DE4212377A1 - Schwelvorrichtung - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Schwelvorrichtung zum Verschwe
len von Metallteile enthaltendem Gut, insbesondere von Ab
fallstoffen, die Metalldrähte oder Metallbänder enthalten,
mit einer Schweltrommel, die um ihre Längsachse drehbar ist.
Eine Schwelvorrichtung zum Verschwelen von Abfallstoffen
ist aus der deutschen Auslegeschrift 27 13 031 bekannt.
Dabei werden Abfallstoffe in eine beheizte und um ihre
Längsachse drehbare Schweltrommel eingespeist. In der
Schweltrommel sind Heizrohre zum Beheizen des Abfalls in
stalliert. Diese sind auf der Innenseite der Schweltrommel
gehalten. In der Schweltrommel werden die Abfallstoffe zu
Schwelgas und festem Schwelreststoff verschwelt. Schwelgas
und Schwelreststoff verlassen die Schweltrommel. Von dort
gelangt das Schwelgas in eine Schwelgasleitung und der
feste Schwelreststoff fällt nach unten in eine Austragsvor
richtung. Daran können sich ein Transportsystem und/oder
eine Sortiervorrichtung anschließen.
In den zu verschwelenden Abfallstoffen können Metalldrähte
oder Metallbänder enthalten sein. Auch können Spiralen,
Federn und ähnliche Metallteile im Abfall vorkommen. Der
artige Metallteile stammen z. B. aus Stahlgürtelreifen,
Bowdenzügen, Kunststoffverbundmaterialien oder Elektroge
räten. Nach dem Einbringen der Abfallstoffe in die Schwel
trommel werden die genannten Metallteile während der Ver
schwelung freigelegt. Das ist darauf zurückzuführen, daß
bei den in einer Schweltrommel herrschenden Temperaturen
von ca. 400°C bis 700°C die organischen Stoffe, mit denen
die Metallteile verbunden waren, verschwelt werden. Metall
wird bei den genannten Temperaturen nicht zerstört. Die
durch den Schwelprozeß von Kunststoff oder Gummi befreiten
Metallteile werden durch die Drehbewegung der Schweltrom
mel miteinander verfilzt. Insbesondere wenn relativ lange
Drähte, Bänder oder Spiralen vorhanden sind, bildet sich
beim Schwelprozeß infolge der Drehbewegung der Schweltrom
mel in dieser ein Gewöllestrang, der sich über die gesamte
Länge der Schweltrommel erstrecken kann. Der Durchmesser
dieses Gewöllestrangs kann in Abhängigkeit von der Trommel
größe und der Art des Abfalls ca. 20 bis 30 cm betragen.
Manche Metallteile, insbesondere Stahlkarkassen aus Stahl
gürtelreifen und Bowdenzügen, sind so stabil, daß der ent
standene Gewöllestrang selbst bis zur Austragsöffnung der
Schweltrommel nicht abbricht. Der Gewöllestrang bewegt sich
dann endlos aus der Schweltrommel heraus und gelangt in die
Austragsvorrichtung für Schwelreststoff. Die Austragsvor
richtung kann dadurch verstopft werden. Zusätzlich wird der
Austrag des übrigen Schwelreststoffes behindert. Falls an
die Austragsvorrichtung eine Transport- und Sortiereinrich
tung angeschlossen ist, besteht die Gefahr, daß der Betrieb
dieser Einrichtungen durch das Gewölle verhindert wird. Dann
würde die gesamte Schwelvorrichtung stillgesetzt werden.
Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Schwelvorrich
tung anzugeben, bei der ausgeschlossen ist, daß ein aus Me
tallteilen gebildetes Gewölle den Austrag von Schwelrest
stoff aus der Schweltrommel oder den anschließenden Trans
port und die Sortierung von Schwelreststoff behindert oder
sogar unterbindet.
Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß
in der Schweltrommel mindestens ein Mitnehmer angeordnet
ist, der sich mit der Schweltrommel dreht und in ihren
Innenraum hineinragt.
Der Gewöllestrang bewegt sich aufgrund seines Gewichtes an
der tiefsten Stelle der Schweltrommel. Wenn ein Mitnehmer
auf den Gewöllestrang trifft, bleibt dieser am Mitnehmer
hängen und wird in der Schweltrommel angehoben. Durch das
Eigengewicht des Gewöllestranges werden mit dem Mitnehmer
Gewöllestücke herausgerissen. Der Gewöllestrang löst sich
auf. Nur noch einzelne Gewöllestücke verlassen die Schwel
trommel. Diese Stücke sind so klein, daß sie den weiteren
Austrag des festen Reststoffes und gegebenenfalls das Sor
tieren des festen Reststoffes nicht behindern können.
Der mindestens eine Mitnehmer ist beispielsweise hakenför
mig ausgebildet. Dadurch kann der Gewöllestrang vom Mit
nehmer gut angehoben werden. Der Haken ist dazu so gekrümmt,
daß er an der aufsteigenden Seite der sich drehenden Schwel
trommel nach oben weist.
Der mindestens eine Mitnehmer ist beispielsweise im heißen
Bereich der Schweltrommel angeordnet. Er kann auch in
einem anderen Bereich der Schweltrommel angeordnet sein.
Der heiße Bereich befindet sich in einer Schweltrommel un
mittelbar vor dem Austritt von Schwelgas und Reststoff.
Durch die Anordnung der Mitnehmer im heißen Bereich wird
vorteilhafterweise eine mechanische Auftrennung des Gewöl
lestrangs dort vorgenommen, wo der Gewöllestrang bereits
durch die hohe Temperatur in seiner Materialfestigkeit
beeinträchtigt ist.
Beispielsweise ist der mindestens eine Mitnehmer an der
inneren Mantelfläche der Schweltrommel befestigt. Der
mindestens eine Mitnehmer kann auch über eine Haltevor
richtung an der Innenfläche der Schweltrommel befestigt
sein. Die Haltevorrichtung kann so lang sein, daß der
Mitnehmer in einem inneren Raum der Schweltrommel angeord
net ist, der frei von Einbauten ist. Eine Schweltrommel
kann nämlich Einbauten beinhalten, die sich auf der inneren
Mantelfläche befinden. Auch falls zwischen diesen Einbauten
Lücken frei bleiben, wird sich ein Gewöllestrang nicht in
diesen Lücken, sondern in Richtung zur Mitte der Schweltrom
mel auf den Einbauten bilden. Es ist daher vorteilhaft,
wenn ein Mitnehmer statt auf der Innenfläche der Schwel
trommel unmittelbar oberhalb der Einbauten angeordnet ist.
Ein Mitnehmer kann über die Haltevorrichtung in dieser Po
sition gehalten sein.
Beispielsweise kann mindestens ein zusätzlicher Mitnehmer
an der Flanke der Haltevorrichtung angeordnet sein.
Durch an einer Haltevorrichtung hintereinander gestaffelte
Mitnehmer wird der Gewöllestrang noch besser erfaßt.
Die Haltevorrichtung kann beispielsweise ein Steg sein.
Dieser Steg kann direkt mit der Schweltrommel oder mit
einer im Rohr fest installierten Vorrichtung verbunden
sein.
Die Haltevorrichtung kann auch eine Stützkonsole für Heiz
rohre oder für ein anderes Einbauteil sein, die ohnehin in
der Schweltrommel vorhanden ist. Die Heizrohre verlaufen
an der Innenfläche der Schweltrommel und dienen zur Behei
zung der Schweltrommel.
Insbesondere kann die Haltevorrichtung ein mit einer
Stützkonsole verbundener Steg, also eine Kombination aus
Stützkonsole und Steg sein.
Der mindestens eine Mitnehmer kann auch an einem in der
Schweltrommel fest installierten Heizrohr oder an einem
anderen Einbauteil befestigt sein. Es ist sinnvoll, dazu
eines der inneren Heizrohre zu wählen, damit der Mitnehmer
stets in den von Einbauten freien Raum in der Schweltrom
mel hineinragt.
Durch die genannte Positionierung des mindestens einen
Mitnehmers ist sichergestellt, daß der Gewöllestrang den
Mitnehmer stets trifft.
Über die Länge der Schweltrommel verteilt sind beispiels
weise mehrere Mitnehmer angeordnet. Dadurch wird der Ge
wöllestrang an mehreren Stellen gleichzeitig angegriffen,
um ihn zu zerreißen.
Beispielsweise sind die Mitnehmer in Richtung der Dreh
achse der Schweltrommel fluchtend angeordnet. Sie heben
dann den gesamten Gewöllestrang gleichzeitig hoch.
Nach einem anderen Beispiel sind die Mitnehmer in Richtung
der Drehachse und über den inneren Umfang der Schweltrom
mel verteilt angeordnet. Dadurch kann über die Länge der
Schweltrommel gesehen ein Gewöllestrang an verschiedenen
Positionen zu verschiedenen Zeiten angehoben werden. Da
durch erfolgt zwischen zwei benachbarten Mitnehmern eine
Dehnung des Gewöllestrangs, was die mechanische Bean
spruchung des Gewöllestrangs vergrößert und das Zerreißen
des Gewöllestrangs erleichtert.
Beispielsweise sind die Mitnehmer in Richtung der Dreh
achse der Schweltrommel gesehen spiralförmig verteilt
angeordnet. Mit dieser konstruktiv einfachen Verteilung
wird der Gewöllestrang während einer Umdrehung gleich
mäßig angehoben.
Mit der Schwelvorrichtung gemäß der Erfindung wird der
Vorteil erzielt, daß ein bei der Verschwelung gebildeter
Gewöllestrang aus nicht verschwelbarem Gut, insbesondere
aus Metalldrähten und anderem Metallabfall, eine Austrags
vorrichtung und eine Sortiereinrichtung für Schwelrest
stoffe nicht behindern oder sogar blockieren kann.
Die Schwelvorrichtung gemäß der Erfindung wird anhand der
Zeichnung näher erläutert:
Fig. 1 zeigt eine Schweltrommel einer Schwelvorrichtung
mit Heizrohren und mit auf Stegen oder auf den Heizrohren
angeordneten Mitnehmern;
Fig. 2 zeigt eine Schweltrommel einer Schwelvorrichtung
mit Stützkonsolen und Heizrohren sowie mit an Stützkon
solen direkt und/oder indirekt gehaltenen Mitnehmern;
Fig. 3 zeigt eine Schweltrommel einer Schwelvorrichtung
mit an der Innenwand der Schweltrommel angeordneten Mit
nehmern.
Eine Schweltrommel zum Verschwelen von Abfallstoffen ist
beispielsweise aus der deutschen Auslegeschrift 27 13 031
bekannt. In einer solchen Schweltrommel kann sich ein
Gewöllestrang aus Metalldrähten und anderen Metallteilen
bilden, der den Ausgang der Schweltrommel 1 und nachgeord
nete Anlagenteile verstopfen kann.
Nach Fig. 1 sind in der Schweltrommel 1 Mitnehmer 3a für
den Gewöllestrang 2 angeordnet. Diese sind über Stege 4 mit
der Innenoberfläche der Schweltrommel 1 verbunden. Die Ste
ge 4 sind notwendig, damit sich die Mitnehmer 3a im einbau
tenfreien Innenraum der Schweltrommel 1 befinden. Einbauten
in der Schweltrommel 1 können Heizrohre 5 sein. Es können
auch Mitnehmer 3b direkt an den Heizrohren 5 befestigt
sein, wenn gewährleistet ist, daß die Mitnehmer 3b in den
einbautenfreien Innenraum der Schweltrommel 1 hineinragen.
Der gleiche Effekt wird mit der Schwelvorrichtung nach
Fig. 2 erzielt. Dort ist der Mitnehmer 3c am dem Mittel
punkt der Schweltrommel 1 nächsten Abschnitt einer Stütz
konsole 6 angeordnet. Die Stützkonsole 6 trägt mehrere
Heizrohre 5. Ein Mitnehmer 3d kann auch an einem Steg 4a
angeordnet sein, der auf einer Stützkonsole 6 abgestützt
angeordnet ist.
Es kann auch mindestens ein zusätzlicher Mitnehmer 3e
an der Flanke der Stützkonsole 6 oder einer anderen Hal
tevorrichtung angeordnet sein. Dadurch kann ein Gewölle
strang 2 noch besser erfaßt werden.
Nach Fig. 3 sind in der Schweltrommel 1 an deren Innen
oberfläche Mitnehmer 3f befestigt. Eine solche Schwel
trommel 1 kann von außen beheizt sein.
Die meisten Mitnehmer 3a-d, f befinden sich stets im ein
bautenfreien Innenraum der Schweltrommel 1. Ein Gewölle
strang 2 bildet sich nämlich nicht zwischen Einbauten,
sondern immer im einbautenfreien Raum. Die Einbauten
können Heizrohre 5, Stützkonsolen 6 oder andere in einer
Schweltrommel 1 angeordnete Vorrichtungen sein. Eine Hal
tevorrichtung für einen Mitnehmer 3a-e kann eine eigens
dafür konstruierte Haltevorrichtung 4, 4a sein. Als Halte
vorrichtung können aber auch ohnehin vorhandene Einbauten,
wie die Stützkonsolen 6 oder auch andere geeignete Ein
bauten dienen.
Der Mitnehmer 3a-f ist so gebogen, daß er bei sich dre
hender Schweltrommel 1 an der aufsteigenden Seite nach
oben gebogen ist. Dadurch greift er optimal in den Gewöl
lestrang 2 ein, hebt ihn an und läßt ihn vom höchsten Punkt
der Schweltrommel 1 nach unten fallen. Durch die mecha
nische Beanspruchung wird der Gewöllestrang 2 zerrissen.
Mit den Ausführungsformen der Schwelvorrichtung nach der
Erfindung kann ein Gewöllestrang 2 in der Schweltrommel 1
in einzelne Stücke zerteilt werden, die die weitere
Behandlung des festen Reststoffes nicht beeinträchtigen
können.
Claims (14)
1. Schwelvorrichtung zum Verschwelen von Metallteile enthal
tendem Gut, insbesondere von Abfallstoffen, die Metalldrähte
oder Metallbänder enthalten, mit einer Schweltrommel (1),
die um ihre Längsachse drehbar ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in der
Schweltrommel (1) mindestens ein Mitnehmer (3) angeordnet
ist, der sich mit der Schweltrommel (1) dreht und in ihren
Innenraum hineinragt.
2. Schwelvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mit
nehmer (3) an der aufsteigenden Seite der Schweltrommel (1)
hakenförmig nach oben gebogen ist.
3. Schwelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mit
nehmer (3) im heißen Bereich der Schweltrommel (1)
angeordnet ist.
4. Schwelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mit
nehmer (3f) an der inneren Mantelfläche der Schweltrommel (1)
befestigt ist.
5. Schwelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mit
nehmer (3a-d) über eine Haltevorrichtung (4, 5, 6) an der
Innenfläche der Schweltrommel (1) befestigt ist und in einen
inneren, von Einbauten freien Raum in der Schweltrommel (1)
hineinragt.
6. Schwelvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
ein zusätzlicher Mitnehmer (3e) an einer Flanke der Halte
vorrichtung (4, 5, 6) angeordnet ist.
7. Schwelvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Haltevorrichtung ein Steg (4) ist.
8. Schwelvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Haltevorrichtung eine Stützkonsole (6) für Heizrohre (5)
ist.
9. Schwelvorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die
Haltevorrichtung eine Kombination aus einem Steg (4a) und
einer Stützkonsole (6) ist, wobei der Steg (4a) mit der
Stützkonsole (6) verbunden ist, die an der Innenfläche
der Schweltrommel (1) befestigt ist.
10. Schwelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß der
Mitnehmer (3b) an einem in der Schweltrommel (1) fest
installierten Heizrohr (5) befestigt ist und in einen
inneren, von Einbauten freien Raum in der Schweltrommel
(1) hineinragt.
11. Schwelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Mitnehmer (3) über die Länge der Schweltrommel (1) verteilt
angeordnet sind.
12. Schwelvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mit
nehmer (3) in Richtung der Drehachse der Schweltrommel (1)
fluchtend angeordnet sind.
13. Schwelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
Mitnehmer (3) in Richtung der Drehachse und über den inneren
Umfang der Schweltrommel (1) verteilt angeordnet sind.
14. Schwelvorrichtung nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mit
nehmer (3) in Richtung der Drehachse der Schweltrommel (1)
spiralförmig verteilt angeordnet sind.
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