DE3724912A1 - Skalpell - Google Patents
SkalpellInfo
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Description
Ein Skalpell gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 ist aus
einer Firmendruckschrift der Anton Meyer & Co. AG, CH-2501
Biel, bekannt. Es handelt sich um ein Diamantskalpell für
mikrochirurgische Operationen. In einem zylindrischen Griff
ist ein Schaft verschiebbar geführt. Er ist durch eine Fe
der in seine hintere Endstellung vorbelastet. Am hinteren
Ende trägt er einen Knopf, mit welchem er in seine vordere
Endstellung verschoben und dort durch eine Bajonettverrie
gelung arretiert werden kann. In dieser Stellung ragt ein
am Schaft befestigtes Diamantmesser vorn über den Griff
hinaus. Dieses Skalpell hat sich sehr bewährt. Das Diamant
messer hat gegenüber dem gewöhnlichen Skalpell aus Stahl
den Vorteil, dass die Schneide einen Krümmungsradius von
bloss etwa 10 Nanometern hat und auch bei extremer, z.B.
tausendfacher Vergrösserung keine Scharten aufweist. Da
her lassen sich mit einem Diamantmesser auch sehr feine
Gewebeteile ohne Faserbildung zerschneiden. Ausserdem wird
die Schneidkante wegen der hohen Härte des Diamanten kaum
je stumpf. Allerdings sind Diamantmesser wegen ihrer extrem
scharfen Schneidkante sehr empfindlich gegen seitliche Be
rührung, insbesondere durch Metallgegenstände. Beim erwähn
ten bekannten Skalpell muss der Schaft mit dem Messer beim
Auswechseln von hinten in den Griff eingeführt werden. Auch
bei sorgfältigem Einsetzen ist dabei die Gefahr gross, dass
das Messer die Wand des Griffes berührt und dabei beschädigt
werden kann.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die
sen Nachteil zu vermeiden. Diese Aufgabe wird durch die kenn
zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Indem der Einsatz von vorn in den Griff eingeführt werden
kann, kann er ohne Berührung des Messers eingesetzt werden.
Zum Schutz des Messers beim Einsetzen und beim Transport ist
insbesondere der Behälter nach Anspruch 8 geeignet.
Aus der DE-OS 34 44 871 ist ein Diamantskalpell bekannt, bei
dem das Diamantmesser am vorderen Ende eines in einem Griff
zwischen zwei Positionen längsverschiebbaren Schaftes be
festigt ist. Das hintere Ende des Schaftes überragt den
Griff und trägt einen Betätigungsknopf. Der Schaft wird mit
dem Messer voran von hinten in eine Griffspitze eingefahren,
die anschliessend ins Griffrohr eingeschraubt wird. Diese
Montageart weist dieselben Nachteile auf, die beim oben er
läuterten Skalpell erwähnt wurden.
Aus der DE-OS 35 04 235 ist ein Schneidstichel bekannt, bei
welchem an einem zylindrischen Stichelelement vorn eine
Schneide geschliffen ist. Das Stichelelement wird von hinten
in eine Griffspitze eingesetzt und trägt an seinem hinteren
Ende einen Kopf mit einer Kegelspitze. Diese ist entweder
durch Federkraft oder permanentmagnetisch gegen ein Auflager
angepresst und ermöglicht eine reibungsarme Drehbewegung des
Stichelelementes um seine Achse in der Griffspitze.
Aus der US-PS 33 67 727 ist ein Handwerkzeug für Dentalchirur
gie bekannt, bei welchem unterschiedlich geformte Werkzeug
einsätze von vorn in einem Griff eingeführt und durch eine
Klemmvorrichtung fixiert werden können.
DE-GM 85 27 839 zeigt ein weiteres Diamantskalpell, bei wel
chem das Messer über einen Adapter mit einer Schaltstange ver
schraubt ist. Zum Einsetzen des Messers muss dieses ebenfalls
von hinten durch eine Griffspitze eingeführt werden.
Auch bei dem in der US-PS 43 37 576 gezeigten Messer wird die
in einem Kunststoffhalter eingegossene Messerklinge von hin
ten in eine Griffspitze eingeschoben, welche anschliessend
mit einem Griffkörper verschraubt wird.
Aus der US-PS 29 68 489 ist ein weiteres Messer bekannt, bei
welchem eine Stahlklinge am vorderen Ende eines Schaftes ein
gespannt wird. Der Schaft überragt das hintere Ende eines
Griffes und ist in diesem axial verschiebbar. In beiden End
stellungen kann der Schaft durch ein Klemmorgan arretiert
werden. In der hinteren Endstellung ist die Messerklinge in
den Griff eingezogen.
Aus der US-PS 39 67 377 ist ein Messer bekannt, bei welchem
eine Messerklinge aus Stahl von vorn in einen Halter mit einem
Klemmorgan einsetzbar ist. Der Halter ist in Achsrichtung
durch ein Differentialgewinde verschiebbar, so dass der Betrag,
um welchen die Schneide über den Griff vorsteht, fein einge
stellt werden kann.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand
der Zeichnung erläutert.
Darin zeigt:
Fig. 1 einen Axialschnitt durch ein Skalpell,
Fig. 2 eine Variante der Ausführungsform nach Fig. 1,
Fig. 3 einen Teil eines Behälters für das Skalpell gemäss
Fig. 1 oder 2, und
Fig. 4 einen Axialschnitt durch eine weitere Ausführungs
form.
Das dargestellte Skalpell umfasst einen Griff 1 bestehend
aus einer Griffhülse 2 und einer am vorderen Ende darin
eingeschraubten Führungshülse 3. Die Hülsen 2, 3 bestehen
aus nichtmagnetischem Material, z.B. rostfreiem Stahl oder
Titan. Am hinteren Ende ist in die Griffhülse 2 ein ring
förmiger, nichtrostender Permanentmagnet 4 eingesetzt. In
diesem ist ein nichtmagnetisierbarer Schaft 5 verschieb
bar geführt. Auf den Schaft 5 ist am hinteren Ende ein
Griffkopf 6 mit einem eingesetzten permanentmagnetischen
Ring 7 aufgeschraubt. Die Magnete 4, 7 haben gleiche
Magnetisierungsrichtung. Auf dem Schaft 5 ist ein ferro
magnetischer Ring 8 befestigt. Eine Druckfeder 9 ist zwi
schen dem Ring 8 und der Führungshülse 3 eingespannt. Am
vorderen Ende ist in den Schaft 5 ein weiterer Permanent
magnet 10 eingesetzt. Dieser hält einen ferromagnetischen,
in der Führungshülse 3 geführten Einsatz 11 an seinem hin
teren Stirnende. Der Einsatz 11 trägt an seinem vorderen
Ende ein Diamantmesser 12. Er ist gegenüber der Hülse 3
gegen Drehen gesichert, indem ein in die Hülse 3 an deren
hinterem Ende eingesetzter Stift 13 in eine Längsnut 14
des Einsatzes 11 eingreift. Der Einsatz 11 hat an dem in
der dargestellten vorderen Endstellung des Schaftes 5 die
Hülse 3 überragenden Abschnitt einen rechteckigen Quer
schnitt mit zwei parallelen Seitenflächen 15.
Wenn am Griffkopf 6 gezogen wird, verschiebt sich der
Schaft 5, unterstützt durch die Feder 9, in seine hintere
Endlage, in welcher er durch Anlage des Ringes 8 am Per
manentmagneten 4 sicher gehalten wird. In der hinteren
Endlage ist das Messer 12 in der Führungshülse 3 versenkt
und deshalb vor Beschädigung geschützt.
In Fig. 2 ist eine Variante des Ausführungsbeispiels nach
Fig. 1 dargestellt. Sie unterscheidet sich von diesem
durch die Kupplung zwischen Schaft 23 und Einsatz 21 so
wie die Formgebung des vorderen Abschnittes des Einsatzes
21. Die Kupplung ist hier als Schnappverbindung ausgebil
det und umfasst eine axiale Bohrung 24 am Stirnende des
Schaftes 23 mit einer Nut 25, in welche ein geschlitzter
Federring 26 eingesetzt ist. Der Einsatz 21 hat einen
axialen Fortsatz 27 mit einer Nut 28, die im Federring
26 einschnappt. Der vordere Abschnitt des Einsatzes 21
hat ebenfalls einen rechteckigen Querschnitt mit zwei pa
rallelen Seitenflächen 15, die hier jedoch beidseitig
durch radial vorstehende Schultern 30, 31 begrenzt sind.
Im übrigen entspricht die Ausführungsform nach Fig. 2
jener nach Fig. 1. In Fig. 3 ist das eine Ende eines Be
hälters 40 zum Verpacken des in den Fig. 1 und 2 darge
stellten Skalpells dargestellt. Er besteht aus einem im
wesentlichen U-förmigen Träger 41, der in eine nicht dar
gestellte Hülse mit Rechteckquerschnitt eingeschoben
wird. An beiden Enden des Trägers 41 ist beidseits eines
zentralen Faches für den Griff 1 ein Halter 42 zum Ein
schieben des Einsatzes 11, 21 quer zu seiner Längser
streckung angeordnet. Der Halter 42 besteht aus zwei von
einander beabstandeten Querwänden 43, 44 mit Schlitzen 45,
46, deren Breite geringfügig kleiner als der Abstand der
beiden Seitenflächen 15 voneinander ist. Zum Entfernen des
Einsatzes 11, 21 wird dessen vorderer Abschnitt von oben
in die Schlitze 45, 46 eingeführt und ist damit im Halter
42 gehalten. Nun wird der Griff 1 axial nach hinten gezo
gen, wobei sich die Kupplung zwischen Schaft 5, 23 und Ein
satz 11, 21 löst. Dazu ist die Haltekraft des Halters 42
in Achsrichtung grösser als die Kuppelkraft des Einsatzes
11, 21 mit dem Schaft 5, 23. Bei der Ausführungsform nach
Fig. 1 wird dies durch eine ausreichende Klemmkraft der
Schlitze 45, 46 erreicht. Bei der Ausführungsform nach
Fig. 2 wirken zusätzlich die an den Querwänden 43, 44 an
liegenden Schultern 30, 31 als Axialsicherung. Zum Ver
schliessen des Behälters 40 wird zunächst ein über ein Film
scharnier 47 angelenkter, abgewinkelter Deckel 48 zuge
klappt. Ein Vorsprung 49 am Deckel 48 drückt dabei auf den
Einsatz 11, 21 zwischen den beiden Querwänden 43, 44 und
sichert ihn damit im Halter 42. Im Behälter 40 sind an bei
den Enden zwei Halter 42 angeordnet, um insgesamt vier Ein
sätze 11, 21 mit jeweils unterschiedlicher Geometrie des
Messers 12 aufnehmen zu können. Zusätzlich ist zwischen den
Haltern 42 Raum für den Griff 1 des Skalpells vorhanden. Der
Griff 1 wird in einen U-förmigen Ausschnitt 50 in einer an
das Filmscharnier 47 anschliessenden Trennwand 51 eingelegt.
Durch diese Ausbildung des Behälters ist das Messer 12 wäh
rend des Einsetzens und der Demontage des Einsatzes 11, 21
optimal geschützt. Die parallelen Seitenflächen 15 ermögli
chen zudem ein präzises Ausrichten und Einspannen des Ein
satzes 11, 21 beim Schleifen oder Nachschleifen und Polieren
des Messers 12. Das Messer 12 kann statt aus Diamant auch
aus Rubin, Saphir oder Metall hergestellt werden. Solche Mes
ser sind billiger, doch hat der Diamant den Vorteil bedeutend
längerer Lebensdauer und seine Schneide kann schärfer ge
schliffen werden.
In Fig. 4 ist eine andere Ausführungsform der Arretierung des
Schaftes 61 in der Hülse 62 des Griffs 1 in seinen beiden
Endlagen dargestellt. Der Schaft 61 trägt hinten ebenfalls
einen die Hülse 62 überragenden Griffkopf 63 und ist in einer
in die Hülse 62 eingeschraubten Führungshülse 64 verschiebbar
geführt. Er hat zwei im Axialschnitt trapezförmige Umfangs
nuten 65. Die Führungshülse 64 hat hinten einen Endabschnitt
66 kleineren Aussendurchmessers. Unmittelbar anschliessend
an die Stufe im Aussendurchmesser hat die Führungshülse 64
zwei radiale Bohrungen 67, in welchen je eine Kugel 68 ge
führt ist. Die beiden Kugeln 68 werden durch einen an einer
Stelle seines Umfangs aufgeschnittenen Federring 69 radial
nach innen belastet. Der Federring 69 wird durch eine auf
den Endabschnitt 66 aufgeschobene Büchse 70 in seiner Lage
gesichert. Die Büchse 70 ist durch einen Sicherungsring 71
arretiert. Durch diese Ausbildung schnappen die Kugeln 68
in eine der beiden Nuten 65 ein, so dass der Schaft 61 in
seinen beiden Endlagen sicher arretiert ist. Das vordere Ende
des Skalpells gemäss Fig. 4 kann entweder nach der Ausführungs
form gemäss Fig. 1 oder jener gemäss Fig. 2 ausgebildet sein.
Claims (10)
1. Skalpell für mikrochirurgische Operationen mit
einem Kristallmesser (12), das an einem in einem Griff (1)
axial zwischen zwei Endpositionen verschiebbaren Schaft
(5, 23, 61) befestigt ist, wobei das Messer (12) in der einen
Endposition den Griff (1) vorn axial überragt und in der
andern Endposition in dem Griff (1) eingefahren ist, dadurch
gekennzeichnet, dass das Messer (12) an einem Einsatz (11, 21)
befestigt ist, der von vorn in den Griff (1) einschiebbar,
mit dem Schaft (5, 23, 61) kuppelbar im Griff (1) längsver
schiebbar geführt und über ein Drehsicherungsorgan (13, 14)
mit dem Griff (1) verbunden ist.
2. Skalpell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Einsatz (11) stirnseitig mit der Stirnseite des
Schaftes (5) permanentmagnetisch kuppelbar ist.
3. Skalpell nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Einsatz (21) über eine Schnappverbindung (25-28) mit
dem Schaft (23) kuppelbar ist.
4. Skalpell nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, dass der Einsatz (11, 21) zwei längs verlaufen
de, parallele Einspannflächen (15) aufweist.
5. Skalpell nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Schaft (61) über eine
Schnappverbindung (65, 68, 69) in seinen beiden Endlagen
arretiert ist.
6. Skalpell nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, dass der Schaft (5, 23) permanent
magnetisch in seinen beiden Endlagen arretiert ist.
7. Skalpell nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, dass der Schaft (5, 23) aus unmagnetischem Material be
steht und in einer ins hintere Ende des Griffes (1) einge
setzten Hülse (4) verschiebbar geführt ist, dass auf dem
hinteren Ende des Schaftes (5, 23) ein Griffkopf (6) befe
stigt ist, der in der vorderen Endstellung des Schaftes
(5, 23) permanentmagnetisch mit der Hülse (4) gekoppelt ist,
und dass auf dem Schaft eine zweite Hülse (8) befestigt
ist, die in der hinteren Endstellung des Schaftes (5, 23)
permanentmagnetisch mit der ersten Hülse (4) gekoppelt ist.
8. Skalpell nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, dass das Messer (12) aus Diamant be
steht.
9. Behälter für ein Skalpell gemäss einem der An
sprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Hal
ter (42) zum Einschieben des Einsatzes (11, 21) quer zu
seiner Längserstreckung hat, wobei die Haltekraft des Hal
ters (42) in Achsrichtung grösser ist als die Kuppelkraft
des Einsatzes (11, 21) mit dem Schaft (5, 23).
10. Behälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeich
net, dass er mehrere Halter (42) für mehrere Einsätze (11,
21) sowie ein zusätzliches Fach (50) für den Griff (1) auf
weist.
Applications Claiming Priority (1)
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
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8141 | Disposal/no request for examination |