Stand der Technik
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Üblicherweise sind Entnebelungs-Heizdrähte auf einer Heckscheibe eines
Kraftfahrzeugs ausgebildet. Es ist bekannt, eine Antenne zum Radio- und/oder
Fernsehempfang über oder unter dem Entnebelungsbereich der Heizdrähte
anzuordnen. Die Antenne hat den Vorteil, daß ein Einstellen der Antennenverstärkung
und der Bandbreite durch freies Ausbilden des Antennenleiters auf dem
Glasfenster ermöglicht wird. Es ist bekannt, die Heizdrähte als Antennenleiter zu nutzen.
Die Druckschrift EP-A-65 263 beschreibt eine derartige Fensterantenne.
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Die Heizdrähte weisen eine feste Leiterlänge und feststehende Intervalle zwischen
den Leitern auf. Dementsprechend ist es schwierig. die Verdrahtung der Leiter
zum Einstellen einer die Bandbreite bestimmenden effektiven Länge oder zum
Verbessern der Antennenverstärkung zu verändern. Folglich wird ein
Übertragungsband, das nicht von den Heizdrähten empfangen werden kann, dem
oberhalb oder unterhalb des Bereichs der Heizdrähte angeordneten Antennenleiter
zugeordnet.
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Für die Verdrahtung des Antennenleiters ist eine bestimmte Fläche erforderlich.
In dieser Fläche kann kein Nebel entfernt werden. Wenn dagegen der
Entnebelungsbereich der Heizdrähte vergrößert wird, wird die Fläche für den
Antennenbereich verkleinert, was zu einem schwächeren Empfang führt.
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Die gemäß Art. 54(3) EPÜ zum Stand der Technik gehörende Druckschrift EP-
A-382 895, die vor dem Prioritätsdatum der Anmeldung eingereicht worden ist
und nach dem Prioritätsdatum veröffentlicht wurde, beschreibt eine Antenne für
ein Kraftfahrzeug mit Entnebelungs-Heizdrähten in einem zentralen Heizbereich
eines Kraftfahrzeugfensters, sowie mit einem Antennenelement im oberen
Bereich des Heizbereichs, welche Antenne eine geschlossene Schaltung zum
Durchfluß eines Heizstroms bildet. Nach dieser Druckschrift wird der obere
Antennenleiter so abgestimmt. daß seine Eigenfrequenz niedriger ist als die der
zentralen Heizdrähte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Antenne anzugeben, bei der die
Probleme des Vergrößerns des Nebelbereichs und des Erreichens einer
ausreichenden Fläche gelöst werden.
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Erfindungsgemäß wird eine Antenne angegeben, mit Entnebelungs-Heizdrähten
in einem zentralen Heizbereichs eines Kraftfahrzeugfensters sowie mit einem
Antennenelement wenigstens in einem oberen oder unteren Bereich des
Heizbereichs, dadurch gekennzeichnet, daß das Antennenelement so abgestimmt ist,
daß seine Eigenfrequenz höher liegt als die der Heizdrähte und ferner als
geschlossene und den Durchfluß eines Heizstroms erlaubende Schaltung
ausgebildet ist.
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Der Antennenlefter wird als Heizleiter verwendet, der für den Durchfluß eines
eizstroms eine geschlossene Schaltung bildet. Der Antennenleiter ist auf ein
Empfangsband eingestellt, das bei einer genügend höheren Frequenz liegt als das
der Heizdrähte. Die Empfangseigenschaften können durch Abstimmen der
Anordnung des Antennenleiters verbessert werden.
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Die oben beschriebenen und weitere Vorteile und Merkmale werden im folgenden
unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren, in denen gleiche Teile durch
gleiche Bezugszeichen gekennzeichnet sind, näher erläutert.
KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
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Fig. 1 zeigt eine Vorderansicht einer Heckglasscheibe eines
Kraftfahrzeugs und ein darzugehöriges elektrisches System gemäß einer
Ausführungsform der Erfindung;
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Fig. 2 bis 4 zeigen Modifikationen der Fig 1: und
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Fig. 5 eine andere Variante des Antennenleiters.
BESCHREIBUNG EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORM
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Fig. 1 zeigt ein Beispiel einer Anordnung von Leitern auf einem
Kraftfahrzeugfenster in einem die Erfindung nutzenden elektrischen System.
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Eine Mehrzahl von auf einer Heckglasscheibe 1 angeordneten Heizdrähten 2 ist in
eine obere und eine untere Gruppe aufgeteilt. Sammelleiter 3a und 3b
anjeweiligen Enden der Gruppen. die an ihren anderen Enden durch einen
Zwischensammelleiter 4 als Rückweg verbunden sind, sind mit Spannung beaufschlagt.
Mit den Sammelleitern 3a und 3b sind Spannungsversorgungsleitungen 5a und
5b verbunden. Ein Heizstrom gelangt von einem Hauptspannungsanschluß +B
über eine Hochfrequenzdrosselspule 6a zu der Spannungsversorgungsleitung 5a.
Die mit dem Sammelleiter 3b verbundene Spannungsversorgungsleitung 5b ist
über eine Drosselspule 6b geerdet.
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Die Drosselspulen 6a und 6b sind miteinander in Entmagnetisierungsrichtung
verbunden, so daß ein Kern bei einem hohen Heizstrom nicht gesättigt wird. Die
Impedanzen der Drosselspulen 6a und 6b liegen sehr hoch in einem
Radioübertragungsband. Die Impedanz zur Erde der Heizdrähte ist vergrößert, so daß sie als
Antenne verwendet werden können. Ein Empfangssignal in den Drähten 2 wird
über einen mit einem Anschluß des Zwischensammelleiters 4 und einem
Koaxialkabel 7 verbundenen. koppelnden Kondensator 7a zu einem AM-Radioempfänger
übertragen.
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Eine obere freie Fläche über der Entnebelungsfläche mit den Heizdrähten 2 weist
einen Antennenleiter 8 auf, der zum Empfangen von FM-Wellen abgestimmt ist.
Der Antennenleiter ist in Form eines sich in Querrichtung erstreckenden,
länglichen Rechtecks ausgebildet. Ein Paar von Zuführanschlüssen 9a und 9b ist in
der Mitte der horizontalen Längsseite an der Oberseite der Glasscheibe 1
vorgesehen. Der Zuführanschluß 9a ist mit einem Kerndraht eines Koaxialkabels 11 über
einen eine Gleichspannung blockierenden Kondensator 10 verbunden. Der
Zuführanschluß 9b ist mit einem äußeren Leiter des Koaxialkabels 11 verbunden.
Der Antennenleiter 8 arbeitet als unsymmetrische Antenne, deren eine Seite
geerdet ist. Ein von dem Antennenleiter 8 empfangenes FM-Empfangssignal wird
durch das Koaxialkabel 11 zu einem FM-Radioempfänger geführt.
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Der Antennenleiter 8 ist so abgestimmt, daß er eine längere Seite und eine kürzere
Seite entsprechend 1600 mm und 30 mm zum Empfangen einer
FM-Rundfunkwelle mit hoher Empfindlichkeit aufweist. Der Antennenleiter 8 bildet eine
geschlossene Schaltung, wenn man ihn von den Anschlüssen 9a und 9b aus
betrachtet, so daß er als Entnebelungs-Heizleiter betrieben werden kann. Eine
positive Spannungsversorgungsleitung 12b ist als Abzweig von der
Spannungsversorgungsleitung 5b mit dem Anschluß 9a verbunden. Eine als Erdung
dienende Spannungsversorgungsleitung 12b ist abzweigend von der
Spannungsversorgungsleitung 5b mit dem Anschluß 9b verbunden. Ein Heizstrom gelangt von dem
Anschluß 9a zu dem Anschluß 9b, um das Glas in der vom Leiter 8 umgebenen
Fläche und deren Umgebung zum Entnebeln zu beheizen.
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Fig. 2 zeigt eine Modifikation einer Schaltung zur Zuführung des Heizstroms. Bei
diesem Beispiel wird ein Heizstrom über die Drosselspulen 6a und 6b zu dem
Antennenleiter 8 geführt. Andererseits beaufschlagt ein Heizstrom direkt von der
Spannungsversorgung die Heizdrähte 2. ohne über die Drosselspulen 6a und 6b
zu gelangen. Bei dieser Spannungsversorgungsschaltung werden die
Drosselspulen 6a und 6b ausschließlich für ein FM-Band verwendet. Für ein AM-Band
muß die Induktivität der Drosselspulen groß sein. was zu einer Streukapazität
beim Erhöhen der Windungsanzahl führt. Die Abgabe eines Signals durch die
Drosselspule kann in einem FM-Band nicht ignoriert werden. Dieses Problem
kann behoben werden, wenn eine Drosselspule ausschließlich für das FM-Band
verwendet wird. In Fig. 2 können zusätzliche Drosselspulen für das AM-Band in
die Spannungsversorgungsleitungen 5a und 5b eingesetzt werden.
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Fig. 3 zeigt ein anderes Beispiel, bei dem der Antennenleiter 8 an der Querseite
(kürzere Seite) mit Spannung versorgt wird. Die Anschlüsse 9a und 9b dienen zur
Spannungszufuhrund sammeln das Empfangssignalvon derAntenne. Zusätzlich
ist an ein den Anschlüssen 9a und 9b gegenüberliegendes Ende ein Hilfselement
8a befestigt, um die Empfangseigenschaften des Leiters 8 zu verbessern.
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Eine weitere Variante wird in Fig. 4 gezeigt, bei der sich der Sammelleiter 3b an der
Erdungsseite nach oben erstreckt um sich mit dem in Fig. 3 zu erkennenden
Anschluß 9b des Antennenleiters 8 zu verbinden. Bei dieser Ausführungsform
wird die Spannungsversorgungsleitung 12b aus Fig. 3 nicht verwendet.
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Fig. 5 zeigt eine andere Variante, bei der eine Mehrzahl von horizontalen,
parallelen Leitern 8b, 8c, 8d, 8e in dem Antennenleiter 8 vorgesehen ist. Die Anzahl der
horizontalen Leiter kann bei der Abstimmung der Antenne eingestellt werden.
Eine geschlossene Schaltung zum Heizen wird durch die Parallelschaltung der
Leiter gebildet.
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Bei den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 4 kann der Antennenleiter 8 in dem
unteren freien Bereich unterhalb der Entnebelungsfläche mit den Heizdrähten 2
angeordnet werden.
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Bei der erfindungsgemäßen Antenne wird der außerhalb der Entnebelungsfläche
angeordnete Antennenbereich als Heizleiter verwendet, der eine geschlossene
Schaltung für einen Heizstrom bildet. Er ist so abgestimmt, daß er eine
Eigenfrequenz aufweist, die höher ist als die der Heizdrähte in der Entnebelungsfläche.
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Folglich kann die Entnebelungsfläche vergrößert werden, um einen Blick durch
die Heckscheibe zu gewährleisten, ohne daß die Antenneneigenschaften im
Hochfrequenzbereich beeinträchtigt werden.