DE69720462T2

DE69720462T2 - Verfahren zur herstellung eines verbundwerkstoffs und nach diesem verfahren hergestelltes material

Info

Publication number: DE69720462T2
Application number: DE69720462T
Authority: DE
Inventors: Gabriele Valente; Alberto Lamacchi
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1996-07-19
Filing date: 1997-06-10
Publication date: 2004-02-12
Anticipated expiration: 2017-06-11
Also published as: BR9710485A; WO1998003333A3; ATE236013T1; KR20000067997A; DE69720462D1; KR100455942B1; JP2000517256A; EP0912341B1; IL128108A0; CN1228055A; IL128108A; ES2196342T3; TR199900135T2; EP0912341A2; RU2193972C2; DK0912341T3; ITVR960067A1; PT912341E; WO1998003333A2; CZ15199A3

Description

Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Verbundwerkstoff, der besonders geeignet ist, bei der Herstellung von Schuhwerk verwendet zu werden, insbesondere bei der Produktion von Korksohlen, Oberledern, Schuhkappen, wie auch für andere Anwendungen wie Brillenetuis oder ähnlichem, Verkleidungen, Koffer oder Lederwaren, oder Stühle oder Sofakomponenten.
Die Erfindung wird vor allem angewandt in den Bereichen der Schuhindustrie oder bei der Herstellung natürlicher Leder oder Häute, wie auch bei der Herstellung von Einrichtungsgegenständen.
Stand der Technik
Korksohlen für Schuhwerk werden gewöhnlich aus Blatt- oder Rollenstützwerkstoffen erhalten, die im Allgemeinen aus Zellulosewerkstoff oder regeneriertem Leder ausgebildet sind.
Der Werkstoff bildet die Stütze für die Korksohle, und in einer geeigneten Industriefabrik wird eine Mischung aus Harzen zusammen mit einem geeigneten Farbstoff auf eine Seite des Werkstoffs gesprüht oder ausgebreitet.
Danach durchläuft, falls nötig, die behandelte Oberfläche der Stützblätter einen Prägearbeitsgang; zuletzt wird die Oberfläche dann mit einer Farbschicht behandelt, üblicherweise einer Nitrofarbe.
Dieses Herstellungsverfahren, wie auch der dadurch erhaltene Werkstoff, bringen einige Nachteile und Mankos mit sich, worunter eine niedrige Oberflächenwiderstandsfähigkeit der behandelten Schicht und verhältnismäßig hohe Herstellungskosten grundsätzlich benennbar sind.
Das Dokument GB-A-1,514,224 hat Mehrlagen-Verbundwerkstoffe zum Gegenstand, die Leder nachahmen und auf allen Gebieten verwendet werden, in denen echtes Leder im Allgemeinen verwendet wird, wie Polstermöbel, Kleidung, Handtaschen, Gepäck und Schuhwerk.
Die Mehrlagen-Verbundwerkstoffe sind aus drei wesentlichen Bestandteilen ausgebildet: a) Textilgeweben, die als stützende Substrate fungieren; b) zerdrücktem Schaumstoff; c) einer Oberflächenabschlussfolie.
Das Dokument DE-A-3,220,768 hat ein Verfahren zur Verbindung eines TNT-Substrates mit einer PVC- oder PU- oder PE-Schicht zum Gegenstand, wobei das TNT-Substrat mit einem Polyesterharz durchnässt wird.
Das Dokument DE-A-1,654,451 hat ein Verfahren zur Herstellung künstlichen oder nachgeahmten Leders zum Gegenstand, das erhalten wird durch Verbinden eines geschäumten Polyurethans mit einer synthetischen Schicht, z. B. PVC, PE, PP, PA, Polyester.
Das Dokument GB-A-1,536,421 hat biegsame Laminate zum Gegenstand, umfassend eine erste Außenschicht, hergestellt aus einem thermoplastischen Material; eine erste Verstärkungsschicht für die erste Außenschicht, die aus Papier oder dünner Pappe oder gewebtem oder nicht-gewebtem Stoff ausgebildet ist; eine zweite Außenschicht, hergestellt aus einem polymeren Werkstoff und der Verstärkungsschicht der zweiten Außenschicht, die zum Beispiel Pappe ist, oder gewebter oder nicht-gewebter Textilwerkstoff.
Das Dokument FR-A-2,388,659 hat das Auftragen einer Beschichtung, hergestellt aus synthetischem Harz, auf einen PE-Schaum zum Gegenstand.
Das Dokument US-A-3,849,174 hat ein Verfahren für das Kalandrieren laminierter Kunststoff-Werkstoffe zum Gegenstand. Die die Beschreibung des US-Patentes begleitenden Beispiele offenbaren den Kalandrierarbeitsgang von schwerem Rohpapier mit Polyethylen; eines Gewebes mit Polyvinylchlorid; eines Metall-Kunststoff-Verbundes (eine Metallfolienschicht und zwei Kunststofflagen oder zwei Metallfolienschichten und eine Kunststoffschicht) mit Polyethylen; von Glas mit Polypropylen und andere. In dem obigen Dokument wird das Auftragen von Polyethylen auf (i) ein Gemisch aus regenerierten Lederwerkstoffen oder (ii) natürlichem Leder nicht beschrieben.
Das Dokument GB-A-1,466,030 hat ein Verfahren zur Herstellung eines beschichteten, gemusterten Papierträgers für die Einbringung in ein fotografisches Papier zum Gegenstand. Das Verfahren umfasst auch die Extrusionsbeschichtung einer Schicht aus einem Polyolefin auf zumindest einer Oberfläche des Papierträgers. Das Polyolefin aus Beispiel 1 ist Polyethylen.
Das Dokument DE-A-2,226,645 hat geschäumte Werkstoffe zum Gegenstand, die eine polyolefinische Oberflächenabschlussschicht umfassen.
Das Dokument WO 96/27497 hat ein Verfahren zur Herstellung von Sportbällen oder Werkstoffen für Schuhbestandteile zum Gegenstand. Das Dokument beschreibt nicht Polyethylen, das direkt an eine Stützschicht gebunden ist.
Das Dokument FR-A-2,227,125 hat ein Verfahren zum Gegenstand zur Herstellung einer Schicht, hergestellt aus einem Werkstoff, der so mit einer durchbohrten Schicht aus einem Werkstoff wie Papier verbunden wird, dass die poröse synthetische Schicht in Berührung mit einem Wendezylinder kommt, dessen unregelmäßige Oberfläche die Bildung von Löchern und Kreuzen auf der porösen synthetischen Schicht bewirkt.
Das Dokument EP-A-0 374 930 hat einen bestimmten wasserbeständigen Aufnahmewerkstoff zum Gegenstand, der erhalten wird durch Verwendung einer Folie aus einem Harzgemisch umfassend ein thermoplastisches synthetisches Harz und einen organischen oder anorganischen Füllstoff in granularer oder faseriger Form oder ähnlichem. Das Harzgemisch wird im Allgemeinen extrusions-beschichtet auf ein Substrat.
Beschreibung der Erfindung
Die vorliegende Erfindung hat zum Ziel, eine einfache und ökonomische Lösung für die oben angeführten Probleme zur Verfügung zu stellen und folglich einen Verbundwerkstoff zur Verfügung zu stellen, der mit einer höheren Oberflächenwiderstandskraft ausgestattet ist im Vergleich zu einer nicht beschichteten Mischung aus regenerierten Lederwerkstoffen oder natürlichem Leder oder zu dem aus dem Stand der Technik bekannten Mehrlagenverbundwerkstoff, folglich besonders geeignet für eine Vielzahl von Anwendungen, wie Korksohlen für Schuhwerk oder Schuhkappen, und auch Teile von Koffern, Aktentaschen, Brillenetuis, Stuhlkomponenten oder Aufbauten, wie auch für die Wiederaufbereitung und Regenerierung von Beständen von Lederwerkstoffen, wobei der Verbundwerkstoff nicht toxisch ist und folglich verwendbar, um mit der Haut auch über einen längeren Zeitraum in Berührung zu kommen.
Dies wird erreicht durch die in Anspruch 1 offenbarten Merkmale.
Die unabhängigen Ansprüche legen besonders bevorzugte Ausführungsformen eines Verbundwerkstoffs gemäß der Erfindung dar.
Außerdem ist Anspruch 4 auf die Verwendung des Verbundwerkstoffs gerichtet.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Verbundwerkstoff erzeugt durch einen geeigneten Stützwerkstoff, erhältlich als Blätter oder Rollen, an den eine bedeckende Schicht aus Polyethylen oder einem der Ethylen-Copolymere, die umfasst sind von der als Surlyn^® gewerblich vertriebenen Familie, direkt gebunden wird mittels eines gesprühten oder ausgebreiteten Klebstoffes oder mittels Warmbearbeitung. Die bedeckende Schicht besteht vorteilhafterweise aus einer dünnen Folie.
Der Stützwerkstoff ist ausgebildet aus einem Werkstoff ausgewählt aus der Gruppe umfassend:

– eine Mischung aus regenerierten Lederwerkstoffen (zum Beispiel Salpa^®);
– natürliches Leder, sogar aus dem Bestand; die Bindung des Stützwerkstoffes mit der bedeckenden Schicht kann mittels eines gesprühten oder ausgebreiteten Klebstoffes oder mittels Warmbearbeitungs-Arbeitsverfahren erreicht werden.

Ferner wird der Verbundwerkstoff, der erhalten wird durch verbinden des Polyethylens oder eines der Ethylencopolymere, die umfasst sind von der als Surlyn^® gewerblich vertriebenen Familie, mit dem Stützwerkstoff, während des Verbindungsarbeitgangs geprägt.
Der geprägte Verbundwerkstoff gemäß der vorliegenden Erfindung ist nicht giftig und weist außerordentliche mechanische Eigenschaften auf, zum Beispiel eine sehr hohe Oberflächenwiderstandskraft gegenüber Abnutzung oder Abkratzen.
Daneben kann eine Farbstoffschicht (physikalisch oder sublimatisch) zwischengelegt sein zwischen den Stützwerkstoff und die durchsichtige bedeckende Schicht aus Polyethylen oder einem der Ethylencopolymere, die umfasst sind von der als Surlyn^® gewerblich vertriebenen Familie.
Nach dem Verbindungsarbeitsgang kann der resultierende Verbundwerkstoff sofort geschnitten werden, so dass die gewünschten Gestaltungen erhalten werden, zum Beispiel Sohlen oder andere Schuhelemente (Absätze oder Schuhkappen), oder Tapetenblätter, Kofferteile oder Einrichtungsgegenstände.
In diesem Zusammenhang ist es nützlich zu bemerken, dass der Verbundwerkstoff gemäß der Erfindung eine Polyethylen-Oberflächenschicht umfasst, die diesen ungiftig macht, und er kann unbehindert verwendet werden bei allen Anwendungen, die in Berührung mit der menschlichen Haut kommen, ein Vorgang der zum Beispiel nicht möglich ist mit bekannten Verbundwerkstoffen, die Oberflächenschichten aufweisen, die aus Polyvinylchlorid (PVC) hergestellt sind.
Wie oben erwähnt, weist der Verbundwerkstoff gemäß der vorliegenden Erfindung eine sehr hohe Oberflächenwiderstandskraft auf und kann in vielen Anwendungen, vor allem im Bereich des Schuhwerks, benutzt werden.
Tatsächlich zeigten Tests, dass der Werkstoff besonders geeignet ist für die Herstellung von Sohlen, die eine höhere mechanische Widerstandskraft aufweisen als typisch ist für die bekannten Sohlen, die eine Oberflächenfarbschicht aufweisen; andere interessante Anwendungen sind diejenigen betreffend die Herstellung von Absätzen oder Schuhkappen oder Oberledern.
In diesem Zusammenhang ist es angemessen anzumerken; dass das Auftragen der Polyethylen-Oberflächenschicht der Stützwerkstoffoberfläche Festigkeit verleiht, wodurch die Bildung von Erhebungen und Konkavitäten vermieden wird.
Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung kann der Stützwerkstoff vor dem Prägen mit einem lederähnlichen Duft besprüht werden. In diesem Fall kann der resultierende Werkstoff nicht mehr von echtem Leder unterschieden werden.
Was die Herstellung von Koffern, Aktenkoffern, Brillenetuis, wie auch anderer Güter aus natürlichem Leder betrifft, haben weitere Anwendungen die uneingeschränkte Zuverlässigkeit des Werkstoffs gemäß der Erfindung gezeigt.
Ferner kann der Werkstoff gemäß der Erfindung vorteilhaft bei der Herstellung von Stühlen oder Sofaelementen oder Konstruktionen angewandt werden.
Gemäß einer besonderen Ausbildungsform des Werkstoffs gemäß der Erfindung ist der Werkstoff selbst versehen mit einer Reihe von Durchbohrungen oder Mikrodurchbohrungen, die gewöhnlich ausgeführt werden auf dem Blatt oder der Rolle vor dem Endbeschneiden gemäß einer vorbestimmten Form oder gleichzeitig mit dem Prägearbeitsgang.

Claims

Verbundwerkstoff, umfassend einen Stützwerkstoff in der Blatt- oder Rollenform, ausgebildet aus (i) einer Mischung aus regenerierten Lederwerkstoffen oder (ii) natürlichem Leder; dadurch gekennzeichnet, dass das Stützmaterial mittels eines gesprühten oder ausgebreiteten Klebstoffes oder mittels Warmbearbeitung direkt verbunden wird mit einer geprägten bedeckenden Oberflächenschicht, bestehend aus einer Folie aus Polyethylen oder einem der Ethylencopolymere, die umfasst sind von der als Surlyn^® gewerblich vertriebenen Familie.
Ein Verbundwerkstoff gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Stützwerkstoff vor dem Prägearbeitsgang mit einem lederähnlichen Duft bedeckt wird.
Ein Verbundwerkstoff gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass er versehen ist mit einer Reihe Perforierungen oder Mikroperforierungen.
Verwendung eines Verbundwerkstoffes gemäß Anspruch 1 zur Herstellung von Korksohlen für Schuhwerk, Absätzen, Oberleder, Schuhkappen; Kofferteilen, Brillenetuis, Aktenkoffern; Stühlen oder Sofaelementen oder Konstruktionen; Möbeln oder Einrichtungselementen.