DE3526951A1 - Scherblatt fuer rasiergeraete und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Scherblatt fuer rasiergeraete und verfahren zu seiner herstellungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Scherblatt für Rasier
geräte und auf ein Verfahren zu dessen Herstellung.
Scherblätter für Rasiergeräte, insbesondere Elektro
rasiergeräte, sind bekannt. Bei modernen Elektrora
siergeräten besteht das Scherblatt aus einer per
forierten Nickelfolie. Die Perforation hat auf der
den Schermessern zugekehrten Seite einen Überstand,
der als Schneidkante dient und an dem z. B. das Bart
haar geschnitten wird. Der Überstand rundet sich im
Laufe des Betriebs bereits nach relativ kurzer Zeit
ab, wodurch die Schnittgüte nachläßt.
Die Schnitt- oder Rasiergüte ist weiter bei nicht ab
genutzten Scherblättern durch die Scherblattdicke von
ca. 50 µ begrenzt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Scherblatt mit ver
besserter Schnittgüte und längerer Lebensdauer zu
schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 bzw. An
spruch 2 gekennzeichnete Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben
sich aus den Unteransprüchen.
Anisotrope Ätztechniken in Verbindung mit einkristal
linem Silizium sind bekannt. Sie werden z. B. ange
wendet, um mikromechanische Komponenten, wie Gräben,
Löcher, freistehende Zungen usw. zu erzeugen, die zur
Erstellung von ultrakleinen Sensoren und Aktuatoren
benötigt werden (Siehe K.E. Petersen/ SILICON AS A
MECHANICAL MATERIAL/ IEEE, Vol. 70, Nr. 5, MAI 1982).
Der Grundgedanke der Erfindung besteht darin, aus ei
ner monokristallinen Siliziumscheibe mittels eines
einzigen Ätzvorgangs ein Lochmuster zu erzeugen, wo
bei handelsübliche Siliziumscheiben der Kristall
orientierung (100), (110) verwendet werden. Durch die
Wahl der Kristallorientierung, der Geometrie, des
Musters und der Ausrichtung der Ätzmaske lassen sich
sowohl die Form der als Barteintrittsöffnungen dienen
den Öffnungen als auch die Neigung der Schneidkanten
beeinflussen.
Bei handelsüblichen Siliziumscheiben der Kristall
orientierung (100) können Öffnungen von rechteckigem
oder quadratischem Querschnitt hergestellt werden.
Durch die physikalische Eigenart des Ätzvorgangs lau
fen die Lochkanten so aufeinander zu, daß sich das
Loch verjüngt (z. B. bei quadratischen Öffnungen py
ramidenartig), wobei an allen vier Lochseiten schräge
Scherkanten diamantartiger Qualität ausgebildet wer
den. Mit handelsüblichen Siliziumscheiben der Kristall
orientierung (110) entstehen durch den Ätzvorgang Öff
nungen mit rautenartigem Querschnitt, bei denen sich
außer in den spitzwinkligen Ecken der Raute mit zu
nehmender Ätztiefe die Querschnittsöffnung nicht ver
ändert. Es entstehen durch den Ätzvorgang zur Schei
benoberfläche senkrecht verlaufende Schneidkanten, wo
hingegen an den spitzwinkligen Ecken der rautenförmi
gen Öffnungen mit zunehmender Ätztiefe schräg ver
laufende Schneidkanten entstehen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeich
nung dargestellt und werden im folgenden näher er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1a eine Schnittansicht einer mono
kristallinen (100) orientierten
Siliziumscheibe vor der Ätzung,;
Fig. 1b eine Schnittansicht einer mono
kristallinen (100) orientierten
Siliziumscheibe nach der Ätzung;
Fig. 1c eine perspektivische Ansicht ei
nes mit dem erfindungsgemäßen
Verfahren hergestellten Scher
blatts;
Fig. 2 eine Aufsicht auf eine monokristal
line (100) orientierte Silizium
scheibe; und
Fig. 3 eine perspektivische Ansicht ei
ner monokristallinen (110) ori
entierten Siliziumscheibe mit
einer darin ausgebildeten rauten
förmigen Öffnung.
Im folgenden wird das Herstellungsverfahren zur Er
zeugung von Scherblättern und ein damit hergestelltes
Scherblatt beschrieben. Fig. 3 zeigt eine handelsüb
liche (100)-Siliziumscheibe, die einer anisotropen
Ätzung zur Erzeugung eines Lochmusters unterworfen
wird. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist der
Lochquerschnitt quadratisch. Er kann ebenfalls recht
eckig oder, wie weiter unten erläutert wird, rauten
förmig ausgebildet werden.
Durch die physikalische Eigenart des Ätzprozesses lau
fen die Lochkarten pyramidenartig aufeinander zu. Die
Löcher verjüngen sich ihn Richtung des Schermessers
und erzeugen schräge Schneidkanten von diamantartiger
Qualität. Durch gleichzeitige Formätzung des Scher
blattrahmens entsteht das Scherblatt in einem Ätzvor
gang.
Fig. 1 zeigt in nichtmaßstäblicher Darstellung den
Ausschnitt der in Richtung (100) orientierten Sili
ziumscheibe 1, deren Oberflächen 2 mit heißem Wasser
dampf in bekannter Weise zu SiO2 oxidiert wurden.
Durch Überziehen mit Positiv-Fotolack 3, Auflegen von
Ätzmasken, Belichten, Entwickeln und Öffnen der Oxid
schicht mittels gepufferter Flußsäure werden die Fen
ster 4 und 5 erzeugt. Hierbei entspricht das Fenster
4 einer als Haareintrittsöffnung dienenden Öffnung
und das Fenster 5 der späteren Scherblattrückseite,
d. h., der den Schermessern zugekehrten Seite.
Die Fensteroberflächen aus reinem Silizium sind auf
der (100)-Siliziumscheibe parallel zu den (110)-
Ebenen orientiert. Sie bieten im nachfolgenden Haupt
ätzvorgang der anisotropen Ätze, hier z. B. KOH, die
Möglichkeit, bis zum Erreichen der (111)-Ebenen, in
das Silizum einzudringen und dabei Kanten in den dar
gestellten Richtungen 6, 7, 8 auszubilden. Nach Er
reichen der gewünschten Scherblattdicke D wird der
Ätzvorgang abgebrochen und der restliche Fotolack ent
fernt. Fig. 1b zeigt den gleichen Ausschnitt der Si
liziumscheibe nach der Ätzung.
Man sieht einen Scherblatteil 9, einen Scherblattrand
10 sowie die als Haareintrittsöffnung ausgebildete
Öffnung 11 mit den erzeugten Schneidkanten 12.
Fig. 1c zeigt in räumlicher Darstellung einen größeren
Abschnitt des Scherblattes. Es ist selbstverständlich,
daß das Lochmuster beliebig versetzt sein kann, so
fern die durch die (110)-Ebenen vorgegebenen Grund
richtungen der Kanten der Öffnungen beibehalten wer
den. Statt quadratischer Öffnungen können, wie be
reits oben erwähnt, kurze Schlitze vorteilhaft sein.
Der zur Versteifung in ursprünglicher Scheibenstärke
belassene Scherblattrand 10 kann mit Befestigungs
löchern versehen und in nützlicher Weise durch den
gleichen Ätzvorgang geformt werden.
Ein typisches Ausführungsbeispiel des Scherblattes
weist die in Fig. 2 dargestellten Abmessungen auf:
Dicke der Siliziumscheibe W = 250 µ, Scherblattdicke
D = 30 µ, Weite der als Haareintrittsöffnung dienenden
Öffnung A = 542 µ, Schneidweite B = 500 µ, Stegweite
a = 30 µ, Stegweite x = 72,5 µ und prozentualer Anteil
/Schneidöffnung K % = 32,7%.
Mit der Erfindung wird ein neuartiges Scherblatt ver
besserter Schneidgüte geschaffen, das eine längere
Lebensdauer aufweist und in vorteilhafter Weise Haut
allergien, z. B. Nickelallergien, verhindert.
Claims (7)
1. Scherblatt für Rasiergeräte, dadurch gekenn
zeichnet, daß es aus einer monokristallinen, zur
Ausbildung von als Haareintrittsöffnungen dienenden qua
dratischen, rechteckigen oder rautenförmigen Öffnungen
(11) anisotrop geätzten Siliziumscheibe (1) besteht.
2. Verfahren zur Herstellung eines Scherblattes für
Rasiergeräte, gekennzeichnet durch aniso
tropes Ätzen einer Silizium-Reinkristallscheibe (1) zur
Erzeugung einer dünnen Membran mit einem Lochmuster.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß in Abhängigkeit von Geometrie und
Anordnung der Ätzmaske in örtlicher Relation zur Orien
tierung der Kristallstruktur sowohl die Form als auch
die Kantenneigung der als Haareintrittsöffnungen die
nenden Öffnungen (11) des Lochmusters veränderlich ge
staltet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Orientierung so vorgenommen
wird, daß die Kanten der Löcher von (111)-Ebenen ge
bildet werden, die durch das Ätzen nur minimal ver
änderbar sind, so daß ohne Zerstörung der äußeren
Geometrie des Lochmusters der Öffnungen (11) die Dicke
des Scherblattes durch die Dauer des Ätzens bestimmt
wird, wobei gleichzeitig scharfe Schneidkanten (12)
diamantartiger Härte erzeugt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Scher
blattrand und die Befestigungsgeometrie des Scher
blattes aus der gleichen Siliziumscheibe (1) erzeugt
werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Silizium-
Reinkristallscheibe eine (110)-Kristallorientierung
aufweist, wobei quadratische oder rechteckige, als
Haareintrittsöffnungen dienende Öffnungen (11) er
zeugt werden, deren Kanten mit den durch die (110)-
Ebenen vorgegebenen Grundrichtungen so übereinstimmen,
daß sich pyramidenartig verjüngende Vertiefungen aus
gebildet werden, die durch eine von der Gegenseite
kommende Ätzfront pyramidenstumpfartig begrenzt wer
den, so daß Schneidkanten (12) entstehen und gleich
zeitig das Scherblatt die gewünschte Dicke (D) er
hält, sowie Randversteifungen und die Befestigungs
geometrie des Scherblattes erzeugt werden.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Silizium-
Reinkristallscheibe (1) eine (110)-Kristallorienti
rung aufweist, wobei rautenförmige, als Haarein
trittsöffnungen dienende Öffnungen (11) erzeugt wer
den, die an den spitzwinkligen Ecken schräge Scher
kanten und im übrigen senkrecht zur Scheibenoberfläche
(2) verlaufende Scherkanten (12) aufweisen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19853526951 DE3526951A1 (de) | 1985-07-27 | 1985-07-27 | Scherblatt fuer rasiergeraete und verfahren zu seiner herstellung |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3526951A1 true DE3526951A1 (de) | 1987-01-29 |
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ID=6276962
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19853526951 Ceased DE3526951A1 (de) | 1985-07-27 | 1985-07-27 | Scherblatt fuer rasiergeraete und verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
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