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Die Dichtung von Novalis.

2020

1. Einleitung Unter dem Begriff „Romantik“ versteht man in der deutschen Literaturgeschichte eine literarische Epoche, die historisch betrachtet von etwa 1789 - kurz nach dem Aufbruch der Französischen Revolution - bis ungefähr 1848 dauerte. Sie ist am Ende der Aufklärerischen Periode als „letzte Entwicklungsstufe des deutschen Idealismus und Blüte der sogenannten deutschen Bewegung“ entstanden (Spätaufklärung).

National und Kapodistrische Universität Athen. Philosophische Fakultät. Fachbereich für deutsche Sprache und Literatur Gattungstheorie II: Lyrik  Hauptseminar. SoSe 2019-2020 Thema: „Romantik: die Dichtung von Novalis“ Irini Mastori Matrikelnummer: 15652017***** eimaka7@gmail.com. In formosam fato praereptam Emblema CLVI aus: Andrea Alciato’s Emblemata, Padua,Petro Paulo Tozzi,1621. Cur puerum Mors ausa dolis es carpere Amorem, Tela tua ut iaceret, dum propria esse putat? (Death, why did you so audaciously and with evil intent steal from the boy Love? - So that he might shoot your weapons, thinking them his own?) Inhaltsverzeichnis Einleitung …………………………………………………………………3 Die Epoche der Romantik .........................................................................3 2.a Hauptmerkmale der „Romantik“..............................................................4 2.b. Novalis ……………………………………………………………………6 3. „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“...................................................8 3.1. Struktur des Gedichtes..............................................................................8 3.1.1. Interpretation..........................................................................................8 4. „Das Lied der Toten“..................................................................................10 4.1 Struktur und Interpretation …………………........................................12 1. Strophe..............................................................................................12 2. Strophe..............................................................................................13 3. Strophe..............................................................................................13 4. Strophe..............................................................................................14 5. Strophe..............................................................................................14 6. Strophe..............................................................................................15 7. Strophe .............................................................................................16 8. Strophe..............................................................................................16 5. Schlusswort ...................................................................................................17 6. Literaturverzeichnis……………………………….………………………19 Einleitung Unter dem Begriff „Romantik“ versteht man in der deutschen Literaturgeschichte eine literarische Epoche, die historisch betrachtet von etwa 1789 - kurz nach dem Aufbruch der Französischen Revolution - bis ungefähr 1848 dauerte. Sie ist am Ende der Aufklärerischen Periode als „letzte Entwicklungsstufe des deutschen Idealismus und Blüte der sogenannten deutschen Bewegung“ Wilpert, Gero von: Sachwörterbuch der Literatur/Gero von Wilpert.-6.,verb.u.erw.Aufl.-Stuttgart: Kröner, 1979. entstanden (Spätaufklärung). In der vorliegenden Arbeit wird zuerst die Epoche der Romantik und ihre Hauptmerkmale untersucht. Danach wird Novalis, als einer der wichtigsten Vertreter dieser Zeit vorgestellt. Zum Schluss werden zwei seiner dichterischen Werke analysiert und interpretiert. Ziel der Arbeit ist nicht nur die äußere Struktur, sondern auch den Inhalt und die Zwecke der romantischen Poesie zum Ausdruck zu bringen. Die Epoche der Romantik Die künstlerische und ästhetische Strömung der „Romantik“ im deutschen Raum wird in drei Phasen unterteilt. Es geht nämlich um die Frühromantik (1789-1801), in der die wichtigsten Vertreter L. Tieck, August Wilhelm Schlegel, F. Schlegel und Novalis sind, die Hochromantik mit zweierlei Zentren, von etwa 1805 bis 1808 in Heidelberg, in der die wichtigsten Vertreter Brentano und A. von Armin sind und von 1809 bis 1822 in Berlin, in der Heinrich von Kleist, Adam Müller, E.T.A. Hoffmann und Joseph Eichendorff repräsentativ sind, und die Phase der Spätromantik, die ungefähr bis 1848 dauerte, mit wichtigsten Vertreter u.a. L. Tieck und Ottokar Kernstock Walther, Gerrit, Mahoney, Dennis F., Büttner, Frank and Eichhorn, Andreas, “Romantik”, in: Enzyklopädie der Neuzeit Online, Im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in Verbindung mit den Fachherausgebern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Copyright © J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH 2005–2012. Consulted online on 22 May 2020 <http://dx.doi.org/10.1163/2352-0248_edn_COM_341653>First published online: 2019. Die künstlerische Bewegung der Romantik lief teilweise parallel zu der Weimarer Klassik, die 1832 mit Goethes Tod endete, und übernahm - nach einigen Forschern - auch Grundmerkmale der Theorien der berühmten Autoren der Zeit Goethe und Schiller, die unter der Lupe der Romantiker zu einer neuen und extremen Spitze verschoben und umgewandelt wurden. Vgl. Behler, E., Nisbet, H., & Swales, M. (1993): German Romantic Literary Theory (Cambridge Studies in German). Cambridge: Cambridge University Press, S. 2. Obwohl die Strömung der Romantik als ein ganzeuropäisches Phänomen auftrat (Anfangs in Großbritannien, kurz später in Deutschland und danach in Frankreich, Spanien, Italien, Russland usw.) und wurde weiter zumal bis hin in Amerika erweitert, sind die Kennzeichen je nach der spezifischen gesellschaftlichen, politischen und anderen Merkmalen der Länder unterschiedlich. Allerdings gilt die deutsche Romantik von zahlreichen Autoren als ein Oberbegriff unter dem, all die restliche nationale romantische Bewegungen beeinflusst worden sind. Hauptmerkmale der „Romantik“ Geheimnisvolle Fantasie, Mystik, Abweichung vom Klassizismus und seiner Vorliebe zur Nachahmung der Antike sind nur einige Hauptbegriffe der Romantik. Sie wurde am Ende der Periode der sogenannten Aufklärung als ein Gegenpol zu der absoluten Vernunft und den von ihren geförderten strengen Formen und Normen entwickelt. Einerseits hat die Aufklärung Licht auf die Schatten der Aberglaube und der Ignoranz der Vergangenheit gegossen, andererseits hatten aber die Errungenschaften der Wissenschaft, die Entstehung der Naturwissenschaften, die neuen Literaturtheorien und die Würdigung des neuentstandenen bürgerlichen Lebens erschütternde Veränderungen im Alltag der Menschen eingeführt und zu der Entfremdung von der Natur (im engeren und weiteren Sinne) und auch von sich selbst geleitet. Doch nicht nur Logik reicht den Menschen zum Überleben aus. Auch die emotionale Welt der Gefühle, der Träume, der Sinnen sind fundamental, denn der Mensch selbst ist kein eindimensionales Wesen. Neben der eiskalten Formel der wissenschaftlichen Vernunft, die alle Aspekte des Lebens zu deuten und erklären sucht, fordern die Vertreter der Romantik eine Versöhnung der Natur mit der Logik, der inneren Welt der Menschen mit dem äußeren, des Verstandes mit den Sinnen, sodass der Mensch als eine einheitliche Manifestation des Lebens wieder betrachtet wird. Die Veröffentlichung der Zeitschrift Athenäum von den Brüdern Schlegel im Jahr 1797 ist von zentraler Rolle für die Gründung und Verbreitung der romantischen Strömung der Poesie, trotz der kurzen Dauer des Erscheinens der Zeitschrift (nur 3 Jahre). Darin wurde das berühmte Athenäum Fragment 116 von F. Schlegel publiziert, das als die Programmatik der „Romantik“ gilt: „Die romantische Poesie ist eine progressive Universalpoesie. Ihre Bestimmung ist nicht bloß, alle getrennten Gattungen der Poesie wieder zu vereinigen und die Poesie mit der Philosophie und Rhetorik in Berührung zu setzen. Sie will und soll auch Poesie und Prosa, Genialität und Kritik, Kunstpoesie und Naturpoesie bald mischen, bald verschmelzen, die Poesie lebendig und gesellig und das Leben und die Gesellschaft poetisch machen, den Witz poetisieren und die Formen der Kunst mit gediegnem Bildungsstoff jeder Art anfüllen und sättigen und durch die Schwingungen des Humors beseelen. Sie umfaßt alles, was nur poetisch ist, vom größten wieder mehrere Systeme in sich enthaltenden Systeme der Kunst bis zu dem Seufzer, dem Kuß, den das dichtende Kind aushaucht in kunstlosem Gesang.“ In: Kritische Friedrich‐Schlegel‐Ausgabe. Erste Abteilung: Kritische Neuausgabe, Band 2, München, Paderborn, Wien, Zürich 1967, S. 182–183 Der Kern der romantischen Poesie liegt darin, die von den Romantikern erstrebte Versöhnung auf den Bereich der getrennten literarischen Gattungen zu erweitern (Drama, Epik, Poesie) und die Aufhebung aller dazwischen liegenden Grenzen zu fordern. Allerdings gehen die Bemühungen der Romantik ganz weiter und suchen danach, die Poesie auch mit anderen Aspekten der menschlichen Kultur und des Denkens im Einklang zu bringen. Die Fragmenten werden zu den grundlegenden Schriftarten der Epoche, genau wegen ihres unvollendeten Charakters: sie sind immer neu bearbeitet, immer neu aus sich selbst wiedererfunden. Die Volksliteratur wird aufgewertet und es wird immer mehr versucht, die Mythologie erneut zu beobachten. Man könnte es wagen zu notieren, dass die romantische Bewegung den Samen der Revolution in sich trägt. In der „Romantik“ sieht man die ersten Spuren der dazu folgenden „modernen“ Epoche. Novalis Novalis ist ein selbstausgewähltes für die Veröffentlichung seines Manuskripts in der Athenaeum Zeitschrift Pseudonym von Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg, der am 2. Mai 1772 in Obwiederstedt (eine Region in der Sachsen) geboren ist. Der Name war ein alter Geschlechtsname der Familie von Hardenberg, derer Wurzel man zurück in der 12. Jahrzehnte verfolgen kann, als sie den Namen „De Novali“ trug. Der junge Dichter stammt aus einem gräflichen, adeligen Zweig. Er ist in einer bürgerlichen, patriarchalischen - nach dem Muster der damaligen Gesellschaft - Familie, in einem pietistischen Elternhaus - was auch sein Werk geprägt hat - zusammen mit seinen 10 Geschwistern aufgewachsen. Im Gegensatz zu seinem strengen Vater, der als Salinendirektor arbeitete, war seine Mutter „eine Quelle von Zärtlichkeit und emotionaler Zuwendung“ Mahoney, D. F. (2001): Friedrich von Hardenberg (Novalis). Stuttgart: Metzler, S. 3.. Novalis war ähnlich wie die anderen Autoren der Frühromantik, die als „Jena Romantiker“ bezeichnet werden, ein gebildeter junger Mann. 1790 begann er mit seinem Jurastudium an der Uni Jena, wo er sich auch mit Schiller, der als Professor der Geschichte seit 1789 dort arbeitete, kennlernte. Außerdem wurde er mit noch einem Jurastudenten und bekannten Dichter der romantischen Bewegung befreundet: Friedrich Schlegel. 1793 wurde Novalis an der Uni Wittenberg immatrikuliert und nach dem Abschluss führte er, trotz seiner adeligen Herkunft, ein bürgerliches Leben: er wurde als Aktuarius (Gerichtsschreiber) zuerst angestellt und später als Akzessist (Anwärter für den Gerichts- und Verwaltungsdienst) bei demselben Salinendirektorium in Weißenfels, wo sein Vater arbeitete. Seine Begegnung mit der zwölfjährigen Sophie von Kühn in Grüningen bei Tennstedt war von zentraler Bedeutung für den jungen Autor. Nach einer kurzen Verlobung zwischen den beiden starb das junge Mädchen im zärtlichen Alter von nur 15 Jahren, was nicht nur sein Leben, sondern auch sein ganzes Werk prägte, sodass Sophie zu seiner ewigen Muse geworden ist. Einige Monate nach ihrem tragischen Tod immatrikulierte sich Novalis an der Bergakademie in Freiberg, wo er unter anderem Chemie und Mathematik studierte. Das Werk von Novalis umfasst nicht nur Lyrik, sondern auch philosophisch-theoretische Schriften (von seiner Fichte-Studie beeinflusst) und auch Epik (kurze Fabeln, Romanentwürfe, sowohl seine berühmte doch fragmentarische Novelle „Lehrling zu Sais“ und „Heinrich von Ofterdingen“.) Seine erste Veröffentlichung, das Gedicht „die Klagen eines Jünglings“, erschien in der literarischen Zeitschrift „Teutschen Merkur“ von Wieland in 1791. Die Welt muß romantisiert werden. So findet man den ursprünglichen Sinn wieder. Romantisieren ist nichts als eine qualitative Potenzierung. Das niedre Selbst wird mit einem bessern Selbst in dieser Operation identifiziert. So wie wir selbst eine solche qualitative Potenzenreihe sind. Diese Operation ist noch ganz unbekannt. Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehn, dem Bekannten die Würde des Unbekannten, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es. – Umgekehrt ist die Operation für das Höhere, Unbekannte, Mystische, Unendliche – dies wird durch diese Verknüpfung logarythmisiert – es bekommt einen geläufigen Ausdruck. Romantische Philosophie. Lingua romana. Wechselerhöhung und Erniedrigung. Novalis: Fragmente und Studien 1797-1798 In seinen „Fragmenten über Poesie“ (1798) verdeutlicht Novalis selbst den hohen Wert, dass die Dichtung für ihn besaß und unterstützte das Bedürfnis - auch durch mathematische Begriffe wie „qualitative Potenzierung“ - zur Romantisierung der ganzen Welt, in einem unterschiedlichen Sinne zu dem, was das Wort heutzutage bedeutet. Es geht um die Wiedervereinigung der beiden getrennte Hälfte aller Seiten des Lebens. Poesie ist die absolute Wahrheit, der Kern der Welt und seiner Philosophie. Die Poesie ist die Religion, die die Heilung aller Wunde verspricht. Sie umfasst die Leere zwischen Irdische und Himmlische und erinnert uns an die Ganzheit der menschlichen Existenz. Seine Lyrik chronologisch dargestellt wurde wie folgend veröffentlicht: 1791 Klagen eines Jünglings  1798 Blumen 1799 Geistliche Lieder 1800 Hymnen an die Nacht (Zyklus von 6 Gedichten)  1802  Geistliche Lieder  1857 Gedichte 1859  Jugendgedichte „Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren“ (1800) 1 Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren 2 Sind Schlüssel aller Kreaturen 3 Wenn die, so singen oder küssen, 4 Mehr als die Tiefgelehrten wissen, 5 Wenn sich die Welt ins freye Leben 6 Und in die Welt wird zurück begeben, 7 Wenn dann sich wieder Licht und Schatten 8 Zu ächter Klarheit werden gatten, 9 Und man in Mährchen und Gedichten 10 Erkennt die wahren Weltgeschichten, 11 Dann fliegt vor Einem geheimen Wort Das ganze verkehrte Wesen fort. 3.1 Struktur Das ganze Gedicht, das als ein der repräsentativsten für die Strömung der „Romantik“ gilt, besteht aus nur eine einzige Strophe und 12 Versen. Das Metrum, ein 4hebiger Jambus wird in Zeilen 6 und 11 durch Anapäst unterbrochen. Die Wiederholung des Wortes „Wenn“ (Zeilen 1, 3, 5, 7) verweist auf das literarische Phänomen der Anapher. Das Reimschema ist aabbccddeeff und es geht um einen Paarreim, der jedoch zwischen Versen 3 und 4 (küssen-wissen) unrein ist. Die Kadenzen sind weiblich (unbetont) von Versen 1-9 und männlich (betont) in den 2 letzten Versen 11-12. Es gibt reiches Enjambement in allen Versen des Gedichtes. 3.1.1 Interpretation Die beiden letzten Verse, schließen eine semantische Phrase, sie sind, mit einem ‚dann‘ eingeleitet das Gegenstück zur eingeleiteten ‚wenn‘-Phrase. Das ganze Gedicht ist also ein einziger, riesiger Konditionalsatz. Nicht nur die Zeichen der Wissenschaft, also die Zahlen und die Figuren, sind den Menschen und auch allen Lebenswesen zum Überleben genug. Auch der natürliche Ausdruck, den man in Küsse und Gesang findet, ist wichtig. Das Leben muss, nach Ansicht des lyrischen Ichs, frei von strengen Normen und unterdrückenden Regeln sein. Immer wieder taucht die Forderung nach Einheit auf. Die Aufklärung hat nicht nur neue Erkenntnis mitgebracht, sondern auch Formen und Formeln, gesellschaftliche Anweisungen, die oft zur Unterdrückung des freien Denkens und Lebens führten. Die Wiederholung von „Wenn“ gibt uns die Voraussetzungen dafür, was in den letzten Zeilen vorkommt, und zeigt auch den tieferen Wunsch des lyrischen Ichs. Einheit von Licht und Schatten, die zu einem ungetrennten Paar werden, kann als Repräsentation verstanden werden, einerseits der Vernunft - wie sie von der aufklärerischen Erkenntnissen ausgedrückt wurde, andererseits der mystischen Tendenzen, die über die ganze literarische Strömung der „Romantik“ und insbesondere im Werk von Novalis selbst herrschten. Darüber hinaus ist die Aufhebung aller Grenzen das höhere Ziel der Romantiker. „In seinem Fall bedeutet Mystik eine Abwendung von den alltäglichen Beschäftigungen des Lebens zugunsten deren, der geistigen Welt. Die Welt der Geist war ihm die echte Welt und trotzdem war er als Jurist ausgebildet und führt ein Leben in wirksamen Dienstleistung.“ Vgl.Toy, Walter D. “The Mysticism of Novalis.” Studies in Philology, vol. 15, no. 1, 1918, pp. 14–22. JSTOR, www.jstor.org/stable/4171721. Abgerufen am 24 May 2020.”In his case mysticism means a turning away from interests of everyday life to those of the spiritual world.The world of the spirit was for him the real world,and yet he was trained as a lawyer and spent his life in effective service.” Die Erwähnung der Märchen und Gedichten und zumal als Träger der Geschichte erinnert uns nicht nur an die Programmatik der „Romantik“ mit ihrer hohen Schätzung der Volkspoesie, sondern auch betont die Rolle der Autoren und ihren Beitrag (auch neben dem der Wissenschaftler) zur Formulierung des Selbstbewusstseins der Menschen. Am meisten klar wird das in den zwei letzten Versen, die allerdings stark durch die Struktur der betonten männlichen Kadenzen einwirkt. Von einem „geheimen Wort“ geht der Mensch aus. Die Wörter, das Hauptinstrument der Dichter, werden als ein mystischer Ort offenbart, aus dem die Lebenswesen kommen. Das könnte eine Welt vor der Geburt der Menschen sein, aus der man zu diesem Leben kommt oder vielleicht ist das „geheime Wort“ die Poesie selbst, die als eine mystische Religion, als ein Ausgangspunkt des menschlichen Lebens auftritt. „Das Lied der Toten“ Strophe 1 Lobt doch unsre stillen Feste, 2 unsre Gärten, unsre Zimmer, 3 das bequeme Hausgeräte, 4 unser Hab und Gut. 5 Täglich kommen neue Gäste, 6 diese früh, die andern späte, 7 auf den weiten Herden immer 8 lodert neues Lebensglut. Strophe 1 Tausend zierliche Gefäße, 2 einst betaut mit tausend Tränen, 3 Goldne Ringe, Sporen, Schwerter, 4 sind in unserm Schatz: 5 Viel Kleinodien und Juwelen 6 wissen wir in dunklen Höhlen, 7 keiner kann den Reichtum zählen, 8 zählt er auch ohn Unterlaß. Strophe 1Kinder der Vergangenheiten, 2 Helden aus den grauen Zeiten, 3 der Gestirne Riesengeister, 4wunderlich gesellt. 5 Holde Frauen, ernste Meister, 6 Kinder und verlebte Greise 7 sitzen hier in einem Kreise, 8 wohnen in der alten Welt. Strophe 1 Keiner wird sich je beschweren, 2 keiner wünschen fort zu gehen, 3 wer an unsern vollen Tischen 4 einmal fröhlich saß. 5 Klagen sind nicht mehr zu hören, 6 keine Wunden mehr zu sehen, 7 keine Träne abzuwischen; 8 ewig läuft das Stundenglas. Strophe 1 Tiefgerührt von heilger Güte, 2 und versenkt in selges Schauen, 3 steht der Himmel im Gemüte, 4 wolkenloses Blau; 5 lange fliegende Gewande 6 tragen uns durch Frühlingsauen, 7 und es weht in diesem Lande 8 nie ein Lüftchen kalt und rauh. Strophe 1 Süßer Reiz der Mitternächte, 2 stiller Kreis geheimer Mächte, 3 Wollust rätselhafter Spiele, 4 wir nur kennen euch; 5 wir nur sind am hohen Ziele, 6 bald in Strom uns zu ergießen, 7 dann in Tropfen zu zerfließen, 8 und zu nippen auch zugleich. Strophe 1 Uns ward erst die Liebe Leben; 2 innig, wie die Elemente 3 mischen wir des Daseins Fluten, 4 brausend Herz mit Herz. 5 Lüstern scheiden sich die Fluten, 6 denn der Kampf der Elemente 7 ist der Liebe höchstes Leben, 8 und des Herzens eignes Herz. Strophe 1 Leiser Wünsche süßes Plaudern 2 hören wir allein, und schauen 3 immerdar in selgen Augen, 4 schmecken nichts als Mund und Kuß. 5Alles, was wir nur berühren, 6wird zu heißen Balsamfrüchten, 7wird zu weichen, zarten Brüsten, 8Opfer kühner Lust. 4.1 Struktur und Interpretation Das Gedicht besteht aus 15 Strophen und jede Strophe wiederum aus 8 Versen. In dieser Arbeit werden die Strophen 1 bis 8 bearbeitet. Das Metrum ist hauptsächlich Trochäus, wird jedoch in verschiedenen Zeilen unterbrochen. Das Reimschema ist nicht einheitlich, sondern ändert sich je nach Strophe. 1. Strophe Das Reimschema hier ist: abcdacbd. Die Kadenzen sind überall weiblich (unbetont) außer des 4. Verses (Gut). Eine Zäsur kommt im 4. Vers vor, durch Hinzufügung einer einzigen Zeile mit wenigeren Silben als die anderen. Schon mit der ersten Silbe bemerkt man durch den imperativen Satz „Lobt doch“ eine Assonanz. Das Wort „unser“ lässt sich viermal wiederholen, was als ein Zeichen dazu verstanden werden kann, dass es hier von einer Situation die Rede ist, die unter alle Menschen gemeinsam ist. Die Totenwelt wird hier in ähnlicher Weise beschrieben, wie die Welt der Lebenden: es gibt Feste, obwohl sie leise sind, Gärten, Zimmer, Geräte genau wie in der materiellen Welt. Der Verkehr ist ständig und immer neue „Gäste“ treten auf. Die Tatsache, dass es hier um „Gäste“ und nicht Bewohner handelt, weist darauf hin, dass auch dieser Zustand nicht permanent ist. Einige kommen früh, vielleicht bedeutet das also „früh ins Leben“, in einem jungen Alter für einige und für andere später. Auf jeden Fall „neue Lebensglut lodert“ kann zweierlei interpretiert werden: einerseits handelt es sich um die herzlichen Wünsche der Toten wieder zu leben, andererseits könnte es eine mystische Symbole der Unendlichkeit und der Einheit der menschlichen Existenz sein, das Feuer der Wiedergeburt und die ewige Transition vom Leben zum Tod und umgekehrt. 2. Strophe: Das Reimschema der zweiten Strophe ist abcdbbbd. Hier geht es um eine besondere Art von Reime (wie auch bei der 8. Strophe). Die Reime sind rührend und unrein. Das Wort “tausend“ wird zweimal wiederholt: „Tausend zierliche Gefäße“, „tausend Tränen“. Einerseits zählt die Zahl den Schatz der Menschen, andererseits zählt sie die Leidenschaften durch die Tränen. Außerdem gibt es bei der zweiten Phrase eine Alliteration (von T) was die Bedeutung stärker macht. Weitere Alliterationen sind unter den Wörter „Sporen“, „Schwerter“ und „Schatz“ zu finden in Versen 3 und 4 und auch weiter in Versen 6 und 7 „Wissen wir“ und „Keiner kann“. Die Toten besitzen zwar einen großen Reichtum, jedoch sind ihre „Gefässe“ voll mit Tränen: die Vergeblichkeit des materiellen Schatzes ist hier offensichtig. Außerdem verweisen die Zahlen auf die Mittel, die von den Naturwissenschaften gebraucht werden, also nochmals geht es um einen Kontrast zwischen Vernunft (zählen des Goldes) und Gefühlen und menschlicher Natur (zählen der Tränen). 3. Strophe: Das Reimschema der dritten Strophe ist aabcbaac. Es gibt also sowohl Paarreim (aa) als auch Kreuzreim (bcb). Obwohl der Reim c rührend ist, sind die Reime a und b rein. Eine Alliteration (g) herrscht im 3. Vers mit der Phrase „Gestirne Riesengeister“. Die Kinder der Vergangenheit, die alten Helden, die große Geister aller gestorbenen sind verbunden, alle sind „gesellt“, alle sind eins. Nochmal die Forderung der „Romantik“ zur Einheit tritt auf. Eine Aufzählung verbindet in den ersten drei Versen die Kinder und Helden der Vergangenheit, somit bereits verstorbene Kinder und Helden, mit den „Riesengeistern“. In der alten Welt, woher alle kommen sind Frauen, Meister, Kinder und Greise innerhalb derselben Kreise gesessen, sind alle Teile eines und demselben Zirkel. Man betrachtet in diesen Worten die ersten Spuren einer Gleichsetzung aller Menschen, auch unter Geschlechter, was für die Epoche als revolutionär bezeichnet werden kann. 4. Strophe: Hier tritt wieder ein Reimschema von aabcaabc aus. Die Reime a und c sind rührend und der Reim b rein. Man bemerkt die Wiederholung des Wortes „keiner“ am Anfang von vielen Silben (Anapher) und zumal auch die Alliteration durch „Keiner wird“ - „Keiner wünschen“. Niemand macht sich Beschwerden in der Welt der Toten. Die Tische sind voll, die Not ist verschwunden, die Träne des Lebens sind jetzt getrocknet. Doch läuft das Stundenglas ewig... Das Jenseits, das Paradies, die Totenwelt - die bezügliche Begriffe können unterschiedlich und zahlreich sein, die Bedeutung bleibt jedoch gleich - ist kein stiller Ort. Die Motive das Ende und Wiedergeburt stehen auch hier im Vordergrund. 5. Strophe: Das Reimschema ist abacdbdc. Der Reim c ist rührend, bei den Reimen a, b und d handelt es sich um reiche Reime. (Die sich reimenden Wörter stimmen schon ab dem vorletzten betonten Vokal lautlich überein). Es gibt Enjambement in den Versen 3-4, 5-6 und Alliteration von „Schauen“- „Steht“. Es kommen auch folgende Personifikationen vor: „Der Himmel ist tiefgerührt und schaut“ und die „Gewande“ tragen uns. Hier ist es ausgesprochen von einem „Land“ die Rede. Der Himmel ist immer blau, es gibt keine Wolken. Der beschriebene Bild erinnert uns auch an das Bild auf den Frontspitz von zu Christian Wolff, „Vernünftige Gedanken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen“ ( Halle 1719), der den Sinn der Aufklärung selbst abgebildet und durch den Spruch „Lucem post nubila reddit“ 4 ›Nach der Düsternis bringt sie [= Sonne] das Licht zurück‹. https://www.literaturwissenschaft-online.uni-kiel.de/wp-content/uploads/2015/09/Vorlesung-Zusammenfassung3.pdf. S.3.abgerufen am 5/24/2020. beschrieben hat. Novalis ist aber kein Anhänger der Aufklärung. Der Parallelismus kann hier anders interpretiert werden: der klare Himmel ist nicht der Himmel der Logik, sondern der mystische immer blaue Himmel des Jenseits. In diesem Land ist die echte Klarheit zu finden. 6. Strophe: Das Reimschema ist aabcbddc. Reime a, b und d sind reich. Reim c unrein. Erstmal im Gedicht betrachten wir hier Binnenreim „Reiz“ - „und „Mitternächte“ - „Mächte“, wobei es im letzten Paar auch Alliteration gibt. Auch in den Versen 3, 4 und 5 gibt es Alliteration durch: „Wollust“ - „Wir“ - „Wir“. Man bemerkt auch eine Anapher durch die Wiederholung von „nur wir“ am Anfang der Zeilen 4 und 5. Hier wird das berühmte Zitat von Novalis verdeutlicht: „Der Tod ist des Lebens höchstes Ziel“. Es ist Mitternacht. Das Ende des Tages und der neue Anfang zugleich. Die Menschen haben im Tod das Ziel erreicht. Sie sind „im Strom ergießen“, „in Tropfen zerfließen“ und an den gleichen wiederum „nippen“. Sie besitzen kein Körper mehr, sie sind flüssig und frei. Die Verschmelzung der beiden Welten wird hier ganz explizit. 7. Strophe: Das Reimschema ist abcdcbad. Es geht hier um identische Reime (dasselbe Wort). Mit dieser Strophe beginnt eine Sinneinheit über die Wollust der Geister im Jenseits, die sich über vier Strophen erstreckt. Diese Strophe enthält keinen deutlichen Sinn, sondern bildet vielmehr eine kunstvolle Anordnung der wiederholten Nomen. Die Alliteration „Liebe Leben“ ganz von Anfang an wirkt auch als eine Forderung zu dem Leser. Außerdem wird die Liebe mit dem Leben selbst identifiziert. Ein Enjambement ist in Versen 2-3 und 6-7 erkennbar. Durch Liebe mischen wir alle zu einer Einheit, wie Chemie die Elemente mischt. Die Gefühle tauchen immer wieder auf und stehen im Vordergrund und im Gegensatz zu den vernünftigen Prozessen. Der Kampf der Elemente, der Kampf von Diesseits und Jenseits ist der Kern des Lebens, wie ein Herz Kern des Körpers ist. 8. Strophe: Das Reimschema ist aaabcddb. Es geht wieder um einen rührenden Reim. Es gibt männliche Kadenzen im 4. und 8. Vers und die übrigen Verse weisen weibliche Kadenzen auf. Assonanz von a ist zwischen „Plaudern „und „Schauen“ zu betrachten. Weitere Assonanzen sind die von u zwischen „Mund“ und „Kuss“ und von ü zwischen „Berühren“ und „Balsamfrüchten“. Eine Alliteration ist unter den Wörtern „was, wird, wird, weichen“. Und nicht zu verpassen, ist das Phänomen der Synästhesie durch Verwendung der Wörter „hören, schauen, schmecken“. Die „Wünsche“ werden personifiziert, weil sie wie Menschen plaudern. Die Geister der Toten können das Plaudern der Wünsche hören. Es taucht wieder das Motiv der Verbindung zwischen Diesseits und Jenseits auf. Die Strophe ist voll mit erotischen Anspielungen: „der Geschmack von Kuss“, „heisse Balsamfrüchte“, „Zarten Brüste“, „Lust“, als ob es hier nicht von den Toten die Rede wäre. Es herrscht Sehnsucht der Toten, sich wieder zu fühlen und Sehnsucht auch der Lebenden, den geliebten Toten zu nähern. Eine Sehnsucht also nach der Verschmelzung der beiden Welten. Die Phrase des letzten Verses „Opfer kühner Lust“ könnte als eine Sonderidentifikation mit dem Familiennamen der verstorbenen Geliebter des Dichters erfasst werden: Sophie von Kühn. Vielleicht fühlte er sich auch als ein Opfer dieser unerwiderten Liebe. Schlusswort „In der bekanntesten Fragment von Hardenberg“ Heinrich von Ofterdingen” z.B. ermöglicht das „Romantisieren“ das Vertreten von Ort und Zeit sowohl in der realen Welt des Erlebnis, als auch auf jenseits dieser Welt der repräsentierbaren Wirklichkeit, indem sie als ein Kontinuum von Traum, Gedächtnis und Erwartung betrachtet wird. „ Vgl.: Seyhan, A. (2009). What is Romanticism, and where did it come from? In N. Saul (Ed.), The Cambridge Companion to German Romanticism (Cambridge Companions to Literature, pp. 1-20). Cambridge: Cambridge University Press.S.11. doi:10.1017/CCOL9780521848916.001 ”In Hardenberg’s well-known novel fragment Heinrich von Ofterdingen , for example, Romantisieren enables the representation of time and place both in the real world of experience and beyond the world of representable reality by seeing them in a continuum of dream, memory and anticipation.” Der sämtliche Sinn, der manchmal mysteriösen und finstern Dichtung von Novalis ist in diesem kurzen Satz umgefasst. Die Worte des Dichters entkommen der engen Rahmen des Papierblattes, sie werden multidimensional und dienen dazu, dass man dadurch die Grenzen des irdischen Lebens überschreitet und in einem Weltall erhöht wird, das alles umschließt. Es geht um einen unendlichen Kreis, woher alle Menschen kommen, wohin sie auch gehen und zu gehen wünschen. Der Vorhang zwischen den beiden Welten ist nicht einfach transparent, sondern vielmehr abwesend. Romantik bedeutet auch Mystik für Novalis. Ähnlich wie später bei Hölderlin, handelt es sich um eine geheimnisvolle Religion und der Dichter ist ihre Priester. Die Menschen empfangen das Abendmahl durch die Poesie. Die Schlüssel des Kosmos sind nicht in den wissenschaftlichen Feststellungen der Zeit zu finden. Alles, was wir uns wünschen, was wir zu berühren versuchen, ist vorherbestimmt, aus dieser Welt zu verschwinden, damit es ewig leben kann. Das „romantische“ Universum kennt keinen Anfang oder Ende. Seele und Körper drehen um die Zeit, außer Ort. Sie sind gleichzeitig überall und nirgendwo. Zusammenfassend fordert die „Romantik“ eine Romantisierung des Alltagslebens der damaligen Zeit und fördert eine andere Denkweise im Gegensatz einerseits zu den Typologien der Wissenschaft, die alle Phänomene des Lebens zu erläutern versucht, und andererseits zu den gesellschaftlichen Grenzen und strengen Regeln u.a auch der neuentstandenen bürgerlichen Klasse, die zu einer Zersplitterung des Menschen von der Natur und auch von sich selbst führen. Die Dichtung ist die Rettung und der Weg, das Mittel und das Ziel zugleich. „Wir träumen von Reisen durch das Weltall – ist denn das Weltall nicht in uns? Die Tiefen unsers Geistes kennen wir nicht – Nach innen geht der geheimnisvolle Weg. In uns, oder nirgends ist die Ewigkeit mit ihren Welten – die Vergangenheit und Zukunft.“ Novalis. Bild: „Les Iris“. Vincent van Gogh. Mai 1889.J. Paul-Getty-Museum, Los Angeles, Kalifornien. Literaturverzeichnis Wilpert, Gero von (1979): Sachwörterbuch der Literatur. 6., verb. und erw. Aufl. (Kröners Taschenausgabe). Walther, Gerrit, Mahoney, Dennis F., Büttner, Frank and Eichhorn, Andreas, “Romantik”, in: Enzyklopädie der Neuzeit Online, Im Auftrag des Kulturwissenschaftlichen Instituts (Essen) und in Verbindung mit den Fachherausgebern herausgegeben von Friedrich Jaeger. Copyright © J.B. Metzlersche Verlagsbuchhandlung und Carl Ernst Poeschel Verlag GmbH 2005–2012 Behler, E., Nisbet, H., & Swales, M. (1993): German Romantic Literary Theory (Cambridge Studies in German). Cambridge: Cambridge University Press, Kritische Friedrich‐Schlegel‐Ausgabe. Erste Abteilung: Kritische Neuausgabe, Band 2, München, Paderborn, Wien, Zürich 1967 Mahoney, D. F. (2001): Friedrich von Hardenberg (Novalis). Stuttgart: Metzler Novalis: Fragmente und Studien 1797-1798 Toy, Walter D. “The Mysticism of Novalis.” Studies in Philology, vol. 15, no. 1, 1918, pp. 14–22. JSTOR, www.jstor.org/stable/4171721 ‹. https://www.literaturwissenschaft-online.uni-kiel.de/wp-content/uploads/2015/09/Vorlesung-Zusammenfassung3.pdf Seyhan, A. (2009). What is Romanticism, and where did it come from? In N. Saul (Ed.), The Cambridge Companion to German Romanticism (Cambridge Companions to Literature, pp. 1-20). Cambridge: Cambridge University Press.S.11. doi:10.1017/CCOL9780521848916.001 PAGE \* MERGEFORMAT 19