DE4304145C1 - Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von Fahrzeugkarosserien - Google Patents
Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von FahrzeugkarosserienInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Oberflächenbehandlung einer oder mehrerer Fahrzeugkarosserien
nach dem Oberbegriff des Patent
anspruchs 1.
Eine Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung von
Fahrzeugkarosserien, welche durch Drehung um 180° in ein
Behandlungsbad eingetaucht bzw. durch Gegendrehung aus
diesem herausgeführt werden, ist aus der GB 2 229 381
bekannt. Bei dieser wird eine Fahrzeugkarosserie mit einer
Art Ladepalette fest verbunden. Diese Einheit aus
Ladepalette mit darauf angebrachter Fahrzeugkarosserie wird
auf einen Rollschlitten aufgesetzt. Dieser Rollschlitten
ist mit nicht angetriebenen Rollen ausgestattet, die eine
Verschiebung seitlich zur Fahrzeugkarosserie-Längsachse
ermöglichen. Mit Hilfe eines solchen, nicht angetriebenen
Rollschlittens wird die Ladepalette mit der
Fahrzeugkarosserie vom Behandlungsbad zu weiteren
Bearbeitungsstationen transportiert.
Der gesamte Verbund, bestehend aus Fahrzeugkarosserie,
Ladepalette sowie Rollschlitten, wird auf eine Halterung
geschoben, die über jedem Behandlungsbad angebracht ist.
Diese Halterung besitzt eine Drehachse senkrecht zur
Fahrzeugkarosserie-Längsachse bzw. parallel zur
Transportrichtung. Durch Drehung um diese Drehachse um 180°
kann nun der gesamte Verbund von Fahrzeugkarosserie,
Ladepalette und Rollschlitten in das Behandlungsbad
eingetaucht werden. Während dieses Eintauchvorgangs sind
die besagte Halterung und die Einheit aus
Fahrzeugkarosserie, Ladepalette und Rollschlitten durch
Verschlußbolzen miteinander verbunden.
Zum Transport der Fahrzeugkarosserien bzw. der
Rollschlitten dient ein Förderband, das sich über mehrere
Behandlungsstationen mit zugehörigen Behandlungsbecken
erstreckt. Diese Behandlungsstationen liegen seitlich
nebeneinander und das Förderband transportiert die
Rollschlitten, auf denen jeweils eine Ladepalette mit der
Fahrzeugkarosserie aufgesetzt ist, von Behandlungsbecken zu
Behandlungsbecken. An dem Förderband sind hierfür senkrecht
stehende Plattenstücke montiert, die an dem Rollschlitten
anliegen. Diese Art der Vorrichtung zum Einbringen einer
Fahrzeugkarosserie hat den Vorteil, daß mit einem einfachen
Mechanismus das Aufschwappen der Behandlungsflüssigkeit im
Behandlungsbad minimiert wird, dadurch, daß die
Fahrzeugkarosserie über die Front- oder Heckseite in das
Behandlungsbad eingedreht wird. Die in der
Fahrzeugkarosserie eingeschlossene Luftmenge kann bei dem
Eindrehvorgang kontinuierlich aus den Fenstern der
Fahrzeugkarosserie entweichen.
Der Aufbau dieser Vorrichtung ist relativ kompliziert und
nur für sehr kleine Anlagen geeignet. Wenn eine
Fahrzeugkarosserie eingetaucht ist, muß die nächste
Karosserie solange warten, bis die Prozeßzeit der ersten
Karosserie abgelaufen ist. Diese Prozeßzeit beträgt bei
Vorbehandlung bei einzelnen Prozeßstufen bis zu drei
Minuten und bei kathodischer Tauchlackierung noch länger.
Unter Berücksichtigung der vorstehend aufgezeigten Probleme
liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine einfachere
Vorrichtung zu schaffen, die mittels Drehen mindestens eine
Fahrzeugkarosserie in ein Behandlungsbad eintaucht und die
es bei eingetauchter Fahrzeugkarosserie ermöglicht, daß
eine weitere Fahrzeugkarosserie auf diese Drehhalterung
aufgeschoben und lösbar verbunden wird.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst.
Ein Ladeschlitten dient danach zur Aufnahme und Fixierung
der Fahrzeugkarosserie. Ladeschlitten und
Fahrzeugkarosserie werden während der gesamten Dauer der
Behandlung in einer Gesamtvorrichtung, welche durch
Aneinanderreihung mehrerer solcher Stationen mit
Behandlungsbad gebildet wird, nicht voneinander getrennt.
Der Ladeschlitten mit der Fahrzeugkarosserie wird mittels
einer oder mehreren angetriebenen Laufrollen auf eine
Drehvorrichtung aufgeschoben und dort mittels
Fixiervorrichtungen lösbar mit dieser verbunden. Die
Drehvorrichtung ist über dem Behandlungsbad angebracht und
umfaßt eine Drehachse quer zur Transportrichtung der
Fahrzeugkarosserien. Das Einbringen der Fahrzeugkarosserie
erfolgt nun durch Drehen der Drehvorrichtung derart, daß
die Fahrzeugkarosserie über deren Frontseite oder Heckseite
in das Behandlungsbad eingetaucht wird. Da für jede
Fahrzeugkarosserie nur die kostengünstigen Ladeschlitten
benötigt werden, wird eine Kostenreduzierung erreicht. Es
ist bei der der Erfindung zugrundeliegenden Vorrichtung
auch keine Umsetzungszone für die Ladepaletten mehr
notwendig, da diese vollständig wegfallen. Zum
Weitertransport der Ladeschlitten mit den
Fahrzeugkarosserien sind jeweils eine oder mehrere der
Laufrollen auf Ober- und Unterseite der Drehvorrichtung
angetrieben. Somit ist ein unabhängiger Transport der
einzelnen Ladeschlitten möglich.
Des weiteren ermöglicht der einfache Aufbau der Vorrichtung
eine Erhöhung der Taktrate zum Einbringen der
Fahrzeugkarosserie in das Behandlungsbad dadurch, daß bei
eingetauchter Fahrzeugkarosserie eine neue
Fahrzeugkarosserie mit Ladeschlitten über das
Behandlungsbad hinweggeführt werden kann. Eine alternative
Ausführung mit Fixiervorrichtungen auf Ober- und Unterseite
würde es ermöglichen, daß bei eingetauchter
Fahrzeugkarosserie eine weitere aufgeschoben und fixiert
werden kann. Durch Drehung werden dann die eingetauchte und
die nun neue, noch unbehandelte, Fahrzeugkarosserie
ausgetauscht.
Die Kapazität der gesamten Anlage ist nur noch durch die
Eintauchzeit und nicht mehr durch die Prozeßzeit beschränkt
und erlaubt somit auch länger andauernde Behandlungen, wie
z. B. kathodische Tauchlackierung.
Die Anwendung der bekannten Ladeschlittentechnik ermöglicht
die erforderliche Kombination der Spritz- und
Tauchprozesse, sowohl bei der Vorbehandlung als auch bei
der Tauchlackierung der Fahrzeugkarosserien.
Die Erfindung ist in den Zeichnungen beispielhaft
dargestellt und wird nachfolgend näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 Längsschnitt eines Behandlungsbeckens mit erfindungsgemäßer
Drehvorrichtung und
Fig. 2 Querschnitt längs der Linie I-I der Fig. 1.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist über dem
Behandlungsbecken eine erfindungsgemäße Drehvorrichtung 2 angebracht. Dabei
wird die Drehhalterung 2 auf den Enden einer Drehachse 7
rechts und links mit Lagerböcken 10 auf der Behälterwand 12
abgestützt. An einem Ende der Drehachse 7 ist ein Antrieb 1
angeflanscht, der es ermöglicht, über ein Getriebe die
Drehachse 7 in Drehung zu versetzen. Auf der Ober- und
Unterseite der Drehhalterung 2 ist jeweils eine
Aufnahmevorrichtung, bestehend aus einer Anzahl
Führungslaufrollen 8, einer Fixiervorrichtung 4a, 4b (nur
Oberseite), und einigen Laufrollen 3a, 3b, angebracht. Die
Führungsrollen 8 und die Laufrollen 3a, 3b sind felgenartig
ausgebildet, so daß die Längsträger des Ladeschlittens 5
durch sie geführt werden. Sie dienen der seitlichen Führung
der Ladeschlitten 5 beim Transport. Die Anzahl Laufrollen
3a, 3b und die Führungsrollen 8 sind in gleichmäßigen Abständen
auf der Ober- und Unterseite verteilt. Diese Rollen 3a, 3b,
8 sind drehbar gelagert, so daß in Transportrichtung ein
Ladeschlitten 5 aufgeschoben bzw. von der Drehhalterung 2
wegtransportiert werden kann. Hierzu sind die Laufrollen
3a, 3b mittels einem Förderband 6 verbunden, wobei jeweils eine der
Laufrollen 3a, 3b durch einen Rollenantrieb 12a, 12b, z. B.
einem Elektrogetriebemotor, angetrieben ist. Die Rollen 3a,
3b, 8 einer Aufnahmevorrichtung bilden zusammen eine
Auflage für einen Ladeschlitten 5. Zur lösbaren Verbindung
von Drehhalterung 2 und Ladeschlitten 5 sind auf der
Oberseite seitlich an der Drehhalterung 2
Fixiervorrichtungen 4a, 4b aufgesetzt.
Im folgenden wird die Arbeitsweise dieser Ausführungsform
erläutert. Vor Beginn der Oberflächenbehandlung bzw. der
Behandlung der Fahrzeugkarosserie im Verbund von mehreren
Behandlungsstationen wird die Fahrzeugkarosserie mit einem
Ladeschlitten 5 fest verbunden. Der Ladeschlitten 5 wird dann
über Führungslaufrollen 8 und mit Hilfe der Laufrollen
3a auf die Drehvorrichtung 2 transportiert. Hierbei wird die
Ladepalette 5 durch die Seitenführung der Rollen 3a und 8,
welche an der Drehvorrichtung 2 angebracht sind, geführt. Ist
der Ladeschlitten 5 in der richtigen Position auf der
Drehvorrichtung 2, so wird der Rollenantrieb 12a der
Laufrollen 3a gestoppt und der Ladeschlitten 5 mit der
Drehvorrichtung 2 durch die Fixiervorrichtungen 4a, 4b
miteinander fest verbunden. Dies geschieht durch Einklemmen
oder durch Bolzen der Fixiervorrichtungen 4a, 4b, welche im
Ladeschlitten 5 eingreifen. Dann wird die gesamte
Drehvorrichtung 2 um 180° gedreht. Beim Drehvorgang taucht
die Drehvorrichtung 2 mit dem Ladeschlitten 5 sowie der
Fahrzeugkarosserie über die Front- oder Heckseite in das
Behandlungsbad 11 ein. Nach Beendigung des Drehvorgangs ist
die Fahrzeugkarosserie nun vollständig im Behandlungsbad
eingetaucht. Durch die Drehung um 180° sind die bisherigen
Ober- und Unterseiten miteinander vertauscht worden. Die jetzige Unterseite ist nun folgend Oberseite genannt. Die
Oberseite der Drehvorrichtung 2 ist auch mit einer oder
mehreren Aufnahmevorrichtungen versehen, die es nun
ermöglicht, während eine Fahrzeugkarosserie eingetaucht
ist, einen neuen Ladeschlitten 5 mit einer weiteren
Fahrzeugkarosserie darüber hinwegzuführen.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel (nicht gezeigt) ist nicht nur
die Oberseite, sondern auch die Unterseite mit einer
Fixiervorrichtung 4a, 4b versehen. Bei eingetauchter
Fahrzeugkarosserie ist dann auf der jetzigen Oberseite eine
Fixierung eines weiteren Ladeschlittens 5 möglich. Durch
Drehung um weitere 180° oder durch Zurückdrehen um 180°
wird die neu aufgesetzte Fahrzeugkarosserie in das
Behandlungsbad 11 eingetaucht und gleichzeitig die
behandelte Fahrzeugkarosserie aus diesem herausgeführt.
Auch bei dieser Ausführungsform ist es natürlich möglich,
mehrere Aufnahmevorrichtungen auf Ober- und Unterseite
anzubringen.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Oberflächenbehandlung einer oder mehrerer
Fahrzeugkarosserien mit einer Drehvorrichtung, an die
mindestens eine Fahrzeugkarosserie befestigbar ist und die
durch Drehung um 180° die Fahrzeugkarosserie in ein
Behandlungsbad eintaucht und sie durch eine weitere
Drehung aus diesem herausführt,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Drehachse (7) der Drehvorrichtung (2) senkrecht zur Transportrichtung der Fahrzeugkarosserie angeordnet ist, und
- - jeweils eine oder mehrere Aufnahmevorrichtungen zur jeweiligen Aufnahme eines mit der Fahrzeugkarosserie lösbar verbundenen Ladeschlittens (5) auf der Ober- und der Unterseite der Drehvorrichtung (2) angebracht sind, wobei jeder Ladeschlitten (5) mit der Drehvorrichtung (2) verbindbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die jeweiligen Aufnahmevorrichtungen aus einer Anzahl von
Führungslaufrollen (8) und einer Anzahl von Laufrollen
(3a, 3b) zur Führung und Bewegung des Ladeschlittens (5)
und einer oder mehreren Fixiervorrichtungen (4a, 4b) zum
Verbinden von Ladeschlitten (5) und Drehvorrichtung (2)
besteht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
zumindestens eine, vorzugsweise zwei, der Laufrollen (3a
und 3b) einer Aufnahmevorrichtung durch einen
Rollenantrieb (12a, 12b) angetrieben ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere der Laufrollen (3a, 3b) einer Aufnahmevorrichtung
mittels eines Förderbandes verbunden sind.
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