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Wasserrohrkessel mit einem in der Längsrichtung eines Vorschubrostes
verlaufenden. von Rohren begrenzten kanalartigen Feuerraum Die Erfindung betrifft
eine weitere Ausgestaltung des durch Patent 6o8 735 geschützten Wasserrohrkessels
mit einem in der Längsrichtung eines Vorschubrostes verlaufenden, von Rohren begrenzten
kanalartigen Feuerrahm. Bei dein geschützten Wasserrohrkessel ist innerhalb des
kanalförmigen Feuerraumes immer noch eine gewisse laminare Flammen- und Gasführung
zu beobachten. Infolge dieser Erscheinung wird die erstrebte restlose Ausbrennung
der Feuergase nicht an allen Stellen erreicht.
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Bei dem den Gegenstand der Erfindung bildenden Wasserrohrkessel soll
nun dieser Fachteil dadurch beseitigt werden, daß sich an den von den Wasserrohren
umschlossenen kanalartigen Verbrennungsraum und die hinter und unter dem Rostende
gelegene, von den abwärts geführten Wasserrohren gebildete Mischkammer für die Feuergase
unterhalb des Verbrennungsraumes ein Kanal anschließt, in welchen die Abgase im
Sturzzug einströmen.
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Durch eine derartige Flammenführung wird die erstrebte restlose Durchmischung
und Ausbrennung der Flammengase in vorteilhaftester Weise beeinflußt. Verbessert
werden kann die Wirkung noch dadurch, daß im Sturzzug eine Flammengasmischeinrichtung
angeordnet ist.
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Ein gemäß der Erfindung ausgestalteter Wasserrohrkessel ist auf der
Zeichnung in zwei Ausführungsformen beispielsweise dargestellt.
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Fig. i zeigt die Seitenansicht der ersten Ausführungsform bei abgenommener
Seitenwand.
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Fig.2 zeigt die andere Ausführungsform. Fig. 3 ist ein Schnitt nach
Linie m-n der Fig. i und Fig. q. ein senkrechter Schnitt durch den von Wasserrohren
ummantelten Verbremnungsraum des Kessels.
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Bei den dargestellten Wasserrohrkesseln werden nicht nur Decke und
Seitenwände des kanalförmigen Feuerungsraumes i, sondern auch der zur Aufnahme des
Brennstoffes dienende Rost a durch Rohre des Kessels gebildet. Da der größte Teil
der Wärme bereits von den Deckenrohren aufgenommen wird, kann an Stelle der Seitenrohre
auch Mauerwerk treten. _ Die Vorwärtsbewegung des Brennstoffes auf dem rohrförmigen
Rost kann durch beliebige Mittel, beispielsweise hin und her bewegte gekühlte oder
ungekühlte und zwischen den Wasserrohren angeordnete
sägeartige
Stößel erfolgen. Es können aber auch beliebige andere Mittel für den Brennstoffvorschub
verwendet werden. Durch Einschluß des wassergekühlten Rostes in den Wasserkreislauf
des Kessels wird dieser Kreislauf sehr vereinfacht. Die Rostrohre a stellen dabei
die Rücklaufrohre des Wassers von der Obertrommel o zur Untertrommel zt dar.
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Der Anschluß der Rostrohre an die Obertromrriel erfolgt entweder,
wie in Fig. i dargestellt ist, unter Vermittelung eines Kastenrohres s, welches
seinerseits mit der Obertrommel durch einen Stutzen, durch Rohre u o. d@gl. verbunden
ist, oder die Rostrohre a münden unmittelbar in die Obertrornmel ein, wie es in
Fig. 2 gezeigt ist. Ebenso können die übrigen den kanalförmigen Ver= brennungsraum
i bildenden Wasserrohre b
entweder unmittelbar oder mittelbar in die
Obertrommel o münden. In dergleichen Weise kann die Verbindung sämtlicher Rohre
mit der Untertrommel u erfolgen.
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Die den Verbrennungsraum durchstreichenden Feuergase treten bei beiden
Ausführungsformen im Sturzzuge durch die gekröpften Rostrohre a. hindurch in - den
unterhalb des Rostes liegenden Raum r, in dem der Überhitzer z angeordnet sein kann,
' und strömen in diesem in entgegengesetzter Richtung ab.
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Im rückwärtigen Teil der Rostkammer kann eine Flammengasmischeinrichtung
angeordnet sein. Es können dies beispielsweise ein oder mehrere Flügelräder aus
Blech sein, die man zwischen die vorhandenen kleinen Beobachtungsschlitze in der
Rohrreihe hindurchsteckt, während der Antriebsmotor außerhalb liegt. Ein solcher
Flammengasmischpropeller im abfallenden Zugkanal könnte selbstverständlich auch
ersetzt wegden durch fächerartig hin und her pendelnde, etwa einarmige Mischbleche
aus hitzebeständigem Stoff oder durch Mischdüsen.
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Es kann ferner zweckmäßig sein, das Rostbett hinter dem Feuerungsende
noch eine Strecke (etwa 1/2 m) weiterzuführen, zu dem Zweck, hier einen Anstau des
glühenden Bremstoffes und gegebenenfalls auch eine Nachverbrennung bei feuerbrückenartiger
Wirkung zu bekommen. Diese rückwärtige, etwas steiler (etwa 25°) angeordnete Staufläche
d ist vor den Abkröpfstellen c, cl, c2 der Rostrohre so durchgebildet, daß die Schlak-=
kenstücke über die rückwärtigen Teile der ausgekröpften Rohre ein Stück hinwegrutschen
müssen, ehe sie weiter unten durch die ausgekröpften Rohre hindurch in den Schlackenfall
abgleiten können. Die Rohrkröpfungen selbst sind so hergestellt, daß die Schlackenbrocken
nicht hängenbleiben und. keine nesterartigen Rohransätze sich bilden. können. Soll
die Kohle mit Hilfe eines Kohlentrichters x in der -in Fig. 2 dargestellten
Weise auf, die Rostfläche gebracht werden, so müssen bei unmittelbarem Anschluß
der Rostrohre an die Obertrommel o die obenliegenden Siederohre bei b1, b°- ausgekröpft
sein.
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Wie schon im Hauptpafent beschrieben, schlagen die Flammen in dem
kanalförmigen Verbrennungsraum etwa parallel zur Rostfläche nach hinten, ohne die
Deckenrohre b zu berühren. Es bilden sich infolgedessen an den durch die Flammen
lediglich bestrahlten Heizflächen der Wasserrohre keine Schlackeninkrustierungen,
die bei allen Wasserrohrkesseln so außerordentlich gefürchtet sind. Um die Sicherheit
gegen solche Schlackenansätze noch zu erhöhen und die Flammen zu zwingen, gleichsam
nur den Kern des kanalförmigen Verbrennungsraumes zu durchstreichen, kann man beispielsweise
am Rostende die beiden äußersten Restrohre y (siehe Fig. 3) mit schrägen Platten
p abdecken, wodurch die Feuergase nach der Mitte des Fallschachtes abgedrängt wenden.
Da sich die Flammengase stets den kürzesten Weg zu suchen pflegen, werden sie auch
schon vor der Einengung bestrebt sein, einen gewissen Abstand von den Wänden des
Feuerungsraumes zu halten, so daß Rohrberührungen durch die Feuerungsgase und damit
verbundene Schlakkeninkrustierungen der Rohre vermieden und eine einwandfreie Einstrahlung
der Wärme in die Wasserrohre gewährleistet ist.
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Das gleiche Ziel kann gemäß Fig. q. auf einfachstem Wege dadurch erreicht
werden, daß der Sturzzug oder der Überhitzerraum r schmaler ausgebildet wird als
der Feuerraum. Beträgt beispielsweise die Breite des Verbrennungsraumes i etwa 4
m, so wird. man dem Sturzzug oder Überhitzerraum r nur 3m-Breite geben. Durch die
Verengung des unteren Abzugskamels wird der Feuergasstrom so eingeschnürt, daß eine
Beaufschlagung der seitlichen Siederohre fast vollständig vermieden ist.
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Abgesehen von den eben geschilderten verbrennungstechnischen Vorzügen
besitzt der reue Kessel noch den Vorzug einer außerordentlich kleinen Bauhöhe, so
daß auch seine Gestehungskosten sehr niedrig sind.
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Der Unterrostraum kann natürlich in Breiten- und- Längszonen eingeteilt
werden. Auch können besondere Rohre zur Rückführung des Kesselwassers von der Obertrommel
vorgesehen sein.
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Ein weiterer Vorteil der neuen Bauart ist die Möglichkeit,- Rohrlücken
in -der oberen -Siederohrdecke vorzusehen, durch -die es angängig ist, sowohl das
Feuerbett bzw. den Rost als auch die rückwärtige Flammen= gestaltung zu beobachten
und so den Feuerraum
in seiner gesamten Länge und Breite ständig
zu überwachen.
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Die Befeuerung der beschriebenen Wasserrohrkessel erfolgt in erster
Linie mit festem Brennstoff. Es soll jedoch darauf hingewiesen werden, daß die Wasserrohrkessel
anstatt mit einer Rostfeuerung auch mit einer C51-, Kohlenstaubfeuerung usw. ausgerüstet
werden körnen, da bei solchen Feuerungsanlagen ebenfalls die für die Erfindung charakteristische
Ausbildung des Feuerraumes und Führung der Feuerungsgase benutzt werden kann.