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DE3801844A1 - Verfahren zum schmelzen von fluorphosphatglas - Google Patents

Verfahren zum schmelzen von fluorphosphatglas

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DE3801844A1
DE3801844A1 DE3801844A DE3801844A DE3801844A1 DE 3801844 A1 DE3801844 A1 DE 3801844A1 DE 3801844 A DE3801844 A DE 3801844A DE 3801844 A DE3801844 A DE 3801844A DE 3801844 A1 DE3801844 A1 DE 3801844A1
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmelzen eines Fluorphosphatglases. Das gemäß der vorliegenden Erfindung erhaltene Fluorphosphatglas kann als Laserverstärker für eine Laserkernfusion, als Laserfenster, als optische Linse, etc., verwendet werden.
Phosphatgläser und Fluorphosphatgläser werden als Lasergläser verwendet und werden hergestellt, indem man sie in einem Platinbehälter schmilzt. Bei einer solchen Herstellung sind jedoch Verunreinigungen des Glases durch Platineinschlüsse, die durch Auflösen des aus dem Behälter stammenden Platins in dem Glas verursacht werden, unvermeidbar. Platineinschlüsse verursachen einen thermischen Abbau des Glases durch den Laserstrahl und infolgedessen nehmen die annehmbaren oberen Grenzen für die Platineinschlüsse mit der Erhöhung der Laserleistung ab, d. h. daß die Grenze unterhalb mikroskopisch nachweisbarer Niveaus liegt. Infolgedessen ist die Verminderung oder die Eliminierung von Platineinschlüssen beim Schmelzen eines Phosphatglases oder Fluorphosphatglases in einem Platinbehälter eine wichtige Aufgabe bei der Herstellung von Laserglas.
Man hat bereits versucht, dieses Glas in einem Tontiegel oder in einem Tiegel aus Siliciumdioxid oder Aluminiumoxid anstelle eines Platinbehälters zu schmelzen. Bei diesen Versuchen wurden jedoch die Tiegelmaterialien chemisch angegriffen und man erhielt kein Glas, das den hohen Qualitätsansprüchen, die für ein Laserglas vorliegen, genügt und das frei von Verunreinigungen und Verfärbungen ist.
Man hat auch Tiegel aus amorphem Kohlenstoff zum Schmelzen von Zirkonfluoridglas verwendet (das dabei gebildete Glas kann man als Material für optische Übertragungsfasern verwenden) und man hat ein Glas verhältnismäßig guter Qualität im Laboratoriums-Maßstab erhalten (Material Science Forum, Bd. 5, Seiten 1 bis 18 (1985), H. G. Drexhage). In der Literatur werden jedoch keine Oxidgläser oder Oxid enthaltenden Gläser erwähnt.
Bisher nahm man an, daß man kein hochqualitatives Glas erhalten kann, wenn man ein Oxidglas oder ein Oxid enthaltendes Glas in einem Kohlenstoffbehälter schmilzt, weil der Kohlenstoffbehälter oxidiert und dadurch Blasen in dem Glas entstehen und weil weiterhin das Oxid in dem Glas durch den Kohlenstoff reduziert wird.
Es ist kein Fall bekannt geworden, bei dem man irgendein Fluorphosphatglas in einem Kohlenstoffbehälter geschmolzen hat.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Schmelzen eines Fluorphosphatglases zur Verfügung zu stellen, bei dem man ein hochqualitatives Fluorphosphat-Laserglas erhält, das frei von Platineinschlüssen oder Verunreinigungen ist.
Die Erfinder der vorliegenden Erfindung haben Untersuchungen angestellt, um die Aufgabe zu lösen und sie haben dabei die vorliegende Erfindung gemacht.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zum Schmelzen eines Fluorphosphatglases zur Verfügung gestellt, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man Fluorphosphatglas mit einem Gesamtsauerstoffgehalt von 5 bis 30%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, in einer sauerstofffreien Gasatmosphäre unter Verwendung eines Kohlenstoffbehälters schmilzt.
"Kationischer Prozentsatz" bedeutet den Anteil, ausgedrückt in Prozent, der Zahl all jener Kationen zur Gesamtzahl von allen Kationen in dem Glas und kann wie folgt gemäß der nachfolgenden Formel berechnet werden:
kationischer Prozentsatz =
(Zahl des jeweiligen Kations) + (Gesamtzahl aller Kationen) × 100
Fig. 1 ist eine graphische Darstellung und zeigt die Lichtdurchlässigkeitskurve eines Fluorphosphatglases, das gemäß Beispiel 1 der vorliegenden Erfindung erhalten wurde, und eine Lichtdurchlässigkeitskurve eines Fluorphosphatglases, das nach einem üblichen Verfahren erhalten wurde.
Als Material für den Kohlenstoffbehälter, der beim vorliegenden, erfindungsgemäßen Verfahren zum Schmelzen eines Fluorphosphatglases verwendet wird, kommen gewöhnlicher Graphit, hochdichter Graphit, amorpher Kohlenstoff etc. in Frage, wobei amorpher Kohlenstoff besonders bevorzugt wird. Dieser amorphe Kohlenstoff, den man auch als "glasartigen Kohlenstoff" bezeichnet, ist ein schwarzes glasartiges Kohlenstoffmaterial. Es weist Eigenschaften auf, die übliche Kohlenstoffmaterialien nicht haben, wie eine niedrige Porosität (1 bis 5%), eine hohe Wärmebeständigkeit (etwa 3000°C), eine hohe Härte (70 bis 80 Shore) und eine hohe Biegefestigkeit 500 bis 1200 kgf/cm²).
In Tabelle 1 werden Testergebnisse für die Oxidation und die Erschöpfungsbeständigkeit von verschiedenen Kohlenstoffmaterialien wiedergegeben. Diese Daten stammen von einer Broschüre (ausgegeben im März 1985) über glasartigen Kohlenstoff (amorphen Kohlenstoff) der Tokai Carbon Co. Ltd. Aus Tabelle 1 geht hervor, daß glasartiger Kohlenstoff (amorpher Kohlenstoff) eine überlegene Oxidationsbeständigkeit und Dauerhaftigkeit gegenüber normalem Graphit und sogar gegenüber hochdichtem Graphit aufweist.
Tabelle 1
Test für die Oxidations- und Erschöpfungsbeständigkeit unter Verwendung eines Mischgases (N₂ : O₂ = 81 : 19) bei 800°C (Fließgeschwindigkeit; 0,5 l/Minute, Maße der Probe 15 × 15 × 1 mm)
Der Kohlenstoffbehälter ist ein Behälter, der vollständig aus Kohlenstoff hergestellt wurde, oder ein Behälter, den man erhält, indem man den Hauptkörper des Behälters mit Kohlenstoff bedeckt oder überzieht, wobei alle Teile, einschließlich des Rührstabes, der Verbindungsleitungen und der Ableitungen eingeschlossen sind.
Als sauerstoffreiche Gasatmosphäre, die bei der vorliegenden Erfindung angewendet wird, ist eine Inertgasatmosphäre, wie Stickstoffgas, Argongas oder dergleichen, besonders geeignet, um eine Oxidation und Erschöpfung des Kohlenstoffbehälters und das Verdampfen des Glases zu vermeiden. Zum Zwecke der Dehydratisierung und der Ergänzung von Fluor ist es auch vorteilhaft, eine Atmosphäre aus einem Mischgas, umfassend eines der obigen Inertgase und eine gasartige Halogenverbindung (z. B. CF₄, PF₅, SF₆, BF₃, NF₃, CCl₄, PCl₃) zu verwenden.
Die sauerstofffreie Gasatmosphäre kann man erhalten, indem man das vorerwähnte Gas in den unteren Teil des Innenbehälters einbläst (wobei sich in dem unteren Teil das Fluorphosphatglas befindet) oder indem man das Gas in das Fluorphosphatglas unter Blasenbildung einbläst.
Der Anteil der Halogenverbindung in dem Mischgas beträgt vorzugsweise nicht mehr als 30 Vol.-%, weil ein zu großer Anteil eine Erschöpfung des Kohlenstoffbehälters verursachen kann.
Der Sauerstoffgehalt in dem Glas beträgt 5 bis 30%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz. Der Grund dafür ist der folgende. Beträgt der Sauerstoffgehalt mehr als 30%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, dann besteht die Neigung, daß das Glas und der Kohlenstoff des Behälters miteinander reagieren und das dabei gebildete Glas zeigt dann einen ansteigenden, nicht-linearen Brechungsindex. Beträgt der Sauerstoffgehalt weniger als 5%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, dann ist die Glasbildung schwierig. In der Praxis liegt der Sauerstoffgehalt vorzugsweise bei 10 bis 20%.
Als Fluorphosphatglas kommt beispielsweise ein Glas in Frage, wie es in der JP-PS 14379/1983 beschrieben wird, oder Gläser, bei denen 0,01 bis 3%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz von 1/2 Nd₂O₃ als Komponente für die Laseroszillation in einem Glas eingebracht ist, das ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, 5 bis 25% 1/2 P₂O₅ enthält und als Rest Metalloxide, sowie ein Glas, bei dem ein Teil oder das gesamte 1/2 Nd₂O₃ in dem obigen Glas durch 1/2 Er₂O₃ und/oder 1/2 Eu₂O₃ ersetzt sind.
Bei dem Verfahren zum Schmelzen von Fluorphosphatglas gemäß der vorliegenden Erfindung ist das dabei gebildete Glas frei von Einschlüssen und Platinverunreinigungen und Verfärbungen durch Platinionen, weil bei dem Verfahren ein Kohlenstoffbehälter verwendet wird. Es findet auch nur eine sehr geringe Reaktion zwischen dem Kohlenstoffbehälter und dem Glas statt, weil das Glas mit einem niedrigen Gesamtsauerstoffgehalt in einer sauerstofffreien Gasatmosphäre unter Verwendung eines Kohlenstoffbehälters geschmolzen wird und darüber hinaus wird die Erschöpfung des Kohlenstoffbehälters aufgrund einer Reaktion mit dem Sauerstoff in der Luft sowie auch das Verdampfen des Glases erheblich vermindert.
Die Erfindung wird nachfolgend in den Beispielen näher erläutert. Die Beispiele sind nur beschreibend und keineswegs beschränkend aufzufassen.
Beispiel 1
In einem Tiegel aus amorphem Kohlenstoff mit einer zylindrischen Form (50 mm Innendurchmesser), 56 mm Außendurchmesser, 3 mm Dicke und 85 mm Höhe) wurden 100 g eines Rohmaterialansatzes eingebracht. Der Ansatz bestand, ausgedrückt in Gew.-%, aus 25,4% AlF₃, 5,7% YF₃, 2,6% MgF₂, 18,0% CaF₂, 19,7% SrF₂, 12,9% BaF₂, 13,4% P₂O₅ und 2,3% Nd₂O₃ und, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, 29% AlF₃, 3,7% YF₃, 4% MgF₂, 22% CaF₂, 15% SrF₂, 7% BaF₂, 18% 1/2 P₂O₅ und 1,3% 1/2 Nd₂O₃ (der Gesamtsauerstoffgehalt betrug 19,3%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz). Dann wurde ein Deckel aus amorphem Kohlenstoff auf dem Tiegel aufgebracht und anschließend wurde der mit dem Deckel verschlossene Tiegel in einen röhrenförmigen Ofen mit einem Platinerhitzer eingestellt und der Rohmaterialansatz wurde 2 Stunden bei 900°C, geschmolzen, wobei man durch den Ofen Argongas, enthaltend 1,6 Gew.-% NF₃ mit einer Fließgeschwindigkeit von 3 l/Min. leitete. Anschließend wurde der Tiegel aus dem Ofen genommen und natürlich auf 460°C abkühlen gelassen und dann langsam von 460°C auf Raumtemperatur (25°C) abgekühlt, wobei man das Glas erhielt. Ein He-Ne- Gaslaserstrahl mit einer Stärke von 5 mW wurde auf das Glas einwirken gelassen, um das Vorhandensein von Blasen und Einschlüssen in dem Glas unter Verwendung eines Mikroskops zu untersuchen. Es wurden weder Blasen noch Einschlüsse gefunden.
Dann wurde ein YAG-Laser-20-Hz-Puls-Licht mit einer Energiedichte von 8 Joule/cm² als ein Laserstrahl mit einem Durchmesser von 2 mm auf das obige Glas einwirken gelassen, wobei man das Glas damit abtastete, um eine Zerstörung des Glases durch Laser festzustellen. Das in diesem Beispiel erhaltene Glas zeigte keinerlei Zerstörung, während ein übliches, durch Schmelzen in einem Platinbehälter erhaltenes Glas zahlreiche Schädigungen durch den Laser aufwies.
Das Glas dieses Beispiels wird in der Lichtdurchlässigkeitskurve 1 in Fig. 1 gezeigt, aus welcher hervorgeht, daß keine Absorption durch Platinionen oder andere Verunreinigungen (Eisenionen etc.) stattfindet und infolgedessen hat das Glas eine höhere Durchlässigkeit im ultravioletten sichtbaren Lichtbereich, im Vergleich zu einem Phosphatlaserglas (Kurve 3) gemäß JP-OS 1 20 544/1979 und auch gegenüber einem Fluorphosphatglas (Kurve 2), das durch Schmelzen in einem üblichen Platinbehälter erhalten wurde (diese Lichtdurchlässigkeiten wurden alle unter Verwendung eines Glases mit einer Dicke von 10 mm gemessen). Infolgedessen ist die Absorption von angeregtem Licht durch andere Ionen als Nd-Ionen im Glas gemäß Beispiel 1 am wenigsten und man erhält bei diesem Glas eine hohe Anregungseffizienz. Im allgemeinen wird durch die Gegenwart von Wasser in dem Glas die Fluoreszenz-Lebenszeit des Glases, je nach dem Anteil des Wassers, verkürzt und die Lasereigenschaften des Glases werden verschlechtert. Das Glas gemäß Beispiel 1, das ausreichend dehydratisiert war, hatte eine Fluoreszenz-Lebenszeit von 400 µsec, die länger war als die 380 µsec eines Glases der gleichen Zusammensetzung, das durch Schmelzen in einem Platinbehälter erhalten worden war.
Der Rohmaterialansatz in diesem Beispiel hatte einen Oxidgehalt von 19,3 Kationen-% (15,7 Gew.-%). Dennoch zeigte der Tiegel keine Veränderung im Glanz und im Oberflächenzustand, auch nachdem man ein Material mit einem derartig hohen Sauerstoffgehalt erschmolzen hatte.
Da bei diesem Beispiel das Schmelzen des Fluorphosphatglases in einer Inertgasatmosphäre erfolgte, unter Verwendung eines Behälters aus amorphem Kohlenstoff, wurden auch weder Blasen durch die Umsetzung des Glases mit dem Kohlenstoff des Behälters, noch eine Verfärbung des Glases festgestellt.
Beispiel 2
In einem Tiegel aus hochdichtem Graphit mit einer zylindrischen Form (60 mm Innendurchmesser, 80 mm Höhe und 5 mm Dicke) wurden 300 g eines Rohmaterialansatzes eingebracht. Der Ansatz bestand aus, ausgedrückt in Gew.-%, 29,6% AlF₃, 5,6% YF₃, 2,6% MgF₂, 17,9% CaF₂, 19,6 SrF₂, 12,8% BaF₂, 9,6% P₂O₅ und 2,3% Nd₂O₃ und, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, 34% AlF₃, 3,7% YF₃, 4% MgF₂, 22% CaF₂, 15% SrF₂, 7% BaF₂, 13% 1/2 P₂O₅ und 1,3% 1/2 Nd₂O₃ (der Gesamtsauerstoffgehalt betrug 14,3%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz). Der Tiegel wurde dann in einen Hochfrequenz-Induktionsofen mit einer Glove-Box, die mit einer trockenen Stickstoffgasatmosphäre gefüllt war, eingebracht und der hohe Materialansatz wurde 2 Stunden bei 900°C erschmolzen. Das geschmolzene Material wurde in eine Kohlenstofform gegossen und langsam unter Erhalt des Glases abgekühlt. Dieses Glas war dem gemäß Beispiel 1 erhaltenen Glas ähnlich, enthielt keine Blasen und Einschlüsse, zeigte keine Absorption durch Verunreinigungen und wurde auch bei der Einwirkung eines Hochenergie-Laserstrahls nicht zerstört. Auch der Tiegel zeigte nach seiner Anwendung zum Schmelzen keine Veränderung.
Beispiel 3
1 kg eines Ansatzes der gleichen Zusammensetzung wie in Beispiel 1 wurde bei 800°C in einer Argonatmosphäre in einem Tiegel aus gewöhnlichem Graphit zu einem Glas erschmolzen. Das geschmolzene Glas wurde in einen amorphen Kohlenstofftiegel bei 900°C in einer Argonatmosphäre durch eine Leitung aus normalem Graphit überführt. Das Glas wurde mit einem Rührstab aus amorphem Kohlenstoff gerührt und dabei wurde Stickstoffgas, enthaltend 10 Vol.-% PCl₃ 15 Minuten durch eine Leitung aus amorphem Kohlenstoff in das Glas eingeblasen und anschließend ließ man das Glas 30 Minuten stehen. Dann wurde das Glas auf 650°C gekühlt und zur Homogenisierung gerührt. Anschließend wurde das Glas durch eine Auslaßleitung aus amorphem Kohlenstoff am Boden des Tiegels in eine Form gegossen, wobei man ein Glas mit den Dimensionen 10 × 10 × 2 cm erhielt. Dieses Glas war blasenfrei und enthielt keine Einschlüsse und zeigte keine Absorption durch Verunreinigungen und war auch schlierenfrei und wurde durch Hochenergielaser nicht geschädigt. Es handelte sich somit um ein außerordentlich hochqualitatives Glas.
Beispiel 4
100 g eines Rohmaterialansatzes aus, ausgedrückt in Gew.-%, 21,1% P₂O₅, 19,7% AlF₃, 5,8% MgF₂, 12,4% CaF₂, 20,0% SrF₂, 18,7% BaF₂ und 2,3% Nd₂O₃ und, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, 28% 1/2 P₂O₅, 22% AlF₃, 8,7% MgF₂, 15% CaF₂, 15% SrF₂, 10% BaF₂ und 1,3% 1/2 Nd₂O₃ (der Gesamtsauerstoffgehalt betrug 29,3%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz) wurden in der gleichen Atmosphäre wie in Beispiel 1 erschmolzen, wobei man den gleichen Behälter aus amorphem Kohlenstoff wie in Beispiel 1 verwendete und man ein Fluorphosphatglas erhielt, das blasenfrei, frei von Einschlüssen und Verfärbungen war und gute Eigenschaften aufwies.
Beispiel 5
100 g eines Materialansatzes aus, ausgedrückt in Gew.-%, 5,1% P₂O₅, 30,9% AlF₃, 8,5% YF₃, 3,8% MgF₂, 17,6% CaF₂, 19,3% SrF₂, 12,6% BaF₂ und 2,2% Nd₂O₃ und, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, 7% 1/2 P₂O₅, 36% AlF₃, 5,7% YF₃, 6% MgF₂, 22% CaF₂, 15% SrF₂, 7% BaF₂ und 1,3%d 1/2 Nd₂O₃ (der Gesamtsauerstoffgehalt betrug 8,3%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz) wurden in der gleichen Atmosphäre wie in Beispiel 1 erschmolzen, wobei man den gleichen Behälter aus amorphem Kohlenstoff wie in Beispiel 1 verwendete und man ein Fluorphosphatglas erhielt, das blasenfrei und frei von Einschlüssen und Verfärbungen war und das gute Eigenschaften aufwies.
Vergleichsbeispiel
Ein Phosphat-Laserglas, das sich nur aus Oxiden zusammensetzte und, ausgedrückt in Gew.-%, aus 67,2% P₂O₅, 5,2% Al₂O₃, 16,8% BaO, 8,3% K₂O und 2,5% Nd₂O₃ bestand und, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, aus 70,2% 1/2 P₂O₅, 7,6% 1/2 Al₂O₃, 8,1% BaO, 13,0% 1/2 K₂O und 1,1% 1/2 Nd₂O₃ bestand, wurde in gleicher Weise wie in Beispiel 1 und in Beispiel 2 beschrieben geschmolzen. Das Glas veränderte sich von einer opaken grauen Farbe zu einer schwarzen Farbe. Eine gründliche Untersuchung zeigte, daß das erhaltene Glas kleine Blasen und Kohlenstoffeinschlüsse aufwies. Außerdem wurde der Behälter nach mehrmaligem Gebrauch zum Schmelzen zerstört.
Gemäß der erfindungsgemäßen Verfahrensweise zum Schmelzen eines Fluorphosphatglases erhält man ein Glas, das frei von Platineinschlüssen und Verfärbungen durch Platin ist, weil ein Fluorphosphatglas mit einem Gesamtsauerstoffgehalt, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, unter Verwendung eines Behälters aus amorphem Kohlenstoff anstelle des üblichen Platinbehälters verwendet wird. Weil man weiterhin den Kohlenstoffbehälter in einer nicht-sauerstoffhaltigen Atmosphäre anwendet, findet auch nur eine geringe Umsetzung zwischen dem Kohlenstoff des Behälters und dem Glas statt und man erhält infolgedessen ein Glas, das frei von Blasen oder Schlieren ist, das sehr homogen ist, das eine geringe Lichtabsorption durch Verunreinigungen aufweist. Erfindungsgemäß ist es somit möglich, ein hochqualitatives Fluorphosphat-Laserglas zu erhalten, das auch für Hochenergie-Laseroszillation geeignet ist.

Claims (8)

1. Verfahren zum Schmelzen von Fluorphosphatglas, dadurch gekennzeichnet, daß man ein Fluorphosphatglas mit einem Gesamtoxidgehalt von 5 bis 30%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, in einem Kohlenstoffbehälter unter einer sauerstofffreien Gasatmosphäre schmilzt.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenstoffbehälter aus einem Material aus der Gruppe gewöhnlicher Graphit, hochdichter Graphit und amorpher Kohlenstoff ausgewählt ist.
3. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtsauerstoffgehalt in dem Fluorphosphatglas 10 bis 20% beträgt.
4. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die sauerstofffreie Gasatmosphäre eine inerte Gasatmosphäre oder eine Atmosphäre eines Mischgases, enthaltend ein Inertgas und ein Gas einer Halogenverbindung, ist.
5. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Inertgas wenigstens ein Gas, ausgewählt aus Stickstoffgas oder Argongas, ist.
6. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Gas einer Halogenverbindung wenigstens ein Gas, ausgewählt aus CF₄, PF₅, SF₆, BF₃, NF₃, CCl₄ und PCl₃ ist.
7. Verfahren gemäß Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil des Gases einer Halogenverbindung in dem Mischgas aus einem Inertgas und einer Halogenverbindung 30 Vol.-% oder weniger beträgt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fluorphosphatglas ein Glas ist, bei dem 0,01 bis 3%, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, von 1/2 Nd₂O₃ als Komponente für eine Laseroszillation in ein Glas inkorporiert ist, welches, ausgedrückt als kationischer Prozentsatz, 5 bis 25% 1/2 P₂O₅, Rest Metallfluoride, enthält oder ein Glas ist, bei dem ein Teil oder das gesamte 1/2 Nd₂O₃ in dem obigen Glas durch 1/2 Er₂O₃ und/oder Eu₂O₃ ersetzt ist.
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