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Diese Anmeldung ist eine "Continuation-in-part"
der anhängigen
U.S.Anmeldung Nr. 08/857,886, eingereicht am 16. Mai 1997, und beansprucht
die Priorität
der dänischen
Anmeldung Nr. 1465/97, eingereicht am 16. Dezember 1997, und der
U.S."Provisional"-Anmeldung Nr. 60/062,893 und 60/069,719, jeweils
eingereicht am 20. Oktober 1997 und 16. Dezember 1997, diese Anmeldungen
werden hierin vollständig
durch Hinweis aufgenommen.
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Hintergrund der Erfindung
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Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
Verfahren zum Herstellen eines Proteinhydrolysats, welches das Hinzufügen von
einem oder mehreren Polypeptid/en mit Glycin-freisetzender Aktivität und einer
oder mehreren zusätzlichen
Proteasen zu einem proteinhaltigen Material umfasst, bei denen die
Menge an hergestelltem Glycin größer ist
als die Menge an Glycin, welches durch die eine oder mehreren zusätzlichen
Proteasen allein unter den gleichen Bedingungen hergestellt wird.
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Beschreibung
des verwandten Standes der Technik
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Verschiedene Nahrungsmittelprodukte,
z. B. Suppen, Soßen
und Gewürze,
enthalten Geschmacksmittel, welche durch Hydrolyse von proteinhaltigen
Materialien erhalten werden. Diese Hydrolyse wird üblicherweise
erreicht durch ein Verwenden starker Salzsäure, gefolgt von einer Neutralisation
mit Natriumhydroxid.
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Eine solche chemische Hydrolyse führt jedoch
zu einer ernsten Degradierung der Aminosäuren, welche während der
Hydrolyse erhalten werden, und ebenfalls zu gefährlichen Nebenprodukten, welche
im Verlauf dieser chemischen Reaktion gebildet werden. Eine anwachsende
Sorge über
die Verwendung von Geschmacksmitteln, welche durch eine chemische
Hydrolyse erhalten werden, hat zu der Entwicklung von enzymatischen
Hydrolyseprozessen geführt.
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Enzymatische Hydrolyseprozesse von
proteinhaltigen Materialien helfen, einen hohen Hydrolysegrad (degree
of hydrolysis, DH)) zu erhalten, und dies wird gewöhnlich durch
ein Verwenden eines Komplexes von unspezifisch wirkenden proteolytischen
Enzymen (d. h. unspezifisch wirkenden Endo- und Exopeptidasen) erreicht.
Zum Beispiel beschreibt WO 94/25580 ein Verfahren von hydrolysierenden
Proteinen durch die Verwendung einer unspezifisch wirkenden Enzymzubereitung,
welche von Aspergillus oryzae erhalten wird. Spezifisch wirkende
proteolytische Enzyme sind für
diesen Zweck nicht verwendet worden, da solche Enzyme lediglich
zu einem unzulänglichen
Hydrolysegrad führen.
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Polypeptide, welche eine Aminopeptidaseaktivität besitzen,
katalysieren das Entfernen von einem oder mehreren Aminosäureresten
von dem N-Terminus von Peptiden, Polypeptiden und Proteinen. Solche
Polypeptide sind unter der Enzymklassifizierungsnummer E. C. 3.4.11.
der Internationalen Union der Biochemie und Molekularbiologie (International
Union of Biochemistry und Molecular Biology) klassifiziert.
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WO 96/28542 offenbart eine Aminopeptidase,
welche ein Molekulargewicht von 35 kDa besitzt. JP-7-5034631 (Noda)
offenbart eine Leucinaminopeptidase, welche von dem gelben Kojischimmel
("yellow koji mold"), welcher Aspergillus oryzae einschließt, erhalten
wird. JP-7-4021798 (Zaidan Hojin Noda Sangyo) offenbart die Herstellung
von "miso" durch ein Hinzufügen
einer Leucinaminopeptidase II, welche durch ein Kultivieren einer
Anzahl von Stämmen,
einschließlich
des Aspergillus oryzae Stammes 460 (ATCC 20386) und des Stammes
IAM 2616 einschließt,
zubereitet wurde. Der Aspergillus oryzae Stamm 460 ist dafür bekannt, eine
Anzahl von Leucinaminopeptidasen herzustellen, von denen drei ein
Molekulargewicht von 26,5, 56 und 61 kDa, durch Gelfiltration, besitzen
(jeweils Nakada et al., 1972, Agricultural and Biological Chemistry
37: 757–765;
Nakada et al., 1972, Agricultural and Biological Chemistry 37: 767–774; und
Nakada et al., 1972, Agricultural and Biological Chemistry 37: 775–782). Penicillum
citrium stellt eine intrazelluläre
Leucinaminopeptidase mit einem Molekulargewicht von 65 kDa, durch
SDS-PAGE, her (Kwon et al., 1996, Journal of Industrial Microbiology
17: 30–35).
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WO 97/04108 (Roehm) offenbart eine
DNA, welche eine Aspergillus sojae Leucinaminopeptidase kodiert.
Chang und Smith (1989, Journal of Biological Chemistry 264: 6979–6983) offenbaren
das molekulare Klonieren und Sequenzieren eines Gens, welches eine
vakuoläre
Aminopeptidase von Saccharomyces cerevisiae kodiert. Chang et al.
(1992, Journal of Biological Chemistry 267: 8007-8011) offenbaren das molekulare Klonieren
und Sequenzieren eines Gens, welches eine Methioninaminopeptidase
von Saccharomyces cerevisiae kodiert.
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Die Herstellung von Proteinhydrolysaten
mit wünschenswerten
organoleptischen Eigenschaften und einem hohen Hydrolysegrad erfordert
im Allgemeinen die Verwendung einer Mischung von Peptidaseaktivitäten. Es
würde wünschenswert
sein, ein Einzelkomponentenpeptidaseenzym bereitzustellen, welches
eine Aktivität
besitzt, die zur Verbesserung der organoleptischen Eigenschaften
und des Hydrolysegrads von Proteinhydrolysaten, welche in Nahrungsmittelprodukten
entweder alleine oder in Kombination mit anderen Enzymen verwendet
werden, verwendbar ist.
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, verbesserte Verfahren zum Herstellen von Proteinhydrolysaten
mit wünschenswerten
organoleptischen Qualitäten
und/oder einemhohen Hydrolysegrad herzustellen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Herstellen eines Proteinhydrolysats, welches das Hinzufügen von
einer oder mehreren Aminopeptidase/n mit Glycin-freisetzender Aktivität, und einer
oder mehreren zusätzlichen
Proteasen zu einem proteinhaltigen Material umfasst, bei dem die
Menge an hergestelltem Glycin größer ist
als die Menge an Glycin, das durch die eine oder mehreren zusätzlichen
Protease(n) allein unter denselben Bedingungen hergestellt wird.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 stellt
die Nukleinsäureseguenz
und die abgeleitete Aminosäuresequenz
einer Aspergillus oryzae ATCC 20386 Aminopeptidase (jeweils SEQ
ID NO: 1 und 2) dar.
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2 stellt
eine Restriktionskarte von pMWR3 dar.
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3 stellt
eine Restriktionskarte von pEJGl9 dar.
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4 stellt
eine Restriktionskarte von pDM181 dar.
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5 stellt
eine Restriktionskarte von pEJG28 dar.
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6 stellt
die Aktivität
einer Sphingomonas capsulata Aminopeptidase gegen den pH, gemessen
bei Raumtemperatur unter Verwenden einer 100 mg/ml Lösung Ala-pNA
in DMSO, dar.
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7 stellt
die Aktivität
einer Sphingomonas capsulata Aminopeptidase gegen die Temperatur
in 50 mM Natriumphosphatpuffer, pH 7,5 dar.
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8 stellt
die Aktivität
einer Sphingomonas capsulata Aminopeptidase gegen die Temperatur
in 50 mM Natriumphosphatpuffer pH 7,5 dar.
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9 stellt
den Effekt auf den DH dar, wenn ein Sphingomonas capsulata rohes
Enzymextrakt und eine Sphingomonas capsulata Aminopeptidase jeweils
zu einer geringen und einer hohen FlavourzymeTM-Hintergrunddosierung
hinzugegeben wird.
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10 stellt
den Effekt auf den DH dar, wenn ein Sphingomonas capsulata reines
Enzymextrakt und eine Sphingomonas capsulata Aminopepti dase jeweils
zu einer geringen und hohen FlavourzymeTM-Hintergrunddosierung
hinzugegeben wird.
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11 stellt
den DH dar, welcher durch verschiedene Kombination von FlavourzymeTM, Alcalase® und einer
Sphingomonas capsulata Aminopeptidase erhalten wird.
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12 zeigt
den DH, welcher durch verschiedene Kombinationen von FlavourzymeTM, Alcalase® und einer
Sphingomonas capsulata Aminopeptidase erhalten wird.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zur Herstellung eines Proteinhydrolysats, welches
das Hinzufügen
von einem oder mehreren Polypeptid/en mit Glycin-freisetzender Aktivität und einer
oder mehreren zusätzlichen
Proteasen zu einem proteinhaltigen Material umfasst, bei dem die
Menge an hergestellten Glycin größer ist
als die Menge an Glycin, das durch die eine oder mehreren zusätzlichen
Proteasen allein unter denselben Bedingungen hergestellt wird. Wegen
der Aktivität
des Glycin-freisetzenden Polypeptids sind die Verfahren der vorliegenden
Erfindung in der Lage, Proteinhydrolysate herzustellen, welche einen
höheren
Hydrolysegrad oder den gleichen Hydrolysegrad bei Verwenden geringerer
Enzymmengen besitzen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
beträgt
die Menge an hergestelltem Glycin zwischen 10–400%, bevorzugt 50–350%, bevorzugter
100–350%,
noch mehr bevorzugt 150–350%
und am meisten bevorzugt 200–350%
der Glycinmenge, welche durch die eine oder mehreren zusätzliche(n)
Protease(n) unter den gleichen Bedingungen hergestellt wird.
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Die enzymatische(n) Behandlungen)
können
bei einer beliebigen geeigneten Temperatur, bei welcher die Enzyme
nicht inaktiviert werden, stattfinden, bevorzugt in dem Bereich
von ungefähr
20°C bis
ungefähr 70°C. In Übereinstimmung mit
der etablierten Praxis können
die Enzyme durch ein Erhöhen
der Temperatur der Inkubationsmischung auf eine Temperatur, bei
der Enzyme inaktiviert werden, z. B. oberhalb von ungefähr 70°C, oder durch
ein Herabsetzen des pH der Inkubationsmischung auf einen Punkt,
bei dem die Enzyme inaktiviert werden, z. B. unterhalb von 4,0,
inaktiviert werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
stellen die Verfahren der vorliegenden Erfindung ein Proteinhydrolysat
her, welches einen Hydrolysegrad zwischen 35–90%, bevorzugt 45–80%, bevorzugter
50–75%,
noch bevorzugter 55–75%
und am meisten bevorzugt 60–70%
besitzt.
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Der Hydrolysegrad (DH) ist der Prozentsatz
der Gesamtanzahl an Aminobindungen in einem Protein, das durch ein
proteolytisches Enzym hydrolysiert worden ist. Der DH wird durch
die folgende Formel definiert:
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Der DH kann berechnet werden gemäß Adler-Nissen;
Enzymic Hydrolysis of Food Proteins; Elsvier Applied Science Publishers
Ltd. (1986), S. 122.
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Proteinhaltiges
Material
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Die Verfahren der vorliegenden Erfindung
umfassen das Behandeln eines proteinhaltigen Materials mit mindestens
zwei Enzymen. Das proteinhaltige Material kann aus intakten Proteinen,
vorhydrolysierten Proteinen (d. h. Peptiden) oder einer Mischung
hiervon bestehen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das proteinhaltige Material ein Nahrungsmittel. Das proteinhaltige
Material kann pflanzlicher oder tierischer Herkunft sein.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das proteinhaltige Material von tierischer Herkunft, bevorzugt
Milchprotein, Molkeprotein, Kasein, Fleischprotein, Fischprotein,
Blutprotein, Fiweißgelatine
oder Lactoalbumin.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das proteinhaltige Material von pflanzlicher Herkunft, bevorzugt
Sojaprotein, Getreidekornproteine, z. B. Weizengluten, Maisgluten
("corn gluten"), Gerste, Roggen, Hafer, Reis, Zein, Lupine, Baumwollsamenprotein,
Rapssamenprotein, Erdnuss, Alfalfaprotein, Erbsenprotein, Fabacaenbohnenprotein,
Sesamsamenprotein oder Sonnenblume.
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Polypeptide
mit Glycin-freisetzender Aktivität
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Eines der zu dem proteinhaltigen
Material hinzugefügten
Enzyme ist ein Polypeptid, welches Glycin-freisetzende Aktivität besitzt.
Der Ausdruck "Glycinfreisetzende Aktivität" wird hierin definiert als
eine Peptidaseaktivität,
welche das Entfernen von Glycin von dem N-terminalen Ende von Peptiden,
Oligopeptiden oder Proteinen katalysiert. Die Polypeptide können ebenfalls
eine Peptidaseaktivität
besitzen, welche in der Lage ist, eine oder mehrere Aminosäuren X von
dem N-Terminus eines Peptids, Polypeptids oder Proteins zu spalten,
wobei X einen beliebigen Aminosäurerest
darstellt, ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Ala, Arg, Asn, Asp, Cys, Gln, Glu,
His, Ile, Leu, Lys, Met, Phe, Pro, Ser, Thr, Trp, Tyr und Val, aber
mindestens Leu, Glu, Gly, Ala und/oder Pro.
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Das/die Polypeptid(e) kann/können dem
proteinhaltigen Substrat in einer effektiven Menge hinzugefügt werden,
welche herkömmlich
in Proteinhydrolyseprozessen angewendet wird, bevorzugt in dem Bereich von
ungefähr
0,1 bis ungefähr
100.000 Aminopeptidaseeinheiten pro 100 g Protein und bevorzugter
in dem Bereich von ungefähr
1 bis ungefähr
10.000 Aminopeptidaseeinheiten pro 100 g Protein. Wie hierin definiert, ist
eine Aminopeptidaseeinheit (aminopeptidase unit, APU) die Enzymmenge,
welche benötigt
wird, um 1 Mikromol p-Nitroanilid pro Minute von Leu-p-nitroanilid
(Sigma Chemical Co., St. Louis MO) unter den spezifizierten Bedingungen
freizusetzen. Alternativ kann die Aminopeptidase in dem Bereich
von ungefähr
0,5 bis ungefähr
500 LAPU/g Protein und bevorzugter in dem Bereich von ungefähr 5 bis
ungefähr
50 LAPU/g Protein angewendet werden. LAPU wird definiert als die
Leucinaminopeptidaseaktivität,
welche bestimmt wird, wie in AF 298/1-GB beschrieben (erhältlich auf
Anfrage von Novo Nordisk A/S, Dänemark).
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In einer bevorzugten Ausführungsform
spaltet das Polypeptid bevorzugt Glycin.
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In einer anderen Ausführungsform
wird das Polypeptid ausgewählt
aus der Gruppe, bestehend aus:
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- (a) einem Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz,
welche mindestens 50 Identität
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 hat;
- (b) einem Polypeptid, kodiert durch eine Nukleinsäuresequenz,
welche unter mittleren stringenten Bedingungen mit (i) der Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1, (ii) deren komplementärem Strang oder (iii) einer
Untersequenz hiervon hybridisiert;
- (c) eine allelische Variante von (a) oder (b); und
- (d) einem Fragment von (a), (b) oder (c), in welchem das Fragment
Aminopeptidase-Aktivität
hat; und
- (e) einem Polypeptid mit Aminopeptidase-Aktivität, mit physiochemischen
Eigenschaften von (i) einem pH-Optimum in dem Bereich von ca. pH
7,27 bis ca. pH 10,95, bestimmt bei Raumtemperatur in Gegenwart von
Ala-paranitroanilid; (ii) einer Temperaturstabilität von 90%
oder mehr, relativ zur Anfangsaktivität, bei pH 7,5, bestimmt nach
Inkubation für
20 Minuten bei 60°C
in der Abwesenheit eines Substrats; und (iii) einer Aktivität in Richtung
auf Xaa-para-nitroanilid, in welchem Xaa ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus
Leu, Glu, Gly, Ala und Pro.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird das Polypeptid ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus:
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- (a) einem Polypeptid mit einer Aminosäuresequenz,
welche mindestens 50 Identität
mit der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 11 hat;
- (b) einem Polypeptid, kodiert durch eine Nukleinsäuresequenz,
welche unter mittleren stringenten Bedingungen mit (i) der Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 10, (ii) ihrem komplementären Strang oder (iii) einer
Untersequenz hiervon hybridisiert;
- (c) einer allelischen Variante von (a) oder (b); und
- (d) einem Fragment von (a), (b) oder (c), in welchem das Fragment
Aminopeptidase-Aktivität
hat; und
- (e) einem Polypeptid, welches (a) Aminopeptidase-Aktivität in dem
pH-Bereich zwischen
pH 5,0–8,5,
gemessen bei 37°C,
hat, (b) einen isoelektrischen Punkt (pI) in dem Bereich von 7,4–8,5; (c)
Aminopeptidase-Aktivität
in dem Temperaturbereich von 20–55°C, gemessen
bei pH 7,5 unter Verwendung von Gly-pNA in Tris-HCl-Puffer hat;
(d) Ala-pNA, Gly-pNA, Leu-pNA, Glu-pNA, Asp-pNA, Lys-pNA, Ile-pNA
und Val-pNA hydrolysiert; (e) weder Phe-pNA noch Pro-pNA hydrolysiert;
(f) durch PhenylEDTA,methansulfonylfluorid nicht inhibiert wird,
durch Diisopropylfluorphosphat, p-Chlorquecksilberbenzoesäure und
Jodessigsäure leicht
inhibiert wird, durch o-Phenanthrolin vollständig inhibiert wird und/oder
(g) von einem Stamm, zugehörig
zu Sphingomonas erhalten wird und eine Molekularmasse von 67 ± 5 kDa
hat.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt das Polypeptid eine Aminosäureseguenz, die einen Identitätsgrad zu
der Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 oder 11 von mindestens ca. 50%, bevorzugt mindestens
ca. 60%, bevorzugt mindestens ca. 70%, besonders bevorzugt mindestens
ca. 80%, ganz besonders bevorzugt mindestens ca. 90%, am meisten
bevorzugt mindestens ca. 95% und ganz besonders am meisten bevorzugt
mindestens ca. 97% hat, welches Aminopepti dase-Aktivität hat (nachfolgend
"homologe Polypeptide"). In einer bevorzugten Ausführungsform
besitzen die homologen Peptide eine Aminosäuresequenz, die sich durch
fünf Aminosäuren, bevorzugt
durch vier Aminosäuren,
bevorzugter durch drei Aminosäuren,
noch bevorzugter durch zwei Aminosäuren und am meisten bevorzugt
durch eine Aminosäure
von der Aminosäuresequenz
der SEQ ID NO: 2 oder 11 unterscheidet. Für Zwecke der vorliegenden Erfindung
wird der Identitätsgrad
zwischen zwei Aminosäuresequenz
durch das Cluster-Verfahren bestimmt (Higgins, 1989, CABIOS 5: 151–153) mit
einer Identitätstabelle,
einer Lückenstrafe
("gap penalty") von 10 und einer Lückenlängestrafe ("gap length penalty")
von 10.
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Bevorzugt umfassen die Polypeptide
die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 2 oder 11 eine allelische Variante; und ein Fragment
hiervon, wobei das Fragment Aminopeptidaseaktivität besitzt.
In einer bevorzugteren Ausführungsform
umfassen die Polypeptide die Aminosäureseguenz von SEQ ID NO: 2
oder 11. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform besitzt das Polypeptide
die Aminosäuresequenz
von SEQ ID NO: 2 oder 11 oder ein Fragment hiervon, wobei das Fragment
Aminopeptidaseaktivität
besitzt. Ein Fragment der SEQ ID NO: 2 ist ein Polypeptid, bei dem
eine oder mehrere Aminosäure(n)
von dem Amino- und/oder Carboxy-Terminus dieser Aminosäuresequenz
deletiert sind. In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform besitzt
das Polypeptid die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 2 oder 11.
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Bevorzugt enthält ein Fragment mindestens
330 Aminosäurereste,
bevorzugter mindestens 380 Aminosäurereste und am meisten bevorzugt
mindestens 430 Aminosäurereste.
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Eine allelische Variante bezeichnet
eine beliebige der zwei oder mehreren alternativen Formen eines Gens,
welches den gleichen chromosomalen Ort besetzen. Eine allelische
Variation wird natürlicherweise durch
eine Mutation erreicht und kann in einem phänotypischen Polymorphismus
innerhalb von Populationen re sultieren. Genmutationen können still
sein (keine Veränderung
in dem kodierten Polypeptid) oder können Polypeptide kodieren,
welche veränderte
Aminosäuresequenzen
besitzen. Der Ausdruck allelische Variante wird ebenfalls verwendet,
um ein Protein zu bezeichnen, welches durch eine allelische Variante
eines Gens kodiert wird.
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Die Aminosäuresequenzen der homologen
Polypeptide können
sich von der Aminosäuresequenz SEQ
ID NO: 2 oder 11 unterscheiden durch eine Insertion oder Deletion
eines oder mehrerer Aminosäurereste und/oder
der Substitution eines oder mehrerer Aminosäurereste durch verschiedene
Aminosäurereste.
Bevorzugt sind die Aminosäureveränderungen
von geringerer Natur, welches konservative Aminosäuresubstitutionen,
welche die Faltung und/oder Aktivität des Proteins nicht signifikant
angreifen; kleine Deletionen, typischerweise von einer bis ungefähr 30 Aminosäuren, kleine
Amino- oder Carboxyl-terminale Verlängerungen, wie ein aminoterminaler
Methioninrest; ein kleines Linker-Peptid von bis zu ungefähr 20–25 Resten;
oder eine kleine Verlängerung,
welche eine Aufreinigung erleichtert, durch ein Verändern der
Nettoladung oder einer anderen Funktion, wie einem Poly-Histidinstrang,
einem antigenen Epitop oder einer Bindedomäne, sind.
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Beispiele von konservativen Substitutionen
liegen vor innerhalb der Gruppe von basischen Aminosäuren (wie
Arginin, Lysin und Histidin), sauren Aminosäuren (wie Glutaminsäure und
Asparaginsäure),
polaren Aminosäuren
(wie Glutamin und Asparagin), hydrophoben Aminosäuren (wie Leucin, Isoleucin
und Valin), aromatischen Aminosäuren
(wie Phenylalanin, Tryptophan und Tyrosin) und kleinen Aminosäuren (wie
Glycin, Alanin, Serin, Threonin und Methionin). Aminosäuresubstitutionen,
welche nicht allgemein die spezifische Aktivität verändern, sind im Stand der Technik
bekannt und beschrieben, zum Beispiel von H. Neurath und R. L. Hill,
1979, In, The Proteins, Academic Press, New York. Die am häufigsten
auftretenden Austausche sind Ala/Ser, Val/Ile, Asp/Glu, Thr/Ser,
Ala/Gly, Ala/Thr, Ser/Asn, Ala/Val, Ser/Gly, Tyr/Phe, Ala/Pro, Lys/Arg, Asp/Asn,
Leu/Ile, Leu/Val, Ala/Glu und Asp/Gly genauso wie diese in umgekehrter
Weise.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird das Polypeptid durch Nukleinsäuresequenzen kodiert, welche
unter geringen Stringenzbedingungen, bevorzugter mittleren Stringenzbedingungen
und am meisten bevorzugt hohen Stringenzbedingungen hybridisieren,
mit einer Oligonukleotidprobe, welche unter den gleichen Bedingungen
mit der Nukleinsäuresequenz
SEQ ID NO: 1 oder 10 oder ihrem komplementären Strang hybridisiert (J.
Sambrook, E. F. Fritsch und T. Maniatus, 1989, Molecular C1oning,
A Laboratory Manual, 2. Ausgabe, Cold Spring Harbor, New York);
oder allelischen Varianten und Fragmenten der Polypeptide, wobei
die Fragmente Aminopeptidaseaktivität besitzen.
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Eine Hybridisierung zeigt an, dass
die Nukleinsäuresequenz
mit der Oligonukleotidprobe hybridisier, entsprechend dem Polypeptid-kodierenden
Teil der Nukleinsäuresequenz,
dargestellt in SEQ ID NO: 1 oder 10, unter geringen oder hohen Stringenzbedingungen
(d. h. Vorhybridisierung und Hybridisierung bei 42°C in 5X SSPE,
0,3% SDS, 200 μg/ml
gescherter und denaturierter Lachssamen-DNA und entweder 25, 35
oder 50% Formamid für
jeweils geringe, mittlere und ohne Stringenzen), Standard Southern
Blotting-Vorgehensweisen folgend.
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Die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 2 oder
11 oder eine Teilsequenz hiervon kann verwendet werden, um eine
Oligonukleotidprobe zu gestalten oder eine Nukleinsäuresequenz,
welche ein Polypeptid der vorliegenden Erfindung kodiert, wie die
Nukleinsäuresequenz
SEQ ID NO: 1 oder 10 oder eine Untersequenz hiervon, kann verwendet
werden, um DNA zu identifizieren und zu klonieren, welche Polypeptide
kodiert, welche eine Aminopeptidaseaktivität von Stämmen von verschiedenen Gattungen
oder Arten besitzt, nach Verfahren, die im Stand der Technik gut
bekannt sind. Insbesondere können
solche Proben für
eine Hybridisierung mit der genomischen oder cDNA der Gattung oder
Art von Interesse verwendet werden, Standard Southern Blotting-Vorgehensweisen
folgend, um die entsprechenden Gene hierin zu identifizieren und
zu isolieren. Solche Proben können
beträchtlich
kürzer
als die vollständige
Sequenz sein, sollten jedoch mindestens 15, bevorzugt mindestens
20 und bevorzugter mindestens 40 Nukleotide lang sein. Längere Proben
können
ebenfalls verwendet werden. Sowohl DNA- als auch RNA-Proben können verwendet
werden. Die Proben werden zum Detektieren des entsprechenden Gens
typischerweise markiert (zum Beispiel mit 32P, 3H, 35S, Biotin oder
Avidin).
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So kann eine genomische, cDNA oder
kombinatorische chemische Bibliothek zubereitet werden von solchen
anderen Organismen, welche für
eine DNA durchsucht werden kann, welche mit den oben beschriebenen
Proben hybridisiert und welche ein Polypeptid kodiert, welches Aminopeptidaseaktivität besitzt.
Die genomische oder andere DNA von solchen anderen Organismen kann
durch Agarose- oder Polyacrylamidgelelektrophorese oder anderen
Auftrennungstechniken aufgetrennt werden. Die DNA aus den Bibliotheken
oder die aufgetrennte DNA kann auf Nitrocellulose oder andere geeignete
Trägermaterialien
transferiert und immobilisiert werden. Um einen Klon oder DNA zu
identifizieren, welche homolog mit SEQ ID NO: 1 oder 10 ist, wird das
Trägermaterial
in einem Southern Blot verwendet, in welchem das Trägermaterial
schließlich
dreimal gewaschen wird für
30 Minuten, jedesmal 2 × SSC,
0,2% SDS verwendend, bevorzugt bei mindestens 50°C, bevorzugter bei mindestens
55°C, bevorzugter
bei mindestens 60°C,
bevorzugter bei mindestens 65°C,
noch bevorzugter bei mindestens 70°C und am meisten bevorzugt bei
mindestens 75°C.
Moleküle,
mit welchen die Oligonukleotidprobe unter diesen Bedingungen hybridisiert,
werden unter Verwenden eines Röntgenstrahlenfilms
detektiert.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
besitzen die Polypeptide die folgenden physiochemischen Eigenschaften:
(a) ein pH-Optimum in dem Bereich von ungefähr pH 7,27 bis ungefähr pH 10,95,
bestimmt bei Raumtemperatur in der Gegenwart von Ala-para-nitroanilid;
(ii) eine Temperaturstabilität
von 90% oder mehr, relativ zu der Anfangsaktivität bei pH 7,5, bestimmt nach
einer Inkubation für
20 Minuten bei 60°C in
der Abwesenheit eines Substrats; und (iii) eine Aktivität in Richtung
auf Xaa-para-nitroanilid, wobei Xaa ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend
aus Leu, G1u, Gly, Ala und Pro. Die Polypeptide besitzen ebenfalls die
Fähigkeit,
andere Substrate zu hydrolysieren.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt das pH-Optimum in dem Bereich von ungefähr pH 7,27 bis ungefähr pH 10,95,
bevorzugter in dem Bereich von ungefähr pH 8,03 bis ungefähr pH 10,95,
und am meisten bevorzugt in dem Bereich von ungefähr pH 8,62
bis ungefähr
pH 10,51, bestimmt nach einer Inkubation für 5 Minuten bei Raumtemperatur
in der Gegenwart von Ala-Pro-para-nitroanilid.
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In einer anderen Ausführungsform
besitzt das Polypeptid eine Molekularmasse von 67 ± 5 kDa,
bevorzugter eine Molekularmasse von 67 ± 2 kDa, und wird von einem
Stamm erhalten, der Sphingomonas angehört, bevorzugter Sphingomonas
capsulata und am meisten bevorzugt Sphingomonas capsulata IFO 12533. Die
Molekularmasse wird durch SDS-Polyacrylamindelektrophorese (SDS-PAGE)
gemessen unter Verwenden eines 10–15%-igen Gradientengels in
der Apparatur von FAST System von Pharmacia (Uppsala, Schweden).
Die Molekularmasse des Enzyms wurde von der Regressionslinie der
Molekulargewichtsmarker wie folgt bestimmt:
Phosphorylase b
(94 kDa)
Albumin (67 kDA)
Ovalbumin (43 kDa)
Carboanhydrase
(30 kDa)
Trypsininhibitor (20,1 kDa)
a-Lactalbumin (14,4
kDa)
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
besitzt das Polypeptid (a) eine Aminopeptidaseaktivität in dem
pH-Bereich zwischen pH 5,0–8,5,
gemessen bei 37°C,
bevorzugter in dem pH-Bereich 6,5–8,0 und noch mehr bevorzugt
besitzt es die höchste
Aminopeptidaseaktivität
in dem pH-Bereich 7,0–7,5,
gemessen bei 37°C;
(b) einen isoelektrischen Punkt (pI) in dem Bereich von 7,4–8,5; (c)
eine Aminopeptidaseaktivität
in dem Temperaturbereich von 20–55°C, gemessen
bei pH 7,5 unter Verwenden von Gly-pNA in Tris-HCl-Puffer; (d) hydrolysiert
AlapNA, Gly-pNA, Leu-pNA, Glu-pNA, Asp-pNA, Lys-pNA, Ile-pNA und
ValpNA; (e) hydrolysiert nicht Phe-pNA noch Pro-pNA; und/oder (f)
wird nicht inhibiert durch Phenylmethansulfonylfluorid, leicht inhibiert
durch EDTA, Diisopropylfluorphosphat, p-Chlormercuribenzoesäure und
Jodessigsäure,
vollständig
inhibiert durch o-Phenanthrolin.
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Der isoelektrische Punkt der Aminopeptidase
ist variabel, da der pI des frisch zubereiteten Enzyms mit 8,4 eingeschätzt wird,
unter Verwenden eines Aktivitätsfarbverfahrens
("activity staining method"), jedoch variiert der pI von 7,4–8,5 während des
Verlaufs der Aufreinigung und/oder Aufbewahrung. Die Unbeständigkeit des
pI kann durch den Selbstabbau der Aminopeptidase von ihrem Aminoterminalen
Ende her begründet
sein.
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In einer bevorzugteren Ausführungsform
wird das Polypeptid von einem Aspergillus oryzae Stamm erhalten
und am meisten bevorzugt von Aspergillus oryzae ATCC 20386 oder
einem Mutantenstamm hiervon, z. B. das Polypeptid mit der Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 2.
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In einer anderen Ausführungsform
wird das Polypeptid von einem Sphingomonas capsulata Stamm, z. B.
Sphingomonas capsulata ist IFO 12533, welches ein Bakterienstamm
ist, der an dem Institute for Fermentation, Osaka, Japan, aufgewahrt
wird, z. B. das Polypeptid mit der Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 11 (das
vorhergesagte Signalpeptid besteht aus den ersten 32 Aminosäuren).
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In einer anderen Ausführungsform
besitzen die Polypeptide immunochemische Identität oder teilweise immunochenmische
Identität
mit dem Polypeptid, welches die Aminosäuresequenz SEQ ID NO: 2 oder
11 besitzt. Die immunochemischen Eigenschaften werden durch immunologische
Kreuzreaktionsidentitätstests
mit der gut bekannten Ouchterlony-Doppelimmunodiffusionsvorgehensweise
be stimmt. Spezifischerweise werden ein Antiserum-enthaltende Antikörper, welche
immunoreaktiv sind oder an Epitope des Polypeptids binden, welches
die Aminosäuresequenz
SEQ ID NO: 2 oder 11 besitzt, durch ein Immunisieren von Kaninchen (oder
anderen Nagetieren) zubereitet, gemäß der Vorgehensweise, beschrieben
von Harboe und Ingild, In N. H. Axelsen, J. Krøll und B. Weeks, Herausgeber,
A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis, Blackwell Scientific
Publications, 1973, Kapitel 23 oder Johnstone und Thorpe, Immunochemistry
in Practice, Blackwell Scientific Publications, 1982 (spezieller
Seiten 27–31).
Ein Polypeptid, welches immunochemische Identität besitzt, ist ein Polypeptid,
welches mit dem Antiserum in identischer Weise reagiert, wie eine
Gesamtfusion der Präzipitate,
eine identische Präzipitatmorphologie
und/oder eine identische elektrophoretische Mobilität unter Verwenden
einer spezifischen immunochemischen Technik. Eine weitere Erklärung immunologischer
Identität wird
beschrieben von Axelsen, Bock, and Krøll, In N. H. Axelsen, J.
Krøll,
und B. Weeks, Herausgeber, A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis,
Blackwell Scientific Publications, 1973, Kapitel 10. Ein Polypeptid, welches
teilweise immunochemische Identität besitzt, ist ein Polypeptid,
welches mit dem Antiserum in einer teilweise identischen Weise reagier,
wie einer teilweisen Fusion der Präzipitate, einer teilweisen
identischen Präzipitatmorphologie
und/oder einer teilweise identischen elektrophoretischen Mobilität, unter
Verwenden einer spezifischen immunochemischen Technik. Eine weitere
Erklärung
für eine
teilweise immunochemische Identität wird beschrieben von Bock
und Axelsen, In N. H. Axelsen, J. Krøll, und B. Weeks, Herausgeber,
A Manual of Quantitative Immunoelectrophoresis, Blackwell Scientific
Publications, 1973, Kapitel 11.
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Polypeptide, welche durch Nukleinsäuresequenzen
kodiert werden, welche mit einer Oligonukleotidprobe hybridisieren,
welche mit der Nukleinsäuresequenz
von SEQ ID NO: 1 oder 10 hybridisiert, ihren komplementären Stränge oder
allelischen Varianten und Untersequenzen von SEQ ID NO: 1 oder 10;
allelischen Varianten und Fragmente der Polypeptide; oder die homologen
Polypeptide und Polypeptide, welche identische oder teilweise identische
immunologische Eigen schaften besitzen, können von Mikroorganismen einer beliebigen
Gattung erhalten werden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
können
diese Polypeptide von einer Bakterienquelle erhalten werden. Zum
Beispiel können
diese Polypeptide von einem grampositiven Bakterium erhalten werden,
wie einem Bacillus Stamm, z. B., Bacillus alkalophilus, Bacillus
amyloliquefaciens, Bacillus brevis, Bacillus cirulans, Bacillus
coagulans, Bacillus lautus, Bacillus lentus, Bacillus licheniformis,
Bacillus megaterium, Bacillus stearothermophilus, Bacillus subtilis
oder Bacillus thuringiensis; oder einem Streptomyces Stamm, z. B.,
Streptomyces lividans oder Streptomyces murinus; oder von einem
gramnegativen Bakterium, z. B., E. coli oder Pseudomonas sp..
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Die Polypeptide können von einer Pilzquelle erhalten
werden, und bevorzugter von einem Hefestamm, wie einem Candida,
Kluyveromyces, Pichia, Saccharomyces, Schizosaccharomyces oder Yarrowia
Stamm; oder einem filamentösen
Pilzstamm, wie einem Acremonium, Aspergillus, Aureobasidium, Cryptococcus,
Filibasidium, Fusarium, Humicola, Magnaporthe, Mucor, Myceliophthora,
Neocallimastix, Neurospora, Paecilomyces, Penicillium, Piromyces,
Schizophyllum, Talaromyces, Thermoascus, Thielavia, Tolypocladium
oder Trichoderma Stamm.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Polypeptide erhalten von einem Saccharomyces carlsbergensis,
Saccharomyces cerevisiae, Saccharomyces diastaticus, Saccharomyces
douglasii, Saccharomyces kluyveri, Saccharomyces norbensis oder
Saccharornyces oviformis Stamm.
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In einer anderen Ausführungsform
werden die Polypeptide erhalten von einem Fusarium bactridioides, Fusarium
cerealis, Fusarium crookwellense, Fusarium culmorum, Fusarium graminearum,
Fusarium graminum, Fusarium heterosporum, Fusarium negundi, Fusarium
oxysporum, Fusurium reticulatum, Fusarium roseum, Fusarium sambucinum,
Fusarium sarcochroum, Fusarium sporotrichioi des, Fusarium sulphureum,
Fusarium torulosum, Fusarium trichothecioides, Fusarium venenatum,
Humicola insolens, Humicola lanuginosa, Mucor miehei, Myceliophthora
thermophila, Netcrospora crassa, Penicillium purpurogenum, Trichoderma
harzianum, Trichoderma koningii, Trichoderma longibrachiatum, Trichoderma
reesei oder Trichoderma viride Stamm.
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Die Polypeptide werden bevorzugt
erhalten von Arten von Aspergillus, einschließlich, jedoch nicht hierauf
beschränkt,
Aspergillus aculeatus, Aspergillus awamori, Aspergillus, Aspergillus
foetidus, Aspergillus japonicus, Aspergillus nidulans, Aspergillus
niger oder Aspergillus oryzae.
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Es soll verstanden werden, dass für die vorerwähnten Arten
die Erfindung sowohl den perfekten als auch den Imperfekten Zustand
umfasst und andere taxonomische Äquivalente,
z. B. Anamorphe, unabhängig von
dem Artennamen, über
den sie bekannt sind. Der Fachmann wird die Identität von passenden Äquivalenten
leicht erkennen. Die Polypeptide können ebenfalls von Mikroorganismen
erhalten werden, welche Synonyme von Aspergillus sind, wie definiert
von Raper, K. D. und Fennel, D.I, 1965, The Genus Aspergillus, The Wilkins
Company, Baltimore.
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Aspergilli sind mitosporische Pilze,
charakterisiert durch ein Aspergillum, welches umfasst wird von
einem Konidiosporenstiel mit unbekannten teleomorphen Stadien, in
einem Vesikel endend, welcher abwechselnd eine oder zwei Schichten
synchron gebildeter spezialisierter Zellen trägt, auf welche verschieden
als Sterigmata oder Phialides hingewiesen wird, und asexuell gebildete
spezialisierte Zellen und asexuell gebildete Sporen, auf die als
Conidien verwiesen wird. Bekannte Teleomorphe von Aspergillus schließen Eurotium,
Neosartorya und Emericella ein. Stämme von Aspergillus und Teleomorphe
hiervon sind der Öffentlichkeit
leicht zugänglich
in einer Anzahl von Kultursammlungen, wie der American Type Culture
Collection (ATCC), Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen
GmbH (DSM), Centraalbureau Voor Schimmelcultures (CBS) und Agricultural
Research Service Patent Culture Collection, Northern Regional Research
Center (NRRL).
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Weiterhin können solche Polypeptide von
anderen Quellen identifiziert und erhalten werden, einschließlich Mikroorganismen,
welche aus der Natur isoliert werden (z. B. Erdboden, Kompost, Wasser,
etc.) unter Verwenden der oben erwähnten Proben. Techniken zur
Isolierung von Mikroorganismen aus natürlicher Umgebung sind im Stand
der Technik gut bekannt. Die Nukleinsäuresequenz kann dann durch ähnliches Durchsuchen
einer genomischen oder cDNA-Bibliothek
anderer Mikroorganismen abgeleitet werden. Wenn eine Nukleinsäuresequenz,
welche das Polypeptide kodiert, einmal mit der/den Probe(n) detektiert
worden ist, kann die Sequenz isoliert oder kloniert werden durch
Verwenden von Techniken, welche dem durchschnittlichen Fachmann
bekannt sind (siehe z. B. Sambrook et al., 1989, supra).
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Für
Zwecke der Erfindung wird der Ausdruck "erhalten von" hierin verwendet
in Zusammenhang mit einer Quelle, dies soll bedeuten, dass das Polypeptid
von der Quelle oder non einer Zelle, in welche ein Gen aus der Quelle
inseriert worden ist, hergestellt wird.
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Das/die Polypeptid(e) kann/können ein
fusionierte(s) Polypeptid(e) oder spaltbares) Fusionspolypeptid(e)
sein, bei denen ein anderes Polypeptid an dem N-Terminus oder dem C-Terminus des Polypeptids
oder des Fragments hiervon fusioniert ist. Ein fusioniertes Polypeptid
wird durch eine Fusion einer Nukleinsäureseguenz (oder eines Teils
hiervon), welche ein anderes Polypeptid kodiert, mit einer Nukleinsäuresequenz
(oder eines Teils hiervon) der vorliegenden Erfindung hergestellt.
Techniken zum Herstellen von Fusionsproteinen sind im Stand der
Technik bekannt und schließen
ein Ligieren der Kodierungssequenzen, welche die Polypeptide kodieren,
ein, so dass sie im Rahmen sind und dass die Expression des fusionierten
Polypeptids unter Kontrolle desselben/derselben Promotors/Promotoren
und Terminators steht.
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Zusätzliche Protease(n)
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In den Verfahren der vorliegenden
Erfindung wird das proteinhaltige Material ebenfalls mit einer oder mehreren
zusätzlichen
Protease(n) behandelt. Die zusätzliche(n)
Protease(n) kann/können
gleichzeitig mit dem/den Polypeptid(en) oder nacheinander hinzugefügt werden.
Die zusätzliche(n)
Protease(n) kann/können in
einer effektiven Menge, welche herkömmlich in Proteinhydrolyseprozessen
angewendet wird, zu dem proteinhaltigen Material hinzugefügt werden.
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Die eine oder mehreren zusätzlichen
Protease(n) können
Endopeptidasen sein. Die Endopeptidase(n) kann können in einer effektiven Menge,
welche herkömmlich
in Proteinhydrolyseprozessen angewendet wird, zu dem proteinhaltigen
Substrat hinzugefügt
werden, bevorzugt in dem Bereich von ungefähr 0,05 bis ungefähr 15 AU/100
g Protein und bevorzugter von ungefähr 0,1 bis 8 AU/100 g Protein.
Eine AU (Anson Unit) wird definiert als die Enzymmenge, welche unter
Standardbedingungen (d. h. 25°C,
pH 7,5 und 10 Min. Reaktionszeit) Hämoglobin mit einer Anfangsrate
("initial rate") verdaut, so dass dort pro Minute eine Menge von
TCA-löslichem
Produkt freigesetzt wird, welches dieselbe Farbe mit einem Phenolreagens
ergibt wie ein Milliäguivalent Tyrosin.
Das analytische Verfahren AF 4/1 ist auf Anfrage erhältlich von
Novo Nordisk A/S, Dänemark,
welches hierdurch durch Verweis eingeschlossen ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Endopeptidase eine Glutamylendopeptidase (EC 3.4.21.19);
eine Lysylendopeptidase (EC 3.4.21.50); eine Leucylendopeptidase
(EC 3.4.21.57); eine Glycylendopeptidase (EC 3.4.22.25); eine Prolylendopeptidase
(EC 3.4.21.26); Trypsin (EC 3.4.21.4) oder eine Trypsinähnliche
(Lysin/Arginin-spezifische) Endopeptidase; oder eine Peptidyl-Asp-Metalloendopeptidase
(EC 3.4.24.33).
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Die Glutamylendopeptidase (EC 3.4.21.19)
kann bevorzugt von einem Bacillus Stamm erhalten werden, insbesondere
Bacillus licheniformis und Bacillus subtilis, einem Staphylococcus
Stamm, insbesondere Staphylococcus aureus, einem Streptomyces Stamm,
insbesondere Streptomyces thermovulgaris und Streptomyces griseus,
oder einem Actinomyces Stamm.
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Die Lysylendopeptidase (EC 3.4.21.50)
kann bevorzugt von einem Achromobacter Stamm erhalten werden, insbesondere
Achromobacter lyticus, einem Lysobacter Stamm, insbesondere Lysobacter
enzymogenes, oder einem Pseudomonas Stamm, insbesondere Pseudomonas
aeruginosa.
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Die Leucylendopeptidase (EC 3.4.21.57)
kann von pflanzlicher Herkunft sein.
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Die Glycylendopeptidase (EC 3.4.22.25)
kann bevorzugt von der Papayapflanze (Carica papaya) erhalten werden.
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Die Prolylendopeptidase (EC 3.4.21.26)
kann bevorzugt von einem Flavobacterium Stamm erhalten werden oder
sie kann von pflanzlicher Herkunft sein.
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Die Trypsin-ähnliche Endopeptidase kann
bevorzugt von einem Fusarium Stamm, insbesondere Fusarium oxysporum,
z. B. wie in WO 89/06270 oderr WO 94/25583 beschrieben, erhalten
werden.
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Die Peptidyl-Asp-Metalloendopeptidase
(EC 3.4.24.33) kann bevorzugt von einem Pseudomonas Stamm, insbesondere
Pseudomonas fragi, erhalten werden.
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Die Endopeptidase kann von einem
Stamm von Bacillus, bevorzugt Bacillus amylollquefaciens, Bacillus
lentus, Bacillus licheniformis oder Bacillus subtilis, einem Stamm
von Staphylococcus, bevorzugt Staphylococcus aureus, einem Stamm
von Streptomyces, bevorzugt Streptomyces thermovularis oder Streptomyces griseus,
einem Stamm von Actinomyces Arten, einem Stamm von Aspergillus, bevorzugt
Aspergillus aculeatus, Aspergillus awamori, Aspergillus foetidus,
Aspergillus nidulans, Aspergillus niger, Aspergillus oryzae oder Aspergillus
sojae, oder einem Stamm von Fusarium, bevorzugt Fusarium venenatum.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das spezifisch wirkende proteolytische Enzym eine Exopeptidase,
die von einem Ende des Peptides wirken kann.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Exopeptidase eine Aminopeptidase wie eine Leucylaminopeptidase
(EC 3.4.11.1); eine Dipeptidaminopeptidase oder eine Tripeptidaminopeptidase
(EC 3.4.11.4).
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In einer anderen Ausführungsform
ist die Exopeptidase eine Carboxypeptidase wie eine Prolincarboxypeptidase
(EC 3.4.16.2); eine Carboxypeptidase A (EC 3.4.17.1); eine Carboxypeptidase
B (EC 3.4.17.2); eine Carboxypeptidase C (EC 3.4.16.5); eine Carboxypeptidase
D (EC 3.4.16.6); eine Lysin-(Arginin)carboxypeptidase (EC 3.4.17.3);
eine Glycincarboxypeptidase (EC 3.4.17.4); eine Alanincarboxypeptidase
(EC 3.4.17.6); eine Glutamatcarboxypeptidase (EC 3.4.17.11); eine
Peptidyldipeptidase A (EC 3.4.15.1); oder eine Peptidyldipeptidase
(EC 3.4.15.5).
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In einer am meisten bevorzugten Ausführungsform
ist die zusätzliche
Protease eine Mehrzahl von Proteasen, welche unter dem Namen FLAVOURZYMETM verkauft wird, hergestellt von Novo Nordisk
A/S, Dänemark.
Die Proteaseformulierung enthält
mindestens fünf
Aspergillus oryzae-abgeleitete Proteasen und Peptidasen von verschiedenem
Molekulargewicht.
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Zusätzliche
Enzyme
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das proteinhaltige Material mit einem oder mehreren zusätzlichem/n
Enzym(en) behandelt. Das eine oder die mehreren zusätzliche(n)
Enzym(e) kann/können
eine Amylase, Carbohydrase, Cellulase, Esterase, alpha-Galactosidase,
beta-Galactosidase, Glucoamylase, alpha-Glucosidase, beta-Glucosidase, Lipase,
ein pektinolytisches Enzym, Peptidoglutaminase, Phytase, Transglutaminase
oder Xylanase sein.
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Das/die zusätzliche(n) Enzyme) kann/können erhalten
werden von einem Mikroorganismus, welcher zu der Gattung Aspergillus,
bevorzugt Aspergillus aculeatus, Aspergillus awamori, Aspergillus
niger oder Aspergillus oryzae, Trichoderma, Humiola, bevorzugt Humicola
insolens oder Fusarium, bevorzugt Fusarium bactridioides, Fusarium
cerealis, Fusarium crookwellense, Fusarium culmorum, Fusarium graminearum,
Fusarium graminum, Fusarium heterosporum, Fusarium negundi, Fusarium
oxysporum, Fusarium reticulatum, Fusarium roseum, Fusarium sambucinum,
Fusarium sarcochroum, Fusarium sporotrichioides, Fusarium sulphureum,
Fusarium torulosum, Fusarium trichothecioides oder Fusarium venenatum
gehört.
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Proteinhydrolysate
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ebenfalls Proteinhydrolysate, welche durch Verfahren der vorliegenden
Erfindung hergestellt werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ebenfalls Proteinhydrolysate, welche in freier Glutaminsäure und/oder
Peptid-gebundenen Glutaminsäureresten
angereichert ist. Solche Proteinhydrolysate können durch ein Unterwerfen
des proteinhaltigen Materials einem Desamidationsprozess, entweder
vor oder gleichzeitig mit der/den enzymatischen Behandlung(en),
hergestellt werden.
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Diese Proteinhydrolysate besitzen
einen ausgezeichneten Geschmack wegen der Glutaminsäure (Glu),
ob frei oder Peptid-gebunden, welche eine wichtige Rolle in dem
Geschmack und der Schmackhaftigkeit von Proteinhydrolysaten spielt.
Diese Proteinhydrolysate besitzen ebenfalls eine verbesserte Funktionalität, insbesonde re
eine verbesserte Löslichkeit,
verbesserte Emulgierungseigenschaften, einen erhöhten Hydrolysegrad und verbesserte
Schaumbildungseigenschaften.
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Der Desamidationsprozess, d. h. die
Konversion von Amiden (Glutamin oder Asparagin) in geladene Säuren (Glutaminsäure oder
Asparaginsäure), über die
Freisetzung von Ammoniak kann als nicht-enzymatische oder nicht-enzymatischer
oder enzymatischer Desamidationsprozess stattfinden.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Desaminierung als ein enzymatischer Desaminierungsprozess
durchgeführt,
z. B. durch Unterwerfen des Substrates einer Transglutaminase und/oder
Peptidoglutaminase.
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Die Transglutaminase kann von einer
beliebigen herkömmlichen
Quelle sein, einschließlich
Säugetiere,
siehe z. B.
JP 1050382 und
JP 5023182 , einschließlich des
aktivierten Faktors XIII, siehe z. B. WO 93/15234; solche von einem
Fisch abgeleitete, siehe z. B.
EP
555,649 ; und solche, welche von Mikroorganismen erhalten
werden, siehe z. B.
EP 379,606 ,
WO 96/06931 und WO 96/22366. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Transglutaminase von einer Oomycete erhalten, einschließlich einem
Stamm von Phytophthora, bevorzugt Phytophthora cactorum, oder einem
Stamm von Pythium, bevorzugt Pythium irregulare, Pythium sp., Pythium
intermedium, Pythium ultimum oder Pythium perulum (oder Pythium
periplocum). In einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist die Transglutaminase
von bakterieller Herkunft und wird erhalten von einem Stamm von
Bacillus, bevorzugt Bacillus subtilis, einem Stamm von Streptoverticillium,
bevorzugt Streptoverticillium mobaraensis, Streptoverticillium griseocarneum
oder Streptoverticillium cinnamoneum und einem Stamm von Streptomyces,
bevorzugt Streptomyces lydicus.
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Die Peptidoglutaminase kann eine
Peptidoglutaminase I (Peptidylglutaminase; EC 3.5.1.43), oder eine Peptidoglutaminase
II (Protein-Glutaminglutaminase; EC 3.5.1.44) oder eine beliebige
Mischung hiervon sein. Die Peptidoglutaminase kann erhalten werden
von einem Stamm von Aspergillus, bevorzugt Aspergillus japonicus,
einem Stamm von Bacillus, bevorzugt Bacillus circulans, einem Stamm
von Cryptococcus, bevorzugt Cryptococcus albidus oder einem Stamm
von Debaryomyces, bevorzugt Debaryomyces kloecheri.
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Die Transglutaminase wird zu dem
proteinhaltigen Material in einer effektiven Menge hinzugefügt, wie sie
herkömmlich
in Desamidationsprozessen angewendet wird, bevorzugt in dem Bereich
von ungefähr
0,01 bis ungefähr
5% (w/w) und bevorzugter in dem Bereich von ungefähr 0,1 bis
ungefähr
1% (w/w) der Enzympräparation,
welches sich auf die Menge des Substrats bezieht.
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Die Peptidoglutaminase wird dem proteinhaltigen
Substrat in einer effektiven Menge beigefügt, wie sie herkömmlich in
Desamidationsprozessen angewendet wird, bevorzugt in dem Bereich
von ungefähr
0,01 bis ungefähr
100.000 PGase-Einheiten
pro 100 g Substrat und bevorzugter in dem Bereich von ungefähr 0,1 bis ungefähr 10.000
PGase-Einheiten pro 100 g Substrat.
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Die Peptidoglutaminaseaktivität kann gemäß der Vorgehensweise
von Cedrangoro et al. (1965, Enzymologia 29: 143) bestimmt werden.
Gemäß dieser
Vorgehensweise wird 0,5 ml einer Enzymprobe, eingestellt auf pH
6,5 mit 1 N NaOH, in ein kleines Gefäß geladen. Dann wird 1 ml Borat-pH
10,8-Pufferlösung
zu dem Gefäß hinzugefügt. Der
entladene Ammoniak wird mit 5 N Schwefelsäure absorbiert und durch Verwendung des
Nesslers Reagens wird der Mischung eine Farbbildung erlaubt, welche
bei 420 nm gemessen wird. Eine PGase-Einheit ist die Enzymmenge,
welche in der Lage ist, 1 Mikromol Ammoniak pro Minute unter diesen Bedingungen
herzustellen.
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Alternativ kann die Peptidoglutaminaseaktivität gemäß der in
US 3,857,967 oder Beispiel
20 unten beschriebenen Vorgehensweise bestimmt werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ebenfalls Nahrungsmittelprodukte, z. B. gebackene Produkte und Tierfutterzusätze, welche
ein Proteinhydrolysat umfassen, welches durch die Verfahren der
vorliegenden Erfindung erhalten wird. Solche Nahrungsmittelprodukte
weisen verstärkte
organoleptische Qualitäten
auf, wie eine Verbesserung im Geschmack, der Schmackhaftigkeit,
des Mundgefühls,
des Aromas und der Krustenfarbe ("crust color").
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In dem vorliegenden Zusammenhang
schließt
der Ausdruck "gebackene Produkte" beliebige Nahrungsmittel ein,
welche aus Teig zubereitet werden, entweder mit einem weichen oder
einem krustigen Charakter. Beispiele von gebackenen Produkten, ob
heller oder dunkler Typ, welche durch diese Erfindung vorteilhaft
hergestellt werden können,
sind Brot, insbesondere weißes,
Vollmehl- oder Roggenbrot, typischerweise in der Form von Brotlaiben
oder Brötchen;
französische
Baguette-Typ-Brote; Pitabrote; Tacos; Torten; Pfannkuchen; Biscuits;
Krustenbrote; und dergleichen.
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Solche gebackenen Produkte werden
herkömmlicherweise
aus einem Teig zubereitet, welcher Mehl und Wasser umfasst, und
welcher typischerweise angesäuert
wird. Der Teig kann auf verschiedene Weisen angesäuert werden,
wie durch ein Hinzufügen
von Natriumbicarbonat oder dergleichen oder durch ein Hinzufügen eines
Gärmittels
(Gärungsteig),
jedoch wird der Teig bevorzugt durch ein Hinzufügen einer geeigneten Hefekultur,
wie einer Kultur von Saccharomyces cerevisiae (Bäckerhefe) angesäuert. Beliebige
der kommerziell erhältlichen
Saccharomyces cerevisiae Stämme
können
angewendet werden.
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Weiterhin kann der Teig, welcher
in der Zubereitung von gebackenen Produkten verwendet wird, frisch oder
gefroren sein. Die Zubereitung von gefrorenem Teig wird beschrieben
von K. Kulp und K. Lorenz in "Frozen and Refrigerated Doughs and
Batters". Eine geschmacksverbessernde Zusammensetzung der vorliegenden
Erfindung wird typischerweise in den Teig in einer Menge in dem
Bereich von 0,01–5%,
bevorzugter 0,1–3%
eingeschlossen.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
ebenfalls die Verwendung eines Hydrolysats, welches durch die Verfahren
der Erfindung hergestellt wird, als ein Zusatzstoff zu Nahrungsmittelprodukten,
wie gebackenen Nahrungsmittel, um die organolepti schen Qualitäten, wie
den Geschmack, die Schmackhaftigkeit und das Aroma, zu steigern.
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Die vorliegende Erfindung wird weiterhin
durch die folgenden Beispiele beschrieben, welche nicht als Begrenzung
des Schutzbereichs der Erfindung aufgefasst werden sollten.
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Beispiele
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Beispiel 1: Aufreinigung
der FLAVOURZYMETM-Aminopeptidase II
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Die Aminopeptidase wurde aus einer
FLAVOURZYMETM-Brühe (Novo Nordisk A/S, Bagsvaerd,
Dänemark)
aufgereinigt. Die FLAVOURZYMETM-Brühe wurde
durch Kultivierung des Aspergillus oryzae Stammes 1568 (ATCC 20396)
in einem Medium, welches aus Kohlenstoff- und Stickstoffquellen
und Spurenmetallen zusammengesetzt ist, hergestellt. Zuerst wurde
die Brühe
(20 ml, enthaltend 720 mg Protein) mit 180 ml 20 mM Natriumphosphat-pH
7,0-Puffer verdünnt
und gefiltert unter Verwenden von Nalgene Filterware, ausgestattet mit
0,45 μm
Filter mit einem Filter (Nalgene, Rochester, NY). Die gefilterte
Lösung
wurde auf eine 24 × 130 mm-Säule geladen,
welche 31 ml Q-Sepharose, Big Beads (Pharmacia Biotech AB, Uppsala,
Schweden) enthielt, voräquilibriert
mit 20 mM Natriumphosphat-pH 7,0-Puffer. Das Protein wurde unter
Verwenden von pH-Gradienten
von 7,0 (20 mM Natriumphosphatpuffer) bis 5,0 (20 mM Natriumacetatpuffer)
von 5,0 bis 3,5 (20 mM Natriumacetatpuffer) und dann von 3,5 bis
3,0 (20 mM Natriumacetatpuffer) eluiert. Fraktionen, welche zwischen
pH 3,5 und 3,0 eluierten, wurden gesammelt, gepoolt und auf 20 ml
konzentriert durch eine Ultrafiltration mit einer PM 10-Membran
(Amicon, New Bedford, MA).
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Die konzentrierte Lösung wurde
mit 100 ml 20 mM Natriumphosphat-pH 7,0-Puffer verdünnt und dann auf eine 20 × 100 mm
Säule geladen,
welche Pharmacia MonoQ Beads (Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden)
enthielt, voräquilibriert
mit 20 mM Natriumphosphat-pH 7,0-Puffer. Das Protein wurde mit einem
0 bis 0,4 M NaCl-Gradienten in 20 mM Natriumphosphat-pH 7,0-Puffer
eluiert. Die Fraktionen zwischen 0,330 und 0,343 M NaCl wurden gesammelt,
gepoolt und konzentriert unter Verwenden einer Ultrafiltration gegen
20 mM NatriumacetatpH 4,0-Puffer.
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Für
die aufgereinigte Zubereitung wurde gefunden, dass sie drei Hauptbanden
enthielt, welches durch eine SDS-PAGE-Analyse beurteilt wurde. Die
Probe bestand aus Komponenten mit Molekulargewichten von ungefähr 65,50
und 33 kDa.
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Beispiel 2: Aminosäuresequenzierung
einer Aminopeptidase II
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Ein Aliquot der in Beispiel 1 beschriebenen
aufgereinigten Aminopeptidase II-Zubereitung
wurde elektrophoriert und nachfolgend Blot-transferiert auf eine
PVDF-Membran (Novex, San Diego, CA) unter Verwenden von 10 mM CAPS
(3-[Cyclohexylamino]-1-propansulfonsäure) pH 11 in 10% Methanol
für 2 Stunden.
Die PVDF-Membran wurde mit 0,1% Coommassie-Blau R-250 in 40% Methanol/1%
Essigsäure
für 20
Sekunden angefärbt
und mit 50% Ethanol entfärbt,
um die Proteinbanden zu beobachten. Drei Komponenten bei 65, 50 und
33 kDa wurden ausgeschnitten und einer aminoterminalen Sequenzierung
in einem Applied Biosystems Model 476A Protein Sequenzer (Applied
Biosystems, Inc., Foster City, CA) unterworfen, unter Verwenden
einer Blot-Kartusche ("blot cartridge") und einer Flüssigphasen-TFA-Förderleistung
("liquid phase TFA delivery") gemäß den Instruktionen des Herstellers.
Alle drei Komponenten erzielten dieselbe aminoterminale Sequenz RALVSPDEFPEDIQLEDLLEGSQQLEDFAY
(SEQ ID NO: 2).
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Eine 300 μl Probe des Proteins wurde in
einem Savant Speed Vac AS160 (Savant Instruments, Farmingdale, NY)
getrocknet und dann mit 300 μl
70%-iger Ameisensäure
(wässrig)
wiederhergestellt. Es wurden einige Kristalle Cyanbromid hinzugefügt und bei
Raumtemperatur im Dunkeln über
Nacht inkubiert. Die Probe wurde wieder getrocknet in dem Speed
Vac und wiederhergestellt in dem Tricinprobenpuffer (Novex, San
Diego, CA). Die Cyanbromid-gespaltenen Fragmente wurden unter Verwenden
eines 10–20%-igen
Tricin-SDS-Polyacrylamidgel in Banden von 6, 10, 15, 22, 27, 40
und 50 kDa aufgetrennt und Blot-transferiert auf eine PVDF-Membran.
Die 6, 10, 15 und 22 kDA-Banden wurden ausgeschnitten und einer
aminoterminalen Sequenzierung unterworfen.
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Die aminoterminalen Sequenzen der
15 und 22 kDa-Banden waren identisch zu der obigen aminoterminalen
Sequenz, während
die Sequenzen der 6 und 10 kDa Banden beide bestimmt wurden, die
Sequenz TYSPSVEVTADVAVVKNLGTSEADYPDVEGKVAL (SEQ ID NO: 2) zu enthalten.
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Beispiel 3: Aspergillus
oryzae Stamm 1568-RNA-Isolierung
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Der Aspergillus oryzae Stamm 1568
wurde in einem Fermentationstank kultiviert, in einem Medium, welches
aus 7,5 g Kartoffelstärke,
10 g Sojabohnenmehl, 2 g KHP2O4,
5 g Na2HPO4-2H2O und 0,1 g ZnSO4-7H2O pro Liter zusammengesetzt war. Eine Zwei-Liter-Probe
wurde nach 5 Tagen Wachstum bei 30°C entnommen und die Mycelia
wurde gesammelt, in flüssigem
Stickstoff gefroren und bei –80°C aufbewahrt.
Die Gesamt-RNA wurde aus den gefrorenen gepuderten Mycelia von Aspergillus
oryzae 1568 durch Extraktion mit Guanidiniumthiocyanat, gefolgt
von einer Ultrazentrifugierung durch ein 5,7 M Cäsiumchlorid-Kissen (Chirgwin et
al., 1979, Biochemistry 18: 5294–5299) zubereitet. Poly(A)+
RNA wurde isoliert durch eine Oligo(dT)-Celluloseaffinitätschromatographie
gemäß Aviv und
Leder (1972, Proceedings of the National Academy of Sciences USA
69: 1408-1412).
-
Beispiel 4: Konstruktion
einer cDNA-Bibliothek
-
Doppelsträngige cDNA wurde aus 5 μg Aspergillus
oryzae 1568 poly(A) + RNA aus Beispiel 3 sythetisiert, unter Verwenden
der von Gubler und Hoffmann (1983, Gene 25: 263–269) und Sambrook et al. (1989, Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring
Harbor, New York) beschriebenen Vorgehensweise, mit Ausnahme, dass
ein Oligo(dT)-NotI-Ankerprimer, anstelle eines Oligo(dT)12-18-Primers
in der Erststrangreaktion verwendet wurde. Nach der Synthese wurde
die cDNA mit "Mung bean"-Nuklease (Life Technologies, Gaithersburg,
MD) behandelt, glatte Enden mit der T4 DNA-Polymerase hergestellt
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) und zu nicht-palindromen
BstXI-Adaptoren ligiert (Invitrogen, San Diego, CA), unter Verwenden
eines un gefähr
50-fachen molaren Überschusses
der Adaptoren. Die adaptierte cDNA wurde mit NotI verdaut, Größen-fraktioniert
für 1,2–3,0 kB
cDNAs durch Agarosegelelektrophorese und in pYES2,0 (Invitrogen,
San Diego, CA) ligiert, geschnitten mit BstXI/NotI. Die Ligationsmischung
wurde in elektrokompetente E. coli DH10B-Zellen (Life Technologies,
Gaithersburg, MD) transformiert, gemäß den Instruktionen des Herstellers.
Die Bibliothek, welche aus 1 × 106 unabhängigen
Klonen bestand, wurde als einzelne Pools (25.000-30.000 Kolonienbildungseinheiten/Pool)
in 20% Glycerol bei –80°C und als
doppelsträngige
cDNA und Ligationsmischung bei –20°C gelagert.
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Beispiel 5: Extraktion
genomischer DNA
-
Aspergillus oryzae 1568 wurde in
25 ml 0,5% Hefeextrakt-2% Glucose (YEG)-Medium für 24 Stunden bei 37°C und 250
rpm wachsen gelassen. Die Mycelia wurden dann durch eine Filtration
durch Miracloth (Calbiochem, La Jolla, CA) gesammelt und einmal
mit 25 ml 10 mM Tris-1 mM EDTA (TE)-Puffer gewaschen. Der überschüssige Puffer
wurde aus der Mycelia-Zubereitung abtropfen gelassen, welche nachfolgend
in flüssigem
Stickstoff gefroren wurde. Die gefrorene Mycelia-Zubereitung wurde
in einer elektrischen Kaffemühle
zu einem feinen Pulver vermahlen und das Pulver wurde in ein wegwerfbares
Plastikzentrifugationsröhrchen
hinzugefügt,
welches 20 ml des TE-Puffers und 5 ml 20% w/v Natriumdodecylsulfat
(SDS) enthielt. Die Mischung wurde einige Male vorsichtig umgedreht,
um ein Mischen sicherzustellen, und zweimal mit einem gleichen Volumen
an Phenol : Chloroform : Isoamylalkohol (25 : 24 : 1 v/v/v) extrahiert.
Es wurde Natriumacetat (3 M Lösung)
hinzugefügt
zu der extrahierten Probe bis zu einer Endkonzentration von 0,3
M, gefolgt von 2,5 Volumina eiskaltem Ethanol, um die DNA zu präzipitieren.
Das Röhrchen
wurde bei 15.000 x g für
30 Minuten zentrifugiert, um die DNA zu pelletieren. Das DNA-Pellet
wurde 30 Minuten luftgetrocknet vor der Resuspendierung in 0,5 ml
TE-Puffer. DNase-freie Ribonuklease A wurde hinzugefügt, um das
DNA-Pellet auf eine Konzentration von 100 μg/ml zu resuspendieren und die
Mischung wurde dann bei 37°C
für 30
Mi nuten inkubiert. Proteinase K (200 μg/ml) wurde hinzugefügt und das
Röhrchen
wurde eine zusätzliche
Stunde bei 37°C
inkubiert. Schließlich
wurde die Probe zweimal mit Phenol : Chloroform : Isoamylalkohol
extrahiert und die DNA mit Ethanol präzipitiert. Die präzipitierte
DNA wurde mit 70% Ethanol gewaschen, vakuumgetrocknet, resuspendiert
in TE-Puffer und bei 4°C
aufbewahrt.
-
Beispiel 6: PCR-Amplifizierung
der Aspergillus oryzae 1568-Aminopeptidase
II
-
Basierend auf den in Beispiel 2 beschriebenen
Aminosäuresequenzen
von den Aspergillus oryzae 1568 Aminopeptidase II-Teilpeptiden,
wurden die unten gezeigten degenerierten Oligonukleotidprimer synthetisiert
mit einem Applied Applied Biosystems Model 394 DNA/RNA Synthesizer
gemäß den Instruktionen
des Herstellers, um Aminopeptidase II-Genfragmente aus der genomischen
DNA von Aspergillus oryzae 1568 mit einer PCR zu amplifizieren.
Vorwärtsrimer:
5'-CCIGAYGARTTYCCIGARGA-3' (SEQ ID NO: 3)
Ruckwärtsprimer:
5'-RTTYTTIACIACIGCIACRTCIGCIGTIACYTCIAC-3' (SEQ ID NO: 4).
-
(R = A oder G, Y = C oder T, N =
G oder A oder C oder T, H = A oder C oder T, I = Inosin).
-
Die Amplifizierungsreaktionen (50 μl) wurden
unter Verwenden von ungefähr
1 μg Aspergillus
oryzae 1568 genomischer DNA als Matrize zubereitet, welche wie in
Beispiel 5 beschrieben zubereitet wurde. Jede Reaktion enthielt
die folgenden Komponenten: 1 μg
genomische DNA, 40 pMol des Vorwärtsprimers,
40 pMol des Rückwärtsprimers,
20 μM von
jedem dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 1 × Taq Polymerase-Puffer (Perkin-Elmer
Corp., Branchburg, NJ) und 2,5 Einheiten Taq-Polymerase (Perkin-Elmer
Corp., Branchburg, NJ). Die Reaktionen wurden in einem Perkin-Elmer
Model 480 Thermocycler inkubiert und wie folgt programmiert: Zyklus 1
bei 94°C
für 5 Minuten,
50°C für 2 Minuten
und 72°C
für 2 Minuten;
und Zyklen 2–26
bei 94°C
für 2 Minuten, 50°C für 1 Minute
und 72°C
für 2 Minuten.
Die Reaktionsprodukte wurden in einem 1,5%-igen Agarosegel (Eastman
Kodak, Rochester, NY), wobei eine 309 bp-Produktbande aus dem Gel
ausgeschnitten wurde und aufgereinigt wurde unter Verwenden von
Qiaex II (Qiagen, Chatsworth, CA) gemäß der Instruktionen des Herstellers.
Das aufgereinigte PCR-Produkt wurde nachfolgend in einen pCRII-Vektor
(Invitrogen, San Diego, CA) kloniert und die DNA-Sequenz wurde unter
Verwenden der Lac-Vorwärts- und
Rückwärtsprimer
(New England BioLabs, Beverly, MA) bestimmt.
-
Das Aminopeptidase II-Gensegment
(309 Bp) bestehend aus 103 Codons, wurde von Aspergillus oryzae
1568 mit den oben beschriebenen Aminopeptidase IIspezifischen PCR-Primern
amplifiziert. Die DNA-Sequenzanalyse zeigte, dass das amplifizierte
Gensegment einen Teil des entsprechenden Aspergillus oryzae 1568
Aminopeptidase II-Gens kodierte. Das Aminopeptidase II-Gensegment
wurde verwendet, um die Aspergillus oryzae 1568 cDNA-Bibliothek,
beschrieben in Beispiel 5, zu testen.
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Beispiel 7: Identifizierung
von Aspergillus oryzae 1568-Aminopeptidase II-Klonen
-
Die Aspergillus oryzae 1568 cDNA-Bibliothek
wurde auf Luria plus 50 μg/ml
Carbenicillin Agar-Platten ausplattiert. Kolonieanhebungen ("colony
lifts") (Maniatis et al., 1982, Molecular C1oning, A Laboratory
Manual, Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York)
wurden mit ungefähr
10.000 Kolonien durchgeführt
und die DNA was wurde guervernetzt auf Membranen (Hybond N+, Amersham,
Arlington Heights, IL) unter Verwendung eines W-Stratalinkers Stratagene,
La Jolla, CA). Die Membranen wurden für drei Stunden bei 45°C in einer
Hybridisierungslösung
eingeweicht, welche 5 × SSPE,
0,3% SDS, 50% Formamid und 10 μg/ml denaturierte
und gescherte Heringssamen-DNA enthielt. Das Aminopeptidase II-Genfragment,
welches wie in Beispiel 6 beschrieben von dem Aspergillus oryzae
1568 isoliert wurde, wurde radiomarkiert unter Verwen den des „Random
Primed DNA Labeling Kit" (Boehringer Mannheim, Mannheim, Deutschland),
denaturiert durch ein Hinzugeben von NaOH bis zu einer Endkonzentration
von 0,1 M und zu der Hybridisierungslösung bei einer Aktivität von ungefähr 1 × 106 cpm pro ml Hybridisierungslösung hinzugegebt.
Die Mischung wurde über
Nacht bei 45°C
in einem Schüttelwasserbad
inkubiert. Der Inkubation folgend wurden die Membranen dreimal in
2 × SSC
mit 0,2% SDS bei 55°C
gewaschen. Die Membranen wurden dann auf Blotting-Papier für 15 Minuten
getrocknet, eingepackt in SaranWrapTM und
mit einem Röntgenstrahlenfilm
für 48
Stunden bei –70°C mit Intensivierungsabschirmvorrichtung
(Kodak, Rochester, NY) belichtet.
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Elf Kolonien stellten starke Hybridisierungssignale
mit der Probe her. Die elf Kolonien wurden in fünf ml LP plus 50 μg/ml Carbenicillinmedium
inokuliert und über
Nacht bei 37°C
wachsen gelassen. Von jedem dieser Klone wurde eine Miniprep-DNA
zubereitet unter Verwenden des Wizard 373 DNA-Aufreinigungskit (Wizard 373 DNA Purification
Kit, Promega, Madison, WI. Der Klon 9 und der Klon 10 enthielten
eine Aminopeptidase II-kodierende Sequenz, wie durch DNA-Sequenzierung
bestätigt
wurde. Der Klon 9 (pEJGl8) besaß Volllänge. Das
Plasmid pEJGl8 wurde in E. coli DHSα-Zellen subkloniert, um E. coli
DHSα EJG18
herzustellen.
-
Beispiel 8: DNA-Sequenzanalysen
des Aspergillus orzyae 1568 Aminopeptidase II-Gens
-
Eine DNA-Sequenzierung des Aminopeptidase
II-Gens, welches in pEJGl8 in E. coli DHSα EJG18 enthalten war, beschrieben
in Beispiel 7, wurde mit einem Applied Biosystems Model 373A Automatisierten DNA-Sequenzierer
(Applied Biosystems Model 373A Automated DNA Sequencer,
Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA) an beiden Strängen durchgeführt, unter
Verwenden der Primerwanderungstechnik mit der Farbstoffterminatorchemie
(Giesecke et al., 1992, Journal of Virology Methods 38: 47–60). Es
wurden Oligonukleotid- Sequenzprimen
zu den komplementären
Sequenzen in dem Aminopeptidase II-Gen gestaltet und wurden in einem Applied
Biosystems Model 394 DNA/RNA-Synthetisierer
(Applied Biosystems Model 394 DNA/RNA Synthesizer) synthetisiert,
gemäß den Instruktionen
des Herstellers.
-
Die Nukleotidsequenz des Gens, welches
die Aspergilus oryzae 1568-Aminopeptidase
II kodiert und die abgeleitete Aminosäuresequenz hiervon wird in 1 (jeweils SEQ ID NO: 1 und 2) dargestellt.
Sequenzanalysen des klonierten Inserts enthüllten einen großen offenen
Leserahmen von 1.488 Nukleotiden (das Stop-Kodon ausgeschlossen),
welche ein Protein mit einer 496 Aminosäuresequenz (SEQ ID NO: 2) kodiert. Der
G + C-Gehalt dieses offenen Leserahmens beträgt 58%. Basierend auf den Regeln
von van Heijne (van Heijne, 1984 , Journal of Molecular Biology
173: 243–251)
umfassen die ersten 15 Aminosäuren
wahrscheinlich ein sekretorisches Signalpeptid, welches das im Entstehen
begriffene Polypeptide in das endoplasmatische Reticulum leitet
(doppelt unterstrichen in 1).
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Die Aminosäuresequenzen der Teilpeptide,
welche von der aufgereinigten Aminopeptidase II, wie in Beispiel
2 beschrieben, abgeleitet sind, sind in 1 unterstrichen
und waren konsistent mit solchen, die in der abgeleiteten Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 2) der Aspergillus oryzae 1568 Aminopeptidase II-cDNA gefunden
wurde.
-
Unter Verwenden des Clustal Abgleichungsprogramms
(Higgins, 1989, supra), um die abgeleitete Aminosäuresequenz
der Aspergillus oryzae 1568 Aminopeptidase II mit der Saccharomyces
cerevisiae Aminopeptidase II Y (SEQ ID NO: 5) abzugleichen, wurde
eine 33,7 %-ige Aktivität
beobachtet.
-
Beispiel 9: Konstruktion
eines Aspergillus oryzae 1568 Aminopeptidase II-Expressionsvektors für einen Aspergillus Wirt
-
sEs wurden zwei unten gezeigte synthetische
Oligonukleotidprimer gestaltet, um die Aspergillus oryzae A1568
Aminopeptidase II Gen-kodierende Sequenz von dem Plasmid pEJG18
(E. coli DHSα-EJG18)
zu amplifizieren für
ein Subklonieren und eine Expression in einem Aspergillus Wirt.
-
-
Fettgedruckte Buchstaben stellen
die kodierende Sequenz dar.
-
Um das Subklonieren des Genfragments
in einen Expressionsvektor, benannt als pMWR3 (2), zu vereinfachen, wurde eine NsiI-Restriktionsenzymstelle
an dem 3'-Ende des Aminopeptidase II-Gens eingeführt. Das 5'-Ende wurde glatt
gelassen mit einem Zusatz von ATG für die Insertion in die SwaI-Stelle.
Der Vektor pMWR3 enthielt den TAKA-Promotor und -Terminator als
regulatorische Seguenzen. Da das Plasmid keinen selektierbaren Marker
für Pilztransformationen
enthält,
wurde es mit pToC90 (WO 91/17243), welches amdS als selektierbaren
Marker enthält,
cotransformiert.
-
Fünfzig
Pikomol von jedem der obigen Primer wurden in einer PCR-Reaktion
(50 μl)
verwendet, welche 70 ng pEJG18 (ein Aspergillus oryzae 1568 cDNA-Klon in pYES2) 1X
Pwo-Puffer (Boehringer Mannheim, Indiapolis, IN), 8 μl eines 10
mM Gemisches von dATP, dTTP, dGTP, und dCTP, und 2,5 Einheiten PwoI
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) enthielt. Die Amplifizierungsbedingungen
betrugen ein Zyklus bei 94°C für 2 Minuten,
55°C für 30 Sekunden
und 72°C
für 1 Minute;
9 Zyklen bei 94°C
für 15
Sekunden, 55°C
für 30 Sekunden
und 72°C
für 1 Minute;
15 Zyklen bei 94°C
für 15
Sekunden, 55°C
für 30
Sekunden und 72°C
für 1 Minute,
mit einer Verlängerung
von 20 Sekunden pro Zyklus; und eines Endzyklus von 94°C für 15 Sekunden, 55°C für 30 Sekunden
und 72°C
für 7 Minuten.
Der Hitzeblock ging dann auf einen 4°C-Einweichzyklus ("soak cycle").
Das amplifizierte 1.500 Bp DNA-Fragment wurde durch Gelelek trophorese
und Qiaex II aufgereinigt. Der Aminopeptidaseklon wurde mit NsiI
verdaut (unter Verwenden der von dem Hersteller spezifizierten Bedingungen).
Das Fragment wurde Phenol-Chloroform-extrahiert und Ethanol-präzipitiert.
Das geschnittene Fragment wurde in pMWR3 kloniert, welches vorher
mit SwaI und NsiI geschnitten wurde, welches in dem Expressionsplasmid
pEJG19 (3) resultierte,
in welchem die Transkription des Ammopeptidase II-Gens unter der
Kontrolle des TAKA-Promoters stand. Das Plasmid pEJG19 wurde in
E. coli DHSα-Zellen
(Life Technologies, Gaithersburg, MD) transformiert. Ein E. coli-Transformant, welcher
das PEJG19-Plasmid enthielt, wurde isoliert und die Plasmid-DNA
wurde gemäß der Vorgehensweise,
beschrieben von Sambrook et al., 1989, supra zubereitet.
-
Beispiel 10: Expression
des Aspergillus oryzae 1568-Aminopeptidase II-Gens in Aspergillus
oryzae
-
Das Plasmid pEJG19 wurde in einen
alkalische Protease-defizienten Aspergillus oryzae Wirt JaL142-6 eingeführt, unter
Verwenden der folgenden Protoplast-Transformationsverfahren. Die Transformation
wurde mit Protoplasten bei einer Konzentration von ca. 2 × 107 Protoplasten pro ml durchgeführt. Einhundert μl Protoplasten
wurden mit ca. 5 μg
pEJG19 auf Eis platziert und 5 μg
pTOC90; 250 μl
60% PEG 4000, 10 mM Tris-HCI, pH 7,5, 10 mM CaC12 wurden
hinzugegeben und die Protoplasten wurden bei 37°C für 30 Minuten inkubiert. Drei
ml STC (1,2 mM Sorbitol, 10 mM Tris-HCI, pH 7,5 und 10 mM CaC12) wurden hinzugegeben. Die Lösung wurde
vorsichtig gemischt und auf COVE-Transformationsplatten
gegossen (pro Liter: 0,52 g KCl, 0,52 g MgSO4-7H2O, 1,52 g KH2P O4, I ml Spurenmetalle,
wie unten beschrieben, 342,3 g Sucrose, 25 g Noble Agar, 10 ml 1
M Acetamid, 10 ml 3 M CsCl). Die Spurenmetalllösung (1000X) umfasste 22 g
ZnSO4–7H2O, 11 g H3BO3, 5 g MnCl2–4H2O, 5 g FeSO4-7H2O,
1,6 g CoCl2–5H4O,
1,6 g (NH4)6Mo7O24 und 50 g Na4EDTA pro Liter. Die Platten wurden für 7 Tage
bei 37°C
inkubiert. Die Transformanten wurden auf Platten mit demselben Medium
transferiert und für
2 Tage bei 37°C
inkubiert.
-
Schließlich wurden 140 Transformanten
entdeckt durch ihre Fähigkeit,
auf COVE-Medium unter Verwenden von Acetamin als einzige Stickstoffquelle
zu wachsen.
-
Die Transformanten wurden für 4 Tage
für 34°C, 200 rpm
in 24 Vertiefungsplatten, enthaltend 1 ml pro Vertiefung 25% MY50-Medium,
verdünnt
mit 75% N1Y50-Salzen, wachsen gelassen. MY50 war pro Liter zusammengesetzt
aus 50 g Maltodextrin, 2,0 g MgSO4-7H2O, 10 g KH2PO4, 2 g Zitronensäure, 10 g Hefeextrakt, 2,0
g Harnstoff 2 g K2SO4 und
0,5 ml Spurenelementelösung,
eingestellt auf pH 6,0. Die Spurenmetalllösung war pro Liter zusammengesetzt
aus 14,3 g ZnSO4-7H2O,
2,5g CuSO4-5H2O,
0,5 g NiCl2-6H2O,
13,8 g FeSO4-7H2O,
8,5 g MnSO4-H2O,
3 g Zitronensäure.
Die MY50-Salze waren pro Liter zusammengesetzt aus 2,0 g MgSO4-7H2O, 10 g KH2PO4,
2 g Zitronensäure
und 2 K2SO4, pH
6,0.
-
Jede der 140 Vertiefungen wurde auf
die Aminopeptidase II-Aktivität
hin überprüft unter
Verwenden von Leu-pNA (Hydrochloridsalz) als Substrat. In einer
96-Vertiefungsmikrotiterplatte
wurden 4 μl
des Überstandes
zu 100 μl
1 mg/ml LeupNA in 50 mM Natriumphosphat pH 7,5-Puffer hinzugegeben.
Die Absorbans bei 405 nm wurde aufgezeichnet.
-
Vier Transformanten, 20, 88, 90 und
137, mit dem höchsten
Grad an Aminopeptidase II-Aktivität wurden dann in 125 ml-Schüttelflaschen
für 4 Tage
bei 24°C,
enthaltend 25 ml MY50-Medium, wachsen gelassen.
-
Am Tag 2, 3 und 4 wurden Proben auf
ihre Aminopeptidase II-Aktivität
hin überprüft durch
ein Mischen von 100 μl
10-fach verdünnten Überstand
mit 100 μl
2 mg/ml Leu-pNA in 50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer. Die Transformanten 20, 90 und 137 waren
die höchsten
Produzenten. Zur Rufreinigung der Aminopeptidase II, wurden die
Transformanten 20 und/oder 90 in Schüttelflaschen, wie oben, oder
in einem Fermentationsmedium, welches aus geeigneten Kohlenstoff-
und Stickstoffquellen zusammengesetzt war, wachsen gelassen.
-
Beispiel 11: Rufreinigung
rekombinanter Aspergillus oryzae 1568 Aminopeptidase II, hergestellt
in Aspergillus
-
Die vereinigten Überstände aus den Schüttelflaschenbrühen, beschrieben
in Beispiel 10, wurden vereinigt (ungefähr 100 mg Protein in ungefähr 100 ml)
und wurden zu 3,7 mS verdünnt
und auf pH 7,0 eingestellt. Die verdünnte Probe wurde dann auf Q-Sepharose,
Big Beads, geladen, voräquilibriert
mit 20 mM Natriumphosphat-pH 7,0-Puffer. Die Aminopeptidase II wurde
mit einem 0–0,4
M NaCl-Gradienten in 20 mM Natriumphosphat-pH 7,0-Puffer eluiert,
gefolgt von einem Waschen mit 0,4 M NaCl. Die Fraktionen wurden
auf die Aminopeptidase II-Aktivität hin überprüft durch Mischen von 100 μl jeder Fraktion
mit 100 μl
2 mg Leu-pNA pro ml von 50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer. Die
Prüfungsergebnisse
zeigten an, dass die Aminopeptidase II am Ende des Gradienten und
während
des 0,4 M NaCl-Waschens eluiert wurde. Eine Analyse durch SDS-PAGE offenbarte,
dass das Enzym homogen war.
-
Beispiel 12:
Konstruktion eines Aspergillus oryzae 1568 Aminopeptidase II-Expressionsvektors
für einen
Fusarium Wirt
-
Zwei synthetische Oligonukleotidprimer,
unten gezeigt, wurden benannt als , um die Aspergillus oryzae A
1568 Aminopeptidase-Gen-kodierende Sequenz von dem Plasmid pEJG18
(E. coli DHSα-EJG18)
zu PCR-amplifizieren, für
ein Subklonieren und eine Expression in einem Fusarium Wirt.
-
-
Fettgedruckte Buchstaben stellen
die kodierende Sequenz dar. Kleingeschriebene Buchstaben ("small case")
stellen eine Kozak-Consensus-Sequenz dar, um die Expression zu verstärken (Kozak,
1981, Nucleic Acid Research 12, 857–872).
-
Um das Subklonieren des Genfragments
in einen Expressionsvektor, benannt als pDM181 (4), zu erleichtern, wurden SwvaI und
PacI-Restriktionsenzymstellen jeweils am 5'- und 3'-Ende des Aminopeptidase II-Gens
eingeführt.
Der Vektor pDM181 enthielt den Fusarium oxysporum Trypsin-ähnlichen
Protease(SP387)-Promotor und -Terminator (WO 96/00787) als regulatorische
Sequenzen. Das Plasmid enthielt ebenfalls das bar-Gen als einen
selektierbaren Marker für
Pilztransformationen (de Block et al., 1987, EMBO Journal 6: 2513-2518).
-
Fünfzig
Pikomol von jedem der obigen Primer wurden in einer PCR-Reaktion
verwendet, welche 70 ng pEJG18, 1X Pwo-Puffer, 5 μl 10 mM Gemisches
aus dATP, dTTP, dGTP und dCTP und 2,5 Einheiten PwoI enthielt. Die
Amplifikationsbedingungen betrugen ein Zyklus bei 94°C für 2 Minuten,
55°C für 30 Sekunden
und 72°C
für 1 Minute;
9 Zyklen, jeder bei 94°C
für 15
Sekunden, 55°C
für 30
Sekunden und 72°C
für 1 Minute;
15 Zyklen, jeder bei 94°C
für 15
Sekunden, 55°C
für 30
Sekunden und 72°C
für 1 Minute
mit einer Verlängerung von
20 Sekunden pro Zyklus; und einem Endzyklus bei 94°C für 15 Sekunden,
55°C für 30 Sekunden
und 72°C für 7 Minuten.
Der Hitzeblock wurde dann bei einem 4°C Einweichzyklus gehalten. Das
amplifizierte 1.500 Bp DNA-Fragment wurde durch Gelelektrophorese
und Qiaex II aufgereinigt und dann in den pCRII TOPO TA-Klonierungsvektor
(Stratagene, San Diego, CA) subkloniert. Der pCRII-Aminopeptidase-Klon
wurde mit den Restriktionsendonukleasen SwaI und PacI geschnitten
(unter Verwenden der von dem Hersteller spezifizierten Bedingungen).
Das Fragment wurde durch Gelelektrophorese und Qiaex II aufgereinigt.
Das Schnittfragment wurde in pDM181 kloniert, welcher vorher mit
SwaI und Pacl geschnitten wurde, welches in dem Expressionsplasmid
pEJG28 (5) resultierte,
in welchem die Transkription des Aminopeptidase II-Gens unter der Kontrolle
des Fusarium oxysporum Trypsin-ähnlichen
Proteasepromotors stand. Das Plasmid pEJG28 wurde in E. coli ABLE
K-Zellen (Stratagene, San Diego, CA) transformiert. Der E. coli-Transformant,
der das pEJG28-Plasmid enthielt, wurde isoliert und die Plasmid-DNA
wurde gemäß den Vorgehensweisen,
beschrieben von Sambrook et al., 1989, supra, präpariert.
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Beispiel 13: Transformation
von Fusarium CCl-3 und Analyse der Transformanten
-
Der Fusarium Stamm CC1–3, eine
hochverzweigte morphologische Mutante von dem Fusarium Stamm A3/5
(ATCC 20334) (Wiebe et al., 1992, Mycological Research 96: 555–562; bliebe
et al., 1991, Mycological Research 95: 1284–1288; bliebe et al., 1991,
Mycological Research 96: 555–562)
wurde in einem Flüssigmedium
wachsen gelassen, welches Vogel's Salze enthielt (Vogel, 1964, Am.
Nature 98: 435–446),
25 mM NaNO3 und 1,5% Glucose enthielt, für 4 Tage
bei 28°C
und 150 rpm. Die Conidia wurden aufgereinigt durch Filtration durch
4 Schichten Baumwollstoff und schließlich durch eine Schicht Mirastoff
("Miracloth"). Die Conidial-Suspensionen wurden durch Zentrifugation
konzentriert. Fünfzig
ml YPG-Medium, welches 1% Hefeextrakt, 2% Bactopepton und 2% Glucose
umfasste, wurde mit ungefähr
108 Conidia inokuliert und für 14 Stunden bei
24°C und
150 rpm inkubiert. Die resultierenden Hyphae wurden auf einem sterilen
0,4 mm Filter aufgefangen und nachfolgend gewaschen mit sterilem
destillierten Wasser und 1,0 M MgSOa. Die Hyphae wurden in 10 ml
NOVOZYM 234TM-Lösung (2–10 mg/ml in 1,0 M MgSO4) resuspendiert und für 15–30 Minuten bei 34°C unter Bewegung
bei 80 rpm verdaut. NOVOZYM 234TM wurde
von Novo Nordisk A/S, Bagsvaerd, Dänemark erhalten. Unverdautes
Hyphal-Material wurde aus der resultierenden Protoplastensuspension
entfernt durch sukzessive Filtration durch 4 Schichten Baumwollstoff
und durch Mirastoff. Zwanzig ml 1 M Sorbitol wurden mit der Protoplasten-Lösung vereinigt.
Nach einem Mischen wurden die Protoplasten durch Zentrifugation
pelletiert und nachfolgend gewaschen durch eine Resuspension und
eine Zentrifugation in 20 ml 1 M Sorbitol und 20 ml STC (0,8 M Sorbitol,
0,05 M Tris pH 3,0, 0,05 M CaCl2. Die gewaschenen
Protoplasten wurden in 4 Teilen STC und 1 Teil SPTC (0,8 M Sorbitol,
40% PEG 4000, 0,05 M Tris pH 8,0, 0,05 M CaC12)
resuspendiert bei einer Konzentration von 5 × 107/ml.
-
Einhundert ml der Protoplastensuspension
wurden zu 10 μg
pEJG28 in Polypropylenröhrchen
(17 × 100
mm) hinzugegeben, gemischt und auf Eis inkubiert für 30 Minuten.
Ein ml SPTC wurde vorsichtig in die Protoplastensuspension gemischt
und die Inkubation wurde bei Raumtemperatur für 20 Minuten fortgesetzt. 12,5
ml geschmolzene ("molten") Lösung
(abgekühlt
auf 40°C),
welche aus 1X Vogel's Salzen, 25 mM NaNO3, 0,8
M Sucrose und 1% niedrigschmelzender Agarose (Sigma Chemical Company,
St. Louis, MO) bestand, wurde mit den Protoplasten gemischt und
dann auf eine leere 100 mm-Petriplatte ausplattiert. Die Inkubation wurde
fortgesetzt bei Raumtemperatur für
10 bis 14 Tage. Nach der Inkubation bei Raumtemperatur für 24 Stunden,
wurden 12,5 ml des identischen Mediums plus 10 mg BASTATM (Hoechst
Schering, Rodovre, Dänemark)
pro ml auf die Petriplatte überschichtet.
BASTATM wurde vor der Verwendung zweimal
mit Phenol : Chloroform : Isoamylalkohol (25 : 24 : 1) extrahiert
und einmal mit Chloroform : Isoamylalkohol (24 : 1) extrahiert.
-
Nach zwei Wochen waren zwei Transformanten,
als #1 und #2 benannt, ersichtlich. Ein myceliales Fragment von
dem Rand eines jeden Transformanten wurde in einzelne Vertiefungen
einer 24-Vertiefungsplatte transferiert, welche Vogel's/BASTATM-Medium enthielt. Das Medium enthielt 25
g Sucrose, 25 g Nobel-Agar, 20
ml 50X Vogel's Salze (Vogel, 1964, supra), 25 mM NaNO3 und
10 g BASTATM pro Liter. Die Platte wurde
in einen Plastikbeutel eingewickelt, um die Feuchtigkeit beizubehalten
und ungefähr
eine Woche bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Beispiel 14:
Expression des Aspergillus oryzae 1568 Aminopeptidase II-Gens in
Fusarium
-
Ein myceliales Fragment von jedem
der 2 Fusarium CCl-3-Transformanten, beschrieben in Beispiel 13,
wurde in 20 ml M400Da-Medium inokuliert, welches zusammengesetzt
war aus 50 g Maltodextrin, 2,0 g MgSO4-7H2O, 2,0 g KH2P O4, 4,0 g Zitronensäure, 8,0
g Hefeextrakt, 2,0 g Harnstoff und 0,5 ml Spurenmetalllösung pro
Liter, und für
7 Tage bei 30°C
und 150 rpm inkubiert. Das Medium wurde auf pH 6,0 mit 5 N NaOH eingestellt.
Die Spurenmetalllösung
enthielt 14,3 g ZnSO4-7H2O,
2,5 g CuSO4-5H2O,
0,5 g NiCl2-6H2O,
13,8 g FeSO4-7H2O,
8,5 g MnSO4-H2O
und 3,0 g Zitronensäure
pro Liter. Der nicht transformierte Wirt wurde ebenfalls als Kontrolle
laufen gelassen. Ein ml des Kulturüberstandes wurde an 7 Tagen
geerntet und gelagert und überprüft. Die
Aminopeptidase II-Aktivität wurde
bestimmt durch ein Mischen von 10 μl Überstand mit 20 μl einer Substratstammlösung, welche
2 mg Leu-para-Nitroanilid pro ml 50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer
enthielt, und einem Überwachen
der Veränderung
in der Extinktion bei 405 nm über
4 Minuten hinweg. Beide Transformanten zeigten eine Aktivität in Richtung
auf Leu-pNA, welche größer als
die der nicht transformierten Kontrolle war.
-
Der primäre Fusarium Tranformant #2,
beschrieben in Beispiel 13, wurde in 125 ml Schüttelflaschen für 5 Tage
bei 30°C
und 25 ml M400Da-Medium kultiviert. Die gesamte Kulturbrühe wurde
gefiltert unter Verwenden einer Doppelschicht Mirastoff. Das Filtrat
wurde zurückerhalten
und dann bei –20°C gefroren.
-
Beispiel 15: Rufreinigung
der rekombinanter Aspergillus oryzae 1568 Aminopeptidase II, hergestellt
durch Fusarium
-
Ein 20 ml Volumen einer 5-Tage Fusarium-Brühe, beschrieben
in Beispiel 14, wurde gefiltert durch einen 0,45 Mikrometer-Spritzenfilter.
Die Probe wurde dann 8-fach in 20 mM Natriumpliosphat-pH 7,5-Puffer
verdünnt.
Die Leitfähigkeit
und der pH der Probe betrug jeweils 3,1 mS und 7,10. Die Probe wurde
auf eine XK-26 (Pharmacia
Biotech AB, Uppsala, Schweden)-Säule
geladen, welche 60 ml Q- Sepharose,
Big Beads, enthielt, welche mit 20 mM Natriumphosphat-pH 7,0-Puffer voräquilibriert
worden war. Die Säule
wurde gewaschen, bis eine Grundlinie ("baseline") erreicht wurde
und dann wurde die Probe mit einem linearen Gradienten von 0–0,5 M NaCl
in 20 mM Natriumphosphatpuffer pH 7,0 über 8,3 Säulenvolumina und bei einer
Flussrate von 5 ml/Min eluiert. Die Fraktionen wurden überprüft unter
Verwenden von Leu-pNA als Substrat durch ein Mischen von 10 μl von jeder
Fraktion mit 90 μl
50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer und 100 μl einer Substratstammlösung, welche
2 mg Leu-pNA pro ml 50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer enthielt,
und einem Überwachen
der Veränderung
der Extinktion bei 405 nm über
4 Minuten. Alle Fraktionen, die aktiv auf Leu-pNA waren, wurden dann
gepoolt, verdünnt
und konzentriert unter Verwenden einer Amicon-Ultrafiltrationseinheit,
eine PM 10-Membran verwendend.
-
Die konzentrierte Probe wurde dann
auf eine Mono Q 16/10 (Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden)-Säule geladen,
welche mit 20 mM Natriumphosphat-pH 7,0-Puffer voräquilibriert
worden war. Die Säule wurde
dann mit 0,15 M NaCl gewaschen. Ein Gradient wurde von 0,15–0,5 M NaCl über 10 Säulenvolumina bei
einer Flussrate von 2 ml/Min durchgeführt. Die aktiven Fraktionen
wurden dann äquilibriert
in 1,7 M (NH4)2SO4 in 50 mM Natuumphosphatpuffer, pH 7,0.
-
Die Probe wurde dann auf eine Phenyl-Superose
5/5-Säule
(Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden) geladen, welche mit 1,7
M (NH4)2SO4 in 50 mM Natriumphosphat-pH 7,0-Puffer
voräquilibriert
worden war. Die Säule
wurde mit 1,7 M (NH4)2SO4 in 50 mM Natriumphosphat-pH 7,0-Puffer
gewaschen, bis eine Grundlinie erreicht worden war. Das Enzym wurde
mit einem Gradienten von 1,7 M bis 0 M (NH4)2SO4 über 30 Säulenvolumina
bei einer Flussrate von 0,5 ml/Min eluiert. Der Durchfluss hatte
eine Aktivität
von Leu-pNA, so wie es die Fraktionen hatten, die eluiert wurden.
Das Enzym erschien als eine Reihe von verschieden glykolisierten
Formen, basiert auf einer SDS-PAGE-Analyse. Wenn die verschiedenen
Formen des Enzyms mit Endoglykosidase F/N Glykosidase F (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, N) gemäß des von
dem Hersteller vorge schlagenen Protokolls behandelt wurden, erschien
eine einzelne Bande mit einem Molekulargewicht von 58 kDa in allen
analysierten Proben. Die verschieden glykolisierten Formen wurden
dann gepoolt, entsalzt unter Verwenden von 50 mM Natriumphosphatpuffer
pH 7,5, und einer biochemischen Charakterisierung unterworfen.
-
Beispiel 16: Charakterisierung
von rekombinanter Aspergillus oryzae 1568 Aminopeptidase II
-
Die gereinigte Aminopeptidase II,
beschrieben in Beispiel 11, wurde in der folgenden Charakterisierung
verwendet.
-
Es wurden kinetische Parameter für die Aminopeptidase
II bestimmt für
einige p-Nitroanilid
(pNA), einschließlich
Leu-pNA, Gly-pNA, Ala-pNA und Pro-pNA (Sigma Chemical Co., St. Louis,
MO, oder Bachem, Torrance, CA). Es wurden Stammlösungen von 100 mg von jedem
p-Nitroanilid pro ml Dimethylsulfoxid mit 50 mM Kaliumphosphat-pH
7,0-Puffer auf Konzentrationen verdünnt, welche von 0,0064 bis
9,56 mM reichten. Es sollte bemerkt werden, dass die Löslichkeit
der Substrate nicht immer ausreichend ist, um Konzentrationen zu
haben, welche vergleichbar mit dem Km sind,
welches in Fehlern resultieren kann, welche höher als normalerweise erwartet
sein könnten.
Die Reaktion von der Aminopeptidase II mit dem p-Nitroanilid wurde
initiiert, wenn ein 100 μl
Aliquot der Enzymlösung
in 50 mM Kaliumphosphat pH 7,0 zu 100 μl einer Substratlösung in
einer Mikrotiterplattenvertiefung hinzugegeben wurde und wurde bei
405 nm und 25°C
unter Verwenden eines THERMOmax-Mikroplattenlesers (THERMOmax Microplate
Reader) (Molecular Devices Corp., Sunnyvale, CA) überwacht.
Eine Analyse der Initialraten der Hydrolyse des p-Nitroanilid stellten
die in Tabelle 1 dargestellten Resultate her:
-
Tabelle
1. Kinetische Parameter der Aminopeptidase II bei pH 7,0 und 25°C
-
-
Die Resultate stellten dar, dass
die Aminopeptidase II eine Substratspezifität besitzt, wobei die Spezifität in Richtung
auf Ala sehr viel schlechter ist als in Richtung auf Gly.
-
Eine Inhibierung der Aminopeptidase
II mit 1,10-Phenanthrolin wurde unter Verwenden von Leu-pNA als
Substrat bei pH 7,5 in 50 mM Tris-pH 7,5-Puffer bewertet, wobei
die Hydrolyse bei 405 nm überwacht
wurde. Eine 200 nm Lösung
1,10-Phenanthrolin in Methanol wurde zubereitet. Die Inhibierungsreaktion
wurde durch ein Mischen von 100 μl
2 mg Leu-pNA aus ml 50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Lösung und
10 μl der 1,10-Phenanthrolinlösung mit
100 μl Aminopeptidase
II, 5-fach verdünnt
in 50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer, durchgeführt. Eine Kontrolle wurde mitlaufen
gelassen, wobei 10 μl
20 mM Tris-pH 7,6-Puffer anstelle der 1,10-Phenanthrolinlösung verwendet
wurde.
-
Die Resultate zeigten an, dass 1,10-Phenanthrolin
die Aminopeptidase II inhibiert, was nahe legt, dass die Aminopeptidase
II eine Metalloprotease ist. Der Hydrolysegrad von Leu-pNA nimmt
von 285 mOD/Minute bis 21 mOD/Minute in der Gegenwart von 1,10-Phenanthrolin
ab.
-
Die gereinigte Aminopeptidase II,
beschrieben in Beispiel 15, wurde in den folgenden Charakterisierungen
verwendet.
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Das pH-Optimum wurde bestimmt unter
Verwenden von Ala-pNA als Substrat in dem Universalpuffer, welcher
zusammengesetzt war aus 0,125 M Zitronensäure, 0,125 M monobasischem
Natriumphosphat ("mono basic sodium phosphate") und 0,125 M Borsäure, der
pH wurde auf 4,5–11
mit 10 N NaOH, in 0,5 pH Zuwach sen, eingestellt. Das Ala-pNA-Substrat
wurde zubereitet durch ein Auflösen
von 100 mg Ala-pNA in 1 ml DMSO und einem Zugeben von 20 μl der AlapNA/DMSO-Lösung zu
980 μl des
Universalpuffers bei den verschiedenen pH-Werten. Der Test wurde initiiert durch
ein Zugeben eines 15 μl
Aliquots der Aminopeptidase II in 50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer
zu 200 μl
2 mg/ml AlapNA bei den verschiedenen pH-Werten bei Raumtemperatur.
Die Veränderung
in der Extinktion bei 405 nm wurde für 5 Min überwacht. Die Autohydrolyse des
Substrats als eine Kontrolle wurde bestimmt durch ein Zugeben von
15 μl 50
mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer zu 200 μl 2 mg/ml Ala-pNA bei den verschiedenen
pH-Werten.
-
Die in Tabelle 2 unten dargestellten
Resultate demonstrierten, dass die Aminopeptidase II-Aktivität mit Ala-pNA
als Substrat über
den gemessenen pH-Bereich
4,91 bis 10,91, mit einer optimalen Aktivität bei pH 9,5–10, besaß. Es wurde
keine Autohydrolyse des Substrats bei pH-Werten von 11 oder weniger
beobachtet.
-
-
-
Die Temperaturstabilität der Aminopeptidase
II wurde bestimmt unter Verwenden des folgenden Protokolls: 480 μl 50 mM Natriumphosphatpuffer
pH 7,5 wurde bei 37°,
45°, 55°, 60°, 65°, 70° und 75°C für 30 Minuten
in einem 1,7 ml Eppendorf-Röhrchen
vorinkubiert. Dann wurden 20 μl
aufgereinigte Aminopeptidase II hinzugegeben und die Probe wurde
dann für
zusätzliche
20 Minuten inkubiert. Die Proben wurden dann auf Eis platziert.
Sobald die Inkubationen für
alle Temperaturen abgeschlossen waren, wurden die Proben auf die Aktivität hin überprüft unter
Verwenden von Leu-pNA als Substrat.
-
Die Prüfung wurde durch ein Mischen
von 100 μl
der Inkubationsmischungen für
die verschiedenen Temperaturen mit 100 μl 2 mg/ml Leu-pNA in 50 mM Natuumphosphat-pH
7,5-Puffer bei Raumtemperatur durchgeführt. Die Extinktion bei 405
nm wurde für
5 Minuten überwacht.
Die in Tabelle 3 dargestellten Resultate demonstrieren, dass die
Aminopeptidase II 90% ihrer Aktivität nach 20 Minuten Inkubation
bei 60°C,
pH 7,5, beibehielt.
-
-
Die kinetischen Parameter für verschiedenen
Aminopeptidase II-Substrate wurden bestimmt unter Verwendung des
folgenden Protokolls. Es wurde gereinigte Ami nopeptidase II mit
einem A280 von 0,581 verwendet. Jedes Substrat
wurde in DMSO zu einer Konzentration von 100 mg/ml aufgelöst und dann
50-fach in 50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer zu 2 mg/ml verdünnt. Die
Substrate enthielten Leu-pNA, Glu-pNA (Bachem, Torrence, CA) und
Ala-pNA. In einer 96-Vertiefungsmikrotiterplatte
wurden 10 μl
gereinigte Aminopeptidase II mit jedem Substrat wie folgt inkubiert,
mit der Ausnahme, dass 50 μl
der gereinigten Aminopeptidase II mit Glu-pNA inkubiert wurde und
die Extinktion bei 405 nm für
4 Minuten gemessen wurde:
1. 200 μl 2 mg/ml Substrat + 0 μl 50 mM Natriumphosphatpuffer
pH 7,5
2. 100 μl
2 mg/ml Substrat + 100 μl
50 mM Natriumphosphatpuffer pH 7,5
3. 50 μl 2 mg/ml Substrat + 150 μl 50 mM Natriumphosphatpuffer
pH 7,5
4. 25 μl
2 mg/ml Substrat + 175 μl
50 mM Natriumphosphatpuffer pH 7,5
-
Ein "Lineweaver-Burke"-Diagramm wurde
konstruiert, um den Km und den kcat für
jedes Substrat zu bestimmen, unter Verwenden eines Durchschnittsmolekulargewichts
von 97 kDa für
die verschieden glykolisierten Formen.
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Für
Leu-pNA wurde der Km und der kcat bestimmt,
jeweils 5,78 mM und 230,9 Min–1 zu sein.
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Für
Glu-pNA wurde der Km und der kcat bestimmt,
jeweils 1,17 mM und 8,217 Min–1 zu sein.
-
Für
Ala-pNA wurde der Km und der kcat bestimmt,
jeweils 1,49 mM und 34,638 Min–1 zu sein.
-
Beispiel 17:
Zubereitung von Proteinhydrolysaten mit Aspergillus oryzae 1568
Aminopeptidase II
-
Die aufgereinigte Aminopeptidase
II, beschrieben in Beispiel 11, wurde in Hydrolysegradprüfungen getestet
unter Verwenden von Soja, Weizengluten und Kasein als Substrate,
gemäß der folgenden
Vorgehensweise.
-
Die Hydrolysegrad-(DH)-Prüfungen wurden
bei 50°C
für 18
Stunden als eine Mini-Hydrolyse auf einer 10 ml-Skala unter Verwenden
von Sojabohnenmehltabletten, Weizenglutenmehltabletten und Natriumkaseinat bei
einer 2%- igen Konzentration,
eingestellt auf pH 7, wenn notwendig, mit keiner pH-Einstellung während der Hydrolyse,
durchgeführt.
Die Hydrolysate wurden bei 85°C
für 3 Minuten
in einem Wasserbad inaktiviert. Die verwendeten Enzyme waren FLAVOURZYMETM und Aminopeptidase II. Die Enzyme wurden
wie folgt dosiert. Für
Soja wurden 2 LAPUs und 5 LAPUs für Aminopeptidase II (rekombinant)
hinzugegeben, verglichen mit 3 LAPUs FLAVOURZYMETM.
Für Gluten
wurden 2 LAPUs und 5 LAPUs Aminopeptidase II (rekombinant) hinzugegeben,
verglichen mit 3 LAPUs FLAVOURZYMETM. Für Kasein
wurden 1 und 2 LAPUs Aminopeptidase II (rekombinant) hinzugegeben,
verglichen mit 3 LAPUs FLAVOURZYMETM. Ein
LAPU (Leucine Amino Peptidase Unit, Leucin-Aminopeptidaseeinheit),
ist die Enzymmenge, welche 1 Mikromol Lleucin-p-Nitroanilid pro
Minute unter den folgenden Bedingungen, zersetzt: 26 mM L-leucin-p-nitroanilid
in 0,1 M Tris-pH 8,0-Puffer bei 40°C für 10 Minuten. Bei der Hydrolyse
wird p-Nitroanilid freigesetzt, welches die Lösung gelb verwandelt, welches überwacht
wird 405 nm.
-
Der Hydrolysegrad (DH) wie definiert,
wie beschrieben von Adler-Nissen (1986, Enzymatic Hydrolvsis of
Food Proteins, Elsevier Applied Science Publishers), wurde bestimmt
durch eine Reaktion des Überstandes mit
OPA (ortho-Phthaldialehyd, Sigma Chemical Co., St. Louis MO) gemäß der folgenden
Vorgehensweise. Das Hydrolysat wurde 100–fach verdünnt in destilliertem Wasser.
Dann wurden 120 μl
in 900 μl
OPA-Reagens transferiert. Für
das OPA-Reagens wurden 160 mg OPA in 4 ml Ethanol aufgelöst und in
eine 200 ml-Volumenflasche transferiert, welche eine Lösung aus
7,62 g Dinatriumtetraboratdecahydrat, 200 mg Natriumdodecylsulfat
und 176 mg Dithiothreitol enthielt und die Flasche wurde auf 200
ml mit Wasser aufgefüllt.
Die Lösung wurde
dann gut geschüttelt
und nach exakt 2 Minuten wurde die Extinktion bei 340 nm gemessen
und verglichen mit der Extinktion von 0,95 mM L-Serin-(destilliertem
Wasser)-Lösung
nach Abzug des Blindwerts (Wasser, welches mit OPA-Reagens reagiert
hat). Um den wahren DH zu bestimmen, wurden die Serinäquivalente, welche
in den Hydrolysaten gemessen wurden, mit den Faktoren korrigiert,
welche von Adler-Nissen für
das Trinitrobenzensulfonsäure-Verfahren
vorgeschlagen wurden (Adler-Nissen, 1979, Agricultural and Food
Chemistry 17: 1256), welches die gleiche Antwort ergab, wie das
beschriebene OPλ-Verfahren.
Der DH wurde auf der Basis der Gesamtproteinmenge in der Hydrolysemischung
(nicht auf der Basis des löslichen
Proteins) berechnet.
-
Ein Volumen von 25 μl eines geeignet
verdünnten Überstandes
wurde mit 20 μl
OPA-Reagens in einer Mikroplattenvertiefung gemischt und für exakt
2 Minuten bei 25°C
reagieren gelassen. Die Extinktion bei 340 nm wurde in einem Mikroplattenleser
gemessen und verglichen mit der Extinktion einer 95 mM L-Serinstandardlösung nach
Abzug des Blindwertes (Wasser, welches mit OPA-Reagens reagiert
hat). Um den wahren DH zu bestimmen, wurden die Serinäquivalente,
welche in den Überständen gemessen
wurden, mit den Faktoren korrigiert, welche von Adler-Nissen für das Trinitrobenzensulfonsäure-Verfahren
vorgeschlagen wurden (Adler-Nissen, 1997, Agricultural and Food
Chemistry 17: 1256), welches die gleiche Antwort ergab wie das beschriebene
OPA-Verfahren. Der Hydrolysegrad wurde auf der Basis der Gesamtproteinmenge
in der Hydrolysemischung (nicht auf der Basis des löslichen
Proteins) berechnet.
-
Für
Soja erhöhte
die Zugabe von 2 LAPUs und 5 LAPUs Aminopeptidase II zu 3 LAPUs
FLAVOURZYMETM den absoluten DH jeweils um
mindestens 8% und 10% oberhalb der Proben mit 3 LAPUs FLAVOURZYMETM alleine.
-
Für
Gluten erhöhte
die Zugabe von 2 LAPUs und 5 LAPUs Aminopeptidase II zu 3 LAPUs
FLAVOURZYMETM den absoluten DH um jeweils
6% und 9%.
-
Für
Gelatine erhöhte
die Zugabe von 2 LAPUs und 5 LAPUs Dipeptidaminopeptidase II zu
3 LAPUs FLAVOURZYMETM den absoluten DH um
jeweils 4,9% und 5,3%.
-
Für
Kasein erhöhte
die Zugabe von 1 und 2 LAPUs Aminopeptidase II zu 3 LA-PUs FLAVOURZYMETM den absoluten DH jeweils um 7% und 9% über die
Zugabe von 3 LAPUs FLAVOURZYMETM alleine.
-
Beispiel 18: Hydrolyse
von Sojaprotein mit Aspergillus oryzae Aminopeptidase II
-
Sojaprotein in der Form von entfettetem
Sojabohnenmehl wurde auf einer 10 ml-Skala (Mini-Hydrolyse) mit einem Anfangs-pH
von 7,0 und einer Proteinkonzentration von 2% hydrolysiert. Die
Hydrolysezeit und -temperatur betrugen jeweils 18 Stunden und 50°C. Die Enzyme
wurden bei 85°C
für 5 Minuten
inaktiviert und die Hydrolysate wurden zentrifugiert. Die Überstände wurden
auf den DH hin analysiert, unter Verwenden des OPA-Verfahrens. Der
DH wie definiert, wie beschrieben von Adler-Niessen (1986, Enzymatic
Hydrolysis of Food Proteins, Elsevier Applied Science Publishers)
wurde bestimmt durch eine Reaktion des Überstandes mit OPA (ortho-Phthaldialdehyd,
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO) gemäß Church et al., 1983, Journal
of Dairy Science 66: 1219–1227.
Für das
OPA-Reagens wurden 160 mg OPA in 4 ml Ethanol aufgelöst und in
eine 200 ml-Volumenflasche
transferiert, welche eine Lösung
aus 7,62 g Dinatriumtetraboratdecahydrat, 200 mg Natriumdodecylsulfat
und 176 mg Dithiothreitol enthielt, und die Flasche wurde mit Wasser
auf 200 ml aufgefüllt. Ausgewählte Proben
wurden auf den Gehalt an freien Aminosäuren hin analysiert, unter
Verwenden des Pico-Tag
HPLC-Verfahrens (Waters Associates, Milford, MA) gemäß der Instruktionen
des Herstellers.
-
Die Dosierungen der Enzyme zu jeder
Hydrolyseflasche, welche 200 mg Sojaprotein enthielten, sind in
Tabelle 4 unten dargestellt. Die Dosierung von FLAVOURZYMETM 1000L betrug in Prozent ("in percent")
des Sojaproteinsubstrats, so dass 1,5% FLAVOURZYMETM 1000L
3 mg FLAVOURZYMETM 1000L, zugefügt zu 200
mg Sojaprotein, entspricht. Zusätzlich
zu FLAVOURZYMETM 1000L wurde 1,5% ALCALASE® 2.4L
zu allen Hydrolyseflaschen hinzugegeben, welches 3 mg pro 200 mg
Sojaprotein entspricht. Die Aminopeptidase II wurde rekombinant
hergestellt in Aspergillus oryzae, wie in Beispiel 10 beschrieben,
und entsprechend aufgereinigt. Die Aminopeptidase II-Lösung hatte einen A280 von
8,1 und einen geschätzten
Proteingehalt von 5 mg/ml von der Aminosäurebestimmung.
-
Die Resultate der DH-Analyse werden
in Tabelle 4 dargestellt. Der DH wurde von der Gesamtproteinkonzentration
von 2% berechnet – nicht
des löslichen
Proteingehalts.
-
Tabelle
4. Die DH-Resultate für
die Hydrolysate
-
-
Tabelle 5 stellt die relative %-Erhöhung der
einzelnen freien Aminosäuren
dar über
eine Zugabe einer maximalen Aminopeptidase II-Dosierung (0,5 g/kg
Sojaprotein) zu einer Hintergrunddosierung von FLAVOURZYMETM und 1,5% ALCALASE® 2.4L.
Die Erhöhung
wurde relativ zu der Freilassung von freien Aminosäuren, welche
von der Hintergrundenzymdosierung resultieren, gemessen.
-
Tabelle
5. Relative Erhöhung
an freien Aminosäuren,
aufgrund der Zugabe von Aminopeptidase II
-
-
Die Resultate stellten dar, dass,
wenn Aminopeptidase II zu einer Dosierung von FLAVOURZYMETM (1,5%) plus 1,5% ALCALASE® 2.4L
hinzugegeben wurde, Gly die höchste
relative %-Erhöhung
zeigte, gefolgt von Ser, Asp, Asn, Pro, Cys und Ala. Wenn die Aminopeptidase
II zu einer hohen FLAVOURZYMETM-Dosierung (6%) plus
1,5% ALCALASE® 2.4L
hinzugegeben wurde, zeigte Pro die höchste relative %-Erhöhung, gefolgt
von Asp, Glu, Cys, Gly und Gln.
-
Beispiel 19: Erhöhte Proteinlöslichkeit
und Freisetzung von Glutamat durch Desaminierung
-
Weizengluten (WG) wurde von Cargill
(JOB 5141) erhalten und desaminiertes Weizengluten (DWG) wurde von
StaPro Consultancy B.V., Lemdijk 32, 9422 TH Smilde, NL, erhalten.
Es wurden Suspensionen von 8% Protein hergestellt durch ein Mischen
von 11 g Gluten mit 89 g Wasser. Der pH wurde auf 6,5 mit NaOH eingestellt.
Glutamat/Aspaitat-spezifische Protease (SP446), erhältlich,
wie in WO 91/13554 beschrieben, oder Lysin/Arginin-spezifische Protease
(SP387), erhältlich,
wie beschrieben in WO 89/06270, wurde zu den Suspensionen hinzugegeben.
Die Dosierung betrug 0,01 AU/g Protein für SP446 und 0,006 AU/g Protein
für SP387.
FLAVOURZYMETM (eine unspezifisch wirkende
Proteasezubereitung, erhältlich
von Novo Nordisk A/S, Bagsvaerd, Dänemark, welche Endo- und Exopeptidaseaktivitäteu enthält, und
durch Fermentation von Aspergillus oryzae erhalten wird) wurde zu
einigen der Hydrolysate mit einer Dosierung von 20 LAPU/g Protein
hinzugegeben. Die Hydrolysate wurden bei
50°C durchgeführt, ohne
weitere pH-Einstellung für
18 Stunden. Die Enzyme wurden durch Erhitzen bei 85°C für 15 Minuten
inaktiviert. Der pH wurde auf 5 eingestellt und die Hydrolysate
wurden zentrifugiert. Der Gehalt an Protein und freiem Glutamat
in dem Überstand
wurde bestimmt.
-
Der Proteingehalt wurde durch Kjeldahl-Analyse
bestimmt, unter Verwenden eines Kjeldahl-Faktors von 6,25.
-
Der Gehalt an freiem Glutamat wurde
bestimmt unter Verwenden eines Glutamatbestimmungs-Kits, gemäß der Instruktionen
der Hersteller (Boehringer-Mannheim,
Indianapolis, IN. Das Verfahren wurde zur Verwendung in Mikrotiterplatten
angepasst.
-
Wenn Weizengluten (WG) mit desaminierten
Weizengluten (DWG) verglichen wurden, demonstrierten die in Tabelle
6 dargestellten Resultate, dass eine Desaminierung die Empfindlichkeit
des Gluten gegenüber spezifischen
Proteasen erhöht,
so dass mehr Protein löslich
wurde. Durch die Zugabe von FLAVOURZYMETM mit
einer spezifischen Protease wurde die Freisetzung von Glutamat verdoppelt
aufgrund der Desaminierung.
-
-
Beispiel 20: Enzymatische
Desaminierung und Freisetzung von Glutamat
-
Peptidoglutaminase II wurde hergestellt
durch ein Wachsen des Bacillus circulans Stamms ATCC 21590 in Schuttelflaschen
(400 ml), welche 200 ml eines Medi ums enthielten, zusammengesetzt
aus 1% Polypepton, 0,5% Lactose, 0,025% MgSO
4-7H2O, 0,005% FeSO4-7H2O, 0,025% KH2PO
4 und
17% NaP2O4-12H2O (pH eingestellt auf 7,2) bei 30°C für 20 Stunden
mit einem Mischen bei 270 rpm. Die Zellen wurden durch Zentrifugation
bei 4.000 rpm in 1 Liter-Flaschen geerntet. Die Zellen wurden dann
gefroren.
-
Die Rufreinigung der Peptidoglutaminase
II von Bacillus circulans wurde bei Raumtemperatur durchgeführt. Die
gefrorenen Bacillus circulars Zellen wurden aufgetaut und in Lysispuffer
(50 mM Tris/HCl; 25% (w/v) Sucrose; 1 mM EDTA, pH 8,0) suspendiert,
bis eine homogene Suspension erhalten wurde – 100 g nasse Zellen pro Liter
Lysispuffer. Lysozym (10 mg/ml) und DNAse I (Sigma DN-25, 10 mg/ml)
wurden in Lysispuffer aufgelöst.
Dann wurden 100 ml Lysozymlösung,
10 ml 1,0 M MgCl2 und 1 ml DNAse I-Lösung hinzugegeben, pro
Liter Zellsuspension. Die Enzyme wurden für 1 Stunde wirken gelassen.
-
Die Suspension wurde durch eine Seitz-Tiefenfilterplatte
("Seitz depth fetter plate") gefiltert und das Filtrat wurde in
einen 10 mM KH2PO4/NaOH,
pH 8,0 (Puffer A) auf einer Sephadex G25-Säule (Pharmacia Biotech AB,
Uppala, Sweden) transferiert. Die Enzymlösung wurde auf eine SOURCE
Q-Säule
(Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden) angewendet, äquilibriert
in Puffer A und eluiert mit einem linearen NaCl-Gradienten (0 500
mM) in Puffer A. Fraktionen von der Säule wurden auf eine Peptidoglutaminase
II-Aktivität
hin analysiert, wie unten beschrieben, und Fraktionen mit einer
Aktivität
wurden zusammengefügt.
Die Extinktion der gepoolten Fraktionen bei 280 nm betrug 1,78,
daher wurde der Proteingehalt auf 1,8 mg/ml geschätzt.
-
Die Reinheit des Proteins in dem
Glutamiuase II-Pool betrug ungefähr
25%, wie von einem SDS-PAGE-Gel beturteilt wurde. Daher enthielt
die Zubereitung ungefähr
0,5 mg/ml reine Peptidoglutaminase II.
-
Die Peptidoglutaminase-Aktivität wurde
bestimmt durch ein Messen des gebildeten Ammoniaks während der
Hydrolyse von y-Carboxyamid von N-tert-Butoxycarbonyl-Gln-Pro (N-t-BOC-Gln-Pro;
SIGMA Nr. B–4403)
unter Verwenden des Boehringer-Mannheim-Kits für Ammoniakbestimmung (Cat.
Nr. 1112732). In diesem Kit wird Ammoniak durch die Bestimmung des
Verbrauchs von NADH durch Glutamatdehydrogenase gemessen und Blindwerte
ohne die Zugabe von Nt-BOC-Gln-Pro wurden ebenso angewendet, um
den Effekt von anderen NADHverbrauchenden Enzymen zu subtrahieren.
-
Eine Gesamtmenge von 200 mg Weizenglutenprotein
wurde zu 9 ml kochendem Wasser hinzugegeben und nach Abkühlen wurde
der pH auf 7,0 eingestellt. Dann wurden 250 μl der oben beschriebenen Peptidoglutaminase
II-Zubereitung (PEP), hinzugegeben. Die Glutamat/Aspartat-spezifische
Protease (SP446), beschrieben in Beispiel 19, wurde hinzugegeben
in einer Menge von 0,04 AU/g Protein und FLAVOURZYMETM, beschrieben
in Beispiel 19, wurde hinzugegeben in einer Menge von 20 LAPU/g
Protein.
-
Die Hydrolyse wurde ohne pH-Einstellung
für 18
Stunden bei 50°C
fortfahren gelassen. Kontrollen ohne die Zugabe von Peptidoglutaminase
wurden ebenfalls laufen gelassen. Die Hydrolysate wurden zentrifugiert
und Glutamat wurde, wie in Beispiel 19 beschrieben, gemessen. Der
DH wurde, wie in Beispiel 18 beschrieben, gemessen.
-
Die Resultate, wie unten in Tabelle
7 dargestellt, demonstrieren, dass eine Hydrolyse mit der Peptidoglutaminasezubereitung
sowohl den DH als auch die Freisetzung von Glutamat erhöht.
-
-
-
Beispiel 21: Herstellung
von reinem Enzymextraktpulver von Sphingomonas capsulata
-
Sphingomonas capsulata IFO 12533
wurde bei 30°C
für 9 Stunden
mit Belüftung
und Bewegung in einem 5 Liter-Fermenter, welcher 3 Liter eines Mediums
enthielt, zusammengesetzt aus 0,5% Sucrose, 1% Gelatine, 0,5% Hefeextrakt,
1% Getreideeinweichflüssigkeit
("corn steep liquor"), 0,3% Natriumchlorid, 0,2% Dikaliumhydrogenphosphat
und 0,1% Magnesiumsulfat-7H2O. Die Zellmasse
wurde aus der Kulturbrühe
gesammelt und zweimal in 10 mM Tris-HCl-pH 8,0-Puffer gewaschen, welches 43 g Nassgewicht
an Zellmasse erzielte. Die Zellmasse wurde in 200 ml 10 mM Tris-HCl,
pH 8,0-Puffer suspensiert und durch Zugabe von Lysozym und Triton
X-100 bei Endkonzentrationen jeweils von 1 mg/ml und 0,1% lysiert
und die Lösung
wurde bei 37°C
für eine
Stunde inkubiert. Die Lösung
wurde ultrabeschallt und dann bei 15.000 g für 10 Minuten zentrifugiert.
Der Überstand
wurde zurückerhalten
(200 ml) und Protaminsulfat wurde zu einer Endkonzentration von
0,1% hinzugegeben, um die Nukleinsäuren zu präzipitieren. Das Präzipitat
wurde durch Zentrifugation in der gleichen Weise verworfen und die
resultierende Lösung
wurde als Enzymextrakt verwendet.
-
Die Aktivität des rohen Enzymextrakts wurde
bestimmt in Richtung auf verschiedene synthetische Peptide, wie
in Tabelle 8 dargestellt. Die Resultate demonstrieren, dass das
rohe Enzymextrakt Dipeptidylpeptidase N-, Leucinaminopeptidase-,
Glycinaminopeptidase- und Prolyloligopeptidaseaktivität besitzt.
-
Tabelle
B. Aktivitäten
von verschiedenen Peptidaseaktivitäten in der rohen Enzymextraktlösung
-
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Das rohe Enzymextrakt wurde durch
ein Hinzugeben eines gleichen Volumens kalten Acetons präzipitiert.
Das Enzympräzipitat
wurde in einem kleinen Volumen von 10 mM Phosphat-pH 6,0-Puffer
aufgelöst
und unlösliche
Substanzen wurden durch Zentrifugation entfernt. Das Enzym wurde
lipophilisiert, um ein rohes Enzympulver herzustellen.
-
Beispiel 22: Aufreinigung
einer Sphingomonas capsulata Aminopeptidase II aus rohem Enzympulver
-
Das in Beispiel 21 beschriebene rohe
Enzympulver wurde in 20 mM Phosphat-pH 7,0-Puffer aufgelöst und verdünnt, bis
die Leitfähigkeit
der Probe äquivalent
zu dem Ladepuffer, 20 mM Phosphat pH 7,0, war. Die Probe wurde auf
ein Pharmacia Q-Sepharose oder eine Mono-Q-Säule geladen, voräquilibriert
mit 20 mM Phosphat-pH 7,0-Puffer. Die Durchflösse von diesen Säulen wurden
auf eine Aminopeptidaseaktivität
hin überpruft
mit Alanin-para-nitroanilid (Ala-pNA), unter Verwenden der unten
beschriebenen Vorgehensweise.
-
Eine Stammlösung aus 100 mg Ala-pNA pro
ml in Dimethylsulfoxid wurde mit 50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer
verdünnt
auf eine Konzentration von 2 mg pro ml. Die Reaktion der Aminopeptidase
mit para-Nitroanilid wurde initiiert, wenn 10–50 μg Aliquot der Enzymlösung zu
200 μl in
der Substratlösung
in einer Mikrotiterplattenvertiefung hinzugegeben wurde. Die Analyse
der Anfangshydrolysegrade des para-Nitroanilids wurde bei 405 nm
bei Raumtemperatur in einem THERMOmax Mikroplattenleser (Molecular
Devices Corp., Sunnyvale, CA, USA).
-
In dem Durchfluss war eine Aminopeptidaseaktivität vorhanden.
Der Durchfluss wurde unter Verwenden einer DIAFLO® PM
10-Ultrafiltrationsmembran (Amicon, Inc., USA) konzentriert und
der pH des konzentrierten Durchflusses wurde dann auf pH 6,0 eingestellt
unter Verwenden von 70 mM Acetat-pH 4,0-Puffer.
-
Der konzentrierte Durchfluss wurde
auf eine Pharmacia Mono S 5/5 vorbepackte 7 × 50 mm-Säule (Pharmacia Biotech AB,
Uppsala, Schweden) aufgetragen, welche mit 50 mM MES-pH 6,0-Puffer
voräguilibriert
wurde. Die Fraktionen wurden wie oben auf eine Aminopeptidasealctivitität hin überprüft. Die
gebundene Aminopeptidaseaktivität
wurde mit einem Gradienten von 0 bis 0,2 M NaCl in 50 mM MES pH
6,0-Puffer eluiert. Die Fraktionen mit einer signifikanten Aktivität wurden
dann wieder unter Verwenden einer PM 10-Ultrafiltrationsmembran
konzentriert und dann in 50 mM Phosphat-pH 7,0-Puffer, welcher 0,5
M (NH4)2SO4 enthielt, äquilibriert.
-
Die konzentrierte Probe wurde dann
auf eine Phenyl Superose Säule
geladen, welche mit 50 mM Phosphat-pH 7,0-Puffer, welcher 0,5 M
(NH4)2SO4 enthielt, voräquilibriert. Die Enzyme wurden
mit einem Gradienten von 0,5 M Ammoniumsulfat, welches 50 mM Phosphatpuffer
enthielt, bis 50 mM Phosphatpuffer, welcher kein Ammoniumsulfat
enthielt, eluiert. Die aktiven Fraktionen wurden gepoolt.
-
Eine SDS-PAGE-Analyse der aufgereinigten
Aminopeptidase offenbarte eine Bande mit einem Molekulargewicht
von 67 kDa. Die aufgereinigte Aminopeptidase wurde mit Sphingomonas
capsuluta Aminopeptidase I benannt.
-
Beispiel 23: Aufreinigung
einer Sphingomonas capsulata Aminopeptidase I aus rohem Enzympulver
-
Das in Beispiel 21 beschriebene reine
Enzympulver wurde in destilliertem Wasser aufgelöst und auf eine CM Sepharose
CL-6B Säule
(Pharmacia Biotech, Uppsala, Schweden), welche mit 15 mM Natriumphosphat-pH
6,0-Puffer voräquilibriert
wurde, geladen. Die Aminopeptidaseaktivität wurde mit einem linearen
Gradienten von 15 mM bis 60 mM Natriumphosphatpuffer (pH 6,0) eluiert.
Es wurden Fraktionen von 7,4 ml gesammelt und auf Aminopeptidaseaktivität hin überprüft, wie
in Beispiel 22 beschrieben.
-
Die aktiven Fraktionen wurden gepoolt
und gegen 15 mM Phosphat-pH 6,0-Puffer
dialysiert. Das Dialysat wurde regelmäßig aufeinanderfolgend auf
eine Hydroxylapatitsäule
aufgeladen, welche mit 15 mM Natriumphosphat-pH 6,0-Puffer äquilibriert
wurde. Die Aminopeptidase I-Aktivität wurde mit einem linearen
Gradienten von 15 mM bis 300 mM Natriumphosphat-pH 6,0-Puffer eluiert.
Die Fraktionen wurden gesammelt und auf eine Aminopeptidaseaktivität hin überprüft. Die
aktiven Fraktionen wurden gepoolt, gegen destilliertes Wasser dialysiert
und lyophilisiert.
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Beispiel 24: Rufreinigung
einer Sphingomonas capsulata Aminopeptidase I
-
Sphingomonas capsulata Aminopeptidase
I wurde aus einem Kulturbrüheüberstand
aufgereinigt, welcher durch eine Kultivierung des Sphingomonas capsulata-Stamm IFO 12533 für 15 Stunden
bei 31°C.
250 rpm und einem Anfangs-pH von 7,45 in 1,5 Liter Medium, welches
pro Liter zusammengesetzt war aus 10 g Bactopepton, 5 g Hefeextrakt,
3 g NaCl, 2 g K2HPO4,
0,1 g MgSO4-7H20
und 5 g Glucose (separat autoklaviert), produziert wurde.
-
Die Aminopeptidaseaktivität wurde,
wie in Beispiel 22 beschrieben, mit Alaninpara-nitroanilid (Ala-pNA)
gemessen.
-
Der Kulturbrühenüberstand (ungefähr 1 Liter)
wurde zubereitet durch Zentrifugation, gefiltert unter Verwenden
eines Whatman-Glasmikrofaserfilters (Whatman, Maidstone, England),
gefiltert unter Verwenden von "Nalgene Filterware", ausgestattet
mit einem 0,22 mm Filter, gefiltert und unter Verwenden eines Amicon Spiral-Ultrafiltrationssystem
(Amicon, New Bedford, MA, USA) konzentriert, wurde äquilibriert
mit 10 mM Natriumphosphat-pH 6,0-Puffer, bis die Leitfähigkeit
und der pH gleich zu dem Ladepuffer, 50 mM MES pH 6,0, war. Die
gefilterte Lösung
wurde auf eine 24 × 390
mm Säule
geladen, welche ungefähr
180 ml SP-Sepharose, Fast Flow (Pharmacia Biotech AB, Uppsala, Schweden)
enthielt, welche mit 50 mM MES-pH 6,0-Puffer voräquilibriert war. Protein mit
Aminopeptidase I-Aktivität
wurde mit einem 240 ml Gradienten von 0 bis 0,2 M NaCl in 50 mM
MES-pH 6,0-Puffer eluiert. Die Fraktionen mit Aminopeptidase I-Aktivität wurden
gepoolt, entsalzen unter Verwenden einer DIAFLOTM PM
10-Ultrafiltrationsmembran
(Amicon, New Bedford, MA, USA) und mit 20 mM Natriumphosphat-pH
7,0-Puffer äquilibriert.
-
Die gepoolte Lösung wurde dann auf eine Pharmacia
MonoQ Beads-Säule,
welche mit 20 mM Natruimphosphat-pH 7,0-Puffer voräguilibriert
war, geladen. Protein mit Aminopeptidase I-Aktivität band nicht
an die Säule
und wurde in dem Durchfluss gesammelt. Der Durchfluss wurde unter
Verwenden eines PM 10-Membransystems,
i ie oben, konzentriert und der pH wurde mit 70 mM Natriumacetat-pH
4,0-Puffer auf 6,0 eingestellt.
-
Der konzentrierte Durchfluss wurde
auf eine Pharmacia Mono S-Säule,
welche mit 50 mM MES-pH 6,0-Puffer voräquilibriert wurde, geladen.
Die Aminopeptidase wurde mit einem 60 ml Gradienten von 0 bis 0,2 M
NaCl in 50 mM MES-pH 6,0-Puffer eluiert. Die Fraktionen mit signifikanter
Ala-pNA-Aktivität
wurden dann gepoolt, konzentriert und mit 50 mM Phosphat-pH 7,0-Puffer,
welcher 0,5 M (NH4)2SO4 enthielt, äquilibriert, unter Verwenden
eines PM 10-Membransystems,
wie oben.
-
Schließlich wurde die konzentrierte
Probe auf eine Pharmacia Phenyl Superose 5/5 vorbepackte 7 × 50 mm-Säule (Pharnacia
Biotech AB, Uppsala, Schweden), welche mit 50 mM Phosphat-pH 7,0-Puffer,
welcher 0,5 M (NH4)2SO4 enthielt, geladen. Protein mit Aminopeptidase
I-Aktivität
wurde dann mit einem 30 ml Gradienten von 0,5 bis 0 M (NH4)2SO4 in
50 mM Phosphat-pH 7,0-Puffer eluiert. Die Fraktionen, welche eine Aminopeptidase
I-Aktivität
enthielten, wurden durch SDS-PAGE analysiert und dann gepoolt.
-
Die SDS-PAGE-Analyse der aufgereinigten
Sphingomonas capsulata Aminopeptidase I offenbarte eine Bande mit
einem Molekulargewicht von 67 kDa.
-
Beispiel 2: Aminosäuresequenzierung
einer Sohingomonas capsulata Aminopeptidase I (67 kDa)
-
Eine 20 μl Probe der aufgereinigten Sphingomonas
capsulata Aminopeptidase I, beschrieben in Beispiel 22, wurde elektrophoresiert
und nachfolgend Blottransferiert auf eine PVDF-Membran unter Verwenden von
10 mM CAPS (3-[Cyclohexylamino]-1-propansulfonsäure) pH
11 in 10% Methanol für
2 Stunden. Die PVDF-Membran wurde mit 0,1% Coommassie-Blue R-250
in 40% Methanol/1% Essigsäure
für 20
Sekunden angefärbt
und in 50% Ethanol entfärbt,
um die Proteinbanden zu beobachten. Die Hauptbande von 67 kDa wurde
ausgeschnitten und einer aminoterminalen Sequenzierung in einem
Applied Biosystems Model 476A-Proteinseguenzierer unter Verwenden
einer Blot-Kartusche („blot
cartridge") und einer Flüssigphasen-TFA-Förderleistung
(„liquid
phase TFA delivery") gemäß den Instruktionen
des Herstellers, unterworfen. Für
das Protein wurde gefunden, dass es N-terminal blockiert wurde zu
Edman-Sequenzierzungschemie
("Edman sequencing chemistry").
-
Eine 1,0 ml Probe der aufgereinigten
Aminopeptidase II, beschrieben in Beispiel 22, wurde in einem Savant
Speed Vac AS160 getrocknet und dann mit 300 μl 70% Ameisensäure (wässrig) wiederhergestellt.
Einige Kristalle Cyanbromid wurden hinzugegeben und bei Raumtemperatur
im Dunkeln über
Nacht inkubiert. Die Probe wurde wiedergetrocknet in dem Speed Vac
und wiederhergestellt in Tricinprobenpuffer (Novex, San Diego, CA,
USA). Die Cyanbromidspaltungsfraginente wurden unter Verwenden eines
10 bis 20%-igen Polyacrylamidgel, aufgetrennt in Banden von 42,
30, 17, 15, 10, 6 und 4 kDa und Blot-transferiert auf eine PVDF-Membran.
Die 6, 10, 15, 17, 30 und 42 kDa-Banden wurden ausgeschnitten und
einer aminoterminalen Sequenzierung unterworfen. Die Nterminale
Sequenz für
die 10 kDa-Bande wurde bestimmt, die folgende Sequenz zu enthalten,
während
die N-terminalen Sequenzen der anderen Banden nicht schlüssig waren:
AVNGDAYDADKLKGAITNAKTGNPGAGRPI (SEQ ID NO: 11).
-
Beispiel 26: Charakterisierung
der Sphingomonas capsulata Aminopeptidase I (67 kDa)
-
Stammlösungen von 100 mg von jedem
para-Nitroanilid pro ml Dimethylsulfoxid wurden mit 50 mM Natriumphosphat-pH
7,5-Puffer verdünnt
auf Konzentrationen von 2 mg pro ml. Wo die Substrate unvollständig löslich waren,
wurden ihre Suspensionen verwendet (dargestellt mit einem Stern
in Tabelle 9 unten). Die Reaktion der Sphingomonas capsulata Aminopeptidase
I mit jedem para-Nitroanilid
wurde initiiert, wenn ein 10 μl Aliquot
der Enzymlösung
in 50 mM Natriumphosphat pH 7,0 zu 190 μl einer Substratlösung in
einer 96 Vertiefungsmikrotiterplatte hinzugegeben wurde. Analyse
der Anfangsraten der Hydrolyse der para-Nitroanilide wurde bei 405
nm und 25°C überwacht
in einem THER-MOmax-Mikroplattenleser
(Molecular Devices Corp., Sunnyvale, CA, USA). Die Resultate (Tabelle
9) stellen dar, dass die Aminopeptidase I bevorzugt Ala-pNA hydrolysierte
aber ebenfalls G1y-pNA hydrolysierte. Unter den Dipeptidsubstraten
hydrolysierte die Aminopeptidase I Gly-Phe-pNA jedoch schneller
als Ala-AlapNA. Tabelle
9. Substratspezifität
der Sphingomonas capsulata Aminopeptidase I
Aminosäure
p-Nitroanilide | Relative Aktivität (%) |
Ala | 100 |
Met | 24 |
Gly* | 20 |
Leu | 18,5 |
Glu* | 6 |
Asp | 4,5 |
Lys | 6 |
Ile | 0,5 |
Val | 0,5 |
Phe* | 0 |
Pro | 0 |
-
Das pH-Optimum für die 67 kDa Aminopeptidase
wurde bestimmt unter Verwenden des folgenden Protokolls. Die Pufferlösungen bei
verschiedenen pHs wurden durch ein Hinzugeben von destilliertem
Wasser zu 4,25 g Natriumacetat und 3,78 g Tris (freie Base) zu einem
Endvolumen von 250 ml und einem Einstellen des pH auf 8,5, 8,0,
7,5, 7,0, 6,5, 5,80, 5,5 und 5,0 mit 36,5–38 %-iger HCl zubereitet.
Bei jedem pH wurden Aliquots von 10 ml entfernt. Ein 20 μl Volumen
einer 100 mg/ml Lösung
Ala-pNA in DMSO wurde zu 980 μl jeder
Pufferlösung
hinzugegeben. Der pH wurde dann mit 8,5, 8,0, 7,57, 7,30, 7,09,
6,68, 6,14 und 5,25 für
die Pufferlösungen
bestimmt, nach der Zugabe des Substrats. Eine andere Substratlösung bei
einer Konzentration von 2 mg/ml wurde bei de
n verschiedenen
pHs zubereitet. Die Reaktion wurde initiiert durch die Zugabe von 10 μl Enzymlösung, welche
5-fach verdünnt
war in 10 mM Tris-HCl pH 7,5, zu 200 μl Substrat bei den verschiedenen
pHs bei Raumtemperatur und wurde bei 405 nm überwacht.
-
Die in Tabelle 10 dargestellten Resultate
demonstrierten, dass die Aminopeptidase I ein pH-Optimum in dem
Bereich von 5,3 bis 8,5, und bevorzugter in dem Bereich von 7,0
bis 7,5 (siehe Figur 6) besitzt. Es war keine detektierbare Autohydrolyse
vou Ala-pNA in dem pH-Bereich 5,25–8,5 vorhanden. Bei pH 5,5
folgte die Hydrolyse von Ala-pNA, katalysiert durch die Aminopeptidase
I, nicht den Michaelis-Menten-Kinetiken, wo der scheinbare K
m und V
max negative
Werte hatte, aufgrund der Aktivierung des Enzyms durch ein Substrat.
Bei pH 7,5 betrug der K
m 2,5 mM. Tabelle
10. pH-Profil der Sphingomonas capsulata Aminopeptidase I
pH | Relative Aktivität (%) |
5,25 | 24,9 |
6,14 | 56,4 |
6,68 | 78,4 |
7,09 | 99,4 |
7,30 | 100 |
7,57 | 92,8 |
8,0 | 61 |
8,49 | 24,2 |
-
Das Temperaturoptimum wurde unter
Verwenden von Ala-pNA als Substrat in 50 mM Natriumphosphat-pH 7,5-Puffer über den
Temperaturbereich von 30°C
bis 55°C
bestimmt. Die Resultate stellten dar, dass die Aminopeptidase I
ein Temperaturoptimum in dem Bereich von 35°C bis 46°C, und bevorzugter in dem Bereich
von 40°C
bis 45°C
bei pH 7,5, besitzt (siehe 7).
-
Die Temperaturstabilität der Aminopeptidase
I wurde durch ein Inkubieren des Enzyms für 20 Minuten in 50 mM Natriumphosphat-pH
7,5-Puffer bei Temperaturen in dem Bereich von 35°C bis 55°C, gefolgt
von einem Abkühlen
auf Eis und einem Messen der restlichen Aktivität unter Verwenden von Ala-pNA
als Substrat bei pH 7,5, wie oben beschrieben, bestimmt. Die Resultate
(siehe 8) stellten dar,
dass die Aminopeptidase ungefähr
100% stabil bis 40°C
bei pH 7,5 war. Bei 45°C
behielt das Enzym ungefähr
60% restliche Aktivität, während bei
50°C das
Enzym komplett inaktiviert war.
-
Beispiel 27: Vergleich
zwischen dem DH-erhöhenden
Effekt von roher und aufgereinigter Sphingomonas capsulata Aminopeptidase
I
-
Der DH-erhöhende Effekt der Sphingomonas
capsulata Aminopeptidase I (67 kDa wurde in einer Sojaproteinhydrolyse
bewertet und verglichen mit der Leistung ("performance") des rohen
Enzympulvers, zubereitet wie in Beispiel 21.
-
Der Hydrolysegrad (DH) des Sojaproteins
wurde wie folgt bestimmt. Der DH, definiert wie beschrieben von
Adler-Niessen (1986, Enzymic Hydrolysis of Food Proteins, Elsevier
Applied Science Publishers) wurde durch eine Reaktion des Überstands
mit OPA (ortho-Phthaldialdehyd, Sigma Chemical Co., St. Louis, MO)
bestimmt, im Wesentlichen wie beschrieben von Church et al., 1983,
Journal of Diary Science 66: 1219–1227 mit Korrektionsfaktoren,
wie bestimmt von Adler-Niessen, 1979, Agricultural and Food Chemistry
27: 1256–1262.
-
Die Aminopeptidase I wurde in erhöhender Dosierung
zu entweder einem niedrigen Hintergrund (1,5% des Substratproteins)
oder einem hohen Hintergrund (6% des Substratproteins) zu FLAVOURZYME
1000LTM und einer Dosierung von ALCALASE
2.4L® von
1,5% des Substratproteins hinzugegeben. Die Experimente wurden wie
unten beschrieben durchgeführt:
Die
Hydrolyse wurde durchgeführt
auf einer 10 ml Skala bei 50°C
für 18
Stunden. Der Anfangs-pH betrug 7 mit keiner pH-Wiedereinstellung
während
der Hydrolyse. Die Inaktivierung des Enzyms wurde durchgeführt bei 85°C für 3 Minuten
in einem Wasserbad. Die Substratkonzentration betrug 2% Sojabohnenmehl.
Das Substrat wurde hitzebehandelt in einem Wasserbad bei 85°C für 3 Minuten.
Die verwendeten Enzyme waren FLAVOURZYME 1000LTM,
ALCALASE 2,4L®,
reines Enzympulver (siehe Beispiel 21) und die aufgereinigten Sphingomonas
capsulata Aminopeptidase I, beschrieben in Beispiel 24.
-
Die verwendeten Aminopeptidasedosierungen
wurden auf Alanyl-Aminopeptidase-Einheiten
(alanyl-aminopeptidase units, AAU) basiert, bestimmt durch die Hydrolyse
von Ala-pNA bei pH 7,5. Eine AAU-Einheit der Aminopeptidase I wird
bestimmt als die Enzymmenge, welche 1,0 Nlikromol Ala-pNA pro Minute
in 9,1 mM Lösung
Ala-pNA bei pH 7,5, 22°C,
und einer Ionenstärke
von 50 mM hydrolysiert.
-
Die spezifische Aktivität der aufgereinigten
Aminopeptidase I betrug ungefähr
12 AAU/mg Enzym. Daher entspricht zum Beispiel eine Dosierung von
0,24 AAU pro 200 mg Sojaprotein 0,1 g Enzym pro kg Sojaprotein.
-
Der DH als Funktion der Dosierung
von AAU wird in 9 darstellt,
für eine
niedrige Hintergrunddosierung von FLAVOURZYMETM und
in 10 für eine hohe
Hintergrunddosierung von FLAVOURZYMETM.
-
9 und 10 stellen dar, dass die
Hydrolysate beinahe mit AAU gesättigt
werden, bei der höchsten Dosierung
von AAU. Das rohe Enzym war in der Lage, den DH von 44% auf 72%
zu erhöhen,
wenn es zu einer niedrigen Dosierung von FLAVOURZYMETM hinzugegeben
wurde. Die aufgereinigte Aminopeptidase I erhöhte den DH auf 61–62%. Daher
war die aufgereinigte Aminopeptidase I verantwortlich für (62–44)/(72–44) × 100% =
64% des DH-erhöhenden
Effektes des rohen Enzyms. Das rohe Enzym erhöhte den DH von 61% auf 77%, wenn
es zu einer hohen Dosierung von FLAVOURZYMETM hinzugegeben
wurde. Die aufgereinigte Aminopeptidase I erhöhte den DH auf 71%. Daher war
die aufgereinigte Aminopeptidase I verantwortlich für (71–61)/(77–61) × 100% =
63% des erhöhenden
Effekts des reinen Enzyms.
-
Eine Alternative zu der Zugabe von
Aminopeptidase I ist die Zugabe von mehr FLAVOURZYMETM.
Die Zugabe von 0,5% extra FLAVOURZYMETM zu
der Hintergrunddosierung von 1,5% erhöhte den DH von 44% auf 48%.
Der Effekt des Hinzugebens von Aminopeptidase I wurde berechnet
mit (62–48)/(72-48) × 100% = 58%
des Effekts des rohen Enzyms zu sein.
-
Auf ähnliche Weise erhöhte die
Zugabe von 1% extra FLAVOURZYMETM zu der
Hintergrunddosierung von 6% FLAVOURZYMETM den
DH von 61% auf 63%. Der Effekt der Aminopeptidase I wurde berechnet (71–63)/(77–63) × 100% =
57% des Effekts des rohen Enzyms zu sein.
-
Der höchste DH, der erhalten wurde,
betrug 77%. Da der DH-Wert auf das Gesamtprotein basiert war und
nicht auf das lösliche
Protein, betrug die Proteinlöslichkeit
um 85%. Daher betrug der DH in dem löslichen Protein um 91%, welches
sehr nahe zu 100% war.
-
Beispiel 28: Freie Aminosäure-Analyse
-
Die %-relative Erhöhung der
einzelnen freien Aminosäuren
(free amino acids, FAA) aufgrund von AAU-Zugaben, sind in Tabelle
11 dargestellt. Hyp, Methioninsulfonsäure und Trp wurden in die Tabelle
nicht eingeschlossen aufgrund sehr fluktuierender und unbestimmter
Ergebnisse.
-
Tabelle
11. Relative Erhöhung
der FAA aufgrund der Zugabe von Aminopeptidasen
-
-
Die Resultate stellten dar, dass,
wenn die rohe oder aufgereinigte Sphingomonas capsulata Aminopeptidase
I hinzugegeben wurde, Gyl die Aminosäure war, welche die höchste Erhöhung zeigte.
Andere Aminosäuren,
welche eine erhöhte
Freisetzung zeigten, waren Ala, Glu, Gln, Asp und Ser, jedoch erschien
das rohe Enzym für
diese Aminosäuren
mehr freizusetzen als die aufgereinigte Aminopeptidase I alleine,
vermutlich aufgrund des Vorhandenseins von anderen Aminopeptidasen
in dem rohen Enzym.
-
Es wurde ein hohes DH-Hydrolysat
hergestellt durch die Verwendung einer hohen Dosierung von FLAVOURZYMETM. Der gleiche hohe DH und Freisetzung von
FAA wurde erreicht durch ein Verwenden einer niedrigen Dosierung
von FLAVOURZYMETM, ergänzt mit 67 kDa Aminopeptidase
I oder dem rohen En zym. Gemäß Tabelle
12 wird ein Hydrolysat, welches durch die Verwendung einer geringen
Dosierung von FLAVOURZYMETM, ergänzt mit
67 kDa Aminopeptidase I, erhalten wurde, ein höheres Level von besonders Gly,
jedoch ebenfalls Ala, Glu und Asp und einen niedrigeres Level von
Met, Pro und Ile besitzen, als verglichen mit den Hydrolysaten,
welche durch ein Verwenden einer hohen Dosierung von FLAVOURZYMETM allein erhalten wird.
-
Beispiel 29: DH-erhöhender Effekt
der Sphingomonas capsulata Aminopeptidase I in einer Gelatinehydrolyse
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Der DH-erhöhende Effekt der Sphingomonas
cnpsulata Aminopeptidase I wurde in Gelatinehydrolyse getestet.
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Die Aminopeptidase I wurde in erhöhten Dosierungen
zu entweder einem niedrigen oder einem hohen Hintergrund von FLAVOURZYME und ALCALASE® hinzugegeben
und wie in Beispiel 27 durchgeführt.
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Die Hydrolyse wurde in 200 μl Reaktionen
in Eppendorf-Röhrchen
durchgeführt.
Das Substrat Gelatine (Merck) wurde in destilliertem Wasser bei
85°C für 5 Minuten
aufgelöst.
Nach einem Abkühlen
auf 50°C wurde
der pH auf 6,5 eingestellt. Die Endkonzentration der Gelatine wurde
auf 2% nach der Zugabe der Enzyme eingestellt. Die Substratkonzentration
in jeder Reaktion wurde mit 4 mg berechnet.
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Die verwendeten Enzyme waren FLAVOURZYMETM, ALCALASE®, reines
Enzympulver, aufgereinigte Aminopeptidase I. Es wurden die Glycinaminopeptidase-Einheiten
(glycine aminopeptidase unit, GAPU) sowohl von rohem als auch gereinigtem
Enzym gemessen, in 50 mM Tris-HCl-pH 7,5-Puffer bei 37°C unter Vewenden
von G1y-pNA als Substrat. Die Aminopeptidase I wurde bei 37°C und 50
mM Tris-HCl (pH 7,5) überprüft. Gly-pNA
(Bachem Feinchemikalien AG, Bubendorf, Schweiz) wurde in 40% Dioxan
bei einer Konzentration von 2,5 mg/ml aufgelöst und 1,5 Volumen 50 mM Tris-HCl
(pH 7,5) wurde zu einer Substratkonzentration von 1 mg/ml hinzugegeben.
Die Enzymprobe wurde in 500 μl
des gleichen Puffers verdünnt
und 100 μl
der Substratlösung
wurden hinzugegeben und bei 37°C
für 5 Minuten
inkubiert. Die Reaktion wurde durch die Zugabe von 300 μl 1 M Natriumacetat-pH
4,0-Puffer beendet. Für
die Blindreaktion wurde die Stop-Lösung zu der Enzymlösung hinzugegeben
und für
5 Minuten bei 37°C
inkubiert und dann wurde die Substratlösung hinzugegeben. Die Extinktion
bei 410 nm wurde sowohl für
die Probe als auch die Blindreaktionen gemessen. Die Enzymaktivität wurde
unter Verwnden des molekularen Extinktionskoeffizienten bei 410
nm für
pNA als 9480 M–1 cm i berechnet.
Eine Einheit GAPU wurde definiert als die Enzymmenge, die 1 Mikromol
Gly-pNA bei 37°C pro
Minute unter den oben beschriebenen Bedingungen hydrolysiert. Die
spezifischen Aktivitäten
der verwendeten rohen und aufgereinigten Aminopeptidase I betrugen
jeweils 0,725 GAPU/mg und 6,45 GAPU/mg. Die Enzyme wurden zu dem
4 mg Protein gemäß des Schemas
in Tabelle 12 dosiert.
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Die Enzym/Substrat-Verhältnisse
sind in Klammern angegeben, nach den Enzymmengen, welche als Gewicht
dargestellt werden.
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Die Hydrolysereaktionen wurden bei
50°C für 18 Stunden
durchgeführt.
Die Enzyme wurden bei 85°C für 5 Minuten
inaktiviert, gefolgt durch eine Zentrifugation. Der DH wurde auf
der Basis des Gesamproteingehalts des Hydrolysats unter Verwenden
des OPA-Verfahrens berechnet.
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Der DH-Erhöhungseffekt der aufgereinigten
Aminopeptidase I, dargestellt in Figuren 11 und 12, demonstrierte,
dass die Zugabe des rohen und des gereinigten Enzyms (0,2 U/4 mg
Gelatine) zu dem geringen FLAVOURZYME -Hintergrund den DH
von 38% auf jeweils 67% und 61% erhöhte. Der DH-Erhöhungseffekt war
meistens bei dieser Dosis gesättigt.
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Wenn die Dosis von FLAVOURZYMETM auf 7% erhöht wurde, erhöhte sich
der Kontroll-DH auf 43%. Jedoch betrug der DH, welcher mit der aufgereinigten
Aminopeptidase I erhalten wurde, 61%, welches sich meistens deckte
mit solchen, welche in dein niedrigen FLAVOURZYMETM-Hintergrund
erhalten wurden.
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Die Resultate zeigten an, dass die
Sphigomonas capsulata Aminopeptidase I-Proteine zu einem extrem hohen DH hydrolysieren.
Weiterhin kann durch ein Verwenden der Aminopeptidase I die Dosierung
anderer proteolytischer Enzyme reduziert werden, um den gleichen
DH zu erhalten.
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Hinterlegung
von biologischen Materialien
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Das folgende biologische Material
ist hinterlegt worden unter den Bedingungen des Budapester Vertrages
mit der Agricultural Research Service Patent Culture Collection,
Northern Regional Research Center, 181 University Street, Peoria,
Illinois, 61604 und die folgende Zugangsnummer wurde vergeben:
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