DE3432372C2 - Dreiphasiger kollektorloser Gleichstrommotor - Google Patents
Dreiphasiger kollektorloser GleichstrommotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen dreiphasigen kollektorlosen Gleichstrommotor gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ein Motor dieser Art, bei dem die Lagemeldesensoren zwischen den einzelnen Stator
polen angeordnet sind, ist aus DE 29 40 637 A1 bekannt. Dabei tritt, insbesondere bei
größeren Leistungen, das Problem einer Beeinflussung der magnetfeldempfindlichen
Lagemeldesensoren durch das Feld der Statorwicklungen auf. Durch eine solche Beein
flussung werden die Kommutierungszeitpunkte in unerwünschter Weise aus der vorge
sehenen optimalen Lage herausverschoben, und zwar um so mehr, je größer der Wick
lungsstrom ist.
Ferner ist aus der US 39 88 654 ein dreiphasiger kollektorloser Gleichstrommotor be
kannt, der eine permanentmagnetische Rotormagnetanordnung mit einem Polpaar so
wie eine in Stern geschaltete, dreisträngige Statorwicklung aufweist. Drei Lagemel
desensoren, beispielsweise Hall-Elemente, sind in Umfangsrichtung in gleichen gegen
seitigen Abständen um die Rotormagnetanordnung herum angeordnet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gleichstrommotor der eingangs ge
nannten Art so auszugestalten, daß eine Verschiebung der Kommutierungszeitpunkte
unter dem Einfluß der in der Statorwicklung fließenden Ströme weitgehend vermieden
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß auf überraschend einfache Weise dadurch gelöst,
daß die Lagemeldesensoren in Statorumfangsrichtung mit Bezug auf die Statorwick
lungsstränge derart verteilt angeordnet sind, daß jeweils derjenige Lagemeldesensor,
welcher die Kommutierung des Wicklungsstromes von einem zu einem anderen Wick
lungsstrang bewirkt, in dem Statorbereich angebracht ist, in dem weder vor noch nach
dem Kommutierungsvorgang eine stromdurchflossene Spule liegt.
Bei dem Motor nach der Erfindung bleiben die magnetfeldempfindlichen Lagemel
desensoren während der Kommutierung durch das Statorwicklungsfeld unbeeinflußt.
Selbst bei größeren Wicklungsströmen kommt es nicht zu einer unerwünschten Verlage
rung der Kommutierungszeitpunkte.
Während aus dem VDI-Bericht Nr. 482, 1983 "Gleichstrommotoren mit elektronischem
Kommutator" ein dreiphasiger, dreisträngiger, kollektorloser Gleichstrommotor bekannt
ist, bei dem die Anzahl der Wicklungsstränge tragenden Statorpole zu der Anzahl der
Polpaare der Rotormagnetanordnung im Verhältnis 3 : 1 steht, was zu einer maximalen
Statorpolbreite von 120°el führt, steht in weiterer Ausgestaltung der Erfindung die An
zahl der die Wicklungsstränge tragenden Statorpole zu der Anzahl der Polpaare der
Rotormagnetanordnung im Verhältnis 3 : 2, wobei jeder dieser Statorpole an seiner dem
Luftspalt zugewendeten Polfläche eine Breite von im wesentlichen 180°el hat und damit
der Breite eines Rotorpols entspricht. Dadurch wird eine Sehnung vermieden. Es wird
ein besonders hoher Wirkungsgrad erzielt. Das vom Motor entwickelte Drehmoment ist
weitgehend konstant. Gleichwohl verbleiben zwischen den die Wicklungsstränge tragen
den Statorpolen Pollücken.
Als besonders günstig erwies es sich, wenn die Lagemeldesensoren am Luftspalt in
Lücken zwischen den Statorpolen in Umfangsrichtung jeweils im wesentlichen in der
Mitte zwischen den benachbarten Spulen liegen, zwischen denen die Kommutierung des
Wicklungsstromes unter dem Einfluß des betreffenden Lagemeldesensors erfolgt.
Entsprechend einer abgewandelten Ausführungsform können die Lagemeldesensoren
auch im wesentlichen auf der Radialsymmetrieachse des Statorpols liegen, der diejenige
Spule trägt, welche an dem von dem betreffenden Lagemeldesensor ausgelösten Kom
mutierungsvorgang unbeteiligt ist.
Der Motor kann in an sich bekannter Weise (VDI-Bericht Nr. 482, 1983) als dreipulsi
ger Motor oder auch als sechspulsiger Motor ausgelegt sein, wobei er im letztgenannten
Fall vorzugsweise mit mindestens vier Magnetpolpaaren versehen ist.
Vorzugsweise ist die in Umfangsrichtung am Luftspalt verbleibende Lücke zwischen je
weils zwei benachbarten, vorzugsweise 180°el breiten Statorpolen von einem den Lage
meldesensor tragenden, unbewickelten Statorhilfspol im wesentlichen ausgefüllt. Die
Statorhilfspole vermeiden auf wirkungsvolle Weise ein magnetisches Rucken, weil über
einen relativ großen Winkel eine näherungsweise gleichmäßige induzierte Spannung er
halten wird, was ein gleichmäßiges Drehmoment bei konstantem Strom bedeutet. Ohne
solche Hilfspole zwischen 180°el breiten Statorpolen würden bei einem Verhältnis der
Statorpole zu den Rotorpolen von 3 : 4 die Statorpole funktionsmäßig breiter als 180°el
werden, weil ein großer Teil des in den Pollücken auftretenden magnetischen Rotorfel
des zusätzlich auf die Statorpole gezogen würde. Es würde sich auf unerwünschte Weise
eine Sehnungswirkung einstellen.
Die Verwendung von unbewickelten Statorhilfspolen in Lücken zwischen jeweils zwei
benachbarten, Wicklungsstränge tragenden ausgeprägten Statorpolen eines kollektorlo
sen Gleichstrommotors mit permanentmagnetischer Rotormagnetanordnung ist an sich
aus der DE 30 37 724 A1 bekannt.
Bei den vorstehend geschilderten Motoren ist es erwünscht, einerseits die Nutöffnungen
klein zu halten, andererseits aber eine fertigungsgerechte Bewickelbarkeit sicherzustel
len. Dies wird in weiterer Ausgestaltungen der Erfindung dadurch erreicht, daß die die
Lagemeldesensoren tragenden Statorhilfspole als gesonderte Teile gefertigt und nach
träglich mit dem Stator verbunden sind. Während des Wickelvorganges werden die Sta
torhilfspole weggelassen. Dadurch läßt sich die Wicklung problemlos in die Statornuten
einbringen. Erst wenn die Statorwicklungen ausgebildet sind, werden die Statorhilfspole
eingebracht.
Die Statorhilfspole sind zweckmäßig in Aussparungen des Statorwicklungskerns einge
setzt. Während es sich bei letzterem zweckmäßig in herkömmlicher Weise um ein
Blechpaket handelt, ist jeder der Statorhilfspole vorzugsweise als einteiliger Polkörper
ausgebildet. Insbesondere können die Statorhilfspole aus massivem Material oder als
Sinterkörper ausgebildet sein. Weil die Statorhilfspole entsprechend ihrer relativ klei
nen Umfangserstreckung nur einen relativ kleinen magnetischen Fluß aufnehmen, blei
ben nämlich Wirbelstromverluste selbst bei massiven Statorhilfspolen gering. Die Her
stellung aus Sintereisen hat den Vorteil, daß auf pulvermetallurgischem Wege sehr ge
naue Formen hergestellt werden können, ohne daß es einer nachträglichen spanenden
Bearbeitung bedarf. Im übrigen stehen für elektrotechnische Anwendungen auch vorlie
gend geeignete silicierte Eisensorten zur Verfügung, wie sie z. B. von der Firma Va
kuumschmelze unter der Handelsbezeichnung "Trafoperm" auf den Markt gebracht
werden.
Die Statorhilfspole können vorteilhaft mit Aussparungen zur Aufnahme der Lagemel
desensoren versehen sein, bei denen es sich insbesondere um Hallgeneratoren, Hall-IC′s
oder ähnliche Magnetsensoren handeln kann. Bei der Anwendung der Sintertechnik
können solche Aussparungen besonders einfach ausgebildet werden.
Die Erfindung ist im folgenden anhand von bevorzugten Ausführungsbeispielen näher
erläutert. In den beiliegenden Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Teilansicht eines Gleichstrommotors nach der Erfin
dung,
Fig. 2 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 für eine abgewandelte Ausführungsform
der Erfindung,
Fig. 3 einen Teilschnitt durch einen Hilfspol entsprechend der Linie III-III
der Fig. 2, und
Fig. 4 verschiedene Kurvenzüge zur Erläuterung der bevorzugten Betriebs
weise des Motors gemäß Fig. 1.
Der dreiphasige kollektorlose Gleichstrommotor der Fig. 1 weist einen in nicht näher
veranschaulichter Weise drehbar gelagerten Rotor 10 mit einer permanentmagnetischen
Rotormagnetanordnung 11 auf. Die Rotormagnetanordnung 11 wird vorzugsweise von
einem Gummimagnetstreifen gebildet, d. h. einem einteiligen Streifen aus einer Mi
schung von Hartferrit, z. B. Bariumferrit, und elastischem Material. Der Magnetstreifen
ist über die Polteilung trapezförmig oder annähernd trapezförmig bei relativ kleiner
Pollücke radial magnetisiert. Er bildet im veranschaulichten Ausführungsbeispiel vier
Polpaare, die an ihrer äußeren Umfangsfläche abwechselnd magnetische Nordpole 12
und magnetische Südpole 13 darstellen. Es versteht sich, daß auch andere magnetische
Werkstoffe benutzt werden können und daß die Rotormagnetanordnung alternativ auch
aus einzelnen Magnetplatten zusammengesetzt sein kann.
Der Rotor 10 ist von einem Stator 15, vorzugsweise in Form eines lamellierten Blechpa
kets, unter Bildung eines zylindrischen Luftspalts 16 umfaßt. Von dem Stator 15 ist nur
die eine Hälfte dargestellt; die andere Hälfte ist dazu entsprechend symmetrisch ausge
bildet. Der Stator 15 weist sechs T-förmige ausgeprägte Statorpole (Hauptpole) 17 auf.
Jede der dem Luftspalt 16 zugewendeten Polflächen 18 der Statorhauptpole 7 erstreckt
sich über einen Winkel von 180°el, d. h. die Breite jedes der sechs Statorhauptpole am
Luftspalt 16 ist gleich der Breite jeder der acht Rotorpole 12, 13. Auf diese Weise ent
stehen zwischen den Hauptpolen 17 am Luftspalt 16 Lücken, die jeweils 60°el breit sind.
Diese Lücken werden von Statorhilfspolen 19 im wesentlichen ausgefüllt, d. h. die dem
Luftspalt zugewendeten Polflächen 20 der Statorhilfspole 19 erstrecken sich über eine
Breite von nahezu 60°el; sie enden in Umfangsrichtung in kurzem Abstand von der je
weils benachbarten Hauptpolfläche 18. Jeder der Statorhauptpole 17 trägt eine Stator
spule, von denen in Fig. 1 die drei Statorspulen 22, 23, 24 dargestellt sind. Ent
sprechende Statorspulen, die mit der jeweils diametral gegenüberliegenden Statorspule
22 bzw. 23 bzw. 24 in Reihe geschaltet sein können, sitzen auf den drei nicht
veranschaulichten Hauptpolen. Die Statorspulen bilden insgesamt eine in Stern geschal
tete, dreisträngige Statorwicklung, deren Wicklungsteile sich nicht gegenseitig überlap
pen. Dadurch werden besonders kurze Wickelköpfe erhalten, was nicht nur aus Platz
gründen vorteilhaft ist, sondern auch zu niedrigem Wicklungswiderstand führt. Der
Sternpunkt der Statorwicklung ist bei der Anordnung nach Fig. 1 über eine Leitung 25
an die positive Seite +UB einer Versorgungsspannungsquelle angeschlossen; er steht
mit jeweils einem Ende der Spulen 23, 23, 24 in Verbindung, während das andere Ende
dieser Spulen über jeweils einen Halbleiterschalter 26, 27 bzw. 28 mit der negativen
Seite -UB der Versorgungsspannungsquelle verbunden werden kann. Jeder der Halblei
terschalter 26, 27, 28 wird für den Kommutierungsvorgang von jeweils einem
magnetfeldempfindlichen Lagemeldesensor 30, 31, 32 angesteuert. Bei den Lagemel
desensoren kann es sich insbesondere um Hallgeneratoren oder Hall-IC′s handeln, die
ihrerseits von der Rotormagnetanordnung 11 gesteuert sind.
Aufgrund der geometrischen Gegebenheiten läßt sich der Lagemeldesensor 30 am Sta
tor entlang dem Luftspalt 16 an acht unterschiedlichen Stellungen anordnen, von denen
in Fig. 1 vier Stellungen mit 30a, 30b, 30c und 30d bezeichnet sind. Die vier weiteren
möglichen Stellungen liegen den veranschaulichten Stellungen jeweils diametral gegen
über. Es wurde gefunden, daß eine Beeinflussung der Lagemeldesensoren durch das
Feld der Statorspulen und eine dadurch verursachte unerwünschte Verschiebung der
Kommutierungszeitpunkte dadurch auf einfache Weise vermieden werden kann, daß die
Lagemeldesensoren 30, 31, 32 am Luftspalt 16 in Statorumfangsrichtung mit Bezug auf
die Statorwicklungsstränge derart verteilt angeordnet sind, daß jeweils derjenige Lagemeldesensor,
welcher die Kommutierung des Wicklungsstromes von einem zu einem
anderen Wicklungsstrang bewirkt, in dem Statorbereich angebracht ist, in dem weder
vor noch nach dem Kommutierungsvorgang eine stromdurchflossene Spule liegt. Der
Lagemeldesensor 30 bewirkt die Kommutierung von der Statorspule 22 zur Statorspule
23 durch Sperren des Halbleiterschalters 26 und Aufsteuern des Halbleiterschalters 27.
Die vorstehend genannte Bedingung ist für den Lagemeldesensor 30 erfüllt, wenn dieser
an den Positionen 30a oder 30c angeordnet wird; sie ist dagegen nicht erfüllt an den Po
sitionen 30b und 30d. Die Position 30a liegt auf der Radialsymmetrieachse des Haupt
pols 17, der die Spule 24 trägt, d. h. diejenige Spule, welche an dem von dem Lagemel
desensor 30 ausgelösten Kommutierungsvorgang unbeteiligt ist. Die zweite günstige Po
sition 30c für den Lagemeldesensor 30 befindet sich unter demjenigen Statorhilfspol 19,
der zwischen den benachbarten Statorspulen 22, 23 liegt, zwischen denen der Wick
lungsstrom unter dem Einfluß des Lagemeldesensors 30 kommutiert wird. Dagegen
scheiden nach der vorstehenden Bedingung die Positionen 30b und 30d für den Lage
meldesensor 30 aus. An der Position 30b würde der Lagemeldesensor 30 nach dem
Kommutierungsvorgang von dem Magnetfeld der Spule 23 beaufschlagt, während an der
Position 30d eine Beaufschlagung des Sensors 30 von der Spule 22 vor dem Kommutie
rungsvorgang erfolgen würde.
Entsprechendes gilt für die beiden anderen Lagemeldesensoren 31, 32, deren prinzipiell
mögliche Stellungen innerhalb des veranschaulichten Bereiches von 180°mech mit 31a,
31b, 31c, 31d bzw. 32a, 32b, 32c, 32d bezeichnet sind. Von diesen Positionen erfüllen
wiederum nur die Stellungen 31a, 31c und 32a, 32c die vorliegend vorgesehene Bedin
gung.
Die vorstehende Erläuterung der Fig. 1 geht von einem dreipulsigen Betrieb, d. h. dem
Einschalten jeweils nur eines der drei Wicklungsstränge, aus, wobei jeder Wicklungs
strang von Strom immer in gleicher Richtung durchflossen wird. Die Statorspulen 22, 23,
24 und die Halbleiterschalter 26, 27, 28 bilden dabei eine Schaltungsanordnung, die als
Halbbrücke bezeichnet werden kann. Der erläuterte Motor kann aber auch mit einer
Vollbrückenschaltung arbeiten, die eine Umkehrung der Richtung der Wicklungsströme
erlaubt (eine solche Vollbrückenschaltung ist beispielsweise aus Fig. 6B der
DE 30 44 027 A1 bekannt), und der Motor kann sechspulsig betrieben werden, wobei
dann gleichzeitig jeweils zwei Wicklungsstränge bestromt werden. Anhand der Fig. 1
kann man sich klarmachen, daß bei einem sechspulsigen Betrieb jedoch nur noch die
Positionen 30c, 31c, 32c der Bedingung genügen, daß der Lagemeldesensor, welcher die
Kommutierung von einem zu einem anderen Wicklungsstrang bewirkt, in dem Statorbe
reich angebracht sein soll, in welchem weder vor noch nach dem Kommutierungsvor
gang eine stromdurchflossene Spule liegt.
Die Verwendung von mindestens acht Dauermagnetpolen hat im übrigen den Vorteil,
daß die auf die Rotorwelle einwirkenden Kräfte symmetrisch bezüglich der Motorachse
sind.
Die vorstehend diskutierten Positionen der Lagemeldesensoren 30, 31, 32 sind von besonderer
Bedeutung, wenn der Motor gemäß Fig. 1 in der in Fig. 4 veranschaulichten Weise be
trieben wird, obwohl es sich versteht, daß auch andere und äquivalente Anwendungen in
Betracht kommen. Fig. 4A zeigt die Ausgangsspannung eines der drei Lagemeldesenso
ren des Motors, beispielsweise bei Verwendung von Hallgeneratoren als Lagemeldesen
soren. Bei dieser Spannung handelt es sich um eine zyklische Spannung mit einer Pe
riode von 360°el. Die Spannung gemäß Fig. 4A wird an einen Komparator oder eine an
dere konventionelle Impulsformerstufe angelegt, um die genauer definierte Spannungs
wellenform gemäß Fig. 4B zu erhalten, deren Impulse jeweils eine Impulsbreite von
180°el haben. Entsprechendes gilt für die beiden anderen Lagemeldesensoren, deren
Impulszüge jedoch vorzugsweise gegeneinander um 120°el phasenverschoben sind, was
auf die Positionen dieser drei Lagemeldesensoren zurückzuführen ist und was in Fig. 4C
für die drei Lagemeldesensoren schematisch angedeutet ist. Die Gruppe der drei Im
pulsfolgen gemäß Fig. 4C wird einer logischen Schaltungsanordnung zugeführt, um drei
verschiedene Impulsfolgen zu erzeugen, die in Fig. 4D wiederum schematisch veran
schaulicht sind. Die Impulse jeder dieser Folgen haben eine Dauer von 120°el und eine
Periode von 360°el. Die drei Impulsfolgen sind gegeneinander um jeweils 120°el phasen
verschoben. Jede der drei Impulsfolgen wird benutzt, um jeweils einen der drei Halblei
terschalter (z. B. Transistoren) 26, 27, 28 stromführend zu machen, so daß die Fig. 4D
auch die entsprechenden Leitfähigkeitsdauern dieser drei Halbleiterschalter darstellt. In
den Fig. 4E1, 4E2 und 4E3 sind die potentiellen sowie (in den schraffierten Bereichen)
die tatsächlichen Drehmomentbeiträge der drei Spulengruppen veranschaulicht. Wenn
der zugehörige Halbleiterschalter einer dieser Spulengruppen ständig stromführend
wäre, würde der zugehörige Drehmomentbeitrag zu gewissen Zeiten in der beabsichtig
ten Drehrichtung (positiv) und zu anderen Zeiten in der nicht beabsichtigten Drehrich
tung (negativ) liegen. Infolgedessen ist bei diesem Ausführungsbeispiel dafür gesorgt,
daß die Halbleiterschalter 26, 27, 28 niemals zu Zeiten leitfähig gemacht werden, die
zur Erzeugung von Drehmoment in der nicht beabsichtigten Richtung führen würden.
Betrachtet man nur die positiven Halbwellen des Drehmoments (von denen jede eine
Dauer von 180°el hat), so ist zu erkennen, daß das Drehmoment einen relativ gleichför
migen Wert nur innerhalb eines Bereichs von etwa 120°el der Halbperiode von 180°el
hat. Für jeweils etwa 30°el am Anfang und am Ende jeder Halbperiode ist der poten
tielle Drehmomentbeitrag alles andere als konstant. Infolgedessen werden, wie durch
die schraffierten Bereiche angedeutet ist, tatsächlich nur die 120°el-Intervalle genutzt.
Mit anderen Worten, entsprechend den in Fig. 4D dargestellten Leitfähigkeitsdauern
der Halbleiterschalter 26, 27, 28 werden die Spulen der drei Spulengruppen mit Strom nur zu den
Zeiten beaufschlagt, während deren ihre Drehmomentbeiträge einen im wesentlichen
konstanten Betrag haben.
Es ist festzuhalten, daß die in Fig. 4 veranschaulichte Betriebsweise nur als Beispiel an
zusehen ist und für den Fall gilt, daß bei dem Motor mit drei Teildrehmomentimpulsen
je 360°el gearbeitet wird. Es versteht sich jedoch, daß der Motor beispielsweise sechs
solcher Impulse bereitstellen könnte, wenn für jede Spulengruppe während des gegen
über dem betreffenden schraffierten Bereit um 180°el verschobenen, 120°el breiten
Zeitintervalls die Spulengruppe mit Strom in entgegengesetzter Richtung beaufschlagt
würde, der beispielsweise den drei Spulengruppen über drei weitere Halbleiterschalter
oder auf andere Weise zugeführt wird.
Die weitgehende Schließung der den zylindrischen Luftspalt 16 begrenzenden Statorflä
che durch die Statorhilfspole 19 ist in hohem Maße erwünscht, weil bei Weglassung der
Statorhilfspole 19 ein großer Teil des bei der veranschaulichten Bauweise auf die Sta
torhilfspole übergehenden magnetischen Rotorfeldes zusätzlich auf die Hauptpole 17
hingezogen würde. Diese würde funktionsmäßig so wirken, als wären die Polflächen 18
der Hauptpole 17 wesentlich breiter als 180°el, was einer Sehnung gleichkommen würde.
Außerdem würde starkes Rucken auftreten. Beides wird durch die Statorhilfspole 19
vermieden. Andererseits behindern die Statorhilfspole 19 aber das Einbringen der ein
ander nicht überlappenden Spulen 22, 23, 24 in die betreffenden Statornuten 34.
Um einerseits die Nutöffnungen zwischen den Hauptpolflächen 18 klein zu halten, an
dererseits aber für eine fertigungsgerechte Bewickelbarkeit des Stators zu sorgen, sind
bei dem dreiphasigen kollektorlosen Gleichstrommotor nach Fig. 2 (wo der Rotor der
Einfachheit halber nicht dargestellt ist) die Statorhilfspole nicht zusammen mit den
Hauptpolen aus den Blechen des Statorblechpakets ausgestanzt, sondern als gesonderte
Polkörper 36 ausgebildet, die nachträglich in entsprechende Aussparungen 37 des Sta
torblechpakets 38 eingesetzt werden können. Die Hauptpole 17 werden bei dieser Aus
führungsform mit den Statorspulen 22, 22′, 23, 23′ und 24, 24′ bewickelt, während die die
Statorhilfspole 19 bildenden Polkörper 36 noch nicht eingesetzt sind. Erst nach dem Be
wickeln der Hauptpole 17 werden die Polkörper 36 in die Aussparungen 37 eingesteckt, um
die Nutöffnungen 39 im wesentlichen zu schließen. Die Polkörper 36 bestehen vorzugs
weise aus nichtgeblechtem, massivem Material. Da die Hilfspole entsprechend ihrer re
lativ kleinen Umfangserstreckung von 60°el gegenüber der Umfangserstreckung von
180°el der Hauptpolflächen 18 nur einen relativ kleinen magnetischen Fluß aufnehmen,
führen Polkörper 36 aus massivem Material nicht zu wesentlichen Wirbelstromverlu
sten. Die Polkörper 36 können vorteilhaft auch aus Sinterwerkstoff, insbesondere Sin
tereisen, gefertigt sein. Der Sintervorgang erlaubt die Herstellung von maßgenauen
Formen ohne nachträgliche Bearbeitung. Geeignet sind für die Polkörper 36 ferner sili
cierte Eisensorten, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung "Trafoperm" von der
Firma Vakuumschmelze auf den Markt gebracht werden.
Die zur Bildung der unbewickelten Statorhilfspole 19 vorgesehenen Polkörper 36 kön
nen vorteilhaft mit Aussparungen 40 (Fig. 3) zur Aufnahme der Lagemeldesensoren 30,
31, 32 versehen sein. Insbesondere bei der Fertigung der Polkörper 36 im Sinterverfah
ren erfordert dies praktisch keinen fertigungstechnischen Mehraufwand.
Es versteht sich, daß bei der Anordnung nach Fig. 2 der Rotor in der gleichen Weise wie
im Falle der Fig. 1 ausgebildet sein kann. Während die Fig. 1 und 2 Innenläufermoto
ren veranschaulichen, versteht es sich ferner, daß die vorstehend erläuterten Maßnah
men in gleicher Weise auch bei Außenläufermotoren mit Vorteil vorgesehen werden
können.
Claims (13)
1. Dreiphasiger kollektorloser Gleichstrommotor mit einer
mindestens zwei Polpaare aufweisenden permanentmagneti
schen Rotormagnetanordnung (11) und einer in Stern geschal
teten, dreisträngigen Statorwicklung, deren Wicklungs
stränge überlappungsfrei
auf mindestens drei ausgeprägten Statorpolen (17)
angeordnet sind und deren Ströme über mindestens
drei Halbleiterelemente durch mindestens drei magnet
feldempfindliche Lagemeldesensoren gesteuert sind, die
ihrerseits durch die Rotormagnetanordnung (11) gesteuert
sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagemeldesenso
ren (30, 31, 32) in Statorumfangsrichtung mit Bezug
auf die Statorwicklungsstränge derart verteilt angeord
net sind, daß jeweils derjenige Lagemeldesensor, wel
cher die Kommutierung des Wicklungsstromes von einem
zu einem anderen Wicklungsstrang bewirkt, in dem Sta
torbereich (30a, 30c, 31a, 31c, 32a, 32c) angebracht
ist, in dem weder vor noch nach dem Kommutierungsvor
gang eine stromdurchflossene Spule (22, 23, 24) liegt.
2. Gleichstrommotor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl der
die Wicklungsstränge tragenden
Statorpole (17) zu der Anzahl der Polpaare der Rotormagnetanordnung (11) im Verhältnis 3 : 2 steht und jeder
dieser Statorpole (17) an seiner dem Luftspalt zugewendeten Polfläche (18) eine Breite
von im wesentlichen 180°cl hat und damit der Breite eines Rotorpols
(12, 13) entspricht.
3. Gleichstommotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagemeldesensoren
(30, 31, 32) am Luftspalt (16) in Lücken zwischen den Statorpolen
(17) in Umfangsrichtung jeweils im wesentlichen in der Mitte (bei 30c, 31c, 32c) zwischen
den benachbarten Spulen (22, 23, 24) liegen, zwischen denen die Kommutierung des
Wicklungsstromes unter dem Einfluß des betreffenden Lagemeldesensors (30, 31, 32) erfolgt.
4. Gleichstrommotor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Lagemeldesensoren (30, 31, 32)
im wesentlichen auf der Radialsymmetrieachse (bei 30a,
31a, 32a) des Statorpoles (17) liegen, der diejenige
Spule (22, 23, 24) trägt, welche an dem von dem betreffenden Lagemeldesensor
(30, 31, 32) ausgelösten Kommutierungsvorgang unbeteiligt
ist.
5. Gleichstrommotor nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Motor als dreipulsiger
Motor ausgelegt ist.
6. Gleichstrommotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Motor als sechspulsiger Motor mit mindestens
vier Polpaaren in der Rotormagnetanordnung (11) ausgelegt ist.
7. Gleichstrommotor nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die in Umfangs
richtung am Luftspalt (16) verbleibende Lücke zwischen jeweils zwei benachbarten,
vorzugsweise 180°cl breiten, Statorpolen (17) von einem den Lagemeldesensor (30,
31, 32) tragenden, unbewickelten Statorhilfspol (19) im wesentlichen ausgefüllt ist.
8. Gleichstrommotor nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die die Lagemel
desensoren (30, 31, 32) tragenden Statorhilfspole (19) als gesonderte Teile gefertigt
und nachträglich mit dem Stator (38) verbunden sind.
9. Gleichstrommotor nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Statorhilfs
pole (19) in Aussparungen (37) des Stators (38) eingesetzt sind.
10. Gleichstrommotor nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder der
Statorhilfspole (19) als einteiliger Polkörper (36) ausgebildet ist.
11. Gleichstrommotor nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Statorhilfs
pole (19) aus massivem Material gefertigt sind.
12. Gleichstrommotor nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Statorhilfs
pole (19) als Sinterkörper ausgebildet sind.
13. Gleichstrommotor nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Statorhilfspole (19) mit Aussparungen (40) zur Aufnahme der Lagemeldesenso
ren (30, 31, 32) versehen sind.
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1984
- 1984-09-03 DE DE3432372A patent/DE3432372C2/de not_active Expired - Fee Related
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