-
Tastensender für Telegraphenapparate mit Kombinationsgliedern (Wählschienen),
Zeichentasten und Umschalttasten Die Erfindung bezieht sich auf einen Tastensender
für Telegraphenapparate, bei denen die Übermittlung der Zeichen mit Hilfe besonderer
Impulskombinationen vorgenommen wird. Gleichzeitig kann durch einen solchen Tastensender
ein Lochstreifen hergestellt werden, mit dem dann die Weitergabe der Nachricht an
den Empfänger erfolgt.
-
Im allgemeinen wird für solche Apparate ein aus fünf Zeichenelementen
bestehender Zeichencode verwendet. Jedoch ist es nur möglich, mit solchem Zeichencode
3z verschiedene Zeichen auszusenden. Man hat deshalb :den Ausweg gewählt, durch
Verwendung eines besonderen Umschaltzeichens mit Hilfe derselben Impulskombination
zwei verschiedene Zeichen zum Empfänger zu übertragen. Die Zahl der Tasten des Tastenfeldes
entspricht dann den 'möglichen Impulskombinationen, so daß im allgemeinen jede Taste
für zwei verschiedene Zeichen vorgesehen ist, deren Auswahl im Empfänger durch vorherige
Übermittlung eines besonderen Umschaltzeichens -vorgenommen wird.
-
Um diesen Nachteil zu beseitigen, ist weiterhin auch bereits vorgeschlagen
worden, einen aus sechs Einheiten bestehendem Zeichencode zu verwenden, damit dann
64 verschiedene Zeichen übermittelt werden können. Es ist auf diese Weise möglich,
für den Tastensender eine Tastatur zu schaffen, die der der Schreibmaschinenfastatur
ähnelt, bei der z. B. ebenfalls für die Buchstaben und die Zahlen getrennte Tasten
vorhanden sind.
-
Die erfindungsgemäße Anordnung zeigt die Ausführung eines Tastensenders,
dessen Tastatur vollkommen der einer Schreibmaschine entspricht. Dabei wird zur
weitgehendsten Ausnutzung der Leitung z. B. für die Buchstaben ein Fünfzeichencode
und für die Zahlen ein Sechszeichencode verwendet. Bei der erfindungsgemäßen Anordnung
wird der sechste Impuls ;automatisch bei der Betätigung einer entsprechenden Zeichentaste
hinzugefügt. Gleichzeitig ist es möglich, durch eine besondere Umschalttaste dafür
zu sorgen, daß bei der darauffolgenden Betätigung der Taste jeweils an die fünf
Zeichenelemente noch ein sechstes Zeichenelement angehängt wird. Diese letztere
Ausführungsform wird für solche Tasten benötigt, die gleichzeitig zwei verschiedenen
Zeichen zugeordnet sind. Während nämlich bei der Verwendung des Sechszeichencodes
sich mehr Tasten ergeben als bei der normalen Schreibmaschine vorhanden sind und
überhaupt kein Umschaltzeichen gesendet wird, ergibt sich bei der erfindungsgemäßen
Anordnung eine der Schreibmaschinentastatur vollkommen analogeTastatur, die ebenfalls
außer den getrennten Tasten für Buchstaben und Zahlen auch noch eine Umschaltung
für besondere Zeichen, die einer bereits belegten Taste zugeordnet sind, besitzt.
Es isst dabei möglich, die das Umschaltzeichen betätigende Taste beliebig lange
zu
verriegeln und durch Betätigung einer besonderen Taste wieder auszulösen.
-
In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Anordnung dargestellt, doch ist die Erfindung auf dieses Ausführungsbeispiel allein
nicht beschränkt. Die Zeichnungen zeigen: In den Abb. i und 2 Ouer- und Längsschnitte
durch einen Telegraphensender mit dem neuen Tastenfeld, in Abb. 3 eine schematische
Darstellung, welche die verschiedenen Kombinationsschienen und die Anlaßschiene
zeigt, welche durch die Tastenhebel betätigt werden, in Ab'b. ¢ einen Grundriß des
Tastenfeldes, in Abb.5 eine Einzelansicht der Umschaltetasten und der Sperr- und
Auslösungsvorrichtungen hierfür, in Abb.6 ein Schema, welches den Code vermittels
eines Abschnittes eines gelochten Streifens zeigt, in Abb. 7 eine Ansicht, die teilweise
der Abb. i gleicht und die Verwendung der Vorrichtung für einen Streifenlocher darstellt.
-
Der Apparat besitzt eine Grundplatte io aus Guß, in welcher die Tastenhebel
i i angeordnet sind. Die Tastenhebel sind mit ihren rückwärtigen Enden an einer
Achse 12 drehbar angelegt und werden durch Federn 13 in ihrer Ruhestellung gehalten.
Die vorderen nach oben gebogenen Enden der Hebel sind mit Tastenknöpfen 14 versehen.
Die Anordnung dieser Tasten in vier Reihen gleicht derjenigen eines normalisierten
Schreibmaschinentastenfeldes. Die Abstandsschiene 15 ist an dem vorderen Ende des
Bügels 16 angeordnet, Hier sind vorzugsweise zwei Umschalttasten 17 -und 18 an jeder
Seite des Tastenfeldes. Die Hebel dieser Tasten besitzen die Form von Bügeln oder
sind mit ihren vorderen Enden verbunden, wie in Abb. q. dargestellt. Die Abstandsschiene
und die Umschalttasten werden für gewöhnlich durch Federn 13 so gehalten, daß sie
die entsprechenden Tastenhebel berühren.
-
Wie in Abb. 5 dargestellt, sind die Umschaltetasten 18 so angeordnet,
daß sie, wenn sie heruntergedrückt sind, durch den Eingriff der federbelasteten
Klinke ig mit einem Stift 2o an einem der Umschalthebel in ihrer Lage gehalten werden.
Die Klinke ist an einer Welle 21: befestigt. Ein Arm 22, der an der Welle angebracht
ist, ist finit einem abgeschrägten oberen Ende versehen, welches von einem Stift
23 auf dem Hebel der anderen Umschalttaste 17 erfaßt werden kann, so daß, wenn die
Umschalttaste 18 in ihrer niedergedrückten Stellung gesperrt wird, ihre Auslösung
durch Herunterdrücken einer der Umschalttasten 17 erfolgen kann. Eine Feder 2d.,
die mit dem unteren Ende des Armes 22 verbunden ist, hält für gewöhnlich die letztere,
sowie die Klinke i9 in ihrer vorderen Stellung.
-
Die Tastenhebel dienen dazu, einen Satz von Wechselelementen oder
Wählern in verschiedenen den Zeichen entsprechenden Kombinationen einzustellen.
In diesem Falle ist ein Wechselelement oder Wähler für jede Einheit des Codes vorgesehen.
An ihren Enden erstrecken sich die Tastenhebel über einen Satz von Kombinationsschienen,
mit denen sie zusammen arbeiten und welche in ihrer Zahl, im vorliegenden Falle
sechs, den Wechselelementen oder Wählern entsprechen. In der dargestellten Ausführung
liegen die Kombinationsschienen 25 unter den Tastenhebeln und sind an ihren Enden
in Führungen eines Rahmenpaares 26 gelagert. Sie werden von Rollen 27 derart -getragen,
daß die Kombinationsschienen 'in begrenztem Maße längs beweglich sind. jede Kombinationsschiene
ist an einem Ende mit einem geauteten Fortsatz versehen, welcher das untere Ende
eines drehbar angeordneten Wechselelementes oder Wählers faßt. Die Tastenhebel arbeiten
mit .den schrägen Flächen der kammartigen Fortsätze 28 auf dem oberen Teil der Kombinationsschienen
zusammen, um sie und damit die Wähler einzustellen. jede Kombinationsschiene mit
Ausnahme der Schiene 25' ist mit kammartigen Fortsätzen versehen, die entgegengesetzt
verlaufende schräge Oberflächen besitzen. Eine von diesen Oberflächen ist auf jeder
Schiene für jede Taste vorgesehen, so daß sie zusammen mit dem zugeordneten Wähler
nach einer von beiden Richtungen durch eine von den Tasten bewegt wird, während
sie-sich unter dem Einfluß der anderen Taste in die andere Richturig bewegt. Hierdurch
werden die Kombinationsschienen 25 und die zugehörigen Wähler in ihrer Einstellung
gehalten, bis sie durch das Niederdrücken eines Tastenhebels geändert wird. Die
kaminartigen Fortsätze mit ihren entgegengesetzt gerichteten schrägen Oberflächen
wirken demnach mit den Tastenhebeln derart zusammen, daß sie die gleichzeitige Betätigung
zweier oder mehrerer Tastenhebel verhindern. Die kaminartigen Forstsätze 28' der
sechsten Kombinationsschiene 25' besitzen Oberflächen, die nur nach einer Richtung
geneigt sind. Diese Schiene wird in ihre Ruhelage durch eine Feder 2g zurückgebracht.
Die Tastenhebel, welche die kammartigen Fortsätze 28' dieser Schiene erfassen, verschieben
sie nur nach einer Richtung in ihre Arbeitsstellung, entgegen der Spannung dieser
Fader. Es ist zu bemerken, d@aß in dem Falle, wo die Kombinationsschienen 25 kammartige
Oberflächen besitzen, die jedem Tastenhebel entsprechen,
die zusätzliche
sechste Kombinationsschiene kammartige Fortsätze besitzt, welche nur bestimmten
Tastenhebeln zugeordnet sind.
-
Die Wähler, welche durch die Tasten und die Kombinationsschienen eingestellt
werden, können einen Sender oder einen Streifenlocher steuern. Wie in den Abh. r,
2 oder 3 dargestellt ist, betätigen die drehbar gelagerten Wähler oder Wechselelemente
30 eine entsprechende Gruppe von Kontaktsteuergliedern,welche die Form von
Winkelhebeln besitzen und in dem Rahmen 32 an einer gemeinsamen horizontal liegenden
Drehachse 33 befestigt sind. Die hakenförmig ge#bogenen oberen Enden jedes Kontaktsteuergliedes
erfaßt ein Paar von Kontaktfedern 34. Ein Fortsatz des horizontalen Armes jedes
Kontaktsteuergliedes arbeitet mit einem Nocken 35 auf einer Welle 36 zusammen. jeder
Nocken und jedes Kontaktsteuerglied hält das zugeordnete Kontaktpaar offen, wenn
der Fortsatz des Kontaktstenergliedes in eine Nut der Welle einfällt. Die einzelnen
Nocken sind spiralig um die Welle angeordnet, so daß bei Drehung der Welle die Kontaktpaare
nacheinander geöffnet und geschlossen werden, sofern die Betätigung der Kontaktstetterglieder
31 nicht durch die Wähler 3o gehindert wird. Zur Steuerung der Sendekontakte sind
die Wählfinger 3o an ihren oberen Enden mit Haken versehen, welche mit den horizontalen
Armen der Kontaktsteuerglieder 31 zusammen arbeiten, so daß sie entweder die Betätigung
des zugehörigen Kontaktsteuergliedes entsprechend der Einstellung der Wähler durch
die Tastenhebel und ,die Kombinationsschienen gestatten oder verhindern.
-
Die Nockenwelle 36 des Senders wird über eine Reibungskupplung 37
angetrieben, deren Triebglied über ein Zahnrad 38 oder auf andere Weise mit dem
Antriebsmotor gekuppelt ist. Für gewöhnlich wird die Nockenwelle gegen Drehung durch
einen Anhaltearm oder Hebel 39 gesperrt, welcher bei 40 drehbar gelagert
ist und durch Federkraft in seiner Ruhestellung gehalten wird, so daß sein oberes
Ende gegen einen Absatz eines Kranzes 41 der Nockenwelle stößt. Eine einstellbare
Schraube 42 an dem unteren Ende des Anhaltearmes ergreift einen Fortsatz 43 einer
Anlaßschiene oder eines Bügels 44, welcher unter den Tastenhebeln liegt und an seinen
Enden drehbar in dem Rahmen 26 gelagert ist. Auf diese Weise werden beim Hinunterdrücken
eines Tastenhebels die zugehörigen Kombinationsschienen und Wählfinger eingestellt,
die Anlaßschiene 44 verschoben und der Sperrhebel 39 ausgelöst, so
daß die Drehung der Sendenocken vor sich gehen kann, wobei die Sendekontakte durch
Aussendung des entsprechenden Signals in Tätigkeit gesetzt werden. Bei dein dargestellten
Sender ist ein zusätzliches Kontäktsteuerglied 3r' und ein entsprechendes Kontaktpaar
34' vorhanden, welches zur Übersendung des Anlaßstromes dient, wie es gewöhnlich
in Startstoptelegraphenanlagen zur Verwendung gelangt. Während des größten Teiles
der Umdrehung der Sendenocken werden die Wählfinger 30 in der einen oder
der anderen Stellung durch eine Sperrschiene 45 gehalten, welche durch eine Feder
46 in ihre Arbeitsstellung in Eingriff mit den Fortsätzen an den oberen Enden der
Wählfinger verstellt ist. Inder Ruhestellung der Sendenocken wird die Sperrschiene
4.5 durch einen kammartigen Fortsatz 47 in ihrer Auslösestellung gehalten. In denn
in Abb. 7 dargestellten Streifenlocher steuern die Wechselelemente 48 wahlweise
eine Gruppe von Lochern 49. Die Wähler sind durch die drehbar gelagerten Hebel oder
Arme 5o mit den Kombinationsschienen verbunden. Die Enden der Wähler liegen auf
einem Hammer oder Betätigungsfeld 51 und werden wahlweise in den Bereich der entsprechenden
Locher gebracht oder nicht. Der Hammer 5 z ist bei 52 drehbar gelagert und durch
eine Feder 53 in Ruhestellung gehalten. Er trägt den Anker 54 eines Magnets 55,
durch welchen er betätigt wird. Die Tastenhebel stellen die Kombinationsschienen,
die Wähler für die Locher und die Anlaßschiene 44 ein. Die Anlaßschiene schließt
den Stromkreis des Arbeitsmagnets 55, um die Lochung des Streifens 56 entsprechend
der Einstellung der Wähler zu veranlassen. In bekannter Weise wird eine Vorschubklinke
57 und ein zugehöriges Sperrad 58 durch den Hammer 5r betätigt, so daß der Streifen
Schritt für Schritt geschoben wird.
-
Abb.6 zeigt einen entsprechend den verschiedenen Zeichen gelochten
Streifen. Es ist zu bemerken, @daß die verschobenen Zeichen durch die Lochreihen
dargestellt werden, die sich in der äußersten linken Reihe befinden. Die Lochung
für diese Lochreihe und die entsprechenden Sendekontakte werden durch die zusätzliche
sechste Kombinationsschiene 25 gesteuert. Die meisten der Tastenhebel, welche den
verschobenen Zeichen entsprechen, sind vorzugsweise so angeordnet, daß sie einen
von den kammartigen Fortsätzen 28' dieser Kombinationsschiene erfassen. Die sechste
Kombinationsschiene besitzt auch kammartige Fortsätze, die unterhalb der Hebel tz'
für die Umschaltetasten liegen. Wenn eine Umschaltetaste hinuntergedrückt wird,
wird diese Kombinationsschiene und der zugehörige Wähler in seine Arbeits- oder
Zeichenstellung bewegt. Die
anderen Kombinationsschienen 25 und
die Anlaßscliiene q.q. sind unterhalb der Hebel 1i' für die Umschaltetaste weggeschnitten,
so daß sie nicht betätigt werden, wenn eine Umschaltetaste gedrückt wird. Daher
wird, während ,die Betätigung einer Umschaltetaste die zusätzliche Kombinationsschiene
25' und den zugehörigen Wähler in seiner Zeichenstellung verschiebt, die vollständige
Einstellung der Wähler nicht veranlaßt. Es wird auch nicht die Tätigkeit der durch
die Wähler gesteuerten Vorrichtung eingeleitet. Dementsprechend kann das Tastenfeld
wie dasjenige einer gewöhnlichen Schreibmaschine bedient werden. Es kann nämlich
die Umschaltetaste in ihrer Arbeitslage gehalten werden, während die anderen Tasten
bedient werden. Erforderlichenfalls kann also jede Taste :dazu benutzt werden, Zeichen
auszusenden oder die Lochung eines Streifens entsprechend zweier verschiedener Zeichenstellungen
hervorzurufen. Vorzugsweise können jedoch die Tasten in vier Reihen angeordnet werden,
wie es in Abb. q. gezeigt ist, und zwar entsprechend der Anordnung eines normalisierten
Schreibmaschinentastenfeldes. Die Anordnung ist derart, daßnur einige Zeichen die
Betätigung einer Umschaltetaste benötigen, sofern nicht Zeichen der oberen und unteren
Reihe zur Verwendung gelangen. Der letzterwähnte Fall ist in der Telegraphentechnik
nicht üblich.