In der Verfahrens- und Abwassertechnik werden zur
Umwälzung und zum Transport von Flüssigkeitsvolumen,
sowie zum Aufwirbeln von Schmutzteilchen Rührwerke
eingesetzt. Ein besonders geeignetes Verfahren zur
Umwälzung von Flüssigkeitsvolumen besteht im Einsatz
von Tauchmotorrührwerken, die einen einen Propeller
antreibenden Motor aufweisen, der vollständig in
die Flüssigkeit eingetaucht arbeitet. Tauchmotorrühr
werke bewirken eine Verteilung von Schmutzteilchen,
Gasen und anderen Stoffen auf das gesamte Becken
volumen, indem durch die Propellerhydraulik sehr
große Impulskräfte bei niedrigem Energieeintrag über
tragen werden und die Suspension total durchmischen.
Um eine optimale Durchmischung zu erzielen, müssen
die Tauchmotorrührwerke möglichst horizontal aufge
stellt sein. Dazu wird der Tauchmotor mit Propeller
auf einem Führungsrohr angeordnet, das am Beckenboden
befestigt ist. Aufgrund der hohen Impulskraft, die
durch das Tauchmotorrührwerk übertragen wird, muß
die Führungsrohrhalterung sehr stabil ausgeführt
sein. Bekannte Tauchmotorrührwerke weisen daher ein
zusätzlich am oberen Beckenrand befestigtes Führungs
rohr auf.
In bestimmten Anwendungsfällen ist es jedoch erforder
lich, das Tauchmotorrührwerk weiter in der Mitte
des Beckens anzuordnen. In diesen Fällen werden über
das Becken gespannte Brücken verwendet, an denen
das obere Ende des Führungsrohres befestigt wird.
Eine derartige Konstruktion hat den Nachteil, daß
entweder eigens eine Brücke vorgesehen werden muß,
um einen oberen Befestigungspunkt für das Führungsrohr
zur Verfügung zu stellen, was erhebliche Mehrkosten
verursacht, oder aber, bei Becken, bei denen eine
Brücke für andere Zwecke bereits vorgesehen ist,
daß der Einsatz von Tauchmotorrührwerken mit an der
Brücke befestigtem Führungsrohr sehr eingeschränkt,
wenn nicht unmöglich, zumindest jedoch sehr aufwendig
ist. Die in Becken dieser zweiten Art verwendeten
Brücken sind nämlich üblicherweise als Drehbrücken
ausgebildet, so daß vor dem bestimmungsgemäßen Gebrauch
der Drehbrücke das Tauchmotorrührwerk aus dem Becken
entfernt bzw. so weit von dem Beckenboden abgehoben
werden muß, daß die Brücke gedreht werden kann.
Das erfindungsgemäße Tauchmotorrührwerk für Misch
und Belebungsbecken mit den kennzeichnenden Merkmalen
des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil,
daß das Rührwerk an einem beliebigen Ort innerhalb
des Beckens angeordnet werden kann und in einer be
liebigen Höhe über dem Boden positionierbar ist.
Durch die besondere Ausbildung des Führungsrohres
mit zwei nach unten gerichteten und am Beckenboden
befestigten Stützen ist eine sichere Lagerung des
Tauchmotorrührwerks gewährleistet. Die erfindungsgemäße
Ausgestaltung des Führungsrohrs hat zudem den Vorteil,
daß die vom Tauchmotorrührwerk übertragenen erheblichen
Rückstoßkräfte von den beiden schräg nach unten zum
Beckenboden und vom Rührwerk weg weisenden Stützen
aufgenommen werden.
Ein weiterer Vorteil besteht in der einfachen und
kostengünstigen Ausgestaltung und Montage des erfin
dungsgemäßen Tauchmotorrührwerks mit nur am Beckenboden
befestigtem Führungsrohr.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß das erfindungs
gemäße Tauchmotorrührwerk mit nur am Beckenboden
befestigtem Führungsrohr auch in Verbindung mit Dreh
brücken einsetzbar ist. Das Rührwerk muß während
des Einsatzes der Drehbrücke nicht aus dem Becken
entfernt oder angehoben werden.
Eine Höhenverstellung oder ein Herausheben des Rühr
werks zu Servicezwecken ist über einen üblichen Hebe
galgen ohne weiteres möglich. Daher ist der Einsatz
des erfindungsgemäßen Tauchmotorrührwerks vor allem
bei solchen Becken vorteilhaft, die nicht nur gelegent
lich befüllt werden, beispielsweise Belebungsbecken,
da diese Becken für Serviceleistungen nicht begehbar
sind.
Weitere Merkmale und vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung,
der Zeichnung und den Ansprüchen entnehmbar.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen
Tauchmotorrührwerks mit am Beckenboden be
festigtem Führungsrohr und
Fig. 2 eine Draufsicht des Führungsrohrs mit seitlichen
Stützen und Rührwerkauflage, jeweils in verein
fachter Darstellung.
Das in Fig. 1 in Seitenansicht dargestellte Tauchmotor
rührwerk weist ein senkrechtes, auf dem Boden 1 eines
Beckens befestigtes Führungsrohr 2 auf, an dem ein
Rührwerk 3, bestehend aus Motor 4 und Propeller 5,
entlang des Führungsrohres 2 verschiebbar geführt
ist. Das Rührwerk 3 liegt formschlüssig auf einem
am Führungsrohr 2 befestigten und mit einer Stütze
6 abgestützen Auslegearm 7 auf, dessen Abstand zum
Beckenboden 1 mindestens so groß ist, daß die Propeller
5 frei drehbar sind. In etwa auf derselben Höhe wie
der Auslegearm 7 sind zwei Stützen 8, 9 mit ihrem
einen Ende ebenfalls am Führungsrohr 2 befestigt.
Die beiden Stützen 8, 9 sind jeweils unter einem
spitzen Winkel zum Führungsrohr 2 und in etwa einem
rechten Winkel untereinander schräg nach unten und
vom Rührwerk 3 wegweisend geführt und mit ihrem zweiten
Ende am Beckenboden 1 befestigbar. Nicht dargestellt
ist die Vorrichtung zum Heben und Senken.
Der Fig. 2 ist die Winkelanordnung in der Projektion
auf eine Ebene senkrecht zum Führungsrohr zwischen
den beiden Stützen 8, 9, sowie dem Auslegearm 7 ent
nehmbar. Der Winkel zwischen den beiden Stützen beträgt
bevorzugt ca. 90°, während der Winkel zwischen dem
Auslegearm 7 und jeder der beiden Stützen 8, 9 bevor
zugt ca. 135° beträgt.
Alle in der Beschreibung, den nachfolgenden Ansprüchen
und der Zeichnung dargestellten Merkmale können sowohl
einzeln als auch in beliebiger Kombination miteinander
erfindungswesentlich sein.