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DE3513953C2 - Verfahren zur Unschädlichmachung von Dioxinen und Dibenzofuranen - Google Patents

Verfahren zur Unschädlichmachung von Dioxinen und Dibenzofuranen

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DE3513953C2
DE3513953C2 DE19853513953 DE3513953A DE3513953C2 DE 3513953 C2 DE3513953 C2 DE 3513953C2 DE 19853513953 DE19853513953 DE 19853513953 DE 3513953 A DE3513953 A DE 3513953A DE 3513953 C2 DE3513953 C2 DE 3513953C2
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Unschädlichma­ chung von Dioxinen und Dibenzofuranen, welche in öligen Rückständen, vorzugsweise aus Deponieeluaten, enthalten sind, bei dem eine Mischung aus Flugasche aus einem oder mehreren Kohlekraftwerken und einem oder mehreren hydraulischen Bindemitteln der ölige Rückstand und An­ machwasser, das bis zu 4% Polyvinylalkohol oder Poly­ vinylacetat in wäßriger Lösung enthält, zugesetzt, das Ganze homogenisiert uns zu einer teigigen Masse verar­ beitet wird, welche ausgebracht oder in Formen oder Be­ hältnisse gefüllt und getrocknet wird, worauf das Er­ zeugnis durch Aufbrechen der ausgebreiteten Masse oder als Formkörper aus den Formen oder in Behältnissen ein­ geschlossen gewonnen wird (nach Patent 35 02 585).
Dioxine, insbesondere das stark toxische 2.3.7.8.- Tetrachlordibenzo-Para-Dioxin, welches als sogenanntes "Sevesogift" bekannt geworden ist, bzw. die gleichzei­ tig mit Dioxinen entstehenden chlorierten Dibenzofurane sind nicht in Wasser, sondern u. a. in Ölen und organischen Lösungsmitteln löslich. Dioxine können z. B. auch in der Kühlflüssigkeit von Transformatoren enthalten sein. Diese Kühlflüssigkeit, auch als "Askarel" bekannt, besteht im wesentlichen aus Chlorphen A 60. Dieser Stoff allein ist jedoch für Kühlzwecke wegen seiner hohen Viskosität nicht geeignet, so daß als Lösungsmittel noch Tetra- und Trichlorbenzole hinzugefügt werden. Das Verhältnis von Chlorphen zu Lösungsmittel beträgt im allgemeinen 2/1. Bei der Herstellung, aber auch später im Gebrauch, wenn beim Kühlen der Transforma­ toren das "Askarel" erhitzt wird, können die toxischen Stoffe entstehen. Pro Transformator werden bis zu 900 kg an Kühlflüssigkeit benötigt. Es fallen daher erhebliche Mengen an umweltbedenklichen Abfallstoffen bei der Ent­ sorgung alter, nicht mehr verwendungsfähiger Transfor­ matoren an.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, Dioxine und Diben­ zofurane durch Verbrennen unschädlich zu machen. In der Praxis scheitern solche sehr aufwendigen Verfahren jedoch an den hohen Temperaturen, die in der Feuerung erreicht werden müssen, wenn die bezeichneten Verbindungen restlos abgebaut werden sollen. Außerdem können mit diesem bekannten Verfahren jeweils nur geringe Men­ gen vernichtet werden.
Ein anderes bekanntes Verfahren besteht darin, die schädliche Flüssigkeit einzuschließen, d. h. sie in doppelwandigen Fässern aufzubewahren. Diese Fässer bzw. ihre Deponie schaffen gleichwohl die von den toxischen Dioxinen und Diben­ zofuranen ausgehenden Gefahren nicht aus der Welt und sind daher für die Unschädlichmachung ungeeignet.
Es hat sich nun überraschenderweise herausgestellt, daß auf einfache Weise ein Erzeugnis hergestellt werden kann, welches Dioxine und Dibenzofurane auf Dauer unschädlich macht, wobei das zur Herstellung dieses Erzeugnisses benutzte neue Verfahren in der Lage ist, nennenswerte Mengen an toxischen Stoffen in kurzer Zeit zu verarbeiten.
Die Erfindung schlägt vor, bei einem Verfahren der ein­ gangs genannten Art als öligen Rückstand Kühlflüssig­ keit von Transformatoren zu verwenden.
Dabei kann pro Mischvorgang ein Anteil von bis zu 30 Gew.-% "Askarel" eingebracht werden, vorzugsweise befindet sich jedoch ein Anteil von 20 bis 25% "Aska­ rel" in der Mischung.
Das Verfahren kann so geführt werden, daß bei festem Anteil an "Askarel" das Verhältnis von Flugstaub zu hydraulischem Bindemittel oder bei festem Anteil an hydraulischem Bindemittel das Verhältnis von "Askarel" zu Flugstaub variiert wird.
Im letzten Fall kann das Verhältnis von Flugstaub zu "Askarel" von 1,5/1 bis zu 3/1 variieren. Der Flugstaub ist ein fester Stoff mit großer Oberfläche, der erhebliche Mengen an "Askarel" binden kann. Dieser puzzolanische Effekt des Flugstaubes ist der Grund da­ für, daß bei dem durch das Verfahren hergestellten Er­ zeugnis eine Festigkeit erreicht wird, die dem zuge­ gegebenen Anteil an hydraulischem Bindemittel, z. B. Zement, an sich nicht entspricht.
Die nach dem Mischen teigige Masse wird ausgebracht und erhärtet. Sie bildet nach dem Aufbrechen mehr oder weniger grobe Partikel. Wird die Masse dagegen in offene Formen eingefüllt, so ergeben sich nach dem Entformen entsprechend ausgebildete Formkörper. Der giftige Rückstand wird vollständig eingebunden.
Die Formkörper weisen eine derartige Festigkeit auf, daß sie vor dem Erstarren mit Ösen aus Stahl versehen werden können, welche das Manipulieren der Formkörper erleichtert, sobald diese erhärtet sind. Verwahrt werden können die Formkörper z. B. in unterirdischen Salzkavernen.
Aus Sicherheitsgründen kann es sich ferner empfehlen, die Formkörper nach ihrer Entformung und vor ihrer Endlagerung oder Deponie mit einem wasserdichten Anstrich zu versehen. Dafür kommt insbesondere ein Bitumenanstrich in Frage.
Es ist jedoch auch möglich, die teigige Masse z. B. in Fässer abzufüllen. Durch diese Verpackung erreicht man ebenfalls eine Verbesserung der Transportmöglich­ keit und einen zusätzlichen Abschluß nach außen, der je nach Art des Behältnisses den Inhalt über längere Zeiträume verwahrt.
Im folgenden wird ein Anwendungsbeispiel der Erfindung erläutert:
Beispiel
(6096)
650 kg Flugstaub aus Steinkohlekraftwerken
100 kg Lutoforte® (Hochofenzement) werden in einem Spezialintensivmischer trocken 1 bis 2 min vorgemischt. Anschließend werden
250 kg "Askarel" und
100 kg einer 4%igen Lösung von "Polyviol G 18/140"® (Polyvinylalkohol mit einem MG von ca. 200 000 zugegeben und 5 min intensiv gemischt und homogenisiert.
Die homogene Mischung erstarrt und erreicht nach 2 Tagen eine Druckfestigkeit von 110 N/cm².

Claims (3)

1. Verfahren zur Unschädlichmachung von Dioxinen und Di­ benzofuranen, welche in öligen Rückständen, vorzugs­ weise aus Deponieeluaten, enthalten sind, bei dem eine Mischung aus Flugasche aus einem oder mehreren Kohlekraftwerken und einem oder mehreren hydrau­ lischen Bindemitteln der ölige Rückstand und Anmachwas­ ser, das bis zu 4% Polyvinylalkohol oder Polyvinylace­ tat in wäßriger Lösung enthält, zugesetzt, das Ganze homogenisiert und zu einer teigigen Masse verarbeitet wird, welche ausgebracht oder in Formen oder Behält­ nisse gefüllt und dann getrocknet wird, worauf das Er­ zeugnis durch Aufbrechen der ausgebreiteten Masse oder als Formkörper aus den Formen oder in Behältnissen ein­ geschlossen gewonnen wird (nach Patent 35 02 585), dadurch gekennzeichnet, daß als öliger Rückstand Kühl­ flüssigkeit von Transformatoren verwendet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mischung einem festen Anteil an Kühl­ flüssigkeit bis zu 30 Gew.-%, insbesondere 20 bis 25 Gew.-%, Flugstaub und hydraulisches Bindemittel in variieren­ den Verhältnissen zugesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mischung einem festen Anteil an hydrau­ lischem Bindemittel Flugstaub und Kühlmittel in einem Verhältnis 1,5/1 bis 3/1 zugesetzt wird.
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