DE3533375A1 - Feuergeschuetzte elektrische kabelverbindung - Google Patents
Feuergeschuetzte elektrische kabelverbindungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine elektrische Kabelverbindung
nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
Derartige Kabelverbindungen sind nach dem Stand der Technik
weit verbreitet. Sie haben den Vorteil, daß sie ohne Ver
wendung von Vergußmasse (Kabelformstoff) leicht am Einsatz
ort hergestellt werden können. Bei Anwendungen, bei denen
erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Feuer gefordert wird,
sind derartige Kabelverbindungen bisher nicht anwendbar
gewesen. Unter der Einwirkung von Feuer werden die in der
Regel aus Kunststoff bestehende Kabel-Umhüllung und die aus
Kunststoff bestehenden Schrumpfschläuche der Ader-Umhüllungen
rasch abgeschmolzen und zerstört, und als Folge davon treten
Kurzschlüsse zwischen den Aderverbindungen auf, und die
Kabelfunktion kommt zum Erliegen.
Wegen dieser geringen Feuerbeständigkeit der beschriebenen
Kabelverbindungen hat man es bevorzugt, bei Sonderkabeln
mit gegen Feuer widerstandsfähigen Kabelmänteln die Ver
wendung von Kabelverbindungen ganz zu vermeiden. Der
dadurch bedingte Mehrverbrauch an teurem Sonderkabel
wurde in Kauf genommen.
Es sind Kunststoffe mit erhöhter Feuerbeständigkeit bekannt,
beispielsweise hoch halogenierte Kunststoffe oder Kunststoff
massen, die feuerhemmende Zusatzstoffe enthalten
(DE-OS 15 69 123, 14 94 922). Die Feuerbeständigkeit
derartiger Kunststoffe ist jedoch nicht sehr groß. Bei der
Zersetzung dieser Kunststoffmassen unter Feuereinwirkung
werden unangenehme, korrosive oder giftige Gase und Dämpfe
frei. Schrumpfschläuche lassen sich aus derartigen
Materialien nicht herstellen, und demgemäß ist die Verwendung
derartiger Materialien auf andere Bauarten von Kabelver
bindungen beschränkt.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Kabelver
bindung der angegebenen Art zu schaffen, bei der mit
einfachen und eine einfache Herstellbarkeit nicht störend beein
trächtigenden Mitteln dafür gesorgt ist, daß unter der
Einwirkung von Feuer noch eine beträchtliche Betriebsdauer
sichergestellt ist.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst mit der Kabel
verbindung nach dem Anspruch 1.
Bei der erfindungsgemäßen Kabelverbindung bleiben unter
Feuereinwirkung die im wesentlichen formstabilen Lagen aus
dem gegen Feuer widerstandsfähigen anorganischen Fasermaterial
im wesentlichen erhalten, und dadurch werden unbeabsichtigte
Kontakte, insbesondere Kurzschlüsse zwischen den Adern, ver
hindert, auch wenn die Kunststoffbestandteile der Kabelver
bindung schon abgeschmolzen oder zerstört sind. Da die Lagen
aus feuerbeständigem Fasermaterial an den Aderverbindungen
vorgesehen sind, behindern sie die Abfuhr der betriebsmäßig
in der Aderverbindung entstehenden Wärme nicht wesentlich.
Die im Normalbetrieb gewünschte Dichtigkeit der Aderverbindung
ist durch den Schrumpfschlauch ebenso sichergestellt wie bei
gleichartigen Kabelverbindungen ohne Feuerschutz. Die
erfindungsgemäße Kabelverbindung kann ohne Schwierigkeit am
Einsatzort hergestellt werden, da die Abdichtung in der ge
wohnten Weise mit Schrumpfschläuchen erfolgt. Beim Auf
bringen der Lagen aus Fasermaterial braucht keine besondere
Sorgfalt angewandt zu werden. Die erfindungsgemäße
Kabelverbindung kann somit auch von nur angelernten
Arbeitskräften mit dem gewünschten Erfolg hergestellt werden.
Bei Kabelverbindungen, die ohne Verwendung von Vergußmasse
(Kabelformstoff) hergestellt werden, wird die Kabelumhüllung
gewöhnlich mit einem Schrumpfschlauch hergestellt, der die
Abdichtung zwischen den Kabelmänteln übernimmt. Bei erfindungs
gemäßen Kabelverbindungen dieser Art ist in Ausgestaltung
der Erfindung leicht eine weitere Erhöhung der Feuerbeständig
keit dadurch erzielbar, daß unter dem Schrumpfschlauch der
Kabel-Umhüllung eine gegen Feuer widerstandsfähige und im
wesentlichen formstabile Lage aus anorganischem Fasermaterial
vorgesehen ist. Es ergeben sich dann unter der Einwirkung
eines Feuers die beschriebenen Schutzwirkungen zunächst
an der Kabel-Umhüllung, und erst nach langer Einwirkungszeit
kann die zerstörende Wirkung des Feuers in den Bereich der
Aderverbindungen fortschreiten, wo dann die schon beschriebene
Schutzwirkung der dort vorgesehenen Fasermaterial-Lagen eintritt.
Außerdem bietet die unter dem Schrumpfschlauch der Kabel-
Umhüllung vorgesehene Lage aus feuerbeständigen anorganischen
Fasern den Vorteil, daß die beim Aufschrumpfen des Schrumpf
schlauches angewandte Wärme sich nicht nachteilig auf die
bereits fertig aufgezogenen Schrumpfschläuche der Ader-Um
hüllungen auswirken kann. Andererseits reicht aber die Wärmeleit
fähigkeit vieler Fasermaterialien aus, um bei normal be
lasteten Kabelverbindungen die Abfuhr der Betriebswärme zu
ermöglichen.
Für die Herstellung einer im wesentlichen formstabilen
Lage aus anorganischem Fasermaterial gibt es mehrere
Möglichkeiten. Schon durch das gegenseitige Verhaken der
Fasern ergibt sich eine im allgemeinen ausreichende Form
stabilität; dabei bleibt jedoch eine erwünschte gewisse
Nachgiebigkeit und Beweglichkeit erhalten. Feuerbeständiges
anorganisches Fasermaterial ist bekannt und im Handel in
mehreren Ausführungsarten erhältlich, z. B. als Matte, Vlies,
Band, usw., und die meisten dieser Handelsformen sind
für die Herstellung der beschriebenen Faser-Lagen geeignet.
Besonders bequem ist es, wenn die Lage aus Fasermaterial
in Form eines Wickels vorgesehen ist. Ein solcher Wickel
kann sehr leicht aus Vlies, Folie, Band, Garn oder der
gleichen hergestellt werden und hat bei ausreichender
Dicke eine genügende Formstabilität, insbesondere in den
kritischen Bereichen über stromführenden metallischen
Teilen, z. B. einem Preßverbinder und/oder abisolierten
Leitern.
Bequem ist auch die Ausführung der Faserlage als auf
modellierter Körper. Zu dessen Herstellung kann das Faser
material in einer erhärtbaren Paste verwendet werden.
Der gewünschte Grad von Formbeständigkeit der Faserlagen
kann auch dadurch erzielt oder begünstigt werden, daß
feuerbeständige Haltemittel, z. B. Schellen aus Metall,
zum Zusammenhalten der Lage des Fasermaterials vorgesehen
sind.
Für das Fasermaterial sind mehrere feuerbeständige
anorganische Stoffe geeignet, besonders Glasfasern oder
keramische Fasern, die sich durch leichte Verarbeitbarkeit
auszeichnen und in verschiedenen Formen im Handel erhält
lich sind, beispielsweise als Matten, Wirrvliese und der
gleichen. Keramische Fasern haben den Vorteil einer
besonders hohen Temperaturfestigkeit. Besonders geeignet
ist ein keramisches Fasermaterial, das unter dem
Handelsnamen "Trition Kaowool" von der Firma Morgan GmbH,
Ratingen bei Düsseldorf, vertrieben wird. Dieses Material
ist bis etwa 1400°C beständig.
Anorganisches Fasermaterial hat oft die Eigenschaft,
daß die Fasern ohne Bindemittel aneinander haften; diese
Erscheinung kann auf Molekularkräfte (van der Waals'sche
Kräfte) oder elektrische Kräfte zurückgeführt werden.
Diese Eigenart liegt beispielsweise auch bei dem erwähnten
Fasermaterial "Trition Kaowool" vor. Bei Verwendung
derartiger Fasermaterialien können in der Lage des
Fasermaterials die Fasern frei von Bindemitteln aneinander
haften. Abgesehen davon ist natürlich auch eine Aus
führung möglich, bei der in der Lage des Fasermaterials
die Fasern durch ein feuerbeständiges anorganisches
Bindemittel aneinandergebunden sind. Als Bindemittel
ist insbesondere Wasserglas geeignet, das billig ist
und bei Feuereinwirkung keine schädlichen Gase abgibt.
Nach dem Herstellen einer Fasermaterial-Lage einer
Aderverbindung kann es erwünscht sein, die Position der
Fasermaterial-Lage auf der Aderverbindung zu verändern.
Um das zu erleichtern, kann es vorteilhaft sein, bei der
Ader-Umhüllung ein (möglichst wärmebeständiges) Gleit
material, wie beispielsweise Silikonfett, unter der
Lage aus Fasermaterial vorzusehen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungs
beispielen in Verbindung mit der Zeichnung näher beschrieben.
Fig. 1 ist eine teilweise geschnittene schematische
Ansicht einer erfindungsgemäßen Kabelverbindung.
Fig. 2 ist eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung
einer anderen Ausführungsform.
In Fig. 2 sind Teile, die in entsprechender Form in Fig. 1
vorkommen, mit denselben Bezugszeichen wie in Fig. 1
bezeichnet, jedoch unter Voranstellung der Ziffer 2.
Die Figuren sind nicht maßstäblich.
Fig. 1 zeigt eine elektrische Kabelverbindung 1 zwischen
zwei elektrischen Mittelspannungs-Dreileiterkabeln 3 und 5.
Jedes der Kabel hat eine Kabel-Umhüllung 7 bzw. 9 und
drei isolierte Adern 11, 13, 15 bzw. 17, 19, 21.
Die dargestellte Kabelverbindung hat eine der Anzahl der
Kabel-Adern entsprechende Anzahl von Aderverbindungen, also
hier drei Aderverbindungen. Davon ist der besseren Deutlich
keit halber in Fig. 1 die Aderverbindung zwischen den
Adern 15 und 21 weggelassen. Von den beiden übrigen Ader
verbindungen 23 und 25 ist die Aderverbindung 23 teilweise
geschnitten dargestellt, wobei es sich versteht, daß die
anderen Aderverbindungen entsprechend aufgebaut sind. Die
Aderverbindung 23 hat einen Preßverbinder 27, der abisolierte
Endabschnitte 29, 31 der miteinander verbundenen Adern
elektrisch kontaktiert. Jede Aderverbindung hat eine
elektrisch isolierende und abdichtende Ader-Umhüllung
33, 35, die bei der dargestellten Ausführungsform einen
Schrumpfschlauch 37 bzw. 39 aufweist. Die gesamte Kabel
verbindung hat eine sich von dem einen Kabelmantel 7
zu dem anderen Kabelmantel 9 erstreckende abdichtende
Kabel-Umhüllung 41, die bei der dargestellten Ausführungs
form ebenfalls einen Schrumpfschlauch 43 aufweist.
In den Ader-Umhüllungen ist jeweils unter dem Schrumpf
schlauch eine gegen Feuer widerstandsfähige und im
wesentlichen formstabile Lage aus anorganischem
Fasermaterial vorgesehen. Bei der dargestellten Ausführungs
form besteht die Fasermaterial-Lage 45 aus einem Wickel
aus einem bandartigen Wirrvlies eines keramischen Faser
materials, das unter der Bezeichnung "Trition Kaowool"
von der Firma Morgan GmbH, Ratingen bei Düsseldorf
vertrieben wird. In diesem keramischen Fasermaterial
haften die Fasern frei von Bindemitteln aneinander.
Fig. 2 zeigt eine Ausführungsform, die weitgehend der
jenigen nach Fig. 1 entspricht; insoweit wird, um Wieder
holungen zu vermeiden, auf die vorstehende Beschreibung
zu Fig. 1 Bezug genommen. Auch in Fig. 2 sind nur
zwei von drei Leiterverbindungen dargestellt.
Auch bei der Kabelverbindung nach Fig. 2 hat jede Ader
verbindung 223, 225 eine Ader-Umhüllung 233, 235, die
jeweils einen Schrumpfschlauch 237 bzw. 239 und eine darunter
angeordnete, gegen Feuer widerstandsfähige und im wesentlichen
formstabile Lage 245 bzw. 47 aus anorganischem Faser
material aufweist. Diese Fasermaterial-Lagen sind jedoch
zusätzlich noch durch feuerbeständige Haltemittel in
Form von Stahl-Schellen 49, 51 bzw. 53, 55 zusammengehalten.
Außendem enthält auch die Kabel-Umhüllung 241 unter ihrem
Schrumpfschlauch 243 eine gegen Feuer widerstandsfähige
und im wesentlichen formstabile Lage 57 aus anorganischem
Fasermaterial. Dadurch ergibt sich eine noch höhere
Feuersicherheit, und das Aufschrumpfen des Schrumpf
schlauches 243 der Kabel-Umhüllung 237 kann erfolgen, ohne
daß die bereits aufgeschrumpften Schrumpfschläuche 235,
237, 239 der Ader-Umhüllungen 233, 235 unzulässig hoch
erwärmt werden.
Die Ausführungsform nach Fig. 2 enthält ferner noch
in den Ader-Umhüllungen jeweils ein wärmebeständiges
Gleitmaterial 59, 61, beispielsweise Silikonfett, um
ein gegebenenfalls erforderliches Verschieben der
Fasermaterial-Lagen 245, 47 zu erleichtern.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen Kabelverbindung
ist unter Verwendung der dem Fachmann geläufigen Techniken
in sehr einfacher Weise am Einsatzort möglich. Es
braucht nur dort, wo eine Lage aus feuerbeständigen
Fasermaterial vorzusehen ist, zuerst diese Lage aufge
bracht zu werden, bevor in der gewohnten Weise der
Schrumpfschlauch aufgeschrumpft und dadurch die Ab
dichtung der Ader- oder Kabelverbindung hergestellt
wird.
Claims (12)
1. Elektrische Kabelverbindung (1) mit mehreren Ader
verbindungen (23, 25), die jeweils eine elektrisch
isolierende und abdichtende Ader-Umhüllung (33, 35)
mit einem Schrumpfschlauch (37, 39) aufweisen, und
einer die Aderverbindungen umgebenden, von Kabelmantel
(7) zu Kabelmantel (9) erstreckten abdichtenden Kabel-
Umhüllung (41), dadurch gekennzeichnet, daß unter dem
Schrumpfschlauch (37, 39) der Ader-Umhüllung (33, 35)
eine gegen Feuer widerstandsfähige und im wesentlichen
formstabile Fasermaterial-Lage (45) aus anorganischem
Fasermaterial vorgesehen ist.
2. Kabelverbindung nach Anspruch 1, bei der die
Kabel-Umhüllung (241) einen Schrumpfschlauch (243)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß unter dem
Schrumpfschlauch (243) der Kabel-Umhüllung eine gegen
Feuer widerstandsfähige und im wesentlichen form
stabile Fasermaterial-Lage (57) aus anorganischem
Fasermaterial vorgesehen ist.
3. Kabelverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasermaterial-Lage (45, 57) in
Form eines Wickels vorgesehen ist.
4. Kabelverbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Fasermaterial-Lage (45, 57)
in Form eines aufmodellierten Körpers vorgesehen ist.
5. Kabelverbindung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß feuerbeständige Haltemittel
(Schellen 49, 51, 53, 55) zum Zusammenhalten der
Fasermaterial-Lage (245, 47) vorgesehen sind.
6. Kabelverbindung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Faser
material Glasfasern aufweist.
7. Kabelverbindung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Faser
material keramische Fasern aufweist.
8. Kabelverbindung nach Anspruch 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Fasermaterial aus einem unter
der Bezeichnung "Trition Kaowool" von der Firma Morgan
GmbH, Ratingen bei Düsseldorf, vertriebenen
keramischen Fasermaterial besteht.
9. Kabelverbindung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß in der Fasermaterial-Lage die Fasern
frei von Bindemittel aneinander haften.
10. Kabelverbindung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Fasermaterial-Lage
die Fasern durch ein feuerbeständiges anorganisches
Bindemittel aneinandergebunden sind.
11. Kabelverbindung nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Bindemittel Wasserglas aufweist.
12. Kabelverbindung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß bei der
Ader-Umhüllung ein Gleitmaterial (59, 61) wie
Silikonfett unter der Lage aus Fasermaterial (245,
47) vorgesehen ist.
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