DE3740611C2 - Verfahren zum Verdichten von Formsand - Google Patents
Verfahren zum Verdichten von FormsandInfo
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- B22—CASTING; POWDER METALLURGY
- B22C—FOUNDRY MOULDING
- B22C15/00—Moulding machines characterised by the compacting mechanism; Accessories therefor
- B22C15/02—Compacting by pressing devices only
- B22C15/08—Compacting by pressing devices only involving pneumatic or hydraulic mechanisms
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verdichten
von Formsand mit einem Formkasten, welcher auf einer
mit einem Modell versehenen Modellplatte aufgesetzt
ist, die mit Luftdurchtrittsausnehmungen versehen ist,
wobei der Formsand nach losem Einfüllen in den Form
kasten kurzzeitig mit Druckluft beaufschlagt und an
schließend mittels einer Presse verpreßt wird.
Bei einem bekannten Verfahren zum Verdichten von
Formsand erfolgt nach dem losen Einfüllen des Forms
andes in den Formkasten eine kurzzeitige, impulsartige
Beaufschlagung mit Druckluft. Durch den auf diese
Weise hervorgerufenen Luftstrom wird auf jedes einzel
ne Sandkorn eine nach unten gerichtete Druckbela
stung aufgebracht, welche zu einer Bewegung der je
weiligen Sandkörner führt. Auf diese Weise wird die
Packungsdichte des Sandes in Strömungsrichtung da
durch erhöht, daß sich die Sandkörner gegeneinander
anlegen. Da durch eine steigende Packungsdichte die
Gasdurchlässigkeit des Sandes verringert wird, ist die
durch die impulsartige Beaufschlagung mit Druckluft
hervorgerufene Verdichtung des Sandes auf bestimmte
Bereiche des Sandes und auf eine bestimmte Sand
dickenschicht begrenzt. Diese Begrenzung hängt von der
Art und Körnung des Sandes sowie von der Gestaltung
des Modells ab. Da bei dem bekannten Verfahren die
durch die impulsartige Druckbeaufschlagung hervorge
rufene Verdichtung des Sandes allein nicht ausreichend
ist, erfolgt anschließend ein Verpressen des Sandes mit
tels einer Presse. Dabei kann es sich insbesondere bei
kompliziert gestalteten Modellen als nachteilig erwei
sen, daß die anfängliche Verdichtung des Sandes bzw.
Erhöhung der Packungsdichte nicht gleichmaßig erfolgt
sondern von den Strömungsverhältnissen der Druckluft
beim Durchströmen des Sandes abhängt. Die Strö
mungsverhältnisse werden insbesondere von der Form
des Modelles sowie von der Anordnung und Lage der
Luftdurchtrittsausnehmungen in der Modellplatte be
einflußt. Weiterhin spielen Inhomogenitäten des Sandes
eine entscheidende Rolle, durch welche das Strömungs
verhalten ebenfalls beeinflußt wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ver
fahren zum Verdichten von Formsand der eingangs ge
nannten Art zu schaffen, welches bei einfachem Aufbau
und betriebssicherer Wirkungsweise eine wirksame
Verdichtung des Formsandes ermöglicht und insbeson
dere zu keiner übermäßigen Geräuschentwicklung
führt.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich durch
eine Reihe erheblicher Vorteile aus. Da die anfängliche,
impulsartige Druckluftbeaufschlagung nur zu einer
Teilverdichtung und zu einer teilweisen Erhöhung der
Packungsdichte des Sandes führt, erweist es sich insbe
sondere an formkritischen Stellen der Sandform als not
wendig, dort zusätzlich eine ausreichende Verdichtung
des Sandes vorzunehmen. Dies erfolgte früher durch
Rütteln des Sandes, was jedoch hinsichtlich der gefor
derten Umweltverträglichkeit wegen der großen Lärm
entwicklung kaum noch praktikabel ist. Bei einer nach
folgenden Verpressung des impulsartig vorverdichteten
Sandes ist es kaum möglich, formkritische Stellen, bei
spielsweise Schrägen eines Modells, welche eine gegen
Null gehende Formschräge aufweisen, im Bereich von
daran anschließenden Kanten ausreichend zu verdich
ten. Die Ursache dafür liegt darin, daß sich unter dem
Preßstempel eine durch die Vorverdichtung und durch
die vorgegebene Geometrie bestimmte Form der
Druckverteilung einstellt. Demgegenüber ist es mittels
des vorliegenden Verfahrens möglich, durch alle Berei
che des Formsandes Luft durchzuleiten, um auf diese
Weise einen Druck auf die jeweiligen Sandkörner aus
zuüben und sie zu einer Bewegung zu veranlassen. Auf
diese Weise ist es möglich, auch an sehr formkritischen
Bereichen eine erhebliche Steigerung der Packungs
dichte hervorzurufen. Dieser Effekt wird durch die
gleichzeitige mechanische Verpressung begleitet, so daß
die bisherigen Nachteile des mechanischen Verpressens,
nämlich insbesondere eine ungenügende Druckvertei
lung unter dem Pressenstempel ausgeglichen werden.
Ein weiterer erfindungsgemäßer Vorteil liegt darin, daß
durch das Spülen mit Luft die Feinstanteile des Forms
andes in Richtung auf die Modellplatte und die auf die
ser befestigten Modelle transportiert werden, wodurch
sich an der Oberfläche der Modelle bzw. der Modell
platte eine sehr feinkörnige, eine hohe Packungsdichte
aufweisende Sandschicht bildet, die zu einer besonders
hohen Oberflächengüte des Gutstückes führt. Ein weite
rer Vorteil dieser Bewegung der Feinstanteile des San
des liegt darin, daß während der Luftspülung in den
darüberliegenden Sandbereichen zum einen die Luft
durchlässigkeit erhöht wird und zum anderen die jeweils
größeren Sandkörner in eine noch dichtere gegenseitige
Anlage verpreßt werden können.
Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist dadurch gege
ben, daß durch die Spülung mit Luft der gesamte Sand
fluidisiert wird, d. h. der Sand zeigt ein wesentlich gün
stigeres Fließverhalten, welches wiederum den Verpres
sungseffekt in vorteilhafter Weise verbessert
Eine günstige Weiterentwicklung des erfindungsge
mäßen Verfahrens kann dadurch gegeben sein, daß die
Luftdurchleitung entweder in Form einer Luftspülung
oder niedrigem Luftdruck oder unter hohem Luftdruck
erfolgt. Die Auswahl eines geeigneten Luftdruckes für
die Luftdurchleitung erfolgt in Abhängigkeit von der
Art des Sandes und der Art des abzuformenden Mo
dells. Weiterhin ist es erfindungsgemäß möglich, den
Luftdruck an die Art der Verpressung des Sandes, d. h.
an die Preßdrücke sowie an die Vorschubgeschwindig
keiten der Stempel der Presse anzupassen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann da
durch gegeben sein, daß die Luftdurchleitung entweder
während des gesamten Preßvorgangs erfolgt oder nur
während eines Teils des Preßvorgangs. In Abhängigkeit
von der Form des Modells und der Art des Sandes kann
es ausreichend sein, die Fluidisierungseffekte und die
Bewegung der einzelnen Sandkörner nur während des
Beginns der mechanischen Verpressung auszunutzen.
Es kann sich jedoch auch als wirksam erweisen, die
Durchleitung von Luft während des gesamten Preßvor
ganges vorzunehmen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens erfolgt dadurch, daß zur an
fänglichen, kurzzeitigen Druckbeaufschlagung auf den
gefüllten Formkasten eine druckdichte Haube aufge
setzt wird. Durch eine derartige Haube ist es möglich,
die kurzzeitige, impulsartige Druckbeaufschlagung auf
den Formsand über den gesamten Formkasten gleich
mäßig zu verteilen und somit möglichst gleichmäßige
Strömungsverhältnisse hervorzurufen.
Erfindungsgemäß kann die Verpressung des Sandes
sowohl mittels einer Vielstempelpresse als auch mittels
einer ebenen Preßplatte erfolgen. Die Auswahl eines
geeigneten Preßwerkzeuges hängt entscheidend von
der Form des Modells sowie von dem gewünschten Ver
pressungsgrad ab. Mittels einer Vielstempelpresse ist es
auf besonders einfache Weise möglich, bestimmte Be
reiche des Formsandes gezielt stärker zu verdichten,
beispielsweise Bereiche, die an Modellbereichen mit ei
nem gegen Null gehenden Winkel der Modellschräge
angrenzen.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gegeben, daß die
Luftdurchleitung durch an formkritischen Stellen des
Modells oder der Modellplatte angeordnete Luftdurch
trittsöffnungen erfolgt. Auf diese Weise ist es möglich,
die durch die Druckbeaufschlagung hervorgerufenen
Strömungsverhältnisse durch den Formsand gezielt zu
beeinflussen. Es ist beispielsweise möglich, einen Groß
teil der durchgeleiteten Luft an einem bestimmten, kriti
schen Modellbereich aus dem Modellkasten abzufüh
ren, so daß in diesem Bereich eine besonders hohe Anla
gerung an Feinstanteilen des Sandes und eine besonders
dichte Packung der Sandkörner erfolgt. Weiterhin ist es
möglich, auch diese Bereiche des Formsandes zu ver
dichten, welche wegen der üblichen Druckverteilung
unter dem Pressenstempel nicht mit einem ausreichen
den Preßdruck beaufschlagt werden könnten.
Eine weitere günstige Weiterbildung der Erfindung
ist dadurch gegeben, daß die Luftdurchtrittsöffnungen
in Form von Spaltöffnungen ausgebildet sind. Dabei
kann es sich insbesondere als günstig erweisen, wenn die
Luftdurchtrittsöffnungen eine lichte Weite aufweisen,
welche geringer ist als der Durchmesser der Körner des
Sandes. Durch letztere Maßnahme wird verhindert, daß
Sand aus dem Formkasten in die Luftbahnen gespült
wird. Durch die erstgenannte Maßnahme ist es möglich,
die Luftdurchtrittsöffnungen besonders einfach und ko
stengünstig herzustellen und nach dem jeweiligen
Formvorgang zu reinigen, da die Reinigung einer Viel
zahl einzelner Bohrungen oder Ausnehmungen einen
sehr hohen Wartungsaufwand verlangt.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene Durchlei
tung von Luft beschränkt, vielmehr ist es im Rahmen
der Erfindung auch möglich, anstelle von Luft ein rea
gierendes Gas durch den Formsand durchzuleiten, um
beispielsweise chemische Reaktionen in dem Formsand,
die zu einer weiteren Verfestigung desselben führen,
vorzunehmen. Auch ist es möglich, während des Preß
vorganges den Formsand zuerst mit Luft und dann mit
einem reagierenden Gas zu durchspülen.
Claims (11)
1. Verfahren zum Verdichten von Formsand in ei
nem Formkasten, welcher auf eine mit einem Mo
dell versehene Modellplatte aufgesetzt ist, die mit
Luftdurchtrittsausnehmungen versehen ist, wobei
der Formsand nach losem Einfüllen in den Formka
sten kurzzeitig mit Druckluft beaufschlagt und an
schließend mittels einer Presse verpreßt wird, da
durch gekennzeichnet, daß während des Preßvor
ganges Luft oder ein reagierendes Gas durch alle
Bereiche des Formsandes durchgeleitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Luftdurchleitung in Form einer
Luftspülung unter niedrigem Luftdruck erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Luftdurchleitung unter ho
hem Luftdruck erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchleitung
während des gesamten Preßvorganges erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchleitung
nur während eines Teils des Preßvorgangs erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet daß zur anfänglichen
kurzzeitigen Druckbeaufschlagung auf dem gefüll
ten Formkasten eine druckdichte Haube aufgesetzt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verpressung mit
tels einer Vielstempelpresse erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verpressung mit
tels einer ebenen Preßplatte erfolgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdurchleitung
durch an formkritischen Stellen des Modells oder
der Modellplatte angeordnete Luftdurchtrittsöff
nungen erfolgt.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Luftdurchtrittsöffnungen in Form
von Spaltöffnungen ausgebildet sind.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Luftdurchtrittsöffnungen
eine lichte Weite aufweisen, die geringer als der
Durchmesser der Körner des Sandes ist.
Priority Applications (3)
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DE3740611A DE3740611C2 (de) | 1987-12-01 | 1987-12-01 | Verfahren zum Verdichten von Formsand |
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Family Applications (1)
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