DE4433134A1 - Verfahren zur Herstellung von Polyhydroxyfettsäuren sowie rekombinanter Bakterienstämme zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Polyhydroxyfettsäuren sowie rekombinanter Bakterienstämme zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Her
stellung von Polyhydroxysäuren gemäß Anspruch 1, einen re
kombinanten Bakterienstamm gemäß Anspruch 19, eine Polyhy
droxyfettsäure gemäß Anspruch 23 sowie ein DNA-Fragment ge
mäß Anspruch 33.
Im Zeitalter des wachsenden Umweltbewußtseins finden sich
in Industrie und Wissenschaft vermehrt Ansätze zur Herstel
lung von biologisch abbaubaren Polymeren. Dabei sollen
diese neuartigen umweltverträglichen Polymere im wesentli
chen dieselben Eigenschaften aufweisen wie diejenigen Poly
mere, welche seit Jahrzehnten durch organisch-chemische
Synthese hergestellt werden.
Dabei soll insbesondere die Verarbeitbarkeit der neuarti
gen, biologisch abbaubaren Polymere der Verarbeitung übli
cher Kunststoffe mit gleichen Methoden, wie beispielsweise
Extrudieren, Spritzgießen, Spritzpressen, Schäumen usw.,
gegeben sein.
Ein großer Nachteil der organisch-synthetischen Kunststoffe
ist es jedoch, daß viele dieser Kunststoffe enorme biologi
sche Halbwertszeiten aufweisen bzw. sich auf Mülldeponien
bzw. in Müllverbrennungsanlagen nicht auf unschädliche Art
und Weise entsorgen lassen, sondern es entstehen vielmehr
häufig aggressive Gase, wie beispielsweise im Falle des
Polyvinylchlorids, welches bei der Verbrennung Chlorwasser
stoffgas freisetzt.
Ein erster Schritt in Richtung Erfolg auf umweltverträgli
che Materialien wurde mittels der synthetischen Kunst
stoffe, beispielsweise durch die paraffinartigen Polymere
Polyethylen, Polypropylen erzielt, da diese bei Verbrennung
im wesentlichen nur CO₂ und Wasser freisetzen.
Darüber hinaus wurden auch viele Anstrengungen unternommen,
mittels sogenannter nachwachsender Rohstoffe, wie bei
spielsweise stark polysaccharidhaltigen Pflanzen, wie
Kartoffeln, Mais, Weizen,Bohnen, Erbsen oder dergleichen,
an die in diesen Pflanzen natürlich vorkommenden
Polysaccharide zu gelangen und aus ihnen für die
Kunststofftechnik verwertbare Polymere herzustellen, welche
biologisch abbaubar sind.
Bei derartigen Polymermaterialien aus nachwachsenden Roh
stoffen ist man jedoch im wesentlichen auf die natürliche
Beschaffenheit der in diesen höheren Pflanzen vorkommenden
Polymere angewiesen und als Modifikation auf genetischer
Ebene bieten sich nur relativ komplexe Verfahren sowohl der
klassischen Züchtung als auch der modernen Gentechnik an.
Einen wesentlich weiteren Schritt in Richtung auf natürlich
vorkommende Polymere, welche den Kunststoffthermoplasten
recht ähnlich sind, brachte die Entdeckung der Poly(3-
Hydroxybuttersäure) durch Lemoigne 1926 [Lemoigne, M.
(1926) Produits de deshydration et de polymerisation de
l′acide β-oxybutyric, Bull. Soc. Chim. Biol. (Paris) 8: 770-
782]. Die Entdeckung von Lemoigne kann als wegweisend be
trachtet werden für die Weiterentwicklung von modernen
Polyhydroxyfettsäuren, welche auch Polyhydroxyalkanoate ge
nannt werden und chemisch lineare Ester von Hydroxyfettsäu
ren darstellen - und damit schlußendlich Polyester sind.
In den 80er Jahren und insbesondere in den letzten fünf
Jahren wurden weitere Hydroxyfettsäuren als Bausteine von
in der Natur vorkommenden Polyhydroxyfettsäuren (PHF) be
schrieben. Dabei befindet sich die Hydroxylgruppe dieser
PHF meist in 3′ Stellung. Die aliphatischen Seitenketten
sind entweder gesättigt oder einfach bzw. zweifach ungesät
tigt. Sie sind somit unverzweigt oder verzweigt und sie
können mit funktionellen Gruppen, wie beispielsweise Halo
genatomen, vorzugsweise Brom, Jod, Chlor, Cyanogruppen,
Estergruppen, Carboxylgruppen oder auch mit zyklisch ali
phatischen und sogar auch aromatischen Gruppen substituiert
sein. Bei einigen Hydroxyfettsäuren befindet sich die
Hydroxylgruppe auch in 4′- oder in 5′-Stellung.
Polyhydroxyfettsäuren wurden bisher sowohl in Gram-positi
ven als auch in Gram-negativen, in aeroben und anaeroben,
in heterotrophen und autotrophen, in Eubakterien und
Archaebakterien sowie in anoxygenen und oxygenen photo
synthetischen und somit in nahezu allen wichtigen Bakte
riengruppen nachgewiesen. Die Befähigung zur Synthese von
derartigen Polyestern stellt somit anscheinend keine beson
ders anspruchsvolle oder seltene biochemische Stoffwechsel
leistung dar. Meist setzt die Biosynthese der PHF dann ein,
wenn eine verwertbare Kohlenstoffquelle bei gleichzeitigem
Mangel einer anderen Nährstoffkomponente im Überschuß vor
liegt. Dabei kann Stickstoff-, Phosphor-, Schwefel-, Eisen-,
Kalium-, Magnesium- oder Sauerstoffmangel die PHF-Synthe
se in Bakterien auslösen [Anderson, A.J. und Dawes, E.A.
(1990) Occurence, metabolism, metabolic role and industrial
uses of bacterial polyhydroxyalkanoates, Microbiol. Rev.
54: 450-472; Steinbüchel, A. (1991) Polyhydroxyalkanoic
acids: In: D.Byrom (Hrsgb) Biomaterials, Macmillan Press,
New York, Seiten 123-213]. In den meisten Bakterien werden
PHF in Form von Einschlüssen bzw. Grana im Cytoplasma abge
lagert, wobei der Anteil an der Zelltrockenmasse bis zu 95
Gew.-% betragen kann.
In Eukaryonten wurde als einzige PHF bisher lediglich
Poly(3-Hydroxybuttersäure) nachgewiesen. Dieser Polyester
kommt in Hefen, wie beispielsweise Saccharomyces cere
visiae, verschiedenen Pflanzen, beispielsweise Blumenkohl,
verschiedenen Organen aus Tieren, beispielsweise Leber, so
wie auch im Menschen, beispielsweise im Blutplasma, vor
[Reusch, R.N. 1992, Biological complexes of polyhydroxy
butyrate, FEMS Microbiol. Rev. 103: 119-130]. Im Unter
schied zu Prokaryonten liegt der Anteil von Poly(3-Hydroxy
buttersäure) bei Eukaryonten jedoch bei maximal 0,1 Gew.-%.
Einschlüsse in Form von Grana, wie sie bei den Prokaryonten
vorkommen, sind bei den Eukaryonten nicht bekannt. In der
Regel liegen die eukaryontischen PHF auch meist nicht in
freier Form vor, sondern der Polyester liegt entweder ge
bunden an andere Proteine oder als ein die Cytoplasmamem
bran durchspannender Komplex zusammen mit Calciumionen und
Polyphosphatmolekülen vor.
Somit ist für industrielle biotechnologische Zwecke ledig
lich eine Produktion von PHF in Bakterien von Interesse.
Die Biosynthese von PHF in Bakterien kann in drei Phasen
unterteilt werden:
In Phase I wird die den Bakterien im Medium angebotene Koh lenstoffquelle zunächst in die Bakterienzelle aufgenommen. Entweder müssen für die entsprechende Kohlenstoffquelle spezielle Aufnahmetransportsysteme existieren oder die Zel len werden unter Bedingungen kultiviert, die eine gewisse künstliche Permeabilität der Cytoplasmamembran für die Koh lenstoffquelle erzeugen. Einige nicht-ionische Kohlenstoff quellen, beispielsweise Fettsäuren in nicht-dissoziierter Form, können auch durch passive Diffusion in die Zellen ge langen.
In Phase I wird die den Bakterien im Medium angebotene Koh lenstoffquelle zunächst in die Bakterienzelle aufgenommen. Entweder müssen für die entsprechende Kohlenstoffquelle spezielle Aufnahmetransportsysteme existieren oder die Zel len werden unter Bedingungen kultiviert, die eine gewisse künstliche Permeabilität der Cytoplasmamembran für die Koh lenstoffquelle erzeugen. Einige nicht-ionische Kohlenstoff quellen, beispielsweise Fettsäuren in nicht-dissoziierter Form, können auch durch passive Diffusion in die Zellen ge langen.
In Phase II wird die aufgenommene Kohlenstoffquelle in ein
geeignetes Substrat für dasjenige Enzym, welches in der La
ge ist, PHF herzustellen, umgewandelt. Dieses Enzym wird im
allgemeinen als Polyhydroxyfettsäuresynthase bezeichnet.
Hier sind zahlreiche mehr oder weniger komplexe Reaktions
folgen, die sowohl anabolische als auch katabolische Enzyme
der Reaktionswege einschließen können, denkbar und auch be
reits nachgewiesen worden.
Phase III umfaßt die Verknüpfung von monomeren Vorstufen
zum Polyester. Diese Reaktion wird durch das Enzym PHF-
Synthase katalysiert, welche das Schlüsselenzym der PHF-
Biosynthese darstellt. Diese Enzyme sind an die PHF-Grana
gebunden und sie befinden sich dort an der Oberfläche. Be
dingt durch die sehr geringe Spezifität der meisten bisher
darauf untersuchten PHF-Synthasen, die in unterschiedlichen
Spezies vorkommen, ist die Biosynthese einer Vielzahl
verschiedener PHF möglich. Als monomere biosynthetisch
aktive Vorstufen wurden bisher ausschließlich die Coenzym
A-Thioester von Hydroxyfettsäuren nachgewiesen. Wie oben
gezeigt wurde, ist die PHF-Synthase das Schlüsselenzym der
PHF-Synthese.
Nachdem das Strukturgen der PHF-Synthase aus Alcaligenes
eutrophus unabhängig voneinander in drei verschiedenen
Laboratorien kloniert und sequenziert worden war, wurden
die Strukturgene für das Schlüsselenzym aus ca. 20 ver
schiedenen Bakterien kloniert [Slater, S.C., Voige, H. und
Dennis, D.E. (1988) Cloning and expressing escherichia coli
of the Alcaligenes eutrophus H16 poly-β-hydroxybutyrate
biosynthetic pathway, J. Bacteriol. 170: 4431-4436; Schu
bert, P, Steinbüchel, A. und Schlegel, H.G. (1988) Cloning
of the Alcaligenes eutrophus gene for synthesis of poly-β-
hydroxybutyric acid and synthesis of PHB in Escherichia
coli, J. Bacteriol. 170: 5837-5847; Peoples, O.P. und
Sinslkey, A.J. (1989) Poly-β-hydroxybutyrate biosynthesis
and Alcaligenes eutrophus H16. Identification and characte
rization of the PHB polymerase gene (phbC), J. Biol. Chem.
264: 15298-15303].
Derzeit wurden von mindestens 12 Polyhydroxyfettsäure
synthasegenen (PHF-Synthasegenen) die Nukleotidsequenzen
ermittelt. Aufgrund der hiervon abgeleiteten Primärstruktu
ren für die Enzyme und aufgrund physiologischer Daten kön
nen nunmehr drei verschiedene Typen von PHF-Synthasen un
terschieden werden. Typ I wird durch die PHF-Synthase aus
dem bezüglich des PHF-Stoffwechsels am genauesten unter
suchten Bakterium Alcaligenes eutrophus repräsentiert, wel
che ein Molekulargewicht von ca. 63 940 besitzt und die
Synthese von PHF aus Hydroxyfettsäuren mit kurzer Ketten
länge katalysiert. Neben 3-Hydroxypropionsäure, 3-Hydroxy
buttersäure und 3-Hydroxyvaleriansäure werden auch 4-
Hydroxybuttersäure, 4-Hydroxyvaleriansäure und 5-Hydroxy
valeriansäure in einen Copolyester aus verschiedenen
Hydroxyfettsäureuntereinheiten eingebaut.
Typ II wird von der PHF-Synthase aus Pseudomonas oleovarans
repräsentiert. Dieses Enzym weist eine ähnliche Größe wie
die Typ I PHF-Synthasen auf (Molekularmasse 62400), es un
terscheidet sich jedoch erheblich bezüglich der
Substratspezifität von den Typ I PHF-Synthasen. Es vermag
nur 3-Hydroxyfettsäuren mittlerer Kettenlänge in PHF einzu
bauen. 4- und 5-Hydroxyfettsäuren und 3-Hydroxybuttersäure
werden dagegen nicht in die biosynthetisierten Polyester
eingebaut. Die Spezifität des Enzyms ist jedoch noch so
breit, daß ca. 50 verschiedene 3-Hydroxyfettsäuren als
Substrate verarbeitet werden können.
Typ III wird von der PHF-Synthase aus Chromatium vinosum
repräsentiert. Dieses Enzym ähnelt von der Substratspezifi
tät her den Typ I PHF-Synthasen. Es weist jedoch eine deut
lich niedrigere Molekularmasse auf (ca. 39730) und benötigt
ein zweites Protein, um katalytisch aktiv zu sein.
Soweit man bisher PHF aus Bakterien isoliert hat, weisen
diese äußerst interessante Eigenschaften auf: Sie sind
thermoplastisch verformbar, wasserunlöslich, biologisch ab
baubar, nicht-toxisch und optisch aktiv, soweit es sich
nicht um Homopolyester von ω-Fettsäuren handelt. Für
Poly(3-Hydroxybuttersäure) wurde ferner gezeigt, daß es
biokompatibel ist und daß es piezoelektrische Eigenschaften
aufweist.
Für Poly(3-Hydroxybuttersäure) [Poly(3HB)] sowie für den
Copolyester Poly(3-Hydroxybuttersäure-co-3-hydroxyvalerian
säure)[Poly(3HB-co-3HV)] wurde gezeigt, daß diese Polymere
mit konventionellen Spritzgußverfahren, Extrusionsblas- und
Spritzblasverfahren sowie durch Faserspinntechniken verar
beitet werden können.
Zur großtechnischen Produktionsreife avancierten bislang
lediglich zwei Polyhydroxyfettsäuren, nämlich der Homopoly
ester Poly(3HB) sowie der Copolyester Poly(3HB-co-3HV). Das
Copolymer wird unter dem Handelsnamen "Biopol" vermarktet.
Die Herstellung dieser Biopolymere ist in der EP-A 69 497
offenbart. Die Polymerproduktion wird als zweistufiger Fed-
Batch-Prozeß in einem 35 m³ Air-Liftreaktor sowie in Rühr
kesselreaktoren mit Arbeitsvolumina von bis zu 200 m³ mit
einer Doppelmutante von Alcaligenes eutrophus als Produk
tionsorganismus und mit Glucose und Propionsäure als Koh
lenstoffquellen unter Phosphatlimitation durchgeführt
[Byrom, D. (1990) Industrial production of copolymer from
Alcaligenes eutrophus, In: Dawes, E.A. (Hrsg) Novel bio
gradable microbial polymers, Seiten 113-117, Kluwer
Academic Publishers, Doordrecht]. Die erste Stufe dient der
Anzucht der Bakterienzellen zu hohen Dichten und dauert ca.
48 Stunden und es wird lediglich Glucose als Substrat ange
boten. In der zweiten Stufe sind die Zellen in eine Phos
phatlimitierung hineingewachsen und mit Glucose sowie mit
Propionsäure als Vorstufe für den Baustein 3-Hydroxyvale
riansäure werden nach weiteren 40 bis 50 Stunden Kultivie
rung Zelldichten von mehr als 100 g Zelltrockenmasse pro
Liter mit einem PHF-Anteil von mehr als 70 Gew.-% erreicht.
Die Zellen werden dann mittels eines Enzymcocktails, der im
wesentlichen aus Lysozym, Proteasen und anderen hydrolyti
schen Enzymen besteht, behandelt, wodurch die PHF Grana
freigesetzt werden. Die Grana sedimentieren auf dem Boden
des Reaktors und werden von dort gesammelt, gewaschen,
getrocknet, geschmolzen, extrudiert und granuliert.
Diese PHF wird derzeit mit ca. 300 Jahres-Tonnen Produk
tionsmenge produziert. Obwohl diese mikrobiell hergestell
ten Biopolymere Poly(3HB) und Poly(3HB-co-3HV) gute Eigen
schaften haben und mit den in der Kunststofftechnologie üb
lichen Methoden verarbeitet werden können, ist deren
Produktion zum einen jedoch noch relativ teuer und zum an
deren enthält es lediglich zwei monomere Untereinheiten, so
daß die Gesamteigenschaften des entstehenden Polymers nur
durch diese beiden Anteile gesteuert werden können und so
mit eine Feinsteuerung in bezug auf Flexibilität, Verar
beitbarkeit in kunststofftechnologischen Anlagen, Wider
standsfähigkeit gegenüber bestimmten Lösungsmitteln usw.
nicht in feinen Schritten gesteuert werden kann.
Obwohl 3-Hydroxyvaleriansäure einer PHF eine gute Flexibi
lität bzw. Verarbeitbarkeit verleiht, hat sich herausge
stellt, daß beispielsweise der Baustein 4-Hydroxyvalerian
säure, welcher zusätzlich in den von Bakterien syntheti
sierten PHF vorkommen kann, dem entstehenden Biopolymer ei
nen deutlich höheren Grad an Flexibilität verleiht als dies
durch 3-Hydroxyvaleriansäure allein der Fall ist.
Im Stand der Technik wurde 4-Hydroxyvaleriansäure (4HV) als
neuer Baustein in bakteriellem PHF nachgewiesen. Verschie
dene Bakterien waren in der Lage, Polyester mit diesem
neuen Baustein zu synthetisieren. Es handelte sich dabei
meist um Copolyester, die neben 4HV noch 3-Hydroxybutter
säure und 3-Hydroxyvaleriansäure als Baustein enthielten.
Allerdings konnten diese Terpolyester bisher jedoch nur
ausgehend von teuren toxischen Spezialchemikalien, die die
Bakterien als Vorstufensubstrate bzw. als Kohlenstoffquelle
für die PHF-Biosynthese angeboten wurden, hergestellt wer
den.
Insbesondere beschreiben Valentin, H.E, Schönebaum, A. und
Steinbüchel, A. (1992), Appl.Microbiol.Biotechnol.36: 507-
514 "Identification of 4-hydroxyvaleric acid as a consti
tuent of biosynthetic polyhydroxyalcanoic acids from bacte
ria die Herstellung eines Terpolyesters, welcher aus 3-
Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure und 4-Hydroxy
valeriansäure als Untereinheiten besteht, wobei beispiels
weise einem Alcaligenes-Stamm 4-Hydroxyvaleriansäure oder
4-Valerolacton als einzige Kohlenstoffquelle in einem
Batch-, Fed-Batch- oder Zweischritt-Batch-Verfahren
angeboten wurden.
Um die in diesem Stand der Technik verwendeten
Mikroorganismen zu einem Einbau von 4-Hydroxyvaleriansäure
zu bewegen, verlangt der Stand der Technik jedoch die recht
teure und toxische 4-Hydroxyvaleriansäure selbst bzw. deren
Lactone.
Ausgehend von diesem Stand der Technik war es daher Aufgabe
der vorliegenden Erfindung, PHF mit verbesserten Eigen
schaften sowie mit billigeren und ungiftigen Ausgangssub
stanzen zur Verfügung zu stellen.
Verfahrenstechnisch wird die obige Aufgabe durch die Merk
male des Patentanspruchs 1 gelöst.
Bezüglich eines rekombinanten Bakterienstammes wird die
Aufgabe gemäß den Merkmalen des Patentanspruchs 19 gelöst.
Bezüglich einer Polyhydroxyfettsäure wird die obige Aufgabe
durch die Merkmale des Patentanspruchs 23 gelöst. Darüber
hinaus löst das DNA-Fragment gemäß Patentanspruch 33 eben
falls die obige Aufgabe.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren nach Anspruch 1 ist es
erstmals möglich, 4HV-enthaltende Polyester, ausgehend von
Lävulinsäure herzustellen. Die chemische Struktur der
Lävulinsäure ist in folgender Formel wiedergegeben:
Lävulinsäure ist chemisch gesehen eine 4-Oxopentansäure,
die in Wasser, Alkohol und Ether leicht löslich ist.
Es handelt sich um eine relativ preiswerte Substanz, da sie
aus Hexosen pflanzlichen Ursprungs - also nachwachsenden
Rohstoffen - beispielsweise durch Kochen mit Salzsäure her
gestellt werden kann. Ferner fällt sie auch als Abfallpro
dukt bei der Holzverarbeitung in großer Menge an und kann
somit großtechnisch weiterverarbeitet werden. Als Produk
tionsorganismen werden gemäß der vorliegenden Erfindung die
PHF-freien Mutanten GPp104 von Pseudomonas putida
(Huismann, G.W., Wonink, E., Meima, R., Kazemier, W.,
Terpstra, P. und Witholt, B. (1991) J.Biol.Chem. 266: 2191-
2198) und PHB⁻4 von Alcaligenes eutrophus H16 (Schlegel,
H.G., Lafferty, R. und Krauss, I. (1970) Arch.Microbiol.71:
283-294) herangezogen, in welche das Plasmid pHP1014::E156,
welches unter anderem das Strukturgen der PHF-Synthase aus
Thiocapsa pfennigii enthält und exprimiert, zuvor
konjugativ übertragen worden waren (Liebergesell, M.,
Mayer, F. und Steinbüchel, A. (1993)
Appl.Microbiol.Biotechnol. 40: 292-300; Valentin, H.E.,
Lee, E.Y., Choi, C.Y. und Steinbüchel, A. (1994)
Appl.Microbiol.Biotechnol.40: 710-716). Darüber hinaus
werden in dem erfindungsgemäßen Verfahren die neuen
Organismen Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014: :B28+),
welcher bei der Deutschen Sammlung für Mikroorganismen,
Braunschweig unter Nr. 9417 (Pseudomonas putida SK 6691 -
DSM 9417) am 05.09.1994 nach dem Budapester Übereinkommen
hinterlegt wurde, sowie Alcaligenes eutrophus PHB⁻4
(pHP1014::B28+), welcher bei der Deutschen Sammlung für
Mikroorganismen, Braunschweig unter Nr. 9418 (Alcaligenes
eutrophus SK 6891 - DSM 9418) am 05.09.1994 nach dem
Budapester Übereinkommen hinterlegt wurde, verwendet.
Diese Stämme haben die besondere Eigenschaft, daß sie im
wesentlichen genau diejenigen DNA-Fragmente enthalten, die
die Gebe phaE und phaC enthalten und exprimieren; denn die
Genprodukte phaE und phaC sind zusammen in der Lage eine
PHF-Synthase-Aktivität zu entfalten.
Selbstverständlich ist es dem Fachmann wohl bekannt daß
Nukleotidsequenzen, die phaE- und phaC-Gene tragen
zusätzlich noch gängige Kontrollregionen, beispielsweise
Promotoren, S/D-Sequenzen, oder dergleichen, aufweisen
können.
Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, neue
4HV-haltige Copolyester herzustellen, welche ebenfalls
thermoplastische Eigenschaften haben und welche sich
deutlich flexibler verhalten, als die Copolyester des
Standes der Technik.
Aufgrund des verwendeten billigen Ausgangsmateriales Lävu
linsäure konnten die Polyester auch deutlich billiger her
gestellt werden als dies bislang mit den biotechnologischen
Verfahren des Standes der Technik möglich war.
Selbstverständlich kann statt Lävulinsäure auch ein Lävu
linsäuresalz bzw. ein Lävulinsäurelacton bzw. weitere Deri
vate, beispielsweise Halogenderivate als Substrat für die
Produktionsorganismen der vorliegenden Erfindung verwendet
werden.
Darüber hinaus haben die Erfinder der vorliegenden Erfin
dung herausgefunden, daß die rekombinanten Bakterienstämme,
welche wenigstens ein Fragment des Gens der PHF-Synthase
aus Thiocapsa pfenigii enthalten und exprimieren, auch in
der Lage sind, 5-Hydroxyhexansäure, deren Salze, Ester und
Lactone in einen von diesen Bakterien biosynthetisierten
Copolyester einzubauen. Die Herstellung von 5-Hydroxyhexan
säure erfolgte ausgehend von 4-Acetylessigsäure, welche
quantitativ mit NaBH₄ reduziert wurde. Der Nachweis von 5-
Hydroxyhexansäure (5HHx) als Baustein erfolgte gaschromato
graphisch nach Methanolyse sowohl in lyophilisierten Zellen
als auch im isolierten und gereinigten Polyester. Der iso
lierte und gereinigte Polyester wurde einer ¹³C-NMR- und
¹H-NMR-Analyse unterzogen und der Einbau von 5 HHx wurde
hierdurch bestätigt.
Beispielsweise ergab die Analyse des von den Bakterien
zellen akkumulierten Polyesters einen Polyestergehalt von
über 40 Gew.-% der Zelltrockenmasse, wobei ein typisches
Polymer enthielt:
Ca. 71 mol% 3-Hydroxybuttersäure, ca. 4 mol% 3-Hydroxy hexansäure, ca. 23 mol% 5-Hydroxyhexansäure und ca. 2 mol% 3-Hydroxyoctansäure.
Ca. 71 mol% 3-Hydroxybuttersäure, ca. 4 mol% 3-Hydroxy hexansäure, ca. 23 mol% 5-Hydroxyhexansäure und ca. 2 mol% 3-Hydroxyoctansäure.
Es wurden auch zahlreiche Wildtypstämme im Hinblick auf ih
re Fähigkeit, PHF-Polyester mit 5 HHx als einer Unterein
heit, ausgehend von 5-Hydroxyhexansäure als Kohlenstoff
quelle, biosynthetisieren zu können, geprüft. Hierzu war
jedoch keiner der geprüften Stämme in der Lage.
Wird den für die vorliegende Erfindung verwendeten rekombi
nanten Bakterienstämme eine 4-Hydroxyheptansäure (4HHp) als
Kohlenstoffquelle angeboten, so findet man diesen neuen
Baustein ebenfalls in dem von den Bakterien synthetisierten
Copolyester als Untereinheit vor.
Die Herstellung von 4-Hydroxyheptansäure erfolgte durch
Verseifen von γ-Heptalacton mit NaOH.
Beispielsweise ergab die Analyse des von den rekombinanten
Zellen akkumulierten Polymers einen Polyestergehalt von ca.
40 Gew.-% der Zelltrockenmasse. Ein typisches Polymer
enthielt ca. 43 mol% 3-Hydroxybuttersäure, ca. 16 mol% 3-
Hydroxyvaleriansäure, ca. 27 mol% 3-Hydroxyhexansäure, ca.
5 mol% 3-Hydroxyheptansäure, ca. 6 mol% 4-
Hydroxyheptansäure und ca. 6 mol% 3-Hydroxyoctansäure.
Es wurden zahlreiche Wildtypstämme im Hinblick auf deren
Fähigkeit, Copolyester mit 4HHp als einem Baustein, ausge
hend von 4-Hydroxyheptansäure als Kohlenstoffquelle bio
synthetisieren zu können, geprüft, jedoch war hierzu keine
der geprüften Wildtypstämme in der Lage.
Auch hier erfolgte der Nachweis von 4HHp gaschromatogra
phisch nach Methanolyse sowohl in lyophilisierten Zellen
als auch am isolierten und gereinigten Polyester.
Die Erfinder haben ebenfalls herausgefunden, daß ein rekom
binanter Stamm, der das Gen der PHF-Synthase aus Thiocapsa
pfennigii enthält, beispielsweise eine PHF-freie Mutante
GPp104 von Pseudomonas putida einen neuen Copolyester
synthetisieren kann, der den Baustein 4-Hydroxyoctansäure
(4HO) enthält.
Der Nachweis von 4HO erfolgte gaschromatographisch nach
Methanolyse sowohl in lyophilisierten Zellen als auch am
isolierten und gereinigten Polyester.
Die Herstellung von 4-Hydroxyoctansäure erfolgt durch Ver
seifen von γ-Lacton mit NaOH.
Typischerweise akkumulierten die Bakterienzellen den
synthetisierten Copolyester bis zu einem Gehalt von ca. 20
Gew.-% der Zelltrockenmasse. Das Polymer enthielt bei
spielsweise:
Ca. 75 mol% 3-Hydroxybuttersäure, ca. 22 mol% 3-Hydroxy
hexansäure, ca. 1,5 mol% 4-Hydroxyoctansäure und ca. 3 mol%
3-Hydroxyoctansäure.
Auch diesbezüglich wurden zahlreiche Wildtypstämme im Hin
blick auf ihre Fähigkeit Copolyester mit 4HO als einer Un
tereinheit, ausgehend von 4-Hydroxyoctansäure als Kohlen
stoffquelle zu biosynthetisieren, geprüft, wozu jedoch kei
ner der geprüften Wildstämme in der Lage war.
Die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellten
neuen Copolyester wiesen ebenfalls thermoplastische Eigen
schaften auf und ließen sich einwandfrei mit den in der
Kunststofftechnologie üblichen Techniken verarbeiten.
Es handelte sich um wasserunlösliche thermoplastische Co
polymere, die einen hohen Biokompabilitätsgrad aufwiesen,
was diese Materialien zur Anwendung in der Medizintechnik -
etwa als Implantate - oder als Nahtmaterial oder derglei
chen anwendbar erscheinen läßt.
Grundsätzlich richtet sich die Dauer der Kultivierung der
für die Zwecke der vorliegenden Erfindung verwendeten
Mikroorganismen nach den Kulturbedingungen, die sich in der
Hauptsache nach der Temperatur, dem Sauerstoffgehalt des
Mediums (aerobe Bedingungen) und nach dem Medium selbst,
Menge der Kohlenstoffquelle, der Mineralsalze, der Spuren
elemente und/oder dem pH-Wert richten. Die Menge der je
weils eingesetzten Substrate richtet sich nach dem jeweili
gen Mikroorganismus. Es kann jedoch von Konzentrationen im
Bereich von ca. 0,1% (Gew/Vol) bis 10% (Gew/Vol) entspre
chend 100 g/l, insbesondere 0,2 (Gew/Vol) bis 5% (Gew/Vol)
ausgegangen werden.
Die Zellernte kann allgemein während der log-Phase bis in
die stationäre Phase erfolgen, vorzugsweise sollte sie in
der stationären Phase erfolgen. Die Bakterienzellen können
entweder nach einmaliger Kultur in ihrer Gesamtheit aus dem
Medium gewonnen (Batch- oder Fed-Batch-Verfahren) oder
laufend über eine kontinuierliche Kultur erhalten werden,
beispielsweise durch übliche Zentrifugations- oder
Filtrationsverfahren.
Die geernteten Zellen können, gegebenenfalls nach Waschen,
beispielsweise mit einem Puffer, bevorzugt mit einem Phos
phatpuffer, besonders bevorzugt mit einem Natriumphosphat
puffer im neutralen Bereich von ca. pH 7,0, gefroren,
lyophilisiert oder durch Sprühtrocknung behandelt werden.
Die Gewinnung der erfindungsgemäßen Polyester kann nach be
kannten Methoden erfolgen, vorzugsweise wird die Lösung
oder die Extraktion mit organischen Lösungsmitteln, ins
besondere durch halogenierte, vorzugsweise chlorierte Koh
lenwasserstoffe, besonders bevorzugt durch Chloroform oder
Methylenchlorid, durchgeführt.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Copolyester sind als Ther
moplaste leicht zu verarbeiten und vielseitig verwendbar.
Beispielsweise in der Chirurgie für Gegenstände zum Wund
verschluß, z. B. als Nahtmaterial oder Klammern oder der
gleichen, als Befestigungselement für Knochen, beispiels
weise Fixationsstifte, Platten, Schrauben, Dübel, als
Trenn-, Füll- oder Abdeckmaterial, beispielsweise in Form
von Gewebe, Vlies, Watte. Ebenso können die erfindungsge
mäßen Polyester in der pharmazeutischen Galenik, z. B. als
Hilfsstoffe, Trägermaterial, Freigabesystem für Arzneimit
tel oder zur Verkapselung und/oder Mikroverkapselung von
Substanzen und Wirkstoffen verwendet werden.
Darüber hinaus ist die Herstellung biologisch abbaubarer
Verpackungsmittel, wie Folien, Flaschen, Ampullen, Dosen,
Beutel, Schachteln, Kisten oder dergleichen, mittels der
vorliegenden Erfindung möglich.
Die rekombinanten Bakterien gemäß Anspruch 2 in einem Kom
plexmedium vorzukultivieren, hat den Vorteil, daß hierdurch
zunächst eine starke Vermehrung der Biomasse erreicht wird,
um die Bakterien dann biochemisch zur Biosynthese der
gewünschten PHF zu stimulieren.
Eine zusätzliche, das Wachstum fördernde Kohlenstoffquelle
gemäß Anspruch 3 zu dem Nährmedium für die Bakterienkultur
zuzusetzen, hat den Vorteil, daß hierdurch zum einen ver
schiedene Untereinheiten eingebaut werden können, und zum
anderen, daß die Bakterien zum Teil erheblich schneller
wachsen und gleichzeitig eine größere Menge der gewünschten
PHF biosynthetisieren.
Die Maßnahmen des Anspruchs 4 haben den Vorteil, daß das
Verfahren der vorliegenden Erfindung mit den in der groß
technischen Biotechnologie üblichen Verfahren durchgeführt
werden kann.
Die Maßnahmen des Anspruchs 5 haben den Vorteil, daß ein
wirtschaftliches Verhältnis zwischen Polyesterausbeute und
Bakterienzelltrockenmasse erhalten werden kann, so daß sich
die erhaltene Ausbeute wirtschaftlich betrachtet lohnt.
Wirtschaftliche Kalkulationen haben ergeben, daß die Unter
grenze für eine Rentabilität in der Größenordnung von ca.
30 Gew.-% Polyester, bezogen auf die Bakterienzelltrocken
masse, liegen kann.
Mit der vorliegenden Erfindung ist es jedoch möglich, Werte
deutlich über 40% PHF, bezogen auf die Bakterienzell
trockenmasse, zu erzielen. Dabei kann die Ausbeute
selbstverständlich durch geeignete Veränderung
biochemischer und/oder biophysikalischer Parameter zur
Steuerung des biotechnologischen Verfahrens, beispielsweise
pH-Einstellung, Druck- und/oder Temperatureinstellung,
schrittweises Zugeben der Substrate und/oder der
Substratgemische, Zelldichten, Nährmedienzusammensetzungen
usw. noch erheblich gesteigert werden.
Die Maßnahmen des Anspruchs 6 haben den Vorteil, daß bei
Copolyestern mit wenigstens zwei Untereinheiten die chemi
schen, biochemischen und physikalischen Eigenschaften des
Polyesters durch Variation der verschiedenen Untereinheiten
in feinen Schritten eingestellt werden kann, wenn man den
Bakterien die entsprechenden Substrate anbietet.
Die rekombinanten Bakterien mit Zelldichten von bis zu 100
g Zelltrockenmasse pro Liter Bakteriennährmedium gemäß An
spruch 7 hochwachsen zu lassen, hat den Vorteil, daß rela
tiv kleine Volumina eine beachtliche Biomasse enthalten und
somit die Produktivität bei entsprechender Dimensionierung
der großtechnischen Anlagen deutlich erhöhen als geringere
Zelldichten.
Die Substrat-Kohlenstoffquelle gemäß Anspruch 8 und 9 im
Überschuß anzubieten, hat den Vorteil, daß dieses Substrat
dann aufgrund des Konzentrationsgradienten bevorzugt von
den Bakterien aufgenommen wird und zur Produktion des Poly
esters eingesetzt wird.
Die Maßnahmen des Anspruchs 10 weisen den Vorteil auf, daß
durch schrittweises Erhöhen der Konzentration der Substrat-
Kohlenstoffquelle der gesamte Prozeß besser in Richtung hö
herer Ausbeuten gesteuert werden kann.
Die Maßnahmen der Ansprüche 11, 12 und 13 geben vorteil
hafte Prozeßbedingungen für die biotechnologische Herstel
lung von PHF gemäß der vorliegenden Erfindung wieder.
Die Maßnahmen der Ansprüche 14 und 15 weisen die Vorteile
auf, daß sämtliche in der Biotechnologie üblichen Methoden
zum Aufbrechen von Bakterien verwendet werden können, um
die biotechnisch produzierten PHF zu gewinnen.
Da diese in der Regel schwerer sind als das sie umgebende
Nährmedium und der Zelldebris, können die PHF leicht durch
beschleunigte Sedimentation, beispielsweise durch Zentrifu
gation, abgetrennt und gewonnen werden.
Die Maßnahmen des Anspruchs 16 haben den Vorteil, daß durch
Einbringen einer mittels eines organischen Lösungsmittel
gelösten PHF-Produktes in Wasser oder einen niederen Alko
hol, bevorzugt Ethanol, die PHF ausgefällt werden, und
hierdurch ein Reinigungsschritt erreicht wird, welcher in
der organischen Chemie einem Umkristallisationsprozeß zum
Aufreinigen des gewünschten Produktes gleichkommt.
Einen Enzymcocktail gemäß Anspruch 17 und 18 zu verwenden,
weist den Vorteil auf, daß hier spezifisch die Bakterien
zellwand und die Membran enzymatisch zerstört werden, so
daß die Grana, welche die PHF enthalten, aus dem Cytoplasma
herausfallen und zum Boden des Reaktors sedimentieren. Da
hierbei in der Regel auch besonders bevorzugt proteoly
tische und lytische Enzyme, beispielsweise Lysozym oder
auch Lipasen, eingesetzt werden, besteht der gesamte bio
technologische Ansatz im wesentlichen aus Makromolekülen -
nämlich dem gewünschten synthetisierten Polyester - sowie
aus einer Vielzahl von kleineren Molekülen, welche durch
enzymatische Spaltung der in den Zellen, sowie Zellwand und
Zellmembran enthaltenen Nukleinsäuren, Proteine,
Glykoproteine, Polysaccharide und Lipide entstehen, und
welche somit leicht voneinander getrennt werden können, oh
ne daß die isolierte PHF wesentliche Verunreinigungen aus
anderen bakteriellen Verbindungen enthalten.
Der Einsatz von Detergenzien ist hierbei besonders vorteil
haft, da insbesondere Proteine und Nukleinsäuren hierdurch
noch solubilisiert werden und sie dann quasi als Kolloid
teilchen schwebend in den wäßrigen Lösungen von den anderen
Enzymen abgebaut werden.
Hierbei muß selbstverständlich darauf geachtet werden, daß
Detergenzien verwendet werden, in welchen die verwendeten
Enzyme noch oder erst recht aktiv sind. Ein solches mildes
Detergenz ist beispielsweise Octylglucosid. Andererseits
ist es beispielsweise von der V8-Protease aus Staphylo
coccus aureus bekannt, daß sie in 1 bis 2%
Natriumdodecylsulfat noch eine starke proteolytische
Aktivität entfaltet.
Die Ansprüche 19 bis 21 betreffen neue erfindungsgemäße
rekombinante Bakterienstämme, welche die für die PHF-
Synthese relevanten Gene phaC und phaE aus Thiocapsa
pfennigii enthalten und exprimieren.
Das in den neu konstruierten erfindungsgemäßen
Bakterienstämmen enthaltene BamHI-Fragment B28 wurde nach
BamHI-Verdauung des EcoRI-Fragmentes E156 erhalten und
umfaßt im wesentlichen die beiden Gene phaC und phaE.
Die erfindungsgemäßen Bakterienstämme nach Anspruch 19
liefern besonders hohe Ausbeuten an PHF.
Anspruch 23 betrifft eine PHF, wie sie nach einem Verfahren
gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18 erhältlich ist, insbe
sondere konnten gemäß Anspruch 24 die folgenden PHF bzw.
Polyester bzw. Copolyester nach dem erfindungsgemäßen Ver
fahren hergestellt werden:
- (A) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure, und 4-Hydroxyvaleriansäure;
- (B) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure, 4-Hydroxyvaleriansäure, 3-Hydroxyhexansäure und 3-Hydroxyoctansäure;
- (C) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyhexansäure, 5-Hydroxyhexansäure und 3-Hydroxyoctansäure;
- (D) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure, 3-Hydroxyhexansäure, 3-Hydroxyheptansäure, 4-Hydroxyheptansäure und 3-Hydroxyoctansäure;
- (E) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyhexansäure, 3-Hydroxyoctansäure und 4-Hydroxyoctansäure;
- (F) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyhexansäure, 5-Hydroxyhexansäure;
- (G) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure, 3-Hydroxyheptansäure und 4-Hydroxyheptansäure;
- (H) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure, 3-Hydroxyhexansäure, 3-Hydroxyoctansäure, und 4-Hydroxyoctansäure;
- (I) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyhexansäure, 4-Hydroxyhexansäure;
- (J) 3-Hydroxybuttersäure, 5-Hydroxyhexansäure.
Die Ansprüche 25 bis 32 geben bevorzugte quantitative
Zusammensetzungen der PHF, wie sie mit dem erfindungsgemä
ßen Verfahren erhalten werden, an. Sämtliche erhaltenen PHF
sind als Thermoplast verarbeitbar und weisen eine hohe Fle
xibilität auf.
Die Ansprüche 33 und 34 betreffen ein DNA-Fragment, welches
die Gene phaC und phaE aus Thiocapsa pfennigii trägt. Das
Gen phaC codiert für das phaC-Protein, und das Gen phaE
codiert für das phaE-Protein.
Beide Proteine zusammen weisen PHF-Synthase-Aktivität auf.
Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aufgrund der Beschreibung von Beispielen sowie
anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 die DNA-Sequenz eines erfindungsgemäßen DNA-
Fragmentes aus Thiocapsa pfennigii sowie die
Aminosäuresequenz der Proteine phaC und phaE.
Das in Fig. 1 gezeigte 2,8 kb DNA-Fragment wird erhalten
durch BamHI Verdauung eines 15,6 kb EcoRI-Fragmentes aus
Thiocapsa pfennigii. Darüber hinaus zeigt die Fig. 1 die
Zuordnung der Aminosäuresequenzen der phaC- und phaE-
Proteine (im IUPAC one letter code) zu deren entsprechenden
Genen phaC (DNA-Sequenzabschnitt 1322 bis 2392) und phaE
(DNA-Sequenzabschnitt 180 bis 1280).
Mit 500 ml einer stationären Vorkultur des Stammes
Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014:E156) in einem Komplex
medium, bestehend aus "beef extract" (3 g) und Pepton (5 g),
gelöst in einem Liter deionisiertem Wasser werden 8 l Mine
ralsalzmedium (Schlegel, H.G., Kaltwasser, H. und
Gottschalk, G. 1961 Arch. Microbiol.38: 209-222) der
Zusammensetzung
Na₂HPO₄×12H₂O|9,0 g | |
KH₂PO₄ | 1,5 g |
NH₄Cl | 0,5 g |
MgSO₄×7 H₂O | 0,2 g |
CaCl₂×2 H₂O | 0,02 g |
Fe(III)NH₄-Citrat | 0,0012 g, |
gelöst in einem Liter deionisiertem Wasser, welches 10 ml
einer Spurenelmentlösung enthielt, der Zusammensetzung
EDTA (Titriplex III)|500 mg | |
FeSO₄×7 H₂O | 200 mg |
ZnSO₄×7 H₂O | 10 mg |
MnCl₂×4 H₂O | 3 mg |
H₃BO₃ | 30 mg |
CoCl₂×6 H₂O | 20 mg |
CuCl₂×2 H₂O | 1 mg |
NiCl₂×6 H₂O | 2 mg |
Na₂MoO₄×2 H₂O | 3 mg |
gelöst in einem Liter deionisiertem Wasser, supplementiert
mit 0,2% (Gew/Vol) neutralisierter Octansäure auf pH 7
eingestellt in einem belüfteten Rührkessel beimpft. Nach 12
und nach 24 Stunden Kultivierung bei 30°C wurden jeweils
0,5% (Gew/Vol) neutralisierte Lävulinsäure hinzugegeben.
Nach insgesamt 48 h Kultivierung erfolgte die Zellernte.
Die Analyse des von den Zellen akkumulierten Polymers ergab
einen Polyestergehalt von 15 Gewichtsprozent der Zell
trockenmasse. Das Polymer bestand aus ca. 11 mol%
3-Hydroxybuttersäure, ca. 59 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure,
ca. 15 mol% 4-Hydroxyvaleriansäure, ca. 10 mol% 3-Hy
droxyhexansäure und ca. 5 mol% 3-Hydroxyoctansäure.
Es wurde wie unter Beispiel 1 angegeben verfahren, außer
daß anstelle von Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::E156)
der Stamm Alcaligenes eutrophus PHB⁻4 (pHP1014::E156) ver
wendet wurde, und daß anstelle von neutralisierter Octan
säure 0,3% neutralisierte Gluconsäure als Kohlenstoffquelle
neben Lävulinsäure angeboten wurde.
Die Analyse des von den Zellen akkumulierten Polymers ergab
einen Polyestergehalt von 31 Gewichtsprozent der Zell
trockenmasse. Das Polymer bestand aus ca. 55 mol% 3-Hy
droxybuttersäure, ca. 36 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure und
ca. 9 mol% 4-Hydroxyvaleriansäure.
Die Polyester wiesen beispielsweise die im folgenden
gezeigten analytischen Daten auf, wobei "A" das ¹³C-NMR-
Spektrum und "B" das ¹H-NMR-Spekturm wiedergibt. Die
Signalzuordnung ergibt sich aufgrund der Numerierung, die
in der gezeigten Strukturformel von Poly(3HB-co-3HV-co-4HV)
angegeben ist. Anschließend ist das Gaschromatogramm nach
Methanolyse dieses Polyesters gezeigt.
Es wurde wie unter Beispiel 2 angegeben verfahren, außer
daß nach 36 Stunden eine dritte Portion von 0,5% (Gew/Vol)
Lävulinsäure zugegeben wurde und für weitere 24 Stunden
kultiviert wurde.
Die Analyse des von den Zellen akkumulierten Polymers ergab
einen Polyestergehalt von 35 Gewichtsprozent der Zell
trockenmasse. Das Polymer bestand aus ca. 43 mol%
3-Hydroxybuttersäure, ca. 45 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure
und ca. 12 mol% 4-Hydroxyvaleriansäure.
Es wurde wie unter Beispiel 2 angegeben verfahren, außer
daß das Volumen des Inokulums aus der Vorkultur lediglich 3
ml betrug und das mit 50 ml des oben genannten Mineralsalz
mediums in einem 500 ml Erlenmeyerkolben als Hauptkultur
beimpft wurden. Die Kolben wurden anschließend 72 Stunden
aerob geschüttelt, bevor die Zellernte erfolgte.
Die Analyse des von den Zeilen akkumulierten Polymers ergab
einen Polyestergehalt von ca. 25 Gewichtsprozent der Zell
trockenmasse. Das Polymer bestand aus ca. 61 mol%
3-Hydroxybuttersäure, ca. 32 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure
und ca. 7 mol% 4-Hydroxyvaleriansäure.
Zellen von Alcaligenes eutrophus PHB⁻4 (pHP1014::E156) aus
50 ml einer 15 Stunden alten aeroben Vorkultur in dem in
Beispiel 1 genannten Komplexmediums wurden durch Zentrifu
gation geerntet, mit steriler, 0,9%iger Kochsalzlösung ge
waschen und in 50 ml eines modifizierten Mineralmediums
(wie in Beispiel 1 beschrieben, aber ohne NH₄Cl) überführt,
welches 1% (Gew/Vol) Lävulinsäure enthielt und 72 Stunden
aerob geschüttelt.
Die Analyse des von den Zellen akkumulierten Polymers ergab
einen Polyestergehalt von ca. 37 Gewichtsprozent der Zell
trockenmasse. Das Polymer bestand aus ca. 37 mol%
3-Hydroxybuttersäure, ca. 50 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure
und ca. 13 mol% 4-Hydroxyvaleriansäure.
Mit 500 ml einer stationären Vorkultur des Stammes
Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::E156) in einem
Komplexmedium, bestehend aus "beef extract" (3 g) und Pepton
(5 g), gelöst in einem Liter deionisiertem Wasser werden 8 l
Mineralsalzmedium (Schlegel et al., 1961) der
Zusammensetzung
Na₂HPO₄×12 H₂0|9,0 g | |
KH₂PO₄ | 1,5 g |
NH₄Cl | 0,5 g |
MgSO₄×7 H₂O | 0,2 g |
CaCl₂×2H₂O | 0,02 g |
Fe(III)NH₄-Citrat | 0,0012 g, |
gelöst in einem Liter deionisiertem Wasser, welches 10 ml
einer Spurenelementlösung enthielt, der Zusammensetzung
EDTA (Titriplex III)|500 mg | |
FeSO₄×7 H₂O | 200 mg |
ZnSO₄×7 H₂O | 10 mg |
MnCl₂×4 H₂O | 3 mg |
H₃BO₃ | 30 mg |
CoCl₂×6 H₂O | 20 mg |
CuCl₂×2 H₂O | 1 mg |
NiCl₂×6 H₂O | 2 mg |
Na₂MoO₄×2 H₂O | 3 mg |
gelöst in einem Liter deionisiertem Wasser, supplementiert
mit 0,3% (Gew/Vol) neutralisierter Octansäure plus 0,1%
(Gew/Vol) neutralisierter Vorstufensubstrat und auf pH 7
eingestellt, beimpft. Nach 12 und 36 Stunden wurden jeweils
0,5% Vorstufensubstrat nachgefüttert, und nach weiteren 36
Stunden wurde geerntet. Der Fermenter wurde bei der Kulti
vierung mit 500 Upm gerührt und mit einer Rate von 800 ml
Luft pro Minute belüftet.
Es wurde gefunden, daß ein rekombinanter Stamm der PHF-
freien Mutante GgP104 von Pseudomonas putida, der das Gen
der PHF-Synthase aus Thiocapsa pfennigii enthält und expri
miert, einen Copolyester synthetisieren kann, der den neuen
Baustein 5-Hydroxyhexansäure enthält.
Der Nachweis von 5HHx als Baustein erfolgte gaschromato
graphisch nach Methanolyse sowohl in lyophilisierten Zellen
als auch am isolierten und gereinigten Polyester. Der iso
lierte und gereinigte Polyester wurde auch einer ¹³C-NMR
und ¹H-NMR Analyse unterzogen, und der Einbau von 5 HHx
wurde hierdurch bestätigt.
Die Herstellung von 5-Hydrohexansäure erfolgte ausgehend
von 4-Acetylessigsäure, welche quantitativ mit NaBH₄ redu
ziert wurde.
Die Analyse des von den Zellen akkumulierten Polymers ergab
einen Polyestergehalt von ca. 36 Gewichtsprozent der Zell
trockenmasse. Das Polymer bestand aus ca. 71 mol%
3-Hydroxybuttersäure, ca. 4 mol% 3-Hydroxyhexansäure und
ca. 23 mol% 5-Hydroxyhexansäure und ca. 2 mol%
3-Hydroxyoctansäure (daneben noch eine minimale Menge
4-Hydroxyoctansäure).
Die Polyester wiesen beispielsweise die im folgenden
gezeigten analytischen Daten auf, wobei "A" das ¹³C-NMR-
Spektrum und "B" das ¹H-NMR-Spekturm wiedergibt. Die
Signalzuordnung ergibt sich aufgrund der Numerierung, die
in der gezeigten Strukturformel von Poly(3HB-co-3HHx-
co-5HHx-3HO) angegeben ist. Anschließend ist die GC-Analyse
nach Methanolyse gezeigt.
Es ist jedoch auch möglich, eine Poly(3HB-co-5HHx)-PHF zu
erhalten, deren spektroskopische und GC-Daten im folgenden
gezeigt sind. Die Polyester wiesen beispielsweise die im
folgenden gezeigten analytischen Daten auf, wobei "A" das
¹³C-NMR-Spektrum und "B" das ¹H-NMR-Spekturm wiedergibt.
Die Signalzuordnung ergibt sich aufgrund der Numerierung,
die in der gezeigten Strukturformel von Poly(3HB-co-5HHx)
angegeben ist.
Es wurde gefunden, daß ein rekombinanter Stamm der PHF-
freien Mutante GPp104 von Pseudomonas putida, der das Gen
der PHF-Synthase aus Thiocapsa pfennigii enthielt und ex
primierte, einen Copolyester synthetisieren kann, der den
neuen Baustein 4-Hydroxyheptansäure (4HHp) enthält.
Der Nachweis von 4HHp erfolgte gaschromatographisch nach
Methanolyse sowohl in lyophilisierten Zellen als auch am
isolierten und gereinigten Polyester.
Die Herstellung von 4-Hydroxyheptansäure erfolgte durch
Verseifen von γ-Heptalacton mit NaOH.
Die Analyse des von den Zellen akkumulierten Polymers ergab
einen Polyestergehalt von 39 Gewichtsprozent der Zell
trockenmasse. Das Polymer bestand aus 43 mol% 3-Hydroxy
buttersäure, 16 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure, 27 mol% 3-
Hydroxyhexansäure, 5 mol% 3-Hydroxyheptansäure, 6 mol% 4-
Hydroxyheptansäure und 3-Hydroxyoctansäure.
Es wurde gefunden, daß ein rekombinanter Stamm der PHF-
freien Mutante GPp104 von Pseudomonas putida, der das Gen
der PHF-Synthase aus Thiocapsa pfennigii enthielt und ex
primierte, einen Copolyester synthetisieren kann, der den
neuen Baustein 4-Hydroxyoctansäure (4HO) enthält.
Der Nachweis von 4HO erfolgte gaschromatographisch nach
Methanolyse sowohl in lyophilisierten Zellen als auch am
isolierten und gereinigten Polyester. Wegen des geringen
Anteils an 4HO waren NMR-spektroskopische Untersuchungen
nicht möglich.
Die Herstellung von 4-Hydroxyoctansäure erfolgte durch Ver
seifen von γ-Octalacton mit NaOH (Abb. 4).
Die Analyse des von den Zellen akkumulierten Polymers ergab
einen Polyestergehalt von ca. 18 Gewichtsprozent der Zell
trockenmasse. Das Polymer bestand aus ca. 75 mol% ca. 3-
Hydroxybuttersäure, ca. 22 mol% 3-Hydroxyhexansäure, ca.
1,5 mol% 3-Hydroxyoctansäure und ca. 3 mol% 4-Hydroxy
octansäure.
Um die neuen Polyester in kleinerem Maßstab, z. B. für
analytische und Testzwecke zu erhalten oder um Stämme auf
deren Fähigkeit hin diese neuen Polyester biosynthetisieren
zu können, zu prüfen, wurde in der Regel wie folgt
vorgegangen:
Zellen von Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::E156) aus 50 ml einer 15 Stunden alten aeroben Vorkultur in dem in Beispiel 1 genannten Komplexmediums wurden durch Zentrifu gation geerntet, mit steriler, 0,9%iger Kochsalzlösung ge waschen und in 50 ml eines modifizierten Mineralmediums (wie in Beispiel 1 beschrieben, aber ohne NH₄Cl) überführt und 72 Stunden aerob geschüttelt.
Zellen von Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::E156) aus 50 ml einer 15 Stunden alten aeroben Vorkultur in dem in Beispiel 1 genannten Komplexmediums wurden durch Zentrifu gation geerntet, mit steriler, 0,9%iger Kochsalzlösung ge waschen und in 50 ml eines modifizierten Mineralmediums (wie in Beispiel 1 beschrieben, aber ohne NH₄Cl) überführt und 72 Stunden aerob geschüttelt.
Mit 5-Hydroxyhexansäure, welche in Portionen (0,25 plus
0,25 plus 0,5%) insgesamt einer Konzentration von 1% zuge
setzt wurde, akkumulierte P.putida GPp104
(pHP1014::E156)PHF bis zu einem Anteil von maximal ca. 40%
von der Zelltrockenmasse, welche sich aus ca.
3-Hydroxybuttersäure (ca. 50 bis 80 mol%), 3-Hydroxy
hexansäure (ca. 3 bis 10 mol%) und 5-Hydroxyhexansäure (ca.
10 bis 30 mol%) zusammensetzte.
Mit 4-Hydroxyheptansäure, welches in Portionen (0,25 plus
0,25 plus 0,5%) insgesamt in einer Konzentration von 1% zu
gesetzt wurde, akkumulierte P.putida GPp104
(pHP1014::E156)PHF bis zu einem Anteil von maximal ca. 40%
von der Zelltrockenmasse, welche sich aus ca. 3-Hydroxy
buttersäure (ca. 30 bis 80 mol%), 3-Hydroxyvaleriansäure
(ca. 5 bis 20 mol%) und 3-Hydroxyheptansäure (ca. 1 bis 5
mol%) und 4-Hydroxyheptansäure (ca. 3 bis 10 mol%)
zusammensetzte.
Mit 4-Hydroxyoctanat, welches viermal mit einer Konzentra
tion von 0,2% nachgefüttert wurde, akkumulierte P.putida
GPp104 (pHP10l4::E156)PHF bis zu einem Anteil von maximal
ca. 50% von der Zelltrockenmasse, welches sich aus
3-Hydroxybuttersäure (ca. 70 bis 90 mol%), 3-Hydroxy
valeriansäure (ca. 1 bis 5 mol%), 3-Hydroxyhexansäure (ca.
10 bis 20 mol%), 3-Hydroxyoctansäure (ca. 1 bis 5 mol%) und
4-Hydroxyoctansäure (ca. 0,5 bis 4 mol%) zusammensetzte.
Um die neuen Polyester im kleineren Maßstab für analytische
und/oder Testzwecke zu erhalten oder um Stämme auf deren
Fähigkeit hin diese neuen Polyester biosynthetisieren zu
können, zu prüfen, wurde alternativ auch wie folgt
vorgegangen:
Es wurde wie unter Beispiel 1 angegeben verfahren, außer daß das Volumen des Inokulums aus der Vorkultur lediglich 3 ml betrug, und das mit 50 ml des oben genannten Mine ralsalzmediums in einem 500 ml Erlenmeyerkolben als Haupt kultur beimpft wurde. Die Kolben wurden anschließend 72 Stunden aerob geschüttelt, bevor die Zellernte erfolgte.
Es wurde wie unter Beispiel 1 angegeben verfahren, außer daß das Volumen des Inokulums aus der Vorkultur lediglich 3 ml betrug, und das mit 50 ml des oben genannten Mine ralsalzmediums in einem 500 ml Erlenmeyerkolben als Haupt kultur beimpft wurde. Die Kolben wurden anschließend 72 Stunden aerob geschüttelt, bevor die Zellernte erfolgte.
Die Ergebnisse der Speicherung (PHF-Anteil an der Zell
trockenmasse und Zusammensetzung des Polymers) waren und
variierten in dem unter Beispiel 7 jeweils beschriebenen
Rahmen.
Analog zu den Beispielen 1 bis 7 wurden die neuen
Bakterienstämme Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::B28+),
DSM Nr. 9417 sowie Alcaligenes eutrophus PHB⁻4
(pHP1014::B28+), DSM Nr. 9418, als Produktionsorganismen
verwendet.
Im Beispielfalle ließ sich ein Copolyester der Formel
Poly(3HB-co-3HHx-co-4HHx) herstellen, dessen analytische
Daten im folgenden wiedergegeben sind. Die Polyester wiesen
beispielsweise die im folgenden gezeigten analytischen
Daten auf, wobei "A" das ¹³C-NMR-Spektrum und "B" das ¹H-
NMR-Spekturm wiedergibt. Die Signalzuordnung ergibt sich
aufgrund der Numerierung, die in der gezeigten
Strukturformel von Poly(3HB-co-3HHx-co-4HHx) angegeben ist.
Anschließend ist das Gaschromatogramm nach Methanolyse
gezeigt.
Claims (36)
1. Verfahren zur Herstellung von Polyhydroxyfettsäuren
mit wenigstens einer Untereinheit mittels rekombi
nanter Bakterien, welche wenigstens ein Fragment
des Gens der Polyhydroxyfettsäure-Synthase aus
Thiocapsa pfennigii enthalten und exprimieren, und
welche ausgewählt sind aus der Gruppe bestehend
aus:
Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::E156), Alcali genes eutrophus PHB⁻4 (pHP1014::E156), Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::B28+) [DSM# 9417] und Alcaligenes eutrophus PHB⁻4 (pHP1014::B28+) [DSM# 9418], wobei die Bakterien in einem mineralischen Medium unter aeroben Bedingungen kultiviert werden, wobei
man den Bakterien wenigstens eine Substrat-Kohlen stoffquelle anbietet, welche ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus:
Lävulinsäure, Salze der Lävulinsäure, Ester der Lävulinsäure, Lävulinsäurelactone, substituierte Lävulinsäure bzw. deren Derivate; 5-Hydroxyhexansäure, deren Salze, Ester und Lactone; 4-Hydroxyheptansäure, deren Salze, Ester und Lactone; 4-Hydroxyoctansäure, deren Salze, Ester und Lactone;
deren halogenierte Derivate; sowie deren Mischun gen;
man die Bakterien eine bestimmte Zeit mit der Koh lenstoffquelle inkubiert; und
man die von den Bakterien biosynthetisierten Poly hydroxyfettsäurepolymere isoliert.
Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::E156), Alcali genes eutrophus PHB⁻4 (pHP1014::E156), Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::B28+) [DSM# 9417] und Alcaligenes eutrophus PHB⁻4 (pHP1014::B28+) [DSM# 9418], wobei die Bakterien in einem mineralischen Medium unter aeroben Bedingungen kultiviert werden, wobei
man den Bakterien wenigstens eine Substrat-Kohlen stoffquelle anbietet, welche ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus:
Lävulinsäure, Salze der Lävulinsäure, Ester der Lävulinsäure, Lävulinsäurelactone, substituierte Lävulinsäure bzw. deren Derivate; 5-Hydroxyhexansäure, deren Salze, Ester und Lactone; 4-Hydroxyheptansäure, deren Salze, Ester und Lactone; 4-Hydroxyoctansäure, deren Salze, Ester und Lactone;
deren halogenierte Derivate; sowie deren Mischun gen;
man die Bakterien eine bestimmte Zeit mit der Koh lenstoffquelle inkubiert; und
man die von den Bakterien biosynthetisierten Poly hydroxyfettsäurepolymere isoliert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Bakterien in einem Komplexmedium vor
kultiviert.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß man der Bakterienkultur noch wenig
stens eine zusätzliche, das Wachstum fördernde Koh
lenstoffquelle zusetzt, wobei die Kohlenstoffquelle
ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus:
Citronensäure, Octansäure, Gluconsäure; deren
Salze, Ester und Lactone; Hexosen, insbesondere
Glucose, Fructose; sowie deren Mischungen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man das Verfahren als Batch-
Verfahren, Fed-Batch-Verfahren, Zweischrittverfah
ren oder Continous-Flow-Verfahren durchführt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyhydroxyfettsäure in
einer Konzentration von ca. 15 bis 70 Gew.-%, ins
besondere ca. 15 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise ca. 40
Gew.-%, bezogen auf die Bakterienzelltrockenmasse
erhalten wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Polyhydroxyfettsäuren als
Copolyester mit wenigstens zwei, vorzugsweise drei
Untereinheiten, erhalten werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die rekombinanten Bakterien mit
Zelldichten von bis zu 100 g Zelltrockenmasse pro
Liter Bakteriennährmedium kultiviert werden.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man die Substrat-Kohlenstoff
quelle im Überschuß anbietet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Substrat-Kohlenstoffquelle in einer
Konzentration von ca. 0,1 bis 5 Gew.-% einsetzt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß man schrittweise die Konzentration der
Substrat-Kohlenstoffquelle im Kulturmedium erhöht,
gegebenenfalls unter Vorkultivierung in Gegenwart
einer zusätzlichen, nicht als Substrat dienenden
Kohlenstoffquelle.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß man nach ca. 12 h und 24 h Kultivierung bei ca.
27°C bis 35°C, vorzugsweise bei ca. 30°C, jeweils
ca. 0,5% (Gewicht/Volumen) neutralisierte Substrat-
Kohlenstoffquelle zugibt.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß ca. 24 h bis 96 h, ins
besondere ca. 36 h bis 72 h, vorzugsweise ca. 48 h
bis 72 h, kultiviert wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß die rekombinanten Bak
terien unter Mangelbedingungen, vorzugsweise Stick
stoff-, Magnesium- oder Phosphat-Mangelbedingungen
kultiviert werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die geernteten rekombi
nanten Bakterien durch physikalische und/oder che
mische und/oder biochemische Verfahren aufgebrochen
werden, um die biotechnisch produzierten Polyhy
droxyfettsäuren zu gewinnen.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die geernteten rekombinanten Bakterien lyophi
lisiert werden, und dann mit einem organischen
Lösungsmittel, vorzugsweise Chloroform oder Methy
lenchlorid, extrahiert werden, um die rekombinanten
Bakterien aufzubrechen, und um die Polyhydroxyfett
säuren zu gewinnen.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet,
daß das extrahierte Polyhydroxyfettsäure-Produkt
durch Einbringen in ein hydrophiles Lösungsmittel,
insbesondere Wasser oder einen niederen Alkohol,
vorzugsweise Ethanol, ausgefällt wird, und durch
Entfernen des hydrophilen Lösungsmittels im wesent
lichen rein erhalten wird.
17. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die geernteten rekombinanten Bakterien mittels
Detergentien und/oder eines lytischen Enzymcock
tails aufgebrochen werden, wodurch die Polyhy
droxyfettsäure-haltigen Bakterienzellgrana zum
Boden des Bioreaktors sedimentieren und von dort
gesammelt werden, um weiterverarbeitet zu werden.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß der lytische Enzymcocktail Enzyme enthält, wel
che ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend aus:
Lysozym; Proteasen; anderen hydrolytischen Enzymen; sowie deren Mischungen.
Lysozym; Proteasen; anderen hydrolytischen Enzymen; sowie deren Mischungen.
19. Rekombinanter Bakterienstamm zur Herstellung von
Polyhydroxyfettsäuren, insbesondere zur Durchfüh
rung des Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis
18,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bakterienstamm ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus:
Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::B28+) [DSM# 9417] und Alcaligenes eutrophus PHB⁻4 (pHP1014::B28+) [DSM# 9418].
dadurch gekennzeichnet, daß
der Bakterienstamm ausgewählt wird aus der Gruppe bestehend aus:
Pseudomonas putida GPp104 (pHP1014::B28+) [DSM# 9417] und Alcaligenes eutrophus PHB⁻4 (pHP1014::B28+) [DSM# 9418].
20. Bakterienstamm nach Anspruch 19, dadurch gekenn
zeichnet, daß er ein minimal kleines DNA-Fragment
mit dem Gen der Polyhydroxyfettsäure-Synthase aus
Thiocapsa pfennigii enthält und exprimiert.
21. Bakterienstamm nach Anspruch 19 oder 20, dadurch
gekennzeichnet, daß er in der Lage ist, wenigstens
eine Substrat-Kohlenstoffquelle zu einer Polyhy
droxyfettsäure mit wenigstens einer Untereinheit
umzusetzen und intrazellulär zu speichern, wobei
die Substrat-Kohlenstoffquelle ausgewählt wird aus
der Gruppe bestehend aus:
Lävulinsäure, Salze der Lävulinsäure, Ester der Lävulinsäure, Lävulinsäurelactone, substituierte Lävulinsäure bzw. deren Derivate; 5-Hydroxyhexan säure, deren Salze, Ester und Lactone; 4-Hydroxyheptansäure, deren Salze, Ester und Lactone; 4-Hydroxyoctansäure, deren Salze, Ester und Lactone;
deren halogenierte Derivate; sowie deren Mischun gen.
Lävulinsäure, Salze der Lävulinsäure, Ester der Lävulinsäure, Lävulinsäurelactone, substituierte Lävulinsäure bzw. deren Derivate; 5-Hydroxyhexan säure, deren Salze, Ester und Lactone; 4-Hydroxyheptansäure, deren Salze, Ester und Lactone; 4-Hydroxyoctansäure, deren Salze, Ester und Lactone;
deren halogenierte Derivate; sowie deren Mischun gen.
22. Bakterienstamm nach einem der Ansprüche 19 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß eine thermoplastische
Polyhydroxyfettsäure in Form eines Copolymers mit
wenigstens drei Untereinheiten biosynthetisiert.
23. Polyhydroxyfettsäure, erhältlich nach einem Verfah
ren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 18.
24. Polyhydroxyfettsäure nach Anspruch 23, dadurch
gekennzeichnet, daß sie Untereinheitengruppen ent
hält, welche ausgewählt sind aus der Gruppe beste
hend aus:
- (A) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure, und 4-Hydroxyvaleriansäure;
- (B) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure, 4-Hydroxyvaleriansäure, 3-Hydroxyhexansäure und 3-Hydroxyoctansäure;
- (C) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyhexansäure, 5-Hydroxyhexansäure und 3-Hydroxyoctansäure;
- (D) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure, 3-Hydroxyhexansäure, 3-Hydroxyheptansäure, 4-Hydroxyheptansäure und 3-Hydroxyoctansäure;
- (E) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyhexansäure, 3-Hydroxyoctansäure und 4-Hydroxyoctansäure;
- (F) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyhexansäure, und 5-Hydroxyhexansäure;
- (G) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure, 3-Hydroxyheptansäure und 4-Hydroxyheptansäure;
- (H) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyvaleriansäure, 3-Hydroxyhexansäure, 3-Hydroxyoctansäure, und 4-Hydroxyoctansäure;
- (I) 3-Hydroxybuttersäure, 3-Hydroxyhexansäure, 4-Hydroxyhexansäure; sowie
- (J) 3-Hydroxybuttersäure und 5-Hydroxyhexansäure.
25. Polyhydroxyfettsäure nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyhydroxyfettsäure mit der Unter
gruppeneinheit (A) folgende quantitative Zusammenset
zung aufweist:
ca. 35 mol% bis 65 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 30 mol% bis 50 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure; und
ca. 5 mol% bis 20 mol% 4-Hydroxyvaleriansäure.
ca. 35 mol% bis 65 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 30 mol% bis 50 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure; und
ca. 5 mol% bis 20 mol% 4-Hydroxyvaleriansäure.
26. Polyhydroxyfettsäure nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyhydroxyfettsäure mit der Unter
gruppeneinheit (B) folgende quantitative Zusammenset
zung aufweist:
ca. 10 mol% bis 15 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 40 mol% bis 60 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure;
ca. 10 mol% bis 20 mol% 4-Hydroxyvaleriansäure;
ca. 5 mol% bis 15 mol% 3-Hydroxyhexansäure und
ca. 2 mol% bis 10 mol% 3-Hydroxyoctansäure.
ca. 10 mol% bis 15 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 40 mol% bis 60 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure;
ca. 10 mol% bis 20 mol% 4-Hydroxyvaleriansäure;
ca. 5 mol% bis 15 mol% 3-Hydroxyhexansäure und
ca. 2 mol% bis 10 mol% 3-Hydroxyoctansäure.
27. Polyhydroxyfettsäure nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyhydroxyfettsäure mit der Unter
gruppeneinheit (C) folgende quantitative Zusammenset
zung aufweist:
ca. 60 mol% bis 80 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 2 mol% bis 10 mol% 3-Hydroxyhexansäure,
ca. 15 mol% bis 30 mol% 5-Hydroxyhexansäure; und
ca. 1 mol% bis 5 mol% 3-Hydroxyoctansäure.
ca. 60 mol% bis 80 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 2 mol% bis 10 mol% 3-Hydroxyhexansäure,
ca. 15 mol% bis 30 mol% 5-Hydroxyhexansäure; und
ca. 1 mol% bis 5 mol% 3-Hydroxyoctansäure.
28. Polyhydroxyfettsäure nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyhydroxyfettsäure mit der Unter
gruppeneinheit (D) folgende quantitative Zusammenset
zung aufweist:
ca. 30 mol% bis 50 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 10 mol% bis 30 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure;
ca. 15 mol% bis 35 mol% 3-Hydroxyhexansäure;
ca. 1 mol% bis 10 mol% 3-Hydroxyheptansäure;
ca. 1 mol% bis 10 mol% 4-Hydroxyheptansäure; und
ca. 1 mol% bis 10 mol% 3-Hydroxyoctansäure.
ca. 30 mol% bis 50 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 10 mol% bis 30 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure;
ca. 15 mol% bis 35 mol% 3-Hydroxyhexansäure;
ca. 1 mol% bis 10 mol% 3-Hydroxyheptansäure;
ca. 1 mol% bis 10 mol% 4-Hydroxyheptansäure; und
ca. 1 mol% bis 10 mol% 3-Hydroxyoctansäure.
29. Polyhydroxyfettsäure nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyhydroxyfettsäure mit der Unter
gruppeneinheit (E) folgende quantitative Zusammenset
zung aufweist:
ca. 65 mol% bis 85 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 15 mol% bis 30 mol% 3-Hydroxyhexansäure;
ca. 1 mol% bis 5 mol% 3-Hydroxyoctansäure; und
ca. 0,5 mol% bis 5 mol% 4-Hydroxyoctansäure.
ca. 65 mol% bis 85 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 15 mol% bis 30 mol% 3-Hydroxyhexansäure;
ca. 1 mol% bis 5 mol% 3-Hydroxyoctansäure; und
ca. 0,5 mol% bis 5 mol% 4-Hydroxyoctansäure.
30. Polyhydroxyfettsäure nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyhydroxyfettsäure mit der Unter
gruppeneinheit (F) folgende quantitative Zusammenset
zung aufweist:
ca. 50 mol% bis 80 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 3 mol% bis 10 mol% 3-Hydroxyhexansäure;
ca. 10 mol% bis 30 mol% 5-Hydroxyhexansäure.
ca. 50 mol% bis 80 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 3 mol% bis 10 mol% 3-Hydroxyhexansäure;
ca. 10 mol% bis 30 mol% 5-Hydroxyhexansäure.
31. Polyhydroxyfettsäure nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyhydroxyfettsäure mit der Unter
gruppeneinheit (G) folgende quantitative Zusammenset
zung aufweist:
ca. 30 mol% bis 80 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 5 mol% bis 20 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure;
ca. 1 mol% bis 5 mol% 3-Hydroxyheptansäure; und
ca. 3 mol% bis 10 mol% 4-Hydroxyheptansäure.
ca. 30 mol% bis 80 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 5 mol% bis 20 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure;
ca. 1 mol% bis 5 mol% 3-Hydroxyheptansäure; und
ca. 3 mol% bis 10 mol% 4-Hydroxyheptansäure.
32. Polyhydroxyfettsäure nach Anspruch 24, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Polyhydroxyfettsäure mit der Unter
gruppeneinheit (H) folgende quantitative Zusammenset
zung aufweist:
ca. 70 mol% bis 90 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 1 mol% bis 5 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure;
ca. 10 mol% bis 20 mol% 3-Hydroxyhexansäure;
ca. 1 mol% bis 5 mol% 3-Hydroxyoctansäure; und
ca. 0,5 mol% bis 4 mol% 4-Hydroxyoctansäure.
ca. 70 mol% bis 90 mol% 3-Hydroxybuttersäure;
ca. 1 mol% bis 5 mol% 3-Hydroxyvaleriansäure;
ca. 10 mol% bis 20 mol% 3-Hydroxyhexansäure;
ca. 1 mol% bis 5 mol% 3-Hydroxyoctansäure; und
ca. 0,5 mol% bis 4 mol% 4-Hydroxyoctansäure.
33. DNA-Fragment, welches für einen pha E und eine pha C
Bestandteil der Polyhydroxyfettsäure-Synthase aus
Thiocapsa pfennigii codiert,
dadurch gekennzeichnet, daß
es wenigstens die Nukleotidsequenz der Sequenzab schnitte 180 bis 1280 (phaE) und 1322 bis 2392 (phaC) der folgenden DNA-Sequenz aufweist: wobei Nukleotidsequenzen umfaßt sind, die für iden tische Proteinsequenzen codieren.
dadurch gekennzeichnet, daß
es wenigstens die Nukleotidsequenz der Sequenzab schnitte 180 bis 1280 (phaE) und 1322 bis 2392 (phaC) der folgenden DNA-Sequenz aufweist: wobei Nukleotidsequenzen umfaßt sind, die für iden tische Proteinsequenzen codieren.
34. DNA-Fragment nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet,
daß es durch BamHI-Verdau eines 15,6 kbp EcoRI-DNA-
Fragmentes aus Thiocapsa pfennigii erhältlich ist.
35. DNA-Fragment nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet,
daß es die vollständige Nukleotidsequenz gemäß Anspruch
33 umfaßt.
36. Polyhydroxyfettsäure-Synthase, dadurch gekennzeichnet,
daß sie die Proteinbestandteile phaE und phaC aufweist,
welche die folgende Aminosäuresequenz aufweisen:
sowie abgewandelte Aminosäuresequenzen der phaE und
phaC Proteine, welche wenigstens annähernd dieselbe
Polyhydroxyfettsäure-Synthaseaktivität ergeben.
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