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Gebiet der
Erfindung
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Die Erfindung betrifft Vliesstoffe
und Verfahren zur Herstellung von Vliesstoffen. Insbesondere betrifft die
Erfindung Sperrvliesstoffe, die sich besonders für medizinische Anwendungen
eignen.
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Hintergrund
der Erfindung
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Es wurden Sperrvliesstoffe entwickelt,
die den Durchgang von Bakterien und anderen Verunreinigungen verhindern
und für
einmal verwendbare medizinische Gewebe verwendet werden, beispielsweise
für Operationsabdecktücher, einmal
verwendbare Kittel und dergleichen. Sperrstoffe können gebildet
werden, indem ein inneres Faservlies aus thermoplastischen schmelzgeblasenen
Mikrofasern sandwichartig zwischen zwei äußeren Vliesbahnen aus im wesentlichen
kontinuierlichen thermoplastischen spunbonded Filamenten angeordnet
wird. Das schmelzgeblasene Faservlies stellt eine für Bakterien
und andere Verunreinigungen undurchdringliche Sperre in dem Verbundvliesstoff
bereit. Die äußeren Spinnvliesbahnen
sind so gewählt,
daß sie
dem Verbundstoff Abriebbeständigkeit
und Festigkeit verleihen. Beispiele für solche dreilagigen Verbundvliesstoffe werden
beschrieben in
US 4,041,203 ,
US 4,863,785 und US 4,863,779.
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Herkömmliche Sperrstoffe können hinsichtlich
ihrer ästhetischen
Eigenschaften wie zum Beispiel der Drapierbarkeit, Flexibilität und Weichheit
des Stoffes begrenzt sein. Zum Beispiel ist normalerweise jede der Stoffschichten
eines dreilagigen Sperrvliesstoffes aus Polypropylen gebildet, was
dem Stoff eine gute Festigkeit und Abriebbeständigkeit verleihen kann, hat
aber ästhetische
Nachteile, wie zum Beispiel Steifigkeit, Hartgriffigkeit und dergleichen.
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Außerdem kann es von Vorteil
sein, wenn dreilagige Sperrvliesstoffe fluidabweisende Eigenschaften haben,
insbesondere bei Stoffen, die für
chirurgische Gegenstände
wie zum Beispiel Operationsabdecktücher und Operationskittel verwendet
werden. Oft ist es wünschenswert,
eine hydrophobe Vliesbahn als flüssigkeitsundurchlässige Schicht
in einen Vliesverbundstoff einzubauen, um zu verhindern, daß Fluide
den Vliesstoff durchdringen und bis zur Haut des Trägers gelangen.
Für die
Herstellung hydrophober Vliese verwendetes Material hat jedoch normalerweise
eine schlechte Griffigkeit bzw. fühlt sich schlecht an, und somit
können solche
Vliese an einer schlechten Ästhetik
des Stoffes leiden.
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Um die Ästhetik von dreilagigen Verbundstoffen
zu verbessern, ohne die Festigkeit und die fluidabweisenden Eigenschaften
zu beeinträchtigen,
wurden Bikomponentenfasern und Mischfasern verwendet, um einzelne
Komponenten eines dreilagigen Verbundstoffes herzustellen. Die konstituierenden
Polymere von Bikomponenten- und Mischfasern können so gewählt werden, daß sie den
Fasern und den daraus hergestellten Stoffen die gewünschten
Eigenschaften verleihen. Stoffe, die als Komponente ein Vlies aus
Bikomponenten- oder Mischfasern enthalten, können bessere ästhetische
und sonstige Eigenschaften haben. Die Verwendung von Bikomponenten-
und/oder Mischfasern erfordert jedoch komplexere Geräte, als
sie für
Homofilamente erforderlich sind, und können außerdem zusätzliche Verarbeitungsschritte
erfordern. Außerdem
können
solche Geräte
kostspielig zu betreiben sein.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Verschiedene Ausgestaltungen der
Erfindung sind in den unabhängigen
Ansprüchen
definiert. Einige bevorzugte Merkmale sind in den Unteransprüchen definiert.
Die Erfindung stellt Verbundvliesstoffe bereit, die in einem Stoff
wünschenswerte
Sperreigenschaften, fluidabweisende Eigenschaften und/oder ästhetische
Eigenschaften vereinen. Die erfindungsgemäßen Vliesstoffe umfassen eine äußere Vliesbahn,
die aus spunbonded, im wesentlichen kontinuierlichen thermoplastischen
Filamenten gebildet ist, und eine Vliesbahn aus thermoplastischen
schmelzgeblasenen Mikrofasern, die sandwichartig zwischen den Spinnvliesbahnen
angeordnet und mit diesen verbunden ist. Die Filamente der äußeren Spinnvliesbahnen
sind aus Polymeren mit unterschiedlichen ästhetischen Eigenschaften gebildet.
Infolgedessen hat jede der Spinnvliesbahnen eine unterschiedliche
Weichheit, Flexibilität,
etc. und verleiht somit dem Verbundstoff unterschiedliche ästhetische
Eigenschaften.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
der erfindungsgemäße Verbundstoff
eine Vliesbahn, die aus spunbonded, im wesentlichen kontinuierlichen
Polypropylenfilamenten gebildet ist, eine Vliesbahn, die aus spunbonded,
im wesentlichen kontinuierlichen Polyethylenfilamenten gebildet
ist, und eine Vliesbahn aus schmelzgeblasenen Polypropylenmikrofasern,
die sandwichartig zwischen den Spinnvliesbahnen angeordnet und mit
diesen verbunden ist. Alle Schichten sind vorzugsweise thermisch
miteinander verbunden über
eine Vielzahl diskreter thermischer Verbindungen, die im wesentlichen über die
gesamte Länge
und Breite des Verbundvliesstoffes verteilt sind.
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Die erfindungsgemäßen Verbundvliesstoffe haben
ausgezeichnete Sperreigenschaften, sind flexibel und weich und bieten
wünschenswerte
fluidabweisende Eigenschaften. Die erfindungsgemäßen Verbundstoffe können als
Komponenten bei einer Vielzahl von Vliesprodukten verwendet werden
und eignen sich besonders als Sperrkomponenten in medizinischen
Geweben wie zum Beispiel sterilen Tüchern, Operationskitteln, Operationsabdecktüchern und
dergleichen. Das Spinnvlies aus kontinuierlichen Polypropylenfilamenten
verleiht dem erfindungsgemäßen Ver bundstoff
eine gute Abriebbeständigkeit
und Festigkeit. Die innere schmelzgeblasene Polypropylenschicht
bietet gute Sperreigenschaften. Der Spinnvliesstoff aus Polyethylen
verleiht dem Verbundstoff wünschenswerte ästhetische
Eigenschaften wie zum Beispiel verbesserte Flexibilität und Weichheit.
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Bei einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung werden auch medizinische Gewebe bereitgestellt, die den
oben beschriebenen Verbundstoff aus spunbonded Polypropylen/schmelzgeblasenem
Polypropylen/spunbonded Polyethylen enthalten. Insbesondere sind
die erfindungsgemäßen Verbundvliesstoffe
nützlich als
Komponenten in medizinischen Geweben wie zum Beispiel Operationsabdecktüchern und
Operationskitteln. Wenn sie zum Beispiel zur Herstellung eines Operationskittels
verwendet wird, ist die Stoffschicht aus spunbonded Polyethylen
eine innere Schicht des bei der Operation verwendeten Stoffes, d.
h. sie liegt an der Haut des Trägers
an. Demzufolge verleihen die erfindungsgemäßen Operationskittel einem
fluidabweisenden Sperrverbundstoff eine komfortable Textur. Durch
Einbau eines inneren Spinnvliesstoffes aus Polyethylen zeigt der
für eine
Operation verwendete erfindungsgemäße Stoff eine verbesserte Flexibilität und Griffigkeit,
was bei einem Operationskittel für
seine Anpassungsfähigkeit
an Körperteile
oder für
die Drapierbarkeit eines in einem Operationssaal verwendeten übergelegten
Stoffes von Nutzen ist.
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Verbundvliesstoffe gemäß der Erfindung
können
gemäß einer
weiteren Ausgestaltung der Erfindung problemlos hergestellt werden.
Die Verbundvliesstoffe können
hergestellt werden durch Bilden einer aus Schichten bestehenden
Vliesbahn, die eine Vliesbahn aus schmelzgeblasenen Polypropylen-Mikrofasern
enthält,
die sandwichartig zwischen einer Spinnvliesbahn aus Polypropylenfilamenten
und einer Spinnvliesbahn aus Polyethylenfilamenten angeordnet ist.
Danach werden die Schichten des resultierenden Verbundvliesstoffes
einer Behandlung zum ther mischen Verbinden unterzogen, die ausreicht,
um eine Vielzahl diskreter thermischer Verbindungen bereitzustellen,
die im wesentlichen über
die gesamte Oberfläche
des Stoffes verteilt sind. Vorteilhafterweise wird der Verbundstoff
unter Verwendung eines Prägekalanders
verbunden.
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Der erfindungsgemäße Verbundvliesstoff bietet
mehrere wünschenswerte
und dennoch offensichtlich entgegengesetzte Eigenschaften in einem
Stoff. Die erfindungsgemäßen Stoffe
bieten nicht nur eine Sperre gegen die Übertragung von Fluiden, Bakterien
und sonstigen Verunreinigungen sowie fluidabweisende Eigenschaften;
sie bieten auch wünschenswerte ästhetische
Eigenschaften wie zum Beispiel einen stoffartigen Griff und eine
Drapierbarkeit, ohne die Sperreigenschaften und die fluidabweisenden
Eigenschaften herabzusetzen.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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In den Zeichnungen, die Bestandteil
der ursprünglichen
Offenbarung der Erfindung sind, zeigen:
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1 eine
fragmentarische Draufsicht eines Verbundvliesstoffes gemäß der Erfindung,
teilweise ausgeschnitten, um die einzelnen Schichten desselben zu
veranschaulichen; und
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2 eine
schematische Darstellung einer Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur
Herstellung eines Verbundvliesstoffes gemäß der Erfindung.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung wird nun
im folgenden anhand der Zeichnungen gründlicher beschrieben, in denen
veranschaulichende Ausführungsformen
der Erfindung dargestellt sind. Diese Erfindung kann jedoch in vielen
verschiedenen Formen verkörpert
werden und sollte nicht als auf die hierin dargeleg ten Ausführungsformen
begrenzt verstanden werden. Diese Ausführungsformen sind vielmehr
angegeben, um eine gründliche und
vollständige
Offenbarung zu erhalten, und sie werden dem Fachmann den Umfang
der Erfindung vollständig
vermitteln. Gleiche Bezugszeichen betreffen durchwegs gleiche Elemente.
Der Übersichtlichkeit
halber wurde der Maßstab übertrieben.
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1 ist
eine fragmentarische Draufsicht eines Verbundstoffes gemäß der vorliegenden
Erfindung. Der Verbundstoff ist allgemein mit 10 bezeichnet.
Der Verbundstoff 10 ist teilweise ausgeschnitten, um die
einzelnen Komponenten desselben zu veranschaulichen. Der Stoff ist
ein dreilagiger Verbundstoff mit einer inneren Lage 12,
die sandwichartig zwischen den äußeren Lagen 14 und 16 angeordnet
ist. Der Verbundstoff 10 hat eine gute Festigkeit und Flexibilität und fällt gut
und kann zu verschiedenen Artikeln oder Kleidungsstücken wie
zum Beispiel sterilen Tüchern,
Operationskitteln, Operationsabdecktüchern und dergleichen geformt
werden. Die Sperreigenschaften des Stoffes 10 machen ihn
besonders geeignet für
medizinische Anwendungen, aber der Stoff ist auch nützlich für alle anderen
Anwendungen, bei denen eine Sperre gegen Verunreinigungen und fluidabweisende
Eigenschaften sowie ein stoffartiger Griff und Drapierbarkeit wünschenswert
wären,
wie zum Beispiel bei Arbeitskleidung, Filtermedien und einmal verwendbaren
Wischtüchern.
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Die innere Lage 12 ist eine
Faservliesbahn aus einer Vielzahl von schmelzgeblasenen thermoplastischen
Mikrofasern. Die Mikrofasern können
aus jeder einer Anzahl von bekannten faserbildenden Polymerzusammensetzungen
hergestellt sein. Solche Polymere umfassen jene, die aus der aus
Polyolefinen wie zum Beispiel Polypropylen und Polyethylen, Polyestern,
Polyamiden und Copolymeren und Mischungen derselben bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind. Vorzugsweise sind die Mikrofasern Polypropylenmikrofasern.
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Die Mikrofasern haben vorzugsweise
einen durchschnittlichen Faserdurchmesser von bis zu etwa 10 μm, wobei
sehr wenige, wenn überhaupt,
andere Fasern einen Durchmesser von mehr als 10 μm haben. Normalerweise wird
der durchschnittliche Durchmesser der Fasern im Bereich von 2 bis
6 μm liegen.
Die schmelzgeblasene Mikrofaserschicht 12 wird vorzugsweise
nach dem in Buntin et al., US-Patent Nr. 3,978,185, beschriebenen
Verfahren hergestellt. Die schmelzgeblasene Schicht 12 kann
ein Basisgewicht im Bereich von etwa 10 bis etwa 80 Gramm pro Quadratmeter
(g/m2) haben, vorzugsweise im Bereich von
etwa 10 bis 30 g/m2.
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Vorteilhafterweise wird das schmelzgeblasene
Vlies 12 elektrisch behandelt, um die Filtrationseigenschaften
des Vlieses zu verbessern. Solche elektrisch behandelten Fasern
sind in der Technik als "Elektret"-Faservliese allgemein
bekannt. Elektret-Faserfilter sind höchst effizient beim Filtern
von Luft wegen der Kombination aus dem mechanischen Einfangen von
Teilchen in der Luft und dem Einfangen von Teilchen aufgrund der
elektrischen oder elektrostatischen Eigenschaften der Fasern. Sowohl
geladene als auch ungeladene Teilchen in der Luft, die so groß sind,
daß sie
von dem Filtrationsmedium nicht mechanisch eingefangen werden würden, werden
von dem geladenen Filtrationsmedium eingefangen. Das schmelzgeblasene
Vlies 12 kann unter Verwendung von in der Technik bekannten
Verfahren und Vorrichtungen elektrisch behandelt werden. Alternativ
kann der erfindungsgemäße Verbundstoff 10 unter
Verwendung von herkömmlichen
Verfahren elektrisch behandelt werden, nachdem die jeweiligen Schichten 12, 14 und 16 zu
dem Verbundstoff 10 zusammengesetzt wurden.
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Die äußere Lage 14 des Verbundstoffs 10 ist
eine Vliesbahn aus spunbonded, im wesentlichen kontinuierlichen
thermoplastischen Filamenten. Die thermoplastischen Filamente der
Lage 14 können
aus jeder einer Anzahl von bekannten faserbildenden Polymerzusammensetzungen
hergestellt sein. Solche Polymere umfassen jene, die aus der aus
Polyolefinen wie zum Beispiel Polypropylen und Polyethylen, Polyestern,
Polyamiden und Copolymeren und Mischungen derselben bestehenden
Gruppe ausgewählt
sind. Das Spinnvlies 14 kann unter Verwendung wohlbekannter
Spinnvliesverfahren hergestellt werden, und es kann geeigneterweise
ein Basisgewicht im Bereich von etwa 10 g/m2 bis
etwa 100 g/m2 haben.
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Die äußere Lage 16 des Verbundstoffs 10 ist
ebenfalls eine Vliesbahn aus spunbonded, im wesentlichen kontinuierlichen
thermoplastischen Filamenten. Wie bei der Spinnvlieslage 14 können die
Filamente der Lage 16 aus jeder einer Anzahl von bekannten
faserbildenden Polymerzusammensetzungen hergestellt sein, einschließlich Polyolefine
wie zum Beispiel Polypropylen und Polyethylen, Polyester, Polyamide
und Copolymere und Mischungen derselben. Die Filamente der Lage 16 sind
jedoch aus einem Polymer gebildet, das ausgewählt wurde, um der Lage 16 im
Vergleich zu der Lage 14 andere ästhetische Eigenschaften zu
verleihen, d. h. eine andere Weichheit, Flexibilität, Drapierbarkeit
und dergleichen. Vorzugsweise sind die Filamente der Lage 16 aus
einem Polymer gebildet, das ihr im Vergleich zu der Lage 14 eine
größere Weichheit
und Flexibilität
verleiht.
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In dieser Hinsicht zeigt die Lage 16 vorteilhafterweise
mindestens etwa 25% und vorzugsweise mindestens etwa 50% mehr Weichheit
und Flexibilität
als die Lage 14, ermittelt unter Verwendung herkömmlicher Prüfverfahren
wie zum Beispiel IST90.3-92. Der Unterschied zwischen den Lagen 14 und 16 hinsichtlich
Flexibilität
und Weichheit führt
zu einer verbesserten Weichheit und Flexibilität des resultierenden Verbundstoffs im
Vergleich zu herkömmlichen
dreilagigen Verbundstoffen aus spundbonded Polypropylen/schmelzgeblasenem
Polypropylen/spunbonded Polypropylen mit im wesentlichen demselben
Basisgewicht und Bindungsmuster. Insbesondere zeigen die erfindungsgemäßen Verbundstoffe
mindestens etwa 25% und vorzugs weise mindestens etwa 40% oder mehr
Zunahme an Weichheit und Flexibilität gegenüber herkömmlichen dreilagigen Verbundstoffen
aus Polypropylen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist die Lage 14 ein Polypropylenspinnvlies,
und die Lage 16 ist ein Polyethylenspinnvlies, wenngleich
die Lage 14 und die Lage 16 jeweils auch aus anderen Polymeren
gebildet werden können,
wie oben beschrieben, solange die dabei entstehenden Lagen unterschiedliche ästhetische
Eigenschaften zeigen.
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Der Begriff "Polyethylen" wird hierin in einem allgemeinen Sinn
verwendet und soll verschiedene Homopolymere, Copolymere und Terpolymere
von Ethylen umfassen, einschließlich
Polyethylen geringer Dichte, Polyethylen hoher Dichte und lineares
Polyethylen geringer Dichte, wobei Polyethylen hoher Dichte ("HDPE") am meisten bevorzugt
wird.
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Das Spinnvlies 16 kann unter
Verwendung wohlbekannter Spinnvliesverfahren hergestellt werden
und kann ein Basisgewicht in dem oben im Zusammenhang mit dem Spinnvlies 14 beschriebenen
Bereich haben. Vorteilhafterweise hat das Spinnvlies 16 ein ähnliches
Basisgewicht wie das Spinnvlies 14.
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Die Schichten 12, 14 und 16 des
Verbundstoffes der vorliegenden Erfindung können unter Verwendung von in
der Technik bekannten Verfahren und Vorrichtungen zu einem zusammenhängenden
Stoff miteinander verbunden werden. Zum Beispiel können die
Schichten 12, 14 und 16 durch thermisches
Verbinden, mechanisches Verschlingen, Verkleben und dergleichen
miteinander verbunden werden. Vorzugsweise umfaßt der Verbundstoff 10 eine
Vielfalt an diskreten thermischen Verbindungen, die über den
Stoff verteilt sind, so daß die
Schichten 12, 14 und 16 zu einem zusammenhängenden
Stoff miteinander verbunden werden.
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Wie für den Fachmann klar ist, kann
der Verbundstoff 10 außerdem
noch eine oder mehrere zusätzliche
Schichten umfassen, um verbesserte Sperren gegen die Übertragung
von Flüssigkeiten,
in der Luft enthaltenen Verunreinigungen, etc. und/oder zusätzliche
Trägerschichten
bereitzustellen.
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Der erfindungsgemäße Verbundstoff 10 zeigt
eine Vielzahl wünschenswerter
Eigenschaften, was den Stoff besonders nützlich macht als Sperrstoff
bei medizinischen Anwendungen. Mindestens eine Spinnvliesschicht
ist aus einem Polymer gebildet, das ausgewählt wurde, um dem Verbundstoff
eine gute Festigkeit und Abriebbeständigkeit zu verleihen, vorzugsweise
Polypropylen. Das andere Spinnvlies ist aus einem Polymer gebildet,
das ausgewählt
wurde, um dem Vlies und damit dem resultierenden Verbundstoff wünschenswerte ästhetische
Eigenschaften zu verleihen. Das andere Spinnvlies hat eine erhöhte Weichheit
und Flexibilität
und ist vorzugsweise ein Polyethylenspinnvlies. Das schmelzgeblasene
innere Vlies bietet gute Sperreigenschaften und ist vorzugsweise
ein Polypropylen-Schmelzblasvlies.
Der resultierende Stoff kann signifikant verbesserte ästhetische
Eigenschaften zeigen, wie zum Beispiel einen weichen Griff, einen
verbesserten Fall und eine verbesserte Flexibilität im Vergleich
zu den derzeit erhältlichen
handelsüblichen
Produkten. Dennoch behält
der Stoff auch gute Sperreigenschaften sowie gute fluidabweisende
Eigenschaften.
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Anhand von 2 ist nun ein veranschaulichendes Verfahren
zur Bildung des Verbundstoffs 10 der vorliegenden Erfindung
dargestellt. Eine herkömmliche
Spinnvliesvorrichtung 20 bildet eine erste Spinnvliesschicht 22 aus
im wesentlichen kontinuierlichen Polymerfilamenten aus Polypropylen.
Das Vlies 22 wird auf dem Formungssieb 24 abgelegt,
das durch Walzen 26 in Längsrichtung angetrieben wird.
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Bei dem Spinnvliesverfahren wird
ein Polymer durch einen im allgemeinen linearen Düsenkopf
oder eine Spinndüse 30 zum
Schmelzspinnen im wesentlichen kontinuierlicher Filamente 32 extrudiert.
Die Spinndüse
produziert die Filamente vorzugsweise in im wesentlichen gleich
weit voneinander beabstandeten Gruppen, und die Düsenöffnungen
haben vorzugsweise einen Durchmesser von etwa 0,005 bis etwa 0,102
cm.
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Wie in 2 gezeigt,
werden die im wesentlichen kontinuierlichen Filamente 32 aus
der Spinndüse 30 extrudiert
und durch die Zufuhr von Kühlluft 34 abgekühlt. Die
Filamente werden nach dem Abkühlen
zu einer Verfeinerungsvorrichtung 36 geleitet, und die
zugeführte
Verfeinerungsluft wird darin eingeleitet. Wenngleich in der Zeichnung
separate Abkühl-
und Verfeinerungszonen dargestellt sind, wird es für den Fachmann
offensichtlich sein, daß die
Filamente aus der Spinndüse 30 direkt
in die Verfeinerungsvorrichtung 36 gelangen können, wo
die Filamente entweder durch die Zufuhr von Verfeinerungsluft oder
durch eine separate Kühlluftzufuhr
abgekühlt
werden können.
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Die Verfeinerungsluft kann durch
eine Luftzufuhr über
dem Eintrittsende, durch ein unter einem Formungsdraht befindliches
Vakuum oder durch die Verwendung von einstückig mit der Verfeinerungsvorrichtung ausgebildeten
Ejektoren in die Verfeinerungsvorrichtung 36 geleitet werden.
Die Luft strömt
die Verfeinerungsvorrichtung 36 hinab, die in Richtung
von der Spinndüse 30 weg
schmäler
wird, so daß es
zu einem Venturi-Effekt
kommt und die Filamente verfeinert werden. Luft und Filamente treten
aus der Verfeinerungsvorrichtung 36 aus, und die Filamente
werden auf dem Sammelsieb 24 gesammelt. Die bei dem Spinnvliesverfahren
verwendete Verfeinerungsvorrichtung 36 kann von jeder geeigneten,
in der Technik bekannten Art sein, wie zum Beispiel eine Schlitzziehvorrichtung
oder eine rohrartige Vorrichtung (Lurgi).
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Nach dem Ablegen der Spinnvliesschicht 22 auf
dem Sieb 24 bewegt sich die Vliesbahn in Längsrichtung
unter eine herkömmliche
Schmelzblasvorrichtung 40. Die Schmelzblasvorrichtung 40 bildet
einen schmelzgeblasenen Faserstrom 42, der auf der Oberfläche der
Spinnvliesbahn 22 abgelegt wird, um eine Struktur 44 aus
Spinnvlies und Schmelzblasvlies zu bilden. Schmelzblasverfahren
und -vorrichtungen sind dem Fachmann bekannt und werden zum Beispiel
in dem US-Patent Nr. 3,849,241 von Buntin et al. und dem US-Patent
Nr. 4,048,364 von Harding et al. offenbart.
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Beim Schmelzblasen wird thermoplastisches
Harz in einen Extruder eingespeist, wo es geschmolzen und auf die
geeignete, zur Faserbildung erforderliche Temperatur erwärmt wird.
Der Extruder führt
das geschmolzene Harz einer speziellen Schmelzblasdüse zu. Bei
der Düsenanordnung
handelt es sich im allgemeinen um eine Vielzahl von linear angeordneten
Kapillaren mit kleinem Durchmesser. Das Harz tritt als schmelzflüssige Fäden oder
Ströme
aus den Düsenöffnungen
in schnell strömende
konvergierende Ströme
von erwärmtem
Gas, normalerweise Luft, aus. Die Luft verfeinert die Polymerströme und zerteilt
den verfeinerten Strom in einen Strahl von feinen Fasern, die auf
einem vor dem Strahl angebrachten beweglichen Sieb gesammelt werden.
Wenn die Fasern auf dem Sieb landen, verschlingen sie sich zu einer
zusammenhängenden Vliesbahn.
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Die Struktur 44 aus Spinnvlies
und Schmelzblasvlies wird als nächstes
von dem Formungssieb 24 in Längsrichtung unter eine zweite
herkömmliche
Spinnvliesvorrichtung 50 befördert. Die Spinnvliesvorrichtung 50 legt
eine Spinnvliesschicht aus Polyethylen auf der Struktur 44 ab,
um dadurch eine Verbundstruktur 52 aus Polypropylenspinnvlies/Polypropylenschmelzblasvlies/Polyethylenspinnvlies
zu bilden.
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Der dreilagige Verbundstoff 52 wird
gemäß 2 in Längsrichtung zu einer herkömmlichen
thermischen Verschmelzungs station 60 befördert, um
einen gebondeten Verbundvliesstoff 10 bereitzustellen.
Die Verschmelzungsstation ist auf eine dem Fachmann bekannte, herkömmliche
Weise konstruiert und umfaßt vorteilhafterweise
zusammenwirkende Prägewalzen 62 und 64,
die mindestens eine Punktwalze, Schneckenwalze und dergleichen umfassen
können.
Vorzugsweise werden die Schichten miteinander verbunden, um eine
Vielzahl thermischer Verbindungen bereitzustellen, die über den
gesamten Verbundstoff verteilt sind. Die Kaschierbedingungen, einschließlich Temperatur
und Druck der Kaschierwalzen, sind in der Technik für verschiedene
Polymere bekannt. Bei dem Verbundstoff aus einem Polypropylenspinnvlies/Polypropylenschmelzblasvlies/Polyethylenspinnvlies
werden die Prägewalzen
vorzugsweise auf eine Temperatur zuwischen etwa 120°C und etwa
130°C erwärmt. Der
Verbundstoff wird mit einer Geschwindigkeit von etwa 3 bis 300 m/min, und
vorzugsweise mit einer Geschwindigkeit zwischen etwa 5 und 150 m/min,
durch die Prägewalzen
geführt.
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Wenngleich eine thermische Verschmelzungsstation
in Form von Kaschierwalzen in 2 veranschaulicht
ist, können
auch andere Wärmebehandlungsstationen
wie zum Beispiel Ultraschall-, Mikrowellen- oder sonstige HF-Behandlungszonen,
die den Stoff verbinden könnnen,
anstelle der Kaschierwalzen von 2 verwendet
werden. Solche herkömmlichen
Heizstationen sind dem Fachmann bekannt und in der Lage, eine beachtliche
thermische Verschmelzung der Vliesbahnen zu bewirken. Außerdem können auch
andere in der Technik bekannte Verbindungsverfahren verwendet werden,
wie zum Beispiel die Hydroverschlingung der Fasern, Vernadelung,
und dergleichen. Es ist auch möglich,
die Verbindung mit Hilfe eines geeigneten, in der Technik bekannten
Bindemittels zu erreichen, einzeln oder in Kombination mit der thermischen
Verschmelzung.
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Der resultierende Verbundstoff 10 verläßt die thermische
Verschmelzungsstation und wird mit herkömmlichen Mitteln auf einer
Rolle 70 aufgewickelt.
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Bei dem in 2 veranschaulichten Verfahren sind zahlreiche
Variationen möglich.
Wenngleich gemäß der in 2 gezeigten schematischen
Darstellung ein Spinnvlies direkt während eines kontinuierlichen In-line-Verfahrens
gebildet wird, können
die Spinnvliese ganz offensichtlich vorgeformt und als Rollen vorgeformter
Vliesbahnen geliefert werden. Analog dazu können, wenngleich das Schmelzblasvlies
laut Darstellung direkt auf dem Spinnvlies und darauf wieder das
Spinnvlies ausgebildet wird, die Schmelzblasvliese und Spinnvliese
vorgeformt werden, und solche vorgeformten Vliese können zu
dem Verbundstoff kombiniert werden oder können zur weiteren Konsolidierung
durch Heizwalzen und danach auf ein Spinnvlies geführt werden, oder
sie können
in Rollenform aufbewahrt und von einer vorgeformten Rolle auf die
Spinnvliesschicht geführt werden.
Analog dazu kann der dreilagige Verbundstoff gebildet und aufbewahrt
werden, bevor er in der Prägestation
geprägt
wird.
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Außerdem können die bei der vorliegenden
Erfindung verwendeten Polymere speziell darauf zugeschnitten sein,
eine gewünschte
Eigenschaft in dem Verbundstoff bereitzustellen oder zu verbessern.
Zum Beispiel kann einer aus einer Vielzahl von Haftvermittlern oder "Klebrigmachern", wie zum Beispiel
Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, den bei der Herstellung eines der
Vliese der Verbundstruktur verwendeten Polymeren zugesetzt werden,
um die Haftung zwischen den Lagen zu verbessern. Ferner kann mindestens
eines der Vliese mit einem Behandlungsmittel behandelt werden, um
dem Stoff eine aus einer Anzahl von gewünschten Eigenschaften zu verleihen,
wie zum Beispiel flammhemmende Eigenschaften, hydrophile Eigenschaften,
und dergleichen.
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Die vorliegende Erfindung wird durch
die folgenden nichteinschränkenden
Beispiele weiter veranschaulicht.
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Beispiel 1
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Es wurden Polypropylenspinnvliese
und Polyethylenspinnvliese hergestellt, und bei jedem wurden verschiedene
Eigenschaften bewertet. Die in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgeführten Ergebnisse
zeigen die verbesserte Weichheit von Polyethylenspinnvliesen und
die verbesserte Abriebbeständigkeit
von Polypropylenspinnvliesen.
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Beispiel 2
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Ein Verbundvliesstoff gemäß der Erfindung
wurde gemäß nachfolgender
Beschreibung hergestellt. Es wurde eine Vliesbahn aus spunbonded
Polypropylen hergestellt, das bei Exxon Chemical unter der Handelsbezeichnung
3445 erhältlich
ist. Die Filamente hatten pro Filament ein Denier von 3, und das
Spinnvlies aus im wesentlichen kontinuierlichen Polypropylenfilamenten
hatte ein Basisgewicht von etwa 20 g/m2.
Eine zweite Vliesbahn wurde hergestellt durch Schmelzblasen von
Polypropylen, das bei Exxon Chemical unter der Handelsbezeichnung
3445G erhältlich
ist, zu einem Faservlies mit einem Basisgewicht von etwa 12 g/m2. Eine dritte Vliesbahn wurde gebildet aus
spunbonded Polyethylen, das bei Dow Chemical erhältlich ist.
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Die Bahnen wurden kombiniert und
zusammengedrückt,
um einen Verbundstoff aus spunbonded Polypropylen/schmelzgeblasenem
Polypropylen/spunbonded Polyethylen zu bilden. Der Verbundstoff
wurde danach durch den Spalt von zwei zusammenwirkenden texturierten
und glatten Prägewalzen
geführt.
(Probe C).
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Zur Bewertung der verbesserten ästhetischen
Eigenschaften der erfindungsgemäßen Verbundstoffe wurde
ein zweiter dreilagiger Verbundstoff gemäß obiger Beschreibung hergestellt,
nur daß hier
das Polyethylenspinnvlies durch ein zweites Polypropylenspinnvlies
ersetzt wurde (Probe D). Die Weichheit und Flexibilität sowohl
des dreilagigen Verbundstoffes gemäß der Erfindung als auch des
zum Vergleich herangezogenen dreilagigen Verbundstoffes wurden ermittelt,
und die Ergebnisse sind unten in Tabelle 2 aufgeführt.
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Die erfindungsgemäßen Verbundstoffe zeigten gute
Sperr- und Filtrationseigenschaften und flüssigkeitsabweisende Eigenschaften.
Außerdem
zeigen die erfindungsgemäßen Verbundstoffe
hohe Flexibilität
(d. h. leichte Handhabung) und überlegene
Weichheit.
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Das vorstehende Beispiel dient der
Veranschaulichung der vorliegenden Erfindung und sollte nicht als diese
einschränkend
verstanden werden. Die Erfindung ist durch die nun folgenden Ansprüche definiert,
wobei Entsprechungen der Ansprüche
darin enthalten sein sollen.