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Einrichtung zur Erzeugung von Bildern im Raum Die Erfindung bezweckt,
vorzugsweise zu Reklamezwecken, Bilder frei im Raum erscheinen zu lassen, wobei
der Beschauer über die Entstehung der Bilder im Unklaren gelassen werden soll.
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Die üblichen Mittel zur Erzeugung von Lichtbildern im Raum (Spiegel,
besonders Hohlspiegel) sind in der dabei bisher üblichen Form für den gedachten
Zweck wenig geeignet, weil sie als solche vom Beschauer leicht zu erkennen sind,
daher den Eindruck frei im Raum stehender Bilder nicht aufkommen lassen.
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Nach der Erfindung werden Spiegelteile in schnelle Umdrehung versetzt,
beispielsweise als Hohlspiegelteile in Abb. i dargestellt. S stellt die in Umdrehung
versetzten Spiegelteile dar, X die Drehachse.
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Hierdurch wird erreicht, daß die von den in Umdrehung versetzten Teilen
bestrichene Fläche F einen Bildschirm bildet, der in der Aufsicht als ein Spiegel
wirkt, dessen Art (Plan-, Konvex- oder Konkavspiegel) von der Form der sich drehenden
Teile abhängt. Der so erzeugte Bildschirm erlaubt aber gleichzeitig durch die zwischen
den sich drehenden Spiegelteilen befindlichen Ausschnitte hindurch auch die Durchsicht
auf die für den Beschauer hinter diesem Bildschirm liegenden Gegenstände. In Abb.
a ist beispielsweise für einen Bildschirm, der aus sich drehenden Hohlspiegelteilen
besteht, die Anordnung dargestellt. S stellt den Schnitt durch die Spiegelteile
eines Hohlspiegels dar, dessen Krümmungsmittelpunkt (doppelte Brennweite) in D liegt.
Die Spiegelteile drehen sich um die Achse X. Der Pfeil G stellt den Gegenstand
dar, der abgebildet werden soll. Dann entsteht in B das Bild des Gegenstandes, dessen
Größe und Lage nach den bekannten Konstruktionsprinzipien sich ermitteln läßt. (Die
Konstruktionslinien sind in der Zeichnung punktiert gezeichnet.) In Abb.3 ist für
dieselbe Anordnung und unter Beibehaltung derselben Bezeichnungen ein Strahlengang
für einen Beschauer, dessen Auge sich in A befindet, in dünnen Linien angedeutet.
Der Beschauer sieht also das Bild in B stehen. Da aber infolge der schnellen Umdrehung
der Spiegelteile der Bildschirm F durchsichtig ist, sieht der Beschauer auch gleichzeitig
hinter dem Spiegel stehende Gegenstände, z. B. H. Der Strahlengang hierzu ist in
punktierten Linien eingezeichnet.
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Der aus in schnelle Umdrehung versetzten Spiegelteilen bestehende
Bildschirm ist bei geschickter Auswahl der Größe, Form und Lage der Spiegelteile
so gut wie gar nicht zu erkennen; er erfüllt aber trotzdem, in geeigneter Weise
in einen Strahlengang eingeschaltet, die Bestimmung eines Spiegels. Allerdings ist
die Helligkeit eines von einem solchen Bildschirm erzeugten Bildes geringer
als
die eines Bildes, das von einem vollen Spiegel entworfen würde, der dieselbe Größe
wie der Bildschirm hat. Die Helligkeiten stehen hierbei im Verhältnis der Größen
der materiellen Spiegelflächen.
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Von einem Bildschirm, beispielsweise wie in Abb. i, der von einem
sich drehenden, in der Draufsicht rechteckigen Spiegelteil erzeugt wird, würden
Bilder entworfen werden, die nicht über die ganze Ausdehnung des Bildfeldes gleiche
Helligkeit haben. Die Helligkeit würde hierbei nach der Mitte zu zunehmen. Es ist
im allgemeinen erwünscht, daß die erzeugten Bilder in einer gewissen Ausdehnung
gleichmäßig verteilte Helligkeit haben. Hieraus ergibt sich, daß dann die Draufsichten
auf die rotierenden Spiegelteil Kreissektoren sein müssen, beispielsweise wie in
Abb. ¢.
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Durch in Umdrehung versetzte sektorenförmige Spiegelausschnitte wird
also ein Bildfeld gleichmäßiger Helligkeit erreicht.
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Da die in Umdrehung versetzten Spiegelteile die für den Beschauer
hinter ihnen stehenden Gegenstände während der Drehung zeitweilig verdecken, ist
der so erzeugte Bildschirm nicht restlos unsichtbar. Er zeigt sich, je nach den
Umständen, als heller oder dunkler Schleier vor dem Hintergrund. Dieser Schleier
ist, wenn die in Umdrehung versetzten Teile Sektoren sind, ebenfalls über die ganze
Fläche des Bildschirms gleichmäßig. Der Schleier und mit ihm der Bildschirm werden
um so schwerer erkennbar sein, wenn sie keine scharfe Grenze haben. Eine solche
scharfe Grenze könnte auftreten, wenn die Sektoren, wie in Abb. .4 dargestellt,
mit Kreisbögen abschlössen. Deshalb werden zweckmäßig die in schnelle Umdrehung
versetzten Spiegelteile, von einem gewissen Halbmesser ab an Breite abnehmend, beispielsweise
wie in Abb. 5 dargestellt, in Form eines Dreiecks gestaltet. Die Grenze des so erzeugten
Schleiers verschwindet hierdurch. Das von einem solchen Bildschirm erzeugte Bild
hat ebenfalls nach dem Rande zu verlaufende Helligkeit. Durch die allmählich verlaufende
Helligkeit des erzeugten Bildes wird auch ein Erkennen der zur Erzeugung des Bildes
dienenden Hilfsmittel - des Bildschirmes - erschwert, also der Eindruck, daß das
Bild frei im Raum steht, unterstützt.
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Es ist möglich und zweckvoll, statt wie sonst meist in der Projektionstechnik
üblich, wo flächenhafte Gegenstände abgebildet werden, auch körperliche Gebilde
als Gegenstände zu verwenden, da ihre Bilder ebenfalls körperlich erscheinen und
so die überraschende Wirkung gesteigert wird.
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Man wird meist, besonders wenn es sich um Abbildung räumlicher Gegenstände
handelt, diffuses Licht verwenden. Es kann aber auch gerichtetes Licht notwendig
sein, beispielsweise in dem nachfolgend erwähnten Fall, daß auf derselben Achse
Spiegelteile verschiedener Krümmung sich drehen und mit diesen Bilder verschiedener
Gegenstände räumlich an verschiedenen Stellen erzeugt werden sollen. Das Licht vom
Gegenstande kann beispielsweise durch Vorschalten einer Linse L gerichtet werden
(Abb. 6).
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Ebenso wie der Beschauer durch den Bildschirm hindurch den Hintergrund
sehen kann, ebenso könnte auch das nach dem Bildschirm hinstrahlende Licht durch
den Bildschirm hindurch den Hintergrund erleuchten und damit dem Beschauer einen
ungewünschten Einblick in die Mittel und Wege zur Erzeugung der Bilder geben. Zur
Vermeidung dessen kann zwischen Gegenstand und in Umdrehung versetzte Spiegelteile
eine im Gleichlauf mit den Spiegelteilen sich drehende Blende eingeschaltet werden,
deren Ausschnitte so groß sind, daß Licht nur auf die Spiegelteile fallen kann,
alles andere Licht aber von der Blende abgefangen wird. In Abb.6 ist die Blende
mit C bezeichnet. Cl und S1 sind die Draufsichten auf Blende und Spiegelteile; die
Vollteile sind schraffiert.
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Wenn, was gezwungenermaßen meistens der Fall sein wird, das nach dem
Bildschirm ausgesandte Licht diesen unter einem Winkel mit der Achse trifft, ist
die Blendenachse Y nicht in die Strahlrichtung zu legen, sondern parallel der Spiegelachse
X, da sonst die bezüglichen Sektoren sich nicht während eines ganzen Umlaufs gleichmäßig
decken würden.
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Es ist möglich, auf derselben Achse Spiegelausschnitte sich drehen
zu lassen, von denen zwei Bildschirme oder mehr mit Rotationsspiegeln verschiedener
Brennweite erzeugt werden, beispielsweise wie S1 und S2 (Abb. 7), so daß
derselbe Gegenstand an verschiedenen Stellen des Raumes abgebildet werden wird.
Es ist ferner möglich, durch Anordnung zweier oder mehrerer Gegenstände und geeigneter
Blenden, auf jeden Bildschirm nur die von dem zugehörigen Gegenstand ausgehenden
Strahlen gelangen zu lassen, wodurch also zwei oder mehrere verschiedene Bilder
hintereinander an verschiedenen Stellen des Raumes gleichzeitig entstehen.
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Die Wahl der abzubildenden Gegenstände ist beliebig; besonders können
außer feststehenden auch auswechselbare Gegenstände (Bildreihen, Kinofilm usw.)
sowie in sich bewegliche, ebene oder plastische Gebilde als abzubildende Gegenstände
Verwendung finden.