DE3735787A1 - Verfahren und vorrichtung zum zerstaeuben mindestens eines strahls eines fluessigen stoffs, vorzugsweise geschmolzenen metalls - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum zerstaeuben mindestens eines strahls eines fluessigen stoffs, vorzugsweise geschmolzenen metallsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zerstäuben min
destens eines Strahls eines flüssigen Stoffs, vorzugs
weise geschmolzenen Metalls, gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zum Zerstäuben gemäß
dem Oberbegriff des Anspruchs 7.
Verfahren und Vorrichtungen zum Zerstäuben flüssiger
Stoffe bzw. geschmolzenen Metalls sind grundsätzlich be
kannt. In zunehmendem Maße finden solche Verfahren auch
auf dem Werkstoffsektor zur Herstellung bestimmter Werk
stoffe, insbesondere solcher mit spezifischen Eigen
schaften Verwendung. Das Zerstäuben des aus einem Tiegel
austretenden Strahls mit bis auf Temperaturen oberhalb
des Liquiduspunktes erhitzten Metallpartikeln, also der
Schmelze, erfolgt dabei durch ein stehendes Ultraschall
feld, das zwischen einem Schwinger und einem (nicht ak
tiven) Reflektor gebildet wird. Nachteilig hieran ist
die begrenzte Ultraschall-Leistung. Das führt dazu, daß
bekannte Vorrichtungen und Verfahren zum Ultraschall-Zer
stäuben geschmolzener Metalle bisher nur in geringem Um
fange eingesetzt worden sind, und zwar meist das Labor
stadium nicht überschritten haben. Auch im Zusammenhang
mit anderen Einsatzzwecken, beispielsweise beim Zerstäu
ben von Flüssigkeitsstrahlen mit Ultraschall, hat sich
die nur begrenzt verfügbare Ultraschall-Leistung als
Hemmnis für eine gerwerbsmäßige Anwendung herausge
stellt.
Des weiteren führt die geringe Ultraschall-Leistung beim
Zerstäuben von flüssigen Metallen dazu, daß die damit
gleichzeitig einhergehende Abkühlung der Schmelze auf
Temperaturen unterhalb des Soliduspunktes nicht rasch
genug erfolgen kann. Das hat ein unkontrolliertes
Abkühlen der zerstäubten Teilpartikelchen und damit
verbundenen ungünstigen Korngrößen und -eigenschaften
zur Folge.
Hiervon ausgehend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrun
de, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, wodurch eine erhöhte Zerstäu
bungsleistung und beim Zerstäuben von flüssigem Metall
eine bessere Abschreckung der zerstäubten Metallpartikel
gewährleistet ist.
Verfahrensmäßig wird diese Aufgabe durch den Anspruch 1
gelöst. Durch die Erzeugung des Ultraschallfeldes in
einem verdichteten, also unter Überdruck stehenden
Medium, wird eine höhere Energie-Übertragung ermöglicht.
Das führt dazu, daß mit einem Ultraschallfeld höherer
Energiedichte bei der Zerstäubung gearbeitet werden kann
und damit eine größere Zerstäubungsleistung erreichbar
ist.
Aus der durch das erfindungsgemäße Verfahren erhöhten
Zerstäubungsleistung resultiert darüber hinaus eine
bessere Abschreckung der zerstäubten Metallpartikel, da
diese durch das energiereichere Ultraschallfeld einen
größeren Impuls erhalten, der zu einem vergrößerten
"Schlupf" der Metallpartikel im druckbeaufschlagten
Medium, in der die Zerstäubung stattfindet, führt. Hier
durch wird verhindert, daß sich um die Metallpartikel
herum jeweils ein Schleier angewärmten Gases bildet;
vielmehr können die Metallpartikel aufgrund ihrer Beauf
schlagung durch einen höheren Impuls in ständigen Kon
takt mit frischem, noch nicht vorgewärmten Umgebungsgas
gebracht werden.
Des weiteren wird vorgeschlagen, das druckbeaufschlagte
gasförmige Medium auf eine Temperatur unterhalb des
Liquiduspunktes der Metallpartikel abzukühlen, vorzugs
weise auf Temperaturen bis minimal -200°C, wodurch
Abkühlraten von < 107K/s erreicht werden können. Diese
Maßnahme führt ohne einen nennenswerten zusätzlichen
Aufwand zu einer Schnellabschreckung.
Des weiteren wird verfahrensgemäß vorgeschlagen, die zer
stäubten Metallpartikel zur Bildung eines Halbzeuges
oder eines gewünschten Formteiles unmittelbar nach dem
Abschrecken und Zerstäuben zu kompaktieren. Hierdurch
werden die abgeschreckten Metallpartikel unter Ausnut
zung ihrer superplastischen Eigenschaften vorzugsweise
druckunterstützt auf eine entsprechende Unterlage "auf
geschossen", wobei eine Verschweißung der einzelnen Me
talpartikel erfolgt. Das Kompaktieren wird zweckmäßiger
weise dann vorgenommen, wenn die zerstäubten Metallparti
kel eine feste Phase erlangt haben und soweit abgekühlt
sind, daß einerseits eine Gefügeumwandlung nicht mehr
stattfindet und andererseits die Metallpartikel noch
warm genug zum Verschweißen sind.
Die vorrichtungsmäßige Lösung der Aufgabe ist dem An
spruch 7 zu entnehmen. Durch die Verwendung mindestens
zweier (aktiver) Schwinger, also eines Schwingerpaares,
entsteht ein besonders energiereiches Ultraschallfeld.
Zur weiteren Leistungssteigerung können weitere Schwin
gerpaare vorgesehen werden, die zweckmäßigerweise
gleiche Daten sowie auch superpositionsfähige Parameter
hinsichtlich Leistung, Frequenz sowie Amplitude der
Schwinger aufweisen und derart angeordnet sind, daß ihr
stehendes Ultraschallfeld einen oder auch mehrere gemein
same Knotenbereiche aufweist. Durch Hindurchleiten des
im Tiegel erzeugten Schmelzstrahls durch diesen Knotenbe
reich findet die Zerstäubung dort statt, wo eine Super
position der Ultraschallfelder erfolgt, das heißt die
größte Engergiedichte vorhanden ist. Verglichen zu her
kömmlichen Vorrichtungen ermöglicht die erfindungsgemäße
Vorrichtung einen erheblich größeren Durchfluß an zu
zerstäubender Schmelzmasse und einem damit verbundenen
wirtschaftlicheren Einsatz. Gleichzeitig wird durch die
Superposition mehrerer Ultraschallfelder trotz eines
erhöhten Durchsatzes zu zerstäubender Schmelze auch noch
eine geforderte Schnellabschreckung zur Bildung eines
Feinstgefüges erreicht. Auch wird durch die Verwendung
zweier aktiver Schwinger ein Ankleben zerstäubter Par
tikel an die Schwingerfläche wirksam vermieden.
Nach einer besonders vorteilhaften Weiterbildung der Vor
richtung ist vorgesehen, die Ultraschallschwinger in
ihrer Lage derart gemeinsam zu verändern, daß die (hori
zontale) Schwingerachse beliebige Neigungen erhält. Da
mit ist es möglich, die zerstäubten Partikel aus einer
vertikalen Bahn gezielt abzulenken. Es ist so ein Kom
paktieren komplexer Werkstücke vorteilhaft durchführbar.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist dem Aus
tritt der Schmelze aus dem Tiegel eine Düse nachgeord
net, die vorzugsweise lavaldüsenartig ausgebildet ist.
Die Schwinger sind dabei derart der Düse zugeordnet, daß
der Knotenbereich der superpositionierten Ultraschall
felder gegenüber dem engsten Querschnitt der Düse gering
fügig zum Tiegel hin versetzt ist. Dadurch erfolgt nicht
nur eine Beschleunigung der Stoffe durch die Zerstäubung
im Knotenbereich der Ultraschallfelder, sondern zusätz
lich auch eine Richtungszuweisung durch die sich nach
dem Knotenbereich noch verengende Düse.
Schließlich wird vorgeschlagen, der Düse einen
(Druck-)Behälter nachzuordnen. Eine solche Vorrichtung
eignet sich besonders auch zur Durchführung des eingangs
geschilderten erfindungsgemäßen Verfahrens, weil dadurch
sowohl im Bereich der Düse als auch im Bereich des Druck
behälters in einfacher Weise eine Verdichtung des gas
förmigen Trägermediums für die Ultraschallwelle möglich
ist. Die Energiedichte im zur Zerstäubung dienenden
Ultraschall-Knotenbereich wird somit durch eine Kombina
tion mehrerer engergiesteigernder Maßnahmen, nämlich die
Superposition mehrerer Ultraschallfelder und die Erhöh
ung der Energieübertragung im verdichteten Medium opti
mal gestaltet. Weiterhin kann der Druckbehälter genutzt
werden zur Aufnahme einer Auftragfläche bzw. Auftragform
zur Kompaktierung der zerstäubten und abgeschreckten
Mikro-Metallpartikel. Alternativ kann auch die gesamte
Vorrichtung in einem Druckbehälter untergebracht sein.
Dies hat insbesondere eine Druckentlastung im Tiegel zur
Folge.
Der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unter Zuhilfe
nahme der vorstehend beschriebenen Vorrichtung entstehen
de Werkstoff verfügt über besonders günstige Eigen
schaften, da hierdurch ein besonders homogenes
kristallines bzw. amorphes Gefüge mit globularen Kör
nern, die < 0,1 µm sein können, entsteht. Ein solches
Material verfügt über superplastische Eigenschaften, die
eine isotrope Verformbarkeit ermöglichen. Das schnelle
Abkühlen führt auch zu einer Einbindung der Verunreini
gungen in die aus den zerstäubten Metallpartikel ent
stehenden globularen Mikrokörnern.
Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens werden
nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert.
In dieser zeigen:
Fig. 1 einen vereinfacht dargestellten Vertikal
schnitt durch die Vorrichtung,
Fig. 2 einen unteren Abschnitt eines Druckbe
hälters mit einem darin angeordneten
Formenträger,
Fig. 3 einen horizontalen Querschnitt III-III
durch die Vorrichtung gemäß der Fig. 1
im Bereich zweier Schwinger,
Fig. 4 einen teilweisen Vertikalschnitt gemäß der
Fig. 1 durch eine zweite Ausführungsform
der Vorrichtung, und
Fig. 5 einen teilweise dargestellten Vertikal
schnitt gemäß der Fig. 1 durch ein drittes
Ausführungsbeispiel der Vorrichtung.
Die hier gezeigte Vorrichtung dient zur Zerstäubung
eines Strahls flüssigen Metalls für die Herstellung
eines metallischen Pulvers, von Werkzeugen, Halbzeugen
und Fertigteilen.
Wie insbesondere aus der Fig. 1 entnehmbar, setzt sich
die Vorrichtung zusammen aus einem Tiegel 10, einer sich
daran anschließenden Düse 11 und im vorliegenden Aus
führungsbeispiel zwei Ultraschallschwingern 12 sowie
einem letzteren nachgeordneten Druckbehälter 13.
Der Tiegel 10 am oberen Bereich der Vorrichtung ist hier
flaschenförmig ausgebildet mit einer nach unten
weisenden, sich verjüngenden Öffnung 14. Gefüllt ist der
Tiegel 10 im vorliegenden Falle bis zum Pegelstand 15
mit dem zu schmelzenden und verdüsenden Rohmaterial aus
pulver- bzw. körnchenförmigem metallischen Granulat 16.
Durch eine in der Fig. 1 punktstrichliniert dargestellte
Heizspirale 17 um den Tiegel 10 erfolgt ein Schmelzen
des darin enthaltenen Granulats 16 auf eine Temperatur
oberhalb des Liquiduspunktes.
Die mittig in bezug auf eine aufrechte Längsmittelachse
18 der Vorrichtung angeordnete Öffnung 14 des Tiegels 10
mündet in einen aufrechten Eintrittstrichter 19 der Düse
11. Diese ist hier etwa lavaldüsenartig ausgebildet,
verfügt nämlich über einen oberen längs eines umlaufen
den Bogens sich verjüngenden Beschleunigungsabschnitt
20, einen sich daran anschließenden Verjüngungsabschnitt
21 und einen unteren kegelstumpfartigen Austrittsab
schnitt 22.
Im oberen Bereich des Beschleunigungsabschnitts 20 mün
det von der Seite her ein Gaszufuhrkanal, der im vorlie
genden Ausführungsbeispiel als radial umlaufender Ring
kanal 23 ausgebildet ist. Durch diesen ist ein gasförmi
ges Prozeßmedium, vorzugsweise ein auf eine Temperatur
unterhalb der Raumtemperatur abgekühltes Inert- oder Re
aktionsgas, unter Druck der Vorrichtung zuführbar.
Dem mittleren Verengungsabschnitt 21 der Düse 11 sind im
vorliegenden Ausführungsbeispiel die beiden Ultraschall
schwinger 12 gegenüberliegend angeordnet, und zwar der
art, daß sie auf einer gemeinsamen, horizontalen Schwin
gerachse 24 liegen, die die Längsmittelachse 18 der
Vorrichtung schneidet. Die Ultraschallschwinger 12 sind
mit ihren vorderen Abschnitten durch entsprechende Durch
führungsöffnungen 25 in den Verengungsabschnitt 21 der
Düse eingeführt. Dazu sind die Durchführungsöffnungen 25
mit jeweils einem korrespondierenden, umlaufenden Kragen
26 versehen. Die Fixierung der Ultraschallschwinger 12
erfolgt separat in geeigneter, nicht dargestellter Weise
außerhalb der vorderen Köpfe der Ultraschallschwinger
12, und zwar schwingungsmäßig entkoppelt.
Die Relativlage der Schwingerachse 24 in bezug auf die
einzelnen Abschnitte der Düse 11 ist hier derart ge
troffen, daß die Schwingerachse 24 etwas oberhalb des
Verengungsabschnitts 21 sich befindet, also etwa im End
bereich des Beschleunigungsabschnitts 20.
Die beiden Ultraschallschwinger 12 sind im vorliegenden
Ausführungsbeispiel gleich ausgebildet, verfügen insbe
sondere über gleiche Leistungen, Frequenzen und Amplitu
den, erzeugen nämlich gleiche, einander überlagerte
Ultraschallfelder 27 von etwa 20 kHz bei einer Schwinger
leistung von 250 bis zu 3000 W. Im gezeigten Ausführungs
beispiel haben die beiden Ultraschallschwinger 12 einen
Abstand von sechs Viertelwellen, wobei sie drei Knoten
bereiche 28 bzw. 29 bilden, von denen der mittlere, auf
der Schwingerachse 24 und der Längsmittelachse 18
liegende Knotenbereich 29 zur Zerstäubung des aus dem
Tiegel 10 austretenden Strahls der zu zerstäubenden
Schmelze dient.
Wie weiterhin der Fig. 1 entnommen werden kann, verfügt
die Düse 11 an ihrem unteren Rand über einen kreisring
förmigen Flansch 30, an den der Druckbehälter 13 mit
einem korrespondierenden Anschlußflansch 31 befestigbar
ist, vorzugsweise lösbar durch nicht dargestellte Schrau
ben.
Der Druckbehälter kann im einfachsten Falle - wie ge
zeigt - aus einem zylindrischen Mantel 32 und einem
ebenen, horizontalen Boden 33 bestehen. In diesem Falle
kann der Boden 33 zur Aufnahme einer in der Fig. 1 ge
zeigten Trägerplatte 34 dienen, auf die die zerstäubten
Metallpartikel aufbringbar sind, und zwar vorzugsweise
zum Kompaktieren.
Die Fig. 2 zeigt eine auf dem Boden 33 des Druckbehäl
ters 13 angeordnete Negativform 35. Dadurch können im
Druckbehälter bereits fertige Werkstücke beliebiger Ge
stalt durch Kompaktieren im superplastischen Zustand der
Metallpartikel hergestellt werden. Vorzugsweise lassen
sich so rotationssymmetrische Teile herstellen. Damit
diese eine nahezu gleichmäßige Wandstärke erhalten, kann
die Negativform 35 im Druckbehälter 13 um ihre (senk
rechte) Rotationsachse durch einen geeigneten Antrieb
kontinuierlich gedreht werden.
Alternativ ist es auch denkbar, abweichend vom gezeigten
Ausführungsbeispiel den Druckbehälter so groß auszubil
den, daß in diesem der Tiegel 10 mit der Düse 11 und den
Ultraschallschwingern 12 vollständig eingesetzt werden
kann, beispielsweise hängend unter einem den Druckbehäl
ter verschließenden Deckel. Diese alternative Ausbildung
des Druckbehälters ist in der Fig. 1 strichpunktiert an
gedeutet.
Die Fig. 3 zeigt eine alternative Anordnung einer Viel
zahl von Ultraschallschwinger 12, derart, daß zur
weiteren Leistungssteigerung mehrere Schwingerpaare aus
einander gegenüberliegenden Ultraschallschwingern 12
vorgesehen sind. Dementsprechend sind in der Fig. 3 dem
Schwingerpaar aus den beiden Ultraschallschwingern 12
drei weitere strichpunktiert dargestellte Schwingerpaare
zugeordnet, deren Schwingerachsen 24 in einer
gemeinsamen horizontalen Ebene liegen zur Erzeugung
weiterer Ultraschallfelder, die allesamt im (mittigen)
Knotenbereich 29 auf der Längsmittelachse 18 der
Vorrichtung liegen.
Die gezeigte Vorrichtung ermöglicht eine besonders hohe
Zerstäubungsleistung und hohe Abschreckraten, indem
durch mehrere Ultraschallschwinger 12, die jeweils ein
gleiches Ultraschallfeld 27 erzeugen, eine hohe Energie
dichte im Knotenbereich 29 entsteht und darüber hinaus
die Ultraschallwelle 27 durch ein verdichtetes gas
förmiges Medium mit hohen Energieübertragungseigen
schaften hindurchgeleitet wird. Es ist aber auch mög
lich, eine Verbesserung der Zerstäubungsleistung
bekannter Vorrichtungen bzw. Verfahren dieser Art schon
dadurch zu erreichen, daß entweder (wie beim Stand der
Technik) mit nur einem Ultraschallschwinger die Zerstäu
bung in einem unter Druck stehenden gasförmigen Medium,
also im Druckbehälter 13 erfolgt, oder mit einer Mehr
zahl von Ultraschallschwingern in einem unter (normalen)
atmosphärischen Druck stehenden gasförmigen Medium das
Zerstäuben des geschmolzenen Metalls erfolgt. In diesem
Fall kann der Druckbehälter 13 oder der strichpunktiert
dargestellte Druckbehälter entfallen.
Die in der Fig. 1 gezeigte Vorrichtung arbeitet wie
folgt: Das im Tiegel 10 durch die Heizspirale 17 er
hitzte Granulat oder dergleichen aus metallischem Werk
stoff gelangt durch die Öffnung 14 des Tiegels 10 in
form eines flüssigen Strahls in den Beschleunigungs
abschnitt 20 der Düse 11, wo es vor Erreichen des Veren
gungsabschnitts 21 im Knotenbereich 29 durch die Ultra
schallwelle 27 zerstäubt wird. Die durch das Zerstäuben
und die anschließende weitere Verengung der Düse 11 auf
den Verengungsabschnitt 21 erfolgende Beschleunigung der
Metallpartikel bewirkt einen "Schlupf" desselben im gas
förmigen Medium. Das hat eine Schnellabschreckung der
zuerstäubten Metallpartikel zur folge. Die Schnellab
schreckung wird erfindungsgemäß dadurch noch erhöht, daß
zum einen das Zerstäuben in einem verdichteten gasförmi
gen Medium stattfindet, woduch eine höhrere Energie von
der Ultraschallwelle 27 aufbringbar ist und zum anderen
der Düse 11 durch den Ringkanal 23 mit Überdruck Inert
gas (Stickstoff) oder Reaktionsgas (Wasserstoff) zuführ
bar ist, welches bis zu -200°C abgekühlt sein kann.
Die in der vorstehend beschriebenen Weise zerstäubten
und schnell abgeschreckten Metallpartikel verfügen über
sehr kleine, überwiegend globulare Körner (< 0,1 µm),
die soweit abgekühlt sind, daß keine Gefügeumwandlung
mehr stattfindet, aber unter Ausnutzung der super
plastischen Eigenschaften eine Verschweißung der Körner
erfolgt, wenn diese kompaktiert werden, also auf die Trä
gerplatte 34 oder die Negativform 35 auf dem Boden 33
des Druckbehälters 13 druckunterstützt aufgebracht wer
den.
Die Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel der er
findungsgemäßen Vorrichtung, welches sich von demjenigen
der Fig. 1 bis 3 dadurch unterscheidet, daß die Ultra
schallschwinger 12 lageveränderlich der Düse 11 zugeord
net sind. Dazu sind die Ultraschallschwinger gleicher
maßen, aber in entgegengesetzten Richtungen derart gegen
über der Düse 11 bzw. mit einem Teil derselben in ihrer
Lage veränderlich, daß die Schwingerachse 24 aus der
(normalen) Horizontalen herausschwenkbar ist. Dadurch
lassen sich die zerstäubten Metallpartikel nach Errei
chen des Knotenbereichs 29 gegenüber der Längsmittel
achse 18 ablenken in eine aus der Vertikalen abweichende
Richtung. Der von den zerstäubten Metallpartikeln gebil
dete Kegel mit Ursprung im Knotenpunkt 29 ist damit als
Ganzes aus der Längsmittelachse 18 herausschwenkbar.
Darüber hinaus ist es denkbar, die Ultraschallschwinger
12 bei gleichbleibendem Abstand in Richtung längs zur
Schwingerachse 24 zu verschieben, wodurch der Knotenbe
reich 29 sich exakt mit der Längsmittelachse 18 zur
Deckung bringen läßt, bzw. bei einem von der Längsmittel
achse 18 abweichenden Knotenbereich 29 mit dem aus dem
Tiegel 10 austretenden Strahl flüssigen Metalls wieder
zur Deckung bringen läßt. Auch sind so Abweichungen der
Lage des Knotenbereichs 29 zwischen den Ultraschall
schwingern 12 so ausgleichbar, daß der Knotenbereich 29
wiederum vom Strahl getroffen wird.
Bei dieser Vorrichtung sind die Ultraschallschwinger 12
ganz oder teilweise in einem als Faltenbalg 36 ausgebil
deten Abschnitt der Düse 11 angeordnet. Im vorliegenden
Ausführungsbeispiel ist nur der oberen Hälfte der Ultra
schallschwinger 12 der Faltenbalg 36 zugeordnet, so daß
dieser den Beschleunigungsabschnitt 20 bzw. den Ver
engungsabschnitt 21 der Düse 11 bildet. Die untere
Hälfte der Ultraschallschwinger 12 ist einem festen Ab
schnitt der Düse 11, nämlich etwa dem Austrittsabschnitt
22 zugeordnet, der zusammen mit den Ultraschallschwin
gern 12 verschwenkbar ist.
Schließlich zeigt die Fig. 5 ein drittes Ausführungsbei
spiel der Vorrichtung. Diese weicht dadurch von den vor
stehenden Ausführungsbeispielen der Vorrichtung ab, daß
drei vorzugsweise in einer gemeinsamen vertikalen Ebene
nebeneinanderliegende Tiegel 10 der Düse 11 zugeordnet
sind. Der Abstand dieser drei Tiegel 10 ist derart ge
wählt, daß die drei aus demselben austretenden Strahlen
geschmolzenen Metalls auf jeweils einen der drei Knoten
bereiche 28 bzw. 29 des Ultraschallfeldes 27 gerichtet
sind. Diese Vorrichtung ermöglicht eine besonders hohe
Zerstäubungsleistung, in dem sämtliche Knotenbereiche 28
und 29 des Ultraschallfeldes 27 zur Zerstäubung der
Strahlen flüssigen Metalls dienen.
Die Arbeitsweisen dieser alternativen Ausführungsbei
spiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung gemäß der Fig.
1 sind prinzipiell mit der weiter oben beschriebenen Ar
beitsweise der in der Fig. 1 gezeigten Vorrichtung ver
gleichbar.
Bezugszeichenliste:
10 Tiegel
11 Düse
12 Ultraschallschwinger
13 Druckbehälter
14 Öffnung
15 Pegelstand
16 Granulat
17 Heizspirale
18 Längsmittelachse
19 Eintrittstrichter
20 Beschleunigungsabschnitt
21 Verengungsabschnitt
22 Austrittsabschnitt
23 Ringkanal
24 Schwingerachse
25 Durchführungsöffnung
26 Kragen
27 Ultraschallfeld
28 Knotenbereich
29 Knotenbereich
30 Flansch
31 Anschlußflansch
32 Mantel
33 Boden
34 Trägerplatte
35 Negativform
36 Faltenbalg
11 Düse
12 Ultraschallschwinger
13 Druckbehälter
14 Öffnung
15 Pegelstand
16 Granulat
17 Heizspirale
18 Längsmittelachse
19 Eintrittstrichter
20 Beschleunigungsabschnitt
21 Verengungsabschnitt
22 Austrittsabschnitt
23 Ringkanal
24 Schwingerachse
25 Durchführungsöffnung
26 Kragen
27 Ultraschallfeld
28 Knotenbereich
29 Knotenbereich
30 Flansch
31 Anschlußflansch
32 Mantel
33 Boden
34 Trägerplatte
35 Negativform
36 Faltenbalg
Claims (22)
1. Verfahren zum Zerstäuben mindestens eines Strahls
eines flüssigen Stoffs, vorzugsweise geschmolzenen
Metalls , wobei der Strahl durch ein Ultraschallfeld ge
leitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß die flüssigen
Stoffe (geschmolzene Metalle) innerhalb eines verdichte
ten gasförmigen Mediums durch das Ultraschallfeld (27)
hindurchgeleitet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß als gasförmiges Medium ein Inertgas (Stickstoff)
oder ein Reaktionsgas (Wasserstoff) verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das gasförmige Medium auf eine Temperatur unterhalb
des Liquiduspunktes des zu zerstäubenden Metalls ge
bracht wird zur Schnellabschreckung desselben.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar nach dem
Zerstäuben die Stoffpartikel, insbesondere Metallparti
kel, kompaktiert werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kompaktieren in dem zur Zerstäubung dienenden,
verdichteten gasförmigen Medium durchgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeich
net, daß das Kompaktieren druckunterstützt durchgeführt
wird, insbesondere unter Ausnutzung der superplastischen
Eigenschaft der Metallpartikel.
7. Vorrichtung zum Zerstäuben mindestens eines Strahls
eines flüssigen Stoffs, vorzugsweise geschmolzenen Me
talls, mit einem Tiegel zum Schmelzen des zu zerstäuben
den Stoffs bzw. Metalls und wenigstens einem Ultra
schall-Zerstäubungsorgan, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ultraschall-Zerstäubungsorgan mindestens zwei Ultra
schallschwinger (12) aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ultraschall-Zerstäubungsorgan zwei auf einer ge
meinsamen Schwingerachse (24) einander mit Abstand gegen
überliegende Ultraschallschwinger (12) aufweist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß beide Ultraschallschwinger (12) über die
gleichen Kenngrößen, insbesondere gleiche Leistung, ver
fügen.
10. Vorrichtung nach Anspruch 7, sowie einem oder mehre
ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ultraschallschwinger (12) derart relativ zum Tiegel
(10) angeordnet sind, daß ein von den Ultraschallschwin
gern (12) erzeugtes (stehendes) Ultraschallfeld (27)
sowohl senkrecht als auch in einer kegelförmigen Ablenk
bahn mit variablen Winkel zu einer Längsmittelachse (18)
verläuft.
11. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwingerachse (24) durch entsprechende Lagever
änderung beider Ultraschallschwinger (12) in der Lage
veränderbar ist, insbesondere aus der Horizontalen (Nor
mallage) herausschwenkbar ist, derart, daß das Ultra
schallfeld (27) sowohl senkrecht als auch in einer kegel
förmigen Ablenkbahn mit variablem Winkel zu der Längs
mittelachse (18) des Schmelzstrahls verläuft.
12. Vorrichtung nach Anspruch 7, sowie einem oder mehre
ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
am Austritt (Öffnung 14) der Schmelze aus dem Tiegel
(10) eine Düse (11) angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich des engsten Querschnitts der Düse
(11) die Ultraschallschwinger (12) angeordnet sind, vor
zugsweise derart, daß die Schwingerachse (24) derselben
kurz vor dem engsten Querschnitt (Verengungsabschnitt)
der Düse (11) (vom Tiegel 10 aus gesehen) sich befindet.
14. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich
net, daß die Düse (11) lavaldüsenartig ausgebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 7, sowie einem oder mehre
ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Düse (11) wenigstens eine Gas-Zufuhrleitung (Ring
kanal 23) zugeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß die Gas-Zufuhrleitung als ein an der zum Tiegel
(10) gerichteten (Zufluß-)Seite der Düse (11) angeord
neter Ringkanal (23) ausgebildet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 11, sowie einem oder mehre
ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Düse (11) ein Druckbehälter (13) nachgeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 11, sowie einem oder mehre
ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens die Ultraschallschwinger (12), die Düse (11)
und der Tiegel (10) innerhalb eines (gemeinsamen) Druck
behälters (13) angeordnet sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekenn
zeichnet, daß im Druckbehälter (13) Einrichtungen zum
Formen der zerstäubten Metallpartikel angeordnet sind.
20. Vorrichtung nach Anspruch 7, sowie einem oder mehre
ren der weiteren Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ultraschall-Zerstäubungsorgan mehrere Paare auf
einer gemeinsamen Schwingerachse mit Abstand gegenüber
liegend angeordneter Ultraschallschwinger (12) aufweist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeich
net, daß sämtliche Paare gegenüberliegender Ultraschall
schwinger (12) ein festgelegtes Ultraschallfeld (27) bil
den, in dem sich ein oder mehrere Knotenbereiche (28,
29) ausbilden mit sich in einem gemeinsamen Knoten
bereich (29) kreuzenden Schwingerachsen angeordnet sind.
22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeich
net, daß mehreren, insbesondere jedem Knotenbereich (28,
29), wenigstens ein Tiegel (10) und vorzugsweise auch
eine Düse (11) zugeordnet sind zum gleichzeitigen Zer
stäuben mehrerer Strahlen.
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