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Die Ausgrabungen am Donaumarkt in Regensburg (2009-2015) brachten vielfältige archäologische Zeugnisse des frühen Mittelalters bis in die Neuzeit zu Tage. Der Vortrag fokussiert auf die Entwicklung des mittelalterlichen Vorortes zum Stadtviertel. Die früh- und hochmittelalterliche Bevölkerung nutzte zunächst die topographischen Vorbedingungen und die „natürliche“ Flusslandschaft, während im späten Mittelalter zunehmend der Mensch zum Steuerungsfaktor wurde. Das Areal war geprägt durch An- und Abschwemmungen durch die Donau und durch Handwerke, die die Nähe zum Wasser nutzten. Die Infrastruktur wurde immer wieder sehr flexibel den sich ständig verändernden Bedingungen in der Flussaue angepasst. Der im Spätmittelalter aufkommende Gestaltungswille zeigte sich schließlich in Form massiver Aufschüttungen zur Gewinnung von Baugrund. Die Geländeerhöhung ermöglichte es aus dem Risikoareal vor der Stadt ein stabiles Quartier mit fester Parzellierung zu entwickeln. 1320/30 wurde das Viertel durch den Bau einer Mauer an der Donau und im Kontext der spätmittelalterlichen Stadterweiterungen fester Bestandteil der Kernstadt.
2019 •
Der mittelalterliche Flusshafen von Regensburg war die Grundlage für die wirtschaftliche Prosperität der Stadt. Für den Transithandelsplatz war der Anschluss an die Ost-West-Route über die Donau ein entscheidender Standortvorteil. Darüber hinaus ermöglichten Furten, Fährverbindungen und die Steinerne Brücke (1135-1146) den Flussübergang und machten Regensburg zum einem Kreuzungspunkt verschiedener Fernstraßen. Neben dem Fernhandel war der Hafen auch auf regionaler Ebene für die Versorgung der Stadt von Bedeutung. Während die Relevanz des Hafens aus historischen Schriftquellen sehr deutlich wird, waren archäologische Spuren bislang ein Desiderat. So sind Baulichkeiten und Lage der Regensburger Hafenanlagen für den hier behandelten Zeitraum weitgehend unbekannt. Mit den archäologischen Ausgrabungen am Donaumarkt (2009-2015) und der Donaulände (2014-2016) konnte nun erstmals die mittelalterliche Ufersituation im größeren Maße untersucht werden. Östlich des mittelalterlichen Stadtkerns befand sich eine suburbane Handwerkersiedlung mit einem eigenen Hafen an einem beruhigten Seitenarm der Donau, der einen Betrieb unabhängig von der Strömung des Hauptarmes gewährleistete. Der Altwasserarm war mit den damals gängigen Schiffstypen gut befahrbar. In den archäobotanischen Analysen fanden sich darüber hinaus Hinweise auf Flößerei. Im Feuchtboden hatten sich Teile der Uferbebauung mit einem Bohlenweg des ausgehenden 10. Jahrhunderts sowie unterschiedliche Uferbefestigungen erhalten. Aufgrund der exzellenten Erhaltung erlauben die Befunde erstmals einen Einblick in die Entwicklung, Nutzung und Baulichkeiten des mittelalterlichen Binnenhafens. Entgegen der früheren Vorstellung eines abgegrenzten Hafenareals ist in Regensburg mit der Nutzung des gesamten Uferbereichs zu rechnen, dessen bauliche Gestaltung den jeweiligen Bedürfnissen einzelner Funktionsareale unterlag. Überregionale Forschungen zur Archäologie von Binnenhäfen zeigen, dass komplexe Hafenbauten selbst in urbanen Zentren des Hoch- und Spätmittelalters nicht zwingend vorauszusetzen sind und eher die Ausnahme bilden.
Die schier unüberschaubare Anzahl antiker Städte lässt keinen Zweifel daran, wo im klassischen Altertum das Leben pulsierte. Worin genau die große Anziehungskraft der Städte bestand, lässt sich allerdings nur anhand seltener Äußerungen in den Schriftquellen erahnen: Abgesehen von den vielfältigen Unterhaltungsangeboten, mit denen die Städte aufwarten konnten, ist dort stets von Verfeinerungen die Rede, sei es im gesellschaftlichen Miteinander oder in der Gestaltung der materiellen Welt. Aber wie lassen sich solche Facetten urbaner Kultur auch archäologisch nachweisen? Der Tagungsband wendet sich der Frage antiker urbanitas exemplarisch von verschiedenen Seiten zu: Zum einen gilt das Augenmerk all denjenigen architektonisch greifbaren Installationen, die ein kultiviertes Leben jenseits ökonomischer Kriterien der Nützlichkeit erkennen lassen. Zum anderen wird beleuchtet, mit welchen Mitteln sich die Städte ein eigenes Selbstbewusstsein verschafft haben, das von Stolz, Prestigedrang und nachhaltigem Wir-Gefühl zeugt. Schließlich geht es aber auch ganz einfach um die Frage: Was macht die Stadt in den Augen der antiken Menschen zur Stadt? Welche urbanen Qualitäten mussten erfüllt sein, damit ein Gemeinwesen den Anspruch erheben konnte, sich auf Augenhöhe mit anderen Städten zu befinden? Die hier gesammelten Beiträge, die nicht nur die großen Zentren, sondern auch Städte verschiedenster Größenordnungen bis an die Peripherie der Mittelmeerwelt im Zeitraum vom 7. Jahrhundert v. Chr. bis in die Spätantike in den Blick nehmen, geben unterschiedliche Antworten darauf: Es gibt durchaus wiedererkennbare Muster und verbindliche Normvorstellungen, aber nicht minder eigenwillige Lösungen und Sonderwege, dank derer die Städte ein eigenes Image entwickeln konnten.
2023 •
Dissertation an der Friedrich-Schiller Universität Jena Link: https://www.regensburg.de/rathaus/aemteruebersicht/kulturreferat/amt-fuer-kulturelles-erbe/abteilung-stadtarchiv/regensburger-studien
Wissenschaft und Stadt, In: Gelehrtes Regensburg - Stadt der Wissenschaft: Stätten der Forschung im Wandel der Zeit
Wissenschaft und Stadt, In: Gelehrtes Regensburg - Stadt der Wissenschaft: Stätten der Forschung im Wandel der Zeit, hrsg. von der Universität Regensburg (Regensburg: Universitätsverlag, 1995), S. 10-181995 •
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Financialization and Rural Development: Comparing Credit Systems in Thailand and Cambodia2024 •
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Zionism's Jewish Nostalgia Trap: A Rebuttal of Franklin Foer · JewschoolRevista de las Cortes Generales
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