Kind: "Ach Menno, ich mag nicht!
So oder so ähnlich läuft es bei uns fast täglich ab. Die Kinder wollten beide gerne Flöte lernen. Das große Kind hat sich trotz schlechter Übungsmoral mittlerweile bis zur Altblockflöte hochgearbeitet und der Kleine spielt jetzt auch schon das 2. Jahr Blockflöte.
Leider ist, wie gesagt, das Üben ein ziemliches Problem und dem entsprechend schlecht sind die Fortschritte und das Ganze ist frustrierend und macht natürlich noch weniger Spaß.
Um den Kindern aufzuzeigen, dass regelmäßiges Üben den gewünschten Erfolg und dadurch auch Freude am Instrument bringen kann hatte ich im letzten Jahr eine Belohnungsmethode eingeführt.
In einem festgesetzten Zeitrahmen von ca. 6 Wochen hatten die Kinder die Gelegenheit sich für jedes Üben (10 min, 1 x täglich) einen Stempel zu verdienen.
Wenn sie in diesen 6 Wochen 25 Stempel geschafft haben, haben sie eine kleine Belohnung bekommen.
Das hat sie Anfangs sehr zum Üben motiviert und beim 1. Mal hat es auch noch einigermaßen gut geklappt.
Der Zeitrahmen musste nur um ein paar Tage aufgeweicht werden.
Beim 2. Mal hat es schon nicht mehr so gut funktioniert und ein 3. Mal wurde bei der Hälfte abgebrochen.
Der kleine Lerneffekt, das Üben Erfolg bringt, ist mittlerweile auch wieder in Vergessenheit geraten und seit Anfang des Schuljahres geht es nur sehr, sehr mühsam die Kinder zum Üben zu motivieren.
Jetzt könnte man natürlich sagen, dann sollten wir es vielleicht einfach ganz lassen, aber das wollen weder die Kinder noch ich.
Nun was tun? Nochmal das Belohnungssystem probieren? Irgendwie widerstrebt mir das. Warum?
Weil ich der Meinung bin, dass die Kinder sich nicht wirklich eine Belohnung verdient haben, wenn sie ihren Pflichten nachkommen. Außerdem ärgert es mich, das ich jede Woche Geld für den Unterricht ausgebe und sie es nicht für nötig halten ihren Teil dazu beizutragen. 10 Min. täglich Üben ist doch eigentlich nicht zuviel verlangt!
Da kam mir eine Idee. Bei uns Erwachsenen kommt die Motivation ja auch oft, wenn es an unseren Geldbeutel geht, oder? Ich sag nur teures Fitnessstudio.
Und auf dieser Basis habe ich jetzt ein Flötenbonusheft gebastelt.
Jedes Kind bekommt so ein Heftchen mit 12 Seiten. Jede Seite steht für eine Woche. Wenn das Kind in einer Woche gar nicht Flöte übt, muß es mir 3 € bezahlen, bei einmal über nur noch 2 € und so weiter. Bei dreimal üben also nichts mehr. Wenn das Kind 4 x geübt hat bekommt es einen Bonusstern.
Hat sich das Kind 10 Bonussterne verdient, gehen wir zusammen in den Spielzeug- oder Buchladen und es kann seinen Gutschein einlösen.
Ich weiß noch nicht wie ich es handhabe, wenn nach den 12 Wochen keine 10 Sterne verdient sind. Mach ich dann einfach noch ein Heft...? oder verfallen die Sterne dann?
Also ich find die Idee soweit ganz gut und bin sehr gespannt was die Kinder von meinem Bonusheft halten, die wissen nämlich noch nichts von ihrem Glück ;-)
Und weil das jetzt so ein langer Laberpost war zeig ich euch noch was ich der Tochter gestern für einen feinen kuscheligen Pulli genäht habe.
Auf dem Bügel sieht er ein bisserl unförmig aus, aber am Kind ist er wirklich sehr schön.
Und weil es so schön war jetzt noch ein Foto von dem Bild, das Lili für ihre Oma zum Geburtstag gemalt hat.
Das soll übrigens die Oma sein, aber direkt nach dem Aufstehen, daher die verwuschelten Haare. Hach, ich find das so herzig!
Ich wünsch euch ein schönes Wochenende!
Eure