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Ein sozialistisches Manifest im Ausgang der Platonischen Seelenlehre

2024

Ein sozialistisches Manifest im Ausgang der Platonischen Seelenlehre Ein sozialistisches Manifest im Ausgang der Platonischen Seelenlehre Die anthropologische Kardinalfrage (Was ist der Mensch?) kann nicht sinnvoll gedacht werden ohne der Frage nach seiner teleologischen Ausrichtung (Nach was strebt der Mensch?). Wir postulieren das eudaimonistische Axiom als die für uns selbstevidente Einsicht: Jeder Mensch strebt nach dem Glück. Unser Begriff des Glücks ist gegen das kapitalistisch motivierte Narrativ einer Individualdefinition ausgerichtet. Was aus einer Natur (Art, eidos) ist, das strebt notwendig nach demselben. Der Mensch mag verschieden sein, doch stammt er aus einer Natur, d.h. aus einer Art (eidos). Folglich strebt jeder Mensch nach ein und demselben Glück. Der Kapitalismus verleitet dazu, das Glück als Umstand zu begreifen. Die philosophische Tradition, beginnend bei Heraklit, lehrt uns jedoch, dass das Glück nicht etwas ist, das von außen kommt, sondern in der jeweils eigenen Seele zu finden ist. Das Glück ist in diesem Ausgang also nicht Umstand, sondern Zustand. Mit Platon postulieren wir, dass das Glück der gerechte Zustand der Seele ist. Es ist – um die Etymologie zu berücksichtigen – Eudaimonie. Wir verstehen diese Eudaimonie als Voraussetzung und Anker, von welchem alles Übrige folgt. Da die Seele des Menschen nicht gerecht geboren wird, bedarf es, um in den eudaimonischen Modus zu gelangen, einer Schulung des Geistes. Da durch diese Schulung ein bestimmter Zustand der Seele erreicht werden soll (also weder blinde Vielwisserei, noch Kompetenzvermittlung das Ziel ist), soll die Philosophie unsere Wegbereiterin sein. Da jeder Mensch nach Glück (Eudaimonie) strebt, Glück (Eudaimonie) aber der gerechte Zustand der Seele im Sinne Platons ist, bedarf es, um das Glück (Eudaimonie) zu erreichen, einer allgemeinen philosophischen Schulung des Geistes im Sinne der Platonischen Seelenlehre. Wir verstehen das Platonische Verhältnis von Seele und Staat nicht nur metaphorisch. Wir stellen im Sinne der Platonischen Idee der Übereinstimmung fest: Nicht etwa eine gerechte Welt formt einen gerechten Geist, sondern der gerechte Geist formt eine gerechte Welt! Wir sehen, dass insbesondere in der westlichen Welt, der Wille zur Revolution durch die Etablierung von Sozialsystemen gebändigt wird. Mit einem Teil der Platonischen Lehre möchten wir jedoch einen Geist entwickeln, der alles neu und von Grund auf im Sinne der Gerechtigkeit denkt. Die Gerechtigkeit soll keine Kompromisse kennen! Wir möchten also eine Utopie skizzieren und stellen die Leitfrage unseres Manifests: Wie kann der Kapitalismus überwunden werden? Die Geschichte zeigt an, dass der Versuch der Überwindung, der bei der Handlung ansetzt (i.e. durch politischen Aktivismus) erfolglos bleibt. Weil das Handeln sich immer nur auf die Resultate und Produkte dieses Systems beziehen kann, ist es gewissermaßen immer zu spät. Diese Art des Aktivismus, bei welchem das Motiv der Überwindung mit der Handlung beginnt, kulminiert in seiner absurdesten Form im Terror (man denke etwa, um nur ein Beispiel zu nennen, an die RAF). Überwindung meint hier Bekämpfung im barbarischen Sinne. Eine mögliche Überwindung der kapitalistischen Logik muss jedoch bei der Wurzel – beim Ursprung – ansetzen. Diesem Verständnis zufolge, das heißt ausschließlich dem Wortsinn nach, war die RAF gewissermaßen zu wenig radikal. Ihr Kampf gegen den Kapitalismus war nichts als kriegerische Symptombehandlung. Wir lehnen das Motiv der Handlung ab und ersetzen es durch das Motiv des Geistes: Die Überwindung der kapitalistischen Logik soll nicht mit dem Kampf eingeleitet werden, sondern mit der seelischen Bildung anheben. Wenn Weber nach den geistigen Voraussetzungen der Konstitution des Kapitalismus fragt, stellen wir die uns notwendig scheinende Folgefrage: Was sind die geistigen Voraussetzungen seiner Überwindung? Wir sagen nicht: Erst der Geist, dann die Handlung. Vielmehr lehnen wir die Handlung als Mittel zur Bekämpfung des Kapitalismus als Ganzes ab. Ist die Seele einmal in den eudaimonischen Zustand überführt, soll sie die kapitalistische Logik zu Fall bringen. Findet der Kapitalismus keinen geistigen Nährboden mehr vor, wird er wie ein auslaufender Motor zum Stillstand kommen. Wir lehnen also jeden Kampf und jede Praxis, die gegen die Herrschaft des Kapitalismus gerichtet ist, entschieden ab. Die anti-kapitalistische Revolution muss durch und durch eine geistige sein. Die Eudaimonie ist Voraussetzung und Selbstzweck zugleich. Wir verstehen, dass ein gerechter Geist die Voraussetzung für einen möglichen Übergang in ein nicht-kapitalistisches bzw. sozialistisches System sein kann. Zugleich bedeutet ein gerechter Geist aber auch den eudaimonischen Selbstzweck. Die Eudaimonie verfolgt, wie Platon im Symposion schreibt, kein höheres Ziel, sondern ist um sich selbst willen. Die Eudaimonie ist also in Bezug zur Verfasstheit der menschlichen Seele Selbstzweck, in Bezug zur Welt eine mögliche Voraussetzung. Aus dem bisher Gesagten ergibt sich also, dass wir die allgemeine Schulung des Geistes zum Einen um der Eudaimonie willen, zum Anderen zur Überwindung des Kapitalismus anstreben. Nun könnte ein gewichtiger Einwand entstehen: Wenn die Überwindung des Kapitalismus über die Eudaimonie (das Glück) führt, welchen Grund gibt es überhaupt für seine Überwindung? (Wer im Kapitalismus glücklich ist, der muss ihn nicht überwinden). Darauf wollen wir antworten, dass wir keinen Widerspruch zwischen Kapitalismus und Eudaimonie behaupten. Es scheint nicht nur denkbar, sondern ist für die Überwindung des Kapitalismus sogar notwendig, dass sich die Eudaimonie eines Einzelnen oder die Eudaimonie von Vielen inmitten des Kapitalismus bildet. Der Geist der Eudaimonie strebt jedoch gegen jeden kapitalistischen Grundsatz. Es liegt daher nicht fern zu behaupten, dass der eudaimonische Geist sich zwar im Kapitalismus entwickeln kann, jedoch nicht mit dem Kapitalismus fortbestehen wird. Nicht etwa, weil der Geist die Überwindung zu seinem Glück bräuchte, sondern weil die Überwindung in der Natur dieses eudaimonischen Geistes liegt. Schafft ein gerechter Geist eine gerechte Welt, umso glücklicher kann er sein! Wie viele Menschen es für unsere Platonistische Revolution braucht, lässt sich a priori nicht beantworten. Fest steht: Je mehr, desto besser! In Bezug auf den Materialismus streiten wir nicht ab, dass die Materie auf den Geist wirkt. Was jedoch als unbegründet gelten darf, ist die These, dass der Geist durch die Materie notwendig unveränderbar ist und bleibt – dass die materiellen Verhältnisse einen notwendigen Weltverlauf formen und der Geist dabei nur Beifahrer:in sein kann. Wir wollen die Welt als kontingent und veränderbar annehmen – es liegt daher an uns, sie durch die Bildung der Seele zu formen. Auch teilen wir nicht die Marxistische Idee, die besagt, der Übergang in sozialistische Verhältnisse sei wie eine Naturgewalt. Was sich aus zwei gesellschaftlichen Gegensätzen ergibt, ist völlig unbestimmt. Die Vorstellung einer notwendigen Kulturlogik, wie etwa der Historische Materialismus uns lehrt, lähmt jede Courage, jedes Vorhaben eine Veränderung anzustreben. So gelesen ist die Ironie, die der Historische Materialismus in sich trägt, dass er im Wesen durch und durch reaktionär ist. Wir kennen eine sozialistische Überzeugung: Die Gleichheit der Menschen. Diese Gleichheit ergibt sich für uns nicht aus der üblichen, gut gemeinten, moralisierenden Rede. Es ist ganz das Gegenteil der Fall: Es ist leicht einzusehen, dass sich die Gleichheit als Gleichstellung der Menschen aus dem Verzicht auf scheinbar objektive moralische Gesetze ergibt. Denn wo es keine Gewichtung gibt, da gibt es auch keine Möglichkeit zur Differenzierung. Diese Gleichheit des Menschen ist also weder mathematischer, noch moralischer, noch irgendeiner Natur. Sie konstituiert sich ex negativo, d.i. aus dem, was sie nicht ist: Ungleichheit. So ist die Verbündete des Nichts die Gleichheit, die Ungleichheit findet sich jedoch im Sein. Wir lehnen auch jedes auf Gott gestützte Gebot ab. Nicht etwa aus einem atheistischen Anspruch heraus, sondern weil uns die Stille genügt. Es bedarf weder den Umweg über einen personalen Gott, noch den Umweg über die Moral, um unseren Anspruch zu begründen. Es scheint, dass erst die ungleiche Behandlung (die Ungerechtigkeit) die moralisierende Rede von Gleichstellung (also Gleichstellung gestützt durch die Moral) notwendig macht. Auf diesen Einwand lässt sich antworten: Keineswegs muss die Ungerechtigkeit als unmoralisch kritisiert werden. Der gewichtigere Einwand gegen die Ungerechtigkeit ist doch, dass sie nicht ex nihilo gedacht werden kann. Sie ist als Ganzes non-sequitur (aus dem Nichts, d.i. dem Fehlen jeder moralischen Diktion, folgt nicht die Ungleichheit). Hingegen folgt Gleichheit notwendig aus moralischer Unbestimmtheit und dem Fehlen jeder göttlichen Diktion. Wir erteilen jedem Moralismus eine Absage. Unsere Motive ergeben sich aus den Zuständen der Natur. Ziel eines jeden Menschen, sei es bewusst oder unbewusst, ist die Eudaimonie. Aus der von uns begründeten Gleichheit der Menschen folgt, dass dieses Ziel auch zum gleichen Maße angestrebt werden soll. Wir grenzen uns an dieser Stelle entschieden von der Platonischen Idee eines Philosphenstaates ab. Wir alle können und dürfen Philosoph:innen sein! Aus dem nun Gesagten ergibt sich also, dass wir die allgemeine Schulung des Geistes zum Einen um der Eudaimonie willen, zum Anderen zur Überwindung des Kapitalismus anstreben, und dass ein Anspruch auf dieses innere Ziel (Eudaimonie) notwendig allgemein und gleichermaßen gedacht werden muss. Der Kapitalismus bildet ein System der Inklusion und Exklusion. Er strebt daher unserem Leitgedanken von Gleichheit als Gleichstellung zuwider. Wer im Dienstverhältnis steht, ist per Definition Arbeiter:in – wer sich außerhalb des Systems befindet, ist Außenseiter:in. Die Arbeit außerhalb des Dienstverhältnisses bleibt unbelohnt (z.B. Care-Work). Dieses binäre System zwingt Care-Worker:innen (historisch gesehen zumeist Frauen*) in eine Abhängigkeit von Partner:innen. Die kapitalistische Logik belohnt nur das Dienstverhältnis – selbst wenn dieses weder nötig noch sinnvoll ist. Der Kapitalismus bildet eine eigentümliche Leistungsgesellschaft, die das ganze Leben durchdringt. Die Teilnahme am Leben erfordert Zahlungsmittel und macht die Eingliederung in dieses System zur Notwendigkeit. Da diese Eingliederung mit gewissen, kapitalistisch motivierten Leistungen und Fähigkeiten verbunden ist, setzt ein Leistungs- und Förderdenken bereits bei der Kindeserziehung an. Die frühkindliche Förderungsethik ist keineswegs Selbstzweck, denn im Hintergrund schwingt das Motiv der kapitalistischen Tüchtigkeit. Der Mensch muss, so die Überzeugung, leistungsfähig im Sinne des Kapitalismus – sprich: erwerbstüchtig – gemacht werden. Das Kindesalter wird als Zustand postuliert, aus dem man das Kind so schnell und effizient als möglich heraus erziehen muss. Die Kindheit wird zur Vorbereitungszeit auf das eigentliche Leben degradiert. Wir verstehen den Menschen qua Kind jedoch als ein in die Welt geworfenes Wesen, welches die Freiheit hat, sich zu definieren. Existenz kommt vor der Essenz, um den existenzialistischen Leitgedanken zu nennen. Wir begreifen das Kind als vollständigen Menschen, die Kindheit nicht als Übergangsphase, sondern als eigenständigen und wertvollen Lebensabschnitt. Wir lehnen das kapitalistisch motivierte Förderungsdiktum, sowie die Eingliederung in sein Bewertungs- und Wirtschaftssystem ab! Es ist an der Zeit für eine neue Geisteshaltung, welche die Freizeit als Norm und Möglichkeit der individuellen Entfaltung anerkennt. Wir wollen uns nicht länger über den Beruf – sprich, über eine kapitalistisch motivierte Welt – definieren! Unser Anspruch ist es, uns frei von zweckorientierten Absichten zu entwerfen. Die Verquickung von Beruf und Selbstbild ist eine Form der Selbstverneinung. Sobald wir uns von diesem eigentümlichen Arbeitsethos befreit haben, also ein Umfeld der Akzeptanz geschaffen ist, gilt es, eine Reduktion des Arbeitsaufwandes anzustreben. Dort, wo es möglich ist, soll die Arbeit von Maschinen übernommen werden. Ziel ist die vollständige Übernahme durch die Maschine: Die Arbeit soll zur Funktion werden. Die grundsätzliche Rationalisierung der Seele setzt, bezogen auf die westliche Welt, früh ein. Der von Nestle diagnostizierte „Übergang vom Mythos zum Logos“, welcher im antiken Denken fußt, ist als ein allgemeines Bekenntnis zur Vernunft zu verstehen. Diese fortschreitende Rationalisierung resultiert später – mit dem Aufkommen der Naturwissenschaften – in einen allgemeinen Glauben an die prinzipielle Berechenbarkeit der Welt. Im Kontext dieser Demystifizierung spricht Weber von der „Entzauberung der Welt“. Bei Schiller heißt es passend: „Wo jetzt nur, wie unsre Weisen sagen, Seelenlos ein Feuerball sich dreht, Lenkte damals seinen goldnen Wagen Helios in stiller Majestät.“ Friedrich Schiller, Die Götter Griechenlands. Diese fortschreitende Intellektualisierung verstehen wir einerseits positiv als ein Bekenntnis zur Unabhängigkeit von Gott – als Absage an einen personalen Gott der denkt, spricht, setzt und befiehlt. Andererseits stellen wir fest: Der aus dieser Intellektualisierung hervorgehende Kapitalismus macht sich die Vernunft in einer bestimmten Form zu nutze. Einmal etabliert, nimmt er die Vernunft als seine Geisel und hält sie in einem zweckorientierten und berechnenden Modus fest. Das Motiv der Vernunft ist in dieser Geiselnahme durch den Kapitalismus die schrankenlose Erwerbsgier und die maßlose Aneignung von Gütern. Die Vernunft befeuert in einem System von scheinbar unbegrenztem Angebot wahrlich unsere Begierden. Mit der Seelenlehre Platons wollen wir dieser Logik der Gier und Maßlosigkeit den Wind aus den Segeln nehmen: Die Vernunft soll Herrscher:in über die Begierden sein. Die Vernunft ist im Kapitalismus berechnend und zweckorientiert – nach der Platonischen Seelenlehre ist sie weise. Ferner ist der Geist im Kapitalismus ungerecht, nach der Platonischen Seelenlehre aber gerecht. Platon konzipiert den Geist als dreiteilig: Vernunft, Mut und Begierde. Jedem dieser Seelenteile ist eine Tugend – sprich: ein Idealzustand – zugeordnet: Weisheit, Tapferkeit und Mäßigung. Die gerechte Seele ergibt sich aus einem harmonischen Verhältnis, in welchem die Vernunft über Mut und Begierde herrscht. Wir verstehen, dass in unserem Versuch insbesondere das Verhältnis der Vernunft zu den Begierden zu betrachten ist. Während bei Platon die Vernunft als Weisheit die Begierden zügelt und kontrolliert, sehen wir in der kapitalistischen Logik das Gegenteil: Hier ist das Ziel die schrankenlose Befriedigung der Begierden durch eine berechnende und zweckorientierte Vernunft. Diese Logik der Bedürfnisbefriedigung entfacht immer mehr und mehr Begierden, welche im Kapitalismus fortlaufend befriedigt werden wollen. Wir sind überzeugt, dass die Tugend der Mäßigung nicht nur gegen jede kapitalistische Logik läuft, sondern darüber hinaus auch ein positives Moment aufweist: Wir fassen die Tugend der Mäßigung zum Einen als das zentrale Merkmal der Voraussetzung für die Überwindung des Kapitalismus. Zum Anderen soll sie unsere Gefährtin für die Zukunft sein. Lasst uns eine tugendhafte neue Welt erschaffen! Maßlosigkeit ist ein Laster, sie ist die Schwester der Ungleichheit. Notwendig also ist die Schwester der Gleichheit die Mäßigung. Weil die Gleichheit der Menschen ein Leitmotiv des sozialistischen Gedankens ist, verstehen wir unseren Versuch als sozialistisch. Das Problem liegt nicht in dem allgemeinen Bekenntnis zur Vernunft, sondern in der Form dieses Bekenntnisses, welche Zweck und Berechnung ist. Orientieren wir uns also an das Platonische Prinzip der Seelenlehre, in welcher die Vernunft nicht Triebfeder der Begierden, sondern Herrscher:in über diese, ist! Halten wir also fest, was gedacht war: Gegen das Motiv der Handlung, welche reine Symptombekämpfung ist, setzen wir das Motiv der Seelenbildung, welche das Problem an der Wurzel packt. Die einzigen Handlungen, welche uns radikal genug erscheinen, um unser Ziel zu erreichen, sind die Handlungen des Geistes in Bezug auf sich selbst. Die allgemeine Schulung des Geistes im Sinne der Platonischen Seelenlehre hat zum Einen den Selbstzweck der Selbstverwirklichung (Eudaimonie) des Menschen. Zum Anderen ist dieser optimale Zustand der Seele eine mögliche Voraussetzung zur Überwindung des Kapitalismus. Die gerechte Seele richtet sich mit ihrer Tugend der Mäßigung gegen jedes kapitalistische Denken. Sie korrigiert die kapitalistisch motivierte Vernunft, welche durch und durch zweckorientiert und berechnend ist. Sie soll uns nicht nur Zerstörerin, sondern auch Konstrukteurin und Wegbereiterin sein. Das Ziel unseres Manifests ist nun festgelegt: Die gerecht gewordene Gesellschaft. Die Natur der gerechten Gesellschaft strebt dabei jedem kapitalistischen Motiv zuwider. 8