DE3711334A1 - Vorrichtung zur fuehrung der walzen eines im wesentlichen vertikalen kalanders - Google Patents
Vorrichtung zur fuehrung der walzen eines im wesentlichen vertikalen kalandersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Führung der
Walzen eines im wesentlichen vertikalen Kalanders, wobei
zur Kompensation überhängender Lasten an jedem Walzenende
einer Walze ein die Walzenlagerung enthaltender bewegli
cher hebelartiger Teil vorgesehen ist, welcher im wesent
lichen vertikal schwenkbar ist, wobei die Schwenkachse
parallel zur Achse der Walze verläuft, und auf welchen
ein Kraftelement einwirkt, welches in der Lage ist, die
zum Kompensieren der überhängenden Lasten nötige Kraft
aufzubringen und gegebenfalls diese Kraft nicht mehr wir
ken zu lassen, damit die Walze abgesenkt werden kann.
Eine derartige Vorrichtung ist in der nicht vorveröffent
lichten deutschen Patentanmeldung 36 40 161 vorgeschlagen
worden.
Bei dieser Vorrichtung ist das Kraftelement jeweils auf
einem Teil abgestützt, welcher gesondert am Gerüst des
Kalanders befestigt ist. Das hat den Nachteil, dass bei
einer Aenderung des Durchmessers einer oder mehrerer Wal
zen z.B. durch Nachschleifen, die Nachstellung beider Tei
le 17 und 18 der deutschen Patentanmeldung 36 40 161
schwierig ist.
Die Erfindung hat die Schaffung einer Vorrichtung zum Ziel,
bei welcher diese Nachstellung durch Veränderung der Lage
eines einzigen Teiles geschieht, so dass z.B. die Verstel
lung motorisch erfolgen kann.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung, durch welche dieses
Ziel erreicht wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass je
dem Walzenende ein am Gerüst des Kalanders vertikal ver
stellbarer, in der eingestellten Lage fixierbarer Basis
teil zugeordnet ist, in welchem der bewegliche Teil, auf
welchem sich die Lagerung des Walzenendes befindet, seine
schwenkbare Lagerstelle hat, wobei das Kraftelement zwi
schen dem Basisteil und dem beweglichen Teil angeordnet
ist.
Dabei kann der Basisteil in einer Gleitführung am Gerüst
des Kalanders im wesentlichen vertikal geführt sein. Da
durch wird eine einfache und zuverlässige Führung des
Basisteiles in vertikaler Richtung erhalten.
Die Fixierung des Basisteiles kann mittels einer verstell
baren Positioniervorrichtung erfolgen. Vorzugsweise kann
die Fixierung des Basisteiles mittels eines Einstellringes
erfolgen, welcher an einer Gewindespindel aufgeschraubt
ist, und auf welchem der Basisteil aufliegt.
Dabei kann die Gewindespindel motorisch drehbar sein, und
zur Vermeidung einer ungewollten Verstellung des Einstell
ringes bei einer Drehung der Gewindespindel, das Kraftele
ment in umgekehrtem Sinn zur Bildung der Entlastungskraft
betätigbar sein. Dadurch wird der Basisteil vom Einstell
ring abgehoben, so dass sich dieser mit der Gewindespindel
drehen kann und nicht verstellt wird.
Zwischen jedem Basisteil und dem beweglichen Teil kann ein
verstellbarer Anschlag angeordnet sein, gegen welchen sich
der bewegliche Teil bei nach unten geöffnetem Kalander ab
stützt, wenn die Walze abgesenkt wird.
Dadurch wird die Vorrichtung zur Kompensation überhängen
der Lasten gleichzeitig zur raschen Oeffnung des Kalan
ders geeignet, wobei sich die beweglichen Teile mit den
Walzen auseinander bewegen.
Das Kraftelement kann zum Aufbringen einer das Gewicht der
Walze übersteigenden Kraft dimensioniert sein, wobei zwi
schen dem Basisteil und dem beweglichen Teil ein verstell
barer Anschlag angeordnet ist, durch welchen die Bewegung
des beweglichen Teiles bei einem Abheben der Walze nach
oben begrenzt ist. Dadurch wird die Möglichkeit gewonnen,
den Kalander durch eine Bewegung der Walzen nach oben zu
öffnen.
Der bewegliche Teil kann die Form eines einarmigen Hebels
haben, wobei das Kraftelement zwischen der Drehachse und
der Walzenlagerung angreift. Dadurch wird eine Ausführungs
form erhalten, welche wenig Raum beansprucht und bei der
Anordnung am Gerüst des Kalanders keine Probleme bietet.
Der bewegliche Teil kann jedoch auch die Form eines zwe
armigen Hebels haben, wobei das Kraftelement am von der
Walzenlagerung abgewandten Arm des Hebel angreift. Diese
Anordnung hat den Vorteil, dass sie geringere Kräfte des
Kraftelementes erfordern kann.
Vorzugsweise kann das Kraftelement eine Zylinder-Kolben
vorrichtung sein, die mit hydraulischem oder gasförmigem
Medium geeigneter Drücke beaufschlagbar ist.
Die Erfindung wird anhand einer in der Zeichnung schema
tisch dargestellten Ausführungsform erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Kalander mit der erfindungsgemässen Vorrich
tung in geschlossenem Zustand,
Fig. 2 den Kalander aus Fig. 1 in geöffnetem Zustand,
Fig. 3 eine erste Ausführungsform der Erfindung, bei
welcher der bewegliche Teil die Form eines einarmi
gen Hebels hat,
Fig. 4 eine andere Ausführungsform dieser Art und
Fig. 5 eine Ausführungsform, bei welcher der bewegliche
Teil die Form eines zweiarmigen Hebels hat.
In der Zeichnung sind jeweils einander entsprechende Teile
mit gleichen Bezugszeichen bezeichnet.
Der in den Fig. 1 und 2 der Zeichnung dargestellte Ka
lander hat ein Gerüst 1, auf welchem eine vertikale Gleit
führung 2 ausgebildet ist. Entlang der Gleitführung 2
sind zwei Anpresszylinder angeordnet, ein unterer 3 mit
einem Kolben 4 und ein oberer Anpresszylinder 5 mit einem
Kolben 6. Der untere Anpresszylinder 3 ist freistehend dar
gestellt, während der obere Anpresszylinder 5 an der Gleit
führung fixiert ist. An der Gleitführung 2 sind Basisteile
7 angeordnet, in welchen auf Zapfen 8 hebelartige beweg
liche Teile 10 gelagert sind, die an ihren Enden jeweils
eine Lagerung 11 einer Walze 12 bzw. 13 tragen. Die an
den Enden befindlichen Walzen 12 sind vorzugsweise Durch
biegungsausgleichwalzen, während die Zwischenwalzen 13 in
bekannter Weise nach Bedarf harte oder weiche Walzen sind,
welche periodisch nachgeschliffen werden müssen.
Die Bewegung des beweglichen Teiles 10 ist nach unten
durch einen verstellbaren Anschlag 14 begrenzt, nach oben
durch einen ebenfalls verstellbaren Anschlag 14′. Der be
wegliche Teil 10 steht unter dem Einfluss eines Kraftele
mentes 15, in diesem Falle einer Zylinder-Kolbenvorrich
tung, die durch Zuleitungen 16, 17 mit einer Quelle von
hydraulischem Druckmittel oder mit Druckgas geeigneten
Druckes verbunden werden kann. Ausserdem ist noch eine
vertikale Gewindespindel 18 mit motorischem Antrieb 20
vorgesehen, auf welcher Einstellringe 21 aufgeschraubt
sind, wobei jeder Ring einem Basisteil 7 zugeordnet ist.
Die Einstellringe 21 bilden vertikal verstellbare An
schlagteile, auf welchen der entsprechende Basisteil
jeweils im Betrieb aufliegt.
In den Fig. 3, 4 und 5 sind verschiedene Auführungs
formen der Basisteile 7 mit den beweglichen Teilen 10
dargestellt.
Die Fig. 3 entspricht einer Vergrösserung der Ausfüh
rungsform nach den Fig. 1 und 2. Die Fig. 4 zeigt
eine Ausführungsform, bei welcher der Basisteil 7 voll
ständig vor dem Gerüst 1 liegt.
Bei beiden diesen Ausführungen nach Fig. 3 und 4
befindet sich das Kraftelement 15 zwischen der durch
den Zapfen 8 gegebenen Schwenkachse des beweglichen Tei
les 10 und der Walzenlagerung 11 bzw. der Walzenachse A.
Nach der Fig. 5 hingegen hat der bewegliche Teil 10 die
Form eines zweiarmigen Hebels, mit in seinem mittleren
Bereich angeordneten Zapfen 8, wobei das Kraftelement
15 am von der Walzenlagerung 11 abgewandten Arm des He
bels angreift.
Im Betrieb, bei geschlossenem Kalander nach Fig. 1, be
finden sich die Walzen in der Stellung, in welcher sie
gegeneinander drücken und eine nicht dargestellte Material
bahn walzen. Die Einstellringe 21 sind auf der Gewindespin
del 18 so eingestellt, dass die von ihnen gestützten Ba
sisteile 7 in einer Lage sind, in welcher die beweglichen
Teile 10 im wesentlichen horizontal verlaufen. Dabei ent
wickeln die Kraftelemente 15 eine nach oben gerichtete
Kraft, welche die überhängenden Lasten, d.h. das Gewicht
der Lagerungen 11 und eventueller an ihnen befestigter
Teile ausgleicht. Dadurch werden die Walzen von Biegeein
flüssen dieser Lasten im wesentlichen freigehalten.
Wenn der Kalander geöffnet werden soll, werden der Anpress
zylinder 3 und die Kraftelemente 15 kraftlos gemacht, wo
bei der Kolben 4 gesenkt wird und die beweglichen Teile 10
gegen ihre Anschläge 14 fallen. Dabei sind diese Anschläge
so gestaffelt, dass die beweglichen Teile 10
auseinander bewegt werden. Diese Stellung ist in der Fig.
2 dargestellt.
Es ist aber auch eine Oeffnung des Kalanders nach oben mög
lich, die nicht dargestellt ist. In diesem Fall sind die
Kraftelemente 15 zum Aufbringen einer das Gewicht der je
weiligen Walze übersteigenden Kraft dimensioniert. Es wird
der obere Anpresszylinder 5 drucklos gemacht, wobei der
Kolben 6 eingezogen wird. Gleichzeitig werden die Kraftele
mente 15 durch die Zuführleitung 16 einem höheren Druck
ausgesetzt, als welcher zur Kompensation der überhängenden
Lasten erforderlich ist, so dass sie gegen die oberen An
schläge 14′ stossen. Es erfolgt wieder eine gestaffelte
Oeffnung der einzelnen beweglichen Teile 10 und damit der
Walzen 12, 13 , die in der Fig. 2 dargestellt ist.
Bei einer Ersteinstellung oder wenn nach einem Nachschlei
fen der Walzen die Basisteile 7 nachgestellt werden sollen,
können im Prinzip die Einstellringe 21 von Hand auf die
richtige Höhe gebracht werden.
Vorzugsweise kann jedoch die Gewindespindel 18 motorisch
angetrieben werden, wobei die Einstellringe 21, auf wel
chen die Basisteile 7 aufliegen, durch Reibung oder durch
eine äussere Vorrichtung festgehalten werden und sich mit
der Gewindespindel 18 nicht drehen können. Sie werden
daher entlang der Gewindespindel entweder abwärts oder
aufwärts bewegt.
Wenn ein Einstellring nicht verstellt werden soll oder
nicht mehr, da er seine gewünschte Stellung erreicht hat,
wird die Kraftwirkung seines Kraftelementes 15 umgekehrt,
d.h., dass das Druckmittel in der Fig. 1 durch die Lei
tung 17 anstatt durch die Leitung 16 zugeführt. Dadurch
wird der betreffende Basisteil 7 geringfügig vom Einstell
ring 21 abgehoben. Dabei wird der Einstellring 21 ent
lastet, dreht sich frei mit der Gewindespindel 18, und die
axiale Bewegung unterbleibt.
Es versteht sich, dass die dargestellten Ausführungen nur
Beispiele sind und in verschiedener Weise abgeändert wer
den können.
So kann z.B. die Gleitführung 2 der Basisteile 7 durch
Parallellenker oder eine ähnliche Hebelanordnung ersetzt
werden.
Die Fixierung der Basisteile kann durch Seilzüge oder
Ketten erfolgen, die über Rollen oder Ritzel verstellt
werden können. Auch ist ein entlang einer vertikalen Zahn
stange oder Kette bewegliches Getriebe denkbar.
Die Anschläge 14, 14′ können durch hydraulische Anschläge
ersetzt und mit dem Kraftelement kombiniert sein, wie in
der deutschen Patentanmeldung 36 40 161 beschrieben. Da
bei kann die Oeffnungsgeschwindigkeit der einzelnen Wal
zen bezüglich der Grösse wie auch des Verlaufes z.B.
durch Drosseln steuerbar sein, so dass z.B. hartes An
schlagen vermieden wird.
Auch braucht das Kraftelement 15 nicht eine Zylinder-
Kolbenvorrichtung zu sein, sondern z.B. eine Druckkammer
aus elastischem Material nach der Art eines Balges. Auch
magnetische oder mechanische Elemente z.B. Federn sind
denkbar.
Claims (10)
1. Vorrichtung zur Führung der Walzen (12, 13) eines im
wesentlichen vertikalen Kalanders, wobei zur Kompensation
überhängender Lasten an jedem Walzenende einer Walze (12,
13), ein die Walzenlagerung (11) enthaltender beweglicher
hebelartiger Teil (10) vorgesehen ist, welcher im wesent
lichen vertikal schwenkbar ist, wobei die Schwenkachse
parallel zur Achse (A) der Walze verläuft, und auf wel
chen ein Kraftelement (15) einwirkt, welches in der Lage
ist, die zum Kompensieren der überhängenden Lasten nötige
Kraft aufzubringen und gegebenfalls diese Kraft nicht
mehr wirken zu lassen, damit die Walze (12, 13) abgesenkt
werden kann, dadurch gekennzeichnet,
dass jedem Walzenende ein am Gerüst (1) des Kalanders ver
tikal verstellbarer, in der eingestellten Lage fixierbarer
Basisteil (7) zugeordnet ist, in welchem der bewegliche
Teil (10), auf welchem sich die Lagerung (11) des Walzen
endes befindet, seine schwenkbare Lagerstelle (8) hat,
wobei das Kraftelement (15) zwischen dem Basisteil (7) und
dem beweglichen Teil (10) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der Basisteil (7) in ei
ner Gleitführung (2) am Gerüst (1) des Kalanders im we
sentlichen vertikal geführt ist.
3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 2, da
durch gekennzeichnet, dass die Fixierung
des Basisteiles (7) mittels einer verstellbaren Positionier
vorrichtung (18, 21) erfolgt.
4. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 3, da
durch gekennzeichnet, dass die Fixierung
des Basisteiles (7) mittels eines Einstellringes (21) er
folgt, welcher an einer vertikalen Gewindespindel (18)
aufgeschraubt ist, auf welchem der Basisteil (7) aufliegt.
5. Vorrichtung nach Patentanspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, dass die Gewindespindel (18)
motorisch (20) drehbar ist, und dass zur Vermeidung einer
ungewollten Verstellung des Einstellringes (21) bei einer
Drehung der Gewindespindel (18) das Kraftelement (15) in
umgekehrtem Sinn zur Bildung der Entlastungskraft betätig
bar ist.
6. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass zwischen dem Basisteil
(7) und dem beweglichen Teil (10) ein verstellbarer An
schlag (14) angeordnet ist, gegen welchen sich der beweg
liche Teil (10) bei nach unten geöffnetem Kalander ab
stützt, wenn die Walze (12, 13) abgesenkt wird.
7. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 oder 6, da
durch gekennzeichnet, dass das Kraft
element (15) zum Aufbringen einer das Gewicht der Walze
(12, 13) übersteigenden Kraft dimensioniert ist, und dass
zwischen dem Basisteil (7) und dem beweglichen Teil (10)
ein verstellbarer Anschlag (14′) angeordnet ist, durch
welchen die Bewegung des beweglichen Teiles (10) bei ei
nem Abheben der Walze (12, 13) nach oben begrenzt ist.
8. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der bewegliche Teil
(10) die Form eines einarmigen Hebels hat, wobei das
Kraftelement (15) zwischen der Drehachse (8) und der
Walzenlagerung (11) angreift (Fig. 3, 4).
9. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, dass der bewegliche Teil
(10) die Form eines zweiarmigen Hebels hat, wobei das
Kraftelement (15) am von der Walzenlagerung (11) abge
wandten Arm des Hebels angreift (Fig. 5).
10. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Patentan
sprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
das Kraftelement (15) eine Zylinder-Kolbenvorrichtung ist,
die mit hydraulischem oder gasförmigem Medium geeigneter
Drücke beaufschlagbar ist.
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