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DE959125C - Verfahren zur Gewinnung von Schwefel und Ammoniak aus heissen Gasen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Schwefel und Ammoniak aus heissen Gasen

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Publication number
DE959125C
DE959125C DEP54777A DEP0054777A DE959125C DE 959125 C DE959125 C DE 959125C DE P54777 A DEP54777 A DE P54777A DE P0054777 A DEP0054777 A DE P0054777A DE 959125 C DE959125 C DE 959125C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
gas
ammonia
sulfur
scrubbing
line
Prior art date
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Expired
Application number
DEP54777A
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Johann Baehr
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
ELFRIEDE ELLA BAEHR GEB SCHNAD
Original Assignee
ELFRIEDE ELLA BAEHR GEB SCHNAD
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Filing date
Publication date
Application filed by ELFRIEDE ELLA BAEHR GEB SCHNAD filed Critical ELFRIEDE ELLA BAEHR GEB SCHNAD
Priority to DEP54777A priority Critical patent/DE959125C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE959125C publication Critical patent/DE959125C/de
Expired legal-status Critical Current

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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/24Sulfates of ammonium
    • C01C1/242Preparation from ammonia and sulfuric acid or sulfur trioxide
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10KPURIFYING OR MODIFYING THE CHEMICAL COMPOSITION OF COMBUSTIBLE GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE
    • C10K1/00Purifying combustible gases containing carbon monoxide
    • C10K1/08Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors
    • C10K1/10Purifying combustible gases containing carbon monoxide by washing with liquids; Reviving the used wash liquors with aqueous liquids

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Combustion & Propulsion (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Schwefel und Ammoniak aus heißen Gasen Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von Schwefel und Ammoniak aus heißen Gasen, wie Kokereigasen u. dgl., bei dem die heißen Gase nach mittelbarer Kühlung in einem Gaskühler einer Schwefelwäsche und anschließend einer Ammoniakgewinnungsanlage zugeleitet werden und bei dem die ammoniakhaltige Waschflüssigkeit der Schwefelwäsche nach ihrem Abtreiben durch Einwirkung von Wasserdampf wieder im Kreislauf verwendet wird.
  • Bekanntlich hängt die Selektivität und die Wirtschaftlichkeit der Schwefelwäsche von zahlreichen und sich gegenseitig beeinflussenden Faktoren ab. Dazu gehören neben dem Mengenverhältnis von Rohgas und Waschflüssigkeit deren Beschaffenheit, insbesondere bezüglich der Konzentration der ammon.iakalischen und sauren Bestandteile, und. ob diese Reaktionsmedien in freier oder gebundener Form vorhanden sind. Ferner spielt die Art der Gas- und Flüssigkeitsführung sowie die Berührungszeit zwischen Gas und Flüssigkeit im Wascher eine entscheidende Rolle.
  • Es ist weiter bekannt, die aus der Schwefelwäsche ablaufende Waschflüssigkeit durch unmittelbare Einwirkung von Wasserdampf abzutreiben und als wäßrige Ammoniaklösung in den Gasstrom vor dem Gaskühler zurückzuführen, um die erforderliche Ammoniakkonzentration im Gas während der Schwefelwäsche zu gewährleisten. Zum Abtreiben der schwachem SäuTe!n benötigen die bekannten Verfahren aber so viel Frischdampf, daß ihre Wirtschaftlichkeit dadurch in Frage gestellt wird, oder aber die Gasentschwefelung ist so unvollkommen, daß man ohne nachgeschaltete Trockenreinigung nicht auskommt.
  • Die Erfindung bezweckt, bei möglichst geringem Dampfverbrauch für die Schwefel- undAmmoniakgewinnung in einfacher, betriebssicherer Weise eine weitgehende Gasentschwefelung mit geringen Anlagekosten zu erzielen. Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß ein Teilstrom der abgetriebenen Waschflüssigkeit der Schwefelwäsche in den heißen Gasstrom vor dem Gaskühler, vorzugsweise in die Gasvorlage eingeleitet wird, während der andereTeilstrom derWaschflüssigkeit zusammen mit dem Kondensat des Gaskühlers in die Schwefelwäsche zurückgeführt wird.
  • Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren steht in der Schwefelwäsche,durch dien Kreislaufeines Teils der Waschflüssigkeit und den Zusatz des Gaskühlerkondensats stets eine genügende Flüssigkeitsmenge zur Verfügung. Da ferner der dem heißen Gasstrom zugesetzte Teil der Waschflüssigkeit unmittelbar mit dem Gas oder mittelbar als Gaskühlerkondensat gleichfalls wieder in die Schwefelwäsche zurückgelangt, können in dieser die Teildrücke von Schwefelwasserstoff und Ammoniak im Gas und Waschmittel so geregelt werden, daß eine bisher unerreichte Selektivität der Schwefelreinigung erzielt wird.
  • Das Abtreiben der Waschflüssigkeit braucht ferner nur so weit zu erfolgen, daß ebensoviel Schwefelwasserstoff entweicht, als im Rohgase enthalten ist. Das Abtreiben ist also innerhalb weiter Grenzen von der Schwefelkonzentration in der Waschflüssigkeit unabhängig und der Dampfverbrauch beim Abtreiben so gering wie nur möglich.
  • Bei Rückführung eines Teilstroms der abgetriebenen Waschflüssigkeit der Schwefelwäsche in die Gasvorlage wird zweckmäßig die Temperatur in der Vorlage so hoch gehalten., daß,d'as in -diesem Teilstrom enthaltene Ammoniak praktisch restlos abgetrieben wird, Die aus der Vorlage ablaufende Berieselungsflüssigkeit enthält daher außer Teer und Phenol nur noch geringe Reste an Ammoniak. Sie wird in bekannter Weise von Teer und Phenol gereinigt und im Maße des Neuanfalls an Kondensat in der Vorlage abgeführt. Gegebenenfalls können auch die Ammoniakreste in einem kleinen Abtreiber durch Einwirkung von Wasserdampf gewonnen werden.
  • Trotzdem eine hohe Ammoniakkonzentration bei der Schwefelwäsche günstig ist, darf das entschwefelte Gas nur so viel Ammoniak enthalten, als ursprünglich im Rohgas vorhanden war. Anderenfalls würde in der Ammoniakgewinnungsanlage mehr Ammoniak entzogen weirden, als durch das Rohgas frisch zugeführt wird, und die Ammoniakkonzentration in der Schwefelwäsche sinken. Erforderlichenfalls wird daher im letzten Teil der Schwefelwäsche das Gas durch Berieseln mit einer schwach ammoniakalischen Flüssigkeit auf den erforderlichen Endgehalt an Ammoniak gebracht. Hierbei ist es bei mittelbarer Ammoniakgewinnung aus dem Gas zweckmäßig, einen entsprechenden Teil der im letzten Ammoniakwascher (in Richtung des Gasstromes gerechnet) anfa:llendien schwachen Ammoniaklösun.g in den letzten Teil der Schwefelwäsche einzuleiten.
  • Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß bei mittelbarer Ammoniakgewinnung die aus der Ammoniakwäsche ablaufende Ammoniaklösung dem in die Gasvorlage zurückgeführten Teilstrom der abgetriebenen Waschflüssigkeit der Schwefelwäsche zugesetzt wird. Der Ablauf der Ammoniakwäsche kann auch zusammen mit dem im Dämpfekühler anfallenden Kondensat (nach dessen im Kreislauf erzielter Anreicherung) wieder in die Ammoniakwäsche zurückgeleitet werden. In diesem Fall verwendet man als Waschflüssigkeit zweckmäßig eine Ammonsulfit-, -bisulfitlauge. Bei der Gaswäsche mit einer solchen Lauge ergibt sich der Vorteil, daß der im Gas noch enthaltene Schwefelwasserstoffrest praktisch vollkommen absorbiert wird.
  • Es ist vorteilhaft, die in der einen oder anderen Art durchgeführte Ammoniakwäsche unter Druck vorzunehmen. Zu diesem Zweck kann der zur Ferngasabgabe bestimmte Teil des v orgereinigten Gases vor der Ammoniakwäsche auf Ferngasdruck gebracht werden.
  • Beim Abtreiben derWaschflüssigkeit derSchwefelwäsche befindet sich auch der größte Teil der im Rohgas enthaltenen Blausäure im Dämpfegemisch und kann gegebenenfalls in bekannter Weise aus diesem abgeschieden werden. Wenn eine getrennte Aufarbeitung des Teilstromes des im Dämpfekühler anfallenden Kondensates, der aus dein Kreislauf abgezweigt wird, aus irgendwelchen Gründen nicht zweckmäßig ist, kann man diesen Teilstrom ohne weiteres der aus der Schwefelwäsche ablaufenden Waschflüssigkeit wieder zusetzen. In diesem Fall werden aus der Waschflüssigkeit nur die schwachen Säuren, insbesondere Schwefelwasserstoff, abgetrieben.
  • Weitere Einzelheiten der Erfindung seien an Hand der in der Zeichnung in schematischer Darstellungsweise veranschaulichten Anlagen erläutert, die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet sind. Es zeigt Abb. i eine Anlage mit mittelbarer Ammoniakgewinnung aus dem Gas, Abb.2 eineAnlage mit unmittelbarerAmmoniakgewinnung und eine Aufarbeitungsanlage für den Gasschwefel, Abb. 3 eine Anlage mit mittelbarer Ammoniakgewinnung und einer ähnlichen Schwefelaufarbeitungsanlage.
  • Zunächst ist die Anlage nach Abb. i beschrieben. Das in einem Koksofen od. dgl. erzeugte heiße, Schwefel und Ammoniak enthaltende Rohgas wird in der Gasvorlage i gesammelt und durch Leitung 2 einem Querrohrkühler 3 zugeführt. Aus diesem gelangt das gekühlte Gas durch Leitung 4 in einen Wascher 5, der mit Glockenböden 5" ausgerüstet ist. Beim Durchstreichen der Glockenböden wird das Gas .im Gegenstrom mit einer ammoniakhaltigen. Waschflüssigkeit berieselt. Nach Verlassen des Waschers 5 gelangt das Gas durch Leitung 6 in den erstenAmmoniakwascher7und durchLeitung8 in den zweiten Wascher g. In beiden Waschern 7 und 9 wird das Gas wie üblich im Gegenstrom zu der Waschlauge geführt und verläßt nach Ausscheidung des Ammoniaks die Waschanlage durch Leitung io zur weiteren Verwendung: Das im Gaskühler 3 anfallende Kondensat wird durch Leitung i i einem Behälter i2 zugeleitet, der erforderlichenfalls als weiterer Teerscheider ausgebildet werden kann. Von dem Behälter 12 wird das teerfreie Kondensat über einen Kühler 13 in das obere Drittel des Waschers 5 eingeleitet. Die aus Wascher 5 ablaufende Waschflüssigkeit gelangt durch Leitung 14 in einen Behälter 15 und wird aus diesem über einen Wärmeaustauscher 16 in einen Abtreiber 17 eingeführt. Im Abtreiber werden die von der Waschflüssigkeit im Wascher 5 aus dem Gas aufgenommenen schwachen Säuren, insbesondere der Schwefelwasserstoff, durch Einwirkung von Frischdampf, der durch Leitung 18 zugeführt wird, abgetrieben. Die abgetriebene Waschflüssigkeit gelangt durch Leitung i9 über den Wärmeaustauscher 16 mit einem Teilstrom durch Leitung 2o und Kühler 21 wieder auf die oberen Glockenböden des Waschers 5, mit einem zweiten Teilstrom durch Leitung 22 in die Gasvorlage i. Die Größe dieser Teilströme wird so bemessen, daß im Wascher 5 in Gas und Waschflüssigkeit möglichst verschiedene Teildrücke von Schwefelwasserstoff und Ammoniak herrschen.
  • Das aus der Vorlage i ablaufende Kondensat gelangt durch Leitung 23 in einen Teersche'ider 24 und aus diesem, eegebünenfalls mach A.bscheidung des Phenols auf dem üblichen Wege, zu einem Sammelbehälter 25. Der nunmehr teer- und phenolfreie Ablauf enthält nur etwa o,2 g/1 freies Ammoniak und kann ohne weiteres aus dem Behälter 25 als Abwasser abgeführt werden.
  • Als Waschmittel in der Ammoniakgewinnungsanlage dient Frischwasser, das durch Leitung 26 dem letzten Wascher 9 zugeführt wird. Die aus diesem Wascher ablaufende schwache Ammoniaklauge gelangt durch Leitung 27 in einen Behälter 28 und wird aus diesem durch Pumpe 29 auf den ersten Ammoniakwascher 7 gedrückt. Die aus Wascher 7 durch Leitung 3o abfließende angereicherte Lauge wird in einem Behälter 31 aufgefangen. Aus diesem Behälter wird ein Teilstrom der Lauge durch Leitung 32 mittels einer Pumpe 33 wieder auf den Wäscher 7 zurückbefördert, während ein zweiter Teilstrom durch Leitung 34 in die zur Gasvorlage i führende Leitung 22 eingeführt wird.
  • Die Menge der durch Leitung 22 in die Vorlage i eingeführten Teilströme wird so gewählt, daß eine zur Abscheidung von Teer und Phenol aus dem Rohgas ausreichend,-. Vorlagenberieselung vorhanden ist. Andererseits wird :die Vorlagentemperatur so hoch gehalten, etwa auf 10o° C, daß das gesamte in der Berieselungsflüssigkeit enthaltene Ammoniak abgetrieben und so viel Flüssigkeit verdampft wird, als der Menge des aus dem Rohgas anfallenden Kondensates entspricht. Gegebenenfalls kann der im Behälter 25 angesammelte Vorlagenablauf an geeigneter Stelle in die Ammoniakwäsche, etwa in den Behälter 28, eingeleitet werden.
  • Die im Abtreiber 17 entstehenden Dämpfe bestehen aus Ammoniak und den im Rohgas enthaltenen schwachen Säuren, wie Schwefelwasserstoff, Blausäure und Kohlensäure. Wie geschildert, wird die angereicherte Waschlauge der Ammoniakwäscher wieder in den Gasstrom zurückgeführt. Es muß daher im Abtreiber 17 neben den schwachen Säuren so viel Ammoniak mit abgetrieben werden, als im Rohgas enthalten war. Das entstehende Dämpfegemisch wird durch Leitung 35 in einen als Wascher ausgebildeten Dämpfekühler 36 geleitet, in dem das gesamte Ammoniak und der an das Ammoniak gebundene Teil des Gasschwefels in Form von Schwefelammonlauge niedergeschlagen werden. Das gebildete Kondensat läuft durch Leitung 37 einem Behälter 38 zu, aus dem es mittels einer Pumpe 39 durch Leitung 40 über einen Kühler 41 dem Dämpfekühler 36 wieder zugeführt werden kann. Nach genügender Anreicherung kann die Schwefelammonlauge aus Behälter 38 durch Leitung 42 ihrem weiteren Verwendungszweck zugeführt werden. Die nicht kondensierten, vornehmlich Schwefelwasserstoff enthaltenden Dämpfe werden durch Leitung 43 abgeführt, etwa zu einer Aufbereitungsanlage, wie sie bei den weiteren Ausführungsbeispielen näher beschrieben ist.
  • Bei dem geschilderten Verfahren wurden in der Schwefelwäsche etwa go% des Schwefet:wasserstoffes, 8o '/o der Blausäure und nur io o/o: der Kohlensäure des Rohgases ausgewaschen. Zur Gewinnung von je i kg Ammoniak aus dem Rohgas wurden nur etwa 14 kg Frischdampf benötigt. Allein schon hierin liegt ein erheblicher Vorteil gegenüber dem getrennten Abtreiben der Waschmittel aus Schwefel- und Ammoniakwäsche bei bekannten Verfahren, bei denen etwa 38 kg Frischdampf erforderlich sind. Abgesehen davon übernimmt bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der Abtreiber 17 die Rolle des Ammoniakabtreibers bei den bekannten Verfahren, der somit vollkommen eingespart werden kann.
  • Die in Abb. 2 dargestellte Anlage unterscheidet sich von der vorbeschriebenen zunächst dadurch, daß an Stelle der mittelbaren eine unmittelbare Ammoniakgewinnung aus dem Gas vorgesehen ist. Das durch Leitung 6 strömende, ebensoviel Ammoniak wie das Rohgas enthaltende entschwefelte Gas gelangt in einen Sättiger 44, in dem es in der üblichen Weise durch Schwefelsäure von Ammoniak befreit wird. Aus dem Sättiger 44 wird das Gas durch Leitung 45 einem Schlußkühler 46 und aus diesem durch Leitung 47 dem weiteren Verwendungsort zugeleitet. Das im Schlußkühler anfallende Kondensat wird über Behälter 48 mittels einer Pumpe 49 durch Leitung 50 dem Kühler 65 zugeführt, in welchem das erwärmte Kühlwasser wieder auf eine möglichst niedrige Temperatur gebracht wird. Das Abtreiben der angereicherten Waschflüssigkeit der Schwefelwäsche wird so vorgenommen, daß im Abtreiber 17 möglichst nur die schwachen Säuren, aber kein Ammoniak übergehen. Um aber jeden Ammoniakverlust auszuschließen, ist die Ableitung 42 des Dämpfekühlers 36 an die Zuleitung 14 des Abtreibers 17 angeschlossen. Soweit daher Ammoniak mit abgetrieben und im Dämpfekühler als Kondensat wieder aufgefangen wird, gelangt es durch die Leitungen 42 und 14 wieder in den Kreislauf der Waschflüssigkeit der Schwefelwäsche zurück.
  • Bei einem Ammoniakgehalt von etwa 7 9/m3 und einem Schwefelgehalt von etwa io g/m3 im Rohgas wurde vor der Schwefelwäsche eine Ammoniakkonzentration von ao bis 25 g/ms im Gas aufrechterhalten. Diese Konzentration ließ sich ohne weiteres durch entsprechende Bemessung der durch die Leitungen ao und 22 fließenden Teilströme der entsäuerten Waschflüssigkeit erreichen. Der Wirkungsgrad der Schwefelwäsche entsprach etwa dem im ersten Ausführungsbeispiel angegebenen.
  • Zur Herstellung der im Sättiger 44 benötigten Schwefelsäure kann der Gasschwefel in folgender Weise ausgenutzt werden. Der aus dem Dämpfekühler 36 durch Leitung 43 entweichende Schwefelwasserstoff wird in einem Verbrennungsofen 51 mit reichlichem Luftüberschuß zu Schwefeldioxyd verbrannt. Zur Zuführung der Luft dient die Leitung 52. Das Schwefeldioxyd und Sauerstoff enthaltende Gasgemisch gelangt nach Ausnutzung seiner fühlbaren Wärme im Dampfkessel 53 durch Leitung 54 mit etwa 38o° C in einen Vanadinkontakt 55, wo eine Umsetzung zu Schwefeltrioxyd erfolgt. Das den Kontakt 55 verlassende Gas wird einem Waschturm 56 zugeleitet, in dem es mit heißer Schwefelsäure ausgewaschen wird. Die als Waschmittel dienende Schwefelsäure fließt durch Leitung 57 in einen Behälter 58 und wird mittels Pumpe 59 über einen Kühler 6o im Kreislauf in den Waschturm 56 zurückgeführt. Die durch Leitung 61 entweichenden Restgase werden in einem Endreiniger 62 von den Schwefelresten befreit und durch Leitung 63 ins Freie abgeleitet. Ein Teilstrom der im Behälter 58 befindlichen Schwefelsäure wird laufend durch Leitung 64 dem Sättiger 64 zugeführt, wo er zur Bindung des Gasammoniaks verwendet wird. Anfallender Schwefelsäureüberschuß kann dem Behälter 58 zu anderen Verwendungszwecken entnommen werden.
  • Bei der in Abb. 3 dargestellten Anlage ist der Gasstrom der gleiche wie in Abb. i und bedarf daher keiner nochmaligen Beschreibung. Auch der Kreislauf der Waschflüssigkeit der Schwefelwäsche bleibt im wesentlichen unverändert. Nur in der Rückleitung i9 ist ein weiterer Wärmeaustauscher 65 angeordnet, der außerdem von dem Ablauf der Gasvorlage i durchströmt wird.
  • In dile Ableitung 43 des D.ämpfekühlers 36 ist eins Wascher 66 eingeschaltet, in dtm die in den nicht kondensierten Dämpfen enthaltene Blausäure durch Berieselung mit Wasser ausgewaschen wird. Die Verbrennung des in den Restgasen enthaltenen Schwefelwasserstoffes zu Schwe-feld'ioxy d erfolgt in der im zweiten Ausführungsbeispiel beschriebenen Weise. Das den Dampfkessel 53 durch Leitung 54 verlassende Gasgemisch gelangt mit etwa 300° C in einen Wascher 67, in dem es mit Ammonsulfitlauge ausgewaschen wird. Die Restgase werden durch Leitung 68 ins Freie abgeführt. Die Sulfitlauge wird durch Leitung 69 über Behälter 70 und Kühler 71 im Kreislauf geführt. Auch zur Herstellung der Sulfitlauge kann der Gasschwefel ausgenutzt werden. Ein Teil des in der Schwefelwäsche aufgenommenen Gasschwefels wird durch chemische Behandlung der Waschflüssigkeit zu Ammonsulfid umgesetzt und anschließend auf Ammonsulfit verarbeitet.
  • Durch Berieselung des Schwefeldioxyds mit Ammonsulfitlauge entsteht im Wascher 67 Ammonsulfit-, =bi5ulfitlauge, die durch Leitung 72 auf die Ammoniakwascher 7 und 9 geführt wird. Die von Wascher 7 ablaufende Lauge wird durch Leitung 73 mittels Pumpe 33 wieder in den Behälter 70 zurückgepumpt. In den Waschern 7 und 9 wird das Ammonbisulfit der Waschlauge durch die Aufnahme des Gasammoniaks zu Ammonsulfit und durch die Aufnahme des restlichen Gasschwefels zu Ammonthiosulfat umgesetzt. Nachdem die Salzkonzentration in der umlaufenden Waschlauge eine genügende Höhe von etwa 35 bis 40% erreicht hat, wird ein Teilstrom aus der Umlaufleitung 69 abgezogen und durch Leitung 74 in einen Druckerhitzer 75 geführt. In diesem werden durch gespannten Dampf, zu dessen Zuführung Leitung 76 dient, die Schwefelammonverbindungen der Waschlauge zu Ammonsulfat und elementaren Schwefel umgesetzt. Der sich im Sumpf d-es Druckerhitzers 75 anisammelnde flüssige Schwefel wird durch Leitung 77 abgeführt. Das gebildete Ammonsulfat gelangt durch Leitung 78 in einen Verdampfer 79, in dem man durch Eindampfen festes Salz gewinnt, das anschließend in einer Schleuder 8o getrocknet wird. Von dem im Dämpfekühler 36 anfallenden und im Kreislauf geführten Kondensat wird ein regelbarer Teilstrom abgezweigt und durch Ableitung 42 des Umlaufbehälters 38 in die Rückleitung 73 der Ammoniakwäsche eingeleitet.
  • Bei der geschilderten Betriebsweise wurden, insgesamt je i kg gewonnenen Ammoniaks nur 16,5 kg Frischdampf benötigt. Ferner sind keine Aufwendungen für den Fremdbezug von Schwefelsäure erforderlich, da man diese in der beschriebenen Weise aus dem Gasschwefel gewinnen kann. Soweit der anfallende Gasschwefel im Zuge des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht zur Herstellung der Waschlauge der Ammoniakgewinnungsanlage benötigt wird, erhält man ihn in wirtschaftlich wertvoller Form als elementaren Schwefel oder Ammonsulfat. Endlich ergibt sich der große Vorteil, daß in der Ammoniakwäsche auch der Rest des Gasschwefels ausgeschieden wird.
  • Die Ausführungsbeispiele zeigen, daß das Verfahren nach der Erfindung ungewöhnlich anpassungsfähig ist und je nach den gegebenen Verhältnissen in der einen oder anderen Ausführungsform angewandt werden kann. Allen Ausführungsmöglichkeiten gemeinsam ist der Vorzug sehr geringen Dampfverbrauches und der Ausnutzung des Gasschwefels zur Bindung des Gasammoniaks in einfacher und betriebssicherer Weise.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Gewinnung von Schwefel und Ammoniak aus heißen Gasen, wie Kokereigasen u. dgl., bei dem die heißen Gase nach mittelbarer Kühlung einer Schwefelwäsche und anschließend einer Ammoniakgewinnungsanlage zugeführt werden und bei dem die ammoniakhaltige Waschflüssigkeit der Schwefelwäsche nach ihrem Abtreiben mittels Wasserdampf im Kreislauf verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teilstrom der abgetriebenen Waschflüssigkeit in den heißen Gasstrom vor dem Gaskühler, vorzugsweise in die Gasvorlage, eingeleitet wird, während der andere Teilstrom zusammen mit dem Kondensat des Gaskühlers in die Schwefelwäsche eingeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß im Gas beim Verlassen der Schwefelwäsche eine dem Ammoniakgehalt des Rohgases entsprechende Ammoniakkonzentration aufrechterhalten wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2 mit mittelbarer Ammoniakgewinnung durch Berieselung der entschwefelten Gase mit Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß die angereicherte Waschflüssigkeit in den heißen Gasstrom, vorzugsweise in die Gasvorlage, eingeleitet wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ammoniakwäsche des entschwefelten Gases, vorzugsweise des für Ferngas bestimmten Teiles, unter Druck vorgenommen wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 748 835; USA.-Patentschrift Nr. 2 io6 734; Glund, »Handbuch der Kokerei«, 1928, Bd. II, S. 34J35; »Archiv für bergbauliche Forschung«, 1942, Heft i, S.47; Zeitschrift »Glückauf« vom 19.12.1942, S. 765 und 766.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4012141A1 (de) * 1990-04-14 1991-10-17 Still Otto Gmbh Verfahren zur vorkuehlung von kokereirohgas und zur desorption von waschwaessern und kondensaten der kokerei
DE4012143A1 (de) * 1990-04-14 1991-11-07 Still Otto Gmbh Verfahren zur auswaschung von ammoniak aus dem koksofengas

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