μετάνοιαν τῷ Ἰσραὴλ καὶ ἄφεσιν ἁμαρτιῶν. Diesen erhöhte Gott als Anführer und Retter zu seiner Rechten, um Israel Umdenken und Vergebung von Sünden zu gewähren. Auf die Selbsterniedrigung Jesu reagierte Gott mit dessen Erhöhung, wie auch Paulus es im Philipperbrief formuliert. Petrus nun bespricht auch die Rolle die Gott Jesus gab: Er ist als Erhöhter Retter und Anführer seines Volkes, wobei das Ziel Umkehr bzw. wörtl. „Umdenken“ und die Vergebung der Sünden die Folge davon ist. 5.32 Καὶ ἡμεῖς ἐσμεν αὐτοῦ μάρτυρες τῶν ῥημάτων τούτων, καὶ τὸ πνεῦμα δὲ τὸ ἅγιον, ὃ Und wir sind seine Zeugen (von) diesen Dingen, und auch der Heilige Geist, den Gott den ihm Gehorchenden gab. Die Apostel und der Geist bezeugen diese Dinge, der Geist wohl, da er in den inspirierten Schriften dies vorhersagte, und die Apostel, da sie die Erfüllung davon belegen. Nestle-Aland lässt das zunächst etwas schwierig zu verstehende, da es redundant erscheint, αὐτοῦ („dessen, seine“) aus. ἔδωκεν ὁ θεὸς τοῖς πειθαρχοῦσιν αὐτῷ. Da es linksversetzt ist es betont: Für ihn bezeugen wir diese Dinge, die Zeugen, die er dafür hat, sind wir. 5.33 Οἱ δὲ ἀκούοντες διεπρίοντο, καὶ ἐβουλεύοντο ἀνελεῖν αὐτούς. Die Hörenden nun (begannen) durchdrungen zu sein, und waren beschließend, sie zu beseitigen. 5.34 Ἀναστὰς δέ τις ἐν τῷ συνεδρίῳ Φαρισαῖος, ὀνόματι Γαμαλιήλ, νομοδιδάσκαλος, τίμιος παντὶ τῷ λαῷ, ἐκέλευσεν ἔξω βραχύ τι τοὺς ἀποστόλους ποιῆσαι. Ein bestimmter nun, im Synedrium aufgestanden, ein Pharisäer, mit Namen Gamaliel, ein Gesetzeslehrer, geachtet beim ganzen Volk, befahl, eine bestimmte kurze Zeit die Apostel hinauszutun. 5.35 Εἶπέν τε πρὸς αὐτούς, Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, προσέχετε ἑαυτοῖς ἐπὶ τοῖς ἀνθρώποις τούτοις, τί μέλλετε πράσσειν. Sodann sagte er zu ihnen: Männer, Israeliten, seht euch selbst bei diesen Menschen vor, was ihr tun wollt! 5.36 Πρὸ γὰρ τούτων τῶν ἡμερῶν ἀνέστη Θευδᾶς, λέγων εἶναί τινα ἑαυτόν, ᾧ προσεκλήθη ἀριθμὸς ἀνδρῶν ὡσεὶ τετρακοσίων· ὃς ἀνῃρέθη, καὶ πάντες ὅσοι ἐπείθοντο αὐτῷ Denn vor diesen Tagen stand Theudas auf, sagend, dass er selbst jemand sei, wodurch eine Zahl von etwa vierhundert Männern herzugerufen wurde. Er wurde beseitigt, und alle, soviele ihrer ihm gehorchend waren, wurden aufgelöst und wurden zunichte. Das Wort διεπρίοντο („sie (begannen) durchdrungen zu sein“) lautet wörtlich „durchsägen, durchschneiden, durchbohren“, als Imperfekt bedeutet es, dass dies dauerhaft war bzw. der Beginn eines Dauerzustandes. Der Beschluss zum Mord, war ebenfalls eine dauerhafte Anstrengung von ihnen, d.h. ab da waren sie die ganze Zeit darauf aus, die Apostel zu töten und zu beseitigen. Gamaliel wollte mit den Ratsherren alleine reden, nachdem diese die Apostel töten wollen. „Stand auf und befahl“ wäre eine Akzentverschiebung, da das Partizip dem Hauptsatz untergeordnet ist und zudem müsste ein „und“, das nicht im Text ist, ergänzt werden, sodass besser darauf zu verzichten ist. „Aufstehen“ ist somit weniger wichtig, als „befehlen“. Nestle-Aland hat statt τι τοὺς ἀποστόλους („eine gewisse die Apostel“) τοὺς ἀνθρώπους („die Menschen“), diesen groben Fehler dürfte der Schreiber von P45 aufgebracht haben, zumal er ja bekannt für seine Sorglosigkeit ist, wie an anderen Stellen rutschte er vielleicht in den nächsten Vers, wo tatsächlich ἀνθρώποις steht, das dann im Kasus angepasst wurde. Die Überlieferung insgesamt ist davon jedoch nicht tangiert. Flavius Josephus berichtet einiges über den Aufstand des Theudas, der scheiterte und er enthauptet wurde, seine Anhänger wurden getötet oder zersprengt und die Sekte löste sich auf. Nestle-Aland hat statt προσεκλήθη („(eine Zahl) wurde hinzugerufen“, bzw. „ihm wurde hinzugezählt“) eine vereinfachte Lesart mit προσεκλίθη („es wurde hinzugefügt“), da dir ursprüngliche Lesart für den Kopisten schwer zu verstehen war und so vereinfacht wurde. Das Relativpronomen ᾧ („durch διελύθησαν καὶ ἐγένοντο εἰς οὐδέν. 5.37 Μετὰ τοῦτον ἀνέστη Ἰούδας ὁ Γαλιλαῖος ἐν ταῖς ἡμέραις τῆς ἀπογραφῆς, καὶ ἀπέστησεν λαὸν ἱκανὸν ὀπίσω αὐτοῦ· κἀκεῖνος ἀπώλετο, καὶ πάντες ὅσοι ἐπείθοντο αὐτῷ διεσκορπίσθησαν. 5.38 Καὶ τὰ νῦν λέγω ὑμῖν, ἀπόστητε ἀπὸ τῶν ἀνθρώπων τούτων, καὶ ἐάσατε αὐτούς· ὅτι ἐὰν ᾖ ἐξ ἀνθρώπων ἡ βουλὴ ἢ τὸ ἔργον τοῦτο, καταλυθήσεται· 5.39 εἰ δὲ ἐκ θεοῦ ἐστιν, οὐ δύνασθε καταλῦσαι αὐτό, μήποτε καὶ θεομάχοι εὑρεθῆτε. Nach diesem stand Judas der Galiläer in den Tagen der Einschreibung auf, und er machte etliches Volk abtrünnig, hinter sich her. Auch jener ging zugrunde, und alle, soviele ihrer ihm gehorchend waren, wurden zerstreut. 5.40 Ἐπείσθησαν δὲ αὐτῷ· καὶ προσκαλεσάμενοι τοὺς ἀποστόλους, δείραντες παρήγγειλαν μὴ λαλεῖν ἐπὶ τῷ ὀνόματι τοῦ Ἰησοῦ, καὶ ἀπέλυσαν αὐτούς. 5.41 Οἱ μὲν οὖν ἐπορεύοντο χαίροντες ἀπὸ προσώπου τοῦ συνεδρίου, ὅτι ὑπὲρ τοῦ ὀνόματος τοῦ Ἰησοῦ κατηξιώθησαν ἀτιμασθῆναι. Sie nun gehorchten ihm. Und die Apostel herbeigerufen, geboten sie, sie geschlagen, nicht im Namen von Jesus zu reden, und sie entließen (sie). Doch jetzt sage ich euch: Steht ab von diesen Menschen und gewährt es ihnen, da, wenn der Rat oder dieses Werk aus Menschen ist, es zunichte werden wird. Wenn (es) aber aus Gott ist, könnt ihr es nicht zunichte machen, damit ihr nicht als Kämpfer (gegen) Gott befunden werdet. Sie nun waren also gehend, sich freuend, weg vom Angesicht des Synedriums, da sie für den Namen Jesu gewürdigt worden waren, verachtet zu werden, den“) erscheint ggf. als Agensangabe beim Passiv (Kap. 12.2). Man könnte überdies das Relativpronomen unpersönlich fassen, indem man es auf das unmittelbar davor stehende „sagend, dass er jemand sei“ bezieht, wodurch viele hinzugerufen wurden. D.h. durch diese Angeberei wurden viele angezogen. Wie Flavius Josephus schreibt war Judas aufgrund der Einschreibung der Juden empört, da diese die Juden in Knechtschaft brächte, wie er meinte, und wiegelte das Volk gegen die Römer auf. Judas wurde vom römischen Prokurator Tiberius Alexander ca. zwischen 46-48 nach Christus gekreuzigt. Nestle-Aland lässt ἱκανὸν („etliches“) aus. Das Imperfekt ἐπείθοντο („sie waren gehorchend“) zeigt, dass sie ihm dauernd Gehorsam leisteten. Gamaliel wendet die zwei Episoden auf den Fall der Apostel an und empfiehlt, ihnen die Predigt nicht zu verbieten. Die Begründung lautet: Ist das Werk von Menschen, wie die beiden genannten, wird es eh nichts werden. Wenn die Apostel von Gott her reden, wäre es besser, sie nicht zu reglementieren, da sie dann gegen Gott kämpfen würden. Nestle-Aland lässt τοῦ Ἰησοῦ κατηξιώθησαν („Jesu gewürdigt worden waren“) aus. 5.42 Πᾶσάν τε ἡμέραν, ἐν τῷ ἱερῷ καὶ κατ᾽ οἶκον, οὐκ ἐπαύοντο διδάσκοντες καὶ εὐαγγελιζόμενοι Ἰησοῦν τὸν χριστόν. 6.1 Ἐν δὲ ταῖς ἡμέραις ταύταις, πληθυνόντων τῶν μαθητῶν, ἐγένετο γογγυσμὸς τῶν Ἑλληνιστῶν πρὸς τοὺς Ἑβραίους, ὅτι παρεθεωροῦντο ἐν τῇ διακονίᾳ τῇ καθημερινῇ αἱ χῆραι αὐτῶν. Sodann waren sie jeden Tag in der Tempelstätte und von Haus zu Haus nicht aufhörend, zu lehren und als gute Botschaft Jesus als den Christus zu verkünden. In diesen Tagen nun, als die Schüler zahlreicher wurden, entstand ein Murren der Hellenisten gegenüber den Hebräern, weil ihre Witwen beim täglichen Dienst übersehen werdend waren. Die Gläubigen aus dem Hellenismus, das sind wohl die gläubigen Juden aus der Diaspora, d.h. aus heidnischer Umgebung, wurden den Juden aus dem Inland gegenüber benachteiligt, da ihre Witwen bei der Versorgung nicht berücksichtigt wurden. Mit dem Imperfekt παρεθεωροῦντο („sie waren übersehen werden“), das im Deutschen nur mit einer sprachlichen Härte wörtlich übersetzt werden kann, zeigt zumindest, dass dies immer wieder oder laufend geschah, d.h. kein Einzelfall war. 6.2 Προσκαλεσάμενοι δὲ οἱ δώδεκα τὸ πλῆθος τῶν μαθητῶν, εἶπον, Οὐκ ἀρεστόν ἐστιν ἡμᾶς, καταλείψαντας τὸν λόγον τοῦ θεοῦ, διακονεῖν τραπέζαις. 6.3 Ἐπισκέψασθε οὖν, ἀδελφοί, ἄνδρας ἐξ ὑμῶν μαρτυρουμένους ἑπτά, πλήρεις πνεύματος ἁγίου καὶ σοφίας, οὓς καταστήσωμεν ἐπὶ τῆς χρείας ταύτης. Die Zwölf nun, die Menge der Schüler herbeigerufen, sagten: Es ist nicht richtig, dass wir, das Wort Gottes verlassen, Tische bedienen. Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶπαν ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht. Seht euch also um, Brüder, (nach) sieben bestätigten Männern aus euch, voll Heiligen Geistes und Weisheit, die wir einsetzen wollen für diesen Bedarf! Nestle-Aland hat statt οὖν („also“) die Partikel δὲ („nun“) und lässt ἁγίου („heiligen“), statt des Konjunktivs καταστήσωμεν („wir wollen einsetzen“), ein Indikativ Futur. 6.4 Ἡμεῖς τῇ προσευχῇ καὶ τῇ διακονίᾳ τοῦ λόγου προσκαρτερήσομεν. Wir aber wollen am Gebet und dem Dienst des Wortes festhalten. Ἡμεῖς („wir“) zeigt den Gegensatz zu den Brüdern im Vers davor, die die Tische bedienen sollen. 6.5 Καὶ ἤρεσεν ὁ λόγος ἐνώπιον παντὸς τοῦ πλήθους· καὶ Und es war das Wort vor der ganzen Menge angenehm, und sie wählten Stephanus aus, ἐξελέξαντο Στέφανον, ἄνδρα πλήρης πίστεως καὶ πνεύματος ἁγίου, καὶ Φίλιππον, καὶ Πρόχορον, καὶ Νικάνορα, καὶ Τίμωνα, καὶ Παρμενᾶν, καὶ Νικόλαον προσήλυτον Ἀντιοχέα, einen Mann voll Glaubens und Heiligen Geistes, und Philippus und Prochorus und Nikanor und Timon und Parmenas und Nikolaus, einen antiochenischen Proselyten, 6.6 οὓς ἔστησαν ἐνώπιον τῶν ἀποστόλων· καὶ προσευξάμενοι ἐπέθηκαν αὐτοῖς τὰς χεῖρας. die sie vor die Apostel stellten. Und gebetet, legten sie ihnen die Hände auf. 6.7 Καὶ ὁ λόγος τοῦ θεοῦ ηὔξανεν, καὶ ἐπληθύνετο ὁ ἀριθμὸς τῶν μαθητῶν ἐν Ἱερουσαλὴμ σφόδρα, πολύς τε ὄχλος τῶν ἱερέων ὑπήκουον τῇ πίστει. Und das Wort Gottes wuchs, und es war sich die Zahl der Schüler in Jerusalem sehr mehrend, und eine zahlreiche Menge der Priester war dem Glauben gehorchend. 6.8 Στέφανος δὲ πλήρης Stephanus nun, voll Glauben und Kraft, war Wunder und große Zeichen im Volk tuend. πίστεως καὶ δυνάμεως ἐποίει τέρατα καὶ σημεῖα μεγάλα ἐν τῷ λαῷ. 6.9 Ἀνέστησαν δέ τινες τῶν ἐκ τῆς συναγωγῆς τῆς λεγομένης Λιβερτίνων, καὶ Κυρηναίων, καὶ Ἀλεξανδρέων, καὶ τῶν ἀπὸ Κιλικίας καὶ Ἀσίας, συζητοῦντες τῷ Στεφάνῳ. Es standen nun einige derer auf aus der sogenannten Synagoge (der) Libertiner und Kyrenäer und Alexandriner und derer von Kilikien und Asien, mit Stephanus streitend. Lukas leitet nun das Martyrium von Stephanus ein, das bis Kapitel 7.60 geht. Statt „Glaube“ hat Nestle-Aland „Gnade“. 6.10 Καὶ οὐκ ἴσχυον ἀντιστῆναι τῇ σοφίᾳ καὶ τῷ πνεύματι ᾧ ἐλάλει. Und sie waren nicht der Weisheit und dem Geist widerstehen könnend, mit dem er sprechend war. 6.11 Τότε ὑπέβαλον ἄνδρας λέγοντας ὅτι Ἀκηκόαμεν αὐτοῦ λαλοῦντος ῥήματα βλάσφημα εἰς Μωσῆν καὶ τὸν θεόν. 6.12 Συνεκίνησάν τε τὸν λαὸν καὶ τοὺς πρεσβυτέρους καὶ τοὺς γραμματεῖς, καὶ ἐπιστάντες συνήρπασαν αὐτόν, καὶ ἤγαγον εἰς τὸ συνέδριον, 6.13 ἔστησάν τε μάρτυρας ψευδεῖς λέγοντας, Ὁ ἄνθρωπος οὗτος οὐ παύεται ῥήματα βλάσφημα λαλῶν κατὰ τοῦ τόπου τοῦ ἁγίου καὶ τοῦ νόμου· Darauf schoben sie Männer vor, sagend: Wir haben ihn als Aussagen Lästerungen gegen Moses und Gott sprechen hören. 6.14 ἀκηκόαμεν γὰρ αὐτοῦ λέγοντος ὅτι Ἰησοῦς ὁ Ναζωραῖος οὗτος καταλύσει τὸν τόπον τοῦτον, καὶ ἀλλάξει τὰ ἔθη ἃ παρέδωκεν ἡμῖν Μωσῆς. 6.15 Καὶ ἀτενίσαντες εἰς αὐτὸν ἅπαντες οἱ καθεζόμενοι ἐν τῷ συνεδρίῳ, εἶδον τὸ πρόσωπον αὐτοῦ ὡσεὶ πρόσωπον ἀγγέλου. 7.1 Εἶπεν δὲ ὁ ἀρχιερεύς, Εἰ ἄρα ταῦτα οὕτως ἔχει; Denn wir haben ihn sagen hören: Dieser Jesus, der Nazarener, wird diese Stätte niederreißen und die Gebräuche ändern, die uns Moses überliefert hat. Sie erregten zudem das Volk und die Ältesten und die Schriftgelehrten. Und aufgetreten gegen ihn, rissen sie ihn mit sich fort und führten ihn zum Synedrium. Und sie stellten falsche Zeugen auf, sagend: Dieser Mensch hört nicht auf, als Aussagen Lästerungen zu sprechen gegen die heilige Stätte und das Gesetz. Und alle die im Synedrium Sitzenden auf ihn gestarrt, sahen sein Gesicht wie ein Gesicht eines Engels. Es sagte nun der Hohepriester, ob diese (Dinge) sich denn so verhalten? Mit der Frage des Hohepriesters beginnt der Abschnitt der Verteidigungsrede von Stephanus, die bis zum Ende des Kapitels reicht, obwohl er sich nicht verteidigt, sondern die Kläger damit anklagt. Dazu nennt er Moses und Joseph, den die Väter der Ankläger ablehnten, genauso wie diese Jesus ablehnten und so in die Fußstapfen ihrer Väter traten. Mit εἰ („ob“) leitet Lukas einen indirekten Fragesatz ein. Stephanus baut seine Rede mit den Abraham und Joseph auf, den die Väter Israels ablehnten, ebenso wie Mose. Am Ende würde er auf die Ablehnung des Herrn Jesus kommen. 7.2 Ὁ δὲ ἔφη, Ἄνδρες ἀδελφοὶ καὶ πατέρες, ἀκούσατε. Ὁ θεὸς τῆς δόξης ὤφθη τῷ πατρὶ ἡμῶν Ἀβραὰμ ὄντι ἐν τῇ Μεσοποταμίᾳ, πρὶν ἢ κατοικῆσαι αὐτὸν ἐν Χαρράν, Er nun redete: Männer, Brüder und Väter, hört! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserem Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, vor seinem Wohnen in Haran, 7.3 καὶ εἶπεν πρὸς αὐτόν, Ἔξελθε ἐκ τῆς γῆς σου καὶ ἐκ τῆς συγγενείας σου, καὶ δεῦρο εἰς γῆν ἣν ἄν σοι δείξω. und sagte zu ihm: Gehe aus deinem Land und aus deiner Verwandtschaft und komme in ein Land, das ich dir zeigen werde! Das Wort δεῦρο („auf, los, komm her“) fordert zu einer Handlung auf. 7.4 Τότε ἐξελθὼν ἐκ γῆς Χαλδαίων κατῴκησεν ἐν Χαρράν· κἀκεῖθεν, μετὰ τὸ ἀποθανεῖν τὸν πατέρα αὐτοῦ, μετῴκισεν αὐτὸν εἰς τὴν γῆν ταύτην εἰς ἣν ὑμεῖς νῦν κατοικεῖτε· Dann aus dem Land der Chaldäer gegangen, wohnte er in Haran. Und von da übersiedelte er ihn nach dem Tod seines Vaters in dieses Land, in dem ihr jetzt wohnt. Das Subjekt von μετῴκισεν („er übersiedelte“) ist Gott, da αὐτὸν („ihn“) sich auf Abraham bezieht. 7.5 καὶ οὐκ ἔδωκεν αὐτῷ κληρονομίαν ἐν αὐτῇ, οὐδὲ βῆμα ποδός· καὶ ἐπηγγείλατο δοῦναι αὐτῷ εἰς κατάσχεσιν αὐτήν, καὶ τῷ σπέρματι αὐτοῦ μετ᾽ αὐτόν, οὐκ ὄντος αὐτῷ τέκνου. 7.6 Ἐλάλησεν δὲ οὕτως ὁ θεός, ὅτι ἔσται τὸ σπέρμα αὐτοῦ Und er gab ihm kein Erbe darin, auch nicht einen Fußschritt, und er versprach, es ihm zum Besitztum zu geben und seinem Samen nach ihm, kein Kind habend. Mit ἐν αὐτῇ („in ihm“) greift Lukas auf das Land im Vers davor zurück. Mit ἐν αὐτῇ („darin“) ist das Land Kanaan gemeint. Es sprach nun Gott so, dass sein Same ein Ausländer sein wird im fremden Land und Das Zitat ist mittels indirekter Rede angeschlossen, wie es ὅτι („dass“) und insb. αὐτοῦ („sein“) deutlich macht, dass „dein“ ersetzt. Die vierhundert Jahre berechnen Rabbiner von Isaak bis zum Exodus, in der Zwischenzeit πάροικον ἐν γῇ ἀλλοτρίᾳ, καὶ δουλώσουσιν αὐτὸ καὶ κακώσουσιν, ἔτη τετρακόσια. man sie versklaven und misshandeln wird vierhundert Jahre. würde Ägpyten das Volk Gottes knechten. Die dritte Person Plural („sie“) steht hier, da kein Bezugswort im Raum ist, für die Indefinitheit („man“). Es entsprechen sich die Korrelate οὕτως und ὅτι („so….dass“). 7.7 Καὶ τὸ ἔθνος, ᾧ ἐὰν δουλεύσωσιν, κρινῶ ἐγώ, εἶπεν ὁ θεός· καὶ μετὰ ταῦτα ἐξελεύσονται, καὶ λατρεύσουσίν μοι ἐν τῷ τόπῳ τούτῳ. Und die Nation, wem sie auch versklavt sein werden, werde ich richten, sagte Gott, und nach diesen (Dingen) werden sie herausgehen und mir dienen an diesem Ort. Nach dem Exodus würde das Volk von Ägypten herausgehen und Gott in Israel dienen. Stephanus bezieht sich mit ἐν τῷ τόπῳ τούτῳ („an diesem Ort“) auf Jerusalem, wo der Gottesdienst bis zu seinen Tagen noch war. Mit λατρεύσουσίν („sie werden dienen“) ist der Gottesdienst gemeint. 7.8 Καὶ ἔδωκεν αὐτῷ διαθήκην περιτομῆς· καὶ οὕτως ἐγέννησεν τὸν Ἰσαάκ, καὶ περιέτεμεν αὐτὸν τῇ ἡμέρᾳ τῇ ὀγδόῃ· καὶ ὁ Ἰσαὰκ τὸν Ἰακώβ, καὶ ὁ Ἰακὼβ τοὺς δώδεκα πατριάρχας. Und er gab ihm einen Beschneidungsbund. Und so zeugte er den Isaak und beschnitt ihn am achten Tag, und Isaak den Jakob, und Jakob die zwölf Patriarchen. Abraham war nur Fremdling im Land Kanaan, aber er bekam die Verheißung, dass seine Nachkommen das Land besitzen würden, dies würde über die Linie seines Sohnes Isaak kommen, der zu beschneiden war, da dies das Bundeszeichen war. Das implizite Subjekt von ἔδωκεν („er gab“) ist Gott. Mit οὕτως („so“) wird auf den Bund bezug genommen, der es vorsah, es so zu tun, d.h. das Kind zu beschneiden. 7.9 Καὶ οἱ πατριάρχαι ζηλώσαντες τὸν Ἰωσὴφ ἀπέδοντο εἰς Αἴγυπτον· καὶ ἦν ὁ θεὸς μετ᾽ αὐτοῦ, Und die Patriarchen, Joseph beneidet, gaben ihn weg nach Ägypten. Und es war Gott mit ihm. Stephanus beschreibt, wie sich Zug um Zug die Verheißungen an Abraham erfüllen. Unter dem zunächst verworfenen Joseph würde das Volk zu einer großen Nation werden, die dann später Kanaan besitzen würde. 7.10 καὶ ἐξείλετο αὐτὸν ἐκ πασῶν τῶν θλίψεων αὐτοῦ, καὶ ἔδωκεν αὐτῷ χάριν καὶ σοφίαν ἐναντίον Φαραὼ βασιλέως Αἰγύπτου, καὶ κατέστησεν αὐτὸν ἡγούμενον ἐπ᾽ Αἴγυπτον καὶ ὅλον τὸν οἶκον αὐτοῦ. Und er nahm ihn aus all seinen Bedrängnissen heraus und gab ihm Gnade und Weisheit Pharao gegenüber, (dem) König Ägyptens, und er setzte ihn zum Führer über Ägypten und sein ganzes Haus ein. Gott erlöste Joseph aus der Sklaverei in Ägypten, sodass er vom Sklaven zum Obersten dort aufstieg. 7.11 Ἦλθεν δὲ λιμὸς ἐφ᾽ ὅλην τὴν γῆν Αἰγύπτου καὶ Χαναάν, καὶ θλίψις μεγάλη· καὶ οὐχ εὕρισκον χορτάσματα οἱ πατέρες ἡμῶν. Es kam nun Hunger über das ganze Land Ägyptens und Kanaans und große Bedrängnis, und unsere Väter waren keine Nahrung findend. Das Imperfekt εὕρισκον („sie waren findend“) zeigt, dass dies längere Zeit ging. Ein Kopist hat γῆν („Land“) übersehen, da es die gleiche Endung hat wie das Wort davor, sodass er versehentlich beim Aufsuchen, wo es weiterging, schon auf Αἰγύπτου („Ägpyten“) kam. Leider wird die Auslassung von Nestle-Aland für echt gehalten. Die Überlieferung blieb davon praktisch unberührt. Mit ηὕρισκον statt εὕρισκον („sie fanden“) wird ebenfalls eine inakzeptable Lesart in dieser Ausgabe abgedruckt. Ein Schreiber in Ägypten hat statt ἐν Αἰγύπτῳ („in Ägypten“) εἰς Αἴγυπτον („nach Ägpyten“), wie es Nestle-Aland leider abdruckt. 7.12 Ἀκούσας δὲ Ἰακὼβ ὄντα σῖτα ἐν Αἰγύπτῳ, ἐξαπέστειλεν τοὺς πατέρας ἡμῶν πρῶτον. Jakob nun gehört, dass Getreide in Ägypten sei, sandte unsere Väter zum ersten (Mal) aus. 7.13 Καὶ ἐν τῷ δευτέρῳ ἀνεγνωρίσθη Ἰωσὴφ τοῖς ἀδελφοῖς αὐτοῦ, καὶ φανερὸν ἐγένετο τῷ Φαραὼ τὸ γένος τοῦ Ἰωσήφ. Und beim zweiten (Mal) wurde Joseph von seinen Brüdern wiedererkannt, und es wurde dem Pharao das Geschlecht des Josephs offenbar. 7.14 Ἀποστείλας δὲ Ἰωσὴφ μετεκαλέσατο τὸν πατέρα αὐτοῦ Ἰακώβ, καὶ πᾶσαν τὴν συγγένειαν, ἐν ψυχαῖς ἑβδομήκοντα πέντε. Joseph nun, ausgesandt, ließ seinen Vater Jakob herüberrufen und all die Verwandtschaft, fünfundsiebzig an Seelen. 7.15 Κατέβη δὲ Ἰακὼβ εἰς Αἴγυπτον, καὶ ἐτελεύτησεν αὐτὸς καὶ οἱ πατέρες ἡμῶν· Es zog Jakob nun hinab nach Ägypten und starb, er und unsere Väter. Die Verheißung Gottes dauerte etwas, sodass inzwischen sogar Jakob und die Väter starben. 7.16 καὶ μετετέθησαν εἰς Συχέμ, καὶ ἐτέθησαν ἐν τῷ μνήματι ὃ ὠνήσατο Ἀβραὰμ τιμῆς ἀργυρίου παρὰ τῶν υἱῶν Ἐμμὸρ τοῦ Συχέμ. Und sie wurden nach Sichem überführt und in die Grabstätte gelegt, das Abraham für eine Summe (an) Silbergeld von den Söhnen Hemors zu Sichem kaufte. Stephanus bezieht sich auf Josua 24.32 „Und die Gebeine Josephs, welche die Kinder Israel aus Ägypten heraufgebracht hatten, begruben sie zu Sichem auf dem Stück Feld, welches Jakob von den Söhnen Hemors, des Vaters Sichems, gekauft hatte um hundert Kesita; und sie wurden den Kindern Joseph zum Erbteil“. Hemor ist der Sohn von Sichem, sodass τοῦ Mit ἐν τῷ δευτέρῳ („beim zweiten (Mal)“) bezieht sich Stephanus auf die zweite Reise der Söhne Jakobs nach Ägypten, die dabei Benjamin mitnehmen mussten. Mit ἀνεγνωρίσθη („wiedererkannt“) kommt zum Ausdruck, dass sie Joseph ja von früher her kannten und ihn in Ägypten wieder als ihren Bruder erkannten. Somit wurden das Geschlecht Josephs, d.h. seine Brüder, auch dem Pharao bekannt, dessen Abstammung selbst war ja ohnehin klar. Die LXX und Philo und ein Qumranfragment belegen die Zahl 75. Je nachdem, wer mitgezählt wurde, kann die Zahl auch 70 gewesen sein, Stephanus nimmt wohl die Söhne Josephs dazu. Aus dieser kleinen Gruppe von 75 Seelen konnte Gott ein großes Volk machen. Συχέμ sowohl „der (Sohn) von Sichem“ als auch „in Sichem“ lauten kann. In der LXX wird „Vater“ jedoch eigens erwähnt: πατρὸς Συχεμ, sodass hier „in Sichem“ plausibler wäre, obwohl eine Ortsangabe im Satz redundant wäre. Die Lesart von Nestle-Aland ἐν („in“) ist nicht original, wie ein Blick in den Apparat zeigt, und kann somit nichts zur Klärung beitragen. Bei Lukas wird in der Apostelgeschichte (13.13; 21.39; 22.3; 27.5) eine Ortsbezeichnung, keine Abstammung so angegeben (Ausnahme Lukas 3). Abstammungsangaben werden bei ihm i.d.R. angegeben (Lukas 1.32 „τοῦ πατρὸς αὐτοῦ“, Apostelgeschichte 12.12 „τῆς μητρὸς“). Die starke Vermehrung war Teil der Zusage Gottes an Abraham. 7.17 Καθὼς δὲ ἤγγιζεν ὁ χρόνος τῆς ἐπαγγελίας ἧς ὤμοσεν ὁ θεὸς τῷ Ἀβραάμ, ηὔξησεν ὁ λαὸς καὶ ἐπληθύνθη ἐν Αἰγύπτῳ, 7.18 ἄχρι οὗ ἀνέστη βασιλεὺς ἕτερος, ὃς οὐκ ᾔδει τὸν Ἰωσήφ. 7.19 Οὗτος κατασοφισάμενος τὸ γένος ἡμῶν, ἐκάκωσεν τοὺς πατέρας ἡμῶν, τοῦ ποιεῖν ἔκθετα τὰ βρέφη αὐτῶν, εἰς τὸ μὴ ζῳογονεῖσθαι. Sowie sich nun die Zeit der Verheißung nahend war, die Gott dem Abraham schwur, wuchs das Volk und wurde mehr in Ägypten, bis dass ein weiterer König aufstand, der den Joseph nicht kannte. Dieser, unser Geschlecht überlistet, misshandelte unsere Väter, indem er ihre Babies aussetzen ließ, sodass sie nicht am Leben blieben. Nestle-Aland hat hier den erklärenden Zusatz eines Schreibers ἐπ᾽ Αἴγυπτον („über Ägypten“). Satan wollte über Pharao das Wachstum des Volkes durch Frondienste und Tötung der Kinder stoppen. 7.20 Ἐν ᾧ καιρῷ ἐγεννήθη Μωσῆς, καὶ ἦν ἀστεῖος τῷ θεῷ· ὃς ἀνετράφη μῆνας τρεῖς ἐν τῷ οἴκῳ τοῦ πατρός. Zu jenem Zeit(punkt) wurde Moses geboren, und er war wohlansehlich für Gott, der drei Monate in dem Hause des Vaters aufgezogen wurde. Das machte die Sünden Ägyptens voll, sodass Gott Moses sandte. Exodus 2.2 beschreibt, diese Aussage, als die Mutter von Moses von ihrem Sohn entbunden war, konnte sie ihn drei Monate noch daheim verstecken. Ἐν ᾧ („zu jenem“) ist ein relativer Satzanschluss, der sich auf die Zeit bezieht, die im Vers davor genannt ist. 7.21 Ἐκτεθέντα δὲ αὐτόν, ἀνείλετο ἡ θυγάτηρ Φαραώ, καὶ ἀνεθρέψατο αὐτὸν ἑαυτῇ εἰς υἱόν. Als er nun ausgesetzt war, nahm ihn die Tochter von Pharao auf, und sie zog ihn für sich auf als Sohn. Die Tochter des Pharaos nahm Mose, der ebenfalls getötet werden sollte, aber im Fluss ausgesetzt wurde, auf, und zog ihn auf. 7.22 Καὶ ἐπαιδεύθη Μωσῆς πάσῃ σοφίᾳ Αἰγυπτίων· ἦν δὲ δυνατὸς ἐν λόγοις καὶ ἔργοις. Und Moses wurde mit aller Weisheit der Ägypter unterrichtet. Er war nun mächtig in Worten und Taten. 7.23 Ὡς δὲ ἐπληροῦτο αὐτῷ τεσσαρακονταετὴς χρόνος, ἀνέβη ἐπὶ τὴν καρδίαν αὐτοῦ ἐπισκέψασθαι τοὺς ἀδελφοὺς αὐτοῦ τοὺς υἱοὺς Ἰσραήλ. Als sich für ihn nun eine Zeit von vierzig Jahren erfüllend war, stieg es zu seinem Herzen auf, seine Brüdern, die Söhne Israels, aufzusuchen. Von hier bis Vers 29 wird der missglückte Versuch von Mose beschrieben, Israel zu retten. Mit dem Imperfekt ἐπληροῦτο („sie war sich erfüllen“) beschreibt Lukas den gesamten Prozess, dass Moses ein vierzigjähriges Leben führte, bevor dieser Wunsch aufkam, diese Zeit musste wohl er vergehen. Bis Mose vierzig wurde, entwickelte sich der Wunsch zur Rettung seines Volkes. 7.24 Καὶ ἰδών τινα ἀδικούμενον, ἠμύνατο καὶ ἐποίησεν ἐκδίκησιν τῷ καταπονουμένῳ, πατάξας τὸν Αἰγύπτιον· Und einen bestimmten ungerecht behandelt gesehen, kam er zu Hilfe und verschaffte dem Unterdrückten, den Ägypter erschlagen, Vergeltung. Stephanus erwähnt, dass Mose, als er einen zu Unrecht geschlagenen Israeliten zu Hilfe kam, und den Täter mit dem Tod bestrafte und ihn verscharrte, und somit Vergeltung für das Unrecht bewirkte. Dies wurde jedoch nicht anerkannt. 7.25 ἐνόμιζεν δὲ συνιέναι τοὺς ἀδελφοὺς αὐτοῦ ὅτι ὁ θεὸς διὰ χειρὸς αὐτοῦ δίδωσιν αὐτοῖς σωτηρίαν· οἱ δὲ οὐ συνῆκαν. Er war nun meinend, seine Brüder würden verstehen, dass Gott durch seine Hand ihnen Rettung gebe. Sie aber verstanden es nicht. Mose wurde bei seinem ersten Auftreten als Retter nicht anerkannt, obwohl er selbst wusste, dass er von Gott als solcher gesandt wurde. 7.26 Τῇ τε ἐπιούσῃ ἡμέρᾳ ὤφθη αὐτοῖς μαχομένοις, καὶ συνήλασεν αὐτοὺς εἰς εἰρήνην, εἰπών, Ἄνδρες, ἀδελφοί ἐστε ὑμεῖς· ἵνα τί ἀδικεῖτε ἀλλήλους; Auch am folgenden Tage zeigte er sich ihnen, sich streitend, und drängte sie zum Frieden, gesagt habend: Männer, ihr seid Brüder, wozu behandelt ihr einander ungerecht? Stephanus beschreibt nun die Ablehnung von Mose bei seinem ersten Auftreten als Retter. Zur Phrase συνήλασεν αὐτοὺς εἰς („er trieb/drängte sie zum“) vgl. 2Makkabäer 4.42 „δι᾽ ἣν αἰτίαν πολλοὺς μὲν αὐτῶν τραυματίας ἐποίησαν τινὰς δὲ καὶ κατέβαλον πάντας δὲ εἰς φυγὴν συνήλασαν αὐτὸν δὲ τὸν ἱερόσυλον παρὰ τὸ γαζοφυλάκιον ἐχειρώσαντο“. „Aus diesem Grund machten sie viele von ihnen zu Verwundeten, warfen auch einige nieder und trieben alle in die Flucht; den Tempelräuber selbst aber erschlugen sie bei der Schatzkammer“. Die rhetorische Frage wird mit ἵνα τί („wozu“) eingeleitet, die nach dem Zweck des Streites fragt, pragmatisch würde man sagen, als Brüder ist es nutzlos zu streiten, hört damit auf. 7.27 Ὁ δὲ ἀδικῶν τὸν πλησίον ἀπώσατο αὐτόν, εἰπών, Τίς σε κατέστησεν ἄρχοντα καὶ δικαστὴν ἐφ᾽ ἡμᾶς; Der aber dem Nächsten unrecht Tuende stieß ihn weg, gesagt habend: Wer hat dich zum Obersten und Richter über uns eingesetzt? Der Täter erkannte Moses nicht als von Gott gesandten Obersten an, ebenso wie die Zuhörer Christus nicht als solchen anerkannten. 7.28 Μὴ ἀνελεῖν με σὺ θέλεις, ὃν τρόπον ἀνεῖλες χθὲς τὸν Αἰγύπτιον; 7.29 Ἔφυγεν δὲ Μωσῆς ἐν τῷ λόγῳ τούτῳ, καὶ ἐγένετο πάροικος ἐν γῇ Μαδιάμ, οὗ ἐγέννησεν υἱοὺς δύο. 7.30 Καὶ πληρωθέντων ἐτῶν τεσσαράκοντα, ὤφθη αὐτῷ ἐν τῇ ἐρήμῳ τοῦ ὄρους Σινᾶ ἄγγελος κυρίου ἐν φλογὶ πυρὸς βάτου. 7.31 Ὁ δὲ Μωσῆς ἰδὼν ἐθαύμαζεν τὸ ὅραμα· προσερχομένου δὲ αὐτοῦ κατανοῆσαι, ἐγένετο φωνὴ κυρίου πρὸς αὐτόν, Willst du mich etwa beseitigen, auf welche Art du gestern den Ägypter beseitigtest? Hier wird die Ablehnung von Mose deutlich. Es floh nun Moses bei diesem Satz und wurde Fremdling im Land Midian, wo er zwei Söhne zeugte. Mose musste nun vor seinem Volk und aus Ägypten fliehen, zeugte aber im Ausland zwei Söhne mit seiner Frau. So erhielt auch Christus nach seiner Verwerfung und vor der Rückkehr zu Israel eine Braut aus den Heiden, das ist die Versammlung. Stephanus bezieht sich auf Exodus 3.2 „Da erschien ihm der Engel Jehovas in einer Feuerflamme mitten aus einem Dornbusche; und er sah: und siehe, der Dornbusch brannte im Feuer, und der Dornbusch wurde nicht verzehrt“. Mose hielt sich 40 weitere Jahre in der Wüste auf, bevor er zurückkehrte. Nestle-Aland lässt πρὸς αὐτόν („zu ihm“) aus, wahrscheinlich aufgrund eines Kopierfehlers von P74, der sich in den Handschriften, die von ihm abhingen noch zeigte. Insgesamt ist jedoch „zu ihm“ in fast allen Handschriften belegt. 7.32 Ἐγὼ ὁ θεὸς τῶν πατέρων σου, ὁ θεὸς Ἀβραὰμ καὶ ὁ θεὸς Ἰσαὰκ καὶ ὁ θεὸς Ἰακώβ. Ἔντρομος δὲ γενόμενος Μωσῆς οὐκ ἐτόλμα κατανοῆσαι. Ich bin der Gott deiner Väter, der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Moses nun erschrocken, war nicht wagend, es zu betrachten. Und als vierzig Jahre erfüllt waren, erschien ihm in der Wüste des Berges Sinai ein Bote vom Herrn in einer Feuerflamme eines Dornbusches. Moses nun, es gesehen, verwunderte die Erscheinung. Während er nun hinzutrat, um (sie) zu beobachten, geschah eine Stimme vom Herrn zu ihm: Nestle-Aland lässt zwei Mal ὁ θεὸς („der Gott“) aus, wieder aufgrund von P74, der die Auslassung aufbrachte, und dessen Folgehandschriften, evtl. fand der Schreiber es überflüssig, die beiden Male „der Gott“ zu schreiben. Die Wiederholung von „der Gott“ ist jedoch pragmatisch bedeutsam, da es betont, dass es genau der gleiche Gott bei allen Erzvätern war, zudem kommt der Name „Gott“ im hebräischen und griechischen Text des Alten Testaments so vor, wie es Stephanus wörtlich zitiert. 7.33 Εἶπεν δὲ αὐτῷ ὁ κύριος, Λῦσον τὸ ὑπόδημα τῶν ποδῶν σου· ὁ γὰρ τόπος ἐν ᾧ ἕστηκας γῆ ἁγία ἐστίν. 7.34 Ἰδὼν εἶδον τὴν κάκωσιν τοῦ λαοῦ μου τοῦ ἐν Αἰγύπτῳ, καὶ τοῦ στεναγμοῦ αὐτῶν ἤκουσα· καὶ κατέβην ἐξελέσθαι αὐτούς· καὶ νῦν δεῦρο, ἀποστελῶ σε εἰς Αἴγυπτον. Es sagte ihm nun der Herr: Löse die Schuhwerk deiner Füße, denn der Ort, auf dem du stehst, ist heiliges Land! τὸ ὑπόδημα („der Schuh“) ist kollektiv, d.h. es geht nicht nur um einen Schuh, sondern um die Beschuhung/das Schuhwerk. Gesehen sah ich die Misshandlung meines Volkes, das in Ägypten ist, und ihr Seufzen habe ich gehört, und ich kam herab, sie herauszureißen. Und jetzt komme! Ich will dich nach Ägypten senden. 7.35 Τοῦτον τὸν Μωσῆν ὃν ἠρνήσαντο εἰπόντες, Τίς σε κατέστησεν ἄρχοντα καὶ δικαστήν; τοῦτον ὁ θεὸς ἄρχοντα καὶ λυτρωτὴν ἀπέστειλεν ἐν χειρὶ ἀγγέλου τοῦ ὀφθέντος αὐτῷ ἐν τῇ βάτῳ. Diesen Moses, den sie verleugneten, gesagt habend: Wer hat dich zum Obersten und Richter eingesetzt? - diesen sandte Gott als Obersten und Erlöser durch die Hand eines Boten, der ihm im Dornbusch erschien. 7.36 Οὗτος ἐξήγαγεν αὐτούς, ποιήσας τέρατα καὶ σημεῖα ἐν γῇ Αἰγύπτῳ καὶ ἐν Ἐρυθρᾷ θαλάσσῃ, καὶ ἐν τῇ ἐρήμῳ ἔτη τεσσαράκοντα. Dieser führte sie heraus, Wunder und Zeichen getan habend im Land Ägypten und im Roten Meer und in der Wüste vierzig Jahre. 7.37 Οὗτός ἐστιν ὁ Μωσῆς ὁ εἰπὼν τοῖς υἱοῖς Ἰσραήλ, Προφήτην ὑμῖν ἀναστήσει κύριος ὁ θεὸς ἡμῶν ἐκ τῶν ἀδελφῶν ὑμῶν ὡς ἐμέ. Dieser ist der Moses, der zu den Söhnen Israels sagte: Einen Propheten wird euch aufstehen lassen (der) Herr, unser Gott, aus euren Brüdern, wie mich. Ἰδὼν εἶδον („gesehen sah“) ist ein hebräisches Idiom, wie man die Aussage verstärken kann, in etwa „ich habe sehr genau gesehen“. So wie Gott die Unterdrückung seines Volkes im Bereich Satans und ihr Stöhnen hörte, ist es auch heute, damals sandte er Mose, um sie zu befreien, am Ende unserer Tage wird er Jesus senden, der die Versammlung vor den Gerichten, wenn er in den Wolken herab kommt vom Himmel und herniederkommt, herausreißen, wie es auch Paulus in 1Thessalonicher 4 sagt. Dies ist ein Kommentar von Stephanus zur erwähnten Episode über Moses. Die Linksversetzung von τοῦτον („diesen“), die zwei Mal erfolgt, betont das Demonstrativpronomen zusätzlich, etwa in dem Sinne, genau diesen, den sie ablehnten, hat Gott eingesetzt, und keinen anderen. Die Präposition ἐν („durch, mit“) scheint die Art und Weise der Sendung von Moses einzuleiten, d.h. er war durch einen Engel Gottes beauftragt, das Volk zu befreien. Nestle-Aland vereinfachte diese in σὺν („mit“), ebenso wie den für Unkundige unverständlichen Aorist ἀπέστειλεν („er sandte“) ἀπέσταλκεν („er hat gesandt“). Bei seinem zweiten Auftreten konnte Mose sie aus der Knechtschaft befreien. Das Partizip ποιήσας („getan habend“) geht den drei Orten voraus, an denen Moses dies tat: Ägpyten mit den Plagen, am Roten Meer mit Teilung des Meeres, und in der Wüste (Wasser wird süß, Manna, Wasser aus dem Felsen, grünender Stab etc.). Alle drei Orte konnten dann unter der Führung von Moses verlassen werden, nachdem die Wunder geschahen. Die Abfolge der Pronomen „euch“, „unser“ und „euren“ wurde von einem Kopisten (P74 brachte dies auf) durcheinandergebracht, sodass NestleAland hier ein Durcheinander abdruckte, ebenso wurde κύριος („Herr“) ausgelassen. Das Zitat entspricht genau der Stelle in Kapitel 3.22. Es gibt viele Parallelen zwischen Mose und Christus („wie mich“): Wie Pharao die Kinder Israels tötete, Mose aber überlebte, so ist der Herr Jesus beim Kindermord von Bethlehem entkommen. Wie Mose mächtig war in Wort und Tat, hat Jesus mächtig geredet und gehandelt. Wie Mose sich durch Zeichen und Wunder als von Gott gesandt bestätigen konnte, wurde Christus als Messias von Gott durch Zeichen und Wunder legitimiert. Wie Mose beim ersten Auftreten abgelehnt wurde und dann in die Wüste fliehen musste, wurde Christus beim ersten Kommen abgelehnt. Wie Mose von seinem Volk 40 Jahre nicht zu sehen war, ist Christus seit seiner Himmelfahrt nicht mehr im Volk sichtbar gegenwärtig. In der Wüste weidete Mose nach seiner Verwerfung die Schafe seines Schwiegervaters, der Herr Jesus weidet seine Schafe in der Wüste dieser Welt. Wie Mose in der Zeit der Ablehnung eine Frau erwarb, erwarb sich Christus eine Braut, die Versammlung, nachdem er von den Seinen abgelehnt wurde. Wie Mose in der Zeit der Verwerfung zwei Söhne hatte, Gershom und Elieser, so hat Christus in der Zeit der Verwerfung die Versammlung aus Juden und Heiden, die Fremdlinge hier sind (Bedeutung von Gershom) sind und von der Hilfe Gottes in der Wüste leben (Elieser). Wie Mose das Volk durch das Passah erlöste, erlöste Christus sein Volk durch sein Opfer. Bei seinem zweiten Kommen wurde Mose als Führer angenommen und so konnte er das Volk befreien, so wird auch Christus beim zweiten Kommen sein Volk befreien. 7.38 Οὗτός ἐστιν ὁ γενόμενος ἐν τῇ ἐκκλησίᾳ ἐν τῇ ἐρήμῳ μετὰ τοῦ ἀγγέλου τοῦ λαλοῦντος αὐτῷ ἐν τῷ ὄρει Σινᾶ καὶ τῶν πατέρων ἡμῶν· ὃς ἐδέξατο λόγον ζῶντα δοῦναι ἡμῖν· 7.39 ᾧ οὐκ ἠθέλησαν ὑπήκοοι γενέσθαι οἱ πατέρες ἡμῶν, ἀλλ᾽ Dieser ist es, der in der Versammlung in der Wüste mit dem auf dem Berge Sinai zu ihm sprechenden Boten und mit unseren Vätern gewesen ist, der ein lebendiges Wort empfing, um es uns zu geben, dem unsere Väter nicht gehorsam werden wollten, sondern sich widersetzten, und sich mit ihrem Herz nach Ägypten wandten, Stephanus spricht nun die Mittlerschaft von Mose an, der zwischen dem Volk und dem Boten Gottes stand und ihnen dessen Worte übermittelte. Nestle-Aland druckt eine Vereinfachung von λόγον („Wort“) mit λόγια („Aussprüche“) ab, da ein Schreiber wohl dachte, dass es sicher mehr als ein Wort war, das Moses empfing, jedoch ist dies kollektiv gemeint und Lukas sieht das Wort als Gesamtheit als ob es ein einziges wäre. Von hier bis Vers 44 beschreibt Stephanus die rebellische Antwort der Väter, wohl ein Hinweis auf die Episode mit dem goldenen Kalb, als sie zurück wollten. Das Relativpronomen ᾧ („dem“) bezieht sich entweder ἀπώσαντο, καὶ ἐστράφησαν τῇ καρδίᾳ αὐτῶν εἰς Αἴγυπτον, auf Moses im Satz davor bzw. auf λόγον („Wort“). Diese Möglichkeit scheidet bei der Nestle-Aland Lesart mit λόγια („Aussprüche“) aus, da es einmal Plural und einmal Singular wäre und eine Kongruenz somit nicht vorhanden ist. Aufgrund der Nähe erscheint es naheliegender, den Bezug auf das „lebendige Wort“ zu sehen. Wieder hat ein Schreiber die überlieferte Lesart mit ἐν ταῖς καρδίαις („in den Herzen“) versucht zu verbessern, da es wohl ja mehrere Herzen sein mussten, und Nestle-Aland druckt sie leider so ab. Wieder geht es um eine kollektive Ausdrucksweise, die in der Sprache des Kopisten (Ägypten) wohl anders geregelt war, wie andere Stellen auch zeigen, wo Schreiber von dort, Kollektivausdrücke anpassen. Zumindest geht es darum, dass das Volk den Worten Gottes ungehorsam wurden und in ihrem Herzen nach Ägypten kehrten, indem sie deren Stierkult am Heiligen Ort praktizierten und das goldene Kalb verehrten. Der letzte Satz ist ein Anakoluth, d.h. die Konstruktion wird nicht fortgesetzt. 7.40 εἰπόντες τῷ Ἀαρών, Ποίησον ἡμῖν θεοὺς οἳ προπορεύσονται ἡμῶν· ὁ γὰρ Μωσῆς οὗτος, ὃς ἐξήγαγεν ἡμᾶς ἐκ γῆς Αἰγύπτου, οὐκ οἴδαμεν τί γέγονεν αὐτῷ. Aaron gesagt habend: Mache uns Götter, die uns vorangehen! Denn dieser Mose, der uns aus Ägypten herausführte - wir wissen nicht, was ihm geschah. 7.41 Καὶ ἐμοσχοποίησαν ἐν ταῖς ἡμέραις ἐκείναις, καὶ ἀνήγαγον θυσίαν τῷ εἰδώλῳ, καὶ εὐφραίνοντο ἐν τοῖς ἔργοις τῶν χειρῶν αὐτῶν. Und sie machten ein Kalb in jenen Tagen und brachten dem Götzen ein Opfer, und sie waren sich an den Werken ihrer Hände erfreuend. Das Wort ἐμοσχοποίησαν („ein Kalb machen“) ist ein Neologismus, d.h. eine Ad-hoc Bildung. Das Imperfekt εὐφραίνοντο („sie waren erfreuend“) beschreibt einen anhaltenden Prozess der Freude am Götzen. 7.42 Ἔστρεψεν δὲ ὁ θεός, καὶ παρέδωκεν αὐτοὺς λατρεύειν τῇ στρατιᾷ τοῦ οὐρανοῦ· καθὼς γέγραπται ἐν βίβλῳ τῶν προφητῶν, Μὴ σφάγια καὶ θυσίας προσηνέγκατέ μοι ἔτη Es wandte sich nun Gott ab und gab sie dahin, dem Heer des Himmels zu dienen, gleichwie geschrieben ist im Prophetenbuch: Habt ihr etwa mir Geschlachtetes und Opfer vierzig Jahre in der Wüste dargebracht, Haus Israel? Die Stelle aus dem Prophetenbuch stammt aus Amos 5.22ff. Der Götzendienst zur Zeit des Propheten wurzelt bereits in der Zeit der Wüstenwanderung, wo es keine völlige Trennung von der Verehrung des Himmels und dem Opfer für Götzen gab. τεσσαράκοντα ἐν τῇ ἐρήμῳ, οἶκος Ἰσραήλ; 7.43 Καὶ ἀνελάβετε τὴν σκηνὴν τοῦ Μολόχ, καὶ τὸ ἄστρον τοῦ θεοῦ ὑμῶν Ῥεμφάν, τοὺς τύπους οὓς ἐποιήσατε προσκυνεῖν αὐτοῖς· καὶ μετοικιῶ ὑμᾶς ἐπέκεινα Βαβυλῶνος. 7.44 Ἡ σκηνὴ τοῦ μαρτυρίου ἦν τοῖς πατράσιν ἡμῶν ἐν τῇ ἐρήμῳ, καθὼς διετάξατο ὁ λαλῶν τῷ Μωσῇ, ποιῆσαι αὐτὴν κατὰ τὸν τύπον ὃν ἑωράκει. Und ihr nahmt das Zelt des Moloch mit und den Stern eures Gottes Remphan, die Skulpturen, die ihr machtet, um ihnen zu huldigen. Und ich werde euch umsiedeln über Babylon hinaus. Das Zelt des Zeugnisses hatten unsere Väter in der Wüste, gleichwie es der zu Moses Sprechende anordnete, es nach dem Urbild zu machen, das er gesehen hatte. 7.45 Ἣν καὶ εἰσήγαγον διαδεξάμενοι οἱ πατέρες ἡμῶν μετὰ Ἰησοῦ ἐν τῇ κατασχέσει τῶν ἐθνῶν, ὧν ἐξῶσεν ὁ θεὸς ἀπὸ προσώπου τῶν πατέρων ἡμῶν, ἕως τῶν ἡμερῶν Δαυίδ· Das auch unsere Väter, es empfangen, unter Josua hineinführten, bei der Besitzergreifung (des Landes) der Nationen, welche Gott weg vom Angesicht unserer Väter austrieb, bis zu den Tagen Davids, 7.46 ὃς εὗρεν χάριν ἐνώπιον τοῦ θεοῦ, καὶ ᾐτήσατο εὑρεῖν σκήνωμα τῷ θεῷ Ἰακώβ. der Gnade vor Gott fand, und einen Wohnort zu finden begehrte für den Gott Jakobs. Der Götzendienst, der in der Wüstenwanderung bereits im Gange war, würde Israel später in die Gefangenschaft bringen. Das Wort τύπος („Skulptur, Bild“) ist ein Gebilde, das mit Hammer und Meißel angefertigt wird, es ist syntaktische eine Apposition, da es im selben Kasus steht, und so den Stern und das Zelt identifiziert. Da diese Israeliten nicht damit aufhörten war die Reaktion die Gefangenschaft über Babylon hinaus sogar, dem Zentrum des Götzendienstes. Stephanus stellt dem Götzendienst das wahre Heiligtum gegenüber, womit deren Sünde noch schlimmer herauskommt, da sie im Licht sündigten, obwohl sie das Zelt des Zeugnisses hatten, das Moses von Gott gegeben wurde, und er es nach dem Muster anfertigen ließ, das er gesehen hatte. Der Ausdruck „A war dem B“ ist ein Ausdruck für eine Besitzverhältnis und kann mit „A gehörte/hatte B“ ausgedrückt werden. Von hier bis Vers 50 kommt Stephanus auf Plan Gottes, einen Ort der Anbetung zu haben. Ἣν („das“) greift das Zelt des Zeugnisses auf, das die Väter übernahmen und in das Land Kanaan einführten, als sie unter Josua dorthin einzogen, als Gott die gerichtsreifen Einwohner austrieb. Mit ἕως („bis“) werden alle Generationen von der Landeinnahme bis zum König David zusammengefasst. Bis zu den Tagen Davids hatte das Volk das Land ungeteilt, danach wurde es nach seinem Sohn Salomo, aufgrund dessen Sünden am Ende, in ein Süd- und Nordreich geteilt. Das Relativpronomen ὃς („der“) bezieht sich auf „David“, womit Stephanus den nächsten von Gott eingesetzten Führer einführt. NestleAland druckt die sinnlose und nur in schlechten und zahlenmäßig nur am Rande der Überlieferung und in Ägypten vorkommenden Handschriften bezeugte Lesart οἴκῳ („Haus“) ab (P74 war wohl der Urheber, der es noch an fünf weitere vererben konnte, danach war dieser Fehler beendet, und die Überlieferung zu 99,99% davon unbeeinflusst), womit der Sinn wäre, dass David für das Haus Jakobs einen Wohnort finden wollte, was geschichtlich schon Unfug ist, es geht um die Wohnung Gottes im Heiligtum, um die sich David bemühte, da das durchlaufende Thema die Wohnung Gottes ist, nicht das Haus Jakobs. Der Kopist hat wohl wie an anderen Stellen das Wort aus dem Satz danach gesehen und abgeschrieben. Mit αὐτῷ („ihm“) ist Gott gemeint, für den Salomo den Tempel errichtete. 7.47 Σολομῶν δὲ ᾠκοδόμησεν αὐτῷ οἶκον. 7.48 Αλλ᾽ οὐχ ὁ ὕψιστος ἐν χειροποιήτοις ναοῖς κατοικεῖ, καθὼς ὁ προφήτης λέγει, Salomon aber baute ihm ein Haus. Doch der Höchste wohnt nicht in mit Händen gemachten Tempeln, wie der Prophet sagt: Aufgrund der gleichen Endung ς der beiden aufeinanderfolgenden Worte lässt ein Schreiber ναοῖς („Heiligtümern/Tempeln“) aus und von NestleAland als original gewertet, obwohl die Auslassung in der Überlieferung keine Rolle spielte. 7.49 Ὁ οὐρανός μοι θρόνος, ἡ δὲ γῆ ὑποπόδιον τῶν ποδῶν μου· ποῖον οἶκον οἰκοδομήσετέ μοι; λέγει κύριος· ἢ τίς τόπος τῆς καταπαύσεώς μου; Der Himmel (ist) mir ein Thron. Die Erde nun der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wollt ihr mir bauen, sagt der Herr, oder was ist die Stätte meiner Ruhe? 7.50 Οὐχὶ ἡ χείρ μου ἐποίησεν ταῦτα πάντα; Machte nicht meine Hand diese (Dinge) alle? Stephanus führt Jesaja 66.1ff an. Es wäre ein Fehler auf den Tempel zu vertrauen, wenn das Herz von Gott ferne ist, wie es das Volk immer wieder zeigte. Gott wird als Schöpfer und als allgegenwärtig beschrieben und somit ist seine Anwesenheit in einem Tempel keine Garantie, dass dies immer so sein würde, insbesondere, wenn sich das Volk von ihm abwendet. Die Frage ist positiv zu beantworten. Gott hat alles erschaffen und ist nicht an Tempel gebunden. 7.51 Σκληροτράχηλοι καὶ ἀπερίτμητοι τῇ καρδίᾳ καὶ τοῖς ὠσίν, ὑμεῖς ἀεὶ τῷ πνεύματι τῷ ἁγίῳ ἀντιπίπτετε· ὡς οἱ πατέρες ὑμῶν, καὶ ὑμεῖς. Ihr Halsstarrigen und Unbeschnittenen am Herz und den Ohren! Ihr widerstreitet allezeit dem Heiligen Geist, wie eure Väter, so auch ihr. Nun wendet sich Stephanus an die Zuhörer und als Angeklagter klagt er sie an, sich Gott zu widersetzen, ebenso wie die Väter, die er gerade genannt hatte. Ein Kopist änderte den Singular „Herz“ in καρδίαις („Herzen“) und dieser Fehler wird von Nestle-Aland als original ausgegeben, obwohl er kein Teil der Überlieferung von Gottes Wort war. 7.52 Τίνα τῶν προφητῶν οὐκ ἐδίωξαν οἱ πατέρες ὑμῶν; Καὶ ἀπέκτειναν τοὺς προκαταγγείλαντας περὶ τῆς ἐλεύσεως τοῦ δικαίου, οὗ νῦν ὑμεῖς προδόται καὶ φονεῖς γεγένησθε· Welchen der Propheten verfolgten eure Väter nicht? Und sie töteten die zuvor die Ankunft des Gerechten Verkündenden, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, Die Frage ist mit „keinen“ zu beantworten, da alle Propheten verfolgt wurden. Die Väter verfolgten die Propheten, die von Christus redeten und nun Christus selbst, den sie sogar kreuzigen ließen. Nestle-Aland druckt die von einem unkundigen Schreiber vereinfachte Form ἐγένεσθε (Aorist) statt des unbekannteren Perfekts ab, wodurch der Schreiber deutlich macht, dass in dem Bereich Gottes Wort rezensiert wurde und wohl für die Benutzung einer Übersetzung vereinfacht wurde. 7.53 οἵτινες ἐλάβετε τὸν νόμον εἰς διαταγὰς ἀγγέλων καὶ οὐκ ἐφυλάξατε. welche (ihr) das Gesetz auf Anweisungen von Boten hin empfingt und nicht befolgtet. 7.54 Ἀκούοντες δὲ ταῦτα, Diese (Dinge) hörend nun, waren sie in ihren διεπρίοντο ταῖς καρδίαις αὐτῶν, Herzen ergrimmend und die Zähne über ihn καὶ ἔβρυχον τοὺς ὀδόντας ἐπ᾽ zerknirschend. αὐτόν. Der Numerus von διαταγὰς („Anweisungen“) ist Plural, d.h. es kann sich nicht nur um Mose allein gehandelt haben, da auch ἀγγέλων („Boten“) Mehrzahl ist, sodass es sich auch um die weiteren Boten Gottes, die Propheten, die im Vers davor eingeführt wurden, handeln dürfte, die das Volk anwiesen, das Gesetz zu befolgen. Zur Präpositionalphrase vgl. eine vergleichbare Verwendung bei Euripides, Helena 1566: „οἱ δ’ ἐς κέλευσμ’ ἐλθόντες ἐξανήρπασαν ταῦρον φέροντές τ’ εἰσέθεντο σέλματα“. „Und auf Befehl nun gekommen, fingen sie den Stier ein, und brachten ihn ans Oberdeck". Von hier bis zum Ende des Kapitels wird nun die Ermordung von Stephanus beschrieben. Leider wird auch dieses Zeugnis verworfen, als die Zuhörer zu hören bekamen, dass sie das Gesetz nicht halten und somit werden sie Nachfolger ihrer ungläubigen Väter, die die Boten Gottes töteten. Die beiden Imperfekformen διεπρίοντο („sie waren ergrimmend“) und ἔβρυχον („sie waren zerknirschend“) zeigen die dauerhafte Haltung der enormen Ablehnung, die sich gegen die Rede zeigte. Stephanus sieht, was sonst nicht zu sehen ist, nämlich Christus zur Rechten Gottes und dessen Herrlichkeit. 7.55 Ὑπάρχων δὲ πλήρης πνεύματος ἁγίου, ἀτενίσας εἰς τὸν οὐρανόν, εἶδεν δόξαν θεοῦ, καὶ Ἰησοῦν ἑστῶτα ἐκ δεξιῶν τοῦ θεοῦ, 7.56 καὶ εἶπεν, Ἰδού, θεωρῶ τοὺς οὐρανοὺς ἀνεῳγμένους, καὶ τὸν υἱὸν τοῦ ἀνθρώπου ἐκ δεξιῶν ἑστῶτα τοῦ θεοῦ. Voll Heiligen Geistes nun seiend, in den Himmel gestarrt, sah er Gottes Herrlichkeit und Jesus zur Rechten Gottes stehen, und sagte: Siehe, ich schaue die Himmel geöffnet und den Sohn des Menschen zur Rechten Gottes stehen! Er berichtet nun, was er gesehen hat, was die Zuhörer zur Tat bringt. Christus als Hoherpriester steht, möglicherweise, da er für den Märtyrer Fürbitte leistet. 7.57 Κράξαντες δὲ φωνῇ μεγάλῃ, συνέσχον τὰ ὦτα αὐτῶν, καὶ ὥρμησαν ὁμοθυμαδὸν ἐπ᾽ αὐτόν· Mit lauter Stimme nun geschrien, hielten sie ihre Ohren zu und stürmten einmütig auf ihn los. Die Einzahl bei φωνῇ μεγάλῃ („mit lauter Stimme“) zeigt, dass sie wie mit einer einzigen Stimme gegen Stephanus anschreien. 7.58 καὶ ἐκβαλόντες ἔξω τῆς πόλεως ἐλιθοβόλουν. καὶ οἱ μάρτυρες ἀπέθεντο τὰ ἱμάτια αὐτῶν παρὰ τοὺς πόδας νεανίου καλουμένου Σαύλου 7.59 Καὶ ἐλιθοβόλουν τὸν Στέφανον, ἐπικαλούμενον καὶ λέγοντα, Κύριε Ἰησοῦ, δέξαι τὸ πνεῦμά μου. 7.60 Θεὶς δὲ τὰ γόνατα, ἔκραξεν φωνῇ μεγάλῃ, Κύριε, μὴ στήσῃς αὐτοῖς τὴν ἁμαρτίαν ταύτην. Καὶ τοῦτο εἰπὼν ἐκοιμήθη. Und (ihn) aus der Stadt hinausgeworfen, (begannen) sie ihn zu steinigen. Und die Zeugen legten ihre Kleider ab zu den Füßen eines Jugendlichen, genannt Saulus. Ohne Gerichtsverhandlung und Möglichkeit der Verteidigung wird nun Stephanus, wie einst Jesus, außerhalb der Stadt gebracht und ermordet. Und sie (begannen) den Stephanus zu steinigen, der ausruft und sagt: Herr Jesus, nimm meinen Geist auf! Das Gebet des Stephanus richtet sich an Jesus, womit dessen Gottheit anerkannt wird. Auf die Knie nun gefallen, schrie er mit lauter Stimme: Herr, rechne ihnen diese Sünde nicht zu! Und dies gesagt, entschlief er. Wie Jesus selbst am Kreuz bittet auch Stephanus für seine Peiniger. Mit ἐκοιμήθη („er entschließ“) ist ein Euphemismus für den gewaltsamen und grausamen Tod, aber danach würde er Ruhe finden, wie es auch der Schlaf mit sich bringt. 8.1 Σαῦλος δὲ ἦν συνευδοκῶν τῇ ἀναιρέσει αὐτοῦ. Ἐγένετο δὲ ἐν ἐκείνῃ τῇ ἡμέρᾳ διωγμὸς μέγας ἐπὶ τὴν ἐκκλησίαν τὴν ἐν Ἱεροσολύμοις· πάντες δὲ διεσπάρησαν κατὰ τὰς χώρας τῆς Ἰουδαίας καὶ Σαμαρείας, πλὴν τῶν ἀποστόλων. Saulus nun war (zu) dessen Beseitigung mit einwilligend. Es kam nun an jenem Tag eine große Verfolgung auf die Versammlung in Jerusalem. Alle nun zerstreuten sich über die Länder von Judäa und Samaria, ausgenommen die Apostel. Die Periphrase ἦν συνευδοκῶν („er war einwilligend“) zeigt, dass es seine Haltung damals war, ggf. auch iterativ, d.h. er stimmte immer zu, wenn es darum ging, ob Stephanus hinzurichten sei. Der Mord an Stephanus löst eine weitere Verfolgungswelle gegen andere Christen aus, die dann aus Jerusalem flohen und so das Evangelium erst recht verbreiteten, sodass der Plan Satans nicht aufging, sondern zur Förderung des Evangeliums ausschlug. Das Wort ἀναίρεσις („Beseitigung“) meint, dass jemand weggenommen wird aus dem Leben, d.h. umgebracht und ermordet wird. 8.2 Συνεκόμισαν δὲ τὸν Στέφανον ἄνδρες εὐλαβεῖς, καὶ ἐποιήσαντο κοπετὸν μέγαν ἐπ᾽ αὐτῷ. Es bestatteten nun den Stephanus gottesfürchtige Männer und machten eine große Klage über ihn. Da die Gläubigen am selben Tag noch verfolgt wurden und flohen, kann es sein, dass die gottesfürchtigen Männer auch fromme Juden waren, die den Mord nicht guthießen bzw. Christen, die nicht geflohen sind. Durch einen ägyptischen Bearbeiter wurde das überlieferte Verb ἐποιήσαντο („sie machten (für sich“) in die vereinfachte Form ἐποίησαν („sie machten“), also ins Aktiv, statt es als Medium zu belassen, und so leider von Nestle-Aland abgedruckt. 8.3 Σαῦλος δὲ ἐλυμαίνετο τὴν ἐκκλησίαν, κατὰ τοὺς οἴκους εἰσπορευόμενος, σύρων τε ἄνδρας καὶ γυναῖκας παρεδίδου εἰς φυλακήν. Saulus nun war die Versammlung verwüstend, in die einzelnen Häuser hineingehend. Und sowohl Männer als auch Frauen verschleppend, war er sie ins Gefängnis überliefernd. Das Imperfekt παρεδίδου („er war überliefernd“) beschreibt, dass Paulus dies die ganze Zeit so tat. Die Kombination τε καὶ („sowohl als auch“) bindet die Opfer zusammen, d.h. es war Paulus egal, ob die Opfer Männer oder Frauen waren, er nahm auf das Geschlecht keine Rücksicht. 8.4 Οἱ μὲν οὖν διασπαρέντες διῆλθον, εὐαγγελιζόμενοι τὸν λόγον. 8.5 Φίλιππος δὲ κατελθὼν εἰς πόλιν τῆς Σαμαρείας, ἐκήρυσσεν αὐτοῖς τὸν χριστόν. Die Zerstreuten nun also gingen umher, das Wort als gute Botschaft verkündend. Die Konjunktion οὖν („also, nun, dann“) ist eher eine temporale Konsequenz, d.h. es war ihnen klar, dass sie dann auch das Evangelium predigen würden, wohin sie kämen. Mit δὲ („nun“) wird Philippus neu eingeführt. Er kam “herab”, sodass er wohl davor in Jerusalem war, da die Stadt hoch lag und er im Rahmen der Vertreibungen wohl fliehen musste und in niedrigere Gebiete kam. 8.6 Προσεῖχόν τε οἱ ὄχλοι τοῖς λεγομένοις ὑπὸ τοῦ Φιλίππου ὁμοθυμαδόν, ἐν τῷ ἀκούειν αὐτοὺς καὶ βλέπειν τὰ σημεῖα ἃ ἐποίει. 8.7 Πολλῶν γὰρ τῶν ἐχόντων πνεύματα ἀκάθαρτα, βοῶντα φωνῇ μεγάλῃ ἐξήρχετο· πολλοὶ δὲ παραλελυμένοι καὶ χωλοὶ ἐθεραπεύθησαν. Und es waren die Mengen einmütig auf das von Philippus Geredete bei ihrem Zuhören achtend und dem Sehen der Zeichen, die er tuend war. Προσεῖχόν („sie waren achtend“) und ἐποίει („er war tuend“) zeigen als Imperfekte, dass es um ein längeres Geschehen geht, d.h. Philippus tat immer wieder Zeichen. Denn von vielen, die unreine Geister hatten, waren sie, mit lauter Stimme aufschreiend, ausfahrend. Viele Gelähmte und Lahme nun wurden geheilt. 8.8 Καὶ ἐγένετο χαρὰ μεγάλη ἐν τῇ πόλει ἐκείνῃ. Und es entstand große Freude in jener Stadt. Ein sehr unkundiger Schreiber hat πολλοὶ, also einen Nominativ, da er nicht wusste, wie der Genitiv πολλῶν syntaktisch verstehen kann, diesen geändert, obwohl die Überlieferung dies nicht kennt, und Nestle-Aland hat diesen groben Fehler leider abgedruckt, ebenso wie ἐξήρχοντο („sie waren ausfahrend“), da πνεύματα („Geister“) im Plural als Kollektivum, das also alle Geister zusammenfasst, im Dialekt in Ägypten, wie Grammatiken zeigen, so in ihrer Sprache nicht möglich war, dies mit einem Verb im Singular aufzugreifen, sodass die Nestle-Aland Lesart, also der Plural beim Verb, eine klare Rezension bzw. ein bewusster Eingriff in Gottes Wort ist, wohl in der Absicht, den Übersetzern eine vorbereitete Vorlage zu geben. Die Überlieferung blieb davon ohnehin unbeeinflusst. Mit dem Aorist ἐγένετο („es entstand“) fasst Lukas das Geschehen in einen Punkt zusammen, das Ergebnis der Predigt und der Heilungen war eine große Freude, dies zeigt schon den Kontrast zu Jerusalem, wovon sich das Evangelium immer mehr wegbewegt. Und Philippus nun in eine Stadt von Samaria herabgekommen, war ihnen Christus verkündend. 8.9 Ἀνὴρ δέ τις ὀνόματι Σίμων προϋπῆρχεν ἐν τῇ πόλει μαγεύων καὶ ἐξιστῶν τὸ ἔθνος τῆς Σαμαρείας, λέγων εἶναί τινα ἑαυτὸν μέγαν· 8.10 ᾧ προσεῖχον ἀπὸ μικροῦ ἕως μεγάλου, λέγοντες, Οὗτός ἐστιν ἡ δύναμις τοῦ θεοῦ ἡ μεγάλη. 8.11 Προσεῖχον δὲ αὐτῷ, διὰ τὸ ἱκανῷ χρόνῳ ταῖς μαγείαις ἐξεστακέναι αὐτούς. 8.12 Ὅτε δὲ ἐπίστευσαν τῷ Φιλίππῳ εὐαγγελιζομένῳ τὰ περὶ τῆς βασιλείας τοῦ θεοῦ καὶ τοῦ ὀνόματος Ἰησοῦ χριστοῦ, ἐβαπτίζοντο ἄνδρες τε καὶ γυναῖκες. Ein bestimmter Mann nun mit Namen Simon war vorher in der Stadt anwesend, Magie betreibend und die Nation Samarias außer sich bringend, sagend, er selbst sei jemand Großes, dem sie vom Kleinsten bis zum Größten anhangend waren, sagend: Dieser ist die Kraft Gottes, die große! 8.13 Ὁ δὲ Σίμων καὶ αὐτὸς ἐπίστευσεν, καὶ βαπτισθεὶς ἦν προσκαρτερῶν τῷ Φιλίππῳ· θεωρῶν τε δυνάμεις καὶ σημεῖα γινόμενα, ἐξίστατο. 8.14 Ἀκούσαντες δὲ οἱ ἐν Ἱεροσολύμοις ἀπόστολοι ὅτι δέδεκται ἡ Σαμάρεια τὸν λόγον τοῦ θεοῦ, ἀπέστειλαν πρὸς αὐτοὺς τὸν Πέτρον καὶ Ἰωάννην· 8.15 οἵτινες καταβάντες προσηύξαντο περὶ αὐτῶν, ὅπως λάβωσιν πνεῦμα ἅγιον· Simon nun glaubte auch selbst, und, getauft, war er Philippus anhangend. Und sowohl Macht(taten) als auch großen Zeichen geschehen sehend, (begann) er außer sich zu geraten. Die Apostel nun in Jerusalem gehört, dass Samaria das Wort Gottes angenommen habe, sandten zu ihnen Petrus und Johannes, Sie waren ihm aber anhangend, weil er sie etliche Zeit mit den Zaubereien außer sich gebracht hatte. Als sie aber dem Philippus glaubten, der als gute Botschaft die (Dinge) über das Reich Gottes und den Namen Jesu Christi verkündete, waren sie getauft werdend, sowohl Männer als auch Frauen. welche, herabgekommen, für sie beteten, damit sie den Heiligen Geist empfingen. Mit δὲ („nun“) wird Simon neu eingeführt. Durch seine Zaubereien glaubten die Leute, dass er die Personifikation der Kraft Gottes sei, dieser Glaube war bei allen vorhanden. Die Kopisten in Ägypten fügten καλουμένη („genannt“) und πάντες („ein“) damit der Text wohl besser zu übersetzen sei. Der Ausdruck ταῖς μαγείαις („mit Zaubereien“) ist eine instrumentale Angabe, d.h. sie zeigt, womit er die Leute außer sich brachte. Die Partikel δὲ („aber“) ist hier kontrastiv, da der Glaube an das Evangelium den Zaubereien gegenübersteht. Das Imperfekt ἐβαπτίζοντο („sie waren getauft werdend“) ist im deutschen nur mit einer Härte zu übersetzen, da diese Formen des Verlaufs nicht mehr üblich heute sind. Die Form drückt zumindest aus, dass es laufend zu Taufen kam, nachdem Philippus gepredigt hatte. Die Periphrase ἦν προσκαρτερῶν („er war anhangend“) zeigt die Dauerhaftigkeit. Simon war von den Zeichen begeistert. Petrus hatte vom Herrn Jesus die Schlüsselgewalt für das Reich Gottes und sperrt es durch die Predigt und das Gebet um den Empfang des Geistes auf. 8.16 οὔπω γὰρ ἦν ἐπ᾽ οὐδενὶ αὐτῶν ἐπιπεπτωκός, μόνον δὲ βεβαπτισμένοι ὑπῆρχον εἰς τὸ ὄνομα τοῦ χριστοῦ Ἰησοῦ. Denn er war auf niemanden von ihnen herabgekommen, nur getauft aber auf den Namen Jesu Christi waren sie gewesen. 8.17 Τότε ἐπετίθουν τὰς χεῖρας ἐπ᾽ αὐτούς, καὶ ἐλάμβανον πνεῦμα ἅγιον. Dann waren sie die Hände auf sie auflegend, und sie waren (den) Heiligen Geist empfangend. 8.18 Θεασάμενος δὲ ὁ Σίμων ὅτι διὰ τῆς ἐπιθέσεως τῶν χειρῶν τῶν ἀποστόλων δίδοται τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον, προσήνεγκεν αὐτοῖς χρήματα, Simon nun zugesehen, dass durch das Auflegen der Hände der Apostel der Heilige Geist gegeben wurde, bot ihnen Geld an. 8.19 λέγων, Δότε κἀμοὶ τὴν ἐξουσίαν ταύτην, ἵνα ᾧ ἐὰν ἐπιθῶ τὰς χεῖρας, λαμβάνῃ πνεῦμα ἅγιον. 8.20 Πέτρος δὲ εἶπεν πρὸς αὐτόν· τὸ ἀργύριόν σου σὺν σοὶ εἴη εἰς ἀπώλειαν ὅτι τὴν δωρεὰν τοῦ θεοῦ ἐνόμισας διὰ χρημάτων κτᾶσθαι· sagend: Gebt auch mir diese Macht, damit, wem ich auch die Hände auflege, er den Heiligen Geist empfange! 8.21 Οὐκ ἔστιν σοι μερὶς οὐδὲ κλῆρος ἐν τῷ λόγῳ τούτῳ. Ἡ γὰρ καρδία σου οὐκ ἔστιν εὐθεῖα ἐνώπιον τοῦ θεοῦ. Du hast keinen Anteil noch Erbe an diesem Wort, denn dein Herz ist nicht aufrichtig vor Gott. Petrus nun sagte zu ihm: Dein Silber möge mit dir ins Verderben (gehen), weil du meintest, die Gabe Gottes mit Geld zu erwerben! Mit γὰρ („denn“) leitet Lukas den Grund ein, warum der Geist auf das Gebet der Apostel erst kommen musste. Er war noch nicht da und sie waren nur getauft. Mit ὑπῆρχον („sie waren gewesen seiend“) ist eine Form deren dauerhaften Zustand zu beschreiben. Sie waren die ganze Zeit zwar getauft, aber ohne den Heiligen Geist. Das Imperfekt ἐπετίθουν („sie waren auflegend“) zeigt, dass sie dies ab dann immer wieder getan haben, d.h. sie haben wohl jedem die Hand aufgelegt, um ihre Verbundenheit zum Ausdruck zu bringen, der Geist war also auch für Nichtjuden zu empfangen, da die Samariter glaubten. Θεασάμενος („zugesehen“) wurde durch einen Kopisten zu ἰδὼν („gesehen“) vereinfacht, obwohl diese Lesart nicht Teil der Überlieferung ist, druckt es Nestle-Aland leider ab, zudem behaupten sie, τὸ ἅγιον („Heilige“) wäre nicht original, obwohl es sogar die alten Papyri in Ägypten (P74 und 45) und nur der ohnehin schlecht kopierte Codex Vaticanus auslässt, sodass wohl 99,99% der Handschriften „Heilig“ belegen. Das Wort χρήματα („Geld“) im Neutrum Plural ist ein Kollektivum und fasst das Silber (Vers 20) zu einer Einheit zusammen. Mit λέγων („sagend“) wird angeführt, was Simon bei dem Geldangebot zu den Aposteln sagt. Lukas gebraucht eine Alliteration, wenn er drei Wörter mit Sigma am Anfang verwendet: σου σὺν σοὶ. Mit εἴη („es möge (gehen“) ist ein Optativ, der den Wunsch ausdrückt, dessen Begründung mit ὅτι („weil“) eingeleitet wird. Petrus geht davon aus, dass Simon verloren ist und in die Hölle bzw. in das Verderben kommen würde. Der Wunsch ist zwar dessen Bekehrung, sodass er ihn in Vers 22 zur Umkehr bewegen will, sodass sich das Ansinnen von Petrus nur auf das Geld bezieht. Mit μερὶς οὐδὲ κλῆρος („Anteil noch Erbe“) könnte ein Hendiadyoin gemeint sein, wodurch die Bedeutung verstärkt wird: „Du hast absolut keinen Erbanteil“ an Gottes Wort, d.h. da er unaufrichtig ist, steht er nicht mit Gottes Wort in Verbindung. 8.22 Μετανόησον οὖν ἀπὸ τῆς κακίας σου ταύτης, καὶ δεήθητι τοῦ θεοῦ, εἰ ἄρα ἀφεθήσεταί σοι ἡ ἐπίνοια τῆς καρδίας σου. Denke also um von dieser deiner Bosheit und bitte Gott, ob er dir wohl das Ansinnen deines Herzens vergeben werden wird! Petrus fordert Simon nun zur Umkehr auf und bezeichnet die Idee, geistlichen Segen für Geld zu erhalten als Bosheit. 8.23 Εἰς γὰρ χολὴν πικρίας καὶ σύνδεσμον ἀδικίας ὁρῶ σε ὄντα. 8.24 Ἀποκριθεὶς δὲ ὁ Σίμων εἶπεν, Δεήθητε ὑμεῖς ὑπὲρ ἐμοῦ πρὸς τὸν κύριον, ὅπως μηδὲν ἐπέλθῃ ἐπ᾽ ἐμὲ ὧν εἰρήκατε. Ich sehe nämlich, dass du in bitterer Galle und Fesseln von Ungerechtigkeit bist. Petrus erklärt, warum er ihn auffordert, umzukehren, da er das Gift bzw. die Galle in ihm und die innere ungerechte Haltung von Simon erkennt. Geantwortet nun, sagte Simon: Bittet ihr für mich beim Herrn, damit nichts auf mich komme von den (Dingen), die ihr mir gesagt habt! Simon lehnt es ab, umzukehren und schiebt die Angelegenheit an die Apostel zurück, die sich im Gebet um ihn kümmern sollen, da er zwar sich nicht bekehren will, aber auch nicht in die Verdammnis kommen will. 8.25 Οἱ μὲν οὖν διαμαρτυράμενοι καὶ λαλήσαντες τὸν λόγον τοῦ κυρίου, ὑπέστρεψαν εἰς Ἱερουσαλήμ, πολλάς τε κώμας τῶν Σαμαρειτῶν εὐηγγελίσαντο. 8.26 Ἄγγελος δὲ κυρίου ἐλάλησεν πρὸς Φίλιππον, λέγων, Ἀνάστηθι καὶ πορεύου κατὰ μεσημβρίαν ἐπὶ τὴν ὁδὸν τὴν καταβαίνουσαν ἀπὸ Ἱερουσαλὴμ εἰς Γάζαν· αὕτη ἐστὶν ἔρημος. Sie nun also, das Wort des Herrn bezeugt und gesprochen, kehrten um nach Jerusalem, und verkündeten die gute Botschaft vielen Dörfern der Samariter. Als Metonymie stehen die Dörfer für die Bewohner der Dörfer. NestleAland druckt mit P74, der statt ὑπέστρεψαν das Imperfekt ὑπέστρεφον („sie waren zurückkehrend“) abschrieb, einen Kopierfehler ab, der sich jedoch in der Überlieferung praktisch fast nur in Folgehandschriften zeigte. Der Kopist interpretierte die Rückkehr als Prozess, sodass er statt des Aorists ein Imperfekt schrieb. Lukas leitet nun die Episode (von hier bis zum Vers 40) des ersten nichtjüdischen Gläubigen ein, der nach seiner Bekehrung getauft wird. Das Adjektiv ἔρημος („einsam, öde, menschenleer, wüst“) bedeutet, dass es sich wohl um eine Nebenstraße handelt, auf dem wenige Menschen unterwegs waren. 8.27 Καὶ ἀναστὰς ἐπορεύθη· καὶ ἰδού, ἀνὴρ Αἰθίοψ εὐνοῦχος δυνάστης Κανδάκης τῆς βασιλίσσης Αἰθιόπων, ὃς ἦν ἐπὶ Und aufgestanden, ging er. Und siehe, ein äthiopischer Mann, ein Eunuch, ein Machthaber der Kandake, der Königin von Äthiopien, der über ihren ganzen Schatz Ein Engel des Herrn nun sprach zu Philippus, sagend: Stehe auf und gehe gegen Süden auf den von Jerusalem nach Gaza hinabführenden Weg! Dieser ist einsam. Lukas gebraucht mit ἰδού („siehe“) eine Interjektion, d.h. er lenkt die Aufmerksamkeit der Leser auf diesen ungewöhnlichen Mann, der mit einigen Appositionen näher beschrieben wird. „Kandake“ ist ein afrikanisches Wort für die dortigen Herrscher. Die Phrase εἰς Ἱερουσαλήμ („nach Jerusalem“) ist eine Richtungs- und keine Ortsangabe, d.h. sie gibt πάσης τῆς γάζης αὐτῆς, ὃς ἐληλύθει προσκυνήσων εἰς Ἱερουσαλήμ, (gesetzt) war, um anzubeten, nach Jerusalem gekommen! Antwort auf die Frage „wohin“, und nicht „wo“, sodass sie besser auf „kommen“ bezogen werden müsste. Mit προσκυνήσων („um anzubeten“) kommt ein seltenes Partizip Futur zum Ausdruck, das die Absicht deutlich macht. Der Reisende las den Propheten laut, sodass es Philippus (Vers 30) hören konnte, dass es sich um den Propheten Jesaja handelte. 8.28 ἦν τε ὑποστρέφων καὶ καθήμενος ἐπὶ τοῦ ἅρματος αὐτοῦ, καὶ ἀνεγίνωσκεν τὸν προφήτην Ἠσαΐαν. Er war sodann zurückkehrend und auf seinem Wagen sitzend. Und er war den Propheten Jesaja lesend. 8.29 Εἶπεν δὲ τὸ πνεῦμα τῷ Φιλίππῳ, Πρόσελθε καὶ κολλήθητι τῷ ἅρματι τούτῳ. Es sagte nun der Geist dem Philippus: Gehe hin und schließe dich diesem Wagen an! Um zu dem Wagen zu kommen, musste Philippus rennen, da er zu Fuß unterwegs war, wie der nächste Vers deutlich macht. 8.30 Προσδραμὼν δὲ ὁ Φίλιππος ἤκουσεν αὐτοῦ ἀναγινώσκοντος τὸν προφήτην Ἠσαΐαν, καὶ εἶπεν, Ἆρά γε γινώσκεις ἃ ἀναγινώσκεις; Hingelaufen nun, hörte Philippus ihn den Propheten Jesaja lesen und sagte: Verstehst du denn auch, was du liest? Philippus offenbar zu Fuß unterwegs und begann nun dem Wagen nachzurennen. 8.31 Ὁ δὲ εἶπεν, Πῶς γὰρ ἂν δυναίμην, ἐὰν μή τις ὁδηγήσῃ με; Παρεκάλεσέν τε τὸν Φίλιππον ἀναβάντα καθίσαι σὺν αὐτῷ. Er nun sagte: Wie sollte ich denn, wenn nicht jemand mich anleitet? Und er rief Philippus her, dass er sich, aufgestiegen, zu ihm setze. Mit einer Frage, die mit „unmöglich“ zu beantworten ist, stellt der Eunuch klar, dass er den Abschnitt nicht selbst verstehen kann, daher bittet er Philippus auf den Wagen zu steigen, um ihm die Stelle zu erklären. 8.32 Ἡ δὲ περιοχὴ τῆς γραφῆς ἣν ἀνεγίνωσκεν ἦν αὕτη, Ὡς πρόβατον ἐπὶ σφαγὴν ἤχθη, καὶ ὡς ἀμνὸς ἐναντίον τοῦ Der Abschnitt der Schrift nun, den er las, war dieser: Wie ein Schaf wurde er zur Schlachtung geführt, und wie ein Lamm vor dem ihn Scherenden stumm (ist), so öffnet er seinen Mund nicht. Nun wird Jesaja 53,8 zitiert. κείροντος αὐτὸν ἄφωνος, οὕτως οὐκ ἀνοίγει τὸ στόμα αὐτοῦ. 8.33 Ἐν τῇ ταπεινώσει αὐτοῦ ἡ κρίσις αὐτοῦ ἤρθη, τὴν δὲ γενεὰν αὐτοῦ τίς διηγήσεται; Ὅτι αἴρεται ἀπὸ τῆς γῆς ἡ ζωὴ αὐτοῦ. In seiner Erniedrigung wurde sein Urteil aufgehoben. Sein Geschlecht nun, wer wird es beschreiben, da sein Leben weggenommen wurde von der Erde? Die Partikel δὲ („nun“), die Nestle-Aland auslässt, leitet einen weiteren Gedanken ein. Mit der Frage wird zum beschrieben, dass der Messias sein Leben verlieren wird und es unbeschreiblich ist, wie er aufgrund dessen zu leiden hatte. 8.34 Ἀποκριθεὶς δὲ ὁ εὐνοῦχος τῷ Φιλίππῳ εἶπεν, Δέομαί σου, περὶ τίνος ὁ προφήτης λέγει τοῦτο; Περὶ ἑαυτοῦ, ἢ περὶ ἑτέρου τινός; Der Eunuch nun, (das Wort) ergriffen, sagte dem Philippus: Ich bitte dich, über wen sagt der Prophet dies, über sich selbst oder über irgendeinen anderen? Die Frage des Eunuchen wird mit Ἀποκριθεὶς eingeleitet, das nicht auf eine Antwort auf eine Frage abstellt, sondern das Ergreifen des Wortes hier meint. 8.35 Ἀνοίξας δὲ ὁ Φίλιππος τὸ στόμα αὐτοῦ, καὶ ἀρξάμενος ἀπὸ τῆς γραφῆς ταύτης, εὐηγγελίσατο αὐτῷ τὸν Ἰησοῦν. Philippus, seinen Mund nun geöffnet, und ausgegangen von dieser Schrift, verkündete ihm Jesus als gute Botschaft. Philippus beantwortet die Frage, dass es sich nicht um Jesaja selbst, sondern um Jesus handelt, der den Tod am Kreuz sterben würde. Daran knüpfte er die gute Botschaft an, dass auch der Eunuch davon profitieren könnte. 8.36 Ὡς δὲ ἐπορεύοντο κατὰ τὴν ὁδόν, ἦλθον ἐπί τι ὕδωρ· καί φησιν ὁ εὐνοῦχος, Ἰδού, ὕδωρ· τί κωλύει με βαπτισθῆναι; Als sie den Weg nun fortsetzten, kamen sie an ein bestimmtes Wasser. Und es redet der Eunuch: Siehe, Wasser! Was hindert mich, getauft zu werden? In der Zwischenzeit mussten die beiden auch über die Taufe geredet haben, sodass der Eunuch, dies wünscht. 8.37 εἶπεν δὲ ὁ Φίλιππος Εἰ πιστεύεις ἐξ ὅλης τὴς καρδίας, ἔξεστιν. ἀποκριθεὶς δὲ εἶπεν Πιστεύω τὸν ὑιὸν τοῦ Θεοῦ ἐιναι τὸν Ἰησοῦν Χριστόν. Es sagte nun Philippus: Wenn du von ganzem Herzen glaubst, ist es erlaubt. Geantwortet nun, sagte er: Ich glaube, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist. Die Bedingung zur Tauf ist allein der Glaube an Christus, wie Philippus auf die Frage deutlich macht. Der Vers 37 ist in den Handschriften zahlenmäßig gering belegt. Jedoch enthalten in der Catena. Scripta anonmya adversos Judaeo, Timothei et Aquilae und auch Joannes, Lectio in dormitionem Deiparae diesen Satz. Es gibt hingegen kein Zitat, wo auf Vers 36 direkt Vers 38 folgt, sodass es nicht ausgeschlossen ist, dass dieser Vers inspiriert ist, sodass es hier abgedruckt wird. Laut Herbert 8.38 Καὶ ἐκέλευσεν στῆναι τὸ ἅρμα· καὶ κατέβησαν ἀμφότεροι εἰς τὸ ὕδωρ, ὅ τε Φίλιππος καὶ ὁ εὐνοῦχος· καὶ ἐβάπτισεν αὐτόν. Und er befahl, dass der Wagen stehen(bleibe). Und sie stiegen beide in das Wasser hinab, sowohl Philippus als auch der Kämmerer. Und er taufte ihn. 8.39 Ὅτε δὲ ἀνέβησαν ἐκ τοῦ ὕδατος, πνεῦμα κυρίου ἥρπασεν τὸν Φίλιππον· καὶ οὐκ εἶδεν αὐτὸν οὐκέτι ὁ εὐνοῦχος, ἐπορεύετο γὰρ τὴν ὁδὸν αὐτοῦ χαίρων. Als sie nun aus dem Wasser hochstiegen, riss (der) Geist (des) Herrn den Philippus fort. Und es sah ihn der Eunuch nicht mehr, doch er war seinen Weg ziehend, sich freuend. Jantzen befindet sich der Vers nicht nur in der Vulgata des Hieronymus, sondern auch in einer Vielzahl alter lateinischer Hss (wie l, m, e, r, ar, ph und gig) sowie im gr.Codex E (6. Joh.) und in mehreren gr. Hss (36, 88, 97, 103, 104, 242, 257, 307,322, 323, 385, 429, 453, 464, 467, 610, 629, 630, 913, 945, 1522, 1678, 1739,1765, 1877, 1891 und anderen). Obwohl der Wortlaut sich unterscheiden kann, bleibt der Ort dieses Zeugnisses in allen Kopien derselbe. Zitiert wird der Vers von Irenäus (202 n. Ch.; Adv. Haer. III, 12,8). Deutsche Üsg.: „… dass dies Jesus sei, und dass in ihm die Schrift erfüllt sei, wie der Eunuch selber glaubte und die Taufe begehrte mit den Worten: ‚Ich glaube, dass Jesus der Sohn Gottes ist’? Dieser wurde nun in die Länder Äthiopiens gesandt, um das zu verkünden, was er selbst geglaubt hatte, dass ein Gott von den Propheten verkündet sei, und dass dessen Sohn in menschlicher Gestalt erschienen sei, um wie ein Schaf zur Schlachtbank geführt zu werden und so fort, wie die Propheten von ihm gesprochen haben.“ Wie das Buch Adversus Haereses zeigt, musste Iräneus tatsächlich den Text der Apostelgeschichte auf Griechisch vor sich liegen haben; er zitierte laufend daraus und nahm inhaltlich darauf Bezug.); zitiert wird er auch von Cyprian (258), Ambrosiaster (im 4.Joh.), Pacian (392), Ambrosius (397), Augustin (430) und Theophylakt (1077). Der Befehl, den Wagen anzuhalten richtet sich an den Kutscher, dem der Eunuch nach der Aussage von Philippus, dass er aufgrund des Glaubens getauft werden könne, an der Wasserstelle anhalten will. Das Fortreißen bzw. die Entrückung von Philippus wird dadurch unterstrichen, dass der Eunuch ihn daraufhin nicht mehr sah. Die Konjunktion γὰρ („doch“) ist hier weniger eine Erklärung oder Begründung, sondern wie „nicht doch“ in Apg. 16.37 eine betonte kontrastive Aussage. 8.40 Φίλιππος δὲ εὑρέθη εἰς Ἄζωτον· καὶ διερχόμενος εὐηγγελίζετο τὰς πόλεις πάσας, ἕως τοῦ ἐλθεῖν αὐτὸν εἰς Καισάρειαν. Philippus nun wurde zu Asdod gefunden. Und hindurchziehend, war er die gute Botschaft allen Städten verkündend bis zu seinem Kommen nach Cäsarea. Philippus predigte das Evangelium in Asdod, einer der Philisterstädte. Mittels einer Metonymie, da die Städte für deren Einwohner stehen, beschreibt Lukas, dass Philippus ganzen Ortschaften das Evangelium predigte, bis er nördlich davon nach Cäsarea gelangte. 9.1 Ὁ δὲ Σαῦλος ἔτι ἐμπνέων ἀπειλῆς καὶ φόνου εἰς τοὺς μαθητὰς τοῦ κυρίου, προσελθὼν τῷ ἀρχιερεῖ, Saulus nun, noch Drohung und Mord gegen die Schüler des Herrn schnaubend, zum Hohenpriester gekommen, Mit diesem Vers leitet Lukas die Bekehrung des Paulus ein, der zunächst aufgrund seines hier im Nebensatz beschriebenen Hasses auf die Christen, mit Erlaubnis des Hohenpriesters, diese gefangengenommen, nach Jerusalem überstellt, wohl zum Prozess im Sanhedrin. Mit ἔτι („noch“) wird deutlich, dass diese Haltung bald zu Ende sein würde. 9.2 ᾐτήσατο παρ᾽ αὐτοῦ ἐπιστολὰς εἰς Δαμασκὸν πρὸς τὰς συναγωγάς, ὅπως ἐάν τινας εὕρῃ τῆς ὁδοῦ ὄντας ἄνδρας τε καὶ γυναῖκας, δεδεμένους ἀγάγῃ εἰς Ἱερουσαλήμ. 9.3 Ἐν δὲ τῷ πορεύεσθαι, ἐγένετο αὐτὸν ἐγγίζειν τῇ Δαμασκῷ· καὶ ἐξαίφνης περιήστραψεν αὐτὸν φῶς ἀπὸ τοῦ οὐρανοῦ· erbat sich von ihm Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit, wenn er welche finde, die des Weges sind, Männer sowie auch Frauen, sie gebunden nach Jerusalem führe. Der Hohepriester in Jerusalem stellte ihm einen Haftbefehl aus, mit dem er nach Damaskus unterwegs war. Nach dem Nebensatz in Vers 1 folgt hier der Hauptsatz. Mit ὅπως („damit“) wird der Zweck der Briefe eingeleitet. Während der Reise nun geschah es, dass er sich Damaskus näherte. Und plötzlich umstrahlte ihn ein Licht vom Himmel. Mit πορεύεσθαι („das Gehen/Reisen“) kann auch ein Ritt mit dem Esel oder dem Pferd bzw. mit dem Wagen gemeint sein, da die Strecke ca. 240 Kilometer weit ist, sodass sich „Reise“ statt „Gehen“ anbietet. Die Phrase ἀπὸ τοῦ οὐρανοῦ („vom Himmel“) ist eine Orts- bzw. Herkunftsangabe, d.h. das Licht kam vom Himmel. 9.4 καὶ πεσὼν ἐπὶ τὴν γῆν, ἤκουσεν φωνὴν λέγουσαν αὐτῷ, Σαούλ, Σαούλ, τί με διώκεις; 9.5 Εἶπεν δέ, Τίς εἶ, κύριε; Ὁ δὲ κύριος εἶπεν, Ἐγώ εἰμι Ἰησοῦς ὃν σὺ διώκεις· Und auf die Erde gefallen, hörte er eine Stimme, die ihm sagte: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Jesus identifiziert sich mit seiner Versammlung und bezieht deren Verfolgung durch Saul, der eindrücklich zweifach angesprochen wird, auf sich selbst. Er sagte nun: Wer bist du, Herr? Der Herr nun sagte: Ich bin Jesus, den du verfolgst. Nestle-Aland lässt κύριος εἶπεν („der Herr sagte“) aus, obwohl sogar viele Varianten auf den Originaltext, wie er hier abgedruckt ist hinweisen. Die Auslassung kam wohl von P45 oder P74 und setzte sich in den bekannten Folgehandschriften fort. 9.6 ἀλλὰ ἀνάστηθι καὶ εἴσελθε εἰς τὴν πόλιν, καὶ λαληθήσεταί σοι τί σε δεῖ ποιεῖν. Doch stehe auf und gehe in die Stadt hinein und es wird (zu) dir gesprochen werden, was du tun sollst! Mit ἀλλὰ („doch, aber“) kommt ein Kontrast zum Ausdruck. Noch liegt Paulus da, doch er sollte sich aufmachen und in die Stadt Damaskus gehen, um weitere Anweisungen zu erhalten. Nestle-Aland druckt mit ἀλλ᾽ ἀνάστηθι eine Elidierung von α vor einem anderen α ab, was jedoch nicht im Einklang mit dem NT oder der griechischen Sprache ist. In Apg 22.10 wird „hören“ nicht mit dem Genitiv wie hier, sondern mit Akkusativ gebildet, zudem wird „von seinem Mund“ erwähnt, d.h. hier konnten sie den Klang einer Stimme hören, bzw. bemerken, dort, jedoch wird klar, dass sie inhaltlich nichts mitbekamen bzw. es nicht verstanden. 9.7 Οἱ δὲ ἄνδρες οἱ συνοδεύοντες αὐτῷ εἱστήκεισαν ἐνεοί, ἀκούοντες μὲν τῆς φωνῆς, μηδένα δὲ θεωροῦντες. 9.8 Ἠγέρθη δὲ ὁ Σαῦλος ἀπὸ τῆς γῆς· ἀνεῳγμένων τε τῶν ὀφθαλμῶν αὐτοῦ, οὐδένα ἔβλεπεν, χειραγωγοῦντες δὲ αὐτὸν εἰσήγαγον εἰς Δαμασκόν. Die mit ihm des Weges ziehenden Männer nun standen sprachlos da, die Stimme zwar hörend, aber niemand sehend. Es stand nun Saulus von der Erde auf. Und, als seine Augen geöffnet waren, erblickte er niemand. Ihn nun bei der Hand führend, brachten sie ihn nach Damaskus hinein. Aufgrund des Lichtes hatte Paulus seine Augen geschlossen, die er nun wieder öffnet, aber dennoch nichts sehen kann, sodass er die restliche Strecke an der Hand geführt werden musste. 9.9 Καὶ ἦν ἡμέρας τρεῖς μὴ βλέπων, καὶ οὐκ ἔφαγεν οὐδὲ ἔπιεν. 9.10 Ἦν δέ τις μαθητὴς ἐν Δαμασκῷ ὀνόματι Ἀνανίας, καὶ εἶπεν πρὸς αὐτὸν ὁ κύριος ἐν ὁράματι, Ἀνανία. Ὁ δὲ εἶπεν, Ἰδοὺ ἐγώ, κύριε. 9.11 Ὁ δὲ κύριος πρὸς αὐτόν, Ἀναστὰς πορεύθητι ἐπὶ τὴν ῥύμην τὴν καλουμένην Εὐθεῖαν, καὶ ζήτησον ἐν οἰκίᾳ Ἰούδα Σαῦλον ὀνόματι, Ταρσέα· ἰδοὺ γὰρ προσεύχεται, Und er war drei Tage nicht sehend und weder aß noch trank er. Die Periphrase ἦν βλέπων („er war sehend“) zeigt die Dauer an, d.h. betont den Verlauf der drei Tage. Es war nun ein gewisser Schüler in Damaskus mit Namen Ananias. Und es sagte der Herr zu ihm in einer Vision: Ananias! Er nun sagte: Siehe, (da bin) ich, Herr! Die Aussage von Ananias Ἰδοὺ ἐγώ, κύριε („Siehe, (da bin) ich, Herr!“) zeigt seine Bereitschaft an, auf Anweisungen zu hören und zu befolgen. Der Herr nun (sagte) zu ihm: Aufgestanden, gehe auf die Straße, welche „die Gerade“ genannt wird, und frage im Hause von Judas nach einem mit Namen Saulus von Tarsus, denn siehe, er betet! Mit γὰρ („denn“) wird die Sendung von Ananias als Antwort auf das Gebet des Saulus verstanden. Ananias soll sich zu ihm begeben, weil er betet, wobei dies mit dem attention getter „siehe“ verstärkt ist. 9.12 καὶ εἶδεν ἐν ὁράματι ἄνδρα ὀνόματι Ἀνανίαν εἰσελθόντα καὶ ἐπιθέντα αὐτῷ χεῖρα, ὅπως ἀναβλέψῃ. 9.13 Ἀπεκρίθη δὲ Ἀνανίας, Κύριε, ἀκήκοα ἀπὸ πολλῶν περὶ τοῦ ἀνδρὸς τούτου, ὅσα κακὰ ἐποίησεν τοῖς ἁγίοις σου ἐν Ἱερουσαλήμ· Und er sah in einer Vision einen Mann mit Namen Ananias, hereingekommen und ihm die Hände aufgelegt, damit er wieder sähe. 9.14 καὶ ὧδε ἔχει ἐξουσίαν παρὰ τῶν ἀρχιερέων, δῆσαι πάντας τοὺς ἐπικαλουμένους τὸ ὄνομά σου. Und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, all die deinen Namen Anrufendem festzunehmen. 9.15 Εἶπεν δὲ πρὸς αὐτὸν ὁ κύριος, Πορεύου, ὅτι σκεῦος ἐκλογῆς μοι ἐστὶν οὗτος, τοῦ βαστάσαι τὸ ὄνομά μου ἐνώπιον ἐθνῶν καὶ βασιλέων, υἱῶν τε Ἰσραήλ· 9.16 ἐγὼ γὰρ ὑποδείξω αὐτῷ ὅσα δεῖ αὐτὸν ὑπὲρ τοῦ ὀνόματός μου παθεῖν. 9.17 Ἀπῆλθεν δὲ Ἀνανίας καὶ εἰσῆλθεν εἰς τὴν οἰκίαν, καὶ ἐπιθεὶς ἐπ᾽ αὐτὸν τὰς χεῖρας εἶπεν, Σαοὺλ ἀδελφέ, ὁ κύριος ἀπέσταλκέν με, ὁ ὀφθείς σοι ἐν τῇ ὁδῷ ᾗ ἤρχου, ὅπως Es sagte nun der Herr zu ihm: Gehe hin, da dieser mir ein Gefäß (der) Auserwählung ist, um meinen Namen vor Nationen und Königen, sowie Söhnen Israels zu tragen! Es antwortete nun Ananias: Herr, ich habe von vielen über diesen Mann gehört, wie viel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem tat. Paulus hatte ein ähnliches Erlebnis. Im Gebet des Paulus ging es wohl u.a. darum, wieder sehen zu können und als göttliche Antwort erhielt er eine Vision, die das zusagt. Auf Hebräisch würde der Name „Hananiah“ („Gott ist Gnade“) lauten. Ananias ist verständlicherweise zögerlich. Die schwierigere Perfekt-Form ἀκήκοα („ich habe gehört“) wurde durch einen Schreiber vereinfacht, sodass dieser Fehler, d.h. eine einfache Aorist Form ἤκουσα, von NestleAland abgedruckt wurde, ein Hinweis darauf, dass dortige Kopisten den Text vereinfachten, wohl um ihn für eine Übersetzung vorzubereiten. Das Perfekt zeigt, dass Ananias die Dinge früher und bis zum Sprecherzeitpunkt hörte und sie ihm gegenwärtig präsent sind (resultativ). Mit dem Adverb ὧδε („hier“) bezieht sich Lukas auf den Ort, d.h. Damaskus, der mit „Jerusalem“ im Vers davor korrespondiert. D.h. es war den Gläubigen bekannt, dass Paulus sie dort verfolgen würde, sodass Ananias berechtigte Bedenken hatte, zu ihm zu gehen. Der Ausdruck „Gefäß (der) Auserwählung“ ist dem Attribut nach ein Genitivus qualitatis, d.h. Paulus ist ein „auserwähltes Gefäß“. Der Infinitiv τοῦ βαστάσαι („um zu tragen“) leitet den Zweck und das Ziel ein, dass der Herr mit Saulus als auserwähltem Gefäß hat. Denn ich werde ihm zeigen, wieviel er für meinen Namen leiden muss. Es ging nun Ananias hin und ging in das Haus hinein. Und die Hände auf ihn gelegt, sagte er: Saul, Bruder, der Herr hat mich gesandt, der dir erschien auf dem Weg, den du kommend warst, damit du wieder sehend und mit Heiligem Geist erfüllt werdest. Mit ὅπως („damit“) leitet den Zweck der Sendung ein. Einige Handschriften, angefangen von P45 und P75, fügten zur Erklärung Ἰησοῦς („Jesus“) hinzu, obwohl auch so klar wäre, um welche Person es sich beim Herrn handelt, dieser erklärende Zusatz – da Lukas den Herrn nicht namentlich, sondern indirekt über einen Relativsatz identifiziert - wird von Nestle-Aland und dem Textus Receptus abgedruckt. ἀναβλέψῃς καὶ πλησθῇς πνεύματος ἁγίου. 9.18 Καὶ εὐθέως ἀπέπεσον ἀπὸ τῶν ὀφθαλμῶν αὐτοῦ ὡσεὶ λεπίδες, ἀνέβλεψέν τε καὶ ἀναστὰς ἐβαπτίσθη, Und sogleich fiel es von seinen Augen ab wie Schuppen. Und er sah wieder, und aufgestanden, wurde er getauft. Das Wort λεπίδες („Schuppen“) wird im AT für die Kennzeichen von Fischen verwendet. Beim Putzen von Fischen fallen die Schuppen ab und so fiel die Blindheit von Saul ab und er konnte wieder sehen. Er saß oder lag da, da er dann aufstand und sich taufen ließ. 9.19 καὶ λαβὼν τροφὴν ἐνίσχυσεν. Ἐγένετο δὲ ὁ Σαῦλος μετὰ τῶν ἐν Δαμασκῷ μαθητῶν ἡμέρας τινάς. Und Speise genommen, erstarkte er. Es war nun Paulus mit den Schülern in Damaskus etliche Tage (zusammen). 9.20 Καὶ εὐθέως ἐν ταῖς συναγωγαῖς ἐκήρυσσεν τὸν χριστόν, ὅτι οὗτός ἐστιν ὁ υἱὸς τοῦ θεοῦ. Und sogleich war er in den Synagogen von Christus verkündend, dass dieser der Sohn Gottes ist. Zur seltenen Syntax und Semantik des zweiten Satzes vgl. 2. Chronica 17.3 „καὶ ἐγένετο κύριος μετὰ Ιωσαφατ ὅτι ἐπορεύθη ἐν ὁδοῖς τοῦ πατρὸς αὐτοῦ ταῖς πρώταις καὶ οὐκ ἐξεζήτησεν τὰ εἴδωλα“. „Und Jehova war mit Josaphat; denn er wandelte auf den früheren Wegen seines Vaters David und suchte nicht die Baalim“. Aufgrund der Seltenheit des Ausdrucks versuchte wohl ein Schreiber die Schwierigkeit zu umgehen und ließ ὁ Σαῦλος („Saulus“) aus. Nestle-Aland druckt dies daraufhin ebenfalls nicht ab. Mit τὸν χριστόν („von/über Christus“) könnte ein Akkusativ der Referenz gemeint sein, d.h. über Christus predigt er, dass genau er der Sohn Gottes ist, wobei der Inhalt mit ὅτι („dass“) eingeleitet wird. 9.21 Ἐξίσταντο δὲ πάντες οἱ ἀκούοντες καὶ ἔλεγον, Οὐχ οὗτός ἐστιν ὁ πορθήσας ἐν Ἱερουσαλὴμ τοὺς ἐπικαλουμένους τὸ ὄνομα τοῦτο, καὶ ὧδε εἰς τοῦτο ἐλήλυθεν ἵνα δεδεμένους αὐτοὺς ἀγάγῃ ἐπὶ τοὺς ἀρχιερεῖς; Es gerieten nun all die Hörenden außer sich und waren sagend: Ist dieser nicht der, welcher in Jerusalem die diesen Namen Anrufenden zerstörte, und dazu hierhergekommen ist, dass er sie gebunden zu den Hohenpriestern führe? Statt der Ortsangabe ἐν („in“) druckt Nestle-Aland eine Richtungsangabe εἰς („nach“) ab, obwohl dies nur der Codex Sinaiticus falsch abgeschrieben hat, sinnlos ist εἰς („zerstören“ passt nicht mit einer Richtungsangabe zusammen, d.h. „A zerstört etwas nach B“) sowieso, d.h. 99,99% der Handschriften werden übergangen und eine schlechte Handschrift sollte die ursprüngliche Lesart aufweisen. Die Möglichkeit dieses Szenarios ist ausgeschlossen. 9.22 Σαῦλος δὲ μᾶλλον ἐνεδυναμοῦτο, καὶ συνέχυνεν τοὺς Ἰουδαίους τοὺς κατοικοῦντας ἐν Δαμασκῷ, συμβιβάζων ὅτι οὗτός ἐστιν ὁ χριστός. 9.23 Ὡς δὲ ἐπληροῦντο ἡμέραι ἱκαναί, συνεβουλεύσαντο οἱ Ἰουδαῖοι ἀνελεῖν αὐτόν· 9.24 ἐγνώσθη δὲ τῷ Σαύλῳ ἡ ἐπιβουλὴ αὐτῶν. Παρετήρουν τε τὰς πύλας ἡμέρας τε καὶ νυκτός, ὅπως αὐτὸν ἀνέλωσιν· Saulus nun war weiter erstarkend und brachte die in Damaskus wohnenden Juden in Verwirrung, beweisend, dass dieser der Christus ist. 9.25 λαβόντες δὲ αὐτὸν οἱ μαθηταὶ νυκτός, καθῆκαν διὰ τοῦ τείχους, χαλάσαντες ἐν σπυρίδι. 9.26 Παραγενόμενος δὲ ὁ Σαῦλος ἐν Ἱερουσαλήμ, ἐπειρᾶτο κολλᾶσθαι τοῖς μαθηταῖς· καὶ πάντες ἐφοβοῦντο αὐτόν, μὴ πιστεύοντες ὅτι ἐστὶν μαθητής. 9.27 Βαρνάβας δὲ ἐπιλαβόμενος αὐτὸν ἤγαγεν πρὸς τοὺς ἀποστόλους, καὶ διηγήσατο αὐτοῖς πῶς ἐν τῇ ὁδῷ εἶδεν τὸν κύριον, καὶ ὅτι ἐλάλησεν αὐτῷ, καὶ πῶς ἐν Δαμασκῷ ἐπαρρησιάσατο ἐν τῷ ὀνόματι τοῦ Ἰησοῦ. Die Schüler ihn nun nachts genommen, ließen ihn durch die Mauer herab, (ihn) in einem Korb abgesenkt. Als nun etliche Tage erfüllt werdend waren, beschlossen die Juden, ihn zu beseitigen. Es wurde nun dem Saulus deren Komplott bekannt. Und sie waren die Tore sowohl Tag als auch Nacht beobachtend, damit sie ihn beseitigten. Saulus nun in Jerusalem angekommen, war versuchend, sich den Schülern anzuschließen. Und alle waren ihn fürchtend, nicht glaubend, dass er ein Schüler sei. Barnabas nun, ihn aufgenommen, brachte ihn zu den Aposteln und erzählte ihnen, wie er auf dem Wege den Herrn sah, und dass er zu ihm redete, und wie er in Damaskus freimütig im Namen Jesu gesprochen habe. 9.28 Καὶ ἦν μετ᾽ αὐτῶν Und er war mit ihnen nach Jerusalem εἰσπορευόμενος εἰς hineingehend und freimütig im Namen des Herrn Jesus sprechend. Ἱερουσαλήμ, καὶ παρρησιαζόμενος ἐν τῷ ὀνόματι τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, 9.29 ἐλάλει τε καὶ συνεζήτει πρὸς τοὺς Ἑλληνιστάς· οἱ δὲ ἐπεχείρουν αὐτὸν ἀνελεῖν. 9.30 Ἐπιγνόντες δὲ οἱ ἀδελφοὶ κατήγαγον αὐτὸν εἰς Καισάρειαν, καὶ ἐξαπέστειλαν αὐτὸν εἰς Ταρσόν. Und er war sprechend als auch argumentierend mit den Hellenisten. Sie nun (versuchten), Hand an ihn zu legen, um ihn zu beseitigen. Die Brüder nun, es erfahren, brachten ihn nach Cäsarea hinab und sandten ihn weg nach Tarsus. 9.31 Αἱ μὲν οὖν ἐκκλησίαι καθ᾽ ὅλης τῆς Ἰουδαίας καὶ Γαλιλαίας καὶ Σαμαρείας εἶχον εἰρήνην οἰκοδομούμεναι, καὶ πορευόμεναι τῷ φόβῳ τοῦ κυρίου καὶ τῇ παρακλήσει τοῦ ἁγίου πνεύματος ἐπληθύνοντο. Die Versammlungen hatten nun also über ganz Judäa und Galiläa und Samaria Frieden, gebaut werdend und in der Furcht des Herrn wandelnd. Und sie waren durch den Trost (vom) Heiligen Geist zahlreicher werdend. 9.32 Εγένετο δὲ Πέτρον διερχόμενον διὰ πάντων Es geschah nun, dass Petrus, durch alles hindurchziehend, auch zu den Lydda bewohnenden Heiligen hinab kam. Einige Kopisten vereinfachten den Text in „ein und ausgehen“, obwohl die schwierige Passage wohl darauf hindeutet, dass die Periphrase eine immer wiederkehrende Handlung beschreibt, dass Paulus wiederholt nach Jerusalem hineinging, um dort mit den anderen Schülern zu predigen. Die beiden Partizipien εἰσπορευόμενος („hineingehend“) und παρρησιαζόμενος („freimütig sprechend“) hängen beide von ἦν („er war“) ab, sodass sie auch semantisch zusammengehören. Nestle-Aland lässt ohne große Begründung Ἰησοῦ („Jesu“) aus. Ein Teil der Überlieferung fügt der schwierigen Passage am Anfang καὶ ἐκπορευόμενος („und ausgehend“) hinzu, d.h., dass Paulus ein- und ausging. Das Imperfekt ἐπεχείρουν („sie (versuchten) Hand an ihn zu legen“) ist nur ein Versuch. κατελθεῖν καὶ πρὸς τοὺς ἁγίους τοὺς κατοικοῦντας Λύδδαν. 9.33 Εὗρεν δὲ ἐκεῖ ἄνθρωπόν τινα Αἰνέαν ὀνόματι, ἐξ ἐτῶν ὀκτὼ κατακείμενον ἐπὶ κραββάτῳ, ὃς ἦν παραλελυμένος. Er fand nun dort einen bestimmten Menschen mit Namen Äneas, acht Jahre auf dem Bett daniederliegend, der gelähmt war. 9.34 Καὶ εἶπεν αὐτῷ ὁ Πέτρος, Αἰνέα, ἰᾶταί σε Ἰησοῦς ὁ χριστός· ἀνάστηθι καὶ στρῶσον σεαυτῷ. Καὶ εὐθέως ἀνέστη. 9.35 Καὶ εἶδον αὐτὸν πάντες οἱ κατοικοῦντες Λύδδαν καὶ τὸν Ἀσσάρωνα, οἵτινες ἐπέστρεψαν ἐπὶ τὸν κύριον. Und es sagte ihm Petrus: Äneas, Jesus, der Christus, heilt dich. Stehe auf und bette dich selbst! Und sofort stand er auf. 9.36 Ἐν Ἰόππῃ δέ τις ἦν μαθήτρια ὀνόματι Ταβηθά, ἣ διερμηνευομένη λέγεται Δορκάς· αὕτη ἦν πλήρης ἀγαθῶν ἔργων καὶ ἐλεημοσυνῶν ὧν ἐποίει. In Joppe nun war eine bestimmte Schülerin mit Namen Tabitha, was übersetzt heißt "Gazelle". Diese war voll guter Werke und Almosen, die sie tuend war. 9.37 Ἐγένετο δὲ ἐν ταῖς ἡμέραις ἐκείναις ἀσθενήσασαν αὐτὴν ἀποθανεῖν· λούσαντες δὲ αὐτὴν ἔθηκαν ἐν ὑπερῴῳ. Es geschah nun in jenen Tagen, dass sie, krank geworden, starb. Sie nun, sie gewaschen, legten sie ins Obergeschoss. 9.38 Ἐγγὺς δὲ οὔσης Λύδδης τῇ Ἰόππῃ, οἱ μαθηταὶ ἀκούσαντες Da nun Lydda nahe bei Joppe ist, sandten die Schüler, gehört, dass Petrus darin ist, zu ihm, Und es sahen ihn all die Lydda und Saron Bewohnenden, welche sich zum Herrn bekehrten. Das Imperfekt ἐποίει („sie war tuend“) zeigt, dass Dorkas dies laufend und nie anders tat. Tabitha bzw. Dorkas bedeutet „Gazelle“. Die Bearbeiter der Handschriften, wohl auf die Initiative von P45, fügten δύο ἄνδρας („zwei Männer“) hinzu, um die vermeintlich unbesetzte ὅτι Πέτρος ἐστὶν ἐν αὐτῇ, ἀπέστειλαν πρὸς αὐτόν, παρακαλοῦντες μὴ ὀκνῆσαι διελθεῖν ἕως αὐτῶν. bittend, nicht zu zögern, bis zu ihnen durchzukommen. 9.39 Ἀναστὰς δὲ Πέτρος συνῆλθεν αὐτοῖς· ὃν παραγενόμενον ἀνήγαγον εἰς τὸ ὑπερῷον, καὶ παρέστησαν αὐτῷ πᾶσαι αἱ χῆραι κλαίουσαι καὶ ἐπιδεικνύμεναι χιτῶνας καὶ ἱμάτια ὅσα ἐποίει μετ᾽ αὐτῶν οὖσα ἡ Δορκάς. Sich nun aufgemacht, ging Perus mit ihnen, den, angekommen, sie zum Obergeschoss führten. Und es traten all die Witwen weinend zu ihm und zeigten ihm die Untergewänder und Obergewänder, welche "Gazelle", bei ihnen seiend, machend war. 9.40 Ἐκβαλὼν δὲ ἔξω πάντας ὁ Πέτρος θεὶς τὰ γόνατα προσηύξατο· καὶ ἐπιστρέψας πρὸς τὸ σῶμα, εἶπεν, Ταβηθά, ἀνάστηθι. Ἡ δὲ ἤνοιξεν τοὺς ὀφθαλμοὺς αὐτῆς· καὶ ἰδοῦσα τὸν Πέτρον, ἀνεκάθισεν. Alle nun nach draußen hinausgetrieben, die Knie gebeugt, betete Petrus, und hingewandt zum Körper, sagte er: Tabitha, stehe auf! Sie nun öffnete ihre Augen. Und Petrus sehend, setzte sie sich auf. 9.41 Δοὺς δὲ αὐτῇ χεῖρα, ἀνέστησεν αὐτήν· φωνήσας δὲ τοὺς ἁγίους καὶ τὰς χήρας, παρέστησεν αὐτὴν ζῶσαν. Er nun, ihr die Hand gegeben, richtete sie auf. Die Heiligen und die Witwen gerufen, stellte er sie lebend vor. Leerstelle zu füllen, obwohl dies unnötig wäre, dieser konnte sich in einigen Folgehandschriften noch zeigen, aber die Überlieferung insgesamt kennt dies nicht, sodass es nicht zum inspirierten Text gehört, obwohl Nestle-Aland ihn abdruckt, ebenso wie er den letzten Satz vereinfacht abdruckt, indem er einen Imperativ und eine direkte Rede statt des Infinitivs abdruckt. Das Imperfekt ἐποίει („sie war machend“) zeigt, dass dies ihre laufende Beschäftigung war. 9.42 Γνωστὸν δὲ ἐγένετο καθ᾽ ὅλης τῆς Ἰόππης, καὶ πολλοὶ ἐπίστευσαν ἐπὶ τὸν κύριον. Bekannt wurde es nun über ganz Joppe und viele glaubten an den Herrn. 9.43 Ἐγένετο δὲ ἡμέρας ἱκανὰς μεῖναι αὐτὸν ἐν Ἰόππῃ παρά τινι Σίμωνι βυρσεῖ. Und es begab sich nun, dass er etliche Tage in Joppe bei einem gewissen Simon, einem Gerber, blieb. 10.1 Ἀνὴρ δέ τις ἦν ἐν Καισαρείᾳ ὀνόματι Κορνήλιος, ἑκατοντάρχης ἐκ σπείρης τῆς καλουμένης Ἰταλικῆς, Ein bestimmter Mann nun war in Cäsarea mit Namen Kornelius, ein Hundertschaftsführer von der „italienisch“ genannten Kohorte, 10.2 εὐσεβὴς καὶ φοβούμενος τὸν θεὸν σὺν παντὶ τῷ οἴκῳ αὐτοῦ, ποιῶν τε ἐλεημοσύνας πολλὰς τῷ λαῷ, καὶ δεόμενος τοῦ θεοῦ διὰ παντός. fromm und Gott fürchtend mit all seinem Haus, sowie dem Volk viele Almosen gebend und Gott allzeit bittend. 10.3 Εἶδεν ἐν ὁράματι φανερῶς, ὡσεὶ ὥραν ἐνάτην τῆς ἡμέρας, ἄγγελον τοῦ θεοῦ εἰσελθόντα πρὸς αὐτόν, καὶ εἰπόντα αὐτῷ, Κορνήλιε. Er sah in einer Vision deutlich, etwa um die neunte Stunde des Tages, einen Engel Gottes zu ihm hereingekommen und ihm gesagt habend: Kornelius! Flavius Arrianus, Acies contra Alanos,12.2ff, erwähnt die hier genannte „italienische Kohorte“: „ἐπιτετάχθων δὲ τῷ κέρατι τῷ μὲν δεξιῷ οἱ ἀμφὶ Οὐασάκην καὶ Ἄρβηλον Ἀρμένιοι, τὸ ὑπερδεξιώτατον τοῦ κέρως ἔχοντες, ὅτι τοξόται εἰσὶν οἱ σύμπαντες. προτετάχθων δὲ αὐτῶν οἱ τῆς σπείρης τῆς Ἰταλικῆς πεζοί. πάντων δὲ ἡγείσθω Πούλχερ, ὅστις καὶ τῆς σπείρης τῆς Ἰταλικῆς ἄρχει. „Auf der rechten Flanke sollten die Armenier mit Vasakes und Arbelos aufgestellt werden, die den höchsten Teil der Flanke halten, da sie alle Bogenschützen sind. Vor ihnen müssen die Infanteristen der italienischen Kohorte positioniert werden. Das Kommando über sie alle hat Pulcher, der für die italienische Kohorte zuständig ist. Sowohl Vasakes als auch Arbelos mit ihrer Kavallerie und Infanterie sollten ihm zur Seite gestellt werden“. 10.4 Ὁ δὲ ἀτενίσας αὐτῷ καὶ ἔμφοβος γενόμενος εἶπεν, Τί ἐστιν, κύριε; Εἶπεν δὲ αὐτῷ, Αἱ προσευχαί σου καὶ αἱ ἐλεημοσύναι σου ἀνέβησαν εἰς μνημόσυνον ἐνώπιον τοῦ θεοῦ. Er nun, ihn angestarrt und in Furcht geraten, sagte: Was ist, Herr? Er sagte ihm nun: Deine Gebete und deine Almosen stiegen auf zum Gedenken vor Gott! 10.5 Καὶ νῦν πέμψον εἰς Ἰόππην ἄνδρας, καὶ μετάπεμψαι Σίμωνα τὸν ἐπικαλούμενον Πέτρον· Und jetzt schicke Männer nach Joppe und lass Simon herüberholen, den Petrus Zubenannten! 10.6 οὗτος ξενίζεται παρά τινι Σίμωνι βυρσεῖ, ᾧ ἐστιν οἰκία παρὰ θάλασσαν· 10.7 ὡς δὲ ἀπῆλθεν ὁ ἄγγελος ὁ λαλῶν τῷ Κορνηλίῳ, φωνήσας δύο τῶν οἰκετῶν αὐτοῦ, καὶ στρατιώτην εὐσεβῆ τῶν προσκαρτερούντων αὐτῷ, Dieser wurde von einem bestimmten Simon beherbergt, einem Gerber, dem ein Haus am See gehört. Als nun der mit Kornelius sprechende Engel wegging, zwei seiner Hausdiener und einen frommen Soldaten gerufen, von denen, die beständig bei ihm waren, 10.8 καὶ ἐξηγησάμενος αὐτοῖς ἅπαντα, ἀπέστειλεν αὐτοὺς εἰς τὴν Ἰόππην. und ihnen alles erzählt, sandte er sie nach Joppe. 10.9 Τῇ δὲ ἐπαύριον, ὁδοιπορούντων ἐκείνων καὶ τῇ πόλει ἐγγιζόντων, ἀνέβη Πέτρος ἐπὶ τὸ δῶμα προσεύξασθαι, περὶ ὥραν ἕκτην· Am folgenden (Tag) nun, als jene unterwegs sind und sich der Stadt nähern, stieg Petrus auf das Dach hinauf, um zu beten, um die sechste Stunde. Da Lukas anders als Johannes die jüdische Zählweise gebraucht, ist die sechste Stunde 12 Uhr am Mittag, d.h. Petrus nutzt die Mittagspause für Gebet. 10.10 ἐγένετο δὲ πρόσπεινος, καὶ ἤθελεν γεύσασθαι· παρασκευαζόντων δὲ ἐκείνων, ἐπέπεσεν ἐπ᾽ αὐτὸν ἔκστασις, Er wurde nun hungrig und war essen wollend. Als jene nun etwas zubereiteten, überfiel ihn eine Ekstase, 10.11 καὶ θεωρεῖ τὸν οὐρανὸν ἀνεῳγμένον, καὶ καταβαῖνον ἐπ᾽ αὐτὸν σκεῦός τι ὡς ὀθόνην μεγάλην, τέσσαρσιν ἀρχαῖς δεδεμένον, καὶ καθιέμενον ἐπὶ τῆς γῆς· und er schaut den Himmel geöffnet und ein bestimmtes Behältnis herabkommend auf ihn, wie eine große Decke, an vier Enden gebunden, und auf die Erde herabgelassen werdend. 10.12 ἐν ᾧ ὑπῆρχεν πάντα τὰ τετράποδα τῆς γῆς καὶ τὰ θηρία καὶ τὰ ἑρπετὰ καὶ τὰ πετεινὰ τοῦ οὐρανοῦ. 10.13 Καὶ ἐγένετο φωνὴ πρὸς αὐτόν, Ἀναστάς, Πέτρε, θῦσον καὶ φάγε. Darin waren sich all die Vierfüßler der Erde befindend und die Wildtiere und die Kriechtiere und die Vögel des Himmels. 10.14 Ὁ δὲ Πέτρος εἶπεν, Μηδαμῶς, κύριε· ὅτι οὐδέποτε ἔφαγον πᾶν κοινὸν ἢ ἀκάθαρτον. 10.15 Καὶ φωνὴ πάλιν ἐκ δευτέρου πρὸς αὐτόν, Ἃ ὁ θεὸς ἐκαθάρισεν, σὺ μὴ κοίνου. 10.16 Τοῦτο δὲ ἐγένετο ἐπὶ τρίς· καὶ πάλιν ἀνελήφθη τὸ σκεῦος εἰς τὸν οὐρανόν. Petrus nun sagte: Auf keinen Fall, Herr, da ich niemals etwas Gewöhnliches oder Unreines aß! Mit dieser Vision wird Petrus von Gott vorbereitet, dass auch Heiden wie Kornelius zum Heil kommen können und dieses nicht mehr nur auf Juden begrenzt ist. Ein Kopist vereinfachte ἐπέπεσεν („es überfiel“) in ἐγένετο („geriet“), wohl in der Absicht, für Übersetzer in Ägypten, wo Griechisch kaum mehr bekannt war, eine Vereinfachung zu bieten. Dies wurde von Nestle-Aland leider so abgedruckt. Die Form θεωρεῖ („er schaut“) ist ein historisches Präsens, das Unmittelbarkeit und Aufmerksamkeit bewirken soll. Die Form καταβαῖνον („herabkommend“) ist linksversetzt und somit betont, d.h. für Lukas ist es bedeutsam, dass diese Behältnis von oben auf Petrus herunterkommt. An dem Behältnis befanden sich Zipfel bzw. Enden oder Ecken, an denen es zusammengebunden war, also ein Bündel bildeten, und so herabgelassen wurde. Die vier Enden könnten die vier Himmelsrichtungen beschreiben, aus denen Menschen kommen, um erlöst zu werden. Nestle-Aland liest den Vers verstümmelt: „ἐν ᾧ ὑπῆρχεν πάντα τὰ τετράποδα καὶ ἑρπετὰ τῆς γῆς καὶ πετεινὰ τοῦ οὐρανοῦ“. D.h. τῆς γῆς („der Erde“) und καὶ τὰ θηρία („und die Tiere“) wurden von ausgelassen, Urheber wohl P74. Und es geschah eine Stimme zu ihm: Aufgestanden, Petrus, schlachte und iss! Und eine Stimme (geschah) wiederum zum zweiten (Mal) zu ihm: Was Gott reinigte, mache du nicht unrein! Dies nun geschah dreimal so oft, und das Behältnis wurde wieder in den Himmel hochgenommen. Der seltene Ausdruck ἐπὶ τρίς vgl. Aesopus, Fabula 8.1: „Eines Tages ging der Fabeldichter Äsop, der etwas Zeit übrig hatte, in eine Werft. Die Arbeiter neckten ihn und provozierten ihn zu einer Antwort. So sagte er zu ihnen: 'Am Anfang gab es nur Chaos und Wasser. Aber Zeus wollte, 10.17 Ὡς δὲ ἐν ἑαυτῷ διηπόρει ὁ Πέτρος τί ἂν εἴη τὸ ὅραμα ὃ εἶδεν, καὶ ἰδού, οἱ ἄνδρες οἱ ἀπεσταλμένοι ἀπὸ τοῦ Κορνηλίου, διερωτήσαντες τὴν οἰκίαν Σίμωνος, ἐπέστησαν ἐπὶ τὸν πυλῶνα, Als nun Petrus in sich selbst verunsichert war, was wohl die Vision sein sollte, die er sah, und siehe, da standen die von Kornelius gesandten Männer, Simons Haus ermittelt, am Tor! 10.18 καὶ φωνήσαντες ἐπυνθάνοντο εἰ Σίμων, ὁ ἐπικαλούμενος Πέτρος, ἐνθάδε ξενίζεται. Und gerufen, waren sie erfragend, ob Simon, der Petrus zubenannt ist, dort beherbergt wird. 10.19 Τοῦ δὲ Πέτρου διενθυμουμένου περὶ τοῦ ὁράματος, εἶπεν αὐτῷ τὸ πνεῦμα, Ἰδού, ἄνδρες ζητοῦσίν σε. Als Petrus nun über die Vision nachsinnt, sagte ihm der Geist: Siehe, Männer suchen dich! dass ein weiteres Element, die Erde, erscheint, und verlangte, dass sie das Meer dreimal verschluckt. Die Erde machte sich an die Arbeit und schluckte einmal, woraufhin sich die Berge bildeten. Dann schluckte sie einmal, woraufhin sich die Berge bildeten. Dann verschluckte sie das Meer ein zweites Mal, und sie brachte die Ebenen hervor. Wenn sie beschließt, das Meer dreimal so oft (ἐπὶ τρίς) zu verschlucken, werdet ihr ohne Arbeit sein.“ Vgl. auch Plutarchus, Antonius 39.7,2: „ἐπεὶ δὲ τῆς διώξεως γενομένης τοῖς μὲν πεζοῖς ἐπὶ πεντήκοντα στάδια, τοῖς δ’ ἱππεῦσιν ἐπὶ τρὶς τοσαῦτα“. „Als die Fußsoldaten die Verfolgung über fünfzig Stadien vornahm, die Reiterei dreimal so lange ...“. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler, den wohl P74 aufbrachte, und an die bekannten Folgehandschriften in der Region dort vererbte, εὐθὺς („sofort“) statt πάλιν („wieder“) ab. Das Imperfekt διηπόρει („ratlos gewesen seiend“) ist ein Durativ der Vergangenheit und als solcher im Deutschen nur mit Mühe übersetzbar. Die Zahl der drei Männer korrespondiert mit dem dreimaligen Herablassen des Tuches. 10.20 Ἀλλὰ ἀναστὰς κατάβηθι, καὶ πορεύου σὺν αὐτοῖς, μηδὲν διακρινόμενος· διότι ἐγὼ ἀπέσταλκα αὐτούς. 10.21 Καταβὰς δὲ Πέτρος πρὸς τοὺς ἄνδρας εἶπεν, Ἰδού, ἐγώ εἰμι ὃν ζητεῖτε· τίς ἡ αἰτία δι᾽ ἣν πάρεστε; 10.21 Οἱ δὲ εἶπον, Κορνήλιος ἑκατοντάρχης, ἀνὴρ δίκαιος καὶ φοβούμενος τὸν θεόν, μαρτυρούμενός τε ὑπὸ ὅλου τοῦ ἔθνους τῶν Ἰουδαίων, ἐχρηματίσθη ὑπὸ ἀγγέλου ἁγίου μεταπέμψασθαί σε εἰς τὸν οἶκον αὐτοῦ, καὶ ἀκοῦσαι ῥήματα παρὰ σοῦ. Doch aufgestanden, gehe hinunter und gehe mit ihnen, nichts bezweifelnd, daher, da ich sie gesandt habe. Das Reden des Geistes wird fortgesetzt. Nestle-Aland druckt mit ἀλλ᾽ ἀναστὰς eine Elidierung von α vor einem anderen α ab, was jedoch nicht im Einklang mit dem NT oder der griechischen Sprache ist. Sie nun sagten: Kornelius, der Hundertschaftsführer, ein gerechter und Gott fürchtender Mann, sowie von der ganzen Nation der Juden bestätigt, wurde von einem heiligen Engel angewiesen, dich in sein Haus herüberzuholen, und Aussagen von dir zu hören. Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶπαν statt εἶπον („sie sagten“) ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht. 10.22 Εἰσκαλεσάμενος οὖν αὐτοὺς ἐξένισεν. Τῇ δὲ ἐπαύριον ὁ Πέτρος ἐξῆλθεν σὺν αὐτοῖς, καί τινες τῶν ἀδελφῶν τῶν ἀπὸ Ἰόππης συνῆλθον αὐτῷ. 10.23 Καὶ τῇ ἐπαύριον εἰσῆλθον εἰς τὴν Καισάρειαν. Ὁ δὲ Κορνήλιος ἦν προσδοκῶν αὐτούς, συγκαλεσάμενος τοὺς συγγενεῖς αὐτοῦ καὶ τοὺς ἀναγκαίους φίλους. 10.24 Ὡς δὲ ἐγένετο τοῦ εἰσελθεῖν τὸν Πέτρον, Sie also eingeladen, beherbergte er sie. Am folgenden (Tag) nun ging Petrus mit ihnen fort, und einige der Brüder von Joppe gingen mit ihm. Statt ὁ Πέτρος („Petrus“) druckt Nestle-Aland ἀναστὰς („aufgestanden“) ab, ein wohl von P74 aufgebrachter Fehler, der sich noch in die bekannten Folgehandschriften weitervererben konnte, für die Überlieferung aber bedeutungslos ist. Und am folgenden (Tag) kamen sie nach Cäsarea hinein. Kornelius nun war sie erwartend, zusammengerufen seine Verwandten und die nächsten Freunde. Καὶ („und“) wird von Nestle-Aland ausgelassen, zudem wird der Plural εἰσῆλθον („sie kamen hinein“) zu einem Singular geändert εἰσῆλθεν („er kam hinein“). Hinuntergegangen nun, sagte Petrus zu den Männern: Siehe, ich bin (es), den ihr sucht! Was ist der Grund, wegen dem ihr da seid? Es geschah nun, als Petrus eintrat: Kornelius huldigte, ihm entgegengegangen, (ihm), zu den Füßen gefallen. συναντήσας αὐτῷ ὁ Κορνήλιος, πεσὼν ἐπὶ τοὺς πόδας, προσεκύνησεν. 10.25 Ὁ δὲ Πέτρος αὐτὸν ἤγειρεν λέγων, Ἀνάστηθι· κἀγὼ αὐτὸς ἄνθρωπός εἰμι. Petrus nun richtete ihn auf, sagend: Stehe auf! Auch ich selbst bin ein Mensch! Während Petrus Kornelius von den Knien aufrichtet, sagt er, er sollte die Huldigung bzw. Anbetung seiner Person beenden; κἀγὼ („auch ich“) bezieht sich darauf, dass er wie Kornelius und die anderen ebenfalls nur ein Mensch und kein Gott ist, der anzubeten wäre. 10.26 Καὶ συνομιλῶν αὐτῷ εἰσῆλθεν, καὶ εὑρίσκει συνεληλυθότας πολλούς, Und er ging, sich mit ihm unterredend, hinein und findet viele zusammengekommen. Die Form εὑρίσκει („er findet“) ist ein historisches Präsens, das Unmittelbarkeit und Aufmerksamkeit bewirken soll. 10.27 ἔφη τε πρὸς αὐτούς, Ὑμεῖς ἐπίστασθε ὡς ἀθέμιτόν ἐστιν ἀνδρὶ Ἰουδαίῳ κολλᾶσθαι ἢ προσέρχεσθαι ἀλλοφύλῳ· καὶ ἐμοὶ ὁ θεὸς ἔδειξεν μηδένα κοινὸν ἢ ἀκάθαρτον λέγειν ἄνθρωπον· Sodann redete er zu ihnen: Ihr versteht, wie gesetzeswidrig es einem jüdischen Mann ist, sich einem Fremdling anzuschließen oder hinzugehen. Und (doch) zeigte mir Gott, keinen Menschen gewöhnlich oder unrein zu nennen. Die Konjunktion καὶ („und (doch)“ ist hier adversativ. 10.28 διὸ καὶ ἀναντιρρήτως ἦλθον μεταπεμφθείς. Πυνθάνομαι οὖν, τίνι λόγῳ μετεπέμψασθέ με. Daher kam ich auch, herübergeholt, widerspruchslos. Ich frage also: (Wegen) welcher Angelegenheit ließt ihr mich herholen? 10.29 Καὶ ὁ Κορνήλιος ἔφη, Ἀπὸ τετάρτης ἡμέρας μέχρι ταύτης τῆς ὥρας ἤμην νηστεύων, καὶ τὴν ἐνάτην ὥραν προσευχόμενος ἐν τῷ οἴκῳ μου· Und Kornelius redete: Seit vier Tagen war ich bis zu dieser Stunde fastend, und die neunte Stunde (war) ich in meinem Haus betend. Und siehe, ein Mann stand vor mir in hellem Gewand! Die Konjunktion διὸ („daher“) leitet ein, dass Petrus der Vision Gottes gehorsam war und tat, was man ihm sagte, ohne weiter Widerstand zu leisten, dass nun auch Heiden Zugang zu Gott haben würden. Nun will Petrus wissen, aus welchem Grund Kornelius ihn riefen ließ, wobei τίνι λόγῳ („wegen welcher Angelegenheit/Sache/Grund“) ist ein Dativus causae. Kornelius rechnet wohl inklusive, d.h. der heutige Tag wird mitgerechnet. Mit ἤμην νηστεύων („ich war fastend“) kommt die Dauer des Fastens zum Ausdruck. Die Engel hatten helle und glänzende Kleider. Sie sahen aus wie Menschen, aber sie trugen Engelskleider. Die strahlende Kleidung weist sie als Boten des Himmels aus, und obwohl Engel geschlechtslos sind, hatten sie die Gestalt von jungen Männern angenommen. Nestle-Aland καὶ ἰδού, ἀνὴρ ἔστη ἐνώπιόν μου ἐν ἐσθῆτι λαμπρᾷ, 10.30 καί φησιν, Κορνήλιε, εἰσηκούσθη σου ἡ προσευχή, καὶ αἱ ἐλεημοσύναι σου ἐμνήσθησαν ἐνώπιον τοῦ θεοῦ. lässt die einheitlich überlieferten Wörter νηστεύων καὶ („fastend und“) aus. Und er redet: Kornelius, es wurde dein Gebet Mit φησίν („er spricht“) gebraucht Lukas ein historisches Präsens, um die erhört, und deine Almosen kamen vor Gott in Unmittelbarkeit plastisch vor Augen zu malen. Erinnerung. 10.32 Πέμψον οὖν εἰς Ἰόππην, καὶ μετακάλεσαι Σίμωνα ὃς ἐπικαλεῖται Πέτρος· οὗτος ξενίζεται ἐν οἰκίᾳ Σίμωνος βυρσέως παρὰ θάλασσαν· ὃς παραγενόμενος λαλήσει σοι. 10.33 Ἐξαυτῆς οὖν ἔπεμψα πρός σε· σύ τε καλῶς ἐποίησας παραγενόμενος. Νῦν οὖν πάντες ἡμεῖς ἐνώπιον τοῦ θεοῦ πάρεσμεν ἀκοῦσαι πάντα τὰ προστεταγμένα σοι ὑπὸ τοῦ θεοῦ. Schicke also nach Joppe, und lass Simon, der Petrus zubenannt ist, herüberholen! Dieser wird im Haus von Simon, einem Gerber, am Meer beherbergt, der (zu) dir, angekommen, sprechen wird. Nestle-Aland lässt ὃς παραγενόμενος λαλήσει σοι („der, angekommen, (zu) dir sprechen wird“) aus, das auf der Grundlage von nur fünf, fehlerabhängiger Handschriften, wobei P45 wohl der Urheber der Auslassung war. Die Überlieferung blieb davon jedoch unangetastet, sodass wohl ca. 99,9% der Handschriften die Auslassung nicht kennen. Unverzüglich schickte ich also zu dir. Und du tatest gut, gekommen zu sein. Jetzt sind wir also alle vor Gott anwesend, um all das dir von Gott Aufgetragene zu hören. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler κυρίου („Herr“) statt θεοῦ („Gott“), den wohl P45 aufbrachte und an einige weitervererben konnte. Dies ist einer seiner häufigen Fehler, da nur ein Buchstabe Unterschied ist, also κ statt θ, da die Nomina sacra nur den ersten und letzten Buchstaben abdrucken. 10.34 Ἀνοίξας δὲ Πέτρος τὸ στόμα εἶπεν, Ἐπ᾽ ἀληθείας καταλαμβάνομαι ὅτι οὐκ ἔστιν προσωπολήπτης ὁ θεός· Petrus nun, den Mund geöffnet, sagte: In Wahrheit begreife ich, dass Gott nicht die Person ansieht, 10.35 ἀλλ᾽ ἐν παντὶ ἔθνει ὁ φοβούμενος αὐτὸν καὶ ἐργαζόμενος δικαιοσύνην, δεκτὸς αὐτῷ ἐστιν. sondern in jeder Nation ist der ihn Fürchtende und Gerechtigkeit Übende ihm angenehm. 10.36 Τὸν λόγον ὃν ἀπέστειλεν τοῖς υἱοῖς Ἰσραήλ, εὐαγγελιζόμενος εἰρήνην διὰ Ἰησοῦ χριστοῦ οὗτός ἐστιν πάντων κύριος Das Wort, das er den Söhnen Israels als gute Botschaft sandte, Frieden durch Jesus Christus verkündend - dieser ist aller Herr - Des Prädikativ κύριος („der Herr“) braucht keinen Artikel, um definit zu sein. 10.37 ὑμεῖς οἴδατε, τὸ γενόμενον ῥῆμα καθ᾽ ὅλης τῆς Ἰουδαίας, ἀρξάμενον ἀπὸ τῆς Γαλιλαίας, μετὰ τὸ βάπτισμα ὃ ἐκήρυξεν Ἰωάννης· kennt ihr als die durch ganz Judäa geschehene Sache, angefangen von Galiläa aus, nach der Taufe, die Johannes verkündete: 10.38 Ἰησοῦν τὸν ἀπὸ Ναζαρέτ, ὡς ἔχρισεν αὐτὸν ὁ θεὸς πνεύματι ἁγίῳ καὶ δυνάμει, ὃς διῆλθεν εὐεργετῶν καὶ ἰώμενος πάντας τοὺς καταδυναστευομένους ὑπὸ τοῦ διαβόλου, ὅτι ὁ θεὸς ἦν μετ᾽ αὐτοῦ. Wie Gott Jesus, der von Nazareth, ihn mit dem Heiligen Geist und mit Kraft salbte, der umherzog, wohltuend und all die vom Teufel Überwältigten heilend, weil Gott mit ihm war. Das Partizip ἀρξάμενον („angefangen“) bezieht sich auf ῥῆμα („Sache“), da es im Kasus, Numerus und Genus kongruiert. Nestle-Aland druck hier einen Kopierfehler mit dem völlig inkongruenten ἀρξάμενος, also Nominativ ab, der nur mit großen Kunstgriffen als grammatisch erklärt werden könnte (angeblich als Nominativus absolutus gebraucht), aber eigentlich ein Abschreibe- und Grammatikfehler ist, der sicher nicht von Lukas ist. Ἰησοῦν („Jesus“) wird zur Betonung ausgelagert und nach links versetzt, um αὐτὸν („ihn“) zu identifizieren. 10.39 Καὶ ἡμεῖς ἐσμεν μάρτυρες πάντων ὧν ἐποίησεν ἔν τε τῇ χώρᾳ τῶν Ἰουδαίων καὶ ἐν Ἱερουσαλήμ· ὃν καὶ ἀνεῖλον κρεμάσαντες ἐπὶ ξύλου. 10.40 Τοῦτον ὁ θεὸς ἤγειρεν τῇ τρίτῃ ἡμέρᾳ, καὶ ἔδωκεν αὐτὸν ἐμφανῆ γενέσθαι, Und wir sind Zeugen all dessen, was er sowohl im Land der Juden als auch in Jerusalem tat, den sie auch, an ein Holz gehängt, beseitigten. Diesen erweckte Gott am dritten Tag und gewährte, dass er offenbar wurde, Das Wort ἔδωκεν („er gab/gewährte/erlaubte“) ist zwar etwas schwierig zu verstehen und auch unüblich in der Literatur, aber dies ist noch lange kein Grund, es in einer Übersetzung auszulassen. Davon ist ein AcI abhängig. 10.41 οὐ παντὶ τῷ λαῷ, ἀλλὰ μάρτυσιν τοῖς προκεχειροτονημένοις ὑπὸ τοῦ θεοῦ, ἡμῖν, οἵτινες συνεφάγομεν καὶ συνεπίομεν αὐτῷ μετὰ τὸ ἀναστῆναι αὐτὸν ἐκ νεκρῶν. 10.42 Καὶ παρήγγειλεν ἡμῖν κηρύξαι τῷ λαῷ, καὶ διαμαρτύρασθαι ὅτι αὐτός ἐστιν ὁ ὡρισμένος ὑπὸ τοῦ θεοῦ κριτὴς ζώντων καὶ νεκρῶν. 10.43 Τούτῳ πάντες οἱ προφῆται μαρτυροῦσιν, ἄφεσιν ἁμαρτιῶν λαβεῖν διὰ τοῦ ὀνόματος αὐτοῦ πάντα τὸν πιστεύοντα εἰς αὐτόν. nicht dem ganzen Volk, sondern den von Gott vorbestimmten Zeugen, uns, welche mit ihm aßen und mit ihm tranken nach dessen Auferstehen von (den) Toten. 10.44 Ἔτι λαλοῦντος τοῦ Πέτρου τὰ ῥήματα ταῦτα, ἐπέπεσεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπὶ πάντας τοὺς ἀκούοντας τὸν λόγον. 10.45 Καὶ ἐξέστησαν οἱ ἐκ περιτομῆς πιστοί, ὅσοι συνῆλθον τῷ Πέτρῳ, ὅτι καὶ ἐπὶ τὰ ἔθνη ἡ δωρεὰ τοῦ ἁγίου πνεύματος ἐκκέχυται. Während Petrus noch diese Aussagen sprach, fiel der Heilige Geist auf all das Wort Hörenden. Da das Subjekt von „Petrus“ zu „Geist“ wechselt, gebraucht Lukas im Nebensatz einen Genitivus absolutus, um die beiden Subjekte voneinander abzuheben. Und es gerieten die Gläubigen aus der Beschneidung außer sich, so viele ihrer mit Petrus kamen, da auch auf die Nationen die Gabe des Heiligen Geistes ausgegossen worden ist. Das Pronomen ὅσοι („so viele“) beschränkt die Gläubigen aus den Nationen auf die bei Petrus, d.h. bei Kornelius waren keine Judenchristen, sondern diese brachte nur Petrus mit. Die Subjunktion ὅτι („da“) gibt den Grund ihrer Verwunderung an, nämlich, dass der Geist nicht nur auf sie als Judenchristen, sondern auch auf Heidenchristen ausgegossen wurde. Da Perfekt ἐκκέχυται („er ist ausgegossen“) sollte nicht als Plusquamperfekt übersetzt werden, da damit der Aspekt verloren geht, nämlich, dass er soeben ausgegossen wurde und nun da ist, d.h. die Verknüpfung als Vergangenheit und Gegenwart ist dann nicht mehr klar. Und er trug uns auf, dem Volk zu verkünden und zu bezeugen, dass er der von Gott bestimmte Richter Lebender und Toter ist. Nestle-Aland liest statt αὐτός („er“) οὗτός („dieser“), obwohl sogar P74 und der Codex Sinaiticus die überlieferte Form „er“ haben. Diesem bezeugen all die Propheten, dass jeder an ihn Glaubende Vergebung von Sünden durch seinen Namen bekommt. 10.46 Ἤκουον γὰρ αὐτῶν λαλούντων γλώσσαις, καὶ μεγαλυνόντων τὸν θεόν. Τότε ἀπεκρίθη ὁ Πέτρος, Sie waren sie nämlich in Sprachen redend und Gott erhebend hören. Dann ergriff Petrus (das Wort): 10.47 Μήτι τὸ ὕδωρ κωλῦσαι δύναταί τις, τοῦ μὴ βαπτισθῆναι τούτους, οἵτινες τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἔλαβον καθὼς καὶ ἡμεῖς; 10.48 Προσέταξέν τε αὐτοὺς βαπτισθῆναι ἐν τῷ ὀνόματι τοῦ κυρίου. Τότε ἠρώτησαν αὐτὸν ἐπιμεῖναι ἡμέρας τινάς. 11.1 Ἤκουσαν δὲ οἱ ἀπόστολοι καὶ οἱ ἀδελφοὶ οἱ ὄντες κατὰ τὴν Ἰουδαίαν ὅτι καὶ τὰ ἔθνη ἐδέξαντο τὸν λόγον τοῦ θεοῦ. Kann etwa das Wasser jemand verweigern, damit diese nicht getauft werden, welche den Heiligen Geist empfingen gleichwie auch wir? 11.2 Καὶ ὅτε ἀνέβη Πέτρος εἰς Ἱεροσόλυμα, διεκρίνοντο πρὸς αὐτὸν οἱ ἐκ περιτομῆς, 11.3 λέγοντες ὅτι Πρὸς ἄνδρας ἀκροβυστίαν ἔχοντας εἰσῆλθες, καὶ συνέφαγες αὐτοῖς. 11.4 Ἀρξάμενος δὲ ὁ Πέτρος ἐξετίθετο αὐτοῖς καθεξῆς λέγων, 11.5 Ἐγὼ ἤμην ἐν πόλει Ἰόππῃ προσευχόμενος, καὶ εἶδον ἐν ἐκστάσει ὅραμα, καταβαῖνον Mit γὰρ („denn, nämlich“) leitet die Erklärung ihrer Überzeugung ein, dass die Heidenchristen den Geist hatten, da sie die ganze Zeit in Fremdsprachen reden konnten, wie es auch die Judenchristen am Anfang tun konnten. Den Verlauf macht das Imperfekt Ἤκουον („sie waren hörend“) deutlich, d.h. die Judenchristen konnten dies die ganze Zeit über hören. Petrus erkennt, dass die Heidenchristen zum Leib Christi gehören, und da jeder Gläubige getauft wird, stellt er die Frage, die mit „niemand“ zu beantworten ist, ob noch jemand die Taufe verweigern könnte. NestleAland druckt statt καθὼς („gleichwie“) ὡς („wie“) ab. Sodann trug er auf, dass sie im Namen des Herrn getauft werden. Dann baten sie ihn, einige Tage dazubleiben. Es hörten nun die Apostel und die Brüder, die Mit δὲ („nun“) wird die Episode eingeleitet, wo Petrus sich gegen die da und dort in Judäa sind, dass auch die von Anerkennung von Heidenchristen wehren muss. Die Präposition κατὰ den Nationen das Wort Gottes annahmen. („überall, in, da und dort“) ist distributiv, d.h. sie waren in ganz Judäa, womit sie von denen in Samaria und Damaskus und anderen Orten abgehoben werden. Und als Petrus nach Jerusalem hinaufzog, Das Imperfekt διεκρίνοντο („sie waren streitend/argumentierend“) zeigt, waren die aus der Beschneidung gegen ihn dass dies die ganze Zeit über anhielt, bis die Sache erledigt war. argumentierend, sagend: Zu eine Vorhaut habenden Männern Mit λέγοντες („sagend“) und einem ὅτι recitativum, das eine direkte Rede gingst du ein und aßest mit ihnen! einleitet, wird der Vorwurf genannt, nämlich, dass Petrus im Haus von Heiden war und mit ihnen zusammen gegessen hat, was gegen die jüdischen Anschauungen war, da diese als unrein galten. Petrus nun, angesetzt, war ihnen Ἀρξάμενος („angefangen, begonnen, eröffnet, angehoben, eingesetzt“) nacheinander erklärend, sagend: beschreibt, dass Petrus die Geschichte von Anfang an erzählte. Ich war in (der) Stadt Joppe betend und sah in einer Ekstase eine Vision, einen bestimmten herabkommenden Behälter wie eine große Decke, an vier Enden aus dem Petrus beschreibt mit der Periphrase, was während seines Gebets geschah. σκεῦός τι, ὡς ὀθόνην μεγάλην τέσσαρσιν ἀρχαῖς καθιεμένην ἐκ τοῦ οὐρανοῦ, καὶ ἦλθεν ἄχρι ἐμοῦ· Himmel herabgelassen werdend, und er kam bis zu mir. 11.6 εἰς ἣν ἀτενίσας κατενόουν, καὶ εἶδον τὰ τετράποδα τῆς γῆς καὶ τὰ θηρία καὶ τὰ ἑρπετὰ καὶ τὰ πετεινὰ τοῦ οὐρανοῦ. In ihn hineingestarrt, war ich (ihn) beobachtend und sah die Vierfüßler der Erde und die Wildtiere und die Kriechtiere und die Vögel des Himmels. 11.7 Ἤκουσα δὲ φωνῆς λεγούσης μοι, Ἀναστάς, Πέτρε, θῦσον καὶ φάγε. Ich hörte nun eine Stimme, mir sagend: Aufgestanden, Petrus, schlachte und iss! 11.8 Εἶπον δέ, Μηδαμῶς, κύριε· ὅτι πᾶν κοινὸν ἢ ἀκάθαρτον οὐδέποτε εἰσῆλθεν εἰς τὸ στόμα μου. Ich sagte aber: Auf keinen Fall, Herr, da niemals etwas Gewöhnliches oder Unreines in meinen Mund hineinkam. Den Ausdruck, der auf das hebräische Substrat hindeutet, der πᾶν („jedes, ganz, hier: etwas“) enthält, wird von Nestle-Aland ohne πᾶν abgedruckt, wohl da ein ägyptischer Schreiber das Idiom nicht verstand. 11.9 Ἀπεκρίθη δέ μοι φωνὴ ἐκ δευτέρου ἐκ τοῦ οὐρανοῦ, Ἃ ὁ θεὸς ἐκαθάρισεν, σὺ μὴ κοίνου. 11.10 Τοῦτο δὲ ἐγένετο ἐπὶ τρίς, καὶ πάλιν ἀνεσπάσθη ἅπαντα εἰς τὸν οὐρανόν. Es antwortete mir nun zum zweiten Mal eine Stimme aus dem Himmel: Was Gott reinigte, mache du nicht unrein! Dies nun geschah dreimal, und alles zusammen wurde wieder in den Himmel hochgezogen. Die betonte Form ἅπαντα („alles zusammen“) ersetzt im vorigen Bericht den Behälter, d.h. Petrus betont hier die Teile alle zusammen, nicht nur die Decke oder das Tuch mit den Tieren. 11.11 Καὶ ἰδού, ἐξαυτῆς τρεῖς ἄνδρες ἐπέστησαν ἐπὶ τὴν οἰκίαν ἐν ᾗ ἤμην, ἀπεσταλμένοι ἀπὸ Καισαρείας πρός με. Und siehe, sogleich standen drei Männer am Haus, in dem wir waren, von Cäsarea zu mir gesandt. Mit dem Adverb ἐξαυτῆς („auf der Stelle, sofort, sogleich“) meint Petrus, dass zwischen der Vision und dem Erscheinen der Männer keine Zeit verging, sondern das direkt sich daran anschloss. 11.12 Εἶπεν δέ μοι τὸ πνεῦμα συνελθεῖν αὐτοῖς, μηδὲν διακρινόμενον. Ἦλθον δὲ σὺν ἐμοὶ καὶ οἱ ἓξ ἀδελφοὶ οὗτοι, καὶ εἰσήλθομεν εἰς τὸν οἶκον τοῦ ἀνδρός· Es sagte mir nun der Geist, mit ihnen mitzugehen, nichts bezweifelnd. Es kamen nun mit mir auch diese sechs Brüder, und wir gingen in das Haus des Mannes hinein. 11.13 ἀπήγγειλέν τε ἡμῖν πῶς εἶδεν τὸν ἄγγελον ἐν τῷ οἴκῳ αὐτοῦ σταθέντα, καὶ εἰπόντα αὐτῷ, Ἀπόστειλον εἰς Ἰόππην ἄνδρας, καὶ μετάπεμψαι Σίμωνα, τὸν ἐπικαλούμενον Πέτρον, Sodann meldete er uns, wie er den Engel in seinem Haus stehend sah und ihm sagend: Sende Männer nach Joppe und lasse Simon herholen, den Petrus Zubenannten, 11.14 ὃς λαλήσει ῥήματα πρός σε, ἐν οἷς σωθήσῃ σὺ καὶ πᾶς ὁ οἶκός σου. der zu dir Aussagen sprechen wird, durch die du gerettet wirst, du und dein ganzes Haus. 11.15 Ἐν δὲ τῷ ἄρξασθαί με λαλεῖν, ἐπέπεσεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπ᾽ αὐτούς, ὥσπερ καὶ ἐφ᾽ ἡμᾶς ἐν ἀρχῇ. Bei meinem Anfangen nun zu sprechen fiel der Heilige Geist auf sie herab, gleichwie auch auf uns am Anfang. 11.16 Εμνήσθην δὲ τοῦ ῥήματος κυρίου, ὡς ἔλεγεν, Ἰωάννης μὲν ἐβάπτισεν ὕδατι, ὑμεῖς δὲ βαπτισθήσεσθε ἐν πνεύματι ἁγίῳ. Ich wurde nun (an) die Aussage (des) Herrn erinnert, als er sprechend war: Johannes zwar taufte in Wasser, ihr aber werdet in heiligem Geist getauft werden. Der Geist redete noch im Obergeschoss so mit ihm, wie die Geschichte zuvor besagte. Das Demonstrativpronomen οὗτοι („diese“) besagt, dass Petrus die Geschichte in Begleitung mit den sechs Brüdern erzählte, auf die er hindeuten könnte. Mit der expliziten Nennung von ὑμεῖς („ihr“) wird der Kontrast zur Taufe des Johannes, die mit Wasser war, im Hinblick auf die Jünger deutlich, die eine höherwertige Taufe im Heiligen Geist erhalten würden. 11.17 Εἰ οὖν τὴν ἴσην δωρεὰν ἔδωκεν αὐτοῖς ὁ θεὸς ὡς καὶ ἡμῖν, πιστεύσασιν ἐπὶ τὸν κύριον Ἰησοῦν χριστόν, ἐγὼ δὲ τίς ἤμην δυνατὸς κωλῦσαι τὸν θεόν; Wenn also Gott ihnen dieselbe Gabe gab, wie auch uns, an den Herrn Jesus Christus geglaubt habend. Wer (bin) ich nun? War ich fähig, dass ich Gott hindere? Mit ἴσην („dieselbe“) kommt zum Ausdruck, dass es genau dieselbe Gabe und keine andere war, die nun auch Heidenchristen bekamen. Im letzten Satz stehen sich „ich“ und „Gott“ gegenüber. Es handelt sich wohl um zwei Fragen, die erste wird durch die zweite beantwortet. Wenn dies so ist, war auch Petrus nicht in der Lage, das Werk Gottes zu verhindern. 11.18 Ἀκούσαντες δὲ ταῦτα ἡσύχασαν, καὶ ἐδόξαζον τὸν θεόν, λέγοντες, Ἄρα γε καὶ τοῖς ἔθνεσιν ὁ θεὸς τὴν μετάνοιαν ἔδωκεν εἰς ζωήν. Diese (Dinge) nun gehört, schwiegen sie, und waren Gott verherrlichend, sagend: Also gab Gott ja auch den Völkern das Umdenken zum Leben! Das Imperfekt ἐδόξαζον („sie waren verherrlichend/preisend“) wurde von einem ägyptischen Schreiber nicht verstanden und in eine einfache Aorist-Form ἐδόξασαν („sie priesen“) geändert und so von Nestle-Aland abgedruckt. Die Verlaufsform der Überlieferung hingegen zeigt, dass dies darauf ein anhaltender Zustand war. 11.19 Οἱ μὲν οὖν διασπαρέντες ἀπὸ τῆς θλίψεως τῆς γενομένης ἐπὶ Στεφάνῳ διῆλθον ἕως Φοινίκης καὶ Κύπρου καὶ Ἀντιοχείας, μηδενὶ λαλοῦντες τὸν λόγον εἰ μὴ μόνον Ἰουδαίοις. Die Zerstreuten nun zogen also ab der unter Stephanus entstandenen Bedrängnis hindurch bis Phönizien und Zypern und Antiochia, (zu) niemandem das Wort sprechend, außer allein zu Juden. Ab hier beginnt ein neuer Abschnitt, der die Bekehrung von Heiden in Antiochia und die Rückkehr von Paulus beschreibt, den Hauptmotor der Heidenmission. Mit ἐπὶ („unter“) ist eher eine zeitliche Kategorie und weniger eine kausale („wegen“). 11.20 Ἦσαν δέ τινες ἐξ αὐτῶν ἄνδρες Κύπριοι καὶ Κυρηναῖοι, οἵτινες εἰσελθόντες εἰς Ἀντιόχειαν, ἐλάλουν πρὸς τοὺς Ἑλληνιστάς, εὐαγγελιζόμενοι τὸν κύριον Ἰησοῦν. Es waren nun etliche aus ihnen, cyprische und kyrenäische Männer, welche, nach Antiochien hineingekommen, auch zu den Hellenisten redend waren, den Herrn Jesus als gute Botschaft verkündend. 11.21 Καὶ ἦν χεὶρ κυρίου μετ᾽ αὐτῶν· πολύς τε ἀριθμὸς πιστεύσας ἐπέστρεψεν ἐπὶ τὸν κύριον. Und es war (die) Hand (des) Herrn mit ihnen. Sodann bekehrte sich eine große, gläubig gewordene Zahl zum Herrn. 11.22 Ἠκούσθη δὲ ὁ λόγος εἰς τὰ ὦτα τῆς ἐκκλησίας τῆς ἐν Ἱεροσολύμοις περὶ αὐτῶν· καὶ ἐξαπέστειλαν Βαρνάβαν διελθεῖν ἕως Ἀντιοχείας· Es kam nun das Wort zu den Ohren der Versammlung in Jerusalem über sie. Und sie sandten Barnabas aus, bis Antiochia hindurchzuziehen, 11.23 ὃς παραγενόμενος καὶ ἰδὼν τὴν χάριν τοῦ θεοῦ ἐχάρη, καὶ παρεκάλει πάντας τῇ προθέσει τῆς καρδίας προσμένειν τῷ κυρίῳ· der, angekommen und die Gnade Gottes gesehen, sich freute und alle ermutigend war, (mit) dem Vorsatz des Herzens (bei) dem Herrn zu verharren, 11.24 ὅτι ἦν ἀνὴρ ἀγαθὸς καὶ πλήρης πνεύματος ἁγίου καὶ πίστεως· καὶ προσετέθη ὄχλος ἱκανὸς τῷ κυρίῳ. da er ein guter Mann und voll Heiligen Geistes und Glaubens war. Und es wurde eine beträchtliche Menge dem Herrn hinzugetan. Mit ὅτι („da“) wird der Grund angegeben, warum Barnabas die Aufmunterung, beim Herrn zu bleiben, ausgesprochen hatte. 11.25 Ἐξῆλθεν δὲ εἰς Ταρσὸν ὁ Βαρνάβας ἀναζητῆσαι Σαῦλον, Es zog nun Barnabas nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen. Wohl aufgrund seiner Berufung als Heidenapostel wird Paulus involviert. Ein Schreiber, wohl P45, hat ὁ Βαρνάβας („Barnabas“) nicht abgeschrieben, konnte die Auslassung aber nur an die bekannten Folgehandschriften in Ägpyten vererben, sodass dies keinen Einfluss auf die Überlieferung hatte. 11.26 καὶ εὑρὼν ἤγαγεν αὐτὸν εἰς Ἀντιόχειαν. Ἐγένετο δὲ Und (ihn) gefunden, brachte er ihn nach Antiochia. Es geschah nun, dass sie ein Der Infinitiv χρηματίσαι („heißen“) ist aktiv und nicht passiv („werden genannt“). Die beiden genannten kamen mit der örtlichen Versammlung Mit περὶ αὐτῶν („über sie“) sind die neubekehrten Heidenchristen vom Satz davor gemeint. αὐτοὺς ἐνιαυτὸν ὅλον συναχθῆναι τῇ ἐκκλησίᾳ καὶ διδάξαι ὄχλον ἱκανόν, χρηματίσαι τε πρῶτον ἐν Ἀντιοχείᾳ τοὺς μαθητὰς Χριστιανούς. gesamtes Jahr mit der Versammlung zusammenkamen und eine beträchtliche Menge lehrten, sodann, dass die Schüler zuerst in Antiochia Christen hießen. ein Jahr lang zusammen. Die Komitativangabe im Dativ konnte ein Schreiber nicht verstehen und hat die Präposition ἐν („in“) zu „Versammlung“ ergänzt, diesen Fehler druckt Nestle-Aland ab. Statt des Akkusativs αὐτοὺς („sie“), der das Subjekt des AcI ist, verschrieb sich ein Kopist mit αὐτοῖς („ihnen“), wohl da er den AcI nicht erkannte und meinte, dies würde den beiden geschehen sein, obwohl der Satz dadurch ungrammatisch wurde. Diese falsche Lesart wurde von Nestle-Aland abgedruckt. Von ἐγένετο („es geschah“) sind drei Infinitive abhängig, die jeweils das Prädikat im AcI bilden. 11.27 Ἐν ταύταις δὲ ταῖς ἡμέραις κατῆλθον ἀπὸ Ἱεροσολύμων προφῆται εἰς Ἀντιόχειαν. In diesen Tagen nun kamen von Jerusalem Propheten nach Antiochia herab. Ab diesem Vers werden die weiteren Ereignisse in Jerusalem beschrieben und mit diesem Vers eingeleitet. 11.28 Ἀναστὰς δὲ εἷς ἐξ αὐτῶν ὀνόματι Ἄγαβος, ἐσήμανεν διὰ τοῦ πνεύματος λιμὸν μέγαν μέλλειν ἔσεσθαι ἐφ᾽ ὅλην τὴν οἰκουμένην· ὅστις καὶ ἐγένετο ἐπὶ Κλαυδίου Καίσαρος. Einer von ihnen nun, aufgestanden, mit Namen Agabus, zeigte durch den Geist an, dass großer Hunger über den ganzen Erdkreis kommen würde, welcher auch unter Kaiser Klaudius geschah. Καίσαρος („Kaiser“) wird von Nestle-Aland, von einem nachlässigen Kopisten wohl aufgrund derselben Anfangsbuchstaben und derselben Wortlänge wie das Wort davor vergessen, ausgelassen. Zudem druckt diese Ausgabe statt μέγαν („großen“) das ungrammatische μεγάλην („große“) ab, sowie ἥτις („welche“), obwohl dies so nicht überliefert wurde, und übersetzt „es entstand große Hunger, welche“ lauten würde, sodass der Fehler schnell deutlich wird. Offenbar meinte ein Kopist dummerweise, das Wort wäre feminin, obwohl es ein Maskulinum ist. Leider wird der Fehler in NA-basierten Übersetzungen kaschiert, sodass dies dem Leser gar nicht auffällt. 11.29 Τῶν δὲ μαθητῶν καθὼς εὐπορεῖτό τις, ὥρισαν ἕκαστος αὐτῶν εἰς διακονίαν πέμψαι Je nach dem nun, wie von den Schülern jemand vermögend war, beschlossen sie, ein jeder von ihnen, (etwas) zur Unterstützung Τῶν μαθητῶν („der Schüler“) ist nach links versetzt, bezieht sich wohl auf τις („jemand“) und wird somit betont. τοῖς κατοικοῦσιν ἐν τῇ Ἰουδαίᾳ ἀδελφοῖς· der in Judäa wohnenden Brüdern zu schicken; 11.30 ὃ καὶ ἐποίησαν, ἀποστείλαντες πρὸς τοὺς πρεσβυτέρους διὰ χειρὸς Βαρνάβα καὶ Σαύλου. was sie auch taten, zu den Älteren gesandt, durch die Hand von Barnabas und Saulus. 12.1 Κατ᾽ ἐκεῖνον δὲ τὸν καιρὸν ἐπέβαλεν Ἡρῴδης ὁ βασιλεὺς τὰς χεῖρας κακῶσαί τινας τῶν ἀπὸ τῆς ἐκκλησίας. Zu jener Zeit nun legte der König Herodes Hand an, um einige derer von der Gemeinde zu misshandeln. 12.2 Ἀνεῖλεν δὲ Ἰάκωβον τὸν ἀδελφὸν Ἰωάννου μαχαίρᾳ. Er beseitigte nun Jakobus, den Bruder von Johannes, durch (das) Schwert. Lukas nennt einen konkreten Fall, wie Herodes tätig wurde. Der Dativ μαχαίρᾳ („Schwert“) wurde durch einen zu viel wissenden Kopisten in μαχαίρῃ geändert, obwohl dies zwar im Dativ auf der Hand liegt, ist es doch gegen die Flexion dieses Wortes (alpha-purum). Dieser Fehler wurde systematisch im NT von ägyptischen Schreiber vorgenommen (z.B. Offb. 13.10 etc.). 12.3 Καὶ ἰδὼν ὅτι ἀρεστόν ἐστιν τοῖς Ἰουδαίοις, προσέθετο συλλαβεῖν καὶ Πέτρον ἦσαν δὲ αἱ ἡμέραι τῶν ἀζύμων Und gesehen, dass es den Juden angenehm ist, fügte er hinzu, auch Petrus zu ergreifen, es waren nun die Tage der ungesäuerten (Brote) -, Lukas bringt mit der Erwähnung auch das Martyrium des Herrn Jesus in Erinnerung, das am Passahfest bzw. den Tagen der ungesäuerten Brote stattfand. 12.4 ὃν καὶ πιάσας ἔθετο εἰς φυλακήν, παραδοὺς τέσσαρσιν τετραδίοις στρατιωτῶν φυλάσσειν αὐτόν, βουλόμενος den er auch, ergriffen, ins Gefängnis setzte, (ihn) vier Viererschaften von Soldaten übergeben, um ihn zu bewachen, beschließend, ihn nach dem Passah dem Volk vorzuführen. Die Erwähnung des Festes der ungesäuerten Brote, das mit dem Passa zusammenfiel, erinnert den Leser an den Tod Christi und, dass auch er zu diesem Fest dem Volk vorgeführt und zuvor inhaftiert war. Das Wort πρεσβυτέρους („Ältere“) ist ein Komparativ und kein Superlativ („Ältesten“), d.h. man sandte das Geld an die älteren Brüder der Versammlung, da wohl sie moralisch eher in der Lage waren, dieses zu verwalten. μετὰ τὸ Πάσχα ἀναγαγεῖν αὐτὸν τῷ λαῷ. 12.5 Ὁ μὲν οὖν Πέτρος ἐτηρεῖτο ἐν τῇ φυλακῇ· προσευχὴ δὲ ἦν ἐκτενὴς γινομένη ὑπὸ τῆς ἐκκλησίας πρὸς τὸν θεὸν ὑπὲρ αὐτοῦ. Petrus zwar war also im Gefängnis verwahrt werdend, aber es war anhaltendes Gebet von der Versammlung zu Gott für ihn geschehend. Der Ausdruck ἦν γινομένη („es war geschehend“) ist eine Periphrase, die die Dauerhaftigkeit des Gebets angibt. 12.6 Ὅτε δὲ ἔμελλεν αὐτὸν προάγειν ὁ Ἡρῴδης, τῇ νυκτὶ ἐκείνῃ ἦν ὁ Πέτρος κοιμώμενος μεταξὺ δύο στρατιωτῶν, δεδεμένος ἁλύσεσιν δυσίν· φύλακές τε πρὸ τῆς θύρας ἐτήρουν τὴν φυλακήν. Als nun Herodes ihn vorführen wollte, war Petrus in jener Nacht zwischen zwei Soldaten schlafend, mit zwei Ketten gebunden, sodann waren Wächter vor der Tür das Gefängnis bewachend. Das Imperfekt ἐτήρουν („sie waren bewachend“) ist ein Imperfekt, dass angibt, dass sie die ganze Zeit vor der Türe Wache hielten. 12.7 Καὶ ἰδού, ἄγγελος κυρίου ἐπέστη, καὶ φῶς ἔλαμψεν ἐν τῷ οἰκήματι· πατάξας δὲ τὴν πλευρὰν τοῦ Πέτρου, ἤγειρεν αὐτὸν λέγων, Ἀνάστα ἐν τάχει. Καὶ ἐξέπεσον αὐτοῦ αἱ ἁλύσεις ἐκ τῶν χειρῶν. Und siehe, ein Engel (des) Herrn stand da, und Licht erstrahlte im Raum. An die Seite des Petrus nun gestoßen, weckte er ihn, sagend: Steh auf in Eile! Und es fielen ihm die Ketten von den Händen ab. Das Pronomen αὐτοῦ („seine“) ist nach links versetzt, wohl weniger um die Ketten des Petrus von denen anderer abzuheben, sondern, dass sie von ihm abfielen. 12.8 Εἶπέν τε ὁ ἄγγελος πρὸς αὐτόν, Περίζωσαι καὶ ὑπόδησαι τὰ σανδάλιά σου. Ἐποίησεν δὲ οὕτως. Καὶ λέγει αὐτῷ, Sodann sagte der Engel zu ihm: Umgürte dich und ziehe deine Schuhe an! Er tat es nun so. Und er sagt ihm: Ziehe dein Gewand an und folge mir! Περίζωσαι („umgürte“) wird bei Nestle-Aland ohne das Präfix abgedruckt, also nur ζῶσαι („gürte“), was auf einen Kopierfehler bei P74 zurückzuführen ist, ebenso wurde das seltenere τε („sodann“) zu δὲ („nun“) vereinfacht. Περιβαλοῦ τὸ ἱμάτιόν σου, καὶ ἀκολούθει μοι. 12.9 Καὶ ἐξελθὼν ἠκολούθει αὐτῷ· καὶ οὐκ ᾔδει ὅτι ἀληθές ἐστιν τὸ γινόμενον διὰ τοῦ ἀγγέλου, ἐδόκει δὲ ὅραμα βλέπειν. Und hinausgegangen, war er ihm folgend. Und er wusste nicht, dass das vom Engel Geschehene ist. Er war aber meinend, eine Vision zu sehen. 12.10 Διελθόντες δὲ πρώτην φυλακὴν καὶ δευτέραν, ἦλθον ἐπὶ τὴν πύλην τὴν σιδηρᾶν, τὴν φέρουσαν εἰς τὴν πόλιν, ἥτις αὐτομάτη ἠνοίχθη αὐτοῖς· καὶ ἐξελθόντες προῆλθον ῥύμην μίαν, καὶ εὐθέως ἀπέστη ὁ ἄγγελος ἀπ᾽ αὐτοῦ. Durch (die) erste und zweite Wache nun hindurchgegangen, kamen sie an das eiserne, zur Stadt führende Tor, welches sich ihnen automatisch öffnete. Und hinausgegangen, gingen sie eine Gasse entlang, und sogleich entfernte sich der Engel von ihm. 12.11 Καὶ ὁ Πέτρος, γενόμενος ἐν ἑαυτῷ, εἶπεν, Νῦν οἶδα ἀληθῶς ὅτι ἐξαπέστειλεν κύριος τὸν ἄγγελον αὐτοῦ, καὶ ἐξείλετό με ἐκ χειρὸς Ἡρῴδου καὶ πάσης τῆς προσδοκίας τοῦ λαοῦ τῶν Ἰουδαίων. Und Petrus, zu sich gekommen, sagte: Jetzt weiß ich wahrhaftig, dass (der) Herr seinen Engel aussandte und mich herausnahm aus (der) Hand des Herodes und dem ganzen Vorhaben des Volkes der Juden. 12.12 Συνιδών τε ἦλθεν ἐπὶ τὴν οἰκίαν Μαρίας τῆς μητρὸς Ἰωάννου τοῦ ἐπικαλουμένου Μάρκου, οὗ ἦσαν ἱκανοὶ Sodann, sich besonnen, kam er an das Haus der Maria, der Mutter von Johannes, des Markus Zubenannten, wo etliche zusammen versammelt und betend waren. Mit τῆς προσδοκίας („der Absicht, Erwartung, Vorhaben“) kommt zum Ausdruck, dass die Juden erwarteten, dass Petrus hingerichtet werden würde. Davor bewahrte ihn Gott. συνηθροισμένοι καὶ προσευχόμενοι. 12.13 Κρούσαντος δὲ τοῦ Πέτρου τὴν θύραν τοῦ πυλῶνος, προσῆλθεν παιδίσκη ὑπακοῦσαι, ὀνόματι Ῥόδη. Als Petrus nun an der Tür des Tores klopfte, Rhode heißt „Rose“. Nestle-Aland druckt die von einem Kopisten (P74) kam eine Magd mit Namen Rhode hin, um zu bearbeitete bzw. falsch abgeschriebene Version αὐτοῦ („er“) statt τοῦ Πέτρου („Petrus“) ab, da das oft vorkommt und wohl so in seinem Kopf horchen. präsent war. 12.14 Καὶ ἐπιγνοῦσα τὴν φωνὴν τοῦ Πέτρου, ἀπὸ τῆς χαρᾶς οὐκ ἤνοιξεν τὸν πυλῶνα, εἰσδραμοῦσα δὲ ἀπήγγειλεν ἑστάναι τὸν Πέτρον πρὸ τοῦ πυλῶνος. Und die Stimme des Petrus erkannt, öffnete sie vor Freude nicht das Tor, hineinrennend aber meldete sie, dass Petrus vor dem Tor stehe. 12.15 Οἱ δὲ πρὸς αὐτὴν εἶπον, Μαίνῃ. Ἡ δὲ διϊσχυρίζετο οὕτως ἔχειν. Οἱ δὲ ἔλεγον, Ὁ ἄγγελος αὐτοῦ ἐστιν. Sie nun sagten zu ihr: Du spinnst! Sie war aber darauf bestehend, dass es sich so verhielte. Sie nun waren sagend: Es ist sein Bote. Ob die Personen mit ἄγγελος („Engel, Bote“) ein himmlisches oder menschliches Wesen meinten, kann nicht genau ermittelt werden, sodass „Bote“ weniger festgelegt wäre. Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶπαν ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht. 12.16 Ὁ δὲ Πέτρος ἐπέμενεν κρούων· ἀνοίξαντες δὲ εἶδον αὐτόν, καὶ ἐξέστησαν. Petrus nun war fortfahrend zu klopfen. Geöffnet nun, sahen sie ihn, und gerieten außer sich. Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶδαν statt εἶδον („sie sahen“) ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht. 12.17 Κατασείσας δὲ αὐτοῖς τῇ χειρὶ σιγᾷν, διηγήσατο αὐτοῖς πῶς ὁ κύριος αὐτὸν ἐξήγαγεν ἐκ τῆς φυλακῆς. Εἶπεν δέ, Ἀπαγγείλατε Ἰακώβῳ καὶ τοῖς Ihnen aber mit der Hand angezeigt, zu schweigen, erzählte er ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausführte. Er sagte nun: Verkündigt diese (Dinge) Jakobus Ein Redner bittet bis heute noch um Ruhe, indem er den Zeigefinger auf seinen Mund hält. Wohin dieser weitere Ort führte, ist unbekannt, jedoch konnte er in Freiheit dorthin, das Adjektiv ἕτερον („weiteren“) zeigt jedoch an, dass dieser mit dem jetzigen vergleichbar war, d.h. es könnte sich um eine weitere Zusammenkunft bzw. ein anderes Haus mit ἀδελφοῖς ταῦτα. Καὶ ἐξελθὼν ἐπορεύθη εἰς ἕτερον τόπον. und den Brüdern! Und hinausgegangen, ging er zum nächsten Ort. Christen handeln, wo Petrus die Geschichte seiner Befreiung erzählen wollte. 12.18 Γενομένης δὲ ἡμέρας, ἦν τάραχος οὐκ ὀλίγος ἐν τοῖς στρατιώταις, τί ἄρα ὁ Πέτρος ἐγένετο. Als es nun Tag wurde, war keine geringe Aufregung unter den Soldaten, was wohl (mit) Petrus geschah. Die Befreiung des Petrus vom Tod wird nun durch den Tod von Herodes bis Vers 24 kontrastiert. 12.19 Ἡρῴδης δὲ ἐπιζητήσας αὐτὸν καὶ μὴ εὑρών, ἀνακρίνας τοὺς φύλακας, ἐκέλευσεν ἀπαχθῆναι. Καὶ κατελθὼν ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας εἰς τὴν Καισάρειαν διέτριβεν. Herodes nun (nach) ihm gesucht und nicht gefunden, verhörte die Wächter und befahl sie abzuführen. Und von Judäa herabgegangen, war er sich in Cäsarea aufhaltend. Herodes war wohl der Meinung, die Soldaten hätten ihn entkommen lassen bzw. ihn befreit, sodass er sie selbst inhaftierte, nachdem er sie verhörte, und ihnen nicht glaubte, wohl wie in Lukas 23.26 mit einer Exekution zur Folge. Das Imperfekt διέτριβεν („er war aufhaltend“) zeigt, dass Herodes dort ab da sich aufhielt. Cäsarea liegt geographisch unterhalb von Judäa, wo sich Jerusalem befindet, sodass Lukas „herabsteigen/-gehen“ verwendet. 12.20 Ἦν δὲ ὁ Ἡρῴδης θυμομαχῶν Τυρίοις καὶ Σιδωνίοις· ὁμοθυμαδὸν δὲ παρῆσαν πρὸς αὐτόν, καὶ πείσαντες Βλάστον τὸν ἐπὶ τοῦ κοιτῶνος τοῦ βασιλέως, ᾐτοῦντο εἰρήνην, διὰ τὸ τρέφεσθαι αὐτῶν τὴν χώραν ἀπὸ τῆς βασιλικῆς. Es war nun Herodes aufgebracht (gegen) die Tyrer und Sidonier. Einmütig nun kamen sie zu ihm. Und den über das Gemach des Königs (bestellten) Blastus überredet, waren sie um Frieden bittend wegen der Versorgung ihres Landes von dem des königlichen. Die Delegation von Tyrus und Sidon überredete, wohl durch Bestechung, den Blastus, der über die Gemächer des Königs bestellt war, sie einzulassen. Darauf baten sie Herodes um Frieden, da sie von ihm abhängig waren. 12.21 Τακτῇ δὲ ἡμέρᾳ ὁ Ἡρῴδης ἐνδυσάμενος ἐσθῆτα βασιλικήν, καὶ καθίσας ἐπὶ τοῦ βήματος, ἐδημηγόρει πρὸς αὐτούς. Am vereinbarten Tag nun war Herodes, bekleidet mit königlichem Gewandt und sich auf der Tribüne gesetzt, eine Ansprache an sie haltend. Herodes und die Delegation vereinbarten einen Termin, zu dem er zu ihnen eine Rede halten würde. Die Tribüne würde hier wohl einen Thron darauf beinhalten, da Herodes sich setzte und nicht stand. 12.22 Ὁ δὲ δῆμος ἐπεφώνει, Φωνὴ θεοῦ καὶ οὐκ ἀνθρώπου. Die Volksversammlung nun war ausrufend: Gottes Stimme und nicht die eines Menschen! Das Imperfekt ἐπεφώνει („es war ausrufend“) macht deutlich, dass die Delegation während der Rede diese immer wieder mit diesen Zwischenrufen unterbrach, die kein Prädikat hat, da diese eine kommunikative Minimaleinheit ist, wie es bei Zwischenrufen üblich ist, wo keine langen Sätze möglich sind. Die Delegaten erhöhten Herodes wie einen Gott, um ihre Wünsche zu erhalten. 12.23 Παραχρῆμα δὲ ἐπάταξεν αὐτὸν ἄγγελος κυρίου, ἀνθ᾽ ὧν οὐκ ἔδωκεν δόξαν τῷ θεῷ· καὶ γενόμενος σκωληκόβρωτος, ἐξέψυξεν. Auf der Stelle nun schlug ihn ein Engel (des) Herrn, daher da er Gott nicht die Ehre gab. Und von Würmern zerfressen geworden, verschied er. Offenbar gefiel Herodes die Vergötterung, sodass Gott eingriff, indem er über einen Engel eine tödliche Erkrankung durch Würmer bzw. Parasiten sandte, die Herodes zu Tode brachte. 12.24 Ὁ δὲ λόγος τοῦ θεοῦ ηὔξανεν καὶ ἐπληθύνετο. Das Wort Gottes nun war wachsend und sich vermehrend. Die beiden Imperfektformen zeigen an, dass es ein anhaltender Prozess war, der mit dem Wachstum einer Pflanze verglichen wird, die immer weiter wächst, sich vermehrt und ausbreitet. 12.25 Βαρνάβας δὲ καὶ Σαῦλος ὑπέστρεψαν εἰς Ἱερουσαλήμ, πληρώσαντες τὴν διακονίαν, συμπαραλαβόντες καὶ Ἰωάννην τὸν ἐπικληθέντα Μάρκον. Barnabas nun und Saulus kehrten zurück nach Jerusalem, den Dienst erfüllt, auch Johannes, den Markus Zubenannten, mitgenommen. 13.1 Ἦσαν δέ τινες ἐν Ἀντιοχείᾳ κατὰ τὴν οὖσαν ἐκκλησίαν προφῆται καὶ διδάσκαλοι, ὅ τε Βαρνάβας καὶ Συμεὼν ὁ καλούμενος Νίγερ, καὶ Λούκιος ὁ Κυρηναῖος, Μαναήν τε Ἡρῴδου τοῦ τετράρχου σύντροφος, καὶ Σαῦλος. Es waren nun in Antiochia in der (dort) bestehenden Versammlung bestimmte Propheten und Lehrer: Sowohl Barnabas als auch Simeon, genannt Niger, und Lucius, der Kyrenäer, sowie Manaen, aufgezogen mit Herodes, dem Vierfürsten, und Saulus. Mit δὲ („nun“) wird eine neue Episode eingeleitet. Die Präposition κατὰ („überall, in; über hinweg, in“) ist distributiv, d.h. sie waren in der Versammlung da und dort. 13.2 Λειτουργούντων δὲ αὐτῶν τῷ κυρίῳ καὶ νηστευόντων, εἶπεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον, Ἀφορίσατε δή μοι τὸν Βαρνάβαν καὶ τὸν Σαῦλον εἰς τὸ ἔργον ὃ προσκέκλημαι αὐτούς. Während sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sagte der Heilige Geist: Sondert mir doch Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie berufen habe. Die Partikel δή („doch“) zeigt in Verbindung mit Aufforderungen eine erhöhte Dringlichkeit an. 13.3 Τότε νηστεύσαντες καὶ προσευξάμενοι καὶ ἐπιθέντες τὰς χεῖρας αὐτοῖς, ἀπέλυσαν. Dann gefastet und gebetet und ihnen die Hände aufgelegt, verabschiedeten sie (sie). 13.4 Οὗτοι μὲν οὖν, ἐκπεμφθέντες ὑπὸ τοῦ πνεύματος τοῦ ἁγίου, κατῆλθον εἰς τὴν Σελεύκειαν· ἐκεῖθεν δὲ ἀπέπλευσαν εἰς τὴν Κύπρον. Diese nun also, vom Heiligen Geist ausgeschickt, gingen hinab nach Seleuzia, und von dort nun segelten sie nach Zypern ab. Statt Οὗτοι („diese“) druckt Nestle-Aland Αὐτοὶ („sie“) ab. Dieser Kopierfehler kam durch P74 auf, der nur unzulänglich kopieren konnte. 13.5 Καὶ γενόμενοι ἐν Σαλαμῖνι, κατήγγελλον τὸν λόγον τοῦ θεοῦ ἐν ταῖς συναγωγαῖς τῶν Und in Salamis angelangt, waren sie das Wort Gottes verkündend in den Synagogen der Juden. Sie waren nun auch Johannes als Gehilfen habend. Das Imperfekt εἶχον („sie waren habend“) ist im Deutschen schwer auszudrücken, zeigt aber, dass er die ganze Zeit über ihr Gehilfe war. Ἰουδαίων· εἶχον δὲ καὶ Ἰωάννην ὑπηρέτην. 13.6 Διελθόντες δὲ τὴν νῆσον ἄχρι Πάφου, εὗρόν τινα μάγον ψευδοπροφήτην Ἰουδαῖον, ᾧ ὄνομα Βαρϊησοῦς, Die Insel nun bis Paphos durchzogen, fanden sie einen bestimmten Zauberer, einen jüdischen Falschpropheten, der den Namen Bar-Jesus (hatte), 13.7 ὃς ἦν σὺν τῷ ἀνθυπάτῳ Σεργίῳ Παύλῳ, ἀνδρὶ συνετῷ. Οὗτος προσκαλεσάμενος Βαρνάβαν καὶ Σαῦλον ἐπεζήτησεν ἀκοῦσαι τὸν λόγον τοῦ θεοῦ. der bei dem Prokonsul Sergius Paulus war, einem verständigen Mann. Dieser, Barnabas und Saulus herbeigerufen, verlangte, das Wort Gottes zu hören. 13.8 Ἀνθίστατο δὲ αὐτοῖς Ἐλύμας, ὁ μάγος οὕτως γὰρ μεθερμηνεύεται τὸ ὄνομα αὐτοῦ ζητῶν διαστρέψαι τὸν ἀνθύπατον ἀπὸ τῆς πίστεως. Es war aber Elymas, der Zauberer, - so wird nämlich sein Name übersetzt – ihnen widerstehend, suchend den Prokonsul vom Glauben abzuhalten. 13.9 Σαῦλος δέ, ὁ καὶ Παῦλος, πλησθεὶς πνεύματος ἁγίου, καὶ ἀτενίσας εἰς αὐτὸν Saulus nun, der auch Paulus (genannt wird), voll Heiligen Geistes und auf ihn geblickt, 13.10 εἶπεν, Ὦ πλήρης παντὸς δόλου καὶ πάσης ῥᾳδιουργίας, υἱὲ διαβόλου, ἐχθρὲ πάσης δικαιοσύνης, οὐ παύσῃ sagte: Oh voll aller List und aller Skrupellosigkeit, Sohn (des) Teufels, Feind aller Gerechtigkeit, willst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren. Ein Kopist fügt ὅλην („ganz“) hinzu, dieser unnötige Zusatz wird von Nestle-Aland abgedruckt, ebenso wie ἄνδρα („Mann“), wodurch die Phrase unnatürlich ausgedehnt wird. Ἀνθίστατο (“er war widerstehend”) zeigt, dass der Widerstand immer wieder bzw. anhaltend war. διαστρέφων τὰς ὁδοὺς κυρίου τὰς εὐθείας; 13.11 Καὶ νῦν ἰδού, χεὶρ κυρίου ἐπὶ σέ, καὶ ἔσῃ τυφλός, μὴ βλέπων τὸν ἥλιον ἄχρι καιροῦ. Παραχρῆμα δὲ ἐπέπεσεν ἐπ᾽ αὐτὸν ἀχλὺς καὶ σκότος, καὶ περιάγων ἐζήτει χειραγωγούς. Und jetzt, siehe, (die) Hand (des) Herrn (kommt) über dich, und du wirst blind sein, die Sonne bis zu einem Zeitpunkt nicht sehend. Auf der Stelle nun fiel auf ihn Nebel und Finsternis, und umhergehend, war er Blindenführer suchend. Das griechische Kompositum χειραγωγούς („Handführer“, „Blindenführer“) kann ad hoc im Deutschen auch so gebildet und verstanden werden, auch wenn es so noch nicht vorhanden ist. 13.12 Τότε ἰδὼν ὁ ἀνθύπατος τὸ γεγονὸς ἐπίστευσεν, ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ τοῦ κυρίου. Dann, der Prokonsul das Geschehen gesehen, glaubte er, über die Lehre des Herrn außer sich geratend. 13.13 Ἀναχθέντες δὲ ἀπὸ τῆς Πάφου οἱ περὶ τὸν Παῦλον ἦλθον εἰς Πέργην τῆς Παμφυλίας. Ἰωάννης δὲ ἀποχωρήσας ἀπ᾽ αὐτῶν ὑπέστρεψεν εἰς Ἱεροσόλυμα. Von Paphos nun abgefahren, kamen die um Paulus nach Perge in Pamphylien, Johannes aber, sich von ihnen getrennt, kehrte zurück nach Jerusalem. 13.14 Αὐτοὶ δὲ διελθόντες ἀπὸ τῆς Πέργης, παρεγένοντο εἰς Ἀντιόχειαν τῆς Πισιδίας, καὶ εἰσελθόντες εἰς τὴν συναγωγὴν τῇ ἡμέρᾳ τῶν σαββάτων, ἐκάθισαν. Sie nun, von Perge weggezogen, gelangten nach Antiochia in Pisidien. Und in die Synagoge am Tag des Sabbats hineingegangen, setzten sie sich. Ortsangaben werden i.d.R. im Genitiv wie hier mit τῆς Πισιδίας („in Pisidien“) angeschlossen. Dem Schreiber von P75 und mit ihm NestleAland kam dies seltsam vor, sodass er die Form an den Akkusativ davor als Adjektiv anglich. 13.15 Μετὰ δὲ τὴν ἀνάγνωσιν τοῦ νόμου καὶ τῶν προφητῶν, Nach dem Vorlesen des Gesetzes und der Propheten nun schickten die Ein Schreiber (P74) hat τίς („Wort“) zu spät abgeschrieben und später nachgetragen, sodann, damit der Satz grammatisch erscheint ein τίς ἀπέστειλαν οἱ ἀρχισυνάγωγοι πρὸς αὐτούς, λέγοντες, Ἄνδρες ἀδελφοί, εἰ ἔστιν λόγος ἐν ὑμῖν παρακλήσεως πρὸς τὸν λαόν, λέγετε. Synagogenobersten zu ihnen, sagend: Männer, Brüder, wenn es bei euch ein Wort (der) Ermutigung an das Volk gibt, redet! („etwas“) davor eingesetzt, und so von Nestle-Aland abgedruckt. Die Form wäre eine skurrile Form einer Sperrung, d.h. τίς („irgendein“) und λόγος („Wort“) wären weit voneinander getrennt (Hyperbaton), ohne, dass dies zu begründen wäre. Man könnte an den Haaren herbeiziehen, dass dann der Sinn „Wenn es irgendein, egal, welches, Wort geben sollte…..“. 13.16 Ἀναστὰς δὲ Παῦλος, καὶ κατασείσας τῇ χειρί, εἶπεν, Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, καὶ οἱ φοβούμενοι τὸν θεόν, ἀκούσατε. Paulus nun, aufgestanden und mit der Hand angezeigt, sagte: Männer, Israeliten, und die Gott Fürchtenden, hört: Offenbar waren in der Synagoge auch nichtjüdische Zuhörer, die Gott fürchteten, da Paulus sie anspricht. 13.17 Ὁ θεὸς τοῦ λαοῦ τούτου ἐξελέξατο τοὺς πατέρας ἡμῶν, καὶ τὸν λαὸν ὕψωσεν ἐν τῇ παροικίᾳ ἐν γῇ Αἰγύπτῳ, καὶ μετὰ βραχίονος ὑψηλοῦ ἐξήγαγεν αὐτοὺς ἐξ αὐτῆς. Der Gott dieses Volkes erwählte unsere Väter und erhöhte das Volk in der Fremde, im Land Ägypten. Und mit erhobenem Arm führte er sie aus ihm hinaus, P74 ergänzt das völlig überflüssige Ἰσραὴλ („Israel“), damit klar sein sollte, welches Volk gemeint sei. Dieser Zusatz wird von Nestle-Aland leider als angeblich ursprünglich abgedruckt, obwohl dies in der Überlieferung keine Rolle spielte, außer in den bekannten Folgehandschriften. 13.18 Καὶ ὡς τεσσαρακονταετῆ χρόνον ἐτροποφόρησεν αὐτοὺς ἐν τῇ ἐρήμῳ. Und eine etwa vierzigjährige Zeit ertrug er sie in der Wüste, Das Wort τροποφορέω bedeutet wörtlich „die Art und Weise (er)tragen“. 13.19 Καὶ καθελὼν ἔθνη ἑπτὰ ἐν γῇ Χαναάν, κατεκληρονόμησεν αὐτοῖς τὴν γῆν αὐτῶν. Und sieben Nationen im Land Kanaan beseitigt, verteilte er ihnen als Los deren Land. 13.20 Καὶ μετὰ ταῦτα, ὡς ἔτεσιν τετρακοσίοις καὶ πεντήκοντα, ἔδωκεν κριτὰς ἕως Σαμουὴλ τοῦ προφήτου. Und nach diesen (Dingen), etwa vierhundertfünfzig Jahre, gab er ihnen Richter bis zu Samuel, dem Propheten. P75 und mit ihm Nestle-Aland können mit dem Originaltext nichts zu tun haben, da der lauten würde „ὡς ἔτεσιν τετρακοσίοις καὶ πεντήκοντα καὶ μετὰ ταῦτα“ („etwa vierhundertfünfzig Jahre. Und danach“), d.h. wie üblich, hat der Kopist erst καὶ μετὰ ταῦτα übersehen und dann an der nächstbesten Stelle einfach nachgetragen (so wie auch an anderen Stellen wie schon wieder mit αὐτοῖς („ihnen“) in Vers 22, das er erst übersieht und dann nachträgt) und so den Sinn völlig entstellt. Diese Angabe des Kopisten kann sich allerdings nur auf das Verb davor beziehen, sodass der Kopist meinte, Gott hätte sie 450 Jahre das Land zum Erbe ausgeteilt und dann im Anschluss, sodass man es so übersetzen muss „Er ließ sie deren Land erben für 450 Jahre. Und danach, also nach den 450 Jahren, hätte Gott ihnen Richter bis auf Samuel, den Propheten, geben“. Das ist natürlich völlig absurd, da die Kinder Israel viele hundert Jahre länger darin wohnten. Die gesamte Richterzeit bestand aus 114 Jahren Fremdherrschaft und 336 Jahren regulärer Regierung, wie es im Richterbuch steht, sodass die Angabe bei Lukas mit 450 Jahren völlig exakt ist. 13.21 Κἀκεῖθεν ᾐτήσαντο βασιλέα, καὶ ἔδωκεν αὐτοῖς ὁ θεὸς τὸν Σαοὺλ υἱὸν Κίς, ἄνδρα ἐκ φυλῆς Βενιαμίν, ἔτη τεσσαράκοντα. Und ab da forderten sie einen König. Und Gott gab ihnen Saul, einen Sohn (des) Kis, einen Mann aus (dem) Stamm Benjamin, vierzig Jahre (lang). Das Volk wollte nach der Richterzeit einen König wie die Nationen, obwohl Gott über sie regieren wollte, sodass er ihnen Saul gab, der sie 40 Jahre gottlos regierte. 13.22 Καὶ μεταστήσας αὐτόν, ἤγειρεν αὐτοῖς τὸν Δαυὶδ εἰς βασιλέα, ᾧ καὶ εἶπεν μαρτυρήσας, Εὗρον Δαυὶδ τὸν τοῦ Ἰεσσαί, ἄνδρα κατὰ τὴν Und ihn abgesetzt, erweckte er ihnen David als König, dem er auch sagte, bezeugt: Ich fand David, den (Sohn) des Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der all meine Vorsätze tun wird. Das Wort τὰ θελήματά („Willen, Vorsätze“) ist Plural, d.h. es geht um alle die einzelnen Dinge, die Gott wollte, dass sie David tut. καρδίαν μου, ὃς ποιήσει πάντα τὰ θελήματά μου. 13.23 Τούτου ὁ θεὸς ἀπὸ τοῦ σπέρματος κατ᾽ ἐπαγγελίαν ἤγαγεν τῷ Ἰσραὴλ σωτηρίαν, Von dessen Samen brachte Gott nach der Verheißung für Israel Rettung, Τούτου („von dessen“) bezieht sich auf Davids, dessen Nachkomme Jesus war, auch wenn dies neuere Sekten bestreiten, dass Jesus menschliche Vorfahren hatte. Nicht einmal P74 hat den Zusatz Ἰησοῦν, („Jesus“) am Ende, auch σωτηρίαν („Rettung“) hat der Kopist richtig. 13.24 προκηρύξαντος Ἰωάννου πρὸ προσώπου τῆς εἰσόδου αὐτοῦ βάπτισμα μετανοίας τῷ Ἰσραήλ. nachdem Johannes angesichts seines Auftritts zuvor Israel die Taufe (des) Umdenkens verkündigte. Der Genitivus absolutus modifiziert den Satz im Vers davor. Bevor der verheißene Messias auftrat, verkündigte Johannes die Umkehr, πρὸ προσώπου („vor (dem) Angesicht“ bzw. „angesichts“) seines Auftritts. Mit P74 kam der Zusatz παντὶ τῷ λαῷ („dem ganzen Volk“) auf. 13.25 Ὡς δὲ ἐπλήρου ὁ Ἰωάννης τὸν δρόμον, ἔλεγεν, Τίνα με ὑπονοεῖτε εἶναι; Οὐκ εἰμὶ ἐγώ. Ἀλλ᾽ ἰδού, ἔρχεται μετ᾽ ἐμέ, οὗ οὐκ εἰμὶ ἄξιος τὸ ὑπόδημα τῶν ποδῶν λῦσαι. Als nun Johannes den Lauf am Erfüllen war, sagte er: Wer vermutet ihr, dass ich bin? Nicht ich bin es sondern, siehe, nach mir kommt, dessen Schuhe der Füße ich nicht wert bin zu lösen. Lukas nimmt Bezug auf das Ende des Dienstes des Johannes, der als “Lauf” bezeichnet wird, wobei er auf das Auftreten des Messias hinweist und dabei seine Unwürdigkeit ihm gegenüber betont. 13.26 Ἄνδρες ἀδελφοί, υἱοὶ γένους Ἀβραάμ, καὶ οἱ ἐν ὑμῖν φοβούμενοι τὸν θεόν, ὑμῖν ὁ λόγος τῆς σωτηρίας ταύτης ἀπεστάλη. Männer, Brüder, Söhne von Abrahams Geschlecht, und die unter euch Gott Fürchtenden, euch wurde das Wort dieser Rettung gesandt. Statt ὑμῖν („euch“) liest Nestle-Aland gegen die Überlieferung ἡμῖν („uns“) beim zweiten Vorkommen. 13.27 Οἱ γὰρ κατοικοῦντες ἐν Ἱερουσαλὴμ καὶ οἱ ἄρχοντες αὐτῶν, τοῦτον ἀγνοήσαντες, καὶ τὰς φωνὰς τῶν προφητῶν Denn die in Jerusalem Wohnenden und deren Obersten erfüllten (es), diesen verkannt, sowie die jeden Sabbat Das Subjekt des Satzes sind die Bewohner und Obersten, das Prädikat ist „sie erfüllten“. „Es“ wird als direktes Objekt angenommen, das entweder τὰς κατὰ πᾶν σάββατον ἀναγινωσκομένας, κρίναντες ἐπλήρωσαν. vorgelesenen Stimmen der Propheten, (ihn) verurteilt habend. 13.28 Καὶ μηδεμίαν αἰτίαν θανάτου εὑρόντες, ᾐτήσαντο Πιλάτον ἀναιρεθῆναι αὐτόν. Und keine Todesschuld gefunden, forderten sie Pilatus auf, ihn zu beseitigen. 13.29 Ὡς δὲ ἐτέλεσαν πάντα τὰ περὶ αὐτοῦ γεγραμμένα, καθελόντες ἀπὸ τοῦ ξύλου, ἔθηκαν εἰς μνημεῖον. Als sie nun alles über ihn Geschriebene vollendeten, legte man ihn, vom Holz abgenommen, in ein Grabmal. 13.30 Ὁ δὲ θεὸς ἤγειρεν αὐτὸν ἐκ νεκρῶν· Gott aber erweckte ihn aus (den) Toten, 13.31 ὃς ὤφθη ἐπὶ ἡμέρας πλείους τοῖς συναναβᾶσιν αὐτῷ ἀπὸ τῆς Γαλιλαίας εἰς Ἱερουσαλήμ, οἵτινές εἰσιν μάρτυρες αὐτοῦ πρὸς τὸν λαόν. der über mehrere Tage den mit ihm von Galiläa nach Jerusalem Hinaufgestiegen erschien, welche seine Zeugen an das Volk sind. Der Dativ αὐτῷ („mit ihm“) ist eine komitative Angabe, d.h. sie gibt an, in welcher Begleitung sie kamen. 13.32 Καὶ ἡμεῖς ὑμᾶς εὐαγγελιζόμεθα τὴν πρὸς τοὺς πατέρας ἐπαγγελίαν γενομένην, ὅτι ταύτην ὁ θεὸς ἐκπεπλήρωκεν τοῖς τέκνοις αὐτῶν ἡμῖν, ἀναστήσας Ἰησοῦν· Und wir verkünden euch als gute Botschaft die an die Väter geschehene Verheißung, dass Gott diese deren Kindern, uns, Jesus auferweckt, erfüllt hat, Mit ὅτι („dass, weil“) wird entweder der Inhalt („dass“) der Verheißung eingeleitet, oder der Grund („weil“), da „Verheißung“ topologisch näher ist, ist der Inhalt anzunehmen. auf die bereits genannte Rettung ober auf die Stimme der Propheten danach zu beziehen ist. Das nicht seine Gegner Jesus vom Kreuz abnahmen und ins Grab legten, ist der Plural bei „legen“ und „abnehmen“ indefinit und nicht mehr auf seine Gegner zu beziehen, sodass „man“ geeignet erscheint. 13.33 ὡς καὶ ἐν τῷ ψαλμῷ τῷ δευτέρῳ γέγραπται, Υἱός μου εἶ σύ, ἐγὼ σήμερον γεγέννηκά σε. wie es auch im zweiten Psalm geschrieben ist: Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt. Wie üblich weist das Prädikativ υἱός μου („mein Sohn“) keinen Artikel auf (vgl. Joh 1.1), ohne dass dies dadurch unbestimmt würde. 13.34 Ὅτι δὲ ἀνέστησεν αὐτὸν ἐκ νεκρῶν, μηκέτι μέλλοντα ὑποστρέφειν εἰς διαφθοράν, οὕτως εἴρηκεν ὅτι Δώσω ὑμῖν τὰ ὅσια Δαυὶδ τὰ πιστά. Dass er ihn nun aus (den) Toten auferweckte, um ihn nicht mehr zur Verwesung zurückkehren zu lassen, hat er so gesagt: Ich werde euch die ehrwürdigen (Zusagen) an David, die zuverlässigen, geben. Δαυὶδ („David“) kann jeder Kasus sein, sodass ein Genitiv oder Dativ möglich ist, wohl eher ein Dativ, da David das indirekte Objekt der Zusagen ist. 13.35 Διὸ καὶ ἐν ἑτέρῳ λέγει, Οὐ δώσεις τὸν ὅσιόν σου ἰδεῖν διαφθοράν· Deshalb sagt er auch anderswo: Du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung sehe. Das Wort δώσεις bedeutet „du wirst geben, zugeben, hier eher: zulassen“. 13.36 Δαυὶδ μὲν γὰρ ἰδίᾳ γενεᾷ ὑπηρετήσας τῇ τοῦ θεοῦ βουλῇ ἐκοιμήθη, καὶ προσετέθη πρὸς τοὺς πατέρας αὐτοῦ, καὶ εἶδεν διαφθοράν· Denn David zwar, (der) eigenen Generation geholfen, entschlief durch den Plan Gottes, und wurde zu seinen Vätern hinzugelegt, und er sah Verwesung. Das Korrelat μὲν („zwar“) findet seine Entsprechung im nächsten Vers mit δὲ („aber“). Zunächst erklärt Paulus, dass die Verheißung sich nicht bei David erfüllt haben konnte, da er tot ist und nicht auferweckt wurde. 13.37 ὃν δὲ ὁ θεὸς ἤγειρεν, οὐκ εἶδεν διαφθοράν. Den aber Gott auferweckte, sah Verwesung nicht. Ohne Namensnennung wird auf Christus bezug genommen. Der Kontrast zu David wird mit δὲ („aber“) deutlich gemacht. 13.38 Γνωστὸν οὖν ἔστω ὑμῖν, ἄνδρες ἀδελφοί, ὅτι διὰ τούτου ὑμῖν ἄφεσις ἁμαρτιῶν καταγγέλλεται· Es soll euch also bekannt sein, Männer, Brüder, dass durch diesen euch Vergebung von Sünden verkündigt wird. 13.39 καὶ ἀπὸ πάντων ὧν οὐκ ἠδυνήθητε ἐν τῷ νόμῳ Und von allem, wovon ihr in dem Gesetz Moses‘ nicht gerechtfertigt werden konntet, Μωϋσέως δικαιωθῆναι, ἐν τούτῳ πᾶς ὁ πιστεύων δικαιοῦται. wird durch diesen jeder Glaubende gerechtfertigt. 13.40 Βλέπετε οὖν μὴ ἐπέλθῃ ἐφ᾽ ὑμᾶς τὸ εἰρημένον ἐν τοῖς προφήταις, Seht also, dass nicht etwa auf euch das durch die Propheten Gesagte herabkomme! 13.41 Ἴδετε, οἱ καταφρονηταί, καὶ θαυμάσατε, καὶ ἀφανίσθητε· ὅτι ἔργον ἐγὼ ἐργάζομαι ἐν ταῖς ἡμέραις ὑμῶν, ὃ οὐ μὴ πιστεύσητε, ἐάν τις ἐκδιηγῆται ὑμῖν. Seht, ihr Verächter, und wundert euch und werdet vernichtet, da ich ein Werk in euren Tagen wirke, das ihr keineswegs glaubt, wenn es euch jemand erzählt. Bei einer Handschrift (wohl P74 und einige wenige Folgehandschriften), die Nestle-Aland abdruckt, kam es zur Doppelschreibung von ἔργον („Werk“). 13.42 Ἐξιόντων δὲ ἐκ τῆς συναγωγῆς τῶν Ἰουδαίων, παρεκάλουν τὰ ἔθνη εἰς τὸ μεταξὺ σάββατον λαληθῆναι αὐτοῖς τὰ ῥήματα. Als nun aus der Synagoge die Juden hinausgingen, waren die Völker bittend, dass (zu) ihnen bis zum Sabbat inzwischen diese Aussagen geredet würden. Lukas bildet aufgrund der Stellung im Satz einen Gegensatz von „Juden“ und „Nationen“. Erstere verlassen die Synagoge, und die gottesfürchtigen Heiden wollten sogar während der Woche diese Gedanken weiter hören. Das Imperfekt παρεκάλουν („sie waren bittend“) unterstreicht die anhaltenden und immer wiederkehrenden Bitten. Das Adverb μεταὐξὺ („dazwischen, in der Zwischenzeit“) deutet die Zeit zwischen zwei Punkten an. Vgl. Dionysisus Halicarnassensis, Antiquitates Romanae 6.5,4: „ἐπειδὴδὲ τὰ σημεῖα ἤρθη παρ’ ἑκατέρων τῆς μάχης, προῄεσαν εἰς τὸ μεταξὺ χωρίον ἀμφότεροι“· „Nachdem auf beiden Seiten das Signal zum Kampf gegeben worden war, rückten die beiden Heere in den Raum zwischen ihren Lagern vor. Vgl. Strabo, Geographica 6.5,4: „εἶτ’ ἀνακύπτοντα πρὸς τὴν ἐπιφάνειαν, καθάπερ Ὀρόντης ἐν τῇ Συρίᾳ κ αταδὺς εἰς τὸ μεταξὺ χάσμα Ἀπαμείας καὶ Ἀντιοχείας, ὃ καλοῦσι Χάρυβδιν, ἀνατέλλει πάλιν ἐν τετταράκοντα σταδίοις“· „Die Höhle in der Nähe von enthält einen riesigen Stollen, durch den ein Fluss über eine beträchtliche Strecke unsichtbar fließt und dann an die Oberfläche tritt, wie der Orontes in Syrien, der in der Kluft zwischen Apameia und Antiochia versinkt“. Auch Catenae fasst (6.2.9) dies aus den Zwischenraum im Gegensatz zum nächsten Sabbat auf: „Εἰς τὸ μεταξὺ Σάββατον·” ἀντὶ τοῦ τὸ ἐσσόμενον“ „Zwischen dem Sabbat“ anstelle des kommenden“. Dazu kommt die Präposition εἰς („zu hin, bis zu“), die keinen Zeitpunkt, sondern einen Verlauf hin zu einem Ziel codiert. Nestle-Aland lässt (wohl aufgrund von P74 und einige wenige Folgehandschriften) ἐκ τῆς συναγωγῆς τῶν Ἰουδαίων („aus der Synagoge der Juden“) aus und ersetzt die Leerstelle mit αὐτῶν („sie“). 13.43 Λυθείσης δὲ τῆς συναγωγῆς, ἠκολούθησαν πολλοὶ τῶν Ἰουδαίων καὶ τῶν σεβομένων προσηλύτων τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ· οἵτινες προσλαλοῦντες, ἔπειθον αὐτοὺς ἐπιμένειν τῇ χάριτι τοῦ θεοῦ. Als die Synagoge aufgelöst war, folgten viele der Juden und der gottesfürchtigen Proselyten Paulus und Barnabas, welche, ihnen zuredend, sie überzeugend waren, bei der Gnade Gottes zu verbleiben. 13.44 Τῷ τε ἐρχομένῳ σαββάτῳ σχεδὸν πᾶσα ἡ πόλις συνήχθη ἀκοῦσαι τὸν λόγον τοῦ θεοῦ. Sodann kam am kommenden Sabbat fast die ganze Stadt zusammen, um das Wort Gottes zu hören. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler von P74 mit „Herren“ statt „Gottes“ am Ende ab. 13.45 Ἰδόντες δὲ οἱ Ἰουδαῖοι τοὺς ὄχλους ἐπλήσθησαν ζήλου, καὶ ἀντέλεγον τοῖς ὑπὸ τοῦ Παύλου λεγομένοις, ἀντιλέγοντες καὶ βλασφημοῦντες. Die Juden nun, die Mengen gesehen, wurden Lukas greift resumptiv ἀντιλέγοντες („widersprechend“) zwei Mal auf, von Neid erfüllt und waren widersprechend und setzt noch βλασφημοῦντες („lästernd“) dazu, d.h. der Widerspruch den von Paulus geredet werdenden wird besonders deutlich ausgedrückt. (Dingen), widersprechend und lästernd. 13.46 Παρρησιασάμενοι δὲ ὁ Παῦλος καὶ ὁ Βαρνάβας εἶπον, Ὑμῖν ἦν ἀναγκαῖον πρῶτον λαληθῆναι τὸν λόγον τοῦ θεοῦ. Ἐπειδὴ δὲ ἀπωθεῖσθε αὐτόν, καὶ οὐκ ἀξίους κρίνετε ἑαυτοὺς τῆς αἰωνίου ζωῆς, ἰδοὺ στρεφόμεθα εἰς τὰ ἔθνη. Freimütig nun geredet, sagten Paulus und Barnabas: Es war notwendig, dass (zu) euch das Wort Gottes zuerst geredet werde. Da ihr es aber von euch stoßt und euch selbst nicht des ewigen Lebens würdig achtet, siehe, wenden wir uns zu den Völkern. 13.47 Οὕτως γὰρ ἐντέταλται ἡμῖν ὁ κύριος, Τέθεικά σε εἰς φῶς ἐθνῶν, τοῦ εἶναί σε εἰς σωτηρίαν ἕως ἐσχάτου τῆς γῆς. So hat uns nämlich der Herr geboten: Ich habe dich zum Licht (der) Nationen gesetzt, dass du zur Rettung bis zur äußersten Erde bist. Der Ausdruck „bis ans Ende der Erde“ lautet wörtlich „bis zur äußersten Erde“, womit die ganze restliche Welt gemeint ist. Der Ausdruck kommt von Jesaja 49.6, wo der Messias das Licht sein wird bis an die Enden der Erde, d.h. auf der ganzen Welt. Tatsächlich kamen die Apostel später überall in die damalige Welt. 13.48 Ἀκούοντα δὲ τὰ ἔθνη ἔχαιρεν, καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου, καὶ ἐπίστευσαν ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον. Die Völker (es) nun hörend, waren sich freuend und das Wort des Herrn preisend und sie glaubten, so viele zum ewigen Leben bestimmt waren. Der Satz beginnt mit Ἀκούοντα („als sie hörten“) einen vor den Hauptsatz vorgelagerten Nebensatz. Das Prädikat „hören“ bezieht sich auf die Verkündigung des Wortes Gottes durch Paulus und Barnabas. Die zuhörenden Juden hatten es abgelehnt. Dann wenden sich die Prediger an die zuhörenden Heiden. Im Vers davor ist die Kernaussage, dass die Juden, indem sie das Evangelium ablehnten, sich selbst des ewigen Lebens für unwürdig erachten. Damit ist die Predigt des Evangeliums nicht zu Ende, sondern richtet sich an die Zuhörer aus den Heiden. Diese hören nun vom Heil in Christo. Die Partikel δὲ (“aber”) zeigt eine Änderung der Zuhörerschaft, die vorigen Zuhörer, nahmen das Wort nicht an, die Juden, nun, ändert es sich, als Zuhörer aus den nichtjüdischen Völkern, d.h. den Heiden vernahmen, dass das Heil auch für sie zugänglich wäre, begannen sie sich zu freuen und das Wort des Herrn zu loben und sie glaubten. Mit τὰ ἔθνη (“die Völker)” gebraucht Lukas ein Stilmittel: Es waren sicher nicht alle Menschen der ganzen Erde bei der Rede anwesend, Lukas ging es aber darum, dass Juden nicht glaubten, Heiden aber doch. Damit nennt Lukas die Gesamtheit, obwohl nur sehr geringe Teile davon anwesend sind. Dies bezeichnet man als Totum pro parte (d.h. das Ganze steht für den Teil). Lukas generalisiert und nimmt die Anwesenden als Repräsentanten für die Heiden als Ganzes. Die anwesenden Juden zu vor, hatten alle repräsentiert. Damit wird der allgemeine Übergang vom Evangelium weg von den Juden und hin zu den Heiden anhand von Repräsentanten deutlich. Der Prädikat im Hauptsatz besteht zunächst aus eine Reihe von mehreren Verben im Imperfekt: ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου („waren sich freuend und das Wort des Herrn preisend“). Das Imperfekt zeigt, das Einsetzen einer dauerhaften Freude an und auch das Lob auf das Wort des Herrn war dauerhaft. Was sie freute, war, dass auch sie als Heiden nun zum Heil kommen konnten, das zitierte Wort Gottes wurde daher gelebt. Mit καὶ ἐπίστευσαν („und sie glaubten“) kommt ein drittes Prädikat im Aorist, nicht wie die vorigen im Imperfekt vor. Diese Abfolge (Imperfekt und Imperfekt und Aorist) ist erstaunlich, d.h. eine Reihe von Verben auf dasselbe Subjekt (hier: die Nationen bezogen). Die Grundtextausgabe nach Nestle-Aland (mit dessen Hauptzeugen aus dem Raum Ägypten: Codex Vaticanus, gefolgt vom ebenfalls von dort stammenden Codex Sinaiticus, die zusammen zu einem Kunsttext verbunden wurden) druckt mit ἔχαιρον (“sie freuten sich”) statt richtig: ἔχαιρεν (wörtlich “es freute sich) ebenso wie in Luk 12.30 und an vielen anderen Stellen die an die Sprache im Raum Ägypten nötige (und dort nicht anders mögliche) Form, da dort, anders als im Griechischen, Neutra wie τὰ ἔθνη („die Nationen“) nicht mit einem Prädikat im Singular zum Ausdruck bringen kann, ab. Wörtlich hieße es „die Völker freute sich“, was im Deutschen ebenfalls nicht grammatisch ist. Dies ist neben vielen anderen Hinweisen ein Zeichen des bewussten Eingriffs von sorglosen Kopisten, die sonst die Texte zu kopieren hatten, hier jedoch Eingriffe in Gottes heiliges Wort vornahmen, um dieses an ihre Bedürfnisse anzupassen. Diese Praxis kann es auch in unserem Leben, im übertragenen Sinn geben, dass wir, wenn wir etwas nicht verstehen, uns nicht beugen, sondern Gottes Wort so verändern, wie es uns gefällt. Davon geben auch die Irrlehren und falschen Praktiken in den Sekten Ägyptens Ausdruck. Die Kombination von kollektiven Neutra (also Wörtern die eine Gesamtheit ausdrücken, wie “Laub, Kinder” oder auch “Völker” mit einem Prädikat (der Satzaussage) mit einem Verb in der Einzahl, ist im Neuen Testament in Übereinstimmung mit dem Griechisch der damaligen Zeit (vgl. Eph 4.16, wo die o.g. Handschriften des NestleAland Textes den Text nicht anpassen wollten und es heißt: καθὼς καὶ τὰ λοιπὰ ἔθνη (Neutrum Plural) περιπατεῖ (Singular). Im Griechischen der damaligen Zeit und auch im Neuen Testament konnte bei Kollekiva das Prädikat aber dann auch im Plural stehen, wenn nicht die Gesamtheit, sondern die Zusammensetzung aus vielen Teilen, zum Ausdruck kommen sollte. Dass zurzeit, als einige Handschriften nach Ägypten kamen, dort Griechisch nicht mehr beherrscht wurde, zeigen Beispiele wie dieses. Wir entscheiden uns, diese ganz deutlich falsche Lesart nicht zu beachten und bleiben beim Konsens der griechischen Handschriften, die der Text von Robinson-Pierpont in allen Ausgaben abgedruckt hat und halten an dieser Stelle bereits fest, dass der Singular ἔχαιρεν (eigentlich “es freute sich”, da dies im Deutschen ebenso wie damals in Ägypten nicht möglich war, “sie freuten sich”) die Völker als Einheit, als Ganzes sieht, den sonst hätte Lukas tatsächlich den Plural gewählt, der jedoch nicht im Original von Lukas stand. Der Vergleichsvers in Apg 13.12 lautet: „Τότε ἰδὼν ὁ ἀνθύπατος τὸ γεγονὸς ἐπίστευσεν, ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ τοῦ κυρίου“. „Dann, als der Prokonsul sah, was geschehen war, glaubte er, erstaunt über die Lehre des Herrn“. Apg 13.48 hingegen: „Ἀκούοντα δὲ τὰ ἔθνη ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον“· „Als die Völker (es) nun hörten, freuten sich und priesen das Wort des Herrn und glaubten, so viele bestimmt waren zum ewigen Leben. In erster Stelle geht es um Sehen und Glauben, in 13.48 um Hören und Glauben. Beim ersten Mal geht es um eine Einzelperson, bei zweiten Vorkommen um die Völker als Kollektiv, natürlich, nicht die weltweit lebenden, sondern, die der Predigt zuhören wollten. Das Subjekt (Apg 13.23: der Prokonsul; Apg 13,48 die Völker) des Nebensatzes, der vorgezogen ist (d.h. erst kommt der Nebensatz, dann der Hauptsatz) ist nicht jeweils im Partizip implizit. Somit wäre falsch: „Als sie es nun hörten, glaubten die Völker….“. Das Partizip in beiden Nebensätzen ist dem Tempus nach Präsens, d.h. der Nebensatz gibt an, was parallel zum Hauptsatz abläuft, da im Deutschen die Subjunktionen (die Bindewörter der Nebensätze) explizit zu nennen sind, kann man über „weil, als, während, indem“ etc. nachdenken. In beiden Stellen kommt glauben dem Tempus nach im Aorist vor (ἐπίστευσεν (“er glaubte” bzw. ἐπίστευσαν (“sie glaubten”). Damit bezieht sich Lukas auf das Einsetzen des Glaubens als Reaktion auf das Wort Gottes (ingressiv). Was einmal als Objekt gesehen wird, das den Glauben auslöste ist zunächst τῇ διδαχῇ τοῦ κυρίου (“die Lehre des Herrn”), dann in Apg 13,48: τὸν λόγον τοῦ κυρίου (“das Wort des Herrn”). Der Satz nach dem Glauben beschreibt jeweils das Subjekt (Prokonsul bzw. die Heiden) näher: ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ τοῦ κυρίου („erstaunt über die Lehre des Herrn“) bzw. „ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον“ („so viele bestimmt waren zum ewigen Leben“). Unterschiedlich ist die Realisation des letzten Satzteils: Im ersten wird kein Pronomen wie ὅσοι (“so viele”) gebraucht, da es ja um eine Einzelperson geht, dann gebraucht Lukas im zweiten Fall eine Kombination (Periphrase) ἦσαν τεταγμένοι (“waren bestimmt”) als Prädikat. Man kann daher sagen, dass das Kennzeichen des Prokonsuls das Staunen war, das der Völker, dass sie zum ewigen Leben bestimmt sind bzw. waren. Wichtig ist, dass die jeweiligen Merkmale nach dem Einsetzen des Glaubens kommen, d.h. die Völker glauben also nicht, weil sie zum ewigen Leben bestimmt sind, sondern sie sind zum ewigen Leben bestimmt, weil sie glauben. Auch glaubte der Prokonsul, darauf oder dabei erstaunt ihn die Lehre des Herrn. In beiden Fällen ist das Bezugswort, vergleichbar: Der Prokonsul bzw. die Völker, d.h. das Subjekt ändert sich im letzten Teil nicht, sodass “und es glaubten, …..” nicht zu rechtfertigen wäre, da das Subjekt die Heiden sind, diese glaubten und werden dann näher gekennzeichnet, als zum ewigen Leben bestimmt. 2) Apg 18.8 Κρίσπος δὲ ὁ ἀρχισυνάγωγος ἐπίστευσεν τῷ κυρίῳ σὺν ὅλῳ τῷ οἴκῳ αὐτοῦ· καὶ πολλοὶ τῶν Κορινθίων ἀκούοντες ἐπίστευον καὶ ἐβαπτίζοντο. „Krispus nun, der Synagogenoberste, glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Haus; und viele der Korinther, welche hörten, glaubten und wurden getauft“. Apg 13.48 hingegen lautet: „Ἀκούοντα δὲ τὰ ἔθνη ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον“· „Als die Völker (es) nun hörten, freuten sich und priesen das Wort des Herrn und glaubten, so viele bestimmt waren zum ewigen Leben. Auffällig ist, dass in Apg 18.8 „glauben“ beides mal wieder zunächst im Aorist steht: ἐπίστευσεν („er glaubte“ bzw. „sie glaubten“). Dann wechselt in Apg 18.8 das Subjekt und Zuhörer aus der Stadt Korinth werden beschrieben, d.h. πολλοὶ („viele“) ἀκούοντες („als sie hörten“) eingeschränkt, d.h. nicht alle Korinther glaubten, evtl. nicht einmal alle, die hörten, sondern „viele“ der Zuhörer. Dann wird beim zweiten Teil von Apg 18.8 „glauben“ ganz auffällig als Imperfekt gebraucht, ebenso „taufen“ (ἐπίστευον und ἐβαπτίζοντο). Wir können in einer Grammatik nachlesen, dass eine der Nuancen des Imperfekts, das Einsetzen einer anhaltenden Handlung angibt. Die Nuance angewandt auf den Text zeigt, dass viele der Zuhörer, anfingen zu glauben und getauft zu werden. D.h. die Verkündigung leitete den Beginn ein, dass Menschen aus Korinth begannen zu glauben und getauft zu werden. Also die Predigt war der Anfang dieser Ereignisse. Im Gegensatz dazu betont der Aorist in Apg 13.48 den Zeitpunkt der Bekehrung der anwesenden Personen aus den Völkern, d.h. denen die Tür des Glaubens aufgetan wurde, nachdem die Juden das Evangelium abgelehnt hatten. Die Frage, wie Apg 13.48 zu verstehen ist (ImperfektImperfekt-Aorist: im Griechischen und Deutschen markiert) sehen wir analog zu Luk 16.1: Ἔλεγεν δὲ καὶ πρὸς τοὺς μαθητὰς αὐτοῦ, Ἄνθρωπός τις ἦν πλούσιος, ὃς εἶχεν οἰκονόμον· καὶ οὗτος διεβλήθη αὐτῷ ὡς διασκορπίζων τὰ ὑπάρχοντα αὐτοῦ. „Er sprach aber auch zu seinen Jüngern: Es war ein gewisser reicher Mann, der einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe“. Der Mann war dauerhaft reich, nicht nur kurze Zeit, hatte auch dauerhaft einen Verwalter. Das zeigen die Imperfektformen. Irgendwann passiert aber punktuell ein Ereignis, das im Aorist steht: Eine Anklage trifft bei dem Reichen über den Verwalter ein. Also die permanent anhaltenden Zustände (Imperfekt) werden durch ein singuläres Ereignis (Aorist) unterbrochen. Genauso ist es in Apg 13.48 die dauerhaft einsetzende Freude und das Lob bei den Zuhörern aus den Heiden. Auf dem Hintergrund kommt es zu einzelnen Bekehrungen, d.h. dass punktuell Heiden zum Glauben kommen. Bekehrung und Glaube ist an einem Punkt im Leben fest zu machen: Zuvor lebte man ohne Christus, an einem Punkt im Leben bekehrt man sich zu Christus, und dann setzt man sein Leben mit Christus weiter fort. So war es auch bei denen, die damals der Predigt zuhörten. Allerdings ist dieses eine Beispiel nicht auf das gleiche Subjekt bezogen wie in Apg 13.48, denn zunächst ist vom Reichen die Rede, dann bezieht sich die Anklage auf den Verwalter. Eine Parallele in der Hinsicht, also dass die Kette Imperfekt-Imperfekt-Aorist auf ein und dasselbe Subjekt zu beziehen ist, gibt es in der Form nicht mehr. D.h. ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν hat Folgende Besonderheit: Das Subjekt (“die Völker”) wird erst mit einem Verb im Singular aufgegriffen: ἔχαιρεν (wtl. “er freute sich”), d.h. die Heiden bzw. Völker werden in ihrer Gesamtheit gesehen, dann wechselt der Numerus in den Plural: “sie freuten sich und sie glaubten”. Daher rückt das erste Prädikat im Singular näher zu den Heiden als Ganzes und die Prädikate im Plural zeigen die einzelnen darin, die das Wort lobten und sich bekehrte bzw. glaubten. Der Blick geht also von der Freude der zuhörenden Heiden als Ganzes zum Lob und Glauben, wobei nicht das Kollektiv, sondern die Vielzahl der Individuen im Vordergrund stehen. Bei der Übersetzung im Hauptsatz von τὰ ἔθνη mit (“die aus den Völkern”) wäre zu beachten, dass τὰ ἔθνη später durch ὅσοι („so viele“) zahlenmäßig eingeschränkt wird, sodass man zunächst auf eine Untergruppe und Reduzierung mit „die aus den“ verzichten sollte, u.a. darum, da das ja nicht so dasteht. Wenn Lukas das zum Ausdruck hätte bringen wollte, würde er es wie in Apg 26.17 tun: ἐκ τῶν ἐθνῶν (“aus den Völkern”), den die Hörer aus den Völkern werden später restringiert. Eine Suche nach einem Verb im Aorist und dem Pronomen ὅσος, zeigt, dass das Subjekts im Nominativ einmalig in Apg 13.48 im Nominativ ist bzw. nachgetragen bzw. genauer beschrieben wird, sonst wird damit ein Objekt im Akkusativ aufgegriffen, z.B. Gen 34.29 διήρπασαν ὅσα τε ἦν ἐν τῇ πόλει („sie plünderten alles, was in der Stadt war). Wir müssen also Parallelen außerhalb der Bibel suchen und rufen TLG (Thesaurus Linguae Graecae) auf und suchen dieselbe Aoristendung, gefolgt von Pronomen wie in Apg 13.48 (Suche also hier: „*σαν ὅσοι“). Wir erhalten in der Literatur viele Treffer, z.B. Dionysius Halicarnassensis, Antiquitates Romanae 11.37,1. Dafür liegt nur eine englische Übersetzung im Netz vor (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Dionysius_of_Hal icarnassus/11B*.html). Der Kontext setzt an einer Rede an das Publikum an. Der Satz würde auf Deutsch lauten: „Als sie das aber hörten, alle, die neutral waren und bereit, Fürsprecher zu sein für diejenigen, die sich für die Gerechtigkeit einsetzen, hielten ihre Hände dem Himmel hin“. Zunächst kommt also das Prädikat und dann eine Nacht zum Prädikat, das mit ὅσοι („alle, die oder so viele“) nachgetragen wird. Also, da das Bezugswort nicht gleich gesagt wird, bzw. die Kennzeichen des Subjekts „sie“, wird dies nachgereicht. Das implizite Subjekt, d.h. in Apg 13.48 „sie, die glaubten, werden als zum ewigen Leben bestimmt“, im Nachtrag näher beschrieben. Da der Glaube bereits vorhanden ist, ist es eine Beschreibung von Gläubigen. Und alle Gläubige sind zum ewigen Leben von Gott bestimmt. Somit könnte man auch wie im Bsp. oben ὅσοι („alle die (die glaubten)“ etc.) wie im Text oben als Subjekt des letzten Satzes machen: „Alle, die (d.h. die glaubten) waren zum ewigen Leben bestimmt“). Oder man fasst den letzten Satz als Nachtrag und Beschreibung der Gläubigen Heiden auf. Nicht möglich ist, dass es sich um Ungläubige handelt, denn vom Glauben derer ist ja die Rede. Diese Gläubigen werden aber näher gekennzeichnet: Sie sind oder waren von Gott zu ewigen Leben bestimmt. D.h. Gott hatte beschlossen, dass alle, die an Jesus und sein Opfer glauben, ewiges Leben bekommen. Das war bei den Heiden hier der Fall, sie hörten, freuten sich und glauben und so erhielten sie das ewige Leben. Ungläubige sind nicht zum ewigen Leben bestimmt, sondern, dass sie sich bekehren, daher kann keine Auswahl bestimmter Ungläubiger gedacht sein, sind zum Glauben auserwählt, und dann darauf zum ewigen Leben. Das bringt den Satz völlig durcheinander, da nicht die Rede von einer Auswahl zum Glauben ist, da Gott will das alle, d.h. ohne Auswahl oder Einschränkung, d.h. keiner ist da, für den es nicht so wäre, Menschen gerettet werden. Die gerettet sind, sind aber auf der Grundlage des Glaubens, zum ewigen Leben von Gott bestimmt. Richtig ist: Predigt – Glaube –Bestimmung zu ewigen Leben. Falsch: Bestimmung zum ewigen Leben – Predigt Glaube. D.h. die Predigt geht an alle, alle sollen und können glauben, keiner ist ausgeschlossen und wer glaubt, hat die Verheißung und kann so beschrieben werden, dass er bestimmt ist, ewiges Leben zu haben. Das Pronomen ὅσοι leitet dann erst später eine Untergruppe derjenigen Heiden ein, die das Wort Gottes hörten, die die glaubten („wie viele der Heiden waren zum ewigen Leben bestimmt? Alle, die glaubten!“, also in dem Sinne, dass nicht alle Heiden glaubten, aber die glauben, werden als zum ewigen Leben bestimmt bezeichnet (Nicht zu glauben bestimmt, der vor dem ewigen Leben steht. Dazu ist wenn überhaupt, jeder bestimmt und der Befehl geht an alle, Apg 19,30). „So viele“ codiert ja eine Zahlenangabe, z.B. „. Das illustriert ein Beispiel, das wir im TLG (Thesaurus Linguae Graecae) finden (Joannes Chrysostomus, de paenitentia (homiliae 1-9) 49.294,17: “Οἱ πτωχοὶ, οἱ πρὸς τὴν ἐλεημοσύνην καθεζόμενοι πρὸ τῆς ἐκκλησίας. Καὶ πόσου; Ὅσου θέλεις“· Wie viel Geld hast du noch am Konto? So viel, dass es den Monat über noch reicht“. Eine alternative (zweitbeste) Deutung ist in den u.g. Kommentaren zu finden, d.h. „bestimmt“ wird hier als Medium gesehen, d.h. ein Medium zeigt, dass das Subjekt an sich selber handelt, dies ist in dem Fall plausibel, denn im Satz davor, hielten sich die Juden nicht selbst für das ewige Leben für würdig. Hier wäre dann (beim Medium). Dies versucht Jantzen in Worte zu packen: „so viele zum ewigen Leben eingestellt worden waren“. Beim Medium wäre noch ein Rückbezug auf das Subjekt nötig, etwa „so viel sich zum ewigen Leben verordnet/bestimmt hatten“. Eine dritte Möglichkeiten ist, wenn man bei der Übersetzung wie folgt bleibt “Als aber die aus den Nationen es hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn; und es glaubten, so viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren“. Diejenigen, die glauben, sind aufgrund der Vorkenntnis (Nicht Vorbestimmung) Gottes, dass sie an diesem Tag glauben würden, aufgrund ihres Glaubens von Gott zum ewigen Leben vorherbestimmt. Auch ist das Heil offen für alle, von wem Gott aber sieht, dass er glauben würde, dem gilt die Verheißung des ewigen Lebens, und da Gott bereits wusste, welche Heiden glauben würden, hat er aufgrund des Glaubens, denen die Christus annehmen, ewiges Leben verheißen. Diese Kommentare wollen belegen, dass „bestimmen“ hier reflexiv ist, wie im Satz davor, die Juden sich selbst nicht würdig hielten, das ewige Leben zu haben. Die Option ist nicht von der Hand zu weisen: Images of Salvation in the New Testament, Brenda B. Colijn, 2010, ISBN 978-0- 8308-3872-1, Printed in Canada, S. 224, 225: „A possibly similar word, tetagmenoi, occurs in Acts 13:48. After Paul and Barnabas had preached at Pisidian Antioch, „as many as had been destined [tetagmenoi] for eternal life became believers.“ The word tetagmenoi is the perfect middle or passive participle of tasso, which means to place or station or appoint or classify. [Fn.: „´tasso,` in BAGD, pp. 805-6.“] Some read this instance of the word as a divine passive: those whom God had previously appointed to eternal life became believers at this time. By contrast, reading tetagmenoi as a middle would mean that the persons in question positioned themselves for eternal life. Most English translations (like the NRSV above) opt for the passive. Even as a passive, however, the word need not imply divine selection to salvation. The BAGD lexicon renders the word in Acts 13:48 as a passive with the sense of „belong to, be classed among those possessing.“ [Fn.: „Ibid., p. 806. The Autors list the verse under definti on 1b along with 1 Corinthions 16:15 (´they have devoted themselves [etaxan heautous] to the service of the saints`].“ In this view, those who belonged to eternal life became believers. The reason for their „belonging“ is not stated. The Grace of God, the Will of Man: A Case for Arminianism, Clark H. Pinnock, 1989, S. 227 (Artikel von William G. MacDonald: The Biblical Doctrine of Election): „The traditional understanding of a ´divine passive` for tetagmenoi makes an interpretation of determinism inevitable. The entire verse in the NIV reads this way: ´When the Gentiles heard this, they were glad and honored the word of the Lord; and all who were appointed for eternal life believed” (Acts 13:48). If all that was available to us were this English translation, we might deduce that God alone fully determined this event and that the principals were no more than chessmen being moved about on life´s board by the divine player. The key word that is misunderstood in this context is tetagmenoi, perfect middle or passive participle from tasso. Before exploring the meaning of tasso here, a brief examination must be made of the context. As a prelude to his quoting Habakkuk 1:5, Paul warned, ´Take care that what the prophets have said does not happen to you` (Acts 13:40).There is no hint of determinism in such an admonition. The passage that follows points up their recalcitrant unbelief. Such perfidy was foreknown, all right, but it was not a phenomenon for which God was responsible. For right here everyone is being called to faith, and all hearers can ´take care` to avoid a personal disaster. The story continues: after many Jews followed Paul and Barnabas as believers, the masses of the remaining Jews were filled with jealousy against them and bad-mouthed them the following Sabbath, when ´almost the whole city gathered.` Thereupon Paul announced, ´We had to speak the word of God to you first. Since you reject it and do not consider yourselves worthy of eternal life, we now turn to the Gentiles` (Acts 13:46). Now we get the scene. The Jews were turning up their noses at ´eternal life,` and the God-fearing Gentiles were moving in to receive that eternal life God was offering freely. The verb tasso means to ´appoint` in the literal sense of ´put in a position for,` or ´order,` ´determine.` The voice of the perfect participle as we have noted is ambiguous; tetagmenoi is best construed in this context to be middle voice. The disputed sentence (Acts 13:48) would look like this when the setting is fully honored and a divine passive is not read into it: ´When the Gentiles heard this, they gloried in the Lord´s Word, and as many as were putting themselves in a position for eternal life believed.`” The context of Acts 13:48 seems to militate against reading tetagmenoi as a divine passive. Paul and Barnabas have been preaching the gospel in Pisidian Antioch for over a week and have encountered opposition from some of the Jews. As they address the crowds on the second Sabbath, they declare that since the Jews are rejecting the gospel, they will turn to the Gentiles. A clear contrast ist drawn between the Jews who „reject“ the word of God and „judge [them]selves to be unworthy of eternal life“ (Acts 13:46) and the Gentiles who „were glad and praised the word of the Lord“ (Acts 13:48). Unlike the Jews, these Gentiles have taken Paul´s message to heart and are ready to respond to the gospel. The emphasis on human volition for both Jews and Gentiles makes it unlikely that the narrator would say in Acts 13:48 that God had predetermined who would believe. The best translation of Acts 13:48 might be something like „as many as were positioned for eternal life became believers.“ This rendering opts for the passive (suggested by esan tetagmenoi) but makes room for the confluence of divine and human agency (the preaching of the gospel and the receptivity of the audience) that is suggested by the context. [Fn. „See also the discussions in I. Howard Marshall, The Acts of the Apostles: An Introduction and Commentary, Tyndale New Testament Commentaries, ed. R. V. G. Tasker (Grand Rapids: Eerdmans, 1986), pp. 230-31; Robert Shank, Elect in the Son: A Study of the Doctrine of Election (Minneapolis: Bethany House, 1989), pp. 183-88; and Mac Donald, „Election“, pp. 226-28.] 13.49 Διεφέρετο δὲ ὁ λόγος τοῦ κυρίου δι᾽ ὅλης τῆς χώρας. Es war nun das Wort des Herrn durch das ganze Land ausgebreitet werdend. 13.50 Οἱ δὲ Ἰουδαῖοι παρώτρυναν τὰς σεβομένας γυναῖκας καὶ τὰς εὐσχήμονας καὶ τοὺς πρώτους τῆς πόλεως, καὶ ἐπήγειραν διωγμὸν ἐπὶ τὸν Παῦλον καὶ τὸν Βαρνάβαν, καὶ ἐξέβαλον αὐτοὺς ἀπὸ τῶν ὁρίων αὐτῶν. Die Juden aber hetzten die gottesfürchtigen sowie angesehenen Frauen auf, und die Ersten der Stadt, und erregten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas, und sie warfen sie von ihren Gebieten hinaus. Nestle-Aland lässt auf der Grundlage eines Schreibers (P74 hat dies wohl aufgebracht), der καὶ („sowie“) an dieser Stelle nicht deuten konnte, da es ein ungewöhnliches Hyperbaton ist, und es nicht abschrieb, aus. 13.51 Οἱ δὲ ἐκτιναξάμενοι τὸν Sie aber schüttelten den Staub ihrer Füße κονιορτὸν τῶν ποδῶν αὐτῶν ἐπ᾽ auf sie ab und kamen nach Ikonium. αὐτούς, ἦλθον εἰς Ἰκόνιον. 13.52 Οἱ δὲ μαθηταὶ ἐπληροῦντο χαρᾶς καὶ πνεύματος ἁγίου. Die Schüler nun waren von Freude und Heiligem Geist erfüllt werdend. Das Imperfekt ἐπληροῦντο („sie waren erfüllt werdend“) zeigt, dass die Fülle des Geistes nicht plötzlich, z.B. durch Techniken, erfolgt, sondern nach und nach, da die Form durativ ist. 14.1 Ἐγένετο δὲ ἐν Ἰκονίῳ, κατὰ τὸ αὐτὸ εἰσελθεῖν αὐτοὺς εἰς τὴν συναγωγὴν τῶν Ἰουδαίων, καὶ λαλῆσαι οὕτως ὥστε πιστεῦσαι Ἰουδαίων τε καὶ Ἑλλήνων πολὺ πλῆθος. Es geschah nun, dass sie in Ikonium ebenfalls in die Synagoge der Juden hineingingen und so sprachen, dass sowohl von Juden als auch Griechen eine zahlreiche Menge glaubte. 14.2 Οἱ δὲ ἀπειθοῦντες Ἰουδαῖοι ἐπήγειραν καὶ ἐκάκωσαν τὰς ψυχὰς τῶν ἐθνῶν κατὰ τῶν ἀδελφῶν. Die ungehorsamen Juden nun reizten und erbitterten die Seelen derer von den Nationen gegen die Brüder. 14.3 Ἱκανὸν μὲν οὖν χρόνον διέτριψαν παρρησιαζόμενοι ἐπὶ τῷ κυρίῳ τῷ μαρτυροῦντι τῷ λόγῳ τῆς χάριτος αὐτοῦ, διδόντι σημεῖα καὶ τέρατα γίνεσθαι διὰ τῶν χειρῶν αὐτῶν. Etliche Zeit nun verweilten sie also, freimütig von dem Herrn sprechend, dem über das Wort seiner Gnade Zeugnis Gebenden, durch ihre Hände geschehenen Zeichen und Wunder gebend. 14.4 Ἐσχίσθη δὲ τὸ πλῆθος τῆς πόλεως· καὶ οἱ μὲν ἦσαν σὺν τοῖς Ἰουδαίοις, οἱ δὲ σὺν τοῖς ἀποστόλοις. Es wurde nun die Menge der Stadt entzweit, und zwar waren die einen mit den Juden, die anderen aber mit den Aposteln. 14.5 Ὡς δὲ ἐγένετο ὁρμὴ τῶν ἐθνῶν τε καὶ Ἰουδαίων σὺν τοῖς ἄρχουσιν αὐτῶν, ὑβρίσαι καὶ λιθοβολῆσαι αὐτούς, Als nun ein Angriff der Nationen und Juden mit ihren Obersten entstand, sie zu misshandeln und zu steinigen, 14.6 συνιδόντες κατέφυγον εἰς τὰς πόλεις τῆς Λυκαονίας, Λύστραν καὶ Δέρβην, καὶ τὴν περίχωρον· entflohen sie, es mitbekommen, in die Städte Lykaoniens Lystra und Derbe, und die Umgebung. 14.7 κἀκεῖ ἦσαν εὐαγγελιζόμενοι. Auch dort waren sie die gute Botschaft verkündend. Die Periphrase ἦσαν εὐαγγελιζόμενοι („waren verkündigend“) macht deutlich, dass sie dies die ganze Zeit über dort taten. 14.8 Καί τις ἀνὴρ ἐν Λύστροις ἀδύνατος τοῖς ποσὶν ἐκάθητο, χωλὸς ἐκ κοιλίας μητρὸς αὐτοῦ ὑπάρχων, ὃς οὐδέποτε περιπεπατήκει. Und ein bestimmter Mann in Lystra war an den Füßen kraftlos dasitzend, lahm von seiner Mutter Schoß an existierend, der niemals umhergegangen war. Das Imperfekt ἐκάθητο (“er war dasitzend”) macht klar, dass er die ganze Zeit dasaß. 14.9 Οὗτος ἤκουσεν τοῦ Παύλου λαλοῦντος· ὃς ἀτενίσας αὐτῷ, καὶ ἰδὼν ὅτι πίστιν ἔχει τοῦ σωθῆναι, Dieser hörte den Paulus reden, der, auf ihn gestarrt und gesehen, dass er Glauben hat, gerettet zu werden. 14.10 εἶπεν μεγάλῃ τῇ φωνῇ, Ἀνάστηθι ἐπὶ τοὺς πόδας σου ὀρθῶς. Καὶ ἥλλετο καὶ περιεπάτει. Er sagte laut mit der Stimme: Stelle dich auf deine Füße gerade! Und er war aufspringend und umhergehend. Das Wort μεγάλῃ („laut“) steht betont am Anfang der Konstruktion. Das Adverb mit Omega am Ende wurde von einem unkundigen Schreiber wohl in der Annahme, es müsse ein Omikron lauten in ὀρθός statt ὀρθῶς („gerade“) geändert und so leider von Nestle-Aland abgedruckt, ebenso wie die Auslassung von τῇ („der“) vor φωνῇ („Stimme“), da diese Konstruktion für unkundige Kopisten irritierend ist (Linksversetzung), ebenso wie ἥλατο für das ungewöhnlich Imperfekt ἥλλετο („er war aufspringend“), wobei damit Lukas dies als Prozess beschreibt, d.h. er betont den Vorgang des Aufspringens, was einem Kopisten nicht plausibel vorkam und er in den Text eingriff. 14.11 Οἱ δὲ ὄχλοι, ἰδόντες ὃ ἐποίησεν ὁ Παῦλος, ἐπῆραν τὴν φωνὴν αὐτῶν Λυκαονιστὶ λέγοντες, Οἱ θεοὶ ὁμοιωθέντες ἀνθρώποις κατέβησαν πρὸς ἡμᾶς. Und die Mengen nun, gesehen, was Paulus tat, erhoben ihre Stimme, auf Lykaonisch sagend: Die Götter, Menschen gleich geworden, stiegen zu uns herab! Nach der Wunderheilung meinten die Bewohner, die beiden Evangelisten seien Götter. 14.12 Ἐκάλουν τε τὸν μὲν Βαρνάβαν, Δία· τὸν δὲ Παῦλον, Ἑρμῆν, ἐπειδὴ αὐτὸς ἦν ὁ ἡγούμενος τοῦ λόγου. Sodann waren sie zum einen Barnabas als Zeus, Paulus zum anderen Hermes bezeichnend, da er ja der das Wort Führende war. Die Heiden projizierten ihre Vorstellungen der Götter auf Paulus und Barnabas. Zeus war der Göttervater und Hermes sein Bote, sodass sie die beiden nach ihren Vorstellungen danach bezeichneten. Ein Schreiber und mit ihm Nestle-Aland lässt das Korrelat μὲν („zum einen“) aus, das aber wegen dem Vorhandensein seines Partners δὲ („zum anderen“) zu erwarten ist, wohl aufgrund der gleichen Endung zum Wort davor τὸν. 14.13 Ὁ δὲ ἱερεὺς τοῦ Διὸς τοῦ ὄντος πρὸ τῆς πόλεως αὐτῶν, ταύρους καὶ στέμματα ἐπὶ τοὺς πυλῶνας ἐνέγκας, σὺν τοῖς ὄχλοις ἤθελεν θύειν. Der Priester des vor deren Stadt befindlichen Zeus(heiligtums) nun, Stiere und Kränze an die Tore gebracht, waren mit den Mengen opfern wollend. Vor der Stadt war wohl ein Zeusheiligtum, aus dem der Priester die Opfertiere und dazugehörenden Kränze der Tiere holten und sie an die Tore (des Tempels, der Stadt oder am Ort, wo die Apostel sich befanden?) führten, um Paulus und Barnabas zu opfern. Nestle-Aland lässt αὐτῶν („deren“) aus. Das Imperfekt ἤθελεν (“sie waren wollen”) zeigt, dass sie dies immer wieder oder dauernd wollten. 14.14 Ἀκούσαντες δὲ οἱ ἀπόστολοι Βαρνάβας καὶ Παῦλος, διαρρήξαντες τὰ ἱμάτια αὐτῶν, εἰσεπήδησαν εἰς τὸν ὄχλον, κράζοντες Die Apostel Barnabas und Paulus nun, (es) gehört, ihre Kleider zerrissen, sprangen in die Menge hinein, schreiend 14.15 καὶ λέγοντες, Ἄνδρες, τί ταῦτα ποιεῖτε; Καὶ ἡμεῖς ὁμοιοπαθεῖς ἐσμεν ὑμῖν ἄνθρωποι, εὐαγγελιζόμενοι und sagend: Männer, was tut ihr diese (Dinge)? Auch wir sind Menschen, gleich empfindend wie ihr, euch die gute Botschaft verkündend, dass ihr euch von diesen Mit den betonten Pronomen “wir” und “ihr” kommt die Gleichartigkeit beider Gruppen betont zum Ausdruck, wodurch deutlich wird, dass beide Gruppen keine Götter sind. ὑμᾶς ἀπὸ τούτων τῶν ματαίων ἐπιστρέφειν ἐπὶ τὸν θεὸν τὸν ζῶντα, ὃς ἐποίησεν τὸν οὐρανὸν καὶ τὴν γῆν καὶ τὴν θάλασσαν καὶ πάντα τὰ ἐν αὐτοῖς· Nichtigkeiten abkehrt, zum lebendigen Gott, der den Himmel und die Erde und das Meer und all das in ihnen machte, 14.16 ὃς ἐν ταῖς παρῳχημέναις γενεαῖς εἴασεν πάντα τὰ ἔθνη πορεύεσθαι ταῖς ὁδοῖς αὐτῶν. der in vergangenen Generationen all die Völker ihre Wege ziehen ließ, 14.17 Καίτοιγε οὐκ ἀμάρτυρον ἑαυτὸν ἀφῆκεν ἀγαθοποιῶν, οὐρανόθεν ὑμῖν ὑετοὺς διδοὺς καὶ καιροὺς καρποφόρους, ἐμπιπλῶν τροφῆς καὶ εὐφροσύνης τὰς καρδίας ἡμῶν. Doch ließ er sich selbst allerdings nicht unbezeugt, wohltuend, euch Regen vom Himmel her gebend und fruchtbare Zeiten, unsere Herzen sättigend mit Nahrung und Freude. 14.18 Καὶ ταῦτα λέγοντες, μόλις κατέπαυσαν τοὺς ὄχλους τοῦ μὴ θύειν αὐτοῖς. Und diese (Dinge) sagend, hielten sie kaum die Mengen ab, ihnen zu opfern. 14.19 Ἐπῆλθον δὲ ἀπὸ Ἀντιοχείας καὶ Ἰκονίου Ἰουδαῖοι, καὶ πείσαντες τοὺς ὄχλους, καὶ λιθάσαντες τὸν Παῦλον, ἔσυρον ἔξω τῆς πόλεως, νομίσαντες αὐτὸν τεθνάναι. Es kamen nun aus Antiochia und Ikonium Juden her. Und die Mengen überredet und Paulus gesteinigt, waren sie ihn aus der Stadt ziehend, gedacht, er sei gestorben. 14.20 Κυκλωσάντων δὲ αὐτὸν τῶν μαθητῶν, ἀναστὰς Als nun die Schüler ihn umringten, ging er, aufgestanden, in die Stadt hinein. Und am Nestle-Aland druckt γε am Wortende des ersten Wortes und ἑ bei ἑαυτὸν („sich selbst“) nicht ab, sowie das Wort ἀγαθοεργέω („wohlwirken“) statt ἀγαθοποιέω („wohltuen“), sowie ὑμῶν („eure“) statt ἡμῶν („unsere“), weil man das vom Kontext her wohl besser fand. Das Imperfekt ἔσυρον („sie waren ziehend/schleppend“) betont den Verlauf. εἰσῆλθεν εἰς τὴν πόλιν· καὶ τῇ ἐπαύριον ἐξῆλθεν σὺν τῷ Βαρνάβᾳ εἰς Δέρβην. folgenden (Tag) ging er weg mit Barnabas nach Derbe. 14.21 Εὐαγγελισάμενοί τε τὴν πόλιν ἐκείνην, καὶ μαθητεύσαντες ἱκανούς, ὑπέστρεψαν εἰς τὴν Λύστραν καὶ Ἰκόνιον καὶ Ἀντιόχειαν, Sodann, die gute Botschaft jener Stadt verkündigend und etliche zu Schülern gemacht, kehrten sie zurück nach Lystra und Ikoniun und Antiochia, Lukas war eine Präposition ausreichend, ein Schreiber (P74 mit wenigen Folgehandschriften) hielt es jedoch für notwendig, diese zu erweitern und setzte zwei weitere εἰς („nach“) vor Ikonium und Antiochia ein. 14.22 ἐπιστηρίζοντες τὰς ψυχὰς τῶν μαθητῶν, παρακαλοῦντες ἐμμένειν τῇ πίστει, καὶ ὅτι διὰ πολλῶν θλίψεων δεῖ ἡμᾶς εἰσελθεῖν εἰς τὴν βασιλείαν τοῦ θεοῦ. die Seelen der Schüler stärkend, (sie) ermutigend, im Glauben zu verbleiben, und dass wir durch viele Trübsale ins Reich Gottes eingehen müssen. Mit καὶ ὅτι („und dass“) schließt Lukas ein wörtliches Zitat in direkter Rede an, das am „wir“ erkennbar ist, 14.23 Χειροτονήσαντες δὲ Ihnen nun je Versammlung Ältere bestimmt, αὐτοῖς πρεσβυτέρους κατ᾽ übergaben sie sie, gebetet, mit Fasten dem ἐκκλησίαν, προσευξάμενοι μετὰ Herrn, an den sie geglaubt hatten. νηστειῶν, παρέθεντο αὐτοὺς τῷ κυρίῳ εἰς ὃν πεπιστεύκεισαν. In der Versammlung werden von den Aposteln, nicht von der Versammlung selbst, ältere Brüder zu bestimmten Aufgaben bestimmt bzw. eingesetzt, bevor diese weiterreisen konnten. Mit πρεσβύτερος („Ältere“) ist kein Superlativ („Älteste“) ausgedrückt, sondern ein Komparativ/Elativ, der von älteren Personen spricht, die von den Aposteln gebeten werden, in den Versammlungen in jeder Stadt tätig zu werden (wie im Titusbrief). Der Plural macht deutlich, dass in der jeweiligen Stadt mehrere ältere Brüder die Dienste für die Versammlung antreten sollen. Dies harmoniert, da ein Ältester derjenige ist, den niemand an Alter übertrifft bzw. alle anderen jünger sind. Dies kann nur eine Einzelperson sein, wogegen hier von älteren Brüdern die Rede ist. Von dieser Klasse kann es mehrere geben. Es werden in der Literatur ältere Menschen zu etwas eingesetzt, aber nie als ältere bzw. Älteste, da dies eine Frage der Reife und des Alters ist, die nicht ernannt oder bestimmt, sondern vorhanden ist oder nicht. Vgl. Polybius Historiae 5.30, 7: „στρατηγὸν αὑτῶν Ἄρατον κατέστησαν τὸν πρεσβύτερον“. „Sie bestimmten als ihren Feldherrn Aratos, den älteren (Mann)“. D.h. Ältere werden zwar zu etwas bestimmt, aber nicht dazu, älter als andere zu sein, da dies offensichtlich irrational wäre. Ebenso Dionysos Halicarnassensis, Anitquitates Romanae 3.1: „καὶ καθίστησιν ἐκ τῶν πρεσβυτέρων τοὺς ἄρξοντας“ „Und man bestimmte die Anführer von den Älteren“. Unsinnig wäre, wenn man Anführer zu Älteren bestimmen würde. Dafür gibt es keine Belege, sodass diese Deutung wegfällt. 14.24 Καὶ διελθόντες τὴν Πισιδίαν ἦλθον εἰς Παμφυλίαν. Und Pisidien durchzogen, kamen nach Pamphylien. 14.25 Καὶ λαλήσαντες ἐν Πέργῃ τὸν λόγον, κατέβησαν εἰς Ἀττάλειαν· Und in Perge das Wort geredet, zogen sie hinab nach Attalia. 14.26 κἀκεῖθεν ἀπέπλευσαν εἰς Und von dort segelten sie nach Antiochia ab, Ἀντιόχειαν, ὅθεν ἦσαν von wo sie der Gnade Gottes zum Werk παραδεδομένοι τῇ χάριτι τοῦ übergeben worden waren, das sie erfüllten. θεοῦ εἰς τὸ ἔργον ὃ ἐπλήρωσαν. 14.27 Παραγενόμενοι δὲ καὶ συναγαγόντες τὴν ἐκκλησίαν, ἀνήγγειλαν ὅσα ἐποίησεν ὁ θεὸς μετ᾽ αὐτῶν, καὶ ὅτι ἤνοιξεν τοῖς ἔθνεσιν θύραν πίστεως. Angekommen nun und die Versammlung zusammengebracht, verkündigten sie, wieviel Gott mit ihnen tat und dass er den Völkern eine Tür (des) Glaubens öffnete. Mit πίστεως („(des) Glaubens“) ist wohl ein Richtungsgenitiv gemeint, d.h. die Türe führt zum Glauben, d.h. die Türe zum Glauben ist nun durch die Predigt offen. 14.28 Διέτριβον δὲ ἐκεῖ χρόνον οὐκ ὀλίγον σὺν τοῖς μαθηταῖς. Sie waren sich nun dort keine geringe Zeit mit den Schülern aufhaltend. Lukas gebraucht eine Litotes („keine geringe Zeit“), womit er durch die Untertreibung ausdrückt, dass sie dort lange Aufenthalt hatten. Ein Schreiber (P74, jedoch nur eine vermutete Lesart), der dies an einige wenige Folgehandschriften vererben konnte, vergaß ἐκεῖ („dort“), was dazu führte, dass Nestle-Aland diese nicht abdruckt. 15.1 Καί τινες κατελθόντες ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας, ἐδίδασκον τοὺς ἀδελφοὺς ὅτι Ἐὰν μὴ περιτέμνησθε τῷ ἔθει Μωϋσέως, οὐ δύνασθε σωθῆναι. Und gewisse von Judäa herabgekommen, waren die Brüder lehrend: Wenn ihr nicht nach dem Ritus von Moses beschnitten werdet, könnt ihr nicht gerettet werden. Das Imperfekt ἐδίδασκον („sie waren lehrend“) macht deutlich, dass sie das immer lehrten, d.h. es war ihre offizielle Lehre. 15.2 Γενομένης οὖν στάσεως καὶ ζητήσεως οὐκ ὀλίγης τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ πρὸς αὐτούς, ἔταξαν ἀναβαίνειν Παῦλον καὶ Βαρνάβαν καί τινας ἄλλους ἐξ αὐτῶν πρὸς τοὺς ἀποστόλους καὶ πρεσβυτέρους εἰς Ἱερουσαλὴμ περὶ τοῦ ζητήματος τούτου. Als darauf ein Empörung und eine nicht geringe Auseinandersetzung seitens Paulus und Barnabas ihnen gegenüber entstand, bestimmten sie, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen zu den Aposteln und Älteren nach Jerusalem hinsichtlich dieser Streitfrage hinaufstiegen. Die Phrase τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ („seitens von Paulus und Barnabas“) ist ein Dativus respectus, der angibt, worauf sich Lukas bezieht, d.h. zwischen welchen Parteien der Streit entstand. 15.3 Οἱ μὲν οὖν, προπεμφθέντες ὑπὸ τῆς ἐκκλησίας, διήρχοντο τὴν Φοινίκην καὶ Σαμάρειαν, ἐκδιηγούμενοι τὴν ἐπιστροφὴν τῶν ἐθνῶν· καὶ ἐποίουν χαρὰν μεγάλην πᾶσιν τοῖς ἀδελφοῖς. Sie also nun, von der Versammlung das Geleit erhalten, waren Phönizien und Samarien durchziehend, die Bekehrung der Nationen erzählend. Und sie waren all den Brüdern große Freude machend. Die Bekehrung der Nationen machte den Brüdern anhaltend große Freude, wie das Imperfekt ἐποίουν „(sie waren machend“) zeigt. 15.4 Παραγενόμενοι δὲ εἰς Ἱερουσαλήμ, ἀπεδέχθησαν ὑπὸ τῆς ἐκκλησίας καὶ τῶν ἀποστόλων καὶ τῶν πρεσβυτέρων, ἀνήγγειλάν τε ὅσα ὁ θεὸς ἐποίησεν μετ᾽ αὐτῶν. Nach Jerusalem nun gelangt, wurden sie von der Versammlung und den Aposteln und den Älteren empfangen, sodann berichteten sie alles, was Gott mit ihnen tat. 15.5 Ἐξανέστησαν δέ τινες τῶν ἀπὸ τῆς αἱρέσεως τῶν Φαρισαίων πεπιστευκότες, λέγοντες ὅτι Δεῖ περιτέμνειν αὐτούς, παραγγέλλειν τε τηρεῖν τὸν νόμον Μωϋσέως. Es standen nun etliche derer von der Sekte der geglaubt habenden Pharisäer auf, sagend: Man muss sie beschneiden, sowie ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten. 15.6 Συνήχθησαν δὲ οἱ ἀπόστολοι καὶ οἱ πρεσβύτεροι ἰδεῖν περὶ τοῦ λόγου τούτου. Und es kamen nun die Apostel und die Älteren zusammen, um wegen dieser Sache zu sehen. 15.7 Πολλῆς δὲ συζητήσεως γενομένης, ἀναστὰς Πέτρος εἶπεν πρὸς αὐτούς, Ἄνδρες ἀδελφοί, ὑμεῖς ἐπίστασθε ὅτι ἀφ᾽ ἡμερῶν ἀρχαίων ὁ θεὸς ἐν ἡμῖν ἐξελέξατο, διὰ τοῦ στόματός μου ἀκοῦσαι τὰ ἔθνη τὸν λόγον τοῦ εὐαγγελίου, καὶ πιστεῦσαι. Als nun viel Auseinandersetzung entstand, sagte Petrus, aufgestanden, zu ihnen: Männer, Brüder, ihr versteht, dass es seit alten Tagen Gott unter uns erwählte, dass durch meinen Mund die Völker das Wort des Evangeliums hören und glauben. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler von P74, der sich jedoch nur gering auswirkte, ab, der statt ἡμῖν („uns“) ὑμῖν („euch“) liest. 15.8 Καὶ ὁ καρδιογνώστης θεὸς ἐμαρτύρησεν αὐτοῖς, δοὺς αὐτοῖς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον, καθὼς καὶ ἡμῖν· Und der Herzenskenner, Gott, bezeugte (es) ihnen, den heiligen Geist gebend gleichwie auch uns. 15.9 καὶ οὐδὲν διέκρινεν μεταξὺ ἡμῶν τε καὶ αὐτῶν, τῇ πίστει καθαρίσας τὰς καρδίας αὐτῶν. Und keinen Unterschied machte er sowohl zwischen uns als auch ihnen, durch den Glauben ihre Herzen gereinigt. 15.10 Νῦν οὖν τί πειράζετε τὸν θεόν, ἐπιθεῖναι ζυγὸν ἐπὶ τὸν τράχηλον τῶν μαθητῶν, ὃν οὔτε οἱ πατέρες ἡμῶν οὔτε ἡμεῖς ἰσχύσαμεν βαστάσαι; Jetzt, was versucht ihr also Gott, ein Joch auf die Hälse der Schüler aufzulegen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? 15.11 Ἀλλὰ διὰ τῆς χάριτος τοῦ κυρίου Ἰησοῦ πιστεύομεν σωθῆναι, καθ᾽ ὃν τρόπον κἀκεῖνοι. Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus, gerettet zu werden, auf die gleiche Art wie auch jene. 15.12 Ἐσίγησεν δὲ πᾶν τὸ πλῆθος, καὶ ἤκουον Βαρνάβα καὶ Παύλου ἐξηγουμένων ὅσα ἐποίησεν ὁ θεὸς σημεῖα καὶ τέρατα ἐν τοῖς ἔθνεσιν δι᾽ αὐτῶν. Es schwieg nun die ganze Menge, und sie waren Barnabas und Paulus ausführen hörend, wieviel Gott an Zeichen und Wunder unter den Völkern durch sie tat. Ἀλλὰ („vielmehr, doch, aber“) leitet den Gegensatz zur falschen Meinung ein, man müsse das Gesetz halten, um gerettet zu werden. 15.13 Μετὰ δὲ τὸ σιγῆσαι αὐτούς, ἀπεκρίθη Ἰάκωβος λέγων, Ἄνδρες ἀδελφοί, ἀκούσατέ μου· Nach ihrem Verstummen nun, ergriff Jakobus (das Wort), sagend: Männer, Brüder, hört (auf) mich! 15.14 Συμεὼν ἐξηγήσατο καθὼς πρῶτον ὁ θεὸς ἐπεσκέψατο λαβεῖν ἐξ ἐθνῶν λαὸν ἐπὶ τῷ ὀνόματι αὐτοῦ. Simon führte aus, wie Gott zunächst darauf bedacht war, ein Volk für seinen Namen aus den Nationen zu bekommen. 15.15 Καὶ τούτῳ συμφωνοῦσιν οἱ λόγοι τῶν προφητῶν, καθὼς γέγραπται, Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, gleichwie geschrieben ist: 15.16 Μετὰ ταῦτα ἀναστρέψω, καὶ ἀνοικοδομήσω τὴν σκηνὴν Δαυὶδ τὴν πεπτωκυῖαν· καὶ τὰ κατεσκαμμένα αὐτῆς ἀνοικοδομήσω, καὶ ἀνορθώσω αὐτήν· Nach diesen (Dingen) werde ich wiederkehren und das eingefallene Zelt Davids wieder bauen, und seine Trümmer werde ich wieder bauen und es wieder errichten, Μετὰ ταῦτα („nach diesen (Dingen)“) korrespondiert mit πρῶτον („zunächst“), d.h. Jakobus teilt die Heilsgeschichte chronologisch ein, nachdem Gott aus den Heiden, ein Volk, die Versammlung, gewinnen konnte, würde er sich wieder dem Haus bzw. Zelt Israels zuwenden, um es wieder herzustellen, das zugrunde ging, nachdem es den Messias ablehnte. Das Zelt Davids, das Heiligtum, kann eine Metonymie für das Volk Gottes sein, da die Stiftshütte konkret nicht mehr hergestellt werden wird. 15.17 ὅπως ἂν ἐκζητήσωσιν οἱ κατάλοιποι τῶν ἀνθρώπων τὸν κύριον, καὶ πάντα τὰ ἔθνη, ἐφ᾽ οὓς ἐπικέκληται τὸ ὄνομά μου ἐπ᾽ αὐτούς, λέγει κύριος ὁ ποιῶν ταῦτα πάντα. damit die Übriggebliebenen der Menschen den Herrn suchen, und all die Völker, von denen (gilt, dass) mein Name über sie ausgerufen wird, sagt der all diese (Dinge) bewirkende Herr. Mit ὅπως („damit“) kommt die Absicht zum Ausdruck. Gott stellt eines Tages Israel wieder her, damit die übriggebliebenen Menschen nach Gott suchen. Mit καὶ („und“) kann eine Erklärung eingeleitet werden, d.h. die übrigen Menschen sind die Nationen. Mit ἐφ᾽ οὓς („über die“), das zwar hier redundant ist, kommt eine wörtliche Übersetzung des Relativums ‫ֲשר‬ ֶׁ ‫„( א‬von dem gilt“) des masoretischen Textes zum Nach den Ausführungen von Barnabas und Paulus, ergriff Jakobus das Wort und beginnt mit einer Redeeinleitung, indem er um Aufmerksamkeit bittet. Ausdruck. Ein Kopist, und mit ihm Nestle-Aland, lässt πάντα („all“) am Ende aus, wohl da die Endung des vorigen Worts identisch ist. 15.18 Γνωστὰ ἀπ᾽ αἰῶνός ἐστιν τῷ θεῷ πάντα τὰ ἔργα αὐτοῦ. Von Ewigkeit her bekannt sind Gott all seine Werke. Ein Kopist und mit ihm lässt Nestle-Aland ἐστιν τῷ θεῷ πάντα τὰ ἔργα αὐτοῦ („sind Gott all seine Werke“). Es scheint wohl die Unmöglichkeit zu sein Neutra mit einem Prädikat im Singular in der damaligen Sprache Ägyptens auszudrücken, obwohl sogar P74 den vollständigen Text hat, und nur der Codex Sinaiticus/Vaticanus und wenige weitere den Text auslassen. Der hier abgedruckte Originaltext hat viele Varianten (z.B. Nomina sacra) hinterlassen, die auf ihn alle zurückzuführen sind. 15.19 Διὸ ἐγὼ κρίνω μὴ παρενοχλεῖν τοῖς ἀπὸ τῶν ἐθνῶν ἐπιστρέφουσιν ἐπὶ τὸν θεόν· Daher urteile ich, die sich von den Nationen zu Gott Bekehrenden nicht zu beunruhigen, Das Partizip ἐπιστρέφουσιν („die sich Bekehrenden“) ist Präsens, d.h. es gilt für alle, auch spätere Bekehrte aus den Nationen. 15.20 ἀλλὰ ἐπιστεῖλαι αὐτοῖς τοῦ ἀπέχεσθαι ἀπὸ τῶν ἀλισγημάτων τῶν εἰδώλων καὶ τῆς πορνείας καὶ τοῦ πνικτοῦ καὶ τοῦ αἵματος. sondern ihnen zu schreiben, sich zu enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und der Hurerei und des Erstickten und des Blutes. Den Heiden wird nur ein Grundsatz vorgestellt, der besagt, sich von Götzen, Hurerei und dem Verzehr von erstickten Tieren, d.h. die noch Blut in sich haben bzw. Blut selbst fernzuhalten. Mit ἀλλὰ („sondern“) kommt der Gegensatz zur Beunruhigung zum Ausdruck. 15.21 Μωϋσῆς γὰρ ἐκ γενεῶν ἀρχαίων κατὰ πόλιν τοὺς κηρύσσοντας αὐτὸν ἔχει, ἐν ταῖς συναγωγαῖς κατὰ πᾶν σάββατον ἀναγινωσκόμενος. Denn Moses hat seit alten Generationen von Stadt zu Stadt die ihn Verkündenden, in den Synagogen von Sabbat zu Sabbat vorgelesen werdend. Die Thora ist auch den Heiden bekannt, sodass diese Elemente bzw. Grundsätze ihnen nicht fremd sein dürften. Die Vorkommen von κατὰ („von A zu B“) sind distributiv, d.h. von Stadt zu Stadt, d.h. in jeder Stadt bzw. an jedem Sabbat. 15.22 Τότε ἔδοξεν τοῖς ἀποστόλοις καὶ τοῖς πρεσβυτέροις σὺν ὅλῃ τῇ ἐκκλησίᾳ, ἐκλεξαμένους ἄνδρας ἐξ αὐτῶν πέμψαι εἰς Ἀντιόχειαν σὺν Παύλῳ καὶ Βαρνάβᾳ, Ἰούδαν τὸν ἐπικαλούμενον Βαρσαββᾶν, καὶ Σίλαν, ἄνδρας ἡγουμένους ἐν τοῖς ἀδελφοῖς, Darauf gefiel es den Aposteln und den Älteren mit der ganzen Versammlung, Männer aus ihnen ausgewählt, (sie) nach Antiochia zu schicken mit Paulus und Barnabas: Judas, den Barsabbas Zubenannten, und Silas, Männer, vorangehend unter den Brüdern, Barsabbas bedeutet analog zu Bathseba „Sohn des Eidschwurs“. 15.23 γράψαντες διὰ χειρὸς αὐτῶν τάδε, Οἱ ἀπόστολοι καὶ οἱ πρεσβύτεροι καὶ οἱ ἀδελφοὶ τοῖς κατὰ τὴν Ἀντιόχειαν καὶ Συρίαν καὶ Κιλικίαν ἀδελφοῖς τοῖς ἐξ ἐθνῶν, χαίρειν· durch ihre Hand folgendes geschrieben: Die Apostel und die Älteren und die Brüder grüßen die Brüder aus den Nationen da und dort in Antiochia und Syrien und Kilikien! Lukas zitiert nun den Brief. Nestle-Aland lässt τάδε („folgendes“) und καὶ οἱ („und die“) aus. 15.24 ἐπειδὴ ἠκούσαμεν ὅτι τινὲς ἐξ ἡμῶν ἐξελθόντες ἐτάραξαν ὑμᾶς λόγοις, ἀνασκευάζοντες τὰς ψυχὰς ὑμῶν, λέγοντες περιτέμνεσθαι καὶ τηρεῖν τὸν νόμον, οἷς οὐ διεστειλάμεθα· Da wir hörten, dass etliche von uns ausgegangen, euch mit Worten beunruhigten, eure Seelen aufgewühlt, sagend, dass man beschnitten werden und das Gesetz halten müsse – die nicht von uns beauftragt waren–, Die bibelkritische Ausgabe von Nestle-Aland lässt den Teil λέγοντες περιτέμνεσθαι καὶ τηρεῖν τὸν νόμον („sagend, dass man beschnitten werden und das Gesetz halten müsse“). Die Auslassung kam wohl von einem der Papyrischreiber wie P33 auf, dessen Vorlage so gewesen sein musste (gleiche Buchstaben in Großdruck): οτι τινες εξ ημων εξελθοντες εταραξαν υμας ΛΟΓοις ανασκευαζοντες τας ψυχας υΜΩΝ ΛΕΓοντες περιτεμνεσθαι και τηρειν τον νοΜΟΝ οις ου διεστειλαμεθα D.h. der schlampige Kopist sprang eine Zeile zu weit, als er mit den Augen suchte, wo es in der Vorlage nach λόγοις, ἀνασκευάζοντες τὰς ψυχὰς ὑμῶν weiterging und ließ den Text dazwischen aus, da er genau so anfängt und aufhörte wie der gerade abgeschriebene. Die Überlieferung blieb zu ca. 99,9 % davon unberührt, der Text war nur in den lokalen Folgehandschriften unbekannt. 15.25 ἔδοξεν ἡμῖν γενομένοις ὁμοθυμαδόν, ἐκλεξαμένους ἄνδρας πέμψαι πρὸς ὑμᾶς, σὺν τοῖς ἀγαπητοῖς ἡμῶν Βαρνάβᾳ καὶ Παύλῳ, gefiel es uns, einmütig geworden, ausgewählte Männer zu euch zu schicken zusammen mit unseren geliebten Barnabas und Paulus, Auf dem Hintergrund der Situation von Irrelehrern macht die Versammlung ihren Entschluss bekannt, bewährte Brüder mit Briefen zu schicken, die die Lehre wieder klarstellen. 15.26 ἀνθρώποις παραδεδωκόσιν τὰς ψυχὰς αὐτῶν ὑπὲρ τοῦ ὀνόματος τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ χριστοῦ. ihre Leben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus hingegebene Menschen. Die im Vers davor genannten Personen werden nun mittels einer weiten Apposition näher bestimmt und somit als bewährt empfohlen. Die Form τὰς ψυχὰς („Seele bzw. Leben“ ist im Plural, d.h. Lukas sieht die Vielzahl derer, die alles geben. 15.27 Ἀπεστάλκαμεν οὖν Ἰούδαν καὶ Σίλαν, καὶ αὐτοὺς διὰ λόγου ἀπαγγέλλοντας τὰ αὐτά. Wir haben also Judas und Silas gesandt, auch sie selbst durch ein Wort dasselbe verkündigend. Der Ausdruck καὶ αὐτοὺς („auch sie“) bezieht sich auf Judas („Lobpreis“) und Silas („der Waldmensch“ von lat. Silvanus bzw. hebr. „der Begehrte“). 15.28 Ἔδοξεν γὰρ τῷ ἁγίῳ πνεύματι, καὶ ἡμῖν, μηδὲν πλέον ἐπιτίθεσθαι ὑμῖν βάρος, πλὴν τῶν ἐπάναγκες τούτων, Denn es gefiel dem Heiligen Geist und uns, euch nichts mehr an Last aufzulegen außer diesen notwendigen (Dingen): Mit πλὴν („außer“) wird die Ausnahme eingeleitet, d.h. diese Last gilt es zu tragen, da sie notwendig ist. 15.29 ἀπέχεσθαι εἰδωλοθύτων καὶ αἵματος καὶ πνικτοῦ καὶ πορνείας· ἐξ ὧν διατηροῦντες ἑαυτούς, εὖ πράξετε. Ἔρρωσθε. Sich zu enthalten von Götzenopfer und Blut und Ersticktem und Unzucht, vor den (Dingen) euch selbst bewahrend, ihr gut handelt. Lebt wohl! Mit εἰδωλόθυτος („Götzenopfer“) wird Essen, meist Fleisch, bezeichnet, das im Götzentempel teilweise für die Götzen verbrannt, teilweise dort gegessen, teilweise mit nach Hause, teilweise am Markt verkauft wurde. 15.30 Οἱ μὲν οὖν ἀπολυθέντες ἦλθον εἰς Ἀντιόχειαν· καὶ συναγαγόντες τὸ πλῆθος, ἐπέδωκαν τὴν ἐπιστολήν. Die nun also Verabschiedeten kamen nach Antiochia. Und die Menge übergaben, versammelt, den Brief. 15.31 Ἀναγνόντες δέ, ἐχάρησαν ἐπὶ τῇ παρακλήσει. (Ihn) nun gelesen, freuten sie sich über die Ermunterung. 15.32 Ἰούδας τε καὶ Σίλας, καὶ αὐτοὶ προφῆται ὄντες, διὰ λόγου πολλοῦ παρεκάλεσαν τοὺς ἀδελφούς, καὶ ἐπεστήριξαν. Sowohl Judas als auch Silas, auch selbst Propheten seiend, ermutigten durch viel Rede die Brüder und stärkten (sie). 15.33 Ποιήσαντες δὲ χρόνον, ἀπελύθησαν μετ᾽ εἰρήνης ἀπὸ τῶν ἀδελφῶν πρὸς τοὺς ἀποστόλους. Eine Zeit nun gewirkt, wurden sie mit Frieden von den Brüdern entlassen zu denen, die sie geschickt hatten. Nestle-Aland hat die interpretative Erweiterung ἀποστείλαντας αὐτούς („die sie geschickt hatten“) abgedruckt, die für diese Ausgabe sogar nicht so gravierend schlecht belegt ist, wie üblich. 15.34 ἔδοξεν δὲ τῷ Σίλᾳ ἐπιμεῖναι αὐτοῦ. Es gefiel Silas nun, hier zu verbleiben. Dieser Vers ist in den Handschriften gering belegt. Da die Catenae in Acta und eine gewisse Anzahl an Handschriften und die syrische Überlieferung ihn aufweist, wird er mit aufgeführt. Das Wort αὐτοῦ („hier/dort“) ist ein Adverb wie in Kapitel 18.19 bzw. (weniger wahrscheinlich) ein Pronomen („sein Verbleiben“). 15.35 Παῦλος δὲ καὶ Βαρνάβας διέτριβον ἐν Ἀντιοχείᾳ, διδάσκοντες καὶ εὐαγγελιζόμενοι, μετὰ καὶ Paulus nun und Barnabas waren in Antiochia verweilend, lehrend und, mit auch vielen weiteren, das Wort des Herrn als gute Botschaft verkündend. Die Verse 30-35 besprechen die Übergabe des Briefes in Antiochia. ἑτέρων πολλῶν, τὸν λόγον τοῦ κυρίου. 15.36 Μετὰ δέ τινας ἡμέρας εἶπεν Παῦλος πρὸς Βαρνάβαν, Ἐπιστρέψαντες δὴ ἐπισκεψώμεθα τοὺς ἀδελφοὺς ἡμῶν κατὰ πᾶσαν πόλιν, ἐν αἷς κατηγγείλαμεν τὸν λόγον τοῦ κυρίου, πῶς ἔχουσιν. Nach etlichen Tagen nun sagte Paulus zu Barnabas: Lasst uns doch, zurückgekehrt, die Brüder in jeder Stadt aufsuchen, in welcher wir das Wort des Herrn verkündigten, wie es ihnen geht! 15.37 Βαρνάβας δὲ ἐβουλεύσατο συμπαραλαβεῖν τὸν Ἰωάννην, τὸν καλούμενον Μάρκον. Barnabas nun beabsichtigte, Johannes mitzunehmen, den Markus Genannten. 15.38 Παῦλος δὲ ἠξίου, τὸν ἀποστάντα ἀπ᾽ αὐτῶν ἀπὸ Παμφυλίας, καὶ μὴ συνελθόντα αὐτοῖς εἰς τὸ ἔργον, μὴ συμπαραλαβεῖν τοῦτον. Paulus aber war (es) für angemessen haltend, den von ihnen ab Pamphylien Abgewichenen und nicht mit ihnen zu dem Werk Mitgekommenen, diesen nicht mitzunehmen. 15.39 Ἐγένετο οὖν παροξυσμός, ὥστε ἀποχωρισθῆναι αὐτοὺς ἀπ᾽ ἀλλήλων, τόν τε Βαρνάβαν παραλαβόντα τὸν Μάρκον ἐκπλεῦσαι εἰς Κύπρον· Es entstand also eine Erbitterung, sodass sie sich voneinander trennten, worauf Barnabas, Markus mitgenommen, nach Zypern absegelte. 15.40 Παῦλος δὲ ἐπιλεξάμενος Σίλαν ἐξῆλθεν, παραδοθεὶς τῇ Paulus aber, Silas ausgewählt, ging weg, der Gnade Gottes von den Brüdern übergeben. Von hier bis Vers 41 wird die traurige Episode der Trennung von Paulus und Barnabas geschildert, wobei jeder seine guten Gründe dafür hatte. Das Imperfekt ἠξίου (“er war es für angemessen haltend”) zeigt, dass es die permanente Meinung von Paulus war, dass er Markus nicht mitnehmen wollte. Nestle-Aland liest statt der Überlieferung die Gnade „des Herrn“. χάριτι τοῦ θεοῦ ὑπὸ τῶν ἀδελφῶν. 15.41 Διήρχετο δὲ τὴν Συρίαν καὶ Κιλικίαν, ἐπιστηρίζων τὰς ἐκκλησίας. Er war Syrien und Kilikien durchziehend, die Versammlungen festigend. 16.1 Κατήντησεν δὲ εἰς Δέρβην καὶ Λύστραν· καὶ ἰδού, μαθητής τις ἦν ἐκεῖ, ὀνόματι Τιμόθεος, υἱὸς γυναικός τινος Ἰουδαίας πιστῆς, πατρὸς δὲ Ἕλληνος· Er gelangte nun nach Derbe und Lystra. Und siehe, ein bestimmter Schüler war dort, mit Namen Timotheus, ein Sohn einer bestimmten jüdischen gläubigen Frau, aber eines griechischen Vaters, Nestle-Aland lässt τινος („bestimmten“) vor Ἰουδαίας („jüdischen“) aus, ggf. aufgrund derselben Endung mit dem nächsten übersprang der Kopist das Wort. 16.2 ὃς ἐμαρτυρεῖτο ὑπὸ τῶν ἐν Λύστροις καὶ Ἰκονίῳ ἀδελφῶν. der ein (gutes) Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Ikonium habend war. Das Imperfekt ἐμαρτυρεῖτο („er war ein gutes Zeugnis habend“) klingt im Deutschen inzwischen ungewohnt, jedoch ist es der Versuch, den Verlauf, d.h. dass Timotheus die ganze Zeit über einen guten Ruf hatte, zu versprachlichen. 16.3 Τοῦτον ἠθέλησεν ὁ Παῦλος σὺν αὐτῷ ἐξελθεῖν, καὶ λαβὼν περιέτεμεν αὐτόν, διὰ τοὺς Ἰουδαίους τοὺς ὄντας ἐν τοῖς τόποις ἐκείνοις· ᾔδεισαν γὰρ ἅπαντες τὸν πατέρα αὐτοῦ, ὅτι Ἕλλην ὑπῆρχεν. Von diesem wollte Paulus, dass er mit ihm ausgehe, und, genommen, beschnitt er ihn wegen der an diesem Ort seienden Juden. Denn sie kannten allesamt seinen Vater, dass er ein Grieche war. Τοῦτον („von diesem“) erscheint als Akkusativ der Referenz, d.h. es gibt den Bezug an. Mit der präfigierten Form ἅπαντες („allesamt“) kommt zum Ausdruck, dass es wohl keine Ausnahmen gab und sein Vater überall bekannt war. 16.4 Ὡς δὲ διεπορεύοντο τὰς πόλεις, παρεδίδουν αὐτοῖς φυλάσσειν τὰ δόγματα τὰ κεκριμένα ὑπὸ τῶν ἀποστόλων Als sie nun die Städte durchziehend waren, waren sie ihnen zur Befolgung die von den Aposteln und Älteren in Jerusalem entschiedenen Beschlüsse übergebend. Die Gesandten kamen mit den Briefen von Versammlung zu Versammlung und legten ihnen die Beschlüsse aus Jerusalem vor. Das Imperfekt παρεδίδουν (“sie waren übergebend”) zeigt, dass sie dies immer wieder taten, d.h. sie verteilten die Beschlüsse an den Orten. καὶ τῶν πρεσβυτέρων τῶν ἐν Ἱερουσαλήμ. 16.5 Αἱ μὲν οὖν ἐκκλησίαι ἐστερεοῦντο τῇ πίστει, καὶ ἐπερίσσευον τῷ ἀριθμῷ καθ᾽ ἡμέραν. Die Versammlungen waren also nun im Glauben befestigt werdend. Und sie mehrten sich täglich an Zahl. Es geschah eine anhaltende Festigung der Versammlungen, die durch οὖν („also“) auf die Intervention der Gesandten zurückgehend markiert wird. Auch eine zahlenmäßige Vergrößerung ging damit einher. 16.6 Διελθόντες δὲ τὴν Φρυγίαν καὶ τὴν Γαλατικὴν χώραν, κωλυθέντες ὑπὸ τοῦ ἁγίου πνεύματος λαλῆσαι τὸν λόγον ἐν τῇ Ἀσίᾳ, Phrygien und das galatische Land nun durchzogen, vom Heiligen Geist gehindert, das Wort in Asien zu reden, Von hier bis Vers 40 wird der Dienst des Apostels Paulus in Philippi beschrieben, zunächst erwähnt Lukas die Vorgeschichte. Er beginnt einen längeren komplexen Satz, indem er einige vorzeitige Partizipien vor das Hauptverb ἐπείραζον („sie waren versuchend“) im nächsten Vers stellt: διελθόντες („durchzogen“), κωλυθέντες („gehindert“), das den Grund für die Routenänderung voranstellt und („gekommen“) im nächsten Vers. Dieser komplexe Satz war einem Schreiber zu kompliziert, sodass er ihn unterteilte, indem er δὲ („nun“) im nächsten Satz einfügte und hier διῆλθον („sie durchzogen“) nicht als Partizip, sondern als Hauptverb abändert. 16.7 ἐλθόντες κατὰ τὴν Μυσίαν ἐπείραζον κατὰ τὴν Βιθυνίαν πορεύεσθαι· καὶ οὐκ εἴασεν αὐτοὺς τὸ πνεῦμα· waren sie, über Mysien nun gekommen, versuchend, über Bithynien zu reisen. Und der Geist ließ sie nicht. Das Imperfekt ἐπείραζον („sie waren versuchend“) beschreibt, dass sie dies die ganze Zeit oder immer wieder probierten, doch es gelang nicht, da es der Geist nicht wollte. Ein Schreiber (wohl P74 mit einigen Nachfolgern) und mit ihm Nestle-Aland brachte den Zusatz Ἰησοῦ („Jesu“) als Attribut zu „Geist“ auf, ebenso die Vereinfachung des schwierig zu verstehenden κατὰ („über, längs, nach, gegen“) zu εἰς („zu“). 16.8 παρελθόντες δὲ τὴν Μυσίαν κατέβησαν εἰς Τρῳάδα. An Mysien nun entlanggezogen, stiegen sie nach Troas hinab. An Mysien zogen sie vorbei, sodass sie dort nicht missionierten. 16.9 Καὶ ὅραμα διὰ τῆς νυκτὸς ὤφθη τῷ Παύλῳ· ἀνήρ τις ἦν Und eine Vision erschien während der Nacht dem Paulus: Ein bestimmter mazedonischer Ein Kopist und mit ihm Nestle-Aland vereinfacht das Hyperbaton des Lukas, der Μακεδὼν aus stilistischen Gründen nach rechts vom Μακεδὼν ἑστώς, παρακαλῶν αὐτὸν καὶ λέγων, Διαβὰς εἰς Μακεδονίαν, βοήθησον ἡμῖν. Mann war dastehend, ihn bittend und sagend: Herübergegangen nach Mazedonien, hilf uns! 16.10 Ὡς δὲ τὸ ὅραμα εἶδεν, εὐθέως ἐζητήσαμεν ἐξελθεῖν εἰς τὴν Μακεδονίαν, συμβιβάζοντες ὅτι προσκέκληται ἡμᾶς ὁ κύριος εὐαγγελίσασθαι αὐτούς. Als er nun die Vision sah, suchten wir sogleich, nach Mazedonien wegzureisen, folgernd, dass uns der Herr hergerufen hat, ihnen die gute Botschaft zu verkünden. 16.11 Ἀναχθέντες οὖν ἀπὸ τῆς Τρῳάδος, εὐθυδρομήσαμεν εἰς Σαμοθρᾴκην, τῇ τε ἐπιούσῃ εἰς Νεάπολιν, Von Troas also aufgemacht, steuerten wir auf Samothrake zu, sodann des folgenden Tages nach Neapolis. Ab hier bis Vers 15 beschreibt Lukas die ersten Bekehrten in Europa. Das Verb εὐθυδρομήσαμεν („auf etwas zusteuern“) besteht aus den Teilen εὐθύς („gerade“) und δραμεῖν („laufen“), d.h. auf etwas gerade zulaufen bzw. hinsteuern, auch wenn dies hier nicht mittels eines Schiffes erfolgte. Nestle-Aland fasst auf der Grundlage der problematischen Lesart im Codex Sinaiticus/Vaticanus Νεάπολιν („Neapolis“) als eine νέαν πόλιν („neue Stadt“) auf, nicht als Eigenname. 16.12 ἐκεῖθέν τε εἰς Φιλίππους, ἥτις ἐστὶν πρώτη τῆς μερίδος τῆς Μακεδονίας πόλις, κολωνεία· ἦμεν δὲ ἐν αὐτῇ τῇ πόλει διατρίβοντες ἡμέρας τινάς. Sodann kamen wir von dort nach Philippi, welche die erste Stadt der Bezirke Mazedoniens ist, eine Kolonie. Wir waren uns nun in derselben Stadt etliche Tage aufhaltend. Für die Lesart von Nestle-Aland πρώτη[ς] gibt es überhaupt keine einzig griechische Handschrift, sodass diese nur eine völlig falsche Vermutung bestimmter „Gelehrter“ ist, die das Prinzip „es steht geschrieben“ nicht für richtig halten. Mazedonien war wohl die Stadt, die als erstes in den Bezirken Mazedoniens, zu erreichen war, nicht notwendigerweise die Hauptstadt aller Bezirke. Mit ταύτῃ („diese“) umgeht ein Kopist und mit ihm Nestle-Aland die schwierigere Lesart αὐτῇ („dieselbe“), die jedoch der Syntax in 16.18 etc. entspricht und die Referenz deutlich macht, d.h. Lukas betont, dass es genau die erwähnte Stadt Philippi war. Bezugswort wegrückte, indem er die gewöhnliche Wortstellung abschrieb, ebenso wie er aus der Asyndese mittels einer Konjunktion eine Syndese machen wollte: ἑστὼς καὶ παρακαλῶν („stehend und bittend“, ebenfalls wieder eine Vereinfachung. 16.13 Τῇ τε ἡμέρᾳ τῶν σαββάτων ἐξήλθομεν ἔξω τῆς πόλεως παρὰ ποταμόν, οὗ ἐνομίζετο προσευχὴ εἶναι, καὶ καθίσαντες ἐλαλοῦμεν ταῖς συνελθούσαις γυναιξίν. Sodann gingen wir am Tag des Sabbats hinaus außerhalb des Tores an einen Fluss, wo eine Gebetsstätte zu sein pflegte, Gebet zu haben. Und uns gesetzt, waren wir (zu) den zusammengekommenen Frauen sprechend. 16.14 Καί τις γυνὴ ὀνόματι Λυδία, πορφυρόπωλις πόλεως Θυατείρων, σεβομένη τὸν θεόν, ἤκουεν· ἧς ὁ κύριος διήνοιξεν τὴν καρδίαν, προσέχειν τοῖς λαλουμένοις ὑπὸ τοῦ Παύλου. Und eine bestimmte Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, Gott fürchtend, war zuhörend, der der Herr das Herz öffnete, um auf das von Paulus Gesprochene zu achten. 16.15 Ὡς δὲ ἐβαπτίσθη, καὶ ὁ οἶκος αὐτῆς, παρεκάλεσεν λέγουσα, Εἰ κεκρίκατέ με πιστὴν τῷ κυρίῳ εἶναι, εἰσελθόντες εἰς τὸν οἶκόν μου, μείνατε. Καὶ παρεβιάσατο ἡμᾶς. Als sie nun getauft wurde, und ihr Haus, bat sie, sagend: Wenn ihr geurteilt habt, dass ich an den Herrn gläubig bin, in mein Haus hineingekommen, bleibt! Und sie war uns nötigend. Mit „Haus“ sind mittels einer Metonymie die Bewohner ihres Hauses gemeint, z.B. Angestellte, Familienmitglieder etc. 16.16 Ἐγένετο δὲ πορευομένων ἡμῶν εἰς προσευχήν, παιδίσκην τινὰ ἔχουσαν πνεῦμα Πύθωνος ἀπαντῆσαι ἡμῖν, ἥτις ἐργασίαν πολλὴν παρεῖχεν τοῖς κυρίοις αὐτῆς, μαντευομένη. Es geschah nun, als wir zur Gebetsstätte gingen, dass eine bestimmte, einen Wahrsagegeist habenden Magd, uns begegnete, welche ihren Herren, weissagend, viel Gewinn bereitend war. Das Lexikon von Bauer meint: Eine Python war die Schlange oder der Drache, der das Orakel von Delphi bewachte; er lebte am Fuße des Berges Parnass und wurde von Apollo getötet. Später bezeichnete das Wort einen Geist der Weissagung, dann auch den der Bauchredner in ihrem Bauch. Das Missionsteam fragte wohl, wo man meinte, dass Menschen beteten und so wurden sie auf einen Ort außerhalb des Tores verwiesen, evtl. da es in der Stadt keine eigene Synagoge gab und man wohl von den Heiden getrennt sein wollte. Statt ἐνομίζετο („man pflegte/hielt/betrachtete/meinte“) liest Nestle-Aland ἐνομίζομεν („wir meinten“). Sabbat ist Plural, wie bei Fest- bzw. Feiertagen (z.B. Geburtstag) üblich. 16.17 Αὕτη κατακολουθήσασα τῷ Παύλῳ καὶ ἡμῖν, ἔκραζεν λέγουσα, Οὗτοι οἱ ἄνθρωποι δοῦλοι τοῦ θεοῦ τοῦ ὑψίστου εἰσίν, οἵτινες καταγγέλλουσιν ἡμῖν ὁδὸν σωτηρίας. Diese, Paulus und uns nachgefolgt, war schreiend, sagend: Diese sind die Knechte Gottes, des Höchsten, welche uns einen Heilsweg verkünden. 16.18 Τοῦτο δὲ ἐποίει ἐπὶ πολλὰς ἡμέρας. Διαπονηθεὶς δὲ ὁ Παῦλος, καὶ ἐπιστρέψας, τῷ πνεύματι εἶπεν, Παραγγέλλω σοι ἐν τῷ ὀνόματι Ἰησοῦ χριστοῦ, ἐξελθεῖν ἀπ᾽ αὐτῆς. Καὶ ἐξῆλθεν αὐτῇ τῇ ὥρᾳ. Dies nun war sie über viele Tage tuend. Paulus aber, beschwert, und sich umgewandt, sagte dem Geist: Ich befehle dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren. Und zu der Stunde fuhr er aus. 16.19 Ιδόντες δὲ οἱ κύριοι αὐτῆς ὅτι ἐξῆλθεν ἡ ἐλπὶς τῆς ἐργασίας αὐτῶν, ἐπιλαβόμενοι τὸν Παῦλον καὶ τὸν Σίλαν, εἵλκυσαν εἰς τὴν ἀγορὰν ἐπὶ τοὺς ἄρχοντας, Ihre Herren nun, gesehen, dass die Hoffnung auf ihren Gewinn verloren ging, schleppten sie, Paulus und Silas ergriffen, zum Marktplatz vor die Obersten. 16.20 καὶ προσαγαγόντες αὐτοὺς τοῖς στρατηγοῖς εἶπον, Οὗτοι οἱ ἄνθρωποι ἐκταράσσουσιν ἡμῶν τὴν πόλιν, Ἰουδαῖοι ὑπάρχοντες, Und sie zu den Befehlshabern hingeführt, sagten sie: Unsere Stadt verwirren diese Menschen, Juden seiend, Die Magd verwendet den Artikel vor ὁδὸν („Weg“) nicht, d.h. sie meint, der Weg zum Heil ist einer unter vielen, den Paulus verkündigt, nicht der einzige. Die Stadt wurde von zwei Prätoren regiert. Die Ankläger stellen auf Fremdenfeindlichkeit ab, in dem sie ἡμῶν („unsere“) nach links versetzen und somit betonen und den Juden gegenüberstellen. „Obwohl sie fremde Juden sind, kommen sie in unsere Stadt und stiften Verwirrung hier“, könnte man die Anklage umschreiben. 16.21 καὶ καταγγέλλουσιν ἔθη ἃ und sie verkünden Bräuche, von denen es οὐκ ἔξεστιν ἡμῖν παραδέχεσθαι uns nicht erlaubt ist, sie anzunehmen noch οὐδὲ ποιεῖν, Ῥωμαίοις οὖσιν. zu tun, Römer seiend. 16.22 Καὶ συνεπέστη ὁ ὄχλος κατ᾽ αὐτῶν, καὶ οἱ στρατηγοὶ περιρρήξαντες αὐτῶν τὰ ἱμάτια ἐκέλευον ῥαβδίζειν. Und es stand die Menge mit gegen sie auf, und die Befehlshaber, deren Kleider zerrissen, waren befehlend, zu knüppeln. Da αὐτῶν („deren“) linksversetzt ist, ist der Ausdruck betont, sodass es nicht die Kleider der Befehlshaber, sondern die der Angeklagten ist, die zerrissen werden. Mit ῥαβδίζειν („mit dem Stock schlagen, knüppeln“) kommt das Schlagwerkzeugt zum Ausdruck, sodass „auspeitschen“ eher ungeeignet erscheint. 16.23 Πολλάς τε ἐπιθέντες αὐτοῖς πληγὰς ἔβαλον εἰς φυλακήν, παραγγείλαντες τῷ δεσμοφύλακι ἀσφαλῶς τηρεῖν αὐτούς· Sodann, viele an Schlägen ihnen auferlegt, warfen sie (sie) ins Gefängnis, dem Gefängniswächter befohlen, sie sicher festzuhalten, 16.24 ὅς, παραγγελίαν τοιαύτην εἰληφώς, ἔβαλεν αὐτοὺς εἰς τὴν ἐσωτέραν φυλακήν, καὶ τοὺς πόδας αὐτῶν ἠσφαλίσατο εἰς τὸ ξύλον. der, einen solchen Befehl empfangen habend, sie ins innere Gefängnis warf, und ihre Füße in den Block befestigte. Der Block war eine Holzapparatur, in die Hände oder Füße eingesperrt wurden, sodass man sich nicht mehr bewegen konnte, dies war bei verschärfter Haft wie bei Schwerverbrechern. 16.25 Κατὰ δὲ τὸ μεσονύκτιον Παῦλος καὶ Σίλας προσευχόμενοι ὕμνουν τὸν θεόν, ἐπηκροῶντο δὲ αὐτῶν οἱ δέσμιοι· Gegen Mitternacht nun waren Paulus und Silas, anbetend, Gott singend. Es waren ihnen nun die Gefangenen zuhörend. Κατὰ („gegen“) ist eine ungefähre Angabe, dass es gegen Mitternacht ging, als dies stattfand. Offenbar konnten die Gefangenen in ihrer misslichen Lage nicht schlafen. 16.26 ἄφνω δὲ σεισμὸς ἐγένετο μέγας, ὥστε σαλευθῆναι τὰ Plötzlich nun entstand ein großes Erdbeben, sodass die Fundamente des Gefängnisses θεμέλια τοῦ δεσμωτηρίου· ἀνεῴχθησάν τε παραχρῆμα αἱ θύραι πᾶσαι, καὶ πάντων τὰ δεσμὰ ἀνέθη. erschüttert wurden. Sodann wurden aber auf der Stelle alle Türen geöffnet, und die Fesseln aller wurden gelöst. 16.27 Ἔξυπνος δὲ γενόμενος ὁ δεσμοφύλαξ, καὶ ἰδὼν ἀνεῳγμένας τὰς θύρας τῆς φυλακῆς, σπασάμενος μάχαιραν, ἔμελλεν ἑαυτὸν ἀναιρεῖν, νομίζων ἐκπεφευγέναι τοὺς δεσμίους. Der Gefängniswächter nun, aus dem Schlaf (wach) geworden, und die Türen des Gefängnisses geöffnet gesehen, war, ein Schwert gezogen, sich umbringen wollend, meinend, dass die Gefangenen entflohen seien. 16.28 Ἐφώνησεν δὲ φωνῇ Es rief aber Paulus mit lauter Stimme, μεγάλῃ ὁ Παῦλος λέγων, Μηδὲν sagend: Tue dir nichts Böses, denn wir sind πράξῃς σεαυτῷ κακόν· ἅπαντες allesamt hier! γάρ ἐσμεν ἐνθάδε. Paulus benutzt die verstärkte Form ἅπαντες („allesamt“), d.h. es fehlt keiner der Gefangenen. 16.29 Αἰτήσας δὲ φῶτα εἰσεπήδησεν, καὶ ἔντρομος γενόμενος προσέπεσεν τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Σίλᾳ, Lichter nun erbeten, sprang er hinein, und erzittert geworden, fiel er vor Paulus und Silas nieder. Das Wort φῶτα („Lichter“) ist Plural. Wohl hat der Gefängnisleiter Untergebene, die ihm mehrere Lampen brachten, die die Zelle erhellen würde. 16.30 καὶ προαγαγὼν αὐτοὺς ἔξω ἔφη, Κύριοι, τί με δεῖ ποιεῖν ἵνα σωθῶ; Und sie nach draußen hinausgeführt, sagte er: Herren, was muss ich tun, damit ich gerettet werde? 16.31 Οἱ δὲ εἶπον, Πίστευσον ἐπὶ τὸν κύριον Ἰησοῦν χριστόν, καὶ σωθήσῃ σὺ καὶ ὁ οἶκός σου. Sie nun sagten: Glaube an den Herrn Jesus Christus, und du und dein Haus wird gerettet werden. Nestle-Aland drucken χριστόν („Christus“) nicht ab, da es wohl durch P127 und einige wenige Nachfolgehandschriften nicht abgeschrieben wurde, die Überlieferung ist sich jedoch zu ca. 99% einig, dass es zum Originaltext gehört. 16.32 Καὶ ἐλάλησαν αὐτῷ τὸν λόγον τοῦ κυρίου, καὶ πᾶσιν τοῖς ἐν τῇ οἰκίᾳ αὐτοῦ. Und sie sprachen (zu) ihm das Wort des Herrn und all denen in seinem Haus. 16.33 Καὶ παραλαβὼν αὐτοὺς ἐν ἐκείνῃ τῇ ὥρᾳ τῆς νυκτὸς ἔλουσεν ἀπὸ τῶν πληγῶν, καὶ ἐβαπτίσθη αὐτὸς καὶ οἱ αὐτοῦ πάντες παραχρῆμα. Und sie in jener Stunde der Nacht aufgenommen, wusch er die Wunden ab, und es wurde getauft, er und alle die Seinen auf der Stelle, 16.34 Ἀναγαγών τε αὐτοὺς εἰς τὸν οἶκον αὐτοῦ παρέθηκεν τράπεζαν, καὶ ἠγαλλιᾶτο πανοικὶ πεπιστευκὼς τῷ θεῷ. Sie sodann in sein Haus hinaufgeführt, bereitete er einen Tisch, und er war jubelnd mit dem ganzen Haus, an Gott gläubig geworden. Das Adverb πανοικὶ („mit dem ganzen Haus“) scheint nach links zu gehören, also das finite Verb und weniger das Partizip zu modifizieren, da Lukas es an allen Parallelstellen nach links bezieht (Lukas 1.3; 19.28; Apg. 17.13; 18.28). 16.35 Ἡμέρας δὲ γενομένης, ἀπέστειλαν οἱ στρατηγοὶ τοὺς ῥαβδούχους λέγοντες, Ἀπόλυσον τοὺς ἀνθρώπους ἐκείνους. Als es nun Tag wurde, sandten die Befehlshaber die Rutenträger, sagend: Entlasse jene Menschen! Ein ῥαβδοῦχος („Rutenträger, Gerichtsdiener, Polizist“) trug zum Zeichen seines Amtes eine Stab, Stock bzw. eine Rute, wie es in Rom üblich war. 16.36 Ἀπήγγειλεν δὲ ὁ δεσμοφύλαξ τοὺς λόγους τούτους πρὸς τὸν Παῦλον ὅτι Ἀπεστάλκασιν οἱ στρατηγοί, ἵνα Es verkündete nun der Gefängniswärter diese Worte an Paulus: Die Befehlshaber haben gesandt, dass ihr freigelassen werdet. Nun also hinausgegangen, geht in Frieden! Das übernatürliche Ereignis in der Nacht hat wohl die Verantwortlichen stutzig gemacht und sie wollten sich der Gefangenen schnell entledigen. Die Subjunktion ὅτι („dass“) entspricht bei der Einführung von direkter Rede wie hier einem Doppelpunkt. ἀπολυθῆτε· νῦν οὖν ἐξελθόντες πορεύεσθε ἐν εἰρήνῃ. 16.37 Ὁ δὲ Παῦλος ἔφη πρὸς αὐτούς, Δείραντες ἡμᾶς δημοσίᾳ, ἀκατακρίτους, ἀνθρώπους Ῥωμαίους ὑπάρχοντας, ἔβαλον εἰς φυλακήν, καὶ νῦν λάθρᾳ ἡμᾶς ἐκβάλλουσιν; Οὐ γάρ· ἀλλὰ ἐλθόντες αὐτοὶ ἐξαγαγέτωσαν. Paulus nun sagte zu ihnen: Uns öffentlich unverurteilt geschlagen, römische Menschen seiend, warfen sie in ein Gefängnis, und jetzt werfen sie uns heimlich hinaus? Nicht doch, sondern gekommen, sollen sie uns selbst hinausbringen. Die erste Konjunktion γάρ („ja“) ist hier eine Betonung der Aussage, weniger eine Begründung. Eine Parallelstelle in Epheser 4.10 legt nahe, dass die Subjektbetonung αὐτοὶ („sie selbst“) nach rechts zu beziehen ist, d.h. sie selbst und niemand sonst, soll sollen sie herausführen. 16.38 Ἀνήγγειλαν δὲ τοῖς στρατηγοῖς οἱ ῥαβδοῦχοι τὰ ῥήματα ταῦτα· καὶ ἐφοβήθησαν ἀκούσαντες ὅτι Ῥωμαῖοί εἰσιν, Die Rutenträger meldeten nun den Befehlshabern diese Aussagen. Sie fürchteten sich, gehört, dass sie Römer sind. 16.39 καὶ ἐλθόντες παρεκάλεσαν αὐτούς, καὶ ἐξαγαγόντες ἠρώτων ἐξελθεῖν τῆς πόλεως. Und gekommen, beschwichtigten sie sie. Und (sie) hinausgeführt, waren sie bittend, aus der Stadt zu gehen. Die Befehlshaber kamen also zu Paulus und Silas ins Gefängnis und überredeten sie wohl, dass sie nichts gegen sie unternehmen sollten, indem sie ihnen gut zuredeten bzw. sie beschwichtigten. Das Imperfekt ἠρώτων („sie waren bittend“) zeigt, dass sie es die ganze Zeit oder immer wieder sagten, dass Paulus und Silas die Stadt verlassen sollten. 16.40 Ἐξελθόντες δὲ ἐκ τῆς φυλακῆς εἰσῆλθον πρὸς τὴν Λυδίαν· καὶ ἰδόντες τοὺς ἀδελφούς, παρεκάλεσαν αὐτούς, καὶ ἐξῆλθον. Aus dem Gefängnis nun hinausgegangen, gingen sie hinein zu Lydia, und die Brüder gesehen, ermutigten sie sie und gingen weg. Sie waren zuvor bei Lydia untergebracht und besuchen sie, dort waren auch Brüder anwesend, denen die beiden Missionare Mut zusprachen. 17.1 Διοδεύσαντες δὲ τὴν Ἀμφίπολιν καὶ Ἀπολλωνίαν, ἦλθον εἰς Θεσσαλονίκην, ὅπου ἦν ἡ συναγωγὴ τῶν Ἰουδαίων· Amphipolis und Apollonien nun durchzogen, kamen sie nach Thessalonich, wo die Synagoge der Juden war. Ein Kopist (P74 und seine bekannten Nachfolger) und mit ihm NestleAland fand ἡ („die“) vor „Synagoge irritierend, sodass er den Artikel wegließ. 17.2 κατὰ δὲ τὸ εἰωθὸς τῷ Παύλῳ εἰσῆλθεν πρὸς αὐτούς, καὶ ἐπὶ σάββατα τρία διελέξατο αὐτοῖς ἀπὸ τῶν γραφῶν, Nach der Gewohnheit nun ging Paulus hinein zu ihnen, und über drei Sabbate unterredete er sich mit ihnen von den Schriften (her), Mit ἀπὸ τῶν γραφῶν („von den Schriften her“) meint, dass Paulus bei der Unterredung die Heiligen Schriften des Alten Testamentes als Grundlage verwendete. 17.3 διανοίγων καὶ παρατιθέμενος, ὅτι Τὸν χριστὸν ἔδει παθεῖν καὶ ἀναστῆναι ἐκ νεκρῶν, καὶ ὅτι Οὗτός ἐστιν ὁ χριστὸς Ἰησοῦς, ὃν ἐγὼ καταγγέλλω ὑμῖν. eröffnend und darlegend: Der Christus musste leiden und aus Toten auferstehen, und: Dieser ist der Christus, Jesus, den ich euch verkündige. 17.4 Καί τινες ἐξ αὐτῶν ἐπείσθησαν, καὶ προσεκληρώθησαν τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Σίλᾳ, τῶν τε σεβομένων Ἑλλήνων πολὺ πλῆθος, γυναικῶν τε τῶν πρώτων οὐκ ὀλίγαι. Und etliche von ihnen wurden überzeugt und schlossen sich Paulus und Silas an, sowie von den gottesfürchtigen Griechen eine zahlreiche Menge, sowie von Frauen der Obersten nicht wenige. 17.5 Προσλαβόμενοι δὲ οἱ Ἰουδαῖοι οἱ ἀπειθοῦντες, τῶν ἀγοραίων τινὰς ἄνδρας πονηρούς, καὶ ὀχλοποιήσαντες, ἐθορύβουν τὴν πόλιν· ἐπιστάντες τε τῇ οἰκίᾳ Ἰάσονος, Die ungehorsamen Juden aber, etliche böse Männer von den Marktplätzen hinzugenommen und einen Mob gebildet, waren die Stadt aufrührend. Sodann, vor das Das Verb ἀπειθοῦντες („ungehorsam, widerspenstig“) bedeutet, dass sie nicht das tun, was erwartet ist, und das im Kontrast zum Vers davor. Daher ist δὲ („aber“) adversativ. ἐζήτουν αὐτοὺς ἀγαγεῖν εἰς τὸν δῆμον. Haus Jasons getreten, waren sie versuchend, sie zur Volksversammlung zu führen. 17.6 Μὴ εὑρόντες δὲ αὐτούς, ἔσυρον τὸν Ἰάσονα καί τινας ἀδελφοὺς ἐπὶ τοὺς πολιτάρχας, βοῶντες ὅτι Οἱ τὴν οἰκουμένην ἀναστατώσαντες, οὗτοι καὶ ἐνθάδε πάρεισιν, Sie aber nicht gefunden, waren sie Jason und etliche Brüder zu den Stadtobersten schleppend, schreiend: Die den Erdkreis aufgewieged haben, diese sind auch hierher gekommen, 17.7 οὓς ὑποδέδεκται Ἰάσων· καὶ οὗτοι πάντες ἀπέναντι τῶν δογμάτων Καίσαρος πράσσουσιν, βασιλέα λέγοντες ἕτερον εἶναι, Ἰησοῦν. die Jason aufgenommen hat. Und diese alle handeln entgegen den Verordnungen des Kaisers, sagen, dass ein weiterer König sei, Jesus! 17.8 Ἐτάραξαν δὲ τὸν ὄχλον καὶ τοὺς πολιτάρχας ἀκούοντας ταῦτα. Sie verwirrten nun die Menge und die diese (Dinge) hörenden Stadtobersten, 17.9 Καὶ λαβόντες τὸ ἱκανὸν παρὰ τοῦ Ἰάσονος καὶ τῶν λοιπῶν, ἀπέλυσαν αὐτούς. Und eine Auslöse von Jason und den übrigen bekommen, entließen sie sie. Jason und die anderen Brüder mussten Paulus und Silas wohl freikaufen. Zu τὸ ἱκανὸν („die Auslöse, das Lösegeld, das Erforderliche“) bezieht sich in der LXX auf einen Geldbetrag, der für die Anschaffung nötig ist (Leviticus 5.7) oder wie in Leviticus 25.26 eine Auslöse bzw. ein Lösegeld. 17.10 Οἱ δὲ ἀδελφοὶ εὐθέως διὰ τῆς νυκτὸς ἐξέπεμψαν τόν τε Παῦλον καὶ τὸν Σίλαν εἰς Βέροιαν· οἵτινες παραγενόμενοι Die Brüder nun schickten sogleich während der Nacht sowohl Paulus als auch Silas weg nach Beröa, welche, angekommen, sich in die Synagoge der Juden begebend waren. Zum Ausdruck ἀπῄεσαν („sie gingen weg) vgl. Dionysius Halicarnassensis 11.15,4: „ἅπαντα τὰ ἐμὰ καὶ τοὺς ἐμοὺς εἰς Σαβίνους ἄπειμι „Ich habe mein gesamtes Hab und Gut und meinen Haushalt zu den Sabinern weggebracht“. Vita Aesopi, Ficta Vita 65.7: „εἰς φυλακὴν ἄπειμ“. „Ich kam weg ins Gefängnis“. Damit will Lukas wohl ausdrücken, dass die εἰς τὴν συναγωγὴν ἀπῄεσαν τῶν Ἰουδαίων. beiden nicht in der Stadt oder woanders blieben und nirgendwo anders waren. 17.11 Οὗτοι δὲ ἦσαν εὐγενέστεροι τῶν ἐν Θεσσαλονίκῃ, οἵτινες ἐδέξαντο τὸν λόγον μετὰ πάσης προθυμίας, τὸ καθ᾽ ἡμέραν ἀνακρίνοντες τὰς γραφάς, εἰ ἔχοι ταῦτα οὕτως. Diese nun waren anständiger als die in Thessalonich, welche das Wort mit aller Bereitschaft aufnahmen, täglich die Schriften untersuchend, ob sich diese (Dinge) so verhalten könnten. Der Optativ ἔχοι („es könnte sich verhalten“) zeigt an, dass die Beröer wissen wollten, ob sich das von Paulus Gesagte mit den Schriften decken würde, d.h. sie hielten die Möglichkeit für gegeben und prüften dies nach. 17.12 Πολλοὶ μὲν οὖν ἐξ αὐτῶν ἐπίστευσαν, καὶ τῶν Ἑλληνίδων γυναικῶν τῶν εὐσχημόνων καὶ ἀνδρῶν οὐκ ὀλίγοι. Viele also nun von ihnen glaubten, auch von den angesehenen griechischen Frauen und Männer nicht wenige. 17.13 Ὡς δὲ ἔγνωσαν οἱ ἀπὸ τῆς Θεσσαλονίκης Ἰουδαῖοι ὅτι καὶ ἐν τῇ Βεροίᾳ κατηγγέλη ὑπὸ τοῦ Παύλου ὁ λόγος τοῦ θεοῦ, ἦλθον κἀκεῖ σαλεύοντες τοὺς ὄχλους. Als nun die Juden von Thessalonich erfuhren, Nestle-Aland hat mit καὶ ταράσσοντες („und verwirrend“) eine Ergänzung dass auch in Beröa von Paulus das Wort eines Schreibers abgedruckt, die jedoch mit der Überlieferung nichts zu Gottes verkündet wurde, kamen sie auch tun hat. dorthin, die Mengen erschütternd. 17.14 Εὐθέως δὲ τότε τὸν Παῦλον ἐξαπέστειλαν οἱ ἀδελφοὶ πορεύεσθαι ὡς ἐπὶ τὴν θάλασσαν· ὑπέμενον δὲ ὅ τε Σίλας καὶ ὁ Τιμόθεος ἐκεῖ. Sogleich nun sandten darauf die Brüder Paulus aus, bis etwa ans Meer zu gehen, und es waren nun sowohl Silas als auch Timotheus dort verbleibend. 17.15 Οἱ δὲ καθιστῶντες τὸν Παῦλον, ἤγαγον αὐτὸν ἕως Die nun Paulus Geleitenden waren (ihn) bis Athen bringend. Und, einen Auftrag an Silas Ἀθηνῶν· καὶ λαβόντες ἐντολὴν πρὸς τὸν Σίλαν καὶ Τιμόθεον, ἵνα ὡς τάχιστα ἔλθωσιν πρὸς αὐτόν, ἐξῄεσαν. und Timotheus empfangen, dass sie möglichst schnell zu ihm kommen, reisten sie ab. 17.16 Ἐν δὲ ταῖς Ἀθήναις ἐκδεχομένου αὐτοὺς τοῦ Παύλου, παρωξύνετο τὸ πνεῦμα αὐτοῦ ἐν αὐτῷ, θεωροῦντι κατείδωλον οὖσαν τὴν πόλιν. Als sie nun in Athen Paulus erwarteten, war sein Geist in ihm erregt werdend, die voller Götzen seiende Stadt betrachtend. 17.17 Διελέγετο μὲν οὖν ἐν τῇ συναγωγῇ τοῖς Ἰουδαίοις καὶ τοῖς σεβομένοις, καὶ ἐν τῇ ἀγορᾷ κατὰ πᾶσαν ἡμέραν πρὸς τοὺς παρατυγχάνοντας. Er war sich nun also in der Synagoge mit den Juden und den Gottesfürchtigen unterredend, und auf dem Marktplatz täglich mit den Vorbeikommenden. 17.18 Τινὲς δὲ καὶ τῶν Ἐπικουρείων καὶ τῶν Στοϊκῶν φιλοσόφων συνέβαλλον αὐτῷ. Καί τινες ἔλεγον, Τί ἂν θέλοι ὁ σπερμολόγος οὗτος λέγειν; Οἱ δέ, Ξένων δαιμονίων δοκεῖ καταγγελεὺς εἶναι· ὅτι τὸν Ἰησοῦν καὶ τὴν ἀνάστασιν εὐηγγελίζετο. Etliche nun sowohl der epikureischen als auch der stoischen Philosophen waren mit ihm zusammentreffend. Und einige waren sagend: Was mag dieser Körnerpicker schon sagen? Andere nun: Er scheint ein Verkündiger fremder Dämonen sein, weil er Jesus und die Auferstehung als gute Botschaft verkündigend war. Das Imperfekt παρωξύνετο („er war erregt werdend“) zeigt, dass dies nach und nach (durativ/iterativ) beim Betrachten der Götzen der Stadt in ihm hochkam, d.h. nicht auf einmal, sondern im Laufe der Betrachtung der Götzen. Die Beleidigung als „Körnerpicker“ gegen Paulus scheint zu bedeuten, dass er irgendwo etwas wie ein Vogel ein Korn aufgeschnappt hat, und es nun hier weitererzählt. Mit δαιμονίον („Dämon, Gottheit“) ist bei den Griechen nicht gesagt, dass diese unbedingt böse sind, bei den Juden hingegen gibt es nur böse und unreine Geister, die als Dämonen bezeichnet werden. 17.19 Επιλαβόμενοί τε αὐτοῦ, ἐπὶ τὸν Ἄρειον πάγον ἤγαγον λέγοντες, Δυνάμεθα γνῶναι, τίς ἡ καινὴ αὕτη ἡ ὑπὸ σοῦ λαλουμένη διδαχή; Sodann ihn nehmend, führten sie (ihn) auf den Areopag, sagend: Können wir erfahren, was diese neue, von dir geredete Lehre (ist)? 17.20 Ξενίζοντα γάρ τινα εἰσφέρεις εἰς τὰς ἀκοὰς ἡμῶν· βουλόμεθα οὖν γνῶναι, τί ἂν θέλοι ταῦτα εἶναι Einiges Befremdendes führst du nämlich in unsere Ohren ein. Wir wollen also erfahren, was diese (Dinge) wohl sein mögen. 17.21 Ἀθηναῖοι δὲ πάντες καὶ οἱ ἐπιδημοῦντες ξένοι εἰς οὐδὲν ἕτερον εὐκαίρουν, ἢ λέγειν τι καὶ ἀκούειν καινότερον. Alle Athener nun und die sich aufhaltenden Ausländer waren ihre Zeit mit nichts weiterem verbringend, als etwas Neueres zu sagen und zu hören. Lukas unterbricht seinen Bericht mit einer Erklärung, warum die Leute Paulus befragen. 17.22 Σταθεὶς δὲ ὁ Παῦλος ἐν μέσῳ τοῦ Ἀρείου πάγου ἔφη, Ἄνδρες Ἀθηναῖοι, κατὰ πάντα ὡς δεισιδαιμονεστέρους ὑμᾶς θεωρῶ. Paulus nun, sich inmitten des Areopags gestellt, sagte: Männer, Athener, dass ihr in jeder Hinsicht recht religiös seid, sehe ich. Das Wort δεισιδαιμονέστερος („religiös“) kann positiv oder negativ, im Sinne von „abergläubisch“, gemeint sein. Der Komparativ δεισιδαιμονεστέρους („recht religiös“) ist eine gesteigerte Form der Normalform, da hier kein Vergleich im Raum ist („religiöser als XY“). 17.23 Διερχόμενος γὰρ καὶ ἀναθεωρῶν τὰ σεβάσματα ὑμῶν, εὗρον καὶ βωμὸν ἐν ᾧ ἐπεγέγραπτο, Ἀγνώστῳ θεῷ. Ὃν οὖν ἀγνοοῦντες εὐσεβεῖτε, τοῦτον ἐγὼ καταγγέλλω ὑμῖν. Denn hindurchgehend und eure Kultstätten besichtigend, fand ich auch einen Sockel, auf dem aufgeschrieben war: Einem unbekannten Gott. Den ihr also unwissend verehrt, diesen verkünde ich euch. 17.24 Ὁ θεὸς ὁ ποιήσας τὸν κόσμον καὶ πάντα τὰ ἐν αὐτῷ, Der die Welt gemacht habende Gott und all das in ihr, dieser, Herrn von Himmel und Der Areopag war ein dem Kriegsgott Ares geweihter Hügel in Athen. οὗτος, οὐρανοῦ καὶ γῆς κύριος ὑπάρχων, οὐκ ἐν χειροποιήτοις ναοῖς κατοικεῖ, Erde seiend, wohnt nicht in handgemachten Tempeln. 17.25 οὐδὲ ὑπὸ χειρῶν ἀνθρώπων θεραπεύεται, προσδεόμενός τινος, αὐτὸς διδοὺς πᾶσιν ζωὴν καὶ πνοὴν κατὰ πάντα· Noch lässt er sich von Menschenhänden bedienen, irgendetwas bedürfend, selbst allen Leben und Atem in jeder Hinsicht gebend. 17.26 ἐποίησέν τε ἐξ ἑνὸς αἵματος πᾶν ἔθνος ἀνθρώπων, κατοικεῖν ἐπὶ πᾶν τὸ πρόσωπον τῆς γῆς, ὁρίσας προστεταγμένους καιροὺς καὶ τὰς ὁροθεσίας τῆς κατοικίας αὐτῶν· Zudem machte er aus einem Blut jedes Volk (der) Menschen, dass es wohne auf der ganzen Oberfläche der Erde, vorherbestimmte Zeiten festgesetzt und die Grenzen ihres Wohnraumes, 17.27 ζητεῖν τὸν κύριον, εἰ ἄρα γε ψηλαφήσειαν αὐτὸν καὶ εὕροιεν, καί γε οὐ μακρὰν ἀπὸ ἑνὸς ἑκάστου ἡμῶν ὑπάρχοντα. um den Herrn zu suchen, ob sie ihn etwa ertasteten und finden mögen, ja auch nicht fern von einem jeden von uns gegenwärtig seiend. 17.28 Ἐν αὐτῷ γὰρ ζῶμεν καὶ κινούμεθα καί ἐσμεν· ὡς καί τινες τῶν καθ᾽ ὑμᾶς ποιητῶν εἰρήκασιν, Τοῦ γὰρ καὶ γένος ἐσμέν. Denn in ihm leben wir und bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige der Dichter bei euch gesagt haben: Denn auch seines Geschlechtes sind wir. Τοῦ γὰρ καὶ γένος ἐσμέν („denn auch seines Geschlechtes sind wir“) steht so wörtlich bei Aristobulus, Fragmenta 2.25. Τοῦ bezieht sich dabei auf „Gott“. Zuvor beschreibt der Autor, dass Meere, Seen, Plätze mit Menschen etc. davon sprechen, dass es einen Gott gibt. Mit γένος („Geschlecht“) meint der Autor wohl, dass wir Menschen von Gott abstammen und er unser Schöpfer ist. Cleantes greift dies auch auf und sagt zu Zeus: „ἐκ σοῦ γὰρ γένος εἴσ’ ἤχου μίμημα λαχόντες μοῦνοι“ („denn aus deinem Geschlecht sind wir, allein das Abbild des Klanges bekommen“). 17.29 Γένος οὖν ὑπάρχοντες τοῦ θεοῦ, οὐκ ὀφείλομεν νομίζειν χρυσῷ ἢ ἀργύρῳ ἢ λίθῳ, χαράγματι τέχνης καὶ ἐνθυμήσεως ἀνθρώπου, τὸ θεῖον εἶναι ὅμοιον. Die wir also Gottes Geschlecht ausmachen, dürfen nicht meinen, Gold oder Silber oder Stein, einem Ausdruck von Kunst und Überlegung eines Menschen wäre der Gottheit gleich. Paulus stellt sich damit gegen die Götzenbilder aus Gold und Silber und Anfertigungen von Künstlern, die in Athen als Götter verehrt werden. Mit χαράγματι („Ausdruck“) kann ein Abbild eines Gottes bezeichnet werden, der in ein Material gestanzt, getrieben oder geritzt wird, wie z.B. auf Münzen. Das Wort wird auch für das Abbild des Tieres in Offenbarung 13 gebraucht, der sich als Gott verehren lassen wird. 17.30 Τοὺς μὲν οὖν χρόνους τῆς ἀγνοίας ὑπεριδὼν ὁ θεός, τὰ νῦν παραγγέλλει τοῖς ἀνθρώποις πᾶσιν πανταχοῦ μετανοεῖν· Die Zeiten nun also der Unwissenheit übersehend, befiehlt Gott doch jetzt allen Menschen, dass sie überall umkehren, Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1: „καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird. 17.31 διότι ἔστησεν ἡμέραν, ἐν ᾗ μέλλει κρίνειν τὴν οἰκουμένην ἐν δικαιοσύνῃ, ἐν ἀνδρὶ ᾧ ὥρισεν, πίστιν παρασχὼν πᾶσιν, ἀναστήσας αὐτὸν ἐκ νεκρῶν. daher, da er einen Tag festsetzte, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann, den er bestimmte, allen eine Beglaubigung, ihn von Toten auferweckt, anbietend. Mit διότι („darum, da“) leitet Paulus den Grund der Buße an allen Orten ein, da nämlich ein Gerichtstag kommt, dem man nur entkommen kann, wenn man Buße getan hatte. 17.32 Ἀκούσαντες δὲ ἀνάστασιν νεκρῶν, οἱ μὲν ἐχλεύαζον· οἱ δὲ εἶπον, Ἀκουσόμεθά σου πάλιν περὶ τούτου. Von einer Auferstehung Toter nun gehört, (begannen) die einen zu spotten, die anderen sagten: Wir werden dich wieder darüber hören! 17.33 Καὶ οὕτως ὁ Παῦλος ἐξῆλθεν ἐκ μέσου αὐτῶν. Und so ging Paulus weg aus ihrer Mitte. Mit οὕτως („so“) meint Lukas, wie Paulus wegging, nämlich, verspottet und sein Reden auf ein anderes Mal verschoben, wozu es ja nie kam. 17.34 Τινὲς δὲ ἄνδρες κολληθέντες αὐτῷ, ἐπίστευσαν· ἐν οἷς καὶ Διονύσιος ὁ Ἀρεοπαγίτης, καὶ γυνὴ ὀνόματι Δάμαρις, καὶ ἕτεροι σὺν αὐτοῖς. Einige Männer aber, sich ihm angeschlossen, glaubten, unter denen auch Dionysios, der Areopagit, und eine Frau mit Namen Damaris und weitere mit ihnen (waren). 18.1 Μετὰ δὲ ταῦτα χωρισθεὶς ὁ Παῦλος ἐκ τῶν Ἀθηνῶν ἦλθεν εἰς Κόρινθον. Nach diesen (Dingen), sich von Athen entfernt, kam Paulus nach Korinth. 18.2 Καὶ εὑρών τινα Ἰουδαῖον ὀνόματι Ἀκύλαν, Ποντικὸν τῷ γένει, προσφάτως ἐληλυθότα ἀπὸ τῆς Ἰταλίας, καὶ Πρίσκιλλαν γυναῖκα αὐτοῦ, διὰ τὸ τεταχέναι Κλαύδιον χωρίζεσθαι πάντας τοὺς Ἰουδαίους ἐκ τῆς Ῥώμης, προσῆλθεν αὐτοῖς· Und einen bestimmten Juden gefunden mit Namen Aquila, hinsichtlich der Abstammung ein Pontier, kürzlich von Italien gekommen, und Priszilla, seine Frau, - wegen der Anordung von Claudius, dass sich alle Juden aus Rom entfernen -, kam er zu ihnen. 18.3 καὶ διὰ τὸ ὁμότεχνον εἶναι, ἔμενεν παρ᾽ αὐτοῖς καὶ εἰργάζετο· ἦσαν γὰρ σκηνοποιοὶ τὴν τέχνην. Und weil er vom gleichen Handwerk war, blieb er bei ihnen und war arbeitend. Sie waren nämlich dem Handwerk nach Zeltmacher. 18.4 Διελέγετο δὲ ἐν τῇ συναγωγῇ κατὰ πᾶν σάββατον, ἔπειθέν τε Ἰουδαίους καὶ Ἕλληνας. Er war sich nun in der Synagoge an jedem Sabbat unterredend, und war Juden und Griechen überzeugend. Vor dem Hauptverb προσῆλθεν (“er kam hinzu”) ist ein langer Nebensatz vorgestellt. Claudius regierte von 41-54 nach Christus als römischer Kaiser. Orosius, Historia contra Paganos, 7.6.15 datiert das Edikt auf das neunte Jahr dessen Regierung, d.h. auf das Jahr 49-50. 18.5 Ὡς δὲ κατῆλθον ἀπὸ τῆς Μακεδονίας ὅ τε Σίλας καὶ ὁ Τιμόθεος, συνείχετο τῷ πνεύματι ὁ Παῦλος, διαμαρτυρόμενος τοῖς Ἰουδαίοις τὸν χριστὸν Ἰησοῦν. Als nun von Mazedonien sowohl Silas als auch Timotheus herabkamen, war Paulus durch den Geist gedrängt werdend, bezeugend den Juden Jesus als den Christus. Nestle-Aland liest hier λόγῳ („durch das Wort“), statt durch den „Geist“, was auf einer Interpretation eines Kopisten (P74 und wenige Nachfolgehandschriften) zurückgeht, aber nichts mit dem Original zu tun hat, ebenso wenig wie die Ergänzung von εἶναι („ist“) wohl als eine Art AcI. 18.6 Αντιτασσομένων δὲ αὐτῶν καὶ βλασφημούντων, ἐκτιναξάμενος τὰ ἱμάτια, εἶπεν πρὸς αὐτούς, Τὸ αἷμα ὑμῶν ἐπὶ τὴν κεφαλὴν ὑμῶν· καθαρὸς ἐγώ· ἀπὸ τοῦ νῦν εἰς τὰ ἔθνη πορεύσομαι. Als sie sich aber dagegen stellen und lästern, sagte er, seine Gewänder abgeschüttelt, zu ihnen: Euer Blut (ist) auf eurem Kopf! ich (bin) rein. Von jetzt an werde ich zu den Völkern gehen. Lukas gebraucht bei den ersten Partizipien ein historisches Präsens, d.h. keine Vergangenheitsform, um die Episode plastisch und unmittelbar dem Leser vor Augen zu führen. 18.7 Καὶ μεταβὰς ἐκεῖθεν ἦλθεν εἰς οἰκίαν τινὸς ὀνόματι Ἰούστου, σεβομένου τὸν θεόν, οὗ ἡ οἰκία ἦν συνομοροῦσα τῇ συναγωγῇ. Und von dort umgezogen, kam er in ein Haus eines bestimmten mit Namen Justus, Gott fürchtend, dessen Haus an die Synagoge grenzend war. Das Partizip μεταβὰς („umgezogen“) spricht von einem Umzug. Vgl. Herodotus, Historiae 43.14: „καὶ τόπος ἐστὶ [ἐκεῖ] Μίλητος· καὶ ἀπὸ τῆς 18.8 Κρίσπος δὲ ὁ ἀρχισυνάγωγος ἐπίστευσεν τῷ κυρίῳ σὺν ὅλῳ τῷ οἴκῳ αὐτοῦ· καὶ πολλοὶ τῶν Κορινθίων Krispus nun, der Synagogenoberste, glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Haus. Und viele der (es) hörenden Korinther (begannen) zu glauben und getauft zu werden. Der Bruch mit der Synagoge, den die Korinther hörten, hatte auch positive Folgen. Die Imperfekte ἐπίστευον und ἐβαπτίζοντο („sie (begannen) zu glauben und getauft zu werden“) zeigen das Einsetzen einer wiederkehrenden Handlung, d.h. immer wieder kamen Menschen zum Glauben, als sie das Evangelium hörten. Σάμου μεταβὰς εἰς τὴν Καρίαν“ („und der Ort dort ist Milet, und von Samos zog er um nach Karia“. Nestle-Aland ergänzt Τιτίου („Titius“), wohl meinte der Schreiber (wohl P75), den Namen mit einem ihm bekannten näher spezifizieren zu müssen. Kein einziger griechischer christlicher Schreiber erwähnt diesen Beinahmen, auch in den Handschriften ist er nahezu nicht bezeugt. ἀκούοντες ἐπίστευον καὶ ἐβαπτίζοντο. 18.9 Εἶπεν δὲ ὁ κύριος δι᾽ ὁράματος ἐν νυκτὶ τῷ Παύλῳ, Μὴ φοβοῦ, ἀλλὰ λάλει καὶ μὴ σιωπήσῃς· Es sagte nun der Herr durch eine Vision in (der) Nacht Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht, 18.10 διότι ἐγώ εἰμι μετὰ σοῦ, καὶ οὐδεὶς ἐπιθήσεταί σοι τοῦ κακῶσαί σε· διότι λαός ἐστίν μοι πολὺς ἐν τῇ πόλει ταύτῃ. daher da ich mit dir bin, und niemand wird dir zusetzen, um dich zu misshandeln, weil mir viel Volk gehört in dieser Stadt! 18.11 Ἐκάθισέν τε ἐνιαυτὸν καὶ μῆνας ἕξ, διδάσκων ἐν αὐτοῖς τὸν λόγον τοῦ θεοῦ. Sodann ließ er sich ein Jahr und sechs Monate nieder, unter ihnen das Wort Gottes lehrend. 18.12 Γαλλίωνος δὲ ἀνθυπατεύοντος τῆς Ἀχαΐας, κατεπέστησαν ὁμοθυμαδὸν οἱ Ἰουδαῖοι τῷ Παύλῳ, καὶ ἤγαγον αὐτὸν ἐπὶ τὸ βῆμα, Als nun Gallion Prokonsul von Achaja war, traten die Juden einmütig Paulus entgegen, und führten ihn an die (Richter)tribüne, Jesus begründet die Anweisung zu reden damit, dass niemand Paulus etwas anhaben könnte, da in der Stadt viele Christen sind, die wohl für Paulus beten, damit ihm nichts geschieht. Mit βῆμα („Tribüne, Plattform, Bühne“) kommt wörtlich zum Ausdruck, dass zu einer erhöhten Position gestiegen wurde (βαίνω „laufen“), die zu einer Tribüne oder erhöhten Plattform gehört. Bei Herodotus wird das Wort auch für den Schritt eines Menschen gebraucht (Historiae, 4.82, 5); vgl. auch Heraclitus, Testimonia, 3b.4: „ἀναβὰς ἐπὶ τὸ βῆμα“. „auf die Tribüne hinaufsteigend“. Auch ging es von dort nach unten, sodass man hinabsteigen musste, vgl. Diodorus Siculus, Bibliotheca Historica 17.109,2: „καταβὰς ἀπὸ τοῦ βήματος“. „Herabsteigend von der Tribüne“. Dort wurde nach Wettkämpfen das Urteil über die Spieler gesprochen. Es muss nicht ein Stuhl oder Sitz etc. sein, denn dafür stünden andere Worte bereit, sodass es offen bleibt, ob der Preisrichter stand oder saß. Dass es ein Richterstuhl war, wird durch eine Stelle bei Antiphon, De choreuta 40.4 fraglich: „Τὸ τελευταῖον, ὦ Ζεῦ καὶ θεοὶ πάντες, Φιλοκράτης αὐτὸς οὑτοσὶ ἐν τῷ 37 Der zweite Korinther -Brief βουλευτηρί ῳ ἐναντίον τ ῆς βουλ ῆς, ἑστ ὼς μετ’ ἐμο ῦ ἐ πὶ το ῦ βήματος, ἁπτόμενος ἐμο ῦ διελέγετο, ὀνόματι ο ὗτος ἐ μ ὲ προσαγορεύων“. „Der Abschluss, oh Zeus und ihr Götter alle, wurde in der Kammer vor dem Rat erreicht, als Philokrates selbst mit auf der Tribüne stehend, mich berührend, sich mit mir unterhielt, als dieser mich mit meinem Namen anredete“. Vgl. Flavius Josephus, Antiquitates Judaicae 4.209,3: „ ὁ ἀρχιερε ὺς ἐ πὶ βήματος ὑψηλο ῦ σταθείς“. „Der Hohepriester, der auf einer hohen Tribüne stand“. Da die Personen auf der Tribüne standen, zu ihr hinauf und herunterstiegen, ist ein Stuhl per se unplausibel, auch wenn es wohl dort auch zusätzlich Stühle gegeben haben kann, wie dies bei einigen Autoren anzunehmen ist, sodass man sich auf der Tribüne zusätzlich auch setzen konnte, im Begriff selbst ist dies jedoch wohl nicht inbegriffen, so könnte man auch Johannes 19.13 etc. verstehen . Diese Dinge kannten die Korinther aus der Begebenheit in Apostelgeschichte 18.12ff. Dazu kommt noch Folgendes: Flavius Josephus verwendet an einer Stelle beide Begriffe in einem Satz: "Der Thron (θρόνος), den der König sich anfertigen ließ, war aus Elfenbein, ungemein groß und von einem aus sechs Stufen bestehenden Auftritt (βῆματος) umgeben. Auf jeder Stufe standen zwei Löwen zu beiden Seiten und ebenso viele oben neben dem Thronsessel." (Antiquitates Judaicae, 8.140.2). Der Begriff θρόνος („Thron“) ist hier also der Stuhl oder Sitz des Königs selbst und βῆμα („die Tribüne“) der Auftritt mit Stufen dazu. Dann verwendet auch Chrysostomus in seinem Kommentar zum Römerbrief (60.669.9) beide Nomen: "Wie kann also der Apostel sagen: ‘Zu lehren gestatte ich dem Weibe aber nicht?’ Damit untersagt er ihr nur, den Vorsitz in der Versammlung zu führen und den Sitz auf der 38 Der zweite Korinther Brief Rednerbühne (το ῦ θρόνου το ῦ ἐν τῷ βήματι „des Throns auf der Bühne“) einzunehmen, nicht aber überhaupt mit Worten zu lehren." Der θρόνος ist also der Sitz selbst und βῆμα die Bühne (vgl. auch Bauer/Aland, Sp. 280). Somit könnte man festhalten, dass θρόνος Sitz eines Königs, βῆμα die Bühne bzw. Tribüne oder das Podest bedeutet. Vom βῆμα aus kann man also reden, jedoch auch zu Gericht sitzen: Platon schreibt an einer Stelle von den βῆματα als den "Gerichtsstellen" (Politeia, 564.d.10). An anderer Stelle schreibt auch Platon, dass ein Redner auf eine hohe βῆμα hinaufsteigen muss: "ἀναβάντα ἐπί τι βῆμα ὑψηλὸν", „Hinaufsteigend auf eine erhöhte Bühne“ (Politeia, 617.d.5). In der griechischen Polis wurden βῆματα als Bühnen zur politischen Rede genutzt. Das macht Platon deutlich, wenn er schreibt: "καὶ ἔγωγε ἐξ ἐκείνου ἅλις ἔσχον το ῦ βήματος καὶ χαλεπώτερον οὐδὲν ἐφάνη μοι πολιτείας". „und ich hatte seitdem genug von der Rednerbühne und es scheint mir, es ist nichts ärgerlicher als die Politik“ (Spuria, 369.a, 4). Der Sprecher hat also genug davon, auf der Rednerbühne zu stehen und Politik zu betreiben. Polybius beschreibt eine ganz interessante Begebenheit: "μέλλοντός τινος τῶν ἐκ τῆς γερουσίας ἀντιλέγειν τοῖς προτεινομένοις καὶ καταρχομένου, προελθόντα τὸν Ἀννίβαν κατασπάσαι τὸν ἄνψρωπον ἀπὸ το ῦ βήματος". „Als um diese Zeit ein Mitglied des Rates gegen die Friedensbedingungen Einspruch erheben wollte und zu reden begann, da, erzählt man, trat Hannibal auf und zog ihn von der Rednerbühne herab “ (Historiae 15.19, 3) . Ein Ratsmitglied wollte also eine Rede gegen die Friedensbedingungen halten. Als er zu reden begann, wurde er von Hannibal von der βῆμα (Rednerbühne) heruntergeholt. An anderer Stelle schreibt Polybius, dass eine βῆμα aufgerichtet wurde (es handelt sich also um eine Konstruktion, wohl aus Holz), um von dort den Tod des Königs zu verkündigen (Historiae 15.25.3). 18.13 λέγοντες ὅτι Παρὰ τὸν νόμον οὗτος ἀναπείθει τοὺς ἀνθρώπους σέβεσθαι τὸν θεόν. sagend: Dieser überredet die Menschen entgegen dem Gesetz, Gott zu verehren. 18.14 Μέλλοντος δὲ τοῦ Παύλου ἀνοίγειν τὸ στόμα, εἶπεν ὁ Γαλλίων πρὸς τοὺς Ἰουδαίους, Εἰ μὲν οὖν ἦν ἀδίκημά τι ἢ ῥᾳδιούργημα πονηρόν, ὦ Ἰουδαῖοι, κατὰ λόγον ἂν ἠνεσχόμην ὑμῶν· Als nun Paulus den Mund öffnen wollte, sagte Gallion zu den Juden: Wenn es also nun irgendein Unrecht oder ein böses Vergehen wäre, o ihr Juden, hätte ich euch in dem Fall zugelassen. Zur Bedeutung von κατὰ λόγον („in dem Fall“) vgl. Herodotus, Historiae 2.13,2: „Und von den Ägyptern scheint mir, die das Land unterhalb des Möris-Sees bewohnen, namentlich das, was man das Delta nennt – für den Fall (κατὰ λόγον), wenn dieses ihr Land in gleichem Maße ansteigt und sich ausdehnt, weil es der Nil nicht mehr überflutet -, es ihnen immer ebenso ergehen wird“. 18.15 εἰ δὲ ζήτημά ἐστιν περὶ λόγου καὶ ὀνομάτων καὶ νόμου τοῦ καθ᾽ ὑμᾶς, ὄψεσθε αὐτοί· κριτὴς γὰρ ἐγὼ τούτων οὐ βούλομαι εἶναι. Wenn es aber eine Streitfrage über ein Wort und Namen und ein Gesetz bei euch ist, werdet ihr selbst sehen! Denn Richter über diese (Dinge) will ich nicht sein. Zur Phrase τοῦ καθ᾽ ὑμᾶς („unter euch“) vgl. Clemens Romanus, Homiliae 18.5,1: „αὐτίκα γοῦν σὺ τὰ τοῦ ἀπορρήτου ὑψίστου ἴδια διδοὺς τῷ υἱῷ οὐκ οἶδας ὅτι υἱός ἐστιν, 18.16 Καὶ ἀπήλασεν αὐτοὺς ἀπὸ τοῦ βήματος. Und er vertrieb sie von der Richter(tribüne). πατὴρ ὑπάρχων τοῦ Ἰησοῦ τοῦ καθ’ ὑμᾶς λεγομένου“ „So weißt du selbst sofort, da du dem Sohn die besonderen Eigenschaften des ungeoffenbarten Allerhöchsten zuschreibst, nicht, dass er der Sohn ist, da er der Vater Jesu ist, der bei euch der Christus genannt wird“. Ein Kopist (P74 und Nachfolger) und mit ihm Nestle-Aland ändern den Singular ζήτημά in den Plural ζητήματά („Streitfragen“) wohl, weil es ihm plausibler vorkam, auch wenn Interpretationen nicht Aufgabe eines Kopisten gewesen wären. 18.17 Ἐπιλαβόμενοι δὲ πάντες οἱ Ἕλληνες Σωσθένην τὸν ἀρχισυνάγωγον ἔτυπτον ἔμπροσθεν τοῦ βήματος. Καὶ οὐδὲν τούτων τῷ Γαλλίωνι ἔμελλεν. All die Griechen nun Sosthenes, den Synagogenobersten, ergriffen, waren (ihn) vor der Richter(tribüne) schlagend. Und um keines dieser (Dinge) war sich Gallion kümmernd. Mit dem Imperfekt ἔτυπτον (“sie waren schlagend”) kommt das Hintergrundgeschehen zum Ausdruck, d.h. sie schlugen den Bruder die ganze Zeit und dies kümmerte Gallion nicht. 18.18 Ὁ δὲ Παῦλος ἔτι προσμείνας ἡμέρας ἱκανάς, τοῖς ἀδελφοῖς ἀποταξάμενος, ἐξέπλει εἰς τὴν Συρίαν, καὶ σὺν αὐτῷ Πρίσκιλλα καὶ Ἀκύλας, κειράμενος τὴν κεφαλὴν ἐν Κεγχρεαῖς· εἶχεν γὰρ εὐχήν. Paulus nun, noch etliche Tage dageblieben, sich von den Brüdern verabschiedet, war nach Syrien absegelnd - und mit ihm Priszilla und Aquila - in Kenchreä das Haupt geschoren, denn er war ein Gelübde habend. Das Imperfekt εἶχεν („er war haltend/habend“) zeigt, dass er dieses die ganze Zeit über einhielt. 18.19 Κατήντησεν δὲ εἰς Ἔφεσον, καὶ ἐκείνους κατέλιπεν αὐτοῦ· αὐτὸς δὲ εἰσελθὼν εἰς τὴν συναγωγὴν διελέχθη τοῖς Ἰουδαίοις. Er kam nun nach Ephesus. Und jene ließ er dort zurück. Er selbst nun, in die Synagoge hineingehend, unterredete sich mit den Juden. 18.20 Ἐρωτώντων δὲ αὐτῶν ἐπὶ πλείονα χρόνον μεῖναι παρ᾽ αὐτοῖς, οὐκ ἐπένευσεν· Als sie aber baten, über längere Zeit bei ihnen zu bleiben, willigte er nicht ein, Ein Schreiber (P74) und mit ihm einige wenige Nachfolger und auch Nestle-Aland vergaßen παρ᾽ αὐτοῖς („bei ihnen“). 18.21 ἀλλ᾽ ἀπετάξατο αὐτοῖς εἰπών, Δεῖ με πάντως τὴν ἑορτὴν τὴν ἐρχομένην ποιῆσαι εἰς Ἱεροσόλυμα· πάλιν δὲ ἀνακάμψω πρὸς ὑμᾶς, τοῦ sondern verabschiedete sich von ihnen, sagend: Ich muss auf jeden Fall das kommende Fest in Jerusalem halten. Wiederum nun, werde ich, wenn Gott will, Nestle-Aland lässt den gesamten Text Δεῖ με πάντως τὴν ἑορτὴν τὴν ἐρχομένην ποιῆσαι εἰς Ἱεροσόλυμα („Ich muss auf jeden Fall das kommende Fest in Jerusalem halten“) aus. Vermutlich ist der nachlässige Schreiber von P74 (und seine bekannten Nachfolger) beim Kopieren in θεοῦ θέλοντος. Ἀνήχθη ἀπὸ τῆς Ἐφέσου, zu euch zurückkehren. Und er fuhr von Ephesus ab. 18.22 καὶ κατελθὼν εἰς Καισάρειαν, ἀναβὰς καὶ ἀσπασάμενος τὴν ἐκκλησίαν, κατέβη εἰς Ἀντιόχειαν. Und in Cäsarea angelegt, hinaufgegangen und die Versammlung begrüßt, ging er hinab nach Antiochien. 18.23 Καὶ ποιήσας χρόνον τινὰ ἐξῆλθεν, διερχόμενος καθεξῆς τὴν Γαλατικὴν χώραν καὶ Φρυγίαν, ἐπιστηρίζων πάντας τοὺς μαθητάς. Und eine bestimmte Zeit zugebracht, ging er weg, nacheinander das galatische Land durchziehend und Phrygien, all die Schüler befestigend. 18.24 Ἰουδαῖος δέ τις Ἀπολλὼς ὀνόματι, Ἀλεξανδρεὺς τῷ γένει, ἀνὴρ λόγιος, κατήντησεν εἰς Ἔφεσον, δυνατὸς ὢν ἐν ταῖς γραφαῖς. Ein bestimmter Jude nun, mit Namen Apollos, der Abstammung nach ein Alexandrier, ein redegewandter Mann, gelangte nach Ephesus, mächtig in den Schriften seiend. 18.25 Οὗτος ἦν κατηχημένος τὴν ὁδὸν τοῦ κυρίου, καὶ ζέων τῷ πνεύματι ἐλάλει καὶ ἐδίδασκεν ἀκριβῶς τὰ περὶ τοῦ κυρίου, ἐπιστάμενος μόνον τὸ βάπτισμα Ἰωάννου· Dieser war unterwiesen (im) Weg des Herrn. Nestle-Aland liest mit P74 und seinen Nachfolgehandschriften statt τοῦ Und dem Geist nach glühend, war er redend, κυρίου („des Herrn“) τοῦ Ἰησοῦ („des Jesus“). und lehrte die (Dinge) über den Herrn genau, nur die Taufe von Johannes verstehend. 18.26 οὗτός τε ἤρξατο παρρησιάζεσθαι ἐν τῇ συναγωγῇ. Ἀκούσαντες δὲ Sodann begann dieser freimütig in der Synagoge zu reden. Ihn nun gehört, nahmen der Vorlage auf die übernächste Zeile gesprungen und hat diese zwei Zeilen ausgelassen. Nestle-Aland liest statt Aquila und Priskilla die Reihenfolge aufgrund eines Kopierfehlers von P74 falsch herum. αὐτοῦ Ἀκύλας καὶ Πρίσκιλλα, προσελάβοντο αὐτόν, καὶ ἀκριβέστερον αὐτῷ ἐξέθεντο τὴν τοῦ θεοῦ ὁδόν. ihn Aquila und Priszilla zu sich und legten ihm den Weg Gottes genauer dar. 18.27 Βουλομένου δὲ αὐτοῦ διελθεῖν εἰς τὴν Ἀχαΐαν, προτρεψάμενοι οἱ ἀδελφοὶ ἔγραψαν τοῖς μαθηταῖς ἀποδέξασθαι αὐτόν· ὃς παραγενόμενος συνεβάλετο πολὺ τοῖς πεπιστευκόσιν διὰ τῆς χάριτος· Als er nun hinüber nach Achaja kommen will, schrieben die Brüder den Schülern ermunternd, ihn aufzunehmen, der, angekommen, viel für die geglaubt Habenden durch die Gnade beitrug. 18.28 εὐτόνως γὰρ τοῖς Ἰουδαίοις διακατηλέγχετο δημοσίᾳ, ἐπιδεικνὺς διὰ τῶν γραφῶν εἶναι τὸν χριστὸν Ἰησοῦν. Denn er war vehement die Juden öffentlich widerlegend, durch die Schriften aufzeigend, dass Jesus der Christus ist. 19.1 Ἐγένετο δέ, ἐν τῷ τὸν Ἀπολλὼ εἶναι ἐν Κορίνθῳ, Παῦλον διελθόντα τὰ ἀνωτερικὰ μέρη ἐλθεῖν εἰς Ἔφεσον· καὶ εὑρών τινας μαθητὰς Es geschah nun beim Aufenthalt von Apollos in Korinth, dass Paulus, die oberen Gegenden durchzogen, nach Ephesus kam. Und etliche Jünger findend, 19.2 εἶπεν πρὸς αὐτούς, Εἰ πνεῦμα ἅγιον ἐλάβετε πιστεύσαντες; Οἱ δὲ εἶπον πρὸς sagte er zu ihnen: Empfingt ihr heiligen Geist, geglaubt habend? Sie nun sagten zu Βουλομένου („will“) ist als Präsens gleichzeitig zum Hauptverb. Zu συνεβάλετο πολὺ („er trug viel bei“) vgl. Basilica, Ecloga Basilicorum 10.35, 32.2: „κατὰ πολὺ τῇ πολιτείᾳ συμβάλλεται („in vieler Hinsicht trägt er für das Gemeinwohl bei“). αὐτόν, Ἀλλ᾽ οὐδὲ εἰ πνεῦμα ἅγιόν ἐστιν, ἠκούσαμεν. ihm: Wir hörten ja nicht einmal, dass ein Heiliger Geist (da) ist! 19.3 Εἶπέν τε πρὸς αὐτούς, Εἰς τί οὖν ἐβαπτίσθητε; Οἱ δὲ εἶπον, Εἰς τὸ Ἰωάννου βάπτισμα. Sodann sagte er zu ihnen: Worauf wurdet ihr denn getauft? Sie nun sagten: Auf die Taufe von Johannes! 19.4 Εἶπεν δὲ Παῦλος, Ἰωάννης μὲν ἐβάπτισεν βάπτισμα μετανοίας, τῷ λαῷ λέγων εἰς τὸν ἐρχόμενον μετ᾽ αὐτὸν ἵνα πιστεύσωσιν, τοῦτ᾽ ἔστιν, εἰς τὸν χριστὸν Ἰησοῦν. Es sagte nun Paulus: Johannes taufte ja mit einer Taufe der Umkehr, dem Volk sagend, dass man an den nach ihm Kommenden glauben solle, das heißt, an den Christus, Jesus. 19.5 Ακούσαντες δὲ ἐβαπτίσθησαν εἰς τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου Ἰησοῦ. Es nun gehört, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen. 19.6 Καὶ ἐπιθέντος αὐτοῖς τοῦ Παύλου τὰς χεῖρας, ἦλθεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπ᾽ αὐτούς, ἐλάλουν τε γλώσσαις καὶ προεφήτευον. Und als ihnen Paulus die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie. Sodann (begannen) sie in Sprachen zu reden und zu weissagen. 19.7 Ἦσαν δὲ οἱ πάντες ἄνδρες ὡσεὶ δεκαδύο. Es waren nun die Männer insgesamt etwa zwölf. Mit μὲν („ja“) verstärkt Lukas hier die Aussage im Hauptsatz, womit er auf eine bekannte Sache rekurriert, da es nicht mit δὲ („nun“) im nächsten Vers korrespondiert. Die beiden Imperfekte ἐλάλουν und προεφήτευον zeigt das Einsetzen einer dauernden oder immer wiederkehrenden Handlung des Redens in fremden Sprachen und des Weissagens. 19.8 Εἰσελθὼν δὲ εἰς τὴν συναγωγὴν ἐπαρρησιάζετο, ἐπὶ μῆνας τρεῖς διαλεγόμενος καὶ πείθων τὰ περὶ τῆς βασιλείας τοῦ θεοῦ. Hineingegangen nun in die Synagoge, war er während dreier Monate freimütig redend, sich auseinandersetzend und (sie) die (Dinge) vom Reich Gottes überzeugend. 19.9 Ὡς δέ τινες ἐσκληρύνοντο καὶ ἠπείθουν, κακολογοῦντες τὴν ὁδὸν ἐνώπιον τοῦ πλήθους, ἀποστὰς ἀπ᾽ αὐτῶν ἀφώρισεν τοὺς μαθητάς, καθ᾽ ἡμέραν διαλεγόμενος ἐν τῇ σχολῇ Τυράννου τινός. Als nun einige sich verhärtend und nicht gehorchend waren den Weg vor der Menge beschimpfend, sich von ihnen entfernt, sonderte er die Schüler ab, täglich sich auseinandersetzend in der Schule eines bestimmten Tyrannos. Nestle-Aland lässt τινός („eines bestimmten“) aus. 19.10 Τοῦτο δὲ ἐγένετο ἐπὶ ἔτη δύο, ὥστε πάντας τοὺς κατοικοῦντας τὴν Ἀσίαν ἀκοῦσαι τὸν λόγον τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, Ἰουδαίους τε καὶ Ἕλληνας. Dies nun geschah während zweier Jahre, sodass alle die in Asien Wohnenden das Wort des Herrn Jesus hörten, sowohl Juden als auch Griechen. Nestle-Aland lässt Ἰησοῦ („Jesus“) aus. 19.11 Δυνάμεις τε οὐ τὰς τυχούσας ἐποίει ὁ θεὸς διὰ τῶν χειρῶν Παύλου, Sodann war Gott keine (schon) geschehenen Macht(taten) durch die Hände von Paulus tuend, Gott gab Paulus neue Zeichen, die bisher nicht geschehen waren. Eines davon berichtet Lukas nun. 19.12 ὥστε καὶ ἐπὶ τοὺς ἀσθενοῦντας ἐπιφέρεσθαι ἀπὸ τοῦ χρωτὸς αὐτοῦ σουδάρια ἢ σιμικίνθια, καὶ ἀπαλλάσσεσθαι ἀπ᾽ αὐτῶν τὰς νόσους, τά τε so dass auch von seiner Haut Schweißtücher oder Schürzen zu den Kranken gebracht wurden und die Krankheiten von ihnen Die Subjunktion ὥστε („sodass“) löst die Serie von Infinitiven aus. NestleAland lässt ἀπ᾽ αὐτῶν („von ihnen“) aus (die Auslassung kam wohl von P74). πνεύματα τὰ πονηρὰ ἐξέρχεσθαι ἀπ᾽ αὐτῶν. wichen und die bösen Geister von ihnen herauskamen. 19.13 Ἐπεχείρησαν δέ τινες ἀπὸ τῶν περιερχομένων Ἰουδαίων ἐξορκιστῶν ὀνομάζειν ἐπὶ τοὺς ἔχοντας τὰ πνεύματα τὰ πονηρὰ τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, λέγοντες, Ὁρκίζομεν ὑμᾶς τὸν Ἰησοῦν ὃν ὁ Παῦλος κηρύσσει. Es versuchten nun auch einige von den umherziehenden jüdischen Beschwörern, über die bösen Geister Habenden den Namen des Herrn Jesus zu nennen, sagend: Wir beschwören euch bei Jesus, den Paulus verkündet. Nestle-Aland hat mit ὁρκίζω („ich beschwöre“) die Interpretation eines Kopisten. 19.14 Ἦσαν δέ τινες υἱοὶ Σκευᾶ Ἰουδαίου ἀρχιερέως ἑπτὰ οἱ τοῦτο ποιοῦντες. Es waren nun sieben gewisse Söhne von Skevas, eines jüdischen Hohenpriesters die dies Tuenden. Der Name von Skevas kommt von lat. „scaeva“ („Linkshänder“). 19.15 Ἀποκριθὲν δὲ τὸ πνεῦμα τὸ πονηρὸν εἶπεν, Τὸν Ἰησοῦν γινώσκω, καὶ τὸν Παῦλον ἐπίσταμαι· ὑμεῖς δὲ τίνες ἐστέ; Der böse Geist nun geantwortet, sagte: Jesus kenne ich, und Paulus ist mir bekannt. Ihr nun, welche seid ihr? 19.16 Καὶ ἐφαλλόμενος ἐπ᾽ αὐτοὺς ὁ ἄνθρωπος ἐν ᾧ ἦν τὸ πνεῦμα τὸ πονηρόν καὶ κατακυριεύσαν αὐτῶν, ἴσχυσεν κατ᾽ αὐτῶν, ὥστε γυμνοὺς καὶ Und der Mensch, auf sie losspringend, durch den der böse Geist sie sogar überwältigt habend war, tat ihnen Gewalt an, sodass sie nackt und verwundet aus jenem Hause entflohen. Der Text ist syntaktisch nicht einfach, wie von Lukas öfter, daher wurde er auch von bekannten Schreibern vereinfacht, deren Version NestleAland abdruckt. Eine Periphrase aus ἦν („er war“) im Imperfekt und einem Part. Aorist im Neutrum κατακυριεύσαν („überwältigt“) ist hier wahrscheinlich nicht auszuschließen (es ist nicht so häufig), die ein Äquivalent zum Perfekt/Plusquamperfekt ist (vgl. Tiemann 1889:557; τετραυματισμένους ἐκφυγεῖν ἐκ τοῦ οἴκου ἐκείνου. Stahl 1907:144-145; Wolf 1912:55; Psaltes 1913:230; Kapsomenakis 1938:44; Björck 1940:74; Schwyzer 1950:255; Blass & Debrunner 1979:288; Gildersleeve 1980[1900]:125; Karleen 1980:133; Browning 1983:39; Piñero & Pelaez 2003:161; Drinka 2007:112). Vgl. als direkte Parallele Thucydides, Historiae 4.54,3: "ἦσαν δέ τινες καὶ γενόμενοι τῷ Νικίᾳ λόγοι πρότερον πρός τινας τῶν Κυθηρίων, δι’ ὃ καὶ θᾶσσον καὶ ἐπιτηδειότερον τό τε παραυτίκα καὶ τὸ ἔπειτα τὰ τῆς ὁμολογίας ἐπράχθη ὐτοῖς· "Es waren nun etliche Unterhaltungen schon von Nicias zuvor geschehen mit einigen der Kythern". Hier im Beispiel wäre das Imperfekt ἦσαν („waren“) und das Partizip Aorist γενόμενοι („geschehen“) als Periphrase zu sehen, wobei auch hier, wie im Übersetzungsvorschlag, καὶ als "schon" zu verstehen wäre, und nicht als Konjunktion ("und"). Das zweite καὶ („auch/sogar“) kann nur ein Adverb und keine gleichordnende Konjunktion sein, da zuvor ein Partizipialsatz, d.h. untergeordnet, steht. Das κατακυριεύσαν („überwältigend“) muss sich auf πνεῦμα τὸ πονηρόν („böser Geist“) beziehen, da es jeweils Neutrumformen sind. Vgl. eine Periphrase mit einem Partizip Perfekt in Lukas 23.19: ὅστις ἦν διὰ στάσιν τινὰ γενομένην ἐν τῇ πόλει καὶ φόνον *βεβλημένος* εἰς φυλακήν. („Welcher wegen eines in der Stadt geschehenen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen war“). Der Sinn wäre dann: Der böse Geist wirkt duch den Mann und überwältigt die Exorzisten und fügt ihnen darauf Gewalt an, sodass sie nackt und verwundet vor der Situation fliehen. Mit dem neutrischen κατακυριεύσαν sollte vermutlich über eine Art constructio ad sensum den Lesern signalisiert werden, dass das bezeichnete gegen die Exorzisten gerichtete Geschehen unter dem Einfluss des bösen Geistes geschah. Auch anderswo wird (naturgemäß) sprachlich (!) nicht immer streng zwischen dem Tun Besessener und involvierter dämonischer Akteure unterschieden, so etwa in Apg 8,7. 19.17 Τοῦτο δὲ ἐγένετο γνωστὸν πᾶσιν Ἰουδαίοις τε καὶ Ἕλλησιν τοῖς κατοικοῦσιν τὴν Ἔφεσον, καὶ ἐπέπεσεν φόβος ἐπὶ πάντας αὐτούς, καὶ ἐμεγαλύνετο τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου Ἰησοῦ. Dies wurde nun bekannt sowohl allen Ephesus bewohnenden Juden als auch Griechen, und es fiel Furcht auf sie alle, und es war der Name des Herrn Jesus erhöht werdend. 19.18 Πολλοί τε τῶν πεπιστευκότων ἤρχοντο, ἐξομολογούμενοι, καὶ ἀναγγέλλοντες τὰς πράξεις αὐτῶν. Und viele der gläubig Gewordenen waren kommend, ihre Taten bekennend und berichtend. 19.19 Ἱκανοὶ δὲ τῶν τὰ περίεργα πραξάντων συνενέγκαντες τὰς βίβλους κατέκαιον ἐνώπιον πάντων· καὶ συνεψήφισαν τὰς τιμὰς αὐτῶν, καὶ εὗρον ἀργυρίου μυριάδας πέντε. Etliche nun der Zauberei getan Habenden waren, sie zusammengetragen, die Bücher vor allen verbrennend. Und man rechnete deren Preise zusammen und fand fünfzigtausend Silberlinge heraus. 19.20 Οὕτως κατὰ κράτος ὁ λόγος τοῦ κυρίου ηὔξανεν καὶ ἴσχυεν. So war das Wort des Herrn mit Macht wachsend und erstarkend. 19.21 Ὡς δὲ ἐπληρώθη ταῦτα, Als nun diese (Dinge) sich erfüllten, nahm ἔθετο ὁ Παῦλος ἐν τῷ πνεύματι, sich Paulus im Geist vor, Mazedonien und διελθὼν τὴν Μακεδονίαν καὶ Achaja durchziehend, nach Jerusalem zu Ἀχαΐαν, πορεύεσθαι εἰς Zuvor beschreibt Lukas, wie die Voraussetzungen waren (Bekenntnis und Trennung von Sünde), um nun mittels οὕτως („so“) zu zeigen, was so erreicht wurde. Die beiden Imperfekte zeigen den anhaltenden Prozess, der damals stattfand. Von hier bis Vers 41 berichtet Lukas die Anfeindung von Demetrius in Ephesus gegen die Folgen des Evangeliums. Ἱερουσαλήμ, εἰπὼν ὅτι Μετὰ τὸ γενέσθαι με ἐκεῖ, δεῖ με καὶ Ῥώμην ἰδεῖν. gehen, gesagt habend: Nach meinem Aufenthalt dort muss ich auch Rom sehen. 19.22 Ἀποστείλας δὲ εἰς τὴν Μακεδονίαν δύο τῶν διακονούντων αὐτῷ, Τιμόθεον καὶ Ἔραστον, αὐτὸς ἐπέσχεν χρόνον εἰς τὴν Ἀσίαν. Nach Mazedonien nun zwei seiner ihm Dienenden gesandt, Timotheus und Erastus, machte er selbst sich eine Zeit nach Asien auf. 19.23 Ἐγένετο δὲ κατὰ τὸν καιρὸν ἐκεῖνον τάραχος οὐκ ὀλίγος περὶ τῆς ὁδοῦ. Es entstand nun um jene Zeit eine nicht geringe Aufregung betreffs des Weges. 19.24 Δημήτριος γάρ τις ὀνόματι, ἀργυροκόπος, ποιῶν ναοὺς ἀργυροῦς Ἀρτέμιδος, παρείχετο τοῖς τεχνίταις ἐργασίαν οὐκ ὀλίγην· Denn ein bestimmter mit Namen Demetrios, ein Silberschmied, silberne Artemistempel machend, war den Handwerkern einen nicht geringen Erwerb verschaffend. 19.25 οὓς συναθροίσας, καὶ τοὺς περὶ τὰ τοιαῦτα ἐργάτας, εἶπεν, Ἄνδρες, ἐπίστασθε ὅτι ἐκ ταύτης τῆς ἐργασίας ἡ εὐπορία ἡμῶν ἐστιν. Auch die derartiges Arbeitenden zusammenbracht, sagte er: Männer, ihr versteht, dass von diesem Gewerbe unser Wohlstand ist. 19.26 Καὶ θεωρεῖτε καὶ ἀκούετε ὅτι οὐ μόνον Ἐφέσου, ἀλλὰ σχεδὸν πάσης τῆς Ἀσίας, ὁ Παῦλος οὗτος πείσας Und ihr schaut und hört, dass nicht nur von Ephesus, sondern fast von ganz Asien dieser Paulus, überredet, eine ziemliche Menge μετέστησεν ἱκανὸν ὄχλον, λέγων ὅτι οὐκ εἰσὶν θεοὶ οἱ διὰ χειρῶν γινόμενοι. abwandte, sagend, dass die durch Hände entstehenden (Dinge) nicht Götter sind. 19.27 Οὐ μόνον δὲ τοῦτο κινδυνεύει ἡμῖν τὸ μέρος εἰς ἀπελεγμὸν ἐλθεῖν, ἀλλὰ καὶ τὸ τῆς μεγάλης θεᾶς ἱερὸν Ἀρτέμιδος εἰς οὐθὲν λογισθῆναι, λογισθῆναι δὲ καὶ καθαιρεῖσθαι τὴν μεγαλειότητα αὐτῆς, ἣν ὅλη ἡ Ἀσία καὶ ἡ οἰκουμένη σέβεται. Nicht nur aber ist für uns dieser Bereich in Gefahr, in Verruf zu kommen, sondern auch das Heiligtum der großen Göttin Artemis, für nichts erachtet zu werden, auch ihre Majestät nun, künftig niedergerissen zu werden, die ganz Asien und der Erdkreis verehrt. 19.28 Ακούσαντες δὲ καὶ γενόμενοι πλήρεις θυμοῦ, ἔκραζον λέγοντες, Μεγάλη ἡ Ἄρτεμις Ἐφεσίων. Es gehört nun und voll Zorn geworden, (begannen) sie zu schreien, sagend: Groß (ist) die Artemis (der) Epheser! 19.29 Καὶ ἐπλήσθη ἡ πόλις ὅλη τῆς συγχύσεως· ὥρμησάν τε ὁμοθυμαδὸν εἰς τὸ θέατρον, συναρπάσαντες Γάϊον καὶ Ἀρίσταρχον Μακεδόνας, συνεκδήμους Παύλου. Und es wurde erfüllt die ganze Stadt von dem Tumult. Sodann stürmten sie einmütig in das Theater, die Mazedonier Gaius und Aristarchus, Reisebegleiter von Paulus, mit wegreißend. 19.30 Τοῦ δὲ Παύλου βουλομένου εἰσελθεῖν εἰς τὸν Als nun Paulus in die Volksversammlung hineingehen wollte, waren ihn die Schüler nicht lassend. Die Konstruktion über „nicht nur, sondern auch“ will die Lage dramatisieren. Von κινδυνεύει („in Gefahr sein“) hängen drei Infinitive ἐλθεῖν, λογισθῆναι und λογισθῆναι ab. Das Imperfekt εἴων („sie waren lassend“) zeigt, dass sie ihn dauerhaft abhalten mussten. δῆμον, οὐκ εἴων αὐτὸν οἱ μαθηταί. 19.31 Τινὲς δὲ καὶ τῶν Ἀσιαρχῶν, ὄντες αὐτῷ φίλοι, πέμψαντες πρὸς αὐτόν, παρεκάλουν μὴ δοῦναι ἑαυτὸν εἰς τὸ θέατρον. Einige nun auch der ihm wohlgesinnt seienden Aristarchen, zu ihm geschickt, waren ihn ermunternd, sich selbst nicht ins Theater zu begeben. Mit dem Adverb καὶ („auch“) wird der Gruppe der Paulus aufhaltenden Schüler die der Aristarchen hinzugefügt, die wohl Priester bzw. Aufseher der Stätten in Ephesus waren. 19.32 Ἄλλοι μὲν οὖν ἄλλο τι ἔκραζον· ἦν γὰρ ἡ ἐκκλησία συγκεχυμένη, καὶ οἱ πλείους οὐκ ᾔδεισαν τίνος ἕνεκεν συνεληλύθεισαν. Die einen wie die anderen nun also waren irgendetwas schreiend. Es war nämlich die Versammlung in Verwirrung geraten, und die meisten wussten nicht, weswegen sie zusammengekommen waren. Die verschiedenen Leute schrien durcheinander. Vgl. zum Idiom Platon, Phaedrus 267.d,4: „τὸ δὲ δὴ τέλος τῶν λόγων κοινῇ πᾶσιν ἔοικε συνδεδογμένον εἶναι, ᾧ τινες μὲν ἐπάνοδον, ἄλλοι δ’ ἄλλο τίθενται ὄνομα. „Aber alle scheinen sich einig zu sein, was den Schluss der Reden betrifft, den die einen Rekapitulation nennen, während andere ihm einen anderen Namen geben. 19.33 Ἐκ δὲ τοῦ ὄχλου προεβίβασαν Ἀλέξανδρον, προβαλόντων αὐτὸν τῶν Ἰουδαίων. Ὁ δὲ Ἀλέξανδρος, κατασείσας τὴν χεῖρα, ἤθελεν ἀπολογεῖσθαι τῷ δήμῳ. Aus der Menge nun brachten sie Alexander hervor, als ihn die Juden vorschickten. Alexander nun, mit der Hand gewinkt, wollte sich (vor) dem Volk verteidigen. 19.34 Ἐπιγνόντες δὲ ὅτι Ἰουδαῖός ἐστιν, φωνὴ ἐγένετο μία ἐκ πάντων ὡς ἐπὶ ὥρας δύο κραζόντων, Μεγάλη ἡ Ἄρτεμις Ἐφεσίων. Erkannt nun, dass er ein Jude war, entstand eine einzige Stimme von allen, etwa über zwei Stunden, schreiend: Groß (ist) die Artemis (der) Epheser! Das Partizip κραζόντων („schreiend“) bezieht sich auf πάντων („allen“). 19.35 Καταστείλας δὲ ὁ γραμματεὺς τὸν ὄχλον φησίν, Ἄνδρες Ἐφέσιοι, τίς γάρ ἐστιν ἄνθρωπος ὃς οὐ γινώσκει τὴν Ἐφεσίων πόλιν νεωκόρον οὖσαν τῆς μεγάλης θεᾶς Ἀρτέμιδος καὶ τοῦ Διοπετοῦς; Die Menge nun beruhigt, sagt der (Stadt)schreiber: Männer, Epheser, welcher Mensch ist es denn, der nicht weiß, dass die Stadt (der) Epheser Tempelhüterin der großen Göttin Artemis ist, und des von Zeus herabgefallenen (Dinges)? 19.36 Ἀναντιρρήτων οὖν ὄντων τούτων, δέον ἐστὶν ὑμᾶς κατεσταλμένους ὑπάρχειν, καὶ μηδὲν προπετὲς πράσσειν. Da diese (Dinge) also unwidersprechlich sind, Mit οὖν („also“) bezieht sich der Sprecher auf die Schlussfolgerung des ist es nötig, dass ihr ruhig bleibt und nichts Bisherigen. Überstürztes tut. 19.37 Ἠγάγετε γὰρ τοὺς ἄνδρας τούτους, οὔτε ἱεροσύλους οὔτε βλασφημοῦντας τὴν θεὸν ὑμῶν. Denn ihr brachtet diese Männer, weder Tempelräuber noch eure Göttin Lästernde. 19.38 Εἰ μὲν οὖν Δημήτριος καὶ οἱ σὺν αὐτῷ τεχνῖται ἔχουσιν πρός τινα λόγον, ἀγοραῖοι ἄγονται, καὶ ἀνθύπατοί εἰσιν· ἐγκαλείτωσαν ἀλλήλοις. Wenn also nun Demetrius und die Handwerker bei ihm gegen jemanden eine Sache haben, werden Gerichtstage abgehalten und gibt es Prokonsuln, sollen sie einander anklagen. 19.39 Εἰ δέ τι περὶ ἑτέρων ἐπιζητεῖτε, ἐν τῇ ἐννόμῳ ἐκκλησίᾳ ἐπιλυθήσεται. Wenn ihr aber bezüglich weiterer (Dinge) ein Gesuch habt, wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden. Mit γὰρ („denn“) begründet der Sprecher die Anweisung im Vers davor. 19.40 Καὶ γὰρ κινδυνεύομεν ἐγκαλεῖσθαι στάσεως περὶ τῆς σήμερον, μηδενὸς αἰτίου ὑπάρχοντος περὶ οὗ οὐ δυνησόμεθα δοῦναι λόγον τῆς συστροφῆς ταύτης. Denn wir sind auch in Gefahr, eines Aufruhrs wegen der heutigen (Sache) angeklagt zu werden, da kein Grund vorhanden ist, bezüglich dessen wir Rechenschaft von dieser Zusammenrottung geben werden können. 19.41 Καὶ ταῦτα εἰπών, ἀπέλυσεν τὴν ἐκκλησίαν. Und diese (Dinge) gesagt, löste er die Versammlung auf. 20.1 Μετὰ δὲ τὸ παύσασθαι τὸν θόρυβον, προσκαλεσάμενος ὁ Παῦλος τοὺς μαθητάς, καὶ ἀσπασάμενος, ἐξῆλθεν πορευθῆναι εἰς τὴν Μακεδονίαν. Nach dem Aufhören nun des Tumults, ging Paulus, die Schüler hergerufen und verabschiedet, fort, um nach Mazedonien zu reisen. 20.2 Διελθὼν δὲ τὰ μέρη ἐκεῖνα, καὶ παρακαλέσας αὐτοὺς λόγῳ πολλῷ, ἦλθεν εἰς τὴν Ἑλλάδα. Durchzogen nun jene Bezirke und sie mit einer langen Rede ermuntert, kam er nach Griechenland. 20.3 Ποιήσας τε μῆνας τρεῖς, γενομένης αὐτῷ ἐπιβουλῆς ὑπὸ τῶν Ἰουδαίων μέλλοντι ἀνάγεσθαι εἰς τὴν Συρίαν, ἐγένετο γνώμη τοῦ ὑποστρέφειν διὰ Μακεδονίας. Sodann, drei Monate verbracht, kam er zur Überzeugung, als ihm, im Begriff, nach Syrien abzufahren, ein Anschlag von den Juden geschah, durch Mazedonien zurückzukehren. Paulus entschloss sich nach dem Anschlag über Mazedoinen und nicht über See zu reisen. 20.4 Συνείπετο δὲ αὐτῷ ἄχρι τῆς Ἀσίας Σώπατρος Βεροιαῖος· Es waren ihn nun bis nach Asien Sopater begleitend, ein Beröer, von den Συνείπετο („es waren begleitend“) zeigt die Dauerhaftigkeit an. Θεσσαλονικέων δέ, Ἀρίσταρχος καὶ Σεκοῦνδος, καὶ Γάϊος Δερβαῖος, καὶ Τιμόθεος· Ἀσιανοὶ δέ, Τυχικὸς καὶ Τρόφιμος. Thessalonichern nun Aristarchus und Sekundus, auch Gaius, ein Derbier, und Timotheus. Die Asiaten nun Tychikus und Trophimus. 20.5 Οὗτοι προσελθόντες ἔμενον ἡμᾶς ἐν Τρῳάδι. Diese, vorausgegangen, waren uns in Troas erwartend. Das Imperfekt ἔμενον („sie waren erwartend“) zeigt, dass Hintergrundgeschehen, d.h. während die anderen noch unterwegs waren, waren diese in Troas auf sie wartend. 20.6 Ἡμεῖς δὲ ἐξεπλεύσαμεν μετὰ τὰς ἡμέρας τῶν ἀζύμων ἀπὸ Φιλίππων, καὶ ἤλθομεν πρὸς αὐτοὺς εἰς τὴν Τρῳάδα ἄχρι ἡμερῶν πέντε, οὗ διετρίψαμεν ἡμέρας ἑπτά. Wir nun segelten nach den Tagen der ungesäuerten (Brote) von Philippi ab und kamen in fünf Tagen hin zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage verbrachten. Ἡμεῖς („wir“) ist explizit als Kontrast zu den Vorausfahrenden betont. 20.7 Ἐν δὲ τῇ μιᾷ τῶν σαββάτων, συνηγμένων τῶν μαθητῶν κλάσαι ἄρτον, ὁ Παῦλος διελέγετο αὐτοῖς, μέλλων ἐξιέναι τῇ ἐπαύριον, παρέτεινέν τε τὸν λόγον μέχρι μεσονυκτίου. Am ersten (Tag) der Woche nun, als die Schüler versammelt waren, (das) Brot zu brechen, war Paulus sich mit ihnen unterredend, im Begriff, am folgenden (Tag) wegzugehen. Sodann war er die Rede bis Mitternacht ausdehnend. 20.8 Ἦσαν δὲ λαμπάδες ἱκαναὶ ἐν τῷ ὑπερῴῳ οὗ ἦμεν συνηγμένοι. Es waren nun etliche Lampen im Obergeschoss, wo wir versammelt waren. 20.9 Καθήμενος δέ τις νεανίας ὀνόματι Εὔτυχος ἐπὶ τῆς θυρίδος, καταφερόμενος ὕπνῳ βαθεῖ, διαλεγομένου τοῦ Παύλου ἐπὶ πλεῖον, κατενεχθεὶς ἀπὸ τοῦ ὕπνου ἔπεσεν ἀπὸ τοῦ τριστέγου κάτω, καὶ ἤρθη νεκρός. Ein bestimmter nun, am Fenster sitzender Jugendlicher mit Namen Eutychus, von tiefem Schlaf überwältigt, als sich Paulus immer länger unterredete, fiel, überwältigt vom Schlaf, vom dritten Stockwerk hinunter und wurde tot aufgehoben. 20.10 Καταβὰς δὲ ὁ Παῦλος ἐπέπεσεν αὐτῷ, καὶ συμπεριλαβὼν εἶπεν, Μὴ θορυβεῖσθε· ἡ γὰρ ψυχὴ αὐτοῦ ἐν αὐτῷ ἐστιν. Paulus nun, hinuntergestiegen, warf sich auf ihn. Und (ihn) umarmend, sagte er: Lärmt nicht, denn seine Seele ist in ihm! 20.11 Αναβὰς δὲ καὶ κλάσας ἄρτον καὶ γευσάμενος, ἐφ᾽ ἱκανόν τε ὁμιλήσας ἄχρι αὐγῆς, οὕτως ἐξῆλθεν. Hinaufgestiegen nun und das Brot gebrochen und gegessen, sodann noch lange bis zum Tagesanbruch sich unterhalten, ging er so weg. 20.12 Ἤγαγον δὲ τὸν παῖδα ζῶντα, καὶ παρεκλήθησαν οὐ μετρίως. Sie brachten nun den Jungen lebend, und sie wurden nicht (nur) mittelmäßig getröstet. 20.13 Ἡμεῖς δέ, προσελθόντες ἐπὶ τὸ πλοῖον, ἀνήχθημεν εἰς τὴν Ἄσσον, ἐκεῖθεν μέλλοντες ἀναλαμβάνειν τὸν Παῦλον· οὕτως γὰρ ἦν διατεταγμένος, μέλλων αὐτὸς πεζεύειν. Wir nun, an das Schiff vorausgegangen, fuhren ab nach Assos, beabsichtigend, von dort Paulus aufzunehmen. Denn so war er anordnend, beabsichtigend, selbst zu Fuß zu gehen. Das Adverb μετρίως („mittelmäßig“) bedeutet, nicht zu viel und nicht zu wenig, und ein Ausmaß genau in der Mitte, sodass damit ein hohes Maß an Trost zum Ausdruck kommt. 20.14 Ὡς δὲ συνέβαλεν ἡμῖν εἰς τὴν Ἄσσον, ἀναλαβόντες αὐτὸν ἤλθομεν εἰς Μιτυλήνην. Als er nun mit uns in Assos zusammentraf, kamen wir, ihn aufgenommen, nach Mitylene. 20.15 Κἀκεῖθεν ἀποπλεύσαντες, τῇ ἐπιούσῃ κατηντήσαμεν ἀντικρὺ Χίου· τῇ δὲ ἑτέρᾳ παρεβάλομεν εἰς Σάμον· καὶ μείναντες ἐν Τρωγυλλίῳ, τῇ ἐχομένῃ ἤλθομεν εἰς Μίλητον. Von dort abgesegelt, gelangten wir am nächsten (Tag) Chios gegenüber an. Am anderen (Tag) nun gelangten wir nach Samos. Und in Trogyllium geblieben, kamen wir am folgenden (Tag) nach Milet. 20.16 Ἔκρινεν γὰρ ὁ Παῦλος παραπλεῦσαι τὴν Ἔφεσον, ὅπως μὴ γένηται αὐτῷ χρονοτριβῆσαι ἐν τῇ Ἀσίᾳ· ἔσπευδεν γάρ, εἰ δυνατὸν ἦν αὐτῷ, τὴν ἡμέραν τῆς Πεντηκοστῆς γενέσθαι εἰς Ἱεροσόλυμα. Es entschied nämlich Paulus, an Ephesus vorbeizusegeln, damit es ihm nicht passiert, Zeit in Asien zu verbringen. Denn er was sich beeilend, wenn es ihm möglich wäre, am Tag der Pfingsten nach Jerusalem zu kommen. 20.17 Απὸ δὲ τῆς Μιλήτου πέμψας εἰς Ἔφεσον μετεκαλέσατο τοὺς πρεσβυτέρους τῆς ἐκκλησίας. Von Milet nun nach Ephesus geschickt, ließ er die Älteren der Versammlung herüberrufen. 20.18 Ὡς δὲ παρεγένοντο πρὸς αὐτόν, εἶπεν αὐτοῖς, Ὑμεῖς ἐπίστασθε, ἀπὸ πρώτης ἡμέρας Als sie nun bei ihm angekommen waren, sagte er ihnen: Ihr wisst, vom ersten Tag an, Chios ist eine Insel südwestlich von Mitylene. Ein Schreiber (es brachte wohl P74 dies auf, evtl. da er eine Zeile beim Kopieren übersprang) und mit ihm Nestle-Aland lässt den Teil καὶ μείναντες ἐν Τρωγυλλίῳ („und in Trogyllium geblieben“) aus. ἀφ᾽ ἧς ἐπέβην εἰς τὴν Ἀσίαν, πῶς μεθ᾽ ὑμῶν τὸν πάντα χρόνον ἐγενόμην, an dem ich nach Asien herkam, wie ich bei euch die ganze Zeit war, 20.19 δουλεύων τῷ κυρίῳ μετὰ πάσης ταπεινοφροσύνης καὶ πολλῶν δακρύων καὶ πειρασμῶν τῶν συμβάντων μοι ἐν ταῖς ἐπιβουλαῖς τῶν Ἰουδαίων· dem Herrn dienend mit aller Demut und vielen Tränen und Versuchungen, die mir durch die Anschläge der Juden widerfuhren. 20.20 ὡς οὐδὲν ὑπεστειλάμην τῶν συμφερόντων, τοῦ μὴ ἀναγγεῖλαι ὑμῖν καὶ διδάξαι ὑμᾶς δημοσίᾳ καὶ κατ᾽ οἴκους, Wie ich nichts zurückhielt von den nützlichen (Dingen), es etwa euch nicht zu berichten und euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren, Nun fährt Paulus mit einer Wie-So-Konstruktion fort, und sagt so, wie er es praktisch umsetzte, nichts zurückgehalten zu haben, wobei man gedanklich ein „so“ annehmen kann, das mit „wie“ davor korrespondieren würde. 20.21 διαμαρτυρόμενος Ἰουδαίοις τε καὶ Ἕλλησιν τὴν εἰς τὸν θεὸν μετάνοιαν, καὶ πίστιν τὴν εἰς τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν. bezeugend sowohl Juden als auch Griechen das Umdenken zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus. Paulus nennt die Begleitumstände der öffentlichen und privaten Lehre und was dabei vermittelt wurde: Umdenken und Glaube. 20.22 Καὶ νῦν ἰδού, ἐγὼ δεδεμένος τῷ πνεύματι πορεύομαι εἰς Ἱερουσαλήμ, τὰ ἐν αὐτῇ συναντήσοντά μοι μὴ εἰδώς, Und jetzt, siehe, dem Geist nach gebunden, gehe ich nach Jerusalem, nicht wissend, was mir in ihr entgegenkommen wird, Καὶ νῦν („und jetzt“) beschreibt den Übergang zum Kernpunkt der Rede 20.23 πλὴν ὅτι τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον κατὰ πόλιν außer dass der Heilige Geist von Stadt zu Stadt bezeugt, sagend, dass mich Fesseln und Trübsale erwarten. Paulus nennt nun die Dinge, die er weiß, nämlich, dass er gefangen werden würde und Trübsale auf ihn zukommen. διαμαρτύρεται λέγον ὅτι δεσμά με καὶ θλίψεις μένουσιν. 20.24 Ἀλλ᾽ οὐδενὸς λόγον ποιοῦμαι, οὐδὲ ἔχω τὴν ψυχήν μου τιμίαν ἐμαυτῷ, ὡς τελειῶσαι τὸν δρόμον μου μετὰ χαρᾶς, καὶ τὴν διακονίαν ἣν ἔλαβον παρὰ τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, διαμαρτύρασθαι τὸ εὐαγγέλιον τῆς χάριτος τοῦ θεοῦ. Doch (aus) keinem mache ich ein Sache, noch halte ich mein Leben als teuer für mich selbst, um meinen Lauf mit Freude zu vollenden und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfing, die gute Botschaft der Gnade Gottes zu bezeugen. 20.25 Καὶ νῦν ἰδού, ἐγὼ οἶδα ὅτι οὐκέτι ὄψεσθε τὸ πρόσωπόν μου ὑμεῖς πάντες, ἐν οἷς διῆλθον κηρύσσων τὴν βασιλείαν τοῦ θεοῦ. Und jetzt, siehe, ich weiß, dass ihr mein Gesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, bei denen ich durchzog, das Reich Gottes verkündend. 20.26 Διότι μαρτύρομαι ὑμῖν ἐν τῇ σήμερον ἡμέρᾳ, ὅτι καθαρὸς ἐγὼ ἀπὸ τοῦ αἵματος πάντων. Deshalb bezeuge ich euch am heutigen Tag, dass ich rein (bin) vom Blut aller. 20.27 Οὐ γὰρ ὑπεστειλάμην τοῦ μὴ ἀναγγεῖλαι ὑμῖν πᾶσαν τὴν βουλὴν τοῦ θεοῦ. Denn ich hielt nicht zurück, um euch den ganzen Ratschluss Gottes zu berichten. 20.28 Προσέχετε οὖν ἑαυτοῖς καὶ παντὶ τῷ ποιμνίῳ, ἐν ᾧ ὑμᾶς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἔθετο ἐπισκόπους, ποιμαίνειν τὴν Achtet also auf euch selbst und die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist als Aufseher einsetzte, um die Versammlung Wie die Vorkommen der Phrase in der Literatur nahelegt, ist die Lesart eines Kopisten und mit ihm Nestle-Aland mit λόγου statt λόγον, falsch. Die Lesart von Nestle-Aland τοῦ αἵματος τοῦ ἰδίου („das Blut des eigenen“) ist nicht nur schlecht belegt, sondern auch ungrammatisch, da so niemand auf den „eigenen Sohn“ Bezug nehmen würde, der das Neue Testament mitgeschrieben hatte. ἐκκλησίαν τοῦ κυρίου καὶ θεοῦ, ἣν περιεποιήσατο διὰ τοῦ ἰδίου αἵματος. des Herrn und Gottes zu hüten, die er sich erwarb durch sein eigenes Blut. 20.29 Ἐγὼ γὰρ οἶδα τοῦτο, ὅτι εἰσελεύσονται μετὰ τὴν ἄφιξίν μου λύκοι βαρεῖς εἰς ὑμᾶς, μὴ φειδόμενοι τοῦ ποιμνίου· Ich weiß ja dies, dass nach meinem Weggang gefährliche Wölfe zu euch hineinkommen werden, die Herde nicht schonend. 20.30 καὶ ἐξ ὑμῶν αὐτῶν ἀναστήσονται ἄνδρες λαλοῦντες διεστραμμένα, τοῦ ἀποσπᾷν τοὺς μαθητὰς ὀπίσω αὐτῶν. Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, Verkehrtes redend, um die Schüler hinter sich herzuziehen. 20.31 Διὸ γρηγορεῖτε, μνημονεύοντες ὅτι τριετίαν νύκτα καὶ ἡμέραν οὐκ ἐπαυσάμην μετὰ δακρύων νουθετῶν ἕνα ἕκαστον. Deshalb wacht, euch erinnernd, dass ich drei Jahre Tag und Nacht nicht aufhörte mit Tränen jeden einzelnen zu ermahnen. 20.32 Καὶ τὰ νῦν παρατίθεμαι ὑμᾶς, ἀδελφοί, τῷ θεῷ καὶ τῷ λόγῳ τῆς χάριτος αὐτοῦ, τῷ δυναμένῳ ἐποικοδομῆσαι, καὶ δοῦναι ὑμῖν κληρονομίαν ἐν τοῖς ἡγιασμένοις πᾶσιν. Doch jetzt übergebe ich euch, Brüder, Gott und dem Wort seiner Gnade, das Kraft hat, zu erbauen und euch das Erbe unter allen Geheiligten zu geben. 20.33 Αργυρίου ἢ χρυσίου ἢ ἱματισμοῦ οὐδενὸς ἐπεθύμησα. Silber oder Gold oder Kleidung begehrte ich von niemand. Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1: „καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird. 20.34 Αὐτοὶ γινώσκετε ὅτι ταῖς χρείαις μου καὶ τοῖς οὖσιν μετ᾽ ἐμοῦ ὑπηρέτησαν αἱ χεῖρες αὗται. Ihr selbst wisst, dass meinen Bedürfnissen und den bei mir Seienden diese Hände dienten. 20.35 Πάντα ὑπέδειξα ὑμῖν, ὅτι οὕτως κοπιῶντας δεῖ ἀντιλαμβάνεσθαι τῶν ἀσθενούντων, μνημονεύειν τε τῶν λόγων τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, ὅτι αὐτὸς εἶπεν, Μακάριόν ἐστιν μᾶλλον διδόναι ἢ λαμβάνειν. In allem zeigte ich euch, dass, sich so mühend, es nötig ist, sich der Schwachen anzunehmen, sowie der Worte des Herrn Jesus zu gedenken, dass er selbst sagte: Mehr glückselig ist es, zu geben als zu nehmen. 20.36 Καὶ ταῦτα εἰπών, θεὶς τὰ γόνατα αὐτοῦ, σὺν πᾶσιν αὐτοῖς προσηύξατο. Und diese (Dinge) gesagt, seine Knie gebeugt, betete er mit ihnen allen. 20.37 Ἱκανὸς δὲ ἐγένετο κλαυθμὸς πάντων· καὶ ἐπιπεσόντες ἐπὶ τὸν τράχηλον τοῦ Παύλου κατεφίλουν αὐτόν, Etliches Weinen aller nun entstand. Und um des Paulus Hals gefallen, waren sie ihn abküssend. 20.38 ὀδυνώμενοι μάλιστα ἐπὶ τῷ λόγῳ ᾧ εἰρήκει, ὅτι οὐκέτι μέλλουσιν τὸ πρόσωπον αὐτοῦ θεωρεῖν. Προέπεμπον δὲ αὐτὸν εἰς τὸ πλοῖον. am meisten über den Satz betrübt, mit dem er gesagt hatte, dass sie nicht mehr sein Gesicht schauen würden. Sie waren ihn nun zum Schiff geleitend. 21.1 Ὡς δὲ ἐγένετο ἀναχθῆναι ἡμᾶς ἀποσπασθέντας ἀπ᾽ αὐτῶν, εὐθυδρομήσαντες ἤλθομεν εἰς τὴν Κῶν, τῇ δὲ ἑξῆς εἰς τὴν Ῥόδον, κἀκεῖθεν εἰς Πάταρα· Als es nun geschah, dass wir abfuhren, nachdem wir uns getrennt hatten von ihnen, steuerten wir auf Kos zu, am nächsten (Tag) auf Rhodos und von dort auf Patara, 21.2 καὶ εὑρόντες πλοῖον διαπερῶν εἰς Φοινίκην, ἐπιβάντες ἀνήχθημεν. Und ein nach Phönizien übersetzendes Schiff gefunden, fuhren wir, es bestiegen, ab. 21.3 Ἀναφανέντες δὲ τὴν Κύπρον, καὶ καταλιπόντες αὐτὴν εὐώνυμον, ἐπλέομεν εἰς Συρίαν, καὶ κατήχθημεν εἰς Τύρον· ἐκεῖσε γὰρ ἦν τὸ πλοῖον ἀποφορτιζόμενον τὸν γόμον. Zypern nun gesichtet und es links ausgelassen, waren wir nach Syrien segelnd. Und wir kamen nach Tyros hinab. Denn dort war das Schiff die Ladung abladend. 21.4 Καὶ ἀνευρόντες μαθητάς, ἐπεμείναμεν αὐτοῦ ἡμέρας ἑπτά· οἵτινες τῷ Παύλῳ ἔλεγον διὰ τοῦ πνεύματος, μὴ ἀναβαίνειν εἰς Ἱερουσαλήμ. Und die Schüler aufgefunden, blieben wir dort sieben Tage, welche Paulus durch den Geist sagend waren, nicht nach Jerusalem hinaufzugehen. 21.5 Ὅτε δὲ ἐγένετο ἡμᾶς ἐξαρτίσαι τὰς ἡμέρας, ἐξελθόντες ἐπορευόμεθα, προπεμπόντων ἡμᾶς πάντων σὺν γυναιξὶν καὶ τέκνοις ἕως ἔξω τῆς πόλεως· καὶ θέντες τὰ Als es nun geschah, dass wir die Tage beendeten, zogen wir, hinausgegangen fort, wobei uns alle mit Frauen und Kindern bis außerhalb der Stadt geleiteten. Und die Knie am Strand gebeugt, beteten wir. Von hier bis Vers 16 wird die Reise von Paulus nach Jerusalem beschrieben. Paulus bekommt hier eine Warnung von Gott durch seinen Geist, nicht nach Jerusalem zu gehen, da dieser einen anderen Plan hatte. Paulus war hier jedoch ungehorsam, indem er dem Willen Gottes widerstand, womit eine Auffassung widerlegt ist, dass man Gott keinen Widerstand leisten könne. γόνατα ἐπὶ τὸν αἰγιαλὸν προσηυξάμεθα. 21.6 Καὶ ἀσπασάμενοι ἀλλήλους, ἐπέβημεν εἰς τὸ πλοῖον, ἐκεῖνοι δὲ ὑπέστρεψαν εἰς τὰ ἴδια. Und voneinander verabschiedet, stiegen wir in das Schiff. Jene nun kehrten zurück in das Ihrige. 21.7 Ἡμεῖς δέ, τὸν πλοῦν διανύσαντες ἀπὸ Τύρου, κατηντήσαμεν εἰς Πτολεμαΐδα, καὶ ἀσπασάμενοι τοὺς ἀδελφοὺς ἐμείναμεν ἡμέραν μίαν παρ᾽ αὐτοῖς. Wir nun, die Schifffahrt beendet, kamen von Tyrus hin nach Ptolemais. Und die Brüder begrüßt, blieben wir einen Tag bei ihnen. 21.8 Τῇ δὲ ἐπαύριον ἐξελθόντες οἱ περὶ τὸν Παῦλον ἦλθον εἰς Καισάρειαν· καὶ εἰσελθόντες εἰς τὸν οἶκον Φιλίππου τοῦ εὐαγγελιστοῦ, ὄντος ἐκ τῶν ἑπτά, ἐμείναμεν παρ᾽ αὐτῷ. Am folgenden (Tag) nun zogen die um Paulus, hinausgegangen, aus, und kamen nach Cäsarea. Und in das Haus des Philippus, des Evangelisten, einer von den Sieben seiend, blieben wir bei ihm. 21.9 Τούτῳ δὲ ἦσαν θυγατέρες παρθένοι τέσσαρες προφητεύουσαι. Dieser nun hatte vier weissagende Jungfrauen. Mit „Jungfrauen“ meint Lukas, dass Philippus sieben unverheiratete Töchter hatte. 21.10 Ἐπιμενόντων δὲ ἡμῶν ἡμέρας πλείους, κατῆλθέν τις ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας προφήτης ὀνόματι Ἄγαβος. Als wir nun mehrere Tage verblieben, kam ein bestimmter Prophet mit Namen Agabus von Judäa herab. 21.11 Καὶ ἐλθὼν πρὸς ἡμᾶς, καὶ ἄρας τὴν ζώνην τοῦ Παύλου, δήσας τε αὐτοῦ τοὺς πόδας καὶ τὰς χεῖρας εἶπεν, Τάδε λέγει τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον, Τὸν ἄνδρα οὗ ἐστιν ἡ ζώνη αὕτη, οὕτως δήσουσιν ἐν Ἱερουσαλὴμ οἱ Ἰουδαῖοι, καὶ παραδώσουσιν εἰς χεῖρας ἐθνῶν. Und zu uns gekommen und den Gürtel von Paulus genommen, sowie sich selbst die Füße und die Hände gebunden, sagte er: Diese (Dinge) nun sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden so in Jerusalem die Juden binden und in Hände (der) Nationen überliefern. 21.12 Ὡς δὲ ἠκούσαμεν ταῦτα, παρεκαλοῦμεν ἡμεῖς τε καὶ οἱ ἐντόπιοι, τοῦ μὴ ἀναβαίνειν αὐτὸν εἰς Ἱερουσαλήμ. Als wir nun diese (Dinge) hörten, baten sowohl wir als auch die Einheimischen, dass er nicht nach Jerusalem hinaufgehe. 21.13 Ἀπεκρίθη τε ὁ Παῦλος, Τί ποιεῖτε κλαίοντες καὶ συνθρύπτοντές μου τὴν καρδίαν; Ἐγὼ γὰρ οὐ μόνον δεθῆναι, ἀλλὰ καὶ ἀποθανεῖν εἰς Ἱερουσαλὴμ ἑτοίμως ἔχω ὑπὲρ τοῦ ὀνόματος τοῦ κυρίου Ἰησοῦ. Es antwortete sodann Paulus: Was macht ihr, weinend und mein Herz zerbrechend? Denn bin ich bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch zu sterben in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus. Wie die Geschichte weiter zeigten wird, war diese Prophetie wirklich vom Heiligen Geist, aber Paulus hörte nicht darauf. 21.14 Μὴ πειθομένου δὲ Als er sich aber nicht überzeugen ließ, αὐτοῦ, ἡσυχάσαμεν εἰπόντες, schwiegen wir, sagend: Der Wille des Herrn Τὸ θέλημα τοῦ κυρίου γενέσθω. geschehe! 21.15 Μετὰ δὲ τὰς ἡμέρας ταύτας ἐπισκευασάμενοι ἀνεβαίνομεν εἰς Ἱερουσαλήμ. Nach diesen Tagen nun waren wir, reisefertig gemacht, hinaufziehend nach Jerusalem. 21.16 Συνῆλθον δὲ καὶ τῶν μαθητῶν ἀπὸ Καισαρείας σὺν ἡμῖν, ἄγοντες παρ᾽ ᾧ ξενισθῶμεν, Μνάσωνί τινι Κυπρίῳ, ἀρχαίῳ μαθητῇ. Es gingen nun auch (welche) von den Schülern aus Cäsarea mit, uns zu einem gewissen Mnason bringend, bei dem wir beherbergt würden, einem Zyprier, einem alten Jünger. 21.17 Γενομένων δὲ ἡμῶν εἰς Ἱεροσόλυμα, ἀσμένως ἐδέξαντο ἡμᾶς οἱ ἀδελφοί. Als wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder froh auf. 21.18 Τῇ δὲ ἐπιούσῃ εἰσῄει ὁ Παῦλος σὺν ἡμῖν πρὸς Ἰάκωβον, πάντες τε παρεγένοντο οἱ πρεσβύτεροι. Am folgenden Tage nun ging Paulus mit uns zu Jakobus. Zudem kamen alle Älteren dahin. 21.19 Καὶ ἀσπασάμενος αὐτούς, ἐξηγεῖτο καθ᾽ ἓν ἕκαστον ὧν ἐποίησεν ὁ θεὸς ἐν τοῖς ἔθνεσιν διὰ τῆς διακονίας αὐτοῦ. Und sie begrüßt, war er eines nach dem anderen berichtend, was Gott unter den Völkern durch seinen Dienst tat. 21.20 Οἱ δὲ ἀκούσαντες ἐδόξαζον τὸν κύριον, εἰπόντες αὐτῷ, Θεωρεῖς, ἀδελφέ, πόσαι μυριάδες εἰσὶν Ἰουδαίων τῶν πεπιστευκότων· καὶ πάντες ζηλωταὶ τοῦ νόμου ὑπάρχουσιν· Sie nun, es gehört, (begannen) den Herrn zu verherrlichen, ihm gesagt: Du siehst, Bruder, wie viele Tausende der Juden es sind, welche geglaubt haben, und alle sind Eiferer für das Gesetz. 21.21 κατηχήθησαν δὲ περὶ σοῦ, ὅτι ἀποστασίαν διδάσκεις ἀπὸ Μωϋσέως τοὺς κατὰ τὰ ἔθνη πάντας Ἰουδαίους, λέγων μὴ περιτέμνειν αὐτοὺς τὰ τέκνα, μηδὲ τοῖς ἔθεσιν περιπατεῖν. Sie nun wurden unterrichtet über dich, dass du alle Juden unter den Völkern Abfall von Moses lehrst, sagend, die Kinder nicht zu beschneiden, noch nach den Sitten zu wandeln. 21.22 Τί οὖν ἐστιν; Πάντως δεῖ πλῆθος συνελθεῖν· ἀκούσονται γὰρ ὅτι ἐλήλυθας. Was ist also? Jedenfalls muss eine Menge zusammenkommen, denn sie werden hören, dass du gekommen bist. 21.23 Τοῦτο οὖν ποίησον ὅ σοι λέγομεν· εἰσὶν ἡμῖν ἄνδρες τέσσαρες εὐχὴν ἔχοντες ἐφ᾽ ἑαυτῶν· Tu also dies, was wir dir sagen: Es sind bei uns vier Männer, die ein Gelübde auf sich (genommen) haben. 21.24 τούτους παραλαβὼν ἁγνίσθητι σὺν αὐτοῖς, καὶ Diese mitnehmend, heilige dich mit ihnen und trage die Kosten für sie, damit sie sich Nestle-Aland druckt den Kopierfehler bzw. die Vereinfachung εἰπόντες („sie sagten“) statt εἰπόντες („gesagt“) sowie ἐν τοῖς Ἰουδαίοις („unter den Juden“) statt des schwierigeren Genitivs Ἰουδαίων („der Juden“) ab, ebenfalls θεὸν („Gott“) statt κύριον („den Herrn“). Die Brüder halten es für nötig die Menge der Gläubigen zusammenzubringen, da falsche Informationen über Paulus kursieren. Nestle-Aland druckt die schwierigere Lesart der Überlieferung mit πάντως δεῖ πλῆθος συνελθεῖν… γὰρ („Jedenfalls muss eine Menge zusammenkommen…denn“) nicht ab, sondern πάντως ἀκούσονται ὅτι ἐλήλυθας („sie werden hören, dass du gekommen bist“), wohl da dem Kopisten, der die Auslassung aufbrachte, der Sinn unklar blieb. δαπάνησον ἐπ᾽ αὐτοῖς, ἵνα ξυρήσωνται τὴν κεφαλήν, καὶ γνῶσιν πάντες ὅτι ὧν κατήχηνται περὶ σοῦ οὐδέν ἐστιν, ἀλλὰ στοιχεῖς καὶ αὐτὸς τὸν νόμον φυλάσσων. scheren lassen den Kopf, und alle wissen, dass, worin sie über dich unterrichtet sind, nichts ist, sondern dass du auch selbst, das Gesetz haltend, (dem) nachkommst. 21.25 Περὶ δὲ τῶν πεπιστευκότων ἐθνῶν ἡμεῖς ἐπεστείλαμεν, κρίναντες μηδὲν τοιοῦτον τηρεῖν αὐτούς, εἰ μὴ φυλάσσεσθαι αὐτοὺς τό τε εἰδωλόθυτον καὶ τὸ αἷμα καὶ πνικτὸν καὶ πορνείαν. Betreffs nun der gläubig gewordenen Nationen schrieben wir, geurteilt, dass sie nichts dergleichen befolgen sollten, außer sich zu hüten sowohl vor dem Götzenopfer als auch dem Blut und Erstickten und Hurerei. Nestle-Aland lässt μηδὲν τοιοῦτον τηρεῖν αὐτούς, εἰ μὴ („dass sie nichts dergleichen befolgen, außer“) weg, wohl da eine Schreiber (wohl wieder P74), der die Auslassung aufbrachte, eine Zeile übersprang. 21.26 Τότε ὁ Παῦλος παραλαβὼν τοὺς ἄνδρας, τῇ ἐχομένῃ ἡμέρᾳ σὺν αὐτοῖς ἁγνισθεὶς εἰσῄει εἰς τὸ ἱερόν, διαγγέλλων τὴν ἐκπλήρωσιν τῶν ἡμερῶν τοῦ ἁγνισμοῦ, ἕως οὗ προσηνέχθη ὑπὲρ ἑνὸς ἑκάστου αὐτῶν ἡ προσφορά. Dann ging Paulus, die Männer mitgenommen, sich am nächsten Tag mit ihnen geheiligt, hinein ins Heiligtum, die Erfüllung der Tage der Heiligung anzeigend, bis dass für jeden einzelnen von ihnen die Darbringung dargebracht wurde. Die Worte προσφορά und προσφέρω haben dieselbe Wurzel, auch wenn dies redundant erscheint (die Darbringung wird dargebracht). 21.27 Ὡς δὲ ἔμελλον αἱ ἑπτὰ ἡμέραι συντελεῖσθαι, οἱ ἀπὸ τῆς Ἀσίας Ἰουδαῖοι, θεασάμενοι αὐτὸν ἐν τῷ ἱερῷ, συνέχεον πάντα τὸν ὄχλον, καὶ ἐπέβαλον τὰς χεῖρας ἐπ᾽ αὐτόν, Als nun die sieben Tage im Begriff erfüllt wurden, brachten die Juden von Asien, ihn im Heiligtum gesehen die ganze Menge auf, und legten die Hände an ihn, 21.28 κράζοντες, Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, βοηθεῖτε. Οὗτός ἐστιν ὁ ἄνθρωπος ὁ κατὰ τοῦ λαοῦ καὶ τοῦ νόμου καὶ τοῦ τόπου τούτου πάντας πανταχοῦ διδάσκων· ἔτι τε καὶ Ἕλληνας εἰσήγαγεν εἰς τὸ ἱερόν, καὶ κεκοίνωκεν τὸν ἅγιον τόπον τοῦτον. schreiend: Männer, Israeliten, steht und bei! Dieser ist der gegen das Volk und das Gesetz und diesen Ort alle überall lehrende Mensch! Zudem führte er auch noch Griechen ins Heiligtum und hat diesen heiligen Ort gemein gemacht. 21.29 Ἦσαν γὰρ ἑωρακότες Τρόφιμον τὸν Ἐφέσιον ἐν τῇ πόλει σὺν αὐτῷ, ὃν ἐνόμιζον ὅτι εἰς τὸ ἱερὸν εἰσήγαγεν ὁ Παῦλος. Denn sie waren vorher Trophimus, den Epheser, in der Stadt mit ihm gesehen habend, von dem sie meinten, dass er Paulus ins Heiligtum hineinführte. 21.30 Ἐκινήθη τε ἡ πόλις ὅλη, καὶ ἐγένετο συνδρομὴ τοῦ λαοῦ· καὶ ἐπιλαβόμενοι τοῦ Παύλου εἷλκον αὐτὸν ἔξω τοῦ ἱεροῦ· καὶ εὐθέως ἐκλείσθησαν αἱ θύραι. Sodann wurde die ganze Stadt bewegt, und es entstand ein Zusammenlauf des Volks. Und Paulus ergriffen, waren sie ihn außerhalb des Heiligtums schleppend. Und sogleich wurden die Türen verschlossen. 21.31 Ζητούντων δὲ αὐτὸν ἀποκτεῖναι, ἀνέβη φάσις τῷ χιλιάρχῳ τῆς σπείρης, ὅτι ὅλη συγκέχυται Ἱερουσαλήμ· Als sie ihn nun zu töten versuchten, wurde ein Bericht zum Tribun der Kohorte hinaufgebracht, dass Jerusalem ganz aufgebracht worden ist, Das Perfekt κεκοίνωκεν („er hat gemein gemacht“) betont, dass Paulus dies durch die Handlung machte und der Ort nun verunreinigt ist. Durch die Linksversetzung wird ὅλη („ganz“) betont. Der Begriff χιλίαρχος ist als Tribun aufzufassen, d.h. als Befehlshaber auf, der eine Kohorte (σπεῖρα) befehligte (tribunus cohortis). Tacitus schreibt in den Annalen (15.69.1) in anderem Zusammenhang: "tribunum cum cohorte militum immittit", "er schickte den Tribun mit einer Kohorte Soldaten aus". Eine Kohorte hatte mehrere Zenturionen ("cohortis centuriones", Caesar, De bello Gallico, 5.43,6 und 6.36, 3) in unterschiedlichen Rängen (z.B. "primi ordinis centurio", Tacitus, Annales, 1.29,2). Flavius Josephus schreibt dazu: "τῶν δὲ σπειρῶν αἱ δέκα μὲν εἶχον ἀνὰ χιλίους πεζούς αἱ δὲ λοιπαὶ δεκατρεῖς ἀνὰ ἑξακοσίους μὲν πεζούς.", Jüdischer Krieg, 3.67, d.h. in zehn von ihm beschriebenen Kohorten gab es jeweils (ἀνὰ) tausend Fußsoldaten, in dreizehn anderen Kohrten jeweils (ἀνὰ) sechshundert. Flavius Josephus unterscheidet die Kohorten von den berittenen Einheiten (ἱππέων ἴλη). Die Kohorte hier wird in der Burg Antonia am Tempelberg stationiert gewesen sein 21.32 ὃς ἐξαυτῆς παραλαβὼν στρατιώτας καὶ ἑκατοντάρχους, κατέδραμεν ἐπ᾽ αὐτούς· οἱ δέ, ἰδόντες τὸν χιλίαρχον καὶ τοὺς στρατιώτας, ἐπαύσαντο τύπτοντες τὸν Παῦλον. der sofort Soldaten und Hundertschaftsführer mitgenommen, zu ihnen herunterlief. Sie nun den Tribun und die Soldaten gesehen, hörten auf, den Paulus zu schlagen. 21.33 Ἐγγίσας δὲ ὁ χιλίαρχος ἐπελάβετο αὐτοῦ, καὶ ἐκέλευσεν δεθῆναι ἁλύσεσιν δυσίν· καὶ ἐπυνθάνετο τίς ἂν εἴη, καὶ τί ἐστιν πεποιηκώς. Der Tribun nun, sich genähert, ergriff ihn, und befahl, (ihn) mit zwei Ketten zu fesseln. Und er war sich erkundigend, wer er wohl sei, und was er getan habe. 21.34 Ἄλλοι δὲ ἄλλο τι ἐβόων ἐν Die einen wie die anderen waren etwas in τῷ ὄχλῳ· μὴ δυνάμενος δὲ der Menge rufend. Wegen des Tumults γνῶναι τὸ ἀσφαλὲς διὰ τὸν nichts Genaues erfahren könnend, befahl er, ihn in die Kaserne zu bringen. Zu καὶ τί ἐστιν πεποιηκώς („was er getan hat“) vgl. Clemens Alexandrinus, Stromata 1.1,16: „αὐτίκα καὶ ἡ τῆς χρηστομαθίας περιουσία οἷον ἥδυσμά τί ἐστιν παραπεπλεγμένον ἀθλητοῦ βρώματι, οὐ τρυφητιῶντος, ὄρεξιν δὲ ἀγαθὴν <διὰ> φιλοτιμίαν λαμβάνοντος“. „Genauso sind die Mittel des Lernens wie eine Würze, welche der Speise eines Wettkämpfers beigemengt ist, der dadurch nicht Neigung zum Schwelgen, sondern die rechte Lust zum Essen bekommen soll“. θόρυβον, ἐκέλευσεν ἄγεσθαι αὐτὸν εἰς τὴν παρεμβολήν. 21.35 Ὅτε δὲ ἐγένετο ἐπὶ τοὺς ἀναβαθμούς, συνέβη βαστάζεσθαι αὐτὸν ὑπὸ τῶν στρατιωτῶν διὰ τὴν βίαν τοῦ ὄχλου. Als er nun an den Aufgang kam, passierte es, dass er wegen der Gewalt der Menge von den Soldaten getragen wurde. 21.36 Ἠκολούθει γὰρ τὸ πλῆθος τοῦ λαοῦ κρᾶζον, Αἶρε αὐτόν. Es folgte nämlich die Menge des Volks, schreiend: Hinweg mit ihm! 21.37 Μέλλων τε εἰσάγεσθαι εἰς τὴν παρεμβολὴν ὁ Παῦλος λέγει τῷ χιλιάρχῳ, Εἰ ἔξεστίν μοι εἰπεῖν πρός σε; Ὁ δὲ ἔφη, Ἑλληνιστὶ γινώσκεις; Und als Paulus in die Kaserne hineingebracht werden sollte, sagt er zum Tribun: Ist es mir erlaubt, dir etwas zu sagen? Er nun sprach: Verstehst du Griechisch? 21.38 Οὐκ ἄρα σὺ εἶ ὁ Αἰγύπτιος ὁ πρὸ τούτων τῶν ἡμερῶν ἀναστατώσας καὶ ἐξαγαγὼν εἰς τὴν ἔρημον τοὺς τετρακισχιλίους ἄνδρας τῶν σικαρίων; Du bist also nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen eine Empörung machte und die viertausend Mann von Meuchelmördern in die Wüste hinausführte? 21.39 Εἶπεν δὲ ὁ Παῦλος, Ἐγὼ ἄνθρωπος μέν εἰμι Ἰουδαῖος, Ταρσεὺς τῆς Κιλικίας, οὐκ ἀσήμου πόλεως πολίτης· Es sagte ihm nun Paulus: Ich bin doch ein jüdischer Mensch, aus Tarsus in Kilikien, Bürger einer nicht unbekannten Stadt. Ich Ein Schreiber änderte κρᾶζον („schreiend“) in den Plural κράζοντες („schreiende“). Nestle-Aland druckt diesen Eingriff in Gottes Wort leider ab. Das Wort σικάριος („Meuchelmörder“) stammt vom lateinischen Begriff „sicarius“. δέομαι δέ σου, ἐπίτρεψόν μοι λαλῆσαι πρὸς τὸν λαόν. bitte dich nun, erlaube mir zum Volk zu sprechen. 21.40 Ἐπιτρέψαντος δὲ αὐτοῦ, ὁ Παῦλος ἑστὼς ἐπὶ τῶν ἀναβαθμῶν κατέσεισεν τῇ χειρὶ τῷ λαῷ· πολλῆς δὲ σιγῆς γενομένης, προσεφώνει τῇ Ἑβραΐδι διαλέκτῳ λέγων, Als er es nun erlaubte, winkte Paulus, auf den Stufen stehend, mit der Hand dem Volk. Als nun eine große Stille entstand, war er sie in der hebräischen Sprache ansprechend, sagend: 22.1 Ἄνδρες ἀδελφοὶ καὶ πατέρες, ἀκούσατέ μου τῆς πρὸς ὑμᾶς νυνὶ ἀπολογίας. Männer, Brüder und Väter, hört meine Verteidigung euch gegenüber jetzt! 22.2 Ἀκούσαντες δὲ ὅτι τῇ Ἑβραΐδι διαλέκτῳ προσεφώνει αὐτοῖς, μᾶλλον παρέσχον ἡσυχίαν. Καί φησιν, Gehört nun, dass er sie in der hebräischen Sprache ansprach, hielten sie (noch) mehr Stille. Und er sagt: 22.3 Ἐγὼ μέν εἰμι ἀνὴρ Ἰουδαῖος, γεγεννημένος ἐν Ταρσῷ τῆς Κιλικίας, ἀνατεθραμμένος δὲ ἐν τῇ πόλει ταύτῃ παρὰ τοὺς πόδας Γαμαλιήλ, πεπαιδευμένος κατὰ ἀκρίβειαν τοῦ πατρῴου νόμου, ζηλωτὴς ὑπάρχων τοῦ θεοῦ, καθὼς πάντες ὑμεῖς ἐστε σήμερον· Ich bin zwar ein jüdischer Mann, geboren zu Tarsus in Kilikien, aber aufgezogen in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels unterwiesen entsprechend der Genauigkeit des väterlichen Gesetzes, ein Eiferer Gottes seiend, wie ihr alle es heute seid, Die hebräische Sprache, die Paulus redete, war wohl das in Israel übliche Aramäisch. Mit μέν („zwar“) leitet Paulus zum einen die Herkunft ein, kommt dann aber auf seine Erziehung mit den weiteren Partizipien, die mit δὲ („aber“) eingeleitet werden. Mit ζηλωτὴς ὑπάρχων τοῦ θεοῦ („ein Eiferer Gottes seiend“) beschreibt Paulus das Ergebnis seiner Erziehung. 22.4 ὃς ταύτην τὴν ὁδὸν ἐδίωξα ἄχρι θανάτου, δεσμεύων καὶ παραδιδοὺς εἰς φυλακὰς ἄνδρας τε καὶ γυναῖκας. der ich diesen Weg bis zum Tod verfolgte, fesselnd und in Gefängnisse übergebend sowohl Männer als auch Frauen, Mit der („der“) bezieht sich Paulus auf sich bzw. auf ἀνὴρ („Mann“). Die Partizipien zeigen, auf welche Art er diesen Weg verfolgte. 22.5 Ὡς καὶ ὁ ἀρχιερεὺς μαρτυρεῖ μοι, καὶ πᾶν τὸ πρεσβυτέριον· παρ᾽ ὧν καὶ ἐπιστολὰς δεξάμενος πρὸς τοὺς ἀδελφούς, εἰς Δαμασκὸν ἐπορευόμην, ἄξων καὶ τοὺς ἐκεῖσε ὄντας δεδεμένους εἰς Ἱερουσαλήμ, ἵνα τιμωρηθῶσιν. wie sowohl der Hohepriester als auch der ganze Ältestenrat mir Zeugnis gibt; von denen auch Briefe bekommen, ich zu den Brüdern nach Damaskus gehend war, um auch die dort Seienden gebunden nach Jerusalem zu bringen, damit sie bestraft werden. Ὡς („wie“) zeigt die Entsprechung zum Vers davor, so wie er die Gläubigen verfolgte, bezeugen es auch die jüdischen Führer, die ihn sogar damit beauftragten, indem sie ihm Freibriefe zur Verfolgung ausstellten. Das Imperfekt ἐπορευόμην („ich war gehend“) beschreibt das Zentrum der Aussagen, indem es dem Verlauf der Reise nach Damaskus in den Fordergrund rückt. Seine Absicht war, die dortigen Christen festzunehmen und zur Bestrafung nach Jerusalem zu bringen. Mit ἄξων („um zu bringen“) benutzt Paulus ein seltenes Partizip Futur, um die Absicht einzuleiten. Das Adverb ἐκεῖσε ist die Koine-Form für „dort“. 22.6 Εγένετο δέ μοι πορευομένῳ καὶ ἐγγίζοντι τῇ Δαμασκῷ, περὶ μεσημβρίαν, ἐξαίφνης ἐκ τοῦ οὐρανοῦ περιαστράψαι φῶς ἱκανὸν περὶ ἐμέ. Es geschah mir nun, gehend und mich Damaskus nähernd, dass um mich herum um Mittag plötzlich aus dem Himmel ein gewaltiges Licht umstrahlte, Paulus greift mit πορευομένῳ („gehend“) explizit das Hauptverb im Vers davor wieder auf. Paulus betont zweifach mittels des Präfixes περι- und περὶ ἐμέ („um mich“) dass er in die Mitte eines gewaltigen Lichtes vom Himmel geriet, das ihn umstrahlte. 22.7 Ἔπεσά τε εἰς τὸ ἔδαφος, καὶ ἤκουσα φωνῆς λεγούσης μοι, Σαούλ, Σαούλ, τί με διώκεις; Sodann fiel ich auf den Boden und hörte eine mir sagende Stimme: Saul, Saul, was verfolgst du mich? 22.8 Ἐγὼ δὲ ἀπεκρίθην, Τίς εἶ, κύριε; Εἶπέν τε πρός με, Ἐγώ εἰμι Ἰησοῦς ὁ Ναζωραῖος ὃν σὺ διώκεις. Ich nun antwortete: Wer bist du, Herr? Sodann sagte er zu mir: Ich bin Jesus, der Nazarener, den du verfolgst. 22.9 Οἱ δὲ σὺν ἐμοὶ ὄντες τὸ μὲν φῶς ἐθεάσαντο, καὶ ἔμφοβοι ἐγένοντο· τὴν δὲ φωνὴν οὐκ ἤκουσαν τοῦ λαλοῦντός μοι. Die aber mit mir Seienden sahen zwar das Nestle-Aland lässt καὶ ἔμφοβοι ἐγένοντο („und gerieten in Furcht“) aus, Licht und gerieten in Furcht, die Stimme aber da wohl P74 (vid) diese Aulassung aufbrachte und an einige des zu mir Redenden hörten sie nicht. Folgehandschriften vererben konnte. 22.10 Εἶπον δέ, Τί ποιήσω, κύριε; Ὁ δὲ κύριος εἶπεν πρός με, Ἀναστὰς πορεύου εἰς Δαμασκόν· κἀκεῖ σοι λαληθήσεται περὶ πάντων ὧν τέτακταί σοι ποιῆσαι. Ich sagte nun: Was soll ich tun, Herr? Der Herr nun sagte zu mir: Aufgestanden, gehe nach Damaskus. Und dort wird (zu) dir über alles gesprochen werden, was dir zu tun aufgetragen ist. 22.11 Ὡς δὲ οὐκ ἐνέβλεπον ἀπὸ τῆς δόξης τοῦ φωτὸς ἐκείνου, χειραγωγούμενος ὑπὸ τῶν συνόντων μοι, ἦλθον εἰς Δαμασκόν. Als ich nun wegen des Glanzes jenes Lichts nicht sehend war, kam ich, von denen, die mit mir zusammen waren, an der Hand geführt, nach Damaskus. 22.12 Ἀνανίας δέ τις, ἀνὴρ εὐσεβὴς κατὰ τὸν νόμον, μαρτυρούμενος ὑπὸ πάντων τῶν κατοικούντων Ἰουδαίων, Ein gewisser Ananias nun, ein frommer Mann nach dem Gesetz, von allen (da) wohnenden Juden bezeugt, Mit κατὰ τὸν νόμον („nach dem Gesetz“) fügt den Maßstab dessen Frömmigkeit an. 22.13 ἐλθὼν πρός με καὶ ἐπιστὰς εἶπέν μοι, Σαοὺλ ἀδελφέ, ἀνάβλεψον. Κἀγὼ αὐτῇ τῇ ὥρᾳ ἀνέβλεψα εἰς αὐτόν. sagte, zu mir gekommen und hingetreten, mir: Bruder Saul, sehe wieder! Und zur selben Stunde sah ich wieder zu ihm. 22.14 Ὁ δὲ εἶπεν, Ὁ θεὸς τῶν πατέρων ἡμῶν προεχειρίσατό σε γνῶναι τὸ θέλημα αὐτοῦ, καὶ ἰδεῖν τὸν δίκαιον, καὶ ἀκοῦσαι φωνὴν ἐκ τοῦ στόματος αὐτοῦ. Er nun sagte: Der Gott unserer Väter bestimmte dich zuvor, seinen Willen zu erkennen, und den Gerechten zu sehen, und eine Stimme aus seinem Mund zu hören, 22.15 Ὅτι ἔσῃ μάρτυς αὐτῷ πρὸς πάντας ἀνθρώπους ὧν ἑώρακας καὶ ἤκουσας. da du für ihn ein Zeuge allen Menschen gegenüber sein wirst, der (Dinge), die du gesehen hast und hörtest. 22.16 Καὶ νῦν τί μέλλεις; Ἀναστὰς βάπτισαι καὶ ἀπόλουσαι τὰς ἁμαρτίας σου, ἐπικαλεσάμενος τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου. Und jetzt, was wartest du? Aufgestanden, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, den Namen des Herrn angerufen! Nestle-Aland liest statt τοῦ κυρίου („des Herrn“) αὐτοῦ („seinen“), was auf einen banalen Abschreibfehler durch Ungenauigkeit des Kopisten P74 hindeutet, der dies wohl aufgebracht hat. 22.17 Ἐγένετο δέ μοι ὑποστρέψαντι εἰς Ἱερουσαλήμ, καὶ προσευχομένου μου ἐν τῷ ἱερῷ, γενέσθαι με ἐν ἐκστάσει, Es geschah mir nun, nach Jerusalem zurückgekehrt, und als ich im Heiligtum betete, dass ich in Ekstase geriet Lukas gebraucht mit προσευχομένου μου („als ich betete“) einen Genitivus absolutus, da das Subjekt im Hauptsatz von „ich“ zu „Exstase“ wechselt, was damit deutlicher wird. 22.18 καὶ ἰδεῖν αὐτὸν λέγοντά μοι, Σπεῦσον καὶ ἔξελθε ἐν τάχει ἐξ Ἱερουσαλήμ· διότι οὐ und ihn sah, zu mir sagend: Beeile dich und gehe in Kürze aus Jerusalem heraus, daher παραδέξονταί σου τὴν μαρτυρίαν περὶ ἐμοῦ. da sie dein Zeugnis über mich nicht annehmen werden! 22.19 Κἀγὼ εἶπον, Κύριε, αὐτοὶ ἐπίστανται ὅτι ἐγὼ ἤμην φυλακίζων καὶ δέρων κατὰ τὰς συναγωγὰς τοὺς πιστεύοντας ἐπὶ σέ· Und ich sagte: Herr, sie wissen, dass ich in den Synagogen die an dich Glaubenden gefangennehmend und schlagend war, Selbst als Jesus selbst mit Paulus redet, Jerusalem zu verlassen, weil es sinnlos ist, gehorcht Paulus nicht, nachdem er etliche Warnungen davor schon in den Wind geschlagen hatte. Mit der Periphrase drückt Paulus aus, dass er dies die ganze Zeit tat und dafür bekannt wurde. 22.20 καὶ ὅτε ἐξεχεῖτο τὸ αἷμα Στεφάνου τοῦ μάρτυρός σου, καὶ αὐτὸς ἤμην ἐφεστὼς καὶ συνευδοκῶν τῇ ἀναιρέσει αὐτοῦ, φυλάσσων τὰ ἱμάτια τῶν ἀναιρούντων αὐτόν. und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, auch ich dabeistehend und mit einwilligend und die Kleider der ihn Ermordenden bewachend war. Die Periphrase wiederum dient dem Ausdruck des damaligen Geschehens, das allen bekannt war. 22.21 Καὶ εἶπεν πρός με, Πορεύου, ὅτι ἐγὼ εἰς ἔθνη μακρὰν ἐξαποστελῶ σε. Und er sagte zu mir: Gehe, da ich dich zu Völkern weit entfernt aussenden werde. 22.22 Ἤκουον δὲ αὐτοῦ ἄχρι τούτου τοῦ λόγου, καὶ ἐπῆραν τὴν φωνὴν αὐτῶν λέγοντες, Αἶρε ἀπὸ τῆς γῆς τὸν τοιοῦτον· οὐ γὰρ καθῆκεν αὐτὸν ζῇν. Sie waren nun bis zu diesem Satz zuhörend, und erhoben ihre Stimme, sagend: Einen solchen soll man von der Erde entfernen! Denn es würde nicht passen, dass er lebt! 22.23 Κραζόντων δὲ αὐτῶν, καὶ ῥιπτούντων τὰ ἱμάτια, καὶ Als sie nun schrien und die Kleider zerrissen und Staub in die Luft warfen, Der Mob hörte, dass Jesus Paulus zu den Nationen sandte, womit ihr Zorn erregt wurde, sodass sie zur Ermordung von Paulus aufriefen. Das Imperfekt καθῆκεν („es würde sich nicht gehören“) deutet auf einen Irrealis der Gegenwart hin. κονιορτὸν βαλλόντων εἰς τὸν ἀέρα, 22.24 ἐκέλευσεν αὐτὸν ὁ χιλίαρχος ἄγεσθαι εἰς τὴν παρεμβολήν, εἰπὼν μάστιξιν ἀνετάζεσθαι αὐτόν, ἵνα ἐπιγνῷ δι᾽ ἣν αἰτίαν οὕτως ἐπεφώνουν αὐτῷ. befahl der Tribun, dass er in die Kaserne gebracht wird, um ihn unter Geißeln zu verhören, damit er erfahre, aus welchem Grund sie ihn so anschreiend waren. 22.25 Ὡς δὲ προέτεινεν αὐτὸν τοῖς ἱμᾶσιν, εἶπεν πρὸς τὸν ἑστῶτα ἑκατόνταρχον ὁ Παῦλος, Εἰ ἄνθρωπον Ῥωμαῖον καὶ ἀκατάκριτον ἔξεστιν ὑμῖν μαστίζειν; Als sie ihn nun mit den Riemen ausspannten, sagte Paulus zu dem dastehenden Hundertschaftsführer: Einen römischen Menschen und unverurteilt ist euch erlaubt, zu geißeln? 22.26 Ἀκούσας δὲ ὁ ἑκατόνταρχος, προσελθὼν ἀπήγγειλεν τῷ χιλιάρχῳ λέγων, Ὅρα τί μέλλεις ποιεῖν· ὁ γὰρ ἄνθρωπος οὗτος Ῥωμαῖός ἐστιν. Als es aber der Hundertschaftsführer hörte, meldete er, hingegangen, dem Tribun, sagend: Siehe zu, was du tun willst! Denn dieser Mensch ist ein Römer! 22.27 Προσελθὼν δὲ ὁ χιλίαρχος εἶπεν αὐτῷ, Λέγε μοι, εἰ σὺ Ῥωμαῖος εἶ; Ὁ δὲ ἔφη, Ναί. Hinzugekommen nun, sagte ihm der Tribun: Sag mir, ob du ein Römer bist? Er nun sagte: Ja. 22.28 Ἀπεκρίθη τε ὁ χιλίαρχος, Ἐγὼ πολλοῦ κεφαλαίου τὴν πολιτείαν ταύτην ἐκτησάμην. Ὁ δὲ Παῦλος ἔφη, Ἐγὼ δὲ καὶ γεγέννημαι. Sodann antwortete der Tribun: Ich erwarb dieses Bürgertum für eine hohe Summe. Paulus nun sagte: Ich nun bin sogar (so) geboren! 22.29 Εὐθέως οὖν ἀπέστησαν ἀπ᾽ αὐτοῦ οἱ μέλλοντες αὐτὸν ἀνετάζειν. Καὶ ὁ χιλίαρχος δὲ ἐφοβήθη, ἐπιγνοὺς ὅτι Ῥωμαῖός ἐστιν, καὶ ὅτι ἦν αὐτὸν δεδεκώς. Sofort also ließen die, die ihn verhören sollten, von ihm ab. Auch der Tribun nun fürchtete sich, erfahren, dass er ein Römer ist, und weil er ihn gebunden hatte. 22.30 Τῇ δὲ ἐπαύριον βουλόμενος γνῶναι τὸ ἀσφαλές, τὸ τί κατηγορεῖται παρὰ τῶν Ἰουδαίων, ἔλυσεν αὐτὸν ἀπὸ τῶν δεσμῶν, καὶ ἐκέλευσεν ἐλθεῖν τοὺς ἀρχιερεῖς καὶ ὅλον τὸ συνέδριον αὐτῶν, καὶ καταγαγὼν τὸν Παῦλον ἔστησεν εἰς αὐτούς. Am folgenden (Tag) nun, Genaues erfahren wollend, wessen er von den Juden angeklagt wird, machte er ihn von den Fesseln los und befahl, dass die Hohenpriester und deren ganzes Synedrium komme. Und Paulus hinabgeführt, stellte er (ihn) vor sie. 23.1 Ἀτενίσας δὲ ὁ Παῦλος τῷ συνεδρίῳ εἶπεν, Ἄνδρες ἀδελφοί, ἐγὼ πάσῃ συνειδήσει ἀγαθῇ πεπολίτευμαι τῷ θεῷ ἄχρι ταύτης τῆς ἡμέρας. Paulus nun, das Synedrium angeblickt, sagte: Männer, Brüder, ich habe mit allem guten Gewissen vor Gott gewandelt bis zu diesem Tag. Der Erwerb des Römertums, wie es Kaiser Claudius damals einführte, um Geld zu erzielen, ist niedriger angesehen, als wer darin geboren wurde wie Paulus. Ein Schreiber und mit ihm Nestle-Aland lässt ἀπὸ τῶν δεσμῶν („von den Fesseln“) aus, wohl aufgrund derselben Endung ν von αὐτὸν („ihn“) und δεσμῶν („Fesseln“), wodurch er mit den Augen verrutschte, als er die Vorlage aufsuchte, wo es weiterging. 23.2 Ὁ δὲ ἀρχιερεὺς Ἀνανίας ἐπέταξεν τοῖς παρεστῶσιν αὐτῷ τύπτειν αὐτοῦ τὸ στόμα. Der Hohepriester Ananias nun befahl den bei ihm Stehenden, ihm auf seinen Mund zu schlagen. 23.3 Τότε ὁ Παῦλος πρὸς αὐτὸν εἶπεν, Τύπτειν σε μέλλει ὁ θεός, τοῖχε κεκονιαμένε· καὶ σὺ κάθῃ κρίνων με κατὰ τὸν νόμον, καὶ παρανομῶν κελεύεις με τύπτεσθαι; Dann sagte Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, getünchte Wand! Und du sitzt da, mich nach dem Gesetz richtend, und, gegen das Gesetz handelnd, befiehlst du, dass ich geschlagen werde? 23.4 Οἱ δὲ παρεστῶτες εἶπον, Τὸν ἀρχιερέα τοῦ θεοῦ λοιδορεῖς; Die Dabeistehenden nun sagten: Den Hohenpriester Gottes beleidigst du? 23.5 Ἔφη τε ὁ Παῦλος, Οὐκ ᾔδειν, ἀδελφοί, ὅτι ἐστὶν ἀρχιερεύς· γέγραπται γάρ, Ἄρχοντα τοῦ λαοῦ σου οὐκ ἐρεῖς κακῶς. Sodann sagte Paulus: Ich wusste nicht, Brüder, dass es der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: Von dem Obersten deines Volkes sollst du nicht übel reden. 23.6 Γνοὺς δὲ ὁ Παῦλος ὅτι τὸ ἓν μέρος ἐστὶν Σαδδουκαίων, τὸ δὲ ἕτερον Φαρισαίων, ἔκραξεν ἐν τῷ συνεδρίῳ, Ἄνδρες ἀδελφοί, ἐγὼ Φαρισαῖός εἰμι, υἱὸς Φαρισαίου· περὶ ἐλπίδος καὶ ἀναστάσεως νεκρῶν ἐγὼ κρίνομαι. Paulus nun, erkannt, dass der eine Teil von Sadduzäern, der andere aber von Pharisäern ist, rief er im Synedrium: Männer, Brüder, ich bin ein Pharisäer, Sohn eines Pharisäers! Über eine Hoffnung und eine Auferstehung von Toten werde ich gerichtet? 23.7 Τοῦτο δὲ αὐτοῦ λαλήσαντος, ἐγένετο στάσις τῶν Φαρισαίων, καὶ ἐσχίσθη τὸ πλῆθος. Als er dies nun sprach, entstand ein Zwiespalt der Pharisäer, und es wurde die Menge gespalten. 23.8 Σαδδουκαῖοι μὲν γὰρ λέγουσιν μὴ εἶναι ἀνάστασιν, μηδὲ ἄγγελον, μήτε πνεῦμα· Φαρισαῖοι δὲ ὁμολογοῦσιν τὰ ἀμφότερα. Die Sadduzäer zwar sagen nämlich, dass es keine Auferstehung gibt, noch Engel, noch Geist. Pharisäer aber bekennen beides. 23.9 Ἐγένετο δὲ κραυγὴ μεγάλη· καὶ ἀναστάντες οἱ γραμματεῖς τοῦ μέρους τῶν Φαρισαίων διεμάχοντο λέγοντες, Οὐδὲν κακὸν εὑρίσκομεν ἐν τῷ ἀνθρώπῳ τούτῳ· εἰ δὲ πνεῦμα ἐλάλησεν αὐτῷ ἢ ἄγγελος, μὴ θεομαχῶμεν. Es entstand nun großes Geschrei. Und einige der Schriftgelehrten vom Teil der Pharisäer aufgestanden, waren streitend, sagend: Nichts Schlechtes finden wir an diesem Menschen! Wenn nun ein Geist zu ihm sprach oder ein Engel, wollen wir etwa Gott bekämpfen? 23.10 Πολλῆς δὲ γενομένης στάσεως, εὐλαβηθεὶς ὁ χιλίαρχος μὴ διασπασθῇ ὁ Παῦλος ὑπ᾽ αὐτῶν, ἐκέλευσεν τὸ στράτευμα καταβῆναι καὶ ἁρπάσαι αὐτὸν ἐκ μέσου αὐτῶν, ἄγειν τε εἰς τὴν παρεμβολήν. Als nun ein heftiger Zwiespalt entstand (der Tribun befürchtet, dass Paulus von ihnen zerrissen werde), befahl er, dass die Truppe herabkommt und ihn aus deren Mitte reißt, sowie ihn in die Kaserne zu führen. Nestle-Aland lässt μὴ θεομαχῶμεν («wollen wir etwa Gott bekämpfen“) aus. 23.11 Τῇ δὲ ἐπιούσῃ νυκτὶ ἐπιστὰς αὐτῷ ὁ κύριος εἶπεν, Θάρσει Παῦλε· ὡς γὰρ διεμαρτύρω τὰ περὶ ἐμοῦ εἰς Ἱερουσαλήμ, οὕτως σε δεῖ καὶ εἰς Ῥώμην μαρτυρῆσαι. In der folgenden Nacht nun sagte, zu ihm hinzugetreten, der Herr: Sei getrost, Paulus! Denn wie du die (Dinge) über mich in Jerusalem bezeugtest, so sollst du auch in Rom Zeugnis geben. 23.12 Γενομένης δὲ ἡμέρας, ποιήσαντές τινες τῶν Ἰουδαίων συστροφήν, ἀνεθεμάτισαν ἑαυτούς, λέγοντες μήτε φαγεῖν μήτε πιεῖν ἕως οὗ ἀποκτείνωσιν τὸν Παῦλον. Als es nun Tag wurde, bestimmte der Juden eine Zusammenrottung gemacht, verfluchten sie sich selbst, sagend, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet hätten. 23.13 Ἦσαν δὲ πλείους τεσσαράκοντα οἱ ταύτην τὴν συνωμοσίαν πεποιηκότες· Es waren nun mehr als vierzig, die diese Verschwörung gemacht haben, 23.14 οἵτινες προσελθόντες τοῖς ἀρχιερεῦσιν καὶ τοῖς πρεσβυτέροις εἶπον, Ἀναθέματι ἀνεθεματίσαμεν ἑαυτούς, μηδενὸς γεύσασθαι ἕως οὗ ἀποκτείνωμεν τὸν Παῦλον. welche, zu den Hohenpriestern und den Ältesten hingegangen, sagten: Mit einem Fluch verfluchten wir uns selbst, (von) nichts zu kosten, bis dass wir Paulus getötet haben. Jesus tröstet Paulus, da sie sein Zeugnis nicht annehmen, sondern der Plan Gottes weiterhin der ist, ihn nach Rom zu schicken. Zu συνωμοσίαν πεποιηκότες („Verschwörung gemacht haben“) vgl. Polybius, Historiae 5.2,8: „ὁ δ’ Ἀπελλῆς,οὔτ’ ἐπικρατεῖν τοῦ Φιλίππου δυνάμενος οὔτε φέρειν τὴν ἐλάττωσιν παρορώμενος, ποιεῖται συνωμοσί αν πρὸς τοὺς περὶ Λεόντιον καὶ Μεγαλέαν“. „Appelles nun, weder imstande, Philippus zu beherrschen, noch sich über seine Niederlage zu beruhigen, verband sich mit Leonitios und Megaleas, um eine Verschwörung zu machen“. Mit μηδενὸς („von nichts“) kommt ein Genitivus partitivus zum Ausdruck. 23.15 Νῦν οὖν ὑμεῖς ἐμφανίσατε τῷ χιλιάρχῳ σὺν τῷ συνεδρίῳ, ὅπως αὔριον αὐτὸν καταγάγῃ πρὸς ὑμᾶς, ὡς μέλλοντας διαγινώσκειν ἀκριβέστερον τὰ περὶ αὐτοῦ· ἡμεῖς δέ, πρὸ τοῦ ἐγγίσαι αὐτόν, ἕτοιμοί ἐσμεν τοῦ ἀνελεῖν αὐτόν. Jetzt also macht dem Tribun und dem Synedrium deutlich, dass er ihn morgen zu euch herunterführe, als ob ihr genauer untersuchen wolltet die (Dinge) über ihn. Wir nun sind vor seinem Nahekommen bereit, ihn zu beseitigen. 23.16 Ἀκούσας δὲ ὁ υἱὸς τῆς ἀδελφῆς Παύλου τὸ ἔνεδρον, παραγενόμενος καὶ εἰσελθὼν εἰς τὴν παρεμβολήν, ἀπήγγειλεν τῷ Παύλῳ. Der Sohn der Schwester von Paulus nun, von dem Hinterhalt gehört, herbeigekommen und in die Kaserne hineingegangen, meldete es Paulus. 23.17 Προσκαλεσάμενος δὲ ὁ Παῦλος ἕνα τῶν ἑκατοντάρχων ἔφη, Τὸν νεανίαν τοῦτον ἀπάγαγε πρὸς τὸν χιλίαρχον· ἔχει γάρ τι ἀπαγγεῖλαι αὐτῷ. Paulus, herbeigerufen nun einen der Hundertschaftsführer, sagte er: Diesen Jugendlichen führe ab zum Tribun, denn er hat ihm etwas zu melden! 23.18 Ὁ μὲν οὖν παραλαβὼν αὐτὸν ἤγαγεν πρὸς τὸν χιλίαρχον, καί φησιν, Ὁ δέσμιος Παῦλος προσκαλεσάμενός με ἠρώτησεν τοῦτον τὸν νεανίαν ἀγαγεῖν πρός σε, ἔχοντά τι λαλῆσαί σοι. Der aber nun, ihn mitnehmend, führte ihn zum Tribun und sagt: Der Gefangene Paulus, mich hergerufen, bat, diesen Jugendlichen zu dir zu bringen, etwas habend, dass er (mit) dir zu sprechen hat. Nestle-Aland lässt αὔριον („morgen“) aus. 23.19 Ἐπιλαβόμενος δὲ τῆς χειρὸς αὐτοῦ ὁ χιλίαρχος, καὶ ἀναχωρήσας κατ᾽ ἰδίαν ἐπυνθάνετο, Τί ἐστιν ὃ ἔχεις ἀπαγγεῖλαί μοι; Der Tribun, ihn an seiner Hand genommen und zu sich zurückgezogen, war ihn befragend: Was hast du mir mitzuteilen? 23.20 Εἶπεν δὲ ὅτι Οἱ Ἰουδαῖοι συνέθεντο τοῦ ἐρωτῆσαί σε, ὅπως αὔριον εἰς τὸ συνέδριον καταγάγῃς τὸν Παῦλον, ὡς μέλλοντά τι ἀκριβέστερον πυνθάνεσθαι περὶ αὐτοῦ. Er nun sagte: Die Juden kamen überein, dich zu bitten, dass du morgen Paulus in das Synedrium hinabbringst, als beabsichtigtest du, etwas Genaueres über ihn zu erkunden. 23.21 Σὺ οὖν μὴ πεισθῇς αὐτοῖς· ἐνεδρεύουσιν γὰρ αὐτὸν ἐξ αὐτῶν ἄνδρες πλείους τεσσαράκοντα, οἵτινες ἀνεθεμάτισαν ἑαυτοὺς μήτε φαγεῖν μήτε πιεῖν ἕως οὗ ἀνέλωσιν αὐτόν· καὶ νῦν ἕτοιμοί εἰσιν προσδεχόμενοι τὴν ἀπὸ σοῦ ἐπαγγελίαν. Lass dich du also nicht von ihnen überreden! Denn es stellen ihm mehr als vierzig Männer von ihnen nach, welche sich verfluchten, weder zu essen noch zu trinken, bis dass sie ihn beseitigt haben, und jetzt sind sie bereit, die Zusage von dir erwartend. 23.22 Ὁ μὲν οὖν χιλίαρχος ἀπέλυσεν τὸν νεανίαν, παραγγείλας Μηδενὶ ἐκλαλῆσαι ὅτι ταῦτα ἐνεφάνισας πρός με. Der Tribun also entließ den Jugendlichen nun, (ihm) befohlen: Verrate niemandem, dass du diese (Dinge) an mich mitteiltest. 23.23 Καὶ προσκαλεσάμενος δύο τινὰς τῶν ἑκατοντάρχων εἶπεν, Ἑτοιμάσατε στρατιώτας Und zwei bestimmte Hundertschaftsführer herbeigerufen, sagte er: „Macht zweihundert Soldaten bereit, auf dass sie bis Der Plan des Hundertschaftsführers war, Paulus im Schutz der Nacht und gut bewacht, sicher herauszubringen. Mit δεξιολάβος ist wörtlich einer gemeint, der etwas in der rechten Hand hat, z.B. eine Lanze. Der Begriff διακοσίους ὅπως πορευθῶσιν ἕως Καισαρείας, καὶ ἱππεῖς ἑβδομήκοντα, καὶ δεξιολάβους διακοσίους, ἀπὸ τρίτης ὥρας τῆς νυκτός· Cäsarea gehen, und siebzig Reiter und zweihundert Lanzenträger, ab (der) dritten Stunde der Nacht, wird selten gebraucht und als Synonym παραφύλαξ („Wächter“) in Photius, Lexikon, Delta 185 angegeben. 23.24 κτήνη τε παραστῆσαι, ἵνα ἐπιβιβάσαντες τὸν Παῦλον διασώσωσιν πρὸς Φήλικα τὸν ἡγεμόνα· sodann stellt Lasttiere bereit, damit sie, Paulus daraufsetzt, (ihn) zu Felix, den Herrscher, durchretten!“, 23.25 γράψας ἐπιστολὴν περιέχουσαν τὸν τύπον τοῦτον· nachdem er diesen Inhalt enthaltenden Brief schrieb: 23.26 Κλαύδιος Λυσίας τῷ κρατίστῳ ἡγεμόνι Φήλικι χαίρειν. Klaudius Lysias (sagt) dem vortrefflichsten Herrscher Felix einen Gruß! Der Infinitiv χαίρειν („(sagt einen) Gruß“) ist eine idiomatische Grußformel im Griechischen und zum Infinitiv ist ein Prädikat zu denken, etwa „schreibt, sagt, sendet“. 23.27 Τὸν ἄνδρα τοῦτον συλληφθέντα ὑπὸ τῶν Ἰουδαίων, καὶ μέλλοντα ἀναιρεῖσθαι ὑπ᾽ αὐτῶν, ἐπιστὰς σὺν τῷ στρατεύματι ἐξειλόμην αὐτόν, μαθὼν ὅτι Ῥωμαῖός ἐστιν. Diesen Mann, von den Juden ergriffen und dabei, von ihnen beseitigt zu werden, den entriss ich ihnen, mit der Truppe eingeschritten, erfahren, dass er ein Römer ist. Das Akkusativobjekt wird mit αὐτόν („ihn/den“) wieder aufgenommen, womit es besonders betont wird (von Nestle-Aland weggelassen). 23.28 Βουλόμενος δὲ γνῶναι τὴν αἰτίαν δι᾽ ἣν ἐνεκάλουν αὐτῷ, κατήγαγον αὐτὸν εἰς τὸ συνέδριον αὐτῶν· Den Grund nun erfahren wollend, wegen dem sie ihn anklagend waren, führte ich ihn hinab in deren Synedrion, 23.29 ὃν εὗρον ἐγκαλούμενον περὶ ζητημάτων τοῦ νόμου αὐτῶν, μηδὲν ἄξιον θανάτου ἢ δεσμῶν ἔγκλημα ἔχοντα. den ich wegen Fragen ihres Gesetzes angeklagt (be)fand, keine (des) Todes oder Fesseln würdige Anklage habend. Das Relativpronomen ὃν („den“) bezieht sich auf αὐτὸν („ihn“) im Vers davor, d.h. auf Paulus. Von εὗρον („ich fand“) sind die beiden Partizipien ἐγκαλούμενον („angeklagt“) und ἔχοντα („habend“) im Akkusativ abhängig. 23.30 Μηνυθείσης δέ μοι ἐπιβουλῆς εἰς τὸν ἄνδρα μέλλειν ἔσεσθαι ὑπὸ τῶν Ἰουδαίων, ἐξαυτῆς ἔπεμψα πρός σε, παραγγείλας καὶ τοῖς κατηγόροις λέγειν τὰ πρὸς αὐτὸν ἐπὶ σοῦ. Ἔρρωσο. Als mir nun angezeigt wurde, dass ein Anschlag gegen den Mann dabei ist, von den Juden sein zu werden, schickte ich (ihn) sofort zu dir, auch den Anklägern geboten, auszusagen die (Dinge) gegen ihn vor dir zu sagen. Lebe wohl! Nestle-Aland lässt Ἔρρωσο („lebe wohl/alles Gute/mach es gut“) aus. 23.31 Οἱ μὲν οὖν στρατιῶται, κατὰ τὸ διατεταγμένον αὐτοῖς, ἀναλαβόντες τὸν Παῦλον, ἤγαγον διὰ τῆς νυκτὸς εἰς τὴν Ἀντιπατρίδα. Die Soldaten also nun, den Paulus gemäß dem ihnen Angeordneten mitgenommen, brachten (ihn) während der Nacht nach Antipatris. Antipatris war eine Stadt zu Ehren von Antipater, dem Prokurator von Judäa unter Julius Cäsar, an der Straße von Lydda nach Cäsarea. 23.32 Τῇ δὲ ἐπαύριον ἐάσαντες τοὺς ἱππεῖς πορεύεσθαι σὺν αὐτῷ, ὑπέστρεψαν εἰς τὴν παρεμβολήν· Am folgenden (Tag) nun kehrten sie, die Reiter mit ihm gehen gelassen, zurück in die Kaserne, 23.33 οἵτινες εἰσελθόντες εἰς τὴν Καισάρειαν, καὶ ἀναδόντες τὴν ἐπιστολὴν τῷ ἡγεμόνι, παρέστησαν καὶ τὸν Παῦλον αὐτῷ. welche, nach Cäsarea hineingekommen und den Brief dem Herrscher übergeben, ihm auch Paulus vorstellten. 23.34 Ἀναγνοὺς δὲ ὁ ἡγεμών, καὶ ἐπερωτήσας ἐκ ποίας ἐπαρχίας ἐστίν, καὶ πυθόμενος ὅτι ἀπὸ Κιλικίας, Der Herrscher nun, ihn gelesen, und (ihn) befragt, aus welcher Provinz er ist, und erfahren, dass er von Kilikien (ist), 23.35 Διακούσομαί σου, ἔφη, ὅταν καὶ οἱ κατήγοροί σου παραγένωνται. Ἐκέλευσέν τε αὐτὸν ἐν τῷ πραιτωρίῳ Ἡρῴδου φυλάσσεσθαι. sagte er: Ich werde dich anhören, sobald auch deine Ankläger ankamen. Sodann befahl er, ihn in dem Prätorium von Herodes zu bewachen. 24.1 Μετὰ δὲ πέντε ἡμέρας κατέβη ὁ ἀρχιερεὺς Ἀνανίας μετὰ τῶν πρεσβυτέρων καὶ ῥήτορος Τερτύλλου τινός, οἵτινες ἐνεφάνισαν τῷ ἡγεμόνι κατὰ τοῦ Παύλου. Nach fünf Tagen nun kam der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und einem bestimmten Redner Tertullus herab, welche dem Herrscher Anzeige gegen Paulus erstatteten. 24.2 Κληθέντος δὲ αὐτοῦ, ἤρξατο κατηγορεῖν ὁ Τέρτυλλος λέγων, Πολλῆς εἰρήνης τυγχάνοντες διὰ σοῦ, καὶ κατορθωμάτων γινομένων τῷ ἔθνει τούτῳ διὰ τῆς σῆς προνοίας, Als er nun gerufen wurde, begann Tertullus anzuklagen, sagend: Da wir durch dich großen Frieden erfahren, und da durch deine Vorsorge für dieses Volk Verbesserungen geschehen, 24.3 πάντῃ τε καὶ πανταχοῦ ἀποδεχόμεθα, κράτιστε Φῆλιξ, μετὰ πάσης εὐχαριστίας. erkennen wir es sowohl allseits als auch überall, geschätzter Felix, mit aller Dankbarkeit an. 24.4 Ἵνα δὲ μὴ ἐπὶ πλεῖόν σε ἐγκόπτω, παρακαλῶ ἀκοῦσαί σε ἡμῶν συντόμως τῇ σῇ ἐπιεικείᾳ. Damit ich nun dich nicht noch mehr aufhalte, bitte ich dich, uns kurz in deiner Freundlichkeit zu hören. 24.5 Εὑρόντες γὰρ τὸν ἄνδρα τοῦτον λοιμόν, καὶ κινοῦντα στάσιν πᾶσιν τοῖς Ἰουδαίοις τοῖς κατὰ τὴν οἰκουμένην, πρωτοστάτην τε τῆς τῶν Ναζωραίων αἱρέσεως· Denn wir fanden diesen Mann als eine Pest und einen Aufstand erregend bei allen Juden über den Erdkreis, sowie als Vorsteher der Sekte der Nazarener, 24.6 ὃς καὶ τὸ ἱερὸν ἐπείρασεν βεβηλῶσαι· ὃν καὶ ἐκρατήσαμεν καὶ κατά τόν ἡμέτερον νόμον ἠθελήσαμεν κρίνειν der sogar versuchte, das Heiligtum zu entweihen, den wir auch festnahmen, und ihn nach unserem Gesetz richten wollten. 24.7 παρελθὼν δὲ Λυσίας ὁ χιλιαρχος μετὰ πολλῆς βίας ἐκ τῶν χειρῶν ἡμῶν ἀπήγαγεν κελεύσας τούς κατηγόρους αὐτοῦ ἔρχεσθαι ἐπί σέ Lysias, der Tribun, nun herzugekommen, nahm ihn mit großer Gewalt aus unseren Händen weg, seinen Anklägern befohlen, vor dich zu kommen. Da der Text ab καὶ κατά („und nach“) bis zum Ende von Vers 7 zwar von vielen Handschriften nicht gelesen wird, aber dennoch aufgrund vieler anderer auch zum Original gehören könnte, wird er hier aufgeführt, da er vielleicht früh durch ein Überspringen einer Zeile ausgelassen worden sein könnte. Er wird auch von Catenae und Chrysostomus gelesen. Die Echtheit müssen weitere Forschungen zeigen. 24.8 παρ᾽ οὗ δυνήσῃ, αὐτὸς ἀνακρίνας, περὶ πάντων τούτων ἐπιγνῶναι ὧν ἡμεῖς κατηγοροῦμεν αὐτοῦ. Von dem du selbst, es selbst untersucht, über alles diese (Dinge) Gewissheit erhalten kannst, dessen wir ihn anklagen. 24.9 Συνεπέθεντο δὲ καὶ οἱ Ἰουδαῖοι, φάσκοντες ταῦτα οὕτως ἔχειν. Es stimmten nun auch die Juden zu, behauptend, diese (Dinge) verhielten sich so. 24.10 Ἀπεκρίθη δὲ ὁ Παῦλος, νεύσαντος αὐτῷ τοῦ ἡγεμόνος λέγειν, Ἐκ πολλῶν ἐτῶν ὄντα σε κριτὴν τῷ ἔθνει τούτῳ ἐπιστάμενος, εὐθυμότερον τὰ περὶ ἐμαυτοῦ ἀπολογοῦμαι, Es antwortete nun Paulus, der Herrscher ihm ein Zeichen zu reden gegeben: Erfahrend, dass du seit vielen Jahren für dieses Volk Richter bist, verteidige ich die (Dinge) über mich selbst zuversichtlicher, 24.11 δυναμένου σου γνῶναι ὅτι οὐ πλείους εἰσίν μοι ἡμέραι δεκαδύο, ἀφ᾽ ἧς ἀνέβην προσκυνήσων ἐν Ἱερουσαλήμ· wobei du erfahren kannst, dass es für mich nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich hinaufging, um in Jerusalem anzubeten. 24.12 καὶ οὔτε ἐν τῷ ἱερῷ εὗρόν με πρός τινα διαλεγόμενον ἢ ἐπισύστασιν ποιοῦντα ὄχλου, οὔτε ἐν ταῖς συναγωγαῖς, οὔτε κατὰ τὴν πόλιν. Und weder im Heiligtum fanden sie mich mit jemandem auseinandersetzend oder einen Auflauf der Menge machend, noch in den Synagogen noch in der Stadt, Würde der Vers oben gefehlt haben, müsste die Bestätigung der Anklage von Paulus statt von Lysias kommen, auf die sich jeweils παρ᾽ οὗ („von dem“) beziehen würde. Mit αὐτὸς ἀνακρίνας („es selbst untersucht“) bezieht sich auf die erwartete Untersuchung durch Felix selbst. Von hier bis Vers 27 folgt die Verteidigung von Paulus, der auf die Erfahrung von Felix als Richter anspielt, die ihn zuversichtlicher macht, ein gerechtes Urteil zu erhalten. 24.13 Οὔτε παραστῆσαί με δύνανται περὶ ὧν νῦν κατηγοροῦσίν μου. noch können sie mich überführen, betreffs der (Dinge), derer sie mich nun anklagen. 24.14 Ὁμολογῶ δὲ τοῦτό σοι, ὅτι κατὰ τὴν ὁδὸν ἣν λέγουσιν αἵρεσιν, οὕτως λατρεύω τῷ πατρῴῳ θεῷ, πιστεύων πᾶσιν τοῖς κατὰ τὸν νόμον καὶ τοῖς προφήταις γεγραμμένοις· Ich bekenne dir nun dies, dass ich gemäß dem Weg, den sie eine Sekte nennen, so dem väterlichen Gott diene, all dem entsprechend des Gesetzes glaubend und dem durch die Propheten Geschriebenen, 24.15 ἐλπίδα ἔχων εἰς τὸν θεόν, ἣν καὶ αὐτοὶ οὗτοι προσδέχονται, ἀνάστασιν μέλλειν ἔσεσθαι νεκρῶν, δικαίων τε καὶ ἀδίκων. eine Hoffnung auf Gott habend, die auch sie selbst erwarten, dass es eine Auferstehung von Toten geben wird, sowohl von Gerechten als auch Ungerechten. 24.16 Ἐν τούτῳ δὲ αὐτὸς ἀσκῶ, ἀπρόσκοπον συνείδησιν ἔχων πρὸς τὸν θεὸν καὶ τοὺς ἀνθρώπους διὰ παντός. In diesem nun übe ich mich selbst, ein unverletztes Gewissen vor Gott und den Menschen allezeit habend. 24.17 Δι᾽ ἐτῶν δὲ πλειόνων παρεγενόμην ἐλεημοσύνας ποιήσων εἰς τὸ ἔθνος μου καὶ προσφοράς· Nach mehreren Jahren nun kam ich an, um Almosen für mein Volk und Darbringungen zu machen, 24.18 ἐν οἷς εὗρόν με ἡγνισμένον ἐν τῷ ἱερῷ, οὐ μετὰ wobei sie mich gereinigt im Tempel fanden, weder mit einer Menge noch mit Aufruhr etliche Juden aus Asien -, Ἐν τούτῳ („in diesem“) könnte sich gut auf den Dienst für Gott im Vers davor beziehen, weniger nach rechts verweisend, da dort ein Partizip verwendet wird, das die Begleitumstände anzeigt. Die Subjektmarkierung mit αὐτὸς („selbst“) dient offenbar zur Kontrastierung mit den Anklägern. ὄχλου οὐδὲ μετὰ θορύβου, τινὲς ἀπὸ τῆς Ἀσίας Ἰουδαῖοι· 24.19 οὓς δεῖ ἐπὶ σοῦ παρεῖναι καὶ κατηγορεῖν εἴ τι ἔχοιεν πρός με. die vor dir anwesend sein und anklagen sollten, wenn sie etwas gegen mich haben sollten. 24.20 Ἢ αὐτοὶ οὗτοι εἰπάτωσαν, τί εὗρον ἐν ἐμοὶ ἀδίκημα, στάντος μου ἐπὶ τοῦ συνεδρίου, Oder diese selbst sollen sprechen, was sie bei mir als Unrecht fanden, als ich stand vor dem Synedrium stand, 24.21 ἢ περὶ μιᾶς ταύτης φωνῆς, ἧς ἔκραξα ἑστὼς ἐν αὐτοῖς, ὅτι Περὶ ἀναστάσεως νεκρῶν ἐγὼ κρίνομαι σήμερον ὑφ᾽ ὑμῶν. außer wegen des einen Ausrufes, den ich rief, unter ihnen stehend: Über eine Auferstehung von Toten werde ich heute von euch gerichtet! 24.22 Ακούσας δὲ ταῦτα ὁ Φῆλιξ ἀνεβάλετο αὐτούς, ἀκριβέστερον εἰδὼς τὰ περὶ τῆς ὁδοῦ, εἰπών, Ὅταν Λυσίας ὁ χιλίαρχος καταβῇ, διαγνώσομαι τὰ καθ᾽ ὑμᾶς· Diese (Dinge) nun gehört, wies sie Felix ab, recht genau um die (Dinge) des Weges wissend, sagend: Sobald der Tribun Lysias herabkommt, werde ich die euch betreffende (Sache) entscheiden; Das Wort ἀνεβάλετο („er wies ab“) beschreibt die Zurückweisung eines Anliegens. Vgl. Aesop, Fabulae 57.2,11: „ὡς οὖν ἐπέμενεν ὁ ἰατρὸς ἐκβιάζων αὐτήν, ἐκείνη δὲ ἀνεβάλλετο, ἀπήγαγεν αὐτὴν πρὸς τοὺς ἄρχοντας „Als nun der Arzt sie nötigte, jene es aber zurückwies, brachte er sie zu den Richtern“. 24.23 διαταξάμενός τε τῷ ἑκατοντάρχῃ τηρεῖσθαι τὸν Παῦλον, ἔχειν τε ἄνεσιν, καὶ μηδένα κωλύειν τῶν ἰδίων sowie den Hundertschaftsführer angewiesen, Paulus zu bewachen, sowie Erleichterung zu haben, und niemanden von dessen Seinen zu hindern, ihn zu unterstützen oder zu ihm zu kommen. Nach der direkten Rede führt Lukas von διαταξάμενός („angewiesen“) abhängig die Infinitive τηρεῖσθαι („bewachen“) ἔχειν („zu haben“) und κωλύειν („zu hindern“), von dem zwei weitere Infinitive abhängen, an, die den Inhalt der Anweisung zeigen. Lukas gebraucht mit στάντος μου („als ich stand“) einen Genitivus absolutus, da das Subjekt im Hauptsatz von „sie“ zu „ich“ wechselt, was damit deutlicher wird. αὐτοῦ ὑπηρετεῖν ἢ προσέρχεσθαι αὐτῷ. 24.24 Μετὰ δὲ ἡμέρας τινάς, παραγενόμενος ὁ Φῆλιξ σὺν Δρουσίλλῃ τῇ γυναικὶ οὔσῃ Ἰουδαίᾳ, μετεπέμψατο τὸν Παῦλον, καὶ ἤκουσεν αὐτοῦ περὶ τῆς εἰς χριστὸν πίστεως. Nach etlichen Tagen nun ließ Felix, angekommen mit Drusilla, seiner Frau, eine Jüdin seiend, Paulus herschicken. Und er hörte ihn über den Glauben an Christus. 24.25 Διαλεγομένου δὲ αὐτοῦ περὶ δικαιοσύνης καὶ ἐγκρατείας καὶ τοῦ κρίματος τοῦ μέλλοντος ἔσεσθαι, ἔμφοβος γενόμενος ὁ Φῆλιξ ἀπεκρίθη, Τὸ νῦν ἔχον πορεύου· καιρὸν δὲ μεταλαβὼν μετακαλέσομαί σε· Als er sich aber über Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung und das künftig sein werdende Gericht beredete, geriet Felix in Furcht und antwortete: Für den Moment gehe hin! Wenn ich aber Zeit habe, werde ich dich herrufen, 24.26 ἅμα καὶ ἐλπίζων ὅτι χρήματα δοθήσεται αὐτῷ ὑπὸ τοῦ Παύλου, ὅπως λύσῃ αὐτόν· διὸ καὶ πυκνότερον αὐτὸν μεταπεμπόμενος ὡμίλει αὐτῷ. gleichzeitig auch hoffend, dass ihm von Paulus Geld gegeben werde, damit er ihn losgäbe. Deshalb auch, ihn regelmäßig herschickend, war er sich mit ihm unterhaltend. 24.27 Διετίας δὲ πληρωθείσης, ἔλαβεν διάδοχον ὁ Φῆλιξ Πόρκιον Φῆστον· θέλων τε χάριτας καταθέσθαι τοῖς Zwei Jahre nun erfüllt, bekam Felix Porcius Festus als Nachfolger. Und Felix, sich bei den Zum Idiom τὸ νῦν ἔχον („für den Moment“) vgl. Aristea Epistula 198.2: ἐπερωτήσας δὲ ἔτι ἕνα καταλήξω τὸ νῦν ἔχον, ἵνα καὶ πρὸς τὸ τέρπεσθαι τραπέντες ἡδέως διεξάγωμεν· „Noch eine Frage gestellt, werde ich für den Moment aufhören, damit wir uns dem Genuss des Festes zuwenden und eine angenehme Zeit verbringen“. Ἰουδαίοις ὁ Φῆλιξ κατέλιπεν τὸν Juden zu Dank verpflichten wollend, Παῦλον δεδεμένον. hinterließ er den Paulus gefangen. 25.1 Φῆστος οὖν ἐπιβὰς τῇ ἐπαρχίᾳ, μετὰ τρεῖς ἡμέρας ἀνέβη εἰς Ἱεροσόλυμα ἀπὸ Καισαρείας. Festus also, in der Provinz angekommen, ging nach drei Tagen hinauf nach Jerusalem von Cäsaräa. 25.2 Ἐνεφάνισαν δὲ αὐτῷ ὁ ἀρχιερεὺς καὶ οἱ πρῶτοι τῶν Ἰουδαίων κατὰ τοῦ Παύλου, καὶ παρεκάλουν αὐτόν, Es machten ihm nun die Hohenpriester und die Ersten der Juden eine Anzeige gegen Paulus und waren ihn bittend, 25.3 αἰτούμενοι χάριν κατ᾽ αὐτοῦ, ὅπως μεταπέμψηται αὐτὸν εἰς Ἱερουσαλήμ, ἐνέδραν ποιοῦντες ἀνελεῖν αὐτὸν κατὰ τὴν ὁδόν. Gunst bei ihm begehrend, damit er ihn nach Jerusalem herschicke, einen Hinterhalt machend, ihn auf dem Weg zu beseitigen. 25.4 Ὁ μὲν οὖν Φῆστος ἀπεκρίθη, τηρεῖσθαι τὸν Παῦλον ἐν Καισαρείᾳ, ἑαυτὸν δὲ μέλλειν ἐν τάχει ἐκπορεύεσθαι. Festus antwortete also nun, dass Paulus in Cäsarea bewacht werde, er selbst aber wolle in Kürze hinausgehen. 25.5 Οἱ οὖν δυνατοὶ ἐν ὑμῖν, φησίν, συγκαταβάντες, εἴ τι ἐστὶν ἐν τῷ ἀνδρὶ τούτῳ, κατηγορείτωσαν αὐτοῦ. Die Mächtigen also unter euch, sagt er, sollen mit hinabkommen und, wenn etwas an diesem Mann unstatthaft ist, ihn anklagen. Ab hier wird die Verteidigung von Paulus beschrieben. 25.6 Διατρίψας δὲ ἐν αὐτοῖς ἡμέρας πλείους ἢ δέκα, καταβὰς εἰς Καισάρειαν, τῇ ἐπαύριον καθίσας ἐπὶ τοῦ βήματος ἐκέλευσεν τὸν Παῦλον ἀχθῆναι. Bei ihnen aber nicht mehr als acht oder zehn Tage verweilt, am folgenden (Tag) nach Cäsarea hinabgestiegen, sich auf die (Richter)tribüne gesetzt, befahl er, dass Paulus vorgeführt werde. 25.7 Παραγενομένου δὲ αὐτοῦ, περιέστησαν οἱ ἀπὸ Ἱεροσολύμων καταβεβηκότες Ἰουδαῖοι, πολλὰ καὶ βαρέα αἰτιώματα φέροντες κατὰ τοῦ Παύλου, ἃ οὐκ ἴσχυον ἀποδεῖξαι, Als er nun angekommen war, umstellten ihn die von Jerusalem herabgekommenen Juden und brachten viele und schwere Beschuldigungen gegen Paulus vorbringend, die sie nicht zu beweisen vermochten, 25.8 ἀπολογουμένου αὐτοῦ ὅτι Οὔτε εἰς τὸν νόμον τῶν Ἰουδαίων, οὔτε εἰς τὸ ἱερόν, οὔτε εἰς Καίσαρά τι ἥμαρτον. während er sich verteidigte: Weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen das Heiligtum noch gegen (den) Kaiser sündigte ich etwas. 25.9 Ὁ Φῆστος δὲ τοῖς Ἰουδαίοις θέλων χάριν καταθέσθαι, ἀποκριθεὶς τῷ Παύλῳ εἶπεν, Θέλεις εἰς Ἱεροσόλυμα ἀναβάς, ἐκεῖ περὶ τούτων κρίνεσθαι ἐπ᾽ ἐμοῦ; Festus nun, der sich bei den Juden in Gunst setzen wollte, sagte, geantwortet, Paulus: Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und dort darüber vor mir gerichtet werden? 25.10 Εἶπεν δὲ ὁ Παῦλος, Ἐπὶ τοῦ βήματος Καίσαρος ἑστώς εἰμι, οὗ με δεῖ κρίνεσθαι· Es sagte nun Paulus: An der (Richter)tribüne des Kaisers stehe ich, wo ich gerichtet Ἰουδαίους οὐδὲν ἠδίκησα, ὡς καὶ σὺ κάλλιον ἐπιγινώσκεις. werden muss. Juden tat ich kein Unrecht, wie auch du recht gut weißt. 25.11 Εἰ μὲν γὰρ ἀδικῶ καὶ ἄξιον θανάτου πέπραχά τι, οὐ παραιτοῦμαι τὸ ἀποθανεῖν· εἰ δὲ οὐδέν ἐστιν ὧν οὗτοι κατηγοροῦσίν μου, οὐδείς με δύναται αὐτοῖς χαρίσασθαι. Καίσαρα ἐπικαλοῦμαι. Wenn ich nun Unrecht tue und etwas Todeswürdiges getan habe, lehne ich das Sterben nicht ab. Wenn es aber nichts ist, dessen diese mich anklagen, kann keiner mich ihnen preisgeben. Ich rufe den Kaiser an! 25.12 Τότε ὁ Φῆστος Dann kam Festus mit dem Rat zusammen, συλλαλήσας μετὰ τοῦ geantwortet: Auf den Kaiser hast du dich συμβουλίου ἀπεκρίθη, Καίσαρα berufen, zum Kaiser sollst du gehen. ἐπικέκλησαι; Ἐπὶ Καίσαρα πορεύσῃ. 25.13 Ἡμερῶν δὲ διαγενομένων τινῶν, Ἀγρίππας ὁ βασιλεὺς καὶ Βερνίκη κατήντησαν εἰς Καισάρειαν, ἀσπασάμενοι τὸν Φῆστον. Als nun etliche Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa und Bernike nach Cäsarea, Festus begrüßend. 25.14 Ὡς δὲ πλείους ἡμέρας διέτριβεν ἐκεῖ, ὁ Φῆστος τῷ βασιλεῖ ἀνέθετο τὰ κατὰ τὸν Παῦλον, λέγων, Ἀνήρ τίς ἐστιν καταλελειμμένος ὑπὸ Φήλικος δέσμιος, Als sie aber mehrere Tage dort verweilend waren, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Ein gewisser Mann ist von Felix gefangen zurückgelassen worden, 25.15 περὶ οὗ, γενομένου μου εἰς Ἱεροσόλυμα, ἐνεφάνισαν οἱ ἀρχιερεῖς καὶ οἱ πρεσβύτεροι τῶν Ἰουδαίων, αἰτούμενοι κατ᾽ αὐτοῦ δίκην. wegen dem, als ich in Jerusalem war, die Hohenpriester und die Ältesten der Juden Anzeige machten, ein Urteil gegen ihn fordernd, 25.16 Πρὸς οὓς ἀπεκρίθην, ὅτι οὐκ ἔστιν ἔθος Ῥωμαίοις χαρίζεσθαί τινα ἄνθρωπον εἰς ἀπώλειαν, πρὶν ἢ ὁ κατηγορούμενος κατὰ πρόσωπον ἔχοι τοὺς κατηγόρους, τόπον τε ἀπολογίας λάβοι περὶ τοῦ ἐγκλήματος. auf die ich antwortete: Nicht ist es Sitte bei (den) Römern, irgendeinen Menschen dem Verderben preiszugeben, ehe der Angeklagte die Ankläger vor Angesicht hat sowie Raum zur Verteidigung erhält gegenüber der Anklage. 25.17 Συνελθόντων οὖν αὐτῶν ἐνθάδε, ἀναβολὴν μηδεμίαν ποιησάμενος, τῇ ἑξῆς καθίσας ἐπὶ τοῦ βήματος, ἐκέλευσα ἀχθῆναι τὸν ἄνδρα· Als sie also nach hier zusammenkamen, keinen Aufschub gemacht, am nächsten (Tag) mich auf die Richter(tribüne) gesetzt, befahl ich, dass der Mann vorgeführt werde. 25.18 περὶ οὗ σταθέντες οἱ κατήγοροι οὐδεμίαν αἰτίαν ἐπέφερον ὧν ὑπενόουν ἐγώ, Um ihn sich stellend, brachten die Ankläger keine Schuld vor von Schandtaten, die ich vermutend war. 25.19 ζητήματα δέ τινα περὶ τῆς ἰδίας δεισιδαιμονίας εἶχον Sie hatten aber etliche Streitfragen gegen ihn wegen ihres eigenen Gottesdienstes und πρὸς αὐτόν, καὶ περί τινος Ἰησοῦ τεθνηκότος, ὃν ἔφασκεν ὁ Παῦλος ζῇν. wegen eines gewissen Jesus, der gestorben ist, von welchem Paulus sagt, er lebe. 25.20 Απορούμενος δὲ ἐγὼ τὴν περὶ τούτου ζήτησιν, ἔλεγον, εἰ βούλοιτο πορεύεσθαι εἰς Ἱερουσαλήμ, κἀκεῖ κρίνεσθαι περὶ τούτων. Ratlos nun über die Auseinandersetzung wegen dieser (Dinge), sagte ich, ob er nach Jerusalem gehen und dort gerichtet werden wolle wegen dieser (Dinge). 25.21 Τοῦ δὲ Παύλου ἐπικαλεσαμένου τηρηθῆναι αὐτὸν εἰς τὴν τοῦ Σεβαστοῦ διάγνωσιν, ἐκέλευσα τηρεῖσθαι αὐτόν, ἕως οὗ πέμψω αὐτὸν πρὸς Καίσαρα. Als nun Paulus Berufung einlegte und forderte, dass er bis zur Entscheidung der Majestät behalten würde, befahl ich, ihn zu verwahren, bis ich ihn zum Kaiser senden werde. 25.22 Ἀγρίππας δὲ πρὸς τὸν Φῆστον ἔφη, Ἐβουλόμην καὶ αὐτὸς τοῦ ἀνθρώπου ἀκοῦσαι. Ὁ δέ, Αὔριον, φησίν, ἀκούσῃ αὐτοῦ. Agrippa nun sagte zu Festus: Ich war auch selbst den Menschen hören wünschend. Morgen, sagt er, wirst du ihn hören! 25.23 Τῇ οὖν ἐπαύριον, ἐλθόντος τοῦ Ἀγρίππα καὶ τῆς Βερνίκης μετὰ πολλῆς φαντασίας, καὶ εἰσελθόντων εἰς τὸ ἀκροατήριον, σύν τε τοῖς χιλιάρχοις καὶ ἀνδράσιν τοῖς κατ᾽ ἐξοχὴν οὖσιν τῆς πόλεως, Als also des folgenden Tages Agrippa und Bernike mit großem Prunk gekommen und mit den Tribunen und den vornehmsten Männern der Stadt in den Verhörsaal eingetreten waren und Festus Befehl gegeben hatte, wurde Paulus vorgeführt. καὶ κελεύσαντος τοῦ Φήστου, ἤχθη ὁ Παῦλος. 25.24 Καί φησιν ὁ Φῆστος, Ἀγρίππα βασιλεῦ, καὶ πάντες οἱ συμπαρόντες ἡμῖν ἄνδρες, θεωρεῖτε τοῦτον περὶ οὗ πᾶν τὸ πλῆθος τῶν Ἰουδαίων ἐνέτυχόν μοι ἔν τε Ἱεροσολύμοις καὶ ἐνθάδε, ἐπιβοῶντες μὴ δεῖν ζῇν αὐτὸν μηκέτι. Und es sagt Festus: König Agrippa und alle mit uns anwesenden Männer, seht diesen, dessentwegen die ganze Menge der Juden mich in Jerusalem anging und hier, rufend, er dürfe nicht mehr leben. 25.25 Ἐγὼ δὲ καταλαβόμενος μηδὲν ἄξιον θανάτου αὐτὸν πεπραχέναι, καὶ αὐτοῦ δὲ τούτου ἐπικαλεσαμένου τὸν Σεβαστόν, ἔκρινα πέμπειν αὐτόν. Ich nun, begriffen, dass er nichts Todeswürdiges getan hat, beschloss, als dieser selbst nun die Majestät anrief, (ihn) zu schicken. 25.26 Περὶ οὗ ἀσφαλές τι γράψαι τῷ κυρίῳ οὐκ ἔχω. Διὸ προήγαγον αὐτὸν ἐφ᾽ ὑμῶν, καὶ μάλιστα ἐπὶ σοῦ, βασιλεῦ Ἀγρίππα, ὅπως τῆς ἀνακρίσεως γενομένης σχῶ τι γράψαι. Wegen diesem habe ich nicht etwas Sicheres dem Herrn zu schreiben, deshalb führte ich ihn vor euch und besonders vor dich, König Agrippa, damit ich nach geschehenem Verhör etwas habe, was ich schreiben werde. 25.27 Ἄλογον γάρ μοι δοκεῖ, πέμποντα δέσμιον, μὴ καὶ τὰς κατ᾽ αὐτοῦ αἰτίας σημᾶναι. Denn es scheint mir unlogisch, einen Gefangenen zu senden und nicht auch die gegen ihn vorliegende Schuld anzuzeigen. 26.1 Ἀγρίππας δὲ πρὸς τὸν Παῦλον ἔφη, Ἐπιτρέπεταί σοι ὑπὲρ σεαυτοῦ λέγειν. Τότε ὁ Παῦλος ἀπελογεῖτο, ἐκτείνας τὴν χεῖρα, Agrippa nun sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden. Darauf (begann) Paulus sich zu verteidigen, die Hand ausgestreckt: 26.2 Περὶ πάντων ὧν ἐγκαλοῦμαι ὑπὸ Ἰουδαίων, βασιλεῦ Ἀγρίππα, ἥγημαι ἐμαυτὸν μακάριον ἐπὶ σοῦ μέλλων ἀπολογεῖσθαι σήμερον· Wegen allem, wessen ich von Juden angeklagt werde, König Agrippa, habe ich mich für glücklich befunden, vor dir mich heute verteidigen zu sollen, 26.3 μάλιστα γνώστην ὄντα σὲ πάντων τῶν κατὰ Ἰουδαίους ἠθῶν τε καὶ ζητημάτων· διὸ δέομαί σου, μακροθύμως ἀκοῦσαί μου. besonders da du Kenner bist aller Sitten bei (den) Juden und auch Streitfragen, deshalb bitte ich, großmütig mich anzuhören. 26.4 Τὴν μὲν οὖν βίωσίν μου τὴν ἐκ νεότητος, τὴν ἀπ᾽ ἀρχῆς γενομένην ἐν τῷ ἔθνει μου ἐν Ἱεροσολύμοις, ἴσασιν πάντες οἱ Ἰουδαῖοι, Meinen Lebenswandel nun von Jugend auf, der von Anfang an unter meinem Volk in Jerusalem gewesen ist, wissen all die Juden, 26.5 προγινώσκοντές με ἄνωθεν, ἐὰν θέλωσιν μαρτυρεῖν, ὅτι κατὰ τὴν mich von früher her kennend, wenn sie Zeugnis geben wollen, dass ich nach der Von hier bis zum Vers 32 folgt die Verteidigungsrede von Paulus vor noblem Publikum. Das Imperfekt ἀπελογεῖτο (“er (begann) sich zu verteidigen”) zeigt den Anfang einer längeren Rede. Paulus streckt wohl dabei die Hand aus, um anzuzeigen, dass er nun reden würde. ἀκριβεστάτην αἵρεσιν τῆς ἡμετέρας θρησκείας ἔζησα Φαρισαῖος. genauesten Richtung unserer Frömmigkeit lebte als Pharisäer. 26.6 Καὶ νῦν ἐπ᾽ ἐλπίδι τῆς πρὸς τοὺς πατέρας ἐπαγγελίας γενομένης ὑπὸ τοῦ θεοῦ ἕστηκα κρινόμενος, Und nun stehe ich vor Gericht wegen der Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter geschehene Verheißung, 26.7 εἰς ἣν τὸ δωδεκάφυλον ἡμῶν ἐν ἐκτενείᾳ νύκτα καὶ ἡμέραν λατρεῦον ἐλπίζει καταντῆσαι· περὶ ἧς ἐλπίδος ἐγκαλοῦμαι, βασιλεῦ Ἀγρίππα, ὑπὸ Ἰουδαίων. zu der unser Zwölfstämmevolk, in Ausdauer Nacht und Tag dienend, hinzugelangen hofft. Wegen dieser Hoffnung werde ich angeklagt König Agrippa, von Juden. 26.8 Τί ἄπιστον κρίνεται παρ᾽ ὑμῖν, εἰ ὁ θεὸς νεκροὺς ἐγείρει; Warum wird es als unglaubhaft beurteilt bei euch, wenn Gott Tote erweckt? 26.9 Εγὼ μὲν οὖν ἔδοξα ἐμαυτῷ Ich also nun meinte für mich, gegen den πρὸς τὸ ὄνομα Ἰησοῦ τοῦ Namen von Jesus, dem Nazareners, viel Ναζωραίου δεῖν πολλὰ ἐναντία Feindliches tun zu müssen, πρᾶξαι· 26.10 ὃ καὶ ἐποίησα ἐν Ἱεροσολύμοις, καὶ πολλοὺς τῶν ἁγίων ἐγὼ φυλακαῖς κατέκλεισα, τὴν παρὰ τῶν ἀρχιερέων ἐξουσίαν λαβών, was ich auch in Jerusalem tat, und viele der Heiligen schloss ich in Gefängnisse ein, von den Hohenpriestern Vollmacht bekommen. Und wenn sie umgebracht wurden, so gab ich meine Stimme dazu. ἀναιρουμένων τε αὐτῶν κατήνεγκα ψῆφον. 26.11 Καὶ κατὰ πάσας τὰς συναγωγὰς πολλάκις τιμωρῶν αὐτούς, ἠνάγκαζον βλασφημεῖν· περισσῶς τε ἐμμαινόμενος αὐτοῖς, ἐδίωκον ἕως καὶ εἰς τὰς ἔξω πόλεις. Und in allen Synagogen sie oftmals strafend, zwang ich sie zu lästern. Und über die Maßen gegen sie rasend, verfolgte ich sie sogar bis in die ausländischen Städte. 26.12 Εν οἷς καὶ πορευόμενος εἰς τὴν Δαμασκὸν μετ᾽ ἐξουσίας καὶ ἐπιτροπῆς τῆς παρὰ τῶν ἀρχιερέων, Und als ich, damit beschäftigt, mit Gewalt und Vollmacht von den Hohenpriestern nach Damaskus reiste, 26.13 ἡμέρας μέσης, κατὰ τὴν ὁδὸν εἶδον, βασιλεῦ, οὐρανόθεν ὑπὲρ τὴν λαμπρότητα τοῦ ἡλίου, περιλάμψαν με φῶς καὶ τοὺς σὺν ἐμοὶ πορευομένους. sah ich mitten am Tag auf dem Weg, König, vom Himmel her über den Glanz der Sonne hinaus ein Licht, umstrahlend mich und die mit mir Gehenden. 26.14 Πάντων δὲ καταπεσόντων ἡμῶν εἰς τὴν γῆν, ἤκουσα φωνὴν λαλοῦσαν πρός με καὶ λέγουσαν τῇ Ἑβραΐδι διαλέκτῳ, Σαούλ, Σαούλ, τί με διώκεις; Σκληρόν σοι πρὸς κέντρα λακτίζειν. Als wir aber alle zur Erde niedergefallen waren, hörte ich eine Stimme in hebräischer Mundart zu mir sprechen: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es ist hart für dich, gegen den Stachel auszuschlagen. 26.15 Ἐγὼ δὲ εἶπον, Τίς εἶ, κύριε; Ὁ δὲ εἶπεν, Ἐγώ εἰμι Ἰησοῦς ὃν σὺ διώκεις. Ich nun sagte: Wer bist du, Herr? Der Herr nun sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. 26.16 Ἀλλὰ ἀνάστηθι, καὶ στῆθι ἐπὶ τοὺς πόδας σου· εἰς τοῦτο γὰρ ὤφθην σοι, προχειρίσασθαί σε ὑπηρέτην καὶ μάρτυρα ὧν τε εἶδες ὧν τε ὀφθήσομαί σοι, Aber richte dich auf und stelle dich auf deine Füße. Denn hierzu bin ich dir erschienen, dich zu einem Diener und Zeugen zu verordnen, sowohl dessen, was du gesehen hast, als auch worin ich dir erscheinen werde, 26.17 ἐξαιρούμενός σε ἐκ τοῦ λαοῦ καὶ τῶν ἐθνῶν, εἰς οὓς ἐγώ σε ἀποστέλλω, dich aus dem Volk und aus den Nationen herausnehmend, zu denen ich dich hinschicke, 26.18 ἀνοῖξαι ὀφθαλμοὺς αὐτῶν, τοῦ ὑποστρέψαι ἀπὸ σκότους εἰς φῶς καὶ τῆς ἐξουσίας τοῦ Σατανᾶ ἐπὶ τὸν θεόν, τοῦ λαβεῖν αὐτοὺς ἄφεσιν ἁμαρτιῶν, καὶ κλῆρον ἐν τοῖς ἡγιασμένοις πίστει τῇ εἰς ἐμέ. ihre Augen aufzutun, damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, auf dass sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind. 26.19 Ὅθεν, βασιλεῦ Ἀγρίππα, οὐκ ἐγενόμην ἀπειθὴς τῇ οὐρανίῳ ὀπτασίᾳ, Daher, König Agrippa, wurde ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam, 26.20 ἀλλὰ τοῖς ἐν Δαμασκῷ πρῶτον καὶ Ἱεροσολύμοις, εἰς πᾶσάν τε τὴν χώραν τῆς sondern denen in Damaskus zuerst und in Jerusalem sowie über das ganze Land der Juden (hin) und den Völkern verkündete ich, Ἰουδαίας, καὶ τοῖς ἔθνεσιν, ἀπαγγέλλων μετανοεῖν, καὶ ἐπιστρέφειν ἐπὶ τὸν θεόν, ἄξια τῆς μετανοίας ἔργα πράσσοντας. sie sollten umkehren und sich hinwenden zu Gott, der Umkehr würdige Werke tuend. 26.21 Ἕνεκα τούτων οἱ Ἰουδαῖοί με συλλαβόμενοι ἐν τῷ ἱερῷ ἐπειρῶντο διαχειρίσασθαι. Wegen (diesen) Dingen waren die Juden versuchend, mich im Heiligtum ergriffen, versuchend, Hand an mich zu legen. 26.22 Ἐπικουρίας οὖν τυχὼν τῆς παρὰ τοῦ θεοῦ, ἄχρι τῆς ἡμέρας ταύτης ἕστηκα μαρτυρόμενος μικρῷ τε καὶ μεγάλῳ, οὐδὲν ἐκτὸς λέγων ὧν τε οἱ προφῆται ἐλάλησαν μελλόντων γίνεσθαι καὶ Μωϋσῆς, Da mir also Beistand von Gott zuteil wurde, stehe ich bis zu diesem Tage (da), bezeugend sowohl Kleinen als auch Großen, indem ich nichts sage außer dem, was auch die Propheten und Moses geredet haben, dass es geschehen werde, 26.23 εἰ παθητὸς ὁ χριστός, εἰ πρῶτος ἐξ ἀναστάσεως νεκρῶν φῶς μέλλει καταγγέλλειν τῷ λαῷ καὶ τοῖς ἔθνεσιν. nämlich, dass Christus leiden sollte, dass er als Erster durch Totenauferstehung Licht verkünden sollte, sowohl dem Volk als auch den Nationen. 26.24 Ταῦτα δὲ αὐτοῦ ἀπολογουμένου, ὁ Φῆστος μεγάλῃ τῇ φωνῇ ἔφη, Μαίνῃ, Παῦλε· τὰ πολλά σε γράμματα εἰς μανίαν περιτρέπει. Als er nun diese (Dinge) zur Verteidigung gesagt hatte, sagt Festus mit lauter Stimme: Du spinnst, Paulus! Die viele Gelehrsamkeit versetzt dich in Wahnsinn. 26.25 Ὁ δέ, Οὐ μαίνομαι, φησίν, κράτιστε Φῆστε, ἀλλὰ ἀληθείας καὶ σωφροσύνης ῥήματα ἀποφθέγγομαι. Paulus nun sagte: Ich spinne nicht, vortrefflichster Festus, sondern Aussprüche der Wahrheit und der Besonnenheit äußere ich. 26.26 Επίσταται γὰρ περὶ τούτων ὁ βασιλεύς, πρὸς ὃν καὶ παρρησιαζόμενος λαλῶ· λανθάνειν γὰρ αὐτόν τι τούτων οὐ πείθομαι οὐδέν· οὐ γὰρ ἐν γωνίᾳ πεπραγμένον τοῦτο. Denn der König weiß um diese (Dinge), zu welchem ich auch mit Freimütigkeit rede. Denn ich bin überzeugt, dass ihm nichts hiervon verborgen ist, denn nicht in einer Ecke ist dies geschehen. 26.27 Πιστεύεις, βασιλεῦ Ἀγρίππα, τοῖς προφήταις; Οἶδα ὅτι πιστεύεις. Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst! 26.28 Ὁ δὲ Ἀγρίππας πρὸς τὸν Παῦλον ἔφη, Ἐν ὀλίγῳ με πείθεις Χριστιανὸν γενέσθαι. Agrippa nun sagte zu Paulus: In kurzem überredest du mich, Christ zu werden. 26.29 Ὁ δὲ Παῦλος εἶπεν, Εὐξαίμην ἂν τῷ θεῷ, καὶ ἐν ὀλίγῳ καὶ ἐν πολλῷ οὐ μόνον σε, ἀλλὰ καὶ πάντας τοὺς ἀκούοντάς μου σήμερον, γενέσθαι τοιούτους ὁποῖος κἀγώ εἰμι, παρεκτὸς τῶν δεσμῶν τούτων. Paulus nun sagte: Ich begehre bei Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche würden, wie auch ich bin, ausgenommen dieser Bande. 26.30 Καὶ ταῦτα εἰπόντος αὐτοῦ, ἀνέστη ὁ βασιλεὺς καὶ ὁ ἡγεμών, ἥ τε Βερνίκη, καὶ οἱ συγκαθήμενοι αὐτοῖς· Und als er dies sagte, stand der König auf und der Landpfleger und Bernike und die bei ihnen Sitzenden. 26.31 καὶ ἀναχωρήσαντες ἐλάλουν πρὸς ἀλλήλους, λέγοντες ὅτι Οὐδὲν θανάτου ἄξιον ἢ δεσμῶν πράσσει ὁ ἄνθρωπος οὗτος. Und sich zurückgezogen, waren sie zueinander redend, sagend: Nichts des Todes oder Fesseln Würdiges tut dieser Mensch! 26.32 Αγρίππας δὲ τῷ Φήστῳ ἔφη, Ἀπολελύσθαι ἐδύνατο ὁ ἄνθρωπος οὗτος, εἰ μὴ ἐπεκέκλητο Καίσαρα. Agrippa nun sagte Festus: Es könnte dieser Mann freigelassen werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte! 27.1 Ως δὲ ἐκρίθη τοῦ ἀποπλεῖν ἡμᾶς εἰς τὴν Ἰταλίαν, παρεδίδουν τόν τε Παῦλον καί τινας ἑτέρους δεσμώτας ἑκατοντάρχῃ, ὀνόματι Ἰουλίῳ, σπείρης Σεβαστῆς. Als es nun beschlossen war, dass wir nach Italien absegeln, überlieferten sie den Paulus und etliche andere Gefangene einem Hundertschaftsführer mit Namen Julius von der Kohorte des Augustus. Von nun an wird die Reise von Paulus nach Rom beschrieben, die am Ende des Buchs in Rom endet. Der Text ist teilweise schwieriger, da spezifische Termini aus der Schifffahrt und Geographie gebraucht wurden, zudem der elaborierte Stil von Lukas, sodass man dies nicht zu einfach übersetzen kann, aber auch die Überzeugung bekommt, dass der Autor Augenzeuge war, da sonst die Details und Namen und Orte nicht zu erklären waren. Zunächst berichtet Lukas von der Reise von Cäsarea bis Kreta (Verse 1-8). Ως (“als”) ist temporal, substantivierte Infinitiv τοῦ ἀποπλεῖν (“dass wir absegeln”) ist eine Angabe der Absicht (final). Ein Hundertschaftsführer ist nach römischer Terminologie ein Centurion (centum = hundert). Valerius Maximus, Facta et Dicta Memorabilia 9.15. erwähnt möglicherweise die Kohorte des Augustus: “Eodem praeside rei publicae in consimili mendacio muliebris temeritas Mediolani repressa est. si quidem cum se pro Rubria quaedam, perinde ac falso credita esset incendio perisse, nihil ad se pertinentibus bonis insereret neque ei aut tractus eius splendidi testes aut cohortis Augustae fauor deesset, propter inexpugnabilem Caesaris constantiam inrita nefarii propositi abiit”. Da der Kaiser selber das Oberhaupt der Republik war, wurde eine Frau aus Mailand, die sich einer ganz ähnlichen Lüge schuldig gemacht hatte, für ihre Unverschämtheit bestraft. Wenn es stimmt, daß eine solche Frau, die sich als Rubria ausgab und den Anschein erweckt hatte, sie sei fälschlicherweise bei einer Feuersbrunst ums Leben gekommen, versuchte, sich als Anwärterin aufs Erbe einzuschleichen, das ihr gar nicht zustand, so fehlte es ihr weder an glänzenden Zeugen für diesen Vorgang noch an der Gunst der Kohorte des Augustus; aufgrund der unbesieglichen Standhaftigkeit des Kaisers musste sie unverrichteter Dinge bezüglich ihres schändlichen Plans von dannen gehen. Die Kohorte wird in zahlreichen anderen Fragmenten aus dem zweiten Jahrhundert erwähnt: “Pridianum cohortis I Augustae praetoriae Lusitanorum equitatae Arsinoites”. Es handelte sich in dem Beispiel um eine berittene Prätorianerkohorte zum Schutz des Kaisers und somit um eine Eliteeinheit. In Israel gibt es eine Inschrift, die die Stationierung dieser Spezialeinheit belegt: “ […] mil(ites) et equ[i]tes | coh(ortis) I Aug(ustae) | Canathen(orum) | e(t) T(r)acho(n)it(arum) | fece[runt]” (“die Soldaten und Reiter der ersten Kohorte des Kaisers Canathenorum et Trachnonitarum machten dies”. 27.2 Ἐπιβάντες δὲ πλοίῳ Ἀδραμυττηνῷ, μέλλοντες πλεῖν τοὺς κατὰ τὴν Ἀσίαν τόπους, ἀνήχθημεν, ὄντος σὺν ἡμῖν Ein adramytisches Schiff nun bestiegen, das die Orte um Asien entlang segeln sollte, mit uns seiend, war Aristarchus, ein Mazedonier aus Thessalonich. Adramyttion, von woher das Schiff herkam, liegt im Westen der heutigen Türkei, etwas nördlich von Izmir, d.h. das Schiff kam grob aus der Richtung, die nach Rom führt. Ἀριστάρχου Μακεδόνος Θεσσαλονικέως. 27.3 Τῇ τε ἑτέρᾳ κατήχθημεν εἰς Σιδῶνα· φιλανθρώπως τε ὁ Ἰούλιος τῷ Παύλῳ χρησάμενος ἐπέτρεψεν πρὸς τοὺς φίλους πορευθέντα ἐπιμελείας τυχεῖν. Sodann landeten wir am anderen (Tag) in Sidon. Julius erlaubte sodann, Paulus menschenfreundlich behandelt, ihm, zu den Freunden gegangen, Pflege zu erhalten. Das Wort ἐπιμελείας (“Pflege”) ist ein Hapax legomenon. Damit könnte medizinische Hilfe und Versorgungen für die Reise gemeint sein. 27.4 Κἀκεῖθεν ἀναχθέντες ὑπεπλεύσαμεν τὴν Κύπρον, διὰ τὸ τοὺς ἀνέμους εἶναι ἐναντίους. Und von dort abgefahren, untersegelten wir Zypern wegen der gegen uns seienden Winde. Sie segelten im Windschatten Zyperns, wie ὑποπλέω (“untersegeln”) wohl meint, wohl nördlich davon, um die vorherrschenden Gegenwinde auf offenem Meer zu vermeiden. Andernfalls wäre der direkte Kurs nach Patara in Lykien über das offene Meer im Südwesten Zyperns gewesen. 27.5 Τό τε πέλαγος τὸ κατὰ τὴν Κιλικίαν καὶ Παμφυλίαν διαπλεύσαντες, κατήλθομεν εἰς Μύρα τῆς Λυκίας. Die offene See sodann bis nach Kilikien und Pamphylien durchsegelt, kamen wir hinab nach Myra in Lykien. Das Wort πέλαγος bedeutet die “offene See”. Myra liegt nordwestlich von Zypern, d.h. es geht weiter Richtung Rom. 27.6 Κἀκεῖ εὑρὼν ὁ ἑκατόνταρχος πλοῖον Ἀλεξανδρῖνον πλέον εἰς τὴν Ἰταλίαν, ἐνεβίβασεν ἡμᾶς εἰς αὐτό. Und dort brachte der Hundertschaftsführer ein alexandrinisches, nach Italien segelndes Schiff gefunden, uns in es hinein. Myra hatte einen wichtigen Hafen für Kornschiffe aus Ägypten für Rom. 27.7 Ἐν ἱκαναῖς δὲ ἡμέραις βραδυπλοοῦντες, καὶ μόλις γενόμενοι κατὰ τὴν Κνίδον, μὴ προσεῶντος ἡμᾶς τοῦ ἀνέμου, Während etlicher Tage nun langsam segelnd und kaum bis nach Knidos kommend, der Wind uns nicht heranlassend, untersegelten wir Kreta bis nach Salmone. Vers 7 und 8 erscheinen nicht leicht zu verstehen. Ἐν ἱκαναῖς δὲ ἡμέραις (“während etlicher Tage”) ist eine Zeitangabe, die beschreibt, dass es eine gewisse Zeit, einige Tage, nicht schnell weiterging, da sie Gegenwind hatten, obwohl Knidos nicht sehr weit weg ist. “Untersegeln” scheint wieder zu meinen, dass die Crew im Windschatten von Kreta fuhren. Der ὑπεπλεύσαμεν τὴν Κρήτην κατὰ Σαλμώνην· Wind war so stark, dass sie nach Süden nach Kreta auswichen, da sie nicht direkt nach Knidos konnten. 27.8 μόλις τε παραλεγόμενοι αὐτὴν ἤλθομεν εἰς τόπον τινὰ καλούμενον Καλοὺς Λιμένας, ᾧ ἐγγὺς ἦν πόλις Λασαία. Mit Mühe sodann an ihr dahingefahren, kamen wir an einen gewissen Ort, Schönhafen genannt, der nahe der Stadt Lasea war. “Schönhafen” ist an der Südküste von Kreta. Der Hafen besteht aus einer Bucht, die nach Osten hin offen ist und im Südwesten von zwei kleinen Inseln geschützt wird. 27.9 Ικανοῦ δὲ χρόνου διαγενομένου, καὶ ὄντος ἤδη ἐπισφαλοῦς τοῦ πλοός, διὰ τὸ καὶ τὴν νηστείαν ἤδη παρεληλυθέναι, παρῄνει ὁ Παῦλος Als etliche Zeit vergangen war, und eine Schifffahrt schon gefährlich, da das Fasten bereits abgelaufen war, war Paulus warnend, Von hier bis Vers 44 wird der Sturm und das Schiffsunglück beschrieben. In Schönhafen verbrachte Paulus und die Crew eine geraume Zeit. Aber obwohl er einen guten Ankerplatz und Schutz vor Nord- und Nordwestwinden bot, war der Hafen nicht geeignet, um dort zu überwintern (Vers 12). Mit dem “Fasten” ist das jüdische Fasten am großen Versöhnungstag gemeint, womit die Zeit des Geschehens zwischen 5-15 Oktober fiele und Schifffahrten gefährlich waren, wie sich auch hier im Text bestätigen würde. Das Imperfekt παρῄνει (“er war warnend”) zeigt, dass Paulus es immer wieder versuchte, jedoch vergeblich, dass ein Unglück droht. 27.10 λέγων αὐτοῖς, Ἄνδρες, θεωρῶ ὅτι μετὰ ὕβρεως καὶ πολλῆς ζημίας, οὐ μόνον τοῦ φορτίου καὶ τοῦ πλοίου ἀλλὰ καὶ τῶν ψυχῶν ἡμῶν, μέλλειν ἔσεσθαι τὸν πλοῦν. ihnen sagend: Männer, ich sehe, dass mit Schaden und viel Verlust nicht nur für die Fracht und das Schiff, sondern auch für unsere Leben die Schiffsreise sein wird. Paulus kann eine prophetische Aussage machen, die sich später als wahr herausstellen wird. Mit λέγων (“sagend”) wird der Inhalt der Warnung eingeleitet. 27.11 Ὁ δὲ ἑκατοντάρχης τῷ κυβερνήτῃ καὶ τῷ ναυκλήρῳ ἐπείθετο μᾶλλον ἢ τοῖς ὑπὸ τοῦ Παύλου λεγομένοις. Der Hundertschaftsführer nun war mehr vom Steuermann und dem Kapitän als den von Paulus gesagten (Dingen) überzeugt werdend. Das Imperfekt ἐπείθετο (“er war überzeugt werdend”) zeigt, dass sich der Hundertschaftsführer dauernd weigerte, sich von Paulus überzeugen zu lassen, wodurch er das Unglück heraufbeschwor. 27.12 Ἀνευθέτου δὲ τοῦ λιμένος ὑπάρχοντος πρὸς παραχειμασίαν, οἱ πλείους ἔθεντο βουλὴν ἀναχθῆναι κἀκεῖθεν, εἴ πως δύναιντο καταντήσαντες εἰς Φοίνικα παραχειμάσαι, λιμένα τῆς Κρήτης βλέποντα κατὰ λίβα καὶ κατὰ χῶρον. Da nun der Hafen ungeeignet war zur Überwinterung, fassten die meisten einen Plan, von dort abzufahren, ob sie vielleicht, nach Phönix hingekommen, überwintern könnten, einem nach Südwesten und nach Nordwesten blickenden Hafen von Kreta. Der Mehrheitsbeschluss lautete, nach Phönix zu fahren, um dort zu überwintern, da dieser Hafen sicherer erschien und nicht weit entfernt lag. 27.13 Ὑποπνεύσαντος δὲ νότου, δόξαντες τῆς προθέσεως κεκρατηκέναι, ἄραντες ἆσσον παρελέγοντο τὴν Κρήτην. Da nun leicht Südwind zu wehen anfing, meinten sie, den Vorsatz festhalten zu können. (Den Anker) gelichtet, waren sie recht nahe vorbei an Kreta fahrend. Mit dem Wind aus dem Süden wäre es möglich, den Hafen im Westen anzusteuern, jedoch würde es so kommen, wie Paulus prophezeite. Der Komparativ ἆσσον (“näher”) erscheint als Elativ, d.h. (“recht nahe”). 27.14 Μετ᾽ οὐ πολὺ δὲ ἔβαλεν κατ᾽ αὐτῆς ἄνεμος τυφωνικός, ὁ καλούμενος Εὐροκλύδων· Nicht lange danach nun wirbelte von ihr ein Orkan herab, der Euroklydon genannt wurde. Der Begriff Euroklydon beschreibt einen stürmischen Wind, der häufig mit Regenfällen und Gewittern einhergeht und Schifffahrt unmöglich machte. Die Lesart von Nestle-Aland εὐρακύλων ist ein offensichtlicher Kopierfehler eines Schreibers, der das Wort nicht kannte, da die Wurzel εὐρος (“Südostwind”) ist und κλύδων (“Welle”), sodass der Kopist durcheinanderkam. Die Überlieferung und die griechische Literatur (Athanasius, Chrysostomus, Maximus Confessor, Theophylact, Constantinus Manasses, Neophytus Inclusus, Gregorius II etc.) kennen die Lesart von Nestle-Aland nicht. Mit κατ᾽ αὐτῆς (“von ihr”) ist die Insel Kreta vom Satz davor gemeint. 27.15 συναρπασθέντος δὲ τοῦ πλοίου, καὶ μὴ δυναμένου ἀντοφθαλμεῖν τῷ ἀνέμῳ, ἐπιδόντες ἐφερόμεθα. Da nun das Schiff mitgerissen wurde und dem Wind nicht standhalten konnte, waren wir, es aufgegeben, uns treiben lassend. Von dem Orkan von Kreta wurde das Schiff manövrierunfähig, sodass die Crew die Steuerung aufgeben musste. 27.16 Νησίον δέ τι ὑποδραμόντες καλούμενον Κλαύδην μόλις ἰσχύσαμεν περικρατεῖς γενέσθαι τῆς σκάφης· Als wir nun unter einer bestimmten Inselchen, Klauda genannt, liefen, vermochten wir kaum des Beibootes mächtig zu werden, Ein Beiboot war meist hinten am Schiff befestigt und hatte Dinge zur Versorgung bzw. diente im Notfall der Rettung. Da wohl Wasser eingedrungen war und durch den Sturm und die Wellen es nicht mehr zu kontrollieren war, zogen sie es an Bord. 27.17 ἣν ἄραντες, βοηθείαις ἐχρῶντο, ὑποζωννύντες τὸ πλοῖον· φοβούμενοί τε μὴ εἰς τὴν Σύρτην ἐκπέσωσιν, χαλάσαντες τὸ σκεῦος, οὕτως ἐφέροντο. das hochgezogen, sie sich der Hilfsmittel bedienend waren, das Schiff untergürtend. Sodann fürchtend, in die Untiefe verschlagen zu werden, waren sie, das Gerät abgelassen, so dahintreibend. Das Pronomen ἣν (“das”) bezieht sich auf das Beiboot, das gesichert werden sollte. Mit Tauen wurde nun das Schiff selbst stabilisiert, damit es nicht auseinanderbrechen könnte. Dann wurden offenbar Anker (σκεῦος?) abgelassen, um das Schiff davon abzubringen, auf Grund zu laufen, wenn es auf Sandbänke bzw. Untiefen treffen würde. 27.18 Σφοδρῶς δὲ χειμαζομένων ἡμῶν, τῇ ἑξῆς ἐκβολὴν ἐποιοῦντο· Da wir nun gewaltig umhergetrieben wurden, waren sie des folgenden Tages einen Abwurf machend. Dann warf die Crew Dinge von Bord ins Meer, um dessen Gewicht zu reduzieren. 27.19 καὶ τῇ τρίτῃ αὐτόχειρες τὴν σκευὴν τοῦ πλοίου ἐρρίψαμεν. Und am dritten Tage warfen wir eigenhändig das Schiffsgerät fort. Da dies offenbar nicht ausreichend war, mussten sie sich sogar vom Schiffsgerät trennen., um ihr Leben zu retten. 27.20 Μήτε δὲ ἡλίου μήτε ἄστρων ἐπιφαινόντων ἐπὶ πλείονας ἡμέρας, χειμῶνός τε οὐκ ὀλίγου ἐπικειμένου, λοιπὸν περιῃρεῖτο πᾶσα ἐλπὶς τοῦ σῴζεσθαι ἡμᾶς. Da nun weder Sonne noch Sterne über mehrerer Tage erschienen, sodann kein geringer Sturm andrängte, war schließlich alle Hoffnung unseres gerettet Werdens schwindend. Da der Sturm noch zunahm und kein Licht mehr vorhanden war, da die Sonne und Sterne verdunkelt waren, war keine Hoffnung auf Rettung mehr bei der Crew. 27.21 Πολλῆς δὲ ἀσιτίας ὑπαρχούσης, τότε σταθεὶς ὁ Παῦλος ἐν μέσῳ αὐτῶν εἶπεν, Ἔδει μέν, ὦ ἄνδρες, πειθαρχήσαντάς μοι μὴ ἀνάγεσθαι ἀπὸ τῆς Κρήτης, κερδῆσαί τε τὴν ὕβριν ταύτην καὶ τὴν ζημίαν. Als nun lange Abstinenz herrschte, sagte Paulus, sich in ihre Mitte gestellt: Es wäre zwar nötig gewesen, Männer, mir gehorcht zu haben, nicht von Kreta abzufahren, und sodann diesen Schaden und Verlust zu erleiden. Die Crew hatte lange nichts mehr gegessen, ggf. aufgrund von Angst, Dunkelheit, Übelkeit oder anderen Gründen. In höchster Not spricht Paulus zu den übrigen Mitfahrern. 27.22 Καὶ τὰ νῦν παραινῶ ὑμᾶς εὐθυμεῖν· ἀποβολὴ γὰρ ψυχῆς οὐδεμία ἔσται ἐξ ὑμῶν, πλὴν τοῦ πλοίου. Doch jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn keiner von euch wird (das) Leben verlieren, nur das Schiff. Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1: „καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird. Der Grund für den Mut, wird mit γὰρ (“denn”) eingeleitet. 27.23 Παρέστη γάρ μοι ταύτῃ τῇ νυκτὶ ἄγγελος τοῦ θεοῦ, οὗ εἰμι, ᾧ καὶ λατρεύω, Bei mir stand nämlich in dieser Nacht ein Engel des Gottes, dessen ich bin, dem ich auch diene, Paulus erklärt nun mittels γάρ (“nämlich”), wieso er darauf kommt, dass außer dem Schiff kein Schaden entstehen würde. Der Relativsatz οὗ εἰμι (“dessen ich bin”) beschreibt, dass Paulus ein Eigentum Gottes ist. 27.24 λέγων, Μὴ φοβοῦ, Παῦλε· Καίσαρί σε δεῖ παραστῆναι· καὶ ἰδού, sagend: Fürchte dich nicht (länger), Paulus! Du musst vor den Kaiser treten, und siehe: Der Engel Gottes weihte Paulus in die Pläne Gottes ein, in Rom zu erscheinen, sodass es klar ist, dass er und mit ihm die Crew gerettet κεχάρισταί σοι ὁ θεὸς πάντας τοὺς πλέοντας μετὰ σοῦ. Es hat dir Gott all die vielen mit dir Segelnden geschenkt! werden würde. Der verneinte Imperativ Präsens zeigt, dass Paulus Angst hatte, aber diese nun zu Ende sein sollte. 27.25 Διὸ εὐθυμεῖτε ἄνδρες· πιστεύω γὰρ τῷ θεῷ ὅτι οὕτως ἔσται καθ᾽ ὃν τρόπον λελάληταί μοι. Deshalb seid guten Muts, Männer! Denn ich vertraue Gott, dass es so, nach der Art sein wird, (wie) zu mir geredet worden ist. Paulus wiederholt den Aufruf, Mut zu fassen, da es so kommen muss, wie Gott es gesagt hatte. 27.26 Εἰς νῆσον δέ τινα δεῖ ἡμᾶς ἐκπεσεῖν. Auf eine bestimmte Insel nun müssen wir auflaufen. Im nautischen Sinn bedeutet ἐκπίπτω auf Grund laufen, stranden, auflaufen. 27.27 Ὡς δὲ τεσσαρεσκαιδεκάτη νὺξ ἐγένετο, διαφερομένων ἡμῶν ἐν τῷ Ἀδρίᾳ, κατὰ μέσον τῆς νυκτὸς ὑπενόουν οἱ ναῦται προσάγειν τινὰ αὐτοῖς χώραν· Als nun die vierzehnte Nacht kam, als wir in dem Adriatischen Meer umhertrieben, waren gegen Mitternacht die Matrosen meinend, dass sich ihnen irgendein Land nähert. Der Ausdruck διαφερομένων ἡμῶν (“als wir umhertrieben”) ist ein Genitivus absolutus, da das Subjekt von Nebensatz- (“Nacht”) zu Hauptsatz (“wir”) wechselt. 27.28 καὶ βολίσαντες εὗρον ὀργυιὰς εἴκοσι· βραχὺ δὲ διαστήσαντες, καὶ πάλιν βολίσαντες, εὗρον ὀργυιὰς δεκαπέντε· Und das Senkblei ausgeworfen, fanden sie zwanzig Faden. Nachdem sie aber ein wenig weiter gefahren waren und das Senkblei wiederum ausgeworfen hatten, fanden sie fünfzehn Faden. Um zu prüfen, ob man an Land käme, wurde ein an einer Schnur befestigtes Blei ins Meer geworfen, das zunächst noch wohl ca. 37 Meter Tiefe anzeigte. Danach zeigte es 27 Meter an, sodass klar wurde, dass das Wasser seichter wurde. 27.29 φοβούμενοί τε μήπως εἰς τραχεῖς τόπους ἐκπέσωμεν, ἐκ πρύμνης ῥίψαντες ἀγκύρας Sodann fürchtend, dass wir irgendwo auf felsige Stellen auflaufen würden, waren sie, Im Dunkeln konnte man nicht sehen, ob man gegen Felsen käme, sodass die Matrosen sich wünschten, dass es Tag wäre und sie sehen könnten, τέσσαρας, ηὔχοντο ἡμέραν γενέσθαι. vom Heck vier Anker ausgeworfen, wünschend, dass es Tag werde. sodass sie das Boot lieber mit Ankern sichern wollten. Das Wort ηὔχοντο kann “sie waren wünschend” bzw. “sie waren betend” bedeuten. 27.30 Τῶν δὲ ναυτῶν ζητούντων φυγεῖν ἐκ τοῦ πλοίου, καὶ χαλασάντων τὴν σκάφην εἰς τὴν θάλασσαν, προφάσει ὡς ἐκ πρῴρας μελλόντων ἀγκύρας ἐκτείνειν, Als nun die Matrosen aus dem Schiff zu fliehen suchten und das Beiboot unter dem Vorwand, als wollten sie vom Vorderteil Anker auswerfen, in das Meer hinabließen, Die Matrosen erkannten die Gefahr und wollten über das Rettungsboot fliehen, und taten so, als ob sie die Anker auswerfen. Jedoch erkannte Paulus deren Absicht. 27.31 εἶπεν ὁ Παῦλος τῷ ἑκατοντάρχῃ καὶ τοῖς στρατιώταις, Ἐὰν μὴ οὗτοι μείνωσιν ἐν τῷ πλοίῳ, ὑμεῖς σωθῆναι οὐ δύνασθε. sagte Paulus dem Hundertschaftsführer und den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden. Während der Flucht, die Paulus bemerkte, spricht er den Vorfall an. Gott hatte Paulus zugesagt, dass alle im Schiff gerettet werden, sodass er die Aktion verhindern konnte. 27.32 Τότε οἱ στρατιῶται ἀπέκοψαν τὰ σχοινία τῆς σκάφης, καὶ εἴασαν αὐτὴν ἐκπεσεῖν. Dann hieben die Soldaten die Taue des Beibootes ab und ließen es hinausfallen. Die Taue des Rettungsbootes wurden abgeschnitten und so fielen diese ins Meer, sodass nun kein Entkommen mehr möglich war. 27.33 Ἄχρι δὲ οὗ ἤμελλεν ἡμέρα γίνεσθαι, παρεκάλει ὁ Παῦλος ἅπαντας μεταλαβεῖν τροφῆς, λέγων, Τεσσαρεσκαιδεκάτην σήμερον ἡμέραν προσδοκῶντες ἄσιτοι διατελεῖτε, μηδὲν προσλαβόμενοι. Bis es nun Tag werden wollte, ermahnte Paulus allesamt, Speise zu nehmen, sagend: Den vierzehnten Tage heute abwartend, haltet ihr nüchtern durch, nichts zu euch genommen. In der Hoffnung auf baldige Rettung ordnete Paulus an, dass alle wieder essen sollten, sodann wurde der Rest der Fracht ins Meer versenkt, um das Boot leichter zu machen. Bis dahin hatte sie wohl kaum oder gar nichts essen können. 27.34 Διὸ παρακαλῶ ὑμᾶς προσλαβεῖν τροφῆς· τοῦτο γὰρ πρὸς τῆς ὑμετέρας σωτηρίας ὑπάρχει· οὐδενὸς γὰρ ὑμῶν θρὶξ ἐκ τῆς κεφαλῆς πεσεῖται. Darum ermuntere ich euch, Speise zu euch zu nehmen, denn dies trägt zu eurer Bewahrung bei. Denn keinem von euch wird ein Haar vom Kopf fallen. 27.35 Εἰπὼν δὲ ταῦτα, καὶ λαβὼν ἄρτον, εὐχαρίστησεν τῷ θεῷ ἐνώπιον πάντων· καὶ κλάσας ἤρξατο ἐσθίειν. Diese (Dinge) nun gesagt und Brot genommen, dankte er Gott vor allen. Und es gebrochen, begann er zu essen. 27.36 Εὔθυμοι δὲ γενόμενοι πάντες καὶ αὐτοὶ προσελάβοντο τροφῆς. Es wurden nun alle guten Muts, und sie nahmen selbst Nahrung zu sich. 27.37 Ἦμεν δὲ ἐν τῷ πλοίῳ αἱ πᾶσαι ψυχαί, διακόσιαι ἑβδομήκοντα ἕξ. Wir waren nun in dem Schiff, alle Seelen, zweihundert sechsundsiebzig. Die Passagierzahl ist vergleichsweise gering, da es auch vergleichbare Berichte bei Flavius Josephus mit 600 Personen gab. 27.38 Κορεσθέντες δὲ τῆς τροφῆς ἐκούφιζον τὸ πλοῖον, ἐκβαλλόμενοι τὸν σῖτον εἰς τὴν θάλασσαν. Mit Nahrung nun gesättigt, waren sie das Boot erleichternd, Getreide ins Meer werfend. Sie versuchten wieder, das Boot zu erleichtern, um besser an Land zu kommen. 27.39 Ὅτε δὲ ἡμέρα ἐγένετο, τὴν γῆν οὐκ ἐπεγίνωσκον· κόλπον δέ τινα κατενόουν ἔχοντα αἰγιαλόν, εἰς ὃν Als es nun Tag wurde, erkannten sie die Küste nicht, sie waren aber eine bestimmte, einen Strand habende Bucht entdeckend, auf den sie beschlossen, wenn möglich, das Schiff auflaufen zu lassen. Nach Sonnenaufgang versuchten sie die Landung. MIt τὴν γῆν (“die Erde/das Land”) ist die Küste gemeint. Paulus ordnet nun an, dass sie Essen zu sich nehmen sollte, da sie so bewahrt würden, da Paulus wusste, dass sie alle überleben würden. ἐβουλεύσαντο, εἰ δυνατόν, ἐξῶσαι τὸ πλοῖον. 27.40 Καὶ τὰς ἀγκύρας περιελόντες εἴων εἰς τὴν θάλασσαν, ἅμα ἀνέντες τὰς ζευκτηρίας τῶν πηδαλίων· καὶ ἐπάραντες τὸν ἀρτέμονα τῇ πνεούσῃ κατεῖχον εἰς τὸν αἰγιαλόν. Und die Anker abgeschnitten, (sie) ins Meer lassend, zugleich die Bande der Steuerruder gelöst und das Vorsegel in den Wind hochgezogen, hielten sie auf den Strand zu. Mit einigen Vorkehrungen schafften die Matrosen es, das Schiff an Land zu bringen. Das Steuer war festgebunden und wird nun gelöst, damit es zur Steuerung geeignet war, um an den anvisierten Ort zu kommen. 27.41 Περιπεσόντες δὲ εἰς τόπον διθάλασσον ἐπώκειλαν τὴν ναῦν· καὶ ἡ μὲν πρῷρα ἐρείσασα ἔμεινεν ἀσάλευτος, ἡ δὲ πρύμνα ἐλύετο ὑπὸ τῆς βίας τῶν κυμάτων. Auf eine Untiefe nun im Meer geraten, ließen sie das Schiff festfahren, und der Bug zwar, sich hineingebohrt, blieb unbeweglich, das Heck aber (begann) unter der Gewalt der Wellen zu brechen. Wie Paulus es gesagt hatte, wurde bei der Landung das Schiff zerstört. Wie dies ablief, beschreibt Lukas hier, da das Schiff vorne festfuhr und hinten durch den Wellengang abriss. Das Imperfekt ἐλύετο (“es (begann) abzubrechen”) beschreibt einen Prozess bzw. dessen Beginn, da es sicher länger dauerte, bis das Bott auseinanderbrach. 27.42 Τῶν δὲ στρατιωτῶν βουλὴ ἐγένετο ἵνα τοὺς δεσμώτας ἀποκτείνωσιν, μή τις ἐκκολυμβήσας διαφύγῃ. Von den Soldaten kam nun ein Plan, dass sie die Gefangenen töteten, damit nicht einer weggeschwommen entfliehe. Wären die Gefangenen getötet worden, hätte dies auch Paulus betroffen. 27.43 Ὁ δὲ ἑκατόνταρχος, βουλόμενος διασῶσαι τὸν Παῦλον, ἐκώλυσεν αὐτοὺς τοῦ βουλήματος, ἐκέλευσέν τε τοὺς δυναμένους κολυμβᾷν ἀπορρίψαντας πρώτους ἐπὶ τὴν γῆν ἐξιέναι· Der nun Paulus retten wollende Hundertschaftsführer hinderte sie an ihrem Vorhaben, befahl sodann, dass die, die schwimmen konnten, sich als erste, hinuntergesprungen, an Land begeben, Da Gott aber Paulus nach Rom senden wollte, kam der Kommandeur auf die Idee, es solle jeder fliehen können, also auch Paulus. 27.44 καὶ τοὺς λοιπούς, οὓς μὲν ἐπὶ σανίσιν, οὓς δὲ ἐπί τινων τῶν ἀπὸ τοῦ πλοίου. Καὶ οὕτως ἐγένετο πάντας διασωθῆναι ἐπὶ τὴν γῆν. und die übrigen, die einen auf Brettern, die anderen auf bestimmten (Dingen) vom Schiff. Und so geschah es, dass alle ans Land gerettet wurden. Die Nichtschwimmer sollten an Brettern an Land kommen. 28.1 Καὶ διασωθέντες, τότε ἐπέγνωσαν ὅτι Μελίτη ἡ νῆσος καλεῖται. Und hindurchgerettet, erfuhren wir dann, dass die Insel Melite genannt wird. Das letzte Kapitel handelt am Anfang bis Vers 9 von den Begebenheiten auf der Insel Melite. Mit ὅτι (“dass”) leitet Lukas den Inhalt ein, was das Missionsteam erfuhr. 28.2 Οἱ δὲ βάρβαροι παρεῖχον οὐ τὴν τυχοῦσαν φιλανθρωπίαν ἡμῖν· ἀνάψαντες γὰρ πυράν, προσελάβοντο πάντας ἡμᾶς, διὰ τὸν ὑετὸν τὸν ἐφεστῶτα, καὶ διὰ τὸ ψῦχος. Die Barbaren nun erwiesen uns eine nicht geringe Menschenfreundlichkeit, denn ein Feuer angezündet, nahmen sie uns alle zu sich wegen des eingetretenen Regens und wegen der Kälte. Mit βάρβαροι (“Barbaren”) meint Lukas die Ureinwohner der Insel. Um die große Freundlichkeit dort zu beschreiben, gebraucht Lukas das Stilmittel der Litotes (“eine nicht geringe Menschenfreundlichkeit”), indem das Gegenteil verneint wird, d.h. sie waren dort sehr menschenfreundlich. Mit πάντας (“alle”) wird deutlich, dass dabei die ganze Besatzung, also Gefangene, Passagiere und die Crew gemeint sind. Der Grund für das Feuer wird mit διὰ (“wegen”) eingeleitet: Die Nässe und die Kälte. 28.3 Συστρέψαντος δὲ τοῦ Παύλου φρυγάνων πλῆθος, καὶ ἐπιθέντος ἐπὶ τὴν πυράν, ἔχιδνα ἐκ τῆς θέρμης διεξελθοῦσα καθῆψεν τῆς χειρὸς αὐτοῦ. Als nun Paulus eine Menge Reisig zusammenraffte und auf das Feuer auflegte, biss sich eine wegen der Wärme herausgekommene Natter sich an seiner Hand fest. Der Nebensatz wird als Genitivus absolutus gebildet, da das Subjekt im Hauptsatz wechselt (von “Paulus” zu “Natter”). Dies zeigt sich hier nun. Das Wort φρύγανον (“Reisig”) beschreibt Feuerholz, trockenes Gestrüpp, Büsche, womit Feuer angezündet werden konnte. Wie in Markus 16 angekündigt, würden auch Schlangen der Verkündigung nicht schaden können. Die Schlange war wohl im Reisig, da sie da herauskommt, wohl hatte sie Paulus übersehen. 28.4 Ὡς δὲ εἶδον οἱ βάρβαροι κρεμάμενον τὸ θηρίον ἐκ τῆς χειρὸς αὐτοῦ, ἔλεγον πρὸς ἀλλήλους, Πάντως φονεύς ἐστιν ὁ ἄνθρωπος οὗτος, ὃν διασωθέντα ἐκ τῆς θαλάσσης ἡ Δίκη ζῇν οὐκ εἴασεν. Als nun die Barbaren das Tier an seiner Hand hängen sahen, (begannen) sie zueinander zu sagen: Auf jeden Fall ist dieser Mensch ein Mörder, den die ihn aus dem Meer hindurchgerettete Dike nicht leben lässt. Das Prädikat εἶδον (“sie sahen”) nimmt einen doppelten Akkusativ an (“Tier” und “hängen”), das nach dem Muster “A sieht B C tun”. Das Imperfekt ἔλεγον (“sie begannen zu sagen”) zeigt das Einsetzen eines Gesprächs an. In typisch heidnischer Weise meinen die Inselbewohner, dass Paulus ein Mörder sei, weil ihn nun die Rache eines ihrer Götter Dike treffen würde. Πάντως (“auf jeden Fall”) räumt Zweifel aus und betont die Sicherheit der Aussage, die doch völlig falsch ist. Δίκη (“Dike”) kann auch “Gerechtigkeit” bedeuten, d.h. entweder ist der Ausdruck für eine Göttin oder eine Personifikation der Gerechtigkeit, es erscheint aber naheliegender eine Göttin anzunehmen, da es fraglich ist, ob die Bewohner in der Situation sprachliche Mittel wie eine Personifikation der Gerechtigkeit anwenden. 28.5 Ὁ μὲν οὖν, ἀποτινάξας τὸ θηρίον εἰς τὸ πῦρ, ἔπαθεν οὐδὲν κακόν. Er zwar also, das Tier ins Feuer abgeschüttelt, erlitt nichts Böses. Ὁ μὲν (“er zwar”) in diesem Vers und ὁἱ δὲ (“sie aber”) im nächsten kontrastiert Paulus und die Bewohner: Einerseits erlitt Paulus nichts Böses, andererseits erwarteten die Zuseher, dass dies passieren würde. Da die Schlange in der Hand festgebissen war, erwartete man sicher, Schmerz, Schreie, Bewusstlosigkeit etc. Aber Paulus konnte sich der Schlange ohne Probleme entledigen. 28.6 Οἱ δὲ προσεδόκων αὐτὸν μέλλειν πίμπρασθαι ἢ καταπίπτειν ἄφνω νεκρόν· ἐπὶ πολὺ δὲ αὐτῶν προσδοκώντων, καὶ θεωρούντων μηδὲν ἄτοπον εἰς αὐτὸν γινόμενον, μεταβαλλόμενοι ἔλεγον θεὸν αὐτὸν εἶναι. Sie aber waren erwartend, er würde anschwellen oder plötzlich tot umfallen. Als sie aber lange abwarteten und sahen, dass nichts Ungewöhnliches an ihm geschah, (die Meinung) geändert, waren sie sagend, dass er ein Gott sei. Das Imperfekt προσεδόκων (“sie waren erwartend”) zeigt, dass die Bewohner der Insel eine Zeit zusahen, was mit Paulus passieren würde. Nach langer Zeit, in der etwas passieren müsste, kamen sie zur Erkenntnis, dass Paulus kein Mörder, sondern ein Gott sei. Am Imperfekt ἔλεγον (“sie waren sagend”), der das Einsetzen einer anhaltenden neuen Sicht beschreibt, setzt ein AcI an, der den Akkusativ αὐτὸν (“er”) als Subjekt und θεὸν (“Gott”) als Prädikativ aufweist. Obwohl mit αὐτῶν προσδοκώντων, καὶ θεωρούντων (“als sie abwarteten und sahen”) ein Genitivus absolutus verwendet wird, ändert das Subjekt nicht, sodass anzunehmen ist, Lukas will Haupt- und Nebensatz stärker voneinander abheben, da mit ἔλεγον (“sie waren sagend”) ein neuer Impuls gesetzt wird. 28.7 Ἐν δὲ τοῖς περὶ τὸν τόπον ἐκεῖνον ὑπῆρχεν χωρία τῷ πρώτῳ τῆς νήσου, ὀνόματι Ποπλίῳ, ὃς ἀναδεξάμενος ἡμᾶς τρεῖς ἡμέρας φιλοφρόνως ἐξένισεν. In den (Gebieten) um jenen Ort nun gehörten dem Ersten der Insel mit Namen Puplius Ländereien, der, uns aufgenommen, drei Tage freundlich beherbergte. Mit τῷ πρώτῳ („dem Ersten“) kann der von den Römern eingesetzte Prokurator oder der anerkannteste Bürger von Melite gemeint sein, zumindest ist dessen Name „Puplius“ römisch. Mit ἡμᾶς („uns“) kann kaum die gesamte Besetzung von 276 Passagieren gemeint sein, sodass es zumindest die Personen um Paulus bedeuten müsste, außer Puplius handelt als römischer Verwalter und weniger aus privaten gutgemeinten Motiven. 28.8 Ἐγένετο δὲ τὸν πατέρα τοῦ Ποπλίου πυρετοῖς καὶ δυσεντερίᾳ συνεχόμενον κατακεῖσθαι· πρὸς ὃν ὁ Παῦλος εἰσελθών, καὶ προσευξάμενος, ἐπιθεὶς τὰς χεῖρας αὐτῷ, ἰάσατο αὐτόν. Es geschah nun, dass der Vater des Puplius von Fiebern und Durchfall bedrängt darniederlag. Paulus, zu ihm hineingegangen und gebetet, ihm die Hände aufgelegt, heilte ihn. Die Symptome deuten auf einen viralen Infekt hin, den der Vater des Puplius hatte. 28.9 Τούτου οὖν γενομένου, καὶ οἱ λοιποὶ οἱ ἔχοντες ἀσθενείας ἐν τῇ νήσῳ προσήρχοντο καὶ ἐθεραπεύοντο· Als dies also geschah, kamen auch die übrigen, die auf der Insel Krankheiten hatten, hinzu, und sie waren geheilt werdend. Lukas bedient sich eines Genitivus absolutus im ersten Nebensatz, da das Subjekt von τούτο („dies“) zu οἱ λοιποὶ („die übrigen“) wechselt. Das Wunder der Heilung muss sich schnell herumgesprochen haben, sodass auch alle anderen Kranken zu Paulus kamen und geheilt wurden. Das Imperfekt ἐθεραπεύοντο („sie waren geheilt werdend“) zeigt, dass es eine anhaltende Angelegenheit war, während der Paulus die Kranken heilte (Iterativ, d.h. Paulus heilte immer wieder), d.h. einige Zeit verging. 28.10 οἳ καὶ πολλαῖς τιμαῖς ἐτίμησαν ἡμᾶς, καὶ Die erwiesen uns auch viele Ehren, und sie gaben uns, abfahrend, die (Dinge) für den Bedarf mit. Von hier bis Vers 16 wird die Weiterreise nach Rom beschrieben. Mit οἳ („die“) bezieht sich auf die im Vers davor genannten Geheilten. Mit „Ehren“ ist in der Apostelgeschichte oft auch eine finanzielle Unterstützung gemeint (4.34; 5.2f), womit die Fürsorge Gottes zum ἀναγομένοις ἐπέθεντο τὰ πρὸς τὴν χρείαν. 28.11 Μετὰ δὲ τρεῖς μῆνας ἤχθημεν ἐν πλοίῳ παρακεχειμακότι ἐν τῇ νήσῳ, Ἀλεξανδρίνῳ, παρασήμῳ Διοσκούροις. Ausdruck kommt. Das Partizip Präsens ἀναγομένοις („abfahrend“ bzw. „wenn wir abfahren würden“) steht für das seltene Futur, da dies erst drei Monate später stattfinden würde. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler τὰς χρείας („die Bedarfe“) statt τὴν χρείαν („den Bedarf“) ab. Nach drei Monaten nun fuhren wir in einem Schiff ab, das auf der Insel überwintert hatte, einem alexandrinischen, mit dem Wappen der Dioskuren. Die Zeitangabe legt eine frühe Abfahrt bereits Anfang Februar nahe. Lukas gebraucht mit παράσημος („Emblem, Wappen, Abzeichen, Kennzeichen, Gallionsfigur“) ein spezielles Wort, das bei Schiffen Verwendung findet: Vgl. Plutarchus, Septem sapientium convivium, 162.A, 10: „οὐ μὴν ἀλλ’ ἑαυτὸν ὁ Γόργος ἔφη πυθόμενον τοῦ τε ναυκλήρου τοὔνομα καὶ τοῦ κυβερνήτου καὶ τῆς νεὼς τὸ παράσημον ἐκπέμψαι πλοῖα καὶ στρατιώτας ἐπὶ τὰς κατάρσεις παραφυλάξοντας“. „ Gorgus sagte weiter, er habe den Namen des Kapitäns und des Lotsen sowie das Wappen des Schiffes in Erfahrung gebracht und Boote und Soldaten zu den Landungsplätzen geschickt, um sie streng zu bewachen“. Dioskuren („Söhne des Zeus“) sind Castor und Pollux, die wie heute im Heidentum als Schutzpatrone angerufen und verehrt wurden. 28.12 Καὶ καταχθέντες εἰς Συρακούσας ἐπεμείναμεν ἡμέρας τρεῖς· Und nach Syrakus eingelaufen, verblieben wir drei Tage. Syrakus liegt im heutigen Sizilien. Dort warteten sie wohl wegen der in der Jahreszeit schlechten Wetterlage. 28.13 ὅθεν περιελθόντες κατηντήσαμεν εἰς Ῥήγιον, καὶ μετὰ μίαν ἡμέραν ἐπιγενομένου νότου, δευτεραῖοι ἤλθομεν εἰς Ποτιόλους· Von wo wir, entlanggesegelt, nach Rhegion gelangten. Und da nach einem Tag Südwind aufkam, kamen wir, zwei Tage gereist, nach Puteoli, Mit ὅθεν („woher, von wo“) bezieht sich auf Syrakus. Rhegion liegt im heutigen Kalabrien und ist der nächste Hafen, der in Italien lieg. Puteoli („kleiner Brunnen“), das heute als Pozzuoli bekannt ist, war eine Hafenstadt an der Nordseite des Golfs von Neapel, etwa 8 km westlich von Neapel. Damit kommt Paulus immer näher nach Richtung Rom und da der Wind günstig aus Süden kam, bereits einen Tag früher. Mit περιελθόντες („umfahrend, entlangfahrend“) beschreibt, dass die Seereise an der Küste Siziliens entlang nach Norden in Richtung Italien verlief, entlang der Küste. Das Wort δευτεραῖοι im Plural, d.h. auf die Reisegruppe bezogen, ist ein nicht wörtlich übersetzbares Idiom („zwei Tage Männer/Gereiste“). Vgl. Herodotus, Historiae, 4.113, 11: „τῇ δὲ δευτεραίῃ ἦλθε ἐς τὸ χωρίον αὐτός τε οὗτος καὶ ἕτερον ἦγε,καὶ τὴ ν Ἀμαζόνα εὗρε δευτέρην αὐτὴν ὑπομένουσαν“. „Am folgenden Tag kam er selbst an die Stelle“. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler περιελόντες („abwerfen“) ab, der nicht nur kein Teil des Konsenses, sondern auch wenig sinnhaft, ggf. mit der Implikation, es wäre der Anker, aber auch dieses Szenario ist sinnlos, sodass viele Übersetzungen NestleAland gar nicht „korrekt“ übersetzen können. 28.14 οὗ εὑρόντες ἀδελφούς, παρεκλήθημεν ἐπ᾽ αὐτοῖς ἐπιμεῖναι ἡμέρας ἑπτά· καὶ οὕτως εἰς τὴν Ῥώμην ἤλθομεν. wo wir, Brüder gefunden, gebeten wurden, bei ihnen sieben Tage zu verbleiben. Und so kamen wir nach Rom. Das Evangelium hat sich auch unabhängig von Paulus bereits dorthin verbreitet, ggf. durch andere Gläubige seit Pfingsten. Der Infinitiv ἐπιμεῖναι („zu verblieben“) drückt indirekte Rede aus. Die Zielangabe εἰς τὴν Ῥώμην („nach Rom“) ist betont nach links gerückt, wohl da es Ziel der Reise war. Da sie erst in Vers 16 in die Stadt direkt kamen, kann dies die Region bezeichnen oder die Richtung. 28.15 Κἀκεῖθεν οἱ ἀδελφοὶ ἀκούσαντες τὰ περὶ ἡμῶν, ἐξῆλθον εἰς ἀπάντησιν ἡμῖν ἄχρι Ἀππίου Φόρου καὶ Τριῶν Ταβερνῶν· οὓς ἰδὼν ὁ Παῦλος, εὐχαριστήσας τῷ θεῷ, ἔλαβεν θάρσος. Und von dort kamen die Brüder, die (Dinge) über uns gehört, zur Begegnung mit uns bis (zum) Forum Appii und Tres Tabernae. Paulus, sie gesehen, fasste, Gott gedankt, Mut. Κἀκεῖθεν („von dort“) bezieht sich auf Rom, von woher Brüder kamen, die offenbar von der Reise wussten. Das Forum Appii war eine antike Poststation an der Via Appia und einen Tagesmarsch von Rom entfernt. Tres Tabernae war ein Ort in der Landschaft Latium im Gebiet der heutigen Stadt Cisterna di Latina und 50 km von Rom entfernt, ebenfalls an der Via Appia. 28.16 Ὅτε δὲ ἤλθομεν εἰς Ῥώμην, ὁ ἑκατόνταρχος παρέδωκεν τοὺς δεσμίους τῷ στρατοπεδάρχῃ· τῷ δὲ Παύλῳ ἐπετράπη μένειν καθ᾽ ἑαυτόν, σὺν τῷ φυλάσσοντι αὐτὸν στρατιώτῃ. Als wir nun nach Rom kamen, übergab der Hundertschaftsführer die Gefangenen dem Militärkommandeur. Paulus nun wurde erlaubt, mit dem ihn bewachenden Soldaten für sich zu bleiben. Lukas verwendet das letzte „wir“ an dieser Stelle. Paulus hatte die leichteste Form der Gefangenschaft (custodia liberior), die man im römischen Reich kannte. 28.17 Ἐγένετο δὲ μετὰ ἡμέρας τρεῖς συγκαλέσασθαι τὸν Παῦλον τοὺς ὄντας τῶν Ἰουδαίων πρώτους· συνελθόντων δὲ αὐτῶν, ἔλεγεν πρὸς αὐτούς, Ἄνδρες ἀδελφοί, ἐγὼ οὐδὲν ἐναντίον ποιήσας τῷ λαῷ ἢ τοῖς ἔθεσιν τοῖς πατρῴοις, δέσμιος ἐξ Ἱεροσολύμων παρεδόθην εἰς τὰς χεῖρας τῶν Ῥωμαίων· Es geschah nun nach drei Tagen, dass Paulus die Ersten der Juden Seienden zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, war er sagend: Männer, Brüder, ich nichts gegen das Volk oder gegen die väterlichen Gebräuche getan, wurde als Gefangener von Jerusalem aus in die Hände der Römer überliefert, Von hier ab bis zum Ende der Apostelgeschichte berichtet Lukas von der Verkündigung des Evangeliums in Rom. Bis Vers 29 beschreibt er das Treffen mit den jüdischen Führern. Der nominale Ausdruck mit dem Kopf τοὺς („die“) kann sich darauf beziehen, dass Paulus die Anführer der örtlichen Juden bzw. die Führer rief, die auch Juden waren. Paulus stellt zunächst seine Unschuld dar. 28.18 οἵτινες ἀνακρίναντές με ἐβούλοντο ἀπολῦσαι, διὰ τὸ μηδεμίαν αἰτίαν θανάτου ὑπάρχειν ἐν ἐμοί. welche mich, verhört, entlassen wollten, weil keine Todesschuld bei mir vorlag. Das Relativpronomen οἵτινες („welche“) bezieht sich auf die Römer im Satz davor. 28.19 Ἀντιλεγόντων δὲ τῶν Ἰουδαίων, ἠναγκάσθην ἐπικαλέσασθαι Καίσαρα, οὐχ ὡς τοῦ ἔθνους μου ἔχων τι κατηγορῆσαι. Da aber die Juden widersprochen, wurde ich gezwungen, (den) Kaiser anzurufen, nicht als hätte ich etwas gegen mein Volk anzuklagen. Die Partikel δὲ („aber“) zeigt den Gegensatz zu den Römern. Paulus stellt jedoch klar, dass er nicht das jüdische Volk anklagen will, indem er sich auf den Kaiser berief, wobei οὐχ ὡς („nicht als ob“) konzessiv ist, d.h. eine Einschränkung einleitet. 28.20 Διὰ ταύτην οὖν τὴν αἰτίαν παρεκάλεσα ὑμᾶς ἰδεῖν καὶ προσλαλῆσαι· ἕνεκεν γὰρ τῆς ἐλπίδος τοῦ Ἰσραὴλ τὴν ἅλυσιν ταύτην περίκειμαι. Aus diesem Grund also bat ich, euch zu sehen und zu euch zu sprechen. Denn wegen der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette umgeben. Διὰ ταύτην τὴν αἰτίαν („aus diesem Grund“) bezieht sich auf das vorher Gesagte. Paulus wurde verklagt, da er das Evangelium von Jesus predigte, der hier indirekt als „Hoffnung Israels“ bezeichnet wird, d.h. Paulus predigte den erhofften Messias Israels und musste daher die ganze Ablehnung und Inhaftierung erdulden. Das Pronomen ταύτην („diese“) ist eine Ortsdeixis, d.h. Paulus deutete wohl auf die Kette hin, als er dies sagte. 28.21 Οἱ δὲ πρὸς αὐτὸν εἶπον, Ἡμεῖς οὔτε γράμματα περὶ σοῦ ἐδεξάμεθα ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας, οὔτε παραγενόμενός τις τῶν ἀδελφῶν ἀπήγγειλεν ἢ ἐλάλησέν τι περὶ σοῦ πονηρόν. Sie nun sagten zu ihm: Wir haben weder Schriften über dich von Judäa empfangen, noch ist einer der Brüder herbeigekommen und meldete oder sprach irgendetwas Schlechtes über dich. Den führenden Juden liegen weder schriftliche noch mündliche Beschwerden über Paulus aus Judäa vor. 28.22 Ἀξιοῦμεν δὲ παρὰ σοῦ ἀκοῦσαι ἃ φρονεῖς· περὶ μὲν γὰρ τῆς αἱρέσεως ταύτης γνωστόν ἐστιν ἡμῖν ὅτι πανταχοῦ ἀντιλέγεται. Wir halten es nun für angemessen, von dir zu hören, was du denkst, denn über diese Sekte ist uns ja bekannt, dass überall widersprochen wird. Mit ὅτι („dass“) wird der Inhalt eingeleitet, d.h. die Juden wussten schon, dass man überall der „Sekte“ der Christen widersprach. Nun wird Paulus selbst dazu befragt. 28.23 Ταξάμενοι δὲ αὐτῷ ἡμέραν, ἧκον πρὸς αὐτὸν εἰς τὴν ξενίαν πλείονες· οἷς ἐξετίθετο διαμαρτυρόμενος τὴν βασιλείαν τοῦ θεοῦ, πείθων τε αὐτοὺς τὰ περὶ τοῦ Ἰησοῦ, ἀπό τε τοῦ νόμου Μωϋσέως καὶ τῶν Ihm nun einen Tag bestimmt, kamen noch mehrere zu ihm in die Unterkunft, mit denen er sich auseinandersetzte, das Reich Gottes bezeugend, sowie vom Gesetz Moses als auch von den Propheten her sie überzeugend von dem zu, was Jesus betraf, von der Früh bis zum Abend. Um die Frage der „Sekte“ der Christen zu behandeln, wurde eine Zusammenkunft einberufen. Das Pronomen οἷς („mit denen“) bezieht sich auf πλείονες („noch mehrere“). Die Zeitangabe ἀπὸ πρωῒ ἕως ἑσπέρας („von der Früh bis zum Abend“) bezieht sich auf das Hauptverb „auseinandersetzen“. προφητῶν, ἀπὸ πρωῒ ἕως ἑσπέρας. 28.24 Καὶ οἱ μὲν ἐπείθοντο τοῖς λεγομένοις, οἱ δὲ ἠπίστουν. Und die einen wurden durch das Gesagte überzeugt, die anderen blieben ungläubig. Wie üblich zerfällt die Zuhörerschaft in Personen, die sich bekehren und andere, die das Evangelium ablehnen. Mit dem Imperfekt ἠπίστουν („sie blieben ungläubig“) beschreibt Lukas, dass sie bleibend nicht glaubten, was Paulus ihnen über Jesus sagte. 28.25 Ἀσύμφωνοι δὲ ὄντες πρὸς ἀλλήλους ἀπελύοντο, εἰπόντος τοῦ Παύλου ῥῆμα ἕν, ὅτι Καλῶς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐλάλησεν διὰ Ἠσαΐου τοῦ προφήτου πρὸς τοὺς πατέρας ἡμῶν, Uneins nun untereinander seiend, lösten sie sich auf, als Paulus eine einzige Aussage sagte: Recht redete der Heilige Geist durch Jesaja, den Propheten, zu unseren Vätern, Da es zum Streit kam, wurde die Zusammenkunft aufgelöst, nachdem Paulus Jesaja anführt, der über die Verstockung Israels redete. 28.26 λέγον, Πορεύθητι πρὸς τὸν λαὸν τοῦτον καὶ εἰπόν, Ἀκοῇ ἀκούσετε, καὶ οὐ μὴ συνῆτε· καὶ βλέποντες βλέψετε, καὶ οὐ μὴ ἴδητε. sagend: Gehe zu diesem Volk und sage: Mit (dem) Gehör werdet ihr hören, und keinesfalls verstehen, und sehend werdet ihr sehen, und keinesfalls schauen. Auf die Verstockung der Juden reagiert Lukas mit einem Zitat aus Jesaja, der dies schon gesagt hatte. 28.27 ἐπαχύνθη γὰρ ἡ καρδία τοῦ λαοῦ τούτου, καὶ τοῖς ὠσὶν βαρέως ἤκουσαν, καὶ τοὺς ὀφθαλμοὺς αὐτῶν ἐκάμμυσαν· μήποτε ἴδωσιν τοῖς ὀφθαλμοῖς, καὶ τοῖς ὠσὶν ἀκούσωσιν, καὶ τῇ καρδίᾳ συνῶσιν, καὶ Denn verstockt ist das Herz dieses Volkes, und mit den Ohren hörten sie schwer, und ihre Augen schlossen sie, damit sie nicht schauen mit den Augen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und umkehren und ich sie heilen werde. Mit γὰρ („denn“) wird der Grund für die Unmöglichkeit des Verstehens der Rede genannt: Das Volk ist gegenüber dem Reden Gottes verstockt, da es sich nicht bekehren will. Der Zweck, den Jesaja genannt bekommt, ist ähnlich wie zurzeit Christi. Das Volk war damals und zurzeit Jesu verstockt, sodass sie nichts mehr verstanden, nur die Gläubigen konnten es verstehen, was Jesaja bzw. Jesus zu ihnen sagten. Das verfettete Herz spricht von der inneren Unempfänglichkeit, auf das Gehörte zu achten. Die Schwerhörigkeit beschreibt dies ebenso. Die geschlossenen Augen sprechen von der Weigerung, das Licht in sich aufzunehmen, da sie sich ἐπιστρέψωσιν, καὶ ἰάσομαι αὐτούς. nicht bekehren wollen. Obwohl sie Gott im Fleisch geoffenbart vor ihren Augen sehen, weigern sie sich dennoch ihn zu erkennen. Zum Begriff ἐκάμμυσαν („sie schlossen“), der speziell vom Schließen der Augen spricht, vgl. Xenophon, Cynegeticus 5.11, 1: „καταμύει τὰ βλέφαρα, ὅταν δὲ καθεύδῃ“. „Es schließen die Augenlider, dann wenn man schläft“. 28.28 Γνωστὸν οὖν ἔστω ὑμῖν, ὅτι τοῖς ἔθνεσιν ἀπεστάλη τὸ σωτήριον τοῦ θεοῦ, αὐτοὶ καὶ ἀκούσονται. Bekannt soll euch also sein, dass den Nationen das Heil Gottes gesandt wurde. Sie werden auch hören. Γνωστὸν („bekannt“) leitet ein, dass die Juden nun wissen sollen, dass das Heil, da sie es ablehnen, zu den Heiden geht, und diese im Gegensatz zu den Juden auch darauf hören. 28.29 Καὶ ταῦτα αὐτοῦ εἰπόντος, ἀπῆλθον οἱ Ἰουδαῖοι, πολλὴν ἔχοντες ἐν ἑαυτοῖς συζήτησιν. Und als er diese (Dinge) sagte, gingen die Juden weg, viel Wortwechsel unter sich habend. Nach der Aussage, dass die Nationen das Heil erhalten und sogar darauf hören, war es den Juden zuviel und sie gingen. Nestle-Aland lässt ohne hinreichenden Grund den ganzen Vers einfach aus. 28.30 Ἔμεινεν δὲ ὁ Παῦλος διετίαν ὅλην ἐν ἰδίῳ μισθώματι, καὶ ἀπεδέχετο πάντας τοὺς εἰσπορευομένους πρὸς αὐτόν, Es blieb nun Paulus ganze zwei Jahre in seiner eigenen Mietwohnung und er nahm all die zu ihm Hineinkommenden auf, Lukas beendet seinen Bericht, indem er die zweijährige Gefangenschaft des Paulus erwähnt. Mit ἐν ἰδίῳ μισθώματι („in seiner eigenen Mietswohnung“) kann auch ein Mietshaus gemeint sein. 28.31 κηρύσσων τὴν βασιλείαν τοῦ θεοῦ, καὶ διδάσκων τὰ περὶ τοῦ κυρίου Ἰησοῦ χριστοῦ, μετὰ πάσης παρρησίας, ἀκωλύτως. das Reich Gottes verkündend, und die (Dinge) über den Herrn Jesus Christus lehrend, mit aller Freimut, ungehindert. Lukas nennt nun die Umstände des Aufenthalts von Paulus in Rom bzw. was er in seiner Mietwohnung tat. Er konnte das Evangelium freimütig und ungehindert verkünden, das ganz im Gegensatz zu seiner Predigt unter den Juden. 11.11 Καὶ ἰδού, ἐξαυτῆς τρεῖς ἄνδρες ἐπέστησαν ἐπὶ τὴν Und siehe, sogleich standen drei Männer am Haus, in dem wir waren, von Cäsarea zu mir gesandt. Mit dem Adverb ἐξαυτῆς („auf der Stelle, sofort, sogleich“) meint Petrus, dass zwischen der Vision und dem Erscheinen der Männer keine Zeit verging, sondern das direkt sich daran anschloss. οἰκίαν ἐν ᾗ ἤμην, ἀπεσταλμένοι ἀπὸ Καισαρείας πρός με. 11.12 Εἶπεν δέ μοι τὸ πνεῦμα συνελθεῖν αὐτοῖς, μηδὲν διακρινόμενον. Ἦλθον δὲ σὺν ἐμοὶ καὶ οἱ ἓξ ἀδελφοὶ οὗτοι, καὶ εἰσήλθομεν εἰς τὸν οἶκον τοῦ ἀνδρός· 11.13 ἀπήγγειλέν τε ἡμῖν πῶς εἶδεν τὸν ἄγγελον ἐν τῷ οἴκῳ αὐτοῦ σταθέντα, καὶ εἰπόντα αὐτῷ, Ἀπόστειλον εἰς Ἰόππην ἄνδρας, καὶ μετάπεμψαι Σίμωνα, τὸν ἐπικαλούμενον Πέτρον, Es sagte mir nun der Geist, mit ihnen mitzugehen, nichts bezweifelnd. Es kamen nun mit mir auch diese sechs Brüder, und wir gingen in das Haus des Mannes hinein. 11.14 ὃς λαλήσει ῥήματα πρός σε, ἐν οἷς σωθήσῃ σὺ καὶ πᾶς ὁ οἶκός σου. 11.15 Ἐν δὲ τῷ ἄρξασθαί με λαλεῖν, ἐπέπεσεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπ᾽ αὐτούς, ὥσπερ καὶ ἐφ᾽ ἡμᾶς ἐν ἀρχῇ. 11.16 Εμνήσθην δὲ τοῦ ῥήματος κυρίου, ὡς ἔλεγεν, Ἰωάννης μὲν ἐβάπτισεν ὕδατι, ὑμεῖς δὲ βαπτισθήσεσθε ἐν πνεύματι ἁγίῳ. der zu dir Aussagen sprechen wird, durch die du gerettet wirst, du und dein ganzes Haus. Der Geist redete noch im Obergeschoss so mit ihm, wie die Geschichte zuvor besagte. Das Demonstrativpronomen οὗτοι („diese“) besagt, dass Petrus die Geschichte in Begleitung mit den sechs Brüdern erzählte, auf die er hindeuten könnte. Sodann meldete er uns, wie er den Engel in seinem Haus stehend sah und ihm sagend: Sende Männer nach Joppe und lasse Simon herholen, den Petrus Zubenannten, Bei meinem Anfangen nun zu sprechen fiel der Heilige Geist auf sie herab, gleichwie auch auf uns am Anfang. Ich wurde nun (an) die Aussage (des) Herrn erinnert, als er sprechend war: Johannes zwar taufte in Wasser, ihr aber werdet in heiligem Geist getauft werden. Mit der expliziten Nennung von ὑμεῖς („ihr“) wird der Kontrast zur Taufe des Johannes, die mit Wasser war, im Hinblick auf die Jünger deutlich, die eine höherwertige Taufe im Heiligen Geist erhalten würden. 11.17 Εἰ οὖν τὴν ἴσην δωρεὰν ἔδωκεν αὐτοῖς ὁ θεὸς ὡς καὶ ἡμῖν, πιστεύσασιν ἐπὶ τὸν κύριον Ἰησοῦν χριστόν, ἐγὼ δὲ τίς ἤμην δυνατὸς κωλῦσαι τὸν θεόν; Wenn also Gott ihnen dieselbe Gabe gab, wie auch uns, an den Herrn Jesus Christus geglaubt habend. Wer (bin) ich nun? War ich fähig, dass ich Gott hindere? Mit ἴσην („dieselbe“) kommt zum Ausdruck, dass es genau dieselbe Gabe und keine andere war, die nun auch Heidenchristen bekamen. Im letzten Satz stehen sich „ich“ und „Gott“ gegenüber. Es handelt sich wohl um zwei Fragen, die erste wird durch die zweite beantwortet. Wenn dies so ist, war auch Petrus nicht in der Lage, das Werk Gottes zu verhindern. 11.18 Ἀκούσαντες δὲ ταῦτα ἡσύχασαν, καὶ ἐδόξαζον τὸν θεόν, λέγοντες, Ἄρα γε καὶ τοῖς ἔθνεσιν ὁ θεὸς τὴν μετάνοιαν ἔδωκεν εἰς ζωήν. Diese (Dinge) nun gehört, schwiegen sie, und waren Gott verherrlichend, sagend: Also gab Gott ja auch den Völkern das Umdenken zum Leben! Das Imperfekt ἐδόξαζον („sie waren verherrlichend/preisend“) wurde von einem ägyptischen Schreiber nicht verstanden und in eine einfache Aorist-Form ἐδόξασαν („sie priesen“) geändert und so von Nestle-Aland abgedruckt. Die Verlaufsform der Überlieferung hingegen zeigt, dass dies darauf ein anhaltender Zustand war. 11.19 Οἱ μὲν οὖν διασπαρέντες ἀπὸ τῆς θλίψεως τῆς γενομένης ἐπὶ Στεφάνῳ διῆλθον ἕως Φοινίκης καὶ Κύπρου καὶ Ἀντιοχείας, μηδενὶ λαλοῦντες τὸν λόγον εἰ μὴ μόνον Ἰουδαίοις. 11.20 Ἦσαν δέ τινες ἐξ αὐτῶν ἄνδρες Κύπριοι καὶ Κυρηναῖοι, οἵτινες εἰσελθόντες εἰς Ἀντιόχειαν, ἐλάλουν πρὸς τοὺς Ἑλληνιστάς, εὐαγγελιζόμενοι τὸν κύριον Ἰησοῦν. Die Zerstreuten nun zogen also ab der unter Stephanus entstandenen Bedrängnis hindurch bis Phönizien und Zypern und Antiochia, (zu) niemandem das Wort sprechend, außer allein zu Juden. Ab hier beginnt ein neuer Abschnitt, der die Bekehrung von Heiden in Antiochia und die Rückkehr von Paulus beschreibt, den Hauptmotor der Heidenmission. Mit ἐπὶ („unter“) ist eher eine zeitliche Kategorie und weniger eine kausale („wegen“). 11.21 Καὶ ἦν χεὶρ κυρίου μετ᾽ αὐτῶν· πολύς τε ἀριθμὸς πιστεύσας ἐπέστρεψεν ἐπὶ τὸν κύριον. Und es war (die) Hand (des) Herrn mit ihnen. Sodann bekehrte sich eine große, gläubig gewordene Zahl zum Herrn. Es waren nun etliche aus ihnen, cyprische und kyrenäische Männer, welche, nach Antiochien hineingekommen, auch zu den Hellenisten redend waren, den Herrn Jesus als gute Botschaft verkündend. 11.22 Ἠκούσθη δὲ ὁ λόγος εἰς τὰ ὦτα τῆς ἐκκλησίας τῆς ἐν Ἱεροσολύμοις περὶ αὐτῶν· καὶ ἐξαπέστειλαν Βαρνάβαν διελθεῖν ἕως Ἀντιοχείας· Es kam nun das Wort zu den Ohren der Versammlung in Jerusalem über sie. Und sie sandten Barnabas aus, bis Antiochia hindurchzuziehen, Mit περὶ αὐτῶν („über sie“) sind die neubekehrten Heidenchristen vom Satz davor gemeint. 11.23 ὃς παραγενόμενος καὶ ἰδὼν τὴν χάριν τοῦ θεοῦ ἐχάρη, καὶ παρεκάλει πάντας τῇ προθέσει τῆς καρδίας προσμένειν τῷ κυρίῳ· der, angekommen und die Gnade Gottes gesehen, sich freute und alle ermutigend war, (mit) dem Vorsatz des Herzens (bei) dem Herrn zu verharren, 11.24 ὅτι ἦν ἀνὴρ ἀγαθὸς καὶ πλήρης πνεύματος ἁγίου καὶ πίστεως· καὶ προσετέθη ὄχλος ἱκανὸς τῷ κυρίῳ. da er ein guter Mann und voll Heiligen Geistes und Glaubens war. Und es wurde eine beträchtliche Menge dem Herrn hinzugetan. Mit ὅτι („da“) wird der Grund angegeben, warum Barnabas die Aufmunterung, beim Herrn zu bleiben, ausgesprochen hatte. 11.25 Ἐξῆλθεν δὲ εἰς Ταρσὸν ὁ Βαρνάβας ἀναζητῆσαι Σαῦλον, Es zog nun Barnabas nach Tarsus, um Saulus aufzusuchen. 11.26 καὶ εὑρὼν ἤγαγεν αὐτὸν εἰς Ἀντιόχειαν. Ἐγένετο δὲ αὐτοὺς ἐνιαυτὸν ὅλον συναχθῆναι τῇ ἐκκλησίᾳ καὶ διδάξαι ὄχλον ἱκανόν, χρηματίσαι τε πρῶτον ἐν Ἀντιοχείᾳ τοὺς μαθητὰς Χριστιανούς. Und (ihn) gefunden, brachte er ihn nach Antiochia. Es geschah nun, dass sie ein gesamtes Jahr mit der Versammlung zusammenkamen und eine beträchtliche Menge lehrten, sodann, dass die Schüler zuerst in Antiochia Christen hießen. Wohl aufgrund seiner Berufung als Heidenapostel wird Paulus involviert. Ein Schreiber, wohl P45, hat ὁ Βαρνάβας („Barnabas“) nicht abgeschrieben, konnte die Auslassung aber nur an die bekannten Folgehandschriften in Ägpyten vererben, sodass dies keinen Einfluss auf die Überlieferung hatte. Der Infinitiv χρηματίσαι („heißen“) ist aktiv und nicht passiv („werden genannt“). Die beiden genannten kamen mit der örtlichen Versammlung ein Jahr lang zusammen. Die Komitativangabe im Dativ konnte ein Schreiber nicht verstehen und hat die Präposition ἐν („in“) zu „Versammlung“ ergänzt, diesen Fehler druckt Nestle-Aland ab. Statt des Akkusativs αὐτοὺς („sie“), der das Subjekt des AcI ist, verschrieb sich ein Kopist mit αὐτοῖς („ihnen“), wohl da er den AcI nicht erkannte und meinte, dies würde den beiden geschehen sein, obwohl der Satz dadurch ungrammatisch wurde. Diese falsche Lesart wurde von Nestle-Aland 11.27 Ἐν ταύταις δὲ ταῖς ἡμέραις κατῆλθον ἀπὸ Ἱεροσολύμων προφῆται εἰς Ἀντιόχειαν. In diesen Tagen nun kamen von Jerusalem Propheten nach Antiochia herab. 11.28 Ἀναστὰς δὲ εἷς ἐξ αὐτῶν ὀνόματι Ἄγαβος, ἐσήμανεν διὰ τοῦ πνεύματος λιμὸν μέγαν μέλλειν ἔσεσθαι ἐφ᾽ ὅλην τὴν οἰκουμένην· ὅστις καὶ ἐγένετο ἐπὶ Κλαυδίου Καίσαρος. Einer von ihnen nun, aufgestanden, mit Namen Agabus, zeigte durch den Geist an, dass großer Hunger über den ganzen Erdkreis kommen würde, welcher auch unter Kaiser Klaudius geschah. 11.29 Τῶν δὲ μαθητῶν καθὼς εὐπορεῖτό τις, ὥρισαν ἕκαστος αὐτῶν εἰς διακονίαν πέμψαι τοῖς κατοικοῦσιν ἐν τῇ Ἰουδαίᾳ ἀδελφοῖς· 11.30 ὃ καὶ ἐποίησαν, ἀποστείλαντες πρὸς τοὺς πρεσβυτέρους διὰ χειρὸς Βαρνάβα καὶ Σαύλου. 12.1 Κατ᾽ ἐκεῖνον δὲ τὸν καιρὸν ἐπέβαλεν Ἡρῴδης ὁ βασιλεὺς τὰς χεῖρας κακῶσαί τινας τῶν ἀπὸ τῆς ἐκκλησίας. 12.2 Ἀνεῖλεν δὲ Ἰάκωβον τὸν ἀδελφὸν Ἰωάννου μαχαίρᾳ. Je nach dem nun, wie von den Schülern jemand vermögend war, beschlossen sie, ein jeder von ihnen, (etwas) zur Unterstützung der in Judäa wohnenden Brüdern zu schicken; was sie auch taten, zu den Älteren gesandt, durch die Hand von Barnabas und Saulus. abgedruckt. Von ἐγένετο („es geschah“) sind drei Infinitive abhängig, die jeweils das Prädikat im AcI bilden. Ab diesem Vers werden die weiteren Ereignisse in Jerusalem beschrieben und mit diesem Vers eingeleitet. Καίσαρος („Kaiser“) wird von Nestle-Aland, von einem nachlässigen Kopisten wohl aufgrund derselben Anfangsbuchstaben und derselben Wortlänge wie das Wort davor vergessen, ausgelassen. Zudem druckt diese Ausgabe statt μέγαν („großen“) das ungrammatische μεγάλην („große“) ab, sowie ἥτις („welche“), obwohl dies so nicht überliefert wurde, und übersetzt „es entstand große Hunger, welche“ lauten würde, sodass der Fehler schnell deutlich wird. Offenbar meinte ein Kopist dummerweise, das Wort wäre feminin, obwohl es ein Maskulinum ist. Leider wird der Fehler in NA-basierten Übersetzungen kaschiert, sodass dies dem Leser gar nicht auffällt. Τῶν μαθητῶν („der Schüler“) ist nach links versetzt, bezieht sich wohl auf τις („jemand“) und wird somit betont. Das Wort πρεσβυτέρους („Ältere“) ist ein Komparativ und kein Superlativ („Ältesten“), d.h. man sandte das Geld an die älteren Brüder der Versammlung, da wohl sie moralisch eher in der Lage waren, dieses zu verwalten. Zu jener Zeit nun legte der König Herodes Hand an, um einige derer von der Gemeinde zu misshandeln. Er beseitigte nun Jakobus, den Bruder von Johannes, durch (das) Schwert. Lukas nennt einen konkreten Fall, wie Herodes tätig wurde. Der Dativ μαχαίρᾳ („Schwert“) wurde durch einen zu viel wissenden Kopisten in μαχαίρῃ geändert, obwohl dies zwar im Dativ auf der Hand liegt, ist es doch gegen die Flexion dieses Wortes (alpha-purum). Dieser Fehler wurde systematisch im NT von ägyptischen Schreiber vorgenommen (z.B. Offb. 13.10 etc.). Lukas bringt mit der Erwähnung auch das Martyrium des Herrn Jesus in Erinnerung, das am Passahfest bzw. den Tagen der ungesäuerten Brote stattfand. 12.3 Καὶ ἰδὼν ὅτι ἀρεστόν ἐστιν τοῖς Ἰουδαίοις, προσέθετο συλλαβεῖν καὶ Πέτρον ἦσαν δὲ αἱ ἡμέραι τῶν ἀζύμων Und gesehen, dass es den Juden angenehm ist, fügte er hinzu, auch Petrus zu ergreifen, es waren nun die Tage der ungesäuerten (Brote) -, 12.4 ὃν καὶ πιάσας ἔθετο εἰς φυλακήν, παραδοὺς τέσσαρσιν τετραδίοις στρατιωτῶν φυλάσσειν αὐτόν, βουλόμενος μετὰ τὸ Πάσχα ἀναγαγεῖν αὐτὸν τῷ λαῷ. den er auch, ergriffen, ins Gefängnis setzte, (ihn) vier Viererschaften von Soldaten übergeben, um ihn zu bewachen, beschließend, ihn nach dem Passah dem Volk vorzuführen. Die Erwähnung des Festes der ungesäuerten Brote, das mit dem Passa zusammenfiel, erinnert den Leser an den Tod Christi und, dass auch er zu diesem Fest dem Volk vorgeführt und zuvor inhaftiert war. 12.5 Ὁ μὲν οὖν Πέτρος ἐτηρεῖτο ἐν τῇ φυλακῇ· προσευχὴ δὲ ἦν ἐκτενὴς γινομένη ὑπὸ τῆς ἐκκλησίας πρὸς τὸν θεὸν ὑπὲρ αὐτοῦ. Petrus zwar war also im Gefängnis verwahrt werdend, aber es war anhaltendes Gebet von der Versammlung zu Gott für ihn geschehend. Der Ausdruck ἦν γινομένη („es war geschehend“) ist eine Periphrase, die die Dauerhaftigkeit des Gebets angibt. 12.6 Ὅτε δὲ ἔμελλεν αὐτὸν προάγειν ὁ Ἡρῴδης, τῇ νυκτὶ ἐκείνῃ ἦν ὁ Πέτρος κοιμώμενος μεταξὺ δύο στρατιωτῶν, δεδεμένος ἁλύσεσιν δυσίν· φύλακές τε πρὸ τῆς θύρας ἐτήρουν τὴν φυλακήν. Als nun Herodes ihn vorführen wollte, war Petrus in jener Nacht zwischen zwei Soldaten schlafend, mit zwei Ketten gebunden, sodann waren Wächter vor der Tür das Gefängnis bewachend. Das Imperfekt ἐτήρουν („sie waren bewachend“) ist ein Imperfekt, dass angibt, dass sie die ganze Zeit vor der Türe Wache hielten. 12.7 Καὶ ἰδού, ἄγγελος κυρίου ἐπέστη, καὶ φῶς ἔλαμψεν ἐν τῷ οἰκήματι· πατάξας δὲ τὴν πλευρὰν τοῦ Πέτρου, ἤγειρεν αὐτὸν λέγων, Ἀνάστα ἐν τάχει. Καὶ ἐξέπεσον αὐτοῦ αἱ ἁλύσεις ἐκ τῶν χειρῶν. 12.8 Εἶπέν τε ὁ ἄγγελος πρὸς αὐτόν, Περίζωσαι καὶ ὑπόδησαι τὰ σανδάλιά σου. Ἐποίησεν δὲ οὕτως. Καὶ λέγει αὐτῷ, Περιβαλοῦ τὸ ἱμάτιόν σου, καὶ ἀκολούθει μοι. Und siehe, ein Engel (des) Herrn stand da, und Licht erstrahlte im Raum. An die Seite des Petrus nun gestoßen, weckte er ihn, sagend: Steh auf in Eile! Und es fielen ihm die Ketten von den Händen ab. Das Pronomen αὐτοῦ („seine“) ist nach links versetzt, wohl weniger um die Ketten des Petrus von denen anderer abzuheben, sondern, dass sie von ihm abfielen. Sodann sagte der Engel zu ihm: Umgürte dich und ziehe deine Schuhe an! Er tat es nun so. Und er sagt ihm: Ziehe dein Gewand an und folge mir! Περίζωσαι („umgürte“) wird bei Nestle-Aland ohne das Präfix abgedruckt, also nur ζῶσαι („gürte“), was auf einen Kopierfehler bei P74 zurückzuführen ist, ebenso wurde das seltenere τε („sodann“) zu δὲ („nun“) vereinfacht. 12.9 Καὶ ἐξελθὼν ἠκολούθει αὐτῷ· καὶ οὐκ ᾔδει ὅτι ἀληθές ἐστιν τὸ γινόμενον διὰ τοῦ ἀγγέλου, ἐδόκει δὲ ὅραμα βλέπειν. Und hinausgegangen, war er ihm folgend. Und er wusste nicht, dass das vom Engel Geschehene ist. Er war aber meinend, eine Vision zu sehen. 12.10 Διελθόντες δὲ πρώτην φυλακὴν καὶ δευτέραν, ἦλθον ἐπὶ τὴν πύλην τὴν σιδηρᾶν, τὴν φέρουσαν εἰς τὴν πόλιν, ἥτις αὐτομάτη ἠνοίχθη αὐτοῖς· καὶ ἐξελθόντες προῆλθον ῥύμην μίαν, καὶ εὐθέως ἀπέστη ὁ ἄγγελος ἀπ᾽ αὐτοῦ. Durch (die) erste und zweite Wache nun hindurchgegangen, kamen sie an das eiserne, zur Stadt führende Tor, welches sich ihnen automatisch öffnete. Und hinausgegangen, gingen sie eine Gasse entlang, und sogleich entfernte sich der Engel von ihm. 12.11 Καὶ ὁ Πέτρος, γενόμενος ἐν ἑαυτῷ, εἶπεν, Νῦν οἶδα Und Petrus, zu sich gekommen, sagte: Jetzt weiß ich wahrhaftig, dass (der) Herr seinen Engel aussandte und mich herausnahm aus Mit τῆς προσδοκίας („der Absicht, Erwartung, Vorhaben“) kommt zum Ausdruck, dass die Juden erwarteten, dass Petrus hingerichtet werden würde. Davor bewahrte ihn Gott. ἀληθῶς ὅτι ἐξαπέστειλεν κύριος τὸν ἄγγελον αὐτοῦ, καὶ ἐξείλετό με ἐκ χειρὸς Ἡρῴδου καὶ πάσης τῆς προσδοκίας τοῦ λαοῦ τῶν Ἰουδαίων. (der) Hand des Herodes und dem ganzen Vorhaben des Volkes der Juden. 12.12 Συνιδών τε ἦλθεν ἐπὶ τὴν οἰκίαν Μαρίας τῆς μητρὸς Ἰωάννου τοῦ ἐπικαλουμένου Μάρκου, οὗ ἦσαν ἱκανοὶ συνηθροισμένοι καὶ προσευχόμενοι. Sodann, sich besonnen, kam er an das Haus der Maria, der Mutter von Johannes, des Markus Zubenannten, wo etliche zusammen versammelt und betend waren. 12.13 Κρούσαντος δὲ τοῦ Πέτρου τὴν θύραν τοῦ πυλῶνος, προσῆλθεν παιδίσκη ὑπακοῦσαι, ὀνόματι Ῥόδη. 12.14 Καὶ ἐπιγνοῦσα τὴν φωνὴν τοῦ Πέτρου, ἀπὸ τῆς χαρᾶς οὐκ ἤνοιξεν τὸν πυλῶνα, εἰσδραμοῦσα δὲ ἀπήγγειλεν ἑστάναι τὸν Πέτρον πρὸ τοῦ πυλῶνος. Als Petrus nun an der Tür des Tores klopfte, Rhode heißt „Rose“. Nestle-Aland druckt die von einem Kopisten (P74) kam eine Magd mit Namen Rhode hin, um zu bearbeitete bzw. falsch abgeschriebene Version αὐτοῦ („er“) statt τοῦ horchen. Πέτρου („Petrus“) ab, da das oft vorkommt und wohl so in seinem Kopf präsent war. Und die Stimme des Petrus erkannt, öffnete sie vor Freude nicht das Tor, hineinrennend aber meldete sie, dass Petrus vor dem Tor stehe. 12.15 Οἱ δὲ πρὸς αὐτὴν εἶπον, Μαίνῃ. Ἡ δὲ διϊσχυρίζετο οὕτως ἔχειν. Οἱ δὲ ἔλεγον, Ὁ ἄγγελος αὐτοῦ ἐστιν. Sie nun sagten zu ihr: Du spinnst! Sie war aber darauf bestehend, dass es sich so verhielte. Sie nun waren sagend: Es ist sein Bote. Ob die Personen mit ἄγγελος („Engel, Bote“) ein himmlisches oder menschliches Wesen meinten, kann nicht genau ermittelt werden, sodass „Bote“ weniger festgelegt wäre. Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶπαν ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht. 12.16 Ὁ δὲ Πέτρος ἐπέμενεν κρούων· ἀνοίξαντες δὲ εἶδον αὐτόν, καὶ ἐξέστησαν. Petrus nun war fortfahrend zu klopfen. Geöffnet nun, sahen sie ihn, und gerieten außer sich. Nestle-Aland druckt die sekundäre Form εἶδαν statt εἶδον („sie sahen“) ab, womit klar wird, dass die Kopisten in Ägypten, kaum mehr Griechisch konnten, auf die sich deren Ausgabe bezieht. 12.17 Κατασείσας δὲ αὐτοῖς τῇ χειρὶ σιγᾷν, διηγήσατο αὐτοῖς πῶς ὁ κύριος αὐτὸν ἐξήγαγεν ἐκ τῆς φυλακῆς. Εἶπεν δέ, Ἀπαγγείλατε Ἰακώβῳ καὶ τοῖς ἀδελφοῖς ταῦτα. Καὶ ἐξελθὼν ἐπορεύθη εἰς ἕτερον τόπον. Ihnen aber mit der Hand angezeigt, zu schweigen, erzählte er ihnen, wie der Herr ihn aus dem Gefängnis herausführte. Er sagte nun: Verkündigt diese (Dinge) Jakobus und den Brüdern! Und hinausgegangen, ging er zum nächsten Ort. Ein Redner bittet bis heute noch um Ruhe, indem er den Zeigefinger auf seinen Mund hält. Wohin dieser weitere Ort führte, ist unbekannt, jedoch konnte er in Freiheit dorthin, das Adjektiv ἕτερον („weiteren“) zeigt jedoch an, dass dieser mit dem jetzigen vergleichbar war, d.h. es könnte sich um eine weitere Zusammenkunft bzw. ein anderes Haus mit Christen handeln, wo Petrus die Geschichte seiner Befreiung erzählen wollte. 12.18 Γενομένης δὲ ἡμέρας, ἦν τάραχος οὐκ ὀλίγος ἐν τοῖς στρατιώταις, τί ἄρα ὁ Πέτρος ἐγένετο. 12.19 Ἡρῴδης δὲ ἐπιζητήσας αὐτὸν καὶ μὴ εὑρών, ἀνακρίνας τοὺς φύλακας, ἐκέλευσεν ἀπαχθῆναι. Καὶ κατελθὼν ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας εἰς τὴν Καισάρειαν διέτριβεν. Als es nun Tag wurde, war keine geringe Aufregung unter den Soldaten, was wohl (mit) Petrus geschah. Die Befreiung des Petrus vom Tod wird nun durch den Tod von Herodes bis Vers 24 kontrastiert. Herodes nun (nach) ihm gesucht und nicht gefunden, verhörte die Wächter und befahl sie abzuführen. Und von Judäa herabgegangen, war er sich in Cäsarea aufhaltend. Herodes war wohl der Meinung, die Soldaten hätten ihn entkommen lassen bzw. ihn befreit, sodass er sie selbst inhaftierte, nachdem er sie verhörte, und ihnen nicht glaubte, wohl wie in Lukas 23.26 mit einer Exekution zur Folge. Das Imperfekt διέτριβεν („er war aufhaltend“) zeigt, dass Herodes dort ab da sich aufhielt. Cäsarea liegt geographisch unterhalb von Judäa, wo sich Jerusalem befindet, sodass Lukas „herabsteigen/-gehen“ verwendet. 12.20 Ἦν δὲ ὁ Ἡρῴδης θυμομαχῶν Τυρίοις καὶ Σιδωνίοις· ὁμοθυμαδὸν δὲ παρῆσαν πρὸς αὐτόν, καὶ πείσαντες Βλάστον τὸν ἐπὶ τοῦ κοιτῶνος τοῦ βασιλέως, ᾐτοῦντο εἰρήνην, διὰ τὸ Es war nun Herodes aufgebracht (gegen) die Tyrer und Sidonier. Einmütig nun kamen sie zu ihm. Und den über das Gemach des Königs (bestellten) Blastus überredet, waren sie um Frieden bittend wegen der Versorgung ihres Landes von dem des königlichen. Die Delegation von Tyrus und Sidon überredete, wohl durch Bestechung, den Blastus, der über die Gemächer des Königs bestellt war, sie einzulassen. Darauf baten sie Herodes um Frieden, da sie von ihm abhängig waren. τρέφεσθαι αὐτῶν τὴν χώραν ἀπὸ τῆς βασιλικῆς. 12.21 Τακτῇ δὲ ἡμέρᾳ ὁ Ἡρῴδης ἐνδυσάμενος ἐσθῆτα βασιλικήν, καὶ καθίσας ἐπὶ τοῦ βήματος, ἐδημηγόρει πρὸς αὐτούς. 12.22 Ὁ δὲ δῆμος ἐπεφώνει, Φωνὴ θεοῦ καὶ οὐκ ἀνθρώπου. Am vereinbarten Tag nun war Herodes, bekleidet mit königlichem Gewandt und sich auf der Tribüne gesetzt, eine Ansprache an sie haltend. Herodes und die Delegation vereinbarten einen Termin, zu dem er zu ihnen eine Rede halten würde. Die Tribüne würde hier wohl einen Thron darauf beinhalten, da Herodes sich setzte und nicht stand. Die Volksversammlung nun war ausrufend: Gottes Stimme und nicht die eines Menschen! 12.23 Παραχρῆμα δὲ ἐπάταξεν αὐτὸν ἄγγελος κυρίου, ἀνθ᾽ ὧν οὐκ ἔδωκεν δόξαν τῷ θεῷ· καὶ γενόμενος σκωληκόβρωτος, ἐξέψυξεν. Auf der Stelle nun schlug ihn ein Engel (des) Herrn, daher da er Gott nicht die Ehre gab. Und von Würmern zerfressen geworden, verschied er. Das Imperfekt ἐπεφώνει („es war ausrufend“) macht deutlich, dass die Delegation während der Rede diese immer wieder mit diesen Zwischenrufen unterbrach, die kein Prädikat hat, da diese eine kommunikative Minimaleinheit ist, wie es bei Zwischenrufen üblich ist, wo keine langen Sätze möglich sind. Die Delegaten erhöhten Herodes wie einen Gott, um ihre Wünsche zu erhalten. Offenbar gefiel Herodes die Vergötterung, sodass Gott eingriff, indem er über einen Engel eine tödliche Erkrankung durch Würmer bzw. Parasiten sandte, die Herodes zu Tode brachte. 12.24 Ὁ δὲ λόγος τοῦ θεοῦ ηὔξανεν καὶ ἐπληθύνετο. Das Wort Gottes nun war wachsend und sich vermehrend. 12.25 Βαρνάβας δὲ καὶ Σαῦλος ὑπέστρεψαν εἰς Ἱερουσαλήμ, πληρώσαντες τὴν διακονίαν, συμπαραλαβόντες καὶ Ἰωάννην τὸν ἐπικληθέντα Μάρκον. Barnabas nun und Saulus kehrten zurück nach Jerusalem, den Dienst erfüllt, auch Johannes, den Markus Zubenannten, mitgenommen. 13.1 Ἦσαν δέ τινες ἐν Ἀντιοχείᾳ κατὰ τὴν οὖσαν ἐκκλησίαν προφῆται καὶ διδάσκαλοι, ὅ τε Βαρνάβας καὶ Συμεὼν ὁ Es waren nun in Antiochia in der (dort) bestehenden Versammlung bestimmte Propheten und Lehrer: Sowohl Barnabas als auch Simeon, genannt Niger, und Lucius, der Die beiden Imperfektformen zeigen an, dass es ein anhaltender Prozess war, der mit dem Wachstum einer Pflanze verglichen wird, die immer weiter wächst, sich vermehrt und ausbreitet. Mit δὲ („nun“) wird eine neue Episode eingeleitet. Die Präposition κατὰ („überall, in; über hinweg, in“) ist distributiv, d.h. sie waren in der Versammlung da und dort. καλούμενος Νίγερ, καὶ Λούκιος ὁ Κυρηναῖος, Μαναήν τε Ἡρῴδου τοῦ τετράρχου σύντροφος, καὶ Σαῦλος. 13.2 Λειτουργούντων δὲ αὐτῶν τῷ κυρίῳ καὶ νηστευόντων, εἶπεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον, Ἀφορίσατε δή μοι τὸν Βαρνάβαν καὶ τὸν Σαῦλον εἰς τὸ ἔργον ὃ προσκέκλημαι αὐτούς. Kyrenäer, sowie Manaen, aufgezogen mit Herodes, dem Vierfürsten, und Saulus. 13.3 Τότε νηστεύσαντες καὶ προσευξάμενοι καὶ ἐπιθέντες τὰς χεῖρας αὐτοῖς, ἀπέλυσαν. 13.4 Οὗτοι μὲν οὖν, ἐκπεμφθέντες ὑπὸ τοῦ πνεύματος τοῦ ἁγίου, κατῆλθον εἰς τὴν Σελεύκειαν· ἐκεῖθεν δὲ ἀπέπλευσαν εἰς τὴν Κύπρον. Dann gefastet und gebetet und ihnen die Hände aufgelegt, verabschiedeten sie (sie). Diese nun also, vom Heiligen Geist ausgeschickt, gingen hinab nach Seleuzia, und von dort nun segelten sie nach Zypern ab. Statt Οὗτοι („diese“) druckt Nestle-Aland Αὐτοὶ („sie“) ab. Dieser Kopierfehler kam durch P74 auf, der nur unzulänglich kopieren konnte. 13.5 Καὶ γενόμενοι ἐν Σαλαμῖνι, κατήγγελλον τὸν λόγον τοῦ θεοῦ ἐν ταῖς συναγωγαῖς τῶν Ἰουδαίων· εἶχον δὲ καὶ Ἰωάννην ὑπηρέτην. Und in Salamis angelangt, waren sie das Wort Gottes verkündend in den Synagogen der Juden. Sie waren nun auch Johannes als Gehilfen habend. Das Imperfekt εἶχον („sie waren habend“) ist im Deutschen schwer auszudrücken, zeigt aber, dass er die ganze Zeit über ihr Gehilfe war. 13.6 Διελθόντες δὲ τὴν νῆσον ἄχρι Πάφου, εὗρόν τινα μάγον ψευδοπροφήτην Ἰουδαῖον, ᾧ ὄνομα Βαρϊησοῦς, Die Insel nun bis Paphos durchzogen, fanden sie einen bestimmten Zauberer, einen jüdischen Falschpropheten, der den Namen Bar-Jesus (hatte), Ein Kopist fügt ὅλην („ganz“) hinzu, dieser unnötige Zusatz wird von Nestle-Aland abgedruckt, ebenso wie ἄνδρα („Mann“), wodurch die Phrase unnatürlich ausgedehnt wird. Während sie nun dem Herrn dienten und fasteten, sagte der Heilige Geist: Sondert mir doch Barnabas und Saulus zu dem Werk aus, zu dem ich sie berufen habe. Die Partikel δή („doch“) zeigt in Verbindung mit Aufforderungen eine erhöhte Dringlichkeit an. 13.7 ὃς ἦν σὺν τῷ ἀνθυπάτῳ Σεργίῳ Παύλῳ, ἀνδρὶ συνετῷ. Οὗτος προσκαλεσάμενος Βαρνάβαν καὶ Σαῦλον ἐπεζήτησεν ἀκοῦσαι τὸν λόγον τοῦ θεοῦ. 13.8 Ἀνθίστατο δὲ αὐτοῖς Ἐλύμας, ὁ μάγος οὕτως γὰρ μεθερμηνεύεται τὸ ὄνομα αὐτοῦ ζητῶν διαστρέψαι τὸν ἀνθύπατον ἀπὸ τῆς πίστεως. der bei dem Prokonsul Sergius Paulus war, einem verständigen Mann. Dieser, Barnabas und Saulus herbeigerufen, verlangte, das Wort Gottes zu hören. Es war aber Elymas, der Zauberer, - so wird nämlich sein Name übersetzt – ihnen widerstehend, suchend den Prokonsul vom Glauben abzuhalten. 13.9 Σαῦλος δέ, ὁ καὶ Παῦλος, πλησθεὶς πνεύματος ἁγίου, καὶ ἀτενίσας εἰς αὐτὸν Saulus nun, der auch Paulus (genannt wird), voll Heiligen Geistes und auf ihn geblickt, 13.10 εἶπεν, Ὦ πλήρης παντὸς δόλου καὶ πάσης ῥᾳδιουργίας, υἱὲ διαβόλου, ἐχθρὲ πάσης δικαιοσύνης, οὐ παύσῃ διαστρέφων τὰς ὁδοὺς κυρίου τὰς εὐθείας; sagte: Oh voll aller List und aller Skrupellosigkeit, Sohn (des) Teufels, Feind aller Gerechtigkeit, willst du nicht aufhören, die geraden Wege des Herrn zu verkehren. 13.11 Καὶ νῦν ἰδού, χεὶρ κυρίου ἐπὶ σέ, καὶ ἔσῃ τυφλός, μὴ βλέπων τὸν ἥλιον ἄχρι καιροῦ. Παραχρῆμα δὲ ἐπέπεσεν ἐπ᾽ αὐτὸν ἀχλὺς καὶ σκότος, καὶ περιάγων ἐζήτει χειραγωγούς. 13.12 Τότε ἰδὼν ὁ ἀνθύπατος τὸ γεγονὸς ἐπίστευσεν, Und jetzt, siehe, (die) Hand (des) Herrn (kommt) über dich, und du wirst blind sein, die Sonne bis zu einem Zeitpunkt nicht sehend. Auf der Stelle nun fiel auf ihn Nebel und Finsternis, und umhergehend, war er Blindenführer suchend. Dann, der Prokonsul das Geschehen gesehen, glaubte er, über die Lehre des Herrn außer sich geratend. Ἀνθίστατο (“er war widerstehend”) zeigt, dass der Widerstand immer wieder bzw. anhaltend war. Das griechische Kompositum χειραγωγούς („Handführer“, „Blindenführer“) kann ad hoc im Deutschen auch so gebildet und verstanden werden, auch wenn es so noch nicht vorhanden ist. ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ τοῦ κυρίου. 13.13 Ἀναχθέντες δὲ ἀπὸ τῆς Πάφου οἱ περὶ τὸν Παῦλον ἦλθον εἰς Πέργην τῆς Παμφυλίας. Ἰωάννης δὲ ἀποχωρήσας ἀπ᾽ αὐτῶν ὑπέστρεψεν εἰς Ἱεροσόλυμα. Von Paphos nun abgefahren, kamen die um Paulus nach Perge in Pamphylien, Johannes aber, sich von ihnen getrennt, kehrte zurück nach Jerusalem. 13.14 Αὐτοὶ δὲ διελθόντες ἀπὸ τῆς Πέργης, παρεγένοντο εἰς Ἀντιόχειαν τῆς Πισιδίας, καὶ εἰσελθόντες εἰς τὴν συναγωγὴν τῇ ἡμέρᾳ τῶν σαββάτων, ἐκάθισαν. 13.15 Μετὰ δὲ τὴν ἀνάγνωσιν τοῦ νόμου καὶ τῶν προφητῶν, ἀπέστειλαν οἱ ἀρχισυνάγωγοι πρὸς αὐτούς, λέγοντες, Ἄνδρες ἀδελφοί, εἰ ἔστιν λόγος ἐν ὑμῖν παρακλήσεως πρὸς τὸν λαόν, λέγετε. Sie nun, von Perge weggezogen, gelangten nach Antiochia in Pisidien. Und in die Synagoge am Tag des Sabbats hineingegangen, setzten sie sich. Ortsangaben werden i.d.R. im Genitiv wie hier mit τῆς Πισιδίας („in Pisidien“) angeschlossen. Dem Schreiber von P75 und mit ihm NestleAland kam dies seltsam vor, sodass er die Form an den Akkusativ davor als Adjektiv anglich. Nach dem Vorlesen des Gesetzes und der Propheten nun schickten die Synagogenobersten zu ihnen, sagend: Männer, Brüder, wenn es bei euch ein Wort (der) Ermutigung an das Volk gibt, redet! 13.16 Ἀναστὰς δὲ Παῦλος, καὶ κατασείσας τῇ χειρί, εἶπεν, Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, καὶ οἱ φοβούμενοι τὸν θεόν, ἀκούσατε. Paulus nun, aufgestanden und mit der Hand angezeigt, sagte: Männer, Israeliten, und die Gott Fürchtenden, hört: Ein Schreiber (P74) hat τίς („Wort“) zu spät abgeschrieben und später nachgetragen, sodann, damit der Satz grammatisch erscheint ein τίς („etwas“) davor eingesetzt, und so von Nestle-Aland abgedruckt. Die Form wäre eine skurrile Form einer Sperrung, d.h. τίς („irgendein“) und λόγος („Wort“) wären weit voneinander getrennt (Hyperbaton), ohne, dass dies zu begründen wäre. Man könnte an den Haaren herbeiziehen, dass dann der Sinn „Wenn es irgendein, egal, welches, Wort geben sollte…..“. Offenbar waren in der Synagoge auch nichtjüdische Zuhörer, die Gott fürchteten, da Paulus sie anspricht. 13.17 Ὁ θεὸς τοῦ λαοῦ τούτου ἐξελέξατο τοὺς πατέρας ἡμῶν, Der Gott dieses Volkes erwählte unsere Väter und erhöhte das Volk in der Fremde, P74 ergänzt das völlig überflüssige Ἰσραὴλ („Israel“), damit klar sein sollte, welches Volk gemeint sei. Dieser Zusatz wird von Nestle-Aland καὶ τὸν λαὸν ὕψωσεν ἐν τῇ παροικίᾳ ἐν γῇ Αἰγύπτῳ, καὶ μετὰ βραχίονος ὑψηλοῦ ἐξήγαγεν αὐτοὺς ἐξ αὐτῆς. im Land Ägypten. Und mit erhobenem Arm führte er sie aus ihm hinaus, leider als angeblich ursprünglich abgedruckt, obwohl dies in der Überlieferung keine Rolle spielte, außer in den bekannten Folgehandschriften. 13.18 Καὶ ὡς τεσσαρακονταετῆ χρόνον ἐτροποφόρησεν αὐτοὺς ἐν τῇ ἐρήμῳ. Und eine etwa vierzigjährige Zeit ertrug er sie in der Wüste, Das Wort τροποφορέω bedeutet wörtlich „die Art und Weise (er)tragen“. 13.19 Καὶ καθελὼν ἔθνη ἑπτὰ ἐν γῇ Χαναάν, κατεκληρονόμησεν αὐτοῖς τὴν γῆν αὐτῶν. Und sieben Nationen im Land Kanaan beseitigt, verteilte er ihnen als Los deren Land. 13.20 Καὶ μετὰ ταῦτα, ὡς ἔτεσιν τετρακοσίοις καὶ πεντήκοντα, ἔδωκεν κριτὰς ἕως Σαμουὴλ τοῦ προφήτου. Und nach diesen (Dingen), etwa vierhundertfünfzig Jahre, gab er ihnen Richter bis zu Samuel, dem Propheten. P75 und mit ihm Nestle-Aland können mit dem Originaltext nichts zu tun haben, da der lauten würde „ὡς ἔτεσιν τετρακοσίοις καὶ πεντήκοντα καὶ μετὰ ταῦτα“ („etwa vierhundertfünfzig Jahre. Und danach“), d.h. wie üblich, hat der Kopist erst καὶ μετὰ ταῦτα übersehen und dann an der nächstbesten Stelle einfach nachgetragen (so wie auch an anderen Stellen wie schon wieder mit αὐτοῖς („ihnen“) in Vers 22, das er erst übersieht und dann nachträgt) und so den Sinn völlig entstellt. Diese Angabe des Kopisten kann sich allerdings nur auf das Verb davor beziehen, sodass der Kopist meinte, Gott hätte sie 450 Jahre das Land zum Erbe ausgeteilt und dann im Anschluss, sodass man es so übersetzen muss „Er ließ sie deren Land erben für 450 Jahre. Und danach, also nach den 450 Jahren, hätte Gott ihnen Richter bis auf Samuel, den Propheten, geben“. Das ist natürlich völlig absurd, da die Kinder Israel viele hundert Jahre länger darin wohnten. Die gesamte Richterzeit bestand aus 114 Jahren Fremdherrschaft und 336 Jahren regulärer Regierung, wie es im Richterbuch steht, sodass die Angabe bei Lukas mit 450 Jahren völlig exakt ist. 13.21 Κἀκεῖθεν ᾐτήσαντο βασιλέα, καὶ ἔδωκεν αὐτοῖς ὁ θεὸς τὸν Σαοὺλ υἱὸν Κίς, ἄνδρα ἐκ φυλῆς Βενιαμίν, ἔτη τεσσαράκοντα. 13.22 Καὶ μεταστήσας αὐτόν, ἤγειρεν αὐτοῖς τὸν Δαυὶδ εἰς βασιλέα, ᾧ καὶ εἶπεν μαρτυρήσας, Εὗρον Δαυὶδ τὸν τοῦ Ἰεσσαί, ἄνδρα κατὰ τὴν καρδίαν μου, ὃς ποιήσει πάντα τὰ θελήματά μου. 13.23 Τούτου ὁ θεὸς ἀπὸ τοῦ σπέρματος κατ᾽ ἐπαγγελίαν ἤγαγεν τῷ Ἰσραὴλ σωτηρίαν, Und ab da forderten sie einen König. Und Gott gab ihnen Saul, einen Sohn (des) Kis, einen Mann aus (dem) Stamm Benjamin, vierzig Jahre (lang). Das Volk wollte nach der Richterzeit einen König wie die Nationen, obwohl Gott über sie regieren wollte, sodass er ihnen Saul gab, der sie 40 Jahre gottlos regierte. Und ihn abgesetzt, erweckte er ihnen David als König, dem er auch sagte, bezeugt: Ich fand David, den (Sohn) des Isais, einen Mann nach meinem Herzen, der all meine Vorsätze tun wird. Das Wort τὰ θελήματά („Willen, Vorsätze“) ist Plural, d.h. es geht um alle die einzelnen Dinge, die Gott wollte, dass sie David tut. Von dessen Samen brachte Gott nach der Verheißung für Israel Rettung, 13.24 προκηρύξαντος Ἰωάννου πρὸ προσώπου τῆς εἰσόδου αὐτοῦ βάπτισμα μετανοίας τῷ Ἰσραήλ. nachdem Johannes angesichts seines Auftritts zuvor Israel die Taufe (des) Umdenkens verkündigte. Τούτου („von dessen“) bezieht sich auf Davids, dessen Nachkomme Jesus war, auch wenn dies neuere Sekten bestreiten, dass Jesus menschliche Vorfahren hatte. Nicht einmal P74 hat den Zusatz Ἰησοῦν, („Jesus“) am Ende, auch σωτηρίαν („Rettung“) hat der Kopist richtig. Der Genitivus absolutus modifiziert den Satz im Vers davor. Bevor der verheißene Messias auftrat, verkündigte Johannes die Umkehr, πρὸ προσώπου („vor (dem) Angesicht“ bzw. „angesichts“) seines Auftritts. Mit P74 kam der Zusatz παντὶ τῷ λαῷ („dem ganzen Volk“) auf. 13.25 Ὡς δὲ ἐπλήρου ὁ Ἰωάννης τὸν δρόμον, ἔλεγεν, Τίνα με ὑπονοεῖτε εἶναι; Οὐκ εἰμὶ ἐγώ. Ἀλλ᾽ ἰδού, ἔρχεται μετ᾽ ἐμέ, οὗ οὐκ εἰμὶ ἄξιος τὸ ὑπόδημα τῶν ποδῶν λῦσαι. 13.26 Ἄνδρες ἀδελφοί, υἱοὶ γένους Ἀβραάμ, καὶ οἱ ἐν ὑμῖν φοβούμενοι τὸν θεόν, ὑμῖν ὁ Als nun Johannes den Lauf am Erfüllen war, sagte er: Wer vermutet ihr, dass ich bin? Nicht ich bin es sondern, siehe, nach mir kommt, dessen Schuhe der Füße ich nicht wert bin zu lösen. Lukas nimmt Bezug auf das Ende des Dienstes des Johannes, der als “Lauf” bezeichnet wird, wobei er auf das Auftreten des Messias hinweist und dabei seine Unwürdigkeit ihm gegenüber betont. Männer, Brüder, Söhne von Abrahams Geschlecht, und die unter euch Gott Statt ὑμῖν („euch“) liest Nestle-Aland gegen die Überlieferung ἡμῖν („uns“) beim zweiten Vorkommen. λόγος τῆς σωτηρίας ταύτης ἀπεστάλη. 13.27 Οἱ γὰρ κατοικοῦντες ἐν Ἱερουσαλὴμ καὶ οἱ ἄρχοντες αὐτῶν, τοῦτον ἀγνοήσαντες, καὶ τὰς φωνὰς τῶν προφητῶν τὰς κατὰ πᾶν σάββατον ἀναγινωσκομένας, κρίναντες ἐπλήρωσαν. Fürchtenden, euch wurde das Wort dieser Rettung gesandt. Denn die in Jerusalem Wohnenden und deren Obersten erfüllten (es), diesen verkannt, sowie die jeden Sabbat vorgelesenen Stimmen der Propheten, (ihn) verurteilt habend. 13.28 Καὶ μηδεμίαν αἰτίαν θανάτου εὑρόντες, ᾐτήσαντο Πιλάτον ἀναιρεθῆναι αὐτόν. Und keine Todesschuld gefunden, forderten sie Pilatus auf, ihn zu beseitigen. 13.29 Ὡς δὲ ἐτέλεσαν πάντα τὰ περὶ αὐτοῦ γεγραμμένα, καθελόντες ἀπὸ τοῦ ξύλου, ἔθηκαν εἰς μνημεῖον. 13.30 Ὁ δὲ θεὸς ἤγειρεν αὐτὸν ἐκ νεκρῶν· Als sie nun alles über ihn Geschriebene vollendeten, legte man ihn, vom Holz abgenommen, in ein Grabmal. 13.31 ὃς ὤφθη ἐπὶ ἡμέρας πλείους τοῖς συναναβᾶσιν αὐτῷ ἀπὸ τῆς Γαλιλαίας εἰς Ἱερουσαλήμ, οἵτινές εἰσιν μάρτυρες αὐτοῦ πρὸς τὸν λαόν. der über mehrere Tage den mit ihm von Galiläa nach Jerusalem Hinaufgestiegen erschien, welche seine Zeugen an das Volk sind. Der Dativ αὐτῷ („mit ihm“) ist eine komitative Angabe, d.h. sie gibt an, in welcher Begleitung sie kamen. 13.32 Καὶ ἡμεῖς ὑμᾶς εὐαγγελιζόμεθα τὴν πρὸς τοὺς πατέρας ἐπαγγελίαν γενομένην, ὅτι ταύτην ὁ θεὸς Und wir verkünden euch als gute Botschaft die an die Väter geschehene Verheißung, dass Gott diese deren Kindern, uns, Jesus auferweckt, erfüllt hat, Mit ὅτι („dass, weil“) wird entweder der Inhalt („dass“) der Verheißung eingeleitet, oder der Grund („weil“), da „Verheißung“ topologisch näher ist, ist der Inhalt anzunehmen. Das Subjekt des Satzes sind die Bewohner und Obersten, das Prädikat ist „sie erfüllten“. „Es“ wird als direktes Objekt angenommen, das entweder auf die bereits genannte Rettung ober auf die Stimme der Propheten danach zu beziehen ist. Das nicht seine Gegner Jesus vom Kreuz abnahmen und ins Grab legten, ist der Plural bei „legen“ und „abnehmen“ indefinit und nicht mehr auf seine Gegner zu beziehen, sodass „man“ geeignet erscheint. Gott aber erweckte ihn aus (den) Toten, ἐκπεπλήρωκεν τοῖς τέκνοις αὐτῶν ἡμῖν, ἀναστήσας Ἰησοῦν· 13.33 ὡς καὶ ἐν τῷ ψαλμῷ τῷ δευτέρῳ γέγραπται, Υἱός μου εἶ σύ, ἐγὼ σήμερον γεγέννηκά σε. 13.34 Ὅτι δὲ ἀνέστησεν αὐτὸν ἐκ νεκρῶν, μηκέτι μέλλοντα ὑποστρέφειν εἰς διαφθοράν, οὕτως εἴρηκεν ὅτι Δώσω ὑμῖν τὰ ὅσια Δαυὶδ τὰ πιστά. wie es auch im zweiten Psalm geschrieben ist: Mein Sohn bist du, ich habe dich heute gezeugt. Dass er ihn nun aus (den) Toten auferweckte, um ihn nicht mehr zur Verwesung zurückkehren zu lassen, hat er so gesagt: Ich werde euch die ehrwürdigen (Zusagen) an David, die zuverlässigen, geben. Deshalb sagt er auch anderswo: Du wirst nicht zulassen, dass dein Heiliger die Verwesung sehe. Wie üblich weist das Prädikativ υἱός μου („mein Sohn“) keinen Artikel auf (vgl. Joh 1.1), ohne dass dies dadurch unbestimmt würde. 13.36 Δαυὶδ μὲν γὰρ ἰδίᾳ γενεᾷ ὑπηρετήσας τῇ τοῦ θεοῦ βουλῇ ἐκοιμήθη, καὶ προσετέθη πρὸς τοὺς πατέρας αὐτοῦ, καὶ εἶδεν διαφθοράν· 13.37 ὃν δὲ ὁ θεὸς ἤγειρεν, οὐκ εἶδεν διαφθοράν. Denn David zwar, (der) eigenen Generation geholfen, entschlief durch den Plan Gottes, und wurde zu seinen Vätern hinzugelegt, und er sah Verwesung. Das Korrelat μὲν („zwar“) findet seine Entsprechung im nächsten Vers mit δὲ („aber“). Zunächst erklärt Paulus, dass die Verheißung sich nicht bei David erfüllt haben konnte, da er tot ist und nicht auferweckt wurde. Den aber Gott auferweckte, sah Verwesung nicht. Ohne Namensnennung wird auf Christus bezug genommen. Der Kontrast zu David wird mit δὲ („aber“) deutlich gemacht. 13.38 Γνωστὸν οὖν ἔστω ὑμῖν, ἄνδρες ἀδελφοί, ὅτι διὰ τούτου ὑμῖν ἄφεσις ἁμαρτιῶν καταγγέλλεται· Es soll euch also bekannt sein, Männer, Brüder, dass durch diesen euch Vergebung von Sünden verkündigt wird. 13.39 καὶ ἀπὸ πάντων ὧν οὐκ ἠδυνήθητε ἐν τῷ νόμῳ Μωϋσέως δικαιωθῆναι, ἐν Und von allem, wovon ihr in dem Gesetz Moses‘ nicht gerechtfertigt werden konntet, wird durch diesen jeder Glaubende gerechtfertigt. 13.35 Διὸ καὶ ἐν ἑτέρῳ λέγει, Οὐ δώσεις τὸν ὅσιόν σου ἰδεῖν διαφθοράν· Δαυὶδ („David“) kann jeder Kasus sein, sodass ein Genitiv oder Dativ möglich ist, wohl eher ein Dativ, da David das indirekte Objekt der Zusagen ist. Das Wort δώσεις bedeutet „du wirst geben, zugeben, hier eher: zulassen“. τούτῳ πᾶς ὁ πιστεύων δικαιοῦται. 13.40 Βλέπετε οὖν μὴ ἐπέλθῃ ἐφ᾽ ὑμᾶς τὸ εἰρημένον ἐν τοῖς προφήταις, 13.41 Ἴδετε, οἱ καταφρονηταί, καὶ θαυμάσατε, καὶ ἀφανίσθητε· ὅτι ἔργον ἐγὼ ἐργάζομαι ἐν ταῖς ἡμέραις ὑμῶν, ὃ οὐ μὴ πιστεύσητε, ἐάν τις ἐκδιηγῆται ὑμῖν. 13.42 Ἐξιόντων δὲ ἐκ τῆς συναγωγῆς τῶν Ἰουδαίων, παρεκάλουν τὰ ἔθνη εἰς τὸ μεταξὺ σάββατον λαληθῆναι αὐτοῖς τὰ ῥήματα. Seht also, dass nicht etwa auf euch das durch die Propheten Gesagte herabkomme! Seht, ihr Verächter, und wundert euch und werdet vernichtet, da ich ein Werk in euren Tagen wirke, das ihr keineswegs glaubt, wenn es euch jemand erzählt. Bei einer Handschrift (wohl P74 und einige wenige Folgehandschriften), die Nestle-Aland abdruckt, kam es zur Doppelschreibung von ἔργον („Werk“). Als nun aus der Synagoge die Juden hinausgingen, waren die Völker bittend, dass (zu) ihnen bis zum Sabbat inzwischen diese Aussagen geredet würden. Lukas bildet aufgrund der Stellung im Satz einen Gegensatz von „Juden“ und „Nationen“. Erstere verlassen die Synagoge, und die gottesfürchtigen Heiden wollten sogar während der Woche diese Gedanken weiter hören. Das Imperfekt παρεκάλουν („sie waren bittend“) unterstreicht die anhaltenden und immer wiederkehrenden Bitten. Das Adverb μεταὐξὺ („dazwischen, in der Zwischenzeit“) deutet die Zeit zwischen zwei Punkten an. Vgl. Dionysisus Halicarnassensis, Antiquitates Romanae 6.5,4: „ἐπειδὴδὲ τὰ σημεῖα ἤρθη παρ’ ἑκατέρων τῆς μάχης, προῄεσαν εἰς τὸ μεταξὺ χωρίον ἀμφότεροι“· „Nachdem auf beiden Seiten das Signal zum Kampf gegeben worden war, rückten die beiden Heere in den Raum zwischen ihren Lagern vor. Vgl. Strabo, Geographica 6.5,4: „εἶτ’ ἀνακύπτοντα πρὸς τὴν ἐπιφάνειαν, καθάπερ Ὀρόντης ἐν τῇ Συρίᾳ κ αταδὺς εἰς τὸ μεταξὺ χάσμα Ἀπαμείας καὶ Ἀντιοχείας, ὃ καλοῦσι Χάρυβδιν, ἀνατέλλει πάλιν ἐν τετταράκοντα σταδίοις“· „Die Höhle in der Nähe von enthält einen riesigen Stollen, durch den ein Fluss über eine beträchtliche Strecke unsichtbar fließt und dann an die Oberfläche tritt, wie der Orontes in Syrien, der in der Kluft zwischen Apameia und Antiochia versinkt“. Auch Catenae fasst (6.2.9) dies aus den Zwischenraum im Gegensatz zum nächsten Sabbat auf: „Εἰς τὸ μεταξὺ Σάββατον·” ἀντὶ τοῦ τὸ ἐσσόμενον“ „Zwischen dem Sabbat“ anstelle des kommenden“. Dazu kommt die Präposition εἰς („zu hin, bis zu“), die keinen Zeitpunkt, sondern einen Verlauf hin zu einem Ziel codiert. Nestle-Aland lässt (wohl aufgrund von P74 und einige wenige Folgehandschriften) ἐκ τῆς συναγωγῆς τῶν Ἰουδαίων („aus der Synagoge der Juden“) aus und ersetzt die Leerstelle mit αὐτῶν („sie“). 13.43 Λυθείσης δὲ τῆς συναγωγῆς, ἠκολούθησαν πολλοὶ τῶν Ἰουδαίων καὶ τῶν σεβομένων προσηλύτων τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ· οἵτινες προσλαλοῦντες, ἔπειθον αὐτοὺς ἐπιμένειν τῇ χάριτι τοῦ θεοῦ. 13.44 Τῷ τε ἐρχομένῳ σαββάτῳ σχεδὸν πᾶσα ἡ πόλις συνήχθη ἀκοῦσαι τὸν λόγον τοῦ θεοῦ. 13.45 Ἰδόντες δὲ οἱ Ἰουδαῖοι τοὺς ὄχλους ἐπλήσθησαν ζήλου, καὶ ἀντέλεγον τοῖς ὑπὸ τοῦ Παύλου λεγομένοις, ἀντιλέγοντες καὶ βλασφημοῦντες. Als die Synagoge aufgelöst war, folgten viele der Juden und der gottesfürchtigen Proselyten Paulus und Barnabas, welche, ihnen zuredend, sie überzeugend waren, bei der Gnade Gottes zu verbleiben. 13.46 Παρρησιασάμενοι δὲ ὁ Παῦλος καὶ ὁ Βαρνάβας εἶπον, Ὑμῖν ἦν ἀναγκαῖον πρῶτον λαληθῆναι τὸν λόγον τοῦ θεοῦ. Ἐπειδὴ δὲ ἀπωθεῖσθε αὐτόν, καὶ οὐκ ἀξίους κρίνετε ἑαυτοὺς τῆς αἰωνίου ζωῆς, ἰδοὺ στρεφόμεθα εἰς τὰ ἔθνη. 13.47 Οὕτως γὰρ ἐντέταλται ἡμῖν ὁ κύριος, Τέθεικά σε εἰς Freimütig nun geredet, sagten Paulus und Barnabas: Es war notwendig, dass (zu) euch das Wort Gottes zuerst geredet werde. Da ihr es aber von euch stoßt und euch selbst nicht des ewigen Lebens würdig achtet, siehe, wenden wir uns zu den Völkern. Sodann kam am kommenden Sabbat fast die ganze Stadt zusammen, um das Wort Gottes zu hören. Die Juden nun, die Mengen gesehen, wurden von Neid erfüllt und waren widersprechend den von Paulus geredet werdenden (Dingen), widersprechend und lästernd. So hat uns nämlich der Herr geboten: Ich habe dich zum Licht (der) Nationen gesetzt, Nestle-Aland druckt den Kopierfehler von P74 mit „Herren“ statt „Gottes“ am Ende ab. Lukas greift resumptiv ἀντιλέγοντες („widersprechend“) zwei Mal auf, und setzt noch βλασφημοῦντες („lästernd“) dazu, d.h. der Widerspruch wird besonders deutlich ausgedrückt. Der Ausdruck „bis ans Ende der Erde“ lautet wörtlich „bis zur äußersten Erde“, womit die ganze restliche Welt gemeint ist. Der Ausdruck kommt φῶς ἐθνῶν, τοῦ εἶναί σε εἰς σωτηρίαν ἕως ἐσχάτου τῆς γῆς. dass du zur Rettung bis zur äußersten Erde bist. 13.48 Ἀκούοντα δὲ τὰ ἔθνη ἔχαιρεν, καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου, καὶ ἐπίστευσαν ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον. Die Völker (es) nun hörend, waren sich freuend und das Wort des Herrn preisend und sie glaubten, so viele zum ewigen Leben bestimmt waren. von Jesaja 49.6, wo der Messias das Licht sein wird bis an die Enden der Erde, d.h. auf der ganzen Welt. Tatsächlich kamen die Apostel später überall in die damalige Welt. Der Satz beginnt mit Ἀκούοντα („als sie hörten“) einen vor den Hauptsatz vorgelagerten Nebensatz. Das Prädikat „hören“ bezieht sich auf die Verkündigung des Wortes Gottes durch Paulus und Barnabas. Die zuhörenden Juden hatten es abgelehnt. Dann wenden sich die Prediger an die zuhörenden Heiden. Im Vers davor ist die Kernaussage, dass die Juden, indem sie das Evangelium ablehnten, sich selbst des ewigen Lebens für unwürdig erachten. Damit ist die Predigt des Evangeliums nicht zu Ende, sondern richtet sich an die Zuhörer aus den Heiden. Diese hören nun vom Heil in Christo. Die Partikel δὲ (“aber”) zeigt eine Änderung der Zuhörerschaft, die vorigen Zuhörer, nahmen das Wort nicht an, die Juden, nun, ändert es sich, als Zuhörer aus den nichtjüdischen Völkern, d.h. den Heiden vernahmen, dass das Heil auch für sie zugänglich wäre, begannen sie sich zu freuen und das Wort des Herrn zu loben und sie glaubten. Mit τὰ ἔθνη (“die Völker)” gebraucht Lukas ein Stilmittel: Es waren sicher nicht alle Menschen der ganzen Erde bei der Rede anwesend, Lukas ging es aber darum, dass Juden nicht glaubten, Heiden aber doch. Damit nennt Lukas die Gesamtheit, obwohl nur sehr geringe Teile davon anwesend sind. Dies bezeichnet man als Totum pro parte (d.h. das Ganze steht für den Teil). Lukas generalisiert und nimmt die Anwesenden als Repräsentanten für die Heiden als Ganzes. Die anwesenden Juden zu vor, hatten alle repräsentiert. Damit wird der allgemeine Übergang vom Evangelium weg von den Juden und hin zu den Heiden anhand von Repräsentanten deutlich. Der Prädikat im Hauptsatz besteht zunächst aus eine Reihe von mehreren Verben im Imperfekt: ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου („waren sich freuend und das Wort des Herrn preisend“). Das Imperfekt zeigt, das Einsetzen einer dauerhaften Freude an und auch das Lob auf das Wort des Herrn war dauerhaft. Was sie freute, war, dass auch sie als Heiden nun zum Heil kommen konnten, das zitierte Wort Gottes wurde daher gelebt. Mit καὶ ἐπίστευσαν („und sie glaubten“) kommt ein drittes Prädikat im Aorist, nicht wie die vorigen im Imperfekt vor. Diese Abfolge (Imperfekt und Imperfekt und Aorist) ist erstaunlich, d.h. eine Reihe von Verben auf dasselbe Subjekt (hier: die Nationen bezogen). Die Grundtextausgabe nach Nestle-Aland (mit dessen Hauptzeugen aus dem Raum Ägypten: Codex Vaticanus, gefolgt vom ebenfalls von dort stammenden Codex Sinaiticus, die zusammen zu einem Kunsttext verbunden wurden) druckt mit ἔχαιρον (“sie freuten sich”) statt richtig: ἔχαιρεν (wörtlich “es freute sich) ebenso wie in Luk 12.30 und an vielen anderen Stellen die an die Sprache im Raum Ägypten nötige (und dort nicht anders mögliche) Form, da dort, anders als im Griechischen, Neutra wie τὰ ἔθνη („die Nationen“) nicht mit einem Prädikat im Singular zum Ausdruck bringen kann, ab. Wörtlich hieße es „die Völker freute sich“, was im Deutschen ebenfalls nicht grammatisch ist. Dies ist neben vielen anderen Hinweisen ein Zeichen des bewussten Eingriffs von sorglosen Kopisten, die sonst die Texte zu kopieren hatten, hier jedoch Eingriffe in Gottes heiliges Wort vornahmen, um dieses an ihre Bedürfnisse anzupassen. Diese Praxis kann es auch in unserem Leben, im übertragenen Sinn geben, dass wir, wenn wir etwas nicht verstehen, uns nicht beugen, sondern Gottes Wort so verändern, wie es uns gefällt. Davon geben auch die Irrlehren und falschen Praktiken in den Sekten Ägyptens Ausdruck. Die Kombination von kollektiven Neutra (also Wörtern die eine Gesamtheit ausdrücken, wie “Laub, Kinder” oder auch “Völker” mit einem Prädikat (der Satzaussage) mit einem Verb in der Einzahl, ist im Neuen Testament in Übereinstimmung mit dem Griechisch der damaligen Zeit (vgl. Eph 4.16, wo die o.g. Handschriften des NestleAland Textes den Text nicht anpassen wollten und es heißt: καθὼς καὶ τὰ λοιπὰ ἔθνη (Neutrum Plural) περιπατεῖ (Singular). Im Griechischen der damaligen Zeit und auch im Neuen Testament konnte bei Kollekiva das Prädikat aber dann auch im Plural stehen, wenn nicht die Gesamtheit, sondern die Zusammensetzung aus vielen Teilen, zum Ausdruck kommen sollte. Dass zurzeit, als einige Handschriften nach Ägypten kamen, dort Griechisch nicht mehr beherrscht wurde, zeigen Beispiele wie dieses. Wir entscheiden uns, diese ganz deutlich falsche Lesart nicht zu beachten und bleiben beim Konsens der griechischen Handschriften, die der Text von Robinson-Pierpont in allen Ausgaben abgedruckt hat und halten an dieser Stelle bereits fest, dass der Singular ἔχαιρεν (eigentlich “es freute sich”, da dies im Deutschen ebenso wie damals in Ägypten nicht möglich war, “sie freuten sich”) die Völker als Einheit, als Ganzes sieht, den sonst hätte Lukas tatsächlich den Plural gewählt, der jedoch nicht im Original von Lukas stand. Der Vergleichsvers in Apg 13.12 lautet: „Τότε ἰδὼν ὁ ἀνθύπατος τὸ γεγονὸς ἐπίστευσεν, ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ τοῦ κυρίου“. „Dann, als der Prokonsul sah, was geschehen war, glaubte er, erstaunt über die Lehre des Herrn“. Apg 13.48 hingegen: „Ἀκούοντα δὲ τὰ ἔθνη ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον“· „Als die Völker (es) nun hörten, freuten sich und priesen das Wort des Herrn und glaubten, so viele bestimmt waren zum ewigen Leben. In erster Stelle geht es um Sehen und Glauben, in 13.48 um Hören und Glauben. Beim ersten Mal geht es um eine Einzelperson, bei zweiten Vorkommen um die Völker als Kollektiv, natürlich, nicht die weltweit lebenden, sondern, die der Predigt zuhören wollten. Das Subjekt (Apg 13.23: der Prokonsul; Apg 13,48 die Völker) des Nebensatzes, der vorgezogen ist (d.h. erst kommt der Nebensatz, dann der Hauptsatz) ist nicht jeweils im Partizip implizit. Somit wäre falsch: „Als sie es nun hörten, glaubten die Völker….“. Das Partizip in beiden Nebensätzen ist dem Tempus nach Präsens, d.h. der Nebensatz gibt an, was parallel zum Hauptsatz abläuft, da im Deutschen die Subjunktionen (die Bindewörter der Nebensätze) explizit zu nennen sind, kann man über „weil, als, während, indem“ etc. nachdenken. In beiden Stellen kommt glauben dem Tempus nach im Aorist vor (ἐπίστευσεν (“er glaubte” bzw. ἐπίστευσαν (“sie glaubten”). Damit bezieht sich Lukas auf das Einsetzen des Glaubens als Reaktion auf das Wort Gottes (ingressiv). Was einmal als Objekt gesehen wird, das den Glauben auslöste ist zunächst τῇ διδαχῇ τοῦ κυρίου (“die Lehre des Herrn”), dann in Apg 13,48: τὸν λόγον τοῦ κυρίου (“das Wort des Herrn”). Der Satz nach dem Glauben beschreibt jeweils das Subjekt (Prokonsul bzw. die Heiden) näher: ἐκπλησσόμενος ἐπὶ τῇ διδαχῇ τοῦ κυρίου („erstaunt über die Lehre des Herrn“) bzw. „ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον“ („so viele bestimmt waren zum ewigen Leben“). Unterschiedlich ist die Realisation des letzten Satzteils: Im ersten wird kein Pronomen wie ὅσοι (“so viele”) gebraucht, da es ja um eine Einzelperson geht, dann gebraucht Lukas im zweiten Fall eine Kombination (Periphrase) ἦσαν τεταγμένοι (“waren bestimmt”) als Prädikat. Man kann daher sagen, dass das Kennzeichen des Prokonsuls das Staunen war, das der Völker, dass sie zum ewigen Leben bestimmt sind bzw. waren. Wichtig ist, dass die jeweiligen Merkmale nach dem Einsetzen des Glaubens kommen, d.h. die Völker glauben also nicht, weil sie zum ewigen Leben bestimmt sind, sondern sie sind zum ewigen Leben bestimmt, weil sie glauben. Auch glaubte der Prokonsul, darauf oder dabei erstaunt ihn die Lehre des Herrn. In beiden Fällen ist das Bezugswort, vergleichbar: Der Prokonsul bzw. die Völker, d.h. das Subjekt ändert sich im letzten Teil nicht, sodass “und es glaubten, …..” nicht zu rechtfertigen wäre, da das Subjekt die Heiden sind, diese glaubten und werden dann näher gekennzeichnet, als zum ewigen Leben bestimmt. 2) Apg 18.8 Κρίσπος δὲ ὁ ἀρχισυνάγωγος ἐπίστευσεν τῷ κυρίῳ σὺν ὅλῳ τῷ οἴκῳ αὐτοῦ· καὶ πολλοὶ τῶν Κορινθίων ἀκούοντες ἐπίστευον καὶ ἐβαπτίζοντο. „Krispus nun, der Synagogenoberste, glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Haus; und viele der Korinther, welche hörten, glaubten und wurden getauft“. Apg 13.48 hingegen lautet: „Ἀκούοντα δὲ τὰ ἔθνη ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν ὅσοι ἦσαν τεταγμένοι εἰς ζωὴν αἰώνιον“· „Als die Völker (es) nun hörten, freuten sich und priesen das Wort des Herrn und glaubten, so viele bestimmt waren zum ewigen Leben. Auffällig ist, dass in Apg 18.8 „glauben“ beides mal wieder zunächst im Aorist steht: ἐπίστευσεν („er glaubte“ bzw. „sie glaubten“). Dann wechselt in Apg 18.8 das Subjekt und Zuhörer aus der Stadt Korinth werden beschrieben, d.h. πολλοὶ („viele“) ἀκούοντες („als sie hörten“) eingeschränkt, d.h. nicht alle Korinther glaubten, evtl. nicht einmal alle, die hörten, sondern „viele“ der Zuhörer. Dann wird beim zweiten Teil von Apg 18.8 „glauben“ ganz auffällig als Imperfekt gebraucht, ebenso „taufen“ (ἐπίστευον und ἐβαπτίζοντο). Wir können in einer Grammatik nachlesen, dass eine der Nuancen des Imperfekts, das Einsetzen einer anhaltenden Handlung angibt. Die Nuance angewandt auf den Text zeigt, dass viele der Zuhörer, anfingen zu glauben und getauft zu werden. D.h. die Verkündigung leitete den Beginn ein, dass Menschen aus Korinth begannen zu glauben und getauft zu werden. Also die Predigt war der Anfang dieser Ereignisse. Im Gegensatz dazu betont der Aorist in Apg 13.48 den Zeitpunkt der Bekehrung der anwesenden Personen aus den Völkern, d.h. denen die Tür des Glaubens aufgetan wurde, nachdem die Juden das Evangelium abgelehnt hatten. Die Frage, wie Apg 13.48 zu verstehen ist (ImperfektImperfekt-Aorist: im Griechischen und Deutschen markiert) sehen wir analog zu Luk 16.1: Ἔλεγεν δὲ καὶ πρὸς τοὺς μαθητὰς αὐτοῦ, Ἄνθρωπός τις ἦν πλούσιος, ὃς εἶχεν οἰκονόμον· καὶ οὗτος διεβλήθη αὐτῷ ὡς διασκορπίζων τὰ ὑπάρχοντα αὐτοῦ. „Er sprach aber auch zu seinen Jüngern: Es war ein gewisser reicher Mann, der einen Verwalter hatte; und dieser wurde bei ihm angeklagt, als verschwende er seine Habe“. Der Mann war dauerhaft reich, nicht nur kurze Zeit, hatte auch dauerhaft einen Verwalter. Das zeigen die Imperfektformen. Irgendwann passiert aber punktuell ein Ereignis, das im Aorist steht: Eine Anklage trifft bei dem Reichen über den Verwalter ein. Also die permanent anhaltenden Zustände (Imperfekt) werden durch ein singuläres Ereignis (Aorist) unterbrochen. Genauso ist es in Apg 13.48 die dauerhaft einsetzende Freude und das Lob bei den Zuhörern aus den Heiden. Auf dem Hintergrund kommt es zu einzelnen Bekehrungen, d.h. dass punktuell Heiden zum Glauben kommen. Bekehrung und Glaube ist an einem Punkt im Leben fest zu machen: Zuvor lebte man ohne Christus, an einem Punkt im Leben bekehrt man sich zu Christus, und dann setzt man sein Leben mit Christus weiter fort. So war es auch bei denen, die damals der Predigt zuhörten. Allerdings ist dieses eine Beispiel nicht auf das gleiche Subjekt bezogen wie in Apg 13.48, denn zunächst ist vom Reichen die Rede, dann bezieht sich die Anklage auf den Verwalter. Eine Parallele in der Hinsicht, also dass die Kette Imperfekt-Imperfekt-Aorist auf ein und dasselbe Subjekt zu beziehen ist, gibt es in der Form nicht mehr. D.h. ἔχαιρεν καὶ ἐδόξαζον τὸν λόγον τοῦ κυρίου καὶ ἐπίστευσαν hat Folgende Besonderheit: Das Subjekt (“die Völker”) wird erst mit einem Verb im Singular aufgegriffen: ἔχαιρεν (wtl. “er freute sich”), d.h. die Heiden bzw. Völker werden in ihrer Gesamtheit gesehen, dann wechselt der Numerus in den Plural: “sie freuten sich und sie glaubten”. Daher rückt das erste Prädikat im Singular näher zu den Heiden als Ganzes und die Prädikate im Plural zeigen die einzelnen darin, die das Wort lobten und sich bekehrte bzw. glaubten. Der Blick geht also von der Freude der zuhörenden Heiden als Ganzes zum Lob und Glauben, wobei nicht das Kollektiv, sondern die Vielzahl der Individuen im Vordergrund stehen. Bei der Übersetzung im Hauptsatz von τὰ ἔθνη mit (“die aus den Völkern”) wäre zu beachten, dass τὰ ἔθνη später durch ὅσοι („so viele“) zahlenmäßig eingeschränkt wird, sodass man zunächst auf eine Untergruppe und Reduzierung mit „die aus den“ verzichten sollte, u.a. darum, da das ja nicht so dasteht. Wenn Lukas das zum Ausdruck hätte bringen wollte, würde er es wie in Apg 26.17 tun: ἐκ τῶν ἐθνῶν (“aus den Völkern”), den die Hörer aus den Völkern werden später restringiert. Eine Suche nach einem Verb im Aorist und dem Pronomen ὅσος, zeigt, dass das Subjekts im Nominativ einmalig in Apg 13.48 im Nominativ ist bzw. nachgetragen bzw. genauer beschrieben wird, sonst wird damit ein Objekt im Akkusativ aufgegriffen, z.B. Gen 34.29 διήρπασαν ὅσα τε ἦν ἐν τῇ πόλει („sie plünderten alles, was in der Stadt war). Wir müssen also Parallelen außerhalb der Bibel suchen und rufen TLG (Thesaurus Linguae Graecae) auf und suchen dieselbe Aoristendung, gefolgt von Pronomen wie in Apg 13.48 (Suche also hier: „*σαν ὅσοι“). Wir erhalten in der Literatur viele Treffer, z.B. Dionysius Halicarnassensis, Antiquitates Romanae 11.37,1. Dafür liegt nur eine englische Übersetzung im Netz vor (http://penelope.uchicago.edu/Thayer/E/Roman/Texts/Dionysius_of_Hal icarnassus/11B*.html). Der Kontext setzt an einer Rede an das Publikum an. Der Satz würde auf Deutsch lauten: „Als sie das aber hörten, alle, die neutral waren und bereit, Fürsprecher zu sein für diejenigen, die sich für die Gerechtigkeit einsetzen, hielten ihre Hände dem Himmel hin“. Zunächst kommt also das Prädikat und dann eine Nacht zum Prädikat, das mit ὅσοι („alle, die oder so viele“) nachgetragen wird. Also, da das Bezugswort nicht gleich gesagt wird, bzw. die Kennzeichen des Subjekts „sie“, wird dies nachgereicht. Das implizite Subjekt, d.h. in Apg 13.48 „sie, die glaubten, werden als zum ewigen Leben bestimmt“, im Nachtrag näher beschrieben. Da der Glaube bereits vorhanden ist, ist es eine Beschreibung von Gläubigen. Und alle Gläubige sind zum ewigen Leben von Gott bestimmt. Somit könnte man auch wie im Bsp. oben ὅσοι („alle die (die glaubten)“ etc.) wie im Text oben als Subjekt des letzten Satzes machen: „Alle, die (d.h. die glaubten) waren zum ewigen Leben bestimmt“). Oder man fasst den letzten Satz als Nachtrag und Beschreibung der Gläubigen Heiden auf. Nicht möglich ist, dass es sich um Ungläubige handelt, denn vom Glauben derer ist ja die Rede. Diese Gläubigen werden aber näher gekennzeichnet: Sie sind oder waren von Gott zu ewigen Leben bestimmt. D.h. Gott hatte beschlossen, dass alle, die an Jesus und sein Opfer glauben, ewiges Leben bekommen. Das war bei den Heiden hier der Fall, sie hörten, freuten sich und glauben und so erhielten sie das ewige Leben. Ungläubige sind nicht zum ewigen Leben bestimmt, sondern, dass sie sich bekehren, daher kann keine Auswahl bestimmter Ungläubiger gedacht sein, sind zum Glauben auserwählt, und dann darauf zum ewigen Leben. Das bringt den Satz völlig durcheinander, da nicht die Rede von einer Auswahl zum Glauben ist, da Gott will das alle, d.h. ohne Auswahl oder Einschränkung, d.h. keiner ist da, für den es nicht so wäre, Menschen gerettet werden. Die gerettet sind, sind aber auf der Grundlage des Glaubens, zum ewigen Leben von Gott bestimmt. Richtig ist: Predigt – Glaube –Bestimmung zu ewigen Leben. Falsch: Bestimmung zum ewigen Leben – Predigt Glaube. D.h. die Predigt geht an alle, alle sollen und können glauben, keiner ist ausgeschlossen und wer glaubt, hat die Verheißung und kann so beschrieben werden, dass er bestimmt ist, ewiges Leben zu haben. Das Pronomen ὅσοι leitet dann erst später eine Untergruppe derjenigen Heiden ein, die das Wort Gottes hörten, die die glaubten („wie viele der Heiden waren zum ewigen Leben bestimmt? Alle, die glaubten!“, also in dem Sinne, dass nicht alle Heiden glaubten, aber die glauben, werden als zum ewigen Leben bestimmt bezeichnet (Nicht zu glauben bestimmt, der vor dem ewigen Leben steht. Dazu ist wenn überhaupt, jeder bestimmt und der Befehl geht an alle, Apg 19,30). „So viele“ codiert ja eine Zahlenangabe, z.B. „. Das illustriert ein Beispiel, das wir im TLG (Thesaurus Linguae Graecae) finden (Joannes Chrysostomus, de paenitentia (homiliae 1-9) 49.294,17: “Οἱ πτωχοὶ, οἱ πρὸς τὴν ἐλεημοσύνην καθεζόμενοι πρὸ τῆς ἐκκλησίας. Καὶ πόσου; Ὅσου θέλεις“· Wie viel Geld hast du noch am Konto? So viel, dass es den Monat über noch reicht“. Eine alternative (zweitbeste) Deutung ist in den u.g. Kommentaren zu finden, d.h. „bestimmt“ wird hier als Medium gesehen, d.h. ein Medium zeigt, dass das Subjekt an sich selber handelt, dies ist in dem Fall plausibel, denn im Satz davor, hielten sich die Juden nicht selbst für das ewige Leben für würdig. Hier wäre dann (beim Medium). Dies versucht Jantzen in Worte zu packen: „so viele zum ewigen Leben eingestellt worden waren“. Beim Medium wäre noch ein Rückbezug auf das Subjekt nötig, etwa „so viel sich zum ewigen Leben verordnet/bestimmt hatten“. Eine dritte Möglichkeiten ist, wenn man bei der Übersetzung wie folgt bleibt “Als aber die aus den Nationen es hörten, freuten sie sich und verherrlichten das Wort des Herrn; und es glaubten, so viele ihrer zum ewigen Leben verordnet waren“. Diejenigen, die glauben, sind aufgrund der Vorkenntnis (Nicht Vorbestimmung) Gottes, dass sie an diesem Tag glauben würden, aufgrund ihres Glaubens von Gott zum ewigen Leben vorherbestimmt. Auch ist das Heil offen für alle, von wem Gott aber sieht, dass er glauben würde, dem gilt die Verheißung des ewigen Lebens, und da Gott bereits wusste, welche Heiden glauben würden, hat er aufgrund des Glaubens, denen die Christus annehmen, ewiges Leben verheißen. Diese Kommentare wollen belegen, dass „bestimmen“ hier reflexiv ist, wie im Satz davor, die Juden sich selbst nicht würdig hielten, das ewige Leben zu haben. Die Option ist nicht von der Hand zu weisen: Images of Salvation in the New Testament, Brenda B. Colijn, 2010, ISBN 978-0- 8308-3872-1, Printed in Canada, S. 224, 225: „A possibly similar word, tetagmenoi, occurs in Acts 13:48. After Paul and Barnabas had preached at Pisidian Antioch, „as many as had been destined [tetagmenoi] for eternal life became believers.“ The word tetagmenoi is the perfect middle or passive participle of tasso, which means to place or station or appoint or classify. [Fn.: „´tasso,` in BAGD, pp. 805-6.“] Some read this instance of the word as a divine passive: those whom God had previously appointed to eternal life became believers at this time. By contrast, reading tetagmenoi as a middle would mean that the persons in question positioned themselves for eternal life. Most English translations (like the NRSV above) opt for the passive. Even as a passive, however, the word need not imply divine selection to salvation. The BAGD lexicon renders the word in Acts 13:48 as a passive with the sense of „belong to, be classed among those possessing.“ [Fn.: „Ibid., p. 806. The Autors list the verse under definti on 1b along with 1 Corinthions 16:15 (´they have devoted themselves [etaxan heautous] to the service of the saints`].“ In this view, those who belonged to eternal life became believers. The reason for their „belonging“ is not stated. The Grace of God, the Will of Man: A Case for Arminianism, Clark H. Pinnock, 1989, S. 227 (Artikel von William G. MacDonald: The Biblical Doctrine of Election): „The traditional understanding of a ´divine passive` for tetagmenoi makes an interpretation of determinism inevitable. The entire verse in the NIV reads this way: ´When the Gentiles heard this, they were glad and honored the word of the Lord; and all who were appointed for eternal life believed” (Acts 13:48). If all that was available to us were this English translation, we might deduce that God alone fully determined this event and that the principals were no more than chessmen being moved about on life´s board by the divine player. The key word that is misunderstood in this context is tetagmenoi, perfect middle or passive participle from tasso. Before exploring the meaning of tasso here, a brief examination must be made of the context. As a prelude to his quoting Habakkuk 1:5, Paul warned, ´Take care that what the prophets have said does not happen to you` (Acts 13:40).There is no hint of determinism in such an admonition. The passage that follows points up their recalcitrant unbelief. Such perfidy was foreknown, all right, but it was not a phenomenon for which God was responsible. For right here everyone is being called to faith, and all hearers can ´take care` to avoid a personal disaster. The story continues: after many Jews followed Paul and Barnabas as believers, the masses of the remaining Jews were filled with jealousy against them and bad-mouthed them the following Sabbath, when ´almost the whole city gathered.` Thereupon Paul announced, ´We had to speak the word of God to you first. Since you reject it and do not consider yourselves worthy of eternal life, we now turn to the Gentiles` (Acts 13:46). Now we get the scene. The Jews were turning up their noses at ´eternal life,` and the God-fearing Gentiles were moving in to receive 13.49 Διεφέρετο δὲ ὁ λόγος τοῦ κυρίου δι᾽ ὅλης τῆς χώρας. that eternal life God was offering freely. The verb tasso means to ´appoint` in the literal sense of ´put in a position for,` or ´order,` ´determine.` The voice of the perfect participle as we have noted is ambiguous; tetagmenoi is best construed in this context to be middle voice. The disputed sentence (Acts 13:48) would look like this when the setting is fully honored and a divine passive is not read into it: ´When the Gentiles heard this, they gloried in the Lord´s Word, and as many as were putting themselves in a position for eternal life believed.`” The context of Acts 13:48 seems to militate against reading tetagmenoi as a divine passive. Paul and Barnabas have been preaching the gospel in Pisidian Antioch for over a week and have encountered opposition from some of the Jews. As they address the crowds on the second Sabbath, they declare that since the Jews are rejecting the gospel, they will turn to the Gentiles. A clear contrast ist drawn between the Jews who „reject“ the word of God and „judge [them]selves to be unworthy of eternal life“ (Acts 13:46) and the Gentiles who „were glad and praised the word of the Lord“ (Acts 13:48). Unlike the Jews, these Gentiles have taken Paul´s message to heart and are ready to respond to the gospel. The emphasis on human volition for both Jews and Gentiles makes it unlikely that the narrator would say in Acts 13:48 that God had predetermined who would believe. The best translation of Acts 13:48 might be something like „as many as were positioned for eternal life became believers.“ This rendering opts for the passive (suggested by esan tetagmenoi) but makes room for the confluence of divine and human agency (the preaching of the gospel and the receptivity of the audience) that is suggested by the context. [Fn. „See also the discussions in I. Howard Marshall, The Acts of the Apostles: An Introduction and Commentary, Tyndale New Testament Commentaries, ed. R. V. G. Tasker (Grand Rapids: Eerdmans, 1986), pp. 230-31; Robert Shank, Elect in the Son: A Study of the Doctrine of Election (Minneapolis: Bethany House, 1989), pp. 183-88; and Mac Donald, „Election“, pp. 226-28.] Es war nun das Wort des Herrn durch das ganze Land ausgebreitet werdend. 13.50 Οἱ δὲ Ἰουδαῖοι παρώτρυναν τὰς σεβομένας γυναῖκας καὶ τὰς εὐσχήμονας καὶ τοὺς πρώτους τῆς πόλεως, καὶ ἐπήγειραν διωγμὸν ἐπὶ τὸν Παῦλον καὶ τὸν Βαρνάβαν, καὶ ἐξέβαλον αὐτοὺς ἀπὸ τῶν ὁρίων αὐτῶν. Die Juden aber hetzten die gottesfürchtigen sowie angesehenen Frauen auf, und die Ersten der Stadt, und erregten eine Verfolgung gegen Paulus und Barnabas, und sie warfen sie von ihren Gebieten hinaus. Nestle-Aland lässt auf der Grundlage eines Schreibers (P74 hat dies wohl aufgebracht), der καὶ („sowie“) an dieser Stelle nicht deuten konnte, da es ein ungewöhnliches Hyperbaton ist, und es nicht abschrieb, aus. 13.51 Οἱ δὲ ἐκτιναξάμενοι τὸν Sie aber schüttelten den Staub ihrer Füße κονιορτὸν τῶν ποδῶν αὐτῶν ἐπ᾽ auf sie ab und kamen nach Ikonium. αὐτούς, ἦλθον εἰς Ἰκόνιον. 13.52 Οἱ δὲ μαθηταὶ ἐπληροῦντο χαρᾶς καὶ πνεύματος ἁγίου. Die Schüler nun waren von Freude und Heiligem Geist erfüllt werdend. 14.1 Ἐγένετο δὲ ἐν Ἰκονίῳ, κατὰ τὸ αὐτὸ εἰσελθεῖν αὐτοὺς εἰς τὴν συναγωγὴν τῶν Ἰουδαίων, καὶ λαλῆσαι οὕτως ὥστε πιστεῦσαι Ἰουδαίων τε καὶ Ἑλλήνων πολὺ πλῆθος. Es geschah nun, dass sie in Ikonium ebenfalls in die Synagoge der Juden hineingingen und so sprachen, dass sowohl von Juden als auch Griechen eine zahlreiche Menge glaubte. 14.2 Οἱ δὲ ἀπειθοῦντες Ἰουδαῖοι ἐπήγειραν καὶ ἐκάκωσαν τὰς ψυχὰς τῶν ἐθνῶν κατὰ τῶν ἀδελφῶν. Die ungehorsamen Juden nun reizten und erbitterten die Seelen derer von den Nationen gegen die Brüder. 14.3 Ἱκανὸν μὲν οὖν χρόνον διέτριψαν παρρησιαζόμενοι ἐπὶ τῷ κυρίῳ τῷ μαρτυροῦντι τῷ Etliche Zeit nun verweilten sie also, freimütig von dem Herrn sprechend, dem über das Wort seiner Gnade Zeugnis Gebenden, durch Das Imperfekt ἐπληροῦντο („sie waren erfüllt werdend“) zeigt, dass die Fülle des Geistes nicht plötzlich, z.B. durch Techniken, erfolgt, sondern nach und nach, da die Form durativ ist. λόγῳ τῆς χάριτος αὐτοῦ, διδόντι σημεῖα καὶ τέρατα γίνεσθαι διὰ τῶν χειρῶν αὐτῶν. 14.4 Ἐσχίσθη δὲ τὸ πλῆθος τῆς πόλεως· καὶ οἱ μὲν ἦσαν σὺν τοῖς Ἰουδαίοις, οἱ δὲ σὺν τοῖς ἀποστόλοις. 14.5 Ὡς δὲ ἐγένετο ὁρμὴ τῶν ἐθνῶν τε καὶ Ἰουδαίων σὺν τοῖς ἄρχουσιν αὐτῶν, ὑβρίσαι καὶ λιθοβολῆσαι αὐτούς, 14.6 συνιδόντες κατέφυγον εἰς τὰς πόλεις τῆς Λυκαονίας, Λύστραν καὶ Δέρβην, καὶ τὴν περίχωρον· 14.7 κἀκεῖ ἦσαν εὐαγγελιζόμενοι. ihre Hände geschehenen Zeichen und Wunder gebend. Auch dort waren sie die gute Botschaft verkündend. Die Periphrase ἦσαν εὐαγγελιζόμενοι („waren verkündigend“) macht deutlich, dass sie dies die ganze Zeit über dort taten. 14.8 Καί τις ἀνὴρ ἐν Λύστροις ἀδύνατος τοῖς ποσὶν ἐκάθητο, χωλὸς ἐκ κοιλίας μητρὸς αὐτοῦ ὑπάρχων, ὃς οὐδέποτε περιπεπατήκει. 14.9 Οὗτος ἤκουσεν τοῦ Παύλου λαλοῦντος· ὃς ἀτενίσας αὐτῷ, καὶ ἰδὼν ὅτι πίστιν ἔχει τοῦ σωθῆναι, 14.10 εἶπεν μεγάλῃ τῇ φωνῇ, Ἀνάστηθι ἐπὶ τοὺς πόδας σου ὀρθῶς. Καὶ ἥλλετο καὶ περιεπάτει. Und ein bestimmter Mann in Lystra war an den Füßen kraftlos dasitzend, lahm von seiner Mutter Schoß an existierend, der niemals umhergegangen war. Das Imperfekt ἐκάθητο (“er war dasitzend”) macht klar, dass er die ganze Zeit dasaß. Es wurde nun die Menge der Stadt entzweit, und zwar waren die einen mit den Juden, die anderen aber mit den Aposteln. Als nun ein Angriff der Nationen und Juden mit ihren Obersten entstand, sie zu misshandeln und zu steinigen, entflohen sie, es mitbekommen, in die Städte Lykaoniens Lystra und Derbe, und die Umgebung. Dieser hörte den Paulus reden, der, auf ihn gestarrt und gesehen, dass er Glauben hat, gerettet zu werden. Er sagte laut mit der Stimme: Stelle dich auf deine Füße gerade! Und er war aufspringend und umhergehend. Das Wort μεγάλῃ („laut“) steht betont am Anfang der Konstruktion. Das Adverb mit Omega am Ende wurde von einem unkundigen Schreiber wohl in der Annahme, es müsse ein Omikron lauten in ὀρθός statt ὀρθῶς („gerade“) geändert und so leider von Nestle-Aland abgedruckt, ebenso wie die Auslassung von τῇ („der“) vor φωνῇ („Stimme“), da diese Konstruktion für unkundige Kopisten irritierend ist (Linksversetzung), ebenso wie ἥλατο für das ungewöhnlich Imperfekt ἥλλετο („er war 14.11 Οἱ δὲ ὄχλοι, ἰδόντες ὃ ἐποίησεν ὁ Παῦλος, ἐπῆραν τὴν φωνὴν αὐτῶν Λυκαονιστὶ λέγοντες, Οἱ θεοὶ ὁμοιωθέντες ἀνθρώποις κατέβησαν πρὸς ἡμᾶς. 14.12 Ἐκάλουν τε τὸν μὲν Βαρνάβαν, Δία· τὸν δὲ Παῦλον, Ἑρμῆν, ἐπειδὴ αὐτὸς ἦν ὁ ἡγούμενος τοῦ λόγου. Und die Mengen nun, gesehen, was Paulus tat, erhoben ihre Stimme, auf Lykaonisch sagend: Die Götter, Menschen gleich geworden, stiegen zu uns herab! 14.13 Ὁ δὲ ἱερεὺς τοῦ Διὸς τοῦ ὄντος πρὸ τῆς πόλεως αὐτῶν, ταύρους καὶ στέμματα ἐπὶ τοὺς πυλῶνας ἐνέγκας, σὺν τοῖς ὄχλοις ἤθελεν θύειν. Der Priester des vor deren Stadt befindlichen Zeus(heiligtums) nun, Stiere und Kränze an die Tore gebracht, waren mit den Mengen opfern wollend. 14.14 Ἀκούσαντες δὲ οἱ ἀπόστολοι Βαρνάβας καὶ Παῦλος, διαρρήξαντες τὰ ἱμάτια αὐτῶν, εἰσεπήδησαν εἰς τὸν ὄχλον, κράζοντες Die Apostel Barnabas und Paulus nun, (es) gehört, ihre Kleider zerrissen, sprangen in die Menge hinein, schreiend 14.15 καὶ λέγοντες, Ἄνδρες, τί ταῦτα ποιεῖτε; Καὶ ἡμεῖς ὁμοιοπαθεῖς ἐσμεν ὑμῖν ἄνθρωποι, εὐαγγελιζόμενοι ὑμᾶς ἀπὸ τούτων τῶν ματαίων und sagend: Männer, was tut ihr diese (Dinge)? Auch wir sind Menschen, gleich empfindend wie ihr, euch die gute Botschaft verkündend, dass ihr euch von diesen Nichtigkeiten abkehrt, zum lebendigen Gott, Sodann waren sie zum einen Barnabas als Zeus, Paulus zum anderen Hermes bezeichnend, da er ja der das Wort Führende war. aufspringend“), wobei damit Lukas dies als Prozess beschreibt, d.h. er betont den Vorgang des Aufspringens, was einem Kopisten nicht plausibel vorkam und er in den Text eingriff. Nach der Wunderheilung meinten die Bewohner, die beiden Evangelisten seien Götter. Die Heiden projizierten ihre Vorstellungen der Götter auf Paulus und Barnabas. Zeus war der Göttervater und Hermes sein Bote, sodass sie die beiden nach ihren Vorstellungen danach bezeichneten. Ein Schreiber und mit ihm Nestle-Aland lässt das Korrelat μὲν („zum einen“) aus, das aber wegen dem Vorhandensein seines Partners δὲ („zum anderen“) zu erwarten ist, wohl aufgrund der gleichen Endung zum Wort davor τὸν. Vor der Stadt war wohl ein Zeusheiligtum, aus dem der Priester die Opfertiere und dazugehörenden Kränze der Tiere holten und sie an die Tore (des Tempels, der Stadt oder am Ort, wo die Apostel sich befanden?) führten, um Paulus und Barnabas zu opfern. Nestle-Aland lässt αὐτῶν („deren“) aus. Das Imperfekt ἤθελεν (“sie waren wollen”) zeigt, dass sie dies immer wieder oder dauernd wollten. Mit den betonten Pronomen “wir” und “ihr” kommt die Gleichartigkeit beider Gruppen betont zum Ausdruck, wodurch deutlich wird, dass beide Gruppen keine Götter sind. ἐπιστρέφειν ἐπὶ τὸν θεὸν τὸν ζῶντα, ὃς ἐποίησεν τὸν οὐρανὸν καὶ τὴν γῆν καὶ τὴν θάλασσαν καὶ πάντα τὰ ἐν αὐτοῖς· der den Himmel und die Erde und das Meer und all das in ihnen machte, 14.16 ὃς ἐν ταῖς παρῳχημέναις γενεαῖς εἴασεν πάντα τὰ ἔθνη πορεύεσθαι ταῖς ὁδοῖς αὐτῶν. 14.17 Καίτοιγε οὐκ ἀμάρτυρον ἑαυτὸν ἀφῆκεν ἀγαθοποιῶν, οὐρανόθεν ὑμῖν ὑετοὺς διδοὺς καὶ καιροὺς καρποφόρους, ἐμπιπλῶν τροφῆς καὶ εὐφροσύνης τὰς καρδίας ἡμῶν. der in vergangenen Generationen all die Völker ihre Wege ziehen ließ, 14.18 Καὶ ταῦτα λέγοντες, μόλις κατέπαυσαν τοὺς ὄχλους τοῦ μὴ θύειν αὐτοῖς. Und diese (Dinge) sagend, hielten sie kaum die Mengen ab, ihnen zu opfern. 14.19 Ἐπῆλθον δὲ ἀπὸ Ἀντιοχείας καὶ Ἰκονίου Ἰουδαῖοι, καὶ πείσαντες τοὺς ὄχλους, καὶ λιθάσαντες τὸν Παῦλον, ἔσυρον ἔξω τῆς πόλεως, νομίσαντες αὐτὸν τεθνάναι. Es kamen nun aus Antiochia und Ikonium Juden her. Und die Mengen überredet und Paulus gesteinigt, waren sie ihn aus der Stadt ziehend, gedacht, er sei gestorben. 14.20 Κυκλωσάντων δὲ αὐτὸν τῶν μαθητῶν, ἀναστὰς εἰσῆλθεν εἰς τὴν πόλιν· καὶ τῇ Als nun die Schüler ihn umringten, ging er, aufgestanden, in die Stadt hinein. Und am folgenden (Tag) ging er weg mit Barnabas nach Derbe. Doch ließ er sich selbst allerdings nicht unbezeugt, wohltuend, euch Regen vom Himmel her gebend und fruchtbare Zeiten, unsere Herzen sättigend mit Nahrung und Freude. Nestle-Aland druckt γε am Wortende des ersten Wortes und ἑ bei ἑαυτὸν („sich selbst“) nicht ab, sowie das Wort ἀγαθοεργέω („wohlwirken“) statt ἀγαθοποιέω („wohltuen“), sowie ὑμῶν („eure“) statt ἡμῶν („unsere“), weil man das vom Kontext her wohl besser fand. Das Imperfekt ἔσυρον („sie waren ziehend/schleppend“) betont den Verlauf. ἐπαύριον ἐξῆλθεν σὺν τῷ Βαρνάβᾳ εἰς Δέρβην. 14.21 Εὐαγγελισάμενοί τε τὴν πόλιν ἐκείνην, καὶ μαθητεύσαντες ἱκανούς, ὑπέστρεψαν εἰς τὴν Λύστραν καὶ Ἰκόνιον καὶ Ἀντιόχειαν, 14.22 ἐπιστηρίζοντες τὰς ψυχὰς τῶν μαθητῶν, παρακαλοῦντες ἐμμένειν τῇ πίστει, καὶ ὅτι διὰ πολλῶν θλίψεων δεῖ ἡμᾶς εἰσελθεῖν εἰς τὴν βασιλείαν τοῦ θεοῦ. Sodann, die gute Botschaft jener Stadt verkündigend und etliche zu Schülern gemacht, kehrten sie zurück nach Lystra und Ikoniun und Antiochia, Lukas war eine Präposition ausreichend, ein Schreiber (P74 mit wenigen Folgehandschriften) hielt es jedoch für notwendig, diese zu erweitern und setzte zwei weitere εἰς („nach“) vor Ikonium und Antiochia ein. die Seelen der Schüler stärkend, (sie) ermutigend, im Glauben zu verbleiben, und dass wir durch viele Trübsale ins Reich Gottes eingehen müssen. Mit καὶ ὅτι („und dass“) schließt Lukas ein wörtliches Zitat in direkter Rede an, das am „wir“ erkennbar ist, 14.23 Χειροτονήσαντες δὲ Ihnen nun je Versammlung Ältere bestimmt, übergaben sie sie, gebetet, mit Fasten dem αὐτοῖς πρεσβυτέρους κατ᾽ ἐκκλησίαν, προσευξάμενοι μετὰ Herrn, an den sie geglaubt hatten. νηστειῶν, παρέθεντο αὐτοὺς τῷ κυρίῳ εἰς ὃν πεπιστεύκεισαν. In der Versammlung werden von den Aposteln, nicht von der Versammlung selbst, ältere Brüder zu bestimmten Aufgaben bestimmt bzw. eingesetzt, bevor diese weiterreisen konnten. Mit πρεσβύτερος („Ältere“) ist kein Superlativ („Älteste“) ausgedrückt, sondern ein Komparativ/Elativ, der von älteren Personen spricht, die von den Aposteln gebeten werden, in den Versammlungen in jeder Stadt tätig zu werden (wie im Titusbrief). Der Plural macht deutlich, dass in der jeweiligen Stadt mehrere ältere Brüder die Dienste für die Versammlung antreten sollen. Dies harmoniert, da ein Ältester derjenige ist, den niemand an Alter übertrifft bzw. alle anderen jünger sind. Dies kann nur eine Einzelperson sein, wogegen hier von älteren Brüdern die Rede ist. Von dieser Klasse kann es mehrere geben. Es werden in der Literatur ältere Menschen zu etwas eingesetzt, aber nie als ältere bzw. Älteste, da dies eine Frage der Reife und des Alters ist, die nicht ernannt oder bestimmt, sondern vorhanden ist oder nicht. Vgl. Polybius Historiae 5.30, 7: „στρατηγὸν αὑτῶν Ἄρατον κατέστησαν τὸν πρεσβύτερον“. „Sie bestimmten als ihren Feldherrn Aratos, den älteren (Mann)“. D.h. Ältere werden zwar zu etwas bestimmt, aber nicht dazu, älter als andere zu sein, da dies offensichtlich irrational wäre. Ebenso Dionysos Halicarnassensis, Anitquitates Romanae 3.1: „καὶ καθίστησιν ἐκ τῶν πρεσβυτέρων τοὺς ἄρξοντας“ „Und man bestimmte die Anführer von den Älteren“. Unsinnig wäre, wenn man Anführer zu Älteren bestimmen würde. Dafür gibt es keine Belege, sodass diese Deutung wegfällt. 14.24 Καὶ διελθόντες τὴν Πισιδίαν ἦλθον εἰς Παμφυλίαν. Und Pisidien durchzogen, kamen nach Pamphylien. 14.25 Καὶ λαλήσαντες ἐν Πέργῃ τὸν λόγον, κατέβησαν εἰς Ἀττάλειαν· Und in Perge das Wort geredet, zogen sie hinab nach Attalia. 14.26 κἀκεῖθεν ἀπέπλευσαν εἰς Und von dort segelten sie nach Antiochia ab, von wo sie der Gnade Gottes zum Werk Ἀντιόχειαν, ὅθεν ἦσαν übergeben worden waren, das sie erfüllten. παραδεδομένοι τῇ χάριτι τοῦ θεοῦ εἰς τὸ ἔργον ὃ ἐπλήρωσαν. 14.27 Παραγενόμενοι δὲ καὶ συναγαγόντες τὴν ἐκκλησίαν, ἀνήγγειλαν ὅσα ἐποίησεν ὁ θεὸς μετ᾽ αὐτῶν, καὶ ὅτι ἤνοιξεν τοῖς ἔθνεσιν θύραν πίστεως. Angekommen nun und die Versammlung zusammengebracht, verkündigten sie, wieviel Gott mit ihnen tat und dass er den Völkern eine Tür (des) Glaubens öffnete. Mit πίστεως („(des) Glaubens“) ist wohl ein Richtungsgenitiv gemeint, d.h. die Türe führt zum Glauben, d.h. die Türe zum Glauben ist nun durch die Predigt offen. 14.28 Διέτριβον δὲ ἐκεῖ χρόνον οὐκ ὀλίγον σὺν τοῖς μαθηταῖς. Sie waren sich nun dort keine geringe Zeit mit den Schülern aufhaltend. 15.1 Καί τινες κατελθόντες ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας, ἐδίδασκον τοὺς ἀδελφοὺς ὅτι Ἐὰν μὴ περιτέμνησθε τῷ ἔθει Und gewisse von Judäa herabgekommen, waren die Brüder lehrend: Wenn ihr nicht nach dem Ritus von Moses beschnitten werdet, könnt ihr nicht gerettet werden. Lukas gebraucht eine Litotes („keine geringe Zeit“), womit er durch die Untertreibung ausdrückt, dass sie dort lange Aufenthalt hatten. Ein Schreiber (P74, jedoch nur eine vermutete Lesart), der dies an einige wenige Folgehandschriften vererben konnte, vergaß ἐκεῖ („dort“), was dazu führte, dass Nestle-Aland diese nicht abdruckt. Das Imperfekt ἐδίδασκον („sie waren lehrend“) macht deutlich, dass sie das immer lehrten, d.h. es war ihre offizielle Lehre. Μωϋσέως, οὐ δύνασθε σωθῆναι. 15.2 Γενομένης οὖν στάσεως καὶ ζητήσεως οὐκ ὀλίγης τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ πρὸς αὐτούς, ἔταξαν ἀναβαίνειν Παῦλον καὶ Βαρνάβαν καί τινας ἄλλους ἐξ αὐτῶν πρὸς τοὺς ἀποστόλους καὶ πρεσβυτέρους εἰς Ἱερουσαλὴμ περὶ τοῦ ζητήματος τούτου. Als darauf ein Empörung und eine nicht geringe Auseinandersetzung seitens Paulus und Barnabas ihnen gegenüber entstand, bestimmten sie, dass Paulus und Barnabas und einige andere von ihnen zu den Aposteln und Älteren nach Jerusalem hinsichtlich dieser Streitfrage hinaufstiegen. Die Phrase τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Βαρνάβᾳ („seitens von Paulus und Barnabas“) ist ein Dativus respectus, der angibt, worauf sich Lukas bezieht, d.h. zwischen welchen Parteien der Streit entstand. 15.3 Οἱ μὲν οὖν, προπεμφθέντες ὑπὸ τῆς ἐκκλησίας, διήρχοντο τὴν Φοινίκην καὶ Σαμάρειαν, ἐκδιηγούμενοι τὴν ἐπιστροφὴν τῶν ἐθνῶν· καὶ ἐποίουν χαρὰν μεγάλην πᾶσιν τοῖς ἀδελφοῖς. 15.4 Παραγενόμενοι δὲ εἰς Ἱερουσαλήμ, ἀπεδέχθησαν ὑπὸ τῆς ἐκκλησίας καὶ τῶν ἀποστόλων καὶ τῶν πρεσβυτέρων, ἀνήγγειλάν τε ὅσα ὁ θεὸς ἐποίησεν μετ᾽ αὐτῶν. 15.5 Ἐξανέστησαν δέ τινες τῶν ἀπὸ τῆς αἱρέσεως τῶν Φαρισαίων πεπιστευκότες, λέγοντες ὅτι Δεῖ περιτέμνειν Sie also nun, von der Versammlung das Geleit erhalten, waren Phönizien und Samarien durchziehend, die Bekehrung der Nationen erzählend. Und sie waren all den Brüdern große Freude machend. Die Bekehrung der Nationen machte den Brüdern anhaltend große Freude, wie das Imperfekt ἐποίουν „(sie waren machend“) zeigt. Nach Jerusalem nun gelangt, wurden sie von der Versammlung und den Aposteln und den Älteren empfangen, sodann berichteten sie alles, was Gott mit ihnen tat. Es standen nun etliche derer von der Sekte der geglaubt habenden Pharisäer auf, sagend: Man muss sie beschneiden, sowie ihnen gebieten, das Gesetz Moses zu halten. αὐτούς, παραγγέλλειν τε τηρεῖν τὸν νόμον Μωϋσέως. 15.6 Συνήχθησαν δὲ οἱ ἀπόστολοι καὶ οἱ πρεσβύτεροι ἰδεῖν περὶ τοῦ λόγου τούτου. Und es kamen nun die Apostel und die Älteren zusammen, um wegen dieser Sache zu sehen. 15.7 Πολλῆς δὲ συζητήσεως γενομένης, ἀναστὰς Πέτρος εἶπεν πρὸς αὐτούς, Ἄνδρες ἀδελφοί, ὑμεῖς ἐπίστασθε ὅτι ἀφ᾽ ἡμερῶν ἀρχαίων ὁ θεὸς ἐν ἡμῖν ἐξελέξατο, διὰ τοῦ στόματός μου ἀκοῦσαι τὰ ἔθνη τὸν λόγον τοῦ εὐαγγελίου, καὶ πιστεῦσαι. Als nun viel Auseinandersetzung entstand, sagte Petrus, aufgestanden, zu ihnen: Männer, Brüder, ihr versteht, dass es seit alten Tagen Gott unter uns erwählte, dass durch meinen Mund die Völker das Wort des Evangeliums hören und glauben. 15.8 Καὶ ὁ καρδιογνώστης θεὸς ἐμαρτύρησεν αὐτοῖς, δοὺς αὐτοῖς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον, καθὼς καὶ ἡμῖν· Und der Herzenskenner, Gott, bezeugte (es) ihnen, den heiligen Geist gebend gleichwie auch uns. 15.9 καὶ οὐδὲν διέκρινεν μεταξὺ ἡμῶν τε καὶ αὐτῶν, τῇ πίστει καθαρίσας τὰς καρδίας αὐτῶν. 15.10 Νῦν οὖν τί πειράζετε τὸν θεόν, ἐπιθεῖναι ζυγὸν ἐπὶ τὸν τράχηλον τῶν μαθητῶν, ὃν οὔτε Und keinen Unterschied machte er sowohl zwischen uns als auch ihnen, durch den Glauben ihre Herzen gereinigt. Jetzt, was versucht ihr also Gott, ein Joch auf die Hälse der Schüler aufzulegen, das weder unsere Väter noch wir zu tragen vermochten? Nestle-Aland druckt den Kopierfehler von P74, der sich jedoch nur gering auswirkte, ab, der statt ἡμῖν („uns“) ὑμῖν („euch“) liest. οἱ πατέρες ἡμῶν οὔτε ἡμεῖς ἰσχύσαμεν βαστάσαι; 15.11 Ἀλλὰ διὰ τῆς χάριτος τοῦ κυρίου Ἰησοῦ πιστεύομεν σωθῆναι, καθ᾽ ὃν τρόπον κἀκεῖνοι. Vielmehr glauben wir, durch die Gnade des Herrn Jesus, gerettet zu werden, auf die gleiche Art wie auch jene. 15.12 Ἐσίγησεν δὲ πᾶν τὸ πλῆθος, καὶ ἤκουον Βαρνάβα καὶ Παύλου ἐξηγουμένων ὅσα ἐποίησεν ὁ θεὸς σημεῖα καὶ τέρατα ἐν τοῖς ἔθνεσιν δι᾽ αὐτῶν. Es schwieg nun die ganze Menge, und sie waren Barnabas und Paulus ausführen hörend, wieviel Gott an Zeichen und Wunder unter den Völkern durch sie tat. 15.13 Μετὰ δὲ τὸ σιγῆσαι αὐτούς, ἀπεκρίθη Ἰάκωβος λέγων, Ἄνδρες ἀδελφοί, ἀκούσατέ μου· Nach ihrem Verstummen nun, ergriff Jakobus (das Wort), sagend: Männer, Brüder, hört (auf) mich! 15.14 Συμεὼν ἐξηγήσατο καθὼς πρῶτον ὁ θεὸς ἐπεσκέψατο λαβεῖν ἐξ ἐθνῶν λαὸν ἐπὶ τῷ ὀνόματι αὐτοῦ. 15.15 Καὶ τούτῳ συμφωνοῦσιν οἱ λόγοι τῶν προφητῶν, καθὼς γέγραπται, Simon führte aus, wie Gott zunächst darauf bedacht war, ein Volk für seinen Namen aus den Nationen zu bekommen. 15.16 Μετὰ ταῦτα ἀναστρέψω, καὶ ἀνοικοδομήσω τὴν σκηνὴν Nach diesen (Dingen) werde ich wiederkehren und das eingefallene Zelt Ἀλλὰ („vielmehr, doch, aber“) leitet den Gegensatz zur falschen Meinung ein, man müsse das Gesetz halten, um gerettet zu werden. Nach den Ausführungen von Barnabas und Paulus, ergriff Jakobus das Wort und beginnt mit einer Redeeinleitung, indem er um Aufmerksamkeit bittet. Und damit stimmen die Worte der Propheten überein, gleichwie geschrieben ist: Μετὰ ταῦτα („nach diesen (Dingen)“) korrespondiert mit πρῶτον („zunächst“), d.h. Jakobus teilt die Heilsgeschichte chronologisch ein, Δαυὶδ τὴν πεπτωκυῖαν· καὶ τὰ κατεσκαμμένα αὐτῆς ἀνοικοδομήσω, καὶ ἀνορθώσω αὐτήν· Davids wieder bauen, und seine Trümmer werde ich wieder bauen und es wieder errichten, 15.17 ὅπως ἂν ἐκζητήσωσιν οἱ κατάλοιποι τῶν ἀνθρώπων τὸν κύριον, καὶ πάντα τὰ ἔθνη, ἐφ᾽ οὓς ἐπικέκληται τὸ ὄνομά μου ἐπ᾽ αὐτούς, λέγει κύριος ὁ ποιῶν ταῦτα πάντα. damit die Übriggebliebenen der Menschen den Herrn suchen, und all die Völker, von denen (gilt, dass) mein Name über sie ausgerufen wird, sagt der all diese (Dinge) bewirkende Herr. 15.18 Γνωστὰ ἀπ᾽ αἰῶνός ἐστιν τῷ θεῷ πάντα τὰ ἔργα αὐτοῦ. Von Ewigkeit her bekannt sind Gott all seine Werke. 15.19 Διὸ ἐγὼ κρίνω μὴ παρενοχλεῖν τοῖς ἀπὸ τῶν ἐθνῶν ἐπιστρέφουσιν ἐπὶ τὸν θεόν· Daher urteile ich, die sich von den Nationen zu Gott Bekehrenden nicht zu beunruhigen, nachdem Gott aus den Heiden, ein Volk, die Versammlung, gewinnen konnte, würde er sich wieder dem Haus bzw. Zelt Israels zuwenden, um es wieder herzustellen, das zugrunde ging, nachdem es den Messias ablehnte. Das Zelt Davids, das Heiligtum, kann eine Metonymie für das Volk Gottes sein, da die Stiftshütte konkret nicht mehr hergestellt werden wird. Mit ὅπως („damit“) kommt die Absicht zum Ausdruck. Gott stellt eines Tages Israel wieder her, damit die übriggebliebenen Menschen nach Gott suchen. Mit καὶ („und“) kann eine Erklärung eingeleitet werden, d.h. die übrigen Menschen sind die Nationen. Mit ἐφ᾽ οὓς („über die“), das zwar hier redundant ist, kommt eine wörtliche Übersetzung des Relativums ‫ֲשר‬ ֶׁ ‫„( א‬von dem gilt“) des masoretischen Textes zum Ausdruck. Ein Kopist, und mit ihm Nestle-Aland, lässt πάντα („all“) am Ende aus, wohl da die Endung des vorigen Worts identisch ist. Ein Kopist und mit ihm lässt Nestle-Aland ἐστιν τῷ θεῷ πάντα τὰ ἔργα αὐτοῦ („sind Gott all seine Werke“). Es scheint wohl die Unmöglichkeit zu sein Neutra mit einem Prädikat im Singular in der damaligen Sprache Ägyptens auszudrücken, obwohl sogar P74 den vollständigen Text hat, und nur der Codex Sinaiticus/Vaticanus und wenige weitere den Text auslassen. Der hier abgedruckte Originaltext hat viele Varianten (z.B. Nomina sacra) hinterlassen, die auf ihn alle zurückzuführen sind. Das Partizip ἐπιστρέφουσιν („die sich Bekehrenden“) ist Präsens, d.h. es gilt für alle, auch spätere Bekehrte aus den Nationen. 15.20 ἀλλὰ ἐπιστεῖλαι αὐτοῖς τοῦ ἀπέχεσθαι ἀπὸ τῶν ἀλισγημάτων τῶν εἰδώλων καὶ τῆς πορνείας καὶ τοῦ πνικτοῦ καὶ τοῦ αἵματος. sondern ihnen zu schreiben, sich zu enthalten von den Verunreinigungen der Götzen und der Hurerei und des Erstickten und des Blutes. Den Heiden wird nur ein Grundsatz vorgestellt, der besagt, sich von Götzen, Hurerei und dem Verzehr von erstickten Tieren, d.h. die noch Blut in sich haben bzw. Blut selbst fernzuhalten. Mit ἀλλὰ („sondern“) kommt der Gegensatz zur Beunruhigung zum Ausdruck. 15.21 Μωϋσῆς γὰρ ἐκ γενεῶν ἀρχαίων κατὰ πόλιν τοὺς κηρύσσοντας αὐτὸν ἔχει, ἐν ταῖς συναγωγαῖς κατὰ πᾶν σάββατον ἀναγινωσκόμενος. Denn Moses hat seit alten Generationen von Stadt zu Stadt die ihn Verkündenden, in den Synagogen von Sabbat zu Sabbat vorgelesen werdend. Die Thora ist auch den Heiden bekannt, sodass diese Elemente bzw. Grundsätze ihnen nicht fremd sein dürften. Die Vorkommen von κατὰ („von A zu B“) sind distributiv, d.h. von Stadt zu Stadt, d.h. in jeder Stadt bzw. an jedem Sabbat. 15.22 Τότε ἔδοξεν τοῖς ἀποστόλοις καὶ τοῖς πρεσβυτέροις σὺν ὅλῃ τῇ ἐκκλησίᾳ, ἐκλεξαμένους ἄνδρας ἐξ αὐτῶν πέμψαι εἰς Ἀντιόχειαν σὺν Παύλῳ καὶ Βαρνάβᾳ, Ἰούδαν τὸν ἐπικαλούμενον Βαρσαββᾶν, καὶ Σίλαν, ἄνδρας ἡγουμένους ἐν τοῖς ἀδελφοῖς, Darauf gefiel es den Aposteln und den Älteren mit der ganzen Versammlung, Männer aus ihnen ausgewählt, (sie) nach Antiochia zu schicken mit Paulus und Barnabas: Judas, den Barsabbas Zubenannten, und Silas, Männer, vorangehend unter den Brüdern, Barsabbas bedeutet analog zu Bathseba „Sohn des Eidschwurs“. 15.23 γράψαντες διὰ χειρὸς αὐτῶν τάδε, Οἱ ἀπόστολοι καὶ οἱ πρεσβύτεροι καὶ οἱ ἀδελφοὶ τοῖς κατὰ τὴν Ἀντιόχειαν καὶ Συρίαν καὶ Κιλικίαν ἀδελφοῖς τοῖς ἐξ ἐθνῶν, χαίρειν· durch ihre Hand folgendes geschrieben: Die Apostel und die Älteren und die Brüder grüßen die Brüder aus den Nationen da und dort in Antiochia und Syrien und Kilikien! Lukas zitiert nun den Brief. Nestle-Aland lässt τάδε („folgendes“) und καὶ οἱ („und die“) aus. 15.24 ἐπειδὴ ἠκούσαμεν ὅτι τινὲς ἐξ ἡμῶν ἐξελθόντες ἐτάραξαν ὑμᾶς λόγοις, ἀνασκευάζοντες τὰς ψυχὰς ὑμῶν, λέγοντες περιτέμνεσθαι καὶ τηρεῖν τὸν νόμον, οἷς οὐ διεστειλάμεθα· Da wir hörten, dass etliche von uns ausgegangen, euch mit Worten beunruhigten, eure Seelen aufgewühlt, sagend, dass man beschnitten werden und das Gesetz halten müsse – die nicht von uns beauftragt waren–, Die bibelkritische Ausgabe von Nestle-Aland lässt den Teil λέγοντες περιτέμνεσθαι καὶ τηρεῖν τὸν νόμον („sagend, dass man beschnitten werden und das Gesetz halten müsse“). Die Auslassung kam wohl von einem der Papyrischreiber wie P33 auf, dessen Vorlage so gewesen sein musste (gleiche Buchstaben in Großdruck): οτι τινες εξ ημων εξελθοντες εταραξαν υμας ΛΟΓοις ανασκευαζοντες τας ψυχας υΜΩΝ ΛΕΓοντες περιτεμνεσθαι και τηρειν τον νοΜΟΝ οις ου διεστειλαμεθα D.h. der schlampige Kopist sprang eine Zeile zu weit, als er mit den Augen suchte, wo es in der Vorlage nach λόγοις, ἀνασκευάζοντες τὰς ψυχὰς ὑμῶν weiterging und ließ den Text dazwischen aus, da er genau so anfängt und aufhörte wie der gerade abgeschriebene. Die Überlieferung blieb zu ca. 99,9 % davon unberührt, der Text war nur in den lokalen Folgehandschriften unbekannt. Auf dem Hintergrund der Situation von Irrelehrern macht die Versammlung ihren Entschluss bekannt, bewährte Brüder mit Briefen zu schicken, die die Lehre wieder klarstellen. 15.25 ἔδοξεν ἡμῖν γενομένοις ὁμοθυμαδόν, ἐκλεξαμένους ἄνδρας πέμψαι πρὸς ὑμᾶς, σὺν τοῖς ἀγαπητοῖς ἡμῶν Βαρνάβᾳ καὶ Παύλῳ, gefiel es uns, einmütig geworden, ausgewählte Männer zu euch zu schicken zusammen mit unseren geliebten Barnabas und Paulus, 15.26 ἀνθρώποις παραδεδωκόσιν τὰς ψυχὰς αὐτῶν ὑπὲρ τοῦ ὀνόματος τοῦ κυρίου ἡμῶν Ἰησοῦ χριστοῦ. ihre Leben für den Namen unseres Herrn Jesus Christus hingegebene Menschen. Die im Vers davor genannten Personen werden nun mittels einer weiten Apposition näher bestimmt und somit als bewährt empfohlen. Die Form τὰς ψυχὰς („Seele bzw. Leben“ ist im Plural, d.h. Lukas sieht die Vielzahl derer, die alles geben. 15.27 Ἀπεστάλκαμεν οὖν Ἰούδαν καὶ Σίλαν, καὶ αὐτοὺς διὰ λόγου ἀπαγγέλλοντας τὰ αὐτά. 15.28 Ἔδοξεν γὰρ τῷ ἁγίῳ πνεύματι, καὶ ἡμῖν, μηδὲν πλέον ἐπιτίθεσθαι ὑμῖν βάρος, πλὴν τῶν ἐπάναγκες τούτων, 15.29 ἀπέχεσθαι εἰδωλοθύτων καὶ αἵματος καὶ πνικτοῦ καὶ πορνείας· ἐξ ὧν διατηροῦντες ἑαυτούς, εὖ πράξετε. Ἔρρωσθε. Wir haben also Judas und Silas gesandt, auch sie selbst durch ein Wort dasselbe verkündigend. Der Ausdruck καὶ αὐτοὺς („auch sie“) bezieht sich auf Judas („Lobpreis“) und Silas („der Waldmensch“ von lat. Silvanus bzw. hebr. „der Begehrte“). Denn es gefiel dem Heiligen Geist und uns, euch nichts mehr an Last aufzulegen außer diesen notwendigen (Dingen): Mit πλὴν („außer“) wird die Ausnahme eingeleitet, d.h. diese Last gilt es zu tragen, da sie notwendig ist. Sich zu enthalten von Götzenopfer und Blut und Ersticktem und Unzucht, vor den (Dingen) euch selbst bewahrend, ihr gut handelt. Lebt wohl! Mit εἰδωλόθυτος („Götzenopfer“) wird Essen, meist Fleisch, bezeichnet, das im Götzentempel teilweise für die Götzen verbrannt, teilweise dort gegessen, teilweise mit nach Hause, teilweise am Markt verkauft wurde. 15.30 Οἱ μὲν οὖν ἀπολυθέντες ἦλθον εἰς Ἀντιόχειαν· καὶ συναγαγόντες τὸ πλῆθος, ἐπέδωκαν τὴν ἐπιστολήν. Die nun also Verabschiedeten kamen nach Antiochia. Und die Menge übergaben, versammelt, den Brief. 15.31 Ἀναγνόντες δέ, ἐχάρησαν ἐπὶ τῇ παρακλήσει. (Ihn) nun gelesen, freuten sie sich über die Ermunterung. 15.32 Ἰούδας τε καὶ Σίλας, καὶ αὐτοὶ προφῆται ὄντες, διὰ λόγου πολλοῦ παρεκάλεσαν τοὺς ἀδελφούς, καὶ ἐπεστήριξαν. Sowohl Judas als auch Silas, auch selbst Propheten seiend, ermutigten durch viel Rede die Brüder und stärkten (sie). 15.33 Ποιήσαντες δὲ χρόνον, ἀπελύθησαν μετ᾽ εἰρήνης ἀπὸ τῶν ἀδελφῶν πρὸς τοὺς ἀποστόλους. Eine Zeit nun gewirkt, wurden sie mit Frieden von den Brüdern entlassen zu denen, die sie geschickt hatten. Nestle-Aland hat die interpretative Erweiterung ἀποστείλαντας αὐτούς („die sie geschickt hatten“) abgedruckt, die für diese Ausgabe sogar nicht so gravierend schlecht belegt ist, wie üblich. 15.34 ἔδοξεν δὲ τῷ Σίλᾳ ἐπιμεῖναι αὐτοῦ. Es gefiel Silas nun, hier zu verbleiben. 15.35 Παῦλος δὲ καὶ Βαρνάβας διέτριβον ἐν Ἀντιοχείᾳ, διδάσκοντες καὶ εὐαγγελιζόμενοι, μετὰ καὶ ἑτέρων πολλῶν, τὸν λόγον τοῦ κυρίου. Dieser Vers ist in den Handschriften gering belegt. Da die Catenae in Acta und eine gewisse Anzahl an Handschriften und die syrische Überlieferung ihn aufweist, wird er mit aufgeführt. Das Wort αὐτοῦ („hier/dort“) ist ein Adverb wie in Kapitel 18.19 bzw. (weniger wahrscheinlich) ein Pronomen („sein Verbleiben“). Paulus nun und Barnabas waren in Antiochia verweilend, lehrend und, mit auch vielen weiteren, das Wort des Herrn als gute Botschaft verkündend. Die Verse 30-35 besprechen die Übergabe des Briefes in Antiochia. 15.36 Μετὰ δέ τινας ἡμέρας εἶπεν Παῦλος πρὸς Βαρνάβαν, Ἐπιστρέψαντες δὴ ἐπισκεψώμεθα τοὺς ἀδελφοὺς ἡμῶν κατὰ πᾶσαν πόλιν, ἐν αἷς κατηγγείλαμεν τὸν λόγον τοῦ κυρίου, πῶς ἔχουσιν. Nach etlichen Tagen nun sagte Paulus zu Barnabas: Lasst uns doch, zurückgekehrt, die Brüder in jeder Stadt aufsuchen, in welcher wir das Wort des Herrn verkündigten, wie es ihnen geht! 15.37 Βαρνάβας δὲ ἐβουλεύσατο συμπαραλαβεῖν τὸν Ἰωάννην, τὸν καλούμενον Μάρκον. Barnabas nun beabsichtigte, Johannes mitzunehmen, den Markus Genannten. 15.38 Παῦλος δὲ ἠξίου, τὸν ἀποστάντα ἀπ᾽ αὐτῶν ἀπὸ Παμφυλίας, καὶ μὴ συνελθόντα αὐτοῖς εἰς τὸ ἔργον, μὴ συμπαραλαβεῖν τοῦτον. Paulus aber war (es) für angemessen haltend, den von ihnen ab Pamphylien Abgewichenen und nicht mit ihnen zu dem Werk Mitgekommenen, diesen nicht mitzunehmen. 15.39 Ἐγένετο οὖν παροξυσμός, ὥστε ἀποχωρισθῆναι αὐτοὺς ἀπ᾽ ἀλλήλων, τόν τε Βαρνάβαν παραλαβόντα τὸν Μάρκον ἐκπλεῦσαι εἰς Κύπρον· Es entstand also eine Erbitterung, sodass sie sich voneinander trennten, worauf Barnabas, Markus mitgenommen, nach Zypern absegelte. 15.40 Παῦλος δὲ ἐπιλεξάμενος Σίλαν ἐξῆλθεν, παραδοθεὶς τῇ χάριτι τοῦ θεοῦ ὑπὸ τῶν ἀδελφῶν. Paulus aber, Silas ausgewählt, ging weg, der Gnade Gottes von den Brüdern übergeben. Von hier bis Vers 41 wird die traurige Episode der Trennung von Paulus und Barnabas geschildert, wobei jeder seine guten Gründe dafür hatte. Das Imperfekt ἠξίου (“er war es für angemessen haltend”) zeigt, dass es die permanente Meinung von Paulus war, dass er Markus nicht mitnehmen wollte. Nestle-Aland liest statt der Überlieferung die Gnade „des Herrn“. 15.41 Διήρχετο δὲ τὴν Συρίαν καὶ Κιλικίαν, ἐπιστηρίζων τὰς ἐκκλησίας. Er war Syrien und Kilikien durchziehend, die Versammlungen festigend. 16.1 Κατήντησεν δὲ εἰς Δέρβην καὶ Λύστραν· καὶ ἰδού, μαθητής τις ἦν ἐκεῖ, ὀνόματι Τιμόθεος, υἱὸς γυναικός τινος Ἰουδαίας πιστῆς, πατρὸς δὲ Ἕλληνος· Er gelangte nun nach Derbe und Lystra. Und siehe, ein bestimmter Schüler war dort, mit Namen Timotheus, ein Sohn einer bestimmten jüdischen gläubigen Frau, aber eines griechischen Vaters, Nestle-Aland lässt τινος („bestimmten“) vor Ἰουδαίας („jüdischen“) aus, ggf. aufgrund derselben Endung mit dem nächsten übersprang der Kopist das Wort. 16.2 ὃς ἐμαρτυρεῖτο ὑπὸ τῶν ἐν Λύστροις καὶ Ἰκονίῳ ἀδελφῶν. der ein (gutes) Zeugnis von den Brüdern in Lystra und Ikonium habend war. 16.3 Τοῦτον ἠθέλησεν ὁ Παῦλος σὺν αὐτῷ ἐξελθεῖν, καὶ λαβὼν περιέτεμεν αὐτόν, διὰ τοὺς Ἰουδαίους τοὺς ὄντας ἐν τοῖς τόποις ἐκείνοις· ᾔδεισαν γὰρ ἅπαντες τὸν πατέρα αὐτοῦ, ὅτι Ἕλλην ὑπῆρχεν. Von diesem wollte Paulus, dass er mit ihm ausgehe, und, genommen, beschnitt er ihn wegen der an diesem Ort seienden Juden. Denn sie kannten allesamt seinen Vater, dass er ein Grieche war. Das Imperfekt ἐμαρτυρεῖτο („er war ein gutes Zeugnis habend“) klingt im Deutschen inzwischen ungewohnt, jedoch ist es der Versuch, den Verlauf, d.h. dass Timotheus die ganze Zeit über einen guten Ruf hatte, zu versprachlichen. Τοῦτον („von diesem“) erscheint als Akkusativ der Referenz, d.h. es gibt den Bezug an. Mit der präfigierten Form ἅπαντες („allesamt“) kommt zum Ausdruck, dass es wohl keine Ausnahmen gab und sein Vater überall bekannt war. 16.4 Ὡς δὲ διεπορεύοντο τὰς πόλεις, παρεδίδουν αὐτοῖς φυλάσσειν τὰ δόγματα τὰ κεκριμένα ὑπὸ τῶν ἀποστόλων καὶ τῶν πρεσβυτέρων τῶν ἐν Ἱερουσαλήμ. 16.5 Αἱ μὲν οὖν ἐκκλησίαι ἐστερεοῦντο τῇ πίστει, καὶ Als sie nun die Städte durchziehend waren, waren sie ihnen zur Befolgung die von den Aposteln und Älteren in Jerusalem entschiedenen Beschlüsse übergebend. Die Gesandten kamen mit den Briefen von Versammlung zu Versammlung und legten ihnen die Beschlüsse aus Jerusalem vor. Das Imperfekt παρεδίδουν (“sie waren übergebend”) zeigt, dass sie dies immer wieder taten, d.h. sie verteilten die Beschlüsse an den Orten. Die Versammlungen waren also nun im Glauben befestigt werdend. Und sie mehrten sich täglich an Zahl. Es geschah eine anhaltende Festigung der Versammlungen, die durch οὖν („also“) auf die Intervention der Gesandten zurückgehend markiert wird. Auch eine zahlenmäßige Vergrößerung ging damit einher. ἐπερίσσευον τῷ ἀριθμῷ καθ᾽ ἡμέραν. 16.6 Διελθόντες δὲ τὴν Φρυγίαν καὶ τὴν Γαλατικὴν χώραν, κωλυθέντες ὑπὸ τοῦ ἁγίου πνεύματος λαλῆσαι τὸν λόγον ἐν τῇ Ἀσίᾳ, Phrygien und das galatische Land nun durchzogen, vom Heiligen Geist gehindert, das Wort in Asien zu reden, 16.7 ἐλθόντες κατὰ τὴν Μυσίαν ἐπείραζον κατὰ τὴν Βιθυνίαν πορεύεσθαι· καὶ οὐκ εἴασεν αὐτοὺς τὸ πνεῦμα· waren sie, über Mysien nun gekommen, versuchend, über Bithynien zu reisen. Und der Geist ließ sie nicht. 16.8 παρελθόντες δὲ τὴν Μυσίαν κατέβησαν εἰς Τρῳάδα. An Mysien nun entlanggezogen, stiegen sie nach Troas hinab. An Mysien zogen sie vorbei, sodass sie dort nicht missionierten. 16.9 Καὶ ὅραμα διὰ τῆς νυκτὸς ὤφθη τῷ Παύλῳ· ἀνήρ τις ἦν Μακεδὼν ἑστώς, παρακαλῶν αὐτὸν καὶ λέγων, Διαβὰς εἰς Μακεδονίαν, βοήθησον ἡμῖν. Und eine Vision erschien während der Nacht dem Paulus: Ein bestimmter mazedonischer Mann war dastehend, ihn bittend und sagend: Herübergegangen nach Mazedonien, hilf uns! Ein Kopist und mit ihm Nestle-Aland vereinfacht das Hyperbaton des Lukas, der Μακεδὼν aus stilistischen Gründen nach rechts vom Bezugswort wegrückte, indem er die gewöhnliche Wortstellung abschrieb, ebenso wie er aus der Asyndese mittels einer Konjunktion eine Syndese machen wollte: ἑστὼς καὶ παρακαλῶν („stehend und bittend“, ebenfalls wieder eine Vereinfachung. 16.10 Ὡς δὲ τὸ ὅραμα εἶδεν, εὐθέως ἐζητήσαμεν ἐξελθεῖν εἰς τὴν Μακεδονίαν, συμβιβάζοντες ὅτι Als er nun die Vision sah, suchten wir sogleich, nach Mazedonien wegzureisen, folgernd, dass uns der Herr hergerufen hat, ihnen die gute Botschaft zu verkünden. Von hier bis Vers 40 wird der Dienst des Apostels Paulus in Philippi beschrieben, zunächst erwähnt Lukas die Vorgeschichte. Er beginnt einen längeren komplexen Satz, indem er einige vorzeitige Partizipien vor das Hauptverb ἐπείραζον („sie waren versuchend“) im nächsten Vers stellt: διελθόντες („durchzogen“), κωλυθέντες („gehindert“), das den Grund für die Routenänderung voranstellt und („gekommen“) im nächsten Vers. Dieser komplexe Satz war einem Schreiber zu kompliziert, sodass er ihn unterteilte, indem er δὲ („nun“) im nächsten Satz einfügte und hier διῆλθον („sie durchzogen“) nicht als Partizip, sondern als Hauptverb abändert. Das Imperfekt ἐπείραζον („sie waren versuchend“) beschreibt, dass sie dies die ganze Zeit oder immer wieder probierten, doch es gelang nicht, da es der Geist nicht wollte. Ein Schreiber (wohl P74 mit einigen Nachfolgern) und mit ihm Nestle-Aland brachte den Zusatz Ἰησοῦ („Jesu“) als Attribut zu „Geist“ auf, ebenso die Vereinfachung des schwierig zu verstehenden κατὰ („über, längs, nach, gegen“) zu εἰς („zu“). προσκέκληται ἡμᾶς ὁ κύριος εὐαγγελίσασθαι αὐτούς. 16.11 Ἀναχθέντες οὖν ἀπὸ τῆς Τρῳάδος, εὐθυδρομήσαμεν εἰς Σαμοθρᾴκην, τῇ τε ἐπιούσῃ εἰς Νεάπολιν, Von Troas also aufgemacht, steuerten wir auf Samothrake zu, sodann des folgenden Tages nach Neapolis. 16.12 ἐκεῖθέν τε εἰς Φιλίππους, ἥτις ἐστὶν πρώτη τῆς μερίδος τῆς Μακεδονίας πόλις, κολωνεία· ἦμεν δὲ ἐν αὐτῇ τῇ πόλει διατρίβοντες ἡμέρας τινάς. Sodann kamen wir von dort nach Philippi, welche die erste Stadt der Bezirke Mazedoniens ist, eine Kolonie. Wir waren uns nun in derselben Stadt etliche Tage aufhaltend. 16.13 Τῇ τε ἡμέρᾳ τῶν σαββάτων ἐξήλθομεν ἔξω τῆς πόλεως παρὰ ποταμόν, οὗ ἐνομίζετο προσευχὴ εἶναι, καὶ καθίσαντες ἐλαλοῦμεν ταῖς συνελθούσαις γυναιξίν. Sodann gingen wir am Tag des Sabbats hinaus außerhalb des Tores an einen Fluss, wo eine Gebetsstätte zu sein pflegte, Gebet zu haben. Und uns gesetzt, waren wir (zu) den zusammengekommenen Frauen sprechend. 16.14 Καί τις γυνὴ ὀνόματι Λυδία, πορφυρόπωλις πόλεως Θυατείρων, σεβομένη τὸν θεόν, ἤκουεν· ἧς ὁ κύριος διήνοιξεν Und eine bestimmte Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin aus der Stadt Thyatira, Gott fürchtend, war zuhörend, der der Herr das Herz öffnete, um auf das von Paulus Gesprochene zu achten. Ab hier bis Vers 15 beschreibt Lukas die ersten Bekehrten in Europa. Das Verb εὐθυδρομήσαμεν („auf etwas zusteuern“) besteht aus den Teilen εὐθύς („gerade“) und δραμεῖν („laufen“), d.h. auf etwas gerade zulaufen bzw. hinsteuern, auch wenn dies hier nicht mittels eines Schiffes erfolgte. Nestle-Aland fasst auf der Grundlage der problematischen Lesart im Codex Sinaiticus/Vaticanus Νεάπολιν („Neapolis“) als eine νέαν πόλιν („neue Stadt“) auf, nicht als Eigenname. Für die Lesart von Nestle-Aland πρώτη[ς] gibt es überhaupt keine einzig griechische Handschrift, sodass diese nur eine völlig falsche Vermutung bestimmter „Gelehrter“ ist, die das Prinzip „es steht geschrieben“ nicht für richtig halten. Mazedonien war wohl die Stadt, die als erstes in den Bezirken Mazedoniens, zu erreichen war, nicht notwendigerweise die Hauptstadt aller Bezirke. Mit ταύτῃ („diese“) umgeht ein Kopist und mit ihm Nestle-Aland die schwierigere Lesart αὐτῇ („dieselbe“), die jedoch der Syntax in 16.18 etc. entspricht und die Referenz deutlich macht, d.h. Lukas betont, dass es genau die erwähnte Stadt Philippi war. Das Missionsteam fragte wohl, wo man meinte, dass Menschen beteten und so wurden sie auf einen Ort außerhalb des Tores verwiesen, evtl. da es in der Stadt keine eigene Synagoge gab und man wohl von den Heiden getrennt sein wollte. Statt ἐνομίζετο („man pflegte/hielt/betrachtete/meinte“) liest Nestle-Aland ἐνομίζομεν („wir meinten“). Sabbat ist Plural, wie bei Fest- bzw. Feiertagen (z.B. Geburtstag) üblich. τὴν καρδίαν, προσέχειν τοῖς λαλουμένοις ὑπὸ τοῦ Παύλου. 16.15 Ὡς δὲ ἐβαπτίσθη, καὶ ὁ οἶκος αὐτῆς, παρεκάλεσεν λέγουσα, Εἰ κεκρίκατέ με πιστὴν τῷ κυρίῳ εἶναι, εἰσελθόντες εἰς τὸν οἶκόν μου, μείνατε. Καὶ παρεβιάσατο ἡμᾶς. Als sie nun getauft wurde, und ihr Haus, bat sie, sagend: Wenn ihr geurteilt habt, dass ich an den Herrn gläubig bin, in mein Haus hineingekommen, bleibt! Und sie war uns nötigend. Mit „Haus“ sind mittels einer Metonymie die Bewohner ihres Hauses gemeint, z.B. Angestellte, Familienmitglieder etc. 16.16 Ἐγένετο δὲ πορευομένων ἡμῶν εἰς προσευχήν, παιδίσκην τινὰ ἔχουσαν πνεῦμα Πύθωνος ἀπαντῆσαι ἡμῖν, ἥτις ἐργασίαν πολλὴν παρεῖχεν τοῖς κυρίοις αὐτῆς, μαντευομένη. 16.17 Αὕτη κατακολουθήσασα τῷ Παύλῳ καὶ ἡμῖν, ἔκραζεν λέγουσα, Οὗτοι οἱ ἄνθρωποι δοῦλοι τοῦ θεοῦ τοῦ ὑψίστου εἰσίν, οἵτινες καταγγέλλουσιν ἡμῖν ὁδὸν σωτηρίας. 16.18 Τοῦτο δὲ ἐποίει ἐπὶ πολλὰς ἡμέρας. Διαπονηθεὶς δὲ ὁ Παῦλος, καὶ ἐπιστρέψας, τῷ πνεύματι εἶπεν, Παραγγέλλω σοι ἐν τῷ ὀνόματι Ἰησοῦ χριστοῦ, ἐξελθεῖν ἀπ᾽ αὐτῆς. Καὶ ἐξῆλθεν αὐτῇ τῇ ὥρᾳ. Es geschah nun, als wir zur Gebetsstätte gingen, dass eine bestimmte, einen Wahrsagegeist habenden Magd, uns begegnete, welche ihren Herren, weissagend, viel Gewinn bereitend war. Das Lexikon von Bauer meint: Eine Python war die Schlange oder der Drache, der das Orakel von Delphi bewachte; er lebte am Fuße des Berges Parnass und wurde von Apollo getötet. Später bezeichnete das Wort einen Geist der Weissagung, dann auch den der Bauchredner in ihrem Bauch. Diese, Paulus und uns nachgefolgt, war schreiend, sagend: Diese sind die Knechte Gottes, des Höchsten, welche uns einen Heilsweg verkünden. Die Magd verwendet den Artikel vor ὁδὸν („Weg“) nicht, d.h. sie meint, der Weg zum Heil ist einer unter vielen, den Paulus verkündigt, nicht der einzige. Dies nun war sie über viele Tage tuend. Paulus aber, beschwert, und sich umgewandt, sagte dem Geist: Ich befehle dir im Namen Jesu Christi, von ihr auszufahren. Und zu der Stunde fuhr er aus. 16.19 Ιδόντες δὲ οἱ κύριοι αὐτῆς ὅτι ἐξῆλθεν ἡ ἐλπὶς τῆς ἐργασίας αὐτῶν, ἐπιλαβόμενοι τὸν Παῦλον καὶ τὸν Σίλαν, εἵλκυσαν εἰς τὴν ἀγορὰν ἐπὶ τοὺς ἄρχοντας, Ihre Herren nun, gesehen, dass die Hoffnung auf ihren Gewinn verloren ging, schleppten sie, Paulus und Silas ergriffen, zum Marktplatz vor die Obersten. 16.20 καὶ προσαγαγόντες αὐτοὺς τοῖς στρατηγοῖς εἶπον, Οὗτοι οἱ ἄνθρωποι ἐκταράσσουσιν ἡμῶν τὴν πόλιν, Ἰουδαῖοι ὑπάρχοντες, Und sie zu den Befehlshabern hingeführt, sagten sie: Unsere Stadt verwirren diese Menschen, Juden seiend, Die Stadt wurde von zwei Prätoren regiert. Die Ankläger stellen auf Fremdenfeindlichkeit ab, in dem sie ἡμῶν („unsere“) nach links versetzen und somit betonen und den Juden gegenüberstellen. „Obwohl sie fremde Juden sind, kommen sie in unsere Stadt und stiften Verwirrung hier“, könnte man die Anklage umschreiben. 16.21 καὶ καταγγέλλουσιν ἔθη ἃ und sie verkünden Bräuche, von denen es οὐκ ἔξεστιν ἡμῖν παραδέχεσθαι uns nicht erlaubt ist, sie anzunehmen noch zu tun, Römer seiend. οὐδὲ ποιεῖν, Ῥωμαίοις οὖσιν. 16.22 Καὶ συνεπέστη ὁ ὄχλος κατ᾽ αὐτῶν, καὶ οἱ στρατηγοὶ περιρρήξαντες αὐτῶν τὰ ἱμάτια ἐκέλευον ῥαβδίζειν. Und es stand die Menge mit gegen sie auf, und die Befehlshaber, deren Kleider zerrissen, waren befehlend, zu knüppeln. 16.23 Πολλάς τε ἐπιθέντες αὐτοῖς πληγὰς ἔβαλον εἰς φυλακήν, παραγγείλαντες τῷ δεσμοφύλακι ἀσφαλῶς τηρεῖν αὐτούς· Sodann, viele an Schlägen ihnen auferlegt, warfen sie (sie) ins Gefängnis, dem Gefängniswächter befohlen, sie sicher festzuhalten, 16.24 ὅς, παραγγελίαν τοιαύτην εἰληφώς, ἔβαλεν αὐτοὺς εἰς τὴν ἐσωτέραν φυλακήν, καὶ τοὺς der, einen solchen Befehl empfangen habend, sie ins innere Gefängnis warf, und ihre Füße in den Block befestigte. Da αὐτῶν („deren“) linksversetzt ist, ist der Ausdruck betont, sodass es nicht die Kleider der Befehlshaber, sondern die der Angeklagten ist, die zerrissen werden. Mit ῥαβδίζειν („mit dem Stock schlagen, knüppeln“) kommt das Schlagwerkzeugt zum Ausdruck, sodass „auspeitschen“ eher ungeeignet erscheint. Der Block war eine Holzapparatur, in die Hände oder Füße eingesperrt wurden, sodass man sich nicht mehr bewegen konnte, dies war bei verschärfter Haft wie bei Schwerverbrechern. πόδας αὐτῶν ἠσφαλίσατο εἰς τὸ ξύλον. 16.25 Κατὰ δὲ τὸ μεσονύκτιον Παῦλος καὶ Σίλας προσευχόμενοι ὕμνουν τὸν θεόν, ἐπηκροῶντο δὲ αὐτῶν οἱ δέσμιοι· Gegen Mitternacht nun waren Paulus und Silas, anbetend, Gott singend. Es waren ihnen nun die Gefangenen zuhörend. Κατὰ („gegen“) ist eine ungefähre Angabe, dass es gegen Mitternacht ging, als dies stattfand. Offenbar konnten die Gefangenen in ihrer misslichen Lage nicht schlafen. 16.26 ἄφνω δὲ σεισμὸς ἐγένετο μέγας, ὥστε σαλευθῆναι τὰ θεμέλια τοῦ δεσμωτηρίου· ἀνεῴχθησάν τε παραχρῆμα αἱ θύραι πᾶσαι, καὶ πάντων τὰ δεσμὰ ἀνέθη. Plötzlich nun entstand ein großes Erdbeben, sodass die Fundamente des Gefängnisses erschüttert wurden. Sodann wurden aber auf der Stelle alle Türen geöffnet, und die Fesseln aller wurden gelöst. 16.27 Ἔξυπνος δὲ γενόμενος ὁ δεσμοφύλαξ, καὶ ἰδὼν ἀνεῳγμένας τὰς θύρας τῆς φυλακῆς, σπασάμενος μάχαιραν, ἔμελλεν ἑαυτὸν ἀναιρεῖν, νομίζων ἐκπεφευγέναι τοὺς δεσμίους. Der Gefängniswächter nun, aus dem Schlaf (wach) geworden, und die Türen des Gefängnisses geöffnet gesehen, war, ein Schwert gezogen, sich umbringen wollend, meinend, dass die Gefangenen entflohen seien. 16.28 Ἐφώνησεν δὲ φωνῇ μεγάλῃ ὁ Παῦλος λέγων, Μηδὲν πράξῃς σεαυτῷ κακόν· ἅπαντες γάρ ἐσμεν ἐνθάδε. 16.29 Αἰτήσας δὲ φῶτα εἰσεπήδησεν, καὶ ἔντρομος γενόμενος προσέπεσεν τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Σίλᾳ, Es rief aber Paulus mit lauter Stimme, sagend: Tue dir nichts Böses, denn wir sind allesamt hier! Paulus benutzt die verstärkte Form ἅπαντες („allesamt“), d.h. es fehlt keiner der Gefangenen. Lichter nun erbeten, sprang er hinein, und erzittert geworden, fiel er vor Paulus und Silas nieder. Das Wort φῶτα („Lichter“) ist Plural. Wohl hat der Gefängnisleiter Untergebene, die ihm mehrere Lampen brachten, die die Zelle erhellen würde. 16.30 καὶ προαγαγὼν αὐτοὺς ἔξω ἔφη, Κύριοι, τί με δεῖ ποιεῖν ἵνα σωθῶ; Und sie nach draußen hinausgeführt, sagte er: Herren, was muss ich tun, damit ich gerettet werde? 16.31 Οἱ δὲ εἶπον, Πίστευσον ἐπὶ τὸν κύριον Ἰησοῦν χριστόν, καὶ σωθήσῃ σὺ καὶ ὁ οἶκός σου. Sie nun sagten: Glaube an den Herrn Jesus Christus, und du und dein Haus wird gerettet werden. 16.32 Καὶ ἐλάλησαν αὐτῷ τὸν λόγον τοῦ κυρίου, καὶ πᾶσιν τοῖς ἐν τῇ οἰκίᾳ αὐτοῦ. Und sie sprachen (zu) ihm das Wort des Herrn und all denen in seinem Haus. 16.33 Καὶ παραλαβὼν αὐτοὺς ἐν ἐκείνῃ τῇ ὥρᾳ τῆς νυκτὸς ἔλουσεν ἀπὸ τῶν πληγῶν, καὶ ἐβαπτίσθη αὐτὸς καὶ οἱ αὐτοῦ πάντες παραχρῆμα. 16.34 Ἀναγαγών τε αὐτοὺς εἰς τὸν οἶκον αὐτοῦ παρέθηκεν τράπεζαν, καὶ ἠγαλλιᾶτο πανοικὶ πεπιστευκὼς τῷ θεῷ. Und sie in jener Stunde der Nacht aufgenommen, wusch er die Wunden ab, und es wurde getauft, er und alle die Seinen auf der Stelle, Sie sodann in sein Haus hinaufgeführt, bereitete er einen Tisch, und er war jubelnd mit dem ganzen Haus, an Gott gläubig geworden. Das Adverb πανοικὶ („mit dem ganzen Haus“) scheint nach links zu gehören, also das finite Verb und weniger das Partizip zu modifizieren, da Lukas es an allen Parallelstellen nach links bezieht (Lukas 1.3; 19.28; Apg. 17.13; 18.28). 16.35 Ἡμέρας δὲ γενομένης, ἀπέστειλαν οἱ στρατηγοὶ τοὺς ῥαβδούχους λέγοντες, Ἀπόλυσον τοὺς ἀνθρώπους ἐκείνους. Als es nun Tag wurde, sandten die Befehlshaber die Rutenträger, sagend: Entlasse jene Menschen! Ein ῥαβδοῦχος („Rutenträger, Gerichtsdiener, Polizist“) trug zum Zeichen seines Amtes eine Stab, Stock bzw. eine Rute, wie es in Rom üblich war. 16.36 Ἀπήγγειλεν δὲ ὁ δεσμοφύλαξ τοὺς λόγους τούτους πρὸς τὸν Παῦλον ὅτι Ἀπεστάλκασιν οἱ στρατηγοί, ἵνα Es verkündete nun der Gefängniswärter diese Worte an Paulus: Die Befehlshaber haben gesandt, dass ihr freigelassen werdet. Nun also hinausgegangen, geht in Frieden! Das übernatürliche Ereignis in der Nacht hat wohl die Verantwortlichen stutzig gemacht und sie wollten sich der Gefangenen schnell entledigen. Die Subjunktion ὅτι („dass“) entspricht bei der Einführung von direkter Rede wie hier einem Doppelpunkt. Nestle-Aland drucken χριστόν („Christus“) nicht ab, da es wohl durch P127 und einige wenige Nachfolgehandschriften nicht abgeschrieben wurde, die Überlieferung ist sich jedoch zu ca. 99% einig, dass es zum Originaltext gehört. ἀπολυθῆτε· νῦν οὖν ἐξελθόντες πορεύεσθε ἐν εἰρήνῃ. 16.37 Ὁ δὲ Παῦλος ἔφη πρὸς αὐτούς, Δείραντες ἡμᾶς δημοσίᾳ, ἀκατακρίτους, ἀνθρώπους Ῥωμαίους ὑπάρχοντας, ἔβαλον εἰς φυλακήν, καὶ νῦν λάθρᾳ ἡμᾶς ἐκβάλλουσιν; Οὐ γάρ· ἀλλὰ ἐλθόντες αὐτοὶ ἐξαγαγέτωσαν. Paulus nun sagte zu ihnen: Uns öffentlich unverurteilt geschlagen, römische Menschen seiend, warfen sie in ein Gefängnis, und jetzt werfen sie uns heimlich hinaus? Nicht doch, sondern gekommen, sollen sie uns selbst hinausbringen. Die erste Konjunktion γάρ („ja“) ist hier eine Betonung der Aussage, weniger eine Begründung. Eine Parallelstelle in Epheser 4.10 legt nahe, dass die Subjektbetonung αὐτοὶ („sie selbst“) nach rechts zu beziehen ist, d.h. sie selbst und niemand sonst, soll sollen sie herausführen. 16.38 Ἀνήγγειλαν δὲ τοῖς στρατηγοῖς οἱ ῥαβδοῦχοι τὰ ῥήματα ταῦτα· καὶ ἐφοβήθησαν ἀκούσαντες ὅτι Ῥωμαῖοί εἰσιν, Die Rutenträger meldeten nun den Befehlshabern diese Aussagen. Sie fürchteten sich, gehört, dass sie Römer sind. 16.39 καὶ ἐλθόντες παρεκάλεσαν αὐτούς, καὶ ἐξαγαγόντες ἠρώτων ἐξελθεῖν τῆς πόλεως. Und gekommen, beschwichtigten sie sie. Und (sie) hinausgeführt, waren sie bittend, aus der Stadt zu gehen. Die Befehlshaber kamen also zu Paulus und Silas ins Gefängnis und überredeten sie wohl, dass sie nichts gegen sie unternehmen sollten, indem sie ihnen gut zuredeten bzw. sie beschwichtigten. Das Imperfekt ἠρώτων („sie waren bittend“) zeigt, dass sie es die ganze Zeit oder immer wieder sagten, dass Paulus und Silas die Stadt verlassen sollten. 16.40 Ἐξελθόντες δὲ ἐκ τῆς φυλακῆς εἰσῆλθον πρὸς τὴν Λυδίαν· καὶ ἰδόντες τοὺς ἀδελφούς, παρεκάλεσαν αὐτούς, καὶ ἐξῆλθον. Aus dem Gefängnis nun hinausgegangen, gingen sie hinein zu Lydia, und die Brüder gesehen, ermutigten sie sie und gingen weg. Sie waren zuvor bei Lydia untergebracht und besuchen sie, dort waren auch Brüder anwesend, denen die beiden Missionare Mut zusprachen. 17.1 Διοδεύσαντες δὲ τὴν Ἀμφίπολιν καὶ Ἀπολλωνίαν, Amphipolis und Apollonien nun durchzogen, kamen sie nach Thessalonich, wo die Synagoge der Juden war. Ein Kopist (P74 und seine bekannten Nachfolger) und mit ihm NestleAland fand ἡ („die“) vor „Synagoge irritierend, sodass er den Artikel wegließ. ἦλθον εἰς Θεσσαλονίκην, ὅπου ἦν ἡ συναγωγὴ τῶν Ἰουδαίων· 17.2 κατὰ δὲ τὸ εἰωθὸς τῷ Παύλῳ εἰσῆλθεν πρὸς αὐτούς, καὶ ἐπὶ σάββατα τρία διελέξατο αὐτοῖς ἀπὸ τῶν γραφῶν, Nach der Gewohnheit nun ging Paulus hinein zu ihnen, und über drei Sabbate unterredete er sich mit ihnen von den Schriften (her), 17.3 διανοίγων καὶ παρατιθέμενος, ὅτι Τὸν χριστὸν ἔδει παθεῖν καὶ ἀναστῆναι ἐκ νεκρῶν, καὶ ὅτι Οὗτός ἐστιν ὁ χριστὸς Ἰησοῦς, ὃν ἐγὼ καταγγέλλω ὑμῖν. eröffnend und darlegend: Der Christus musste leiden und aus Toten auferstehen, und: Dieser ist der Christus, Jesus, den ich euch verkündige. 17.4 Καί τινες ἐξ αὐτῶν ἐπείσθησαν, καὶ προσεκληρώθησαν τῷ Παύλῳ καὶ τῷ Σίλᾳ, τῶν τε σεβομένων Ἑλλήνων πολὺ πλῆθος, γυναικῶν τε τῶν πρώτων οὐκ ὀλίγαι. Und etliche von ihnen wurden überzeugt und schlossen sich Paulus und Silas an, sowie von den gottesfürchtigen Griechen eine zahlreiche Menge, sowie von Frauen der Obersten nicht wenige. 17.5 Προσλαβόμενοι δὲ οἱ Ἰουδαῖοι οἱ ἀπειθοῦντες, τῶν ἀγοραίων τινὰς ἄνδρας πονηρούς, καὶ ὀχλοποιήσαντες, ἐθορύβουν τὴν πόλιν· ἐπιστάντες τε τῇ οἰκίᾳ Ἰάσονος, Die ungehorsamen Juden aber, etliche böse Männer von den Marktplätzen hinzugenommen und einen Mob gebildet, waren die Stadt aufrührend. Sodann, vor das Haus Jasons getreten, waren sie versuchend, sie zur Volksversammlung zu führen. Mit ἀπὸ τῶν γραφῶν („von den Schriften her“) meint, dass Paulus bei der Unterredung die Heiligen Schriften des Alten Testamentes als Grundlage verwendete. Das Verb ἀπειθοῦντες („ungehorsam, widerspenstig“) bedeutet, dass sie nicht das tun, was erwartet ist, und das im Kontrast zum Vers davor. Daher ist δὲ („aber“) adversativ. ἐζήτουν αὐτοὺς ἀγαγεῖν εἰς τὸν δῆμον. 17.6 Μὴ εὑρόντες δὲ αὐτούς, ἔσυρον τὸν Ἰάσονα καί τινας ἀδελφοὺς ἐπὶ τοὺς πολιτάρχας, βοῶντες ὅτι Οἱ τὴν οἰκουμένην ἀναστατώσαντες, οὗτοι καὶ ἐνθάδε πάρεισιν, Sie aber nicht gefunden, waren sie Jason und etliche Brüder zu den Stadtobersten schleppend, schreiend: Die den Erdkreis aufgewieged haben, diese sind auch hierher gekommen, 17.7 οὓς ὑποδέδεκται Ἰάσων· καὶ οὗτοι πάντες ἀπέναντι τῶν δογμάτων Καίσαρος πράσσουσιν, βασιλέα λέγοντες ἕτερον εἶναι, Ἰησοῦν. die Jason aufgenommen hat. Und diese alle handeln entgegen den Verordnungen des Kaisers, sagen, dass ein weiterer König sei, Jesus! 17.8 Ἐτάραξαν δὲ τὸν ὄχλον καὶ τοὺς πολιτάρχας ἀκούοντας ταῦτα. Sie verwirrten nun die Menge und die diese (Dinge) hörenden Stadtobersten, 17.9 Καὶ λαβόντες τὸ ἱκανὸν παρὰ τοῦ Ἰάσονος καὶ τῶν λοιπῶν, ἀπέλυσαν αὐτούς. Und eine Auslöse von Jason und den übrigen bekommen, entließen sie sie. 17.10 Οἱ δὲ ἀδελφοὶ εὐθέως διὰ τῆς νυκτὸς ἐξέπεμψαν τόν τε Παῦλον καὶ τὸν Σίλαν εἰς Βέροιαν· οἵτινες παραγενόμενοι εἰς τὴν συναγωγὴν ἀπῄεσαν τῶν Ἰουδαίων. Die Brüder nun schickten sogleich während der Nacht sowohl Paulus als auch Silas weg nach Beröa, welche, angekommen, sich in die Synagoge der Juden begebend waren. Jason und die anderen Brüder mussten Paulus und Silas wohl freikaufen. Zu τὸ ἱκανὸν („die Auslöse, das Lösegeld, das Erforderliche“) bezieht sich in der LXX auf einen Geldbetrag, der für die Anschaffung nötig ist (Leviticus 5.7) oder wie in Leviticus 25.26 eine Auslöse bzw. ein Lösegeld. Zum Ausdruck ἀπῄεσαν („sie gingen weg) vgl. Dionysius Halicarnassensis 11.15,4: „ἅπαντα τὰ ἐμὰ καὶ τοὺς ἐμοὺς εἰς Σαβίνους ἄπειμι „Ich habe mein gesamtes Hab und Gut und meinen Haushalt zu den Sabinern weggebracht“. Vita Aesopi, Ficta Vita 65.7: „εἰς φυλακὴν ἄπειμ“. „Ich kam weg ins Gefängnis“. Damit will Lukas wohl ausdrücken, dass die beiden nicht in der Stadt oder woanders blieben und nirgendwo anders waren. 17.11 Οὗτοι δὲ ἦσαν εὐγενέστεροι τῶν ἐν Θεσσαλονίκῃ, οἵτινες ἐδέξαντο τὸν λόγον μετὰ πάσης προθυμίας, τὸ καθ᾽ ἡμέραν ἀνακρίνοντες τὰς γραφάς, εἰ ἔχοι ταῦτα οὕτως. Diese nun waren anständiger als die in Thessalonich, welche das Wort mit aller Bereitschaft aufnahmen, täglich die Schriften untersuchend, ob sich diese (Dinge) so verhalten könnten. 17.12 Πολλοὶ μὲν οὖν ἐξ αὐτῶν ἐπίστευσαν, καὶ τῶν Ἑλληνίδων γυναικῶν τῶν εὐσχημόνων καὶ ἀνδρῶν οὐκ ὀλίγοι. Viele also nun von ihnen glaubten, auch von den angesehenen griechischen Frauen und Männer nicht wenige. 17.13 Ὡς δὲ ἔγνωσαν οἱ ἀπὸ τῆς Θεσσαλονίκης Ἰουδαῖοι ὅτι καὶ ἐν τῇ Βεροίᾳ κατηγγέλη ὑπὸ τοῦ Παύλου ὁ λόγος τοῦ θεοῦ, ἦλθον κἀκεῖ σαλεύοντες τοὺς ὄχλους. 17.14 Εὐθέως δὲ τότε τὸν Παῦλον ἐξαπέστειλαν οἱ ἀδελφοὶ πορεύεσθαι ὡς ἐπὶ τὴν θάλασσαν· ὑπέμενον δὲ ὅ τε Σίλας καὶ ὁ Τιμόθεος ἐκεῖ. Als nun die Juden von Thessalonich erfuhren, Nestle-Aland hat mit καὶ ταράσσοντες („und verwirrend“) eine Ergänzung dass auch in Beröa von Paulus das Wort eines Schreibers abgedruckt, die jedoch mit der Überlieferung nichts zu Gottes verkündet wurde, kamen sie auch tun hat. dorthin, die Mengen erschütternd. 17.15 Οἱ δὲ καθιστῶντες τὸν Παῦλον, ἤγαγον αὐτὸν ἕως Ἀθηνῶν· καὶ λαβόντες ἐντολὴν πρὸς τὸν Σίλαν καὶ Τιμόθεον, Die nun Paulus Geleitenden waren (ihn) bis Athen bringend. Und, einen Auftrag an Silas und Timotheus empfangen, dass sie möglichst schnell zu ihm kommen, reisten sie ab. Sogleich nun sandten darauf die Brüder Paulus aus, bis etwa ans Meer zu gehen, und es waren nun sowohl Silas als auch Timotheus dort verbleibend. Der Optativ ἔχοι („es könnte sich verhalten“) zeigt an, dass die Beröer wissen wollten, ob sich das von Paulus Gesagte mit den Schriften decken würde, d.h. sie hielten die Möglichkeit für gegeben und prüften dies nach. ἵνα ὡς τάχιστα ἔλθωσιν πρὸς αὐτόν, ἐξῄεσαν. 17.16 Ἐν δὲ ταῖς Ἀθήναις ἐκδεχομένου αὐτοὺς τοῦ Παύλου, παρωξύνετο τὸ πνεῦμα αὐτοῦ ἐν αὐτῷ, θεωροῦντι κατείδωλον οὖσαν τὴν πόλιν. 17.17 Διελέγετο μὲν οὖν ἐν τῇ συναγωγῇ τοῖς Ἰουδαίοις καὶ τοῖς σεβομένοις, καὶ ἐν τῇ ἀγορᾷ κατὰ πᾶσαν ἡμέραν πρὸς τοὺς παρατυγχάνοντας. Als sie nun in Athen Paulus erwarteten, war sein Geist in ihm erregt werdend, die voller Götzen seiende Stadt betrachtend. Das Imperfekt παρωξύνετο („er war erregt werdend“) zeigt, dass dies nach und nach (durativ/iterativ) beim Betrachten der Götzen der Stadt in ihm hochkam, d.h. nicht auf einmal, sondern im Laufe der Betrachtung der Götzen. 17.18 Τινὲς δὲ καὶ τῶν Ἐπικουρείων καὶ τῶν Στοϊκῶν φιλοσόφων συνέβαλλον αὐτῷ. Καί τινες ἔλεγον, Τί ἂν θέλοι ὁ σπερμολόγος οὗτος λέγειν; Οἱ δέ, Ξένων δαιμονίων δοκεῖ καταγγελεὺς εἶναι· ὅτι τὸν Ἰησοῦν καὶ τὴν ἀνάστασιν εὐηγγελίζετο. Etliche nun sowohl der epikureischen als auch der stoischen Philosophen waren mit ihm zusammentreffend. Und einige waren sagend: Was mag dieser Körnerpicker schon sagen? Andere nun: Er scheint ein Verkündiger fremder Dämonen sein, weil er Jesus und die Auferstehung als gute Botschaft verkündigend war. Die Beleidigung als „Körnerpicker“ gegen Paulus scheint zu bedeuten, dass er irgendwo etwas wie ein Vogel ein Korn aufgeschnappt hat, und es nun hier weitererzählt. Mit δαιμονίον („Dämon, Gottheit“) ist bei den Griechen nicht gesagt, dass diese unbedingt böse sind, bei den Juden hingegen gibt es nur böse und unreine Geister, die als Dämonen bezeichnet werden. 17.19 Επιλαβόμενοί τε αὐτοῦ, ἐπὶ τὸν Ἄρειον πάγον ἤγαγον λέγοντες, Δυνάμεθα γνῶναι, τίς ἡ καινὴ αὕτη ἡ ὑπὸ σοῦ λαλουμένη διδαχή; Sodann ihn nehmend, führten sie (ihn) auf den Areopag, sagend: Können wir erfahren, was diese neue, von dir geredete Lehre (ist)? Der Areopag war ein dem Kriegsgott Ares geweihter Hügel in Athen. Er war sich nun also in der Synagoge mit den Juden und den Gottesfürchtigen unterredend, und auf dem Marktplatz täglich mit den Vorbeikommenden. 17.20 Ξενίζοντα γάρ τινα εἰσφέρεις εἰς τὰς ἀκοὰς ἡμῶν· βουλόμεθα οὖν γνῶναι, τί ἂν θέλοι ταῦτα εἶναι Einiges Befremdendes führst du nämlich in unsere Ohren ein. Wir wollen also erfahren, was diese (Dinge) wohl sein mögen. 17.21 Ἀθηναῖοι δὲ πάντες καὶ οἱ ἐπιδημοῦντες ξένοι εἰς οὐδὲν ἕτερον εὐκαίρουν, ἢ λέγειν τι καὶ ἀκούειν καινότερον. 17.22 Σταθεὶς δὲ ὁ Παῦλος ἐν μέσῳ τοῦ Ἀρείου πάγου ἔφη, Ἄνδρες Ἀθηναῖοι, κατὰ πάντα ὡς δεισιδαιμονεστέρους ὑμᾶς θεωρῶ. Alle Athener nun und die sich aufhaltenden Ausländer waren ihre Zeit mit nichts weiterem verbringend, als etwas Neueres zu sagen und zu hören. Paulus nun, sich inmitten des Areopags gestellt, sagte: Männer, Athener, dass ihr in jeder Hinsicht recht religiös seid, sehe ich. 17.23 Διερχόμενος γὰρ καὶ ἀναθεωρῶν τὰ σεβάσματα ὑμῶν, εὗρον καὶ βωμὸν ἐν ᾧ ἐπεγέγραπτο, Ἀγνώστῳ θεῷ. Ὃν οὖν ἀγνοοῦντες εὐσεβεῖτε, τοῦτον ἐγὼ καταγγέλλω ὑμῖν. Denn hindurchgehend und eure Kultstätten besichtigend, fand ich auch einen Sockel, auf dem aufgeschrieben war: Einem unbekannten Gott. Den ihr also unwissend verehrt, diesen verkünde ich euch. 17.24 Ὁ θεὸς ὁ ποιήσας τὸν κόσμον καὶ πάντα τὰ ἐν αὐτῷ, οὗτος, οὐρανοῦ καὶ γῆς κύριος ὑπάρχων, οὐκ ἐν χειροποιήτοις ναοῖς κατοικεῖ, Der die Welt gemacht habende Gott und all das in ihr, dieser, Herrn von Himmel und Erde seiend, wohnt nicht in handgemachten Tempeln. 17.25 οὐδὲ ὑπὸ χειρῶν ἀνθρώπων θεραπεύεται, προσδεόμενός τινος, αὐτὸς Noch lässt er sich von Menschenhänden bedienen, irgendetwas bedürfend, selbst allen Leben und Atem in jeder Hinsicht gebend. Lukas unterbricht seinen Bericht mit einer Erklärung, warum die Leute Paulus befragen. Das Wort δεισιδαιμονέστερος („religiös“) kann positiv oder negativ, im Sinne von „abergläubisch“, gemeint sein. Der Komparativ δεισιδαιμονεστέρους („recht religiös“) ist eine gesteigerte Form der Normalform, da hier kein Vergleich im Raum ist („religiöser als XY“). διδοὺς πᾶσιν ζωὴν καὶ πνοὴν κατὰ πάντα· 17.26 ἐποίησέν τε ἐξ ἑνὸς αἵματος πᾶν ἔθνος ἀνθρώπων, κατοικεῖν ἐπὶ πᾶν τὸ πρόσωπον τῆς γῆς, ὁρίσας προστεταγμένους καιροὺς καὶ τὰς ὁροθεσίας τῆς κατοικίας αὐτῶν· Zudem machte er aus einem Blut jedes Volk (der) Menschen, dass es wohne auf der ganzen Oberfläche der Erde, vorherbestimmte Zeiten festgesetzt und die Grenzen ihres Wohnraumes, 17.27 ζητεῖν τὸν κύριον, εἰ ἄρα γε ψηλαφήσειαν αὐτὸν καὶ εὕροιεν, καί γε οὐ μακρὰν ἀπὸ ἑνὸς ἑκάστου ἡμῶν ὑπάρχοντα. um den Herrn zu suchen, ob sie ihn etwa ertasteten und finden mögen, ja auch nicht fern von einem jeden von uns gegenwärtig seiend. 17.28 Ἐν αὐτῷ γὰρ ζῶμεν καὶ κινούμεθα καί ἐσμεν· ὡς καί τινες τῶν καθ᾽ ὑμᾶς ποιητῶν εἰρήκασιν, Τοῦ γὰρ καὶ γένος ἐσμέν. Denn in ihm leben wir und bewegen wir uns und sind wir, wie auch einige der Dichter bei euch gesagt haben: Denn auch seines Geschlechtes sind wir. 17.29 Γένος οὖν ὑπάρχοντες τοῦ θεοῦ, οὐκ ὀφείλομεν νομίζειν χρυσῷ ἢ ἀργύρῳ ἢ λίθῳ, χαράγματι τέχνης καὶ ἐνθυμήσεως ἀνθρώπου, τὸ θεῖον εἶναι ὅμοιον. Die wir also Gottes Geschlecht ausmachen, dürfen nicht meinen, Gold oder Silber oder Stein, einem Ausdruck von Kunst und Überlegung eines Menschen wäre der Gottheit gleich. Τοῦ γὰρ καὶ γένος ἐσμέν („denn auch seines Geschlechtes sind wir“) steht so wörtlich bei Aristobulus, Fragmenta 2.25. Τοῦ bezieht sich dabei auf „Gott“. Zuvor beschreibt der Autor, dass Meere, Seen, Plätze mit Menschen etc. davon sprechen, dass es einen Gott gibt. Mit γένος („Geschlecht“) meint der Autor wohl, dass wir Menschen von Gott abstammen und er unser Schöpfer ist. Cleantes greift dies auch auf und sagt zu Zeus: „ἐκ σοῦ γὰρ γένος εἴσ’ ἤχου μίμημα λαχόντες μοῦνοι“ („denn aus deinem Geschlecht sind wir, allein das Abbild des Klanges bekommen“). Paulus stellt sich damit gegen die Götzenbilder aus Gold und Silber und Anfertigungen von Künstlern, die in Athen als Götter verehrt werden. Mit χαράγματι („Ausdruck“) kann ein Abbild eines Gottes bezeichnet werden, der in ein Material gestanzt, getrieben oder geritzt wird, wie z.B. auf Münzen. Das Wort wird auch für das Abbild des Tieres in Offenbarung 13 gebraucht, der sich als Gott verehren lassen wird. 17.30 Τοὺς μὲν οὖν χρόνους τῆς ἀγνοίας ὑπεριδὼν ὁ θεός, τὰ νῦν παραγγέλλει τοῖς ἀνθρώποις πᾶσιν πανταχοῦ μετανοεῖν· Die Zeiten nun also der Unwissenheit übersehend, befiehlt Gott doch jetzt allen Menschen, dass sie überall umkehren, Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1: „καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird. 17.31 διότι ἔστησεν ἡμέραν, ἐν ᾗ μέλλει κρίνειν τὴν οἰκουμένην ἐν δικαιοσύνῃ, ἐν ἀνδρὶ ᾧ ὥρισεν, πίστιν παρασχὼν πᾶσιν, ἀναστήσας αὐτὸν ἐκ νεκρῶν. daher, da er einen Tag festsetzte, an dem er den Erdkreis in Gerechtigkeit richten wird, durch einen Mann, den er bestimmte, allen eine Beglaubigung, ihn von Toten auferweckt, anbietend. Mit διότι („darum, da“) leitet Paulus den Grund der Buße an allen Orten ein, da nämlich ein Gerichtstag kommt, dem man nur entkommen kann, wenn man Buße getan hatte. 17.32 Ἀκούσαντες δὲ ἀνάστασιν νεκρῶν, οἱ μὲν ἐχλεύαζον· οἱ δὲ εἶπον, Ἀκουσόμεθά σου πάλιν περὶ τούτου. Von einer Auferstehung Toter nun gehört, (begannen) die einen zu spotten, die anderen sagten: Wir werden dich wieder darüber hören! 17.33 Καὶ οὕτως ὁ Παῦλος ἐξῆλθεν ἐκ μέσου αὐτῶν. Und so ging Paulus weg aus ihrer Mitte. 17.34 Τινὲς δὲ ἄνδρες κολληθέντες αὐτῷ, ἐπίστευσαν· ἐν οἷς καὶ Διονύσιος ὁ Ἀρεοπαγίτης, καὶ γυνὴ ὀνόματι Δάμαρις, καὶ ἕτεροι σὺν αὐτοῖς. Einige Männer aber, sich ihm angeschlossen, glaubten, unter denen auch Dionysios, der Areopagit, und eine Frau mit Namen Damaris und weitere mit ihnen (waren). 18.1 Μετὰ δὲ ταῦτα χωρισθεὶς ὁ Παῦλος ἐκ τῶν Ἀθηνῶν ἦλθεν εἰς Κόρινθον. Nach diesen (Dingen), sich von Athen entfernt, kam Paulus nach Korinth. Mit οὕτως („so“) meint Lukas, wie Paulus wegging, nämlich, verspottet und sein Reden auf ein anderes Mal verschoben, wozu es ja nie kam. 18.2 Καὶ εὑρών τινα Ἰουδαῖον ὀνόματι Ἀκύλαν, Ποντικὸν τῷ γένει, προσφάτως ἐληλυθότα ἀπὸ τῆς Ἰταλίας, καὶ Πρίσκιλλαν γυναῖκα αὐτοῦ, διὰ τὸ τεταχέναι Κλαύδιον χωρίζεσθαι πάντας τοὺς Ἰουδαίους ἐκ τῆς Ῥώμης, προσῆλθεν αὐτοῖς· Und einen bestimmten Juden gefunden mit Namen Aquila, hinsichtlich der Abstammung ein Pontier, kürzlich von Italien gekommen, und Priszilla, seine Frau, - wegen der Anordung von Claudius, dass sich alle Juden aus Rom entfernen -, kam er zu ihnen. 18.3 καὶ διὰ τὸ ὁμότεχνον εἶναι, ἔμενεν παρ᾽ αὐτοῖς καὶ εἰργάζετο· ἦσαν γὰρ σκηνοποιοὶ τὴν τέχνην. Und weil er vom gleichen Handwerk war, blieb er bei ihnen und war arbeitend. Sie waren nämlich dem Handwerk nach Zeltmacher. 18.4 Διελέγετο δὲ ἐν τῇ συναγωγῇ κατὰ πᾶν σάββατον, ἔπειθέν τε Ἰουδαίους καὶ Ἕλληνας. 18.5 Ὡς δὲ κατῆλθον ἀπὸ τῆς Μακεδονίας ὅ τε Σίλας καὶ ὁ Τιμόθεος, συνείχετο τῷ πνεύματι ὁ Παῦλος, διαμαρτυρόμενος τοῖς Ἰουδαίοις τὸν χριστὸν Ἰησοῦν. 18.6 Αντιτασσομένων δὲ αὐτῶν καὶ βλασφημούντων, ἐκτιναξάμενος τὰ ἱμάτια, εἶπεν πρὸς αὐτούς, Τὸ αἷμα ὑμῶν ἐπὶ τὴν κεφαλὴν ὑμῶν· καθαρὸς ἐγώ· ἀπὸ τοῦ νῦν εἰς τὰ ἔθνη πορεύσομαι. Er war sich nun in der Synagoge an jedem Sabbat unterredend, und war Juden und Griechen überzeugend. Vor dem Hauptverb προσῆλθεν (“er kam hinzu”) ist ein langer Nebensatz vorgestellt. Claudius regierte von 41-54 nach Christus als römischer Kaiser. Orosius, Historia contra Paganos, 7.6.15 datiert das Edikt auf das neunte Jahr dessen Regierung, d.h. auf das Jahr 49-50. Als nun von Mazedonien sowohl Silas als auch Timotheus herabkamen, war Paulus durch den Geist gedrängt werdend, bezeugend den Juden Jesus als den Christus. Nestle-Aland liest hier λόγῳ („durch das Wort“), statt durch den „Geist“, was auf einer Interpretation eines Kopisten (P74 und wenige Nachfolgehandschriften) zurückgeht, aber nichts mit dem Original zu tun hat, ebenso wenig wie die Ergänzung von εἶναι („ist“) wohl als eine Art AcI. Als sie sich aber dagegen stellen und lästern, sagte er, seine Gewänder abgeschüttelt, zu ihnen: Euer Blut (ist) auf eurem Kopf! ich (bin) rein. Von jetzt an werde ich zu den Völkern gehen. Lukas gebraucht bei den ersten Partizipien ein historisches Präsens, d.h. keine Vergangenheitsform, um die Episode plastisch und unmittelbar dem Leser vor Augen zu führen. 18.7 Καὶ μεταβὰς ἐκεῖθεν ἦλθεν εἰς οἰκίαν τινὸς ὀνόματι Ἰούστου, σεβομένου τὸν θεόν, οὗ ἡ οἰκία ἦν συνομοροῦσα τῇ συναγωγῇ. Und von dort umgezogen, kam er in ein Haus eines bestimmten mit Namen Justus, Gott fürchtend, dessen Haus an die Synagoge grenzend war. 18.8 Κρίσπος δὲ ὁ ἀρχισυνάγωγος ἐπίστευσεν τῷ κυρίῳ σὺν ὅλῳ τῷ οἴκῳ αὐτοῦ· καὶ πολλοὶ τῶν Κορινθίων ἀκούοντες ἐπίστευον καὶ ἐβαπτίζοντο. Krispus nun, der Synagogenoberste, glaubte an den Herrn mit seinem ganzen Haus. Und viele der (es) hörenden Korinther (begannen) zu glauben und getauft zu werden. 18.9 Εἶπεν δὲ ὁ κύριος δι᾽ ὁράματος ἐν νυκτὶ τῷ Παύλῳ, Μὴ φοβοῦ, ἀλλὰ λάλει καὶ μὴ σιωπήσῃς· Es sagte nun der Herr durch eine Vision in (der) Nacht Paulus: Fürchte dich nicht, sondern rede und schweige nicht, 18.10 διότι ἐγώ εἰμι μετὰ σοῦ, καὶ οὐδεὶς ἐπιθήσεταί σοι τοῦ κακῶσαί σε· διότι λαός ἐστίν μοι πολὺς ἐν τῇ πόλει ταύτῃ. daher da ich mit dir bin, und niemand wird dir zusetzen, um dich zu misshandeln, weil mir viel Volk gehört in dieser Stadt! 18.11 Ἐκάθισέν τε ἐνιαυτὸν καὶ μῆνας ἕξ, διδάσκων ἐν αὐτοῖς τὸν λόγον τοῦ θεοῦ. 18.12 Γαλλίωνος δὲ ἀνθυπατεύοντος τῆς Ἀχαΐας, κατεπέστησαν ὁμοθυμαδὸν οἱ Sodann ließ er sich ein Jahr und sechs Monate nieder, unter ihnen das Wort Gottes lehrend. Als nun Gallion Prokonsul von Achaja war, traten die Juden einmütig Paulus entgegen, und führten ihn an die (Richter)tribüne, Das Partizip μεταβὰς („umgezogen“) spricht von einem Umzug. Vgl. Herodotus, Historiae 43.14: „καὶ τόπος ἐστὶ [ἐκεῖ] Μίλητος· καὶ ἀπὸ τῆς Σάμου μεταβὰς εἰς τὴν Καρίαν“ („und der Ort dort ist Milet, und von Samos zog er um nach Karia“. Nestle-Aland ergänzt Τιτίου („Titius“), wohl meinte der Schreiber (wohl P75), den Namen mit einem ihm bekannten näher spezifizieren zu müssen. Kein einziger griechischer christlicher Schreiber erwähnt diesen Beinahmen, auch in den Handschriften ist er nahezu nicht bezeugt. Der Bruch mit der Synagoge, den die Korinther hörten, hatte auch positive Folgen. Die Imperfekte ἐπίστευον und ἐβαπτίζοντο („sie (begannen) zu glauben und getauft zu werden“) zeigen das Einsetzen einer wiederkehrenden Handlung, d.h. immer wieder kamen Menschen zum Glauben, als sie das Evangelium hörten. Jesus begründet die Anweisung zu reden damit, dass niemand Paulus etwas anhaben könnte, da in der Stadt viele Christen sind, die wohl für Paulus beten, damit ihm nichts geschieht. Mit βῆμα („Tribüne, Plattform, Bühne“) kommt wörtlich zum Ausdruck, dass zu einer erhöhten Position gestiegen wurde (βαίνω „laufen“), die zu einer Tribüne oder erhöhten Plattform gehört. Bei Herodotus wird das Wort auch für den Schritt eines Menschen gebraucht (Historiae, 4.82, 5); Ἰουδαῖοι τῷ Παύλῳ, καὶ ἤγαγον αὐτὸν ἐπὶ τὸ βῆμα, vgl. auch Heraclitus, Testimonia, 3b.4: „ἀναβὰς ἐπὶ τὸ βῆμα“. „auf die Tribüne hinaufsteigend“. Auch ging es von dort nach unten, sodass man hinabsteigen musste, vgl. Diodorus Siculus, Bibliotheca Historica 17.109,2: „καταβὰς ἀπὸ τοῦ βήματος“. „Herabsteigend von der Tribüne“. Dort wurde nach Wettkämpfen das Urteil über die Spieler gesprochen. Es muss nicht ein Stuhl oder Sitz etc. sein, denn dafür stünden andere Worte bereit, sodass es offen bleibt, ob der Preisrichter stand oder saß. Dass es ein Richterstuhl war, wird durch eine Stelle bei Antiphon, De choreuta 40.4 fraglich: „Τὸ τελευταῖον, ὦ Ζεῦ καὶ θεοὶ πάντες, Φιλοκράτης αὐτὸς οὑτοσὶ ἐν τῷ 37 Der zweite Korinther -Brief βουλευτηρί ῳ ἐναντίον τ ῆς βουλ ῆς, ἑστ ὼς μετ’ ἐμο ῦ ἐ πὶ το ῦ βήματος, ἁπτόμενος ἐμο ῦ διελέγετο, ὀνόματι ο ὗτος ἐ μ ὲ προσαγορεύων“. „Der Abschluss, oh Zeus und ihr Götter alle, wurde in der Kammer vor dem Rat erreicht, als Philokrates selbst mit auf der Tribüne stehend, mich berührend, sich mit mir unterhielt, als dieser mich mit meinem Namen anredete“. Vgl. Flavius Josephus, Antiquitates Judaicae 4.209,3: „ ὁ ἀρχιερε ὺς ἐ πὶ βήματος ὑψηλο ῦ σταθείς“. „Der Hohepriester, der auf einer hohen Tribüne stand“. Da die Personen auf der Tribüne standen, zu ihr hinauf und herunterstiegen, ist ein Stuhl per se unplausibel, auch wenn es wohl dort auch zusätzlich Stühle gegeben haben kann, wie dies bei einigen Autoren anzunehmen ist, sodass man sich auf der Tribüne zusätzlich auch setzen konnte, im Begriff selbst ist dies jedoch wohl nicht inbegriffen, so könnte man auch Johannes 19.13 etc. verstehen . Diese Dinge kannten die Korinther aus der Begebenheit in Apostelgeschichte 18.12ff. Dazu kommt noch Folgendes: Flavius Josephus verwendet an einer Stelle beide Begriffe in einem Satz: "Der Thron (θρόνος), den der König sich anfertigen ließ, war aus Elfenbein, ungemein groß und von einem aus sechs Stufen bestehenden Auftritt (βῆματος) umgeben. Auf jeder Stufe standen zwei Löwen zu beiden Seiten und ebenso viele oben neben dem Thronsessel." (Antiquitates Judaicae, 8.140.2). Der Begriff θρόνος („Thron“) ist hier also der Stuhl oder Sitz des Königs selbst und βῆμα („die Tribüne“) der Auftritt mit Stufen dazu. Dann verwendet auch Chrysostomus in seinem Kommentar zum Römerbrief (60.669.9) beide Nomen: "Wie kann also der Apostel sagen: ‘Zu lehren gestatte ich dem Weibe aber nicht?’ Damit untersagt er ihr nur, den Vorsitz in der Versammlung zu führen und den Sitz auf der 38 Der zweite Korinther Brief Rednerbühne (το ῦ θρόνου το ῦ ἐν τῷ βήματι „des Throns auf der Bühne“) einzunehmen, nicht aber überhaupt mit Worten zu lehren." Der θρόνος ist also der Sitz selbst und βῆμα die Bühne (vgl. auch Bauer/Aland, Sp. 280). Somit könnte man festhalten, dass θρόνος Sitz eines Königs, βῆμα die Bühne bzw. Tribüne oder das Podest bedeutet. Vom βῆμα aus kann man also reden, jedoch auch zu Gericht sitzen: Platon schreibt an einer Stelle von den βῆματα als den "Gerichtsstellen" (Politeia, 564.d.10). An anderer Stelle schreibt auch Platon, dass ein Redner auf eine hohe βῆμα hinaufsteigen muss: "ἀναβάντα ἐπί τι βῆμα ὑψηλὸν", „Hinaufsteigend auf eine erhöhte Bühne“ (Politeia, 617.d.5). In der griechischen Polis wurden βῆματα als Bühnen zur politischen Rede genutzt. Das macht Platon deutlich, wenn er schreibt: "καὶ ἔγωγε ἐξ ἐκείνου ἅλις ἔσχον το ῦ βήματος καὶ χαλεπώτερον οὐδὲν ἐφάνη μοι πολιτείας". „und ich hatte seitdem genug von der Rednerbühne und es scheint mir, es ist nichts ärgerlicher als die Politik“ (Spuria, 369.a, 4). Der Sprecher hat also genug davon, auf der Rednerbühne zu stehen und Politik zu betreiben. Polybius beschreibt eine ganz interessante Begebenheit: "μέλλοντός τινος τῶν ἐκ τῆς γερουσίας ἀντιλέγειν τοῖς προτεινομένοις καὶ καταρχομένου, προελθόντα τὸν Ἀννίβαν κατασπάσαι τὸν ἄνψρωπον ἀπὸ το ῦ βήματος". „Als um diese Zeit ein Mitglied des Rates gegen die Friedensbedingungen Einspruch erheben wollte und zu reden begann, da, erzählt man, trat Hannibal auf und zog ihn von der Rednerbühne herab “ (Historiae 15.19, 3) . Ein Ratsmitglied wollte also eine Rede gegen die Friedensbedingungen halten. Als er zu reden begann, wurde er von Hannibal von der βῆμα (Rednerbühne) heruntergeholt. An anderer Stelle schreibt Polybius, dass eine βῆμα aufgerichtet wurde (es handelt sich also um eine Konstruktion, wohl aus Holz), um von dort den Tod des Königs zu verkündigen (Historiae 15.25.3). 18.13 λέγοντες ὅτι Παρὰ τὸν νόμον οὗτος ἀναπείθει τοὺς ἀνθρώπους σέβεσθαι τὸν θεόν. sagend: Dieser überredet die Menschen entgegen dem Gesetz, Gott zu verehren. 18.14 Μέλλοντος δὲ τοῦ Παύλου ἀνοίγειν τὸ στόμα, εἶπεν ὁ Γαλλίων πρὸς τοὺς Ἰουδαίους, Εἰ μὲν οὖν ἦν ἀδίκημά τι ἢ ῥᾳδιούργημα πονηρόν, ὦ Ἰουδαῖοι, κατὰ λόγον ἂν ἠνεσχόμην ὑμῶν· 18.15 εἰ δὲ ζήτημά ἐστιν περὶ λόγου καὶ ὀνομάτων καὶ νόμου τοῦ καθ᾽ ὑμᾶς, ὄψεσθε αὐτοί· κριτὴς γὰρ ἐγὼ τούτων οὐ βούλομαι εἶναι. Als nun Paulus den Mund öffnen wollte, sagte Gallion zu den Juden: Wenn es also nun irgendein Unrecht oder ein böses Vergehen wäre, o ihr Juden, hätte ich euch in dem Fall zugelassen. Zur Bedeutung von κατὰ λόγον („in dem Fall“) vgl. Herodotus, Historiae 2.13,2: „Und von den Ägyptern scheint mir, die das Land unterhalb des Möris-Sees bewohnen, namentlich das, was man das Delta nennt – für den Fall (κατὰ λόγον), wenn dieses ihr Land in gleichem Maße ansteigt und sich ausdehnt, weil es der Nil nicht mehr überflutet -, es ihnen immer ebenso ergehen wird“. Wenn es aber eine Streitfrage über ein Wort und Namen und ein Gesetz bei euch ist, werdet ihr selbst sehen! Denn Richter über diese (Dinge) will ich nicht sein. Zur Phrase τοῦ καθ᾽ ὑμᾶς („unter euch“) vgl. Clemens Romanus, Homiliae 18.5,1: „αὐτίκα γοῦν σὺ τὰ τοῦ ἀπορρήτου ὑψίστου ἴδια διδοὺς τῷ υἱῷ οὐκ οἶδας ὅτι υἱός ἐστιν, πατὴρ ὑπάρχων τοῦ Ἰησοῦ τοῦ καθ’ ὑμᾶς λεγομένου“ „So weißt du selbst sofort, da du dem Sohn die besonderen Eigenschaften des ungeoffenbarten Allerhöchsten zuschreibst, nicht, dass er der Sohn ist, da er der Vater Jesu ist, der bei euch der Christus genannt wird“. Ein Kopist (P74 und Nachfolger) und mit ihm Nestle-Aland ändern den Singular ζήτημά in den Plural ζητήματά („Streitfragen“) wohl, weil es ihm plausibler vorkam, auch wenn Interpretationen nicht Aufgabe eines Kopisten gewesen wären. 18.16 Καὶ ἀπήλασεν αὐτοὺς ἀπὸ τοῦ βήματος. 18.17 Ἐπιλαβόμενοι δὲ πάντες οἱ Ἕλληνες Σωσθένην τὸν ἀρχισυνάγωγον ἔτυπτον ἔμπροσθεν τοῦ βήματος. Καὶ οὐδὲν τούτων τῷ Γαλλίωνι ἔμελλεν. Und er vertrieb sie von der Richter(tribüne). All die Griechen nun Sosthenes, den Synagogenobersten, ergriffen, waren (ihn) vor der Richter(tribüne) schlagend. Und um keines dieser (Dinge) war sich Gallion kümmernd. Mit dem Imperfekt ἔτυπτον (“sie waren schlagend”) kommt das Hintergrundgeschehen zum Ausdruck, d.h. sie schlugen den Bruder die ganze Zeit und dies kümmerte Gallion nicht. 18.18 Ὁ δὲ Παῦλος ἔτι προσμείνας ἡμέρας ἱκανάς, τοῖς ἀδελφοῖς ἀποταξάμενος, ἐξέπλει εἰς τὴν Συρίαν, καὶ σὺν αὐτῷ Πρίσκιλλα καὶ Ἀκύλας, κειράμενος τὴν κεφαλὴν ἐν Κεγχρεαῖς· εἶχεν γὰρ εὐχήν. Paulus nun, noch etliche Tage dageblieben, sich von den Brüdern verabschiedet, war nach Syrien absegelnd - und mit ihm Priszilla und Aquila - in Kenchreä das Haupt geschoren, denn er war ein Gelübde habend. 18.19 Κατήντησεν δὲ εἰς Ἔφεσον, καὶ ἐκείνους κατέλιπεν αὐτοῦ· αὐτὸς δὲ εἰσελθὼν εἰς τὴν συναγωγὴν διελέχθη τοῖς Ἰουδαίοις. 18.20 Ἐρωτώντων δὲ αὐτῶν ἐπὶ πλείονα χρόνον μεῖναι παρ᾽ αὐτοῖς, οὐκ ἐπένευσεν· Er kam nun nach Ephesus. Und jene ließ er dort zurück. Er selbst nun, in die Synagoge hineingehend, unterredete sich mit den Juden. Als sie aber baten, über längere Zeit bei ihnen zu bleiben, willigte er nicht ein, Ein Schreiber (P74) und mit ihm einige wenige Nachfolger und auch Nestle-Aland vergaßen παρ᾽ αὐτοῖς („bei ihnen“). 18.21 ἀλλ᾽ ἀπετάξατο αὐτοῖς εἰπών, Δεῖ με πάντως τὴν ἑορτὴν τὴν ἐρχομένην ποιῆσαι εἰς Ἱεροσόλυμα· πάλιν δὲ ἀνακάμψω πρὸς ὑμᾶς, τοῦ θεοῦ θέλοντος. Ἀνήχθη ἀπὸ τῆς Ἐφέσου, sondern verabschiedete sich von ihnen, sagend: Ich muss auf jeden Fall das kommende Fest in Jerusalem halten. Wiederum nun, werde ich, wenn Gott will, zu euch zurückkehren. Und er fuhr von Ephesus ab. Nestle-Aland lässt den gesamten Text Δεῖ με πάντως τὴν ἑορτὴν τὴν ἐρχομένην ποιῆσαι εἰς Ἱεροσόλυμα („Ich muss auf jeden Fall das kommende Fest in Jerusalem halten“) aus. Vermutlich ist der nachlässige Schreiber von P74 (und seine bekannten Nachfolger) beim Kopieren in der Vorlage auf die übernächste Zeile gesprungen und hat diese zwei Zeilen ausgelassen. 18.22 καὶ κατελθὼν εἰς Καισάρειαν, ἀναβὰς καὶ ἀσπασάμενος τὴν ἐκκλησίαν, κατέβη εἰς Ἀντιόχειαν. 18.23 Καὶ ποιήσας χρόνον τινὰ ἐξῆλθεν, διερχόμενος καθεξῆς τὴν Γαλατικὴν χώραν καὶ Und in Cäsarea angelegt, hinaufgegangen und die Versammlung begrüßt, ging er hinab nach Antiochien. Und eine bestimmte Zeit zugebracht, ging er weg, nacheinander das galatische Land Das Imperfekt εἶχεν („er war haltend/habend“) zeigt, dass er dieses die ganze Zeit über einhielt. Φρυγίαν, ἐπιστηρίζων πάντας τοὺς μαθητάς. durchziehend und Phrygien, all die Schüler befestigend. 18.24 Ἰουδαῖος δέ τις Ἀπολλὼς ὀνόματι, Ἀλεξανδρεὺς τῷ γένει, ἀνὴρ λόγιος, κατήντησεν εἰς Ἔφεσον, δυνατὸς ὢν ἐν ταῖς γραφαῖς. Ein bestimmter Jude nun, mit Namen Apollos, der Abstammung nach ein Alexandrier, ein redegewandter Mann, gelangte nach Ephesus, mächtig in den Schriften seiend. 18.25 Οὗτος ἦν κατηχημένος τὴν ὁδὸν τοῦ κυρίου, καὶ ζέων τῷ πνεύματι ἐλάλει καὶ ἐδίδασκεν ἀκριβῶς τὰ περὶ τοῦ κυρίου, ἐπιστάμενος μόνον τὸ βάπτισμα Ἰωάννου· 18.26 οὗτός τε ἤρξατο παρρησιάζεσθαι ἐν τῇ συναγωγῇ. Ἀκούσαντες δὲ αὐτοῦ Ἀκύλας καὶ Πρίσκιλλα, προσελάβοντο αὐτόν, καὶ ἀκριβέστερον αὐτῷ ἐξέθεντο τὴν τοῦ θεοῦ ὁδόν. 18.27 Βουλομένου δὲ αὐτοῦ διελθεῖν εἰς τὴν Ἀχαΐαν, προτρεψάμενοι οἱ ἀδελφοὶ ἔγραψαν τοῖς μαθηταῖς ἀποδέξασθαι αὐτόν· ὃς παραγενόμενος συνεβάλετο πολὺ τοῖς πεπιστευκόσιν διὰ τῆς χάριτος· Dieser war unterwiesen (im) Weg des Herrn. Nestle-Aland liest mit P74 und seinen Nachfolgehandschriften statt τοῦ Und dem Geist nach glühend, war er redend, κυρίου („des Herrn“) τοῦ Ἰησοῦ („des Jesus“). und lehrte die (Dinge) über den Herrn genau, nur die Taufe von Johannes verstehend. Sodann begann dieser freimütig in der Synagoge zu reden. Ihn nun gehört, nahmen ihn Aquila und Priszilla zu sich und legten ihm den Weg Gottes genauer dar. Nestle-Aland liest statt Aquila und Priskilla die Reihenfolge aufgrund eines Kopierfehlers von P74 falsch herum. Als er nun hinüber nach Achaja kommen will, schrieben die Brüder den Schülern ermunternd, ihn aufzunehmen, der, angekommen, viel für die geglaubt Habenden durch die Gnade beitrug. Βουλομένου („will“) ist als Präsens gleichzeitig zum Hauptverb. Zu συνεβάλετο πολὺ („er trug viel bei“) vgl. Basilica, Ecloga Basilicorum 10.35, 32.2: „κατὰ πολὺ τῇ πολιτείᾳ συμβάλλεται („in vieler Hinsicht trägt er für das Gemeinwohl bei“). 18.28 εὐτόνως γὰρ τοῖς Ἰουδαίοις διακατηλέγχετο δημοσίᾳ, ἐπιδεικνὺς διὰ τῶν γραφῶν εἶναι τὸν χριστὸν Ἰησοῦν. Denn er war vehement die Juden öffentlich widerlegend, durch die Schriften aufzeigend, dass Jesus der Christus ist. 19.1 Ἐγένετο δέ, ἐν τῷ τὸν Ἀπολλὼ εἶναι ἐν Κορίνθῳ, Παῦλον διελθόντα τὰ ἀνωτερικὰ μέρη ἐλθεῖν εἰς Ἔφεσον· καὶ εὑρών τινας μαθητὰς Es geschah nun beim Aufenthalt von Apollos in Korinth, dass Paulus, die oberen Gegenden durchzogen, nach Ephesus kam. Und etliche Jünger findend, 19.2 εἶπεν πρὸς αὐτούς, Εἰ πνεῦμα ἅγιον ἐλάβετε πιστεύσαντες; Οἱ δὲ εἶπον πρὸς αὐτόν, Ἀλλ᾽ οὐδὲ εἰ πνεῦμα ἅγιόν ἐστιν, ἠκούσαμεν. sagte er zu ihnen: Empfingt ihr heiligen Geist, geglaubt habend? Sie nun sagten zu ihm: Wir hörten ja nicht einmal, dass ein Heiliger Geist (da) ist! 19.3 Εἶπέν τε πρὸς αὐτούς, Εἰς τί οὖν ἐβαπτίσθητε; Οἱ δὲ εἶπον, Εἰς τὸ Ἰωάννου βάπτισμα. Sodann sagte er zu ihnen: Worauf wurdet ihr denn getauft? Sie nun sagten: Auf die Taufe von Johannes! 19.4 Εἶπεν δὲ Παῦλος, Ἰωάννης μὲν ἐβάπτισεν βάπτισμα μετανοίας, τῷ λαῷ λέγων εἰς τὸν ἐρχόμενον μετ᾽ αὐτὸν ἵνα πιστεύσωσιν, τοῦτ᾽ ἔστιν, εἰς τὸν χριστὸν Ἰησοῦν. Es sagte nun Paulus: Johannes taufte ja mit einer Taufe der Umkehr, dem Volk sagend, dass man an den nach ihm Kommenden glauben solle, das heißt, an den Christus, Jesus. Mit μὲν („ja“) verstärkt Lukas hier die Aussage im Hauptsatz, womit er auf eine bekannte Sache rekurriert, da es nicht mit δὲ („nun“) im nächsten Vers korrespondiert. 19.5 Ακούσαντες δὲ ἐβαπτίσθησαν εἰς τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου Ἰησοῦ. Es nun gehört, ließen sie sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen. 19.6 Καὶ ἐπιθέντος αὐτοῖς τοῦ Παύλου τὰς χεῖρας, ἦλθεν τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐπ᾽ αὐτούς, ἐλάλουν τε γλώσσαις καὶ προεφήτευον. Und als ihnen Paulus die Hände auflegte, kam der Heilige Geist auf sie. Sodann (begannen) sie in Sprachen zu reden und zu weissagen. 19.7 Ἦσαν δὲ οἱ πάντες ἄνδρες ὡσεὶ δεκαδύο. 19.8 Εἰσελθὼν δὲ εἰς τὴν συναγωγὴν ἐπαρρησιάζετο, ἐπὶ μῆνας τρεῖς διαλεγόμενος καὶ πείθων τὰ περὶ τῆς βασιλείας τοῦ θεοῦ. Es waren nun die Männer insgesamt etwa zwölf. Hineingegangen nun in die Synagoge, war er während dreier Monate freimütig redend, sich auseinandersetzend und (sie) die (Dinge) vom Reich Gottes überzeugend. 19.9 Ὡς δέ τινες ἐσκληρύνοντο καὶ ἠπείθουν, κακολογοῦντες τὴν ὁδὸν ἐνώπιον τοῦ πλήθους, ἀποστὰς ἀπ᾽ αὐτῶν ἀφώρισεν τοὺς μαθητάς, καθ᾽ ἡμέραν διαλεγόμενος ἐν τῇ σχολῇ Τυράννου τινός. 19.10 Τοῦτο δὲ ἐγένετο ἐπὶ ἔτη δύο, ὥστε πάντας τοὺς κατοικοῦντας τὴν Ἀσίαν ἀκοῦσαι τὸν λόγον τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, Ἰουδαίους τε καὶ Ἕλληνας. Als nun einige sich verhärtend und nicht gehorchend waren den Weg vor der Menge beschimpfend, sich von ihnen entfernt, sonderte er die Schüler ab, täglich sich auseinandersetzend in der Schule eines bestimmten Tyrannos. Nestle-Aland lässt τινός („eines bestimmten“) aus. Dies nun geschah während zweier Jahre, sodass alle die in Asien Wohnenden das Wort des Herrn Jesus hörten, sowohl Juden als auch Griechen. Nestle-Aland lässt Ἰησοῦ („Jesus“) aus. Die beiden Imperfekte ἐλάλουν und προεφήτευον zeigt das Einsetzen einer dauernden oder immer wiederkehrenden Handlung des Redens in fremden Sprachen und des Weissagens. 19.11 Δυνάμεις τε οὐ τὰς τυχούσας ἐποίει ὁ θεὸς διὰ τῶν χειρῶν Παύλου, 19.12 ὥστε καὶ ἐπὶ τοὺς ἀσθενοῦντας ἐπιφέρεσθαι ἀπὸ τοῦ χρωτὸς αὐτοῦ σουδάρια ἢ σιμικίνθια, καὶ ἀπαλλάσσεσθαι ἀπ᾽ αὐτῶν τὰς νόσους, τά τε πνεύματα τὰ πονηρὰ ἐξέρχεσθαι ἀπ᾽ αὐτῶν. Sodann war Gott keine (schon) geschehenen Macht(taten) durch die Hände von Paulus tuend, so dass auch von seiner Haut Schweißtücher oder Schürzen zu den Kranken gebracht wurden und die Krankheiten von ihnen wichen und die bösen Geister von ihnen herauskamen. Gott gab Paulus neue Zeichen, die bisher nicht geschehen waren. Eines davon berichtet Lukas nun. 19.13 Ἐπεχείρησαν δέ τινες ἀπὸ τῶν περιερχομένων Ἰουδαίων ἐξορκιστῶν ὀνομάζειν ἐπὶ τοὺς ἔχοντας τὰ πνεύματα τὰ πονηρὰ τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, λέγοντες, Ὁρκίζομεν ὑμᾶς τὸν Ἰησοῦν ὃν ὁ Παῦλος κηρύσσει. Es versuchten nun auch einige von den umherziehenden jüdischen Beschwörern, über die bösen Geister Habenden den Namen des Herrn Jesus zu nennen, sagend: Wir beschwören euch bei Jesus, den Paulus verkündet. Nestle-Aland hat mit ὁρκίζω („ich beschwöre“) die Interpretation eines Kopisten. 19.14 Ἦσαν δέ τινες υἱοὶ Σκευᾶ Ἰουδαίου ἀρχιερέως ἑπτὰ οἱ τοῦτο ποιοῦντες. Es waren nun sieben gewisse Söhne von Skevas, eines jüdischen Hohenpriesters die dies Tuenden. Der Name von Skevas kommt von lat. „scaeva“ („Linkshänder“). 19.15 Ἀποκριθὲν δὲ τὸ πνεῦμα τὸ πονηρὸν εἶπεν, Τὸν Ἰησοῦν γινώσκω, καὶ τὸν Παῦλον ἐπίσταμαι· ὑμεῖς δὲ τίνες ἐστέ; Der böse Geist nun geantwortet, sagte: Jesus kenne ich, und Paulus ist mir bekannt. Ihr nun, welche seid ihr? 19.16 Καὶ ἐφαλλόμενος ἐπ᾽ αὐτοὺς ὁ ἄνθρωπος ἐν ᾧ ἦν τὸ Und der Mensch, auf sie losspringend, durch den der böse Geist sie sogar überwältigt Die Subjunktion ὥστε („sodass“) löst die Serie von Infinitiven aus. NestleAland lässt ἀπ᾽ αὐτῶν („von ihnen“) aus (die Auslassung kam wohl von P74). Der Text ist syntaktisch nicht einfach, wie von Lukas öfter, daher wurde er auch von bekannten Schreibern vereinfacht, deren Version Nestle- πνεῦμα τὸ πονηρόν καὶ κατακυριεύσαν αὐτῶν, ἴσχυσεν κατ᾽ αὐτῶν, ὥστε γυμνοὺς καὶ τετραυματισμένους ἐκφυγεῖν ἐκ τοῦ οἴκου ἐκείνου. habend war, tat ihnen Gewalt an, sodass sie nackt und verwundet aus jenem Hause entflohen. 19.17 Τοῦτο δὲ ἐγένετο γνωστὸν πᾶσιν Ἰουδαίοις τε καὶ Dies wurde nun bekannt sowohl allen Ephesus bewohnenden Juden als auch Aland abdruckt. Eine Periphrase aus ἦν („er war“) im Imperfekt und einem Part. Aorist im Neutrum κατακυριεύσαν („überwältigt“) ist hier wahrscheinlich nicht auszuschließen (es ist nicht so häufig), die ein Äquivalent zum Perfekt/Plusquamperfekt ist (vgl. Tiemann 1889:557; Stahl 1907:144-145; Wolf 1912:55; Psaltes 1913:230; Kapsomenakis 1938:44; Björck 1940:74; Schwyzer 1950:255; Blass & Debrunner 1979:288; Gildersleeve 1980[1900]:125; Karleen 1980:133; Browning 1983:39; Piñero & Pelaez 2003:161; Drinka 2007:112). Vgl. als direkte Parallele Thucydides, Historiae 4.54,3: "ἦσαν δέ τινες καὶ γενόμενοι τῷ Νικίᾳ λόγοι πρότερον πρός τινας τῶν Κυθηρίων, δι’ ὃ καὶ θᾶσσον καὶ ἐπιτηδειότερον τό τε παραυτίκα καὶ τὸ ἔπειτα τὰ τῆς ὁμολογίας ἐπράχθη ὐτοῖς· "Es waren nun etliche Unterhaltungen schon von Nicias zuvor geschehen mit einigen der Kythern". Hier im Beispiel wäre das Imperfekt ἦσαν („waren“) und das Partizip Aorist γενόμενοι („geschehen“) als Periphrase zu sehen, wobei auch hier, wie im Übersetzungsvorschlag, καὶ als "schon" zu verstehen wäre, und nicht als Konjunktion ("und"). Das zweite καὶ („auch/sogar“) kann nur ein Adverb und keine gleichordnende Konjunktion sein, da zuvor ein Partizipialsatz, d.h. untergeordnet, steht. Das κατακυριεύσαν („überwältigend“) muss sich auf πνεῦμα τὸ πονηρόν („böser Geist“) beziehen, da es jeweils Neutrumformen sind. Vgl. eine Periphrase mit einem Partizip Perfekt in Lukas 23.19: ὅστις ἦν διὰ στάσιν τινὰ γενομένην ἐν τῇ πόλει καὶ φόνον *βεβλημένος* εἰς φυλακήν. („Welcher wegen eines in der Stadt geschehenen Aufruhrs und Mordes ins Gefängnis geworfen war“). Der Sinn wäre dann: Der böse Geist wirkt duch den Mann und überwältigt die Exorzisten und fügt ihnen darauf Gewalt an, sodass sie nackt und verwundet vor der Situation fliehen. Mit dem neutrischen κατακυριεύσαν sollte vermutlich über eine Art constructio ad sensum den Lesern signalisiert werden, dass das bezeichnete gegen die Exorzisten gerichtete Geschehen unter dem Einfluss des bösen Geistes geschah. Auch anderswo wird (naturgemäß) sprachlich (!) nicht immer streng zwischen dem Tun Besessener und involvierter dämonischer Akteure unterschieden, so etwa in Apg 8,7. Ἕλλησιν τοῖς κατοικοῦσιν τὴν Ἔφεσον, καὶ ἐπέπεσεν φόβος ἐπὶ πάντας αὐτούς, καὶ ἐμεγαλύνετο τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου Ἰησοῦ. Griechen, und es fiel Furcht auf sie alle, und es war der Name des Herrn Jesus erhöht werdend. 19.18 Πολλοί τε τῶν πεπιστευκότων ἤρχοντο, ἐξομολογούμενοι, καὶ ἀναγγέλλοντες τὰς πράξεις αὐτῶν. Und viele der gläubig Gewordenen waren kommend, ihre Taten bekennend und berichtend. 19.19 Ἱκανοὶ δὲ τῶν τὰ περίεργα πραξάντων συνενέγκαντες τὰς βίβλους κατέκαιον ἐνώπιον πάντων· καὶ συνεψήφισαν τὰς τιμὰς αὐτῶν, καὶ εὗρον ἀργυρίου μυριάδας πέντε. Etliche nun der Zauberei getan Habenden waren, sie zusammengetragen, die Bücher vor allen verbrennend. Und man rechnete deren Preise zusammen und fand fünfzigtausend Silberlinge heraus. 19.20 Οὕτως κατὰ κράτος ὁ λόγος τοῦ κυρίου ηὔξανεν καὶ ἴσχυεν. So war das Wort des Herrn mit Macht wachsend und erstarkend. 19.21 Ὡς δὲ ἐπληρώθη ταῦτα, ἔθετο ὁ Παῦλος ἐν τῷ πνεύματι, διελθὼν τὴν Μακεδονίαν καὶ Ἀχαΐαν, πορεύεσθαι εἰς Ἱερουσαλήμ, εἰπὼν ὅτι Μετὰ τὸ γενέσθαι με ἐκεῖ, δεῖ με καὶ Ῥώμην ἰδεῖν. 19.22 Ἀποστείλας δὲ εἰς τὴν Μακεδονίαν δύο τῶν Als nun diese (Dinge) sich erfüllten, nahm sich Paulus im Geist vor, Mazedonien und Achaja durchziehend, nach Jerusalem zu gehen, gesagt habend: Nach meinem Aufenthalt dort muss ich auch Rom sehen. Nach Mazedonien nun zwei seiner ihm Dienenden gesandt, Timotheus und Erastus, Zuvor beschreibt Lukas, wie die Voraussetzungen waren (Bekenntnis und Trennung von Sünde), um nun mittels οὕτως („so“) zu zeigen, was so erreicht wurde. Die beiden Imperfekte zeigen den anhaltenden Prozess, der damals stattfand. Von hier bis Vers 41 berichtet Lukas die Anfeindung von Demetrius in Ephesus gegen die Folgen des Evangeliums. διακονούντων αὐτῷ, Τιμόθεον καὶ Ἔραστον, αὐτὸς ἐπέσχεν χρόνον εἰς τὴν Ἀσίαν. machte er selbst sich eine Zeit nach Asien auf. 19.23 Ἐγένετο δὲ κατὰ τὸν καιρὸν ἐκεῖνον τάραχος οὐκ ὀλίγος περὶ τῆς ὁδοῦ. Es entstand nun um jene Zeit eine nicht geringe Aufregung betreffs des Weges. 19.24 Δημήτριος γάρ τις ὀνόματι, ἀργυροκόπος, ποιῶν ναοὺς ἀργυροῦς Ἀρτέμιδος, παρείχετο τοῖς τεχνίταις ἐργασίαν οὐκ ὀλίγην· Denn ein bestimmter mit Namen Demetrios, ein Silberschmied, silberne Artemistempel machend, war den Handwerkern einen nicht geringen Erwerb verschaffend. 19.25 οὓς συναθροίσας, καὶ τοὺς περὶ τὰ τοιαῦτα ἐργάτας, εἶπεν, Ἄνδρες, ἐπίστασθε ὅτι ἐκ ταύτης τῆς ἐργασίας ἡ εὐπορία ἡμῶν ἐστιν. Auch die derartiges Arbeitenden zusammenbracht, sagte er: Männer, ihr versteht, dass von diesem Gewerbe unser Wohlstand ist. 19.26 Καὶ θεωρεῖτε καὶ ἀκούετε ὅτι οὐ μόνον Ἐφέσου, ἀλλὰ σχεδὸν πάσης τῆς Ἀσίας, ὁ Παῦλος οὗτος πείσας μετέστησεν ἱκανὸν ὄχλον, λέγων ὅτι οὐκ εἰσὶν θεοὶ οἱ διὰ χειρῶν γινόμενοι. 19.27 Οὐ μόνον δὲ τοῦτο κινδυνεύει ἡμῖν τὸ μέρος εἰς ἀπελεγμὸν ἐλθεῖν, ἀλλὰ καὶ τὸ τῆς μεγάλης θεᾶς ἱερὸν Ἀρτέμιδος εἰς οὐθὲν Und ihr schaut und hört, dass nicht nur von Ephesus, sondern fast von ganz Asien dieser Paulus, überredet, eine ziemliche Menge abwandte, sagend, dass die durch Hände entstehenden (Dinge) nicht Götter sind. Nicht nur aber ist für uns dieser Bereich in Gefahr, in Verruf zu kommen, sondern auch das Heiligtum der großen Göttin Artemis, für nichts erachtet zu werden, auch ihre Majestät nun, künftig niedergerissen zu Die Konstruktion über „nicht nur, sondern auch“ will die Lage dramatisieren. Von κινδυνεύει („in Gefahr sein“) hängen drei Infinitive ἐλθεῖν, λογισθῆναι und λογισθῆναι ab. λογισθῆναι, λογισθῆναι δὲ καὶ καθαιρεῖσθαι τὴν μεγαλειότητα αὐτῆς, ἣν ὅλη ἡ Ἀσία καὶ ἡ οἰκουμένη σέβεται. werden, die ganz Asien und der Erdkreis verehrt. 19.28 Ακούσαντες δὲ καὶ γενόμενοι πλήρεις θυμοῦ, ἔκραζον λέγοντες, Μεγάλη ἡ Ἄρτεμις Ἐφεσίων. 19.29 Καὶ ἐπλήσθη ἡ πόλις ὅλη τῆς συγχύσεως· ὥρμησάν τε ὁμοθυμαδὸν εἰς τὸ θέατρον, συναρπάσαντες Γάϊον καὶ Ἀρίσταρχον Μακεδόνας, συνεκδήμους Παύλου. Es gehört nun und voll Zorn geworden, (begannen) sie zu schreien, sagend: Groß (ist) die Artemis (der) Epheser! 19.30 Τοῦ δὲ Παύλου βουλομένου εἰσελθεῖν εἰς τὸν δῆμον, οὐκ εἴων αὐτὸν οἱ μαθηταί. 19.31 Τινὲς δὲ καὶ τῶν Ἀσιαρχῶν, ὄντες αὐτῷ φίλοι, πέμψαντες πρὸς αὐτόν, παρεκάλουν μὴ δοῦναι ἑαυτὸν εἰς τὸ θέατρον. Als nun Paulus in die Volksversammlung hineingehen wollte, waren ihn die Schüler nicht lassend. Das Imperfekt εἴων („sie waren lassend“) zeigt, dass sie ihn dauerhaft abhalten mussten. Einige nun auch der ihm wohlgesinnt seienden Aristarchen, zu ihm geschickt, waren ihn ermunternd, sich selbst nicht ins Theater zu begeben. Mit dem Adverb καὶ („auch“) wird der Gruppe der Paulus aufhaltenden Schüler die der Aristarchen hinzugefügt, die wohl Priester bzw. Aufseher der Stätten in Ephesus waren. 19.32 Ἄλλοι μὲν οὖν ἄλλο τι ἔκραζον· ἦν γὰρ ἡ ἐκκλησία συγκεχυμένη, καὶ οἱ πλείους οὐκ ᾔδεισαν τίνος ἕνεκεν συνεληλύθεισαν. Die einen wie die anderen nun also waren irgendetwas schreiend. Es war nämlich die Versammlung in Verwirrung geraten, und die meisten wussten nicht, weswegen sie zusammengekommen waren. Die verschiedenen Leute schrien durcheinander. Vgl. zum Idiom Platon, Phaedrus 267.d,4: „τὸ δὲ δὴ τέλος τῶν λόγων κοινῇ πᾶσιν ἔοικε συνδεδογμένον εἶναι, ᾧ τινες μὲν ἐπάνοδον, ἄλλοι δ’ ἄλλο τίθενται ὄνομα. „Aber alle scheinen sich einig zu sein, was den Schluss der Reden betrifft, den die Und es wurde erfüllt die ganze Stadt von dem Tumult. Sodann stürmten sie einmütig in das Theater, die Mazedonier Gaius und Aristarchus, Reisebegleiter von Paulus, mit wegreißend. einen Rekapitulation nennen, während andere ihm einen anderen Namen geben. 19.33 Ἐκ δὲ τοῦ ὄχλου προεβίβασαν Ἀλέξανδρον, προβαλόντων αὐτὸν τῶν Ἰουδαίων. Ὁ δὲ Ἀλέξανδρος, κατασείσας τὴν χεῖρα, ἤθελεν ἀπολογεῖσθαι τῷ δήμῳ. Aus der Menge nun brachten sie Alexander hervor, als ihn die Juden vorschickten. Alexander nun, mit der Hand gewinkt, wollte sich (vor) dem Volk verteidigen. 19.34 Ἐπιγνόντες δὲ ὅτι Ἰουδαῖός ἐστιν, φωνὴ ἐγένετο μία ἐκ πάντων ὡς ἐπὶ ὥρας δύο κραζόντων, Μεγάλη ἡ Ἄρτεμις Ἐφεσίων. Erkannt nun, dass er ein Jude war, entstand eine einzige Stimme von allen, etwa über zwei Stunden, schreiend: Groß (ist) die Artemis (der) Epheser! 19.35 Καταστείλας δὲ ὁ γραμματεὺς τὸν ὄχλον φησίν, Ἄνδρες Ἐφέσιοι, τίς γάρ ἐστιν ἄνθρωπος ὃς οὐ γινώσκει τὴν Ἐφεσίων πόλιν νεωκόρον οὖσαν τῆς μεγάλης θεᾶς Ἀρτέμιδος καὶ τοῦ Διοπετοῦς; 19.36 Ἀναντιρρήτων οὖν ὄντων τούτων, δέον ἐστὶν ὑμᾶς κατεσταλμένους ὑπάρχειν, καὶ μηδὲν προπετὲς πράσσειν. Die Menge nun beruhigt, sagt der (Stadt)schreiber: Männer, Epheser, welcher Mensch ist es denn, der nicht weiß, dass die Stadt (der) Epheser Tempelhüterin der großen Göttin Artemis ist, und des von Zeus herabgefallenen (Dinges)? 19.37 Ἠγάγετε γὰρ τοὺς ἄνδρας τούτους, οὔτε ἱεροσύλους οὔτε βλασφημοῦντας τὴν θεὸν ὑμῶν. Denn ihr brachtet diese Männer, weder Tempelräuber noch eure Göttin Lästernde. Das Partizip κραζόντων („schreiend“) bezieht sich auf πάντων („allen“). Da diese (Dinge) also unwidersprechlich sind, Mit οὖν („also“) bezieht sich der Sprecher auf die Schlussfolgerung des ist es nötig, dass ihr ruhig bleibt und nichts Bisherigen. Überstürztes tut. Mit γὰρ („denn“) begründet der Sprecher die Anweisung im Vers davor. 19.38 Εἰ μὲν οὖν Δημήτριος καὶ οἱ σὺν αὐτῷ τεχνῖται ἔχουσιν πρός τινα λόγον, ἀγοραῖοι ἄγονται, καὶ ἀνθύπατοί εἰσιν· ἐγκαλείτωσαν ἀλλήλοις. Wenn also nun Demetrius und die Handwerker bei ihm gegen jemanden eine Sache haben, werden Gerichtstage abgehalten und gibt es Prokonsuln, sollen sie einander anklagen. 19.39 Εἰ δέ τι περὶ ἑτέρων ἐπιζητεῖτε, ἐν τῇ ἐννόμῳ ἐκκλησίᾳ ἐπιλυθήσεται. Wenn ihr aber bezüglich weiterer (Dinge) ein Gesuch habt, wird es in der gesetzlichen Versammlung erledigt werden. 19.40 Καὶ γὰρ κινδυνεύομεν ἐγκαλεῖσθαι στάσεως περὶ τῆς σήμερον, μηδενὸς αἰτίου ὑπάρχοντος περὶ οὗ οὐ δυνησόμεθα δοῦναι λόγον τῆς συστροφῆς ταύτης. Denn wir sind auch in Gefahr, eines Aufruhrs wegen der heutigen (Sache) angeklagt zu werden, da kein Grund vorhanden ist, bezüglich dessen wir Rechenschaft von dieser Zusammenrottung geben werden können. 19.41 Καὶ ταῦτα εἰπών, ἀπέλυσεν τὴν ἐκκλησίαν. Und diese (Dinge) gesagt, löste er die Versammlung auf. 20.1 Μετὰ δὲ τὸ παύσασθαι τὸν θόρυβον, προσκαλεσάμενος ὁ Παῦλος τοὺς μαθητάς, καὶ ἀσπασάμενος, ἐξῆλθεν πορευθῆναι εἰς τὴν Μακεδονίαν. Nach dem Aufhören nun des Tumults, ging Paulus, die Schüler hergerufen und verabschiedet, fort, um nach Mazedonien zu reisen. 20.2 Διελθὼν δὲ τὰ μέρη ἐκεῖνα, καὶ παρακαλέσας Durchzogen nun jene Bezirke und sie mit einer langen Rede ermuntert, kam er nach Griechenland. αὐτοὺς λόγῳ πολλῷ, ἦλθεν εἰς τὴν Ἑλλάδα. 20.3 Ποιήσας τε μῆνας τρεῖς, γενομένης αὐτῷ ἐπιβουλῆς ὑπὸ τῶν Ἰουδαίων μέλλοντι ἀνάγεσθαι εἰς τὴν Συρίαν, ἐγένετο γνώμη τοῦ ὑποστρέφειν διὰ Μακεδονίας. 20.4 Συνείπετο δὲ αὐτῷ ἄχρι τῆς Ἀσίας Σώπατρος Βεροιαῖος· Θεσσαλονικέων δέ, Ἀρίσταρχος καὶ Σεκοῦνδος, καὶ Γάϊος Δερβαῖος, καὶ Τιμόθεος· Ἀσιανοὶ δέ, Τυχικὸς καὶ Τρόφιμος. 20.5 Οὗτοι προσελθόντες ἔμενον ἡμᾶς ἐν Τρῳάδι. Sodann, drei Monate verbracht, kam er zur Überzeugung, als ihm, im Begriff, nach Syrien abzufahren, ein Anschlag von den Juden geschah, durch Mazedonien zurückzukehren. Paulus entschloss sich nach dem Anschlag über Mazedoinen und nicht über See zu reisen. Es waren ihn nun bis nach Asien Sopater begleitend, ein Beröer, von den Thessalonichern nun Aristarchus und Sekundus, auch Gaius, ein Derbier, und Timotheus. Die Asiaten nun Tychikus und Trophimus. Συνείπετο („es waren begleitend“) zeigt die Dauerhaftigkeit an. Diese, vorausgegangen, waren uns in Troas erwartend. 20.6 Ἡμεῖς δὲ ἐξεπλεύσαμεν μετὰ τὰς ἡμέρας τῶν ἀζύμων ἀπὸ Φιλίππων, καὶ ἤλθομεν πρὸς αὐτοὺς εἰς τὴν Τρῳάδα ἄχρι ἡμερῶν πέντε, οὗ διετρίψαμεν ἡμέρας ἑπτά. Wir nun segelten nach den Tagen der ungesäuerten (Brote) von Philippi ab und kamen in fünf Tagen hin zu ihnen nach Troas, wo wir sieben Tage verbrachten. Das Imperfekt ἔμενον („sie waren erwartend“) zeigt, dass Hintergrundgeschehen, d.h. während die anderen noch unterwegs waren, waren diese in Troas auf sie wartend. Ἡμεῖς („wir“) ist explizit als Kontrast zu den Vorausfahrenden betont. 20.7 Ἐν δὲ τῇ μιᾷ τῶν σαββάτων, συνηγμένων τῶν μαθητῶν κλάσαι ἄρτον, ὁ Παῦλος διελέγετο αὐτοῖς, μέλλων ἐξιέναι τῇ ἐπαύριον, παρέτεινέν τε τὸν λόγον μέχρι μεσονυκτίου. Am ersten (Tag) der Woche nun, als die Schüler versammelt waren, (das) Brot zu brechen, war Paulus sich mit ihnen unterredend, im Begriff, am folgenden (Tag) wegzugehen. Sodann war er die Rede bis Mitternacht ausdehnend. 20.8 Ἦσαν δὲ λαμπάδες ἱκαναὶ ἐν τῷ ὑπερῴῳ οὗ ἦμεν συνηγμένοι. Es waren nun etliche Lampen im Obergeschoss, wo wir versammelt waren. 20.9 Καθήμενος δέ τις νεανίας ὀνόματι Εὔτυχος ἐπὶ τῆς θυρίδος, καταφερόμενος ὕπνῳ βαθεῖ, διαλεγομένου τοῦ Παύλου ἐπὶ πλεῖον, κατενεχθεὶς ἀπὸ τοῦ ὕπνου ἔπεσεν ἀπὸ τοῦ τριστέγου κάτω, καὶ ἤρθη νεκρός. 20.10 Καταβὰς δὲ ὁ Παῦλος ἐπέπεσεν αὐτῷ, καὶ συμπεριλαβὼν εἶπεν, Μὴ θορυβεῖσθε· ἡ γὰρ ψυχὴ αὐτοῦ ἐν αὐτῷ ἐστιν. Ein bestimmter nun, am Fenster sitzender Jugendlicher mit Namen Eutychus, von tiefem Schlaf überwältigt, als sich Paulus immer länger unterredete, fiel, überwältigt vom Schlaf, vom dritten Stockwerk hinunter und wurde tot aufgehoben. 20.11 Αναβὰς δὲ καὶ κλάσας ἄρτον καὶ γευσάμενος, ἐφ᾽ ἱκανόν τε ὁμιλήσας ἄχρι αὐγῆς, οὕτως ἐξῆλθεν. Hinaufgestiegen nun und das Brot gebrochen und gegessen, sodann noch lange bis zum Tagesanbruch sich unterhalten, ging er so weg. 20.12 Ἤγαγον δὲ τὸν παῖδα ζῶντα, καὶ παρεκλήθησαν οὐ μετρίως. Sie brachten nun den Jungen lebend, und sie wurden nicht (nur) mittelmäßig getröstet. 20.13 Ἡμεῖς δέ, προσελθόντες ἐπὶ τὸ πλοῖον, ἀνήχθημεν εἰς τὴν Ἄσσον, ἐκεῖθεν μέλλοντες ἀναλαμβάνειν τὸν Παῦλον· Wir nun, an das Schiff vorausgegangen, fuhren ab nach Assos, beabsichtigend, von dort Paulus aufzunehmen. Denn so war er Paulus nun, hinuntergestiegen, warf sich auf ihn. Und (ihn) umarmend, sagte er: Lärmt nicht, denn seine Seele ist in ihm! Das Adverb μετρίως („mittelmäßig“) bedeutet, nicht zu viel und nicht zu wenig, und ein Ausmaß genau in der Mitte, sodass damit ein hohes Maß an Trost zum Ausdruck kommt. οὕτως γὰρ ἦν διατεταγμένος, μέλλων αὐτὸς πεζεύειν. anordnend, beabsichtigend, selbst zu Fuß zu gehen. 20.14 Ὡς δὲ συνέβαλεν ἡμῖν εἰς τὴν Ἄσσον, ἀναλαβόντες αὐτὸν ἤλθομεν εἰς Μιτυλήνην. Als er nun mit uns in Assos zusammentraf, kamen wir, ihn aufgenommen, nach Mitylene. 20.15 Κἀκεῖθεν ἀποπλεύσαντες, τῇ ἐπιούσῃ κατηντήσαμεν ἀντικρὺ Χίου· τῇ δὲ ἑτέρᾳ παρεβάλομεν εἰς Σάμον· καὶ μείναντες ἐν Τρωγυλλίῳ, τῇ ἐχομένῃ ἤλθομεν εἰς Μίλητον. 20.16 Ἔκρινεν γὰρ ὁ Παῦλος παραπλεῦσαι τὴν Ἔφεσον, ὅπως μὴ γένηται αὐτῷ χρονοτριβῆσαι ἐν τῇ Ἀσίᾳ· ἔσπευδεν γάρ, εἰ δυνατὸν ἦν αὐτῷ, τὴν ἡμέραν τῆς Πεντηκοστῆς γενέσθαι εἰς Ἱεροσόλυμα. Von dort abgesegelt, gelangten wir am nächsten (Tag) Chios gegenüber an. Am anderen (Tag) nun gelangten wir nach Samos. Und in Trogyllium geblieben, kamen wir am folgenden (Tag) nach Milet. 20.17 Απὸ δὲ τῆς Μιλήτου πέμψας εἰς Ἔφεσον μετεκαλέσατο τοὺς πρεσβυτέρους τῆς ἐκκλησίας. Von Milet nun nach Ephesus geschickt, ließ er die Älteren der Versammlung herüberrufen. 20.18 Ὡς δὲ παρεγένοντο πρὸς αὐτόν, εἶπεν αὐτοῖς, Ὑμεῖς ἐπίστασθε, ἀπὸ πρώτης ἡμέρας ἀφ᾽ ἧς ἐπέβην εἰς τὴν Ἀσίαν, Als sie nun bei ihm angekommen waren, sagte er ihnen: Ihr wisst, vom ersten Tag an, an dem ich nach Asien herkam, wie ich bei euch die ganze Zeit war, Es entschied nämlich Paulus, an Ephesus vorbeizusegeln, damit es ihm nicht passiert, Zeit in Asien zu verbringen. Denn er was sich beeilend, wenn es ihm möglich wäre, am Tag der Pfingsten nach Jerusalem zu kommen. Chios ist eine Insel südwestlich von Mitylene. Ein Schreiber (es brachte wohl P74 dies auf, evtl. da er eine Zeile beim Kopieren übersprang) und mit ihm Nestle-Aland lässt den Teil καὶ μείναντες ἐν Τρωγυλλίῳ („und in Trogyllium geblieben“) aus. πῶς μεθ᾽ ὑμῶν τὸν πάντα χρόνον ἐγενόμην, 20.19 δουλεύων τῷ κυρίῳ μετὰ πάσης ταπεινοφροσύνης καὶ πολλῶν δακρύων καὶ πειρασμῶν τῶν συμβάντων μοι ἐν ταῖς ἐπιβουλαῖς τῶν Ἰουδαίων· dem Herrn dienend mit aller Demut und vielen Tränen und Versuchungen, die mir durch die Anschläge der Juden widerfuhren. 20.20 ὡς οὐδὲν ὑπεστειλάμην τῶν συμφερόντων, τοῦ μὴ ἀναγγεῖλαι ὑμῖν καὶ διδάξαι ὑμᾶς δημοσίᾳ καὶ κατ᾽ οἴκους, Wie ich nichts zurückhielt von den nützlichen (Dingen), es etwa euch nicht zu berichten und euch öffentlich und von Haus zu Haus zu lehren, Nun fährt Paulus mit einer Wie-So-Konstruktion fort, und sagt so, wie er es praktisch umsetzte, nichts zurückgehalten zu haben, wobei man gedanklich ein „so“ annehmen kann, das mit „wie“ davor korrespondieren würde. 20.21 διαμαρτυρόμενος Ἰουδαίοις τε καὶ Ἕλλησιν τὴν εἰς τὸν θεὸν μετάνοιαν, καὶ πίστιν τὴν εἰς τὸν κύριον ἡμῶν Ἰησοῦν. bezeugend sowohl Juden als auch Griechen das Umdenken zu Gott und den Glauben an unseren Herrn Jesus Christus. Paulus nennt die Begleitumstände der öffentlichen und privaten Lehre und was dabei vermittelt wurde: Umdenken und Glaube. 20.22 Καὶ νῦν ἰδού, ἐγὼ δεδεμένος τῷ πνεύματι πορεύομαι εἰς Ἱερουσαλήμ, τὰ ἐν αὐτῇ συναντήσοντά μοι μὴ εἰδώς, Und jetzt, siehe, dem Geist nach gebunden, gehe ich nach Jerusalem, nicht wissend, was mir in ihr entgegenkommen wird, Καὶ νῦν („und jetzt“) beschreibt den Übergang zum Kernpunkt der Rede 20.23 πλὴν ὅτι τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον κατὰ πόλιν διαμαρτύρεται λέγον ὅτι δεσμά με καὶ θλίψεις μένουσιν. außer dass der Heilige Geist von Stadt zu Stadt bezeugt, sagend, dass mich Fesseln und Trübsale erwarten. Paulus nennt nun die Dinge, die er weiß, nämlich, dass er gefangen werden würde und Trübsale auf ihn zukommen. 20.24 Ἀλλ᾽ οὐδενὸς λόγον ποιοῦμαι, οὐδὲ ἔχω τὴν ψυχήν μου τιμίαν ἐμαυτῷ, ὡς τελειῶσαι τὸν δρόμον μου μετὰ χαρᾶς, καὶ τὴν διακονίαν ἣν ἔλαβον παρὰ τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, διαμαρτύρασθαι τὸ εὐαγγέλιον τῆς χάριτος τοῦ θεοῦ. Doch (aus) keinem mache ich ein Sache, noch halte ich mein Leben als teuer für mich selbst, um meinen Lauf mit Freude zu vollenden und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfing, die gute Botschaft der Gnade Gottes zu bezeugen. 20.25 Καὶ νῦν ἰδού, ἐγὼ οἶδα ὅτι οὐκέτι ὄψεσθε τὸ πρόσωπόν μου ὑμεῖς πάντες, ἐν οἷς διῆλθον κηρύσσων τὴν βασιλείαν τοῦ θεοῦ. Und jetzt, siehe, ich weiß, dass ihr mein Gesicht nicht mehr sehen werdet, ihr alle, bei denen ich durchzog, das Reich Gottes verkündend. 20.26 Διότι μαρτύρομαι ὑμῖν ἐν τῇ σήμερον ἡμέρᾳ, ὅτι καθαρὸς ἐγὼ ἀπὸ τοῦ αἵματος πάντων. Deshalb bezeuge ich euch am heutigen Tag, dass ich rein (bin) vom Blut aller. 20.27 Οὐ γὰρ ὑπεστειλάμην τοῦ μὴ ἀναγγεῖλαι ὑμῖν πᾶσαν τὴν βουλὴν τοῦ θεοῦ. Denn ich hielt nicht zurück, um euch den ganzen Ratschluss Gottes zu berichten. 20.28 Προσέχετε οὖν ἑαυτοῖς καὶ παντὶ τῷ ποιμνίῳ, ἐν ᾧ ὑμᾶς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἔθετο ἐπισκόπους, ποιμαίνειν τὴν ἐκκλησίαν τοῦ κυρίου καὶ θεοῦ, ἣν περιεποιήσατο διὰ τοῦ ἰδίου αἵματος. Achtet also auf euch selbst und die ganze Herde, in der euch der Heilige Geist als Aufseher einsetzte, um die Versammlung des Herrn und Gottes zu hüten, die er sich erwarb durch sein eigenes Blut. Wie die Vorkommen der Phrase in der Literatur nahelegt, ist die Lesart eines Kopisten und mit ihm Nestle-Aland mit λόγου statt λόγον, falsch. Die Lesart von Nestle-Aland τοῦ αἵματος τοῦ ἰδίου („das Blut des eigenen“) ist nicht nur schlecht belegt, sondern auch ungrammatisch, da so niemand auf den „eigenen Sohn“ Bezug nehmen würde, der das Neue Testament mitgeschrieben hatte. 20.29 Ἐγὼ γὰρ οἶδα τοῦτο, ὅτι εἰσελεύσονται μετὰ τὴν ἄφιξίν μου λύκοι βαρεῖς εἰς ὑμᾶς, μὴ φειδόμενοι τοῦ ποιμνίου· Ich weiß ja dies, dass nach meinem Weggang gefährliche Wölfe zu euch hineinkommen werden, die Herde nicht schonend. 20.30 καὶ ἐξ ὑμῶν αὐτῶν ἀναστήσονται ἄνδρες λαλοῦντες διεστραμμένα, τοῦ ἀποσπᾷν τοὺς μαθητὰς ὀπίσω αὐτῶν. 20.31 Διὸ γρηγορεῖτε, μνημονεύοντες ὅτι τριετίαν νύκτα καὶ ἡμέραν οὐκ ἐπαυσάμην μετὰ δακρύων νουθετῶν ἕνα ἕκαστον. Und aus euch selbst werden Männer aufstehen, Verkehrtes redend, um die Schüler hinter sich herzuziehen. 20.32 Καὶ τὰ νῦν παρατίθεμαι ὑμᾶς, ἀδελφοί, τῷ θεῷ καὶ τῷ λόγῳ τῆς χάριτος αὐτοῦ, τῷ δυναμένῳ ἐποικοδομῆσαι, καὶ δοῦναι ὑμῖν κληρονομίαν ἐν τοῖς ἡγιασμένοις πᾶσιν. Doch jetzt übergebe ich euch, Brüder, Gott und dem Wort seiner Gnade, das Kraft hat, zu erbauen und euch das Erbe unter allen Geheiligten zu geben. 20.33 Αργυρίου ἢ χρυσίου ἢ ἱματισμοῦ οὐδενὸς ἐπεθύμησα. Silber oder Gold oder Kleidung begehrte ich von niemand. 20.34 Αὐτοὶ γινώσκετε ὅτι ταῖς χρείαις μου καὶ τοῖς οὖσιν μετ᾽ ἐμοῦ ὑπηρέτησαν αἱ χεῖρες αὗται. Ihr selbst wisst, dass meinen Bedürfnissen und den bei mir Seienden diese Hände dienten. Deshalb wacht, euch erinnernd, dass ich drei Jahre Tag und Nacht nicht aufhörte mit Tränen jeden einzelnen zu ermahnen. Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1: „καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird. 20.35 Πάντα ὑπέδειξα ὑμῖν, ὅτι οὕτως κοπιῶντας δεῖ ἀντιλαμβάνεσθαι τῶν ἀσθενούντων, μνημονεύειν τε τῶν λόγων τοῦ κυρίου Ἰησοῦ, ὅτι αὐτὸς εἶπεν, Μακάριόν ἐστιν μᾶλλον διδόναι ἢ λαμβάνειν. In allem zeigte ich euch, dass, sich so mühend, es nötig ist, sich der Schwachen anzunehmen, sowie der Worte des Herrn Jesus zu gedenken, dass er selbst sagte: Mehr glückselig ist es, zu geben als zu nehmen. 20.36 Καὶ ταῦτα εἰπών, θεὶς τὰ γόνατα αὐτοῦ, σὺν πᾶσιν αὐτοῖς προσηύξατο. 20.37 Ἱκανὸς δὲ ἐγένετο κλαυθμὸς πάντων· καὶ ἐπιπεσόντες ἐπὶ τὸν τράχηλον τοῦ Παύλου κατεφίλουν αὐτόν, Und diese (Dinge) gesagt, seine Knie gebeugt, betete er mit ihnen allen. 20.38 ὀδυνώμενοι μάλιστα ἐπὶ τῷ λόγῳ ᾧ εἰρήκει, ὅτι οὐκέτι μέλλουσιν τὸ πρόσωπον αὐτοῦ θεωρεῖν. Προέπεμπον δὲ αὐτὸν εἰς τὸ πλοῖον. 21.1 Ὡς δὲ ἐγένετο ἀναχθῆναι ἡμᾶς ἀποσπασθέντας ἀπ᾽ αὐτῶν, εὐθυδρομήσαντες ἤλθομεν εἰς τὴν Κῶν, τῇ δὲ ἑξῆς εἰς τὴν Ῥόδον, κἀκεῖθεν εἰς Πάταρα· am meisten über den Satz betrübt, mit dem er gesagt hatte, dass sie nicht mehr sein Gesicht schauen würden. Sie waren ihn nun zum Schiff geleitend. 21.2 καὶ εὑρόντες πλοῖον διαπερῶν εἰς Φοινίκην, ἐπιβάντες ἀνήχθημεν. Und ein nach Phönizien übersetzendes Schiff gefunden, fuhren wir, es bestiegen, ab. Etliches Weinen aller nun entstand. Und um des Paulus Hals gefallen, waren sie ihn abküssend. Als es nun geschah, dass wir abfuhren, nachdem wir uns getrennt hatten von ihnen, steuerten wir auf Kos zu, am nächsten (Tag) auf Rhodos und von dort auf Patara, Von hier bis Vers 16 wird die Reise von Paulus nach Jerusalem beschrieben. 21.3 Ἀναφανέντες δὲ τὴν Κύπρον, καὶ καταλιπόντες αὐτὴν εὐώνυμον, ἐπλέομεν εἰς Συρίαν, καὶ κατήχθημεν εἰς Τύρον· ἐκεῖσε γὰρ ἦν τὸ πλοῖον ἀποφορτιζόμενον τὸν γόμον. Zypern nun gesichtet und es links ausgelassen, waren wir nach Syrien segelnd. Und wir kamen nach Tyros hinab. Denn dort war das Schiff die Ladung abladend. 21.4 Καὶ ἀνευρόντες μαθητάς, ἐπεμείναμεν αὐτοῦ ἡμέρας ἑπτά· οἵτινες τῷ Παύλῳ ἔλεγον διὰ τοῦ πνεύματος, μὴ ἀναβαίνειν εἰς Ἱερουσαλήμ. Und die Schüler aufgefunden, blieben wir dort sieben Tage, welche Paulus durch den Geist sagend waren, nicht nach Jerusalem hinaufzugehen. 21.5 Ὅτε δὲ ἐγένετο ἡμᾶς ἐξαρτίσαι τὰς ἡμέρας, ἐξελθόντες ἐπορευόμεθα, προπεμπόντων ἡμᾶς πάντων σὺν γυναιξὶν καὶ τέκνοις ἕως ἔξω τῆς πόλεως· καὶ θέντες τὰ γόνατα ἐπὶ τὸν αἰγιαλὸν προσηυξάμεθα. 21.6 Καὶ ἀσπασάμενοι ἀλλήλους, ἐπέβημεν εἰς τὸ πλοῖον, ἐκεῖνοι δὲ ὑπέστρεψαν εἰς τὰ ἴδια. Als es nun geschah, dass wir die Tage beendeten, zogen wir, hinausgegangen fort, wobei uns alle mit Frauen und Kindern bis außerhalb der Stadt geleiteten. Und die Knie am Strand gebeugt, beteten wir. 21.7 Ἡμεῖς δέ, τὸν πλοῦν διανύσαντες ἀπὸ Τύρου, κατηντήσαμεν εἰς Πτολεμαΐδα, καὶ ἀσπασάμενοι τοὺς ἀδελφοὺς ἐμείναμεν ἡμέραν μίαν παρ᾽ αὐτοῖς. Wir nun, die Schifffahrt beendet, kamen von Tyrus hin nach Ptolemais. Und die Brüder begrüßt, blieben wir einen Tag bei ihnen. Und voneinander verabschiedet, stiegen wir in das Schiff. Jene nun kehrten zurück in das Ihrige. Paulus bekommt hier eine Warnung von Gott durch seinen Geist, nicht nach Jerusalem zu gehen, da dieser einen anderen Plan hatte. Paulus war hier jedoch ungehorsam, indem er dem Willen Gottes widerstand, womit eine Auffassung widerlegt ist, dass man Gott keinen Widerstand leisten könne. 21.8 Τῇ δὲ ἐπαύριον ἐξελθόντες οἱ περὶ τὸν Παῦλον ἦλθον εἰς Καισάρειαν· καὶ εἰσελθόντες εἰς τὸν οἶκον Φιλίππου τοῦ εὐαγγελιστοῦ, ὄντος ἐκ τῶν ἑπτά, ἐμείναμεν παρ᾽ αὐτῷ. Am folgenden (Tag) nun zogen die um Paulus, hinausgegangen, aus, und kamen nach Cäsarea. Und in das Haus des Philippus, des Evangelisten, einer von den Sieben seiend, blieben wir bei ihm. 21.9 Τούτῳ δὲ ἦσαν θυγατέρες παρθένοι τέσσαρες προφητεύουσαι. Dieser nun hatte vier weissagende Jungfrauen. 21.10 Ἐπιμενόντων δὲ ἡμῶν ἡμέρας πλείους, κατῆλθέν τις ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας προφήτης ὀνόματι Ἄγαβος. Als wir nun mehrere Tage verblieben, kam ein bestimmter Prophet mit Namen Agabus von Judäa herab. 21.11 Καὶ ἐλθὼν πρὸς ἡμᾶς, καὶ ἄρας τὴν ζώνην τοῦ Παύλου, δήσας τε αὐτοῦ τοὺς πόδας καὶ τὰς χεῖρας εἶπεν, Τάδε λέγει τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον, Τὸν ἄνδρα οὗ ἐστιν ἡ ζώνη αὕτη, οὕτως δήσουσιν ἐν Ἱερουσαλὴμ οἱ Ἰουδαῖοι, καὶ παραδώσουσιν εἰς χεῖρας ἐθνῶν. 21.12 Ὡς δὲ ἠκούσαμεν ταῦτα, παρεκαλοῦμεν ἡμεῖς τε καὶ οἱ ἐντόπιοι, τοῦ μὴ ἀναβαίνειν αὐτὸν εἰς Ἱερουσαλήμ. Und zu uns gekommen und den Gürtel von Paulus genommen, sowie sich selbst die Füße und die Hände gebunden, sagte er: Diese (Dinge) nun sagt der Heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden so in Jerusalem die Juden binden und in Hände (der) Nationen überliefern. Als wir nun diese (Dinge) hörten, baten sowohl wir als auch die Einheimischen, dass er nicht nach Jerusalem hinaufgehe. Mit „Jungfrauen“ meint Lukas, dass Philippus sieben unverheiratete Töchter hatte. Wie die Geschichte weiter zeigten wird, war diese Prophetie wirklich vom Heiligen Geist, aber Paulus hörte nicht darauf. 21.13 Ἀπεκρίθη τε ὁ Παῦλος, Τί ποιεῖτε κλαίοντες καὶ συνθρύπτοντές μου τὴν καρδίαν; Ἐγὼ γὰρ οὐ μόνον δεθῆναι, ἀλλὰ καὶ ἀποθανεῖν εἰς Ἱερουσαλὴμ ἑτοίμως ἔχω ὑπὲρ τοῦ ὀνόματος τοῦ κυρίου Ἰησοῦ. 21.14 Μὴ πειθομένου δὲ αὐτοῦ, ἡσυχάσαμεν εἰπόντες, Τὸ θέλημα τοῦ κυρίου γενέσθω. Es antwortete sodann Paulus: Was macht ihr, weinend und mein Herz zerbrechend? Denn bin ich bereit, nicht allein gebunden zu werden, sondern auch zu sterben in Jerusalem für den Namen des Herrn Jesus. 21.15 Μετὰ δὲ τὰς ἡμέρας ταύτας ἐπισκευασάμενοι ἀνεβαίνομεν εἰς Ἱερουσαλήμ. Nach diesen Tagen nun waren wir, reisefertig gemacht, hinaufziehend nach Jerusalem. 21.16 Συνῆλθον δὲ καὶ τῶν μαθητῶν ἀπὸ Καισαρείας σὺν ἡμῖν, ἄγοντες παρ᾽ ᾧ ξενισθῶμεν, Μνάσωνί τινι Κυπρίῳ, ἀρχαίῳ μαθητῇ. Es gingen nun auch (welche) von den Schülern aus Cäsarea mit, uns zu einem gewissen Mnason bringend, bei dem wir beherbergt würden, einem Zyprier, einem alten Jünger. 21.17 Γενομένων δὲ ἡμῶν εἰς Ἱεροσόλυμα, ἀσμένως ἐδέξαντο ἡμᾶς οἱ ἀδελφοί. 21.18 Τῇ δὲ ἐπιούσῃ εἰσῄει ὁ Παῦλος σὺν ἡμῖν πρὸς Ἰάκωβον, πάντες τε παρεγένοντο οἱ πρεσβύτεροι. 21.19 Καὶ ἀσπασάμενος αὐτούς, ἐξηγεῖτο καθ᾽ ἓν ἕκαστον ὧν ἐποίησεν ὁ θεὸς ἐν Als wir nun nach Jerusalem kamen, nahmen uns die Brüder froh auf. Als er sich aber nicht überzeugen ließ, schwiegen wir, sagend: Der Wille des Herrn geschehe! Am folgenden Tage nun ging Paulus mit uns zu Jakobus. Zudem kamen alle Älteren dahin. Und sie begrüßt, war er eines nach dem anderen berichtend, was Gott unter den Völkern durch seinen Dienst tat. τοῖς ἔθνεσιν διὰ τῆς διακονίας αὐτοῦ. 21.20 Οἱ δὲ ἀκούσαντες ἐδόξαζον τὸν κύριον, εἰπόντες αὐτῷ, Θεωρεῖς, ἀδελφέ, πόσαι μυριάδες εἰσὶν Ἰουδαίων τῶν πεπιστευκότων· καὶ πάντες ζηλωταὶ τοῦ νόμου ὑπάρχουσιν· 21.21 κατηχήθησαν δὲ περὶ σοῦ, ὅτι ἀποστασίαν διδάσκεις ἀπὸ Μωϋσέως τοὺς κατὰ τὰ ἔθνη πάντας Ἰουδαίους, λέγων μὴ περιτέμνειν αὐτοὺς τὰ τέκνα, μηδὲ τοῖς ἔθεσιν περιπατεῖν. Sie nun, es gehört, (begannen) den Herrn zu verherrlichen, ihm gesagt: Du siehst, Bruder, wie viele Tausende der Juden es sind, welche geglaubt haben, und alle sind Eiferer für das Gesetz. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler bzw. die Vereinfachung εἰπόντες („sie sagten“) statt εἰπόντες („gesagt“) sowie ἐν τοῖς Ἰουδαίοις („unter den Juden“) statt des schwierigeren Genitivs Ἰουδαίων („der Juden“) ab, ebenfalls θεὸν („Gott“) statt κύριον („den Herrn“). Sie nun wurden unterrichtet über dich, dass du alle Juden unter den Völkern Abfall von Moses lehrst, sagend, die Kinder nicht zu beschneiden, noch nach den Sitten zu wandeln. 21.22 Τί οὖν ἐστιν; Πάντως δεῖ πλῆθος συνελθεῖν· ἀκούσονται γὰρ ὅτι ἐλήλυθας. Was ist also? Jedenfalls muss eine Menge zusammenkommen, denn sie werden hören, dass du gekommen bist. 21.23 Τοῦτο οὖν ποίησον ὅ σοι λέγομεν· εἰσὶν ἡμῖν ἄνδρες τέσσαρες εὐχὴν ἔχοντες ἐφ᾽ ἑαυτῶν· Tu also dies, was wir dir sagen: Es sind bei uns vier Männer, die ein Gelübde auf sich (genommen) haben. 21.24 τούτους παραλαβὼν ἁγνίσθητι σὺν αὐτοῖς, καὶ δαπάνησον ἐπ᾽ αὐτοῖς, ἵνα ξυρήσωνται τὴν κεφαλήν, καὶ Diese mitnehmend, heilige dich mit ihnen und trage die Kosten für sie, damit sie sich scheren lassen den Kopf, und alle wissen, dass, worin sie über dich unterrichtet sind, Die Brüder halten es für nötig die Menge der Gläubigen zusammenzubringen, da falsche Informationen über Paulus kursieren. Nestle-Aland druckt die schwierigere Lesart der Überlieferung mit πάντως δεῖ πλῆθος συνελθεῖν… γὰρ („Jedenfalls muss eine Menge zusammenkommen…denn“) nicht ab, sondern πάντως ἀκούσονται ὅτι ἐλήλυθας („sie werden hören, dass du gekommen bist“), wohl da dem Kopisten, der die Auslassung aufbrachte, der Sinn unklar blieb. γνῶσιν πάντες ὅτι ὧν κατήχηνται περὶ σοῦ οὐδέν ἐστιν, ἀλλὰ στοιχεῖς καὶ αὐτὸς τὸν νόμον φυλάσσων. 21.25 Περὶ δὲ τῶν πεπιστευκότων ἐθνῶν ἡμεῖς ἐπεστείλαμεν, κρίναντες μηδὲν τοιοῦτον τηρεῖν αὐτούς, εἰ μὴ φυλάσσεσθαι αὐτοὺς τό τε εἰδωλόθυτον καὶ τὸ αἷμα καὶ πνικτὸν καὶ πορνείαν. 21.26 Τότε ὁ Παῦλος παραλαβὼν τοὺς ἄνδρας, τῇ ἐχομένῃ ἡμέρᾳ σὺν αὐτοῖς ἁγνισθεὶς εἰσῄει εἰς τὸ ἱερόν, διαγγέλλων τὴν ἐκπλήρωσιν τῶν ἡμερῶν τοῦ ἁγνισμοῦ, ἕως οὗ προσηνέχθη ὑπὲρ ἑνὸς ἑκάστου αὐτῶν ἡ προσφορά. nichts ist, sondern dass du auch selbst, das Gesetz haltend, (dem) nachkommst. 21.27 Ὡς δὲ ἔμελλον αἱ ἑπτὰ ἡμέραι συντελεῖσθαι, οἱ ἀπὸ τῆς Ἀσίας Ἰουδαῖοι, θεασάμενοι αὐτὸν ἐν τῷ ἱερῷ, συνέχεον πάντα τὸν ὄχλον, καὶ ἐπέβαλον τὰς χεῖρας ἐπ᾽ αὐτόν, 21.28 κράζοντες, Ἄνδρες Ἰσραηλῖται, βοηθεῖτε. Οὗτός ἐστιν ὁ ἄνθρωπος ὁ κατὰ τοῦ λαοῦ καὶ τοῦ νόμου καὶ τοῦ τόπου τούτου πάντας πανταχοῦ διδάσκων· ἔτι τε καὶ Ἕλληνας εἰσήγαγεν εἰς τὸ ἱερόν, καὶ Als nun die sieben Tage im Begriff erfüllt wurden, brachten die Juden von Asien, ihn im Heiligtum gesehen die ganze Menge auf, und legten die Hände an ihn, Betreffs nun der gläubig gewordenen Nationen schrieben wir, geurteilt, dass sie nichts dergleichen befolgen sollten, außer sich zu hüten sowohl vor dem Götzenopfer als auch dem Blut und Erstickten und Hurerei. Nestle-Aland lässt μηδὲν τοιοῦτον τηρεῖν αὐτούς, εἰ μὴ („dass sie nichts dergleichen befolgen, außer“) weg, wohl da eine Schreiber (wohl wieder P74), der die Auslassung aufbrachte, eine Zeile übersprang. Dann ging Paulus, die Männer mitgenommen, sich am nächsten Tag mit ihnen geheiligt, hinein ins Heiligtum, die Erfüllung der Tage der Heiligung anzeigend, bis dass für jeden einzelnen von ihnen die Darbringung dargebracht wurde. Die Worte προσφορά und προσφέρω haben dieselbe Wurzel, auch wenn dies redundant erscheint (die Darbringung wird dargebracht). schreiend: Männer, Israeliten, steht und bei! Dieser ist der gegen das Volk und das Gesetz und diesen Ort alle überall lehrende Mensch! Zudem führte er auch noch Griechen ins Heiligtum und hat diesen heiligen Ort gemein gemacht. Das Perfekt κεκοίνωκεν („er hat gemein gemacht“) betont, dass Paulus dies durch die Handlung machte und der Ort nun verunreinigt ist. κεκοίνωκεν τὸν ἅγιον τόπον τοῦτον. 21.29 Ἦσαν γὰρ ἑωρακότες Τρόφιμον τὸν Ἐφέσιον ἐν τῇ πόλει σὺν αὐτῷ, ὃν ἐνόμιζον ὅτι εἰς τὸ ἱερὸν εἰσήγαγεν ὁ Παῦλος. 21.30 Ἐκινήθη τε ἡ πόλις ὅλη, καὶ ἐγένετο συνδρομὴ τοῦ λαοῦ· καὶ ἐπιλαβόμενοι τοῦ Παύλου εἷλκον αὐτὸν ἔξω τοῦ ἱεροῦ· καὶ εὐθέως ἐκλείσθησαν αἱ θύραι. Denn sie waren vorher Trophimus, den Epheser, in der Stadt mit ihm gesehen habend, von dem sie meinten, dass er Paulus ins Heiligtum hineinführte. Sodann wurde die ganze Stadt bewegt, und es entstand ein Zusammenlauf des Volks. Und Paulus ergriffen, waren sie ihn außerhalb des Heiligtums schleppend. Und sogleich wurden die Türen verschlossen. 21.31 Ζητούντων δὲ αὐτὸν ἀποκτεῖναι, ἀνέβη φάσις τῷ χιλιάρχῳ τῆς σπείρης, ὅτι ὅλη συγκέχυται Ἱερουσαλήμ· Als sie ihn nun zu töten versuchten, wurde ein Bericht zum Tribun der Kohorte hinaufgebracht, dass Jerusalem ganz aufgebracht worden ist, 21.32 ὃς ἐξαυτῆς παραλαβὼν στρατιώτας καὶ ἑκατοντάρχους, κατέδραμεν ἐπ᾽ αὐτούς· οἱ δέ, ἰδόντες τὸν χιλίαρχον καὶ τοὺς der sofort Soldaten und Hundertschaftsführer mitgenommen, zu ihnen herunterlief. Sie nun den Tribun und Durch die Linksversetzung wird ὅλη („ganz“) betont. Der Begriff χιλίαρχος ist als Tribun aufzufassen, d.h. als Befehlshaber auf, der eine Kohorte (σπεῖρα) befehligte (tribunus cohortis). Tacitus schreibt in den Annalen (15.69.1) in anderem Zusammenhang: "tribunum cum cohorte militum immittit", "er schickte den Tribun mit einer Kohorte Soldaten aus". Eine Kohorte hatte mehrere Zenturionen ("cohortis centuriones", Caesar, De bello Gallico, 5.43,6 und 6.36, 3) in unterschiedlichen Rängen (z.B. "primi ordinis centurio", Tacitus, Annales, 1.29,2). Flavius Josephus schreibt dazu: "τῶν δὲ σπειρῶν αἱ δέκα μὲν εἶχον ἀνὰ χιλίους πεζούς αἱ δὲ λοιπαὶ δεκατρεῖς ἀνὰ ἑξακοσίους μὲν πεζούς.", Jüdischer Krieg, 3.67, d.h. in zehn von ihm beschriebenen Kohorten gab es jeweils (ἀνὰ) tausend Fußsoldaten, in dreizehn anderen Kohrten jeweils (ἀνὰ) sechshundert. Flavius Josephus unterscheidet die Kohorten von den berittenen Einheiten (ἱππέων ἴλη). Die Kohorte hier wird in der Burg Antonia am Tempelberg stationiert gewesen sein στρατιώτας, ἐπαύσαντο τύπτοντες τὸν Παῦλον. die Soldaten gesehen, hörten auf, den Paulus zu schlagen. 21.33 Ἐγγίσας δὲ ὁ χιλίαρχος ἐπελάβετο αὐτοῦ, καὶ ἐκέλευσεν δεθῆναι ἁλύσεσιν δυσίν· καὶ ἐπυνθάνετο τίς ἂν εἴη, καὶ τί ἐστιν πεποιηκώς. Der Tribun nun, sich genähert, ergriff ihn, und befahl, (ihn) mit zwei Ketten zu fesseln. Und er war sich erkundigend, wer er wohl sei, und was er getan habe. 21.34 Ἄλλοι δὲ ἄλλο τι ἐβόων ἐν τῷ ὄχλῳ· μὴ δυνάμενος δὲ γνῶναι τὸ ἀσφαλὲς διὰ τὸν θόρυβον, ἐκέλευσεν ἄγεσθαι αὐτὸν εἰς τὴν παρεμβολήν. Die einen wie die anderen waren etwas in der Menge rufend. Wegen des Tumults nichts Genaues erfahren könnend, befahl er, ihn in die Kaserne zu bringen. 21.35 Ὅτε δὲ ἐγένετο ἐπὶ τοὺς ἀναβαθμούς, συνέβη βαστάζεσθαι αὐτὸν ὑπὸ τῶν στρατιωτῶν διὰ τὴν βίαν τοῦ ὄχλου. Als er nun an den Aufgang kam, passierte es, dass er wegen der Gewalt der Menge von den Soldaten getragen wurde. 21.36 Ἠκολούθει γὰρ τὸ πλῆθος τοῦ λαοῦ κρᾶζον, Αἶρε αὐτόν. Es folgte nämlich die Menge des Volks, schreiend: Hinweg mit ihm! 21.37 Μέλλων τε εἰσάγεσθαι εἰς τὴν παρεμβολὴν ὁ Παῦλος λέγει τῷ χιλιάρχῳ, Εἰ ἔξεστίν μοι εἰπεῖν πρός σε; Ὁ δὲ ἔφη, Ἑλληνιστὶ γινώσκεις; 21.38 Οὐκ ἄρα σὺ εἶ ὁ Αἰγύπτιος ὁ πρὸ τούτων τῶν ἡμερῶν ἀναστατώσας καὶ Und als Paulus in die Kaserne hineingebracht werden sollte, sagt er zum Tribun: Ist es mir erlaubt, dir etwas zu sagen? Er nun sprach: Verstehst du Griechisch? Du bist also nicht der Ägypter, der vor diesen Tagen eine Empörung machte und die Zu καὶ τί ἐστιν πεποιηκώς („was er getan hat“) vgl. Clemens Alexandrinus, Stromata 1.1,16: „αὐτίκα καὶ ἡ τῆς χρηστομαθίας περιουσία οἷον ἥδυσμά τί ἐστιν παραπεπλεγμένον ἀθλητοῦ βρώματι, οὐ τρυφητιῶντος, ὄρεξιν δὲ ἀγαθὴν <διὰ> φιλοτιμίαν λαμβάνοντος“. „Genauso sind die Mittel des Lernens wie eine Würze, welche der Speise eines Wettkämpfers beigemengt ist, der dadurch nicht Neigung zum Schwelgen, sondern die rechte Lust zum Essen bekommen soll“. Ein Schreiber änderte κρᾶζον („schreiend“) in den Plural κράζοντες („schreiende“). Nestle-Aland druckt diesen Eingriff in Gottes Wort leider ab. Das Wort σικάριος („Meuchelmörder“) stammt vom lateinischen Begriff „sicarius“. ἐξαγαγὼν εἰς τὴν ἔρημον τοὺς τετρακισχιλίους ἄνδρας τῶν σικαρίων; 21.39 Εἶπεν δὲ ὁ Παῦλος, Ἐγὼ ἄνθρωπος μέν εἰμι Ἰουδαῖος, Ταρσεὺς τῆς Κιλικίας, οὐκ ἀσήμου πόλεως πολίτης· δέομαι δέ σου, ἐπίτρεψόν μοι λαλῆσαι πρὸς τὸν λαόν. 21.40 Ἐπιτρέψαντος δὲ αὐτοῦ, ὁ Παῦλος ἑστὼς ἐπὶ τῶν ἀναβαθμῶν κατέσεισεν τῇ χειρὶ τῷ λαῷ· πολλῆς δὲ σιγῆς γενομένης, προσεφώνει τῇ Ἑβραΐδι διαλέκτῳ λέγων, 22.1 Ἄνδρες ἀδελφοὶ καὶ πατέρες, ἀκούσατέ μου τῆς πρὸς ὑμᾶς νυνὶ ἀπολογίας. 22.2 Ἀκούσαντες δὲ ὅτι τῇ Ἑβραΐδι διαλέκτῳ προσεφώνει αὐτοῖς, μᾶλλον παρέσχον ἡσυχίαν. Καί φησιν, 22.3 Ἐγὼ μέν εἰμι ἀνὴρ Ἰουδαῖος, γεγεννημένος ἐν Ταρσῷ τῆς Κιλικίας, ἀνατεθραμμένος δὲ ἐν τῇ πόλει ταύτῃ παρὰ τοὺς πόδας Γαμαλιήλ, πεπαιδευμένος κατὰ ἀκρίβειαν τοῦ πατρῴου νόμου, ζηλωτὴς ὑπάρχων τοῦ θεοῦ, viertausend Mann von Meuchelmördern in die Wüste hinausführte? Es sagte ihm nun Paulus: Ich bin doch ein jüdischer Mensch, aus Tarsus in Kilikien, Bürger einer nicht unbekannten Stadt. Ich bitte dich nun, erlaube mir zum Volk zu sprechen. Als er es nun erlaubte, winkte Paulus, auf den Stufen stehend, mit der Hand dem Volk. Als nun eine große Stille entstand, war er sie in der hebräischen Sprache ansprechend, sagend: Die hebräische Sprache, die Paulus redete, war wohl das in Israel übliche Aramäisch. Männer, Brüder und Väter, hört meine Verteidigung euch gegenüber jetzt! Gehört nun, dass er sie in der hebräischen Sprache ansprach, hielten sie (noch) mehr Stille. Und er sagt: Ich bin zwar ein jüdischer Mann, geboren zu Tarsus in Kilikien, aber aufgezogen in dieser Stadt, zu den Füßen Gamaliels unterwiesen entsprechend der Genauigkeit des väterlichen Gesetzes, ein Eiferer Gottes seiend, wie ihr alle es heute seid, Mit μέν („zwar“) leitet Paulus zum einen die Herkunft ein, kommt dann aber auf seine Erziehung mit den weiteren Partizipien, die mit δὲ („aber“) eingeleitet werden. Mit ζηλωτὴς ὑπάρχων τοῦ θεοῦ („ein Eiferer Gottes seiend“) beschreibt Paulus das Ergebnis seiner Erziehung. καθὼς πάντες ὑμεῖς ἐστε σήμερον· 22.4 ὃς ταύτην τὴν ὁδὸν ἐδίωξα ἄχρι θανάτου, δεσμεύων καὶ παραδιδοὺς εἰς φυλακὰς ἄνδρας τε καὶ γυναῖκας. der ich diesen Weg bis zum Tod verfolgte, fesselnd und in Gefängnisse übergebend sowohl Männer als auch Frauen, Mit der („der“) bezieht sich Paulus auf sich bzw. auf ἀνὴρ („Mann“). Die Partizipien zeigen, auf welche Art er diesen Weg verfolgte. 22.5 Ὡς καὶ ὁ ἀρχιερεὺς μαρτυρεῖ μοι, καὶ πᾶν τὸ πρεσβυτέριον· παρ᾽ ὧν καὶ ἐπιστολὰς δεξάμενος πρὸς τοὺς ἀδελφούς, εἰς Δαμασκὸν ἐπορευόμην, ἄξων καὶ τοὺς ἐκεῖσε ὄντας δεδεμένους εἰς Ἱερουσαλήμ, ἵνα τιμωρηθῶσιν. wie sowohl der Hohepriester als auch der ganze Ältestenrat mir Zeugnis gibt; von denen auch Briefe bekommen, ich zu den Brüdern nach Damaskus gehend war, um auch die dort Seienden gebunden nach Jerusalem zu bringen, damit sie bestraft werden. Ὡς („wie“) zeigt die Entsprechung zum Vers davor, so wie er die Gläubigen verfolgte, bezeugen es auch die jüdischen Führer, die ihn sogar damit beauftragten, indem sie ihm Freibriefe zur Verfolgung ausstellten. Das Imperfekt ἐπορευόμην („ich war gehend“) beschreibt das Zentrum der Aussagen, indem es dem Verlauf der Reise nach Damaskus in den Fordergrund rückt. Seine Absicht war, die dortigen Christen festzunehmen und zur Bestrafung nach Jerusalem zu bringen. Mit ἄξων („um zu bringen“) benutzt Paulus ein seltenes Partizip Futur, um die Absicht einzuleiten. Das Adverb ἐκεῖσε ist die Koine-Form für „dort“. 22.6 Εγένετο δέ μοι πορευομένῳ καὶ ἐγγίζοντι τῇ Δαμασκῷ, περὶ μεσημβρίαν, ἐξαίφνης ἐκ τοῦ οὐρανοῦ περιαστράψαι φῶς ἱκανὸν περὶ ἐμέ. Es geschah mir nun, gehend und mich Damaskus nähernd, dass um mich herum um Mittag plötzlich aus dem Himmel ein gewaltiges Licht umstrahlte, Paulus greift mit πορευομένῳ („gehend“) explizit das Hauptverb im Vers davor wieder auf. Paulus betont zweifach mittels des Präfixes περι- und περὶ ἐμέ („um mich“) dass er in die Mitte eines gewaltigen Lichtes vom Himmel geriet, das ihn umstrahlte. 22.7 Ἔπεσά τε εἰς τὸ ἔδαφος, καὶ ἤκουσα φωνῆς λεγούσης μοι, Σαούλ, Σαούλ, τί με διώκεις; 22.8 Ἐγὼ δὲ ἀπεκρίθην, Τίς εἶ, κύριε; Εἶπέν τε πρός με, Ἐγώ Sodann fiel ich auf den Boden und hörte eine mir sagende Stimme: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Ich nun antwortete: Wer bist du, Herr? Sodann sagte er zu mir: Ich bin Jesus, der Nazarener, den du verfolgst. εἰμι Ἰησοῦς ὁ Ναζωραῖος ὃν σὺ διώκεις. 22.9 Οἱ δὲ σὺν ἐμοὶ ὄντες τὸ μὲν φῶς ἐθεάσαντο, καὶ ἔμφοβοι ἐγένοντο· τὴν δὲ φωνὴν οὐκ ἤκουσαν τοῦ λαλοῦντός μοι. 22.10 Εἶπον δέ, Τί ποιήσω, κύριε; Ὁ δὲ κύριος εἶπεν πρός με, Ἀναστὰς πορεύου εἰς Δαμασκόν· κἀκεῖ σοι λαληθήσεται περὶ πάντων ὧν τέτακταί σοι ποιῆσαι. Die aber mit mir Seienden sahen zwar das Nestle-Aland lässt καὶ ἔμφοβοι ἐγένοντο („und gerieten in Furcht“) aus, Licht und gerieten in Furcht, die Stimme aber da wohl P74 (vid) diese Aulassung aufbrachte und an einige des zu mir Redenden hörten sie nicht. Folgehandschriften vererben konnte. 22.11 Ὡς δὲ οὐκ ἐνέβλεπον ἀπὸ τῆς δόξης τοῦ φωτὸς ἐκείνου, χειραγωγούμενος ὑπὸ τῶν συνόντων μοι, ἦλθον εἰς Δαμασκόν. Als ich nun wegen des Glanzes jenes Lichts nicht sehend war, kam ich, von denen, die mit mir zusammen waren, an der Hand geführt, nach Damaskus. 22.12 Ἀνανίας δέ τις, ἀνὴρ εὐσεβὴς κατὰ τὸν νόμον, μαρτυρούμενος ὑπὸ πάντων τῶν κατοικούντων Ἰουδαίων, Ein gewisser Ananias nun, ein frommer Mann nach dem Gesetz, von allen (da) wohnenden Juden bezeugt, 22.13 ἐλθὼν πρός με καὶ ἐπιστὰς εἶπέν μοι, Σαοὺλ ἀδελφέ, ἀνάβλεψον. Κἀγὼ αὐτῇ τῇ ὥρᾳ ἀνέβλεψα εἰς αὐτόν. sagte, zu mir gekommen und hingetreten, mir: Bruder Saul, sehe wieder! Und zur selben Stunde sah ich wieder zu ihm. Ich sagte nun: Was soll ich tun, Herr? Der Herr nun sagte zu mir: Aufgestanden, gehe nach Damaskus. Und dort wird (zu) dir über alles gesprochen werden, was dir zu tun aufgetragen ist. Mit κατὰ τὸν νόμον („nach dem Gesetz“) fügt den Maßstab dessen Frömmigkeit an. 22.14 Ὁ δὲ εἶπεν, Ὁ θεὸς τῶν πατέρων ἡμῶν προεχειρίσατό σε γνῶναι τὸ θέλημα αὐτοῦ, καὶ ἰδεῖν τὸν δίκαιον, καὶ ἀκοῦσαι φωνὴν ἐκ τοῦ στόματος αὐτοῦ. 22.15 Ὅτι ἔσῃ μάρτυς αὐτῷ πρὸς πάντας ἀνθρώπους ὧν ἑώρακας καὶ ἤκουσας. 22.16 Καὶ νῦν τί μέλλεις; Ἀναστὰς βάπτισαι καὶ ἀπόλουσαι τὰς ἁμαρτίας σου, ἐπικαλεσάμενος τὸ ὄνομα τοῦ κυρίου. Er nun sagte: Der Gott unserer Väter bestimmte dich zuvor, seinen Willen zu erkennen, und den Gerechten zu sehen, und eine Stimme aus seinem Mund zu hören, 22.17 Ἐγένετο δέ μοι ὑποστρέψαντι εἰς Ἱερουσαλήμ, καὶ προσευχομένου μου ἐν τῷ ἱερῷ, γενέσθαι με ἐν ἐκστάσει, 22.18 καὶ ἰδεῖν αὐτὸν λέγοντά μοι, Σπεῦσον καὶ ἔξελθε ἐν τάχει ἐξ Ἱερουσαλήμ· διότι οὐ παραδέξονταί σου τὴν μαρτυρίαν περὶ ἐμοῦ. Es geschah mir nun, nach Jerusalem zurückgekehrt, und als ich im Heiligtum betete, dass ich in Ekstase geriet 22.19 Κἀγὼ εἶπον, Κύριε, αὐτοὶ ἐπίστανται ὅτι ἐγὼ ἤμην φυλακίζων καὶ δέρων κατὰ τὰς συναγωγὰς τοὺς πιστεύοντας ἐπὶ σέ· 22.20 καὶ ὅτε ἐξεχεῖτο τὸ αἷμα Στεφάνου τοῦ μάρτυρός σου, καὶ αὐτὸς ἤμην ἐφεστὼς καὶ Und ich sagte: Herr, sie wissen, dass ich in den Synagogen die an dich Glaubenden gefangennehmend und schlagend war, Selbst als Jesus selbst mit Paulus redet, Jerusalem zu verlassen, weil es sinnlos ist, gehorcht Paulus nicht, nachdem er etliche Warnungen davor schon in den Wind geschlagen hatte. Mit der Periphrase drückt Paulus aus, dass er dies die ganze Zeit tat und dafür bekannt wurde. und als das Blut deines Zeugen Stephanus vergossen wurde, auch ich dabeistehend und mit einwilligend und die Kleider der ihn Ermordenden bewachend war. Die Periphrase wiederum dient dem Ausdruck des damaligen Geschehens, das allen bekannt war. da du für ihn ein Zeuge allen Menschen gegenüber sein wirst, der (Dinge), die du gesehen hast und hörtest. Und jetzt, was wartest du? Aufgestanden, lass dich taufen und deine Sünden abwaschen, den Namen des Herrn angerufen! Nestle-Aland liest statt τοῦ κυρίου („des Herrn“) αὐτοῦ („seinen“), was auf einen banalen Abschreibfehler durch Ungenauigkeit des Kopisten P74 hindeutet, der dies wohl aufgebracht hat. Lukas gebraucht mit προσευχομένου μου („als ich betete“) einen Genitivus absolutus, da das Subjekt im Hauptsatz von „ich“ zu „Exstase“ wechselt, was damit deutlicher wird. und ihn sah, zu mir sagend: Beeile dich und gehe in Kürze aus Jerusalem heraus, daher da sie dein Zeugnis über mich nicht annehmen werden! συνευδοκῶν τῇ ἀναιρέσει αὐτοῦ, φυλάσσων τὰ ἱμάτια τῶν ἀναιρούντων αὐτόν. 22.21 Καὶ εἶπεν πρός με, Πορεύου, ὅτι ἐγὼ εἰς ἔθνη μακρὰν ἐξαποστελῶ σε. Und er sagte zu mir: Gehe, da ich dich zu Völkern weit entfernt aussenden werde. 22.22 Ἤκουον δὲ αὐτοῦ ἄχρι τούτου τοῦ λόγου, καὶ ἐπῆραν τὴν φωνὴν αὐτῶν λέγοντες, Αἶρε ἀπὸ τῆς γῆς τὸν τοιοῦτον· οὐ γὰρ καθῆκεν αὐτὸν ζῇν. Sie waren nun bis zu diesem Satz zuhörend, und erhoben ihre Stimme, sagend: Einen solchen soll man von der Erde entfernen! Denn es würde nicht passen, dass er lebt! 22.23 Κραζόντων δὲ αὐτῶν, καὶ ῥιπτούντων τὰ ἱμάτια, καὶ κονιορτὸν βαλλόντων εἰς τὸν ἀέρα, Als sie nun schrien und die Kleider zerrissen und Staub in die Luft warfen, 22.24 ἐκέλευσεν αὐτὸν ὁ χιλίαρχος ἄγεσθαι εἰς τὴν παρεμβολήν, εἰπὼν μάστιξιν ἀνετάζεσθαι αὐτόν, ἵνα ἐπιγνῷ δι᾽ ἣν αἰτίαν οὕτως ἐπεφώνουν αὐτῷ. befahl der Tribun, dass er in die Kaserne gebracht wird, um ihn unter Geißeln zu verhören, damit er erfahre, aus welchem Grund sie ihn so anschreiend waren. 22.25 Ὡς δὲ προέτεινεν αὐτὸν τοῖς ἱμᾶσιν, εἶπεν πρὸς τὸν ἑστῶτα ἑκατόνταρχον ὁ Παῦλος, Εἰ ἄνθρωπον Ῥωμαῖον καὶ ἀκατάκριτον ἔξεστιν ὑμῖν μαστίζειν; Als sie ihn nun mit den Riemen ausspannten, sagte Paulus zu dem dastehenden Hundertschaftsführer: Einen römischen Menschen und unverurteilt ist euch erlaubt, zu geißeln? Der Mob hörte, dass Jesus Paulus zu den Nationen sandte, womit ihr Zorn erregt wurde, sodass sie zur Ermordung von Paulus aufriefen. Das Imperfekt καθῆκεν („es würde sich nicht gehören“) deutet auf einen Irrealis der Gegenwart hin. 22.26 Ἀκούσας δὲ ὁ ἑκατόνταρχος, προσελθὼν ἀπήγγειλεν τῷ χιλιάρχῳ λέγων, Ὅρα τί μέλλεις ποιεῖν· ὁ γὰρ ἄνθρωπος οὗτος Ῥωμαῖός ἐστιν. Als es aber der Hundertschaftsführer hörte, meldete er, hingegangen, dem Tribun, sagend: Siehe zu, was du tun willst! Denn dieser Mensch ist ein Römer! 22.27 Προσελθὼν δὲ ὁ χιλίαρχος εἶπεν αὐτῷ, Λέγε μοι, εἰ σὺ Ῥωμαῖος εἶ; Ὁ δὲ ἔφη, Ναί. Hinzugekommen nun, sagte ihm der Tribun: Sag mir, ob du ein Römer bist? Er nun sagte: Ja. 22.28 Ἀπεκρίθη τε ὁ χιλίαρχος, Ἐγὼ πολλοῦ κεφαλαίου τὴν πολιτείαν ταύτην ἐκτησάμην. Ὁ δὲ Παῦλος ἔφη, Ἐγὼ δὲ καὶ γεγέννημαι. Sodann antwortete der Tribun: Ich erwarb dieses Bürgertum für eine hohe Summe. Paulus nun sagte: Ich nun bin sogar (so) geboren! 22.29 Εὐθέως οὖν ἀπέστησαν ἀπ᾽ αὐτοῦ οἱ μέλλοντες αὐτὸν ἀνετάζειν. Καὶ ὁ χιλίαρχος δὲ ἐφοβήθη, ἐπιγνοὺς ὅτι Ῥωμαῖός ἐστιν, καὶ ὅτι ἦν αὐτὸν δεδεκώς. Sofort also ließen die, die ihn verhören sollten, von ihm ab. Auch der Tribun nun fürchtete sich, erfahren, dass er ein Römer ist, und weil er ihn gebunden hatte. 22.30 Τῇ δὲ ἐπαύριον βουλόμενος γνῶναι τὸ ἀσφαλές, τὸ τί κατηγορεῖται παρὰ τῶν Ἰουδαίων, ἔλυσεν αὐτὸν ἀπὸ τῶν δεσμῶν, καὶ ἐκέλευσεν ἐλθεῖν τοὺς Am folgenden (Tag) nun, Genaues erfahren wollend, wessen er von den Juden angeklagt wird, machte er ihn von den Fesseln los und befahl, dass die Hohenpriester und deren ganzes Synedrium komme. Und Paulus hinabgeführt, stellte er (ihn) vor sie. Der Erwerb des Römertums, wie es Kaiser Claudius damals einführte, um Geld zu erzielen, ist niedriger angesehen, als wer darin geboren wurde wie Paulus. Ein Schreiber und mit ihm Nestle-Aland lässt ἀπὸ τῶν δεσμῶν („von den Fesseln“) aus, wohl aufgrund derselben Endung ν von αὐτὸν („ihn“) und δεσμῶν („Fesseln“), wodurch er mit den Augen verrutschte, als er die Vorlage aufsuchte, wo es weiterging. ἀρχιερεῖς καὶ ὅλον τὸ συνέδριον αὐτῶν, καὶ καταγαγὼν τὸν Παῦλον ἔστησεν εἰς αὐτούς. 23.1 Ἀτενίσας δὲ ὁ Παῦλος τῷ συνεδρίῳ εἶπεν, Ἄνδρες ἀδελφοί, ἐγὼ πάσῃ συνειδήσει ἀγαθῇ πεπολίτευμαι τῷ θεῷ ἄχρι ταύτης τῆς ἡμέρας. Paulus nun, das Synedrium angeblickt, sagte: Männer, Brüder, ich habe mit allem guten Gewissen vor Gott gewandelt bis zu diesem Tag. 23.2 Ὁ δὲ ἀρχιερεὺς Ἀνανίας ἐπέταξεν τοῖς παρεστῶσιν αὐτῷ τύπτειν αὐτοῦ τὸ στόμα. 23.3 Τότε ὁ Παῦλος πρὸς αὐτὸν εἶπεν, Τύπτειν σε μέλλει ὁ θεός, τοῖχε κεκονιαμένε· καὶ σὺ κάθῃ κρίνων με κατὰ τὸν νόμον, καὶ παρανομῶν κελεύεις με τύπτεσθαι; 23.4 Οἱ δὲ παρεστῶτες εἶπον, Τὸν ἀρχιερέα τοῦ θεοῦ λοιδορεῖς; Der Hohepriester Ananias nun befahl den bei ihm Stehenden, ihm auf seinen Mund zu schlagen. Dann sagte Paulus zu ihm: Gott wird dich schlagen, getünchte Wand! Und du sitzt da, mich nach dem Gesetz richtend, und, gegen das Gesetz handelnd, befiehlst du, dass ich geschlagen werde? 23.5 Ἔφη τε ὁ Παῦλος, Οὐκ ᾔδειν, ἀδελφοί, ὅτι ἐστὶν ἀρχιερεύς· γέγραπται γάρ, Ἄρχοντα τοῦ λαοῦ σου οὐκ ἐρεῖς κακῶς. Sodann sagte Paulus: Ich wusste nicht, Brüder, dass es der Hohepriester ist. Denn es steht geschrieben: Von dem Obersten deines Volkes sollst du nicht übel reden. 23.6 Γνοὺς δὲ ὁ Παῦλος ὅτι τὸ ἓν μέρος ἐστὶν Σαδδουκαίων, τὸ Paulus nun, erkannt, dass der eine Teil von Sadduzäern, der andere aber von Pharisäern Die Dabeistehenden nun sagten: Den Hohenpriester Gottes beleidigst du? δὲ ἕτερον Φαρισαίων, ἔκραξεν ἐν τῷ συνεδρίῳ, Ἄνδρες ἀδελφοί, ἐγὼ Φαρισαῖός εἰμι, υἱὸς Φαρισαίου· περὶ ἐλπίδος καὶ ἀναστάσεως νεκρῶν ἐγὼ κρίνομαι. ist, rief er im Synedrium: Männer, Brüder, ich bin ein Pharisäer, Sohn eines Pharisäers! Über eine Hoffnung und eine Auferstehung von Toten werde ich gerichtet? 23.7 Τοῦτο δὲ αὐτοῦ λαλήσαντος, ἐγένετο στάσις τῶν Φαρισαίων, καὶ ἐσχίσθη τὸ πλῆθος. Als er dies nun sprach, entstand ein Zwiespalt der Pharisäer, und es wurde die Menge gespalten. 23.8 Σαδδουκαῖοι μὲν γὰρ λέγουσιν μὴ εἶναι ἀνάστασιν, μηδὲ ἄγγελον, μήτε πνεῦμα· Φαρισαῖοι δὲ ὁμολογοῦσιν τὰ ἀμφότερα. Die Sadduzäer zwar sagen nämlich, dass es keine Auferstehung gibt, noch Engel, noch Geist. Pharisäer aber bekennen beides. 23.9 Ἐγένετο δὲ κραυγὴ μεγάλη· καὶ ἀναστάντες οἱ γραμματεῖς τοῦ μέρους τῶν Φαρισαίων διεμάχοντο λέγοντες, Οὐδὲν κακὸν εὑρίσκομεν ἐν τῷ ἀνθρώπῳ τούτῳ· εἰ δὲ πνεῦμα ἐλάλησεν αὐτῷ ἢ ἄγγελος, μὴ θεομαχῶμεν. Es entstand nun großes Geschrei. Und einige der Schriftgelehrten vom Teil der Pharisäer aufgestanden, waren streitend, sagend: Nichts Schlechtes finden wir an diesem Menschen! Wenn nun ein Geist zu ihm sprach oder ein Engel, wollen wir etwa Gott bekämpfen? 23.10 Πολλῆς δὲ γενομένης στάσεως, εὐλαβηθεὶς ὁ χιλίαρχος μὴ διασπασθῇ ὁ Als nun ein heftiger Zwiespalt entstand (der Tribun befürchtet, dass Paulus von ihnen zerrissen werde), befahl er, dass die Truppe Nestle-Aland lässt μὴ θεομαχῶμεν («wollen wir etwa Gott bekämpfen“) aus. Παῦλος ὑπ᾽ αὐτῶν, ἐκέλευσεν τὸ στράτευμα καταβῆναι καὶ ἁρπάσαι αὐτὸν ἐκ μέσου αὐτῶν, ἄγειν τε εἰς τὴν παρεμβολήν. herabkommt und ihn aus deren Mitte reißt, sowie ihn in die Kaserne zu führen. 23.11 Τῇ δὲ ἐπιούσῃ νυκτὶ ἐπιστὰς αὐτῷ ὁ κύριος εἶπεν, Θάρσει Παῦλε· ὡς γὰρ διεμαρτύρω τὰ περὶ ἐμοῦ εἰς Ἱερουσαλήμ, οὕτως σε δεῖ καὶ εἰς Ῥώμην μαρτυρῆσαι. In der folgenden Nacht nun sagte, zu ihm hinzugetreten, der Herr: Sei getrost, Paulus! Denn wie du die (Dinge) über mich in Jerusalem bezeugtest, so sollst du auch in Rom Zeugnis geben. 23.12 Γενομένης δὲ ἡμέρας, ποιήσαντές τινες τῶν Ἰουδαίων συστροφήν, ἀνεθεμάτισαν ἑαυτούς, λέγοντες μήτε φαγεῖν μήτε πιεῖν ἕως οὗ ἀποκτείνωσιν τὸν Παῦλον. Als es nun Tag wurde, bestimmte der Juden eine Zusammenrottung gemacht, verfluchten sie sich selbst, sagend, weder zu essen noch zu trinken, bis sie Paulus getötet hätten. 23.13 Ἦσαν δὲ πλείους τεσσαράκοντα οἱ ταύτην τὴν συνωμοσίαν πεποιηκότες· Es waren nun mehr als vierzig, die diese Verschwörung gemacht haben, 23.14 οἵτινες προσελθόντες τοῖς ἀρχιερεῦσιν καὶ τοῖς πρεσβυτέροις εἶπον, Ἀναθέματι ἀνεθεματίσαμεν ἑαυτούς, welche, zu den Hohenpriestern und den Ältesten hingegangen, sagten: Mit einem Fluch verfluchten wir uns selbst, (von) nichts zu kosten, bis dass wir Paulus getötet haben. Jesus tröstet Paulus, da sie sein Zeugnis nicht annehmen, sondern der Plan Gottes weiterhin der ist, ihn nach Rom zu schicken. Zu συνωμοσίαν πεποιηκότες („Verschwörung gemacht haben“) vgl. Polybius, Historiae 5.2,8: „ὁ δ’ Ἀπελλῆς,οὔτ’ ἐπικρατεῖν τοῦ Φιλίππου δυνάμενος οὔτε φέρειν τὴν ἐλάττωσιν παρορώμενος, ποιεῖται συνωμοσί αν πρὸς τοὺς περὶ Λεόντιον καὶ Μεγαλέαν“. „Appelles nun, weder imstande, Philippus zu beherrschen, noch sich über seine Niederlage zu beruhigen, verband sich mit Leonitios und Megaleas, um eine Verschwörung zu machen“. Mit μηδενὸς („von nichts“) kommt ein Genitivus partitivus zum Ausdruck. μηδενὸς γεύσασθαι ἕως οὗ ἀποκτείνωμεν τὸν Παῦλον. 23.15 Νῦν οὖν ὑμεῖς ἐμφανίσατε τῷ χιλιάρχῳ σὺν τῷ συνεδρίῳ, ὅπως αὔριον αὐτὸν καταγάγῃ πρὸς ὑμᾶς, ὡς μέλλοντας διαγινώσκειν ἀκριβέστερον τὰ περὶ αὐτοῦ· ἡμεῖς δέ, πρὸ τοῦ ἐγγίσαι αὐτόν, ἕτοιμοί ἐσμεν τοῦ ἀνελεῖν αὐτόν. 23.16 Ἀκούσας δὲ ὁ υἱὸς τῆς ἀδελφῆς Παύλου τὸ ἔνεδρον, παραγενόμενος καὶ εἰσελθὼν εἰς τὴν παρεμβολήν, ἀπήγγειλεν τῷ Παύλῳ. Jetzt also macht dem Tribun und dem Synedrium deutlich, dass er ihn morgen zu euch herunterführe, als ob ihr genauer untersuchen wolltet die (Dinge) über ihn. Wir nun sind vor seinem Nahekommen bereit, ihn zu beseitigen. 23.17 Προσκαλεσάμενος δὲ ὁ Παῦλος ἕνα τῶν ἑκατοντάρχων ἔφη, Τὸν νεανίαν τοῦτον ἀπάγαγε πρὸς τὸν χιλίαρχον· ἔχει γάρ τι ἀπαγγεῖλαι αὐτῷ. Paulus, herbeigerufen nun einen der Hundertschaftsführer, sagte er: Diesen Jugendlichen führe ab zum Tribun, denn er hat ihm etwas zu melden! 23.18 Ὁ μὲν οὖν παραλαβὼν αὐτὸν ἤγαγεν πρὸς τὸν χιλίαρχον, καί φησιν, Ὁ δέσμιος Παῦλος προσκαλεσάμενός με ἠρώτησεν τοῦτον τὸν νεανίαν ἀγαγεῖν πρός σε, ἔχοντά τι λαλῆσαί σοι. Der aber nun, ihn mitnehmend, führte ihn zum Tribun und sagt: Der Gefangene Paulus, mich hergerufen, bat, diesen Jugendlichen zu dir zu bringen, etwas habend, dass er (mit) dir zu sprechen hat. Der Sohn der Schwester von Paulus nun, von dem Hinterhalt gehört, herbeigekommen und in die Kaserne hineingegangen, meldete es Paulus. Nestle-Aland lässt αὔριον („morgen“) aus. 23.19 Ἐπιλαβόμενος δὲ τῆς χειρὸς αὐτοῦ ὁ χιλίαρχος, καὶ ἀναχωρήσας κατ᾽ ἰδίαν ἐπυνθάνετο, Τί ἐστιν ὃ ἔχεις ἀπαγγεῖλαί μοι; Der Tribun, ihn an seiner Hand genommen und zu sich zurückgezogen, war ihn befragend: Was hast du mir mitzuteilen? 23.20 Εἶπεν δὲ ὅτι Οἱ Ἰουδαῖοι συνέθεντο τοῦ ἐρωτῆσαί σε, ὅπως αὔριον εἰς τὸ συνέδριον καταγάγῃς τὸν Παῦλον, ὡς μέλλοντά τι ἀκριβέστερον πυνθάνεσθαι περὶ αὐτοῦ. 23.21 Σὺ οὖν μὴ πεισθῇς αὐτοῖς· ἐνεδρεύουσιν γὰρ αὐτὸν ἐξ αὐτῶν ἄνδρες πλείους τεσσαράκοντα, οἵτινες ἀνεθεμάτισαν ἑαυτοὺς μήτε φαγεῖν μήτε πιεῖν ἕως οὗ ἀνέλωσιν αὐτόν· καὶ νῦν ἕτοιμοί εἰσιν προσδεχόμενοι τὴν ἀπὸ σοῦ ἐπαγγελίαν. Er nun sagte: Die Juden kamen überein, dich zu bitten, dass du morgen Paulus in das Synedrium hinabbringst, als beabsichtigtest du, etwas Genaueres über ihn zu erkunden. 23.22 Ὁ μὲν οὖν χιλίαρχος ἀπέλυσεν τὸν νεανίαν, παραγγείλας Μηδενὶ ἐκλαλῆσαι ὅτι ταῦτα ἐνεφάνισας πρός με. Der Tribun also entließ den Jugendlichen nun, (ihm) befohlen: Verrate niemandem, dass du diese (Dinge) an mich mitteiltest. 23.23 Καὶ προσκαλεσάμενος δύο τινὰς τῶν ἑκατοντάρχων εἶπεν, Ἑτοιμάσατε στρατιώτας διακοσίους ὅπως πορευθῶσιν ἕως Καισαρείας, καὶ ἱππεῖς Und zwei bestimmte Hundertschaftsführer herbeigerufen, sagte er: „Macht zweihundert Soldaten bereit, auf dass sie bis Cäsarea gehen, und siebzig Reiter und Lass dich du also nicht von ihnen überreden! Denn es stellen ihm mehr als vierzig Männer von ihnen nach, welche sich verfluchten, weder zu essen noch zu trinken, bis dass sie ihn beseitigt haben, und jetzt sind sie bereit, die Zusage von dir erwartend. Der Plan des Hundertschaftsführers war, Paulus im Schutz der Nacht und gut bewacht, sicher herauszubringen. Mit δεξιολάβος ist wörtlich einer gemeint, der etwas in der rechten Hand hat, z.B. eine Lanze. Der Begriff wird selten gebraucht und als Synonym παραφύλαξ („Wächter“) in Photius, Lexikon, Delta 185 angegeben. ἑβδομήκοντα, καὶ δεξιολάβους διακοσίους, ἀπὸ τρίτης ὥρας τῆς νυκτός· 23.24 κτήνη τε παραστῆσαι, ἵνα ἐπιβιβάσαντες τὸν Παῦλον διασώσωσιν πρὸς Φήλικα τὸν ἡγεμόνα· 23.25 γράψας ἐπιστολὴν περιέχουσαν τὸν τύπον τοῦτον· zweihundert Lanzenträger, ab (der) dritten Stunde der Nacht, 23.26 Κλαύδιος Λυσίας τῷ κρατίστῳ ἡγεμόνι Φήλικι χαίρειν. Klaudius Lysias (sagt) dem vortrefflichsten Herrscher Felix einen Gruß! Der Infinitiv χαίρειν („(sagt einen) Gruß“) ist eine idiomatische Grußformel im Griechischen und zum Infinitiv ist ein Prädikat zu denken, etwa „schreibt, sagt, sendet“. 23.27 Τὸν ἄνδρα τοῦτον συλληφθέντα ὑπὸ τῶν Ἰουδαίων, καὶ μέλλοντα ἀναιρεῖσθαι ὑπ᾽ αὐτῶν, ἐπιστὰς σὺν τῷ στρατεύματι ἐξειλόμην αὐτόν, μαθὼν ὅτι Ῥωμαῖός ἐστιν. 23.28 Βουλόμενος δὲ γνῶναι τὴν αἰτίαν δι᾽ ἣν ἐνεκάλουν αὐτῷ, κατήγαγον αὐτὸν εἰς τὸ συνέδριον αὐτῶν· Diesen Mann, von den Juden ergriffen und dabei, von ihnen beseitigt zu werden, den entriss ich ihnen, mit der Truppe eingeschritten, erfahren, dass er ein Römer ist. Das Akkusativobjekt wird mit αὐτόν („ihn/den“) wieder aufgenommen, womit es besonders betont wird (von Nestle-Aland weggelassen). 23.29 ὃν εὗρον ἐγκαλούμενον περὶ ζητημάτων τοῦ νόμου αὐτῶν, μηδὲν ἄξιον θανάτου ἢ δεσμῶν ἔγκλημα ἔχοντα. den ich wegen Fragen ihres Gesetzes angeklagt (be)fand, keine (des) Todes oder Fesseln würdige Anklage habend. sodann stellt Lasttiere bereit, damit sie, Paulus daraufsetzt, (ihn) zu Felix, den Herrscher, durchretten!“, nachdem er diesen Inhalt enthaltenden Brief schrieb: Den Grund nun erfahren wollend, wegen dem sie ihn anklagend waren, führte ich ihn hinab in deren Synedrion, Das Relativpronomen ὃν („den“) bezieht sich auf αὐτὸν („ihn“) im Vers davor, d.h. auf Paulus. Von εὗρον („ich fand“) sind die beiden Partizipien ἐγκαλούμενον („angeklagt“) und ἔχοντα („habend“) im Akkusativ abhängig. 23.30 Μηνυθείσης δέ μοι ἐπιβουλῆς εἰς τὸν ἄνδρα μέλλειν ἔσεσθαι ὑπὸ τῶν Ἰουδαίων, ἐξαυτῆς ἔπεμψα πρός σε, παραγγείλας καὶ τοῖς κατηγόροις λέγειν τὰ πρὸς αὐτὸν ἐπὶ σοῦ. Ἔρρωσο. Als mir nun angezeigt wurde, dass ein Anschlag gegen den Mann dabei ist, von den Juden sein zu werden, schickte ich (ihn) sofort zu dir, auch den Anklägern geboten, auszusagen die (Dinge) gegen ihn vor dir zu sagen. Lebe wohl! Nestle-Aland lässt Ἔρρωσο („lebe wohl/alles Gute/mach es gut“) aus. 23.31 Οἱ μὲν οὖν στρατιῶται, κατὰ τὸ διατεταγμένον αὐτοῖς, ἀναλαβόντες τὸν Παῦλον, ἤγαγον διὰ τῆς νυκτὸς εἰς τὴν Ἀντιπατρίδα. Die Soldaten also nun, den Paulus gemäß dem ihnen Angeordneten mitgenommen, brachten (ihn) während der Nacht nach Antipatris. Antipatris war eine Stadt zu Ehren von Antipater, dem Prokurator von Judäa unter Julius Cäsar, an der Straße von Lydda nach Cäsarea. 23.32 Τῇ δὲ ἐπαύριον ἐάσαντες τοὺς ἱππεῖς πορεύεσθαι σὺν αὐτῷ, ὑπέστρεψαν εἰς τὴν παρεμβολήν· Am folgenden (Tag) nun kehrten sie, die Reiter mit ihm gehen gelassen, zurück in die Kaserne, 23.33 οἵτινες εἰσελθόντες εἰς τὴν Καισάρειαν, καὶ ἀναδόντες τὴν ἐπιστολὴν τῷ ἡγεμόνι, παρέστησαν καὶ τὸν Παῦλον αὐτῷ. 23.34 Ἀναγνοὺς δὲ ὁ ἡγεμών, καὶ ἐπερωτήσας ἐκ ποίας ἐπαρχίας ἐστίν, καὶ πυθόμενος ὅτι ἀπὸ Κιλικίας, welche, nach Cäsarea hineingekommen und den Brief dem Herrscher übergeben, ihm auch Paulus vorstellten. 23.35 Διακούσομαί σου, ἔφη, ὅταν καὶ οἱ κατήγοροί σου sagte er: Ich werde dich anhören, sobald auch deine Ankläger ankamen. Sodann Der Herrscher nun, ihn gelesen, und (ihn) befragt, aus welcher Provinz er ist, und erfahren, dass er von Kilikien (ist), παραγένωνται. Ἐκέλευσέν τε αὐτὸν ἐν τῷ πραιτωρίῳ Ἡρῴδου φυλάσσεσθαι. befahl er, ihn in dem Prätorium von Herodes zu bewachen. 24.1 Μετὰ δὲ πέντε ἡμέρας κατέβη ὁ ἀρχιερεὺς Ἀνανίας μετὰ τῶν πρεσβυτέρων καὶ ῥήτορος Τερτύλλου τινός, οἵτινες ἐνεφάνισαν τῷ ἡγεμόνι κατὰ τοῦ Παύλου. Nach fünf Tagen nun kam der Hohepriester Ananias mit den Ältesten und einem bestimmten Redner Tertullus herab, welche dem Herrscher Anzeige gegen Paulus erstatteten. 24.2 Κληθέντος δὲ αὐτοῦ, ἤρξατο κατηγορεῖν ὁ Τέρτυλλος λέγων, Πολλῆς εἰρήνης τυγχάνοντες διὰ σοῦ, καὶ κατορθωμάτων γινομένων τῷ ἔθνει τούτῳ διὰ τῆς σῆς προνοίας, Als er nun gerufen wurde, begann Tertullus anzuklagen, sagend: Da wir durch dich großen Frieden erfahren, und da durch deine Vorsorge für dieses Volk Verbesserungen geschehen, 24.3 πάντῃ τε καὶ πανταχοῦ ἀποδεχόμεθα, κράτιστε Φῆλιξ, μετὰ πάσης εὐχαριστίας. erkennen wir es sowohl allseits als auch überall, geschätzter Felix, mit aller Dankbarkeit an. 24.4 Ἵνα δὲ μὴ ἐπὶ πλεῖόν σε ἐγκόπτω, παρακαλῶ ἀκοῦσαί σε ἡμῶν συντόμως τῇ σῇ ἐπιεικείᾳ. Damit ich nun dich nicht noch mehr aufhalte, bitte ich dich, uns kurz in deiner Freundlichkeit zu hören. 24.5 Εὑρόντες γὰρ τὸν ἄνδρα τοῦτον λοιμόν, καὶ κινοῦντα στάσιν πᾶσιν τοῖς Ἰουδαίοις τοῖς Denn wir fanden diesen Mann als eine Pest und einen Aufstand erregend bei allen Juden κατὰ τὴν οἰκουμένην, πρωτοστάτην τε τῆς τῶν Ναζωραίων αἱρέσεως· 24.6 ὃς καὶ τὸ ἱερὸν ἐπείρασεν βεβηλῶσαι· ὃν καὶ ἐκρατήσαμεν καὶ κατά τόν ἡμέτερον νόμον ἠθελήσαμεν κρίνειν über den Erdkreis, sowie als Vorsteher der Sekte der Nazarener, 24.7 παρελθὼν δὲ Λυσίας ὁ χιλιαρχος μετὰ πολλῆς βίας ἐκ τῶν χειρῶν ἡμῶν ἀπήγαγεν κελεύσας τούς κατηγόρους αὐτοῦ ἔρχεσθαι ἐπί σέ Lysias, der Tribun, nun herzugekommen, nahm ihn mit großer Gewalt aus unseren Händen weg, seinen Anklägern befohlen, vor dich zu kommen. 24.8 παρ᾽ οὗ δυνήσῃ, αὐτὸς ἀνακρίνας, περὶ πάντων τούτων ἐπιγνῶναι ὧν ἡμεῖς κατηγοροῦμεν αὐτοῦ. Von dem du selbst, es selbst untersucht, über alles diese (Dinge) Gewissheit erhalten kannst, dessen wir ihn anklagen. 24.9 Συνεπέθεντο δὲ καὶ οἱ Ἰουδαῖοι, φάσκοντες ταῦτα οὕτως ἔχειν. Es stimmten nun auch die Juden zu, behauptend, diese (Dinge) verhielten sich so. 24.10 Ἀπεκρίθη δὲ ὁ Παῦλος, νεύσαντος αὐτῷ τοῦ ἡγεμόνος λέγειν, Ἐκ πολλῶν ἐτῶν ὄντα σε κριτὴν τῷ ἔθνει τούτῳ ἐπιστάμενος, εὐθυμότερον τὰ περὶ ἐμαυτοῦ ἀπολογοῦμαι, Es antwortete nun Paulus, der Herrscher ihm ein Zeichen zu reden gegeben: Erfahrend, dass du seit vielen Jahren für dieses Volk Richter bist, verteidige ich die (Dinge) über mich selbst zuversichtlicher, der sogar versuchte, das Heiligtum zu entweihen, den wir auch festnahmen, und ihn nach unserem Gesetz richten wollten. Da der Text ab καὶ κατά („und nach“) bis zum Ende von Vers 7 zwar von vielen Handschriften nicht gelesen wird, aber dennoch aufgrund vieler anderer auch zum Original gehören könnte, wird er hier aufgeführt, da er vielleicht früh durch ein Überspringen einer Zeile ausgelassen worden sein könnte. Er wird auch von Catenae und Chrysostomus gelesen. Die Echtheit müssen weitere Forschungen zeigen. Würde der Vers oben gefehlt haben, müsste die Bestätigung der Anklage von Paulus statt von Lysias kommen, auf die sich jeweils παρ᾽ οὗ („von dem“) beziehen würde. Mit αὐτὸς ἀνακρίνας („es selbst untersucht“) bezieht sich auf die erwartete Untersuchung durch Felix selbst. Von hier bis Vers 27 folgt die Verteidigung von Paulus, der auf die Erfahrung von Felix als Richter anspielt, die ihn zuversichtlicher macht, ein gerechtes Urteil zu erhalten. 24.11 δυναμένου σου γνῶναι ὅτι οὐ πλείους εἰσίν μοι ἡμέραι δεκαδύο, ἀφ᾽ ἧς ἀνέβην προσκυνήσων ἐν Ἱερουσαλήμ· wobei du erfahren kannst, dass es für mich nicht mehr als zwölf Tage sind, seit ich hinaufging, um in Jerusalem anzubeten. 24.12 καὶ οὔτε ἐν τῷ ἱερῷ εὗρόν με πρός τινα διαλεγόμενον ἢ ἐπισύστασιν ποιοῦντα ὄχλου, οὔτε ἐν ταῖς συναγωγαῖς, οὔτε κατὰ τὴν πόλιν. Und weder im Heiligtum fanden sie mich mit jemandem auseinandersetzend oder einen Auflauf der Menge machend, noch in den Synagogen noch in der Stadt, 24.13 Οὔτε παραστῆσαί με δύνανται περὶ ὧν νῦν κατηγοροῦσίν μου. noch können sie mich überführen, betreffs der (Dinge), derer sie mich nun anklagen. 24.14 Ὁμολογῶ δὲ τοῦτό σοι, ὅτι κατὰ τὴν ὁδὸν ἣν λέγουσιν αἵρεσιν, οὕτως λατρεύω τῷ πατρῴῳ θεῷ, πιστεύων πᾶσιν τοῖς κατὰ τὸν νόμον καὶ τοῖς προφήταις γεγραμμένοις· 24.15 ἐλπίδα ἔχων εἰς τὸν θεόν, ἣν καὶ αὐτοὶ οὗτοι προσδέχονται, ἀνάστασιν μέλλειν ἔσεσθαι νεκρῶν, δικαίων τε καὶ ἀδίκων. Ich bekenne dir nun dies, dass ich gemäß dem Weg, den sie eine Sekte nennen, so dem väterlichen Gott diene, all dem entsprechend des Gesetzes glaubend und dem durch die Propheten Geschriebenen, 24.16 Ἐν τούτῳ δὲ αὐτὸς ἀσκῶ, ἀπρόσκοπον συνείδησιν ἔχων In diesem nun übe ich mich selbst, ein unverletztes Gewissen vor Gott und den Menschen allezeit habend. eine Hoffnung auf Gott habend, die auch sie selbst erwarten, dass es eine Auferstehung von Toten geben wird, sowohl von Gerechten als auch Ungerechten. Ἐν τούτῳ („in diesem“) könnte sich gut auf den Dienst für Gott im Vers davor beziehen, weniger nach rechts verweisend, da dort ein Partizip verwendet wird, das die Begleitumstände anzeigt. Die Subjektmarkierung mit αὐτὸς („selbst“) dient offenbar zur Kontrastierung mit den Anklägern. πρὸς τὸν θεὸν καὶ τοὺς ἀνθρώπους διὰ παντός. 24.17 Δι᾽ ἐτῶν δὲ πλειόνων παρεγενόμην ἐλεημοσύνας ποιήσων εἰς τὸ ἔθνος μου καὶ προσφοράς· Nach mehreren Jahren nun kam ich an, um Almosen für mein Volk und Darbringungen zu machen, 24.18 ἐν οἷς εὗρόν με ἡγνισμένον ἐν τῷ ἱερῷ, οὐ μετὰ ὄχλου οὐδὲ μετὰ θορύβου, τινὲς ἀπὸ τῆς Ἀσίας Ἰουδαῖοι· wobei sie mich gereinigt im Tempel fanden, weder mit einer Menge noch mit Aufruhr etliche Juden aus Asien -, 24.19 οὓς δεῖ ἐπὶ σοῦ παρεῖναι καὶ κατηγορεῖν εἴ τι ἔχοιεν πρός με. die vor dir anwesend sein und anklagen sollten, wenn sie etwas gegen mich haben sollten. 24.20 Ἢ αὐτοὶ οὗτοι εἰπάτωσαν, τί εὗρον ἐν ἐμοὶ ἀδίκημα, στάντος μου ἐπὶ τοῦ συνεδρίου, 24.21 ἢ περὶ μιᾶς ταύτης φωνῆς, ἧς ἔκραξα ἑστὼς ἐν αὐτοῖς, ὅτι Περὶ ἀναστάσεως νεκρῶν ἐγὼ κρίνομαι σήμερον ὑφ᾽ ὑμῶν. 24.22 Ακούσας δὲ ταῦτα ὁ Φῆλιξ ἀνεβάλετο αὐτούς, ἀκριβέστερον εἰδὼς τὰ περὶ τῆς ὁδοῦ, εἰπών, Ὅταν Λυσίας ὁ Oder diese selbst sollen sprechen, was sie bei mir als Unrecht fanden, als ich stand vor dem Synedrium stand, Lukas gebraucht mit στάντος μου („als ich stand“) einen Genitivus absolutus, da das Subjekt im Hauptsatz von „sie“ zu „ich“ wechselt, was damit deutlicher wird. außer wegen des einen Ausrufes, den ich rief, unter ihnen stehend: Über eine Auferstehung von Toten werde ich heute von euch gerichtet! Diese (Dinge) nun gehört, wies sie Felix ab, recht genau um die (Dinge) des Weges wissend, sagend: Sobald der Tribun Lysias herabkommt, werde ich die euch betreffende (Sache) entscheiden; Das Wort ἀνεβάλετο („er wies ab“) beschreibt die Zurückweisung eines Anliegens. Vgl. Aesop, Fabulae 57.2,11: „ὡς οὖν ἐπέμενεν ὁ ἰατρὸς ἐκβιάζων αὐτήν, ἐκείνη δὲ ἀνεβάλλετο, ἀπήγαγεν αὐτὴν πρὸς τοὺς ἄρχοντας „Als nun der Arzt sie nötigte, jene es aber zurückwies, brachte er sie zu den Richtern“. χιλίαρχος καταβῇ, διαγνώσομαι τὰ καθ᾽ ὑμᾶς· 24.23 διαταξάμενός τε τῷ ἑκατοντάρχῃ τηρεῖσθαι τὸν Παῦλον, ἔχειν τε ἄνεσιν, καὶ μηδένα κωλύειν τῶν ἰδίων αὐτοῦ ὑπηρετεῖν ἢ προσέρχεσθαι αὐτῷ. sowie den Hundertschaftsführer angewiesen, Paulus zu bewachen, sowie Erleichterung zu haben, und niemanden von dessen Seinen zu hindern, ihn zu unterstützen oder zu ihm zu kommen. 24.24 Μετὰ δὲ ἡμέρας τινάς, παραγενόμενος ὁ Φῆλιξ σὺν Δρουσίλλῃ τῇ γυναικὶ οὔσῃ Ἰουδαίᾳ, μετεπέμψατο τὸν Παῦλον, καὶ ἤκουσεν αὐτοῦ περὶ τῆς εἰς χριστὸν πίστεως. 24.25 Διαλεγομένου δὲ αὐτοῦ περὶ δικαιοσύνης καὶ ἐγκρατείας καὶ τοῦ κρίματος τοῦ μέλλοντος ἔσεσθαι, ἔμφοβος γενόμενος ὁ Φῆλιξ ἀπεκρίθη, Τὸ νῦν ἔχον πορεύου· καιρὸν δὲ μεταλαβὼν μετακαλέσομαί σε· Nach etlichen Tagen nun ließ Felix, angekommen mit Drusilla, seiner Frau, eine Jüdin seiend, Paulus herschicken. Und er hörte ihn über den Glauben an Christus. 24.26 ἅμα καὶ ἐλπίζων ὅτι χρήματα δοθήσεται αὐτῷ ὑπὸ τοῦ Παύλου, ὅπως λύσῃ αὐτόν· διὸ καὶ πυκνότερον αὐτὸν μεταπεμπόμενος ὡμίλει αὐτῷ. gleichzeitig auch hoffend, dass ihm von Paulus Geld gegeben werde, damit er ihn losgäbe. Deshalb auch, ihn regelmäßig herschickend, war er sich mit ihm unterhaltend. Als er sich aber über Gerechtigkeit und Selbstbeherrschung und das künftig sein werdende Gericht beredete, geriet Felix in Furcht und antwortete: Für den Moment gehe hin! Wenn ich aber Zeit habe, werde ich dich herrufen, Nach der direkten Rede führt Lukas von διαταξάμενός („angewiesen“) abhängig die Infinitive τηρεῖσθαι („bewachen“) ἔχειν („zu haben“) und κωλύειν („zu hindern“), von dem zwei weitere Infinitive abhängen, an, die den Inhalt der Anweisung zeigen. Zum Idiom τὸ νῦν ἔχον („für den Moment“) vgl. Aristea Epistula 198.2: ἐπερωτήσας δὲ ἔτι ἕνα καταλήξω τὸ νῦν ἔχον, ἵνα καὶ πρὸς τὸ τέρπεσθαι τραπέντες ἡδέως διεξάγωμεν· „Noch eine Frage gestellt, werde ich für den Moment aufhören, damit wir uns dem Genuss des Festes zuwenden und eine angenehme Zeit verbringen“. 24.27 Διετίας δὲ πληρωθείσης, ἔλαβεν διάδοχον ὁ Φῆλιξ Πόρκιον Φῆστον· θέλων τε χάριτας καταθέσθαι τοῖς Ἰουδαίοις ὁ Φῆλιξ κατέλιπεν τὸν Παῦλον δεδεμένον. 25.1 Φῆστος οὖν ἐπιβὰς τῇ ἐπαρχίᾳ, μετὰ τρεῖς ἡμέρας ἀνέβη εἰς Ἱεροσόλυμα ἀπὸ Καισαρείας. Zwei Jahre nun erfüllt, bekam Felix Porcius Festus als Nachfolger. Und Felix, sich bei den Juden zu Dank verpflichten wollend, hinterließ er den Paulus gefangen. 25.2 Ἐνεφάνισαν δὲ αὐτῷ ὁ ἀρχιερεὺς καὶ οἱ πρῶτοι τῶν Ἰουδαίων κατὰ τοῦ Παύλου, καὶ παρεκάλουν αὐτόν, 25.3 αἰτούμενοι χάριν κατ᾽ αὐτοῦ, ὅπως μεταπέμψηται αὐτὸν εἰς Ἱερουσαλήμ, ἐνέδραν ποιοῦντες ἀνελεῖν αὐτὸν κατὰ τὴν ὁδόν. 25.4 Ὁ μὲν οὖν Φῆστος ἀπεκρίθη, τηρεῖσθαι τὸν Παῦλον ἐν Καισαρείᾳ, ἑαυτὸν δὲ μέλλειν ἐν τάχει ἐκπορεύεσθαι. Es machten ihm nun die Hohenpriester und die Ersten der Juden eine Anzeige gegen Paulus und waren ihn bittend, 25.5 Οἱ οὖν δυνατοὶ ἐν ὑμῖν, φησίν, συγκαταβάντες, εἴ τι ἐστὶν ἐν τῷ ἀνδρὶ τούτῳ, κατηγορείτωσαν αὐτοῦ. Die Mächtigen also unter euch, sagt er, sollen mit hinabkommen und, wenn etwas an diesem Mann unstatthaft ist, ihn anklagen. Festus also, in der Provinz angekommen, ging nach drei Tagen hinauf nach Jerusalem von Cäsaräa. Gunst bei ihm begehrend, damit er ihn nach Jerusalem herschicke, einen Hinterhalt machend, ihn auf dem Weg zu beseitigen. Festus antwortete also nun, dass Paulus in Cäsarea bewacht werde, er selbst aber wolle in Kürze hinausgehen. Ab hier wird die Verteidigung von Paulus beschrieben. 25.6 Διατρίψας δὲ ἐν αὐτοῖς ἡμέρας πλείους ἢ δέκα, καταβὰς εἰς Καισάρειαν, τῇ ἐπαύριον καθίσας ἐπὶ τοῦ βήματος ἐκέλευσεν τὸν Παῦλον ἀχθῆναι. Bei ihnen aber nicht mehr als acht oder zehn Tage verweilt, am folgenden (Tag) nach Cäsarea hinabgestiegen, sich auf die (Richter)tribüne gesetzt, befahl er, dass Paulus vorgeführt werde. 25.7 Παραγενομένου δὲ αὐτοῦ, περιέστησαν οἱ ἀπὸ Ἱεροσολύμων καταβεβηκότες Ἰουδαῖοι, πολλὰ καὶ βαρέα αἰτιώματα φέροντες κατὰ τοῦ Παύλου, ἃ οὐκ ἴσχυον ἀποδεῖξαι, Als er nun angekommen war, umstellten ihn die von Jerusalem herabgekommenen Juden und brachten viele und schwere Beschuldigungen gegen Paulus vorbringend, die sie nicht zu beweisen vermochten, 25.8 ἀπολογουμένου αὐτοῦ ὅτι Οὔτε εἰς τὸν νόμον τῶν Ἰουδαίων, οὔτε εἰς τὸ ἱερόν, οὔτε εἰς Καίσαρά τι ἥμαρτον. während er sich verteidigte: Weder gegen das Gesetz der Juden noch gegen das Heiligtum noch gegen (den) Kaiser sündigte ich etwas. 25.9 Ὁ Φῆστος δὲ τοῖς Ἰουδαίοις θέλων χάριν καταθέσθαι, ἀποκριθεὶς τῷ Παύλῳ εἶπεν, Θέλεις εἰς Ἱεροσόλυμα ἀναβάς, ἐκεῖ περὶ τούτων κρίνεσθαι ἐπ᾽ ἐμοῦ; Festus nun, der sich bei den Juden in Gunst setzen wollte, sagte, geantwortet, Paulus: Willst du nach Jerusalem hinaufgehen und dort darüber vor mir gerichtet werden? 25.10 Εἶπεν δὲ ὁ Παῦλος, Ἐπὶ τοῦ βήματος Καίσαρος ἑστώς εἰμι, οὗ με δεῖ κρίνεσθαι· Es sagte nun Paulus: An der (Richter)tribüne des Kaisers stehe ich, wo ich gerichtet werden muss. Juden tat ich kein Unrecht, wie auch du recht gut weißt. Ἰουδαίους οὐδὲν ἠδίκησα, ὡς καὶ σὺ κάλλιον ἐπιγινώσκεις. 25.11 Εἰ μὲν γὰρ ἀδικῶ καὶ ἄξιον θανάτου πέπραχά τι, οὐ παραιτοῦμαι τὸ ἀποθανεῖν· εἰ δὲ οὐδέν ἐστιν ὧν οὗτοι κατηγοροῦσίν μου, οὐδείς με δύναται αὐτοῖς χαρίσασθαι. Καίσαρα ἐπικαλοῦμαι. Wenn ich nun Unrecht tue und etwas Todeswürdiges getan habe, lehne ich das Sterben nicht ab. Wenn es aber nichts ist, dessen diese mich anklagen, kann keiner mich ihnen preisgeben. Ich rufe den Kaiser an! 25.12 Τότε ὁ Φῆστος Dann kam Festus mit dem Rat zusammen, geantwortet: Auf den Kaiser hast du dich συλλαλήσας μετὰ τοῦ συμβουλίου ἀπεκρίθη, Καίσαρα berufen, zum Kaiser sollst du gehen. ἐπικέκλησαι; Ἐπὶ Καίσαρα πορεύσῃ. 25.13 Ἡμερῶν δὲ διαγενομένων τινῶν, Ἀγρίππας ὁ βασιλεὺς καὶ Βερνίκη κατήντησαν εἰς Καισάρειαν, ἀσπασάμενοι τὸν Φῆστον. Als nun etliche Tage vergangen waren, kamen der König Agrippa und Bernike nach Cäsarea, Festus begrüßend. 25.14 Ὡς δὲ πλείους ἡμέρας διέτριβεν ἐκεῖ, ὁ Φῆστος τῷ βασιλεῖ ἀνέθετο τὰ κατὰ τὸν Παῦλον, λέγων, Ἀνήρ τίς ἐστιν καταλελειμμένος ὑπὸ Φήλικος δέσμιος, Als sie aber mehrere Tage dort verweilend waren, legte Festus dem König die Sache des Paulus vor und sprach: Ein gewisser Mann ist von Felix gefangen zurückgelassen worden, 25.15 περὶ οὗ, γενομένου μου εἰς Ἱεροσόλυμα, ἐνεφάνισαν οἱ ἀρχιερεῖς καὶ οἱ πρεσβύτεροι τῶν Ἰουδαίων, αἰτούμενοι κατ᾽ αὐτοῦ δίκην. wegen dem, als ich in Jerusalem war, die Hohenpriester und die Ältesten der Juden Anzeige machten, ein Urteil gegen ihn fordernd, 25.16 Πρὸς οὓς ἀπεκρίθην, ὅτι οὐκ ἔστιν ἔθος Ῥωμαίοις χαρίζεσθαί τινα ἄνθρωπον εἰς ἀπώλειαν, πρὶν ἢ ὁ κατηγορούμενος κατὰ πρόσωπον ἔχοι τοὺς κατηγόρους, τόπον τε ἀπολογίας λάβοι περὶ τοῦ ἐγκλήματος. 25.17 Συνελθόντων οὖν αὐτῶν ἐνθάδε, ἀναβολὴν μηδεμίαν ποιησάμενος, τῇ ἑξῆς καθίσας ἐπὶ τοῦ βήματος, ἐκέλευσα ἀχθῆναι τὸν ἄνδρα· auf die ich antwortete: Nicht ist es Sitte bei (den) Römern, irgendeinen Menschen dem Verderben preiszugeben, ehe der Angeklagte die Ankläger vor Angesicht hat sowie Raum zur Verteidigung erhält gegenüber der Anklage. 25.18 περὶ οὗ σταθέντες οἱ κατήγοροι οὐδεμίαν αἰτίαν ἐπέφερον ὧν ὑπενόουν ἐγώ, Um ihn sich stellend, brachten die Ankläger keine Schuld vor von Schandtaten, die ich vermutend war. 25.19 ζητήματα δέ τινα περὶ τῆς ἰδίας δεισιδαιμονίας εἶχον πρὸς αὐτόν, καὶ περί τινος Ἰησοῦ τεθνηκότος, ὃν ἔφασκεν ὁ Παῦλος ζῇν. Sie hatten aber etliche Streitfragen gegen ihn wegen ihres eigenen Gottesdienstes und wegen eines gewissen Jesus, der gestorben ist, von welchem Paulus sagt, er lebe. Als sie also nach hier zusammenkamen, keinen Aufschub gemacht, am nächsten (Tag) mich auf die Richter(tribüne) gesetzt, befahl ich, dass der Mann vorgeführt werde. 25.20 Απορούμενος δὲ ἐγὼ τὴν περὶ τούτου ζήτησιν, ἔλεγον, εἰ βούλοιτο πορεύεσθαι εἰς Ἱερουσαλήμ, κἀκεῖ κρίνεσθαι περὶ τούτων. Ratlos nun über die Auseinandersetzung wegen dieser (Dinge), sagte ich, ob er nach Jerusalem gehen und dort gerichtet werden wolle wegen dieser (Dinge). 25.21 Τοῦ δὲ Παύλου ἐπικαλεσαμένου τηρηθῆναι αὐτὸν εἰς τὴν τοῦ Σεβαστοῦ διάγνωσιν, ἐκέλευσα τηρεῖσθαι αὐτόν, ἕως οὗ πέμψω αὐτὸν πρὸς Καίσαρα. Als nun Paulus Berufung einlegte und forderte, dass er bis zur Entscheidung der Majestät behalten würde, befahl ich, ihn zu verwahren, bis ich ihn zum Kaiser senden werde. 25.22 Ἀγρίππας δὲ πρὸς τὸν Φῆστον ἔφη, Ἐβουλόμην καὶ αὐτὸς τοῦ ἀνθρώπου ἀκοῦσαι. Ὁ δέ, Αὔριον, φησίν, ἀκούσῃ αὐτοῦ. Agrippa nun sagte zu Festus: Ich war auch selbst den Menschen hören wünschend. Morgen, sagt er, wirst du ihn hören! 25.23 Τῇ οὖν ἐπαύριον, ἐλθόντος τοῦ Ἀγρίππα καὶ τῆς Βερνίκης μετὰ πολλῆς φαντασίας, καὶ εἰσελθόντων εἰς τὸ ἀκροατήριον, σύν τε τοῖς χιλιάρχοις καὶ ἀνδράσιν τοῖς κατ᾽ ἐξοχὴν οὖσιν τῆς πόλεως, καὶ κελεύσαντος τοῦ Φήστου, ἤχθη ὁ Παῦλος. 25.24 Καί φησιν ὁ Φῆστος, Ἀγρίππα βασιλεῦ, καὶ πάντες οἱ συμπαρόντες ἡμῖν ἄνδρες, θεωρεῖτε τοῦτον περὶ οὗ πᾶν τὸ Als also des folgenden Tages Agrippa und Bernike mit großem Prunk gekommen und mit den Tribunen und den vornehmsten Männern der Stadt in den Verhörsaal eingetreten waren und Festus Befehl gegeben hatte, wurde Paulus vorgeführt. Und es sagt Festus: König Agrippa und alle mit uns anwesenden Männer, seht diesen, dessentwegen die ganze Menge der Juden πλῆθος τῶν Ἰουδαίων ἐνέτυχόν μοι ἔν τε Ἱεροσολύμοις καὶ ἐνθάδε, ἐπιβοῶντες μὴ δεῖν ζῇν αὐτὸν μηκέτι. 25.25 Ἐγὼ δὲ καταλαβόμενος μηδὲν ἄξιον θανάτου αὐτὸν πεπραχέναι, καὶ αὐτοῦ δὲ τούτου ἐπικαλεσαμένου τὸν Σεβαστόν, ἔκρινα πέμπειν αὐτόν. mich in Jerusalem anging und hier, rufend, er dürfe nicht mehr leben. 25.26 Περὶ οὗ ἀσφαλές τι γράψαι τῷ κυρίῳ οὐκ ἔχω. Διὸ προήγαγον αὐτὸν ἐφ᾽ ὑμῶν, καὶ μάλιστα ἐπὶ σοῦ, βασιλεῦ Ἀγρίππα, ὅπως τῆς ἀνακρίσεως γενομένης σχῶ τι γράψαι. Wegen diesem habe ich nicht etwas Sicheres dem Herrn zu schreiben, deshalb führte ich ihn vor euch und besonders vor dich, König Agrippa, damit ich nach geschehenem Verhör etwas habe, was ich schreiben werde. 25.27 Ἄλογον γάρ μοι δοκεῖ, πέμποντα δέσμιον, μὴ καὶ τὰς κατ᾽ αὐτοῦ αἰτίας σημᾶναι. 26.1 Ἀγρίππας δὲ πρὸς τὸν Παῦλον ἔφη, Ἐπιτρέπεταί σοι ὑπὲρ σεαυτοῦ λέγειν. Τότε ὁ Παῦλος ἀπελογεῖτο, ἐκτείνας τὴν χεῖρα, Denn es scheint mir unlogisch, einen Gefangenen zu senden und nicht auch die gegen ihn vorliegende Schuld anzuzeigen. Agrippa nun sprach zu Paulus: Es ist dir erlaubt, für dich selbst zu reden. Darauf (begann) Paulus sich zu verteidigen, die Hand ausgestreckt: 26.2 Περὶ πάντων ὧν ἐγκαλοῦμαι ὑπὸ Ἰουδαίων, βασιλεῦ Ἀγρίππα, ἥγημαι ἐμαυτὸν μακάριον ἐπὶ σοῦ μέλλων ἀπολογεῖσθαι σήμερον· Wegen allem, wessen ich von Juden angeklagt werde, König Agrippa, habe ich mich für glücklich befunden, vor dir mich heute verteidigen zu sollen, Ich nun, begriffen, dass er nichts Todeswürdiges getan hat, beschloss, als dieser selbst nun die Majestät anrief, (ihn) zu schicken. Von hier bis zum Vers 32 folgt die Verteidigungsrede von Paulus vor noblem Publikum. Das Imperfekt ἀπελογεῖτο (“er (begann) sich zu verteidigen”) zeigt den Anfang einer längeren Rede. Paulus streckt wohl dabei die Hand aus, um anzuzeigen, dass er nun reden würde. 26.3 μάλιστα γνώστην ὄντα σὲ πάντων τῶν κατὰ Ἰουδαίους ἠθῶν τε καὶ ζητημάτων· διὸ δέομαί σου, μακροθύμως ἀκοῦσαί μου. besonders da du Kenner bist aller Sitten bei (den) Juden und auch Streitfragen, deshalb bitte ich, großmütig mich anzuhören. 26.4 Τὴν μὲν οὖν βίωσίν μου τὴν ἐκ νεότητος, τὴν ἀπ᾽ ἀρχῆς γενομένην ἐν τῷ ἔθνει μου ἐν Ἱεροσολύμοις, ἴσασιν πάντες οἱ Ἰουδαῖοι, Meinen Lebenswandel nun von Jugend auf, der von Anfang an unter meinem Volk in Jerusalem gewesen ist, wissen all die Juden, 26.5 προγινώσκοντές με ἄνωθεν, ἐὰν θέλωσιν μαρτυρεῖν, ὅτι κατὰ τὴν ἀκριβεστάτην αἵρεσιν τῆς ἡμετέρας θρησκείας ἔζησα Φαρισαῖος. mich von früher her kennend, wenn sie Zeugnis geben wollen, dass ich nach der genauesten Richtung unserer Frömmigkeit lebte als Pharisäer. 26.6 Καὶ νῦν ἐπ᾽ ἐλπίδι τῆς πρὸς τοὺς πατέρας ἐπαγγελίας γενομένης ὑπὸ τοῦ θεοῦ ἕστηκα κρινόμενος, Und nun stehe ich vor Gericht wegen der Hoffnung auf die von Gott an unsere Väter geschehene Verheißung, 26.7 εἰς ἣν τὸ δωδεκάφυλον ἡμῶν ἐν ἐκτενείᾳ νύκτα καὶ ἡμέραν λατρεῦον ἐλπίζει καταντῆσαι· περὶ ἧς ἐλπίδος ἐγκαλοῦμαι, βασιλεῦ Ἀγρίππα, ὑπὸ Ἰουδαίων. zu der unser Zwölfstämmevolk, in Ausdauer Nacht und Tag dienend, hinzugelangen hofft. Wegen dieser Hoffnung werde ich angeklagt König Agrippa, von Juden. 26.8 Τί ἄπιστον κρίνεται παρ᾽ ὑμῖν, εἰ ὁ θεὸς νεκροὺς ἐγείρει; Warum wird es als unglaubhaft beurteilt bei euch, wenn Gott Tote erweckt? 26.9 Εγὼ μὲν οὖν ἔδοξα ἐμαυτῷ Ich also nun meinte für mich, gegen den Namen von Jesus, dem Nazareners, viel πρὸς τὸ ὄνομα Ἰησοῦ τοῦ Ναζωραίου δεῖν πολλὰ ἐναντία Feindliches tun zu müssen, πρᾶξαι· 26.10 ὃ καὶ ἐποίησα ἐν Ἱεροσολύμοις, καὶ πολλοὺς τῶν ἁγίων ἐγὼ φυλακαῖς κατέκλεισα, τὴν παρὰ τῶν ἀρχιερέων ἐξουσίαν λαβών, ἀναιρουμένων τε αὐτῶν κατήνεγκα ψῆφον. 26.11 Καὶ κατὰ πάσας τὰς συναγωγὰς πολλάκις τιμωρῶν αὐτούς, ἠνάγκαζον βλασφημεῖν· περισσῶς τε ἐμμαινόμενος αὐτοῖς, ἐδίωκον ἕως καὶ εἰς τὰς ἔξω πόλεις. 26.12 Εν οἷς καὶ πορευόμενος εἰς τὴν Δαμασκὸν μετ᾽ ἐξουσίας καὶ ἐπιτροπῆς τῆς παρὰ τῶν ἀρχιερέων, was ich auch in Jerusalem tat, und viele der Heiligen schloss ich in Gefängnisse ein, von den Hohenpriestern Vollmacht bekommen. Und wenn sie umgebracht wurden, so gab ich meine Stimme dazu. 26.13 ἡμέρας μέσης, κατὰ τὴν ὁδὸν εἶδον, βασιλεῦ, οὐρανόθεν ὑπὲρ τὴν λαμπρότητα τοῦ ἡλίου, sah ich mitten am Tag auf dem Weg, König, vom Himmel her über den Glanz der Sonne hinaus ein Licht, umstrahlend mich und die mit mir Gehenden. Und in allen Synagogen sie oftmals strafend, zwang ich sie zu lästern. Und über die Maßen gegen sie rasend, verfolgte ich sie sogar bis in die ausländischen Städte. Und als ich, damit beschäftigt, mit Gewalt und Vollmacht von den Hohenpriestern nach Damaskus reiste, περιλάμψαν με φῶς καὶ τοὺς σὺν ἐμοὶ πορευομένους. 26.14 Πάντων δὲ καταπεσόντων ἡμῶν εἰς τὴν γῆν, ἤκουσα φωνὴν λαλοῦσαν πρός με καὶ λέγουσαν τῇ Ἑβραΐδι διαλέκτῳ, Σαούλ, Σαούλ, τί με διώκεις; Σκληρόν σοι πρὸς κέντρα λακτίζειν. Als wir aber alle zur Erde niedergefallen waren, hörte ich eine Stimme in hebräischer Mundart zu mir sprechen: Saul, Saul, was verfolgst du mich? Es ist hart für dich, gegen den Stachel auszuschlagen. 26.15 Ἐγὼ δὲ εἶπον, Τίς εἶ, κύριε; Ὁ δὲ εἶπεν, Ἐγώ εἰμι Ἰησοῦς ὃν σὺ διώκεις. 26.16 Ἀλλὰ ἀνάστηθι, καὶ στῆθι ἐπὶ τοὺς πόδας σου· εἰς τοῦτο γὰρ ὤφθην σοι, προχειρίσασθαί σε ὑπηρέτην καὶ μάρτυρα ὧν τε εἶδες ὧν τε ὀφθήσομαί σοι, 26.17 ἐξαιρούμενός σε ἐκ τοῦ λαοῦ καὶ τῶν ἐθνῶν, εἰς οὓς ἐγώ σε ἀποστέλλω, Ich nun sagte: Wer bist du, Herr? Der Herr nun sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. 26.18 ἀνοῖξαι ὀφθαλμοὺς αὐτῶν, τοῦ ὑποστρέψαι ἀπὸ σκότους εἰς φῶς καὶ τῆς ἐξουσίας τοῦ Σατανᾶ ἐπὶ τὸν θεόν, τοῦ λαβεῖν αὐτοὺς ἄφεσιν ἁμαρτιῶν, καὶ κλῆρον ihre Augen aufzutun, damit sie sich bekehren von der Finsternis zum Licht und von der Gewalt des Satans zu Gott, auf dass sie Vergebung der Sünden empfangen und ein Erbe unter denen, die durch den Glauben an mich geheiligt sind. Aber richte dich auf und stelle dich auf deine Füße. Denn hierzu bin ich dir erschienen, dich zu einem Diener und Zeugen zu verordnen, sowohl dessen, was du gesehen hast, als auch worin ich dir erscheinen werde, dich aus dem Volk und aus den Nationen herausnehmend, zu denen ich dich hinschicke, ἐν τοῖς ἡγιασμένοις πίστει τῇ εἰς ἐμέ. 26.19 Ὅθεν, βασιλεῦ Ἀγρίππα, οὐκ ἐγενόμην ἀπειθὴς τῇ οὐρανίῳ ὀπτασίᾳ, Daher, König Agrippa, wurde ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam, 26.20 ἀλλὰ τοῖς ἐν Δαμασκῷ πρῶτον καὶ Ἱεροσολύμοις, εἰς πᾶσάν τε τὴν χώραν τῆς Ἰουδαίας, καὶ τοῖς ἔθνεσιν, ἀπαγγέλλων μετανοεῖν, καὶ ἐπιστρέφειν ἐπὶ τὸν θεόν, ἄξια τῆς μετανοίας ἔργα πράσσοντας. sondern denen in Damaskus zuerst und in Jerusalem sowie über das ganze Land der Juden (hin) und den Völkern verkündete ich, sie sollten umkehren und sich hinwenden zu Gott, der Umkehr würdige Werke tuend. 26.21 Ἕνεκα τούτων οἱ Ἰουδαῖοί με συλλαβόμενοι ἐν τῷ ἱερῷ ἐπειρῶντο διαχειρίσασθαι. 26.22 Ἐπικουρίας οὖν τυχὼν τῆς παρὰ τοῦ θεοῦ, ἄχρι τῆς ἡμέρας ταύτης ἕστηκα μαρτυρόμενος μικρῷ τε καὶ μεγάλῳ, οὐδὲν ἐκτὸς λέγων ὧν τε οἱ προφῆται ἐλάλησαν μελλόντων γίνεσθαι καὶ Μωϋσῆς, 26.23 εἰ παθητὸς ὁ χριστός, εἰ πρῶτος ἐξ ἀναστάσεως νεκρῶν φῶς μέλλει καταγγέλλειν τῷ λαῷ καὶ τοῖς ἔθνεσιν. Wegen (diesen) Dingen waren die Juden versuchend, mich im Heiligtum ergriffen, versuchend, Hand an mich zu legen. Da mir also Beistand von Gott zuteil wurde, stehe ich bis zu diesem Tage (da), bezeugend sowohl Kleinen als auch Großen, indem ich nichts sage außer dem, was auch die Propheten und Moses geredet haben, dass es geschehen werde, nämlich, dass Christus leiden sollte, dass er als Erster durch Totenauferstehung Licht verkünden sollte, sowohl dem Volk als auch den Nationen. 26.24 Ταῦτα δὲ αὐτοῦ ἀπολογουμένου, ὁ Φῆστος μεγάλῃ τῇ φωνῇ ἔφη, Μαίνῃ, Παῦλε· τὰ πολλά σε γράμματα εἰς μανίαν περιτρέπει. Als er nun diese (Dinge) zur Verteidigung gesagt hatte, sagt Festus mit lauter Stimme: Du spinnst, Paulus! Die viele Gelehrsamkeit versetzt dich in Wahnsinn. 26.25 Ὁ δέ, Οὐ μαίνομαι, φησίν, κράτιστε Φῆστε, ἀλλὰ ἀληθείας καὶ σωφροσύνης ῥήματα ἀποφθέγγομαι. Paulus nun sagte: Ich spinne nicht, vortrefflichster Festus, sondern Aussprüche der Wahrheit und der Besonnenheit äußere ich. 26.26 Επίσταται γὰρ περὶ τούτων ὁ βασιλεύς, πρὸς ὃν καὶ παρρησιαζόμενος λαλῶ· λανθάνειν γὰρ αὐτόν τι τούτων οὐ πείθομαι οὐδέν· οὐ γὰρ ἐν γωνίᾳ πεπραγμένον τοῦτο. 26.27 Πιστεύεις, βασιλεῦ Ἀγρίππα, τοῖς προφήταις; Οἶδα ὅτι πιστεύεις. Denn der König weiß um diese (Dinge), zu welchem ich auch mit Freimütigkeit rede. Denn ich bin überzeugt, dass ihm nichts hiervon verborgen ist, denn nicht in einer Ecke ist dies geschehen. 26.28 Ὁ δὲ Ἀγρίππας πρὸς τὸν Παῦλον ἔφη, Ἐν ὀλίγῳ με πείθεις Χριστιανὸν γενέσθαι. 26.29 Ὁ δὲ Παῦλος εἶπεν, Εὐξαίμην ἂν τῷ θεῷ, καὶ ἐν ὀλίγῳ καὶ ἐν πολλῷ οὐ μόνον σε, ἀλλὰ καὶ πάντας τοὺς ἀκούοντάς μου σήμερον, γενέσθαι τοιούτους ὁποῖος κἀγώ εἰμι, παρεκτὸς τῶν δεσμῶν τούτων. Agrippa nun sagte zu Paulus: In kurzem überredest du mich, Christ zu werden. Glaubst du, König Agrippa, den Propheten? Ich weiß, dass du glaubst! Paulus nun sagte: Ich begehre bei Gott, dass über kurz oder lang nicht allein du, sondern auch alle, die mich heute hören, solche würden, wie auch ich bin, ausgenommen dieser Bande. 26.30 Καὶ ταῦτα εἰπόντος αὐτοῦ, ἀνέστη ὁ βασιλεὺς καὶ ὁ ἡγεμών, ἥ τε Βερνίκη, καὶ οἱ συγκαθήμενοι αὐτοῖς· Und als er dies sagte, stand der König auf und der Landpfleger und Bernike und die bei ihnen Sitzenden. 26.31 καὶ ἀναχωρήσαντες ἐλάλουν πρὸς ἀλλήλους, λέγοντες ὅτι Οὐδὲν θανάτου ἄξιον ἢ δεσμῶν πράσσει ὁ ἄνθρωπος οὗτος. Und sich zurückgezogen, waren sie zueinander redend, sagend: Nichts des Todes oder Fesseln Würdiges tut dieser Mensch! 26.32 Αγρίππας δὲ τῷ Φήστῳ ἔφη, Ἀπολελύσθαι ἐδύνατο ὁ ἄνθρωπος οὗτος, εἰ μὴ ἐπεκέκλητο Καίσαρα. Agrippa nun sagte Festus: Es könnte dieser Mann freigelassen werden, wenn er sich nicht auf den Kaiser berufen hätte! 27.1 Ως δὲ ἐκρίθη τοῦ ἀποπλεῖν ἡμᾶς εἰς τὴν Ἰταλίαν, παρεδίδουν τόν τε Παῦλον καί τινας ἑτέρους δεσμώτας ἑκατοντάρχῃ, ὀνόματι Ἰουλίῳ, σπείρης Σεβαστῆς. Als es nun beschlossen war, dass wir nach Italien absegeln, überlieferten sie den Paulus und etliche andere Gefangene einem Hundertschaftsführer mit Namen Julius von der Kohorte des Augustus. Von nun an wird die Reise von Paulus nach Rom beschrieben, die am Ende des Buchs in Rom endet. Der Text ist teilweise schwieriger, da spezifische Termini aus der Schifffahrt und Geographie gebraucht wurden, zudem der elaborierte Stil von Lukas, sodass man dies nicht zu einfach übersetzen kann, aber auch die Überzeugung bekommt, dass der Autor Augenzeuge war, da sonst die Details und Namen und Orte nicht zu erklären waren. Zunächst berichtet Lukas von der Reise von Cäsarea bis Kreta (Verse 1-8). Ως (“als”) ist temporal, substantivierte Infinitiv τοῦ ἀποπλεῖν (“dass wir absegeln”) ist eine Angabe der Absicht (final). Ein Hundertschaftsführer ist nach römischer Terminologie ein Centurion (centum = hundert). Valerius Maximus, Facta et Dicta Memorabilia 9.15. erwähnt möglicherweise die Kohorte des Augustus: “Eodem praeside rei publicae in consimili mendacio muliebris temeritas Mediolani repressa est. si quidem cum se pro Rubria quaedam, perinde ac falso credita esset incendio perisse, nihil ad se pertinentibus bonis insereret neque ei aut tractus eius splendidi testes aut cohortis Augustae fauor deesset, propter inexpugnabilem Caesaris constantiam inrita nefarii propositi abiit”. Da der Kaiser selber das Oberhaupt der Republik war, wurde eine Frau aus Mailand, die sich einer ganz ähnlichen Lüge schuldig gemacht hatte, für ihre Unverschämtheit bestraft. Wenn es stimmt, daß eine solche Frau, die sich als Rubria ausgab und den Anschein erweckt hatte, sie sei fälschlicherweise bei einer Feuersbrunst ums Leben gekommen, versuchte, sich als Anwärterin aufs Erbe einzuschleichen, das ihr gar nicht zustand, so fehlte es ihr weder an glänzenden Zeugen für diesen Vorgang noch an der Gunst der Kohorte des Augustus; aufgrund der unbesieglichen Standhaftigkeit des Kaisers musste sie unverrichteter Dinge bezüglich ihres schändlichen Plans von dannen gehen. Die Kohorte wird in zahlreichen anderen Fragmenten aus dem zweiten Jahrhundert erwähnt: “Pridianum cohortis I Augustae praetoriae Lusitanorum equitatae Arsinoites”. Es handelte sich in dem Beispiel um eine berittene Prätorianerkohorte zum Schutz des Kaisers und somit um eine Eliteeinheit. In Israel gibt es eine Inschrift, die die Stationierung dieser Spezialeinheit belegt: “ […] mil(ites) et equ[i]tes | coh(ortis) I Aug(ustae) | Canathen(orum) | e(t) T(r)acho(n)it(arum) | fece[runt]” (“die Soldaten und Reiter der ersten Kohorte des Kaisers Canathenorum et Trachnonitarum machten dies”. Adramyttion, von woher das Schiff herkam, liegt im Westen der heutigen Türkei, etwas nördlich von Izmir, d.h. das Schiff kam grob aus der Richtung, die nach Rom führt. 27.2 Ἐπιβάντες δὲ πλοίῳ Ἀδραμυττηνῷ, μέλλοντες πλεῖν τοὺς κατὰ τὴν Ἀσίαν τόπους, ἀνήχθημεν, ὄντος σὺν ἡμῖν Ἀριστάρχου Μακεδόνος Θεσσαλονικέως. 27.3 Τῇ τε ἑτέρᾳ κατήχθημεν εἰς Σιδῶνα· φιλανθρώπως τε ὁ Ἰούλιος τῷ Παύλῳ χρησάμενος ἐπέτρεψεν πρὸς τοὺς φίλους πορευθέντα ἐπιμελείας τυχεῖν. Ein adramytisches Schiff nun bestiegen, das die Orte um Asien entlang segeln sollte, mit uns seiend, war Aristarchus, ein Mazedonier aus Thessalonich. Sodann landeten wir am anderen (Tag) in Sidon. Julius erlaubte sodann, Paulus menschenfreundlich behandelt, ihm, zu den Freunden gegangen, Pflege zu erhalten. Das Wort ἐπιμελείας (“Pflege”) ist ein Hapax legomenon. Damit könnte medizinische Hilfe und Versorgungen für die Reise gemeint sein. 27.4 Κἀκεῖθεν ἀναχθέντες ὑπεπλεύσαμεν τὴν Κύπρον, διὰ τὸ τοὺς ἀνέμους εἶναι ἐναντίους. Und von dort abgefahren, untersegelten wir Zypern wegen der gegen uns seienden Winde. Sie segelten im Windschatten Zyperns, wie ὑποπλέω (“untersegeln”) wohl meint, wohl nördlich davon, um die vorherrschenden Gegenwinde auf offenem Meer zu vermeiden. Andernfalls wäre der direkte Kurs nach Patara in Lykien über das offene Meer im Südwesten Zyperns gewesen. 27.5 Τό τε πέλαγος τὸ κατὰ τὴν Κιλικίαν καὶ Παμφυλίαν διαπλεύσαντες, κατήλθομεν εἰς Μύρα τῆς Λυκίας. Die offene See sodann bis nach Kilikien und Pamphylien durchsegelt, kamen wir hinab nach Myra in Lykien. Das Wort πέλαγος bedeutet die “offene See”. Myra liegt nordwestlich von Zypern, d.h. es geht weiter Richtung Rom. 27.6 Κἀκεῖ εὑρὼν ὁ ἑκατόνταρχος πλοῖον Ἀλεξανδρῖνον πλέον εἰς τὴν Ἰταλίαν, ἐνεβίβασεν ἡμᾶς εἰς αὐτό. Und dort brachte der Hundertschaftsführer ein alexandrinisches, nach Italien segelndes Schiff gefunden, uns in es hinein. Myra hatte einen wichtigen Hafen für Kornschiffe aus Ägypten für Rom. 27.7 Ἐν ἱκαναῖς δὲ ἡμέραις βραδυπλοοῦντες, καὶ μόλις γενόμενοι κατὰ τὴν Κνίδον, μὴ προσεῶντος ἡμᾶς τοῦ ἀνέμου, ὑπεπλεύσαμεν τὴν Κρήτην κατὰ Σαλμώνην· Während etlicher Tage nun langsam segelnd und kaum bis nach Knidos kommend, der Wind uns nicht heranlassend, untersegelten wir Kreta bis nach Salmone. 27.8 μόλις τε παραλεγόμενοι αὐτὴν ἤλθομεν εἰς τόπον τινὰ καλούμενον Καλοὺς Λιμένας, ᾧ ἐγγὺς ἦν πόλις Λασαία. Mit Mühe sodann an ihr dahingefahren, kamen wir an einen gewissen Ort, Schönhafen genannt, der nahe der Stadt Lasea war. Vers 7 und 8 erscheinen nicht leicht zu verstehen. Ἐν ἱκαναῖς δὲ ἡμέραις (“während etlicher Tage”) ist eine Zeitangabe, die beschreibt, dass es eine gewisse Zeit, einige Tage, nicht schnell weiterging, da sie Gegenwind hatten, obwohl Knidos nicht sehr weit weg ist. “Untersegeln” scheint wieder zu meinen, dass die Crew im Windschatten von Kreta fuhren. Der Wind war so stark, dass sie nach Süden nach Kreta auswichen, da sie nicht direkt nach Knidos konnten. “Schönhafen” ist an der Südküste von Kreta. Der Hafen besteht aus einer Bucht, die nach Osten hin offen ist und im Südwesten von zwei kleinen Inseln geschützt wird. 27.9 Ικανοῦ δὲ χρόνου διαγενομένου, καὶ ὄντος ἤδη ἐπισφαλοῦς τοῦ πλοός, διὰ τὸ καὶ τὴν νηστείαν ἤδη παρεληλυθέναι, παρῄνει ὁ Παῦλος Als etliche Zeit vergangen war, und eine Schifffahrt schon gefährlich, da das Fasten bereits abgelaufen war, war Paulus warnend, Von hier bis Vers 44 wird der Sturm und das Schiffsunglück beschrieben. In Schönhafen verbrachte Paulus und die Crew eine geraume Zeit. Aber obwohl er einen guten Ankerplatz und Schutz vor Nord- und Nordwestwinden bot, war der Hafen nicht geeignet, um dort zu überwintern (Vers 12). Mit dem “Fasten” ist das jüdische Fasten am großen Versöhnungstag gemeint, womit die Zeit des Geschehens zwischen 5-15 Oktober fiele und Schifffahrten gefährlich waren, wie sich auch hier im Text bestätigen würde. Das Imperfekt παρῄνει (“er war warnend”) zeigt, dass Paulus es immer wieder versuchte, jedoch vergeblich, dass ein Unglück droht. 27.10 λέγων αὐτοῖς, Ἄνδρες, θεωρῶ ὅτι μετὰ ὕβρεως καὶ πολλῆς ζημίας, οὐ μόνον τοῦ φορτίου καὶ τοῦ πλοίου ἀλλὰ καὶ τῶν ψυχῶν ἡμῶν, μέλλειν ἔσεσθαι τὸν πλοῦν. 27.11 Ὁ δὲ ἑκατοντάρχης τῷ κυβερνήτῃ καὶ τῷ ναυκλήρῳ ἐπείθετο μᾶλλον ἢ τοῖς ὑπὸ τοῦ Παύλου λεγομένοις. 27.12 Ἀνευθέτου δὲ τοῦ λιμένος ὑπάρχοντος πρὸς παραχειμασίαν, οἱ πλείους ἔθεντο βουλὴν ἀναχθῆναι κἀκεῖθεν, εἴ πως δύναιντο καταντήσαντες εἰς Φοίνικα παραχειμάσαι, λιμένα τῆς Κρήτης βλέποντα κατὰ λίβα καὶ κατὰ χῶρον. ihnen sagend: Männer, ich sehe, dass mit Schaden und viel Verlust nicht nur für die Fracht und das Schiff, sondern auch für unsere Leben die Schiffsreise sein wird. Paulus kann eine prophetische Aussage machen, die sich später als wahr herausstellen wird. Mit λέγων (“sagend”) wird der Inhalt der Warnung eingeleitet. Der Hundertschaftsführer nun war mehr vom Steuermann und dem Kapitän als den von Paulus gesagten (Dingen) überzeugt werdend. Da nun der Hafen ungeeignet war zur Überwinterung, fassten die meisten einen Plan, von dort abzufahren, ob sie vielleicht, nach Phönix hingekommen, überwintern könnten, einem nach Südwesten und nach Nordwesten blickenden Hafen von Kreta. Das Imperfekt ἐπείθετο (“er war überzeugt werdend”) zeigt, dass sich der Hundertschaftsführer dauernd weigerte, sich von Paulus überzeugen zu lassen, wodurch er das Unglück heraufbeschwor. 27.13 Ὑποπνεύσαντος δὲ νότου, δόξαντες τῆς προθέσεως κεκρατηκέναι, ἄραντες ἆσσον παρελέγοντο τὴν Κρήτην. Da nun leicht Südwind zu wehen anfing, meinten sie, den Vorsatz festhalten zu können. (Den Anker) gelichtet, waren sie recht nahe vorbei an Kreta fahrend. Mit dem Wind aus dem Süden wäre es möglich, den Hafen im Westen anzusteuern, jedoch würde es so kommen, wie Paulus prophezeite. Der Komparativ ἆσσον (“näher”) erscheint als Elativ, d.h. (“recht nahe”). 27.14 Μετ᾽ οὐ πολὺ δὲ ἔβαλεν κατ᾽ αὐτῆς ἄνεμος τυφωνικός, ὁ καλούμενος Εὐροκλύδων· Nicht lange danach nun wirbelte von ihr ein Orkan herab, der Euroklydon genannt wurde. Der Begriff Euroklydon beschreibt einen stürmischen Wind, der häufig mit Regenfällen und Gewittern einhergeht und Schifffahrt unmöglich machte. Die Lesart von Nestle-Aland εὐρακύλων ist ein offensichtlicher Kopierfehler eines Schreibers, der das Wort nicht kannte, da die Wurzel εὐρος (“Südostwind”) ist und κλύδων (“Welle”), sodass der Kopist durcheinanderkam. Die Überlieferung und die griechische Literatur (Athanasius, Chrysostomus, Maximus Confessor, Theophylact, Der Mehrheitsbeschluss lautete, nach Phönix zu fahren, um dort zu überwintern, da dieser Hafen sicherer erschien und nicht weit entfernt lag. Constantinus Manasses, Neophytus Inclusus, Gregorius II etc.) kennen die Lesart von Nestle-Aland nicht. Mit κατ᾽ αὐτῆς (“von ihr”) ist die Insel Kreta vom Satz davor gemeint. Von dem Orkan von Kreta wurde das Schiff manövrierunfähig, sodass die Crew die Steuerung aufgeben musste. 27.15 συναρπασθέντος δὲ τοῦ πλοίου, καὶ μὴ δυναμένου ἀντοφθαλμεῖν τῷ ἀνέμῳ, ἐπιδόντες ἐφερόμεθα. Da nun das Schiff mitgerissen wurde und dem Wind nicht standhalten konnte, waren wir, es aufgegeben, uns treiben lassend. 27.16 Νησίον δέ τι ὑποδραμόντες καλούμενον Κλαύδην μόλις ἰσχύσαμεν περικρατεῖς γενέσθαι τῆς σκάφης· Als wir nun unter einer bestimmten Inselchen, Klauda genannt, liefen, vermochten wir kaum des Beibootes mächtig zu werden, Ein Beiboot war meist hinten am Schiff befestigt und hatte Dinge zur Versorgung bzw. diente im Notfall der Rettung. Da wohl Wasser eingedrungen war und durch den Sturm und die Wellen es nicht mehr zu kontrollieren war, zogen sie es an Bord. 27.17 ἣν ἄραντες, βοηθείαις ἐχρῶντο, ὑποζωννύντες τὸ πλοῖον· φοβούμενοί τε μὴ εἰς τὴν Σύρτην ἐκπέσωσιν, χαλάσαντες τὸ σκεῦος, οὕτως ἐφέροντο. 27.18 Σφοδρῶς δὲ χειμαζομένων ἡμῶν, τῇ ἑξῆς ἐκβολὴν ἐποιοῦντο· das hochgezogen, sie sich der Hilfsmittel bedienend waren, das Schiff untergürtend. Sodann fürchtend, in die Untiefe verschlagen zu werden, waren sie, das Gerät abgelassen, so dahintreibend. Das Pronomen ἣν (“das”) bezieht sich auf das Beiboot, das gesichert werden sollte. Mit Tauen wurde nun das Schiff selbst stabilisiert, damit es nicht auseinanderbrechen könnte. Dann wurden offenbar Anker (σκεῦος?) abgelassen, um das Schiff davon abzubringen, auf Grund zu laufen, wenn es auf Sandbänke bzw. Untiefen treffen würde. Da wir nun gewaltig umhergetrieben wurden, waren sie des folgenden Tages einen Abwurf machend. Dann warf die Crew Dinge von Bord ins Meer, um dessen Gewicht zu reduzieren. 27.19 καὶ τῇ τρίτῃ αὐτόχειρες τὴν σκευὴν τοῦ πλοίου ἐρρίψαμεν. Und am dritten Tage warfen wir eigenhändig das Schiffsgerät fort. Da dies offenbar nicht ausreichend war, mussten sie sich sogar vom Schiffsgerät trennen., um ihr Leben zu retten. 27.20 Μήτε δὲ ἡλίου μήτε ἄστρων ἐπιφαινόντων ἐπὶ πλείονας ἡμέρας, χειμῶνός τε οὐκ ὀλίγου ἐπικειμένου, λοιπὸν Da nun weder Sonne noch Sterne über mehrerer Tage erschienen, sodann kein geringer Sturm andrängte, war schließlich Da der Sturm noch zunahm und kein Licht mehr vorhanden war, da die Sonne und Sterne verdunkelt waren, war keine Hoffnung auf Rettung mehr bei der Crew. περιῃρεῖτο πᾶσα ἐλπὶς τοῦ σῴζεσθαι ἡμᾶς. alle Hoffnung unseres gerettet Werdens schwindend. 27.21 Πολλῆς δὲ ἀσιτίας ὑπαρχούσης, τότε σταθεὶς ὁ Παῦλος ἐν μέσῳ αὐτῶν εἶπεν, Ἔδει μέν, ὦ ἄνδρες, πειθαρχήσαντάς μοι μὴ ἀνάγεσθαι ἀπὸ τῆς Κρήτης, κερδῆσαί τε τὴν ὕβριν ταύτην καὶ τὴν ζημίαν. 27.22 Καὶ τὰ νῦν παραινῶ ὑμᾶς εὐθυμεῖν· ἀποβολὴ γὰρ ψυχῆς οὐδεμία ἔσται ἐξ ὑμῶν, πλὴν τοῦ πλοίου. Als nun lange Abstinenz herrschte, sagte Paulus, sich in ihre Mitte gestellt: Es wäre zwar nötig gewesen, Männer, mir gehorcht zu haben, nicht von Kreta abzufahren, und sodann diesen Schaden und Verlust zu erleiden. Die Crew hatte lange nichts mehr gegessen, ggf. aufgrund von Angst, Dunkelheit, Übelkeit oder anderen Gründen. In höchster Not spricht Paulus zu den übrigen Mitfahrern. Doch jetzt ermahne ich euch, guten Mutes zu sein, denn keiner von euch wird (das) Leben verlieren, nur das Schiff. 27.23 Παρέστη γάρ μοι ταύτῃ τῇ νυκτὶ ἄγγελος τοῦ θεοῦ, οὗ εἰμι, ᾧ καὶ λατρεύω, 27.24 λέγων, Μὴ φοβοῦ, Παῦλε· Καίσαρί σε δεῖ παραστῆναι· καὶ ἰδού, κεχάρισταί σοι ὁ θεὸς πάντας τοὺς πλέοντας μετὰ σοῦ. Bei mir stand nämlich in dieser Nacht ein Engel des Gottes, dessen ich bin, dem ich auch diene, sagend: Fürchte dich nicht (länger), Paulus! Du musst vor den Kaiser treten, und siehe: Es hat dir Gott all die vielen mit dir Segelnden geschenkt! Καὶ τὰ νῦν („doch jetzt“), das typisch nur für Lukas im NT ist, ist der Übergang zur derzeitigen Lage, vgl. Xenophon, de vectigalibus 4.26, 1: „καὶ τὰ νῦν δὲ γιγνόμενα“. „Und die jetzigen Geschehnisse nun“. Damit kommt das Gebet auf die derzeitige Situation, in der es wichtig ist, das Wort Gottes zu predigen, wofür Hilfe erbeten wird. Der Grund für den Mut, wird mit γὰρ (“denn”) eingeleitet. Paulus erklärt nun mittels γάρ (“nämlich”), wieso er darauf kommt, dass außer dem Schiff kein Schaden entstehen würde. Der Relativsatz οὗ εἰμι (“dessen ich bin”) beschreibt, dass Paulus ein Eigentum Gottes ist. Der Engel Gottes weihte Paulus in die Pläne Gottes ein, in Rom zu erscheinen, sodass es klar ist, dass er und mit ihm die Crew gerettet werden würde. Der verneinte Imperativ Präsens zeigt, dass Paulus Angst hatte, aber diese nun zu Ende sein sollte. 27.25 Διὸ εὐθυμεῖτε ἄνδρες· πιστεύω γὰρ τῷ θεῷ ὅτι οὕτως ἔσται καθ᾽ ὃν τρόπον λελάληταί μοι. Deshalb seid guten Muts, Männer! Denn ich vertraue Gott, dass es so, nach der Art sein wird, (wie) zu mir geredet worden ist. Paulus wiederholt den Aufruf, Mut zu fassen, da es so kommen muss, wie Gott es gesagt hatte. 27.26 Εἰς νῆσον δέ τινα δεῖ ἡμᾶς ἐκπεσεῖν. Auf eine bestimmte Insel nun müssen wir auflaufen. Im nautischen Sinn bedeutet ἐκπίπτω auf Grund laufen, stranden, auflaufen. 27.27 Ὡς δὲ τεσσαρεσκαιδεκάτη νὺξ ἐγένετο, διαφερομένων ἡμῶν ἐν τῷ Ἀδρίᾳ, κατὰ μέσον τῆς νυκτὸς ὑπενόουν οἱ ναῦται προσάγειν τινὰ αὐτοῖς χώραν· 27.28 καὶ βολίσαντες εὗρον ὀργυιὰς εἴκοσι· βραχὺ δὲ διαστήσαντες, καὶ πάλιν βολίσαντες, εὗρον ὀργυιὰς δεκαπέντε· Als nun die vierzehnte Nacht kam, als wir in dem Adriatischen Meer umhertrieben, waren gegen Mitternacht die Matrosen meinend, dass sich ihnen irgendein Land nähert. Der Ausdruck διαφερομένων ἡμῶν (“als wir umhertrieben”) ist ein Genitivus absolutus, da das Subjekt von Nebensatz- (“Nacht”) zu Hauptsatz (“wir”) wechselt. Und das Senkblei ausgeworfen, fanden sie zwanzig Faden. Nachdem sie aber ein wenig weiter gefahren waren und das Senkblei wiederum ausgeworfen hatten, fanden sie fünfzehn Faden. Um zu prüfen, ob man an Land käme, wurde ein an einer Schnur befestigtes Blei ins Meer geworfen, das zunächst noch wohl ca. 37 Meter Tiefe anzeigte. Danach zeigte es 27 Meter an, sodass klar wurde, dass das Wasser seichter wurde. 27.29 φοβούμενοί τε μήπως εἰς τραχεῖς τόπους ἐκπέσωμεν, ἐκ πρύμνης ῥίψαντες ἀγκύρας τέσσαρας, ηὔχοντο ἡμέραν γενέσθαι. Sodann fürchtend, dass wir irgendwo auf felsige Stellen auflaufen würden, waren sie, vom Heck vier Anker ausgeworfen, wünschend, dass es Tag werde. Im Dunkeln konnte man nicht sehen, ob man gegen Felsen käme, sodass die Matrosen sich wünschten, dass es Tag wäre und sie sehen könnten, sodass sie das Boot lieber mit Ankern sichern wollten. Das Wort ηὔχοντο kann “sie waren wünschend” bzw. “sie waren betend” bedeuten. 27.30 Τῶν δὲ ναυτῶν ζητούντων φυγεῖν ἐκ τοῦ πλοίου, καὶ χαλασάντων τὴν σκάφην εἰς τὴν θάλασσαν, προφάσει ὡς ἐκ πρῴρας μελλόντων ἀγκύρας ἐκτείνειν, Als nun die Matrosen aus dem Schiff zu fliehen suchten und das Beiboot unter dem Vorwand, als wollten sie vom Vorderteil Anker auswerfen, in das Meer hinabließen, Die Matrosen erkannten die Gefahr und wollten über das Rettungsboot fliehen, und taten so, als ob sie die Anker auswerfen. Jedoch erkannte Paulus deren Absicht. 27.31 εἶπεν ὁ Παῦλος τῷ ἑκατοντάρχῃ καὶ τοῖς στρατιώταις, Ἐὰν μὴ οὗτοι sagte Paulus dem Hundertschaftsführer und den Soldaten: Wenn diese nicht im Schiff bleiben, könnt ihr nicht gerettet werden. Während der Flucht, die Paulus bemerkte, spricht er den Vorfall an. Gott hatte Paulus zugesagt, dass alle im Schiff gerettet werden, sodass er die Aktion verhindern konnte. μείνωσιν ἐν τῷ πλοίῳ, ὑμεῖς σωθῆναι οὐ δύνασθε. 27.32 Τότε οἱ στρατιῶται ἀπέκοψαν τὰ σχοινία τῆς σκάφης, καὶ εἴασαν αὐτὴν ἐκπεσεῖν. 27.33 Ἄχρι δὲ οὗ ἤμελλεν ἡμέρα γίνεσθαι, παρεκάλει ὁ Παῦλος ἅπαντας μεταλαβεῖν τροφῆς, λέγων, Τεσσαρεσκαιδεκάτην σήμερον ἡμέραν προσδοκῶντες ἄσιτοι διατελεῖτε, μηδὲν προσλαβόμενοι. Dann hieben die Soldaten die Taue des Beibootes ab und ließen es hinausfallen. Die Taue des Rettungsbootes wurden abgeschnitten und so fielen diese ins Meer, sodass nun kein Entkommen mehr möglich war. Bis es nun Tag werden wollte, ermahnte Paulus allesamt, Speise zu nehmen, sagend: Den vierzehnten Tage heute abwartend, haltet ihr nüchtern durch, nichts zu euch genommen. In der Hoffnung auf baldige Rettung ordnete Paulus an, dass alle wieder essen sollten, sodann wurde der Rest der Fracht ins Meer versenkt, um das Boot leichter zu machen. Bis dahin hatte sie wohl kaum oder gar nichts essen können. 27.34 Διὸ παρακαλῶ ὑμᾶς προσλαβεῖν τροφῆς· τοῦτο γὰρ πρὸς τῆς ὑμετέρας σωτηρίας ὑπάρχει· οὐδενὸς γὰρ ὑμῶν θρὶξ ἐκ τῆς κεφαλῆς πεσεῖται. Darum ermuntere ich euch, Speise zu euch zu nehmen, denn dies trägt zu eurer Bewahrung bei. Denn keinem von euch wird ein Haar vom Kopf fallen. Paulus ordnet nun an, dass sie Essen zu sich nehmen sollte, da sie so bewahrt würden, da Paulus wusste, dass sie alle überleben würden. 27.35 Εἰπὼν δὲ ταῦτα, καὶ λαβὼν ἄρτον, εὐχαρίστησεν τῷ θεῷ ἐνώπιον πάντων· καὶ κλάσας ἤρξατο ἐσθίειν. 27.36 Εὔθυμοι δὲ γενόμενοι πάντες καὶ αὐτοὶ προσελάβοντο τροφῆς. Diese (Dinge) nun gesagt und Brot genommen, dankte er Gott vor allen. Und es gebrochen, begann er zu essen. Es wurden nun alle guten Muts, und sie nahmen selbst Nahrung zu sich. 27.37 Ἦμεν δὲ ἐν τῷ πλοίῳ αἱ πᾶσαι ψυχαί, διακόσιαι ἑβδομήκοντα ἕξ. Wir waren nun in dem Schiff, alle Seelen, zweihundert sechsundsiebzig. Die Passagierzahl ist vergleichsweise gering, da es auch vergleichbare Berichte bei Flavius Josephus mit 600 Personen gab. 27.38 Κορεσθέντες δὲ τῆς τροφῆς ἐκούφιζον τὸ πλοῖον, ἐκβαλλόμενοι τὸν σῖτον εἰς τὴν θάλασσαν. Mit Nahrung nun gesättigt, waren sie das Boot erleichternd, Getreide ins Meer werfend. Sie versuchten wieder, das Boot zu erleichtern, um besser an Land zu kommen. 27.39 Ὅτε δὲ ἡμέρα ἐγένετο, τὴν γῆν οὐκ ἐπεγίνωσκον· κόλπον δέ τινα κατενόουν ἔχοντα αἰγιαλόν, εἰς ὃν ἐβουλεύσαντο, εἰ δυνατόν, ἐξῶσαι τὸ πλοῖον. 27.40 Καὶ τὰς ἀγκύρας περιελόντες εἴων εἰς τὴν θάλασσαν, ἅμα ἀνέντες τὰς ζευκτηρίας τῶν πηδαλίων· καὶ ἐπάραντες τὸν ἀρτέμονα τῇ πνεούσῃ κατεῖχον εἰς τὸν αἰγιαλόν. Als es nun Tag wurde, erkannten sie die Küste nicht, sie waren aber eine bestimmte, einen Strand habende Bucht entdeckend, auf den sie beschlossen, wenn möglich, das Schiff auflaufen zu lassen. Nach Sonnenaufgang versuchten sie die Landung. MIt τὴν γῆν (“die Erde/das Land”) ist die Küste gemeint. Und die Anker abgeschnitten, (sie) ins Meer lassend, zugleich die Bande der Steuerruder gelöst und das Vorsegel in den Wind hochgezogen, hielten sie auf den Strand zu. Mit einigen Vorkehrungen schafften die Matrosen es, das Schiff an Land zu bringen. Das Steuer war festgebunden und wird nun gelöst, damit es zur Steuerung geeignet war, um an den anvisierten Ort zu kommen. 27.41 Περιπεσόντες δὲ εἰς τόπον διθάλασσον ἐπώκειλαν τὴν ναῦν· καὶ ἡ μὲν πρῷρα ἐρείσασα ἔμεινεν ἀσάλευτος, ἡ δὲ πρύμνα ἐλύετο ὑπὸ τῆς βίας τῶν κυμάτων. 27.42 Τῶν δὲ στρατιωτῶν βουλὴ ἐγένετο ἵνα τοὺς Auf eine Untiefe nun im Meer geraten, ließen sie das Schiff festfahren, und der Bug zwar, sich hineingebohrt, blieb unbeweglich, das Heck aber (begann) unter der Gewalt der Wellen zu brechen. Wie Paulus es gesagt hatte, wurde bei der Landung das Schiff zerstört. Wie dies ablief, beschreibt Lukas hier, da das Schiff vorne festfuhr und hinten durch den Wellengang abriss. Das Imperfekt ἐλύετο (“es (begann) abzubrechen”) beschreibt einen Prozess bzw. dessen Beginn, da es sicher länger dauerte, bis das Bott auseinanderbrach. Von den Soldaten kam nun ein Plan, dass sie die Gefangenen töteten, damit nicht einer weggeschwommen entfliehe. Wären die Gefangenen getötet worden, hätte dies auch Paulus betroffen. δεσμώτας ἀποκτείνωσιν, μή τις ἐκκολυμβήσας διαφύγῃ. 27.43 Ὁ δὲ ἑκατόνταρχος, βουλόμενος διασῶσαι τὸν Παῦλον, ἐκώλυσεν αὐτοὺς τοῦ βουλήματος, ἐκέλευσέν τε τοὺς δυναμένους κολυμβᾷν ἀπορρίψαντας πρώτους ἐπὶ τὴν γῆν ἐξιέναι· Der nun Paulus retten wollende Hundertschaftsführer hinderte sie an ihrem Vorhaben, befahl sodann, dass die, die schwimmen konnten, sich als erste, hinuntergesprungen, an Land begeben, Da Gott aber Paulus nach Rom senden wollte, kam der Kommandeur auf die Idee, es solle jeder fliehen können, also auch Paulus. 27.44 καὶ τοὺς λοιπούς, οὓς μὲν ἐπὶ σανίσιν, οὓς δὲ ἐπί τινων τῶν ἀπὸ τοῦ πλοίου. Καὶ οὕτως ἐγένετο πάντας διασωθῆναι ἐπὶ τὴν γῆν. und die übrigen, die einen auf Brettern, die anderen auf bestimmten (Dingen) vom Schiff. Und so geschah es, dass alle ans Land gerettet wurden. Die Nichtschwimmer sollten an Brettern an Land kommen. 28.1 Καὶ διασωθέντες, τότε ἐπέγνωσαν ὅτι Μελίτη ἡ νῆσος καλεῖται. 28.2 Οἱ δὲ βάρβαροι παρεῖχον οὐ τὴν τυχοῦσαν φιλανθρωπίαν ἡμῖν· ἀνάψαντες γὰρ πυράν, προσελάβοντο πάντας ἡμᾶς, διὰ τὸν ὑετὸν τὸν ἐφεστῶτα, καὶ διὰ τὸ ψῦχος. Und hindurchgerettet, erfuhren wir dann, dass die Insel Melite genannt wird. Das letzte Kapitel handelt am Anfang bis Vers 9 von den Begebenheiten auf der Insel Melite. Mit ὅτι (“dass”) leitet Lukas den Inhalt ein, was das Missionsteam erfuhr. Mit βάρβαροι (“Barbaren”) meint Lukas die Ureinwohner der Insel. Um die große Freundlichkeit dort zu beschreiben, gebraucht Lukas das Stilmittel der Litotes (“eine nicht geringe Menschenfreundlichkeit”), indem das Gegenteil verneint wird, d.h. sie waren dort sehr menschenfreundlich. Mit πάντας (“alle”) wird deutlich, dass dabei die ganze Besatzung, also Gefangene, Passagiere und die Crew gemeint sind. Der Grund für das Feuer wird mit διὰ (“wegen”) eingeleitet: Die Nässe und die Kälte. Der Nebensatz wird als Genitivus absolutus gebildet, da das Subjekt im Hauptsatz wechselt (von “Paulus” zu “Natter”). Dies zeigt sich hier nun. Das Wort φρύγανον (“Reisig”) beschreibt Feuerholz, trockenes Gestrüpp, Büsche, womit Feuer angezündet werden konnte. Wie in Markus 16 Die Barbaren nun erwiesen uns eine nicht geringe Menschenfreundlichkeit, denn ein Feuer angezündet, nahmen sie uns alle zu sich wegen des eingetretenen Regens und wegen der Kälte. 28.3 Συστρέψαντος δὲ τοῦ Als nun Paulus eine Menge Reisig Παύλου φρυγάνων πλῆθος, καὶ zusammenraffte und auf das Feuer auflegte, ἐπιθέντος ἐπὶ τὴν πυράν, ἔχιδνα biss sich eine wegen der Wärme ἐκ τῆς θέρμης διεξελθοῦσα καθῆψεν τῆς χειρὸς αὐτοῦ. herausgekommene Natter sich an seiner Hand fest. 28.4 Ὡς δὲ εἶδον οἱ βάρβαροι κρεμάμενον τὸ θηρίον ἐκ τῆς χειρὸς αὐτοῦ, ἔλεγον πρὸς ἀλλήλους, Πάντως φονεύς ἐστιν ὁ ἄνθρωπος οὗτος, ὃν διασωθέντα ἐκ τῆς θαλάσσης ἡ Δίκη ζῇν οὐκ εἴασεν. Als nun die Barbaren das Tier an seiner Hand hängen sahen, (begannen) sie zueinander zu sagen: Auf jeden Fall ist dieser Mensch ein Mörder, den die ihn aus dem Meer hindurchgerettete Dike nicht leben lässt. 28.5 Ὁ μὲν οὖν, ἀποτινάξας τὸ θηρίον εἰς τὸ πῦρ, ἔπαθεν οὐδὲν κακόν. Er zwar also, das Tier ins Feuer abgeschüttelt, erlitt nichts Böses. 28.6 Οἱ δὲ προσεδόκων αὐτὸν μέλλειν πίμπρασθαι ἢ καταπίπτειν ἄφνω νεκρόν· ἐπὶ πολὺ δὲ αὐτῶν προσδοκώντων, καὶ θεωρούντων μηδὲν ἄτοπον εἰς αὐτὸν γινόμενον, μεταβαλλόμενοι ἔλεγον θεὸν αὐτὸν εἶναι. Sie aber waren erwartend, er würde anschwellen oder plötzlich tot umfallen. Als sie aber lange abwarteten und sahen, dass nichts Ungewöhnliches an ihm geschah, (die Meinung) geändert, waren sie sagend, dass er ein Gott sei. angekündigt, würden auch Schlangen der Verkündigung nicht schaden können. Die Schlange war wohl im Reisig, da sie da herauskommt, wohl hatte sie Paulus übersehen. Das Prädikat εἶδον (“sie sahen”) nimmt einen doppelten Akkusativ an (“Tier” und “hängen”), das nach dem Muster “A sieht B C tun”. Das Imperfekt ἔλεγον (“sie begannen zu sagen”) zeigt das Einsetzen eines Gesprächs an. In typisch heidnischer Weise meinen die Inselbewohner, dass Paulus ein Mörder sei, weil ihn nun die Rache eines ihrer Götter Dike treffen würde. Πάντως (“auf jeden Fall”) räumt Zweifel aus und betont die Sicherheit der Aussage, die doch völlig falsch ist. Δίκη (“Dike”) kann auch “Gerechtigkeit” bedeuten, d.h. entweder ist der Ausdruck für eine Göttin oder eine Personifikation der Gerechtigkeit, es erscheint aber naheliegender eine Göttin anzunehmen, da es fraglich ist, ob die Bewohner in der Situation sprachliche Mittel wie eine Personifikation der Gerechtigkeit anwenden. Ὁ μὲν (“er zwar”) in diesem Vers und ὁἱ δὲ (“sie aber”) im nächsten kontrastiert Paulus und die Bewohner: Einerseits erlitt Paulus nichts Böses, andererseits erwarteten die Zuseher, dass dies passieren würde. Da die Schlange in der Hand festgebissen war, erwartete man sicher, Schmerz, Schreie, Bewusstlosigkeit etc. Aber Paulus konnte sich der Schlange ohne Probleme entledigen. Das Imperfekt προσεδόκων (“sie waren erwartend”) zeigt, dass die Bewohner der Insel eine Zeit zusahen, was mit Paulus passieren würde. Nach langer Zeit, in der etwas passieren müsste, kamen sie zur Erkenntnis, dass Paulus kein Mörder, sondern ein Gott sei. Am Imperfekt ἔλεγον (“sie waren sagend”), der das Einsetzen einer anhaltenden neuen Sicht beschreibt, setzt ein AcI an, der den Akkusativ αὐτὸν (“er”) als Subjekt und θεὸν (“Gott”) als Prädikativ aufweist. Obwohl mit αὐτῶν προσδοκώντων, καὶ θεωρούντων (“als sie abwarteten und sahen”) ein Genitivus absolutus verwendet wird, ändert das Subjekt nicht, sodass anzunehmen ist, Lukas will Haupt- und Nebensatz stärker voneinander abheben, da mit ἔλεγον (“sie waren sagend”) ein neuer Impuls gesetzt wird. 28.7 Ἐν δὲ τοῖς περὶ τὸν τόπον ἐκεῖνον ὑπῆρχεν χωρία τῷ πρώτῳ τῆς νήσου, ὀνόματι Ποπλίῳ, ὃς ἀναδεξάμενος ἡμᾶς τρεῖς ἡμέρας φιλοφρόνως ἐξένισεν. In den (Gebieten) um jenen Ort nun gehörten dem Ersten der Insel mit Namen Puplius Ländereien, der, uns aufgenommen, drei Tage freundlich beherbergte. Mit τῷ πρώτῳ („dem Ersten“) kann der von den Römern eingesetzte Prokurator oder der anerkannteste Bürger von Melite gemeint sein, zumindest ist dessen Name „Puplius“ römisch. Mit ἡμᾶς („uns“) kann kaum die gesamte Besetzung von 276 Passagieren gemeint sein, sodass es zumindest die Personen um Paulus bedeuten müsste, außer Puplius handelt als römischer Verwalter und weniger aus privaten gutgemeinten Motiven. 28.8 Ἐγένετο δὲ τὸν πατέρα τοῦ Ποπλίου πυρετοῖς καὶ δυσεντερίᾳ συνεχόμενον κατακεῖσθαι· πρὸς ὃν ὁ Παῦλος εἰσελθών, καὶ προσευξάμενος, ἐπιθεὶς τὰς χεῖρας αὐτῷ, ἰάσατο αὐτόν. Es geschah nun, dass der Vater des Puplius von Fiebern und Durchfall bedrängt darniederlag. Paulus, zu ihm hineingegangen und gebetet, ihm die Hände aufgelegt, heilte ihn. Die Symptome deuten auf einen viralen Infekt hin, den der Vater des Puplius hatte. 28.9 Τούτου οὖν γενομένου, καὶ οἱ λοιποὶ οἱ ἔχοντες ἀσθενείας ἐν τῇ νήσῳ προσήρχοντο καὶ ἐθεραπεύοντο· Als dies also geschah, kamen auch die übrigen, die auf der Insel Krankheiten hatten, hinzu, und sie waren geheilt werdend. 28.10 οἳ καὶ πολλαῖς τιμαῖς ἐτίμησαν ἡμᾶς, καὶ ἀναγομένοις ἐπέθεντο τὰ πρὸς τὴν χρείαν. Die erwiesen uns auch viele Ehren, und sie gaben uns, abfahrend, die (Dinge) für den Bedarf mit. Lukas bedient sich eines Genitivus absolutus im ersten Nebensatz, da das Subjekt von τούτο („dies“) zu οἱ λοιποὶ („die übrigen“) wechselt. Das Wunder der Heilung muss sich schnell herumgesprochen haben, sodass auch alle anderen Kranken zu Paulus kamen und geheilt wurden. Das Imperfekt ἐθεραπεύοντο („sie waren geheilt werdend“) zeigt, dass es eine anhaltende Angelegenheit war, während der Paulus die Kranken heilte (Iterativ, d.h. Paulus heilte immer wieder), d.h. einige Zeit verging. Von hier bis Vers 16 wird die Weiterreise nach Rom beschrieben. Mit οἳ („die“) bezieht sich auf die im Vers davor genannten Geheilten. Mit „Ehren“ ist in der Apostelgeschichte oft auch eine finanzielle Unterstützung gemeint (4.34; 5.2f), womit die Fürsorge Gottes zum Ausdruck kommt. Das Partizip Präsens ἀναγομένοις („abfahrend“ bzw. „wenn wir abfahren würden“) steht für das seltene Futur, da dies erst drei Monate später stattfinden würde. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler τὰς χρείας („die Bedarfe“) statt τὴν χρείαν („den Bedarf“) ab. 28.11 Μετὰ δὲ τρεῖς μῆνας ἤχθημεν ἐν πλοίῳ παρακεχειμακότι ἐν τῇ νήσῳ, Ἀλεξανδρίνῳ, παρασήμῳ Διοσκούροις. Nach drei Monaten nun fuhren wir in einem Schiff ab, das auf der Insel überwintert hatte, einem alexandrinischen, mit dem Wappen der Dioskuren. Die Zeitangabe legt eine frühe Abfahrt bereits Anfang Februar nahe. Lukas gebraucht mit παράσημος („Emblem, Wappen, Abzeichen, Kennzeichen, Gallionsfigur“) ein spezielles Wort, das bei Schiffen Verwendung findet: Vgl. Plutarchus, Septem sapientium convivium, 162.A, 10: „οὐ μὴν ἀλλ’ ἑαυτὸν ὁ Γόργος ἔφη πυθόμενον τοῦ τε ναυκλήρου τοὔνομα καὶ τοῦ κυβερνήτου καὶ τῆς νεὼς τὸ παράσημον ἐκπέμψαι πλοῖα καὶ στρατιώτας ἐπὶ τὰς κατάρσεις παραφυλάξοντας“. „ Gorgus sagte weiter, er habe den Namen des Kapitäns und des Lotsen sowie das Wappen des Schiffes in Erfahrung gebracht und Boote und Soldaten zu den Landungsplätzen geschickt, um sie streng zu bewachen“. Dioskuren („Söhne des Zeus“) sind Castor und Pollux, die wie heute im Heidentum als Schutzpatrone angerufen und verehrt wurden. 28.12 Καὶ καταχθέντες εἰς Συρακούσας ἐπεμείναμεν ἡμέρας τρεῖς· Und nach Syrakus eingelaufen, verblieben wir drei Tage. Syrakus liegt im heutigen Sizilien. Dort warteten sie wohl wegen der in der Jahreszeit schlechten Wetterlage. 28.13 ὅθεν περιελθόντες κατηντήσαμεν εἰς Ῥήγιον, καὶ μετὰ μίαν ἡμέραν ἐπιγενομένου νότου, δευτεραῖοι ἤλθομεν εἰς Ποτιόλους· Von wo wir, entlanggesegelt, nach Rhegion gelangten. Und da nach einem Tag Südwind aufkam, kamen wir, zwei Tage gereist, nach Puteoli, Mit ὅθεν („woher, von wo“) bezieht sich auf Syrakus. Rhegion liegt im heutigen Kalabrien und ist der nächste Hafen, der in Italien lieg. Puteoli („kleiner Brunnen“), das heute als Pozzuoli bekannt ist, war eine Hafenstadt an der Nordseite des Golfs von Neapel, etwa 8 km westlich von Neapel. Damit kommt Paulus immer näher nach Richtung Rom und da der Wind günstig aus Süden kam, bereits einen Tag früher. Mit περιελθόντες („umfahrend, entlangfahrend“) beschreibt, dass die Seereise an der Küste Siziliens entlang nach Norden in Richtung Italien verlief, entlang der Küste. Das Wort δευτεραῖοι im Plural, d.h. auf die Reisegruppe bezogen, ist ein nicht wörtlich übersetzbares Idiom („zwei Tage Männer/Gereiste“). Vgl. Herodotus, Historiae, 4.113, 11: „τῇ δὲ δευτεραίῃ ἦλθε ἐς τὸ χωρίον αὐτός τε οὗτος καὶ ἕτερον ἦγε,καὶ τὴ ν Ἀμαζόνα εὗρε δευτέρην αὐτὴν ὑπομένουσαν“. „Am folgenden Tag kam er selbst an die Stelle“. Nestle-Aland druckt den Kopierfehler περιελόντες („abwerfen“) ab, der nicht nur kein Teil des Konsenses, 28.14 οὗ εὑρόντες ἀδελφούς, παρεκλήθημεν ἐπ᾽ αὐτοῖς ἐπιμεῖναι ἡμέρας ἑπτά· καὶ οὕτως εἰς τὴν Ῥώμην ἤλθομεν. wo wir, Brüder gefunden, gebeten wurden, bei ihnen sieben Tage zu verbleiben. Und so kamen wir nach Rom. 28.15 Κἀκεῖθεν οἱ ἀδελφοὶ ἀκούσαντες τὰ περὶ ἡμῶν, ἐξῆλθον εἰς ἀπάντησιν ἡμῖν ἄχρι Ἀππίου Φόρου καὶ Τριῶν Ταβερνῶν· οὓς ἰδὼν ὁ Παῦλος, εὐχαριστήσας τῷ θεῷ, ἔλαβεν θάρσος. 28.16 Ὅτε δὲ ἤλθομεν εἰς Ῥώμην, ὁ ἑκατόνταρχος παρέδωκεν τοὺς δεσμίους τῷ στρατοπεδάρχῃ· τῷ δὲ Παύλῳ ἐπετράπη μένειν καθ᾽ ἑαυτόν, σὺν τῷ φυλάσσοντι αὐτὸν στρατιώτῃ. 28.17 Ἐγένετο δὲ μετὰ ἡμέρας τρεῖς συγκαλέσασθαι τὸν Παῦλον τοὺς ὄντας τῶν Ἰουδαίων πρώτους· συνελθόντων δὲ αὐτῶν, ἔλεγεν πρὸς αὐτούς, Ἄνδρες ἀδελφοί, ἐγὼ οὐδὲν ἐναντίον ποιήσας τῷ λαῷ ἢ τοῖς ἔθεσιν τοῖς πατρῴοις, δέσμιος ἐξ Ἱεροσολύμων παρεδόθην εἰς τὰς χεῖρας τῶν Ῥωμαίων· Und von dort kamen die Brüder, die (Dinge) über uns gehört, zur Begegnung mit uns bis (zum) Forum Appii und Tres Tabernae. Paulus, sie gesehen, fasste, Gott gedankt, Mut. sondern auch wenig sinnhaft, ggf. mit der Implikation, es wäre der Anker, aber auch dieses Szenario ist sinnlos, sodass viele Übersetzungen NestleAland gar nicht „korrekt“ übersetzen können. Das Evangelium hat sich auch unabhängig von Paulus bereits dorthin verbreitet, ggf. durch andere Gläubige seit Pfingsten. Der Infinitiv ἐπιμεῖναι („zu verblieben“) drückt indirekte Rede aus. Die Zielangabe εἰς τὴν Ῥώμην („nach Rom“) ist betont nach links gerückt, wohl da es Ziel der Reise war. Da sie erst in Vers 16 in die Stadt direkt kamen, kann dies die Region bezeichnen oder die Richtung. Κἀκεῖθεν („von dort“) bezieht sich auf Rom, von woher Brüder kamen, die offenbar von der Reise wussten. Das Forum Appii war eine antike Poststation an der Via Appia und einen Tagesmarsch von Rom entfernt. Tres Tabernae war ein Ort in der Landschaft Latium im Gebiet der heutigen Stadt Cisterna di Latina und 50 km von Rom entfernt, ebenfalls an der Via Appia. Als wir nun nach Rom kamen, übergab der Hundertschaftsführer die Gefangenen dem Militärkommandeur. Paulus nun wurde erlaubt, mit dem ihn bewachenden Soldaten für sich zu bleiben. Lukas verwendet das letzte „wir“ an dieser Stelle. Paulus hatte die leichteste Form der Gefangenschaft (custodia liberior), die man im römischen Reich kannte. Es geschah nun nach drei Tagen, dass Paulus die Ersten der Juden Seienden zusammenrief. Als sie zusammengekommen waren, war er sagend: Männer, Brüder, ich nichts gegen das Volk oder gegen die väterlichen Gebräuche getan, wurde als Gefangener von Jerusalem aus in die Hände der Römer überliefert, Von hier ab bis zum Ende der Apostelgeschichte berichtet Lukas von der Verkündigung des Evangeliums in Rom. Bis Vers 29 beschreibt er das Treffen mit den jüdischen Führern. Der nominale Ausdruck mit dem Kopf τοὺς („die“) kann sich darauf beziehen, dass Paulus die Anführer der örtlichen Juden bzw. die Führer rief, die auch Juden waren. Paulus stellt zunächst seine Unschuld dar. 28.18 οἵτινες ἀνακρίναντές με ἐβούλοντο ἀπολῦσαι, διὰ τὸ μηδεμίαν αἰτίαν θανάτου ὑπάρχειν ἐν ἐμοί. welche mich, verhört, entlassen wollten, weil keine Todesschuld bei mir vorlag. Das Relativpronomen οἵτινες („welche“) bezieht sich auf die Römer im Satz davor. 28.19 Ἀντιλεγόντων δὲ τῶν Ἰουδαίων, ἠναγκάσθην ἐπικαλέσασθαι Καίσαρα, οὐχ ὡς τοῦ ἔθνους μου ἔχων τι κατηγορῆσαι. Da aber die Juden widersprochen, wurde ich gezwungen, (den) Kaiser anzurufen, nicht als hätte ich etwas gegen mein Volk anzuklagen. Die Partikel δὲ („aber“) zeigt den Gegensatz zu den Römern. Paulus stellt jedoch klar, dass er nicht das jüdische Volk anklagen will, indem er sich auf den Kaiser berief, wobei οὐχ ὡς („nicht als ob“) konzessiv ist, d.h. eine Einschränkung einleitet. 28.20 Διὰ ταύτην οὖν τὴν αἰτίαν παρεκάλεσα ὑμᾶς ἰδεῖν καὶ προσλαλῆσαι· ἕνεκεν γὰρ τῆς ἐλπίδος τοῦ Ἰσραὴλ τὴν ἅλυσιν ταύτην περίκειμαι. Aus diesem Grund also bat ich, euch zu sehen und zu euch zu sprechen. Denn wegen der Hoffnung Israels bin ich mit dieser Kette umgeben. 28.21 Οἱ δὲ πρὸς αὐτὸν εἶπον, Ἡμεῖς οὔτε γράμματα περὶ σοῦ ἐδεξάμεθα ἀπὸ τῆς Ἰουδαίας, οὔτε παραγενόμενός τις τῶν ἀδελφῶν ἀπήγγειλεν ἢ ἐλάλησέν τι περὶ σοῦ πονηρόν. Sie nun sagten zu ihm: Wir haben weder Schriften über dich von Judäa empfangen, noch ist einer der Brüder herbeigekommen und meldete oder sprach irgendetwas Schlechtes über dich. Διὰ ταύτην τὴν αἰτίαν („aus diesem Grund“) bezieht sich auf das vorher Gesagte. Paulus wurde verklagt, da er das Evangelium von Jesus predigte, der hier indirekt als „Hoffnung Israels“ bezeichnet wird, d.h. Paulus predigte den erhofften Messias Israels und musste daher die ganze Ablehnung und Inhaftierung erdulden. Das Pronomen ταύτην („diese“) ist eine Ortsdeixis, d.h. Paulus deutete wohl auf die Kette hin, als er dies sagte. Den führenden Juden liegen weder schriftliche noch mündliche Beschwerden über Paulus aus Judäa vor. 28.22 Ἀξιοῦμεν δὲ παρὰ σοῦ ἀκοῦσαι ἃ φρονεῖς· περὶ μὲν γὰρ τῆς αἱρέσεως ταύτης γνωστόν ἐστιν ἡμῖν ὅτι πανταχοῦ ἀντιλέγεται. Wir halten es nun für angemessen, von dir zu hören, was du denkst, denn über diese Sekte ist uns ja bekannt, dass überall widersprochen wird. Mit ὅτι („dass“) wird der Inhalt eingeleitet, d.h. die Juden wussten schon, dass man überall der „Sekte“ der Christen widersprach. Nun wird Paulus selbst dazu befragt. 28.23 Ταξάμενοι δὲ αὐτῷ ἡμέραν, ἧκον πρὸς αὐτὸν εἰς τὴν ξενίαν πλείονες· οἷς ἐξετίθετο διαμαρτυρόμενος τὴν βασιλείαν τοῦ θεοῦ, πείθων τε αὐτοὺς τὰ περὶ τοῦ Ἰησοῦ, ἀπό τε τοῦ νόμου Μωϋσέως καὶ τῶν προφητῶν, ἀπὸ πρωῒ ἕως ἑσπέρας. 28.24 Καὶ οἱ μὲν ἐπείθοντο τοῖς λεγομένοις, οἱ δὲ ἠπίστουν. Ihm nun einen Tag bestimmt, kamen noch mehrere zu ihm in die Unterkunft, mit denen er sich auseinandersetzte, das Reich Gottes bezeugend, sowie vom Gesetz Moses als auch von den Propheten her sie überzeugend von dem zu, was Jesus betraf, von der Früh bis zum Abend. Um die Frage der „Sekte“ der Christen zu behandeln, wurde eine Zusammenkunft einberufen. Das Pronomen οἷς („mit denen“) bezieht sich auf πλείονες („noch mehrere“). Die Zeitangabe ἀπὸ πρωῒ ἕως ἑσπέρας („von der Früh bis zum Abend“) bezieht sich auf das Hauptverb „auseinandersetzen“. Und die einen wurden durch das Gesagte überzeugt, die anderen blieben ungläubig. 28.25 Ἀσύμφωνοι δὲ ὄντες πρὸς ἀλλήλους ἀπελύοντο, εἰπόντος τοῦ Παύλου ῥῆμα ἕν, ὅτι Καλῶς τὸ πνεῦμα τὸ ἅγιον ἐλάλησεν διὰ Ἠσαΐου τοῦ προφήτου πρὸς τοὺς πατέρας ἡμῶν, Uneins nun untereinander seiend, lösten sie sich auf, als Paulus eine einzige Aussage sagte: Recht redete der Heilige Geist durch Jesaja, den Propheten, zu unseren Vätern, Wie üblich zerfällt die Zuhörerschaft in Personen, die sich bekehren und andere, die das Evangelium ablehnen. Mit dem Imperfekt ἠπίστουν („sie blieben ungläubig“) beschreibt Lukas, dass sie bleibend nicht glaubten, was Paulus ihnen über Jesus sagte. Da es zum Streit kam, wurde die Zusammenkunft aufgelöst, nachdem Paulus Jesaja anführt, der über die Verstockung Israels redete. 28.26 λέγον, Πορεύθητι πρὸς τὸν λαὸν τοῦτον καὶ εἰπόν, Ἀκοῇ ἀκούσετε, καὶ οὐ μὴ συνῆτε· καὶ βλέποντες βλέψετε, καὶ οὐ μὴ ἴδητε. 28.27 ἐπαχύνθη γὰρ ἡ καρδία τοῦ λαοῦ τούτου, καὶ τοῖς ὠσὶν βαρέως ἤκουσαν, καὶ τοὺς ὀφθαλμοὺς αὐτῶν ἐκάμμυσαν· μήποτε ἴδωσιν τοῖς ὀφθαλμοῖς, καὶ τοῖς ὠσὶν ἀκούσωσιν, καὶ τῇ καρδίᾳ συνῶσιν, καὶ sagend: Gehe zu diesem Volk und sage: Mit (dem) Gehör werdet ihr hören, und keinesfalls verstehen, und sehend werdet ihr sehen, und keinesfalls schauen. Auf die Verstockung der Juden reagiert Lukas mit einem Zitat aus Jesaja, der dies schon gesagt hatte. Denn verstockt ist das Herz dieses Volkes, und mit den Ohren hörten sie schwer, und ihre Augen schlossen sie, damit sie nicht schauen mit den Augen und mit den Ohren hören und mit dem Herzen verstehen und umkehren und ich sie heilen werde. Mit γὰρ („denn“) wird der Grund für die Unmöglichkeit des Verstehens der Rede genannt: Das Volk ist gegenüber dem Reden Gottes verstockt, da es sich nicht bekehren will. Der Zweck, den Jesaja genannt bekommt, ist ähnlich wie zurzeit Christi. Das Volk war damals und zurzeit Jesu verstockt, sodass sie nichts mehr verstanden, nur die Gläubigen konnten es verstehen, was Jesaja bzw. Jesus zu ihnen sagten. Das verfettete Herz spricht von der inneren Unempfänglichkeit, auf das Gehörte zu achten. ἐπιστρέψωσιν, καὶ ἰάσομαι αὐτούς. 28.28 Γνωστὸν οὖν ἔστω ὑμῖν, ὅτι τοῖς ἔθνεσιν ἀπεστάλη τὸ σωτήριον τοῦ θεοῦ, αὐτοὶ καὶ ἀκούσονται. 28.29 Καὶ ταῦτα αὐτοῦ εἰπόντος, ἀπῆλθον οἱ Ἰουδαῖοι, πολλὴν ἔχοντες ἐν ἑαυτοῖς συζήτησιν. Bekannt soll euch also sein, dass den Nationen das Heil Gottes gesandt wurde. Sie werden auch hören. Die Schwerhörigkeit beschreibt dies ebenso. Die geschlossenen Augen sprechen von der Weigerung, das Licht in sich aufzunehmen, da sie sich nicht bekehren wollen. Obwohl sie Gott im Fleisch geoffenbart vor ihren Augen sehen, weigern sie sich dennoch ihn zu erkennen. Zum Begriff ἐκάμμυσαν („sie schlossen“), der speziell vom Schließen der Augen spricht, vgl. Xenophon, Cynegeticus 5.11, 1: „καταμύει τὰ βλέφαρα, ὅταν δὲ καθεύδῃ“. „Es schließen die Augenlider, dann wenn man schläft“. Γνωστὸν („bekannt“) leitet ein, dass die Juden nun wissen sollen, dass das Heil, da sie es ablehnen, zu den Heiden geht, und diese im Gegensatz zu den Juden auch darauf hören. Und als er diese (Dinge) sagte, gingen die Juden weg, viel Wortwechsel unter sich habend. Nach der Aussage, dass die Nationen das Heil erhalten und sogar darauf hören, war es den Juden zuviel und sie gingen. Nestle-Aland lässt ohne hinreichenden Grund den ganzen Vers einfach aus. 28.30 Ἔμεινεν δὲ ὁ Παῦλος διετίαν ὅλην ἐν ἰδίῳ μισθώματι, καὶ ἀπεδέχετο πάντας τοὺς εἰσπορευομένους πρὸς αὐτόν, 28.31 κηρύσσων τὴν βασιλείαν τοῦ θεοῦ, καὶ διδάσκων τὰ περὶ τοῦ κυρίου Ἰησοῦ χριστοῦ, μετὰ πάσης παρρησίας, ἀκωλύτως. Es blieb nun Paulus ganze zwei Jahre in seiner eigenen Mietwohnung und er nahm all die zu ihm Hineinkommenden auf, Lukas beendet seinen Bericht, indem er die zweijährige Gefangenschaft des Paulus erwähnt. Mit ἐν ἰδίῳ μισθώματι („in seiner eigenen Mietswohnung“) kann auch ein Mietshaus gemeint sein. das Reich Gottes verkündend, und die (Dinge) über den Herrn Jesus Christus lehrend, mit aller Freimut, ungehindert. Lukas nennt nun die Umstände des Aufenthalts von Paulus in Rom bzw. was er in seiner Mietwohnung tat. Er konnte das Evangelium freimütig und ungehindert verkünden, das ganz im Gegensatz zu seiner Predigt unter den Juden.