DE4242063C2 - Ausdrehwerkzeug - Google Patents
AusdrehwerkzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Ausdrehwerkzeug nach dem Ober
begriff des Patentanspruchs 1.
Ein solches Ausdrehwerkzeug ist aus DE 35 10 259 A1 be
kannt. Bei diesem Ausdrehwerkzeug müssen zwei Unwuchtmas
sen separat von der Einstellung des Werkzeugschlittens
verstellt werden, was zusätzliche Einstellarbeit bedeutet.
Aus DE 39 26 026 C2 ist ein Ausdrehwerkzeug bekannt, bei
dem durch axiales Verschieben einer Hülse ein über eine
Kugel an ihr anliegender Hebel verschwenkt wird, der mit
seinem anderen Ende ein in sich federndes Kopfteil des
Werkzeuges radial verstellt, welches seinerseits ein Aus
drehwerkzeug trägt. Bei der radialen Verstellung des Kopf
teils findet über eine weitere Kugel zugleich eine radiale
Verstellung eines Schiebers in entgegengesetzter Richtung
statt, wodurch selbsttätig ein Unwuchtausgleich erfolgt.
Jedoch handelt es sich hierbei um eine relativ komplizierte
Anordnung, da außer der Hülse und dem Kopfteil noch ein
zusätzlicher Schieber und die weitere Kugel benötigt wer
den, um den Unwuchtausgleich zu vollziehen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Ausdreh
werkzeug mit einer selbsttätig wirkenden Ausgleichsein
richtung zum Ausgleich von durch Werkzeugradialverstellung
erzeugten Unwuchten auszustatten, wobei die Ausgleichsein
richtung einfach handhabbar ist und einen einfachen Aufbau
aufweist.
Die Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen Ausdrehwerkzeug
durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruchs 1 ste
henden Merkmale gelöst.
Die Erfindung beruht auf der Idee, dem Werkzeugschlitten
einen gegenläufig zu ihm bewegten Antriebsschlitten zuzu
ordnen, wobei sich bei einer Relativverschiebung dieser
Schlitten die jeweiligen Massen dieser Schlitten so verla
gern, daß das Ausdrehwerkzeug insgesamt selbsttätig stets
ausgewuchtet ist. Von besonderem Vorteil ist dabei der
einfache Aufbau der erfindungsgemäß vorgesehenen Aus
gleichseinrichtung, bei welcher der von der Mikrometer
schraube betätigte Antriebsschlitten sowohl die Aus
gleichsmasse zur Auswuchtung des Ausdrehwerkzeuges liefert
als auch gleichzeitig über den Übertragungshebel den Werk
zeugschlitten antreibt. Hierdurch werden Bauteile am Aus
drehwerkzeug eingespart und der Bedienungsvorgang verein
facht.
Nach dem Gegenstand des Unteranspruchs 3 kann ein beson
ders einfacher und genauer Eingriff des Übertragungshebels
am Werkzeugschlitten sichergestellt werden.
Günstig ist es, wenn entsprechend dem Patentanspruch 4 der
Übertragungshebel die Verschiebebewegung des Werkzeug
schlittens relativ zum Antriebsschlitten untersetzt, weil
hierdurch die Einstellgenauigkeit des Werkzeugschlittens
verbessert wird.
Die Maßnahme nach dem Patentanspruch 5 gestattet es in
vorteilhafter Weise, bei Verwendung unterschiedlicher
Schneidplatten eine zusätzliche Auswuchtung des Ausdreh
werkzeuges bedarfsweise vorzunehmen.
Nach dem Patentanspruch 6 bildet ein Deckel, der ein zu
sätzlich verstellbares Auswuchtgewicht aufnimmt, gleich
zeitig eine Verdrehsicherung des Werkzeugschlittens, was
wiederum eine bauliche Vereinfachung des gesamten Ausdreh
werkzeugs bedeutet.
Die nachstehende Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh
rungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit beilie
gender Zeichnung der weiteren Erläuterung. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Axialschnittansicht
eines Ausdrehwerkzeuges;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenan
sicht des Ausdrehwerkzeuges in Richtung
des Pfeiles A in Fig. 1;
Fig. 3 eine Teilschnittansicht ähnlich Fig. 1
mit einem Werkzeugschlitten in anderer
Position und
Fig. 4 eine Untenansicht eines Deckels für das
Ausdrehwerkzeug aus Fig. 1 bis 3.
Das auf der Zeichnung dargestellte Ausdrehwerkzeug 1
umfaßt einen im wesentlichen kreiszylindrischen Werkzeug
körper 2, der außen von einer Hülse 3, vorzugsweise aus
einer Chromlegierung, umschlossen ist. Der Werkzeugkörper
2 weist einstückig abstehend einen Schaft 4 auf, der, z. B.
mittels eines Spannfutters, in eine drehend angetriebe
ne Spindel 5 einer Werkzeugmaschine eingespannt werden
kann, so daß das Ausdrehwerkzeug 1 zusammen mit der Spin
del 5 um eine gemeinsame Drehachse B umläuft.
In eine quer zur Drehachse B verlaufende Ausnehmung 6 im
unteren Bereich des Werkzeugkörpers 2 ist radial ver
schieblich ein Werkzeugschlitten 7 eingesetzt. Ein
Schraubbolzen 8, der eine Aussparung 9 des Werkzeugschlit
tens 7 durchdringt, dient der Klemmung und Fixierung des
Werkzeugschlittens 7 in seiner eingestellten Position. Die
zueinander komplementären Querschnittsformen der Ausneh
mung 6 und des Werkzeugschlittens 7 sind aus Fig. 2
ersichtlich, wonach der im wesentlichen kreiszylindrische
Werkzeugschlitten 7 an seiner Unterseite abgeflacht ist.
An dieser flachen Unterseite liegt ein mit dem Werkzeug
körper 2 durch Schrauben 11 verbundener flacher Deckel 12
an, der hierdurch eine Verdrehsicherung des Werkzeug
schlittens 7 bildet.
Auf der einen (in Fig. 1 und 3 rechts gelegenen) Seite
des Werkzeugschlittens 7 ist mittels einer Schraube 13 ein
Schneidplattenträger 14 gehalten, in dem in an sich
bekannter Weise auswechselbar eine der Zerspanung eines
Werkstückes dienende Schneidplatte 15 befestigt ist. Durch
radiale Verstellung des Werkzeugschlittens 7 und damit der
Schneidplatte 15 können entsprechende Ausdreh- oder Aus
bohrradien eingestellt werden.
Die radiale Verstellung des Werkzeugschlittens 7 erfolgt
mit Hilfe einer im Werkzeugkörper 2 über dem Werkzeug
schlitten 7 mit Abstand und unter Freilassung eines Zwi
schenraumes 16 angeordneten Mikrometerschraube 17, die
quer zur Drehachse B des Ausdrehwerkzeuges drehbar, jedoch
axial unverschieblich im Werkzeugkörper 2 gelagert ist.
Die Mikrometerschraube 17 weist auf ihrer einen (in Fig. 1
links gelegenen) Seite einen Kopf 18 mit Skala und
Nonius (Fig. 2) auf, an dem die Mikrometerschraube 17
fein verstellt werden kann. Der mit Außengewinde versehene
Schaft der Mikrometerschraube 17 greift in eine Gewinde
bohrung eines Antriebsschlittens 19 ein, der im Werkzeug
körper 2 unverdrehbar, jedoch axial verschieblich geführt
ist, so daß bei einem Verdrehen der Mikrometerschraube 7
der Antriebsschlitten 19 eine radial quer zur Drehachse B
gerichtete, beidseits begrenzte Hub- oder Verschiebebewe
gung ausführt.
Im Zwischenraum 16 zwischen dem Werkzeugschlitten 7 und
dem Antriebsschlitten 19 ist mittels einer am Werkzeugkör
per 2 abgestützten Achse 21 ein zweiarmiger Übertragungs
hebel 22 gelagert. Der Übertragungshebel 22 greift mit
seinem einen (in Fig. 1 oberen) Arm in eine Nut 23 des
Antriebsschlittens 19 und mit seinem anderen Arm in eine
Nut 24 des Werkzeugschlittens 7 ein. Da die Achse 21 zwi
schen dem Werkzeugschlitten 7 und dem Antriebsschlitten 19
zu deren Verschieberichtungen querverlaufend angeordnet
ist, wird somit bei einer Verschiebung des Antriebsschlit
tens 19 der Werkzeugschlitten 7 entsprechend dem Überset
zungsverhältnis des Übertragungshebels 22 mitgenommen, und
zwar gegenläufig zum Antriebsschlitten. Auf diese Weise
wird der Werkzeugschlitten 7 durch Verdrehen der Mikrome
terschraube 17 fein verstellt.
Das Übersetzungsverhältnis des Übertragungshebels 22 kann
an sich frei gewählt werden. Bei der dargestellten Ausfüh
rungsform ist der am Antriebsschlitten 19 angreifende Arm
dieses Hebels länger als der am Werkzeugschlitten 7
angreifende Arm, so daß zwischen den Verschiebebewegungen
der Schlitten 7, 19 ein Untersetzungsverhältnis derart
besteht, daß eine größere Verschiebung des Antriebsschlit
tens 19 eine kleinere Verschiebung des Werkzeugschlittens
7 auslöst, was für eine Feineinstellung des Werkzeug
schlittens 7 günstig ist.
Wie dargestellt, weisen die Arme des Übertragungshebels 22
an ihren Enden jeweils einen zylindrisch geschliffenen
Kopf 25 bzw. 26 auf. Der zylindrische Kopf 25 ist genau in
die Nut 23 des Antriebsschlittens 19 eingepaßt. Die Nut 24
des Werkzeugschlittens 7 ist einseitig durch eine frei
abstehende, stegartige Nutwand 27 begrenzt, an der eine
von der Außenseite des Ausdrehwerkzeuges 1 her zugängliche
Schraube 28 angreift. Durch entsprechendes Eindrehen der
Schraube 28 kann der Steg 27 so verformt werden, daß er
passend an dem zylindrischen Kopf 26 des Übertragungshe
bels 22 anliegt und somit eine spielfreie Verbindung zwi
schen den Schlitten 7, 19 einerseits und dem Übertragungs
hebel andererseits 22 gewährleistet ist.
Bei der Herstellung des Werkzeugschlittens 7, einschließ
lich Schneidplattenträger 14 und Schneidplatte 15 sowie
des Antriebsschlittens 19 werden deren Massen so bemessen
und aneinander angepaßt, daß die Gesamtanordnung von
Antriebs- und Werkzeugschlitten, einschließlich Übertra
gungshebel 22, bei der gegenläufigen Bewegung der beiden
Schlitten 7 und 19 mit Bezug auf die Drehachse B stets
ausgewuchtet ist. Durch die gegenläufige Bewegung der bei
den Schlitten 7 und 19 werden also jeweils einander aus
gleichende Massen radial in entgegengesetzte Richtungen
verschoben, so daß in jeder Position der Schneidplatte 15
keine Unwucht am Ausdrehwerkzeug 1 auftreten kann.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, enthält der das Ausdrehwerk
zeug 1 unten abschließende Deckel 12 eine im wesentlichen
parallel zur Bewegungsrichtung der Schlitten 7 und 19 ver
laufende Gewindebohrung 29, in der eine Schraube 31 radial
verstellbar ist. Die Schraube 31 dient als zusätzliches,
verstellbares Auswuchtgewicht und kann beispielsweise zum
Unwuchtausgleich der Massen unterschiedlicher Schneidplat
ten 15 und/oder Schneidplattenträger 14 eingesetzt werden.
Die Fig. 1 zeigt den Werkzeugschlitten 7 im wesentlichen
in seiner einen (linken) Extremstellung, während dieser
Schlitten in Fig. 3 in seiner anderen (rechten) Extrem
stellung dargestellt ist. In diesen beiden Extremstellun
gen des Werkzeugschlittens 7 liegt der mit ihm durch den
Übertragungshebel 22 verbundene Antriebsschlitten 19
jeweils in einer diagonal entgegengesetzten Position.
Claims (6)
1. Ausdrehwerkzeug mit einem in eine drehend angetriebe
ne Spindel einspannbaren und mit der Spindel umlau
fenden Werkzeugkörper, mit einem im Werkzeugkörper
quer zu dessen Drehachse in einer Führung
verschiebbaren Werkzeugschlitten, mit einer am Werkzeugschlit
ten auswechselbar befestigen, zerspanenden Schneid
platte, mit einer im Werkzeugkörper quer zu dessen
Drehachse drehbar und axial unverschieblich gelager
ten Mikrometerschraube zum Verstellen des Werkzeug
schlittens in seiner Führung und mit verstellbaren
Ausgleichsmassen zur Auswuchtung des Ausdrehwerkzeu
ges bezüglich seiner Drehachse,
dadurch gekennzeichnet, daß
- A) die Mikrometerschraube (17) im Werkzeugkörper (2) unter Freilassung eines Zwischenraumes (16) mit Abstand über dem Werkzeugschlitten (7) gelagert ist und einen im Werkzeugkörper (2) quer zu dessen Drehachse (B) verschieblichen Antriebsschlitten (19) antreibt;
- B) im Zwischenraum (16) zwischen Antriebs- und Werk zeugschlitten (19 bzw. 7) schwenkbar ein zweiarmi ger Übertragungshebel (22) gelagert ist, der mit seinem einen Arm am Antriebsschlitten (19) und mit seinem anderen Arm am Werkzeugschlitten (7) angreift, so daß bei einer Verschiebung des Antriebsschlittens (19) durch die Mikrometerschraube (17) der Werkzeugschlitten (7) entsprechend dem Übersetzungsverhältnis des Übertragungshebels (22) gegenläufig zum Antriebsschlitten (19) mitgenommen wird; und
- C) der Antriebsschlitten (19) zugleich die ver stellbare Ausgleichsmasse bildet, wobei die Ausgleichsmasse einerseits und die Mase des Werkzeugschlittens (7) einschließlich Schneidplatte (15) andererseits so bemessen sind, daß die Gesamtanordnung von An triebs- und Werkzeugschlitten (7, 19) bei ihrer gegenläufigen Bewegung bezüglich der Drehachse (B) stets ausgewuchtet ist.
2. Ausdrehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Antriebsschlitten (19) und der Werkzeug
schlitten (7) jeweils eine Nut (23 bzw. 24) aufwei
sen, in die jeweils ein Arm des Übertragungshebels
(22) mit einem zylindrischen Kopf (25 bzw. 26) ein
greift.
3. Ausdrehwerkzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Nut (24) an wenigstens einem der Schlit
ten (7, 19) eine stegartige Nutwand (27) aufweist,
die von einer Schraube (28) zum Kopf (26) des Über
tragungshebels (22) hindrückbar ist.
4. Ausdrehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Übertragungshebel (22) die Verschiebebe
wegung des Werkzeugschlittens (7) relativ zum
Antriebsschlitten (19) untersetzt.
5. Ausdrehwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß mit dem Werkzeugkörper (2) ein Deckel (12)
verbindbar ist, der ein zusätzliches, verstellbares
Auswuchtgewicht (31) zum Ausgleich der Gewichte
unterschiedlicher Schneidplatten (15) enthält.
6. Ausdrehwerkzeug nach Anspruch 5, dadurch gekennzeich
net, daß der Deckel (12) unterhalb des Werkzeug
schlittens (7) am Werkzeugkörper (2) befestigt ist
und eine Verdrehsicherung dieses Schlittens bildet.
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