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DE60107690T2 - Verfahren und vorrichtung zur herstellung von metall-legierungs-gussteilen - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur herstellung von metall-legierungs-gussteilen Download PDF

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DE60107690T2
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Germany
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alloy
liquid
semi
temperature
extruder
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DE60107690T
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Zhongyun Fan
Shouxun Ji
John Michael BEVIS
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Brunel University
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Brunel University
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    • B22CASTING; POWDER METALLURGY
    • B22DCASTING OF METALS; CASTING OF OTHER SUBSTANCES BY THE SAME PROCESSES OR DEVICES
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    • B22D11/11Treating the molten metal
    • B22D11/112Treating the molten metal by accelerated cooling
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
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    • B22D11/06Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into moulds with travelling walls, e.g. with rolls, plates, belts, caterpillars
    • B22D11/0622Continuous casting of metals, i.e. casting in indefinite lengths into moulds with travelling walls, e.g. with rolls, plates, belts, caterpillars formed by two casting wheels
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    • B22D17/00Pressure die casting or injection die casting, i.e. casting in which the metal is forced into a mould under high pressure
    • B22D17/007Semi-solid pressure die casting

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  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Continuous Casting (AREA)
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  • Metal Rolling (AREA)
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Description

  • Die vorliegende Anmeldung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Formung eines kontinuierlichen Produkts aus einer flüssigen Metalllegierung und insbesondere zur Herstellung kontinuierliche Gussteile mit feinen und gleichförmigen Mikrostrukturen, die als Ausgangsmaterial für sekundäre Bearbeitungsmethoden benutzt werden können, wie Thixoformen, Schmieden und spanendes Bearbeiten. Die Anmeldung bezieht sich auch auf Erzeugnisse, die durch diese Verfahren geformt werden, wie Stränge, Stangen, Drähte, Röhren oder Streifen.
  • In der Metallumformungsindustrie wird ein kontinuierlicher Barren im allgemeinen durch einen Direkthartguss-Prozess (DC casting) oder Aluminiumguss hergestellt. Bei diesem Prozess wird eine überhitzte flüssige Metalllegierung kontinuierlich in eine wassergekühlte zylindrische Form eingeleitet und die verfestigte Legierung wird kontinuierlich abgezogen, um einen kontinuierlichen Barren zu erzeugen. Der resultierende Querschnitt des Barrens zeigt drei charakteristische Zonen: Die Hartguss-Zone an der Oberfläche, die Stengel-Zone und die grobkörnige gleichachsige Zone im Zentrum. Solch mikrostrukturelle Unregelmäßigkeit hat die direkte Anwendung der DC-Gußstränge (Direkthartguss-Barren) begrenzt.
  • Umfassende sekundäre Verarbeitungsmethoden wie Walzen, Extrudieren und Rekristallisieren, werden gewöhnlich angewendet, um mikrostrukturelle Verfeinerung und Uniformität zu erreichen. Solche sekundären Verfahrenswege sind energieintensiv, zeitaufwendig und teuer. Deshalb ist es wünschenswert, einen kontinuierlichen Gießprozess zu entwickeln, der direkt kontinuierliche Barren oder Stränge mit einer feinen und gleichmäßigen Mikrostruktur herstellen kann, ohne diese sekundären Herstellungswege einzubeziehen.
  • Ein bekannter Prozess, der DC-Gussstränge oder -barren als Ausgangsmaterial benutzt, ist ein Extrusionsprozess, um Stangen herzustellen mit entweder einfachem oder komplexem Querschnitt. Extrudieren von Metallen kann in zwei Kategorien klassifiziert werden: Kaltextrudieren und Warmextrudieren. Beim Kaltextrudieren wird das kalte Metall in ein offenes Formwerkzeug nahe Raumtemperatur gepresst. Während des Kaltextrudierens von Metallen ist beträchtlicher Druck notwendig, um das Metall durch den Druckgussformblock zu drücken, was hohe Kosten an Kapitalausstattung, reduzierte Werkzeuglebensdauer und niedrige Energieeffizienz mit sich bringt. Beim Warmextrudieren wird ein Legierungsbarren unter seinem Erstarrungspunkt erhitzt und dabei extrudiert wie beim Kaltextrusionsprozess. Beim Warmextrudieren wird die Werkzeuglebensdauer verbessert, aber die Effizienz der Energie ist immer noch begrenzt.
  • Indessen ist die saubere Extrusion wie z.B. feiner Drähte schwierig mit einem solchen Warmextrusionsprozess. Es wäre deshalb vorteilhaft einen Extrusionsprozess zu entwickeln, der direkt Stangen und Drähte aus flüssigen Legierungen erzeugen kann.
  • Ein anderer Prozess der DC-Gussstränge als Ausgangsmaterial benutzt ist der Walzprozess, um Streifenprodukte zu erzeugen durch sukzessives Walzen eines kontinuierlichen Gussbarrens bis zur geforderten Dicke. Verglichen mit dem Extrusionsprozess ist der Walzprozess sogar noch kostenintensiver wegen des hohen Energieverbrauchs, der hohen Ausrüstungskosten und geringer Materialnachgiebigkeit.
  • Eine alternative Technologie zur Steifenproduktion ist der Zwillingsrollenguss-Prozess, der zu einem begrenzten Umfang effektiv ist für eine Vielzahl von Metallen. Bei einem Zwillingsrollenguss-Prozess ist ein Paar an Walzen, die horizontale Achsen haben und die in entgegengesetzten Richtungen rotieren, parallel zu einander mit einem geeigneten Spalt dazwischen angeordnet. Ein Vorrat von flüssiger Legierung wird auf den oberen Umfangsflächen der Walzen oberhalb des Spalts gebildet und die flüssige Legierung wird kontinuierlich in einen Legierungsstreifen gegossen.
  • Die Probleme, die mit dem konventionellen Zwillingsrollengussprozess verbunden sind, umfassen den Verlust der flüssigen Legierung in der Nähe der Seitendämme, die Beschädigung der Seitendämme, Rissbildung an den Seiten des Gussstreifens, die kurze Lebensdauer der Walzen, die Schwierigkeiten bei der Prozesskontrolle und chemische Segregation bei den erhärteten Produkten.
  • Noch ein anderer Prozess der DC-Gussbarren oder -stränge als Ausgangsmaterial verwendet ist der kürzlich entwickelte Thixoform-Prozess. Dies ist grundsätzlich ein Zwei-Schritte-Prozess. Im ersten Schritt wird ein thixotroper Beschickungsvorrat durch einen modifizierten DC-Gussprozess erzeugt zur Herstellung eines Gussbarrens mit einer nicht dendritischen Mikrostruktur. Im zweiten Schritt wird ein thixotroper Barren/Beschickungsvorrat wieder erhitzt bis zu seinem halbfesten Zustand (bei einer Temperatur zwischen seinem Liquidus und Solidus) und dann in einen Hohlraum geformt entweder durch Gießen (Thixo-Gießen) oder Schmieden (Thixo-Schmieden).
  • Idealerweise sollte ein Beschickungsvorratsmaterial zum Thixoformen einen kontrollierten Volumenanteil an feinen und kugelförmigen festen Partikeln in einer Matrix enthalten. Thixoformen ist derzeit begrenzt durch die niedrige Qualität und die hohen Kosten der Beschickungsmaterialien. Prozesse zur Erzeugung thixotropen Beschickungsmaterials umfassen einfaches mechanisches Rühren, elektromagnetisches Rühren, Vergröbern einer anfänglich dendristischen Mikrostruktur, Hinzufügen von übermäßigen Kornverfeinern während kontinuierlichem Gießen und Anwendung von Ultraschallschwingungen. Jedoch haben diese Prozesse beträchtliche Nachteile. Ein bedeutender Nachteil der bekannten Methoden ist, dass die Mikrostruktur über den Querschnitt nicht gleichmäßig ist, was zu Schwierigkeiten während des Wiedererhitzungsprozesses führt und relativ schwache mechanische Eigenschaften der Endkomponenten ergibt. Der andere Nachteil wird verursacht durch die nicht-sphärische Partikelmorphologie, die lange Wiedererhitzungszeit verlangt, um die festen Partikel zu kugelförmigen zu machen, was die potentiellen Vorteile beeinträchtigt, die durch halbfestes Bearbeiten gegeben sind. Ein weiterer Nachteil sind die hohen Kosten für das Beschickungsmaterial, das derzeit bis zu 50% der Endkomponentenkosten ausmacht.
  • Eine Anzahl von Entgegenhaltungen offenbaren Thixoformungs-Prozesse, bei denen eine feste oder halbfeste Beschickung zuerst bearbeitet wird (z.B. durch Erhitzen der Beschickung, um sie zu verflüssigen, während sie einer Scherung unterworfen wird) und dann in eine Form eingebracht wird, um eine Komponente zu formen. Beispiele solcher Entgegenhaltungen schließen ein: EP 0867246 A1 (Mazda Motor Corporation); WO 90/09251 (The Dow Chemical Company); US 5,711,366 (Thixomat Inc.); US 5,735,333 (The Japan Steel Works, Limited); US 5,685,357 (The Japan Steel Works, Limited); US 4,694,882 (The Dow Chemical Company) and CA 2,164,759 (Inventronics Limited).
  • Der Nachteil jedoch beim Erhitzen von festem Granulat, um es in den thixotropen Zustand zu überführen (Thixoformung) gegenüber dem Abkühlen flüssigen Metalls in den thixotropen Zustand (Rheoformung) ist, dass es sehr schwierig ist Partikelgröße und Partikelgrößenverteilung in der Substruktur der thixotropen Schlämme zu kontrollieren. Insbesondere neigen Partikelgrößen von thixo-geformten_Schlämmen dazu, eine Ordnung größer zu sein als solche von rheo-geformten_Schlämmen, und eine breitere Verteilung zu haben. Dies hat negative Begleiterscheinungen für die Struktureigenschaften der gegossenen Komponenten.
  • Außerdem verwenden die oben erwähnten Schriften einen Standard-Einzelschnecken-Extruder, um die thixotrope Schlämme einer Scherung zu unterwerfen. Das Ergebnis ist eine Komponente von geringer Qualität.
  • Eine Anzahl von Schriften beschreiben Rheoformungs-Prozesse. Z.B. bezieht sich WO 97/21509 (Thixomat, Inc.) auf einen Prozess, um Metallzusammensetzungen zu formen, in denen eine Legierung auf eine Temperatur oberhalb ihrer Liquidustemperatur aufgeheizt wird, und dann ein Einzelschneckenextruder verwendet wird, um das flüssige Metall zu scheren, wenn es in den Bereich des Zweiphasengleichgewichts abgekühlt wird.
  • US 4,694,881 (The Dow Chemical Company) bezieht sich auf einen Prozess, bei welchem ein Material, das eine nicht thixotrope Struktur hat, in fester Form einem Einzelschneckenextruder zugeführt wird. Das Material wird auf eine Temperatur o berhalb seiner Liquidustemperatur erhitzt und dann auf eine Temperatur niedriger als seine Liquidustemperatur und höher als seine Solidustemperatur abgekühlt, während es einer Scherung unterzogen wird.
  • WO 95/34393 (Cornell Research Foundation, Inc.) offenbart ebenfalls einen Rheoformungs-Prozess, bei dem überhitztes flüssiges Metall in einen halbfesten Zustand im Zylinder oder Gehäuse eines Einzelschneckenextruders abgekühlt wird, wo es während der Abkühlung einer Scherung unterworfen wird, bevor es durch Spritzguss in eine Form gebracht wird.
  • WO 01/21343 (Brunel University) ist eine ebenfalls anhängige Anmeldung, die nach dem Prioritätsdatum der vorliegenden Erfindung veröffentlich wurde. Sie offenbart ein Verfahren zur Erzeugung einer geformten Komponente aus einer flüssigen Metalllegierung durch Abkühlen der Legierung unter ihre Liquidustemperatur, während Scherung angewendet wird, um die Legierung in ihren thixotropen Zustand zu überführen. Die Legierung wird dann in eine diskrete Form übertragen, um eine geformte Komponente zu bilden. Es gibt keine Offenbarung über die Erzeugung eines kontinuierlichen Produkts.
  • WO 01/23124 (Brunel University) ist eine weitere parallel anhängige Anmeldung, die nach dem Prioritätsdatum der vorliegenden Erfindung veröffentlicht wurde. Sie bezieht sich besonders auf ein Verfahren zur Herstellung eines Gussteils aus einer Metalllegierung mit mindestens zwei unvermischbare Komponenten, wobei die Komponenten einer Scherung unterworfen werden und in eine halbfeste Schlämme umgewandelt werden. Die Schlämme kann dann einer Gussform oder einem vorgeheizten Metallband zugeführt werden.
  • Keine der Thixoformungs- oder Rheoformungs-Schriften beschreibt einen Prozess, der kontinuierliche Produkte von genügend hoher struktureller Vollständigkeit zu formen erlaubt.
  • Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zur Formung eines kontinuierlichen Produkts aus einer flüssigen Metalllegierung vorge sehen mit den Schritten eines Kühlens der Legierung bis etwa zur Liquidustemperatur oder bis von der Solidustemperatur bis zur Liquidustemperatur der Legierung, eines Anwendens einer Scherung auf die Legierung mit einer ausreichend hohen Scherrate und Turbulenzintensität, um die Legierung in ihren thixotropen Zustand umzuwandeln, und eines Überführens der gescherten flüssigen Legierung oder gescherten halbfesten (halbflüssigen) Schlämme in eine Formungseinrichtung, um ein festes Produkt zu formen, wobei die Formungseinrichtung in der Lage ist, ein kontinuierliches Produkt zu formen, wobei die Scherung auf die Legierung mittels eines Zwillingsschneckenextruders mit wenigstens zwei Schnecken angewandt wird, die zumindest teilweise ineinandergreifen.
  • Mit „kontinuierlichem Produkt" ist ein Produkt gemeint, das kontinuierlich geformt wird, so dass ein Produkt beliebiger Länge geformt werden kann, vorausgesetzt dass genügend Materialzufuhr vorgesehen ist. Dies ist ein Gegensatz zu einem diskreten Produkt, so wie es in einer Form ausgebildet wird.
  • Die formgebende Vorrichtung kann ein Direkthartgießer sein (DC-Rheogießen), oder ein Extrusionswerkzeug (Rheo-Extrusion), oder ein Zwillingswalzengießer (Zwillingswalzen Rheo-Gießen). Die Materialien, die entsprechend der vorliegenden Erfindung bearbeitet werden, können entweder mischbare oder nicht mischbare Legierungen sein. Im Falle von nicht mischbaren Legierungen wird der Prozess als Rheomixing-Prozess bezeichnet.
  • Es wurde erkannt, dass die meisten Nachteile der Thixoform-, herkömmlicher Direkthartguss-, Zwillingswalzenguss- und Extrusions-Prozesse des Standes der Technik überwunden werden können, wenn die zugeführte flüssige Legierung niedrigere Temperatur und höhere Viskosität hat, was erreicht werden kann durch Scherung von flüssiger Legierung bei einer Temperatur nahe ihrer Liquidustemperatur oder zwischen ihrer Liquidus – und Solidustemperatur. Die höhere Viskosität der intensiv gescherten flüssigen Legierung oder der halbfesten Schlämme kann die Verfestigungszeit verkürzen, Leckagen beim Zwillingswalzengießen verhindern, die chemische Ablagerung während der Verfestigung bei kontinuierlichem Guss und Extrudieren reduzieren und die Produktionsrate erhöhen. Die niedrigere Guss- /Zufuhrtemperatur kann ebenfalls die Werkzeug-Lebensdauer, die Energieeffizienz und Produktqualität verbessern.
  • In einem zweiten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Formung eines kontinuierlichen Produkts aus einer flüssigen Metalllegierung vorgesehen mit den Schritten eines Kühlens der Legierung bis etwa zur Liquidustemperatur oder bis von der Solidustemperatur bis zur Liquidustemperatur der Legierung, eines Anwendens einer Scherung auf die Legierung mit einer ausreichend hohen Scherrate und Turbulenzintensität, um die Legierung in ihren thixotropen Zustand umzuwandeln, und eines Überführens der gescherten flüssigen Legierung oder gescherten halbfesten (halbflüssigen) Schlämme in eine Formungseinrichtung, um ein festes Produkt zu formen, wobei die Formungseinrichtung in der Lage ist, ein kontinuierliches Produkt zu formen und wobei die Legierung aus mischbaren Komponenten gebildet wird, wobei die Scherung auf die Legierung mittels eines Zwillingsschneckenextruders mit wenigstens zwei Schnecken angewandt wird, die zumindest teilweise ineinandergreifen.
  • Im Allgemeinen ist die Schervorrichtung ein Hoch-Scher-Extruder, der die Schritte der Aufnahme der flüssigen Legierung in einen Temperatur kontrollierten Zylinder oder Gehäuse und des Betreibens der im Zylinder positionierten Schnecken mit einer ausreichend hohen Scherrate aufweist, um die flüssige Legierung in ihren intensiv gescherten Zustand und/oder thixotropen Zustand umzuwandeln. Das Schneckenprofil sollte besonders entworfen werden, um hohe Scherrate und hohe Turbulenzintensität zur Verfügung zu stellen und um eine positive Pumpwirkung zu erzielen während der Überführung der flüssigen Legierung von einem Ende zum andern Ende des Zylinders. Der Extruder kann irgendeine Art von Extruder sein, der mindestens zwei im Zylinder positionierte Schnecken hat.
  • Vorzugsweise ist der Extruder ein Zwillingsschneckenextruder, der mindestens zwei Schnecken hat, die im wesentlichen vollständig ineinander greifen.
  • Die Formungsvorrichtung kann aus verschiedenen Arten von Werkzeugen oder Gussformen mit dazu gehörigen Ausrüstungen bestehen, die von den Anforderun gen an das zu produzierende Endprodukt abhängen. (a) Beim DC-Rheoguss-Prozess kann die Press/Guss-Form ein einfacher Zylinder mit einer optionalen Anlauf-Basis sein, in welcher der Zylinder ein Kühlsystem haben kann. Die verfestigte Legierung wird kontinuierlich aus der Press/Guss-Form über die Anlauf-Basis extrahiert, wodurch das Gussteil kontinuierlich geformt wird. (b) Beim Zwillingswalzen-Rheo-Guss-Prozess enthält die Press/Guss-Form ein Paar rotierende Walzen und ein Paar Seitendämme, die an den beiden axialen Enden der Walzen angebracht sind, so dass ein Vorrat an gescherter flüssiger Legierung oder halbfester Schlämme sowohl durch die Walzen als auch durch die Seitendämme definiert wird; die Walzen rotieren entgegengesetzt, so dass die gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme anschließend verfestigt wird, um Verfestigungshäute zu bilden, die dann miteinander druckverbunden werden, wenn sie den Spalt zwischen den beiden Walzen passieren, und so einen kontinuierlichen Streifen bilden. (c) Beim Rheo-Extrusions-Prozess kann die Press/Guss-Form ein einfaches offenes Loch sein, das am Ende des Extruders angebracht ist. Die positive Pumpwirkung, die vom Extruder bereitgestellt wird, zwingt die gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme durch das vorgeheizte offene Werkzeug, um Stangen oder dünne Drähte oder irgendwelche andere geeigneten Querschnittsformen zu formen.
  • Die Form kann auf eine vorbestimmte Temperatur erwärmt werden oder bei dieser Temperatur gehalten werden, wenn die gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme in sie eingebracht wird. Es kann eine vorbestimmte Beziehung geben zwischen der Temperatur der Form und der Schertemperatur des Metalls, die festgelegt wird durch die Anforderungen der jeweiligen Technik.
  • Die kontinuierliche Gussmethode und Vorrichtung der vorliegenden Erfindung umfasst vorzugsweise einen Extruder, der einen Einlass am einen Ende und einen Auslass am andern Ende besitzt, einen temperaturgeregelten Zylinder, welche den Einlass mit dem Auslass verbindet und mindestens zwei Schnecken innerhalb des Zylinders besitzt.
  • Mindestens eine der Schnecken im Extruder umfasst vorzugsweise einen Körper mit mindestens einer Schiebe, Schaufel oder einem Flügel daran, wobei die Schaufel wenigstens teilweise eine Spirale um den Körper beschreibt, um das Metall durch den Zylinder oder das Gehäuse zu schieben, wobei die Schnecke rotiert werden kann, um die flüssige Legierung mit einer ausreichenden Rate zu scheren, um darin eine vollständige Bildung von dendritischen Strukturen zu unterdrücken, während das Metall in einem halbfesten Zustand ist; Rotation der Schraube verursacht außerdem, dass das Metall von dem Einlass zum Auslass durch das Gehäuse transportiert wird.
  • In einer Ausführungsform werden Temperatur kontrollierbare Mittel eingesetzt, um die Temperatur des Extrudergehäuses, der Schnecken und der Legierung einzustellen, so dass die Legierung entweder bei einer Temperatur in der Nähe ihrer Liquidustemperatur gehalten wird, oder bei einer Temperatur zwischen ihrer Liquidustemperatur und Solidustemperatur. Der Auslass des Extruders kann ein regulierbares Ventil haben, um die Legierung vom Extruder zur Formvorrichtung zu übertragen. Die Menge an flüssiger Legierung oder halbfester Schlämme, die vom Extruder zu der Formvorrichtung übertragen wird, kann durch besagtes Ventil gesteuert werden, um die Konsistenz der halbfesten Schlämme in der Formvorrichtung beizubehalten.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Extrusionswerkzeug direkt am Extruder angebracht zur Herstellung von kontinuierlichen Stäben mit verschiedenen Querschnitten. Dieser Prozess wird Rheo-Extrusion genannt.
  • Alternativ kann ein Einzelschneckenextruder zusätzlich zu einer Hochschervorrichtung angewandt werden, wobei die gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme, die aus der Hoch-Scher-Vorrichtung entnommen wird, durch die kontinuierliche Rotation der Schnecke in dem Einzelschneckenextruder für die Herstellung von kontinuierlichen Gussteilen wie Stäben oder dünnen Drähten oder Barren oder Stränge extrudiert werden kann.
  • Die kontinuierlichen Produkte, die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung geformt werden, können durch einen herkömmlichen Extrudrusionsprozess weiter verformt werden.
  • Allgemein können die Materialien die gemäß dieser Erfindung bearbeitet werden irgendwelche metallischen Legierungen sein, so wie auf Al, Mg, Zn, Cu, Fe usw. basierende Legierungen. Eine wichtige Gruppe von Materialien, die gemäß dieser Erfindung bearbeitet werden können, sind jene mit einer Flüssigkeitnichtmischbarkeitslücke, z.B. jene Legierungen die auf Al-Pb, Al-Bi, Al-In und Cu-Pb basieren.
  • Ein wichtiger Vorteil des Verfahrens gemäß der vorliegenden Erfindung ist die resultierende feine und gleichförmige Mikrostruktur über den Querschnitt des Barrens oder Strangs, wobei ein kontrollierter Volumenanteil von feinkörnigen und kugelförmigen Partikeln gleichförmig in einer Matrix verteilt ist. Deshalb hat der hergestellte Barren einen höheren Grad von Thixotropie und ist besonders geeignet als Ausgangsmaterial für das Thixoformen.
  • Ein weiterer Vorteil des Prozesses der vorliegenden Erfindung beruht auf der Tatsache, dass keine sekundären Bearbeitungsvorgänge, wie Extrusion und Rekristallisation erforderlich sind für mikrostrukturelle Kontrolle, da die hergestellten Barren oder Stränge eine feine und gleichmäßige Mikrostruktur haben. Deshalb können sie direkt zur Festkörperbearbeitung wie spanendes Bearbeiten, Schmieden und so weiter benutzt werden.
  • Die zylinderartige Guss/Press-Form für den DC-Rheoguss kann aus jeder Art von Material hergestellt werden, aber vorzugsweise wird die Form aus Graphit oder kupferbasierter Legierung hergestellt. Ein Kühlsystem kann an die zylinderartige Guss/Press-Form angebracht werden, durch die die gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme bei einer geeigneten Kühlrate verfestigt werden kann. Eine Anlaufbasis kann im Anfangsstadium des Gusses benutzt werden.
  • Die rotierenden Walzen im Zwillingswalzengießer können jede Art von Profilen haben, die in der Lage sind, einen engsten Spalt währen der Drehung bereitzustellen. Vorzugsweise ist das Profil der Walzen flach.
  • Das Extrusionswerkzeug beim Rheoextrusions-Prozess kann jede Art von Querschnittsformen haben, einschließlich entweder einfacher Formen wie runde, dreieckige, quadratische, rechteckige oder komplexe Formen wie Polygone oder andere geeignete Formen. Die Querschnittsgröße kann variiert werden über einen großen Bereich, was bedeutet dass die Produkte sowohl dünne Drähte als auch dicke Stangen sein können.
  • Das Verfahren kann gescherte flüssige Legierung verwenden bei einer Temperatur in der Nähe ihrer Liquidustemperatur oder halbfeste Schlämme mit feinen und gleichmäßigen Mikrostrukturen mit verschiedenen festen Volumenteilen (0% bis 750%) durch Scheren flüssiger Legierung bei Temperaturen zwischen Schmelz- und Erstarrungspunkt. Wenn Scherung bei einer Temperatur nahe dem Schmelzpunkt ausgeführt wird, wird eine feine und gleichförmige Mikrostruktur im endgültig verfestigten Produkt wegen der erhöhten effektiven Kernbildungsgeschwindigkeit in der intensiv gescherten flüssigen Legierung mit einer gleichförmigen Temperatur und chemischen Zusammensetzung erzeugt. Wenn Scherung bei einer Temperatur zwischen Liquidustemperatur und Solidustemperatur durchgeführt wird, kann eine halbfeste Schlämme mit feinen und kugelförmigen Partikeln erzeugt werden unter intensiver Scherung. Solch eine Schlämme kann direkt genutzt werden, um eine Komponente zu formen oder zum Umformen in Barren als ein Ausgangsmaterial für den Thixoformungsprozess. Die Vorrichtung und das Verfahren kann auch metallische Komponenten liefern mit verbesserten mechanischen Eigenschaften infolge der effektiven Modifikation der Mikrostrukturen zurückzuführen sind, besonders bei Legierungen, nahe der eutektischen Zusammensetzung.
  • Die Vorrichtung und das Verfahren weist vorzugsweise folgende Schritte auf:
    • – Vorsehen einer flüssigen Legierung im flüssigen Zustand und Zuführen der flüssigen Legierung an einen Temperatur kontrollierten Extruder durch einen Einlass, der zu einem Ende des Extruders angeordnet ist;
    • – Scheren der flüssigen Legierung durch eine ausreichend hohe Scherrate, die durch den Extruder bereitgestellt wird, um eine gescherte flüssige Legierung oder eine halbfeste Schlämme zu bilden;
    • – Transferieren der gescherten flüssigen Legierung oder der halbfesten Schlämme vom Extruder in eine Formvorrichtung, die entweder eine zylinderartige Gussform für DC-Rheoguss oder ein Zwillingswalzenspalt für Zwillingswalzenrheoguss oder ein offenes Werkzeug für Rheoextrusion durch Öffnen eines Kontrollventils, das sich an einem Ende des Extruders befindet, und
    • – Verfestigen der gescherten flüssigen Legierung oder der halbfesten Schlämme in der Formvorrichtung, um kontinuierliche Gußteile mit verschiedenen Querschnitten herzustellen. Die Formvorrichtung kann ein DC-Gießer oder ein Extrusionswerkzeug oder ein Zwillingswalzengießer sein.
  • Grundsätzlich besteht der Extruder aus einem Zylinder oder Gehäuse, zwei Schnecken und einem Antriebssystem und ist angepasst, um flüssige Legierung durch einen Einlass aufzunehmen, der gewöhnlich zu einem Ende des Extruders hin angebracht ist. Einmal im Durchgang des Extruders wird die flüssige Legierung entweder abgekühlt oder bei einer vorbestimmten Temperatur gehalten. In beiden Situationen ist die Arbeitstemperatur entweder eine Temperatur in der Nähe der Liquidustemperatur oder eine Temperatur zwischen ihrer Solidustemperatur und Liquidustemperatur.
  • Die Prozesstemperatur, die vom Schmelz- und Erstarrungspunkt der Legierung abhängt, wird von Legierung zu Legierung variieren. Die geeignete Temperatur ist offensichtlich für den Durchschnittsfachmann.
  • Auch im Extruder wird die flüssige Legierung Scherung unterworfen. Die Scherrate ist so, dass sie ausreicht, um kugelförmige Partikel und eine feine und gleichmäßige Mikrostruktur im Endprodukt zustande zu bringen. Die Scherung wird induziert durch die Schnecke(n). die innerhalb des Zylinders oder Gehäuses angeordnet sind und wird verstärkt durch spiralförmige Schneckenstege, die auf dem Schneckenkörper gebildet sind. Erhöhte Scherung wird erzeugt in dem ringförmigen Raum zwischen dem Zylinder oder Gehäuse und den Schneckenstegen und zwischen den Stegen der Schnecken. Die positive Verschiebung im Extruder kann die gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme veranlassen, sich vom Einlass des Extru ders in Richtung zum Auslass des Extruders fortzubewegen, wo sie dann entnommen wird.
  • Beim Zwillingswalzenrheogußprozess wird ein Walzenspalt, der aus einem Paar Walzen, einem Paar Seitendämmen und einem Antriebssystem besteht, vorzugsweise angenommen, um gescherte flüssige Legierung oder halbfeste Schlämme über einen Pool aufzunehmen, der oberhalb von den Innenflächen der zwei Seitendämme und der oben liegenden Oberfläche der zwei Walzen angeordnet ist und durch sie geformt ist. Einmal im Poolvorrat des Zwillingswalzengießers wird die gescherte flüssige Legierung oder halbfeste Schlämme abgekühlt, um eine Haut oder Umhüllung an der Oberfläche der Walzen zu bilden. Die Temperatur der Walzen variiert von Legierung zu Legierung. Die geeignete Temperatur ist für den Durchschnittsfachmann offensichtlich, sollte aber üblicherweise niedriger sein als die Solidustemperatur der Legierung. Auch beim Zwillingswalzengussprozess wird die gescherte flüssige Legierung oder halbfeste Schlämme Vorgängen wie Verfestigung, Deformation, Bindung der verfestigten Schale und kontinuierlicher Extraktion des festen Streifens unterworfen. Die Extraktionsgeschwindigkeit ist so, dass es ausreicht, die Kontinuität des Prozesses zu erhalten. Die Verformung und Haftung sind so, dass es ausreicht, die effektive Bindung im Plattenbereich zu halten.
  • Beim Rheoextrusionsprozess kann der für das Extrudieren benötigte Druck der gescherten flüssigen Legierung oder der halbfesten Schlämme durch Temperatur und Scherrate für eine gegebene Zusammensetzung kontrolliert werden. Die Temperaturänderung zwischen Extruderzylinder und dem offenen Werkzeug kann die äußere Reibung zwischen gescherter flüssiger Legierung oder halbfestem Schlämme und dem offenen Werkzeug während der Extrusion drastisch reduzieren. Das Gleichgewicht an äußerer Reibung, die Viskosität der gescherten flüssigen Legierung oder der halbfesten Schlämme und dem Pumpenüberdruck des Extruders bestimmt die Extrudiergeschwindigkeit durch das offene Werkzeug. Extrusionswerkzeuge mit unterschiedlichen Schnittformen können verwendet werden zum kontinuierlichen Gießen mit verschiedenen Querschnittsformen.
  • Beim Anwenden von Rheomixing kann entweder eine homogene flüssige Legierung bei einer Temperatur oberhalb ihrer Mischungslücke oder ein vorläufig gemischtes flüssiges Gemisch bei einer Temperatur innerhalb der Mischungslücke in den Extruder zum intensiven Mischen eingebracht werden, um ein feines und gleichmäßiges Gemisch zu bilden. Im Extruder erfährt die flüssige Legierung sowohl Abkühlung als auch intensive Scherung. Der Extruder kann bei Temperaturen sowohl oberhalb als auch unterhalb der monotektischen Temperatur betrieben werden. Die Formungsvorrichtung kann entweder eine Extrusionswerkzeug oder ein Zwillingswalzengießer sein.
  • Eine Anzahl bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung werden im Detail unten mit Bezug auf die Zeichnungen beschrieben, von denen:
  • 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung zum Umwandeln einer flüssigen Legierung in eine intensiv gescherte flüssige Legierung oder halbfeste Schlämme entsprechend den Grundsätzen der vorliegenden Erfindung ist;
  • 2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung zum Umwandeln einer flüssigen Legierung in eine intensiv gescherte flüssige Legierung oder halbfeste Schlämme und zum anschließenden Erzeugen von Metallsträngen oder -barren mit einem DC-Rheogußprozess entsprechend den Grundsätzen der vorliegenden Erfindung ist;
  • 3 eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform einer Vorrichtung zum Umwandeln einer flüssigen Legierung in eine intensiv gescherte flüssige Legierung oder halbfesten Schlämme und zum anschließenden Erzeugen von Metallstangen/-drähten mit einem Rheoextrusionsprozess unter Verwendung eines Extrusionswerkzeugs entsprechend den Grundsätzen der vorliegenden Erfindung ist;
  • 4 eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform einer Vorrichtung eines Extrusionswerkzeugs für eine Rheoextrudierprozess ist.
  • 5 eine schematische Darstellung einer alternativen Ausführungsform einer Vorrichtung zum Umwandeln einer flüssigen Legierung in eine intensiv gescherte flüssige Legierung oder halbfeste Schlämme und anschließendem Herstellen von Metallstangen/-drähten mit einem Rheoextrusionsprozess unter Verwendung eines Einzelschneckenextruders entsprechend den Grundsätzen der vorliegenden Erfindung ist;
  • 6 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Vorrichtung zum Umwandeln einer flüssigen Legierung in eine intensiv gescherte flüssige Legierung oder halbfeste Schlämme und anschließendem Herstellen eines Metallbands mit einem Zwillingswalzenrheogußprozess entsprechend den Grundsätzen der vorliegenden Erfindung ist.
  • In der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen, die folgt, wird das Gussteil durch einen Extruder und eine Formungsvorrichtung aus einer flüssigen AZ91D Legierung erzeugt. Die Erfindung ist nicht auf AZ91D Magnesiumlegierung beschränkt und ist ebenso anwendbar auf jede andere Art von Metallen, einschließlich Aluminiumlegierungen, Magnesiumlegierungen, Zinklegierungen, Kupferlegierungen, Eisenlegierungen und anderen Legierungen, die möglicherweise geeignet sind für scherinduzierte Metallbearbeitung und/oder halbfeste Metallbearbeitung. Außerdem sind spezifische Temperatur und Temperaturbereiche, die in der Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen zitiert werden, nur anwendbar auf AZ91D Magnesiumlegierung, können aber ohne weiteres entsprechend den Grundsätzen der Erfindung von Durchschnittsfachleuten modifiziert werden, um andere Legierungen, wie solche die auf Al, Mg, Zn und Cu basieren, anzupassen.
  • 1 veranschaulicht ein Extrudersystem entsprechend einer Ausführungsform dieser Erfindung. Eine flüssige Legierung wird in eine Fülleinrichtung 10 eingespeist. Die Fülleinrichtung 10 ist mit einer Reihe von Heizelementen 11 ausgestattet, die um dem äußeren Rand angeordnet sind. Die Heizelemente können von jedem herkömmlichen Typ sein und dienen dazu, die Fülleinrichtung mit einer Temperatur zu betreiben, die hoch genug ist um das Metall, das durch die Fülleinrichtung 10 zuge führt wird, im flüssigen Zustand zu halten. Für AZ91D Legierung wäre diese Temperatur über 600 °C, der Liquidustemperatur der Legierung. Der Extruder hat eine Vielzahl von Kühlkanälen 12 und Heizelementen 13, die entlang des Extruders verteilt sind. Die passenden Kühlkanäle 12 und Heizelemente 13 können eine Reihe von Heiz- beziehungsweise Abkühlzonen bilden. Die Heiz- und Kühlzonen machen es möglich, ein komplexes Temperaturprofil entlang der Extruderachse aufrechtzuerhalten, das die besonderen Anforderungen während halbfester Bearbeitung erfüllen kann. Die Temperatunegelung jeder einzelnen Zone wird erreicht durch Abgleichen der Heiz- und Kühlleistungseingabe durch ein zentrales Regelsystem durch das Thermoelement 20. Die Heizmethoden können Widerstandsheizung, Induktionsheizung oder jede andere Art von Heizung sein. Das Kühlmedium kann Wasser oder Gas oder jedes andere Medium abhängig von der Prozessanforderung sein. Während in 1 nur eine Heiz/Kühlzone gezeigt ist, kann der Extruder mit zwischen 1 bis 10 getrennt steuerbaren Heiz/Kühlzonen versehen sein.
  • Der Extruder hat auch eine physische Neigung oder Schräge. Die Neigung ist gewöhnlich zwischen 0 – 90° relativ zur Metallblechbewegungsebene. Die Neigung ist vorgesehen zur Unterstützung des Transfers der gescherten flüssigen Legierung oder der halbfesten Schlämme vom Extruder zu den nächsten Schritten in unterschiedlichen Prozessen.
  • Der Extruder ist ebenfalls mit zwei Schnecken 14 ausgestattet, die durch einen Elektromotor oder einen Hydromotor 16 über ein Getriebe 17 angetrieben sind. Die zwei Schnecken 14 sind innerhalb des Zylinders oder Gehäuses 15 angebracht und werden durch die Endkappen 18, 19 in Ausrichtung gehalten. Die zwei Schnecken 14 sind ausgestaltet, hohe Scherraten zu liefern, die notwendig sind, um feine und gleichförmige feste Partikel zu erhalten. Unterschiedliche Arten von Schneckenprofilen können natürlich benutzt werden. Außerdem kann jede Vorrichtung, die hohe Scherung anbietet, benutzt werden, um den Zwillingsschneckenextruder zu ersetzen.
  • Die gescherte flüssige Legierung oder halbfeste Schlämme, die im Extruder existiert, wird zur Formungseinrichtung übertragen durch ein Ventil 21, das mit der Endkappe 19 verbunden ist. Das Ventil 21 arbeitet als Reaktion auf ein Signal des zentralen Regelsystems. Das Ventil 21 ist vorgesehen, für einen konstant geregelten Fluss der halbfesten Schlämme zu sorgen, so dass ein passender Vorrat für den nächsten Prozessschritt gebildet wird. Das wahlweise Öffnen des Ventils 21 muss den Prozessanforderungen angepasst werden. Das Ventil 21 kann kontinuierlich geöffnet werden bei einer begrenzten Durchflussrate oder diskret ohne Begrenzung der Durchflussrate.
  • 2 veranschaulicht ein DC Rheogießsystem. Das System hat zwei funktionelle Einheiten: Einen Zwillingsschneckenextruder 1 und einen DC Gießer 2. Der Extruder 1 wurde in 1 beschrieben. Der DC Gießer 2 umfasst hauptsächlich eine zylindrische Gießform 31 und ein Kühlmedium 33. Die Gießform ist an einem Träger 36 angebracht mit einem vorgegebenen Spalt zu Extruder 1. Eine Anlaufbasis ist so eingeschlossen, dass sie kontinuierlich beweglich ist. Die gelieferte gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme ist im DC Gießer umschlossen. Die Direkthartgusseinheit 31 wird befüllt durch das Kühlmittel 33 über Einlass 32 und fließt aus über Auslass 34. Die gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme im Vorrat 30 kann dafür verfestigt werden, um einen kontinuierlichen Barren oder Strang 34 zu bilden, der unterstützt wird durch die Basis 35, um den Prozess zu starten und den Barren oder Strang kontinuierlich zu ziehen.
  • 3 veranschaulicht ein Rheo-Extrusionssystem. Das System ist modifiziert von einem Extruder, wie er in 1 gezeigt ist. Ein temperaturgeregeltes Extrusionswerkzeug 8 ist direkt am Auslassventil 21 angebracht. Das Extrusionswerkzeug 8 hat ein separates Thermoelement 9, um die erforderliche Werkzeugtemperatur aufrechtzuerhalten, und hat einen Auslass 7, um die Legierung zu extrudieren. Die höhere Temperaturänderung am offenen Werkzeug kann den Widerstand gegenüber dem Durchfluss der gescherten Legierung oder der halbfesten Schlämme beträchtlich reduzieren. Die gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme wird durch das Extrusionswerkzeug herausgedrückt, um einen Stab oder einen Draht zu formen.
  • 4 veranschaulicht ein alternatives Extrusionswerkzeug, in welchem eine alternative Querschnittsform 7 in das Extrusionswerkzeug 8 eingearbeitet ist, um andere Querschnittsformen zu erzeugen. Gewöhnlich kann der Querschnitt des Extrusionswerkzeugs jede einfache oder komplexe Form haben oder jede andere Form, die geeignet ist zum Extrudieren.
  • 5 veranschaulicht ein alternatives Rheo-Extrusionssystem. Das System hat zwei funktionelle Einheiten: Einen Zwillingsschneckenextruder und einen Einzelschneckenextruder. Der Zwillingsschneckenextruder wurde in 1 beschrieben. Der Einzelschneckenextruder wird als Formungsvorrichtung für die Herstellung von Stäben/Drähten aus der gescherten flüssigen Legierung oder der halbfesten Schlämme benutzt. Der Einzelschneckenextruder besteht aus einem Zylinder oder Gehäuse 42, Schnecke 43, Düse 41 und Heizelementen 45 entlang des Zylinders 42 mit einem Thermoelement 46 für die erforderliche Temperatur. Die gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme wird durch das Ventil 22 in den Einzelschneckenextruder eingebracht. Die kontinuierliche Rotation der Schnecke 43 presst die gescherte flüssige Legierung oder die halbfeste Schlämme vorwärts zur Düse 41, um ein kontinuierliches Produkt zu formen. Die Temperaturregelung des Zylinders oder Gehäuses 42 mittels Heizelementen 45 kann den Ausflusswiderstand der gescherten flüssigen Legierung oder der halbfesten Schlämme signifikant erniedrigen. Die Schnittformen der Düse 41 bestimmen die Form des extrudierten Teils. Die Düse kann einfach ein kleiner Kreis sein, der einen metallischen Draht formt, oder jede andere mögliche Form. Solch ein Extruder nach der Stand der Technik kann durch Anwendung der alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung modifiziert werden, wobei zumindest das offene Werkzeug zu anderen Formen verändert werden kann.
  • 6 veranschaulicht ein Zwillingswalzen-Rheogusssystem. Das System hat zwei funktionelle Einheiten: Einen Zwillingsschneckenextruder 1 und einen Zwillingswalzengießer 2. Der Extruder 1 wurde in 1 beschrieben. Der Zwillingswalzengießer 2 umfasst hauptsächlich ein Paar Walzen 22 und ein Paar Seitendämme 23. Die Zwillingswalzen sind horizontal und parallel zueinander mit einem vorbestimmten Spalt angeordnet, wobei eine oder beide der Walzen so abgestützt sind, dass sie wahlweise in radialer Richtung der Walzen beweglich sind. Die Walzen rotieren in den durch die Pfeile angezeigten Richtungen. Das Innere jeder Walze 22 kann eine Kühl- oder Heizummantelung bilden. Seitendämme 23 sind in Kontakt mit den Walzen 22 in axialer Richtung der Walzen angebracht. Um die halbfeste Schlämme zu speichern, wird ein Vorrat 24 zwischen oberen Oberflächen der entgegengesetzten Enden der Walzen 22 und der inneren Oberfläche der zwei Seitendämme 23 gebildet. Die übertragene halbfeste Schlämme im Vorrat 24 kann weiter verfestigt werden um eine Umhüllung oder Haut 25 auf der Oberfläche der Walzen 22 zu bilden. Unter dieser Bedingung werden die Walzen 22 in Pfeilrichtung rotiert, wie in der Figur gezeigt, so dass die verfestigten Häute 25, die auf den Oberflächen der Walzen 22 gebildet werden, herunter gezogen werden und durch Druck verbunden werden, um einen kontinuierlichen Gussstreifen 26 zu bilden.
  • Wie angeführt in 6, sind die Walzenumfangsoberflächen normalerweise glatt, d. h. die Walzen sind von einfacher zylindrischer Form. So ein Gießer nach dem Stand der Technik kann durch Anwendung der alternativen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung modifiziert werden, wobei wenigstens ein Teil der Walzenoberfläche eine konvexe oder konkave Oberfläche oder irgendeine andere geeignete Oberfläche ist.
  • Im Allgemeinen hat das System eine Regelvorrichtung, um all die Funktionen zu realisieren. Die Regeleinrichtung ist vorzugsweise programmierbar, so dass die gewünschten Eigenschaften des Metalls erzielt werden können. Die Regeleinrichtung (in den Abbildungen nicht gezeigt) kann z. B. einen Mikroprozessor aufweisen, der leicht und schnell umprogrammiert werden kann, um die relativen Parameter abhängig von der Art des gefertigten Produkt zu ändern.
  • Die Ausführungsform kann auch eine Sensorvorrichtung am Extruder angebracht haben, um den Druck im Zylinder oder Gehäuse zu erhöhen. Die Ausführungsform kann auch eine Sensorvorrichtung am Extruder und dazugehörigen Teilen haben, um Schutzgas zur Vermeidung einer Oxidation einzuleiten. So ein Gas kann Argon, Stickstoff oder jedes andere geeignete Gas sein.
  • Obwohl besondere Ausführungsformen in Übereinstimmung mit der Erfindung veranschaulicht und beschrieben wurden, ist klar, dass die Erfindung eine Vielfalt von Formen und Ausführungsformen annehmen kann, die alle innerhalb des Schutzbereichs der nachfolgenden Ansprüche fallen. Zum Beispiel können Zylinder und Schnecke von einer modularen Bauweise sein.

Claims (13)

  1. Verfahren zur Formung eine kontinuierlichen Produkts aus einer flüssigen Metalllegierung mit den Schritten: Kühlen der Legierung bis etwa zur Liquidustemperatur oder bis von der Solidustemperatur bis zur Liquidustemperatur der Legierung, Anwenden einer Scherung auf die Legierung mit einer ausreichend hohen Scherrate und Turbulenzintensität, um die Legierung in ihren thixotropen Zustand umzuwandeln, und Überführen der gescherten flüssigen Legierung oder gescherten halbfesten (halbflüssigen) Schlämme in eine Formungseinrichtung, um ein festes Produkt zu formen, wobei die Formungseinrichtung in der Lage ist, ein kontinuierliches Produkt zu formen, wobei die Scherung auf die Legierung mittels eines Zwillingsschneckenextruders mit wenigstens zwei Schnecken angewandt wird, die zumindest teilweise ineinandergreifen.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei wenigstens eine Schnecke des Zwillingsschneckenextruders wenigstens eine Schiebe, Schaufel oder Flügel daran hat, wobei die Schiebe wenigstens teilweise eine Spirale um die Schnecke definiert, um die Legierung durch den Extruder zu treiben, wobei die wenigstens eine Schnecke rotiert werden kann, um die flüssige Legierung mit einer ausreichenden Rate zu scheren, um die vollständige Bildung von dendritischen Strukturen in der Legierung zu verhindern, während die Legierung in einem halbflüssigen Zustand ist.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei die wenigstens zwei Schnecken im Wesentlichen vollständig ineinandergreifen.
  4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Formungseinrichtung ein Direkthartgießer, eine Extrusionsform oder ein Zwillingswalzengie ßer ist.
  5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Legierung wenigstens zwei nicht mischbare Komponenten aufweist und wobei die Komponenten getrennt in flüssiger Form bereit gestellt werden und vorgemischt werden, bevor sie der Scherung unterworfen werden.
  6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei die Legierung einer ausreichenden Scherung unterworfen wird, um sie in eine flüssige Suspension umzuwandeln, in der die kleinere nicht mischbare Komponente in der größeren nicht mischbaren Komponente in der flüssigen Phase dispergiert wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, wobei die flüssige Suspension bis zu ihrer monotektischen Temperatur oder darunter gekühlt wird, während sie geschert wird, um eine halbflüssige Schlämme zu formen.
  8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei die Viskosität der Schlämme ausreichend hoch ist, um eine Segregation des nicht mischbaren Systems zu verhindern.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 8, wobei die Formungseinrichtung kein vorgeheiztes Metallband ist.
  10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Legierung keine nicht mischbaren Komponenten umfasst.
  11. Vorrichtung zur Formung eines kontinuierlichen Produkts aus einer flüssigen Metalllegierung mit einer temperaturgesteuerten oder temperaturgeregelten Schereinrichtung, die in der Lage ist, eine ausreichende Scherung und Turbulenzintensität auf eine flüssige Metalllegierung aufzubringen, um sie in ihren thixotropen Zustand umzuwandeln, und mit einer Formungseinrichtung in Fluidverbindung mit der Schereinrichtung, wobei die Formungseinrichtung in der Lage ist, ein kontinuierliches Produkt zu formen, wobei die Schereinrichtung ein Zwillingsschneckenextruder mit wenigstens zwei Schnecken ist, die zumindest teil weise ineinandergreifen.
  12. Vorrichtung nach Anspruch 11, wobei wenigstens eine Schnecke des Zwillingsschneckenextruders wenigstens eine Schiebe, Schaufel oder Flügel daran hat, wobei die Schiebe wenigstens teilweise eine Spirale um die Schnecke definiert, um die Legierung durch den Extruder zu treiben, wobei die wenigstens eine Schnecke rotiert werden kann, um die flüssige Legierung mit einer ausreichenden Rate zu scheren, um die vollständige Bildung von dendritischen Strukturen in der Legierung zu verhindern, während die Legierung in einem halbflüssigen Zustand ist.
  13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, wobei die wenigstens zwei Schnecken im Wesentlichen vollständig ineinandergreifen.
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