DE4205633A1 - Verfahren zur reinigung von cyclohexanon - Google Patents
Verfahren zur reinigung von cyclohexanonInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Reinigung von
Cyclohexanon, das durch Dehydrierung eines Cyclohexanon/
Cyclohexanol-Gemisches erhalten wurde, mit Wasserstoff
bei erhöhter Temperatur und vermindertem bis erhöhtem
Druck.
Ein im erfindungsgemäßen Verfahren einsetzbares Cyclo
hexanon kann beispielsweise so erhalten werden, daß man
Cyclohexan zunächst mit Sauerstoff in Gegenwart von ka
talytisch wirkenden Metallsalzen oder in Gegenwart von
Borsäure oxidiert und hierbei ein Reaktionsgemisch er
hält, welches unter anderem Cyclohexanon, Cyclohexanol,
gegebenenfalls dessen Borsäureester und Cyclohexylhy
droperoxid enthält. Nach der thermischen oder kataly
tisch-hydrierenden Zersetzung der Peroxide und nach der
Abtrennung der genannten Bestandteile vom Oxidationsge
misch erhält man ein Cyclohexanon/Cyclohexanol-Gemisch.
Für den Fall, daß Cyclohexanon das gewünschte Endprodukt
ist, wird dieses Gemisch, gegebenenfalls nach vorheriger
Abtrennung von bereits vorliegendem Cyclohexanon, dehy
driert, so daß der Cyclohexanolanteil ebenfalls in
Cyclohexanon übergeht. Ein solches Cyclohexanon enthält
jedoch noch Verunreinigungen im Bereich von 0,5 bis
5 °/oo, die zum Teil ungesättigter Natur sind, zum Teil
aber auch nicht vollständig bekannt sind.
Des weiteren kann durch Hydrierung von Phenol ein Cyclo
hexanon/Cyclohexanol-Gemisch erhalten werden, dessen
Cyclohexanolanteil ebenfalls in der beschriebenen Weise
zu Cyclohexanon dehydriert werden kann. Auch ein solches
Cyclohexanon enthält unerwünschte, zum Teil ungesättigte
Begleitstoffe im genannten Bereich.
Die in einem solchen Cyclohexanon enthaltenen Verunrei
nigungen können selbst unter großem Aufwand nicht oder
nur teilweise entfernt werden. Sie stören jedoch die
folgende Weiterverarbeitung des Cyclohexanons, bei
spielsweise bei der anschließenden Herstellung von
Caprolactam.
Zur Abtrennung der genannten Verunreinigungen, gegebe
nenfalls nach vorangegangener Isomerisierung, wurden
bereits erhebliche Anstrengungen unternommen. So wurde
beschrieben, das in obiger Weise erhaltene Cyclohexanon
mit Alkalihydroxiden, Alkalialkoholaten, Phenolaten oder
deren Lösungen oder mit basischen Ionenaustauschern zu
behandeln und anschließend zu rektifizieren, bzw. Hilfs
stoffe der genannten Art bei der Rektifikation zuzuset
zen (DE-AS 11 88 584). Die Anwesenheit von alkalisch
reagierenden Verbindungen bewirkt jedoch unkontrollier
bare Kondensationsreaktionen, die nicht nur zu weiteren
Verunreinigungen führen sondern auch erhebliche Ausbeu
teverluste darstellen.
Da ein Teil der störenden Verbindungen ungesättigter
Natur ist, ist bereits versucht worden, diese unter
hydrierenden Bedingungen entweder in Cyclohexanon oder
in leichter abtrennbare Verbindungen umzuwandeln. Dies
betrifft beispielsweise die besonders störenden Ver
bindungen Cyclohexen und die verschiedenen Cyclo
hexenone. In allen bisher bekannten Hydrierverfahren ist
jedoch stets ein großer Anteil des Cyclohexanons wieder
zu Cyclohexanol reduziert worden, z. B. gemäß BE 7 14 128,
worin eine katalytische Gasphasenhydrierung vor der de
stillativen Reinigung beschrieben wird; eine Überprüfung
zeigte, daß hierbei weitere Nebenprodukte entstehen, die
zusätzlich entfernt werden müssen. Es schien daher, daß
eine hydrierende Reinigung auf verschiedenen Stufen des
Verfahrens zur Cyclohexanon-Herstellung erfolglos blei
ben würden. Gemäß EP 4 11 455 wurde daher die störende
Auswirkung der Verunreinigungen auf die Qualität von
Caprolactam erst an diesem Produkt, also durch katalyti
sche Hydrierung einer wäßrigen Caprolactamlösung, zu
lösen versucht.
Überraschend wurde nun gefunden, daß die störenden Ver
unreinigungen im Cyclohexanon unter milden Bedingungen
sowohl in der Gasphase als auch in der Flüssigphase
unter den erfindungsgemäßen Bedingungen entfernt werden
können, wenn ein oben beschriebenes Dehydrierungsgemisch
als Substrat eingesetzt wird.
Die Erfindung betrifft demnach ein Verfahren zur Reini
gung von Cyclohexanon, das durch Dehydrierung eines
Cyclohexanon/Cyclohexanol-Gemisches erhalten wurde, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß das Dehydrierungsgemisch
in der Gas- oder Flüssigphase mit Wasserstoff an einem
Hydrierkatalysator bei 20 bis 180°C, bevorzugt 50 bis
150°C, und bei einem H2-Druck von 0,1 bis 15 bar, bevor
zugt 1,1 bis 5 bar behandelt wird.
Als Wasserstoff kann einer aus beliebiger Quelle ge
nommen werden. In bevorzugter Weise wird jedoch der beim
vorangegangenen Dehydrierschritt erhaltene Wasserstoff
eingesetzt.
In bevorzugter Weise wird das erfindungsgemäße Verfahren
in der Flüssigphase durchgeführt. Hierbei wird das De
hydriergemisch nicht entgast, sondern der aus der De
hydrierung stammende und noch im flüssigen Dehydrier
gemisch enthaltene Wasserstoff wird verwendet. Sollte
dieser bereits vorhandene Wasserstoff nicht ausreichen,
was an einer unzureichenden Beseitigung der störenden
aus einer externen Quelle zugesetzt. Ein solcher
externer Wasserstoff kann mit dem erfindungsgemäß zu
behandelnden Dehydriergemisch im Gleich- oder im Gegen
strom geführt werden.
Als Hydrierkatalysatoren werden solche eingesetzt, die
ein Element der VIII. Nebengruppe des Periodensystems
der Elemente (Mendelejew) enthalten, also Fe, Co, Ni,
Ru, Rh, Pd, Os, Ir oder Pt. In bevorzugter Weise werden
die Edelmetalle der Platingruppe, in besonders bevor
zugter Weise Palladium eingesetzt. Solche Katalysatoren
werden in einer dem Fachmann geläufigen Weise auf Trä
gern, wie SiO2, Al2O3, Bims und anderen angeordnet. Der
Edelmetallgehalt beträgt 0,01 bis 10 %, bevorzugt 0,1
bis 3 % des Gesamtgewichtes des Katalysators. Es ist dem
Fachmann weiterhin bekannt, daß solche Hydrierkatalysa
toren ferner Dotierungs- und Promotorelemente enthalten
können, beispielsweise Pb, V und andere.
Katalysatoren dieser Art werden beispielsweise bei der
Herstellung von Anilin durch Gasphasenhydrierung von
Nitrobenzol eingesetzt, wobei der aromatische Kern nicht
angegriffen wird, aber die funktionelle NO2-Gruppe zur
NH2-Gruppe reduziert wird. Es ist daher erstaunlich, daß
bei dem erfindungsgemäß zu reinigenden Cyclohexanon die
funktionelle Ketogruppe erhalten bleibt.
Zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann
ein einfacher rohrförmiger Reaktor verwendet werden, in
welchem der Katalysator in fester Form oder als lose
Schüttung angeordnet ist. Das zu behandelnde Dehydrier
gemisch wird entweder von unten her durch die Katalysa
torfüllung gepumpt oder aber von oben über diese Füllung
geleitet.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird bei 20 bis 180°C,
bevorzugt bei 50 bis 150°C und einem Druck von 0,1 bis
eine Verweilzeit des Dehydriergemisches am Katalysator
von 2 bis 100 Minuten, bevorzugt 3 bis 30 Minuten ein
gestellt. Der dem Dehydriergemisch zugesetzte Wasser
stoff beträgt 0 bis 100 Volumenteile H2 unter Normalbe
dingungen je Volumen Flüssigdurchsatz, wobei auch bei
der Durchführung in der Gasphase das nach der Dehydrie
rung noch gasförmig vorliegende bzw. zunächst flüssig
vorliegende und wieder zu verdampfende Dehydriergemisch
mit seinem Flüssigvolumen verstanden wird. Die Unter
grenze von 0 Volumenteile Wasserstoffe zeigt an, daß,
wie oben bereits beschrieben, der im flüssigen Dehy
driergemisch gelöste Wasserstoff ausreichen kann. In
bevorzugter Weise werden 0,5 bis 5 Volumenteile Wasser
stoff unter Normalbedingungen je Volumenteil Flüssig
durchsatz zugesetzt.
Eine bevorzugte Durchführungsform ist die Gegenstrom
fahrweise, bei der Wasserstoff von unten durch die Kata
lysatorschüttung geleitet wird und das zu reinigende De
hydriergemisch in flüssiger Phase von oben über den
Katalysator rieselt.
Es ist erstaunlich und war nicht vorherzusehen, daß bei
einer Hydrierung unter den obengenannten Bedingungen
kein Verlust an Cyclohexanon und keine Rückhydrierung
zum Cyclohexanol eintritt. Der Umsatz an ungesättigten
Verbindungen im erfindungsgemäßen Verfahren kann bis zu
99 % ihrer ursprünglichen Menge betragen.
Alle Versuche wurden in einem Metallrohr von 2,85 m
Länge und 25 mm Durchmesser durchgeführt. Der jeweilige
Katalysator wurde zwischen Siebplatten als lose Schüt
tung eingebracht. Der Bodenteil der Kolonne wurde so
konstruiert, daß dort einerseits Wasserstoff eingebracht
werden konnte und gleichzeitig ein dehydriertes Rohge
misch bei Gleichstromfahrweise eingepumpt (Überlauf am
oberen Kolonnenteil) oder aber bei Gegenstromfahrweise
ein nachhydriertes Rohgemisch über eine Standregelung
abgelassen werden konnte. Bei Gasphasenbetrieb konnte
das Wasserstoff/Cyclohexanon/Cyclohexanol-Gemisch sowohl
von unten als auch von oben in die Kolonne eingebracht
werden. Am Kopfteil der Kolonne befand sich ein Ein-bzw.
Überlauf mit einem Kühler/Kondensator. Die entspre
chenden Gas- und Flüssigkeitsströme wurden über Rota
meter gemessen. Der Umsatz wurde aus den gaschromato
graphisch gemessenen Konzentrationsänderungen bei den
jeweiligen Substanzen ermittelt.
Beispiel 1 | |
Anolon gasf. Menge:|3,8 l/h | |
Gehalt ungesättigte Verbindungen: | 1201 ppm |
Wasserstoff Menge: | 2,7 l/h |
Art: | aus Dehydrierung |
Katalysator: | 2,2% Pd |
Verweilzeit: | 13 Minuten |
Umsatz ungesättigte Verbindungen: | 48% |
Temperatur: | 124° |
Druck: | 1,5 bar |
Beispiel 2 | |
Anolon flüssige Menge:|1 l/h | |
Gehalt ungesättigte Verbindungen: | 1331 ppm |
Wasserstoff Menge: | 5 l/h |
Art: | rein |
Katalysator: | 2,2% Pd |
Verweilzeit: | 8 Minuten |
Umsatz ungesättigte Verbindungen: | 45% |
Temperatur: | 25° |
Druck: | 1,1 bar |
Beispiel 3 | |
Anolon flüssig Menge:|7 l/h | |
Gehalt ungesättigte Verbindungen: | 1080 ppm |
Wasserstoff Menge: | 6 l/h |
Art: | rein |
Katalysator: | 2,2% Pd |
Verweilzeit: | 14 Minuten |
Umsatz ungesättigte Verbindungen: | 92% |
Temperatur: | 68° |
Druck: | 1,1 bar |
Beispiel 4 | |
Anolon flüssig Menge:|10 l/h | |
Gehalt ungesättigte Verbindungen: | 1135 ppm |
Wasserstoff Menge: | 10 l/h |
Art: | aus Dehydrierung |
Katalysator: | 1,2% Pd + V + Pb |
Verweilzeit: | 10 Minuten |
Umsatz ungesättigte Verbindungen: | 73% |
Temperatur: | 105° |
Druck: | 1,3 bar |
Beispiel 5 | |
Anolon flüssig Menge:|10 l/h | |
Gehalt ungesättigte Verbindungen: | 1132 ppm |
Wasserstoff Menge: | 10 l/h |
Art: | rein |
Katalysator: | 1,2% Pd + V + Pb |
Verweilzeit: | 10 Minuten |
Umsatz ungesättigte Verbindungen: | 83% |
Temperatur: | 105° |
Druck: | 1,3 bar |
Beispiel 6 | |
Anolon flüssig Menge:|6 l/h | |
Gehalt ungesättigte Verbindungen: | 883 ppm |
Wasserstoff Menge: | 0 l/h |
Katalysator: | 2,2% Pd |
Verweilzeit: | 17 Minuten |
Umsatz ungesättigte Verbindungen: | 22% |
Temperatur: | 95° |
Druck: | 1,1 bar |
Beispiel 7 | |
Anolon flüssig Menge:|15 l/h | |
Gehalt ungesättigte Verbindungen: | 962 ppm |
Wasserstoff Menge: | 20 l/h |
Art: | aus Dehydrierung |
Katalysator: | 0,65% Pd |
Verweilzeit: | 7 Minuten |
Umsatz ungesättigte Verbindungen: | 99% |
Temperatur: | 110° |
Druck: | 1,3 bar |
Beispiel 8 | |
Anolon flüssig Menge:|15 l/h | |
Gehalt ungesättigte Verbindungen: | 1020 ppm |
Wasserstoff Menge: | 20 l/h |
Art: | aus Dehydrierung |
Katalysator: | 0,3% Pd |
Verweilzeit: | 7 Minuten |
Umsatz ungesättigte Verbindungen: | 97% |
Temperatur: | 110° |
Druck: | 1,3 bar |
Claims (6)
1. Verfahren zur Reinigung von Cyclohexanon, das durch
Dehydrierung eines Cyclohexanon/Cyclohexanol-
Gemisches erhalten wurde, dadurch gekennzeichnet,
daß das Dehydrierungsgemisch in der Gas- oder
Flüssigphase mit H2 an einem Hydrierkatalysator bei
20 bis 180°C, bevorzugt 50 bis 150°C, und einem H2-
Druck von 0,1 bis 15 bar, bevorzugt 1,1 bis 5 bar
behandelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Flüssigphase gearbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als Hydrierkatalysator ein Edelmetall-Träger-
Katalysator mit einem Edelmetall aus der Platin
gruppe, bevorzugt mit Palladium eingesetzt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehalt an Edelmetall 0,01 bis 10 Gew.-%,
bevorzugt 0,1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt
gewicht des Katalysators, beträgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung während einer Zeit von 2 bis 100
Minuten, bevorzugt 3 bis 30 Minuten durchgeführt
wird.
6. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß beim Arbeiten in der Flüssigphase der Wasser
stoff von unten durch den Katalysator geführt wird
und das flüssige Dehydriergemisch von oben über den
Katalysator geleitet wird.
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Date | Code | Title | Description |
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |