DE3642888A1 - Schneepflug - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Schneepflug, dessen Pflug­ schar mittels mindestens zweier übereinander angeordne­ ter Lenker mit einem Tragteil verbunden ist, welches an einer Fahrzeugplatte eines Arbeitsfahrzeugs befe­ stigbar ist, und mit einer Einrichtung, welche ein Ausweichen der Pflugschar beim Überfahren von Hinder­ nissen ermöglicht.

Bei bekannten, sog. Mehrscharfederpflügen (DE-PS 17 08 664) sind die einzelnen Scharsegmente an einem Trag­ rahmen, dieser um ein horizontal verlaufendes Pflugrohr drehbar befestigt, wobei beide Teile mittels Abscher­ bolzen in einer bestimmten Drehlage zueinander fixiert sind. Wird der Federweg des jeweiligen Scharsegments beim Überfahren eines Hindernisses überschritten - die Lenker, an denen jedes Scharsegment aufgehängt ist, haben dabei ihre Endstellung erreicht - so kann nach dem Durchtrennen der Abscherbolzen das jeweilige Scharsegment um das Pflugrohr verdreht werden, wobei die Verschleißschiene nach hinten oben ausweicht.

Bei einer anderen bekannten aus Scharsegmenten beste­ henden Pflugschar (Deutsche Auslegeschrift 12 78 465) sind die einzelnen Scharsegmente mit Hilfe von oberen und unteren Gummibändern an einem Tragrahmen befestigt. Beim Überfahren eines Hindernisses verformen sich die Gummibänder und ermöglichen dem jeweiligen Scharsegment ein Ausweichen nach oben.

Demgegenüber liegt der vorliegenden Erfindung die Auf­ gabe zugrunde, bei einer Lenkerverbindung zwischen einer Pflugschar und einem Tragteil, eine zusätzliche Ausweichmöglichkeit für die Pflugschar vorzusehen, welche unabhängig von der jeweiligen Tragkonstruktion für die Pflugschar wirksam ist.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der oder die oberen Lenker gegen die Wirkung einer Federkraft verlängerbar ausgebildet sind.

Dieser Löschungsvorschlag gewährleistet einerseits eine starre Verbindung zwischen Pflugschar und Tragteil in dem Sinne, daß die Pflugschar beim Räumen gegen den Boden gedrückt werden kann; andererseits kann die Pflugschar beim Auffahren auf Hindernisse, welche über die Bodenoberfläche vorspringen, ohne die Gefahr von Beschädigungen ausweichen, in dem sie sich entgegen der Wirkung der Federkraft nach vorne neigt, wobei der oder die oberen Lenker verlängert werden.

Das Tragteil an welchem die Pflugschar aufgehängt ist, kann bei einfachen Pflugkonstruktionen die an der Fahr­ zeugplatte zu befestigende Geräteplatte sein; bei Pflü­ gen in Art des bekannten Mehrscharfederpflugs ist das Tragteil durch einen Tragrahmen gebildet; erst dieser ist über eine hydraulisch gestützte weitere Lenkerver­ bindung mit starren Lenkern mit der Geräteplatte ver­ bunden.

Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform der Erfin­ dung betreffen die Patentansprüche 4 und 5, wonach eine teleskopische Verlängerbarkeit des bzw. der oberen Lenker vorgesehen ist.

Für besondere Räumaufgaben, nämlich für hartes Räumen beispielsweise einer festgefahrenen Schneedecke, kann die Verlängerung des bzw. der oberen Lenker auf ein­ fache Weise durch eine geignete Verriegelungsvorrich­ tung gem. den Patentansprüchen 6 und 7 ausgeschaltet werden. Dabei ist es zur Vermeidung von Schäden am Schneepflug zweckmäßig, als Verriegelungsteil einen Abscherbolzen vorzusehen.

Im Rahmen der Erfindung kann die Pflugschar in sich starr ausgebildet sein; sie kann aber auch mit an Fe­ derklappen befestigten Verschleißschienen versehen sein.

Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen

Fig. 1 eine Seitenansicht der Pflugschar,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anlenkung der Pflug­ schar,

Fig. 3 eine Seitenansicht der Pflugschar in einer über ein Hindernis geneigten Lage,

Fig. 4 eine Seitenansicht eines Mehrscharfederpflugs in der Normallage und

Fig. 5 den Mehrscharfederpflug gem. Fig. 4 in der Ausweichposition.

Gem. Fig. 1 ist eine Pflugschar (1) an einem Schemel (2) mittels einer oberen Verbindungslasche (3) und einer unteren Verbindungslasche (4) befestigt. Auf der von der Pflugschar abgewandten Seite des Schemels (2) sind ein oberes Schwenklager (5) und ein unteres Schwenklager (6) vorgesehen. An den Schwenklagern (5, 6) sind ein oberer Lenker (7) und ein unterer Lenker (8), jeweils mit einem Ende angelenkt. Die gegenüberliegen­ den Enden der Lenker (7, 8) sind, ebenfalls um horizon­ tale Achsen verschwenkbar an einer Geräteplatte (9) befestigt. Die Geräteplatte (9) weist zu diesem Zweck auf gegenüberliegenden Seiten vertikale L-Profile (10) auf, zwischen deren in Richtung Pflugschar weisenden Stegen Querbalken (11), ebenfalls mit L-Profil um hori­ zontale Achsen (12) schwenkbar gelagert sind. Die Ge­ räteplatte (9) besitzt an ihrer Oberkante eine horizon­ tale Querschiene (13), welche mit nach unten weisenden Hakenteilen (14) von oben in nicht näher dargestellte Taschen einer mit dem Arbeitsfahrzeug verbundenen Fahr­ zeugplatte (15) eingreift. Die Fahrzeugplatte (15) ist mittels eines Balkens (16) mit dem nicht darge­ stellten Arbeitsfahrzeug verbunden.

Während der untere Lenker (8) einteilig und starr aus­ gebildet ist, ist der obere Lenker (7) aus zwei teles­ kopisch ineinander greifenden Hohlprofilen zusammen gesetzt, wobei ein äußerer Lenkerteil (17) mittelbar an der Geräteplatte (9) angelenkt ist, während ein innerer Lenkerteil (18) mittelbar an der Pflugschar (1) angelenkt ist. Beide Lenkerteile (17, 18) sind mit­ tels einer in deren Hohlraum gespannten Zugfeder (19) verbunden.

Gem. Fig. 3 ist die Pflugschar (1) in einer über ein Hindernis (20) gekippten Lage dargestellt, wobei die Verschleißschiene (21) der Pflugschar (1) sich noch vor dem Hindernis befindet und mit ihrer Unterkante an der Bodenoberfläche (22) aufsteht. Beide Lenker (7, 8) verlaufen in Richtung auf die Pflugschar (1) leicht schräg nach oben; der obere Lenker (7) ist ent­ sprechend der Schräglage der Pflugschar (1) verlängert. An der Lage des inneren Endes (23) des inneren Lenker­ teils (18) des oberen Lenkers (7) erkennt man, daß der innere Lenkerteil (18) noch ein weiteres Stück aus dem äußeren Lenkerteil (17) ausfahrbar ist, so daß bei Fortbewegung des Schneepflugs in Räumrichtung gem. Pfeil F das Hindernis (20) vollständig überwunden werden kann, wobei sich die Pflugschar (1) noch mehr nach vorne neigt.

In den Fig. 1 und 2 ist zusätzlich noch eine Ver­ riegelungsvorrichtung (24) dargestellt. Diese besteht aus einem Gabelteil (25) am inneren Lenkerteil (18) des oberen Lenkers (7) und einer in den Gabelzwi­ schenraum eingreifenden nach oben ragenden Lasche (26), welche am äußeren Lenkerteil (17) befestigt ist. Mit­ tels eines durch Bohrungen im Gabelteil (25) und in der Lasche (26) hindurch gesteckten Abscherbolzens (27) können der äußere Lenkerteil (17) und der innere Lenkerteil (18) des oberen Lenkers (7) starr und unver­ längerbar miteinander verbunden werden. Diese Verbin­ dung ist bei normalem Einsatz des Schneepflugs entrie­ gelt, d.h. der Abscherbolzen wird nur unteren beson­ deren Räumbedingungen benutzt, z.B. beim Räumen von festgefahrenem Schnee, dessen Entfernung ein Anpressen der Pflugschar (1) auf die Bodenoberfläche (22) zur Voraussetzung hat.

Die Fig. 4 und 5 zeigen den teleskopisch auszieh­ baren oberen Lenker (37) am Beispiel eines Mehrscharfe­ derpflugs. Hier sind die einzelnen Scharsegmente (28) über den teleskopischen oberen Lenker (37) und den starren unteren Lenker (38) andererseits an einem Tragrahmen (29) angelenkt, welcher über eine Lenkerver­ bindung (30) an der Geräteplatte (31) heb- und senkbar befestigt ist. Je Scharsegment sind üblicherweise ein oder zwei obere und untere Lenker vorgesehen. Die Hö­ henverstellung erfolgt mittels eines nicht dargestell­ ten, einerseits an einer Lasche (32) der Lenkerverbin­ dung, andererseits an der - in Fig. 5 strichliert ange­ deuteten - Geräteplatte (31) angelenkten Hydraulikzy­ linders. An der Unterseite des Tragrahmens ist eine Stützkufe (33) vorgesehen, welche ein unerwünschtes Einknicken der Lenkerverbindung (30) nach unten be­ grenzt. Gem. Fig. 6 überwendet das Scharsegment (28) gerade eine Schwelle (34). Dieser Vorgang wird wesent­ lich erleichtert dadurch, daß der obere Lenker (37) sich gegenüber seiner in Fig. 4 dargestellten verkürz­ ten Normallage teleskopisch verlängert, und zwar unter entsprechender Dehnung der Zugfeder (19).

Claims (7)

1. Schneepflug dessen Pflugschar (1; 28) mittels min­ destens zweier übereinander angeordneter Lenker (7, 8; 37, 38) mit einem Tragteil verbunden ist, welches an einer Fahrzeugplatte (15) eines Arbeits­ fahrzeugs befestigbar ist, und mit einer Einrich­ tung, welche ein Ausweichen der Pflugschar beim Überfahren von Hindernissen ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die oberen Lenker (7; 37) gegen die Wirkung einer Federkraft verlängerbar ausgebildet sind.

2. Schneepflug nach Anspruch 1, mit einer Geräteplatte (9), welche an der Fahrzeugplatte (15) befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragteil die Geräteplatte (9) ist.

3. Schneepflug nach Anspruch 1, mit einer Pflugschar (1) aus mehreren horizontal nebeneinander angeordne­ ten Scharsegmenten (28), welche voneinander unabhän­ gig über obere und untere Lenker (37, 38) mit einem Tragrahmen (29) verbunden und daran mittels Federn beweglich abgestützt sind, so daß sie Hindernissen ausweichen können, wobei der Tragrahmen (29) seiner­ seits über eine hydraulisch gestützte Lenkerverbin­ dung (30) mit einer Geräteplatte (31) verbunden ist, welche an der Fahrzeugplatte (15) befestigbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß das Tragteil der Tragrahmen (29) ist.

4. Schneepflug nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß neben einem starren unteren (8; 38) ein telesko­ pisch verlängerbarer oberer Lenker (7; 37) vorgese­ hen ist.

5. Schneepflug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Lenker (7; 37) aus teleskopisch inein­ ander greifenden Hohlprofilen besteht, die mittels einer in deren Hohlraum angeordneten Zugfeder (19) zusammengespannt sind.

6. Schneepflug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der obere Lenker (7) eine Verriegelungsvorrich­ tung (24) zum gegenseitigen Verriegeln eines äußeren Lenkerteils (17) und eines darin verschieblich auf­ genommenen inneren Lenkerteils (18) in der verkürz­ ten Lage der beiden Lenkerteile (17, 18) aufweist.

7. Schneepflug nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung (24) einen Abscher­ bolzen (27) als Verriegelungsteil aufweist.