DE4104714C2 - Schaltungsanordnung zur Verarbeitung von elektrischen Signalen - Google Patents
Schaltungsanordnung zur Verarbeitung von elektrischen SignalenInfo
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Description
Eine Schaltungsanordnung zur Verarbeitung physiologischer Meß
signale ist beispielsweise aus der DE-OS 24 29 954 bekannt.
Bei dieser Schaltungsanordnung sind die invertierenden Eingänge
von Verstärkern über Widerstände miteinander verbunden. Dem
nicht-invertierenden Eingang wird jeweils ein Meßsignal zuge
führt. Eine Widerstandsbeschaltung zur Einstellung des Verstär
kungsfaktors der Verstärker ist vorgesehen. Über einen Pro
grammwähler können die Ausgänge der Verstärker einem Differenz
verstärker zugeführt werden, dessen Ausgangssignal einer EKG-
Schreibeinrichtung zugeführt wird. Durch diese Schaltungsanord
nung wird erreicht, daß Gleichtaktsignale am Eingang der Ver
stärker nicht verstärkt, also unverändert an den Ausgängen der
Verstärker erscheinen, während das Differenzsignal verstärkt am
Ausgang erscheint. Im nachgeschalteten Differenzverstärker wer
den die Gleichtaktsignale unterdrückt, so daß an dessem Ausgang
das Differenzsignal verstärkt ansteht.
Aus SICHLA, F.; Instrumentationsverstärker, in: Radio Fernseh
Elektronik, 1988, Nr. 10, Seiten 633 bis 634, ist eine Schaltungsanordnung
bekannt, die es gestattet, einen Strom zwischen
zwei Meßpunkten A, B zu messen, ohne dort einen Spannungsabfall
zu verursachen. Hierzu wird das Signal am Meßpunkt A, dem nicht
invertierenden Eingang eines ersten Verstärkers zugeführt, dessen
Ausgangssignal nicht invertiert auf den Meßpunkt B und somit
den nicht invertierenden Eingang eines zweiten Verstärkers
eingekoppelt wird. Das Ausgangssignal des zweiten Verstärkers
wird nicht invertiert auf den Meßpunkt A und den nicht invertierenden
Eingang des ersten Verstärkers eingekuppelt. Das Ausgangssignal
des ersten und zweiten Verstärkers wird dem Eingang
eines nachgeschalteten Differenzverstärkers zugeführt. Die
maximale Gleichtaktsignalunterdrückung dieser Schaltungsanordnung
ist nicht höher als die des Differenzverstärkers.
Soll ein Meßsignal erfaßt werden, das ein hohes Potential
gegenüber einem Bezugspotential einer Meßschaltung hat, so muß
die Meßschaltung die, durch dieses Potential bedingte hohe
Gleichtaktspannung verarbeiten können und das Meßsignal ohne
Verfälschung am Ausgang liefern. Diese Problematik tritt bei
spielsweise auf, wenn eine Spannung über einem Shunt durch eine
Meßschaltung erfaßt werden soll, bei der das Ausgangssignal am
Ausgang der Meßschaltung gegen das Bezugspotential ansteht.
Hierbei darf, wenn die Meßschaltung mit Operationsverstärkern
aufgebaut ist, die Gleichtaktspannung am Eingang der Opera
tionsverstärker nicht größer sein als die an die Operations
verstärker angelegte Versorgungsspannung, da eine höhere
Gleichtaktspannung zu einer Übersteuerung der Operationsver
stärker führt. Die Meßsignalerfassung ist somit nicht mehr
möglich. Bei einer bekannten Meßschaltung werden daher die
Gleichtaktspannung und das Meßsignal am Eingang der Meßschal
tung über einen Spannungsteiler so stark heruntergeteilt, daß
die Gleichtaktspannung von der Meßschaltung verarbeitet werden
kann. Hierbei besteht jedoch das Problem, daß auch das Meß
signal im gleichen Maße heruntergeteilt wird, so daß nach der
Differenzbildung eine sehr hohe Verstärkung des Differenz
signales erfolgen muß.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Schaltungsanordnung
der eingangs genannten Art so auszuführen, daß die obengenann
ten Meßsignale bei geringem schaltungstechnischem Aufwand gut
erfaßt werden können.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Schaltungsanordnung
zur Verarbeitung von elektrischen Signalen gelöst, wobei die
Schaltungsanordnung eine erste und eine zweite Beschaltung auf
weist die so ausgeführt sind, daß ein Eingangssignal invertiert
an deren Ausgang ableitbar ist und wobei der Ausgang der ersten
Beschaltung mit dem Eingang der zweiten Beschaltung sowie mit
einem ersten Eingang eines Differenzverstärkers und der Ausgang
der zweiten Beschaltung mit dem Eingang der ersten Beschaltung
sowie mit einem zweiten Eingang des Differenzverstärkers ver
bunden ist.
Vorteil der Erfindung ist, daß diese Schaltung eine hohe
Gleichtaktspannungsunterdrückung aufweist, so daß auf einen
Spannungsteiler im Eingang der Schaltung verzichtet werden
kann. Das Meßsignal wird durch keinen Spannungsteiler ge
dämpft, so daß eine nachfolgende hohe Verstärkung des Meß
signales nicht erforderlich ist.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles
anhand der Zeichnung und in Verbindung mit den Unteransprüchen.
In der Figur ist eine Schaltungsanordnung 1 zur Verarbeitung
von elektrischen Signalen gezeigt, wobei zum Verständnis der
Schaltungsanordnung eine erste Spannungsquelle 2 eine hohe
Gleichtaktspannung gegenüber einem Bezugspotential und eine
zweite Spannungsquelle 3 ein, der Gleichtaktspannung überla
gertes Meßsignal erzeugt. Das Meßsignal ist der Schaltungsan
ordnung 1 über einen ersten und zweiten Anschluß 4, 5 zuführ
bar. Die Schaltungsanordnung 1 besitzt eine erste und eine
zweite Beschaltung 6, 7, wobei der Eingang der ersten Be
schaltung 6 mit dem ersten Anschluß 4 und der Eingang der
zweiten Beschaltung 7 mit dem zweiten Anschluß 5 verbunden ist.
Beide Beschaltungen 6, 7 sind so ausgeführt, daß an derem Aus
gang das jeweilige Eingangssignal invertiert ansteht. Schal
tungstechnisch wird das Ausgangssignal der ersten Beschaltung 6
dem Eingang der zweiten Beschaltung 7 und das Ausgangssignal
der zweiten Beschaltung 7 dem Eingang der ersten Beschaltung 6
zugeführt.
Die im Ausführungsbeispiel gewählte erste und zweite Beschal
tung 6, 7 ist identisch und soll am Beispiel der ersten Be
schaltung 6 erläutert werden. Die Bezugszahlen der Elemente der
zweiten Beschaltung 7, die den Elementen der ersten Beschaltung
6 entsprechen, werden hierbei in Klammern gesetzt.
Ein invertierender Eingang 8 (9) eines ersten bzw. zweiten
Verstärkers 10 (11) ist über einen Eingangswiderstand 12 (13)
mit dem ersten Anschluß 4 bzw. dem zweiten Anschluß 5 verbun
den. Der Ausgang 14 (15) des ersten bzw. zweiten Verstärkers 10
(11), der dem Ausgang der Beschaltung 6 bzw. 7 entspricht, ist
über einen ersten Widerstand 16 (17) mit dem invertierenden
Eingang 8 (9) verbunden. Das Ausgangssignal des Ausgangs 14 ist
über einen ersten Rückführungswiderstand 18 dem invertierenden
Eingang (9) und das Ausgangssignal des Ausgangs (15) über einen
zweiten Rückführungswiderstand 19 dem invertierenden Eingang 8
zuführbar. Der nicht-invertierende Eingang 20 (21) des ersten
bzw. zweiten Verstärkers 10 (11) ist über einen zweiten Wider
stand 22 (23) auf ein Bezugspotential gelegt.
Die Schaltungsanordnung 1 weist zusätzlich einen Differenzver
stärker 24 zur Bildung eines Differenzsignales aus den Signa
len am Ausgang 14 bzw. (15) auf. Es ist gezeigt, daß dem inver
tierenden Eingang 25 des Differenzverstärkers 24 über einen
dritten Widerstand 26 das Ausgangssignal vom Ausgang 14 und
dem nicht-invertierenden Eingang 27 des Differenzverstärkers 24
über einen vierten Widerstand 28 das Ausgangssignal des Ausgan
ges (15) zugeführt ist. Der nicht-invertierende Eingang 27 ist
über einen fünften Widerstand 29 auf Bezugspotential gelegt.
Ein sechster Widerstand 30 verbindet den invertierenden Eingang
25 mit dem Ausgang 31 des Differenzverstärkers 24. Am Ausgang
31 ist das Differenzsignal, d. h. das Meßsignal, gegen Bezugs
potential abnehmbar.
Durch die widerstandsmäßige Bestückung der Schaltungsanordnung
1 kann die Verstärkung der Beschaltung 6 bzw. 7 sowie die Ver
stärkung des Differenzverstärkers 24 eingestellt werden.
Zur Erläuterung der Funktion der Schaltungsanordnung 1 sei dem
ersten Anschluß 4 der Schaltungsanordnung 1 ein erstes Poten
tial P1 und dem zweiten Anschluß 5 der Schaltungsanordnung 1
ein zweites Potential P2 zugeführt. Das erste Potential P1
wird durch die erste Beschaltung 6 verstärkt und am Ausgang 14
invertiert erhalten. Das invertierte Potential P1 wird über den
Rückführungswiderstand 18 dem Eingang der zweiten Beschaltung 7
zugeführt, so daß hier ein Differenzpotential aus dem inver
tierten Potential P1 und dem Potential P2 ansteht. Das zweite
Potential P2 wird durch die zweite Beschaltung 7 verstärkt und
am Ausgang 15 invertiert erhalten. Das invertierte Potential P2
wird über den Rückführungswiderstand 19 dem Eingang der ersten
Beschaltung 6 zugeführt, so daß sich hier ein Differenzpoten
tial aus dem Potential P1 und dem invertierten Potential P2
einstellt. Durch die Rückführungswiderstände 18, 19 werden also
Gleichtaktsignale vorteilhaft voneinander subtrahiert, so daß
die Gleichtaktverstärkung der Meßschaltung reduziert und Gegen
taktsignale vorteilhaft verstärkt werden. Die Gegentaktsignal
verstärkung der Meßschaltung ist also erhöht. Am Ausgang der
Beschaltung 6 bzw. 7 steht somit nicht nur ein für den nach
folgenden Differenzverstärker 24 verarbeitbares Signal zur
Verfügung, sondern auch ein Signal, bei dem der Gegentakt
signalanteil der Eingangsspannungen weniger stark reduziert
wurde als der Gleichtaktsignalanteil. Durch die erste und
zweite Beschaltung 6, 7 wird somit die Gleichtaktspannung der
Potentiale P1 und P2 zumindest teilweise kompensiert. Aufgeho
ben wird diese Gleichtaktspannung durch den, den Beschaltungen
6, 7 nachgeschalteten Differenzverstärker 24. Am Ausgang 31 des
Differenzverstärkers 24 steht somit das Differenzsignal der
Potentiale P1 und P2 als Meßsignal an.
Aufgrund der hohen Gleichtaktspannungsunterdrückung der erfin
dungsgemäßen Schaltungsanordnung können Potentiale erfaßt
werden, die einen hohen Unterschied zu einem Bezugspotential
aufweisen. Insbesondere eignet sich diese Schaltungsanordnung
als Meßschaltung zur Erfassung des Röhren- und Heizstromes von
Röntgenröhren sowie zur Drehzahlerfassung bei Drehanodenanlaß
geräten, da sie eine hohe Gleichtaktspannungsunterdrückung und
gleichzeitig eine hohe Verstärkung für Gegentaktsignale auf
weist.
Im Rahmen der Erfindung können die Beschaltungen 6, 7 auch
Verstärker aufweisen, die nicht als Invertierverstärker aus
geführt sind, denen aber dann ein Invertierglied nach- bzw.
vorgeschaltet ist.
Claims (9)
1. Schaltungsanordnung (1) zur Verarbeitung von elektrischen
Signalen,
wobei die Schaltungsanordnung eine erste und eine zweite Be schaltung (6, 7) aufweist, die so ausgeführt sind, daß ein Ein gangssignal invertiert an deren Ausgang (14, 15) ableitbar ist und
wobei der Ausgang (14) der ersten Beschaltung (6) mit dem Ein gang (9) der zweiten Beschaltung (7) sowie mit einem ersten Eingang (25) eines Differenzverstärkers (24) und der Ausgang (15) der zweiten Beschaltung (7) mit dem Eingang (8) der ersten Beschaltung (6) sowie mit einem zweiten Eingang (27) des Dif ferenzverstärkers (24) verbunden ist.
wobei die Schaltungsanordnung eine erste und eine zweite Be schaltung (6, 7) aufweist, die so ausgeführt sind, daß ein Ein gangssignal invertiert an deren Ausgang (14, 15) ableitbar ist und
wobei der Ausgang (14) der ersten Beschaltung (6) mit dem Ein gang (9) der zweiten Beschaltung (7) sowie mit einem ersten Eingang (25) eines Differenzverstärkers (24) und der Ausgang (15) der zweiten Beschaltung (7) mit dem Eingang (8) der ersten Beschaltung (6) sowie mit einem zweiten Eingang (27) des Dif ferenzverstärkers (24) verbunden ist.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
wobei die erste Beschaltung einen ersten und die zweite Be
schaltung (6, 7) einen zweiten Verstärker (10, 11) und eine
Widerstandsbeschaltung zur Einstellung des Verstärkungsfaktors
aufweist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Beschaltung (6, 7) ein Invertierglied aufweist, wel
ches dem ersten bzw. zweiten, nichtinvertierenden Verstärker vorgeschaltet
ist.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Beschaltung (6, 7) ein Invertierglied aufweist, wel
ches dem ersten bzw. zweiten nichtinvertierenden Verstärker nachgeschaltet
ist.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der erste und der zweite Verstärker (10, 11) als inver
tierende Verstärker ausgeführt sind, derem invertierenden
Eingang (8, 9) das Eingangssignal über einen Eingangswider
stand (12 bzw. 13) zuführbar ist, und dessen nicht-invertie
render Eingang auf ein Bezugspotential gelegt ist,
wobei der Ausgang (14) des ersten Verstärkers (10) über einen
ersten Rückführungswiderstand (18) mit dem invertierenden
Eingang (9) des zweiten Verstärkers (11) und über einen dritten
Widerstand (26) mit dem ersten Eingang (25) des Differenzver
stärkers (24) und der Ausgang (15) des zweiten Verstärkers
(11) über einen zweiten Rückführungswiderstand (19) mit dem
invertierenden Eingang (8) des ersten Verstärkers (10) und über
einen vierten Widerstand (28) mit dem zweiten Eingang (27) des
Differenzverstärkers (24) verbunden ist und
wobei die Verstärkung des Differenzverstärkers (24) durch eine
Beschaltung (29, 30) eingestellt ist.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die Schaltungsanordnung zur Signalverarbeitung bei einem
medizinischen Gerät eingesetzt ist.
7. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Schaltungsanordnung zur Verarbeitung eines von der
Drehzahl einer Drehanodenröntgenröhre abhängigen Signales
dient.
8. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Schaltungsanordnung zur Verarbeitung eines vom
Röhrenstrom einer Röntgenröhre abhängigen Signales dient.
9. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei die Schaltungsanordnung zur Verarbeitung eines vom Heiz
strom einer Röntgenröhre abhängigen Signales dient.
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Applications Claiming Priority (1)
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-
1991
- 1991-02-15 DE DE19914104714 patent/DE4104714C2/de not_active Expired - Fee Related
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