DE4141955A1 - Oberflaechenmaterial fuer fahrzeug-innenausstattungsteile und daraus hergestellte innenausstattungsteile - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein dekoratives Oberflächen­ material für Innenausstattungsteile von Fahrzeugen und schließt auch daraus hergestellte Innenausstattungsteile für den Passagierraum eines Fahrzeugs ein.

Starre Zierelemente der Passagierräume von Kraftfahrzeugen sind traditionell aus Holz, Holzimitat oder Kunststoff gefer­ tigt worden. Üblicherweise wird Holz verwendet, um dem Innen­ raum ein luxuriöses Aussehen zu verleihen, während Kunststoff für sparsamere Anwendungen eingesetzt wird. Kunststoff läßt sich leicht zu jeder gewünschten Konfiguration und Dicke zur Anpassung an unterschiedliche Komponenten formen. Holzausstat­ tungen haben begrenztere Anwendungsbereiche und werden daher eher seltener als gehobene Ausstattungen verwendet. Die ver­ hältnismäßige Seltenheit von Holzprodukten, die für Luxusan­ wendungen wie Kraftfahrzeuginnenausstattungen geeignet sind, erhöht die Kosten für solche Innenausstattungen erheblich.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Nachteile der bisher bekannten Kraftfahrzeug-Innenausstat­ tungen durch Bereitstellung eines optisch ansprechenden Mate­ rials zu überwinden, das sich zu zahlreichen Zierelementen für Passagierräume formen läßt.

Die gestellte Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale der nebengeordneten Patentansprüche 1, 8 und 12 gelöst. Vor­ teilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den jeweiligen Unteransprüchen angegeben und nachstehend erläutert.

Das Material für Kraftfahrzeug-Innenausstattungen hat eine im wesentlichen feste Struktur, die anfänglich zu jeder beliebi­ gen Konfiguration geformt werden kann. Eine bevorzugte Ausfüh­ rungsform des optisch ansprechenden Materials umfaßt ein Glas­ fasersubstrat, das die Grundlage für das Oberflächenmaterial bildet, während es die Materialdicke bereitstellt, dekorative gewebte Fasern in einer durchsichtigen Matrix, wie z. B. einem Polyester, und eine Außenschicht aus Klarbeschichtungsmittel. Die gewebten Fasern können aus Kevlar, Bor, Arimid etc. sein, allerdings werden Kohlenstoffasern bevorzugt. Die gewebten Fasern in der durchsichtigen Matrix sorgen für eine attraktive irisierende Färbung. Die Schutzschichtüberdeckung schützt das Ausstattungsmaterial vor Verkratzen und anderen Beschädigun­ gen. Das Glasfasersubstrat ist nur als verformbarer Substrat­ rücken für die in dem Polyestermaterial eingebetteten gewebten Fasern konzipiert. Bei einer Herstellungsart des Ziermaterials wird das Glasfasersubstrat zu der gewünschten Konfiguration verformt. Nach der Formgebung werden die geflochtenen Fasern auf das Substrat aufgebracht und innerhalb der durchsichtigen Polyestermatrix eingebettet. Die Schutzschichtüberdeckung wird aufgetragen, sobald die Materialien ausgehärtet sind.

Alternativ können die geflochtenen Fasern zuerst geformt oder zu der gewünschten Konfiguration geformt werden, und das Glas­ fasersubstrat wird anschließend darauf aufgetragen. Diese Kom­ bination kann dann in das Polyestermaterial eingebettet werden und aushärten. Nach Entnahme aus der Form kann die Schutz­ schichtüberdeckung aufgetragen werden.

Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnungen näher er­ läutert, in welchen gleiche Bezugszahlen für ähnliche Teile in beiden Ansichten verwendet worden sind und in welchen

Fig. 1 eine perspektivische Darstellung eines Flächenabschnitts des dekorativen Ausstat­ tungsmaterials und

Fig. 2 eine Querschnittsansicht des dekorativen Ausstattungsmaterials ist.

Die Zeichnungen zeigen eine Oberflächenansicht und eine Quer­ schnittsansicht eines Segments des Ziermaterials 10. Das Mate­ rial 10 kann während der Herstellung praktisch zu beliebigen Konfigurationen geformt werden, was es für die Herstellung von Fahrzeuginnenausstattungen geeignet macht. Das Material 10 ist optisch außergewöhnlich ansprechend. Es ist beabsichtigt, das Material für Fahrzeugarmaturenbretter, Konsolen, Türinnenver­ kleidungen etc. sowie für Möbelfurniere zu verwenden, um die­ sen ein einzigartiges Aussehen zu verleihen. Das einzigartige Aussehen und die Dauerhaftigkeit machen das Material für häu­ fige Stoßbelastungen überaus geeignet.

Wie aus den Fig. 1 und 2 zu ersehen ist, besteht das Mate­ rial 10 aus mehreren Schichten, um die Formung in die ge­ wünschte Konfiguration zu erleichtern, während gleichzeitig die ästhetische Attraktion sowie die Kratzfestigkeit gewähr­ leistet sind. Das Material 10 enthält ein Substrat 12, welches als Unterlage für das Gitter 14 aus gewebten Fasern 16 dient. Die Fasern 16 sind kreuzgewebt, mit Fasern 16 abwechselnd oberhalb und unterhalb der Querfasern 16. In einer bevorzugten Ausführungsform sind die Fasern 16 aus Kohlenstoff herge­ stellt, welcher der Außenfläche des Materials 10 eine irisie­ rende Färbung verleiht. Alternativ kann die Gitterschicht 14 aus Kevlar-, Bor- oder Arimidfasern gebildet sein. Das Gewebe­ gitter 14 und das Substrat 12 können in die gewünschte Form gebracht werden. Um das Substrat 12 und das Gewebegitter 14 zu fixieren, werden die geformten Komponenten in eine durchsich­ tige Matrix, z. B. ein Polyesterharz, eingesetzt. Sobald das Polyesterharz ausgehärtet ist, hat die entstandene Form eine starre Konfiguration, die zur Anbringung innerhalb des Passa­ gierraums eines Fahrzeugs geeignet ist. Die klare Matrix macht die Irisation des Kohlenstoffasergitters 14 sichtbar, wodurch das Teil das optisch ansprechende Aussehen erhält.

Nach dem Aushärten kann das geformte Teil aus der Form oder einer anderen Stützkonstruktion entnommen werden. Eine schüt­ zende Klarbeschichtung oder Gelbeschichtung 18 kann auf das Teil aufgebracht werden, um Sichtbeschädigungen des Teils zu verhindern. Auf diese Weise kann ein optisch ansprechendes und gleichzeitig gegen Beschädigung widerstandsfähiges Material mit im Vergleich zu herkömmlichen Ziermaterialien wesentlich geringeren Kosten hergestellt werden.

Komponenten, die aus dem Material 10 der vorliegenden Erfin­ dung bestehen, können mit mehreren unterschiedlichen Verfahren geformt werden. Bei dem bevorzugten Verfahren wird das Glasfa­ sersubstrat 12 in die gewünschte Form gegossen. Danach wird das Gewebefasergitter 14 auf das Substrat 12 aufgebracht, und das Polyesterharz wird aufgetragen. Sobald das geformte Teil ausgehärtet ist, kann die obere Schutzschicht 18 aufgetragen werden. Bei einem Alternativverfahren wird die Gitterschicht 14 in eine Form eingelegt, welche die gewünschte Konfiguration hat. Der Glasfasermattenrücken 12 wird anschließend auf die Innenfläche des Gitters 14 aufgebracht. Nachdem die Grundkon­ figuration des Teils geformt ist, werden die Gitterschicht 14 und das Substrat 12 innerhalb des Polyesterharzmaterials ein­ gebettet und härten aus. Anschließend wird das geformte Teil aus der Form genommen und die Klarabdeckschicht 18 auf die Außenfläche des Teils aufgetragen.

Claims (15)

1. Oberflächenmaterial für Fahrzeug-Innenausstattungs­ teile, gekennzeichnet durch
eine dekorative Faser (16), die zu einem Gitter (14) gewoben ist, wobei das Gitter (14) in die Konfiguration des Teils verformbar ist, und
eine durchsichtige Kunststoffmatrix, in die das ver­ formte Fasergitter (14) eingebettet ist, wobei das Material nach Aushärten des Kunststoffes eine feste Oberfläche für das Innenausstattungsteil bildet.

2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es weiterhin ein Substrat (12) aus Glasfaser enthält, welches mit dem Fasergitter (14) in die Konfiguration des Teiles ver­ formt und in den Kunststoff eingebettet ist, wobei das Sub­ strat (12) eine innere Unterlage für das Fasergitter (14) bildet.

3. Material nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß eine Schutzschicht (18) auf die Außenfläche des in den Kunststoff eingebetteten Fasergitters (14) aufgebracht ist.

4. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die dekorative Faser (16) eine Kohlen­ stoffaser ist, die dem Gewebegitter eine irisierende Färbung verleiht.

5. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die dekorative Faser (16) eine Kevlarfaser ist, die dem Gewebegitter eine irisierende Färbung verleiht.

6. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die dekorative Faser (16) eine Borfaser ist, die dem Gewebegitter eine irisierende Färbung verleiht.

7. Material nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der durchsichtige Matrixkunststoff ein Poly­ esterharz ist.

8. Oberflächenmaterial für Fahrzeug-Innenausstattungs­ teile, gekennzeichnet durch
ein Substrat (12) aus Glasfaser,
eine dekorative Faser (16), die zu einem Gitter (14) gewoben ist, wobei das Gitter (14) und das Glasfasersubstrat (12) in die Konfiguration des Teils verformt ist, wobei das Gitter (14), gestützt durch das Substrat (12), eine Außen­ fläche bildet, und
einen durchsichtigen Matrixkunststoff, in den das ver­ formte Fasergitter (14) und das Substrat (12) eingebettet sind, wobei das Material nach Aushärten des Kunststoffes eine feste Oberfläche für das Innenausstattungsteil bildet.

9. Material nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schutzschicht (18) auf die Außenfläche des Materials (10) aufgebracht ist.

10. Material nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeich­ net, daß die dekorative Faser (16) eine Kohlenstoffaser ist, die dem Gewebegitter (14) eine irisierende Färbung verleiht.

11. Material nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der durchsichtige Matrixkunststoff ein Poly­ esterharz ist.

12. Innenausstattungsteil für den Passagierraum eines Fahr­ zeugs, gekennzeichnet durch
eine dekorative Faser (16), die zu einem von einem Sub­ strat (12) aus Glasfaser gestützten Gitter (14) gewoben ist,
wobei das Fasergitter (14) und das Substrat (12) in die Konfi­ guration des Teils verformt sind und in einen durchsichtigen Matrixkunststoff so eingebettet sind, daß das Fasergitter (14) nach Aushärten des Kunststoffes eine feste dekorative Oberflä­ che für das Teil bildet.

13. Teil nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schutzschicht (18) auf die Außenfläche des in den Kunststoff eingebetteten Gitters (14) aufgebracht ist.

14. Teil nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß die dekorative Faser (16) eine Kohlenstoffaser ist, die dem Gewebegitter (14) eine irisierende Färbung verleiht.

15. Teil nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch ge­ kennzeichnet, daß der durchsichtige Matrixkunststoff ein Poly­ esterharz ist.