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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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1. Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die freie Base von Amlodipin, Zusammensetzungen,
die die freie Base von Amlodipin umfassen und die Verwendung der
freien Base von Amlodipin bei der Therapie.
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2. Beschreibung verwandter
Technik
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Die
EP 089167 und die entsprechende
US 4 572 909 offenbaren
eine Klasse substituierter Dihydropyridinderivate als verwendbare
Calciumkanalblocker. Diese Patente identifizieren, dass eine der
am stärksten bevorzugten
Verbindungen 2-[(2-Aminoethoxy)methyl]-4-(2-chlorphenyl)-3-ethoxycarbonyl-5-methoxycarbonyl-6-methyl-1,4-dihydropyridin
ist. Diese Verbindung, die nun allgemein als Amlodipin bekannt ist,
besitzt die folgende Formel:
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Während Amlodipin
als freie Base und als pharmazeutisch akzeptables Säureadditionssalz
allgemein gelehrt werden, stellen die Amlodipinbeispiele alle Amlodipinmaleat
her; beispielsweise die Beispiele 9, 11, 12 und 22 von EP 089167.
Das Maleatsalz wird als das am stärksten bevorzugte Säureadditionssalz
identifiziert. Überraschenderweise
wird die freie Base von Amlodipin nicht charakterisiert. Die Beispiele
scheinen die Bildung der freien Base zu beschreiben, jedoch nur
als Lösung/Aufschlämmung (Beispiel
11) oder als Rückstand, der
nach dem Abdampfen des Lösemittels
verbleibt (Beispiele 12 und 22). Nur das Amlodipinmaleatsalz wird als
aus einer Lösung
ausfallend beschrieben (Beispiele 12 und 22).
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Anschließend wurden
EP 244944 und die entsprechende
US 4 879 303 direkt für das Besylat
(oder Benzolsulfonat) salz von Amlodipin erteilt. Es wird angegeben,
dass das Besylatsalz bestimmte Vorteile gegenüber den bekannten Salzen, die
Amlodipinmaleat umfassen, ergibt. Verschiedene Amlodipinsalze wurden im
Hinblick auf Wasserlöslichkeit,
Stabilität,
Nichthygroskopie und Verarbeitbarkeit zur Tablettenbildung verglichen.
Die freie Base von Amlodipin wurde bei den Verarbeitbarkeitstests,
die die Ermittlung der Amlodipinmenge, die an dem Tablettenstempel
nach der Herstellung von Tabletten verbleibt, umfassten, umfasst.
Es wurde angegeben, dass die Tabletten der freien Base von Amlodipin
an dem Stempel einen Mittelwert von 2,02 μg Amlodipin/cm
2 pro
Tablette zurückließen. Für die Amlodipinbesylattabletten
wurde berichtet, dass sie im Mittel 1,17 μg Amlodipin/cm
2 pro
Tablette zurückließen. Daher
krankte die Zusammensetzung der freien Base an übermäßiger Klebrigkeit am Tablettenstempel
und sie war zur Herstellung von festen Dosierungsformen zur peroralen
Verabreichung nicht geeignet. Für
das Amlodipinbesylatsalz wird in den Beispielen 1 und 5 hierfür beschrieben,
dass es aus aufgeschlämmter
freie Base von Amlodipin hergestellt wurde, obwohl kein Verfahren beschrieben
ist, wie die freie Base hergestellt wurde.
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D.
M. McDaid und P. B. Deasy in Int. J. of Pharmaceutics 133, 71-83
(1996) schlagen die Verwendung der freien Base von Amlodipin in
einem transdermalen Pharmazeutikum, wie einem Pflaster, vor. Die
freie Base von Amlodipin in festem Zustand wurde in dem obigen Artikel
hergestellt, deren Struktur wurde durch NMR bestätigt und sie wurde durch einen
Schmelzpunkt von 144 °C
und eine Wasserlöslichkeit
von 77,4 mg/l charakterisiert. Die feste Amlodipinbase wurde durch
Neutralisation einer Lösung
von Amlodipinbesylat mit Natriumhydroxid hergestellt. In einem ersten
Verfahren wurde das Besylat in Methanol bei 20 °C gelöst, mit wässrigem Natriumhydroxid versetzt
und die Base aus dem Gemisch durch Diethylether extrahiert, wobei
der Diethylether dann verdampft wurde. Es ist anzumerken, dass dieses
Verfahren, das beschrieben wurde, nicht reproduzierbar ist, da Diethylether
mit dem Reaktionsgemisch mischbar ist. In einem zweiten Verfahren
wurde eine wässrige
Lösung
des Besylats bei 50 °C
mit einer Natriumhydroxidlösung
behandelt und die Base kristallisierte nach Kühlen auf 4 °C.
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Es
wäre günstig, eine
orale Dosierungsform von Amlodipin auf der Basis der freien Base
von Amlodipin zu haben. Eine derartige Dosierungsform sollte vorzugsweise
Säureadditionssalzformen
von Amlodipin, insbesondere dem kommerziellen Amlodipinbesylatsalz, äquivalent
sein und nicht an signifikanten Herstellungs- oder Stabilitätsproblemen
leiden. Ferner wäre
es günstig,
ein direktes Verfahren zur Bildung der freien Base von Amlodipin,
das eine Isolierung durch u.a. Filtration möglich machen kann, bereitzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung beruht auf der Untersuchung der freien Base
von Amlodipin und der Entdeckung verschiedener physikalischer Eigenschaften
derselben. Aufgrund der Realisierung dieser Eigenschaften stellt
die vorliegende Erfin dung eine verwendbare pharmazeutische Dosierungsform
der freien Base von Amlodipin, insbesondere eine Tablette, eine
neu kristalline Form der freien Base von Amlodipin, eine Population
von Teilchen der freien Base von Amlodipin, die bei der Herstellung
einer Tablette verwendbar sind, und ein Verfahren zur wirtschaftlicheren
Bildung der freien Base von Amlodipin bereit. Entsprechend betrifft
ein erster Aspekt der vorliegenden Erfindung eine pharmazeutische
Tablettenzusammensetzung, die eine wirksame Menge der freien Base
von Amlodipin und mindestens ein pharmazeutisch akzeptables Streckmittel
umfasst; wobei die freie Base von Amlodipin entweder (i) die kristalline
Form II; (ii) amorph oder (iii) ein Gemisch der kristallinen Form
I und Form II ist und die gebildete Tablette einen durchschnittlichen
Rückstand
an dem Tablettenstempel von 0,7 μg·cm-2 pro Tablette oder weniger zurücklässt.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft die kristalline
Form II der freien Base von Amlodipin. Diese neue kristalline Form
von Amlodipin ist auch zur Verwendung als pharmazeutisch aktives
Mittel geeignet.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft eine Population
von teilchenförmiger
freier Base von Amlodipin mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von mindestens
100 μm.
Vorzugsweise sind die Teilchen Kristalle und die durchschnittliche
Teilchengröße 150 bis
350 μm.
Eine derartige Population von Teilchen ist bei der Bildung einer
Tablettenzusammensetzung verwendbar.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung betrifft die Verwendung der freien
Base von Amlodipin bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
oder Prävention
von Hypertonie, Angina oder dekompensierter Herzinsuffizienz, wobei
das Verfahren die Verabreichung einer wirksamen Menge der freien
Base von Amlodipin an einen diese benötigenden Patienten umfasst.
Vorzugsweise wird die freie Base von Amlodipin in der oben genannten
Tablettenform verabreicht.
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Ein
noch weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren,
das das Entschützen
eines N-geschützten
Amlodipins mit einem Entschützungsmittel
unter Bildung der freien Base von Amlodipin, das Ausfällen der
freien Base von Amlodipin aus einer Lösung und das Isolieren der
ausgefallenen freien Base von Amlodipin in Festkörperform umfasst. Die Lösung, aus
der die freie Base von Amlodipin ausfällt, kann die durch die Entschützungsstufe
erhaltene Lösung
oder eine unterschiedliche Lösung,
d.h. in einem Extraktionslösemittel,
sein.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren
zur Reinigung der freien Base von Amlodipin, das das Kristallisieren
der freien Base von Amlodipin aus einem nichtwässrigen Lösemittel umfasst. Vorteilhafterweise
ergibt die Kristallisation Kristalle der freien Base von Amlodipin
mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 150 bis 350 μm.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
ein Pulverröntgenbeugungsdiagramm
für die
freie Base von Amlodipin (Form I) von Referenzbeispiel 3.
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2 zeigt
ein IR-Spektrum der kristallinen freien Base von Amlodipin (Form
I) von Beispiel 1.
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3 zeigt
eine DSC-Kurve der kristallinen freien Base von Amlodipin (Form
I) von Beispiel 1.
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4 zeigt
ein IR-Spektrum der kristallinen freien Base von Amlodipin (Form
I) von Beispiel 4a.
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5 zeigt
eine DSC-Kurve der kristallinen freien Base von Amlodipin (Form
I) von Beispiel 4a.
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6 zeigt
ein IR-Spektrum der kristallinen freien Base von Amlodipin (Form
II) von Beispiel 5a.
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7 zeigt
eine DSC-Kurve der kristallinen freien Base von Amlodipin (Form
II) von Beispiel 5a.
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8 zeigt
ein Pulverröntgenbeugungsdiagramm
der kristallinen freien Base von Amlodipin (Form II) von Beispiel
5b.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Eine
Tablette der freien Base von Amlodipin gemäß der vorliegenden Erfindung
ist eine Tablette mit niedrigem Stempelrückstand. Der hierin verwendete "niedrige Stempelrückstand" bedeutet, dass die
an einem Tablettenstempel verbliebene durchschnittliche Amlodipinmenge
nicht mehr als 0,7 μg·cm
-2 pro Tablette, bezogen auf einen runden
ebenen Stempel von 20 mm mit einer Kompressionskraft von 15 kN,
vorzugsweise 0,6 μg·cm
-2 pro Tablette beträgt. Die Menge des Amlodipinrückstands
kann durch das Verfahren gemäß der Behandlung
in
EP 244944 ermittelt
werden. Allgemein umfasst das Verfahren das Waschen des Stempels
nach dem Durchlauf von 50, 100, 150, 200, 250 und 300 Tabletten
unter Verwendung von Methanol und einem Ultraschallbad. Die Amlodipinmenge
in den Proben wird durch UV ermittelt und die Gesamtmenge von Amlodipin,
die von sowohl dem oberen als auch dem unteren Stempel extrahiert
wurde, wird gegen die hergestellte Tablettenmenge aufgetragen. Ein
Durchschnittswert für
den Amlodipinrückstand
(Klebrigkeit) wird aus der Steigung der Regressionskurve durch Verlegen
des Y-Abschnitts der Kurve durch den Nullpunkt berechnet.
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Die
Tablette umfasst eine wirksame Menge der freien Base von Amlodipin,
die aus (i) der kristallinen Form II, (ii) amorphem Material oder
(iii) einem Gemisch der kristallinen Form I und Form II ausgewählt ist,
und mindestens ein pharmazeutisch akzeptables Streckmittel. Ein
hierin verwendetes "Streckmittel" bedeutet eine beliebige
pharmazeutisch akzeptable inaktive Komponente der Zusammensetzung.
Wie einschlägig
bekannt ist, umfassen Streckmittel Verdünnungsmittel, Bindemittel,
Gleitmittel, Desintegrationsmittel, Farbmittel, Antioxidationsmittel/Konservierungsmittel,
pH-Einstellmittel und dgl. Die Streckmittel sind auf der Basis der
gewünschten
physikalischen Aspekte der Fertigform: beispielsweise die Bildung
einer Tablette mit gewünschter Härte und
Bröckeligkeit,
die leicht verteilbar und leicht schluckbar und dgl. ist, ausgewählt. Die
gewünschte Freisetzungsrate
der aktiven Substanz aus der Zusammensetzung nach deren Einnahme
spielt ebenfalls eine Rolle bei der Wahl von Streckmitteln. Beispielsweise
können
Zubereitungen, falls gewünscht,
so gestaltet werden, dass sie eine langsame Freisetzung der freien
Base von Amlodipin ergeben.
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Geeignete
Streckmittel zur Verwendung in dieser Erfindung umfassen:
- – ein
Verdünnungsmittel,
wie Calciumhydrogenphosphat, Lactose, Mannit und dgl.
- – ein
Bindemittel, wie mikrokristalline Cellulose oder eine modifizierte
Cellulose, Povidone und dgl.
- – ein
Desintegrationsmittel, wie Natriumstärkeglykollat, Crosspovidone
- – ein
Gleitmittel, wie Magnesiumstearat, Natriumstearylfumarat, Talkum
- – ein
Farbmittel, Geschmacksmaskierungsmittel und dgl.
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Die
Tabletten der Erfindung erfordern vorzugsweise kein Antihaftmittel,
wie Talkum. Die Zusammensetzung der Tablette umfasst vorzugsweise
ein Calciumphosphatstreckmittel und/oder mikrokristalline Cellulose
und noch besser sowohl Calciumphosphat als auch mikrokristalline
Cellulose. Ein Beispiel für
ein Calciumphosphatstreckmittel ist wasserfreies Calciumhydrogenphosphat.
Ferner kann die Tablette andere herkömmliche Streckmittel, wie Bindemittel,
Gleitmittel, Desintegrationsmittel, Farbmittel, Konservierungsmittel
und dgl. enthalten.
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Die
freie Base von Amlodipin kann entweder (i) die kristalline Form
II, (ii) amorph oder (iii) ein Gemisch der kristallinen Form II
und Form I sein. Die Form I ist durch ein Pulverröntgenbeugungsdiagramm,
das in 1 angegeben ist, ein IR-Spektrum, das in 2 oder 4 angegeben
ist, und eine einzige Schmelzendotherme auf der DSC-Kurve mit Einsetzen
bei etwa 140 °C,
die in 3 und 5 angegeben ist, gekennzeichnet.
Diese Form entspricht dem Material, das von McDaid und Deasy beschrieben
wird. Die Form II ist eine neue Form und durch ein unterschiedliches
Pulverröntgenbeugungsdiagramm,
das in 8 angegeben ist, ein IR-Spektrum, das in 6 angegeben
ist, und eine DSC-Kurve, die durch eine Übergangsendotherme oder -endo/exotherme
bei einer Temperatur von etwa 100 °C und eine Schmelzendotherme
bei etwa 140 °C, die
in 7 angegeben sind, gekennzeichnet. Obwohl es möglich ist,
die Form II in die Form I durch Anwendung ausreichend hoher Temperaturen,
allgemein über
100 °C,
umzuwandeln, ist die Form II allgemein bei Umgebungsbedingungen
und sogar bei mäßig erhöhten Temperaturen
stabil. Beispielsweise ist die Form II nach 1 Monat stehen bei 60 °C stabil.
Entsprechend ist die Form II daher bei der Herstellung von pharmazeutischen
Fertigformen verwendbar. Wie angegeben, kann die freie Base von
Amlodipin in der Tablette der vorliegenden Erfindung eine einzige
Art, d.h. die kristalline Form II oder amorph, sein oder sie kann
ein Gemisch der kristallinen Formen I und II sein.
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Zur
Verringerung der Klebrigkeit der Tabletten wird allgemein gewünscht, die
Größe der freien
Base von Amlodipin und/oder die verwendeten Streckmittel zu steuern.
Insbesondere ist es bevorzugt, wenn die freie Base von Amlodipin
in die Tablettenzusammensetzung in der Form von Teilchen mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von mindestens
100 μm,
vorzugsweise 150 bis 350 μm,
noch besser 200 bis 300 μm,
eingearbeitet wird. Die Teilchen sind allgemein Kristalle der freien
Base von Amlodipin, obwohl nichtkristalline Formen ebenfalls eingearbeitet
werden können.
Die Feuchtigkeit in der Tablette ist vorzugsweise beschränkt, um die
Klebrigkeit zu verringern. Die bevorzugten Streckmittel sind Calciumphosphat
und mikrokristalline Cellulose gemäß der obigen Beschreibung.
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Die
Menge der freien Base von Amlodipin ist nicht speziell beschränkt und
sie umfasst jede Menge, die eine pharmazeutische Wirkung ergibt.
Insbesondere kann die freie Base von Amlodipin zur Behandlung oder
Prävention
von Hypertonie, dekompensierter Herzinsuffizienz oder Angina durch
Verabreichen einer wirksamen Menge an einen diese benötigenden
Patienten verwendet werden. Die spezielle Form einer Angina ist nicht
speziell beschränkt
und sie umfasst speziell chronische stabile Angina pectoris und
vasospastische Angina (Prinzmetal-Angina). Die "Patienten", die behandelt werden sollen, umfassen
Human- und Nichthumanpatienten, insbesondere humane und nichthumane
Säuger.
Allgemein beträgt
die Menge der freien Base von Amlodipin in einer Dosiseinheit 1
bis 100 mg, noch typischer 1 bis 25 mg und vorzugsweise etwa 1,
1,25, 2,5, 5 oder 10 mg. In relativen Ausdrücken kann die Menge der freien
Base von Amlodipin in der Zusammensetzung vorzugsweise zwischen
2 und 10 % betra gen.
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Die
in der Tablette der vorliegenden Erfindung verwendete freie Base
von Amlodipin kann durch beliebige herkömmliche Mittel hergestellt
werden. Vorzugsweise wird die freie Base durch ein Verfahren gebildet und
isoliert, das das Entschützen
eines N-geschützten
Amlodipins mit einem Entschützungsmittel
unter Bildung der freien Base von Amlodipin, das Ausfällen der
freien Base von Amlodipin aus einer Lösung und das Isolieren der
ausgefällten
freien Base von Amlodipin in Festkörperform umfasst. Ein N-geschütztes Amlodipin ist
eine Amlodipinverbindung, wobei die terminale Aminogruppe wie in
der Formel (2) angegeben geschützt
ist:
worin N-Prot eine Aminogruppe,
die durch eine abspaltbare Schutzgruppe, wie eine Benzylgruppe oder
Tritylgruppe, geschützt
ist oder mit einer in eine Amingruppe umwandelbaren Gruppe, wie
einer Phthalimidogruppe oder Azidogruppe, maskiert ist, bedeutet.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das geschützte
Amlodipin eine Phthalimido-geschützte
Amlodipinverbindung der Formel (2a):
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Dieses
geschützte
Amlodipin wird hierin im folgenden häufig als Phthalodipin bezeichnet.
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Gemäß der Erfindung
kann die freie Base von Amlodipin im Festkörperzustand durch geeignetes
Aufarbeiten des Reaktionsgemischs, das nach der letzten Synthesestufe,
die zu Amlodipin führte,
d.h. der Stufe, die Entschützen
der Amlodipinvorstufe der obigen Formel (2) umfasst, erhalten wurde,
hergestellt werden. Geeignete Entschützungsmittel sind einschlägig bekannt
und die Auswahl derselben hängt
von der verwendeten Schutzgruppe ab. Die freie Base von Amlodipin
wird ohne die Notwendigkeit der Bildung und vor allem der Isolierung
eines Amlodipinsalzes erhalten. Das Verfahren ist dadurch gekennzeichnet,
dass kein saures Mittel oder Medium zum Entschützen noch für Aufarbeitungszwecke verwendet
wird, d.h. die durch Entschützen
gebildete freie Base von Amlodipin ist die freie Base, die ohne
die Zwischenstufe der Bildung eines Amlodipinsalzes ausgefällt wird.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung erfordert "das Ausfällen" der freien Base von Amlodipin aus einer
Lösung.
Eine Fällung
ist ein bekanntes Phänomen,
wodurch eine feste Phase aus einer Lösung abgetrennt wird. Ein Vorteil
einer Fällung
besteht darin, dass die feste Phase, die das ge wünschte Produkt umfasst, von
der flüssigen
Phase, die das Lösemittel
und lösliche
Co-Produkte, d.h. Nebenprodukte oder Verunreinigungen, umfasst,
abgetrennt werden kann. Eine Fällung
ist daher auch ein Werkzeug, um mindestens einige Verunreinigungen
aus dem Produkt loszuwerden. Dies ist nicht möglich, wenn ein festes Produkt
aus einer Lösung
durch einfaches Abdampfen des Lösemittels
erhalten wird. Daher umfasst für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung eine Fällung nicht nur das Abdampfen
des gesamten Lösemittels
in einer Lösung
unter Zurücklassen
eines Rückstands.
Die Fällung
ist vorzugsweise eine Kristallisation, obwohl sie nicht hierauf
beschränkt ist.
Eine Fällung,
die eine Verringerung der Temperatur der Lösung umfasst, führt allgemein
zu einer Kristallisation, während
eine Fällung,
die eine Änderung
des pH-Werts umfasst, zu einer klassischen Fällung des Feststoffs in entweder
kristalliner oder nichtkristalliner Form führen kann. Die Lösung kann
direkt durch die Entschützungsstufe
gebildet werden oder es kann eine unterschiedliche Lösung, beispielsweise
eine durch ein Extraktionsverfahren gebildete, sein. Die Lösung kann
wässrig,
nichtwässrig
oder ein Lösemittelgemisch
sein. Allgemein führt
ein wässriges
Lösemittel
zur Bildung kleiner Teilchengrößen. Die
hierin im folgenden beschriebene Reinigungsstufe kann verwendet
werden, um Teilchen der freien Base von Amlodipin einer größeren Größe, wie
gewünscht,
zu erhalten.
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Die
Isolierung der ausgefallenen festen Form der freien Base von Amlodipin
kann eine beliebige geeignete oder bekannte Technik zur Abtrennung
einer festen Phase von einer flüssigen
Phase, d.h. einem Lösemittel
oder einer Lösung,
sein. Vorzugsweise verwendet die Isolierungsstufe eine Filtration.
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Die
Erfindung wird in Bezug auf deren bevorzugte Ausfüh rungsform,
worin Phthalodipin der Formel (2a) als die N-geschützte Amlodipinverbindung verwendet
wird, beschrieben. Entsprechend
EP
89167 wird Phthalodipin entweder durch ethanolisches Methylamin,
ethanolisches Hydrazinhydrat oder durch KOH in einem Wasser/Tetrahydrofuran-Gemisch
entschützt.
Diese Techniken sind für
das Verfahren unserer Erfindung geeignet, sie sind jedoch ziemlich
unwirtschaftlich. In einer vorteilhafteren Weise wird das Entschützen durch eine
Behandlung von Phthalodipin mit einer wässrigen Methylaminlösung durchgeführt. Der
Vorteil einer wässrigen
Methylaminlösung
besteht darin, dass die freie Base von Amlodipin sich einfach aus
dem Reaktionsgemisch abtrennt und einfach im festen Zustand durch
Filtration isoliert werden kann. Das Co-Produkt der Entschützungsreaktion
(N-Methylphthalimid)
verbleibt in der wässrigen
Lösung.
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Die
Reaktion mit wässrigem
Methylamin kann mit einer Temperatur von Umgebungstemperatur bis etwa
60 °C, vorzugsweise
bei 30-50 °C
durchgeführt
werden. Der Ablauf der Reaktion kann durch jede geeignete Analysetechnik,
die eine Trennung des Ausgangsmaterials und des Produkts ermöglicht,
beispielsweise durch HPLC, überwacht
werden. Das Produkt kann durch Filtration bei 5-25 °C, vorzugsweise
bei Umgebungstemperatur abgetrennt werden.
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In
einer alternativen Weise kann das Reaktionsgemisch, das die freie
Base von Amlodipin umfasst, durch Extraktion von Amlodipin aus der
alkalischen wässrigen
Lösung
durch ein mit Wasser nicht mischbares organisches Lösemittel,
beispielsweise Toluol, aufgearbeitet werden. Die Extraktionstemperatur
ist im wesentlichen Umgebungstemperatur. Einengen der Extraktionslösung ermöglicht die
Ausfällung
von roher freier Base von Amlodipin im festen Zustand. Ein Kontralösemittel
(beispielsweise Hexan) kann auch zu der Extraktionslösung, insbesondere
zur konzentrierten Lösung, gegeben
werden, um die Ausfällung
der freien Base von Amlodipin in festem Zustand zu ermöglichen.
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Rohe
feste freie Base von Amlodipin kann ferner durch verschiedene Techniken
gereinigt werden. Es ist anzumerken, dass die Bedeutung von "rohem festem" Amlodipin nicht
nur auf die feste Amlodipinbase, die durch das obige Verfahren unserer
Erfindung hergestellt wurde, beschränkt ist, sondern sie umfasst
jede feste Amlodipinbase, die weiter gereinigt werden soll. Reinigung
wird hierin in einem breiten Sinn so verwendet, dass sie eine Verbesserung
der Kristallgröße, d.h.
das Entfernen von kleinen Kristallen zugunsten größerer Kristalle
sowie eine Verringerung der Konzentration von Verunreinigungen in
der freien Base von Amlodipin umfasst. Insbesondere ergibt eine
Ausfällung
aus wässrigen
Lösungen
allgemein freie Base von Amlodipin als feine Teilchen. Eine Reinigung über eine
Kristallisationsreinigungsstufe kann zur Gewinnung von Kristallen
der freien Base von Amlodipin mit einer größeren, günstigeren Teilchengröße verwendet
werden.
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Bei
einem ersten Reinigungsverfahren wird die freie Base von Amlodipin
aus einer Lösung
auf der Basis eines geeigneten nichtwässrigen Lösemittels, das hierin im folgenden
manchmal als "Reinigungslösemittel" bezeichnet wird,
kristallisiert. vorzugsweise wird das Lösen von Amlodipin in dem Lösemittel
unter erhöhter Temperatur,
die auch die Siedetemperatur des Reinigungslösemittels umfassen kann, durchgeführt. Falls
gewünscht,
kann die erhaltene Lösung
des weiteren durch herkömmliche
Adsorptionstechniken, beispielsweise durch eine Behandlung mit Aktivkohle
oder Silicagel, vor der Kristallisation gereinigt werden. Die Kristallisation aus
einer Lösung
kann auf verschiedenen Wegen durchgeführt werden:
- – durch
spontanes oder zwangsweises Kühlen
der Lösung
der freien Base von Amlodipin
- – durch
Zugabe eines zumindest teilweise mischbaren Kontralösemittels
zu einer Lösung
der freien Base von Amlodipin (unter Rühren oder unter Diffusion),
optional in Kombination mit spontanem oder zwangsweisem Kühlen
- – durch
Abdampfen eines Teils des Lösemittels,
optional in Kombination mit einer der vorhergehenden Techniken.
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Geeignete
Lösemittel
umfassen aliphatische C1-C4-Alkohole, wie Methanol oder Ethanol,
chlorierte C1-C4-Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Alkylester
aliphatischer Säuren,
wie Ethylacetat, Nitrile von aliphatischen Säuren, wie Acetonitril, aromatische
Kohlenwasserstoffe, wie Toluol, C1-C6-Ketone, wie Aceton und Gemische derselben.
Geeignete Kontralösemittel
können
entweder stärker
polar als das Lösemittel
sein, wobei ein Beispiel Wasser ist, oder weniger polar als das
Lösemittel
sein, wobei ein Beispiel Hexan oder Heptan ist.
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Bei
einem weiteren Reinigungsverfahren wird rohe freie Base von Amlodipin
in einem geeigneten, mit Wasser nicht mischbaren oder kaum mischbaren
Reinigungslösemittel,
beispielsweise Toluol, gelöst,
die Toluollösung
mit einer wässrigen
Säure extrahiert,
wobei eine wässrige
Lösung
eines Amlodipinsalzes bereitgestellt wird, die dann durch eine Base,
beispielsweise ein Alkali oder Amin, neutralisiert wird. Die gebildete
Amlodipinbase kann aus der wässrigen
Lösung
ausfallen und abgetrennt werden oder in ein organisches Lösemittel,
das mit Wasser nicht mischbar oder kaum mischbar ist, rückextrahiert
werden, das dann gekühlt,
eingeengt oder mit einem Kontralösemittel
gemischt wird, wodurch gereinigte freie Base von Amlodipin aus der Lösung ausfällt. Die
Natur der Säure
sollte vorzugsweise so gewählt
werden, dass das gebildete Amlodipinsalz in Wasser löslich ist.
Eine geeignete Säure
ist Salzsäure.
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Die
freie Base von Amlodipin in fester Form kann auch durch Gefriertrocknen
einer Lösung
derselben, beispielsweise einer Lösung in Ethanol-Wasser (2:1),
hergestellt werden.
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Durch
jedes der obigen Herstellungs- oder Reinigungsverfahren mit Ausnahme
des Arbeitens unter Bedingungen, die im folgenden diskutiert sind,
wurde die freie Base von Amlodipin in der kristallinen Form I erhalten.
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Unter
bestimmten Bedingungen kann eine neue Polymorphform von freier Base
von Amlodipin in festem Zustand (Form II) aus Lösungen der freien Base von
Amlodipin hergestellt werden. Allgemein erfordern die Bedingungen,
dass die Kristallisation bei niedrigen Temperaturen und typischerweise
mit raschem Kühlen beginnt,
um die Bildung von Keimen der Form I zu vermeiden. Beispielsweise
wird die Form II gebildet, wenn eine Lösung der freien Base von Amlodipin
in einem nichtwässrigen
Lösemittel,
beispielsweise in Toluol, mit einem Kontralösemittel, beispielsweise Hexan,
Cyclohexan oder Heptan, bei Temperaturen unter 5 °C behandelt
wird. Die "Lösung der
freien Base von Amlodipin in einem nichtwässrigen Lösemittel" umfasst die rohe Lösung, beispielsweise Toluollösung, die
nach der obigen Entschützungsstufe
erhalten wurde. Die Zugabe eines Kontralösemittels umfasst das Zugeben
eines Kontralösemittels
in die gekühlte
oder gekühlt
werdende Lösung der
freien Base von Amlodipin oder das Applizieren der Lösung der
freien Base von Amlodipin auf ein gekühltes Kontralösemittel.
Allgemein ermöglicht
die Verwendung eines Kontralösemittels
die Verwendung einer höheren
Kristallisationstemperatur bei der Bildung der Form II.
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In
einem alternativen Verfahren kann die Form II durch Ausfällen nach
zwangsweisem Kühlen
einer Lösung
der freien Base von Amlodipin in einem geeigneten Kristallisationslösemittel,
beispielsweise Ethylacetat, gebildet werden, wobei die Ausfällung bei
einer Temperatur von unter 5 °C,
noch besser unter -5 °C
und noch günstiger
bei -10 °C
oder darunter, was -20 °C
und darunter umfasst, beginnt.
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Es
ist anzumerken, dass die freie Base von Amlodipin, insbesondere
die kristalline Form II der freien Base von Amlodipin und die oben
beschriebene gereinigte freie Base von Amlodipin, auch als Zwischenprodukt
bei der Herstellung von Amlodipinsäureadditionssalzen verwendet
werden kann. In einer vorteilhaften Weise wird Amlodipinbase, die
durch Verfahren der Erfindung gereinigt wurde, mit einer pharmazeutisch
akzeptablen Säure
unter Bildung eines Amlodipinsalzes, das einen gewünschten
Reinheitsgrad, beispielsweise pharmazeutische Reinheit, ohne die
Notwendigkeit einer weiteren Reinigung zeigt, umgesetzt.
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Amlodipinsalze
können
durch beispielsweise Behandeln der Lösung oder Suspension der Amlodipinbase
in einem geeigneten Lösemittel
mit einer äquivalenten
Menge einer Säure
und Isolieren des gebildeten Salzes aus dem Reaktionsgemisch hergestellt
werden. Durch dieses Verfahren herstellbare Amlodipinsalze umfassen
vorzugsweise, ohne hierauf beschränkt zu sein, Salze mit pharmazeutisch
akzeptablen Säuren,
wobei Beispiele Amlodipinmaleat, -fumarat, -hydrogenmaleat, -besylat,
-besylatmonohydrat, -besylatdihydrat, -hydrochlorid, -mesylat, -mesylatmonohydrat,
-hydrobromid, -citrat und -tartrat sind.
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Geeignete
Verfahren zur Herstellung einer Tablette der freien Base von Amlodipin
können
ein beliebiges herkömmliches
Verfahren umfassen. Die Zusammensetzungen dieser Erfindung können durch
herkömmliche
Mischverfahren, wie mechanisches Mischen, Füllen und Komprimieren, mittels Nassgranulation,
Trockengranulation oder direkte Kompression formuliert werden. Das
letztere Verfahren ist am vorteilhaftesten und ein bevorzugtes kann
für die
Tablettenzusammensetzung der Erfindung in großtechnischem Maßstab verwendet
werden.
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Während die
vorliegende Erfindung primär
auf Tabletten gerichtet ist, kann eine Kapseldosierungsform ebenfalls
aus der freien Base von Amlodipin hergestellt werden. Die Kapselzusammensetzungen
können
im wesentlichen die gleichen Streckmittel wie für Tablettenzusammensetzungen
umfassen. Ein vorteilhafter inerter Träger ist mikrokristalline Cellulose
ohne Calciumphosphat.
-
Die
freie Base von Amlodipin kann auch in medizinischen Anwendungen
in Kombination mit anderen Antihypertonika und/oder Antianginamitteln,
beispielsweise mit ACE-Inhibitoren, wie Benazepril, verwendet werden.
Die Kombination kann in Form einer einzigen Kombinationszubereitung,
beispielsweise einer Kapsel, die die freie Base von Amlodipin und
Benazeprilhydrochlorid enthält,
oder durch getrennte Verabreichung von Arnzeistoffen, die die obigen
Mittel enthalten, sein. Die freie Base von Amlodipin kann auch in
Kombination mit verschiedenen Cholesterinsenkern, wie Lovastatin,
Simvastatin oder Atorvastastin, verwendet werden. Die freie Base
von Amlodipin kann bei der Behandlung der folgenden Störungen:
Hypertonie
chronische
stabile Angina pectoris
vasospastische Angina (Prinzmetal-Angina)
dekompensierte
Herzinsuffizienz
verwendet werden.
-
Diese
Störungen
werden im folgenden als "die
Störungen" bezeichnet. Entsprechend
stellt die vorliegende Erfindung ferner ein Verfahren zur Behandlung
und/oder Prävention
von einer oder mehreren der Störungen
durch Verabreichen einer wirksamen und/oder prophylaktischen Menge
der freien Base von Amlodipin in einer Zusammensetzung der Erfindung
an einen daran Leidenden, der diese benötigt, bereit. Eine wirksame Menge
ist einschlägig
bekannt. Beispielsweise beträgt
bei Menschen eine wirksame Menge typischerweise zwischen 1 und 100
mg der freien Base von Amlodipin. Eine Dosiseinheit, die früher beschrieben
wurde, wird normalerweise 1- bis 3-mal täglich, vorzugsweise einmal
am Tag eingenommen. In der Praxis bestimmt der Arzt die tatsächliche
Dosierung und den Dosierungsplan, der für den individuellen Patienten
am geeignetsten ist.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt auch die Verwendung der Zusammensetzung
der Erfindung bei der Herstellung eines Medikaments zur Behandlung
und/oder Prävention
von einer oder mehreren der Störungen bereit.
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
die Erfindung, sollten jedoch nicht als die Erfindung hierauf beschränkend betrachtet
werden. Das
Referenzbeispiel 1 beruht auf McDaid und Deasy.
1,15
g | Amlodipinbesylat
wurde in |
250
ml | Wasser
bei 50 °C-55 °C gelöst. |
2,2
ml | einer
1 M NaOH-Lösung
wurden zugegeben. Das Gemisch wurde auf 3 °C-5 °C gebracht und 1 h bei dieser Temperatur
gerührt.
Der Feststoff wurde abfiltriert und mit |
2 × 5 ml | Wasser
gewaschen und in einem Vakuumofen getrocknet. |
0,73
g | eines
Feststoffs wurden erhalten.
Ausbeute: 0,73 g (88 %)
NMR:
entspricht der freien Base von Amlodipin
DSC: entspricht der
Form I der freien Base von Amlodipin |
Referenzbeispiel
2 auf der Basis von McDaid und Deasy
1,5
g | Amlodipinbesylat
wurden in |
30
ml | Methanol
gelöst. |
3,1
ml | einer
1 M NaOH-Lösung
wurden zugegeben. |
40
ml | Diethylether
wurden zugegeben. Es wurde keine Trennung von Schichten beobachtet. |
10
ml | Wasser
wurden zugegeben. Schichten trennten sich und die organische Schicht
wurde über
Na2SO9 getrocknet.
Das Gemisch wurde zur Trockne eingedampft und der erhaltene Feststoff
wurde in einem Vakuumofen getrocknet. |
0,85
g | eines
Feststoffs wurden erhalten.
Ausbeute: 0, 85 g (78 %)
NMR:
entspricht der freien Base von Amlodipin
DSC: entspricht der
Form I der freien Base von Amlodipin |
Referenzbeispiel
3
6 kg | Amlodipinbesylat
wurden in |
12
l | 2-Propanol
suspendiert. Es wurde 15 min mit 200 rpm gerührt. |
10,6
l | 1
M NaOH in Wasser wurden zugegeben. Es wurde keine exotherme Wirkung
beobachtet. Es wurde 1 h mit 200 rpm gerührt. |
20
l | Wasser
wurden in 10 min zugegeben, Impfkristalle wurden zugegeben. |
4 l | Wasser
wurden zugegeben, ein kleiner exothermer Effekt wurde aufgrund von
Kristallisation beobachtet. Die Rührrate wurde auf 150 rpm eingestellt
und es wurde 1 h bei 20 °C
gerührt.
Das Reaktionsgemisch wurde in 2 h auf 5 °C gekühlt und 30 min bei 5 °C gerührt. Der
Feststoff wurde abfiltriert und mit |
2 × 5 l | Wasser
gewaschen. Der Feststoff wurde in einem Vakuumofen bei 40 °C 4 Tage
getrocknet. |
- Ausbeute: 4,05 kg (93,5 %) hellgelber Kristalle,
durchschnittliche Teilchengröße etwa
230 μm.
- Reinheit 99,7
- NMR: entspricht der freien Base von Amlodipin
- DSC und IR zeigten die Form I
- XRPD ist in 1 angegeben.
Beispiel
1 Synthese der freien Base von Amlodipin 250
ml | von
40 % Methylamin in Wasser und |
31,5
g | Phthalodipin
wurden bei 40 °C-45 °C 16 h gerührt. |
460
ml | Toluol
wurden zugegeben und das Gemisch wurde 30 min gerührt. Die
Schichten wurden getrennt und die organische Schicht wurde mit |
150
ml | Wasser
gewaschen. Die Schichten wurden getrennt und die organische Schicht
wurde zur Trockne eingedampft. Der erhaltene Feststoff wurde bei
40 °C in
einem Vakuumofen getrocknet. |
21,6
g | Feststoff
wurden erhalten. |
- Ausbeute: 21,6 g (92 %)
- HPLC: 98,8 Flächenprozent
- Fp: 136 °C-139 °C (unkorrigiert)
- IR: entspricht der Form I wie in 2 angegeben.
- DSC: entspricht der Form I wie in 3 angegeben.
Beispiel
2 Synthese der freien Base von Amlodipin 100
ml | von
40 % Methylamin in Wasser und |
12,6
g | Phthalodipin
wurden bei 40 °C-45 °C 16 h gerührt. |
50
ml | Toluol
wurden zugegeben und das Gemisch wurde 30 min gerührt. Die
Schichten wurden getrennt und die organische Schicht wurde mit |
150
ml | Wasser
gewaschen. Das Gemisch wurde auf etwa 20 ml verringert und unter
Rühren
auf einem Eisbad gekühlt.
Ein Feststoff begann auszufallen, der abfiltriert wurde und mit |
5 ml | Toluol
gewaschen wurde. Das feste Produkt wurde in einem Vakuumofen getrocknet. |
- HPLC: 98,8 Flächenprozent
- NMR: entspricht der Amlodipinbase
- DSC: entspricht der Form I der Amlodipinbase
Beispiel
3 Synthese der freien Base von Amlodipin 100
ml | von
40 % Methylamin in Wasser und |
12,6
g | Phthalodipin
wurden bei 40 °C-45 °C 16 h gerührt. Das
Gemisch wurde filtriert und der erhaltene Feststoff wurde mit |
2 × 10 ml | Wasser
gewaschen. Der Feststoff wurde in einem Vakuumofen getrocknet. |
- Ausbeute: 6 g (64 %)
- HPLC: 98,8 Flächenprozent
- NMR: entspricht der Amlodipinbase
- DSC: entspricht der Form I der Amlodipinbase
Beispiel
4a Kristallisation der Amlodipinbase zur Bildung von Form I 6,5
g | der
rohen freien Base von Amlodipin von Beispiel 1 wurden in |
60
ml | siedendem
Ethanol gelöst. |
120
ml | Wasser
wurden zugegeben und das Gemisch wurde auf Raumtemperatur abkühlen gelassen.
Während des
Abkühlens
beginnt ein Feststoff auszufallen. Das Gemisch wurde auf einem Eisbad
1 h gekühlt.
Der Feststoff wurde abfiltriert und mit |
10
ml | Wasser
gewaschen. Der Feststoff wurde in einem Vakuumofen bei 40 °C getrocknet. |
5,8
g | eines
Feststoffs wurden erhalten. |
- Ausbeute: 5,8 g (89 % )
- HPLC: 99,3 Flächenprozent
- Fp: 140 °C-141 °C (unkorrigiert)
- IR: entspricht der Form I wie in 4 angegeben.
- DSC: entspricht der Form I wie in 5 angegeben.
Beispiel
4b 2,0
g | der
freien Base von Amlodipin wurden in |
5 ml | Ethylacetat
durch Erhitzen unter Refluxieren gelöst und über Hyflo filtriert, wobei
eine klare Lösung
erhalten wurde. Diese warme Lösung
wurde tropfenweise zu |
100
ml | Heptan
unter kräftigem
Rühren
gegeben. Amlodipin fiel aus dem Gemisch aus und wurde durch Filtration isoilert.
Die Kristalle (feines Pulver) wurden unter Vakuum bei Raumtemperatur
getrocknet. |
Beispiel
5a Kristallisation der Amlodipinbase unter Bildung von Form II 65
g | der
freien Base von Amlodipin von Beispiel 1 wurden in |
25
ml | siedendem
Toluol gelöst.
Dieses Gemisch wurde langsam in 15 min zu |
300
ml | einer
n-Hexanlösung
von 0-3 °C
unter Rühren
gegeben. Während
der Zugabe wurde die Temperatur der n-Hexanlösung unter 3 °C gehalten.
Der Feststoff wurde abfiltriert und unter Vakuum bei Umgebungstemperatur
getrocknet. |
6,0
g | eines
weißen
Feststoffs wurden erhalten. |
- Ausbeute: 6,0 g (92 %)
- HPLC: 99,3 Flächenprozent
- IR: entspricht der Form II wie in 6 angegeben.
- FP: 138-140 °C
(unkorrigiert)
- DSC: Einsetzen bei 100,12 °C
und Einsetzen bei 140,39 °C
wie in 7 angegeben.
Beispiel
5b 5,0
g | der
freien Base von Amlodipin wurden in |
10
ml | Ethylacetat
durch Erhitzen unter Refluxieren gelöst. Unmittelbar nach dem Erhalte
einer klaren Lösung wurde
das Gemisch zwangsweise auf -78 °C
(Trockeneis/Aceton) abgekühlt.
Es erfolgte keine Kristallisation. Jedoch verfestigte sich die Lösung plötzlich außerhalb
des Trockeneisbads. Die Kristalle (pulverähnlich) wurden durch Filtration
isoliert und unter Vakuum bei Raumtemperatur getrocknet. |
- IR: entspricht der Form II
Beispiel
5c 2,0
g | der
freien Base von Amlodipin wurden in |
6 ml | Ethylacetat
durch Erhitzen unter Refluxieren gelöst. Die heiße Lösung wurde über Hyflo filtriert, wobei
eine klare Lösung
erhalten wurde, und tropfenweise zu |
100
ml | Heptan
unter kräftigem
Rühren
bei -78 °C
gegeben. Die Temperatur der Heptanschicht wurde unter -70 °C gehalten.
Der feste Niederschlag wurde durch Filtration gewonnen und unter
Vakuum bei Raumtemperatur über
Nacht getrocknet. |
- IR: entspricht der Form II.
Beispiel
5d 2,5
g | der
freien Base von Amlodipin wurden in |
7 ml | Ethylacetat
durch Erhitzen unter Refluxieren gelöst. Die heiße Lösung wurde über Hyflo filtriert und tropfenweise
zu einer eiskalten (0 °C)
Schicht von |
100
ml | Heptan
unter kräftigem
Rühren
gegeben. Die Temperatur der Heptanschicht wurde zwischen 0 und 1 °C gehalten.
Der Niederschlag wurde durch Filtration isoliert und unter Vakuum
bei Raumtemperatur über Nacht
getrocknet. |
- IR: entspricht der Form II
Beispiel
5e 2,0
g | der
freien Base von Amlodipin wurden in |
10
ml | Toluol
durch Erhitzen unter Refluxieren gelöst. Die heiße Lösung wurde über Hyflo filtriert und tropfenweise
zu einer vorgekühlten
(0 °C) Schicht
von |
100
ml | Heptan
unter kräftigem
Rühren
gegeben. Die Temperatur der Heptanschicht wurde zwischen 0 und 1 °C gehalten.
Der Niederschlag wurde durch Filtration isoliert und unter Vakuum
bei Raumtemperatur über Nacht
getrocknet. |
- IR: entspricht der Form II
Beispiel
6a Synthese der Form II der freien Base von Amlodipin 100
ml | von
40 % Methylamin in Wasser und |
12,6
g | Phthalodipin
wurden 16 h bei 40-45 °C
gerührt. |
150
ml | Toluol
wurden zugegeben und das Gemisch wurde 30 min gerührt. Die
Schichten wurden getrennt und die organische Schicht wurde mit |
50
ml | Wasser
gewaschen. Das Gemisch wurde auf etwa 75 ml verringert und auf einem
Eis/Salzbad auf etwa -10 °C
gekühlt.
Ein Feststoff wurde gebildet, der abfiltriert und mit |
5 ml | Toluol
gewaschen wurde. Das feste Produkt wurde in einem Vakuumofen getrocknet. |
- Ausbeute: g (92 %)
- HPLC: 98,8 Flächenprozent
- NMR: entspricht der freien Base von Amlodipin
- DSC: entspricht der Form II der Amlodipinbase
Beispiel
6b Synthese der Form II der freien Base von Amlodipin 100
ml | von
40 % Methylamin in Wasser und |
12,6
g | Phthalodipin
FB.ADP.010710.01 wurden bei 40 °C-45 °C 16 h gerührt. |
150
ml | Toluol
wurde zugegeben und das Gemisch wurde 30 min gerührt. Die Schichten wurden getrennt
und die organische Schicht wurde mit |
50
ml | Wasser
gewaschen. Die organische Schicht wurde af 75 ml verringert und
auf -20 °C
gekühlt. |
75
ml | n-Heptan
wurden zugegeben. Ein Feststoff begann auszufallen, der abfiltriert
wurde. Der Feststoff wurde mit |
2 × 5 ml | n-Heptan
gewaschen und in einem Vakuumofen getrocknet. |
7,9
g | eines
Feststoffs wurden erhalten. |
- Ausbeute: 7,9 g (85 %)
- HPLC: 98,8 Flächenprozent
- NMR: entspricht der freien Base von Amlodipin
- IR: entspricht der Form II
- DSC: entspricht der Form II
Beispiel
7 Umwandlung der Form II der Amlodipinbase in die Form I 1 g | der
Form II der Amlodipinbase wurde 4 h bei 115 °C erhitzt. Die Verbindung wurde
leicht gelb. |
0,9
g | eines
Feststoffs wurden gewonnen. |
- IR: entspricht der freien Base von Amlodipin
- DSC: entspricht der Form I
Beispiel
8 Reinigung der Amlodipinbase über
ein Salz 2,3
g | der
rohen Amlodipinbase wurden in |
50
ml | Toluol
gelöst. |
150
ml | einer
0,05 M HCl-Lösung
wurden zugegeben und das Gemisch wurde kräftig geschüttelt. Die Schichten wurden
getrennt und zu der wässrigen
Schicht wurden |
10
ml | einer
1 M NaOH-Lösung
gegeben. Die Bildung eines Feststoffs begann und das Gemisch wurde
45 min bei 3-5 °C
gerührt.
Der Feststoff wurde abfiltriert und mit |
2 × 5 ml | Wasser
gewaschen. Der Feststoff wurde in einem Vakuumofen getrocknet. |
1,65
g | eines
Feststoffs wurden erhalten. |
- Ausbeute: 1,65 g (72 %)
- NMR: entspricht der Amlodipinbase
- DSC: entspricht der Form I der Amlodipinbase
-
Beispiel 9 Klebrigkeitsvergleich
-
Tabletten
mit der im folgenden angegebenen Zusammensetzung wurden auf einer
EKO Excenter Press (Korsch) hergestellt: Amlodipinbesylattabletten
47,5
% mikrokristalline Cellulose (Avicell PH 112, FMC)
47,5 Calciumsulfatdihydrat
(Compactrol, Penwest Pharmaceuticals Co)
5,0 % Amlodipinbesylat
Tabletten
der freien Base von Amlodipin
48,2 % mikrokristalline Cellulose
(Avicell PH 112, FMC)
48,2 Calciumsulfatdihydrat (Compactrol,
Penwest Pharmaceuticals Co)
3,67 % Amlodipinbase (Referenzbeispiel
3)
Tabletteneigenschaften:
Stempeldurchmesser: 20
mm
Tablettengewicht: 400 mg
Härte: etwa 200 N
-
Nach
50 Tabletten wurde das Tablettenmaterial von den Stempeln unter
Verwendung von Methanol und einem Ultraschallbad extrahiert. Dieses
Verfahren wurde für
Durchgänge
von 100, 150, 200, 250 und 300 Tabletten wiederholt. Die Extrakte
wurden zusammen mit Amlodipin-Eichproben spektrometrisch vermessen. Die
Menge von Amlodipin in den Proben wurde aus der Eichkurve und der
Gesamtmenge des Amlodipins, das von sowohl dem oberen als auch dem
unteren Stempel extrahiert wurde, berechnet und gegen die hergestellte Tablettenmenge
aufgetragen. Ein Durchschnittswert für Klebrigkeit wurde aus der
Steigung der Regressionsgeraden durch Verschieben des y-Abschnitts
der Geraden durch den Nullpunkt berechnet.
Durchschnittlicher
Rückstand
(Klebrigkeit) der Amlodipinbase: 0,55 μg ADP·cm-2·Tablette-1
Durchschnittlicher Rückstand
(Klebrigkeit) von Amlodipinbesylat: 1,16 μg ADP·cm-2·Tablette-1
-
Beispiel
10 Pharmazeutische Tablette, die die freie Base von Amlodipin umfasst a)
Tablettenzusammensetzung mit Calciumhydrogenphosphat/mikrokristalliner
Cellulose
-
Die
Chargen A, B, E und F von Amlodipinbase wurden wie im folgenden
hergestellt:
- – Die Amlodipinbase wurde durch
ein 500-μm-Sieb
gesiebt.
- – Die
anderen Streckmittel wurden durch ein 850-μm-Sieb gesiebt.
- – Alle
Streckmittel außer
Magnesiumstearat wurden 15 min mit etwa 25 rpm in einem Freifallmischer
gemischt.
- – Magnesiumstearat
wurde zugegeben und das Pulvergemisch wurde weitere 5 min mit etwa
25 rpm gemischt.
- – 2,5-mg-
und 10-mg-Tabletten wurden unter Verwendung einer Korsch EKO Excenter
Press komprimiert.
-
Die
Chargen C und D von Amlodipin wurden wie im folgenden hergestellt:
- – Die
Amlodipinbase wurde gemahlen.
- – Die
anderen Streckmittel wurden durch ein 850-μm-Sieb gesiebt.
- – Alle
Streckmittel außer
Magnesiumstearat wurden 15 min mit etwa 25 rpm in einem Freifallmischer
gemischt.
- – Magnesiumstearat
wurde zugegeben und das Pulvergemisch wurde weitere 5 min mit etwa
25 rpm gemischt.
- – 2,5-mg-
und 10-mg-Tabletten wurden unter Verwendung einer Korsch EK Excenter
Press komprimiert.
-
Keine
Probleme wurden bei der Herstellung der obigen Tabletten festgestellt.
-
b)
Tablettenzusammensetzung auf der Basis von mikrokristalliner Cellulose
-
Herstellungsverfahren
-
- – Die
Amlodipinbase wurde durch ein 500-μm-Sieb gesiebt.
- – ie
anderen Streckmittel wurden durch ein 850-μm-Sieb gesiebt.
- – Alle
Streckmittel außer
Magnesiumstearat und Talkum wurden 15 min mit etwa 25 rpm in einem
Freifallmischer ge mischt.
- – Magnesiumstearat
und Talkum wurden zugegeben und das Pulvergemisch wurde weitere
5 min mit etwa 25 rpm gemischt.
- – 2,5-mg-
und 10-mg-Tabletten wurden unter Verwendung einer Korsch EKO Excenter
Press komprimiert.
-
c)
Auflösungsprofile
wurden unter Verwendung der Schaufelvorrichtung mit einer Rotationsgeschwindigkeit
von 75 rpm und einem Auflösungsmedium
von 500 ml 0,01 M Salzsäure
aufgezeichnet. Die Auflösungsproben
werden durch UV-Spektrophotometrie bei 237 nm analysiert. Die durchschnittlichen
Auflösungswerte (in
% der deklarierten Menge) sind in der Tabelle angegeben.
-
-
Beispiel
1 Kapseln der freien Base von Amlodipin Zusammensetzung:
-
Verfahren:
-
- – Die
Amlodipinbase wurde durch ein 500-μm-Sieb gesiebt.
- – Die
anderen Streckmittel wurden durch ein 850-μm-Sieb gesiebt.
- – Alle
Streckmittel außer
Magnesiumstearat wurden 15 min mit etwa 25 rpm in einem Freifallmischer
gemischt.
- – Magnesiumstearat
wurde zugegeben und das Pulvergemisch wurde weitere 5 min mit etwa
25 rpm gemischt.
- – Gelatinekapseln
wurden mit diesem Pulvergemisch gefüllt.