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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Präparieren von Mikropartikeln.
Spezieller betrifft die Erfindung Verfahren, Vorrichtungen, Geräte, Prozesse
und Verarbeitungslinien zum Präparieren und
Reinigen von Mikropartikeln, die als Arzneimittelträger bei
der Vorbeugung, Diagnose und Therapie von Krankheiten nützlich sind.
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HINTERGRUND
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Mikropartikel
wurden umfassend durch die pharmazeutische Industrie, Arzneimittel-Versorgungsunternehmen
und akademische Forschungsgruppen seit mehr als drei Jahrzehnten
nun mit erheblichem Erfolg studiert. Es wurde gezeigt, dass Mikropartikel
sehr nützliche
Träger
für aktive
Verbindungen im weitesten Sinn sind. Sie können mit Arzneimitteln, diagnostischen
Mitteln, Impfstoffen oder Erbmaterial beladen und verabreicht werden,
um diese aktiven Materialien einem Organismus oder spezifischen
Zellen oder Geweben zuzuführen,
wobei optional eine gesteuerte Freigabe oder eine spezifische Bindung
an gezielte Strukturen zur Verfügung
gestellt wird. Bei einigen Anwendungen haben sich Mikropartikel
als nützlich
erwiesen, selbst wenn sie keine aktiven Verbindungen enthalten,
z. B. bei der gesteuerten Embolisation von Blutgefäßen. Als
diagnostische Träger
oder als Transfektionssysteme müssen
sie nicht z. B. einer Pflanze, einem Tier oder einem menschlichen
Organismus verabreicht werden, sondern können in vitro verwendet werden,
um die gewünschten
Wirkungen zu erzeugen.
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Mikropartikel
wurden abhängig
von ihrer spezifischen Struktur, Größe oder Zusammensetzung auf
verschiedene unterschiedliche Weisen definiert und klassifiziert.
Wie sie hier verwendet werden, werden Mikropartikel weitgehend als
Mikro- oder Nanobereichspartikel definiert, die typischerweise aus
festen oder halb festen Materialien zusammengesetzt sind und die
eine aktive Verbindung befördern
können.
Typischerweise liegt der Gewichtsdurchschnitt-Durchmesser (weight-average diameter)
von derartigen Mikropartikeln im Bereich von näherungsweise 10 nm und näherungsweise
500 μm. Besser
liegt der durchschnittliche Partikeldurchmesser zwischen etwa 50
nm und 100 μm.
Es können verschiedene
Arten von Mikropartikel-Strukturen erfindungsgemäß präpariert werden. Diese beinhalten im
Wesentlichen homogene Strukturen wie Nano- und Mikrosphären, Nano-
und Mikropartikel, feste Lipid-Nanopartikel und dergleichen. Sie
beinhalten außerdem
Partikel mit einer Struktur, die einen inneren Kern und eine äußere Beschichtung
umfassen, wie zum Beispiel Nano- und Mikrokapseln. Sie weisen des
Weiteren Partikel auf, die durch die kolloidale Verbindung aus kleinen
Molekülen,
besonders aus amphiphilen Molekülen
oder anderen komplexen Strukturen wie Liposomen, Lipoplexen, Lipidkomplexen
und Liposphären
gebildet werden.
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Mikropartikel
können
eine oder mehrere aktive Verbindungen befördern. Zum Beispiel kann eine aktive
Verbindung mehr oder weniger homogen in den Mikropartikeln oder
in den Mikropartikelkernen dispergiert sein. Alternativ kann sie
sich in der Mikropartikelhülle
oder -beschichtung befinden. Bei komplexen Partikeln wie Liposomen
oder Liposphären kann
die aktive Verbindung mit bestimmten hydrophilen oder lipophilen
Bereichen verbunden sein, die durch die in derartigen Partikeln
enthaltenen, zugehörigen
amphiphilen Moleküle
abhängig
von der hydrophilen oder lipophilen Eigenschaft der Verbindung gebildet
werden.
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Es
wurden pharmazeutische Produkte mit arzneimittelhaltigen Mikropartikeln
entwickelt, die bestimmte Therapien mit Injektions-Arzneimitteln
verbessern. Zum Beispiel werden parenterale Depot-Formulierungen
auf der Basis von Mikropartikeln durch Patienten und Gesundheitsfürsorge-Anbietern geschätzt, da
sie es ermöglichen,
dass ein Arzneimittel bei einer außerordentlich verringerten
Dosierungsfrequenz wie zum Beispiel einmal im Monat statt täglich verabreicht
werden kann. Ein Beispiel für eine
erfolgreiche Produktreihe auf der Basis dieses Konzeptes ist Lupron®-Depot,
das das Arzneimittel Leuprolid enthält, das über einen Zeitraum von 1 bis 4
Monaten abhängig
vom spezifischen Produkt und der Formulierung freigegeben wird.
Bei diesem Produkt setzen sich die Mikropartikel hauptsächlich aus biologisch
abbaubaren Polymeren zusammen. Weitere Beispiele für die erfolgreich
vermarkteten Anwendungen von Mikropartikeln sind die Produkte AmBisome®,
DaunoXome®,
Doxil®,
Amphotec® und Abelcet®,
die auf Liposomen oder ähnlichen
auf Lipid basierenden mikropartikulären Strukturen oder Komplexen
beruhen.
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Es
wurden verschiedene Verfahren zum Präparieren von Mikropartikeln
beschrieben, deren Mehrheit die Bildung der Partikel in einem fluiden oder
flüssigen
Träger
einschließt.
Zum Beispiel können
polymere Mikropartikel durch chemische, physikochemische oder physikalische
Prozesse gebildet werden, die Grenzflächen-Polymerisierung, dispergierte Phasenvernetzung,
komplexe Koazervierung, Koazervierung, thermische Denaturierung,
Aussalzen, Lösungsmittelverdampfung,
Heißschmelzverfahren,
Lösungsmittelentfernung,
Lösungsmittelextraktion
oder Phasentrennung umfassen. Eine gute Beschreibung und Zusammenfassung
vieler der heute verwendeten Mikropartikel-Bildungsprozesse ist
in der Encyclopedia of Controlled Drug Delivery, herausgegeben von
E. Mathiowitz, Wiley-Interscience, Band 2, Artikel "Microencapsulation" zu finden.
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Typischerweise
werden auf Lipid basierende, mikropartikuläre Systeme wie Liposome in
Flüssigkeiten,
am häufigsten
in wässrigen
Flüssigkeiten gebildet.
Unter den grundsätzlichen
Prozessen, die für
deren Präparieren
verwendet werden, befinden sich Lipid-Filmhydration, Dehydrierung-Rehydrierung,
Umgekehrphasenverdampfung, organische Lösungsinjektion und die Reinigungsmittelentfernung. Sehr
häufig
werden die so gewonnenen groben Strukturen weiterverarbeitet, um
die Partikelgröße einzustellen
oder die Ladung von aktiven Verbindungen zu erhöhen. Solche Prozesse können Membranextrusion,
Hochdruckhomogenisierung, Behandlung mit Ultraschall, Dehydrierung-Rehydrierung, Gefrier-Auftau-Zyklen
und dergleichen beinhalten. Die üblichsten
Verfahren, um Liposome und andere auf Lipid basierende Mikro- und
Nanostrukturen zu präparieren,
sind in der Encyclopedia of Controlled Drug Delivery, herausgegeben
von E. Mathiowitz, Wiley-Interscience, Band 1, Artikel "Liposome" nachzusehen.
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Angesichts
der Fülle
von Informationen, die über
Verfahren zum Präparieren
von Mikropartikeln verfügbar
sind, wurde vergleichsweise wenig Aufmerksamkeit auf beliebige Verarbeitungsschritte
gerichtet, die der Bildung der Partikel folgen, die nichtsdestoweniger
benötigt
werden, um ein Produkt zu gewinnen, das für pharmazeutische und diagnostische Anwendungen
geeignet und akzeptabel ist.
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Insbesondere
wurde der Aspekt der Reinigung bei vielen der bekannten Präparierungsverfahren
nicht in einer zufrieden stellenden Weise gelöst.
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Die
Reinigung der Partikel nach deren Bildung ist aus einer Reihe von
Gründen
wichtig. Zum Beispiel kann eine mehr oder weniger signifikante Menge
von freien aktiven Verbindungen in der Flüssigkeit vorhanden sein, in
der die Mikropartikel gebildet wurden, da die meisten Präparationsverfahren
zu Ladungsraten von deutlich weniger als 100% führen. Ungebundene oder nicht
eingearbeitete aktive Verbindungen sind äußerst unerwünscht, da sie sich von dem
eingearbeiteten Material angesichts der Pharmakokinetik, der Toxizität, der Wirksamkeit
oder der Stabilität
anders verhalten. Es ist daher äußerst erwünscht, ungebundenes
aktives Material aus der Mikropartikel-Dispersion vor ihrer Anwendung
zu entfernen. Das gleiche gilt für
andere Substanzen, die nicht eingearbeitete Fraktionen aus Mikropartikel-Komponenten
oder Trägerstoffen
enthalten können,
aber auch für
Substanzen, die nur beim Prozess der Bildung von Mikropartikeln
benötigt
wurden oder die während
dieses Prozesses erzeugt wurden. Beispiele für derartige Verunreinigungen,
deren Entfernung aus der Mikropartikel-Dispersion erwünscht sein
kann, beinhalten Vernetzungsreagenzien, Initiatoren, Reaktionsprodukte,
Abbauprodukte, Stabilisatoren, Tenside, Reinigungsmittel, Verdicker,
Lösungsmittel,
Kolösungsmittel,
Substanzen zum Einstellen des pH-Wertes, osmotischer Druck, Ionenstärke oder
Zetapotenzial usw. Nach einer weiteren Ausführungsform kann es nützlich sein,
Mikropartikel zu entfernen, die sich außerhalb des gewünschten Größenbereiches
der Partikel befinden, da sich sehr kleine oder sehr große Mikropartikel – relativ
zum Zieldurchmesser für
eine spezifische Anwendung – ganz
anders als die richtig dimensionierten Partikel verhalten können.
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Nach
dem Stand der Technik wurden einige Verfahren beschrieben, um unerwünschte Substanzen
oder Partikel von Mikropartikeln in Dispersionen zu trennen. Zum
Beispiel können
Mikropartikel einfach auf einem Filter mit einer Waschflüssigkeit
ausgewaschen werden. Ein derartiges Verfahren wird zum Beispiel
in der Druckschrift
US-A-4
652 441 beschrieben. Eine weitere bekannte Option ist das
Zentrifugieren, welches verwendet wird, um ein konzentriertes Mikropartikel-"Pellet" und einen Überstand zu erhalten, der anschließend durch
Dekantieren entfernt wird. Typischerweise wird der Prozess mehrere Male
wiederholt, um einen akzeptablen Reinheitspegel zu erhalten. Das
Zentrifugieren hat jedoch mehrere Nachteile. Zunächst übt es eine wesentliche mechanische
Kraft auf die Mikropartikel aus, die deren Struktur zerstören oder
zur Bildung von Anhäufungen führen kann,
die nicht ohne weiteres wieder dispergiert werden können. Wenn
die Mikropartikel Liposome sind, kann sich das Zentrifugieren als
alles zerstörend
erweisen. Wenn andererseits die Mikropartikel sehr klein sind, d.
h. im Submikrometerbereich oder sogar unter etwa 200 nm im Durchmesser,
müssen
hohe Drehzahlen angewandt werden, um eine Partikel-Sedimentierung
zu erreichen, wodurch dieses Verfahren kostspielig, energieverbrauchend
und nicht sehr effizient gemacht wird. Es ist außerdem schwierig, das Zentrifugieren
als ein ununterbrochenes oder halb ununterbrochenes Verfahren einzurichten
oder auf industrielle Durchsatzanforderungen zu vergrößern.
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Diese
Bedenken haben besondere Gültigkeit,
wenn die Reinigung von Mikropartikeln unter sterilen Bedingungen
ausgeführt
werden muss. Dies ist häufig
der Fall, da einige der bevorzugten Anwendungen von Mikropartikeln
die parenterale Verabreichung von aktiven Verbindungen ist. Jedes
Produkt für
die parenterale Anwendung muss steril sein, wobei, während viele
herkömmliche
Injektionsmittel nach deren Präparieren
sterilisiert werden können, dies
häufig
keine Lösung
für Mikropartikel-Formulierungen
ist. Injektionslösungen
werden meistens in ihren Phiolen durch den Autoklaven sterilisiert.
Manchmal ist es auch möglich,
das Endprodukt durch Gamma- oder E-Strahl-Einstrahlung zu sterilisieren.
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Wenn
diese Sterilisierungsverfahren wegen der ungenügenden Stabilität der Formulierung
nicht verwendet werden können,
kann die Lösung
gefiltert, um jegliche mikrobiellen Verunreinigungen zu entfernen,
und anschließend
in die Phiolen unter sterilen Bedingungen gefüllt werden. Bakterien können jedoch
nicht zuverlässig
von Mikropartikeln getrennt werden, es sei denn die Partikel sind
sehr klein, zum Beispiel kleiner als 0,2 um im Durchmesser. Viele
Arten von Mikropartikeln sind größer als
diese. Darüber hinaus
sind Mikropartikel häufig
mit hochempfindlichen Verbindungen wie Peptiden, Proteinen oder
Nukleinsäuren
belastet, die nicht stabil genug sind, um eine Wärmesterilisierung zu ermöglichen.
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Teilweise
in Reaktion auf einige der oben erwähnten Bedürfnisse wurde angeregt, Mikroverfahren
durch Verfahren zu reinigen, die die Filtration oder Dialyse einschließen, welche
vergleichsweise sanfte Verfahren sind. Zum Beispiel offenbart die Druckschrift
US-A-5 069 936 das
Präparieren
von Protein-Mikrosphären
mit anschließender
Reinigung durch Zentrifugieren und Waschen, Gradienten-Zentrifugieren,
aber auch durch Dialyse, Gel-Filtration, Elektrophorese, Säulenchromatographie,
Dünnschichtchromatographie,
Hohlfaser-Ultrafiltration und Tangentialströmungsfiltration.
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Die
Druckschrift
WO 01/68 235 beschreibt ein
Verfahren zum Präparieren
von Nanokapseln. Diese Veröffentlichung
schweigt über
die Bereitstellung gereinigter steriler Partikel. Als ein optionaler Schritt
wird angezeigt, dass die Kapseln durch z. B. Tangential-Ultrafiltration
wiedergewonnen werden können.
Es ist keine Verarbeitung im geschlossenen Kreislauf unter sterilen
Bedingungen offenbart.
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Die
Druckschrift
US
2001/033 868 A1 betrifft die Erzeugung von morphologisch
gleichförmigen
Mikrokapseln, die Peptide, Proteine oder andere biologisch aktive
Substanzen enthalten. Das beschriebene Verfahren umfasst das Auflösen bestimmter
Polymere in einem halogenfreien Lösungsmittel, das Dispergieren
einer gepufferten Bestandteil-Lösung
auf diese Lösung,
das Hinzufügen
eines Tensids mit einer wässrigen
Lösung
und das Entfernen des Lösungsmittels
durch vorzugsweise ein Vakuum- und/oder Luft-/Stickstoff-System.
Im Abschnitt [0040] wird zusätzlich
angezeigt, dass nach der Entfernung des Lösungsmittels eine Querstrom-Filtration
verwendet werden kann, um das restliche Tensid und die restlichen
Lösungsmittelteile
zu entfernen. Eine Verarbeitung im geschlossenen Kreislauf unter
sterilen Bedingungen wird nicht beschrieben.
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Die
Druckschrift
US-A-5
049 392 lehrt ein Verfahren zum Laden von Liposomen mit
aktiven Bestandteilen mittels osmotischer Mechanismen. Die Tangentialströmungsfiltration
ist ein möglicher
Weg, um ein osmotisches Gefälle
und die Verteilung der Bläschengröße zu erzeugen.
Diese Veröffentlichung enthält keine
Offenbarung eines Prozesses, in dem das Präparieren der Partikeln ein
Teil des Prozesses ist, der unter der Verarbeitung im geschlossenen Kreislauf
und sterilen Bedingungen ausgeführt
wird.
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Gemäß den Druckschriften
US-A-5 962 566 ,
US-A-5 100 591 ,
US-A-5 069 936 und
US-A-5 947 689 können Mikropartikel
verschiedener Art durch Tangential-Ultrafiltration oder Diafiltration
gereinigt werden. Sie zeigen jedoch nicht, wie dieses Verfahren
steril bei einem großen
Fertigungsmaßstab
ausgeführt
werden kann. Einige ausgereiftere Lösungen für diese Probleme sind in der
Druckschrift
US-A-6 264
988 offenbart, selbst wenn dieses Dokument einen sehr spezifischen
und ziemlich komplizierten Prozess zur Herstellung von mit Fibrinogen
beschichteten, vernetzten Eiweiß-Mikropartikeln
behandelt. Es bleibt dennoch der Bedarf für verbesserte Verfahren, um
gereinigte Mikropartikel zu präparieren,
d. h., für
Verfahren, die effizient sind, leicht auf große Serienvolumen vergrößert werden
können,
einen hohen Grad einer ununterbrochenen Verarbeitung ermöglichen,
leicht unter sterilen Bedingungen ausgeführt werden und die sanfte Verarbeitung
von hochempfindlichen und instabilen Materialien ermöglichen.
Es gibt außerdem
einen Bedarf für
verbesserte Geräte,
Verarbeitungslinien und Montagegruppen, die zur Ausführung solcher
Verfahren verwendet werden können.
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Es
ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Verfahren
zum Präparieren
von Mikropartikeln zur Verfügung
zu stellen. Spezieller ist es eine Aufgabe, ein steriles Verfahren
zum Präparieren von
gereinigten, mit Arzneimitteln beladenen Mikropartikeln zur Verfügung zu
stellen. Nach einer weiteren Ausführungsform ist es eine Aufgabe
der Erfindung, ein Verfahren zum Präparieren von gereinigten, mit Arzneimitteln
beladenen Mikropartikeln zur Verfügung zu stellen, die einfach
auf große
Produktionsvolumina zu vergrößern sind.
Darüber
hinaus ist es eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung zu
stellen, das einen hohen Grad einer ununterbrochenen Verarbeitung
ermöglicht.
Nach einer weiteren Ausführungsform
ist es eine Aufgabe der Erfindung, Geräte und Montagegruppen einer
Verarbeitungsausrüstung
zur Verfügung
zu stellen, die verwendet werden können, um Mikropartikel zu präparieren
und zu reinigen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Erfindungsgemäß werden
gereinigte Mikropartikel durch das Verfahren zum Präparieren
von gereinigten Mikropartikeln präpariert, das die folgenden Schritte
umfasst:
- (a) Vorsehen eines flüssigen Mediums,
das ein dispergiertes Vorläufermaterial
enthält,
das Mikropartikel bilden kann;
- (b) Bilden von Mikropartikeln aus dem Vorläufermaterial;
- (c) Reinigen der im Schritt (b) gebildeten Mikropartikel durch
Filtrieren in einer Verarbeitung in geschlossenem Kreis unter sterilen
Bedingungen, derart, dass Mikropartikel in einem Retentat zurückgehalten
werden,
wobei der Schritt (b) und der Schritt (c) nacheinander in
einer Vorrichtung ausgeführt
werden und die im Schritt (b) gebildeten Mikropartikel durch ein
geschlossenes Kreislaufsystem der Vorrichtung zu einer Filtriereinheit
transportiert werden, wo der Schritt (c) erfolgt.
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Speziell
umfasst das Verfahren die Schritte von (a) dem Vorsehen eines flüssigen Mediums,
das ein Vorläufermaterial
enthält,
das Mikropartikel bilden kann; (b) dem Bilden von Mikropartikeln
aus dem Vorläufermaterial
in dem flüssigen
Medium, um eine Mikropartikel-Dispersion zu erhalten; (c) dem Behandeln
der im Schritt (b) gebildeten Mikropartikel-Dispersion durch Filtrieren
und besonders durch Tangentialströmungsfiltration durch Verwendung
eines Filters, um ein Filtrat und ein Retentat zu erhalten, wobei
der Filter so ausgewählt
wird, dass Mikropartikel im Retentat zurückgehalten werden; (d) dem Sammeln
des Retentats, wobei die Schritte (b) und (c) unter sterilen Bedingungen
im gleichen geschlossenen Gerät
ausgeführt
werden, aus dem die Mikropartikel-Dispersion, die im Schritt (b)
gewonnen wird, nicht vor dem Ausführen des Schrittes (c) entfernt wird.
Das Auswählen
der Tangentialströmungsfiltration
als einen bevorzugten Reinigungsschritt und sein Ausführen in
der gleichen Verarbeitungslinie, in der auch die Mikropartikel-Bildung
stattfindet, ermöglicht eine
wirksame Ausführung
von sterilen Bedingungen.
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Das
Verfahren wird einfach auf große
Serienvolumina vergrößert und
lässt einen
relativ hohen Grad der ununterbrochenen Verarbeitung zu. Zum Beispiel
kann der Reinigungsschritt ohne weiteres durch ununterbrochenes
Zurückführen der
Mikropartikel-Dispersion durch eine geschlossene Kreislaufanordnung
wiederholt werden, die wenigstens eine Pumpe und die Filtrationseinheit
umfasst. Wenn der gewünschte
Reinheitsgrad erreicht ist, kann die Mikropartikel-Dispersion gesammelt
oder weiter verarbeitet werden. Das Verfahren kann im Prinzip angewandt
werden, um gereinigte Mikropartikel verschiedener unterschiedlicher
Arten und Größen wie
Mikrosphären,
Mikrokapseln, Liposome, Lipoplexe, Lipidkomplexe, Liposphären, Cochleate,
Nanopartikel, Nanosphären
und Nanokapseln zu präparieren.
Es ist nützlich,
um Mikropartikel im Größenbereich
von etwa 10 nm bis etwa 500 μm
und speziell für
Partikel mit einem Durchmesser von etwa 50 nm bis etwa 100 μm zu präparieren.
Einige spezifische Anwendungen von Mikropartikeln erfordern Durchmesser
von etwa 100 nm bis etwa 50 μm,
die ebenfalls ein bevorzugter Bereich gemäß der vorliegenden Erfindung
sind. Wie hier verwendet, betrifft die Größe oder der Durchmesser den
Gewichtsdurchschnitt-Durchmesser (weight-average diameter).
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Die
Erfindung stellt außerdem
eine Vorrichtung oder ein Gerät
zur Verfügung,
in dem das Verfahren günstig
ausgeführt
werden kann. Damit betrifft die Erfindung auch eine Vorrichtung
zum Präparieren und
Reinigen von Mikropartikeln, wobei die Vorrichtung eine einer Vielzahl
von Verarbeitungseinheiten umfasst und wobei die Verarbeitungseinheit
eine Verarbeitungsschleife umfasst mit:
- (a)
einem Schleifeneinlass,
- (a) einem Verarbeitungsgefäß mit einem
Rührwerk,
- (b) einer Pumpe; und
- (c) einem Tangentialströmungsfilter
mit einem Einlass und einem Rententatauslass, der in der Schleife
angeordnet ist, und einem Filtratauslass, der einen Auslass für die Schleife
bildet,
und wobei in der Vorrichtung die mehreren Verarbeitungseinheiten
kaskadenartig angeordnet sind, derart, dass der Auslass einer stromaufseitigen
Verarbeitungseinheit mit dem Einlass einer nachfolgenden, stromabseitigen
Verarbeitungseinheit verbunden ist oder in der für eine Verarbeitungseinheit
der Filtratauslass mit dem Schleifeneinlass verbunden ist. Insbesondere
umfasst die Vorrichtung Verarbeitungseinheiten und ein Kreislaufsystem,
wobei die Verarbeitungseinheiten eine Flüssigkeit verarbeiten können und
(a) ein Gefäß mit einer
Innenkammer, einem Einlass und einem Auslass, wobei das Gefäß mit einem
Rührwerkzeug
ausgestattet ist, (b) eine Pumpe mit einem Einlass und einen Auslass,
(c) eine Filtrationseinheit, die eine Tangentialströmungsfiltration
durchführen
kann, wobei die Filtrationseinheit einen Einlass, einen Filtrationsauslass
und einen Retentatauslass besitzt, und optional (d) eine oder mehrere
weitere Einheiten umfasst, wobei das Kreislaufsystem die Verarbeitungseinheiten
verbindet und wobei die Pumpe und die Filtrationseinheit Elemente
einer geschlossenen Schleife sind, in der die Einheiten Flüssigkeit
durch Einlässe
aufnehmen und in der die Einheiten Flüssigkeit durch Auslässe abgeben
und wobei der Auslass, durch den die Tangentialströmungsfiltrationseinheit
Flüssigkeit
zu einer weiteren Einheit ausgibt, ein Retentatauslass ist. Das
Gerät ermöglicht ohne
weiteres den Betrieb unter sterilen Bedingungen, macht die Bereitstellung
für eine
Vergrößerung des
Verfahrens auf große
Volumina möglich
und erlaubt einen erheblichen Grad einer ununterbrochenen Verarbeitung.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Das
Verfahren der Erfindung umfasst einen Schritt zum Vorsehen einer
Flüssigkeit,
die ein dispergiertes Vorläufermaterial
enthält,
das Mikropartikel bilden kann. Das Vorläufermaterial stellt das Material
dar, aus dem die Mikropartikel anschließend durch einen oder mehrere
physikalische oder chemische Prozesse gebildet werden. Typischer
umfasst das Vorläufermaterial
eine oder mehrere Komponenten, die in ihrem reinen Zustand fest
oder halb fest sind, wie Polymere oder lipoidale Substanzen. In
einigen anderen Fällen
können
die Komponenten Flüssigkeit
sein und nur später,
d. h. während
der Bildung der Mikrosphären
in Festkörper,
z. B. durch Vernetzung, umgewandelt werden.
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Abhängig von
der gewünschten
Art von Mikropartikeln können
Vorläufermaterialien
aus verschiedenen unterschiedlichen chemischen Kategorien verwendet
werden. Bevorzugte Vorläufermaterialien
umfassen einen oder mehrere pharmazeutisch akzeptable Polymere.
Polymere, die Mikrosphären bilden
können,
beinhalten Polyanhydride, Polyester, Polylactid, Polyglycolid, Poly(lactid-co-glycolid),
Poly(caprolacton), Poly(aminosäuren),
Poly(phosphoester), Poly(orthoester), Polyamide, Polysaccharide,
natürliche
oder synthetische Gummis, Alginate, Gelatine, Albumin, Collagen,
Chitosan, Stärke,
Stärkederivate,
Celluloseester, Celluloseether, Polyurethane, Polycarbonate, Poly(iminocarbonate),
Poly(phosphazene), Poly(Ethylen Terephtalat), Polyvinylalkohol,
Polyether, Polyethylenglykol, Polyethylenoxid, Polypropylenglykol.
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Besonders
bevorzugt als eine Komponente des Vorläufermaterials ist ein Dextran
oder Dextranderivat wie ein Dextranderivat, das Seitenketten mit polymerisierbaren
oder vernetzbaren Gruppen hat. Beispiele solcher Dextranderivate
sind dex-HEMA (Dextran mit Hydroxyethylmethacrylat-Seitenketten), dex-MA(mit
Methacrylat versetztes Dextran), dex-lactate-HEMA, dex-glycolide-HEMA
und dex-lactate/glycolide-HEMA.
Diese Dextranderivate sind aus verschiedenen Gründen besonders nützlich. Zum
Beispiel bilden sie bei der Polymerisierung ihrer Hydroxyethylmethacrylat-Gruppen
dreidimensionale vernetzte Polymer-Netzwerke. Diese Polymer-Netzwerke
bilden Hydrogele, die nützliche
Arzneimittelträger
sind, da sie die Diffusionsfreigabe von aktiven Verbindungen durch
ihre mit Wasser gefüllten
Poren und Kanäle
ermöglichen,
wobei alternativ die Freigabe von aktiven Verbindungen aus derartigen
Hydrogelen durch den Abbau – insbesondere
durch die nicht enzymatische Hydrolyse – der Polymer-Netzwerke gesteuert
werden kann. Auf Dextran basierende Hydrogele sind ausführlicher
in der Druckschrift
WO 98/00
170 offenbart, die hier mit Bezug für die Beschreibung dieser bevorzugten,
auf Dextran basierenden Hydrogele enthalten ist.
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Nach
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
umfasst das Vorläufermaterial
eine oder mehrere lipoidale Substanzen. Wenn zum Beispiel das Verfahren
der Erfindung verwendet wird, um Lipid-Nanosphären, Liposome, Lipidkomplexe, Liposphären, Cochleate,
Lipoplexe oder andere auf Lipid basierende oder Lipid enthaltende
Mikropartikel herzustellen, wird das Vorläufermaterial derartige lipoidale
Komponenten enthalten. Wie hier verwendet, sind lipoidale Substanzen
Lipide und lipidartige Strukturen, in der Regel – aber nicht immer – mit einem
hohen Grad an Lipophilizität.
Lipoidale Substanzen sind typischerweise fest oder halb fest und
enthalten natürliche,
synthetische oder halb synthetische Fette, hydrathaltige, fette Öle, Wachse,
Phospholipide, Sterole, Steroide, Ceramide und dergleichen. In einigen
Fällen
wird nur eine lipoidale Komponente verwendet. In anderen Fällen wie
jenen, in denen die Mikropartikel Lipid-Membranstrukturen umfassen,
wird es für
das Vorläufermaterial
notwendig sein, dass es zwei oder mehr lipoidale Substanzen aus
der gleichen oder aus unterschiedlichen chemischen Klassen enthält.
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Das
Vorläufermaterial
kann außerdem
zusätzliche
Arzneistoffträger
wie Tenside, Füllstoffe, Stabilisatoren,
Lyoprotektanten, Antioxidanten, Permeationsverstärker oder beliebige andere
pharmazeutisch akzeptable Substanzen enthalten, die bei der Bildung
oder Zusammensetzung von Mikropartikeln benötigt werden oder nützlich sein
können.
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Das
Vorläufermaterial
ist in einer Flüssigkeit enthalten.
Dies kann bedeuten, dass das Vorläufermaterial in einem flüssigen Träger gelöst ist.
Angesichts einiger allgemeiner Prozesse zur Bildung von Mikropartikeln,
auf die die Erfindung angewandt werden kann, kann es wünschenswert
sein, eine Flüssigkeit
zur Verfügung
zu stellen, die das Vorläufermaterial
in einer dispergierten Phase wie einer dispergierten festen Phase
oder einer dispergierten flüssigen Phase
enthält.
Die Flüssigkeit
kann daher eine Suspension, eine Emulsion oder eine Suspension/Emulsion
darstellen.
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Nach
einem der bevorzugten Ausführungsbeispiele
ist das Vorläufermaterial
in dem flüssigen Träger in der
Form einer Emulsion eingearbeitet. Dies bedeutet typischerweise,
das zusätzlich
zum flüssigen
Träger
eine weitere mitwirkende, flüssige Phase
zur Verfügung
gestellt wird, in der die festen und halb festen Komponenten des
Vorläufermaterials suspendiert
oder gelöst
sind. Diese flüssige
Suspension oder Lösung
bildet die innere Phase einer Emulsion, deren äußere flüssige Phase der flüssige Träger ist.
Alternativ kann das Vorläufermaterial
selbst eine flüssige
Komponente umfassen, welche die dispergierte innere Phase einer
Emulsion bildet.
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Wenn
die Dispersion des Vorläufermaterials in
der flüssigen
Phase in der Form einer Emulsion zur Verfügung gestellt wird, ist die äußere oder
ununterbrochene Phase der Emulsion vorzugsweise eine hydrophile
wie zum Beispiel eine wässrige
Phase. Damit sind bevorzugte Emulsionsarten o/w-, w/o/w- und w/w-Emulsionen.
Emulsionen ohne organische Lösungsmittel
sind aus ökonomischen, ökologischen und/oder
Sicherheitsgründen
bevorzugt, wobei es jedoch nicht in allen Fällen möglich ist, die Anwendung derartiger
Lösungsmittel
zu vermeiden. Die Nützlichkeit
solcher Emulsionen mit einer hydrophilen ununterbrochenen Phase
wurde für
viele Verfahren zur Bildung von Mikropartikeln wie zum Beispiel
in der Druckschrift
WO 98/22
093 beschrieben.
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Emulsionen
wie Suspensionen können
aus einer oder mehreren flüssigen
Trägerphasen
und das Vorläufermaterial
durch bekannte Verfahren vorher gebildet werden, so dass sie im
Schritt (a) an sich bereits zur Verfügung gestellt werden. Alternativ
können
die Rohmaterialien zur Verfügung
gestellt und dann verarbeitet werden, um eine Emulsion oder Suspension
zu bilden, wobei dies als ein separater oder zusätzlicher Schritt angesehen
werden kann. Es kann auch notwendig sein, dass ein Homogenisierungsschritt
enthalten ist, nachdem eine Emulsion oder Suspension zur Verfügung gestellt
oder gebildet und bevor die Bildung der Mikropartikel ausgeführt wird,
um ein hohes Homogenitätsniveau
zu gewährleisten,
welches ebenfalls eine positive Auswirkung auf die Homogenität der Mikrosphären später haben wird.
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Die
Flüssigkeit
kann des Weiteren gelöste oder
dispergierte Bestandteile enthalten, die vielleicht nicht bei der
Zusammensetzung der Mikropartikel, aber als Substanzen benötigt werden,
die nützlich
sind, um das Verfahren oder die in dem Verfahren involvierten Prozesse
auszuführen.
Damit kann die Flüssigkeit
z. B. ein oder mehrere Mineralsalze, organische Salze, Zucker, Zuckeralkohole,
Säuren,
Basen, Aminosäuren,
Polymere, Pigmente, Farbmittel, Puffer, Lösungsmittel, Kolösungsmittel,
Lyoprotektanten, Tenside, Verdicker, Lipide, Stabilisatoren, Antioxidanten
und Konservierungsmittel und dergleichen aufweisen.
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Darüber hinaus
kann die Flüssigkeit
eine aktive Verbindung umfassen. Grundsätzlich können Mikropartikel mit einer
aktiven Verbindung während
ihres Präparierens
oder danach beladen werden. Erfindungsgemäß wird es bevorzugt, dass eine
aktive Verbindung während
der Bildung der Partikel eingearbeitet wird, selbst wenn dies nicht
in allen Fällen angewandt
werden kann: einige aktive Verbindungen mögen für diesen Zweck nicht stabil
genug sein, während
es für
andere wünschenswert
sein kann, sie spezifisch auf die Oberfläche von Mikropartikeln zu laden.
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Die
aktive Verbindung ist vorzugsweise ein Arzneimittel oder ein diagnostisches
Mittel. Im Allgemeinen kann die Einarbeitung in Mikropartikel und die
Verabreichung solcher Mikropartikel für jede Art von Arzneimittel
nützlich
sein. Das Verfahren der Erfindung scheint jedoch speziell für Arzneimittel
mit einer Abspaltungs-Halbwertzeit von weniger als etwa 24 Stunden,
besonders weniger als 6 Stunden oder sogar weniger als 2 Stunden
nützlich
zu sein. Nach einer weiteren Ausführungsform ist es für Arzneimittel,
die eine geringe Bioverfügbarkeit
haben, unter Verwendung von Verabreichungswegen anders als eine
parenterale Verabreichung, z. B. eine orale, transmukosale, bukkale,
pulmonale, nasale oder transdermale Verabreichung nützlich.
Wie hier verwendet, ist eine geringe Bioverfügbarkeit eine Bioverfügbarkeit
von 10% im Vergleich zu einer intravenösen Verabreichung, vorzugsweise
weniger als 5%. Besonders bevorzugt ist das Verfahren für Arzneimittel,
die keine Bioverfügbarkeit
von mehr als etwa 2 bis 3% erreichen, wenn sie durch nicht invasive Verabreichungswege
verabreicht werden. Dies ist sehr häufig bei aktiven Verbindungen
der Fall, die große Moleküle darstellen,
wie Peptide, modifizierte Peptide, Proteine, Hormone, Antigene,
Polysaccharide, Nukleinsäuren,
extrem hydrophile Verbindungen (z. B. einige Biphosphonate wie Ibandronat,
Ammoniumsalze wie Suxamethoniumchlorid, mehrwertige Salze wie EDTA), äußerst unlösliche Substanzen oder äußerst säurelabile
Verbindungen (wie Benzylpenicillin). Eine große Gruppe von Verbindungen,
auf die das Verfahren angewandt werden kann, ist vorteilhafterweise
die aus Peptiden, Proteinen, modifizierten Peptiden oder deren funktionalen
Entsprechungen. Typischerweise sind diese Verbindungen zu groß, um nach
einer nicht invasiven Verabreichung bioverfügbar zu sein oder sie können instabil sein.
Biotechnologie und moderne Arzneimittel-Entdeckungsverfahren stellen eine zunehmende
Anzahl von derartigen neuen Arzneimittelverbindungen für die pharmazeutische
Industrie dar. Erfindungsgemäß umfassen
besonders bevorzugte Verbindungen Peptidverbindungen und haben eine
relative Molekülmasse
von mehr als 1000 und speziell mehr als 5000. Beispiele von bevorzugten
Verbindungen aus dieser Kategorie sind Insulin, Epoetin alfa, Epoetin beta,
Calcitonin, Heparin, IFN (Interferon) alfa 2a, IFN alfa 2b, PEG-IFN
alfa, IFN alfacon 1, IFN beta, IFN beta 1a, IFN beta 1a, IFN beta
1b, IFN gamma 1b, Somatropin, Follitropin, Menotropin, Leuprolid, Goserelin,
Buserelin, Triptorelin, Filgrastim (G-CSF), Lenograstim (G-CSF),
Sargramostim (GM-CSF), PEG-G-CSF, Blutgerinnungsverfahren wie Faktor VIII
und Faktor IV, Nadroparin, Dalteparin, Tinzaparin, Certoparin, Reviparin,
Tirofiban, Abciximab, Octreotid. Beispiele von bevorzugten aktiven
Verbindungen aus anderen Kategorien sind Paclitaxel, Cisplatin,
Carboplatin, Fluphenazin, Doxycyclin, Estradiol, Prasteron, Testosteron,
Medroxyprogesteron, Cytarabin, Cyproteron, Nandrolon, Formestan
und Metenolon. Es kann auch wünschenswert
sein, eine Kombination von mehr als einer aktiven Verbindung in
die Mikropartikel wie Medroxyprogesteron und Estradiol mit dem Verfahren
der Erfindung einzuarbeiten.
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Nach
einem Schritt gemäß dem Verfahren der
Erfindung werden die Mikropartikel aus dem Vorläufermaterial im flüssigen Medium
gebildet, um eine Mikropartikel-Dispersion
zu erhalten. Wie oben erwähnt
ist, wurde eine Reihe von unterschiedlichen Möglichkeiten beschrieben, um
den Schritt zur Bildung von Mikropartikeln tatsächlich auszuführen. Zum
Beispiel können
polymere Mikropartikel durch chemische, physikochemische oder physikalische Prozesse
gebildet werden, die Grenzflächen-Polymerisierung,
dispergierte Phasenvernetzung, komplexe Koazervierung, Koazervierung,
thermische Denaturierung, Aussalzen, Lösungsmittelverdampfung, Heißschmelzverfahren,
Lösungsmittelentfernung, Lösungsmittelextraktion
oder Phasentrennung einschließen.
Nach einem der bevorzugten Ausführungsbeispiele
wird das Verfahren mit Prozessen zur Bildung von Mikropartikeln
verwendet, die die physikalische Verfestigung des Vorläufermaterials
durch Fällung,
Komplexierung, Phasentrennung, Koazervierung, komplexe Koazervierung,
Aussalzen, Lösungsmittelverdampfung,
Lösungsmittelentfernung, Lösungsmittelextraktion
oder Gefrieren einschließen. Nach
einem weiteren bevorzugten Ausführungsbeispiel
werden die Mikropartikel chemisch mit einem Vernetzungs- oder Polymerisierungsschritt
gebildet. Zum Beispiel kann eine radikale Polymerisierung angewandt
werden, um hydrophile Polymere mit Doppelbindungen wie Dextranen
zu polymerisieren oder zu vernetzen, die mit Acrylgruppen wie HEMA
modifiziert sind, um dreidimensionale polymere Netzwerke oder Hydrogele
zu bilden. Um diesen Schritt auszuführen, kann ein radikaler Polymerisierungsinitiator wie
2,2-Demethyl-2-phenylacotephon,
2-Methoxy-2-phenylacotephon, wasserlösliche Azoverbindungen, Benzoylperoxid,
Kaliumpersulfat oder Ammoniumpersulfat zur Flüssigkeit hinzugefügt werden müssen. Häufig wird
TEMED verwendet, um den Prozess zu beschleunigen. Ein Verfahren
zur Bildung von Mikropartikeln ist in der Druckschrift
WO 98/22 093 beschrieben.
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Welches
Konzept auch immer der Bildung von Mikropartikeln im Schnitt (b)
folgt, es wird nützlich
sein, diesen Schritt unter wirksamem Rühren auszuführen, um die gleichmäßige Verteilung
von z. B. den Reagenzien oder der aufgebrachten Wärme und
dadurch die Homogenität
der Mikropartikel zu gewährleisten.
Es wird außerdem
bevorzugt, dass dieser Schritt unter einer Atmosphäre mit reduziertem
Sauerstoff erfolgen soll. Tatsächlich
kann dies bei allen anderen Schritten des Verfahrens ebenso angewandt
werden und kann nützlich
sein, um die Luft im gesamten Gerät oder wenigstens in seinen geschlossenen
oder abgedichteten Teilen durch Stickstoff oder durch ein Edelgas
zu ersetzen, um unerwünschte
Nebenreaktionen und den Abbau von aktiven Verbindungen oder Arzneistoffträgern zu
verhindern. Um sterile Bedingungen aufrecht zu erhalten, kann der
Stickstoff oder das Edelgas mit einem entsprechenden Filter gefiltert
werden.
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Nachdem
die Mikropartikel gebildet sind, ist ein weiterer entscheidender
Schritt deren Reinigung, der als ein Filtrationsschritt und speziell
unter Verwendung der Tangentialströmungsfiltration ausgeführt wird.
Bevor jedoch die Mikropartikel-Dispersion gereinigt
wird, kann es in einigen Fällen
notwendig sein, einen oder mehrere zusätzliche Schritte auszuführen. Zum
Beispiel kann es nützlich
sein, die Partikel zu homogenisieren. Dies geschieht typischerweise
durch Ausüben
von Scherkräften
auf die Dispersion. Ein bevorzugtes Verfahren zur Homogenisierung der
Partikel ist die Hochdruck-Homogenisierung, die sehr oft auf Liposome
oder andere auf Lipid basierende Mikropartikel angewandt wird, um
den Partikeldurchmesser auf etwas enger definierte Begrenzungen
einzustellen. Andere Arten von weichen Mikropartikeln können jedoch
ebenfalls homogenisiert werden.
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Der
Filtrationsschritt selbst dient dem Zweck der Trennung der Mikropartikel
in der Dispersion von jeglichen Verunreinigungen oder anderen Substanzen,
die im Endprodukt unerwünscht
sind. Verunreinigungen können
zum Beispiel beliebige Substanzen, die in die Mikropartikel-Dispersion
als ein Rohmaterial eingedrungen sind, das Verunreinigungen enthält, oder
Abbauprodukte sein, die während
des Schrittes zur Bildung der Mikropartikel erzeugt wurden. Weitere
Substanzen, die entfernt werden müssen, beinhalten jene Materialien,
die in einem früheren
Verfahrensschritt benötigt
wurden, die aber im Produkt unerwünscht sind. Beispiele für solche
Substanzen sind wie gesagt Vernetzungsreagenzien, Initiatoren, Reaktionsprodukte,
Abbauprodukte, Stabilisatoren, Tenside, Reinigungsmittel, Verdicker,
Lösungsmittel,
Kolösungsmittel,
Substanzen zum Einstellen des pH-Wertes,
osmotischer Druck, Ionenstärke
oder Zetapotenzial usw. Wenn eine aktive Verbindung in der Flüssigkeit
vorhanden war, die das in die Mikropartikel während deren Bildung im Schritt (b)
eingearbeitete Vorläufermaterial
enthält,
dient der Filtrationsschritt außerdem
dazu, jegliche ungebundenen oder nicht eingearbeiteten aktiven Verbindungen
aus der Dispersion zu entfernen. Eine weitere wünschenswerte Wirkung, die während des
Reinigungsschrittes erreicht werden können sollte, ist die Größensortierung
der Mikropartikel, was in diesem Fall bedeutet, dass Partikel, die
kleiner sind als die gewünschte
Größe, durch
die Filtration entfernt werden.
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Es
ist ein wichtiges Merkmal der Erfindung, dass der Partikel-Bildungsschritt
(b) und der Reinigungsschritt (c) nacheinander in einem Gerät ausgeführt werden,
d. h., die Mikropartikel-Dispersion wird nicht gesammelt oder vom
Gerät entfernt,
sondern durch ein geschlossenes Kreislaufsystem des Gerätes zur
Filtrationseinheit transportiert, wo die Reinigung stattfindet,
wobei ermöglicht
und gewährleistet wird,
dass die kombinierten Schritte unter sterilen Bedingungen ausgeführt werden.
Das Ausführen
der Schritte (b) und (c) nacheinander bedeutet, dass die Mikropartikel-Dispersion nicht
entfernt oder gespeichert wird, sondern dass sie direkt zur Filtrationseinheit
transportiert wird. Dies schließt
nicht die Möglichkeit
aus, dass es eine Zeitverzögerung
zwischen den beiden Schritten geben wird. Zum Beispiel kann die Partikel-Dispersion
in dem Gefäß verbleiben,
in dem die Mikropartikel gebildet wurden, bis die Reinigung durchgeführt wird.
Da das Verfahren jedoch die Entfernung der Dispersion vor der Filtration
nicht zulässt, erfordert
es grundsätzlich,
dass die Verarbeitungseinheit, wo die Partikelbildung stattfindet,
und die Filtrationseinheit oder Elemente eines Kommunikationssystems
hier als ein Gerät
definiert sind. Die Kommunikation zwischen den Einheiten des Gerätes kann
durch Ventile unterbrochen werden, die zum Beispiel verwendet werden
können,
um die Mikropartikel-Dispersion zur Filtrationseinheit zu einem
ausgewählten
Zeitpunkt, der unmittelbar nach der Mikropartikelbildung sein kann,
aber auch an einem späteren
Zeitpunkt zu lenken. In jedem Fall verlässt die Mikropartikel-Dispersion
nicht den kommunizierenden Innenraum der Verarbeitungslinie, wobei
der Raum eine steril abgedichtete Umgebung darstellt.
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Die
Tangentialströmungsfiltration
ist besonders nützlich
zur Reinigung von Mikropartikeln unter sterilen Bedingungen und
bei ununterbrochenen oder halb ununterbrochenen Prozessen. Wie er
hier verwendet wird, betrifft der Begriff "Filtration" ein beliebiges Verfahren zur Trennung
von festen Materialien von Flüssigkeiten
oder zur Trennung von in Flüssigkeiten
schwebenden Feststoffen von anderen schwebenden Feststoffen mit
einer anderen Partikelgröße unter
Verwendung eines Filters. Bei der Filtration kann es ein Druckgefälle durch
den Filter hindurch geben. Filtration ohne ein derartiges Druckgefälle wird
häufig
als Dialyse bezeichnet, welche einer der Modi ist, in dem die Filtration
erfindungsgemäß ausgeführt werden
kann.
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Im
Gegensatz zu anderen Filtrationsverfahren wie zum Beispiel Einzeldurchlauf-,
Direktströmungs-,
Normalströmungs-
oder Sackgassenfiltration ist es ein Merkmal der Tangentialströmungsfiltration
(tangential flow filtration – TFF),
dass die zu filternde Flüssigkeit
tangential längs
der Oberfläche
des Filters gepumpt wird. Ein weiterer allgemeiner Begriff für die TFF
ist Querströmungsfiltration. 1 und 2 veranschaulichen
den Unterschied der Strömungsrichtung
zwischen der TFF (2) und der Normalströmungsfiltration
(normal flow filtration – NFF; 1).
Sie veranschaulichen außerdem
die Verwendung der Begriffe "Filtrat" und "Retentat" (siehe unten). Das
Filtrat ist der Teil des Fluides, der den Filter passiert, d. h.
durchdrungen hat. Daher wird das Filtrat manchmal auch als Permeat
(Durchdringungsstoff) bezeichnet. Das Filtrat kann abhängig von
der Porengröße des Filters,
der verwendet wird, kleine feste Partikel enthalten. Das Retentat
ist der Teil des Fluides, der den Filter nicht durchdringt, sondern
durch ihn zurückgehalten
wird. Die Erzeugung eines Retentats ist typisch für die TFF,
aber nicht für andere
Filtrationsverfahren. Bei der TFF wird das Retentat häufig zum
Filter zurückgeführt. Manchmal wird
das Retentat auch als Konzentrat bezeichnet. Bei der Diafiltration
wird zusätzliche
Flüssigkeit,
typischerweise mit einer anderen Zusammensetzung, dem Retentat hinzugefügt, bevor
es zurückgeführt wird.
Zum Beispiel kann die Diafiltration verwendet werden, um das Puffersystem
auszutauschen, in dem Mikropartikel suspendiert sind.
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Es
können
verschiedene Arten von Filtern bei der TFF verwendet werden. Abgesehen
von deren Trennbereich können
Filter durch ihre Zusammensetzung und Struktur klassifiziert werden.
Sehr häufig
werden poröse
Membranen als TFF-Filter verwendet. Eine hohe Filtrationswirksamkeit
wird mit Filtern erreicht, die als multiple Hohlfasern angeordnet sind,
wobei aus diesem Grund diese Filter zur Ausführung der Erfindung bevorzugt
werden.
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Abhängig von
der Art und dem Trennbereich des Filters, der bei der TFF verwendet
wird, kann die Filtration als Mikrofiltration (ungefährer Trennbereich: 0,05 μm – 1 μm), Ultrafiltration
(1 kD – 1000
kD), Hochleistungsfiltration (10 kD – 300 kD), Nanofiltration oder
Umkehrosmose (< 1
kD) klassifiziert werden. Um Mikrosphären zu reinigen und freie Arzneimittel oder
gelöste
oder kolloidale Verunreinigungen zu entfernen, wird eine entsprechende
Filter- und Porengröße ausgewählt, um
die Mikropartikel im Retentat zurückzuhalten, aber zuzulassen,
dass die freien Arzneimittel und die Verunreinigungen den Filter durchdringen.
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Nach
der Auswahl der Porengröße wird
der Oberflächenbereich
der Filtermembran so ausgewählt,
dass er einer spezifischen Seriengröße entspricht. Dies kann durch
Verwendung der Formel A = V/J × T
ausgeführt
werden, wobei A die Membranfläche
in m2, V das durchdrungene Volumen (Filtratvolumen)
in Liter, J die Filtrat-Durchflussrate in Liter pro m2 und
Stunde und T die Zeit in Stunden sind. Zum Ausführen des Verfahrens der Erfindung
ist es bevorzugt, A so auszuwählen,
dass sie eine T im Bereich von etwa 0,1 Stunden bis etwa 72 Stunden
ergibt. Bevorzugter ist eine T von etwa 0,1 Stunden bis etwa 48
Stunden oder von etwa 0,2 Stunden bis etwa 24 Stunden. Äußerst bevorzugt
ist eine T von weniger als 12 Stunden. Diese bevorzugten Beschränkungen sollten
angewandt werden, um das Verfahren im Allgemeinen auszuführen, während es
notwendig sein kann, andere Beschränkungen zu definieren, wenn mit
aktiven Verbindungen gearbeitet wird, die nicht sehr stabil sind,
besonders in wässrigen
Flüssigkeiten,
wie einige Peptide oder Proteine. In diesem Fall ist es bevorzugt,
A vorzugsweise so auszuwählen, dass
sich eine T von weniger als 8 Stunden und besser von weniger als
5 Stunden oder sogar weniger als 3 Stunden ergibt.
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Einer
der Schlüsselvorteile
der TFF ist es, dass sie die Mikropartikel nicht in einer beliebigen
unerwünschten
Weise beeinflusst. Die Mikropartikel, die zu groß sind, um den Filter zu passieren,
bauen sich nicht an der Filteroberfläche auf wie bei der NFF, sondern
bleiben in der Flüssigkeit
dispergiert, um das Retentat zu bilden. Damit besteht keine Gefahr
der Bildung eines Filterkuchens aus zusammengeklumpten Mikropartikeln,
die nicht ohne weiteres prädisponiert
werden können.
Außerdem
werden die Partikel nicht gegen feste Oberflächen gepresst, die deren Form ändern oder
zur Freigabe von eingearbeiteten aktiven Verbindungen führen könnten, speziell
im Fall von Liposomen oder anderen auf Lipid basierenden Mikropartikeln
und Mikrokapseln.
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Ein
weiterer Vorteil der TFF ist der, dass sie ohne weiteres unter sterilen
Bedingungen durchgeführt
werden kann. Filter sind in sterilisierbaren Einwegkassetten verfügbar, die
nicht nur zur Vermeidung einer mikrobiellen Verunreinigung, sondern auch
zur Vermeidung einer Quer-Verunreinigung zwischen unterschiedlichen
Serien nützlich
sind, die im gleichen Gerät
zu unterschiedlichen Zeiten präpariert wurden.
Nach dem Präparieren
einer Serie von gereinigten Mikropartikeln kann die Kassette einfach
entsorgt werden. Die Tatsache, dass das Retentat nicht gesammelt
oder entfernt und in das Gerät
wieder eingeführt
werden muss – wie
es für
andere Filtrations- oder Separationsprozesse einschließlich Zentrifugieren
notwendig ist – macht
die Wahrscheinlichkeit einer unbeabsichtigten Einführung von
Verunreinigungen ziemlich gering. Die Durchführung der TFF als ein ununterbrochener
Verfahrensschritt ist außerdem hinsichtlich
der Steigerung der Verfahrenseffizienz und Wirksamkeit vorteilhaft.
Sie macht eine Automatisierung einfach und trägt damit zur Kostenkontrolle und
einem hohen Niveau der Reproduzierbarkeit bei. Während es nicht absolut notwendig
sein muss, das Retentat zur Filtereinheit zurückzuführen, kann die Filtrationseffizienz
wesentlich gesteigert werden, wenn man es dennoch tut. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt,
dass das Retentat wenigstens einmal und spezieller wenigstens 3
Male zurückgeführt wird.
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Darüber hinaus
ist es ein Vorteil der TFF, dass sie ohne weiteres aus einem kleinen
oder experimentellen Maßstab
auf eine große
Serienproduktion vergrößert werden
kann. Filtermaterialien, Strukturen und Filtrationsweglängen können während der Vergrößerung beibehalten
werden, wobei die direkte Übertragung
von Bedingungen ermöglicht
wird, die während
der Umstellung von einer halbtechnischen Filtration auf eine Reinigung
im kommerziellen Maßstab
ermittelt wurden. Es ist sogar möglich,
die gleiche Filtrationseinheit zu nutzen, um sehr unterschiedliche
Seriengrößen zu verarbeiten,
da die Größe der Einheit
selbst nicht grundsätzlich
die Menge des Fluides begrenzt, die sie filtern kann.
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Die
gereinigten Mikrosphären
werden durch Sammeln des Retentats gewonnen. Bevor dies ausgeführt wird,
kann es wünschenswert
sein, einen oder mehrere zusätzliche
Schritte abhängig
von den Anforderungen für
das spezifische Produkt einzuführen.
Wenn zum Beispiel eine aktive Verbindung in die Mikropartikel nicht
während
deren Bildung eingearbeitet werden kann, werden die Mikropartikel
ohne die Verbindung gemäß den Schritten
(a) bis (c) präpariert
und danach durch Kontaktieren oder Bebrüten der Mikropartikel-Dispersion,
d. h. dem Retentat, mit der aktiven Verbindung beladen. Dies ist
auch das Verfahren der Wahl, wenn es gewünscht wird, dass die aktive
Verbindung hauptsächlich
mit der Oberfläche
der Mikropartikel verbunden ist, anstatt dass sie in deren Kern
oder Matrix eingearbeitet wird. In diesem Fall kann es nützlich sein,
auch einen weiteren Reinigungsschritt nach dem Beladen der Mikropartikel
hinzuzufügen.
Vorzugsweise wird dieser zweite Reinigungsschritt ebenfalls durch
die TFF in der gleichen Weise wie oben beschrieben ausgeführt.
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Es
kann Fälle
geben, in denen eine sehr enge Verteilung der Mikropartikelgröße wünschenswert
ist, die nicht nur die Entfernung von Partikeln verlangt, die zu
klein sind, sondern auch die Entfernung von sehr großen Partikeln
erfordert. Dies kann als ein zusätzlicher
Filtrationsschritt ausgeführt
werden, in dem die Filterart und Porengröße so ausgewählt werden,
dass die gewünschte
Mikropartikel-Fraktion in das Filtrat passiert. In diesem Fall kann
die TFF verwendet werden, wobei aber auch die NFF durchführbar ist.
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Wenn
die Mikropartikel-Dispersion, nachdem sie auf die gewünschte Konzentration
eingestellt ist, die normalerweise im Reinigungsschritt (c) oder
in einem beliebigen nachfolgenden Schritt erreicht wird, der die
TFF einschließt,
ausreichend stabil ist, so dass sie eine akzeptable. Lagerfähigkeit
hat, kann das Retentat einfach gesammelt und in die endgültigen Behälter oder
Verpackungsmaterialien wie Phiolen, Flaschen, Ampullen, Spritzen,
Kunststoffflaschen und der gleichen gefüllt werden. Alternativ kann
das Retentat gesammelt und in versiegelten Behältern für eine weitere Verarbeitung
zu einem späteren
Zeitpunkt gespeichert werden. Die weitere Verarbeitung kann das
Mischen des Retentats mit zusätzlichen
Arzneistoffträgern
und/oder aktiven Bestandteilen, die Sterilisierung, das Trocknen
oder das Gefriertrocknen beinhalten.
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In
vielen Fällen
wird die in der Mikropartikel-Dispersion enthaltene aktive Verbindung
nicht stabil genug sein, um für
einen praktischen Zeitraum in Flüssigkeit
gespeichert zu werden. Dies gilt besonders für viele Peptide, Proteine,
Polysaccharine, Nukleinsäuren
oder funktionellen Entsprechungen derartiger Verbindungen. In diesen
Fällen
ist es bevorzugt, dass die Dispersion für eine Speicherung bald nach
dem letzten Reinigungsschritt getrocknet oder gefriergetrocknet
wird. Vorzugsweise wird das Retentat, das die Mikropartikel enthält, gefriergetrocknet.
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Bei
der Gefriertrocknung, die auch als Lyophilisierung bezeichnet wird,
wird eine flüssige
Lösung
oder Dispersion schnell eingefroren. Während sich die Probe noch im
gefrorenen Zustand befindet, wird der Druck in einem derartigen
Ausmaß verringert,
dass das Lösungsmittel
sublimiert, d. h., es gelangt direkt vom festen zum gasförmigen Zustand und
wird damit von der Probe entnommen. Während der Sublimierung kann
die Temperatur wieder erhöht werden.
Die Lyophilisierung ergibt äußerst poröse feste
Schaumstoffe oder Pulver, die leicht und schnell gelöst oder
wieder dispergiert werden. Der Gefriertrocknungsschritt kann bequem
ausgeführt
werden, nachdem Teile der Mikropartikel-Dispersion in Endbehälter wie
Phiolen gefüllt
werden. Die Schritte zum Füllen
und Gefriertrocknen werden vorzugsweise unter sterilen Bedingungen
durchgeführt.
Nach dem Gefriertrocknen werden die Endbehälter versiegelt. Wenn das so
gewonnene Produkt ein pharmazeutisches oder diagnostisches Produkt
ist, kann es nützlich
sein, es in eine sekundäre
Verpackung zu verpacken, die ebenfalls ein Gefäß mit der Wiederherstellungsflüssigkeit
enthält,
so dass das Produkt als ein Satz zur Verfügung gestellt wird. Bei einem
solchen Satz können
der trockene Feststoff, der die Mikropartikel enthält, die
durch Gefriertrocknen gewonnen werden, und die Wiederherstellungsflüssigkeit
entweder in einzeln abgedichteten Kammern aufgenommen werden, die
im gleichen primären
Behälter
wie einer Zwei-Kammerspritze ausgebildet sind, oder sie können in
abgedichteten Kammern gespeichert sein, die Teile von getrennten
Gefäßen sind.
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Gereinigte
Mikropartikel können
gemäß dem Verfahren
der Erfindung präpariert
werden, indem die oben offenbarten Schritte in einer Vorrichtung
praktisch ausgeführt
werden, die Verarbeitungseinheiten und ein Kreislaufsystem umfasst,
wobei die Verarbeitungseinheiten eine Flüssigkeit verarbeiten können und
(a) ein Gefäß mit einer
Innenkammer, einem Einlass und einem Auslass, wobei das Gefäß mit einem Rührwerkzeug
ausgestattet ist, (b) eine Pumpe mit einem Einlass und einem Auslass,
(c) eine Filtrationseinheit, die eine Tangentialströmungsfiltration ausführen kann,
wobei die Filtrationseinheit einen Einlass, einen Filtrationsauslass
und einen Retentat-Auslass besitzt, und optional (d) eine oder mehrere
weitere Einheiten umfasst, wobei das Kreislaufsystem die Verarbeitungseinheiten
verbindet und wobei die Pumpe und die Filtrationseinheit Elemente
einer geschlossenen Schleife sind, in der die Einheiten Flüssigkeit
durch Einlässe
aufnehmen und in der die Einheiten Flüssigkeit durch Auslasse abgeben
und wobei der Auslass, durch den die Tangentialströmungsfiltrationseinheit
Flüssigkeit
zu einer weiteren Einheit abgibt, ein Retentat-Auslass ist.
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Die
Vorrichtung der Erfindung gleicht einem Gerät in einem weiten Sinn, das
verschiedene Verfahrenseinheiten umfasst, die physikalisch entweder direkt
oder über
ein Kreislaufsystem verbunden sind. Die Einheiten haben gemeinsam,
dass sie verwendet werden können,
um gereinigte Mikropartikel nach einem Verfahren gemäß der Erfindung
zu präparieren, wobei
jede Verfahrenseinheit zu einem oder mehreren der damit verbundenen
Schritte beiträgt.
Wie oben erörtert
ist, finden sowohl die Bildung als auch die Reinigung von Mikropartikeln
in einer flüssigen Phase
statt. Daher sind die Verfahrenseinheiten für eine Verarbeitung von Flüssigkeiten
angepasst, die flüssige
Lösungen,
Dispersionen, Emulsionen, Suspensionen und Emulsion-Suspensionen
beinhalten. Zusätzlich
dazu können
sie auch die Fähigkeit
haben, Feststoffe oder Gase zu verarbeiten. Wie sie hier verwendet
werden, sind die Verfahrenseinheiten Teile der Vorrichtung und können selbst
Vorrichtungen, Geräte,
Werkzeuge und dergleichen darstellen, die mit anderen Verfahrenseinheiten
und mit einem Kreislaufsystem verbunden werden können. Typischerweise wird eine
Verfahrenseinheit verwendet, um die physikalischen oder chemischen
Eigenschaften eines Materials zu ändern. Wenn eine derartige Einheit
nicht direkt mit einer anderen Einheit verbunden ist, können die
Verfahrenseinheiten der Vorrichtung durch Rohre, Röhren, Kanäle, Ventile,
Fittings oder andere Gegenstände
verbunden sein, die den Strom einer Flüssigkeit von einer Einheit
zur anderen richten können,
die hier insgesamt als "Kreislaufsystem" bezeichnet werden.
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Die
Vorrichtung oder das Gerät
umfasst ein Gefäß, das eine
Innenkammer hat, die ein Raum ist, um darin Material, insbesondere
flüssiges
Material zu halten. Das Gefäß hat wenigstens
einen Einlass und einen Auslass und stellt damit eine Einrichtung
für das
Material zur Verfügung,
um in das Gefäß einzudringen
oder es zu verlassen. Das Gefäß ist des
Weiteren mit einem Rührwerkzeug
ausgestattet, das außerdem
angepasst ist, um flüssige
Materialien zu rühren
und es wirksam mit einer anderen Flüssigkeit zu vermischen oder
einen Feststoff in einem flüssigen
Material zu lösen
oder zu dispergieren. Ein derartiges Gefäß ist nützlich, um den Schritt zur
Bildung von Mikropartikeln wie oben beschrieben auszuführen. Besonders
wenn die Mikropartikel in einem flüssigen Zwei- oder Drei-Phasensystem
wie einer Emulsion gebildet werden, ist ein wirksames Rühren entscheidend
für die
Qualität
des Produktes. Abhängig von
dem eigentlichen Verfahren zur Partikelbildung können andere Eigenschaften des
Gefäßes ebenso wichtig
oder nützlich
sein. Wenn zum Beispiel die Mikropartikel chemisch gebildet werden,
kann es notwendig sein, die Temperatur in der Reaktionskammer zu
regeln, wobei dies am besten ausgeführt werden kann, wenn das Gefäß selbst
mit einem Thermostat versehen ist. Vorzugsweise sollte es auch angepasst sein,
um einem erhöhten
oder verminderten Druck standzuhalten. Um in der Lage zu sein, flüssige oder feste
Materialien hinzuzufügen,
können
ein oder mehrere zusätzliche
Einlässe
nützlich
sein. Um Luft innerhalb des Gefäßes und
optional innerhalb des gesamten verbindbaren Innenraums der Vorrichtung zu
ersetzen, die nicht von dem flüssigen
Material eingenommen wird, und um das Verfahren in einer sauerstoffreduzierten
Atmosphäre
durchzuführen,
kann das Gefäß mit einem
Einlass für
Gas ausgerüstet sein.
Das Gas kann jedoch auch über
einen Einlass eingeführt
werden, der sich an einer anderen Position in der Vorrichtung befindet.
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Um
das Verfahren unter sterilen Bedingungen ausführen zu können, ist es wichtig, dass
das Gefäß sowie
alle anderen Elemente des Gerätes,
die ein beliebiges des flüssigen
Materials, das während des
Prozesses vorhanden ist, halten, aufnehmen, leiten oder verarbeiten,
gegenüber
der Außenseite,
d. h., der die Vorrichtung umgebenden Luft abgedichtet werden können.
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Es
ist eine breite Vielfalt von nützlichen
Gefäßen kommerziell
verfügbar.
Einige von ihnen werden abhängig
von deren hauptsächlichen
Anwendung in Forschung oder Industrie als Reaktoren, andere als
so genannte Gärbehälter verkauft.
Abgesehen von der Ausrüstung
des Gefäßes wie
oben beschrieben, ist seine Größe ein wichtiger
Faktor. Um das Verfahren von einem halbtechnischen auf einen großen kommerziellen
Maßstab
zu vergrößern, ist
es in erster Linie notwendig, ein ausreichend großes Gefäß auszuwählen, um
den Partikel-Bildungsschritt auszuführen. Da das Verfahren in seinem
Konzept selbst für
große
Produktionsvolumina äußerst geeignet
ist, hat das Gefäß vorzugsweise
eine Innenkammer mit einem Volumen von etwa 5 Litern oder mehr und
besser ein Volumen von mindestens etwa 10 Litern. Nach einem weiteren
bevorzugten Ausführungsbeispiel
hat die Kammer ein Volumen von mindestens etwa 20 Litern.
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Die
Vorrichtung umfasst des Weiteren eine Filtrationseinheit, die die
Tangentialströmungsfiltration
(TFF) durchführen
kann, deren Prinzip oben beschrieben wurde. Im Gegensatz zu Normalströmungsfiltrationseinheiten
besitzt eine TFF-Einheit zwei Auslässe für Flüssigkeit, von denen einer ein
Filtrat-Auslass für
flüssiges
Material, das den Filter durchdrungen hat, und der andere ein Retentat-Auslass ist, durch
den der Teil der Flüssigkeit,
der durch den Filter zurückgehalten
wird, die Einheit verlässt. Die
Filtrationseinheit besitzt außerdem
einen Einlass für
das flüssige
Substrat.
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Die
Erfindung stellt außerdem
eine Pumpe zur Verfügung,
die Teil des Gerätes
oder der Vorrichtung ist. Die Pumpe ist für den Transport von Flüssigkeiten
angepasst und wird verwendet, um die Filtrationseinheit mit der
Mikropartikel-Dispersion zu versorgen, nachdem der Schritt der Mikropartikel-Bildung
stattgefunden hat. Dazu kann die Pumpe entweder vor der Filtrationseinheit
positioniert sein, so dass die Mikropartikel-Dispersion zunächst durch
die Pumpe geführt
wird, bevor sie die Filtrationseinheit erreicht, oder die Pumpe
kann hinter der Filtrationseinheit positioniert sein, um so die
Dispersion durch die Filtrationseinheit zu "ziehen". Damit das Retentat zur Filtrationseinheit
zurückgeführt werden
kann, sind die Pumpe und die Einheit über das Kreislaufsystem in
einer derartigen Weise verbunden, dass eine geschlossene Schleife
oder ein geschlossener Kreislauf gebildet wird. Spezieller verbindet
das Kreislaufsystem die Pumpe und die TFF-Einheit in einer solchen
Weise, dass die Pumpe durch seinen Einlass das Retentat aufnimmt,
das von der Filtrationseinheit durch ihren Retentat-Auslass abgegeben wird.
Zur gleichen Zeit nimmt die TFF-Einheit durch ihren Einlass Flüssigkeit
auf, die von der Pumpe über den
Auslass der Pumpe abgegeben wird, wobei dies die minimale Konfiguration
der Verarbeitungslinie der geschlossenen Schleife beschreibt, die
für die
Vorrichtung der Erfindung erforderlich ist. Diese Anordnung ermöglicht die
Rückführung des
Retentats und gewährleistet
damit einen effektiven Trenn- oder Reinigungsprozess. Es können Ventile
betrieben werden, um die Mikropartikel-Dispersion anfänglich in die
geschlossene Schleife zu richten und zu ermöglichen, dass die gereinigte
Dispersion die Schleife verlässt.
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Weitere
Verarbeitungseinheiten können ebenfalls
Elemente dieses geschlossenen Schleifensystems sein. Nach einem
bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist das Gefäß, in dem
der Schritt zur Partikel-Bildung ausgeführt wird, ebenfalls in die
geschlossene Kreislaufanordnung integriert. Dies wird es möglich machen,
größere Flüssigkeitsvolumina
in der Schleife zu verarbeiten. Wenn das Gefäß mit einem Thermostat versehen
ist, wird seine Integrierung dazu beitragen, die Verfahrensbedingungen
in der Schleife zu steuern. Optionale Einlässe und/oder Auslässe zusätzlich zu
denen, durch die das Gefäß mit den
anderen Elementen der Schleife in Verbindung steht, können zum
Zusetzen von Substanzen wie Puffern verwendet werden, um den Reinigungsprozess
genauer zu steuern, eine Diafiltration auszuführen oder Proben für Kontrollen
beim laufenden Prozess zu entnehmen.
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Die
Vorrichtung kann des Weiteren eine oder mehrere Verarbeitungseinheiten
aufweisen, die Teil der geschlossenen Schleife sein können oder
nicht. Zum Beispiel kann ein Homogenisator zwischen dem Gefäß und der
Filtrationseinheit angeordnet sein, der zum Behandeln der Mikropartikel-Dispersion
nützlich sein
kann, um eine enge Größenverteilung
der Partikel zu erreichen. Vorzugsweise ist ein solcher Homogenisator
ein Hochdruck-Homogenisator, der besonders beim Präparieren
von Liposomen und anderen auf Lipid basierenden Mikropartikeln nützlich ist.
Weitere Einheiten, die nützlich
sein können,
beinhalten Mischeinheiten, Erwärmungseinheiten,
Kühleinheiten,
Thermostate, Druckeinheiten, Ventile, Pumpen, Vakuumpumpen, Filtrationseinheiten,
Speichertanks und Steuereinheiten.
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Mischeinheiten,
die besonders nützlich
bei der Ausführung
des Verfahrens sind, sind statische Mischer. Diese Mischer haben
den Vorteil, dass sie keine beweglichen Teile haben. Dies erzeugt
geringere Investitions- und Betriebskosten als für herkömmliche Mischer. Sie weisen
außerdem
nicht die Probleme und Nachteile auf, die mit den rotierenden Dichtungen
von herkömmlichen
Rührwerken
verbunden sind. Statische Mischer werden in einer Rohrleitung betrieben.
Flüssigkeit
wird axial durch eine zylindrische Mischkammer geführt, die
Hindernisse enthält,
wobei sie durch einen Einlass eintritt und durch einen Auslass austritt.
In der Mischkammer folgt der Strom einem Betriebszustand, der durch
den Grad der Verwirbelungen definiert wird, der durch die dimensionslose
Reynolds-Zahl gekennzeichnet ist, die das Verhältnis von Trägheitskräften gegenüber viskosen
Kräften
spezifiziert. Das Mischprinzip selbst beruht auf einer radialen
Momentübertragung,
einer Strömungsteilung
und einer Scherebenenumkehrung. Es wird bevorzugt, dass die Vorrichtung
der Erfindung einen oder mehrere statische Mischer aufweist.
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Zur
Ausführung
des oben beschriebenen Verfahrens, um Mikropartikel für bestimmte
spezifische Anwendungen zu präparieren,
kann es notwendig sein, ein Gerät
zu verwenden, das mehr als eine geschlossene Schleifenanordnung
umfasst, wobei jede geschlossene Schleife eine Filtrationseinheit umfasst,
die eine TFF ausführen
kann. Zum Beispiel kann es notwendig sein, zuerst Mikropartikel
zu präparieren
und sie danach mit einer – typischerweise ziemlich
empfindlichen – aktiven
Verbindung zu beladen. Wenn die Bildung von Mikropartikeln einen
chemischen Prozess einschließt,
kann es notwendig sein, die Partikel zu reinigen, bevor sie mit
der aktiven Verbindung in Kontakt kommen. Nach dem Laden können die
Mikropartikel wieder gereinigt werden müssen. Außerdem muss beim Präparieren
von bestimmten Arten von komplexen Mikropartikeln wie zum Beispiel
polymeren Mikrosphären,
die Liposome enthalten, die in deren polymeren Matrix eingebettet sind,
mehr als ein Mikroverkapselungsverfahren durchgeführt werden,
wobei eine Vorrichtung mit wenigstens zwei geschlossenen Schleifen
geeigneter sein kann als eine Vorrichtung mit nur einem geschlossenen
Kreislauf-Verarbeitungsstrom.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
Erfindung wird des Weiteren durch die Zeichnungen veranschaulicht,
in denen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Normalströmungsfiltration (NFF);
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2 eine
schematische Darstellung einer Tangentialströmungsfiltration (TFF);
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3 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Präparieren
und Reinigen von Mikropartikeln mit einer geschlossenen Schleifenanordnung;
und
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4 eine
schematische Darstellung einer Vorrichtung zum Präparieren
und Reinigen von Mikropartikeln mit zwei geschlossenen Schleifenanordnungen.
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Mit
Bezug auf 1 ist es das Prinzip der Normalströmungsfiltration
(NFF), dass die erzwungene Strömungsrichtung
einer zu filternden Flüssigkeit rechtwinklig
zur Ebene der Filtermembran (4) liegt. Eine typische NFF-Einheit
hat ein Gehäuse
(1), einen Einlass (2) für die zu filternde Flüssigkeit
und einen Filtrat-Auslass (3).
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Mit
Bezug auf 2 ist es das Prinzip der Tangentialströmungsfiltration
(TFF), dass die zu filternde Flüssigkeit
gezwungen wird, sich in einer Richtung (5) zu bewegen,
die tangential zur Ebene der Filtermembran (4) liegt. Eine
typische TFF-Einheit hat ein Gehäuse
(1), einen Einlass (2) für die zu filternde Flüssigkeit,
einen Retentat-Auslass
(31) und einen Filtrat-Auslass (32). Die Strömungsrichtung
(6) des Filtrats kann sich von der erzwungenen Strömungsrichtung
(5) der zu filternden Flüssigkeit unterscheiden.
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3 schildert
eine Vorrichtung zum Präparieren
und Reinigen von Mikropartikeln gemäß der Erfindung. Ein Gefäß (1)
mit einer Innenkammer (2), die als eine Misch- und/oder Reaktionskammer
dient, ist mit einem Rührwerkzeug
(5) ausgestattet. Das Gefäß (1) hat einen Einlass
(3) und einen Auslass (4) für flüssige Materialien und einen
zusätzlichen
Einlass (18), durch den es Rohmaterialien von einem Speichergefäß (12) über eine
Pumpe (15) aufnimmt. Die in dem Gefäß (1) gebildeten Mikropartikel-Dispersionen
werden durch den Auslass (4) des Gefäßes über einen Homogenisator (16)
und eine Pumpe (6) mit einem Einlass (7) und einem
Auslass (8) zu einer Filtrationseinheit (9) geführt, die
eine Tangentialströmungsfiltration
durchführen
kann. Die Filtrationseinheit (9) hat einen Einlass (17),
einen Filtrat-Auslass
(10) und einen Retentat-Auslass (11). Erfindungsgemäß verlassen
die gereinigten Mikropartikel die Filtrationseinheit (9)
durch den Retentat-Auslass (11). Sie können zum Gefäß (1)
zurückgeführt werden,
das das Retentat durch seinen Einlass (3) aufnimmt. Nach
einem genügenden
Reinigungsgrad kann das Retentat durch ein Ventil (14)
in einem Speichergefäß (13)
gesammelt werden. Damit umfasst die Vorrichtung nach 3 eine
geschlossene Verarbeitungsschleife, in der das Gefäß (1),
der Homogenisator (16), die Pumpe (6) und die
Filtrationseinheit (9) als Hauptverarbeitungseinheiten
beteiligt sind.
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4 zeigt
eine Vorrichtung mit 2 Verarbeitungsströmen mit geschlossener Schleife,
wobei beide geschlossenen Schleifen eine Tangentialströmungsfiltrationseinheit
(9, 19) umfassen. Im Gegensatz zu der Vorrichtung
nach 3 kann das Retentat der ersten Filtrationseinheit
(9) weiterverarbeitet und mit zusätzlichen Rohmaterialien kombiniert
werden. Dazu ist der Retentat-Auslass (11) der ersten Filtrationseinheit
(9) über
Ventile (14, 20, 21) und über einen
statischen Mischer (22) mit der zweiten geschlossenen Schleifenanordnung
verbunden, die eine Pumpe (23) und die zweite Tangentialströmungsfiltrationseinheit
(19) als Hauptverarbeitungseinheiten umfasst. Zusätzliche
Rohmaterialien können
in die Verfahrenslinie aus einem Speichergefäß (24) durch eines
der Ventile (20) eingeführt
werden. Das Retentat der zweiten Filtrationseinheit (19),
das Mikropartikel enthält,
kann vom Retentat-Auslass (25) der Einheit über die
Pumpe (23) zum Einlass (26) der Filtrationseinheit
(19) zurückgeführt werden. Wenn
ein ausreichender Reinigungsgrad erreicht wurde, kann die Mikropartikel-Dispersion über ein weiteres
Ventil (27) in einem weiteren Speichergefäß (28)
gesammelt werden. Ein zusätzlicher
Tank (29) ermöglicht
das Ausdehnen und die Verarbeitung größerer Materialvolumina.