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Fachgebiet
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zum Isolieren und Reinigen von Proteinen. Insbesondere betrifft
die Erfindung ein verbessertes Verfahren zum Isolieren und Reinigen
von Basischem Fibroblasten-Wachstumsfaktor (Basic Fibroblast Growth
Factor) unter Anwendung von starker und schwacher Kationenaustausch-Chromatographie als
auch der Hydrophoben Interaktions-Chromatographie.
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Hintergrund
der Erfindung
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Vom Basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor
(bFGF) wurde gezeigt, dass er über
eine potente mitogene Wirkung verfügt, was seine Nutzung zur Geweberegeneration
oder -reparatur nahelegt.
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Eine Reihe von Verfahren zum Reinigen
des nativen bFGFs wurden beschrieben. Da beim nativen bFGF eine
Affinität
für Heparin
nachgewiesen wurde, wurde die Affinitätschromatographie unter Verwendung
von Heparin als eine wirksame Methode zur Reinigung von bFGF befunden.
Burgess et al., Annu. Rev. Biochem. 58: 575–606 (1989). Allerdings besteht
der Nachteil dieses Ansatzes darin, dass die völlige Abwesenheit von Heparin
im gereinigten bFGF-Endprodukt nur schwer gewährleistbar ist. Da Heparin
ein biologisch aktives Material mit gerinnungshemmender Wirksamkeit
ist, sind selbst Spurenmengen des kontaminierenden Heparins in hohem
Maße unerwünscht.
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Shing et al., J. Biol. Chem. 263:
9059–9062 (1988)
beschreiben die Trennung zweier Arten von FGF, nämlich des basischen und des
sauren, auf der Grundlage ihrer jeweiligen Affinitäten für Heparin
und ihrer isoelektrischen Punkte (pl). Die Heparin-Chromatographie wurde
zur Reinigung von nativem FGF angewendet, das entweder von Lysaten
unbehandelter Zellkulturen oder von Geweben wie Hirnanhangsdrüse, Nebennierenmark
und Hirngewebe stammte. Gospodarowicz und Mescher (1981) Advances
in Neurology: Neurofibromatosis, Riccardi V. M. und Mulvihill J.
J., Hg., Bd. 29, S. 149 Raven Press, New York. Rekombinanter bFGF
wurde ebenfalls unter Anwendung der Heparinaffinitäts-HPLC
erzeugt und gereinigt. Masaharu et al., Biochem. Bioghys. Res. Commun.
151: 701-708 (1988). Masaharu et al. wandten die positionsgerichtete
Mutagenese an zum Austausch vierer Cystein-Reste des reifen bFGF-Proteins
gegen Serin-Reste bei dem Versuch der Stabilisierung des Proteins
und der Verminderung der Heterogenität der bFGF-Elution aus der
Heparinaffinitäts-HPLC bei gleichzeitiger
Aufrechterhaltung der biologischen Aktivität einiger der modifizierten
Proteine.
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Scheuermann et al., US-Patent Nr. 5.136.025
(im folgenden "das '025-Patent") beschrieb ein Verfahren
zum Gewinnen von in Escherichia coli exprimierten rekombinanten
humanen bFGF-Multimeren und Reinigen des bFGFs unter Anwendung der
Metallchelat-Affinitätschromatographie in
Abwesenheit von Heparin. Im '025-Patent
wurde angemerkt, dass Heparin, wie bei den bekannten bFGF-Reinigungsmethoden
verwendet, die Affinität, Aufnahmerate
und Pharmakokinetik von bFGF in vivo beeinträchtigen kann. Das im '025-Patent beschriebene
Verfahren ergibt ein Protein, das zu 98% frei von Kontaminanten
ist. Kurz gesagt besteht das Verfahren in folgendem: Unbehandelte
Extrakte, die rekombinanten bFGF enthalten, werden einem ersten
Chromatographie-Schritt unterzogen, welcher einen Kationenaustauscher
enthält,
an den bFGF aufgrund seines basischen pl bindet. Aus dieser ersten Säule rückgewonnenes
Protein besteht zu etwa 80% in bFGF. Dieses teilgereinigte bFGF
wird auf eine Metallchelat-Affinitätsmatrix aufgebracht, was zu
einem Präparat
führt,
das multimere Formen des bFGF und eine verminderte Menge an Kontaminanten
enthält.
Sind niedermolekulare (MG) Kontaminanten vorhanden, so wird ein
zusätzlicher
Chromatographie-Schritt wie die Gelfiltration angewendet. Das Größenauschlussharz
der Gelfiltration trennt die höhermolekularen Spezies,
einschließlich
der bFGF-Aggregate, von den niedermolekularen Kontaminanten. bFGF
enthaltende Fraktionen werden zum Dissoziieren der bFGF-Multimere chemisch
reduziert. Die vollständig
dissoziierten und reduzierten bFGF-Monomere können dann von jeglichen höhermolekularen
Kontaminanten isoliert werden. Eine derartige Isolierung kann mittels
einer Gelfiltrations-Säule
erfolgen, die das monomere bFGF von höhermolekularen Kontaminanten
trennt. Ein Nachteil des Metallchelat-Affinitätschromatographie-Prozesses
besteht darin, dass das Metall zu Oxidation, Aggregation und Hydrolyse
der Peptidbindung des Produkts bei daraus folgender Verminderung
der Ausbeute an monomerem Produkt beitragen kann. Daher sind zusätzliche
Bearbeitungsschritte zur Beseitigung von Aggregraten erforderlich.
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Beschreibung
der Erfindung
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Es wurde nun festgestellt, dass der
bFGF unter Anwendung des Verfahrens der vorliegenden Erfindung im
wesentlichen bis zur Homogenität
gereinigt werden kann, wie mittels Umkehrphasen-Hochleistungs-Flüssigchromatographie-("RP-HPLC")-Analyse ohne Anwendung der Heparin-
oder der Metallchelat-Affinitätschromatographie
beurteilt. In dieser Weise wird eine hohe Ausbeute an bFGF in einem
schnelleren Prozess erhalten. Weiterhin sind die Bearbeitungsbedingungen, denen
das bFGF unterzogen wird, viel milder als bei den bisherigen Verfahren.
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Mit der vorliegenden Erfindung wird
ein verbessertes Verfahren zum Gewinnen von gereinigtem bFGF aus
einer Probe bereitgestellt, die nativen oder rekombinanten bFGF,
einschließlich
von Fragmenten oder Analoga davon, enthält. Das Verfahren umfasst die
folgenden Schritte:
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- (a) Zusammenbringen einer bFGF enthaltenden Lösung mit
einer starken Kationenaustauscher-Matrix, welche über einen
pH-Bereich von 5 bis 7,5 vollständig
ionisiert ist;
- (b) Eluieren aus der starken Kationenaustauscher-Matrix eine
Vielzahl von Fraktionen, von denen mindestens eine bFGF enthält;
- (c) Zusammenbringen der bFGF enthaltenden Fraktionen der starken
Kationenaustauscher-Matrix mit einer Hydrophoben Interaktions-Matrix;
- (d) Eluieren aus der Hydrophoben Interaktions-Matrix eine Vielzahl
von Fraktionen, von denen mindestens eine bFGF enthält;
- (e) Zusammenbringen der bFGF enthaltenden Fraktionen der Hydrophoben
Interaktions-Matrix mit einer schwachen Kationenaustauscher-Matrix,
welche über
einen pH-Bereich von 5 bis 7,5 nicht vollständig ionisiert ist und welche über einen
pH-Bereich von 6 bis 7 wirkt;
- (f) Eluieren aus der schwachen Kationenaustauscher-Matrix eine
Vielzahl von Fraktionen, von denen mindestens eine bFGF enthält;
- (g) Gewinnen des gereinigten bFGF aus den bFGF enthaltenden
Fraktionen der schwachen Kationenaustauscher-Matrix.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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In 1 ist
ein Flussdiagramm dargestellt, das ein Beispiel eines Reinigungsschemas
zeigt.
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In 2A und 2B sind analytische Diagramme der Umkehrphasen-
(2A) und Ionenaustausch-Elutionsmuster
(2B) des bFGF-Produkts gezeigt.
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Ausführungsformen der Erfindung
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A. Definitionen
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"bFGF" bezieht sich auf
den basischen Fibroblasten-Wachstumsfaktor, der entweder ein natürlich vorkommender
oder ein rekombinant erzeugter ist. Der bFGF ist entweder homolog
oder im wesentlichen homolog der in 1 des '025-Patents gezeigten
Sequenz. Alternativ weist der bFGF eine biologische Aktivität auf, wie
in den hierin beschriebenen Assays oder einem anderen, den Fachleuten
des Gebiets bekannten Assay gezeigt. "bFGF" kann
auch analoge Proteine und Fragmente des bFGF umfassen, die eine ähnliche
biologische Aktivität
aufweisen, doch zufällig
oder absichtlich induzierte Veränderungen
enthalten wie Deletionen, Additionen, Extensionen oder Austäusche von
Aminosäure-Resten. Zu
Beispielen solcher Analoga zählen
z. B. Proteine, in denen ein oder mehrere Cystein-Reste durch einen
anderen Aminosäure-Rest
ersetzt wurden, um Stellen für
eine intermolekulare Vernetzung oder inkorrekte intramolekulare
Bildung von Disulfidbindungen zu eliminieren. Die Umwandlung von
Cystein zu neutralen Aminosäuren
wie Glycin, Valin, Alanin, Leucin, Isoleucin, Serin, Tyrosin oder
Methionin stellt einen bevorzugten Ansatz dar. Serin und Alanin
stellen aufgrund der chemischen Homologie mit Cystein die bevorzugteren
Substitute dar. Bei einer mutanten Form mit biologischer Aktivität sind die
Cystein-Reste an Positionen 78 und 96 gegen Serine ausgetauscht. Weitere
bFGF-Analoga, einschließlich
eines N-terminalen Deletions-Analogons, sind beschrieben in der PCT-Veröffentlichung
WO89/00198. Ferner kann das bFGF durch jegliche im Fachgebiet bekannte
Methode chemisch modifiziert sein. Wie hierin verwendet, umfasst "bFGF" die oben erörterten
Formen und alle natürlich
vorkommenden oder rekombinanten Formen, das gesamte Protein und
biologisch aktive Analoga und Fragmente davon.
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Wie hierin verwendet, umfasst der
Begriff "Säuger" jegliche Säuger-Spezies,
doch vorzugsweise den Menschen.
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"Gereinigt" oder "rein" bezieht sich auf
ein Material, das frei von Substanzen ist, die es normalerweise
in seinem rekombinanten oder nativen Zustand begleiten. So bezieht
sich z. B. "reiner" bFGF auf einen bFGF,
der keine DNA, Wirtszell-Proteine oder Lipide enthält, die
normalerweise mit ihm in seiner in situ-Umgebung assoziiert sind.
Natürlich
kann "reiner" bFGF kovalent assoziierte
Materialien umfassen. "Reiner" bFGF bezieht sich
auf einen Grad der Reinheit, der mindestens etwa 75%, bevorzugter mindestens
etwa 90% und am bevorzugtesten mindestens etwa 98 beträgt.
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"Kationenaustausch-Chromatographie" oder "Kationenaustauscher" bezieht sich auf
ein Reinigungsverfahren, bei dem ein Chromatographieharz, das geladene
Gruppen trägt,
zur selektiven Bindung und Freisetzung geladener Komponenten in
das zu reinigende Gemisch eingesetzt wird. Ein Kationenaustauscher
bindet Kationen (positiv geladene Spezies) und weist daher negativ
geladene Liganden als der aktiven oder gebundenen Phase auf. Die "Starke Kationenaustausch-Chromato graphie" verwendet ein Harz,
das über
einen breiten pH-Bereich (zwischen 5 und 7,5) vollständig ionisiert
ist; d. h., dass sich die Eigenschaften der Medien mit dem pH-Wert nicht
stark verändern.
Zu Beispielen starker Kationenaustauscher zählen Sulfonat, Sulfopropyl
(SP), Trisacryl und ähnliche.
Die "Schwache Kationenaustausch-Chromatographie" verwendet ein Harz,
bei dem der Grad an Dissoziation und daher die Austauschkapazität mit dem
pH-Wert stark variiert. Typischerweise ist ein schwacher Kationenaustauscher lediglich
bei einem pH-Wert oberhalb seiner Dissoziationskonstante ionisiert.
Ein schwacher Kationenaustauscher wirkt daher nur in einem engen
pH-Bereich (zwischen etwa 6 und 7). Zu Beispielen der schwachen
Kationenaustauscher zählen
Carboxymethyl (CM), Phosphin- und Polyasparaginsäure und ähnliche.
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"Hydrophobe
Interaktions-Chromatographie" (HIC)
bezieht sich auf eine Chromatographieform, die in wässrigen
Puffern vorgenommen wird. Eine Komponente, z. B. ein Protein, bindet
an eine HIC-Säule über eine
hydrophobe Wechselwirkung. Bei HIC können dieselben Chromatographieharze verwendet
werden wie bei der Umkehrphasen-(RP)-Chromatographie. HIC kann bei
niedrigen oder hohen Drücken
vorgenommen werden. Anders als bei der RP-Chromatographie allerdings
wird die Säule
in Gegenwart von wässrigen
Puffern unter Verwendung hoher Salzkonzentrationen äquilibriert
und in Gegenwart der wässrigen
Puffer unter Verwendung niedriger Salzkonzentrationen eluiert. Zu
typischen HIC-Harzen für
Niederdruck-Anwendungen zählen Phenyl-Sepharose
von Pharmacia und Butyl-, Phenyl- und Etherharze der Toyopearl 650-Reihe
von Tosohaas.
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B. Allgemeines Verfahren
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Bei allen beschriebenen Verfahren
handelt es sich um herkömmliche
und von den Fachleuten des Gebiets angewandte Verfahren; diese sind
zu finden bei Yost et al., Practical Liquid Chromatography, Perkin-Eimer
Corporation (1980).
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1. Ausgangsquelle des
bFGF: Rekombinant erzeugtes Protein
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Durch Ausnutzung rekombinanter DNA-Techniken
lässt sich
heutzutage ein ausreichender Vorrat an bFGF zur Reparatur traumatisierten
Gewebes infolge von Verwundungen, Operationen, Verbrennungen, Frakturen
oder neurologischen Degenerationen herstellen.
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bFGF kann mittels rekombinanter Methoden erzeugt
werden, wie beschrieben in der PCT-Veröffentlichung WO87/01728. Siehe
außerdem
Abraham et al., Science, 233: 545 (1986) und Abraham et al., The
EMBO Journal 5: 2523 (1986). Das rekombinant erzeugte Protein kann
in bakteriellen Wirtsystemen exprimiert werden, einschließlich, doch
nicht beschränkt
auf E. coli.
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Die Herstellung des Zelllysats kann
durch Lysiseren der Wirtszellen bei einer Temperatur von etwa 2
bis 10°C
in einem Zelllyse-Puffer aus etwa 0,01 M EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure), etwa 0,1
bis etwa 0,2 M NaCl; etwa 0,02 bis etwa 0,05 M Phosphatbuffer; und
etwa 0,005 M DTT (Dithiothreitol) bei einem pH-Wert von etwa 7,5
erfolgen. Das Zelllysat wird dann mittels einer geeigneten Methode homogenisiert,
einschließlich,
doch nicht beschränkt auf
ein 30-CD-System (Manton-Gaulin,
Inc., Everett, Mass.). Das 30-CD-System wird bei etwa 12.000 bis etwa
15.000 psig bei einer Flussgeschwindigkeit von 1 bis 3 l/Min. angewendet,
was eine 80- bis 90%-ige Lyse ergibt. Alternativ kann das Protein
durch die Wirtszellen in das umgebende Medium sekretiert werden,
womit das Zelllyse-Verfahren umgangen wird.
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2. Ausgangsquelle für bFGF:
Isolierung aus Gewebequellen
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Der bFGF zur Verwendung bei der vorliegenden
Erfindung kann auch durch Extraktion und anschließende Konzentrationstechniken
aus der Hypophyse verschiedener Tiere gewonnen werden. Viele Endothelzell-Mitogene
mit MG, 13.000 bis 18.000 und einer starken Affinität für Heparin
und basischem pl wurden aus Säugerquellen
isoliert (siehe Fox et al., J. Biol. Chemistry 263: 18452–18458 (1988)
für eine Zusammenfassung
dieser Mitogene). Es ist bekannt, dass alle diese Faktoren Formen
des bFGF sind, die lediglich hinsichtlich des Grads des N-terminalen Processing
voneinander abweichen. Wie aus dem Hypophysengewebe isoliert, handelt
es sich bei bFGF um ein einkettiges, unglycosyliertes Protein mit MG
16.500.
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3. Reinigung
des bFGF
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Nachdem die unbehandelten Isolate
des bFGF durch die oben beschriebenen Verfahren oder unter Anwendung
einer anderen geeigneten Methode gewonnen wurden, können dann
die Reinigungsvorgänge
der vorliegenden Erfindung angewendet werden. 1 zeigt ein Flussdiagramm eines Beispiels
einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung. Bei der bevorzugten Methode werden drei Chromatographie-Schritte
angewendet.
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Ein erster Schritt umfasst einen
starken Kationenaustauscher, an den bFGF aufgrund seines basischen
pl bindet. Ein Reduktionsmittel kann in den Zellextraktions-Puffer
aufgenommen werden, um die Bildung intermolekularer Disulfidbindungen
zwischen bFGF-Molekülen
oder dem bFGF und Wirtszell-Proteinen
zu zerstören
oder zu verhindern und um die Bindungsleistung des bFGF an das Harz
zu erhöhen. Zu
Beispielen geeigneter Reduktionsmittel zählen, ohne darauf beschränkt zu sein,
DTT, β-Mercaptoethanol
und Cystein. Die starke Kationenaustausch-Chromatographie wird bei
einer Temperatur von etwa 2°C
bis etwa 25°C,
bevorzugt etwa 4°C,
in einem Puffer bei pH-Wert etwa 6 bis 8, bevorzugt etwa 7,5, vorgenommen.
Zu Beispielen solcher Puffer zählen,
ohne darauf beschränkt
zu sein, Natriumphosphat- und Imidazol-HCL-Puffer. Die Elution kann schrittweise
oder als Gradient erfolgen, vorzugsweise schrittweise. Die Säulenmatrix
kann sich aus Kationenaustauscherharzen zusammensetzen, einschließlich, doch
nicht beschränkt
auf Sulfopropyl-Agarose-, Dextran- und Acrylamid-Matrices wie Sulfopropyl-Sepharose*
Fast Flow, Sulfopropyl-Sephadex*, Trisacryl* (*eingetragenes Warenzeichen
in ein oder mehreren bezeichneten Staaten) oder ähnliches, vorzugsweise Sulphopropyl-Sepharose*
Fast Flow. bFGF wird bei niedriger Salzkonzentration (0,1 M NaCl,
0,05 M Natriumphosphat, pH 7,5, vorzugsweise mit 10 mM EDTA und
5 mM DTT) gebunden und bei hoher Salzkonzentration (0,5 M NaCl,
0,05 M Natriumphosphat, pH 7,5, vorzugsweise mit 1,0 mM EDTA) eluiert.
Weitere geeignete Salze, einschließlich, doch nicht beschränkt auf
KCl, Na2SO4 oder ähnliche,
können
anstelle von NaCl zur Bindung und Elution verwendet werden. Mit
diesem Schritt wird der bFGF 7- bis 8-fach gereinigt und außerdem werden
die Endotoxin- und Nukleinsäuremengen
wesentlich vermindert, so dass der bFGF zu etwa 70 bis 85% rein
ist. Dieser Schritt kann chargenweise als auch in einer Säule vorgenommen
werden.
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Ein zweiter Schritt umfasst die Anwendung der
Hydrophoben Interaktions-Chromatographie zur weiteren Reinigung
des bFGF. Das Ionenaustauscher-Eluat des oben beschriebenen starken
chromatographischen Kationenaustausch-Prozesses wird mit einem Puffer
behandelt, um seine Leitfähigkeit
einzustellen, woraufhin die Chromatographie auf einem Butyl-HIC-Harz
vorzugsweise bei Raumtemperatur, doch auch bei 4°C, durchgeführt wird. Der Puffer enthält 0 bis
5 mM EDTA; ist vorzugsweise ein Ammoniumsulfat/Kaliumphosphat-Puffer
mit 1,4 bis 1,5 M Ammoniumsulfat und 0,01 bis 0,1 M Kaliumphosphat,
doch kann auch Natriumsulfat, KCl, hohe NaCl- oder andere starke
Salzkonzentrationen enthalten. Auch alternative Puffer sind möglich, einschließlich, doch
nicht beschränkt
auf Natriumphosphat, Imidazol-HCl, Natriumcitrat und Natriumacetat. Die
HIC kann bei einem pH-Wert von zwischen 5 und 7,2, vorzugsweise
bei einem pH-Wert von 6 bis 7, vorgenommen werden. Die Abtrennung
des bFGF von anderen Kontaminanten wird mittels abnehmender Salzgradienten
erreicht. Es kann entweder eine stufenweise oder eine Gradientenelution
vorgenommen werden. Die Säulenmatrix
umfasst, ohne darauf beschränkt
zu sein, Agarose, Kieselgel oder Polymerharze. Die Säulenmatrix
ist an funktionelle Gruppen gekoppelt, einschließlich, doch nicht beschränkt auf
Butyl, Octyl, Phenyl, Acetyl oder andere niedere C1-8-Alkyle.
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Mit dem oben beschriebenen HIC-Gradientenschritt
wird der bFGF zu etwa 85 bis 95% Homogenität mittels RP-HPLC gereinigt,
wodurch ein zu mehr als 90% reiner bFGF erhalten wird. Die Reinheit wird
mittels RP-HPLC analysiert, welche auf einer Vydac-C4-Säule unter
Anwendung eines Acetonitril/0,1% TFA-Gradienten von 30– 45% über 30 Minuten
hinweg vorgenommen wird. Die Peak-Detektion erfolgt bei 215 nm.
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Eine Alternative zur Gradientenelution
durch HIC ist die isokratische HIC, bei der nicht der bFGF an das
HIC-Harz bindet, die Unreinheiten jedoch schon. Die Methode ergibt
ein bFGF, das zu etwa 80 bis 90% homogen gemäß RP-HPLC ist und daher einen
zu etwa 90 bis 95% reinen bFGF ergibt.
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Ein dritter Schritt umfasst die Anwendung
einer schwachen Kationenaustausch-Chromatographie zur weiteren Reinigung
des bFGF von FGF-Aggregaten und Abbauprodukten als auch Wirtszell-Proteinen.
Das HIC-Eluat, das den gereinigten bFGF enthält, wird unter Anwendung einer
geeigneten Methode konzentriert, z. B. der Ultrafiltration, und dann
der Puffer gegen einen Puffer mit niedriger Salzkonzentration ausgetauscht
und auf eine Ionenaustauscher-Säule
aufgebracht. Der Puffer mit niedriger Salzkonzentration kann 0,1
M Ammioniumsulfat, 0,02 M Kaliumphosphat, pH 6,0, mit 1 mM EDTA sein.
Weitere Salze, einschließlich,
doch nicht beschränkt
auf NaCl und Na2SO4,
können
verwendet werden. Weitere Puffer, einschließlich, doch nicht beschränkt auf
Acetat, Citrat und Imidazol, können ebenfalls
verwendet werden.
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Die schwache Kationenaustausch-Chromatographie
wird bei einer Temperatur von etwa 2°C bis etwa 25°C, vorzugsweise
etwa 15 bis 20°C,
in einem Puffer mit einem pH-Wert von etwa 5 bis 7,5, bevorzugt
etwa 6, vorgenommen. Schwache Kationenaustauscher auf der Basis
einer Carboxyl-(COO–)-austauschenden Gruppe
und einer Polyasparaginsäure-Bindung
an Kieselgel (z. B. PolyCAT A von PolyLC Inc., Columbia, MD und
Bakerbond Schwacher Kationenaustauscher von J. T. Baker, Phillipsburg,
N. J.) haben sich für
diese Anwendung als nützlich
erwiesen. Ein Bereich von Säulenmatrix-Partikelgrößen (5 bis
25 μm) und
Porengrößen (300
oder 100010 haben alle annehmbare Trenneigenschaften ergeben. bFGF
wird unter Verwendung von kationenaustauschenden Salzen (z. B. Natrium
oder Ammonium) in einem isokratischen oder flachen Gradientenelutions-Modus
(d. h. 0,5 mM/Min.) bei einem konstanten pH-Wert (im Bereich von
6,0 bis 7,5) und einer linearen Geschwindigkeit von etwa 4 cm/Min.
bis zu etwa 10 cm/Min. eluiert.
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Das bFGF-Produkt eluiert in einem
kleineren und einem Haupt-Peak, genannt A und B. Peak A enthält oxidierte
FGF-Kontaminanten, wohingegen Peak B mehr als etwa 95% ist, vorzugsweise
etwa 97–98%
Einzelpeak-bFGF bei Analyse mittels RP-HPLC enthält, wie oben beschrieben (siehe 2). FGF-Aggregate, sofern vorhanden, eluieren später als
Peak B.
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4. Kontaminationstests
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Die Aktivität des bFGF nach der Reinigung kann
mittels einer Vielfalt von Assays bestimmt werden, wie etwa dem
adrenokortikalen Endothelzell-Assay (ACE-Assay) oder dem Hamsterbaby-Nieren-21-((BHK)-21)-Mikrotiter-Zellproliferations-Assay.
Außerdem
soll mit den Kontaminationstests des Endprodukts die Reinheit überwacht
werden, z. B. mit dem Limulus-Amoebozyten-Lysat-(LAL)-Assay, den
Kontaminationsbereich durch Nukleinsäure-Reste, den E. coli-Wirtszell-Protein-Assays
und der Kaninchen-Assay auf Pyrogene.
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C. Beispiele
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Die folgenden Beispiele sollen der
Veranschaulichung, jedoch nicht einer Beschränkung der Erfindung dienen.
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Beispiel 1
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Rekombinanter humaner bFGF wurde
in E. coli B exprimiert, wie im gemeinsamen US-Patent Nr. 5.136.025
beschrieben, welches hierin durch Bezugnahme mitaufgenommen ist.
Die Zellen wurden abgeerntet und mittels Tangentialstromfiltration
auf einem Prostak-Gerät
(Millipore, Bedford, MA) gewaschen. Die gefrorene Zellmasse von
etwa 2 kg wurde aufgetaut und in 3 Volumina an 0,05 M Natriumphosphat-Puffer,
pH 7,5, und 0,1 M NaCl bei 4°C
suspendiert. EDTA (0,5 M) und DTT (1 M) wurden zu Endkonzentrationen
von 10 mM bzw. 5 mM zugegeben. Die Zellaufschlämmung wurde durch Homogenisierung
unter Verwendung eines Manton-Gaulin CD30-Homogenisators
lysiert.
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Schritt 1 - Starke Kationenaustausch-Chromatographie
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Das Zelllysat wurde direkt mit SP-Sepharose Fast
Flow-Harz (Pharmacia) zusammengebracht, welches mit 0,05 M Natriumphosphat,
0,1 M NaCl, pH 7,5, 1 mM EDTA, bei 4°C in einem gerührten Chargenmodus äquilibriert
wurde. Die Inkubation wurde für
60 Minuten bei 4°C
(gerührt)
zum Binden des bFGF an das Harz vorgenommen. Das Harz durfte sich
dann absetzen und wurde zur Entfernung von ungebundenen Komponenten,
Zelltrümmern
und Puffer abgeschöpft.
Zwei Waschgänge
mit Puffer wurden in derselben Weise vorgenommen. Das Harz wurde
dann in eine Säule
(18 × 90
cm, IBF/Sepracor Inc.) gepackt und mit 0,22 M NaCl in 0,05 M Natriumphosphat,
pH 7,5, 1 mM EDTA, weiter gewaschen. Dieser Schritt eluierte bestimmte
Wirtszell-Proteinkontaminanten. Der bFGF wurde dann mit 0,5 M NaCl
im Ausgangspuffer eluiert.
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Von der Ausgangs-Zellmasse von 1,9
kg, die 210 Gramm Gesamtprotein enthielt (Bradford-Assay), wurden
14,7 g oder etwa 7% des Proteins und nahezu der gesamte bFGF in
der gebundenen und eluierten Fraktion gewonnen. Dieses Material
bestand zu etwa 80% in bFGF, ausgehend von einem immunologischen
Assay unter Verwendung einer Molecular Devices Threshold Machine.
Die wirksame Entfernung der Zelltrümmer wurde daher ohne Ausführung eines
separaten Filtrationsschritts vorgenommen.
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Schritt 2 - Hydrophobe
Interaktions-Chromatographie
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Beim nächsten Schritt wird die Hydrophobe Interaktions-Chromatographie
(HIC) angewendet. Das oben beschriebene 0,5 M-Eluat wurde 1 : 1
mit 3 M Ammoniumsulfat in "Puffer
A" (Puffer A besteht aus
0,1 M Kaliumphosphat und 1 mM EDTA, pH 6,5) verdünnt. Nach der Filtration durch
einen teilchenentfernten Filter wurden etwa 15 mg Protein in 100
ml Sulfopropyl-0,5M-Elutionspool auf eine 10 ml-(1,6 cm × 5 cm)
Butyl-650M-ToSoHaas-(Philadelphia, PA)-Säule geladen, die in 1,5 M Ammoniumsulfat
in Puffer A äquilibriert
worden war. Die Säule
wurde mit 1,5 M Ammoniumsulfat in Puffer A nach der Proteinbeladung
gewaschen. Die Säule
und alle Puffer befanden sich bei Raumtemperatur. Die Elution des
gebundenen Proteins wurde in einem schittweisen Verfahren unter
Verwendung von 1,4 M und 1,3 M Ammoniumsulfat in Puffer A, Wasser
und Natriumhydroxid vorgenommen. Die Fraktionen wurden auf die bFGF-Homogenität mittels
RP-HPLC untersucht und für die
Reinheit gepoolt. Ausbeuten von 50 bis 70% wurden bei einem HauptpeakbFGF
von mehr als 85% erzielt.
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Schritt 3 - Schwache Kationenaustausch-Chromatographie
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Beim nächsten Schritt wurde eine schwache Ionenaustausch-Chromatographie
angewendet. Das Eluat aus dem HIC-Schritt wurde entsalzt und mittels eines
Ultrafiltrationssystems - Minitan (Millipore, Bedford, MA) - konzentriert.
Die zur Reinigung von bFGF aus dem Eluat der HIC-Säule verwendete
Säule bestand
in einer 4,6 × 200
mm schwachen Kationenaustauscher-Säule, bezeichnet als polyCAT
A, bestehend in 5 μm
an einer 1000 Å-Kieselgelpackung,
beschichtet mit Polyasparaginsäure
(PolyLC, Columbia, MD). Die Elution des gebundenen Proteins wurde
mit einem linearen Gradienten von Ammoniumsulfat in 20 mM Kaliumphosphat
und 1 mM EDTA bei pH 6 vorgenommen. Der duale Gradient bestand in
einem anfänglichen
langsamen Gradienten von 1,6 mM Ammoniumsulfat/Min. und dann 120
mM Ammoniumsulfat min zu einer Endkonzentration von 400 mM Ammoniumsulfat.
Das Elutionsmuster des Produkts ist in 2 gezeigt.
Eine Ausbeute von etwa 60% wurde bei einem Hauptpeak-bFGF von mehr
als 95% erzielt.
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Beispiel 2
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2 kg des Zelllysats aus Beispiel
1 wurden direkt mit SP-Sepharose Fast Flow-Harz (Pharmacia) zusammengebracht,
welches mit 0,05 M Natriumphosphat, 0,1 M NaCl, pH 7,5, 1 mM EDTA
bei 4°C
in einem Rührchargen-Modus äquilibriert
wurde. Die Inkubation wurde 60 Minuten lang bei 4°C (gerührt) vorgenommen.
Das Harz enthaltende Lysat wurde dann in eine Säule (18 × 90 cm, IBF/Sepracor Inc.) bei
einer langsamen Fließgeschwindigkeit
gepackt, bis ein stabiles Packbett mit einem darüberliegenden Pufferraum erhalten
war. Das Harzbett wurde dann mit 0,05 M Natriumphosphat, 0,1 M NaCl,
pH 7,5, und 1 mM EDTA unter Aufwärtsströmung im
Wechsel mit Abwärtsströmung gewaschen,
bis die meisten Zelltrümmer
mit dem Auge erkennbar aus der Säule
entfernt waren und der Ablauf klar war. Dies erforderte vier Richtungsänderungen
des Stroms. Die Säule wurde
dann mit 0,22 M NaCl in 0,05 M Natriumphosphat, pH 7,5, 1 mM EDTA
gewaschen. Der bFGF wurde dann mit 0,5 M NaCl im Ausgangspuffer
eluiert.
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Aus der Ausgangs-Zellmasse von 2,0
kg wurde etwa 6,5% des Proteins und nahezu der gesamte bFGF in der
gebundenen und eluierten Fraktion erhalten. Dieses Material bestand
zu etwa 80% in bFGF, ausgehend von einem immunologischen Assay unter
Verwendung der Molecular Devices Threshold Machine. Eine wirksame
Entfernung der Zelltrümmer
wurde daher ohne Anwendung eines separaten Filtrationsschritts erreicht.
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Beispiel 3
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HIC-Reinigung - Stufenweise
Gradientenmethode
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Die Reinigung des bFGF wurde wie
in Beispiel 1 vorgenommen, doch wurden die Bearbeitungsschritte
aus Schritt 2 wie unten beschrieben variiert.
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Das Eluat aus dem starken Kationenaustauscher
wurde 1 : 1 mit 3 M Ammoniumsulfat in Puffer A verdünnt. Dieses
Material wurde durch einen teilchenentfernten Filter passiert. Nach
der Äquilibration mit
1,5 M Ammoniumsulfat in Puffer A wurde die in Beispiel 2 beschriebene
Säule mit
30 mg Protein in 200 ml beladen. Die Säule wurde dann mit Äquilibrationspufter
gewaschen, gefolgt von der Elution des gebundenen Proteins in einem
schrittweisen Verfahren unter Verwendung von 1,25 M, 0,9 M und 0,5
M Ammoniumsulfat in Puffer A, Wasser und Natriumhydroxid. Eine Ausbeute
von 53% wurde bei einem Hauptpeak-bFGF von 85% erzielt, wie mittels RP-HPLC
bestimmt.
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Beispiel 4
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Die Reinigung des bFGF wurde wie
in Beispiel 1 vorgenommen, doch wurden die Bearbeitungsbedingungen
aus Schritt 2 wie unten beschrieben variiert.
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Das Eluat aus dem starken Kationenaustauscher
wurde 1 : 1 mit 3 M Ammoniumsulfat in Puffer A verdünnt. Nach
der Filtration durch einen teilchenentfernenden Filter wurden 960
mg Protein in 100 ml Sulfopropyl-0,5M-NaCl-Puffer-Elutionspool (absteigende Seite)
auf eine 159-ml-(4,5 cm × 10
cm)-Butyl 650S ToSoHaas (Philadelphia, PA)-Säule gepackt, welche in 1,5
Ammoniumsulfat in Puffer A äquilibriert worden
war. Die Säule
wurde mit 1,5 M Ammoniumsulfat in Puffer A nach der Proteinbeladung
gewaschen. Die Säule
und alle Puffer befanden sich bei Raumtemperatur. Die Elution des
gebundenen Proteins wurde in einem stufenweisen Verfahren wie folgt vorgenommen:
1,5 M; 1,3 M; 1,25 M; 1,1 M; 0,9 M; 0,7 M; 0,45 M und 0,0 M Ammoniumsulfat,
alle in Puffer A, 0,5 M Natriumhydroxid, 20% Ethanol und 30% Propylenglycol.
Die Ausbeute betrug zwischen 62% und 81%, was davon abhing, welche
Fraktionen bei 85% Hauptpeak-bFGF, wie mittels RP-HPLC bestimmt,
gepoolt wurden.
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Beispiel 5
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Die Reinigung des bFGF wurde wie
in Beispiel 1 durchgeführt,
doch wurden die Bearbeitungsbedingungen aus Schritt 2 wie unten
beschrieben variiert.
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Das Eluat aus dem starken Kationenaustauscher
wurde 1 : 1 mit 3 M Ammoniumsulfat in Puffer A verdünnt. Nach
der Filtration durch einen teilchenentfernenden Filter wurden 85
mg Protein in 85 ml Sulfopropyl-0,5M-NaCl-Puffer-Elutionspool (aufsteigende
Seite) auf eine 159-ml-(4,5 cm × 10
cm)-Butyl 650S ToSoHaas (Philadelphia, PA)-Säule gepackt, welche in 1,5
M Ammoniumsulfat in Puffer A äquilibriert
worden war. Die Säule
wurde mit 1,5 M Ammoniumsulfat in Puffer A nach der Proteinbeladung
gewaschen. Die Säule
und alle Puffer befanden sich bei Raumtemperatur. Die Elution des
gebundenen Proteins wurde in einem schrittweisen Verfahren wie folgt vorgenommen:
1,5 M; 1,3 M; 1,25 M; 0,9 M; 0,7 M; 0,45 M und 0,0 M Ammoniumsulfat,
alle in Puffer A; 0,5 M Natriumhydroxid; und 30 % Propylenglycol.
Die Ausbeute betrug 15% bei 85% Hauptpeak-bFGF, wie mittels RP-HPLC
bestimmt. Die Ausbeute war gering, da ein niedriger Prozentsatz
an Produkt im Beladungsmaterial vorlag.
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Beispiel 6
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Die Reinigung des bFGF wurde wie
in Beispiel 1 vorgenommen, doch wurden die Bearbeitungsbedingungen
aus Schritt 2 wie unten beschrieben variiert.
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Das Eluat aus dem starken Kationenaustauscher
wurde 1 : 1 mit 3 M Ammoniumsulfat in Puffer A verdünnt. Nach
der Filtration durch einen teilchenentfernenden Filter wurden 1026
mg Protein in 1000 ml Sulfopropyl-0,5M-NaCl-Puffer-Elutionspool
auf eine 159-ml-(4,5 cm × 10
cm)-Butyl 650S ToSoHaas (Philadelphia, PA)-Säule gepackt, die in 1,5 Ammoniumsulfat
in Puffer A äquilibriert
worden war. Die Säule
wurde mit 1,5 M Ammoniumsulfat in Puffer A nach der Proteinbeladung
gewaschen. Die Säule
und alle Puffer befanden sich bei Raumtemperatur. Die Elution von
gebundenem Protein wurde in einem schrittweisen Verfahren wie folgt
vorgenommen: 1,5 M; 1,3 M; 1,25 M; 1,1 M; 0,9 M; 0,45 M; und 0,0
M Ammoniumsulfat, alle in Puffer A. Eine Ausbeute von 92% wurde
bei einem Hauptpeak-bFGF von mehr als 85%, wie mittels RP-HPLC bestimmt,
erzielt.
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Beispiel 7
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HIC-Reinigung - Isokratische
Methode
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Die Reinigung des bFGF wurde wie
in Beispiel 1 vorgenommen, doch wurden die Bearbeitungsbedingungen
aus Schritt 2 wie unten beschrieben variiert.
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Das Eluat aus dem starken Kationenaustauscher
wurde 3 : 5 mit 100 mM KPi, 1,5 M Ammoniumsulfat, 1 mM EDTA, pH
6,5, verdünnt,
wodurch die Ammoniumsulfat-Konzentration
auf 0,9 M gebracht wurde. Unter Verwendung von Butyl-650M ToSoHaas-Harz
(Philadelphia, PA) wurde eine 5 ml-(1,0 cm × 6,5 cm)-Säule befällt und mit 100 mM KPi, 0,9 M
Ammoniumsulfat, 1 mM EDTA, pH 6,5, äquilibriert. Diese Säule wurde
dann an einem Pharmacia-FPLC-System befestigt. Nach weiteren 10
Minuten der Äquilibration
wurden 20 ml (37 mg Protein) des oben erwähnten Beladungsmaterials auf
die Säule
aufgebracht. Das System wurde dann weitere 30 Minuten lang bei isokratischen
Bedingungen (100 mM KPi, 0,9 M Ammoniumsulfat, 1 mM EDTA, pH 6,5)
gewaschen, was die UV-überwachte
chromatographische Spur zurück
zur Ausgangslinie brachte. Über
die nächsten
10 Minuten hinweg wurde die Ammoniumsulfat-Konzentration unter Verwendung
eines kontinuierlichen Gradienten auf Null reduziert, was die Freisetzung
der an das HIC-Harz gebundenen kontaminierenden Proteine erleichterte.
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2 ml-Fraktionen wurden über den
gesamten Verlauf der chromatographischen Spur entnommen und jede
dritte Fraktion auf ihre Proteinkonzentration mittels der Bradford-Methode
((Biorad, Richmond, CA) mit BSA als Standard untersucht. Diese Fraktionen
wurden dann mit SDS-PAGE analysiert. Gemäß der visuellen Analyse des
Gels wurden Fraktionen für die
Reinheit gepoolt und dann nochmals mittels Bradford-Methode für Massenbilanz-Zwecke
untersucht. Dies ergab eine Proteingewinnung von der Säule von 96%
und eine Ausbeute von 92% bei 80 Hauptpeak-bFGF.
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Eine Natriumdodecylsulfat-Polyacrylamid-Gelelektrophorese
(SDS-PAGE) ergab geringfügig
höhere
Mengen der Wirtszell-Kontamination (visuelle Beobachtung) bei bFGF
enthaltenden Fraktionen als zuvor bei den oben beschriebenen schrittweisen
Elutionsverfahren erkennbar. Dies ist mit größter Wahrscheinlichkeit auf
die Tatsache rückführbar, dass
bei der hierin beschriebenen isokratischen Methode der Ammoniumsulfat-Waschschritt,
wie bei der schrittweisen Methode angewendet, weggelassen wird,
der nachweislich eine beträchtliche
Menge an Kontaminanten entfernt.
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Beispiel 8
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Schwache Kationenaustausch-Chromatographie
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Die Reinigung des bFGF wurde wie
in Beispiel 1 vorgenommen, doch wurden die Bearbeitungsbedingungen
aus Schritten 2 und 3 wie unten beschrieben variiert.
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Das Eluat aus der Hydrophoben Interaktions-Matrix
(siehe Beispiel 3) wurde auf eine IE-HPLC-Säule (4,6 × 200 mm) im analytischen Maßstab, bestehend
aus 5 μM
an 1000 A-Kieselgelpackung, beschichtet mit Polyasparaginsäure (PolyCAT A
von PolyLC, Inc., Columbia, MD), aufgebracht. Die Probe wurde unter
Verwendung eines dualen Gradienten aus Ammoniumsulfat in 20 mM Kaliumphosphat
und 1 mM EDTA bei pH 6,0 eluiert. Der duale Gradient bestand in
einem anfänglichen
langsamen Gradienten von 1,6 mM (NHa)2SO4/Min. bis 120 mM (NHa)2SO4/Min. bis zu einer Endkonzentration von 400
mM (NH4)2SO4. Die Peak-Fraktionen wurden für die größten Peaks
manuell entnommen, indem die Entnahme an der aufsteigenden Seite
begonnen und an der absteigenden Seite beendet wurde. Die Ausbeute
betrug etwa 60% bei einem Hauptpeak-bFGF von mehr als 95%.
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Beispiel 9
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Studien zur
Maßstabsvergrößerung der
schwachen Kationenaustausch-Chromatographie
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Um die Auftrennung für Scale-up-Betrachtungen
zu maximieren, wurden Studien unter Anwendung der isokratischen
Elution wie oben beschrieben an einer 21 mm I. D. schwachen Kationenaustauschersäule im präparativen
Maßstab
zum Testen der optimalen Elutionsbedingungen zum Abtrennen des Hauptpeak-bFGF
von anderen Unreinheiten durchgeführt. Basierend auf diesen Studien
betrug die Differenz bei der Auftrennung (Hauptpeak-bFGF zur nächsten Unreinheit)
zwischen einem 300 Å,
12 μm-Partikel
und einem 1000 Å,
15–25 μm-Partikel
bei Beladungen von <5
mg/ml des Säulenvolumens
vernachlässigbar.
Als optimalere Elutionsbedingungen, um die bei der isokratischen
Elution feststellbaren Schwanzbildungswirkungen zu vermindern, erwies sich
ein flacher Gradient von <0,5
mM (NH4)2SO4/Min., ausgehend von 110 mM bis 125 mM (NHa)2SO4.
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Modifikationen der oben beschriebenen
Ausführungsformen
der Erfindung, die für
Fachleute der verwandten Gebiete bei üblicher Sachkenntnis erkennbar
sind, werden als in den Rahmen der folgenden Ansprüche fallend
betrachtet.