DE4202506A1 - Variabler ventiltrieb fuer ein hubventil - Google Patents
Variabler ventiltrieb fuer ein hubventilInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen variablen Ventiltrieb gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1. Derartige Ventiltriebe, wie sie aus den DE-OS 35 32 549 u.
38 15 668, F01L1/12, bekannt sind, bieten die vorteilhafte Möglichkeit, die
Ventilbetätigungszeitpunkte auch während des Betriebs der mit dem Ventil aus
gerüsteten Maschine, insbesondere einer Kraftfahrzeug-Brennkraftmaschine, in
Abhängigkeit von Betriebsparametern derselben zu variieren bzw. zu optimieren.
Betrachtet man den bevorzugten Einsatzfall der Erfindung, nämlich als Ventil
trieb für ein Ladungswechselventil einer Brennkraftmaschine, so kann durch
variable Ventilsteuerzeiten und variable Ventilhübe auf die Drehmomentenkenn
linie (Zylinderfüllung), auf die Abgasrohemissionen (z. B. durch gezielte in
nere Abgasrückführung), auf den Verbrauch (durch Beeinflussung der Verbrennung
über den Restgasgehalt oder durch Verminderung der Gaswechselarbeit) sowie auf
das Bremsverhalten (durch Ventilabschaltung, z. B. gemäß DE-OS 37 38 556, F02D
13/02) Einfluß genommen werden.
Die bekannten gattungsgemäßen variablen Ventiltriebe arbeiten in der Weise,
daß mittels des Regelventils unmittelbar der Druck im Druckraum zwischen dem
Stößel und dem hubventilseitigen Kolben beeinflußt wird, wobei sich die Ex
tremstellungen des Regelventils dadurch auszeichnen, daß entweder der Druck
raum durch Abschluß wie eine starre Kraftübertragung wirkt oder infolge Ver
bindung mit einem Druckmittelsystem niedrigen Drucks eine Kraftübertragung
über den Druckraum überhaupt nicht möglich ist. Dabei müssen sich vorgegebene
Hubkurven für das betreffende Hubventil über längere Betriebszeiten mit hoher
Genauigkeit reproduzierbar einstellen lassen. Betrachtet man beispielsweise
den bevorzugten Anwendungsfall, nämlich als Ventiltrieb für ein Ladungswechsel
ventil einer Brennkraftmaschine, so ist für die Betriebsweise der Maschine
von entscheidender Bedeutung die genaue Einhaltung vorgegebener Ventilöffnungs
und -schließzeitpunkte. In diesem Zusammenhang ist auch das Vorsehen einer
Ventilspielausgleichsvorrichtung von Bedeutung, da diese eine Unabhängigkeit
der Hubkurve des jeweiligen Hubventils auch bei Verschleiß im Bereich des
Ventilkörpers und des Ventilsitzes gewährleistet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen variablen Ven
tiltrieb unter Wahrung seiner Vorteile zu schaffen, der eine exakt durch Nok
ken definierte Ventilhubkurve zu erzeugen gestattet und die Möglichkeit bie
tet, mit einfachen, platzsparenden Mitteln für einen Ventilspielausgleich
Sorge zu tragen.
Die erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht in den kennzeichnenden
Merkmalen des Hauptanspruchs, vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung be
schreiben die Unteransprüche.
Bei der Erfindung erfolgt also in Abweichung von dem diskutierten Stand der
Technik zur Änderung der wirksamen Länge der hydraulischen Kraftübertragungs
vorrichtung nicht eine entsprechende Beeinflussung des Drucks im Druckraum,
sondern in einer zusätzlichen Druckkammer,so daß der Druckraum zur Unterbrin
gung einer hydraulischen Ventilspielausgleichsvorrichtung ausgenutzt werden
kann. Dabei sind zumindest zwei synchron betriebene Nocken vorhanden, von de
nen einer in üblicher Weise - direkt oder über Zwischenhebel - auf den Stößel
sowie über den Druckraum und den hubventilseitigen Kolben auf den Schaft des
zu betätigenden Hubventils einwirkt, während ein weiterer Nocken in kraftüber
tragender Verbindung mit dem - den Stößel ringförmig und verschiebbar umge
benden - Boden eines Tassenstößels steht, der zusammen mit Umfangspartien des
Stößels die längenveränderliche Druckkammer umschließt. Ein Vorteil der Er
findung ist darin zu sehen, daß der Stößel nebst dem ihm zugeordneten Nocken
infolge der Tatsache, daß der Druck des Druckmediums in dem Druckraum bei
Änderungen im Bereich der Druckkammer ungeändert bleibt, auch bei Ölmangel
die Funktion der Maschine sicherstellt. Man kann sagen, daß in diesem Fall
sowie bei entsprechender Reduzierung des Drucks in der Druckkammer die Hub
kurve des Hubventils identisch ist mit der Hubkurve des den Stößel beauf
schlagenden Nockens, während bei entsprechender Erhöhung des Drucks in der
Druckkammer der zumindest eine weitere Nocken, der in der Regel für einen
größeren Hub als der Nocken ausgelegt ist, die Kraftübertragungsvorrichtung
einschließlich des Stößels gleichsam von dem diesem zugeordneten Nocken ab
hebt.
Je nach Auslegung des weiteren Nockens kann eine Vorverlegung des Öffnungszeit
punkts des Hubventils mit oder ohne Vergrößerung seines Hubes, eine Verschie
bung des Schließens des Hubventils in Richtung später mit oder ohne Hubver
größerung sowie eine Vorverlegung des Ventilöffnungszeitpunkts und eine Ver
schiebung des Schließzeitpunkts in Richtung später, wiederum mit oder ohne
Hubvergrößerung, erreicht werden.
Im folgenden werden mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der
Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den hier interessierenden Ausschnitt aus einem Längsschnitt
durch eine Hubkolben-Brennkraftmaschine,
Fig. 2 erzielbare Kurven für den Ventilhub h über dem Nockenwinkel NW,
Fig. 3 einen Längsschnitt entsprechend Fig. 1 für ein anderes Aus
führungsbeispiel,
Fig. 4 Hubkurven entsprechend Fig. 2 für das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3,
Fig. 5 eine zweckmäßige Anwendung bei einer Mehrzylinder-Maschine und
Fig. 6 eine Abwandlung der Ausführung gemäß Fig. 1.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so trägt die in üblicher Weise von der Brenn
kraftmaschine her angetriebene Nockenwelle 1 beiderseits des Nockens 2
weitere Nocken 3 und 4; in diesem Ausführungsbeispiel sind die weiteren Nok
ken 3 und 4 identisch, aber mit vom Hub des Nockens 2 abweichenden Hubverläu
fen ausgebildet.
Die im Zylinderkopf 5 in Richtung der Achse 6 verschiebbar geführte Kraftüber
tragungsvorrichtung 7 enthält den eine Auflagefläche für den Nocken 2 bilden
den Stößel 8 und den in diesem gleitend gelagerten, dem Hubventil 9 zugekehr
ten ventilseitigen Kolben 10. Das Hubventil 9 wird durch eine nicht darge
stellte, da hinsichtlich Anordnung und Ausbildung bekannte Druckfeder in sei
ne Schließstellung, d. h. in Fig. 1 in Richtung nach oben, kraftbeaufschlagt,
so daß sich das Hubventil 9 stets auf dem Boden des ventilseitigen Kolbens 10
abstützt. Zwischen dem Kolben 10 und dem Boden des Stößels 8 erstreckt sich
der Druckraum 11, in dem eine einen an sich bekannten und daher im einzelnen
nicht zu beschreibenden Aufbau besitzende Einrichtung 12 zum Ventilspielaus
gleich untergebracht ist. Sie besitzt als wesentlichen Bestandteil das Rück
schlagventil 12a, das dafür sorgt, daß während Grundkreisphase des Nockens 2,
d. h. bei geschlossenem Hubventil 9, der Druckraum 11 ggf. Druckmittel nach
saugen kann.
Die beiderseits des Nockens 2 vorgesehenen beiden weiteren Nocken 3 und 4 stüt
zen sich auf dem Boden 14 des Tassenstößels 13 ab, wobei die beiden Stößel
8 und 13 so gestaltet sind, daß sie zwischen sich die ringförmige Druckkammer
15 definieren. In axialer Richtung wird die Druckkammer 15 durch die innere
Bodenfläche 16 des Tassenstößels 13 und die Schulter 17 des Stößels 8 be
grenzt. An diesen Flächen stützt sich die Druckfeder 19 ab. Zwischen Druck
raum 11 und Druckkammer 15 besteht nur über die Drossel 20 eine Strömungs
verbindung, die erforderlich ist, damit die Ventilspielausgleichsvorrichtung
12 des Stößels 8 arbeiten kann.
Bei allen Stellungen des Tassenstößels 13 steht die Druckkammer 15 in Strö
mungsverbindung mit dem Druckmittelkanal 21, in dessen Verlauf das Regelven
til 22 angeordnet ist. In der dargestellten Stellung des Regelventils 22 ver
bindet die Leitung 21 die Druckkammer 15 mit dem Volumenausgleichszylinder 23,
der durch den federbelasteten Kolben 24 begrenzt ist, und dem System 25 niedri
geren Drucks, beispielsweise einem Ölkreislauf der Brennkraftmaschine. Das
bedeutet, daß bei Wirksamwerden des Hubs der weiteren Nocken 3 und 4 die
Druckkammer 15 in Richtung der Achse 9 in ihrer Länge verringert wird, da
sich der Stößel 8 auf dem Schaft des Hubventils 9 abstützt. Der Hubverlauf
des Ventils 9 folgt demgemäß dem Hubverlauf des Nockens 2, wie dies in Fi
gur 2 bei a angegeben ist.
Wird dagegen das Regelventil 22 um 90° in seine Sperrstellung verschwenkt, so
wird das Volumen der Druckkammer 15 abgesperrt, und der Tassenstößel 13 nimmt
entsprechend dem Hubverlauf der weiteren Nocken 3 und 4 den Stößel 8 und da
mit das Hubventil kraftschlüssig mit, so daß jetzt sich die in Fig. 2 mit b
bezeichnete Ventilhubkurve ergibt, die dem Hubverlauf der weiteren Nocken 3
und 4 folgt. Dabei kommt es zu einem Abheben des Stößels 8 von seinem Nocken 2.
Damit auch bei in Sperrstellung befindlichem Regelventil 22 ein Ventilspiel
ausgleich möglich ist, und zwar sowohl im Druckraum 11 als auch - unter Mit
wirkung der Feder 19 - in der Druckkammer 15 (für den Tassenstößel 13), ist
die mit dem Rückschlagventil 26 versehene Leckölausgleichsleitung 27 vorhan
den. Sie dient auch dazu, die über die Entlüftungsbohrung 18 austretende
Druckmittelmenge zu ersetzen.
Verständlicherweise muß durch geeignete Abstimmung der Spreizfeder 28, die
letztlich zwischen Stößel 8 und ventilseitigem Kolben 10 wirkt, innerer Bo
denfläche des ventilseitigen Kolbens 10, Schulterfläche 17 und Feder 19 da
für gesorgt werden, daß die beiden beschriebenen Ventilspielausgleichsvor
richtungen arbeiten können.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 erkennt man auf der Nockenwelle 30
wiederum den zentralen Nocken 31 und beiderseits desselben jeweils einen
weiteren Nocken 32 und 33. Auch hier arbeitet der Nocken 31 auf einen zen
tralen Stößel 34, der seinerseits über den Druckraum 35 und den hubventil
seitigen Kolben 36 das Hubventil 37 entgegen der Wirkung seiner Schließfe
der abstützt. Wiederum erkennt man im Druckraum die Spreizfeder 38 und ober
halb derselben die Ventilspielausgleichsvorrichtung 39 für den Stößel 34.
Die diesen umgebende, von dem Tassenstößel 40 umschlossene Druckkammer
41 enthält in diesem Ausführungsbeispiel keine Druckfeder; diese ist viel
mehr bezüglich der Darstellung der Fig. 3 unterhalb der Druckkammer 41 bei
44 zwischen den beiden Stößeln 34 und 40 eingespannt. Hierdurch wird eine
Druckentlastung der weiteren Nocken 32 und 33, insbesondere während ihrer
Grundkreisphase, erreicht.
Auch in dieser Ausführungsform der Erfindung steht die Druckkammer 41 über
entsprechend bemessene Kanäle dauernd mit dem Druckmittelkanal 42 in Ver
bindung, in dessen Zuge wiederum das Regelventil 43 angeordnet ist. Auch
hier ist ein das Regelventil 43 umgehender, mit einem Rückschlagventil 45
bestückter Leckageausgleichskanal 45a vorgesehen. In Abweichung von der an
hand Fig. 1 beschriebenen Lösung erfolgt die Verbindung des Druckraums 35
mit dem Kanal 42 nicht mehr über die Druckkammer 41, sondern über den sepa
raten Kanal 46, der sich durch die Wände der Stößel 34 und 40 sowie den
Zylinderkopf 47 direkt zu dem Kanal 42 erstreckt. Ohne Beeinträchtigung der
Wirkungsweise des Ventilspielausgleichs bietet diese Konstruktion daher die
Möglichkeit, die Feder 44 so auszulegen, daß bei geöffnetem Regelventil 43,
also "drucklosem" Zustand der Druckkammer 41, die einander zugekehrten Flä
chen 48 und 49 der beiden Stößel 34 und 40 auf Anschlag fahren können; der
Tassenstößel 40 wird dann also unter zeitweiligem Abheben von den weiteren
Nocken 32 und 33 vom Stößel 34 entsprechend der Hubkurve des Nockens 31 mit
genommen. Ein Vorteil dieser Arbeitsweise ist darin zu sehen, daß ein Pumpen
in der Druckkammer 41 vermieden ist.
Zum geräuschlosen Wiedereinschalten des Tassenstößels 40 kann eine Verschiebung
der Hubkurven der Nocken 31 einerseits und 32, 33 andererseits zweckmäßig
sein, wie dies Fig. 4 zeigt, bei c ist der Verlauf der Hubkurven des Nockens
31, bei d der demgegenüber in Richtung später verschobene Verlauf der Hubkurven
der weiteren Nocken 32 und 33 angedeutet.
Die Schulterfläche 48 des Stößels 34 wird man so kleinhalten, daß die auf
sie wirkende hydraulische Kraft in der Grundkreisphase der Nocken kleiner
ist als die Federkraft der Spreizfeder 38 in der Ausgleichsvorrichtung 39.
Sofern die auch als Druckentlastungsbohrung zu bezeichnende Entlüftungsboh
rung 50 in Fortfall kommt, wird man die Schulterfläche 48 einerseits und
den Querschnitt des ventilseitigen Kolbens 36, also innere Bodenfläche 51
plus Randläche, andererseits etwa gleich groß machen.
Fig. 5 zeigt, daß man mehreren erfindungsgemäßen Kraftübertragungsvorrichtungen
60, 61, 62 und 63, die auch als Doppelstößel-Vorrichtungen zu bezeichnen
sind, eine gemeinsame Druckstellvorrichtung 64 mit einem Regelventil 65
und einem Leckageausgleichskanal 66 zuordnen kann. Diese aufwandsparende
Maßnahme empfiehlt sich beispielsweise für alle oder mehrere gleich zu be
tätigende Ladungswechselventile von Brennkraftmaschinen.
Bei der in Fig. 5 dargestellten Mehrfachausnutzung einer Druckstellvorrichtung
für die Steuerung mehrerer Hubventile können Probleme dadurch auftreten,
daß bei geschlossenem Regelventil 65 sich Druckstöße von Hubventilen bis
in die Druckkammer 15 (siehe Fig. 1) von hydraulischen Kraftübertragungs
vorrichtungen 7 für andere Hubventile fortsetzen können. Dies läßt sich
durch eine Modifikation der Anordnung nach Fig. 1 erreichen, wie sie in
Fig. 6 dargestellt ist. In Fig. 6 sind bereits in Fig. 1 vorkommenden
Teile mit den selben Bezugszeichen versehen.
Hinzugekommen sind Anschläge 70 und 71 am Tassenstößel 13 bzw. am Stößel
8, die so angeordnet sind, daß sie während der Grundkreisphasen der Nocken
2, 3 und 4 wirksam werden und dann eine derartige Abstützung des Tassenstößels
13 unter der Wirkung der Feder 19 an dem Stößel 8 sicherstellen, daß zwischen
dem Boden 14 des Tassenstößels 13 einerseits und den jetzt diesem zugekehrten
Umfangsbereichen der weiteren Nocken 3 und 4 andererseits ein kleines Spiel
72 gewährt bleibt. Zwischen den Anschlägen können Dämpfer zur Minderung
des Anschlaggeräuschs und/oder Ventilspieleinstell- oder -ausgleichselemente
angeordnet sein.
Eine weitere Abweichung der Ausführungsform nach Fig. 6 von der Konstruktion
nach Fig. 1 besteht darin, daß die dort mit 20 bezeichnete Drossel durch
einen Flüssigkeitsdurchtritt 73 ersetzt ist, der zeitweilig während des
Hubs des Tassenstößels 13 über einen in diesem vorgesehenen Kanal 74 mit
der Druckkammer 15 verbunden ist. Dadurch wird eine Verminderung des Verbrauchs
an Druckmittel erreicht, der bei der Ausführung nach Fig. 1 durch den Abfluß
über die Drossel 20 und die Entlüftungsbohrung 18 entsteht.
Im Rahmen dieser Weiterbildung der Ausführung nach Fig. 1 liegt auch ein
Fortfall der Entlüftungsbohrung 18. Wenn während der Hubbewegung die beiden
Durchlässe 73 und 74 zur Deckung gelangen, herrscht in dem von in dem Stößel
8 und dem hubventilseitigen Kolben 10 umschlossenen Raum der (hohe) Druck
der Druckkammer 15. Damit der hubventilseitige Kolben 10 dadurch nicht in
unerwünschter Weise das Hubventil 9 bewegt, ist seine dem Druck ausgesetzte
Querschnittsfläche, gegeben durch Bodenfläche 75 plus Randfläche kleiner
gehalten als die Fläche der Schulter 17, die die Druckkammer 15 begrenzt.
Mit der Erfindung ist demgemäß ein gattungsgemäßer variabler Ventiltrieb
geschaffen, der infolge - bis auf die Nachführung von Leckageverlusten und
Ventilspielausgleichszwecke - abgeschlossenen Druckraums auch bei Druckmittel
mangel einen gesteuerten Betrieb der Maschine, nämlich über den zentralen
Nocken, ermöglicht und darüber hinaus weitgehende Freiheit hinsichtlich
der Erzielung von bestimmten Ventilhubkurven bietet. Dabei lassen sich durch
Zwischenstellungen des Regelventils zwischen den im einzelnen beschriebenen
Grenzstellungen desselben auch Ventilhubkurven erzielen, die in dem Bereich
zwischen den beiden beispielsweise in Fig. 2 wiedergegebenen Kurven liegen.
Claims (14)
1. Variabler Ventiltrieb für ein Hubventil, insbesondere ein Ladungswechsel
ventil einer Brennkraftmaschine, das zwischen einer Schließ- und einer
Öffnungsstellung entgegen der Kraft einer Rückstellfeder durch einen Nok
ken periodisch bewegbar ist, mit einer zwischen diesem und dem Hubventil
angeordneten hydraulischen Kraftübertragungsvorrichtung, die einen vom Nok
ken kraftbeaufschlagten Stößel und einen ventilseitigen Kolben sowie zwi
schen diesen einen Druckraum enthält, sowie mit einer ein Regelventil ent
haltenden hydraulischen Druckstellvorrichtung zur Einstellung der in Kraft
übertragungsrichtung gemessenen axialen Länge der Kraftübertragungsvorrich
tung über den Druck in einer Druckkammer, dadurch gekennzeichnet, daß die
zusätzlich zum Druckraum (11) vorhandene Druckkammer (15) sich ringförmig
um den Stößel (8) zwischen diesem und einem relativ zu diesem verschieb
baren Tassenstößel (13) erstreckt und axial durch eine Schulter (17) des
Stößels (8) sowie einen ringförmigen Boden (16) des Tassenstößels (13) be
grenzt ist, der auf seiner Außenseite von zumindest einem weiteren Nocken
(3, 4) kraftbeaufschlagt ist, der mit dem Nocken (2) synchronisiert ist.
2. Ventiltrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei weitere Nok
ken (3, 4) mit gleichen Hubkurven beiderseits des Nockens (2) angeordnet
sind.
3. Ventiltrieb nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der wei
tere Nocken (3, 4) für einen größeren Hub des Hubventils (9) ausgelegt ist
als der Nocken (2).
4. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Regelventil (22) zwischen einer ersten Stellung, in der es die Druck
kammer (15) absperrt, und einer zweiten Stellung, in der es die Druckkam
mer (15) mit einem hydraulischen System (25) niedrigen Drucks verbindet,
verstellbar ist.
5. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
in der Druckkammer (15) eine Druckfeder (19) angeordnet ist, die zusammen
mit einem Rückschlagventil (26) in einem das Regelventil (22) umgehenden
Leckageausgleichs-Kanal (27) und der Druckkammer (15) eine Ventilspielaus
gleichsvorrichtung für den Tassenstößel (13) bildet.
6. Ventiltrieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckraum (11)
zur Bildung einer Ventilspielausgleichsvorrichtung (12) für den Stößel (8)
mit einem Rückschlagventil (12a) sowie einer zwischen dem ventilseitigen
Kolben (10) und dem Stößel (8) eingespannten Spreizfeder (28) ausgerüstet
und mit der Druckkammer (15) verbunden ist.
7. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die axiale Länge der Druckkammer beeinflussende mechanische Federn fehlen.
8. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
außerhalb der Druckkammer (41) zwischen Stößel (34) und Tassenstößel (40)
eine im Sinne der Verringerung der axialen Länge der Druckkammer (41) wir
kende Stauchfeder (44) angeordnet ist.
9. Ventiltrieb nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Druck
raum (35) zur Bildung einer Ventilspielausgleichsvorrichtung (39) für den
Stößel (34) mit einem Rückschlagventil sowie einer zwischen dem ventilsei
tigen Kolben (36) und dem Stößel (34) eingespannten Spreizfeder (38) aus
gerüstet und zeitweilig über zumindest einen Kanal (46) im Tassenstößel
(40) mit einem Leckageausgleichskanal (45a) verbunden ist.
10. Ventiltrieb nach den Ansprüchen 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stauchfeder (44) derart bemessen ist, daß bei Druckentlastung der Druck
kammer (41) die einander zugekehrten Flächen von Boden (49) des Tassen
stößels (40) und Schulter (48) des Stößels (34) auf Anschlag kommen.
11. Ventiltrieb nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schulter (48) des Stößels (34) derart bemessen ist, daß bei während
der Grundkreisphase des weiteren Nockens (32, 33) bestehender Verbin
dung (20, 46) die auf den Stößel (34) im Sinne der axialen Verlänge
rung der Druckkammer (41) wirkenden Kräfte kleiner als die Kraft der
Spreizfeder (38) sind.
12. Ventiltrieb nach Anspruch 6, 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
bei während der Hubphase des Tassenstößels (13) bestehender Verbin
dung (73, 74) die Fläche der Schulter (17) größer als die innnere
Bodenfläche (75) des ventilseitigen Kolbens (10) ist.
13. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß am Tassenstößel (13) und am Stößel (8) während der Grundkreisphase
des weiteren Nockens (3, 4) zusammenwirkende Anschläge (70, 71) zur
Sicherstellung eines Spiels (72) zwischen dem Tassenstößel (13) und
dem weiterem Nocken (3, 4) vorgesehen sind.
14. Ventiltrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckstellvorrichtung (84) den hydraulischen Kraftübertragungs
vorrichtungen (60, 61, 62, 63) mehrerer Hubventile zugeordnet ist.
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DE19924202506 DE4202506B4 (de) | 1991-02-12 | 1992-01-30 | Variabler Ventiltrieb für ein Hubventil |
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DE4104140 | 1991-02-12 | ||
DE19924202506 DE4202506B4 (de) | 1991-02-12 | 1992-01-30 | Variabler Ventiltrieb für ein Hubventil |
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Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19924202506 Expired - Fee Related DE4202506B4 (de) | 1991-02-12 | 1992-01-30 | Variabler Ventiltrieb für ein Hubventil |
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