Verfahren zum Überziehen thermisch resistenter Substrate
und danach hergestellter Gegenstand
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Überziehen eines thermisch widerstandsfähigen Substrats mit
ersten und zweiten Materialien; einen Gegenstand sowie ein Verfahren zur. Überziehen eines thermisch
widerstandsfähigen Substrats mit ersten und zweiten Materialien.
Insbesondere bezieht sich die Erfindung allgemein auf ein Verfahren zum überziehen von Teilen mit
Mikrolaminat-Schichten zweier unterschiedlicher Materialien
und ganz besonders auf einen Gegestand mit einem Mikrolaminatschicht-überzug
eines hochfeuerfesten Metallnitrids und
819/423
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BOEHMERT & IiOEHMEPT
einer Edelmetalllegierung und auf ein Verfahren zum Abscheiden der Mikrolaminatschichten durch pyhsikaIisehe
Abscheidung aus der Dampfphase.
Es ist im Stand der Technik bekannt, daß goldfarbige
Gegenstände durch Abscheiden von Titan in einer stickstoffhaltigen Atomsphäre hergestellt werden
können, um eine Schicht von Titannitrid auf einem thermisch widerstandsfähigen Substrat zu bilden.
Durch Steuerung der zur Reaktion mit dem Titan verfügbare Menge Stickstoff kann die Farbe des Titannitridüberzugs
ähnlich derjenigen reinen Goldes oder von Gelbgoldlegierungen gemacht werden. Aufgrund
der Wechselwirkungen sichtbaren Lichtes mit seiner Oberfläche ist Titannitrid aber sehr viel weniger
glänzend als das Gold oder die gelben Legierungen, die es simuliert. Diese wohlbekannte Eigenschaft
von Titannitrid kann dadurch umgangen werden, imdem ein zusätzlicher überzug aus Gold
oder einer Gelbgoldlegierung über dem Titannitridüberzug aufgebracht wird. Das US-PS 4 252 862 beschreibt
ein solches Verfahren. Auf diese Art sind Titannitridfilme eingesetzt worden, um die Zeit
ansehnlichen Gebrauchs dekorativer Gold- oder Goldlegierungsbußen-überzüge zu erhöhen, welche
sie ersetzen oder um auch auf den Nickelunterschichten eingesetzt zu werden, deren Gebrauch auf dem Gebiet
der Elektroplatierung wohl bekannt ist. Unter den Bedingungen einer „kontinuierlichen. Bandhabung in
den Händen von Benutzern zerkratzt die relativ weiche goldhaltige Schicht» entwickelt ein diffus
reflektierendes Aussehen und wird gleichzeitig abgenutzt, besonders an herausragenden und exponierten
Stellen des überzogenen Substrats. Wenn die gold-
BOEHMERT & BOEHMERT
- 2Γ-
haltige Schicht vollständig an derartigen Vorsprüngen abgenutzt wird und die dunklere Titannitridunterschicht frei gelegt wird, ist der
derart hergestellte visuelle Kontrast nicht so groß wie in dem Fall, wenn eine Nickelunterschicht
freigelegt wird. Die Tatsache, daß die goldhaltige Schicht abgenutzt worden ist, wird
aber nicht vollständig verborgen, da immer noch ein visueller Kontrast zwischen den verbleibenden
glänzenden und diffus reflektierenden, zerkratzten, goldhaltigen Bereichen, die die dunklen
und spiegelnden, abnutzungsresistenten und kratzfesten Titannitridunterschichten umgeben.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die nachteiligen Abnutzungseigenschaften von
Gold oder Gelbgoldlegierungen und das nachteilige Auftreten des Titannitrids zu verhindern.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren
gelöst, das gekennzeichnet ist durch den ersten Schritt des Abscheidens einer lichtdurchlässigen
Schicht, die im wesentlichen eines der ersten oder zweiten Materialien aufweist;
den zweiten Schritt des Abscheidens eines der ersten oder zweiten Materialien auf der Schicht
in einer lichtdurchlässigen Schicht, die im wesentlichen aus dem anderen der beiden Materialien besteht;
den ersten Schritt des Abscheidens auf der Schicht der beiden Materialien einer weiteren lichtdurchlässigen
BOEHMERT & BOEHMLRT - - - -
Schicht, die im wesentlichen aus einem der Materialien
besteht, die im wesentlichen aus einem der Materialien besteht, und das Wiederholen des zweiten und dritten
Schrittes; wobei die ersten Materialien aus einer ersten Gruppe bestehend aus TiN, TaN, ZrN und HfN und die
zweiten Materialien aus einer zweiten Gruppe bestehend aus Au und einer Goldlegierung ausgewählt sind, und
die Schichten des ersten Materials eine Dicke von mindestens 0,0 1 Mikrometer und die Schichten des
zweiten Materials eine Dicke von mindestens 0,003 Mikrometer besitzen.
Der erfindungsgemäße Gegenstand ist gekennzeichnet
durch einen überzug auf dein Substrat aus mehreren
Mikrolaminatschichten, die im wesentlichen jeweils aus ersten und zweiten Materialien bestehen, wobei
das erste Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus TiN, TaN, ZrN und HfN und das zweite
Material ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Au und einer Goldlegierung, und daß jede Mikrolaniinatschicht des ersten
Materials eine Dicke von nicht mehr als 0,33 Mikrometer besitzt. Die erfindungsgemäßen Filme vermeiden die nachteiligen Abnutzungseigenschaften von Au oder Au-Legierungen sowie das nachteilige Aussehen von
TiK. Ein weiteres erfindungsgemäßes Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß das erste-Material im wesentlichen TiN ist.
Aufgrund ihres Aufbaus vereinigen die Filme der vorliegenden Erfindung
das überlegende Aussehen von Gold oder fielbgoldlegierungen mit der
überlegenen Resistenz gegen Abnutzung des Titannitrids.
Bei Abnutzung behalten die mikrolaminierten Filme gemäß der vorliegenden Erfindung ihr glänzendes
und spiegelndes Aussehen und entwickeln keine visuell, kontrastisierenden Bereiche.
Es ist auch bekannt, gleichzeitig Titan und Gold oder Goldlegierungen in Gegenwart von Stickstoff
BOEHMERT & BOEHMERI
• J-
abzuscheiden. Das Verfahren gemeinsamer Abscheidung liefert Filme, bei denen die diese
aufbauenden Elemente auf atomarem Niveau gemischt werden und deren Eigenschaften für
ihre gesamte Dicke einheitlich sind. Dieses Mischen von Elementen auf atomarem Niveau
führt jedoch nicht zu der einfachen Vereinigung der erwünschten Eigenschaften von Titannitrid
und Gold. Stattdessen werden dann, wenn Gold oder eine Goldlegierung gemeinsam mit Titan
in Gegenwart von Stickstoff gemäß den Verfahren nach dem Stand der Technik abgeschieden werden.
Filme hergestellt, deren Eigenschaften in bestimmten Schlüsselbereichen nachteilig sind:
Die Mischfilme besitzen eine Farbe, die wesentlich weniger gelb als entweder Titannitrid oder
das ursprüngliche Gold oder Goldlegierung ist; und die Mischfilme sind weniger korrosionsresistent
als sowohl Titannitrid oder das ursprüngliche Gold oder Goldlegierung. Wie im weiteren detaillierter
beschrieben, resultieren diese unerwünschten Eigenschaften aus der Gegenwart beträchtlicher Mengen
von Gold-Titan intermetallischen Verbindungen, die sich während des Wachstums der gemeinsam abgeschiedenen
Filme bilden. Zusätzlich sind diese Mischfilme weniger glänzend als das Gold oder die Goldlegierung,
die für ihre Herstellung verwendet wird. Es ist auch bekannt, Filme herzustellen,
in denen ein kontinuierlicher oder schrittweiser Zusammensetzungsgradient von einer Unterlage aus
hauptsächlich Titannitrid bis zu der freien Oberfläche des Filmes, die hauptsächlich aus Gold oder Goldlegierungen
besteht. Filme dieses Typs haben
BOEHMERT & BOEHMERT oon^o
/ο
notwendigerweise über gang sber eiche, wo, aus dem ,.
Mischen auf atomarem Niveau resultierend, welches die Wechselwirkung von Gold und Titan fördert,
die erwünschten Eigenschaften der Einzelsubstanzen abnehmen, wie bereits beschrieben.
Bei Abnutzung und Abrieb unterworfenen überzogenen Gegenständen werden alle Filmbereiche schließlich
als freie Oberfläche freigelegt. Die Abnutzungsprozesse vermindern die Qualität der Filmstrukturen,
die ihre Lebenszeit mit Bereichen geringerer Eigenschaften innerhalb des Films beginnen.
Es ist ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, daß die Bildung wesentlicher Mengen von intermetallischen
Goldtitanverbindungen vermieden wird und daß die Qualität mit diesem mikrolaminierten, aber unvermischten Filmen
überzogener Komponenten gleichmäßig über ihre Lebenszeit überlegen ist.
Kurzgefaßt werden gemäß der Lehre einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung mikrosskopische,
ununterbrochene und unterbrochene Mikrolaminatschichten aus Gold oder Goldlegierung
und aus Titannitrid nacheinander auf einem thermisch widerstandsfähigen Substrat durch Magnetron-Kathodenzerstäubung
oder andere physikalische Gasphasenabscheidung sprozes se abgeschieden. Bei diesem Verfahren
werden mindestens zwei unabhängige Zerstäubungskathoden in einer einzigen Vakuumkammer eingebaut, um
die Goldmikrolaminatschichten und die Titannitridmikrolaminatschichten abzulagern. Die Titankathode
und die Gold- oder Goldlegierungskathode sind hinreichend isoliert, um eine wesentliche Überlappung
BOEHMERT & BOEHMERT
/M
der entsprechenden Uberzugsflüsse zu vermeiden. ··
Auf diese Weise wird das Mischen der Materialien im atomaren Maßstab auf den Substratoberflächen
vermieden und die Reaktion von Gold mit Titan nicht gefördert. Bei dieser Ausführungsform dient
der Abstand dazu, die Isolation der überzugs-Flüsse zu erzielen. Gleichwirkend könnte die
vernünftige Anordnung von Ablenkblechen oder eine Kombination sowohl von Ablenkblechen als
auch physikalischer Trennung eingesetzt werden, um das gleiche Ziel zu erreichen.
Jede einzelne Mikrolaminatschicht aus entweder Titannitrid oder Gold ist nicht notwenigerweise
ununterbrochen, sondern kann, abhängig von den Abscheidungsbedingungen aus teilweise verbundenen
Inseln des Überzugsiaaterials zusammengesetzt sein. Zusätzlich sind die jeweiligen einzelnen Schichten
gemäß der vorliegenden Erfindung lichtdurchlässig. Durch Abscheiden einer hinreichenden
Anzahl von Mikrolaminatschichten wird das Substrat vollständig verborgen, und der resultierende
mikrolaminierte überzug besitzt die erwünschten physikalischen Eigenschaften von Titannitrid und
Gold oder einer Goldlegierung ohne die aus der Reaktion zwischen Gold und Titan resultierenden
unerwünschten Eigenschaften. Der Glanz der mikrolaminierten überzüge ähnelt sehr viel mehr demjenigen
mit Gold elektroplatierter Juwelierwaren und ähnlichem, als Titannitridüberzügen oder gemeinsam
abgeschiedener überzüge von Gold und Titannitrid.
Erfindungsgemäß wird visuelle Äquivalenz
BOEHMERT & FO5HMERT
zu Goldelektroplattierung erzielt, indem über das
Kathodenzerstäubungsverfahren zusätzlich -Gold oder Goldlegierung über die mikrolaminierte
Titannitrid=- unf Gold- oder Goldlegierungsbeschichtung aufgebracht wird. Die Außenschicht
aus Gold oder Goldlegierung verleiht dem überzogenen Teil die Farbe und den Glanz elektroplattieren
Goldes,ist so kratzfest und haltbar wie die multilaminierte
Unterschicht und ist kratzfester und haltbarer als eine konventionelle elektroplatierte
Gold- oder Goldlegierungsbeschichtung. Der mikrolaminierte überzug ist selbstverständlich billiger
als die wesentlich dickere elektroplattierte Goldschicht mit dem gleichen visuellen Eindruck und
Abnutzungsverhalten, aufgrund der Tatsache, daß der überzug weniger Gold enthält.
Die vorliegende Erfindung wird anhand der Lektüre der nachfolgenden speziellen Beschreibung in Verbindung
mit der begleitenden Zeichnung besser verständlich, wobei:
Fig. 1 eine senkrechte Schnittansicht
einer KathodenZerstäubungsanlage
ist, die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt
werden kann;
Fig. 2 die Ansicht eines waagerechten
Schnittes durch die Kathodenzerstäubungsanlage, die in Fig. 1 gezeigt ist; und
Fig. 3 mehrere Kurven, die Teile von *'
Röntgendiffraktionsaufnahmen für vier unterschiedliche Filme zeigen: Kurve 3a ist ein Teil
einer Röntgendiffraktionsaufnahme eines Goldlegierungsfilms,
der 1,67 Gew.-% Nickel und 98,33 Gew.-% Gold aufweist; Kurve 3b ist
ein Teil einer Röntgendiffraktions-
BOEHMERT & BÜEHMERT
-X-
aufnahme eines mikrolaminierten er- findungsgemäßen
Films, der aus alternierenden Mikrolaminatschichten aus Titannitrid und der Goldlegierung
der Kurve 3a besteht; Kurve 3c ist ein Teil einer Röntgendiffrationsaufnähme
eines Films, der aus den gleichen Elementen wie der mikrolaminierte Film der Kurve 3b besteht,
und diese Elemente gemäß dem Stand Technik abgeschieden werden; Kurve 3d ist ein Teil einer Röntgendiffraktionsaufnahme
eines wie der Film der Kurve 3c, aber ohne Stickstoff, hergestellten Films.
Die vorliegende Erfindung wird nun insbesondere in Verbindung
mit der Herstellung von Goldüberzügen, die für den Einsatz auf Juwelierwaren, Schreibinstrumenten oder
ähnlichem geeignet sind, beschrieben, die resistent gegenüber Abnutzung und Korrosion bei Kontakt mit dem
menschlichen Körper sein müssen. In einigen ihrer Aspekte wird die Erfindung auch ihren Einsatz dort finden, wo auch
immer zusammengesetzte überzüge hochfeuerfester Metallverbindungen
und Edelmetallegierungen erwünscht sind, aber wo Wechselwirkung zwischen den verschiedenen Metallen
vermieden werden soll.
In der Zeichnung enthält ein allgemein zylindrisches Gehäuse 10 eine Vakuumkammer 12, die zur Evakuierung
durch einen Satz Pumpen 14 und 16 eingerichtet ist. Die Pumpen sind über ein pneumatisch betriebenes Absperrventil
18 an der Kammer 12 angeschlossen. Die Pumpe ist eine mechanische Pumpe und die Pumpe 16 eine turbomolekulare
Pumpe. (Turbomolecular pump).
Eine Argongasguelle 19 ist mit der Kammer 12 über ein
einstellbares Ventil 20, um die Argonflußgeschwindigkeit in die Kammer 12 zu ändern, verbunden. Zusätzlich ist eine
Stickstoffgasquelle 22 mit der Kammer 12 über ein einstell-
BOEHMERT & EOFiHMEST - · ■ ■
■ /Ik
bares Ventil 24 zur Änderung der Stickstof ff ließge-schwindigkeit in die Kammer 12 verbunden.
Ein Paar abgeschirmter, Magetron-artiger Targetanord nungen 26 und 28 ist physikalisch mit Abstand voneinander,
einander gegenüberliegend in der Kammer 12 angebracht
und jeweils mit den negativen Ausgängen eines Paares variabler Gleichspannungsstromquellen 30 und 32
verbunden. Die Wand 33 der Kammer 12 ist leitfähig und, wie gezeigt, elektrisch geerdet, wie auch die positiven
Ausgänge der Stromquellen 30 und 32. Demzufolge bilden die Targets Kathoden und die Kammerwand ist eine
beiden Targetkathoden gemeinsame Anode. Wie im weiteren vollständiger erklärt, werden getrennte Glimmentladungen
an den Flächen der Targets ausgebildet.
Ein Substratträger 34 hängt vom obersten Bereich der Kammer 10 und wird um seine senkrechte Mittelachse über
einen Motor 36 mit variabler Geschwindigkeit gedreht, um mehrere Substrate 38 an den Targets 26 und 28 vorbeizubewegen.
Der Träger 34 ist leitfähig und elektrisch mit dem negativen Ausgang einer variablen Gleichspannungs
quelle 40 verbunden. Der positive Ausgang der Stromquelle 40 ist elektrisch geerdet.
Zusätzlich zu den Substraten 28 wird ein genau geformter Metallschieber 42 durch den Substratträger zur Bewegung
in die Nachbarschaft der Targets 26 und 28 getragen, um die Targets durch Zerstäubung zu reinigen.
Aus der bisherigen Beschreibung ist ersichtlich, daß zwei getrennte Zerstäubungskathoden in der gleichen
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■JS-
Vakuumkammer 12 vorgesehen sind, und daß diese beiden
Targets voneinander über einen hinreichenden Abstand voneinander getrennt angeordnet sind, so daß keine
wesentliche Überlappung ihrer entsprechenden Uberzugs-Flüsse stattfindet.
Erfindungsgemäß ist das Target 26 aus einem nicht edlen, hochfeuerfesten Metall wie bspw. Titan, Zirkon, Hafnium
oder Tantal hergestellt. Das Target 28 ist aus einem Edelmetall wie bspw. Gold oder einer Goldlegierung hergestellt.
Metalle, die zur Legierungsbildung mit den Edelmetallen zur Herstellung des Materials für das
Target 28 geeignet sind, umfassen Al, Si, Cr, Fe, Co,
Ni, Cu, Zn, Ga, Ge, Y, Zr, Nb, Mo, Ru, Cd, In, Sn, Sb und W. Geeignete Edelmetalle sind Rh, Pd, Ag, Os, Ir, Pt
und Au.
Um einen Nichtedelmetallgegenstand oder einen Teil mit einem Überzug zu versehen, dessen Aussehen demjenigen
eines elektrisch abgeschiedenen Edelmetallüberzuges entspricht und dessen Eigenschaften besser sind, wird erfindungsgemäß
ein thermisch widerstandsfähiges Substrat mit der erwünschten Form des Gegenstandes oder Teiles
mit mehreren Mikrolaminatschichten eines Nitrids eines hochfeuerfesten Metalls überzogen, die zwischen mehreren
Mikrolaminatschichten des Edelmetalls oder einer Edelmetallegierung
verteilt sind. Jede einzelne Mikrolaminatschicht des Nitrids besitzt eine Dicke, die zwischen
0,01 bis 0,33 Mikrometer beträgt. Jede individuelle Mikrolaminatschicht des Edelmetalls oder der Edelmetallegierung
besitzt eine Dicke, die zwischen 0,003 bis 0,13 Mikrometer beträgt.
BOEHMERT & BOEHMERT
Wenn die Mikrolaminatschichten-Dicken sich ihren entsprechenden üntergrenzen nähern, erhöht sich die
Empfindlichkeit der Filmqualität gegenüber den Abscheidungsbedingungen (bspw. Substrattemperatur,
Substratruhespannung) und gegenüber dem Materialeigen schaften (bpsw. die Fusionsgeschwindigkeit, Reaktions-Kinetik)
. Diese erhöhte Empfindlichkeit führt zur Einängung
der Bereiche zur Herstellung von Filmen akzeptabler Qualität befähigter Abscheidungsparameter.
Es ist auch beobachtet worden, daß wenn die entsprechenden Untergrenzen überschritten werden, ein Ausgleich zwischen
wünschenswerten Filmeigenschaften auftritt: Die Zerstäubungsvorspannung, die zur Herstellung hochreiner,
dichter, nicht-säulenförmiger Filme notwendig ist, liefert auch einen Filmunterbrechungs-Grad, der die
Bildung signifikanter Mengen von intermetallischen Goldtitanverbindungen
unterstützt. Wenn die Mikrolaminatschicht-Dicken weiter abnehmen, nähern sich die daraus
folgenden Filmeigenschaften denjenigen von Filmen nach dem Stand der Technik, bei denen eine Mischung auf atomarem
Niveau nicht vermieden wird.
Mikrolaminatschichten, deren Dicken weniger als die genannten
oberen Grenzen betragen, sind gegenüber sichtbarem Licht lichtundurchlässig. Die Farbe und der Glanz
eines mit einer lichtundurchlässigen Vielzahl lichtdurchlässiger Mikrolaminatschichten wird zwischen den Farben
und dem Glanz der gesamten Mikrolaminatschicht-Materialien liegen.
Die Endfarbe und Glanz eines mit einer lichtundurchlässigen Vielzahl lichtdurchlässiger Mikrolaminatschichten überzogenen
Gegenstandes wird im allgemeinen näher an der Farbe und Glanz des zuletzt abgeschiedenen Materials
BOEHMERT & BOEHMERT
liegen. Die Größe dieser Wirkung ist aber abhängig davon, wie nahe sich die Mikrolaminatschichtdicken
an ihren genannten oberen Grenzen befinden und von ihren r lativen Dicken, nämlich dem Durchschnitts-
Karatgehalt des Films.
Für dekorative Anwendungen ist die bevorzugte Endmikrolaminatschicht
Gold oder eine gelbe Legierung desselben. Zusätzlich zur erwünschten Farbe und
Glanz, die eine derartige Endschicht einem überzogenem Artikel verleiht, erhöht sie auch die Widerstandsfähigkeit
des überzogenen Gegenstandes gegenüber Kratzern und Abnutzung.
Es ist wohlbekannt, daß extrem dünne Schichten weichen, duktilen Materials die Reibungseigenschaften härterer
Materialien (auf welchen sie abgeschieden sind) verbessern. Bei solchen Filmanordnungen steigt die
effektive Härte des weichen Films exponentiell mit abnehmender Dicke. Man nimmt an, daß dieses Phänomen
der Grund für die überlegene Abnutzungs- und Kratzer-Resistenz
der erfindungsgemäßen Filme ist.
Demzufolge werden die wünschenswerten Eigenschaften der beiden Mikrolaminatschicht-Materialien erhalten und
sie ergänzen sich darüber hinaus in synergistischer Weise.
Wenn die genannten Obergrenzen der Mikrolaminatschichtdicken überschritten werden, werden die Mikrolaminatschichten
gegenüber optischer Strahlung vollständig undurchlässig. Mit steigenden Mikrolaminatschichtdicken
steigt die Tendenz des überzogenen Gegenstandes,
BOEHMERT & BOEHMERT
visuelle Kontraste während seiner Lebenszeit auszubilden. Wenn die Dicke der goldhaltigen Mikrolaminatschichten aufwächst nähert sich ihre tatsächliche
Härte der Härte des Aufbaumaterials und seiner Neigung, eine zerkratzte, diffus reflektierenden Anblick zu
entwickeln, steigt proportional dazu.
Zum besseren Verständnis der Erfindung wird nun unter #r~. Bezugnahme auf die nachfolgenden Beispiele die Erfindung lediglich beispielhaft erläutert.
Beispiel 1
Hitze-und korrosionsresistente Substrate wie Nickeüelektroplatti
erte Beryllium-Kupf erschreibinstrumentkomponenten werden in einer alkalischen Reinigungslösung
mittels Ultraschall entfettet, in entionisiertem • Wasser gespült, in einem organischem Lösungsmittel getrocknet
und auf dem Substratträger der Vakuumanlage befestigt.
Die Vakuumkammer wird evakuiert, bis ein Druck 5 χ 10" Pascal erzielt wird. Anschließend wird Argon in die
Kammer gelassen, um einen dynamischen Druck von 1,8 Pascal aufzubauen und anschließend werden die Substrate
weiter durch Sprühätzen durch Anlegen eines negativen Gleichspannungspotentials von 1,5 KV an dieselben gereinigt, bis im wesentlichen alle Oberflächenverunreinigungen entfernt sind. An jeder wassergekühlten,
planaren magnetronartigen Targetanordnung wird eine Zerstäubungskathode an der Vakuumseite befestigt und
ein einstellbares magnetisches Feld auf seiner
BOEHMERT & BOEHMERT
atmosphärischen Seite, nahe benachbart der Zerstäubungskathode, angelegt.
Vor der Abscheidung werden Verunreinigungen von den Kathoden in folgender Weise entfernt:
Eine 98,33 Gew.-% Gold und 1,67 Gew.-% Nickel aufweisende Kathode, an deren Oberfläche die maximale Querkomponente
der Intensität des magnetischen Feldes auf etwa 0,034 Tesla eingestellt wurde, wird durch Drehen des Target-Metallschiebers
in eine gegenüber der Goldlegierungskathode befindliche Position, Einstellen des Argonflusses,
um einen dynamischen Druck von 0,7 Pascal aufzubauen und Zünden einer konstanten Glimmentladung durch Anlegen eines
negativen Gleichspannungspotentials an der Goldlegierungskathodenanordnung gereinigt, um eine mittlere Energiedichte
von etwa 51 KW/m2 Kathodenfläche zu erzielen. Die Entladung wird aufrechterhalten, bis eine im wesentlichen
konstante Kathodenspannung erzielt wird, zu diesem Zeitpunkt wird die elektrische Spannung an der
Kathodenanordnung abgeschaltet und der Metallschieber in eine dem Titan-Target gegenüberliegende Position
gedreht.
Verunreinigungen werden von der Titankathode in der gleichen Weise wie oben beschrieben entfernt, ausgenommen,
daß die maximale Querkomponente der Intensität des magnetischen Feldes etwa 0,028 Tesla an der
Oberfläche der Kathode beträgt und die Energiedichte etwa 66 KW/m2 Kathodenfläche beträgt.
Nachdem eine im wesentliche konstante Kathodenspannung erhalten worden ist, wird die Titanzerstäubungskathode
BOEHMERT & BOEHMFRT
zum reaktiven Zerstäuben eingerichtet, indem ein
Stickstoffgasfluß in die Vakuumkammer mit einer Geschwindigkeit eingelassen wird, die zu einem
dynamischen Partialdruck von etwa 1,7 χ 10~2 Pascal Stickstoff führt.
Diese Vorbereitung wird fortgesetzt, bis eine im wesentliche konstante Kathodenspannung erzielt
wird, zu diesem Zeitpunkt hat die Abscheidung begonnen .
Ob Titannitrid oder die Goldlegierung abgeschieden wird, um die erste Mikrolaminatschicht zu bilden,
hängt hauptsächlich davon ab, welches Material die beste Haftung an Substratmaterial bietet. Bei
diesem Beispiel wird Titannitrid als erstes Mikrolaminatschichtmaterial eingesetzt.
Um glänzende und spiegelnde mikrolaminierte Filme herzustellen, bei denen Mischen der Mikrolaminatschichtmaterialien
auf Atom-Niveau vermieden ist, und welche überlegende Farbe, Glanz, Korrosionswiderstandsfähigkeit und mechanische Eigenschaften
besitzen, muß ein Gleichgewicht zwischen den kombinierten angelegten Kathodenspannung, der Substratvorspannung,
der Substratrotationsgeschwindigkeiten und den Gasdrücken erreicht werden. Eine Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird erhalten,
wenn die durchschnittlichen Energiedichten für die Goldlegierungs- und Titan-Kathoden 3,6 uns 66 Kw/m2
betragen; eine negative Gleich-Vorspannung von 150 V am Substratträger angelegt wird, der mit einer
BOEHMERT & BOEHMRRT
-ZA*
konstanten Winkelgeschwindigkeit von 0,3 Umdrehungen pro Minute gedreht wird; wenn der dynamische Partial-
druck von Stickstoff bei 5,8 χ 10~ Pascal gehalten
wird, während der dynamische Gesamtdruck mittels Argon auf 0,82 Pascal gehalten wird; der Kathoden/
Substrat-Abstand 55 mm beträgt und die Substrate auf einem kreisförmigen Weg, der 570 mm Durchmesser
besitzt, gefördert werden.
Die Abscheidungsparameter liefern einzelne Goldmikrolaminatschichten,
die etwa 0,007 Mikrometer dick und zu etwa 44% lichtundurchlässig sind, die mit einzelnen Titannitridmikrolaminatschichten interlaminiert
sind, die etwa 0,024 μπι dick und zu etwa 69% lichtundurchlässig
sind. Das zehnmalige Vorbeidrehen der Substrate an jeder Kathode liefert einen mikrolaminierten
Film von 0,31 Mikrometern Dicke, dessen Korrosionswiderstandsfähigkeit gemäß ASTM B287 Gold entspricht
und dessen Abnutzungs-Resistenz etwa 2,5 Mikrometer einer elektrisch abgeschiedenen Gold/Nickellegierung
von 23,6 Karat entspricht, aber lediglich jt G°lä
enthält. Die r-elative Lebensdauer von Filmen des vorliegenden Beispiels und elektrisch abgeschiedener
Goldlegierungsüberzügen ist durch Unterwerfen beider Typen überzogener Komponenten der Materialabriebwirkung
abrasiver Medien in einer Vibrations-Gefäßanlage des üblicherweise für Massenendbearbeitungsschritte
eingesetzten Typs bestimmt worden.
Es ist ein weiteres Merkmal der Erfindung, daß die mikrolaminierten Filme gemäß der Erfindung eine Kratzer-Resistenz,
wenn sie den Abnutzungs- und Abriebbedingungen in den Händen eines Verbrauchers unterworfen
werden, besitzen, die bei weitem die Widerstandsfähig-
BOEHMERT & BOEHMERT
-ASl-
keit gegenüber Kratzern konventioneller oder elektrochemisch hergestellter dekorativer Goldlegierungen
übertreffen.
Erhöhen der Gesamtzahl Rotationen des Substratträgers und dadurch der Enddicke der mikrolaminierten
Filme des vorliegenden Beispiels bewirkt einen Anstieg der Lebenszeit der so überzogenen Teile. Mikrolaminierte
' , Filme mit etwa 1,2 Mikrometer Dicke besitzen eine
Lebenszeit, die derjenigen eines elektroplatierten Goldüberzugs mit einer Dicke von 10 Mikrometern gleicht
oder diesen übertrifft.
Die mikrolaminierten Filme dieses Beispiels haben durchschnittlich
etwa 12 Karat. Mikrolaminierte Filme mit unterschiedlichem Titer werden leicht erhalten, indem
das Verhältnis der an die Goldlegierungs- und Titan-Kathoden angelegten Spannungen und dadurch die relativen
Geschwindigkeiten, mit der sich diese Materialien an der Oberfläche der Substrate ansammeln, eingestellt
f" werden. Mikrolaminierte Filme mit elektroplattierte Goldüberzüge weit übertreffenden mechanischen Eigenschaften
werden im Bereich von 9 bis 20 Karat erhalten.
Die Farbe des Titannitrids kann eingestellt werden, sich der Farbe eines ausgewählten Goldes oder einer Goldlierung
anzunähern, indem der Stickstofffluß während der Abscheidung
eingestellt wird. Allgemein können die meisten Farben von kommerziellem Interesse durch Titannitrid,
in welchem Stickstoff 40 bis 50 Atomprozent der Verbindung aufweist, angenähert werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt Filme her, die
BOEHMERT & BOEHMER1
im wesentlichen die gleiche Farbe wie die Goldlegierungskathode besitzen und typischerweise
etwa 93% der Goldlegierungsbrillianz besitzen. Für viele dekorative Anwendungen ist^iieser
Brillianzgrad geeignet, bspw. wenn die überzogenen Teile klein sind oder einen geringeren
als einen spiegelnden Oberflächenfinish besitzen. In den Fällen, wenn große, spiegelnde
Teile eingesetzt werden oder wenn die mit den mikrolaminierten Filmen gemäß der Erfindung
überzogenen Teile gemeinsam mit massiven GoIdlegierungskomponeten
oder elektroplattieren Goldlegierungskomponenten eingesetzt werden
sollen, kann es sein, daß im wesentlichen gleiche Brillianz als auch im wesentlichen gleiche
Farbe erforderlich ist, um dem vollständig zusammengesetzten Endprodukt ein gleichmäßiges
Aussehen zu geben.
Da die hier beschriebenen mikrolaminierten Filme die Farbe und hochgradig die Brillianz einer
Goldlegierung, welche sie teilweise aufweisen, behalten, es ist ein Merkmal der vorliegenden
Erfindung, daß sie visuell dem Aussehen der Goldlegierung
äquivalent hergestellt werden können, die sowohl den Einsatz von Gold spart als auch die überlegenen mechanischen, bereits
beschriebenen Eigenschaften erhält. Dieser Aspekt der Erfindung und die damit zusammenhängenden
Vorteile werden bei Bezugnahme auf das nächste Beispiel besser verstanden werden.
BOEHMERT & BOEHMERT
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Beispiel 2
Hitze-und korrosionswiderstandsfähiger rostfreier Stahl oder mit Nickel elektroplattLerte Messingteile
werden entfettet und auf dem Substratträger der Vakuumanlage befestigt. Die Vakuumkammer
wird sodann auf einen Druck von 5 χ 10 Pascal evakuiert. Anschließend werden die Teile zerstäubungsgereinigt
und unter Verwendung der gleichen^ wie in Beispiel 1 eingesetzten Verfahren überzogen.
Nach Erreichen der Endrotation der Mikrolaminatschichtabscheidungsphase werden alle Abscheidungsparameter
konstant gehalten, außer daß: die Spannung an der Titankathode abgeschaltet wird;
der Stickstofffluß unterbrochen wird; der dynamische Gesamtkammerdruck auf 0,8 Pascal gehalten wird
und es den Substraten erlaubt wird, ihre Rotation an der Goldlegierungskathode zusätzliche vier
Drehungen fortzusetzen; zu diesem Zeitpunkt ist die Abscheidung beendet.
Die mikrolaminierten Filme wie die des ersten Beispieles erhalten dadurch einen weiteren überzug
der Goldlegierung, der etwa 0,020 Mikrometer dick ist und welcher selbst lichtdurchlässig ist.
Die derart überzogenen Substrate besitzen ein Aussehen, daß visuell in Farbe und Glanz derjenigen
von massiven Goldlegierungsteilen oder ©l'ektroplattierten Goldlegierungsteilen entspricht,
aber deren Kratzfestigkeit weit übertrifft. Bspw. führt zwanzigtausenfache Betätigung des Mechanismus
eines knopfbetätigbaren Kugelschreibers dazu, daß die mit 2,5 Mikrometern einer 23,6 Karat Gold/Nickel-
BOEHMERT & BOEHMERT
- 2T -
-AS-
legierung elektroplattieren Betätigungsknöpfe ein
trübes, diffus reflektierendes Aussehen entwickeln.
Betätigungsknöpfe, die mit demmikrolaminierten
Filmsystem gemäß diesem Beispiel überzogen sind, behalten, wenn sie dem gleichen Test unterworfen
werden, ihr ursprünglich spiegelndes Aussehen.
Nicht mikrolaminierte Filme gemäß dem Stand der Technik, die die gleichen chemischen Elemente
in gleichem relativem Vorkommen enthalten, wie die mikrolaminierten Filme gemäß der vorliegenden
Erfindung, bei denen die Elemente im wesentlichen gleichmäßig durch den Film verteilt sind, besitzen
eine Farbe, die typischerweise 20 oder 30% weniger gelb und etwa 13% weniger glänzend
als die Goldlegierungskathode sind. Derartige im atomarem Maßstab gemischte Filme sind weniger
.glatt und besitzen weniger Kratzfestigkeit und Korrosionswiderstandsfähigkeit als mikrolaminierte
Filme der gleichen Durchschnittszusammensetzung.
Man nimmt an, daß die Beobachtung, daß die mikrolaminierten Filme gemäß der Erfindung glatter als
atomar gemischte Filme der gleichen Durchschnittszusammensetzung sind, auf der Tatsache beruht,
daß bei dem Anfangswachstumsschritt jeder Mikrolaminatschicht die Nukleation neu beginnt und
das Wachstum großer Kristalliten vermieden wird.
Röntgenphotoelektronenspektrometrie (XPS) wurde
eingesetzt, um den chemischen Zustand der Elemente
BOEHMERT & BOEHMERT
- afc-
sowohl in den mikrolaminierten Filmen gemäß dem vorliegenden Beispiel als auch in Filmen
gemäß dem Stand der Technik, bei denen die gleichen chemischen Elemente in atomarem Maßstab gemischt
sind, eingesetzt. Es wurde beobachtet, daß die Gold 4f5 ,- und 4f-»2 Peaks der Filme
nach dem Stand der Technik um 0,2 Elektronen Volt verschoben waren. Dies zeigt an, daß die GoIdatome
in einem Zustand chemischer Bindung vorliegen und eine chemische Verbindung mit anderen
Elementen des Films gebildet haben. Bei den goldhaltigen Mikrolaminatschichten der Filme
des vorliegenden Beispieles wurde keine solche Verschiebung beobachtet, was anzeigte, daß diese
Goldatome unverändert bleiben und in chemisch nicht-reagiertem Zustand vorliegen.
Röntgendiffraktionsanalyse wurde eingesetzt, um Strukturunterschiede zu entdecken, die für die
beobachteten XPS Peak-Verschiebungen bei Filmen nach dem Stand der Technik verantwortlich sein
könnten.
Es wurden beträchtliche Unterschiede zwischen den Rontgendiffraktionsmustern der mikrolaminierten
Filme gemäß dem vorliegenden Beispiel und den in atomarem Maßstab gemischten Filmen nach dem
Stand der Technik beobachtet. Der auffälligste Unterschied zwischen den Mustern der beiden Filme
tritt im Bereich um den Gold (111) Peak auf.
In Fig. 3 sind die Röntgendiffraktionsmuster im Bereich des Gold (111) Peaks für vier unterschiedliche
Filme gezeigt. Kurve 3a ist das durch einen
BOEHMERT & BOEHMERT
vollständig aus der Goldlegierung des folgenden Beispiels 'zusammengesetzten Films gebildete Muster. Kurve 3b
ist das durch die Goldlegierung und Titannitrid gebildeten ndJcrolaminierten
Filme der vorliegenden Erfindung gebildete Muster. Kurve 3c ist das durch einen aus dem gleichen Elementen
wie in mikrolaminierten Filmen der Kurve 3b hergestellten Film, bei dem die Abscheidung gemäß
dem Stand der Technik durchgeführt wurde gebildete Muster. Kurve 3d ist das durch einen
identisch demjenigen der Kurve 3c gebildeten Film hergestellte Muster, außer daß während der
Abscheidung kein Stickstoff eingeführt wurde.
Aus Kurve 3a ist ersichtlich, daß der Goldlegierungsfilm sich mit einer bevorzugten (111) Orientierung
bildet. Es kann bei Berücksichtigung der Kurve 3b gesehen werden, daß das Muster des mikrolaminierten
Films stark dem Muster der Goldlegierung ähnelt. Aus Berücksichtigung der Kurve 3c ist ersichtlich, daß
dieser Peak des Filmes nach dem Stand der Technik viel breiter als diejenigen der Goldlegierung oder
der mikrolaminierten Filme ist.. Die Verbreiterung ist durch die Gegenwart von Verbindungen begründet,
die nicht in den mikrolaminierten Filmen nachweisbar sind/ deren Röntgendiffraktionspeaks den dominaten
Gold (111) Peak'überlappen. Um genauer anzugeben,
welche Titan-Goldverbindungen in den Filmen nach dem Stand der Technik auftreten, wurden die Linienverbreiterungseffekte
aufgrund der Gegenwart von Stickstoffverbindungen durch Untersuchung eines nach dem
Stand der Technik hergestellten Filmes, bei dem kein Stickstoff im Film eingebaut war, eliminiert. Das
Muster eines derartigen Films ist in Kurve 3d gezeigt. In diesem Muster ist ersichtlich, daß ein
BOEHMERT & BOEHMERt
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neuer Peak aufgrund von AuTi -(210) benachbart zum
Au (111) Peak aufgelöst ist.
Die durch die Röntgendiffraktions- und Röntgenphotoelektronenspektroskopie-Analysen
gegebenen Beweise zeigen eindeutig, daß die Abnahme der erwünschten
Eigenschaften von Gold und TiN, die bei nach dem Stand der Technik hergestellten Filmen beobachtet
wird, auf der unbeschränkten Wechselwirkung beider Materialien beruht und daß die wünschenswerten
Eigenschaften von Au und TiN in den erfindungsgemäßen
mikrolaminierten Filmen aufrechterhalten werden, da sie in einer Weise hergestellt
werden, die diese Zwischenreaktion nicht fördert.
Allgemein sind der Glanz und die Farbe der erfindungsgemäßen mikrolaminierten Filme wesentlich naher dem
Glanz und Farbe des Goldes oder der Goldlegierung als Filme nach dem Stand der Technik, bei denen das
Mischen von Gold, Titan und Stickstoff in atomarem Maßstab nicht vermieden wird und Filme, die hauptsächlich
aus Titannitrid bestehen. Demzufolge wird, wenn die farbliche und glanzmäßige visuelle Äquivalenz
zu Gold oder Goldlegierung das erwünschte Ziel für eine dekorative Anwendung ist, relativ weniger Überzug
aus Gold oder Goldlegierung benötigt, um dieses Ziel mit den mikrolaminierten Filmen der vorliegenden
Erfindung zu erreichen, und es wird relativ mehr bei Filmen nach dem Stand der Technik benötigt.
Bei Filmen nach dem Stand der Technik, deren Farbe oder Brillianz weit entfernt von Gold
oder Goldlegierungen liegt, ist es notwendig, um eine
BOEHMERT & BOEHMERT
-29-
visuelle Angleichung an Gold oder Goldlegierungen -zu erzielen, einen weiteren Gold-oder Goldlegierungsüberzug herzustellen, der selbst lichtundurchlässig
oder mindestens fast undurchlässig ist, um die dunklen oder andersfarbigen Niederschläge unterhalb desselben
auszuschließen. Filme aus Goldlegierungen wie im Beispiel 1 werden typischerweise vollständig gegenüber
der Transmission sichtbaren Lichtes undurchlässig, (~\ wenn ihre Dicke 0,13 Mikrometer beträgt.
Dickere Gold- oder Goldlegierungsüberzüge,
die auf Verbrauchsgegenstände wie Juwelierwaren, Schreiinstrumente oder ähnliches aufgebracht werden,
werden durch eine wachsende Neigung, Kratzer zu zeigen, begleitet, wenn sie Abnutzung-und Abriebbedingungen
unterworfen werden. Unter derartigen Bedingungen werden Gold-oder Goldlegierungsüberzüge
• mit o,13 Mikrometer Dicke oder mehr zerkratzt, wodurch sie ihr spiegelndes Finish verlieren und eine
trübe, diffus reflektierende Oberfläche entwickeln, mit verschlechterter visueller Qualität. Dieses
zerkratzte Aussehen entwickelt sich üblicherweise lange vor Beendigung der nutzbringenden Lebenszeit
des überzogenen Gegenstandes.
Im Gegensatz dazu ist es möglich, ein der Goldlegierung äquivalentes visuelles Aussehen mit zusätzlich
extrem dünnem und lichtdurchlässigem GoIdlegierungsendüberzug zu erzielen, weil die Filme
der vorliegenden Erfindung im wesentlichen die gleiche Farbe wie Gold oder Goldlegierung besitzen und weiterhin,
da ihr Glanz typischerweise innerhalb 7% von Gold oder Goldlegierung liegt. Derart über-
BOEHMERT & BOEHMERT
- 2B -
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zogene Teile behalten ihren glänzenden Finish und *
entwickeln kein trübes, diffus reflektierendes Erscheinungsbild, wenn sie Abnutzung und Gebrauch
ausgesetzt werden.
Lösuncrsversuche gemäß dem Stand der Technik, welche
die apparente Nutzungslebenszeit von Edelmetallüberzügen durch das Mittel des ünterlegens von Edel-(~·
metallen mit ähnlich gefärbten, harten Materialien zu verbessern versuchten, wurden wenn eine scharfe oder
graduelle Zwischenschicht zwischen beiden Materialien auftritt, grundsätzlich an einer Verbindung
von Edelmetallaussehen und überlegener Kratzfestigkeit gehindert.
Es ist ein Artefakt der Lösungsversuche nach dem Stand der
Technik, daß ein Edelmetallaussehen und eine über-' legende Kratzfestigkeit in umgekehrter Beziehung
zusammenhängen, wodurch ein optimales Edelmetall-Aussehen auf Kosten der Kratzfestigkeit erzielt wird
oder Kompromisse im Aussehen geschlossen werden, um optimale Kratzfestigkeit zu erzielen.
Dieser nachteilige Kompromiß erwünschter Filmeigenschaften wird durch das Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung behoben, indem ein verbesserter Film mit gleichmäßig interlaminierten, aber nicht
gemischten und lichtdurchlässigen Mikrolaminae aus Edelmetallegierung und einem ähnlich gefärbten harten
Material geschaffen wird, dessen einzelne, unabhängige, erwünschte Eigenschaften erhalten bleiben und zu den
Eigenschaften des Ganzen beitragen. Diese mikrolaminierten Filme können ferner mit einer extrem dünnen Edelmetall-
BOEHMERT & BOEHMERT
-JW-
endschicht überzogen werden, welche optimales Aus-. sehen ohne die Begleiterscheinung der Abnahme
mechanischer Eigenschaften liefert.
Während die vorliegende. Erfindung unter Bezugnahme auf spezielle Ausführungsbeispiele derselben beschrieben
worden ist, ist dem Fachmann ersichtlich, daß Abänderungen und Modifikationen ohne Abweichung
/— vom Erfindungsgedanken und Schutzumfang durchgeführt
werden können. Durch die Ansprüche sollen daher alle derartigen Abänderungen und Modifikationen
gedeckt werden, die unter den Erfindungsgedanken und den Schutzbereich der Erfindung fallen.
BOEHMERT & BOEHMERT
Bezugszeichenliste
10 Gehäuse
12 Vakuumkammer
C 14 Pumpe
16 Pumpe
18 Absperrventil
20 einstellbares Ventil
22 Stickstoffgasquelle
24 einstellbares Ventil
30 Gleichstromquelle, variabel
32 Gleichstromquelle, variabel
33 Wand von 12
34 Substrat-Träger
36 Motor mit variabler Geschwindigkeit
38 Substrate
4 0 variable Gleichspannungsquelle
42 Metallschieber
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