„Reinigungsmittel mit reduziertem Rückstandsverhalten und schnellerer Trocknung"
Die Erfindung betrifft ein Reinigungsmittel für harte Oberflächen, welches ein Alkoholethoxylat aus einem geradkettigen oder verzweigten C1-8-Alkylrest oder C2-8- Alkylenrest und 1 bis 10 Ethylenoxid-Einheiten sowie ein anionisches und ein weiteres nichtionisches Tensid umfasst und frei von Magnesiumsulfat und anderen Salzen mehrwertiger Kationen ist.
Allzweckreiniger sind seit langem in vielen Haushalten fest etabliert. Sie kommen bei der Reinigung harter Oberflächen zum Einsatz und sind in der Lage, eine Vielzahl von, insbesondere auch fetthaltigen, Anschmutzungen zu entfernen. Um ihre gute Reini¬ gungsleistung zu entfalten, benötigen solche Allzweckreiniger jedoch in der Regel Gehalte an Aniontensiden und/oder Niotensiden mit Kettenlängen von C8-Ci6 von mindestens 5 %, wobei in der Regel ein Verhältnis von Aniontensid zu nichtionischem Tensid zwischen 3:1 und 1 :1 gewählt wird; gelegentlich wird im Stand der Technik auch ein ausschließlich niotensidhaltiger Reiniger beschrieben. Diesen Reinigungsmitteln ist gemein, dass sie eine gute Reinigungsleistung aufweisen, jedoch bei üblichen Anwendungskonzentrationen ein nur mäßiges Rückstandsverhalten und mäßiges Benetzungsverhalten zeigen. Das Benetzungsverhalten kann nach dem Stand der Technik nur durch den Zusatz von weiterer Rohstoffe, z.B. kurzkettigen Aniontensiden (z.B. Octylsulfat), durch Hydrotrop- Zusatz (Xylolsulfonat etc.) oder durch Zusatz spezieller Tenside bzw. Polymere (Polysiloxanether, Polyacrylat-copolymere) gesteigert werden.
Dementsprechend bestand eine Aufgabe darin, bei gleichbleibend guter oder sogar verbesserter Reinigungsleistung das Rückstandsverhalten sowie das Benetzungs¬ verhalten aniontensidhaltiger Allzweckreiniger zu verbessern. Überraschend wurde gefunden, dass die Reinigungsleistung Aniontensid-basierter Reiniger durch Zugabevon 0,1 bis 10 Gew.-% eines kurzkettigen Alkoholethoxylates, also eines nichtionischen Tensids aus einem geradkettigen oder verzweigten C1-8-Alkylrest oder C2-8-Alkylenrest und 1 bis 10 Ethylenoxid-Einheiten, signifikant gesteigert werden kann. Die Kombination mit langkettigen nichtionischen Tensiden, also solchen mit einer Kettenlänge von C8-C2O, hat sich dabei als besonders günstig erwiesen. Gleichzeitig kann der Gesamtgehalt an Tensid reduziert werden, so dass das Rückstandsverhalten ebenfalls verbessert wird.
Zudem wird durch Zusatz des kurzkettigen Alkoholethoxylats das Benetzungsverhalten des Reinigers, auch bei Anwendungskonzentration (z.B. Verdünnung 12ml/l), deutlich verbessert, ohne Zusatz weiterer Additive.
Der Einsatz kurzkettiger nichtionischer Tenside in Reinigungsmitteln für harte Oberflächen wird im Stand der Technik beschrieben. So beansprucht WO 03/080781 A1 (Colgate- Palmolive) eine Reinigungszusammensetzung aus einem Aniontensid, einem alkoxylierten nichtionischen Tensid, einem kurzkettigen Amphiphil, einer Fettsäure, Magnesiumsulfat, einem Konservierungsstoff, einem Natriumiminodisuccinat sowie Wasser und gegebenenfalls einem wasserunlöslichen Kohlenwasserstoff, ätherischen Öl oder Parfüm. Diese Mikroemulsion soll Fettschmutz entfernen und ein gutes Rückstandsverhalten aufweisen. Die gute Reinigungsleistung wird jedoch, vor allem bei weichem Wasser, auch auf die Anwesenheit des Magnesiumsulfats oder anderer Salze mehrwertiger Kationen zurückgeführt. Ähnliche Zusammensetzungen werden auch in WO 00/29528 A2 und US 6,057,279 (ebenfalls Colgate-Palmolive) beschrieben. Zu¬ sammensetzungen ohne den Zusatz solcher Salze werden in den genannten Schriften dagegen nicht beschrieben.
Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist dementsprechend ein flüssiges wässriges Reinigungsmittel für harte Oberflächen, umfassend
(a) 0,1 bis 10 Gew.-% eines nichtionischen Tensids der Formel I,
R1O(CH2CH2O)n-H (I) wobei R1 für einen geradkettigen oder verzweigten C1-8-Alkylrest oder C2-8- Alkenylrest und n für eine Zahl zwischen 1 und 10 steht,
(b) 0,1 bis 30 Gew.-% eines anionischen Tensids und
(c) 0,1 bis 30 Gew.-% eines nichtionischen Tensids, wobei das Mittel frei ist von Magnesiumsulfat und anderen Salzen mehrwertiger Kationen.
Ein Vorteil dieses Mittels liegt in der sehr guten Reinigungsleistung an harten Oberflächen kombiniert mit ausgezeichneter Rückstandsfreiheit durch Einsatz geringerer Gesamt- tensidmenge, wobei das Rückstandsverhalten und die Reinigungsleistung insbesondere auch bei Verwendung harten Wassers verbessert wird. Des weiteren weist das erfin¬ dungsgemäße Mitte) auch ein gutes Benetzungsverhalten auf allen harten Oberflächen auf. Weitere Vorteile sind das verbesserte Trocknungsverhalten (drainage) auf harten Oberflächen und die schnellere Schmutzablösekinetik im Vergleich zum Reiniger ohne das kurzkettige Niotensid.
Das eingesetzte kurzkettige nichtionische Tensid bewirkt gegenüber aniontensidhaltigen Mitteln, die dieses kurzkettige Tensid nicht enthalten, eine Steigerung der Reinigungs¬ leistung, unter anderem auch gegenüber angetrocknetem Fettschmutz, was einer Beschleunigung der Schmutzablösung gleichkommt, sowie eine Verbesserung des Rückstands- und Benetzungsverhaltens.
Weitere Erfindungsgegenstände sind dementsprechend die Verwendung eines nichtionischen Tensids der Formel I,
R1O(CH2CH2O)n-H (I) wobei R1für einen geradkettigen oder verzweigten Ci-8-Alkylrest oder C2-8-Alkenylrest und n für eine Zahl zwischen 1 und 10 steht, in einem aniontensidhaltigen Reinigungsmittel für harte Oberflächen zur Steigerung der Reinigungsleistung bzw. Beschleunigung der Schmutzablösung und/oder zur Verbesserung des Rückstandsverhaltens und/oder zur Verbesserung des Benetzungsverhaltens.
Weitere Erfindungsgegenstände sind zudem Verfahren zur Steigerung der Reinigungs¬ leistung bzw. Beschleunigung der Schmutzablösung und/oder zur Verbesserung des Rückstandsverhaltens und/oder zur Verbesserung des Benetzungsverhaltens eines aniontensidhaltigen Reinigungsmittels für harte Oberflächen durch Zusatz von 0,1 bis 10 Gew.-% eines nichtionischen Tensids der Formel I1
R1O(CH2CH2O)n-H (I) wobei R1für einen geradkettigen oder verzweigten C-)-8-Alkylrest oder C2-8-Alkenylrest und n für eine Zahl zwischen 1 und 10 steht.
Neben der genannten Tensidkombination kann das erfindungsgemäße Mittel weitere in Reinigungsmitteln für harte Oberflächen übliche Inhaltsstoffe enthalten. Hierunter fallen beispielsweise weitere Tenside, Basen, Säuren, Viskositätsveränderer, Hilfsmittel zur Oberflächenmodifikation, Fettsäuren, Lösungsmittel, antibakterielle Wirkstoffe, Konservierungsstoffe, Lösungsvermittler, Trübungsmittel, Komplexbildner, Polymere, Enzyme, Färb- und Duftstoffe.
Stoffe, die auch als Inhaltsstoffe von kosmetischen Mitteln dienen, werden nachfolgend ggf. gemäß der International Nomenclature Cosmetic Ingredient (INCI)-Nomenklatur bezeichnet. Chemische Verbindungen tragen eine INCI-Bezeichnung in englischer Sprache, pflanzliche Inhaltsstoffe werden ausschließlich nach Linne in lateinischer Sprache aufgeführt, sogenannte Trivialnamen wie "Wasser", "Honig" oder "Meersalz"
werden ebenfalls in lateinischer Sprache angegeben. Die INCI-Bezeichnungen sind dem International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook - Seventh Edition (1997) zu entnehmen, das von The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA), 1101 17th Street, NW, Suite 300, Washington, DC 20036, USA, herausgegeben wird und mehr als 9.000 INCI-Bezeichnungen sowie Verweise auf mehr als 37.000 Handelsnamen und technische Bezeichnungen einschließlich der zugehörigen Distributoren aus über 31 Ländern enthält. Das International Cosmetic Ingredient Dictionary and Handbook ordnet den Inhaltsstoffen eine oder mehrere chemische Klassen (Chemical Classes), beispielsweise Polymerie Ethers, und eine oder mehrere Funktionen (Functions), beispielsweise Surfactants - Cleansing Agents, zu, die es wiederum näher erläutert und auf die nachfolgend ggf. ebenfalls Bezug genommen wird.
Die Angabe CAS bedeutet, daß es sich bei der nachfolgenden Zahlenfolge um eine Bezeichnung des Chemical Abstracts Service handelt.
Kurzkettiges nichtionisches Tensid
Das erfindungsgemäße Mittel umfasst 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 5 Gew.-
%, insbesondere 0,5 bis 4 Gew.-% eines nichtionischen Tensids der Formel I,
R1O(CH2CH2O)n-H (I) wobei R1 für einen geradkettigen oder verzweigten C1-8-Alkylrest oder C2-8-Alkenylrest und n für eine Zahl zwischen 1 und 10 steht. Vorzugsweise handelt es sich dabei um Pentaethylenglykolmonohexylether, also R1 = C6-Alkyl und n = 5; verkürzt wird dieser Stoff gelegentlich auch als „C6E5" bezeichnet.
Aniontensid
Das erfindungsgemäße Mittel enthält weiterhin 0,1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,6 bis
15 Gew.-%, insbesondere 1 bis 10 Gew.-%, eines anionischen Tensids.
Als anionische Tenside eignen sich vorzugsweise C8-C18-Alkylbenzolsulfonate, insbesondere mit etwa 12 C-Atomen im Alkylteil, C8-C2o-Alkansulfonate, C8-Ci8- Monoalkylsulfate, C8-C18-Alkylpolyglykolethersulfate (Fettalkoholethersulfate) mit 2 bis 6 Ethylenoxideinheiten (EO) im Etherteil sowie Sulfobemsteinsäuremono- und -di-C8-C18- Alkylester. Weiterhin können auch C8-C18-α-Olefinsulfonate, sulfonierte C8-Ci8-Fettsäuren, insbesondere Dodecylbenzolsulfonat, C8-C22-Carbonsäureamidethersulfate, C8-C18- Alkylpolyglykolethercarboxylate, C8-C18-N-Acyltauride, Fettsäurecyanamide, C8-C18-N- Sarkosinate und C8-C18-Alkylisethionate bzw. deren Mischungen verwendet werden.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung stehen Fettsäuren bzw. Fettalkohole bzw. deren Derivate - soweit nicht anders angegeben - stellvertretend für verzweigte oder unverzweigte Carbonsäuren bzw. Alkohole bzw. deren Derivate mit vorzugsweise 6 bis 22 Kohlenstoffatomen. Erstere sind insbesondere wegen ihrer pflanzlichen Basis als auf nachwachsenden Rohstoffen basierend aus ökologischen Gründen bevorzugt, ohne jedoch die erfindungsgemäße Lehre auf sie zu beschränken. Insbesondere sind auch die beispielsweise nach der ROELENschen Oxo-Synthese erhältlichen Oxo-Alkohole bzw. deren Derivate entsprechend einsetzbar.
Fettalkoholethersulfate sind Produkte von Sulfatierreaktionen an alkoxylierten Alkoholen. Dabei versteht der Fachmann allgemein unter alkoxylierten Alkoholen die Reaktions¬ produkte von Alkylenoxid, bevorzugt Ethylenoxid, mit Alkoholen, bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung die längerkettigen Alkohole. In der Regel enstehen aus n Molen Ethylenoxid und einem Mol Alkohol, abhängig von den Reaktionsbedingungen ein komplexes Gemisch von Additionsprodukten unterschiedlichen Ethoxylierungsgrades. Eine weitere Ausführungsform besteht im Einsatz von Gemischen der Alkylenoxide bevozugt des Gemisches von Ethylenoxid und Propylenoxid. Ganz besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind niederethoxylierte Fettalkohole (0,5 bis 4 mol EO, bevorzugt 1 bis 2,5 mol EO).
Die anionischen Tenside werden vorzugsweise als Natriumsalze eingesetzt, können aber auch als andere Alkali- oder Erdalkalimetallsalze, beispielsweise Magnesiumsalze, sowie in Form von Ammonium- oder Mono-, Di-, Tri- bzw. Tetraalkylammoniumsalzen enthalten sein, im Falle der Sulfonate auch in Form ihrer korrespondierenden Säure, z.B. Dode- cylbenzolsulfonsäure.
Vorzugsweise handelt es sich beim eingesetzten Aniontensid um eine Alkylbenzolsulfon- säure, insbesondere eine C10-13-Alkylbenzolsulfonsäure
Nichtionisches Tensid
Das erfindungsgemäße Mittel enthält gleichfalls 0,1 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 0,6 bis
15 Gew.-%, insbesondere 0,8 bis 5 Gew.-%, eines weiteren nichtionischen Tensids.
Als nichtionische Tenside sind vor allem C8-C18-Alkoholpolyglykolether, d.h. ethoxylierte und/oder propoxylierte Alkohole mit 8 bis 18 C-Atomen im Alkylteil und 2 bis 15 Ethylen¬ oxid- (EO) und/oder Propylenoxideinheiten (PO), C8-C18-Carbonsäurepolyglykolester mit 2 bis 15 EO, beispielsweise Talgfettsäure+6-EO-ester, ethoxylierte Fettsäureamide mit 12
bis 18 C-Atomen im Fettsäureteil und 2 bis 8 EO, langkettige Aminoxide mit 14 bis 20 C- Atomen und langkettige Alkylpolyglycoside mit 8 bis 14 C-Atomen im Alkylteil und 1 bis 3 Glycosideinheiten zu erwähnen. Beispiele derartiger Tenside sind Oleyl-Cetyl-Alkohol mit 5 EO, Nonylphenol mit 10 EO, Laurinsäurediethanolamid, Kokosalkyldimethylaminoxid und Kokosalkylpolyglucosid mit im Mittel 1 ,4 Glucoseeinheiten. Besonders bevorzugt wer¬ den Fettalkoholalkoxylate, vorzugsweise C8-2o-Fettalkoholpolyglykolether mit insbesonde¬ re 5 bis 14 EO, beispielsweise Ci2-18-Fettalkohol+7-EO-ether, eingesetzt. Das Mittel sollte hingegen frei von solchen nichtionischen Tensiden sein, die sich von Glycerol ableiten.
Im erfindungsgemäßen Mittel beträgt das Verhältnis von kurzkettigem nichtionischem Tensid zu Aniontensid vorzugsweise 1:100 bis 100:1 , insbesondere1:5 bis 5:1 , besonders bevorzugt 1 :4 bis 1:1 ,5. Das Verhältnis von Aniontensid zu weiterem nichtionischen Tensid beträgt vorzugsweise 1:100 bis 100:1, insbesondere 5:1 bis 1:5, besonders bevorzugt 3:1 bis 1:1.
Neben der genannten Tensidkombination kann das erfindungsgemäße Mittel weitere, üblicherweise in Reinigungsmitteln eingesetzte Inhaltsstoffe enthalten. Diese werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend weitere Tenside, Basen, Säuren, Viskositätsveränderer, Fettsäuren, Lösungsmittel, antibakterielle Wirkstoffe, Konservierungsstoffe, Lösungsvermittler, Trübungsmittel, Komplexbildner, Polymere, Enzyme, Farbstoffe, Duftstoffe sowie Gemische derselben.
Weitere Tenside
Neben den bisher genannten Tensidtypen kann das erfindungsgemäße Mittel weiterhin auch Kationtenside und/oder amphotere Tenside enthalten.
Geeignete Amphotenside sind beispielsweise Betaine der Formel (Riπ)(Riv)(Rv)N+CH2COO-, in der Riπ einen gegebenenfalls durch Heteroatome oder He- teroatomgruppen unterbrochenen Alkylrest mit 8 bis 25, vorzugsweise 10 bis 21 Kohlen¬ stoffatomen und Rιv sowie Rv gleichartige oder verschiedene Alkylreste mit 1 bis 3 Koh¬ lenstoffatomen bedeuten, insbesondere C10-Ci8-Alkyl-dimethylcarboxymethylbetain und Cn-C^-Alkylamidopropyl-dimethylcarboxymethylbetain.
Geeignete Kationtenside sind u.a. die quartären Ammoniumverbindungen der Formel (Rvi)(Rvii)(Rviii)(Rix)N+ X", in der Rvi bis Rix für vier gleich- oder verschiedenartige, insbesondere zwei lang- und zwei kurzkettige, Alkylreste und X' für ein Anion,
insbesondere ein Halogenidion, stehen, beispielsweise Didecyl-dimethyl- ammoniumchlorid, Alkyl-benzyl-didecyl-ammoniumchlorid und deren Mischungen.
Basen
In erfindungsgemäßen Mitteln können weiterhin Basen enthalten sein. Als solche werden vorzugsweise Alkalien aus der Gruppe der Alkali- und Erdalkalimetallhydroxide und -carbonate, insbesondere Natriumcarbonat oder Natriumhydroxid, eingesetzt. Daneben können aber auch Ammoniak und/oder Alkanolamine mit bis zu 9 C-Atomen im Molekül verwendet werden, vorzugsweise die Ethanolamine, insbesondere Monoethanolamin
Säuren
Erfindungsgemäße Reinigungsmittel können weiterhin zur Verstärkung der Reinigungs¬ leistung gegenüber Kalk und Urinstein eine oder mehrere Säuren enthalten. Als Säuren eignen sich insbesondere organische Säuren wie Ameisensäure, Essigsäure, Zitronen¬ säure, Glycolsäure, Milchsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Äpfelsäure, Weinsäure und Gluconsäure oder auch Amidosulfonsäure. Daneben können aber auch die anorgani¬ schen Säuren Salzsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure und Salpetersäure bzw. deren Mischungen eingesetzt werden.
Viskositätsveränderer
Um ein längeres Anhaften des Reinigungsmittels an der zu reinigenden Oberfläche zu er¬ möglichen, kann es weiterhin von Vorteil sein, die Viskosität des Mittels durch Einsatz eines Verdickungsmittels zu vergrößern. Hierzu eignen sich alle üblicherweise in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzten Viskositätsregulatoren, zu denen beispielsweise organische natürliche Verdickungsmittel (Agar-Agar, Carrageen, Tragant, Gummi arabicum, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke, Dextrine, Gelatine, Casein), organische abgewandelte Naturstoffe (Carboxymethyl- cellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose und dergleichen, Kemmehlether), organische vollsynthetische Verdickungsmittel (Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide) und anorganische Verdickungsmittel (Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmorillonite, Zeolithe, Kieselsäuren) zählen.
Zu den Polyacryl- und Polymethacryl-Verbindungen zählen beispielsweise die hochmole¬ kularen mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit oder Propylen, vernetzten Homopolymere der Acrylsäure (INCI-Bezeichnung
gemäß International Dictionary of Cosmetic Ingredients der The Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association (CTFA): Carbomer), die auch als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacrylsäuren sind u.a. von der Fa. 3V Sigma unter dem Handelsnamen Polygel®, z.B. Polygel® DA, und von der Fa. BFGoodrich unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z.B. Carbopol® 940 (Molekulargewicht ca. 4.000.000), Carbopol® 941 (Molekulargewicht ca. 1.250.000) oder Carbopol® 934 (Molekulargewicht ca. 3.000.000). Weiterhin fallen darunter folgende Acrylsäure- Copolymere: (i) Copolymere von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C1-4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS-Bezeichnung gemäß Chemical Abstracts Service: 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise von der Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn® und Acusol® sowie von der Firma Degussa (Goldschmidt) unter dem Handelsnamen Tego® Polymer erhältlich sind, z.B. die anionischen nicht¬ assoziativen Polymere Aculyn® 22, Aculyn® 28, Aculyn® 33 (vernetzt), Acusol® 810, Acusol® 823 und Acusol® 830 (CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare Acrylsäurecopolymere, zu denen etwa die mit einem Allylether der Saccharose oder des Pentaerythrits vernetzten Copolymere von CiO.3o-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure und ihrer einfachen, vorzugsweise mit Ci.4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C 10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die beispielsweise von der Fa. BFGoodrich unter dem Han¬ delsnamen Carbopol® erhältlich sind, z.B. das hydrophobierte Carbopol® ETD 2623 und Carbopol® 1382 (INCI Acrylates/C 10-30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol® AQUA 30 (früher Carbopol® EX 473). In der internationalen Anmeldung WO 97/38076 ist eine Reihe von der Acrylsäure abgeleiteter Polymere aufgeführt, die geeignete Viskositätsregulatoren darstellen.
Weitere Verdickungsmittel sind die Polysaccharide und Heteropolysaccharide, insbesondere die Polysaccharidgummen, beispielsweise Gummi arabicum, Agar, Alginate, Carrageene und ihre Salze, Guar, Guaran, Traganth, Gellan, Ramsan, Dextran oder Xanthan und ihre Derivate, z.B. propoxyliertes Guar, sowie ihre Mischungen. Andere Polysaccharid verdicker, wie Stärken oder Cellulosederivate, können alternativ, vorzugs¬ weise aber zusätzlich zu einem Polysaccharidgummi eingesetzt werden, beispielsweise Stärken verschiedensten Ursprungs und Stärkederivate, z.B. Hydroxyethylstärke, Stärkephosphatester oder Stärkeacetate, oder Carboxymethyicellulose bzw. ihr
Natriumsalz, Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropyl-methyl- oder Hydroxyethyl-methyl-cellulose oder Celluloseacetat. Ein besonders bevorzugter Polysaccharidverdicker ist das mikrobielle anionische Heteropolysaccharid Xanthan Gum, das von Xanthomonas campestris und einigen anderen Spezies unter aeroben Bedin¬ gungen mit einem Molekulargewicht von 2-15x106 produziert wird und beispielsweise von der Fa. Kelco unter den Handelsnamen Keltrol® und Kelzan ® oder auch von der Firma Rhodia unter dem Handelsnamen Rhodopol® erhältlich ist.
Als Verdickungsmittel können weiterhin Schichtsilikate eingesetzt werden. Hierzu zählen beispielsweise die unter dem Handelsnamen Laponite® erhältlichen Magnesium- oder Natrium-Magnesium- Schichtsilikate der Firma Solvay Alkali, insbesondere das Laponite® RD oder auch Laponite® RDS, sowie die Magnesiumsilikate der Firma Süd-Chemie, vor allem das Optigel® SH.
Fettsäuren
Ein weiterer Inhaltsstoff erfindungsgemäßer Reinigungsmittel können Fettsäuren sein. Hierunter werden im Sinne dieser Erfindung verzweigte oder unverzweigte, gesättigte oder ein- oder mehrfach ungesättigte Carbonsäuren mit vorzugsweise 6 bis 22 Koh¬ lenstoffatomen verstanden. Besonders bevorzugt sind dabei Ci2-i8-Fettsäuren.
Lösungsmittel
Eine weitere bevorzugte Komponente erfindungsgemäßer Mittel sind Lösungsmittel, insbesondere wasserlösliche organische Lösungsmittel. Hierzu zählen beispielsweise niedere Alkohole und/oder Etheralkohole, wobei als niedere Alkohole im Sinne dieser Erfindung geradkettige oder verzweigte Ci-6-Alkohole verstanden werden. Als Alkohole werden insbesondere Ethanol, Isopropanol und n-Propanol eingesetzt. Als Etheralkohole kommen hinreichend wasserlösliche Verbindungen mit bis zu 10 C-Atomen im Molekül in Betracht. Beispiele derartiger Etheralkohole sind Ethylenglykolmonobutyl- ether, Propylenglykolmonobutylether, Diethylenglykolmonobutylether, Propylenglykol- monotertiärbutylether und Propylenglykolmonoethylether, von denen wiederum Ethylenglykolmonobutylether und Propylenglykolmonobutylether bevorzugt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird jedoch Ethanol als Lösungsmittel eingesetzt.
antibakterielle Wirkstoffe
Eine besondere Form der Reinigung stellen die Desinfektion und die Sanitation dar. In einer entsprechenden besonderen Ausführungsform der Erfindung enthält das
Reinigungsmittel daher einen oder mehrere antimikrobielle Wirkstoffe, vorzugsweise in einer Menge von 0,01 bis 1 Gew.-%, vorzugsweise 0,02 bis 0,8 Gew.-%, insbesondere 0,05 bis 0,5 Gew.-%, besonders bevorzugt 0,1 bis 0,3 Gew.-%, äußerst bevorzugt 0,2 Gew.-%.
Die Begriffe Desinfektion, Sanitation, antimikrobielle Wirkung und antimikrobieller Wirkstoff haben im Rahmen der erfindungsgemäßen Lehre die fachübliche Bedeutung. Während Desinfektion im engeren Sinne der medizinischen Praxis die Abtötung von - theoretisch allen - Infektionskeimen bedeutet, ist unter Sanitation die möglichst weitgeh¬ ende Elimierung aller - auch der für den Menschen normalerweise unschädlichen saprophytischen - Keime zu verstehen. Hierbei ist das Ausmaß der Desinfektion bzw. Sanitation von der antimikrobiellen Wirkung des angewendeten Mittels abhängig, die mit abnehmendem Gehalt an antimikrobiellem Wirkstoff bzw. zunehmender Verdünnung des Mittels zur Anwendung abnimmt.
Erfindungsgemäß geeignet sind beispielsweise antimikrobielle Wirkstoffe aus den Gruppen der Alkohole, Aldehyde, antimikrobiellen Säuren bzw. deren Salze, Carbonsäureester, Säureamide, Phenole, Phenolderivate, Diphenyle, Diphenylalkane, Harnstoffderivate, Sauerstoff-, Stickstoff-Acetale sowie -Formale, Benzamidine, Isothiazole und deren Derivate wie Isothiazoline und Isothiazolinone, Phthalimidderivate, Pyridinderivate, antimikrobiellen oberflächenaktiven Verbindungen, Guanidine, antimikrobiellen amphoteren Verbindungen, Chinoline, 1 ,2-Dibrom-2,4-dicyanobutan, lodo-2-propynyl-butyl-carbamat, lod, lodophore und Peroxide. Bevorzugte antimikrobielle Wirkstoffe werden vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe umfassend Ethanol, n- Propanol, i-Propanol, 1 ,3-Butandiol, Phenoxyethanol, 1 ,2-Propylenglykol, Glycerin, Undecylensäure, Zitronensäure, Milchsäure, Benzoesäure, Salicylsäure, Thymol, 2- Benzyl-4-chlorphenol, 2,2'-Methylen-bis-(6-brom-4-chlorphenol), 2,4,4'-Trichlor-2'- hydroxydiphenylether, N-(4-Chlorphenyl)-N-(3,4-dichlorphenyl)-harnstoff, N,N'-(1 ,10- decandiyldi-1-pyridinyl-4-yliden)-bis-(1-octanamin)-dihydrochlorid, N,N'-Bis-(4-Chlor- phenyl)-3,12-diimino-2,4,11 ,13-tetraazatetradecandiimidamid, antimikrobielle quaternäre oberflächenaktive Verbindungen, Guanidine. Bevorzugte antimikrobiell wirkende oberflächenaktive quaternäre Verbindungen enthalten eine Ammonium-, Sulfonium-, Phosphonium-, Jodonium- oder Arsoniumgruppe. Weiterhin können auch antimikrobiell wirksame ätherische Öle eingesetzt werden, die gleichzeitig für eine Beduftung des Reinigungsmittels sorgen. Besonders bevorzugte antimikrobielle Wirkstoffe sind jedoch ausgewählt aus der Gruppe umfassend Salicylsäure, quaternäre Tenside, insbesondere
Benzalkoniumchlorid, Peroxo-Verbindungen, insbesondere Wasserstoffperoxid, Alkalimetallhypochlorit sowie Gemische derselben
Konservierungsstoffe
Konservierungsmittel können gleichfalls in erfindungsgemäßen Mitteln enthalten sein. Als solche können im wesentlichen die bei den antimikrobiellen Wirkstoffen genannten Stoffe eingesetzt werden.
Lösungsvermittler
Die erfindungsgemäßen Mittel können neben den bereits genannten Stoffen weiterhin Lösungsvermittler, sog. Hydrotropika, enthalten. Hierbei sind alle üblicherweise zu diesem Zweck in Reinigungsmitteln verwendeten Stoffe einsetzbar, vorzugsweise Natriumcumolsulfonat oder Natriumxylolsulfonat.
Trübungsmittel
In erfindungsgemäßen Mitteln können weiterhin Trübungsmittel enthalten sein. Als solche können alle üblicherweise in Reinigungsmitteln zu diesem Zweck verwendeten Stoffe eingesetzt werden, beispielsweise Polymere wie die unter dem Handelsnamen Acusol® (Rohm & Haas) erhältlichen Styrol-Acryl-Copolymere, oder seifenartige Perlglanzmittel, zum Beispiel Cutina® (Cognis).
Komplexbildner
Komplexbildner (INCI Chelating Agents), auch Sequestriermittel genannt, sind Inhaltsstoffe, die Metallionen zu komplexieren und inaktivieren vermögen, um ihre nachteiligen Wirkungen auf die Stabilität oder das Aussehen der Mittel, beispielsweise Trübungen, zu verhindern. Einerseits ist es dabei wichtig, die mit zahlreichen Inhaltsstoffen inkompatiblen Calcium- und Magnesiumionen der Wasserhärte zu komplexieren. Die Komplexierung der Ionen von Schwermetallen wie Eisen oder Kupfer verzögert andererseits die oxidative Zersetzung der fertigen Mittel. Zudem unterstützen die Komplexbildner die Reinigungswirkung.
Geeignet sind beispielsweise die folgenden gemäß INCI bezeichneten Komplexbildner: Aminotrimethylene, Phosphonsäure, Beta-Alanine Diacetic Acid, Calcium Disodium EDTA, Citric Acid, Cyclodextrin, Cyclohexanediamine Tetraacetic Acid, Diammonium Citrate, Diammonium EDTA, Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonic Acid,
Dipotassium EDTA, Disodium Azacycloheptane Diphosphonate, Disodium EDTA, Disodium Pyrophosphate, EDTA, Etidronic Acid, Galactaric Acid, Gluconic Acid, Glucuronic Acid, HEDTA, Hydroxypropyl Cyclodextrin, Methyl Cyclodextrin, Pentapotassium Triphosphate, Pentasodium Aminotrimethylene Phosphonate, Pentasodium Ethylenediamine Tetramethylene Phosphonate, Pentasodium Pentetate, Pentasodium Triphosphate, Pentetic Acid, Phytic Acid, Potassium Citrate, Potassium EDTMP, Potassium Gluconate, Potassium Polyphosphate, Potassium Trisphosphonomethylamine Oxide, Ribonic Acid, Sodium Chitosan Methylene Phosphonate, Sodium Citrate, Sodium Diethylenetriamine Pentamethylene Phosphonate, Sodium Dihydroxyethylglycinate, Sodium EDTMP, Sodium Gluceptate, Sodium Gluconate, Sodium Glycereth-1 Polyphosphate, Sodium Hexametaphosphate, Sodium Metaphosphate, Sodium Metasilicate, Sodium Phytate, Sodium Polydimethylglycinophenolsulfonate, Sodium Trimetaphosphate, TEA-EDTA, TEA- Polyphosphate, Tetrahydroxyethyl Ethylenediamine, Tetrahydroxypropyl Ethylenediamine, Tetrapotassium Etidronate, Tetrapotassium Pyrophosphate, Tetrasodium EDTA, Tetra¬ sodium Etidronate, Tetrasodium Pyrophosphate, Tripotassium EDTA, Trisodium Dicar- boxymethyl Alaninate, Trisodium EDTA, Trisodium HEDTA, Trisodium NTA und Trisodium Phosphate.
Polymere
Das erfindungsgemäße Mittel kann weiterhin ein oder mehrere Polymere enthalten.
Polymere können in Reinigungsmitteln mehrere Funktionen erfüllen. So können beispielsweise solche Polymere, die die kritische Mizellkonzentration (cmc) durch Wechselwirkung mit den Tensiden, insbesondere Aniontensiden, erhöhen, die Reinigungsleistung positiv beeinflussen. Zu diesen Polymeren zählen beispielsweise hochmolekulare Polyethylenglykole (PEG mit einem Molekulargewicht von über 400000), aber auch Derivate des Polyvinylpyrrolidons (PVP-Derivate) wie PVP-K15 (ISP Corp). Polymere mit Buildereigenschaften können die Reinigungsleistung ebenfalls positiv beeinflussen. Hierzu werden beispielsweise Polyacrylsäuren bzw. Polyacrylate gerechnet, etwa Sokalan(R)-Typen der BASF (Sokalan PA 15/20/25/30 CL), außerdem Acrylsäure- Maleinsäureanhydrid-Copolymere wie Acusol 448 oder Acusol 460 N (beide Rohm & Haas), Maleinsäure-Olefin-Copolymerisat- Natriumsalz, z.B. Sokalan CP 9 (BASF) oder auch stickstoffhaltige Polymere, wie sie beispielsweise in der Anmeldung DE 10160993 beschrieben sind. Zu letztgenannter Gruppe zählen u.a. alkoxylierte Polyvinylamine,
alkoxylierte, acylierte oder alkylierte Polyaminoamide sowie Polyurethanharnstoffe mit tertiären Aminogruppen.
Andere Polymere ziehen auf Oberflächen auf und modifizieren sie, beispielsweise indem sie ihr hydrophile Eigenschaften verleihen oder indem sie das Benetzungsverhalten auf hydrophoben Oberflächen verändern. Unter diesen finden sich beispielsweise die auch als "soil-release-Polymere" bekannten amphiphilen und nichtionischen Oligoester, die durch Polykondensation von Dicarbonsäuren, Polyolen und Alkylenoxiden erhältlich sind und in den Anmeldungen DE 10043604 sowie WO 02/18474 (Sasol) beschrieben werden. Ebenfalls zur Oberflächenmodifizierung können Polyethersiloxane, also Copolymere aus Polymethylsiloxanen und Ethylen- oder Propylenoxideinheiten, oder weitere Polysiloxan- Derivate wie Tegopren(R) 6922 und 6924 (Degussa-Goldschmidt) dienen, die außerdem den Flüssigkeitsablauf verbessern. Weitere oberflächenmodifizierende Polymere sind amphotere Polymere, insbesondere Copolymere der Acryl-oder Methacrylsäure und quaternärer Ammoniumverbindungen wie etwa MAPTAC oder DADMAC, oder auch Copolymere mit AMPS(2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure). Zur Oberflächen¬ modifizierung können zudem filmbildende Polymere wie das Acrylcopolymer Primal(R) NT 2624 (Rohm & Haas) oder das Acrylatharz Wokamer(R) C3303 (Worlee) sowie Wachse, beispielsweise Polyethylenwachse, etwa Poligen(R) WE 1 dienen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist das erfindungsgemäße Mittel frei von solchen oberflächenmodifizierenden, das Benetzungsverhalten veränderten Polymeren und enthält höchstens solche Polymere, die die Reinigungsleistung direkt beeinflussen.
Enzyme
Das Mittel kann auch Enzyme enthalten, vorzugsweise Proteasen, Lipasen, Amylasen, Hydrolasen und/oder Cellulasen. Sie können dem erfindungsgemäßen Mittel in jeder nach dem Stand der Technik etablierten Form zugesetzt werden. Hierzu gehören bei flüssigen oder gelförmigen Mitteln insbesondere Lösungen der Enzyme, vorteilhafterweise möglichst konzentriert, wasserarm und/oder mit Stabilisatoren versetzt. Alternativ können die Enzyme verkapselt werden, beispielsweise durch Sprühtrocknung oder Extrusion der Enzymlösung zusammen mit einem, vorzugsweise natürlichen Polymer oder in Form von Kapseln, beispielsweise solchen, bei denen die Enzyme wie in einem erstarrten Gel eingeschlossen sind oder in solchen vom Kern-Schale-Typ, bei dem ein enzymhaltiger Kern mit einer Wasser-, Luft- und/oder Chemikalien-undurchlässigen Schutzschicht überzogen ist. In aufgelagerten Schichten können zusätzlich weitere Wirkstoffe,
beispielsweise Stabilisatoren, Emulgatoren, Pigmente, Bleich- oder Farbstoffe auf¬ gebracht werden. Derartige Kapseln werden nach an sich bekannten Methoden, beispielsweise durch Schüttel- oder Rollgranulation oder in Fluid-bed-Prozessen aufgebracht. Vorteilhafterweise sind derartige Granulate, beispielsweise durch Aufbringen polymerer Filmbildner, staubarm und aufgrund der Beschichtung lagerstabil. Weiterhin können in enzymhaltigen Mitteln Enzymstabilisatoren vorhanden sein, um ein in einem erfindungsgemäßen Mittel enthaltenes Enzym vor Schädigungen wie beispiels¬ weise Inaktivierung, Denaturierung oder Zerfall etwa durch physikalische Einflüsse, Oxidation oder proteolytische Spaltung zu schützen. Als Enzymstabilisatoren sind, jeweils in Abhängigkeit vom verwendeten Enzym, insbesondere geeignet: Benzamidin- Hydrochlorid, Borax, Borsäuren, Boronsäuren oder deren Salze oder Ester, vor allem Derivate mit aromatischen Gruppen, etwa substituierte Phenylboronsäuren beziehungsweise deren Salze oder Ester; Peptidaldehyde (Oligopeptide mit reduziertem C-Terminus), Aminoalkohole wie Mono-, Di-, Triethanol- und -Propanolamin und deren Mischungen, aliphatische Carbonsäuren bis zu C12, wie Bernsteinsäure, andere Dicarbonsäuren oder Salze der genannten Säuren; endgruppenverschlossene Fettsäureamidalkoxylate; niedere aliphatische Alkohole und vor allem Polyole, beispielsweise Glycerin, Ethylenglykol, Propylenglykol oder Sorbit; sowie Reduktions¬ mittel und Antioxidantien wie Natrium-Sulfit und reduzierende Zucker. Weitere geeignete Stabilisatoren sind aus dem Stand der Technik bekannt. Bevorzugt werden Kombinationen von Stabilisatoren verwendet, beispielsweise die Kombination aus Polyolen, Borsäure und/oder Borax, die Kombination von Borsäure oder Borat, reduzierenden Salzen und Bernsteinsäure oder anderen Dicarbonsäuren oder die Kombination von Borsäure oder Borat mit Polyolen oder Polyaminoverbindungen und mit reduzierenden Salzen.
Färb- und Duftstoffe
Das erfindungsgemäße Mittel kann schließlich alle in Wasch- und Reinigungsmitteln üblichen Duft- und Farbstoffe enthalten.
pH-Wert
Das erfindungsgemäße Mittel kann einen pH-Wert von 1 bis 14 aufweisen. Vorzugsweise beträgt der pH-Wert 5,5 bis 12. Zur Einstellung des gewünschten pH-Wertes können dem Mittel beispielsweise die bereits genannten Säuren und Basen zugesetzt werden.
Gegenstand der Erfindung ist weiterhin die Verwendung des nichtionischen Tensids der Formel i,
R1O(CH2CH2O)n-H (I) wobei R1für einen geradkettigen oder verzweigten d-8-Alkylrest oder C2-8-Alkenylrest und n für eine Zahl zwischen 1 und 10 steht, in einem aniontensidhaltigen Reinigungsmittel für harte Oberflächen zur Steigerung der Reinigungsleistung bzw. Beschleunigung der Schmutzablösung und/oder zur Verbesserung des Rückstandsverhaltens und/oder zur Verbesserung des Benetzungsverhaltens. Dementsprechend lässt sich dieses kurzkettige nichtionische Tensid auch in Verfahren zur Verbesserung der Reinigungsleistung bzw.der Schmutzablösung, des Rückstands- und des Benetzungsverhaltens durch Zugabe zu einem aniontensidhaltigen Reinigungsmittel einsetzen.
Ausführungsbeispiel:
Es wurden drei erfindungsgemäße alkalische Allzweckreiniger E1-E3 sowie ein Vergleichsbeispiel V1, in dem anstelle des kurzkettigen nichtionischen Tensids ein zur Verbesserung des Benetzungsverhaltens häufig verwendetes anionisches Tensid (Octylsulfat) eingesetzt wurde, hergestellt. Die Reinigungsleistung dieser Mittel sowie eines handelsüblichen Reinigungsmittels (Mr. Proper Meeresfrische) wurde gegen fetthaltige Anschmutzungen überprüft.
Zusammensetzung [Gew.-%] V1 E1 E2 E3
C6-Alkoholethoxylat-5EO (z.B. Emulan HE 50) 0 0,8 1 ,5 3
C10-13-Alkylbenzolsulfonsäure-Na-Salz 4 3 3 2
Oktylsulfat (z.B. Texapon 842) 3 0 0 0
C12-18-EO7 (z.B. Dehydol LT7) 1 1,5 1 1
Natriumhydroxid 1 1 0,8 0,6
Citronensäure 0,5 0,5 0,5 0,5
C12-18-Fettsäure (z.B. Edenor K12-18) 0,5 0,5 0,5 0,5
Ethanol 5 5 5 5
Parfüm 0,2 0,2 0,2 0,2
Wasser ad 100 ad 100 ad 100 ad 100 pH 9,3 9,3 9,3 9,3
Entfernung Fettschmutz 62 % 81 % 83 % 80%
Reinigungsleistung gegen Fettschmutz:
Auf eine keramische Bodenfliese wurden auf einer Fläche von 8 x 26 cm 0,35 g einer 20:80 Verdünnung eines Fettschmutzes mit Isopropanol (Fettschmutz bestehend aus 75% Mazola Erdnussöl, 23% Kaolin 60609 (Fluka), 2% Spezial Schwarz 4 (Degussa)) mit Hilfe einer Airbrush-Pistole appliziert und bei 100 °C 24 h lang in einem Heizofen einge¬ brannt. Der resultierende Fettschmutz wurde auf der Kachel mit Hilfe eines Sheen-Prüf- gerät 903 PG (Mehrspurwischgerät mit Tuchhalter (Sheen Instruments Ltd., Unit 4, St. Georges Ind. Est., Richmond Road, Kingston KT2 5 BQ, England) mit jeweils 5 ml Reinigerflüssigkeit mit je 1 Lappen von 1 g Gewicht (Tücher Artikelnummer 02010100, Fa. Wecovi) gewischt. Es wurden 10 Wischbewegungen durchgeführt (5 x hin, 5 x zurück). Der Schmutz ließ sich mit dem Vergleichs-Reiniger V1 nur zu 62 % entfernen, mit den
erfindungsgemäßen Reinigern E1 - E3 hingegen zu 80 bis 83 % entfernen. Mit einem handelsüblichen Reiniger (Mr. Proper Meeresfrische) ließ sich der Schmutz zu 71 % entfernen.