DE3840573C2 - Whisker-verstärkte Keramik - Google Patents
Whisker-verstärkte KeramikInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Whisker-verstärkte Keramiken. Es
besteht seit neuerer Zeit ein Bedürfnis nach keramischen
Materialien, die eine große Festigkeit und Härte aufweisen
und die darüber hinaus eine hervorragende Beständigkeit gegen
Abrieb, Abschilferung, Oxidation und Wärmebeständigkeit
aufweisen, wobei diese keramischen Materialien für
Schneidwerkzeuge, Teile von Kraftfahrzeugmotoren, wie
keramische Ventile usw., Teile von Wärmemotoren, wie
Gasturbinenrotoren usw. Verwendung finden.
Als Keramikmaterial mit einer hervorragenden
Oxidationsbeständigkeit und Hitzebeständigkeit ist
Siliziumoxynitrid bekannt. Es ist des weiteren bekannt, daß
SiC-Pulver zu Si₃N₄ und SiO₂ zugegeben wird und daß die
entstehende Mischung zu einem Keramikmaterial gesintert wird,
das eine hohe Temperaturbeständigkeit aufweist (siehe
beispielsweise japanische Kokai-Veröffentlichung Nr. 54-123110
aus dem Jahre 1979), oder daß CeO₂ zu Si₃N₄ und SiO₂
zugegeben wird zwecks Erhalt hochfester Sinterkörper aus
Siliziumoxynitrid (Annual Meeting of Ceramic Society of
Japan, Vorabdruck 3A25).
Die EP-A-0 214 034 beschreibt ein keramisches Material, welches
durch Sintern eines Sialon-Pulvers (Si6-xAlxOxN8-x)
erhalten wird, wobei zur Verstärkung Filamente aus SiC oder
Si₃N₄ inkorporiert werden. Die Länge dieser Filamente beträgt
bevorzugt 100 bis 3000 µm, der Durchmesser ungefähr 10 µm.
Aus der EP-A-282 879 sind gesinterte Keramikkörper bekannt,
die eine keramische Matrix sowie darin dispergierte
Materialien in Form von Whiskern und Partikeln enthalten,
wobei diese Materialien einen höheren Schmelzpunkt als die
Sintertemperatur der genannten Matrix haben.
Obwohl die vorbeschriebenen herkömmlichen Sinterkörper aus
Siliziumoxynitrid eine hervorragende Wärmebeständigkeit und
Oxidationsbeständigkeit aufweisen und obwohl sie über eine
hohe Festigkeit verfügen, ist ihre Härte nicht ausreichend.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen neuen
gesinterten Keramikkörper in Vorschlag zu bringen, der eine
hohe Wärmebeständigkeit, eine hohe Oxidationsbeständigkeit,
eine hohe Festigkeit und eine hohe Härte aufweist. Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Whisker-verstärkte
Keramik nach dem Gegenstand des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Weiterbildungen der Erfindung sind aus den
Unteransprüchen ersichtlich. Die erfindungsgemäßen Whisker-
verstärkten Keramiken bestehen im wesentlichen aus
Siliziumoxynitrid (Si₂N₂O), das durch SiC-Whisker verstärkt
ist.
Die Erfindung betrifft eine Whisker-verstärkte Keramik,
bestehend aus 5-40 Gew.-% SiC einschließlich SiC-Whiskern
deren Anteil nicht unter 5 Gew.-% liegt, 1-30 Gew.-%
zumindest eines Oxids aus der Gruppe Al, Sc, Y und seltenen
Erden sowie als Rest aus einem keramischen Basismaterial mit
einem Molverhältnis von Si₃N₄ zu SiO₂ von 0,83-1,22,
wobei sich das keramische Basismaterial aus
Si₂N₂O und gegebenenfalls beta-Si₃N₄ und/oder SiO₂ und/oder
O′-Sialon und/oder alpha-Y₂Si₂O₇ zusammensetzt.
Das definierte Verhältnis von Siliziumnitrid zu
Siliziumdioxid beträgt 0,83-1,22, vorzugsweise 1,0 als
molares Verhältnis. Über
1,22 bewirkt die Anwesenheit von einem Überschuß von
Siliziumdioxid einen zu großen Anteil von Glasphasen,
welche zu einer Abnahme der Festigkeit bei hohen Temperaturen
führt. Unter 0,83 kann die erwünschte vorherrschende
Oxynitridphase nicht zu gesinterten Keramiken
führen, d. h., ein integriertes Intensitätsverhältnis (was
später noch definiert werden wird) von Röntgenstrahlenbeugungsspektren-
Peaks wird größer als 1/2.
Es können im Rahmen der Erfindung übliche, kommerziell
erhältliche Siliziumcarbid-Whisker verwendet werden,
deren typische Gestalt durch mittlere Durchmesser von
0,2-5 µm und mittlere Längen von 2-200 µm bestimmt
ist. Speziell bevorzugt sind whiskerartige Kristalle,
die wenige Kationen-Bestandteile enthalten, wie z. B.
Al, Ca, Mg, Ni, Fe, Co, Mn, Cr usw. und die auch
nur wenige Einschnürungen (Neckings), Verzweigungen und Oberflächendefekte
oder ähnliches aufweisen. An der
Oberfläche der SiC-Whisker können auch Überzüge aus
BN, Kohlenstoff oder ähnlichem vorhanden sein. Im
Rahmen der vorliegenden Erfindung wird die Härte
unzureichend, wenn die SiC-Whisker einen Gehalt von
weniger als 5 Gew.-% der gesamten wesentlichen Bestandteile
ausmachen. Daneben kann eine Zersetzung des
Siliziumoxynitrids bei Sintertemperaturen nicht unterdrückt
werden, wenn SiC, einschließlich SiC-Whisker,
weniger als 5 Gew.-% beträgt, so daß die SiC-Whisker
zu keiner Verbesserung der Härte führen. Wenn andererseits
die SiC-Whisker 40 Gew.-% überschreiten, wird
die Sinterfähigkeit schlechter, so daß die erwünschten
faserverstärkten Keramiken nicht erhalten werden können.
Wenn der SiC-Anteil einschließlich SiC-Whiskern
zwischen 10 und 30 Gew.-% (vorzugsweise 15-30 Gew.-%)
liegt, ist speziell die Härte hervorragend, und man
erhält auch eine hervorragende Sinterfähigkeit. Die
SiC-Whisker können in einem Anteil von 5-40% vorhanden
sein. Vorzugsweise liegen die SiC-Whisker in
10-30 Gew.-% (besonders bevorzugt 15-30 Gew.-%) der
gesamten wesentlichen Bestandteile vor. Insbesondere dann, wenn
das SiC nur aus SiC-Whiskern besteht und der Gehalt der SiC-Whisker
15-30 Gew.-% der gesamten wesentlichen Bestandteile beträgt,
erhält man eine hervorragende Härte und Sinterfähigkeit. SiC-Pulver
und/oder Plättchen können in einer Menge von 0-35 Gew.-% vorhanden
sein, ihre Anwesenheit ist jedoch nicht bevorzugt.
Wenn zumindest eine Art oder zwei oder mehr Arten von
Oxiden der Elemente ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Al, Sc, Y und Seltenen Erdelementen unter 1
Gew.-% liegt, wird die Sinterfähigkeit schlechter, und
es gelingt nicht, die erwünschte Whisker-verstärkte Keramik
zu erhalten. Wenn andererseits die Oxide 30 Gew.-%
überschreiten, nehmen Glaskomponenten in der Whisker-verstärkten
Keramik überhand, was eine Abnahme der Festigkeit,
der Wärmebeständigkeit und der Oxidationsbeständigkeit
bewirkt. Die bevorzugte Menge der Oxide
beträgt 1-20 Gew.-% (besonders bevorzugt 1-10
Gew.-%) Oxide der Elemente Al, Sc, Y, La, Ce, Nd, Sm,
Dy und/oder Yb sind bevorzugt, am bevorzugtesten sind
Al, Y, La, Ce, Nd und/oder Yb. Die Seltenen Erdelemente
enthalten Lanthanide (Atom-Nummern 57 La - 71 Lu).
Es ist zu erwähnen, daß dann, wenn Al₂O₃ als ein Oxid
ausgewählt wird, es zu keinen Problemen kommt, selbst
wenn ein Teil des gesamten Al₂O₃ eine feste Lösung im
Siliziumoxynitrid des erhaltenen gesinterten Keramikkörpers
ist und Si2-xAlxO1-xN2-x (O′-Sialon) wird, wo
x die Werte 0≦x≦0,2 einnimmt.
Neben den vorstehend erwähnten wesentlichen Bestandteilen
können auch Beta-Si₃N₄ oder Alpha-Y₂Si₂O₇ oder
ähnliche Stoffe enthalten sein, und zwar bis zu einem
derartigen Anteil, daß sie die Eigenschaften nicht
beeinträchtigen. Vorzugsweise überwiegt die Summe aus
Siliziumoxynitrid und SiC über eine Siliziumnitrid-
Phase (z. B. Beta-Siliziumnitrid oder eine andere
Phase, wie Alpha-Y₂Si₂O₇). Vorzugsweise liegt die
Siliziumoxynitrid-Phase in der gesinterten Keramik in
einer Menge vor, welche durch ein Verhältnis der
Integrale des Röntgenstrahlenbeugungsspektrenintensitäts-
Peaks des stärksten Peaks von β-Si₃N₄
(entweder Peak 101 oder Peak 210) zum stärksten
Peak von Siliziumoxynitrid (entweder Peak 200 oder
Peak 111) definiert ist,
wobei das Verhältnis nicht über 1/2
(vorzugsweise über 1/4) liegt. Im allgemeinen zersetzt
sich Siliziumoxynitrid rasch bei Temperaturbereichen
über 1700°C gemäß der folgenden Reaktion
3 Si₂N₂O → Si₃N₄ + 3 SiO + N₂ .
Bei der vorliegenden Erfindung ist es hingegen möglich,
eine ausreichend dichte Whisker-verstärkte Keramik
zu erhalten, da SiC die Zersetzung von Siliziumoxynitrid
beim Sintern unterdrückt und da gleichzeitig
zumindest eine Art von Oxiden der Elemente ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus Al, Sc, Y und den Seltenen
Erdelementen den Sintervorgang von Siliziumoxynitrid
fördert. Daneben bewirkt die Anwesenheit von
SiC-Whiskern in den gesinterten Körpern eine große
Härte der Whisker-verstärkten Keramiken.
In den Whisker-verstärkten Keramiken der vorliegenden
Erfindung wird das Kornwachstum von Siliziumoxynitrid
während des Sintervorgangs unterdrückt, und man erhält
einen gesinterten Körper mit einer hohen Festigkeit.
Der Sintervorgang kann vorzugsweise in einem Temperaturbereich
von 1700 bis 1850°C unter Bedingungen
durchgeführt werden, welche derart sind, daß eine
Verdichtung der Preßkörper bis zu einer Dichte von
zumindest 96% (vorzugsweise 98%) der theoretisch
möglichen Dichte erfolgt. Eine Druckanwendung, wie ein
Heißpreßvorgang während des Sintervorgangs wird bevorzugt,
wobei beispielsweise Drücke von 20-50 MPa
zur Anwendung kommen. Der Sintervorgang kann durchgeführt
werden, indem man den genannten Temperaturbereich
über eine Zeitdauer von 0,5 Stunden oder länger
aufrechterhält, vorzugsweise über einen Zeitraum von
1-4 Stunden. Die Atmosphäre, in welcher der Sintervorgang
durchgeführt wird, ist nicht speziell beschränkt,
es wird jedoch eine nichtoxidierende Atmosphäre bevorzugt.
Aufgrund der vorstehend beschriebenen Ausgestaltung
ist die vorliegende Erfindung in der Lage, ein Keramikmaterial
zu schaffen, das eine hohe Festigkeit und
eine große Härte aufweist und das daneben eine hervorragende
Beständigkeit gegen Abrieb, Abschilfern, Oxidation
und Hitzeeinwirkung aufweist.
Es verdient festgehalten zu werden, daß es bereits
bekannt ist, die Härte von Aluminiumoxid, Mullit usw.
durch eine Zugabe von SiC-Whiskern zu verbessern,
wobei jedoch die Zugabe der SiC-Whisker nicht notwendigerweise
die Härte von Keramiken erhöht. So ergibt
sich beispielsweise, wenn SiC-Whisker zu Si₃N₄ zugegeben
werden, das eine Zusammensetzung aufweist, die
ähnlich der vorliegenden Erfindung ist, lediglich eine
geringfügige Verbesserung in der Härte, während eine
deutliche Verbesserung, wie sie bei der vorliegenden
Erfindung auftritt, nicht feststellbar ist.
Es sollte des weiteren darauf hingewiesen werden, daß
neben den wesentlichen Bestandteilen auch eine bestimmte
Menge von unvermeidbaren Verunreinigungen
vorliegen kann, auch wenn deren Anwesenheit nicht
bevorzugt wird. Wie im folgenden anhand von Beispielen
gezeigt werden soll, läßt sich durch die vorliegende
Erfindung eine Whisker-verstärkte Keramik erhalten,
welche die folgenden speziellen Merkmale und Eigenschaften
aufweist:
Die Oxide von Sc, Y und den Seltenen Erdelementen
bilden teilweise Glasphasen und teilweise kristalline
Phasen, z. B. RE₂Si₂O (wobei RE für die Seltenen Erdelemente
steht).
Al₂O₃ bildet teilweise Glasphasen. In gleicher Weise
wie SiC-Whisker reagieren SiC-Pulver nicht mit anderen
Bestandteilen während des Sintervorgangs und verbleiben
in dem gesinterten Keramikkörper.
Im folgenden sollen Ausführungsbeispiele der Erfindung
beschrieben werden.
Die im folgenden aufgeführten Ausgangsmaterialien
wurden in den in Tabelle 1 angegebenen Verhältnissen
vermischt, wobei nach einer gleichmäßigen Verteilung
und Vermischung in Ethanol über eine Zeitdauer von 16
Stunden und einer Verwendung einer Kugelmühle die sich
ergebenden Mischungen getrocknet und granuliert
wurden, um die Ausgangspulver zu erhalten.
Materialien:
Si₃N₄: Alpha-Si₃N₄-Fraktion: 90%; mittlere
Teilchengröße: 0,6 µm; Reinheit: 98%
SiO₂: Mittlere Korngröße: 15 nm; Reinheit: 99,9%
Si₂N₂O: Mittlere Korngröße: 1 µm; Reinheit: 95%
Oxide von Al, Sc und Y sowie Seltenen Erdelementen (angegeben als Oxidbestandteile in Tabelle 1): Mittlere Korngröße: nicht größer als 2 µm
SiC-Pulver: Mittlere Korngröße: 1,6 µm; Reinheit: 96%
SiC-Whisker: Mittlere Korngröße: 0,6 µm; Länge: 10-80 µm; Aspektverhältnis (Aspect Ratio): 16-133
SiO₂: Mittlere Korngröße: 15 nm; Reinheit: 99,9%
Si₂N₂O: Mittlere Korngröße: 1 µm; Reinheit: 95%
Oxide von Al, Sc und Y sowie Seltenen Erdelementen (angegeben als Oxidbestandteile in Tabelle 1): Mittlere Korngröße: nicht größer als 2 µm
SiC-Pulver: Mittlere Korngröße: 1,6 µm; Reinheit: 96%
SiC-Whisker: Mittlere Korngröße: 0,6 µm; Länge: 10-80 µm; Aspektverhältnis (Aspect Ratio): 16-133
Die Ausgangspulver wurden einem Sintervorgang durch
Heißpressen unterzogen, wobei Temperaturen, Sinterzeiten
und Drucke angewandt wurden, wie sie aus Tabelle 1
hervorgehen. Die so erhaltenen Sinterkörper wurden von
einem Schleifrad in Proben unterteilt, welche Dimensionen
von 4 mm × 3 mm × 40 mm aufwiesen.
Anschließend wurde die Biegefestigkeit (gemäß JIS-
R1601 und JIS-R1604) der Proben bei Zimmertemperatur
und bei 1000°C gemessen sowie die Vickers-Härte 98,1 N
(10 kgf) Belastung und die Bruchfestigkeit als
Einschlagmikrobruchverfahren (indentation microfracture
method) mit 98,1 N (10 kgf) Belastung. Die Ergebnisse ergeben
sich aus Tabelle 1.
Daneben wurden Kristallphasen in den Proben durch
Röntgenstrahlenbeugungsuntersuchungen bestimmt. Die
Ergebnisse ergeben sich ebenfalls aus Tabelle 1.
Als Ergebnis von Untersuchungen der Proben unter einem
Mikroskop durch Röntgenstrahlen und durch quantitative
Analysen von Kohlenstoff konnte bestätigt werden, daß die
SiC-Whisker in den Proben ihre Whisker-Gestalt beibehalten,
ohne chemisch mit den anderen Bestandteilen zu reagieren.
Die folgenden Schlußfolgerungen ergeben sich aus Tabelle 1:
- 1. Wenn als Ausgangsmaterialien nur Bestandteile welche Si₂N₂O bilden, oder nur Si₂N₂O eingesetzt werden und keine Oxidbestandteile und SiC-Whisker zum Einsatz kommen, wie dies in den Proben Nr. 1-A und 1-B der Fall ist, erhält man keine Sinterkörper.
- 2. Wenn keine SiC-Whisker verwendet werden, wie dies in den Proben 1-C und 1-D der Fall ist, kommt es zu keinen Sintern, da die Si₂N₂O Bestandteile sich bei den gleichen Bedingungen wie in den Beispielen zersetzen und verflüchtigen. Falls das Sintern unter unterschiedlichen Sinterbedingungen erfolgt, wie dies im Falle der Beispiele 1-E und 1-F der Fall ist, läßt sich aber eine ausreichende Bruchfestigkeit nicht erhalten.
- 3. Wenn die SiC-Bestandteile (die Summe aus SiC-Pulver und SiC-Whiskern) unter 5 Gew.-% liegen, wie dies in den Beispielen 1-G und 1-H der Fall ist, läßt sich die Zersetzung und Verflüchtigung von Si₂N₂O unmöglich unterdrücken, und man erhält ebenfalls keine befriedigenden Sinterkörper. Wenn die SiC-Bestandteile über 40 Gew.-% liegen, wie dies in den Beispielen 1-I und 1-J der Fall ist, wird das Sinterverhalten schlechter und man erhält ebenfalls keine ausreichend gesinterten Körper.
- 4. Wenn die Oxidbestandteile nicht verwendet werden, wie dies in den Beispielen 1-K und 1-L der Fall ist, kommt es zu keiner Bildung von Glasphasen während des Sintervorgangs, und der Sintervorgang wird nicht gefördert. Wenn daneben die Oxidbestandteile unter 1 Gew.-% liegen, wie dies in den Beispielen 1-M und 1-N der Fall ist, erfolgt die Bildung von Glasphasen während des Sintervorgangs nur in einern kleinen Menge, so daß der Sintervorgang nicht fortschreitet. Wenn andererseits die Oxidbestandteile über 30 Gew.-% liegen, wie dies in den Beispielen 1-O und 1-P der Fall ist, werden zu große Mengen der Glasphasen erzeugt und man erhält keine Sinterkörper mit befriedigenden Eigenschaften.
- 5. Wenn SiC-Whisker in einer Menge unter 5 Gew.-% verwendet werden, wie dies in den Beispielen 1-Q und 1-R der Fall ist, lassen sich keine Sinterkörper mit einer hohen Härte erhalten, selbst wenn die anderen Bestandteile innerhalb des im Rahmen der Erfindung vorgeschlagenen Bereichs liegen.
In den Tabellen bedeutet das Ungleichheitszeichen "<",
daß das integrierte Intensitätsverhältnis des stärksten
Peaks von Beta-Si₃N₄ zu dem stärksten Peak von Si₂N₂O
1/2 beträgt oder darunter liegt.
Die in Beispiel 1 verwendeten Materialien wurden in
Verhältnissen vermischt, wie sie in Tabelle 2 wiedergegeben
sind und die sich ergebenden Gemische wurden
zu Proben gesintert, wobei die Proben in der gleichen
Weise wie in Beispiel 1 untersucht wurden. Die folgenden
Schlußfolgerungen ergeben sich aus Tabelle 2:
- 6. Wenn der Anteil von SiC-Whiskern nicht unter 5 Gew.-% der Gesamtzusammensetzung liegt, ergeben sich Sinterkörper mit hervorragenden Eigenschaften.
Aus den vorstehenden Punkten 1 bis 6 ist ersichtlich,
daß eine Whisker-verstärkte Keramik, welche im wesentlichen
aus 5-40 Gew.-% SiC, 1-30 Gew.-% Oxidbestandteilen
und dem Rest Siliziumoxynitrid-Bestandteilen
besteht, bei der die SiC-Whisker in einer Menge
von nicht unter 5 Gew.-% der gesamten wesentlichen
Bestandteile liegt, ein hervorragendes Keramikmaterial
bilden, das eine hohe Festigkeit und Härte aufweist
und das gleichzeitig hervorragende Eigenschaften gegen
Abrieb, Abschilferung, Oxidation und Wärmeeinwirkung
aufweist.
In den Beispielen wurden Sintertemperaturen eingehalten,
die primär bei 1750°C lagen. Bezüglich der
Vergleichsbeispiele sei darauf hingewiesen, daß diejenigen
Beispiele, bei denen eine Zersetzung und Verflüchtigung
bei 1750°C auftrat, bei einer niedrigeren
Temperatur gesintert wurden, während diejenigen, bei
denen eine Verdichtung bei 1750°C nicht auftrat, bei
einer höheren Temperatur gesintert wurden, damit man
meßbare Sinterkörper erhielt.
Claims (9)
1. Whisker-verstärkte Keramik, bestehend aus 5-40 Gew.-%
SiC einschließlich SiC-Whiskern, deren Anteil nicht unter
5 Gew.-% liegt, 1-30 Gew.-% zumindest eines Oxids aus
der Gruppe der Elemente Al, Sc, Y und seltene Erden sowie als Rest
aus einem keramischen Basismaterial mit einem
Molverhältnis von Si₃N₄ zu SiO₂ von 0,83-1,22, wobei
sich das keramische Basismaterial aus Si₂N₂O und
gegebenenfalls beta-Si₃N₄ und/oder SiO₂ und/oder O′-
Sialon und/oder alpha-Y₂Si₂O₇ zusammensetzt.
2. Whisker-verstärkte Keramik nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elemente Al, Sc, Y, La, Ce, Nd,
Sm und Dy sind.
3. Whisker-verstärkte Keramik nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Elemente Al, Y, La, Ce, Nd und Yb
sind.
4. Whisker-verstärkte Keramik nach einem der vorstehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Bruchfestigkeit von
zumindest 5,5 MPam1/2, vorzugsweise zumindest 6 MPam1/2.
5. Whisker-verstärkte Keramik nach einem der vorstehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Biegefestigkeit bei
Raumtemperatur von zumindest 686 MPa, vorzugsweise
zumindest 735 MPa, und bei 1000°C von zumindest 588 MPa,
vorzugsweise zumindest 637 MPa.
6. Whisker-verstärkte Keramik nach einem der vorstehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Vickers-Härte Hv von
zumindest 16,2 GPa, vorzugsweise zumindest 16,7 GPa.
7. Whisker-verstärkte Keramik nach einem der vorstehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch eine relative Dichte von
zumindest 96%, vorzugsweise zumindest 98%, der
theoretischen Dichte.
8. Whisker-verstärkte Keramik nach einem der vorstehenden
Ansprüche, gekennzeichnet durch Si₂N₂O-Körner mit einer
mittleren Teilchengröße, bezogen auf den längeren
Durchmesser, von nicht über 15 µm, vorzugsweise nicht
über 8 µm, in der Keramik.
9. Whisker-verstärkende Keramik nach einem der Ansprüche 3 bis
8, dadurch gekennzeichnet, daß das Si₂N₂O in einer Menge
vorliegt, welche definiert ist durch ein Verhältnis der
Integrale der Intensitäten des Röntgenstrahlenbeugungsspektren-
Peaks vom stärksten Peak ((101) oder (210)) von
Beta-Siliziumnitrid zum stärksten Peak ((200) oder (111))
von Si₂N₂O, wobei dieses Verhältnis nicht größer ist als
1/2, vorzugsweise 1/4.
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1988
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