DE4314147A1 - Werkzeugmaschine, insbesondere Drehmaschine - Google Patents
Werkzeugmaschine, insbesondere DrehmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Werkzeugmaschine, insbeson
dere Drehmaschine, mit einem motorischen Verschiebeantrieb für
einen in einer Bettführung verschiebbar gelagerten Reitstock, in
dessen Gehäuse eine Aufnahme für eine Zentrierspitze vorgesehen
ist, und mit einem in Abhängigkeit von der Druckbelastung der Zen
trierspitze ansprechenden Signalgeber zum Steuern des Verschiebe
antriebes.
Zur motorischen Anstellung des Reitstockes an das zu bearbeitende
Werkstück ist es bekannt, entsprechend der Handverstellung einer
seits dem Reitstock und anderseits der Pinole mit der Aufnahme
für die Zentrierspitze einen Verschiebeantrieb zuzuordnen, um zu
erst den Reitstock zu positionieren und dann nach einem Festklem
men des Reitstockes auf dem Maschinenbett die Pinole mit der Zen
trierspitze an das Werkstück unter einer vorgegebenen Kraft anzu
stellen. Zur Verringerung des mit dem Vorsehen von zwei Verschie
beantrieben verbundenen Konstruktions- und Steueraufwandes wurde
bereits vorgeschlagen (DE-OS 26 40 797), die Pinole gegen die
Kraft einer Anstellfeder axial verschiebbar im Reitstockgehäuse
anzuordnen und den Reitstock mit einem selbsthemmenden Verschie
beantrieb zu verbinden, der in Abhängigkeit vom Einlederweg der
Anstellfeder über einen verstellbaren Endschalter abgeschaltet
wird. Nach dem Aufsetzen der Zentrierspitze auf dem zu lagernden
Werkstück wird der Reitstock über seinen Verschiebeantrieb weiter
gegen das Werkstück vorgeschoben, wobei die Pinole gegen die
Kraft der Anstellfeder in das Reitstockgehäuse eingeschoben wird,
bis die Pinole über den Endschalter den Verschiebeantrieb ab
schaltet, der aufgrund seiner Selbsthemmung ein Rückstellen des
Reitstockes verhindert. Die Kraft, mit der die Zentrierspitze in
der Aufnahme der Pinole gegen das Werkstück gedrückt wird, wird
somit über die beim Verschieben des Reitstockes gespannte Anstell
feder bestimmt. Obwohl der Einfederweg und damit die Anstellkraft
über eine Verstellung des Endschalters eingestellt werden kann,
bleibt die Genauigkeit der Krafteinstellung gering, weil mit sich
ändernden Reibungsverhältnissen gerechnet werden muß und sich
auch die Federkennlinie, beispielsweise durch eine Materialermü
dung, ändern kann. In diesem Zusammenhang ist außerdem zu berück
sichtigen, daß zwar Wärmedehnungen des Werkstückes über die An
stellfeder ausgeglichen werden können, daß durch diesen Ausgleich
aber die Anstellkraft beeinflußt wird. Dazu kommt noch, daß die
axiale Verschiebeführung der Pinole im Reitstockgehäuse ein Füh
rungsspiel bedingt, das sich nachteilig auf die Stabilität und
die Genauigkeit der Werkstücklagerung auswirkt.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu
vermeiden und eine Werkzeugmaschine, insbesondere Drehmaschine,
der eingangs geschilderten Art mit einfachen konstruktiven Mit
teln so zu verbessern, daß eine vorgegebene Anstellkraft der Zen
trierspitze an das Werkstück unabhängig von äußeren Störeinflüs
sen sichergestellt werden kann, und zwar bei einer genauen und
stabilen Werkstücklagerung.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß entweder
die Aufnahme für die Zentrierspitze in axialer Richtung an einem
im Reitstockgehäuse angeordneten Kraftaufnehmer oder der Reit
stock an einem in die Antriebsverbindung zwischen dem Reitstock
und dem Motor des Verschiebeantriebes eingeschalteten Kraftauf
nehmer für axiale Druckkräfte abgestützt ist und daß der Kraft
aufnehmer als Signalgeber an den Istwerteingang einer Regelein
richtung zur Steuerung des Verschiebeantriebes in Abhängigkeit
von einer Differenz zwischen einem vorgegebenen Sollwert und dem
über den Signalgeber erfaßten Istwert der axialen Druckbelastung
der Aufnahme für die Zentrierspitze angeschlossen ist.
Die Abstützung der Aufnahme für die Zentrierspitze am Reitstock
gehäuse über einen Kraftaufnehmer für die axiale Druckbelastung
der Zentrierspitze vermeidet die mit der Verschiebeführung einer
Pinole verbundenen Nachteile hinsichtlich des Führungsspieles und
des Konstruktionsaufwandes und bringt den Vorteil mit sich, die
Anstellkraft der in die Aufnahme eingesetzten Zentrierspitze an
das Werkstück unmittelbar erfassen zu können, und zwar über einen
zwischen dem Reitstockgehäuse und der Aufnahme mittel- oder unmit
telbar angeordneten Kraftaufnehmer. Mit Hilfe des Meßwertes für
die axiale Druckbelastung der Aufnahme kann der Verschiebeantrieb
für den Reitstock über eine Regeleinrichtung so gesteuert werden,
daß alle die Anstellkraft der Zentrierspitze an das Werkstück be
einflussenden Störgrößen ausgeregelt werden, was zu einer genauen
Einhaltung der vorgegebenen Anstellkraft führt. Zu diesem Zweck
ist der über den Kraftaufnehmer erfaßte Istwert der Anstellkraft
mit dem vorgegebenen Sollwert zu vergleichen und der Verstellan
trieb beim Auftreten einer Soll-Istwertdifferenz im Sinne eines
Soll-Istwertabgleiches zu beaufschlagen. Der Reitstock mit der
im Reitstockgehäuse über den Kraftaufnehmer abgestützten Aufnahme
für die Zentrierspitze wird demnach zum Einspannen des Werkstük
kes gegen das Werkstück vorgeschoben, bis nach dem Aufsetzen der
Zentrierspitze auf das Werkstück die axiale Belastung der Auf
nahme dem vorgegebenen Sollwert entspricht. In dieser Verschie
belage wird der Reitstock über den Verschiebeantrieb gehalten,
solange keine Soll-Istwertdifferenz auftritt. Erhöht sich bei
spielsweise die axiale Belastung der Aufnahme aufgrund einer be
arbeitungsbedingten Werkstückerwärmung, so wird zufolge der damit
verbundenen Soll-Istwertdifferenz der Reitstock über seinen Ver
schiebeantrieb zurückgestellt, bis diese Differenz ausgeglichen
ist. Damit wird nicht nur eine feinfühlige Regelung der Anstell
kraft der Zentrierspitze an das Werkstück möglich, sondern auch
eine einfache, die jeweiligen Bearbeitungsverhältnisse berück
sichtigende Sollwertvorgabe, die ohne weiteres aus dem Steuerungs
programm der Werkzeugmaschine für ein bestimmtes Werkstück abge
leitet werden kann.
Es braucht wohl nicht besonders hervorgehoben zu werden, daß die
Anstellkraft der Zentrierspitze an das Werkstück nicht nur über
einen Kraftaufnehmer zwischen der Aufnahme für die Zentrierspitze
und dem Reitstock, sondern auch durch einen Kraftaufnehmer erfaßt
werden kann, der in der Antriebsverbindung zwischen dem Reitstock
und dem Motor des Verschiebeantriebes so angeordnet ist, daß die
axiale Belastung des Reitstockes gemessen werden kann. In diesem
Fall ist die Aufnahme für die Zentrierspitze selbstverständlich
unnachgiebig im Reitstockgehäuse zu halten.
Der Kraftmeßaufnehmer für die axiale Druckbelastung der Aufnahme
für die Zentrierspitze kann unterschiedlich aufgebaut sein, weil
es lediglich darauf ankommt, die axiale Druckbelastung der Auf
nahme mit einer ausreichenden Genauigkeit zu erfassen. So könnten
beispielsweise Kraftaufnehmer auf der Basis von Druckmeßdosen
oder Piezoelemente eingesetzt werden. Besonders einfache Konstruk
tionsverhältnisse ergeben sich allerdings, wenn der Kraftaufneh
mer für die axiale Belastung der Aufnahme aus einer mit Dehnmeß
streifen versehenen Meßhülse besteht, die axial zwischen der Auf
nahme und dem Reitstockgehäuse eingespannt wird, um die Belastung
der Aufnahme über die entsprechend angeordneten Dehnmeßstreifen
bestimmen zu können. Zur Justierung dieses Kraftaufnehmers kann
die Zentrierspitze in der Aufnahme mit einer vorgegebenen Meß
kraft belastet werden.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dar
gestellt. Es zeigen
Fig. 1 einen Reitstock mit einem über eine Regeleinrichtung steu
erbaren Verschiebeantrieb einer erfindungsgemäßen Drehma
schine in einem schematischen Blockschaltbild und
Fig. 2 die über einen Kraftaufnehmer für die axiale Belastung der
Zentrierspitze am Reitstockgehäuse abgestützte Aufnahme
für die Zentrierspitze der erfindungsgemäßen Drehmaschine
in einem vereinfachten Axialschnitt.
Auf dem Bett 1 einer nicht näher dargestellten Drehmaschine ist
gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel ein Reitstock 2 ver
schiebbar gelagert, der mittels eines einen elektrischen Antriebs
motor 3 und einen Kugelgewindetrieb 4 umfassenden Verschiebean
triebes 5 entlang einer Bettführung 6 verfahren werden kann. Der
Reitstock 2 weist ein Gehäuse 7 auf, in dem eine Aufnahme 8 für
eine Zentrierspitze 9 über Wälzlager 10 drehbar gelagert ist. Die
Aufnahme 8 mit ihren Lagern 10 bildet dabei eine Baueinheit, die
in eine Aufnahmebohrung 11 des Reitstockgehäuses 7 eingesetzt
wird und sich stirnseitig an einem Kraftaufnehmer 12 für die axi
ale Beanspruchung der Aufnahme 8 abstützt. Zur Sicherung der axi
alen Lage der Aufnahme 8 gegenüber dem Reitstockgehäuse 7 ist ein
am Gehäuse 7 angeflanschter Deckel 13 vorgesehen. An Stelle einer
drehbar gelagerten Aufnahme 8 für die Zentrierspitze kann auch
eine drehfest mit dem Reitstockgehäuse 7 verbundene Aufnahme 8
eingesetzt werden, wenn die Zentrierspitze als Rollspitze ausge
bildet ist.
Der Kraftaufnehmer 12, der zwischen der Aufnahme 8 und dem Reit
stockgehäuse 7 eingespannt ist, besteht aus einer zur Aufnahme 8
koaxialen Meßhülse 14, an deren Außenmantel Dehnmeßstreifen 15
angeordnet sind, deren Anschlußleitungen 16 mit dem Istwertein
gang 17 einer Regeleinrichtung 18 verbunden werden, um über diese
Regeleinrichtung 18 den Antriebsmotor 3 in Abhängigkeit von der
Druckbelastung der Aufnahme 8 steuern zu können. Zu diesem Zweck
wird der Regeleinrichtung 18 über eine Sollwerteingabe 19 ein
Sollwert für die axiale Druckbelastung der Aufnahme und damit
für die Anstellkraft der Zentrierspitze an das Werkstück 20 vor
gegeben und der Reitstock 2 über den Verschiebeantrieb 5 an das
Werkstück 20 angestellt, wobei die Zentrierspitze 9 auf das Werk
stück auf setzt. Der Verschiebeantrieb 5 bleibt jedoch noch einge
schaltet, solange der über den Kraftaufnehmer 12 erfaßte Istwert
der Anstellkraft kleiner als der vorgegebene Sollwert ist. Ist die
erforderliche Anstellkraft erreicht, so wird über die Regelein
richtung 18 der Antriebsmotor 3 abgeschaltet. Ändert sich die An
stellkraft zufolge äußerer Einflüsse, beispielsweise aufgrund von
Wärmedehnungen, so wird der Verschiebeantrieb 5 durch die Regel
einrichtung 18 im Sinne eines Ausgleichs der aufgetretenen
Soll-Istwertdifferenz angesteuert, wodurch eine vorgegebene Anstell
kraft in engen Grenzen konstant gehalten werden kann.
Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf das dargestellte
Ausführungsbeispiel beschränkt. So könnte beispielsweise eine
Kraftmeßdose oder ein anderer Kraftaufnehmer als Signalgeber für
die axiale Druckbelastung der Aufnahme eingesetzt werden. Au
ßerdem ist es durchaus möglich, die axiale Belastung der Zen
trierspitze über einen Kraftaufnehmer zu bestimmen, der in der
Antriebsverbindung zwischen dem Reitstock 2 und dem Antriebsmo
tor 3 vorgesehen ist, weil die axiale Belastung der Zentrier
spitze über den Reitstock auf den Verschiebeantrieb übertragen
wird.
Die Erfindung kann nicht nur im Zusammenhang mit Drehmaschinen
vorteilhaft angewendet werden, sondern bei allen Werkzeugmaschi
nen, bei denen das Werkstück zur Bearbeitung über einen Reitstock
gelagert werden soll.
Claims (2)
1. Werkzeugmaschine, insbesondere Drehmaschine, mit einem mo
torischen Verschiebeantrieb für einen in einer Bettführung ver
schiebbar gelagerten Reitstock, in dessen Gehäuse eine Aufnahme
für eine Zentrierspitze vorgesehen ist, und mit einem in Abhängig
keit von der Druckbelastung der Zentrierspitze ansprechenden Sig
nalgeber zum Steuern des Verschiebeantriebes, dadurch gekennzeich
net, daß entweder die Aufnahme (8) für die Zentrierspitze (9) in
axialer Richtung an einem im Reitstockgehäuse (7) angeordneten
Kraftaufnehmer (12) oder der Reitstock (2) an einem in die An
triebsverbindung zwischen dem Reitstock (2) und dem Motor (3) des
Verschiebeantriebes (5) eingeschalteten Kraftaufnehmer (12) für
axiale Druckkräfte abgestützt ist und daß der Kraftaufnehmer (12)
als Signalgeber an den Istwerteingang einer Regeleinrichtung (18)
zur Steuerung des Verschiebeantriebes (5) in Abhängigkeit von
einer Differenz zwischen einem vorgegebenen Sollwert und dem über
den Signalgeber erfaßten Istwert der axialen Druckbelastung der
Aufnahme (8) für die Zentrierspitze (9) angeschlossen ist.
2. Werkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kraftaufnehmer (12) für die axiale Druckbelastung der
Aufnahme (8) aus einer von der Aufnahme (8) axial belasteten, mit
Dehnmeßstreifen (15) versehenen Meßhülse (14) besteht.
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- 1993-04-29 DE DE4314147A patent/DE4314147A1/de not_active Withdrawn
- 1993-05-21 IT ITGE930044A patent/IT1262273B/it active IP Right Grant
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Also Published As
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ITGE930044A1 (it) | 1994-11-21 |
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Legal Events
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