DE4440508C2 - Verfahren zur Erzeugung eines digitalen Signales - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines digitalen SignalesInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren
zur Erzeugung eines digitalen Signales
gemäß Oberbegriff des Anspruches 1.
Solche Verfahren sind bekannt, beispielsweise durch den
Aufsatz von Nicholas und Samueli "An Analysis of the Output
Spectrum of Direct Digital Frequency Synthesizers in the
Presence of Phase-Accumulator Truncation" in IEEE 1987,
41st Annual Frequency Control Symposium, S. 495 ff. oder
durch den Prospekt der Firma Harris HSP45116, Numerically
Controlled Oscillator/Modulator von 1991.
Bei der digitalen Frequenzerzeugung bzw. bei der digitalen
Frequenzumsetzung geht es unter anderem um die Probleme
Feinabstimmung, Synchronisation, Störverminderung und
Dynamikverbesserung. Neue digitale Multimedia
Übertragungssysteme erfordern eine drastische Erhöhung der
Frequenzeinstellgenauigkeit. Frequenzeinstellgenauigkeiten
von z. B. 1 Hertz würden bei der digitalen Frequenzsynthese
nach dem Stande der Technik auf der Basis von
Tabellenspeichern für die Abtastwerte einen ungeheuren
Speicherbedarf und damit einen sehr großen Aufwand nach sich
ziehen. Nach der Methode von Nicholas und Samueli (s. oben
erwähnter Aufsatz) ist der Speicheraufwand für die
Abtastwerte einigermaßen erträglich und die
Frequenzeinstellgenauigkeit durch entsprechende
Verkleinerung des Phaseninkrementes hinreichend gut, aber
dadurch, daß für ganze Gruppen von Phasenwerten dieselben
Abtastwerte zugeordnet werden, entsteht ein ungeheurer
Oberwellengehalt im synthetisierten Signal.
Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs
genannten Art anzugeben, die es ermöglichen, ohne
wesentliche Vergrößerung des Aufwandes eine hinreichend
genaue Frequenzauflösung bei hinreichend kleinem
Oberwellengehalt zu erhalten.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Ansprüche 1.
Vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich durch die
Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Verfahren
weist den Vorteil einer
drastischen Erhöhung der Frequenzeinstellgenauigkeit bei
gleichem oder vermindertem Signalverarbeitungsaufwand auf.
Auch der Oberwellengehalt kann hinreichend klein gehalten
werden.
Es folgt nun die Beschreibung der Erfindung anhand der
Figuren.
Die Fig. 1 zeigt eine Grundschaltung zur Erzeugung einer
komplexen Trägerschwingung.
In Fig. 2 ist eine Schaltungsanordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung
dargelegt, und in
Fig. 3 wird die lineare Interpolation
zwischen zwei Abtastwerten illustriert.
In den Fig. 4, 5 und 6 sind Schaltungsdetails für den
Phasenakkumulator gezeichnet, welche Modifikationen für die
Veränderung der Nullphase darstellen.
Die Grundschaltung der Fig. 1 zeigt einen
Phasenakkumulator, dem Phaseninkremente Δϕ = l mit l
Element von |N, nämlich dem Bereich der natürlichen Zahlen,
eingegeben werden und der durch die Abtastfrequenz fA
getaktet wird. Die durch den Phasenakkumulator erzeugten
aktuellen Phasenzahlen ϕ/2π bzw. (ϕ + π/2)/2π werden mit
einer Wortbreite als Adressen in eine Cosinus- bzw. eine
Sinustabelle eingegeben, und die dort abgespeicherten
Abtastwerte einer Grund- bzw. halben oder viertel Periode
einer Sinuswelle zu einem komplexen Signal ej2πkft/fA
zusammengeführt. Bei einer Adressenwortbreite wA sind
insgesamt N = 2wA Abtastwerte adressierbar. Damit ist
f0 = fA/N die niedrigstmögliche Frequenz, welche der
digitale Oszillator abgeben kann. Man erhält sie mit dem
Phasenzahleninkrement Δϕ = l = 1, durch das die Adresse der
Speichertabelle von Abtastwert zu Abtastwert um l = 1 erhöht
wird. Sind in den Tabellen N Abtastwerte einer ganzen (siehe
Fig. 1a, 1b) Sinusperiode abgespeichert, so lassen sich
exakt N Frequenzen einstellen, nämlich ft = l . f0 mit l = 0
. . . bis N - 1. Der maximale Fehler für die Frequenzgenauigkeit
ist damit ±f0/2.
In Fig. 2 ist eine Schaltungsanordnung angegeben als
Ausführungsbeispiel zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens zur direkten digitalen Frequenzsynthese mit
linearer Interpolation. Die Anordnung enthält einen
Phasenakkumulator, einen Adreßrechner, einen Speicher und
eine Schaltung zur linearen Interpolation. Der
Phasenakkumulator arbeitet beispielsweise mit einer
Wortlänge wA = 23 Bit, wodurch das Phaseninkrement m am
Eingang durch die Frequenz m . fA/2wA festgelegt ist. Mit m
Element der natürlichen Zahlen |N läuft der Akkumulator
zyklisch, nämlich modulo 2wA , über, was der modulo 2π
Eigenschaft der Phasenfunktion entspricht. Das
Registerausgangssignal des Phasenakkus weist wegen der
geforderten Frequenzauflösung die Wortlänge wA = 23 Bit auf.
Sein aktueller Inhalt ist der Wert k . m mit dem Zeitindex
k. Aufgabe der Adreßrechnung ist es nun, aus dem aktuellen
Phasenwert k . m modulo 2wA durch
Zweierkomplementabschneiden auf eine Wortlänge ws = 10 Bit
die Adresse k des nächstliegenden Tabellenabtastwertes zu
ermitteln. Bei einer Wortlänge von ws = 10 Bit sind also N =
210 Abtastwerte in dem Tabellenspeicher abgespeichert. Der
aktuelle nächste Abtastwert y(k) und der ihm benachbarte
Wert y(k + 1 ) werden aus dem Tabellenspeicher ausgelesen und
anschließend einer linearen Interpolation unterworfen.
Hierzu wird in der Adreßrechnung der Korrekturfaktor r
ermittelt, der durch Abkappen der oberen ws Bit (dargestellt
durch die Sättigungskennlinie mit der Schwelle s = 2-wS )
abgeleitet wird. Da das Akkumulatorausgangssignal zunächst
als ganze Zahl verstanden wird und die Größe r einen
Restanteil für die Frequenzfeinauflösung zwischen den
Abtastwerten k und k + 1 darstellt, muß durch eine
Multiplikation mit 2-wR , das ist die Restwortlänge, eine
Größe im Bereich 0 ≦ R < 1 gebildet werden. Im
Tabellenspeicher seien beispielsweise N = 210 Abtastwerte
einer Grundperiode mit einer Wortlänge wc enthalten. Um
einen maximalen Fehler von beispielsweise 2-17.1/2
zuzulassen, muß diese Wortbreite wc gleich 17 Bit betragen.
Zur Interpolation müssen aus dem Speicher gleichzeitig zwei
Werte ausgelesen werden und zur Erzeugung eines komplexen
Trägersignals entsprechend vier Werte gleichzeitig
ausgelesen werden. Der Speicher läßt sich auch durch zwei
oder vier kleinere Einheiten realisieren. Durch eine etwas
kompliziertere Adreßrechnung läßt sich der Speicherplatz
auch auf N = 512 (für Halbperiode) oder 256 Abtastwerte (für
Viertelperiode) vermindern. Ein gleichzeitiges
Mehrfachauslesen aus einem Speicher mit beispielsweise N/4 =
256 Abtastwerten für eine Viertelperiode läßt sich auch
ersetzen durch Verwendung zweier Speicher zu jeweils N/8
Abtastwerten für jeweils eine Achtelperiode.
Die lineare Interpolation geht aus von der Fig. 3 und dem
dortigen Dreieck mit den Eckpunkten y(k) und y(k + 1). Mit dem
Strahlensatz und der zuvor abgeleiteten Größe R = r . 2-wR
und wR = wA - wS erhält man dann R.[y(k + 1) - y(k)] = y(k + R)
- y(k). Diese Gleichung ist in Fig. 2 implementiert, wo die
Differenz der beiden benachbarten Abtastwerte mit R
multipliziert wird und das Ergebnis zum ersten Abtastwert
addiert wird. Die Wortlänge dieses interpolierten
Abtastwertes kann vor oder nach der Addition verkürzt
werden. Um den störenden Gleichstromoffset so klein wie
möglich zu halten, ist die Wortlängenverkürzung durch Runden
vorzunehmen.
Eine gezielte Einstellung der Nullphase zeigen die drei
Modifikationen von Phasenakkumulatoren gemäß der Fig. 4
bis 6. Eine gezielte Einstellung der Nullphase ist
beispielsweise notwendig bei Multimedienübertragungssystemen
zur Synchronisation von mehreren Kanälen, wobei die
Nebenbedingung, daß der Summensignalspitzenwert klein oder
minimal ist, erfüllt werden muß. Im Schaltbild des
Phasenakkus nach Fig. 4 wird ständig eine Nullphase ϕ0
angelegt, während bei den beiden anderen Modifikationen ϕ0
einmalig mittels eines Schalters S genau dann angelegt wird,
wenn die Nullphase verändert bzw. gesetzt werden soll.
Claims (10)
1. Verfahren zur Erzeugung eines einstellbaren digitalen Signals mit der
Abtastfrequenz fA unter Verwendung von äquidistanten Abtastwerten einer
Sinusgrundperiode der Frequenz f0 = fA/M, wobei zur Erzeugung des einstellbaren
digitalen Signals mit der Frequenz ft = m . f0 ein Phasenzahlenakkumulator
vorgesehen ist, der pro Takt k = . . ., -1, 0, 1, . . . jeweils m
Phasenzahleninkremente modulo M akkumuliert, und wobei jeweils der der
augenblicklichen Phasenzahl zugeordnete Abtastwert der Grundperiode verwendet
wird und die Sinusgrundperiode in Phaseninkremente der Größe 2π/2wA aufgeteilt
wird mit wA = Adressenwortbreite sowie eine Anzahl N < 2wA Abtastwerte benutzt
wird und bei einer durch den Phasenzahlenakkumulator erzeugten Phasenzahl,
welcher keiner der N Abtastwerte zugeordnet ist, die beiden dieser Phasenzahl
nächstliegenden Abtastwerte einer Interpolation mindestens erster Ordnung
unterzogen werden und der so gewonnene interpolierte Abtastwert zur Erzeugung
des einstellbaren digitalen Signals herangezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß der Phasenzahlenakkumulator mit der Woertbreite wA arbeitet,
- - daß die aktuelle Phasenzahl mittels Zweierkomplementabschneiden auf die Wortbreite wS verkürzt wird,
- - daß dieser verkürzte Wert die Adresse für einen der N = 2wS , abgespeicherten Atastwerte bildet und
- - daß die Differenz der beiden benachbarten Abtastwerte mit dem abgeschnittenen Restwert der Phase multipliziert und zu einem der benachbarten Abtastwerte addiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Interpolation eine lineare ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die N Abtastwerte in einem Tabellenspeicher
abgespeichert sind, der mittels einer Adresse ansteuerbar
ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das einstellbare digitale Signal
ein reelles Trägersignal ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das einstellbare digitale Signal ein
komplexes Trägersignal ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche und
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Abtastwerte
lediglich für die Hälfte oder für ein Viertel der
Grundperiode abgespeichert sind, welche aber für die ganze
Grundperiode benutzt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
für Realteil und Imaginärteil je eine Tabelle mit
Abtastwerten zur Verfügung stehen.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
für Realteil und Imaginärteil eine einzige Tabelle mit
Abtastwerten zur Verfügung steht, die mehrfach ausgelesen
wird.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Berechnung der Interpolation
zwei Tabellenspeicher zur Verfügung stehen, aus denen
gleichzeitig die beiden der aktuellen Phasenzahl am nächsten
liegenden benachbarten Abtastwerte auslesbar sind.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Nullphase gezielt
eingestellt wird.
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M. SCHANERBERGER: "The Implementation of a Digital Sine Wave Oscillator...", in IEEE Trans. o. Instru. a. Measurem. Vol.39, No.6, Dez.1990, S.870-873 * |
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