DE3528429A1 - Scheibeneindicker - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Scheibeneindicker entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein solcher Scheibeneindicker ist bekannt aus DE-A 3 235 003.

Bei diesem Scheibeneindicker dienen die von benachbarten Filter­ scheiben gebildeten Filterkammern zur Aufnahme der eingeleiteten Suspension und sind an ihrem radialen Rand offen. Diese Filter­ kammern bilden zusammen mit an ihnen befestigten, umlaufenden Dichtungen mit entsprechenden flanschartigen Vorsprüngen des Troges abwechselnd Kammern für das Filtrat, die jeweils einen vom übrigen Troginhalt abgeschotteten Auslaß aufweisen müssen. Bei dieser bekannten Anordnung befindet sich der Filtratauslaß aus den Filtratkammern am Boden des Troges bzw. im untersten Bereich der Filtratkammern. Bei dieser Ausführungsform ist äußerst nachteilig, daß sehr viele gleitende Dichtungen vorhan­ den sind, weil jeweils die Filterkammer gegen die benachbarte Filtratkammer abgedichtet werden muß. Diese Dichtungen sind da­ bei zudem noch im Bereich hoher Umfangsgeschwindigkeit ange­ ordnet.

Die Aufgabe der Erfindung ist es nun, einen Scheibeneindicker anzugeben, der wesentlich weniger Dichtungen benötigt und über­ haupt einfacher aufgebaut ist als der bekannte.

Diese Aufgabe wird bei einem Scheibeneindicker der eingangs ge­ nannten Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst.

An sich sind ähnlich aufgebaute Scheibenfilter bekannt, die ur­ sprünglich zur Rückgewinnung von Fasermaterial aus Fabrikations­ abwasser bzw. -rückwasser, das bei der Papierfabrikation an­ fällt, dienen. Dabei wird mittels Unterdruck innerhalb der Fil­ terscheiben, der durch Fallrohre erzeugt wird, ein dichter Fil­ terkuchen auf der Siebbespannung erzeugt. Bei einer dieser Bau­ formen gemäß DE-AS 26 26 458 hat man durch bestimmte Maßnahmen versucht, die Wirkung als Eindicker zu erzielen. Dazu gehörten im wesentlichen in der Nähe der Filterscheiben Turbulenz in der Strömung erzeugende Mittel, um die schnelle Bildung eines dich­ ten Filterkuchens zu verhindern. Diese Einrichtung konnte aber nicht erfolgreich in die Praxis umgesetzt werden.

Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung hat man nur eine lose Fil­ terschicht, die nach dem Austauchen der Filterscheiben aus der Suspension alsbald in diese zurückfällt. Dieser Vorgang wird noch durch die wegen der hier möglichen, höheren Drehzahl im Inneren der Scheiben vom Siebrost und Versteifungsrippen mitge­ schleppten Wassermengen (Filtrat), das das Anhaften der Fasern an der Siebbespannung erschwert, begünstigt.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Figuren der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.

Dabei zeigt:

Fig. 1 einen Querschnitt in Längsrichtung des Scheibenein­ dickers mit zwei Filterkammern,

Fig. 2 eine Einzelheit der Abdichtung der Siebsegmente gemäß in Fig. 4 angegebener Schnittführung

Fig. 3 eine Einzelheit einer Filterscheibe in größerem Maßstab, und

Fig. 4 einen Querschnitt des Eindickers nach Fig. 1 in wesentlich vereinfachter, prinzipieller Form.

Bei dem erfindungsgemäßen Scheibeneindicker rotieren Filterkam­ mern 2 bildende Filterscheiben 1 in einem Trog 5. Dabei sind die Filterscheiben 1 mittels Haltebolzen 13 an der Umfangswand 22 einer umlaufenden Filtratkammer 3 befestigt, die von den Filter­ kammern 2 das Filtrat einlassende Einlaßöffnungen 4 und minde­ stens, wie hier dargestellt, in einer der Stirnwände 20 und 21 Ablauföffnungen 11 aufweist. Dabei ist der Ablaufraum 12 des Troges 5 mittels einer an ihrem Umfang im Bereich der Stirnseite 20 der Filtratkammer 3 befestigten, umlaufenden ringförmigen Dichtung - die vorzugsweise aus Kunststoff ausgebildet sein kann - die an einer Gegendichtungsfläche eines an der stirnseitigen Trogwand 29 vorgesehenen Flansches 28 dichtend anliegt, gegen den Eintrittsbereich des Troges 5 abgedichtet.

Dabei wird die Suspension über Stutzen 8, Einlaß 9 und Wehr 16 den Filterkammern 2 zugeführt. Der Suspensionsauslauf ist mit Stutzen 8′ gekennzeichnet. Die Suspension gelangt zu dem Stutzen 8 über Überlaufwehr 24. Zum Sammeln des Filtrats ist die Fil­ tratabführkammer 30 vorgesehen. Die Filtratkammer 3 ist mittels Wellenstümpfen 34 bzw. 34′ in Lagern 33 gelagert, wobei die Wel­ lenstümpfe jeweils durch Stopfbuchsen 31 gegen den Trog abge­ dichtet sind.

Wie man aus der Zeichnung erkennt, weisen die Filtratkammern in ihrem Inneren in Umfangsrichtung kaum merkliche Strömungshinder­ nisse auf, da z. B. die Haltebolzen 13 keinen nennenswerten Strö­ mungswiderstand aufweisen.

Um den Gesamt-Strömungswiderstand der Filterscheiben 1 möglichst klein zu halten, sind besondere Maßnahmen an den Trennstellen der einzelnen, im allgemeinen höchstens vier Siebsegmente 38, z. B. Blech-Viertelkreissegmente, getroffen, aus denen die Fil­ terscheiben praktischerweise aus technischen Gründen zusammenge­ setzt sind. Dies geht aus Fig. 2 hervor. Die einzelnen Segmente bestehen hier aber aus den jeweils einen Rost bildenden radialen Stäben 19 und quer dazu verlaufenden Stäben 23. Diese sind mit­ einander, zumindest aber an den im Bereich der Trennfugen vorge­ sehenen Versteifungsrippen 15 verschweißt. Diese Teile bilden ein jeweils einzeln mittels Haltebolzen 13 an der Filtratkammer 3 befestigtes Traggerüst für die Siebbespannung 40, die in Fig. 2 strichpunktiert angedeutet ist. Diese Siebbespannung ist mit­ tels Klemmleisten 41 an den Versteifungsrippen 15 befestigt. In den Versteifungsrippen 15 befindet sich je eine Nut 17, wobei diese Nuten benachbarter Versteifungsrippen einander gegenüber­ liegen, so daß zwischen ihnen eine Feder 18 als Dichtungselement eingebaut werden kann. Diese Feder kann vorzugsweise aus Kunst­ stoff oder einem Blechstreifen bestehen. Hierdurch können auch Fluchtungsfehler und andere Maßungenauigkeiten ausgeglichen wer­ den.

Um zu verhindern, daß Filtrat in Umfangsrichtung mitgeschleppt wird, gibt es also kaum ins Gewicht fallende Strömungshindernis­ se, erst recht keine Schottwände, vor allem quer zur Umfangs­ richtung im Innern der Filterscheiben.

Aus Fig. 3 ersieht man weitere Einzelheiten des Aufbaus der Fil­ terscheiben. Sie weisen einen radial äußeren Spannflansch 36 und zu beiden Seiten radial innere Flansche 26 mit einer Nut auf, in der je ein Dichtungsring 28 angeordnet ist.

Der Eindicker weist hier nur zwei parallele Filterkammern auf, jedoch wird im allgemeinen ein Eindicker aus sehr viel mehr Scheiben bestehen, und in einem solchen Fall sind dann auch Ab­ lauföffnungen 11 aus der Filterkammer 3 an der anderen Stirnsei­ te 21 der Filterkammer 3 vorgesehen. Es ist dann natürlich even­ tuell auch gegeben, die Ablaufkammer 30 für das Filtrat an einer Längsseite des Filtertroges 5 fortzuführen.

Der erfindungsgemäße Eindicker hat den Vorteil, daß er relativ einfach aufgebaut ist, wenig Dichtungen, entweder nur eine oder zwei umlaufende Dichtungen der Art 27 benötigt, so daß die Scheiben mit relativ großer Umdrehungsgeschwindigkeit von z. B. 20 Umdrehungen pro Minute betrieben werden können, und große Eindickerleistungen möglich sind. Die Zulaufstoffdichte beträgt im allgemeinen zwischen 0,4 und 1,2 %, während die Ablaufstoff­ dichte maximal etwa 14, vorzugsweise 6 bis 10 %, betragen kann.

Claims (9)

1. Scheibeneindicker mit im wesentlichen parallel zueinander in einem Trog rotierenden, mit gegenseitigem Abstand zuein­ ander angeordneten, je mindestens eine Siebfläche oder -ebene bildenden Filterscheiben, die paarweise zu Filter­ kammern zusammengefaßt sind, wobei sich an der einen Längs­ seite des Troges ein strömungsmäßig unmittelbar vor den Filterkammern befindlicher Suspensionszulauf befindet, da­ durch gekennzeichnet, daß die Filterscheiben (1) an einer im wesentlichen trommelartigen, oder sonst rotationssym­ metrischen, mit den Filterscheiben (1) rotierenden Filtrat­ sammelkammer (3) befestigt sind, die durch Zulauföffnungen (4) mit den an ihrem radialen Rand geschlossenen oder auch dort mit Siebfläche ausgebildeten Filterkammern (2) verbun­ den ist und an einer oder beiden Stirnseiten Ablauföffnun­ gen (11), die vorzugsweise über den Umfang der jeweiligen Stirnseite gleichmäßig verteilt sind, sowie radial außer­ halb der Ablauföffnungen an oder im Bereich der Stirnseite, wo sich die Ablauföffnungen (11) befinden, eine umlaufende Dichtung (27) aufweist, die an einer Gegendichtungsfläche der betreffenden Stirnseite des Troges (5) die Ablauföff­ nungen (11) gegen das Innere des Troges (5) abdichtet.

2. Eindicker nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich im Innern der Filterkammern (2) als unvermeidbare Strö­ mungshindernisse vornehmlich in Richtung quer zur Umfangs­ richtung im wesentlichen höchstens radial ausgerichtete Halte- und Tragbolzen (13) und radiale Versteifungsrippen (15) der Siebsegmente (14) im Fall von aus Segmenten (14) aufgebauten, einzelnen Filterscheiben (1) befinden.

3. Eindicker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Suspensionszulauf in Form von gegen die Filter­ scheiben spritzenden Düsenrohren ausgebildet ist.

4. Eindicker nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Suspensionszulauf mit einem Zulaufkasten, der ein Überlaufwehr (16) aufweist, ausgebildet ist.

5. Eindicker nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die benachbarten, radialen Versteifungsrippen (15) benachbarter Filtersegmente (38) einer Filterscheibe (1) mit Nut (17) und Feder (18) lose verbunden sind, wobei die Feder (18) als Dichtungselement dient.

6. Eindicker nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Traggerüst für die Siebbespannung der einzelnen Filterscheiben (1) mit Stäben (19) rostartig aus­ gebildet ist.

7. Eindicker nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die beiden benachbarten Filterscheiben (1), die eine Filterkammer (2) bilden, in Richtung zu ihrem ra­ dialen Rand hin sich stark einander nähern und dementspre­ chend geneigt auf der Filterkammer (3) befestigt sind.

8. Eindicker nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn­ zeichnet, daß stark turbulenzerzeugende Mittel im Bereich der Siebbespannung der Filterscheiben nicht vorgesehen sind.

9. Eindicker nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die umlaufende Dichtung (27) einen Ablaufraum (12) des Troges (5) gegen das übrige Traginnere abdichtet.